Conclusion TRPM8 C terminus mediated. In contrast to the loss of the ability to activate Gαq, the effect of inhibition of TRPM8 by Gαq was conserved in both receptor chimeras. In summary, the findings of this doctoral thesis provide insight into the activation- and modulation-behavior of TRPM8, especially cTRPM8. The findings shed more light on gating mechanisms in dependence on varying primary protein structures between different species which may be of relevance for medical research due to the involvement of TRPM8 in different diseases, such as prostate cancer. 7.2 Zusammenfassung Der TRPM8 Ionenkanal ist maßgeblich an der Wahrnehmung von moderat kühlen bis schmerzhaft kalten Temperaturen beteiligt. Er wird in sensorischen Neuronen des trigeminalen Ganglions und der dorsalen Hinterwurzelganglien exprimiert. Neben thermischen Reizen kann er auch durch eine große Anzahl an natürlichen und synthetischen Liganden, wie Menthol, Icilin oder PIP2 aktiviert werden. Sowohl die Aktivierung durch Temperatur, wie auch die Aktivierung durch Menthol werden über spannungsabhängige Öffnungsmechanismen des Kanals vermittelt. Außerdem wird die Funktionalität des TRPM8 durch eine Vielzahl an intrazellulären Proteinen moduliert, wie z.B. der PKC, der PKA oder Pirt. Des Weiteren haben aktuelle Studien gezeigt, dass eine Interaktion des TRPM8 mit dem Gαq Protein möglich ist, welche zu einer Inhibierung der Aktivität des TRPM8 führt. Der Fokus dieser Doktorarbeit lag auf einer funktionellen Charakterisierung des Aktivierungsverhaltens des TRPM8 Ionenkanals des Huhns (cTRPM8) im Vergleich zu dem der Maus (mTRPM8). Die Körperkerntemperatur von Vögeln ist mit 39°C um zwei Grad höher als die von Säugetieren (37°C). Während die Funktionalität, die Aktivierung und die Modulation des TRPM8 Ionenkanals der Säugetiere sehr gut charakterisiert sind, ist nur wenig über den orthologen TRPM8 Ionenkanal anderer Spezies bekannt. Deswegen sollte in dieser Studie erforscht werden, in wie weit ein Unterschied in der Körperkerntemperatur Einfluss auf die Aktivierung und Modulation des thermosensitiven TRPM8 Kanals hat. Zunächst konnte gezeigt werden, dass die Aktivierungstemperatur des TRPM8 des Huhns annähernd 4°C höher war als die der Maus. Zudem haben Versuche im Kalzium-imaging einen signifikant geringeren Kalziumeinstrom in cTRPM8- im Vergleich zu mTRPM8-exprimierenden Zellen 110 Conclusion ergeben. Außerdem wurden in cTRPM8-exprimierenden Zellen zwei Antwortmuster auf die Stimulation durch Kälte (18°C) entdeckt. Eine Zellpopulation reagierte mit einem Ca2+-Anstieg, die andere Zellpopulation mit einer Ca2+-Abnahme im Zytosol. Diese Unterschiede des temperaturvermittelten Aktivierungsverhaltens zwischen cTRPM8 und mTRPM8 könnten in Zusammenhang mit einer Punktmutation der Aminosäure Glutamin an der Stelle 856 der Aminosäuresequenz des mTRPM8 zu Lysin 847 der Aminosäuresequenz des cTRPM8 stehen. Es ist bekannt, dass diese Aminosäure an der temperaturvermittelten Aktivierung des TRPM8 in Säugetieren beteiligt ist. Neben der Charakterisierung der temperaturvermittelten Kanalaktivierung war die Untersuchung des Menthol-vermittelten Aktivierungsverhaltens des cTRPM8 ein weiteres Ziel der vorliegenden Doktorarbeit. Kalzium-imaging Experimente zeigten eine signifikant kleinere Zunahme der zytosolischen Kalziumkonzentration