titelthema Saunagarten auf dem Dach

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titelthema
Vital-Welt in Schliersee
Saunagarten auf dem Dach
Wellness und Entspannung sind seit alters her willkommene Unterbrechungen des hektischen
Alltags; egal ob an der Nordsee oder in der Alpenregion. Deshalb entstehen deutschlandweit
neue Wellnessbäder oder Spa-Angebote. Vielfach kann das vorhandene kommunale Bad
durch eine umfassende Sanierung und Erneuerung genau diese Angebotslücke schließen, wie
unser Beispiel der Vital-Welt in Schliersee zeigt.
W
ie in vielen anderen Kommunen
auch war das ehemals mo­der­
ne Kur-Bad in Schliersee über
die Jahre zu einem echten Pro­blemfall
geworden.
Trotz teilweise subventionierter Ein­tritts­
preise schwand die Besucher-Akzeptanz.
Und die Konkurrenz mit dem Schliersee
direkt vor der Haustür führte zusätz­
lich zu sinkenden Umsätzen. Überdies
verursachte die überalterte An­lage einen
ansteigenden Reparaturaufwand. Um
den Badebetrieb aufrecht zu erhalten,
wurde der kommunale Haushalt erheb­
lich belastet. Da man eine Badschließung
vermeiden wollte, war ein kosteneffizi­
enter Ausweg gefordert. Hierzu wandte
sich die Kommune an die monte mare
Bäderbetriebsges. mbH, Rengsdorf.
Denn die monte mare Architekten und
Ingenieure haben sich seit 25 Jahren
auf das erfolgreiche Planen, Bauen und
Betreiben von Bädern spezialisiert.
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Vorhandene Substanz
teilweise zurückgebaut
Zur Umsetzung der neuen Pläne wurde
das Gebäude komplett entkernt und das
OG abgebrochen. Hier ordnete man nach
dem Wie­deraufbau eine Saunalandschaft
mit speziellen Well­ness­an­ge­bo­ten an.
Konstruktiv kürzte man die bestehenden
Stützen ein und ersetzte die vorhan­
denen Brettschichtholzbinder durch
Stahl­träger. Als Tragschale oberhalb der
Träger kam eine Addi­tiv­decke zum Ein­
satz. Dabei handelt es sich um Stahl­de­
cken­pro­file, die mit Aufbeton kombiniert
werden. Wäh­rend die De­cken­pro­file als
Schalung für entsprechende Bie­getrag­
fähigkeit sorgen, bildet der Aufbeton
eine leichte Stahl­betonrippendecke.
Nach dem Umbau präsentiert sich die Vital-Welt am Schliersee als attraktives und modernes
Freizeitbad.
Neuer Plan
mit altem Gebäude
Nach einer Überplanung des vorhande­
nen Kur-Bades startete man im Sep­
tember 2006 mit dem umfangreichen
Rück- und Umbau. Die vorhandene
Substanz beinhaltete ein Hallenbad mit
25 m-Becken, ein externes Restaurant,
drei Hausmeister­woh­nungen im Oberge­
schoss sowie diverse Freizeiträume (Tisch­
tennis, Kegelbahn) und Geräteräume im
Untergeschoss. Aufgrund der Hanglage
unmittelbar im Kurpark der Gemeinde
Schliersee erfolgte die Erschließung des
UG sowohl über Treppen als auch direkt
über den Kurpark.
Das neue, parallel zum Seeufer verlaufen­
de Gebäude nimmt die Topografie des
Hangs auf und stuft sich zum See hin
treppenförmig ab. Ein zentraler Riegel
entlang der Straße dient als Haupter­
schließung, Foyer, Verwaltungs- und
Service­trakt. Sein oberstes Geschoss
ist zugleich das Er­schlie­ßungs­ge­schoss
für den Sauna- und Wellnessbereich auf
dem neuen Hal­len­dach. Zudem bietet er
Raum für Umkleide-, Sanitär-, Technikund Ruheräume sowie einen eigenen
Restaurationsbetrieb für die Saunagäs­
te. Mit diesem Aufbau oberhalb des
Hallendaches riegelt er den gesamten
Wellnessbereich zur Straße hin optisch
und akustisch ab.
Attraktiver
Saunagarten
Teil der neuen Saunalandschaft auf dem
Hallenbaddach ist auch ein Außenbe­
reich mit Gartenambiente. Hierzu musste
neben der Tragfähigkeit des Daches
als solches natürlich auch der weitere
Schichtenaufbau entsprechend angepasst
und ausgeführt werden. Deshalb folgt auf
die bituminöse Dampfsperre eine EPSWärmedämmung mit 2 % Gefälle. Als
Dachabdichtung und dauerhaft funktions­
fähige Grundlage für die Begrünung kam
die bewährte PIB-Dachbahn Rhepanol®
hg der Mannheimer FDT FlachdachTech­
nologie GmbH & Co. KG zum Einsatz.
