Projekt „Lärm in der Schule“ - Fontane

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FONTANE-GYMNASIUM RANGSDORF
Projekt
„Lärm in der Schule“
Reflexion, Auswertung und Ergebnisbericht
Yannis Herpolsheimer, Christin Maltzahn, Laura Steiner, Katrina Tiedtke
02.06.2016
Klasse 11, Seminarkurs: Sport und Gesundheit
Inhalt
1
Vorbetrachtung ............................................................................................................................... 2
2
Begriffserklärungen ......................................................................................................................... 3
3
Theoretische Grundlagen ................................................................................................................ 4
3.1
4
5
6
Das Ohr und das Hören ........................................................................................................... 4
3.1.1
Hören ist mehr als die Aufnahme von Umweltgeräuschen ............................................ 4
3.1.2
Arbeitsbereich des Ohres ................................................................................................ 5
3.2
Lärm und seine gesundheitlichen Folgen ................................................................................ 5
3.3
Umgang mit Lärm im (sportlichen) Alltag ............................................................................... 6
3.4
Schullärm- ein besonderes Phänomen.................................................................................... 7
Auswertung der Umfrage ................................................................................................................ 7
4.1
Zusammenfassung der Ergebnisse .......................................................................................... 7
4.2
Interpretation ........................................................................................................................ 13
Auswertung der Messergebnisse .................................................................................................. 13
5.1
Art der Auswertung der Daten .............................................................................................. 13
5.2
Messwerte Schalldruckpegel LAFeq ......................................................................................... 14
5.2.1
Mittlerer Schalldruckpegel ............................................................................................ 14
5.2.2
Zeitabhängigkeit des Schalldruckpegels ........................................................................ 15
5.3
Messwerte Nachhallzeit Musikraum und Interpretation ...................................................... 15
5.4
Messwerte Nachhallzeit Geographieraum und Interpretation............................................. 16
Möglichkeiten zur Reduzierung der Lärmbelastung ..................................................................... 16
6.1
Geographieraum ................................................................................................................... 17
6.2
Musikraum............................................................................................................................. 18
6.3
Sporthalle .............................................................................................................................. 18
7
Auswertung der Hypothesen ........................................................................................................ 19
8
Schlussbemerkung......................................................................................................................... 20
1/20
1 Vorbetrachtung
Lärm beeinflusst als Umweltfaktor das gesundheitliche Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit
jedes Einzelnen.
Im Rahmen des Projektes „Lärm in der Schule“ wurde sein Stellenwert am FGR näher untersucht. Um
eine differenzierte Betrachtung zu ermöglichen, sind repräsentativ Umfragen bei Schülern und
Lehrern zu validierten akustischen Messungen in Bezug gesetzt worden. Folgende Hypothesen stellte
der Seminarkurs Sport und Gesundheit vorab auf:






Unser Schulgebäude ist über 30 Jahre alt, daher entspricht es nicht den DIN-Normen
hinsichtlich akustischer Standards in Räumen, Fluren, in der Bibliothek, in der Sporthalle etc.
(DIN 18041).
In den Räumen ist es während des Unterrichtes zu laut.
Der Lärm steigt im Tageszeitverlauf.
Die Sporthalle ist der lauteste Raum in der Schule.
Der Schullärm belastet Schüler und Lehrer gleichermaßen.
Der Schullärm am FRG macht Schüler und Lehrer krank.
2/20
2 Begriffserklärungen
Variablen


LAFeq
LAeq
äquivalenter mittlerer Schalldruckpegel mit Berücksichtigung von Maximalimpulsen
äquivalenter mittlerer Schalldruckpegel ohne Berücksichtigung von Maximalimpulsen
Fachbegriffe/Abkürzungen














