Blutfette und Cholesterin

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Eine Gefahr für Herz und Kreislauf:
Blutfette (Triglyceride) und Cholesterin
Zu den Blutfetten zählt man die Triglyzeride und den Fettbegleitstoff Cholesterin.
Triglyceride werden überwiegend mit der Nahrung in Form von tierischen und pflanzlichen
Fetten aufgenommen. Sie liefern dem Körper die notwendige Energie (ca. 910 kcal pro 100 g
Fett).
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in ausreichender Menge vom Körper selbst
hergestellt wird. Cholesterin ist Bestandteil aller Zellen (Zellwände) und Ausgangsstoff für
die Bildung von Hormonen, Vitaminen und die für die Verdauung der Nahrung
unverzichtbaren Gallensäuren.
Warum sind erhöhte Triglyceridwerte so gefährlich?
Zuviel Cholesterin und Triglyzeride im Blut können zu vorzeitiger Arterienverkalkung
(Atherosklerose) führen. Hierbei kommt es als Folge von Cholesterin-Ablagerungen (sog.
Plaques) in den Blutgefässen zu Gefässeinengungen bzw. –verschlüssen. Sind die Blutgefässe
des Herzens (die Koronarien) betroffen, so kann es zum Herzinfarkt kommen, sind die
Gehirnarterien betroffen, steigt das Risiko eines Schlaganfalls („Hirninfarkt“).
Was sollten Sie beim Cholesterinwert beachten?
Beim Cholesterin ist unbedingt zu unterscheiden zwischen dem schädlichen LDL-Cholesterin
und dem „guten“ HDL-Cholesterin. Das schädliche LDL kann Cholesterin in den
Blutgefässen (vor allem des Herzens) ablagern und fördert dadurch die Entstehung der
Arterienverkalkung. Dagegen ist das „gute“ HDL in der Lage, bereits in den Gefässwänden
abgelagertes Cholesterin wieder aufzunehmen und damit der Arterienverkalkung
entgegenzuwirken.
Zur Senkung des Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risikos ist es also notwendig, den
Risikofaktor LDL-Cholesterin zu senken und den Schutzfktor HDL –Cholesterin zu erhöhen.
Wie kommt es zu erhöhten Blutfettspiegeln?
Erhöhte Triglyceridspiegel beruhen in den meisten Fällen auf falscher Ernährung (zu viel Fett
und Cholesterin) sowie ungesunder Lebensweise (Bewegungsmangel, Alkohol, Rauchen); sie
können jedoch auch die Folge einer Erbkrankheit oder anderer Erkrankungen (z.B.
Zuckerkrankheit, Leberstörungen) sein.
Wie können Sie das schädliche LDH-Cholesterin im Blut ohne Medikamente senken?
In erster Linie sollten Sie die Menge des mit der Nahrung aufgenommenen Fettes reduzieren
(maximal ca. 30% der Gesamtkalorien). Zudem ist auf die geeignete Art des Fettes zu achten:
tierische Fette (enthalten überwiegend gesättigte Fettsäuren) sind einzuschränken, pflanzliche
Fette und bestimmte Meeresfische (enthalten überwiegend einfach und mehrfach ungesättigte
Fettsäuren) sind zu bevorzugen.
Der Verkehr von cholesterinreichen Lebensmitteln (Fleisch, Wurst, Innereien, Eigelb) ist
einzuschränken.
Die Nahrung sollte reich an Ballaststoffen sein (z.B. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte).
Achten Sie auf ein normales Körpergewicht, verzichten Sie möglichst auf Alkohol und
vermeiden Sie unnötigen Stress.
Wie können Sie das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen?
Ausser durch geeignete Medikamente (v.a. sog. Fibrate) kann das schützende HDL durch
folgende Massnahmen erhöt werden:
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Normalisierung des Körpergewichts.
Aufgabe des Rauchens.
regelmässiges körperliches Training.
Warum sind Ballaststoffe so wichtig für den Körper?
Ballaststoffe sind überwiegend unverdauliche, pflanzliche Nahrungsbestandteile, die vor
allem in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten enthalten sind. Ballaststoffe sind für eine
geregelte Verdauung unerlässlich. Sie sorgen für ein rascheres Sättigungsgefühl, binden
Giftstoffe der Nahrung und führen zu einem regelmässigen Stuhlgang. Darüber hinaus tragen
Ballaststoffe direkt zur Senkung des Blutcholesterins bei, indem sie Cholesterin und
Gallensäuren binden. Achten Sie bitte darauf, mindestens 2-3 l pro Tag zu trinken.
Diese allgemeinen Regeln sollten Sie beachten:
Gesunde Ernährung
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täglich aufgenommene Fettmenge reduzieren.
verstecktes Fett in Wurst, Käse und Kuchen vermeiden.
sichtbares Fett von Fleisch und Haut von Geflügel entfernen.
weniger Lebensmittel tierischer Herkunft verzehren (da hoher Anteil an gesättigten
Fetten).
fettarme Zubereitung der Speisen (z.B. grillen, dünsten oder Zubereitung im
Römertopf).
cholesterinreiche Nahrungsmittel vermeiden bzw. einschränken (max. 300 mg
Cholesterin pro Tag).
mehr ballaststoffreiche Lebensmittel (mindestens 35 g Ballaststoffe pro Tag).
