Zweifarbfledermaus ÖN2001

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Stefan Schürmann, Schönbrunn
Die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)
Steckbrief:
Länge 55-63 mm, Flügelspannweite 27 cm, Gewicht 12-18 g (mittelgroße Art).
Am Rücken schwarzbraune Haare mit typischen silberweißen Spitzen. Unterseite weiß. Ohren
und Schnauze braunschwarz. Die Weibchen haben in der Achselgegend auf jeder Seite, als
einzige Fledermausart in Europa, zwei dicht nebeneinanderstehende Milchzitzen, weil sie als
einzige Art bis zu drei Junge bekommen kann.
Verbreitung:
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Zentraleuropa bis ins westliche Sibirien, China und
Afghanistan, im Norden bis Südskandinavien. In West- und Südeuropa gibt es nur
sporadische Einzelfunde. Der Verbreitungsschwerpunkt ist Südrussland. Durch Markierung
von Tieren wurden Wanderungen bis 1.440 km zwischen Sommer- und Winteraufenthalt
nachgewiesen. Ursprünglich ist sie eine Felsenfledermausart des waldigen Berglandes und der
Steppenregionen, die vor allem im Winter auch an Häusern („künstliche Felsen“) in Städten
zu finden ist. Bevorzugte Sommer- und Zwischenquartiere sind Spalten hinter Holz- oder
Plattenverkleidungen an Fassaden oder auch in Felswänden. Aber sogar Gebälk von
Dachräumen, Baumhöhlen oder Fledermauskästen werden aufgesucht. Die Winterquartiere
sind oberirdische Fels- und Mauerspalten sowie unterirdische Hohlräume. Besonders
Hochhäuser und Kraftwerksanlagen scheinen die Zweifarbfledermaus anzuziehen. Inzwischen
gibt es aber auch Einzelnachweise an kleineren Gebäuden im ländlichen Raum. Als einzige
Art bilden die Männchen im Sommer Kolonien bis zu 250 Tieren. Der bisher westlichste
Wochenstubennachweis gelang 1949 bei München.
Wochenstubennachweise in Deutschland:
• Landsham (östl. München), 1949: 30 Tiere
• Rostock, 1987: 115 Tiere
• Lübeck, 1998: 19 Tiere
Situation im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge:
Einzelnachweise im Landkreis Wunsiedel gelangen in den Jahren 1999-2001 jeweils in den
Monaten November bis März in Arzberg, Kirchenlamitz, Schönwald, Selb und Wunsiedel
regelmäßig an relativ großen Gebäudekomplexen (Kraftwerk, Porzellanfabriken und
Landratsamt). Im Sommer des Jahres 2002 wurden weitere Einzelnachweise in Marktredwitz,
Wölsauerhammer und Nagel/Untermühlbühl erbracht. In Röslau wurde erstmals im Landkreis
eine Männchenkolonie von 10-15 Tieren entdeckt.
Literatur:
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Nyctalus (Neue Folge), Berlin, Bd. 8 Heft.1/2001, S. 5-9, Naturschutzbund
Deutschland
e.
V.,
Bundesfachausschuss
Mammalogie,
Bundesarbeitsgruppe Fledermausschutz
Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege, Dresden, 1999,
Fledermäuse in Sachsen, S. 43-45, Freistaat Sachsen, Landesamt für
Umwelt und Geologie u. Naturschutzbund Deutschland LV Sachsen e. V.,
Naturschutzreport, Jena, Heft 8/1994, Fledermäuse in Thüringen, S. 105108, Thüringer Ministerium f. Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt,
Thüringer Landesanstalt für Umwelt
LBV- Kreisgruppe Wunsiedel
Ökologische Neuigkeiten aus dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Jahrgang 2001
Stefan Schürmann, Schönbrunn
Fundpunkte der Zweifarbfledermaus
Zweifarbfledermaus (Foto: H. Spath)
LBV- Kreisgruppe Wunsiedel
Ökologische Neuigkeiten aus dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Jahrgang 2001
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