Frequenz: Wird in Hertz (Hz) angegeben. Je höher die Frequenz von Schall, desto höher der
Ton.
Gehörknöchelchen: sind die drei kleinsten, gelenkig miteinander verbundenen Knochen des
menschlichen Körpers und heißen Hammer, Amboss und Steigbügel
Geräusch: komplexes Schallereignis, das aus sehr vielen verschiedenen Frequenzen
zusammengesetzt ist, die in keiner harmonischen Beziehung zueinander stehen und keine
Periodizität aufweisen
Hintergrundgeräusche/ Störgeräusche: Sprache, schabende Stühle, brummende Belüftungen,
Geräusche von Geräten und Maschinen, Laute aus dem Flur, angrenzenden Räumen und vom
Schulhof
Hörschwelle (Schalldruck): Minimaler Schalldruckpegel zur Wahrnehmung eines Tones, die
Hörschwelle ist frequenzabhängig
Knalltrauma: akustischer Gehörschaden bei Überlastung der Sinneshaarzellen durch
kurzzeitige Schalldruckpegel von über 130 dB
Lärm: unerwünschter Schall
Nachhallzeit (Reverberation Time), T oder RT: Die Zeit in Sekunden, in der der
Schalldruckpegel nach Abstellen der Schallquelle um 60 dB abnimmt. Mittels Messungen der
Nachhallzeit lässt sich die totale Schallabsorption im Raum errechnen.
Nutzsignal: Signal, das die gewünschte Information enthält z.B. vortragender Schüler,
Anweisungen des Lehrers
Ovales Fenster: Öffnung im Innenohr mit einer Membran, welche die Schwingungen des
Steigbügels weitergibt
Schallentstehung: Wenn eine elastische Oberfläche schwingt und die angrenzende Luft im
Wechsel verdichtet und verdünnt (z.B. Schwingung der Stimmbänder gegen die Atemluft),
entstehen Schallwellen, die sich in alle Richtungen des Raumes ausbreiten.
Schalldruck/ Schalldruckpegel: Wird in Dezibel (dB) angegeben und beschreibt die
Auswirkung des Schalls auf den Hörer. Unter Schalldruck versteht man die
Druckschwankungen, die durch Schallwellen in der Luft hervorgerufen werden. Der höchste
für uns erträgliche Schalldruckpegel ist die sogenannte Schmerzgrenze, die bei 120 dB liegt.
Schmerzgrenze (Schalldruck): Maximaler Schalldruckpegel zur Wahrnehmung eines Tones,
wird er überschritten, führt das zu unerträglichen Schmerzempfindungen, Schmerzgrenze ist
frequenzabhängig
SuS: Schülerinnen und Schüler
3/20
3 Theoretische Grundlagen
3.1 Das Ohr und das Hören
3.1.1 Hören ist mehr als die Aufnahme von Umweltgeräuschen
Ein normales Gehör bietet uns Sicherheit, unsere Umgebung zu verstehen und mittels
Kommunikation darauf zu reagieren. Zunächst werden Schallwellen aus der Umwelt durch die
Ohrmuschel aufgefangen und nach dem Trichterprinzip in den Gehörgang weitergeleitet. Die so im
Außenohr akustisch verstärkten Schallwellen versetzen das Trommelfell in Schwingungen, die über
die Gehörknöchelchen des Mittelohrs auf die Membran des ovalen Fensters übertragen werden,
welches zum Innenohr führt. Dort muss der Schall nochmals verstärkt werden, da diese Bereiche mit
Flüssigkeit gefüllt sind. Das geschieht einerseits durch die Hebelwirkung der gekoppelten
Gehörknöchelchen und andererseits durch die Flächentransformation vom Trommelfell zum ovalen
Fenster im Verhältnis 20:1. Die Fußplatte des Steigbügels schwingt im Rhythmus der Schallwelle und
versetzt damit über das ovale Fenster die Lymphflüssigkeit im Schlauch der Hörschnecke in
Bewegung. Hier befindet sich das eigentliche Sinnesorgan, das Cortische Organ. Es enthält ca. 25 000
Sinneszellen mit sogenannten Sinneshärchen, die über mechanische Reizung von Membranen
schließlich Botenstoffe freisetzen. Dadurch werden Nervenzellen angeregt, elektrische Impulse an
das Gehörzentrum der Großhirnrinde zu senden. Der Schall erreicht unser Bewusstsein. Das Signal
wird mit bereits gespeicherten Mustern verglichen und bewertet. Eine positive Beurteilung verstärkt
das genaue Hinhören und kann entspannend wirken. Störende Schallsignale lösen
Stressempfindungen aus. Das gleiche Geräusch kann bei verschiedenen Menschen völlig
unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. In jedem Fall prägt die individuelle Wahrnehmung den
konkreten Höreindruck.
Quelle: Ecophon: Mit allen Sinnen lernen. Akustische Ergonomie in Bildungsstätten. Lübeck. 2006
4/20
3.1.2 Arbeitsbereich des Ohres
Für den Menschen hörbar sind Schallwellen mit einer Frequenz von 20 bis 20 000 Hz. Der
wahrnehmbare Schallpegel (Hörbereich) liegt über der Hörschwelle und unter der Schmerzgrenze.
Diese sind beide abhängig von der Frequenz der Schallwellen.
Niedrige und hohe Frequenzen werden weniger stark wahrgenommen als der mittlere
Frequenzbereich von 1 bis ca. 6 kHz, der sogenannte Sprachbereich. Das menschliche Ohr hört
frequenzselektiv. Einzeltöne werden deshalb deutlicher empfunden, wenn sie merklich
unterschiedliche Frequenzen haben.
Zu den Schutzmechanismen bei zu starker Lärmeinwirkung gehören das Wegdrehen des Steigbügels
im Mittelohr zur Verhinderung des weiteren Überschwingens zum ovalen Fenster sowie eine
Hemmung der Funktion der Sinneshärchen durch Befehle des Großhirns. Die ständige Überreizung
führt jedoch zum Untergang von Sinneszellen im Cortischen Organ.
Quellen:
http://www.beyenbach.de/physik/uhoer.htm, Stand: 15.05. 2016
Bundesärztekammer. Stellungnahme des wissenschaftlichen Beirates. Deutsches Ärzteblatt 96. Heft
16. 23. April 1999
3.2 Lärm und seine gesundheitlichen Folgen
Sowohl durch anhaltend hohe Dauerschallbelastung als auch durch kurze sehr hohe
Schallpegelspitzen können die Haarzellen im Innenohr mit ihren feinen Härchen dauerhaft geschädigt
werden. Ein lärmbedingter Hörverlust entsteht besonders bei den hohen Tönen (bei Frequenzen um
4.000 Hertz). Er beeinträchtigt das Verstehen von Sprache und damit die Kommunikation in
Umgebungen mit Hintergrundgeräuschen (zum Beispiel in der Schule, im Restaurant). Bei
fortdauernder Belastung nimmt auch die Hörfähigkeit für tiefere Töne ab. Zerstörte Haarzellen
wachsen nicht nach, ein lärmbedingter Hörschaden ist also nicht heilbar. Wer nach hoher
Lärmbelastung, zum Beispiel nach dem Hören von lauter Musik, ungewohnte Ohrgeräusche
wahrnimmt (Tinnitus), sollte das in jedem Fall als Warnsignal des Körpers verstehen. Hörschäden
5/20
können aber auch entstehen, ohne dass solche Ohrgeräusche auftreten. Während Schallpegel nahe
der Schmerzschwelle von 120 dB von allen Menschen als unerträglich empfunden werden, sind
individuelle Schmerzgrenzen oft durch eigene Einstellung definiert. So kann auch „leiser Lärm“ (ab
