Passau 2014 4 - International Office

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Petra Schreiner
Medizinische Universität Graz
Selbst organisierte Auslandsaufenthalte
2.Fächergruppe im 6. Studienjahr;
Klinikum Passau - Innere Medizin
Kontaktaufnahme
Ich habe relativ
kurzfristig(Juli) ein Mail an
Herrn Fürst geschickt,
woraufhin ich sofort eine
positive Antwort bekam. Die
Organisation verlief seitens
des Klinikums einfach perfekt.
Wenige Tage nach der Zusage,
erhielt ich ein
Informationspaket mit
Einladungsschreiben sowie
Informationsbroschüren zu
Klinikum und Stadt. Leider
konnte mir kein Zimmer im
Wohnheim gestellt werden.
Daher versuchte ich mir ein Zimmer über das Internet zu besorgen, was sich als relativ
schwierig herausstellte, da das Semester gerade begonnen hatte und wegen der
steigenden Studentenanzahl in Passau, akuter Zimmermangel bestand. Zu meinem
großen Glück, antwortete eine Studentin auf mein Gesuch auf wg-gesucht.de. So kam ich
zu meinem Wg- Zimmer an der Ortspitze. Die Wohnung teilte ich mir mit einer
Italienerin und einer Franzosin.
Reisevorbereitungen
Für die Fahrt nach Passau von Graz empfiehlt es sich eine Jahreskarte für Gleinalm und
Bosrucktunnel zu kaufen, weil es sich schon ab dem dritten Mal hin und retour fahren
auszahlt. (eine Strecke 12,50- die Jahreskarte kriegt man für 50€.)Ansonsten habe ich
einen Voranerkennungsbescheid sowie einen Antrag auf Förderung vor Abreise
eingereicht.
Wer mit dem Zug anreisen möchte, sollte sich am besten 2 Wochen vor Abreise um ein
Sparschienenticket kümmern, das kostet etwa 20€.
Ankunft
Am ersten Morgen meldete ich mich bei der Sekretärin der Inneren Medizin, welche mir
mitteilte, dass ich für 3 Wochen auf der Kardiologie( Station 45)und weitere 3 Wochen
auf der Nephrologie( Station 13) eingeteilt bin. Die zwei Stationen erwiesen sich als
absoluter Glücksgriff! Nachdem ich mit einer ganzen Garnitur Wäsche (Hose, Oberteil,
Mantel) ausgestattet war, bekam ich noch einen Spintschlüssel und eine Klinikumskarte.
Es konnte losgehen. Auf der Station wurde ich von der ersten Minute an herzlich
aufgenommen.
Unterkunft
Ich hatte ein schönes Zimmer mit Blick auf die Veste Oberhausen, in welchem ich mich
sehr wohl fühlte. Schon wenige Stunden nach meiner Ankunft stellte sich heraus, dass
eine liebe Studienkollegin aus Graz direkt über mir in der Wohnung wohnte, was der
Abendgestaltung zuträglich war ☺. Vom Hochwasser war zum Glück nicht mehr viel zu
sehen, nur die Fassaden der wassernahen Häuser waren noch feucht.
Grundsätzlich kann man die Zimmer im Wohnheim mit Sicherheit empfehlen, der Vorteil
einer Wohnung in der Stadt ist aber, dass man nach der Arbeit auch noch ein bisschen
die Stadt geniessen kann und abseits der Klinik Kontakte findet. Auf Facebook gibt es
eine eigene Passauer Wohnungs Gruppe, auch auf wg-gesucht.de findet man auch einige
Angebote.
Kurse; Betreuung
Die Tageseinteilung war relativ klar vorgegeben.
Kardiologie: Der Tag begann um 8 Uhr mit der Morgenbesprechung, danach waren bis
etwa 9.30 Uhr Blutabnahmen zu erledigen. Im Anschluss begleitete ich den jeweiligen
Assistenzarzt bei der Visite, was meistens in sehr lockerem Rahmen ablief, sodass Vieles
besprochen und erklärt wurde. Nach dem Mittagessen gab es um 14 Uhr jeden Tag eine
Fortbildung, die eigens für PJ Studenten abgehalten wurden. (EKG Kurs, Kardiologische
oder Neurologische Fortbildung, Naht und Knüpfkurs). Die Kurse waren meiner
Meinung nach, gut an unser Wissensniveau angepasst, sodass ich sehr davon profitieren
konnte.
Um 15.30 Uhr ging die gesamte Abteilung zur Herzkatheterbesprechung, in welcher alle
Kathetervideos des Tages noch einmal vorgeführt und besprochen wurden.
Nephrologie: Auf der Station 13 begann mein Tag direkt mit einigen Blutabnahmen,
danach schloss ich mich wieder den Assistenten/-innen an. Die meisten Assistenten/innen waren soweit es ihr stressiger Alltag zuließ, äußerst bemüht mir vieles
beizubringen. Gegen Ende des Praktikums durfte ich die Visite in einem Zimmer sogar
alleine führen. Ansonsten nahm ich fast jeden Tag einen Patienten auf, den ich bei der
Mittagsbesprechung kurz vorstellte. Ich war bei Pleura- und Aszitespunktionen dabei
und durfte beim Legen von passageren Schrittmachern auf der Intensivstation
assistieren. Der restliche Tag verlief wie in den Wochen auf der Kardiologie.
Allgemein kann man sagen, dass das Klinikum in Passau auf Studenten gut vorbereitet
ist, Ärzte wie auch Schwestern wissen über das Aufgabengebiet eines PJ Studenten gut
Bescheid, und sind jederzeit hilfsbereit. Die Fallberichte konnte ich ohne Probleme
erstellen und wurden vom Oberarzt korrigiert.
Allgemeine Tipps
Fortbewegung in Passau: Die Stadt ist größer, als ich sie mir vor meiner Ankunft
vorgestellt hatte. Ich hatte mir mein Rad mitgenommen, was sich als sehr hilfreich
herausstellte. Von meiner Wohnung bis zur Klinik radelte ich ca. 15min, zu Fuß
benötigte ich für die Strecke eine gute halbe Stunde. In der Früh fuhr ich mit dem
Schulbus, welcher direkt von meiner Haustür zur Klinik fuhr. (Busticket: 8 Fahrten für
9€). In Passau gibt es ein gut erschlossenes Bussystem, über welches man sich am
besten über den DB Routenplaner erkundigt.
Parken : ist in der Stadt selbst
sehr schwierig, die meisten
Parkplätze sind ausschließlich
für Anrainer mit Ausweis und
die Parkhäuser sind relativ
teuer. Die Klinikgarage für 1€/
24h ist daher ein tolles
Angebot!
Freizeit: Innenstadt:Die
Straßen um den ZOB
Busbahnhof sind dem
Univiertel in Graz ähnlich,
einige Lokale und Restaurants
tragen um studentischen Flair
bei. Viele kleinere, individuelle
Geschäfte runden das gemütliche Stadtbild ab und sind eine angenehme Abwechslung zu
den immer gleichen großen Ketten.
Veste Oberhausen: Auf einer Anhöhe steht eine schöne Burg, von welcher man einen
schönen Blick auf die ganze Stadt hat.
Zusammenfassend kann ich mich meinen Kollegen nur anschließen, Passau ist eine
sehr schöne kleine Stadt, die Mitarbeiter des Klinikums sind sehr bemüht einem das
Praktikum lehrreich und interessant zu gestalten. Anschluss findet man schnell, da
einige Grazer Studenten ihr praktisches Jahr dort ableisten. Dennoch habe ich die 6
Wochen ausreichend empfunden.
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