Normalgewicht ( Faustregel: Körpergrösse [cm] – 100) anstreben, durch:
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Regelmässige körperliche Bewegung (insbesondere Ausdauertraining: z.B. Laufen,
Radfahren)
Alkohol und Nikotin einschränken bzw. ganz darauf verzichten
Stress nach Möglichkeit vermeiden
Diese Blutfettwerte [mg/dl] sollten Sie anstreben:
Gesamt-Cholesterin
höchstens 200-250
LDL-Cholesterin
HDL-Cholesterin
Triglyzeride
höchstens 135-155
mindestens 35 (Männer), mind. 45 (Frauen)
höchstens 200
Empfehlenswerte Lebensmittel
Magere Fleisch- und Wurstsorten: Kalbfleisch, mageres Rind- und Schweinefleisch, Filet,
Wild, fettreduzierte Wurst (weniger als 20% Fett). Magerer Schinken, kalter Braten,
Roastbeef, Geflügelwurst. Sichtbares Fett entfernen, fettarme Zubereitung: garen in Alu- oder
Bratfolie, in beschichteter Bratpfanne, Römertopf oder Mikrowelle, Grill.
Mageres Geflügel: Hähnchen, Pute, Rebhuhn, Fasan, Geflügelhaut entfernen.
Fisch: Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Rotbarsch, Seezunge, Seelachs, Dorsch, Scholle,
Thunfisch.
Pflanzliche Fette und Öle: Oliven-, Maiskeim-, Sonnenblumen-, Distel-, Soja-, und Leinöl,
hochwertige Pflanzenmargarine (mit mehr als 50% ungesättigten Fettsäuren).
Obst und Gemüse: alle Arten von Gemüse (frisch oder gefroren), Erbsen, Bohnen, Kartoffeln
(fettarm zubereitet), Mais; frisches Obst (Äpfel, Birnen, Beeren), getrocknete Früchte.
Getreideprodukte: dunkle Brotsorten, Vollkornbrot, Backwaren aus Hefe oder Quarkteig,
Vollkornnudeln, Hartweizenspaghetti (ohne Ei), Hirse, Roggen, Weizen, Hafer, Naturreis.
Fettarme Milch- und Milchprodukte: Buttermilch, Magermilch, Magerjoghurt, Magerquark,
fettarmer Käse (weniger als 30% Fett i. Tr.), Schichtkäse, Hüttenkäse
Fettarme Süssspeisen (allerdings Vorsicht Zucker!): Milchpudding aus fettarmer Milch,
Fruchtpudding, Fruchteis ohne Sahne, Wassereis, Kakao nur entölt
Getränke: Obst- und Gemüsesäfte ohne Zucker, Mineralwasser, Kaffee und Tee ohne Sahne
und ohne Zucker
Bezüglich des Fettes und Cholesterins nicht geeignete Lebensmittel
Fettreiche Fleisch- und Wurstwaren: Hackfleisch, fettes Rind- und Schweinefleisch,
Lammbrust, Hammel, die meisten handelsüblichen Wurstsorten, fette Wurstsorten: Salami,
Schweinebauch, durchwachsener Speck, Pasteten, Frühstücksfleisch, cholesterinreiche
Innereien (Leber, Niere, Herz, Hirn, Bries).
Fettes Geflügel: Gans, Ente, Suppenhuhn, Geflügelhaut
Cholesterinreiche Meerestiere: Aal, Tintenfisch, Ölsardinen, Krusten- und Schalentiere,
panierter oder geräucherter Fisch, Fischstäbchen, Makrelen, Fischrogen, Kaviar.
Tierische Fette: Butter, Schmalz, Koch- und Backfette, Pflanzenfette mit hohem Anteil an
gesättigten Fettsäuren: Kokosfett, Palmkernfett, gehärtete Fette und Öle, Mayonnaise (sehr
cholesterinreich).
Gemüse, das in fettem Öl zubereitet wurde: Pommes frites, Bratkartoffeln, Kartoffelchips,
Avocados (von Natur aus fettreich).
Getreideprodukte: helle Mehle und Brotsorten (Weissbrot, Buttertoast), Eier, Teigwaren mit
Vollei, Croissants, Blätterteig, Kuchen, Gebäck.
Milch und Milchprodukte: Vollmilch, Vollmilchprodukte, Sahne, Kondensmilch, Sahneeis,
Vanilleeis, saure Sahne und Crème fraiche, fettreicher Käse (mehr als 30% Fett i. Tr.).
Fett- und Ei-reiche Süssspeisen: Schokolade, Pralinen, Nougat, Marzipan, Torten.
Getränke: zuckerhaltige Fruchtsäfte, Limonaden, Cola, Alkohol.
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