60 dB) stören, vor allem in Situationen in denen Konzentration und gutes Hörverstehen erforderlich
sind. Sich ständig verändernde Geräusche werden häufig als extrem störend empfunden. Außerdem
erregen die Stimmen anderer Menschen unsere Aufmerksamkeit schneller als bedeutungslose
Geräusche. Studien belegen, dass Lärm negative Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten der
Menschen hat: auf Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Problemlösungsdenken und
Entscheidungsfindung. Lärmstress erhöht die körperliche Anspannung, sodass eine leichtere
Reizbarkeit, ein höherer Blutdruck und ein vermehrter Energieverbrauch des Einzelnen zu
verzeichnen sind. Schnellere Ermüdbarkeit, aber auch Reizzustände oder Niedergeschlagenheit sind
die Folge. Als Alarmzeichen können wiederkehrende Kopf- und Muskelschmerzen, Schlafstörungen,
aber auch häufige Bauchschmerzen und eine gesteigerte Aggressivität gewertet werden. Es ist
deshalb wichtig, interne Lärmquellen zu vermindern und sich gleichzeitig gegen den Lärm von außen
abzuschirmen.
Quellen: http://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/laermwirkung/gehoerschaeden,
Stand: 15.05.2016
http://www.onmeda.de/weitere-ratgeber/laerm-folgen-von-laerm_laermschwerhoerigkeit-102293.html, Stand: 15.05. 2016
Ecophon: Mit allen Sinnen lernen. Akustische Ergonomie in Bildungsstätten. Lübeck. 2006
3.3 Umgang mit Lärm im (sportlichen) Alltag
Das Risiko einer Innenohrschädigung wächst mit der Höhe des Schalldruckpegels und der Einwirkzeit
(Expositionsdauer). Ab einem Schalldruckpegel von 85 dB über 40 Stunden pro Woche sind
Gehörschäden zu erwarten. Der Arbeitsschutz fordert dann das Tragen eines Gehörschutzes.
Oberhalb von 94 dB besteht bereits ein hohes Gehörschadenrisiko. Trotzdem setzen sich Menschen
immer wieder dieser gesundheitlichen Gefährdung bewusst oder unbewusst aus.
Schallpegelmessungen in Diskotheken ergaben Werte zwischen 92 und 111 dB. Mp3- Player
erreichen Pegel von 110 dB. Das entspricht der Lärmbelastung durch einen Presslufthammer. In der
EU vertriebene iPods werden deshalb vom Hersteller auf 100 dB begrenzt. Selbst bei einer mittleren
Beschallung von 78 dB über 40 Stunden pro Woche und nur 10 % Anteil von 98 dB würde nach 10
Jahren bei 10 % der Nutzer ein nachweislicher Hörverlust von 10 dB bei 3 kHz zu befürchten sein. Das
Gleiche gilt für Besuche von Stadien und Konzertveranstaltungen. Hier herrscht Lärm mit
Schalldruckspitzen. Dabei haben 95 dB über 4 Stunden pro Woche den gleichen Effekt wie 101 dB in
einer Stunde pro Woche. In unserem schulischen Alltag sollten wir diese Erkenntnisse nutzen und
z. B. die Lautstärke des Schülerradios angemessen regulieren.
Knallereignisse in der Freizeit mit Pegeln von 132 bis 173 dB, wie z. B. Kinderpistolen bei 2 cm
Entfernung vom Ohr oder Silvesterböller, können einen Hörverlust durch Knalltrauma auslösen.
Während bei Straßenlärm von 90 dB die meisten Menschen die Fenster schließen, lassen sich viele
Sportler durch Mp3-Player mit 90 bis 100 dB beschallen, um ihren musikalischen Ansporn gegenüber
anderen Umweltgeräuschen geltend zu machen. „Musik verringert signifikant das körperliche
Belastungsempfinden“ und wird deshalb gezielt bei Sportveranstaltungen oder auch von unseren
6/20
Schülern im Sportunterricht eingesetzt. Gleichzeitig dient sie der Motivation der Zuschauer. Auch
moderne Fitnesskurse wie Zumba, Step-Aerobic oder Hip-Hop bedienen sich lauter Musik. Doch
Ohren können sich leider nicht verschließen und bei Kopfhörern wird zusätzlich die Lärmbelastung
durch die Nähe der Schallquelle nicht so stark wahrgenommen. Richtwerte von höchstens 85 dB
werden so schnell überschritten, denn die Lieblingsmusik löst als erwünschter Schall eine positive
Empfindung im Großhirn aus. Die Ohren brauchen jedoch dringend eine Erholungsphase in der
Freizeit, um sich vom Berufs- und Schullärm zu regenerieren. Zur körperlichen Fitness zählt ein
gesundes Gehör, denn es bietet uns Sicherheit durch Orientierung sowie Kommunikation mit der
Umwelt.
Quellen: Bundesärztekammer. Stellungnahme des wissenschaftlichen Beirates. Deutsches Ärzteblatt
96. Heft 16. 23. April 1999
Stellungnahme Prof. Alexander Ferrauti, Ruhr- Universität Bochum
3.4 Schullärm- ein besonderes Phänomen
Während das von Maschinen ausgehende Geräusch am gewerblichen Arbeitsplatz in der Regel als
Störgeräusch einzustufen ist, muss der in Bildungsstätten anzutreffende Geräuschpegel als
Nutzsignal mit einem stark schwankenden Anteil Störsignal betrachtet werden und ist dabei
abhängig vom Unterrichtsprozess. Von einer fehlerfreien Verständigung kann man ausgehen, wenn
das Nutzsignal etwa 9 dB lauter ist als das Störgeräusch. Befinden sich mehrere, gleichzeitig
sprechende Arbeitsgruppen im Raum, wird das Nutzsignal der einen Gruppe zum Störgeräusch für
die anderen Gruppen. Deshalb versuchen diese die Beeinträchtigung durch eine Erhöhung der
Sprechlautstärke zu kompensieren. Das führt zum Anstieg des Geräuschpegels im Klassenraum bei
zunehmender Unterrichtsdauer, obwohl die Anzahl der kommunizierenden Gruppen gleich bleibt.
Dieses Phänomen wird als Lombard-Effekt bezeichnet und tritt bei langen Nachhallzeiten verstärkt
auf.
Quelle: Ecophon: Mit allen Sinnen lernen. Akustische Ergonomie in Bildungsstätten. Lübeck. 2006
4 Auswertung der Umfrage
4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
Wie bereits vorab beschrieben, kann Lärm auf Dauer krank machen. Wie stark jedoch störende
Umweltgeräusche unser Wohlbefinden beeinflussen, hängt zum Großteil von der individuellen
Wahrnehmung ab. Denn jeder Mensch empfindet Geräusche unterschiedlich, den einen stören sie
nicht, den anderen schon. Je lauter und stärker ein Geräusch ist, desto mehr Menschen empfinden es
als unangenehmen Lärm.
Um eine Einschätzung über die Lärmbelastung am Fontane Gymnasium Rangsdorf zu gewinnen, hat
der Seminarkurs eine Umfrage zu dieser Problemstellung erstellt und durchgeführt. 124 Schüler und
14 Lehrer, also je ein Fünftel, wurden befragt und stellen somit eine repräsentative Grundlage für
den Vergleich mit den Messergebnissen des Akustikbüros Dahms dar. Davor soll jedoch die Umfrage
ausgewertet werden.
Die Schüler wurden zu folgenden Schwerpunkten befragt:
7/20




