Pressemitteilung 2001 - Max Schmidheiny

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Max Schmidheiny-Stiftung
an der Universität St. Gallen
PRESSEMITTEILUNG
Sperrfrist: Samstag, 19. Mai 2001, 09.30 Uhr
FREIHEITSPREIS 2001 DER MAX SCHMIDHEINY-STIFTUNG FÜR
LENNART MERI und N. R. NARAYANA MURTHY
Lennart Meri, Staatspräsident der Republik Estland, und N. R. Narayana
Murthy, Vorstandsvorsitzender, Infosys Technologies, sind am Samstag,
den 19. Mai, in St. Gallen mit dem Freiheitspreis 2001 der Max SchmidheinyStiftung ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 31.
ISC-Symposiums in der Aula der Universität St. Gallen statt. Vor mehr als
800 Gästen aus aller Welt würdigte Dr. Stephan Schmidheiny, Präsident des
Stiftungsrates, die Verdienste der Preisträger.
Die Max Schmidheiny-Stiftung zeichnet alljährlich Personen oder Institutionen aus,
die sich Verdienste um die Erhaltung und Weiterentwicklung einer freiheitlichen
und sozialen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung erworben haben. Sie fördert
dabei hervorragende wissenschaftliche, politische und unternehmerische
Initiativen und Leistungen zur Wahrung der individuellen Freiheit und
Selbstverantwortung. Der Preis ist dieses Jahr mit insgesamt CHF 200’000.–
dotiert; er wurde zum 23. Mal verliehen.
In Bezugnahme auf das Generalthema des 31. ISC-Symposiums „New Balance of
Power“ setzte sich Herr Dr. Stephan Schmidheiny mit der Rolle der Freiheit als
„Zielgrösse“ im Spiel der Kräfte auseinander. Er unterzog jene Faktoren einer
genaueren Betrachtung, die im sich ständig neu austarierenden
Machtgleichgewicht, welches aus der steten Interaktion von Machtträgern und
Betroffenen resultiert, von Bedeutung sind, um ein Maximum an persönlicher
Freiheit zu gewährleisten.
Durch ihr engagiertes Wirken verhalfen die Preisträger, Lennart Meri und N. R.
Narayana Murthy in ihrem persönlichen Umfeld, dessen Wandel sie aktiv
mitprägten, als Politiker und als Unternehmer der Freiheit und
Selbstverantwortung des einzelnen zu einem höheren Stellenwert.
Lennart Meri wurde als Schriftsteller und Mann des Geistes geehrt, der es
verstand, mit einer poetischen Note die Hoffnungen und Ängste seiner Landsleute
durch sein literarisches und filmisches Schaffen zu artikulieren und so einen
wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Identität des estnischen Volkes in der Zeit
Weitere Informationen (inkl. Photomaterial):
http://www.ms-foundation.org sowie
http://www.isc-symposium.org
Max Schmidheiny-Stiftung
an der Universität St. Gallen
der sowjetischen Okkupation zu leisten. Als Staatsmann prägte Meris beherztes
und verantwortungsvolles Streben nach Freiheit und Demokratie Estlands
Sehnsucht, Unabhängigkeit auf friedlichem Wege zu erlangen, und liess ihn zu
einer moralischen und politischen Instanz seines Landes werden. Durch das
Vorantreiben beispielhafter Reformen beim Wiederaufbau demokratischer
Institutionen, in der Sozialpolitik sowie in der Marktwirtschaft förderte der Europäer
Meri das Selbstbewusstsein und den Stolz seines Volkes. Er ebnet unbeirrt
Estlands Weg in die Gemeinschaft der demokratischen Staaten, ohne sich dabei
lediglich auf die historischen Bande zwischen Estland und Europa zu berufen.
Mit N. R. Narayana Murthy ehrte die Max Schmidheiny-Stiftung einen
Unternehmer, der sich beharrlich der Planwirtschaft, der kontrollierten und
unterdrückten Eigeninitiative und der Bürokratie, die Indiens Wirtschaft noch in
den 80er Jahren stagnieren liessen, widersetzte, und der mit fester
Entschlusskraft die Gelegenheit ergriff, als ihm die neue und offenere
Wirtschaftsordnung erlaubte, ein richtungsweisendes Cyberunternehmen
aufzubauen. Als Pionier einer meritokratischen Betriebskultur, der vertrauensvoll
auf das Know-how der lokalen Spezialisten baute, liess Murthy damit sein
Unternehmen zu einem Symbol für Qualität, Leistung und Einsatzbereitschaft bei
Angestellten, Investoren und der Öffentlichkeit werden. Er schöpfte
brachliegendes Potential des indischen Geschäftssinnes und Innovationsgeistes
voll aus und trug schliesslich zu einer Stärkung der indischen Wirtschaft wie zur
Wettbewerbsfähigkeit seines Landes bei. Murthy sieht als Verfechter sozialer
Gerechtigkeit und des Fortschritts in der Schaffung von individuellem Wohlstand
durch ehrliche Erwerbstätigkeit das beste Mittel gegen die Armut, Indiens grösste
Geissel. Dass dieses Ziel in Indien nur mit Realismus, Bescheidenheit und dem
Willen, ein angemessenes Mass an Modernisierung mit der Bewahrung von
Traditionsgeist – und nicht zu sehr Traditionsform – zu verbinden, erreicht werden
kann, ist ihm dabei sichtlich bewusst.
Weitere Informationen (inkl. Photomaterial):
http://www.ms-foundation.org sowie
http://www.isc-symposium.org
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