Bewährte Abdichtung
Vor allem die Dachterrasse im Saunabereich besticht durch ihre Wohlfühlatmosphäre.
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Rhepanol® hg ist die weltweit einzige
Grün­dach­bahn auf Ba­sis PIB – Polyisobu­
tylen. Zugleich stellt diese hoch­wertige
Bahn eine Wei­ter­ent­wick­lung der be­
währten und äl­tes­­ten Kunststoff-Dach­
bahn der Welt Rhepanol® dar. Rhepanol®
hg vereinigt die positiven und be­währ­
ten Ei­gen­schaf­ten von Rhe­panol® und
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der not­wendigen Wur­zel- und Rhi­
zomfestigkeit ge­mäß des bestandenen
FLL-Tests. Verstärkt wird sie durch eine
mittige Glasvlieseinlage. Alle Bahnen­
nähte werden mittels Heiß­luftschweißen
gefügt, eine zu­sätz­­liche Naht­ver­sie­ge­
lung – so das FLL-Prüfzeugnis – ist nicht
er­­­for­der­lich.
Beste Eigenschaften
So ausgestattet, kommt die Bahn als
Abdichtung im lose verlegten Schichten­
aufbau unter Auflast mit Be­grünung zum
Ein­satz. Neben zu erwartenden Beanspru­
chungen durch die Begrünung beeinträch­
tigen auch Lösungen aus natürlich vor­
kom­menden Chemikalien die dauerhafte
Funktionsfähigkeit der Bahn nicht. Darüber
hinaus ist die Gründach-Bahn hochfest
ge­gen Perforation. Zudem wirkt sich ihre
hohe Kälteflexibilität bis minus 60° Celsius
und die damit verbundene Be­last­bar­keit
bei Kälte sowohl bei der Verlegung als
auch im jahrzehntelangen Einsatz auf be­
grün­ten und genutzten Dächern ideal aus.
Durch ein neutrales Institut nach DIN EN
ISO 14040 ff im Rahmen einer Ökobilanz
zertifiziert, ist Rhepanol® hg nachweislich
frei von Weich­ma­chern und ha­lo­ge­nen
Brandschutzmitteln. Die komplette Pro­
duktökobilanz ist beim Hersteller jederzeit
abruf­bar.
Gestalteter
Außenbereich
Zur fachgerechten Ausführung der exten­
siven Begrünung mit einigen zusätzlichen
Pflanzungen sorgt ein 300 g/m² schweres
Trenn­vlies für ausreichenden Schutz der
Dachabdichtung. Hierauf folgte dann der
Einbau des Begrünungsystem mit Drai­
nage- und Substratschicht. Neben den
begrünten Bereichen wurden Teile der
Dachfläche auch mit einem Terrassenbe­
lag aus Bangkirai belegt. Um einen fließen­
den Übergang zwischen Holzbelag und
Begrünung zu ermöglichen verlegte man
das Bangkirai im Splittbett. Entlang der
Attika sorgt ein Kiesstreifen für den vorbeu­
genden Brandschutz. Insgesamt umfasst
die begehbare und genutzte Dachfläche
folgende Bereiche: Terrasse Schwimmhalle
160 m², Terrasse Gastronomie 410 m²
Dachfläche über EG - an Terrasse, Grün­
dach und bekiester Bereich 1.625 m². Ein
kleiner Flachdachbereich auf der Straßen­
seite des Gebäudes wird nicht genutzt und
wurde deshalb nur bekiest.
Der Brandschutz ist durch einen Kiesstreifen entlang der Attika gewährleistet.
Bildnachweis (alle Bilder): FDT
und modernes Freizeitbad entstanden.
Die Angebote erstrecken sich von der
attraktiv gestalteten Vitaltherme mit
25-Meter-Bahn über Solebecken und
Whirlpool bis hin zur Saunawelt mit den
unterschiedlichsten Schwitz-Angeboten
im ansprechenden Ambiente. Hinzu
kommt das ebenfalls erneuerte Gastrono­
mie-, Wellness- und Service-Angebot. In
einer Bauzeit von 26 Monaten entstand
aus einem ehemaligen kommunalen Hal­
lenbad ein moderner, wettbewerbsfähiger
Badebetrieb mit Sauna und Spa. Nicht
zuletzt der besondere Reiz des Saunagar­
tens auf dem Dach mit einem wunder­
baren Panoramablick auf Kurgarten und
See trägt zur besonderen Attraktivität des
neueröffneten Bades bei.
Gelungener Relaunch
Mit dem umfangreichen Umbau des
ehemaligen Kurzentrums in Schliersee in
die Vital Welt Schliersee ist ein attraktives
Die Vital-Welt bietet Relaxen und Saunieren mit grandiosem Blick auf die umliegende Bergkulisse.
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