Zeiten und Fächer (Mehrfachnennungen möglich), in denen eine hohe Lärmbelastung
festzustellen ist
Geräusche, die als Lärm im Schulalltag empfunden werden (Mehrfachnennungen
möglich)
Auswirkungen des Schullärms auf das Leistungsvermögen und
Veränderung des Schullärmes im Tagesverlauf.
Dabei wurden die Teilnehmer der Umfrage nach Jahrgangsstufe und Geschlecht unterschieden.
Zeiten
Fächer
Belastung
männlich
störende
Geräusche
Steigerung
konstant
sinkend
unterschiedlich
sonstiges
gering
mittelmäßig
hoch
krankmachend
gleichzeitiges Reden
Gemurmel
Sportunterricht
Musik
Nebengeräusche
nicht
wenig
mittelmäßig
stark
sehr stark
in den Pausen
im Unterricht
gar nicht
beim Essen
sonstiges
J/M
Naturwissenschaften
Sprachen
Musik
Gesellschaftswissensch…
Sport
Jahrgangsstufe 7
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Auswirkungen Tagesverlauf
weiblich
In der Klassenstufe 7 nahmen 9 Schüler und 16 Schülerinnen repräsentativ an der Umfrage teil. 68%
der SuS empfinden die Pausen als Lärmbelastung, 12% den Unterricht. Naturwissenschaftliche Fächer
werden mit 50% von den Schülerinnen als am lautesten eingeschätzt. An zweiter Stelle sind die
Sprachen mit 25% und an dritter Stelle die Gesellschaftswissenschaften mit 19% aufgeführt. Im
Gegensatz dazu fassen die Schüler der siebenten Klassen den Sportunterricht mit 56% als lautesten
auf. Danach folgen die Sprachen und der Musikunterricht mit je 23%. Beide Geschlechter schätzen
die Lärmbelastung in den eben genannten Fächergruppen, die am lautesten seien, mit 76%
mittelmäßig ein, 20% wenig bis gar nicht. Schülerinnen und Schüler nehmen gleichermaßen
gleichzeitiges Reden im Unterricht mit 92%, 24% der Schüler ebenfalls auch noch andere
Nebengeräusche, als störend war. Die Auswirkungen auf die schulischen Leistungen werden von
beiden Geschlechtern als gering (52%) bis mittelmäßig (44%) beschrieben. Die Veränderung der
Lautstärke im Tagesverlauf wird von 40% der Jungen und Mädchen als konstant empfunden, 28%
fassen es morgens leiser als nachmittags auf und 24% nehmen es morgens lauter als nachmittags
war.
8/20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
J/M
Zeiten
Fächer
Belastung
männlich
stör. Geräusche
Auswirkungen
Steigerung
konstant
sinkend
sonstiges
gering
mittelmäßig
hoch
krankmachend
gleichzeitiges Reden
Gemurmel
Sportunterricht
Musik
Nebengeräusche
nicht
wenig
mittelmäßig
stark
sehr stark
Naturwissenschaften
Sprachen
Musik
Gesellschaftswissensch…
Sport
in den Pausen
im Unterricht
gar nicht
sonstiges
Jahrgangsstufe 8
T.verlauf
weiblich
In der Klassenstufe 8 wurden ebenfalls 9 Schüler und 16 Schülerinnen befragt. 60% der SuS
bezeichnen den Geräuschpegel im Unterricht als Lärm, 44% die Pausen. 48% der SuS schätzen die
Lautstärke in naturwissenschaftlichen Fächern und 20% die in den Sprachen als höchste
Lärmbelästigung ein. Die Schülerinnen empfinden ebenfalls den Sportunterricht mit 50% als am
lautesten. Die Lärmbelastung in diesen Fächergruppen wird von 72% als mittelmäßig eingestuft.
Störende Geräusche seien unteranderem gleichzeitiges Reden (76%), Gemurmel (44%),
Nebengeräusche (44%), was Jungen und Mädchen gleichermaßen in dieser Abstufung als
Lärmbelästigungen empfinden. 50% der Schülerinnen stellen eine geringe Auswirkung auf ihre
Leistung fest, 31% eine mittelmäßige. Die Schüler nehmen mit 56% eine mittelmäßige, 23% eine
geringe Auswirkung auf ihre Leistung war. Weiterhin bewerten die Schülerinnen mit 56% den Lärm
im Tagesverlauf als konstant, 38% als steigernd. Im Gegensatz dazu sehen 56% der Schüler den Lärm
als steigend an und nur 34% als konstant.
9/20
J/M
Zeiten
Fächer
Steigerung
konstant
sinkend
sonstiges
gering
mittelmäßig
hoch
krankmachend
enthalten
gleichzeitiges Reden
Gemurmel
Sportunterricht
Musik
Nebengeräusche
nicht
wenig
mittelmäßig
stark
sehr stark
in den Pausen
im Unterricht
sonstiges
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Naturwissenschaften
Sprachen
Musik
Gesellschaftswissen…
Sport
Jahrgangsstufe 9
Belastung
störende Geräusche Auswirkungen Tagesverlauf
männlich
weiblich
In der Klassenstufe 9 wurden Ergebnisse von 6 Schülern und 15 Schülerinnen evaluiert. 74% der
Schülerinnen empfinden die Pausen als Lärmbelästigung, 40% den Unterricht. Je 50% der Schüler
fassen Unterricht und die Pausen als Lärmbelästigung auf. Beide Geschlechter werten mit 76% die
Sprachen als lautesten Unterricht, gefolgt von den Gesellschaftswissenschaften mit 38%. 48% der SuS
schätzen die Lautstärke in diesen Fächern als wenig belastend ein, 43% als stark. Störende Geräusche
seien gleichzeitiges Reden (95%) und Gemurmel (76%). Dies habe mittelmäßige Auswirkungen auf
die Leistungen mit 52%, was bei den Schülern sowie bei den Mädchen als erstes genannt wurde. 33%
der Mädchen beschreiben die Auswirkungen als gering. Wiederrum sind sich beide Geschlechter
einig, dass sich der Lärm im Tagesverlauf steigere (57%). 47% der Mädchen verweisen auf die
Abhängigkeit vom Lehrer und somit die Unterschiedlichkeit.
Anzahl
Zeiten
Fächer
Steigerung
konstant
sinkend
sonstiges
gering
mittelmäßig
hoch
krankmachend
enthalten
gleichzeitiges Reden
Gemurmel
Sportunterricht
Musik
Nebengeräusche
nicht
wenig
mittelmäßig
stark
sehr stark
in den Pausen
im Unterricht
sonstiges
14
12
10
8
6
4
2
0
Naturwissenschaften
Sprachen
Musik
Gesellschaftswissen…
Sport
Jahrgangsstufe 10
Belastung
störende Geräusche Auswirkungen Tagesverlauf
männlich
weiblich
10/20
In der Klassenstufe 10 wurden 7 Schüler und 10 Schülerinnen befragt. 77% der Schülerinnen fühlen
sich besonders in den Pausen gestört, nur 23% im Unterricht. 43% der Schüler schätzen den
Unterricht als Lärmbelästigung ein, 57% die Pausen. So werden auch die Fächer Musik und Sport mit
je 43% als am lautesten bezeichnet, wobei die Mädchen Sport (69%) und die
Gesellschaftswissenschaften (38%) als Unterricht mit höchster Lärmbelastung bewerten. Die SuS
schätzen gleichermaßen die Lärmbelastung als mittelmäßig mit 60% ein. Dabei sei vor allem das
gleichzeitige Reden (85%) störend. Die Schüler empfinden ebenfalls das Gemurmel (57%) als
Belastung und bemerken eine mittelmäßige Auswirkung (57%) auf ihre Leistung, wobei die
Schülerinnen eine geringe (46%) feststellen. 30% der Mädchen tendieren zu einer hohen Auswirkung
auf ihre Leistung. Die SuS stellen vor allem eine Steigerung (65%) des Lärms im Tagesverlauf fest. 30%
meinen, dass der Lärmpegel konstant sei.
J/M
Zeiten
Fächer
Belastung
männlich
Steigerung
konstant
sinkend
sonstiges
gering
mittelmäßig
hoch
krankmachend
enthalten
gleichzeitiges Reden
Gemurmel
Sportunterricht
Musik
Nebengeräusche
nicht
wenig
mittelmäßig
stark
sehr stark
enthalten
in den Pausen
im Unterricht
sonstiges
enthalten
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Naturwissenschaften
Sprachen
Musik
Gesellschaftswissen…
Sport
enthalten
Jahrgangsstufe 11
störende GeräuscheAuswirkungen Tagesverlauf
weiblich
In der Jahrgangsstufe 11 nahmen 5 Schüler und 14 Schülerinnen teil. 80% der Schüler empfinden die
Pausen zu laut, 29% der Schülerinnen. Diese bemerken eine höhere Lärmbelästigung im Unterricht
mit 57%. Vor allem bemerken die SuS, dass die Gesellschaftswissenschaften mit 50% am lautesten
seien. Die Mädchen sprachen sich ebenfalls für die Naturwissenschaften (36%) und Sport (29%) aus.
In diesen Fächern wird die Lärmbelastung als wenig (J: 60%, M:36%) bis mittelmäßig (J:40% M:43%)
eingeschätzt. Die Schüler empfinden gleichzeitiges Reden, Geräusche im Sportunterricht und
Nebengeräusche als gleich störend mit je 60%. 71% der Schülerinnen beanstanden gleichzeitiges
Reden und weiterhin Nebengeräusche mit 54%. Die Auswirkungen auf die Leistungen seien bei
beiden Geschlechtern gering (58%). Die Mädchen stellten außerdem eine Steigerung im Lärmpegel
über den Tag fest (64%).
11/20
J/M
Zeiten
Fächer
Belastung
männlich
Steigerung
konstant
sinkend
sonstiges
gering
mittelmäßig
hoch
krankmachend
gleichzeitiges Reden
Gemurmel
Sportunterricht
Musik
Nebengeräusche
nicht
wenig
mittelmäßig
stark
sehr stark
in den Pausen
im Unterricht
sonstiges
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Naturwissenschaften
Sprachen
Musik
Gesellschaftswissen…
Sport
keine
Jahrgangsstufe 12
störende Geräusche Auswirkungen Tagesverlauf
weiblich
In der Klassenstufe 12 wurden Ergebnisse von 6 Schülern und 7 Schülerinnen evaluiert. Die SuS sind
sich einig, dass in den Pausen ein hoher Lärmpegel herrscht (74%).Die Schülerinnen empfinden
besonders die Sprachen als zu laut (57%), die Schüler mit je 50% ebenfalls die Sprachen und den
Sportunterricht. Die Lärmbelastung wird von den SuS als mittelmäßig (54%) bis stark (38%)
eingeschätzt. Die Schüler empfinden besonders Nebengeräusche (83%), Gemurmel und Musik mit je
64% als störend, die Schülerinnen gleichzeitiges Reden (100%). Die Auswirkungen des Lärmpegels auf
die Leistungen seien bei den Schülerinnen mittelmäßig (71%), bei den Schülern zu je 26% hoch bis
krankmachend. Auch in der Betrachtung des Lärms im Tagesverlauf unterscheiden sich beide
Geschlechter. 71% der Mädchen sprechen sich für eine Steigerung des Lärmpegels aus, 67% der
Jungen für eine konstante Lärmbelastung.
14
Lehrer
12
10
8
6
4
2
Unterricht
Alter
J.stufen
Belastung
morgens leiser
morgens lauter
leise, laut, leise
gar nicht
keine Angabe
Sek. 1
Sek. 2
keine Angabe
ja
nein
manchmal
ja
teilweise
nein
stark
mittel
gar nicht
stark
mittel
gar nicht
ja
nein
zum Teil
keine Angabe
7.,8.
9.,10.
11.,12.
alle
unter 30
30-39
40-49
50-59
älter
männlich
weiblich
keine Angabe
0
Pausen
Belastung
Unterbrechung Radio
Lautstärke Veränderung
12/20
Auch die Lehrer wurden in einer Umfrage befragt. Insgesamt nahmen 14 teil, wobei in allen
Klassenstufen unterrichtet wird. 50% der Lehrer sind 50-59, 29% 40-49. 50% der Lehrer sehen den
Schullärm als Belastung an, 21% nicht und 14% zum Teil. 50% der Lehrer schätzen die Lärmbelastung
im Unterricht als nicht vorhanden ein und 43% mittel. 57% der Lehrer müssen ihren nicht wegen
Lärm unterbrechen, 43% teilweise. 79% der Lehrer sprechen sich dafür aus, dass die Sek. 1 lauter ist.
In den Pausen sei die Lärmbelastung ebenfalls zu 57% mittel, wobei andere 29% sie als stark
empfinden. Das Schülerradio wird von 43% als keine Belastung angesehen, von je 29% als teilweise
oder „ganze“ Belastung.
Der Lärmpegel im Tagesverlauf ist laut 43% der Lehrer morgens geringer und steigert sich. 36%
sprachen sich für einen Lärmpegelhöhepunkt um die Mittagszeit aus.
4.2
Interpretation
Wenn man sich die Umfrageergebnisse über alle befragten Personen anschaut, ergibt sich folgendes
Bild. Hauptsächlich werden die Pausen als hohe Lärmbelastung sowohl von den Schülern als auch von
den Lehrern wahrgenommen. Eine Ursache könnte das Schülerradio sein.
Vor allem in der 8. Klasse wird die Lärmbelastung im Unterricht mit 60% am höchsten eingeschätzt.
In den folgenden Klassenstufen nehmen die Prozentzahlen in diesem Punkt immer weiter ab mit
Ausnahme in der Elften. Auch die Lehrer stellen in der Sek.1 eine höhere Lärmbelastung fest.
Allgemein stufen sie die Lärmbelastung im Unterricht mittel bis gar nicht vorhanden ein, weshalb der
Unterricht auch nicht oft unterbrochen werden muss.
Weiterhin ist auffällig, dass besonders die Mädchen die Lautstärke im Unterricht als störend
einschätzen.
In der siebten und achten Klassenstufe werden besonders naturwissenschaftliche Fächer und der
Sportunterricht als zu laut eingeschätzt, in der zehnten und elften Sport und Gesellschaftswissenschaften. Die Lärmbelastung und die Auswirkung auf die Leistungen werden von allen als
mittelmäßig eingestuft. Die Lehrer empfinden diese Belastung des Schullärms ebenfalls.
Als störende Geräusche werden vor allem das gleichzeitige Reden, Gemurmel und Nebengeräusche
wahrgenommen.
Wenn man den Lärm im Tagesverlauf betrachtet, wird vor allem bei den Schülern eine Steigerung
empfunden. Die Lehrer bekunden ebenfalls eine Steigerung am Vormittag.
5 Auswertung der Messergebnisse
5.1 Art der Auswertung der Daten
Grundsätzlich störend für den Schulunterricht sind sowohl hohe Schallpegel als auch große
Nachhallzeiten. Hohe Nachhallzeiten sind aber eine Hauptursache für steigende Schallpegel
(Lombard-Effekt etc.). Deshalb beschäftigt sich die DIN18041 ebenfalls hauptsächlich mit der
Nachhallzeit und schlägt für diese Zeiten Sollgrenzen für Schulräume vor. Diese Sollgrenzwerte und
die optimale Verteilung von Nachhall-Dämmelementen hängen von der Größe und Nutzung des
Unterrichtsraumes ab, Beispiele u.a.
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
Gruppenarbeit/Stillbeschäftigung
o Direkten Schall unterdrücken
o Reflektion/Nachhall unterdrücken
 Kommunikationsunterricht:
o Direkten Schall nicht unterdrücken
o Reflektion/Nachhall unterdrücken
 Sportunterricht
o Große Räume mit anderen Grenzwerten
Wir konzentrieren uns nachfolgend damit auf die Bestimmung und Reduzierung der Nachallzeiten.
Die Grenzen sind dabei aus der Analyse des Akustik-Ingenieurbüros Dahms entnommen.
Quellen: Akustik-Ingenieurbüro Dahms, Vortrag Schulprojekt „Lärm in der Schule“ FontaneGymnasium Rangsdorf, 2016-04-21
Ecophon: Mit allen Sinnen lernen. Akustische Ergonomie in Bildungsstätten. Lübeck. 2006
5.2 Messwerte Schalldruckpegel LAFeq
5.2.1 Mittlerer Schalldruckpegel
FGR Sporthalle
FGR Geographieraum
Vergleichswerte
unbehandelte
Klassenräume
Vergleichswerte
behandelte
Klassenräume
76,4 dB(A)
71,8 dB(A)
60…80 dB(A)
50…65 dB(A)



Der Messwert im Geographieraum liegt im mittleren Bereich von unbehandelten Räumen
Der Messwert in der Sporthalle ist noch einmal deutlich höher
Wenn man als Grenzwert den oberen Vergleichswert von behandelten Klassenräumen
annimmt (65dB) sollten beide Räume schallschutztechnisch signifikant überarbeitet werden.
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5.2.2 Zeitabhängigkeit des Schalldruckpegels
Schalldruckpegel in Abhängigkeit von der Tageszeit
Schalldruckpegel LAFeq in dB(A)
85
80
75
70
65
60
0
1
2
3
4
5
6
Unterrichtsblock
Geographieraum

Sporthalle
Es zeigt sich, dass der Schalldruckpegel in Block 4 noch einmal leicht erhöht ist.
5.3 Messwerte Nachhallzeit Musikraum und Interpretation
Musikraum – Container
Nachhallzeit, berechnet
Max. für „Unterricht / Kommunikation inklusiv“
Min. für „Unterricht / Kommunikation inklusiv“
Nachhallzeit, gemessen
0,8
0,7
0,6
0,5
T in s
0,4
0,3
0,2
0,1
0
125
250
500
1.000
2.000
4.000
f in Hz

Die Nachhallzeit liegt etwa um eine Breite des Toleranzschlauches (0,15 s) außerhalb der
Toleranz, eine leichte Verringerung der Nachhallzeit durch bauliche Maßnahmen wäre damit
zu empfehlen.
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5.4 Messwerte Nachhallzeit Geographieraum und Interpretation
Georaum – Altbau
Nachhallzeit, berechnet
Max. für „Unterricht / Kommunikation inklusiv“
Min. für „Unterricht / Kommunikation inklusiv“
Nachhallzeit, gemessen
1,8
1,6
1,4
1,2
1
T in s
0,8
0,6
0,4
0,2
0
125
250
500
1.000
2.000
4.000
f in Hz

Die Nachhallzeit liegt extrem weit außerhalb der Toleranz, eine deutliche Verringerung der
Nachhallzeit durch bauliche Maßnahmen ist zwingend notwendig.
6 Möglichkeiten zur Reduzierung der Lärmbelastung
Die Nachhallzeit kann hauptsächlich durch das Einbringen akustischer Dämmelemente in die
jeweiligen Unterrichtsräume reduziert werden. Hierbei sollte wie auch grundsätzlich darauf geachtet
werden, nur den Nachhall und nicht die direkte Schallübertragung/Kommunikation zu unterdrücken.
Nach Auswertung der Messungen ist die Schallreduzierung im Altbau (Geographieraum) besonders
notwendig. Bei differenzierten Arbeitsformen, wie Partner-, Gruppen- oder Projektarbeitsphasen,
tritt durch veränderte Kommunikationsszenarien im Vergleich zum herkömmlichen Frontalunterricht
ein verstärkter Lombard-Effekt auf. Um diesen vorrübergehend zu verringern, wäre eine Verteilung
der Arbeitsgruppen auf mehrere Räume anzuraten.
Quelle: Ecophon: Mit allen Sinnen lernen. Akustische Ergonomie in Bildungsstätten. Lübeck. 2006
16/20
6.1 Geographieraum
Der Fußboden (Lenoleum) und die Tische mit Schülern wirken schallabsorbierend, folglich wird der
meiste Schall an der Decke und den Wänden reflektiert. Wir vermuten auch, dass die Vorder- und
Rückwand des Raumes mehr reflektiert als die Seitenwand/die Fensterfront. Unsere Vorschläge
wären deshalb:



Bekleben der Decke mit Schallschutzelementen
o Nur in der Nähe der Wände und nicht über den Schülern und Lehrern, um den
direkten Schall nicht zu unterdrücken
Flächiges Dämmen der Vorder- (hinter dem Lehrer) und Hinterseite (hinter den Schülern) des
Raumes
o vorrangig den Bereich mit direktem Schallkontakt, damit waren der Tafelbereich und
die Schränke ausgenommen
o Die Schränke sollten auf die gegenüberliegende Wand des Fensters verschoben
werden.
o Das Dämmen kann mit professionellen Dämmmaterialien erfolgen.
Materiallagerung nicht in Schränken sondern Regalen
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o
Bücher etc. haben eine deutliche Schalldämpfung, die Holz-Schranktüren so gut wie
keine.
6.2 Musikraum
Hier gelten besondere akustische Anforderungen, die fachmännisch realisiert werden müssen. Wir
würden auf jeden Fall eine Regelung der Begrenzung des Schalldruckpegels der Mikrophone und
Tonverstärker bis zu einem Bereich von höchstens 80 dB empfehlen.
6.3 Sporthalle
Schallreflektionen erfolgen in der Sporthalle überall, da sowohl Holzpanele, Holzparkett, Mauerstein
und Metall-Deckenverkleidung nur gering Schall absorbieren. Die Geometrie des Raumes legt nahe,
dass die meisten Schallreflektionen an Parkett und Decke stattfinden, da diese die mit Abstand
größten Reflexionsflächen sind. Ein Verändern des Parketts (unterfüttern o.a.) fällt wegen des großen
technischen Aufwandes und der wahrscheinlich eher geringen Wirkung aus. Die Decke könnte man
allerdings schon etwas abdämpfen. Deshalb unser Vorschlag:
Aufhängen von Schallabsorbern an der Decke (z.B. Schalldämpfer in dreiseitiger Prismaform an Seilen
mit der Spitze nach oben an die Decke anbringen)
 geringer Aufwand
 Selbst wenn Schallabsorber nur in gewissen Abstand hängen, dämpfen sie die Mehrzahl der
schräg an die Decke laufenden Schallwellen und einen Großteil des noch die Decke
erreichenden und dort gestreuten Schalls.
 Die Optimierung von Größe und Aufhängepunkten müsste sicher durch einen Akustiker unter
Berücksichtigung der Traglast der Decke erfolgen.
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Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, die Endwände mit schwereren Stoffdecken abzuhängen,
die auch als Ballfang dienen können. Außerdem sollte der Einsatz von Musik zur
Motivationssteigerung während des Sportunterrichts gezielt erfolgen und Schalldruckpegel von 80 dB
im Maximum nicht überschreiten. Weiterhin kann man für die gesamte Sporthalle einheitliche
Pausen zur Kommunikation vereinbaren, um den Lombard- Effekt zu verringern.
7 Auswertung der Hypothesen
Unser Schulgebäude ist über 30 Jahre alt, daher entspricht es nicht den DIN-Normen hinsichtlich
akustischer Standards in Räumen, Fluren, in der Bibliothek, in der Sporthalle etc. (DIN 18041).

Diese Aussage ist für alle untersuchten Räume richtig, allerdings ist die Qualität der
Schallreduzierung/Nachhallzeitreduzierung in den untersuchten Räumen unterschiedlich.
Trotzdem lagen die Nachhallzeiten teilweise deutlich über den Anforderungen und sollten
dringend verbessert werden.
In den Räumen ist es während des Unterrichtes zu laut.

Die Schüler und Lehrer schätzen die Lärmbelastung mittelmäßig ein, was jedoch subjektiv ist.
Durch die Messungen wurde bewiesen, dass der Dauerschallpegel sowie die Nachhallzeit in
den Räumen deutlich zu hoch sind und der Unterricht in den Räumen objektiv zu laut ist. So
empfinden SuS gleichzeitiges Reden bei Gruppenarbeiten beispielsweise als Belastung.
Behandelte Klassenräume sind um 3-10 dB leiser.
Der Lärm steigt im Tageszeitverlauf.

Diese Aussage ist eigentlich nicht ganz korrekt. Der größte Schalldruckpegel herrschte bei
den Messungen zwar in Block4, allerdings gibt es sowohl einen Abfall des Schalldruckpegels
hin zur Mittagszeit als auch am Tagesende. Den angenommenen kontinuierlichen Anstieg
konnten wir nicht nachweisen.
Die Sporthalle ist der lauteste Raum in der Schule.

Die Aussage ist richtig. Die Turnhalle hat einen Schalldruckpegel von 76,4 dB(A).
Der Schullärm belastet Schüler und Lehrer gleichermaßen.

Da Angaben über das Befinden immer subjektiv sind, kann diese Frage nur schwer
beantwortet werden.
Bei den Schülern fällt besonders auf, dass vor allem in der Sek. 1 eine Lärmbelastung im
Unterricht beklagt wird, die sich ebenfalls auf die Leistungen auswirkt. 50% der Lehrer
bezeichnen ebenfalls den Schullärm als Belastung.
Der Schullärm am FRG macht Schüler und Lehrer krank.

Die Aussage ist allein anhand von Messungen und Umfragen nicht zu beweisen. Hier müsste
man Fehlzeiten von Schülern und Lehrern, die nur auf die Lärmbelastung zurückzuführen
sind, evaluieren. Allerdings deuten die Messwerte auf eine Lärmbelastung hin, die teilweise
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deutlich über die in der DIN18041 festgelegten Grenzwerte für gesundes Arbeiten
hinausgehen.
8 Schlussbemerkung
In dieser Arbeit sind einige Vorschläge zur Schallreduzierung für die jeweiligen getesteten Räume
aufgeführt. Detaillierte Vorschläge, zu verwendende Materialarten/-mengen und die damit
verbundenen Umbaukosten sollten von Spezialisten für Schallschutz erstellt und von der Schule auf
bautechnische und finanzielle Realisierbarkeit überprüft werden. Eine Umsetzung von
Schallschutzmaßnahmen ist aus unserer Sicht allerdings für eine effizienten Unterricht dringend
erforderlich.
Beispielsweise sehen Schüler besonders das gleichzeitige Reden als Belastung an. Da dies aber immer
wieder in Gruppenarbeiten erforderlich ist, hilft hier nur eine Verbesserung der Akustik der Räume.
Ein wichtiger Punkt bei der Lärmbekämpfung ist neben der Unterdrückung von bereits erzeugtem
und störendem Schall auch die Verringerung der Lärmerzeugung. Die Ausrichtung der
Unterrichtsgrunddisziplin auf möglichst geringe Erzeugung störenden Lärms sollte mit ein
Hauptthema bei der Verringerung der Lärmbelastung sein. Nur in Kombination damit kann eine
räumliche Umgestaltung insgesamt Erfolg haben.
Die Belastungen, die beispielsweise durch Gemurmel oder Nebengeräusche entstehen, können
reduziert und das Lernklima somit weiter verbessert werden. Die Schüler sollten sich bewusst
werden, dass sie sich und anderen durch zu wenig Lärmdisziplin schaden.
Wir empfehlen deshalb eine Beschäftigung mit dem Thema „Gehör und Lärm“ während des
Unterrichts. Jährliche Schulungen durch Fachpersonal und periodische Messungen des
Geräuschpegels sowie deren Auswertung unterstreichen die tiefgründige Auseinandersetzung mit
diesem wichtigen Problem.
Wenn es technisch machbar ist, kann auch eine optische Lärmpegelanzeige in Echtzeit während des
Unterrichts erfolgen(Lärmampel). Damit würden Lehrer und Schüler sofort auf zu hohe Lärmpegel
hingewiesen und könnten gegensteuern.
Der Lautstärkepegel in den Pausen muss deutlich reduziert werden. Denn Ziel einer Pause ist es, sich
in kurzer Zeit zu erholen, nicht noch mehr belastet oder gestresst zu werden. Hier sollten störende
Lärmeinflüsse überprüft und gegebenenfalls verringert werden, z.B. das Rennen und Schreien auf
den Fluren und die Anpassung der Lautstärke des Schülerradios.
Zu beachten ist auch, dass nicht nur die Lernqualität und die Gesundheit der Schüler im Fokus steht,
sondern auch das Wohlbefinden der Lehrer. Durch Senkung des Lärmpegels wird die Notwendigkeit
für ein Lauterwerden der Lehrerstimme gesenkt und damit die langfristige Stimmgesundheit
verbessert.
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