nach Stimulation durch Menthol in cTRPM8- im Vergleich zu mTRPM8-exprimierenden Zellen. Des Weiteren hat eine Ermittlung des Menthol-vermittelten KonzentrationsWirkungs-Verhältnisses kleinere EC50-Werte für cTRPM8 im Vergleich zu mTRPM8 ergeben. Zusätzlich konnte durch Stimulation mit Menthol bei unterschiedlich vorliegenden Temperaturen (18°C und 31°C) eine Potenzierung des Antwortverhaltens, ähnlich wie für den mTRPM8 beschrieben, auch für den cTRPM8 nachgewiesen werden. Eine Analyse des Strom-Spannungsverhältnisses zeigte einen engen Zusammenhang zwischen temperatur- bzw. Menthol-vermittelter Aktivierung zu spannungsabhängigen Öffnungsmechanismen von cTRPM8 und mTRPM8. Verschiebungen in der spannungsabhängigen Aktivierbarkeit und Unterschiede in der tertiären Proteinstruktur, die auf den entdeckten Variationen innerhalb der primären Proteinstruktur basieren, dienen als Erklärung für das modifizierte Aktivierungsverhalten des cTRPM8 im Vergleich zu mTRPM8. Neben der Aktivierung durch verschiedene chemische und physikalische Stimuli wird das Aktivierungsverhalten des TRPM8 auch durch verschiedene Proteine moduliert. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse der Interaktion von TRPM8 und Gαq. Aktuellste Studien beschreiben eine mTRPM8-vermittelte Aktivierung des Gαq Proteins die zu einer Aktivierung eines PLC-abhängigen metabotropen Signaltransduktionswegs extrazellulär führen. kalziumfreien In Kalzium-imaging Bedingungen führt eine Experimenten Aktivierung unter dieses 111 Conclusion Signaltransduktionswegs durch Ausschütten von Kalzium aus intrazellulären Speichern zu einem Anstieg der zytosolischen Kalziumkonzentration. Es ist allerdings ungeklärt, ob es sich bei der Interaktion zwischen TRPM8 und Gαq um eine direkte Verbindung handelt oder ob weitere interaktionsvermittelnde Proteine beteiligt sind. Deswegen war ein weiteres Ziel dieser Doktorarbeit die Interaktion zwischen TRPM8 und Gαq näher zu charakterisieren. Mit Hilfe von proteinbiochemischen Methoden, wie Co-IP und Western Blot konnte Hinweise gefunden werden die auf eine direkte Interaktion zwischen beiden Proteinen ohne das Auftreten weiterer interaktionsvermittelnder Proteine hinweisen. Im Vergleich zu mTRPM8 zeigte weitere Untersuchungen keine cTRPM8-vermittelte Aktivierung des Gαq. Zusätzlich zur Aktivierung des PLC-abhängigen metabotropen Signaltransduktionswegs verursacht die Interaktion von TRPM8 und Gαq eine Inhibition des TRPM8. Dieser TRPM8-modulierende Effekt von Gαq wurde anhand der Analyse des spannungsvermittelten Aktivierungsverhaltens sowohl für mTRPM8 als auch für cTRPM8 nachgewiesen. Es wird vermutet, dass die Interaktion von TRPM8 und Gαq durch den TRPM8 C Terminus vermittelt wird. Um eine mögliche interaktionsvermittelnde Domäne weiter einzuengen wurden Rezeptorchimären durch den Austausch der C Termini von mTRPM8 und cTRPM8 hergestellt. Eine funktionelle Charakterisierung dieser Rezeptorchimären zeigte einen Verlust der Aktivierbarkeit von Gαq. Dies weist darauf hin, dass die funktionelle Interaktion beider Proteine möglicherweise nicht nur mTRPM8 C Terminus-abhängig ist. Im Gegenteil zum Verlust der Fähigkeit Gαq zu aktivieren, bleibt der Effekt der Inhibierung des TRPM8 durch Gαq in beiden Rezeptorchimären erhalten. Zusammenfassend ermöglichen die Ergebnisse der vorliegenden Doktorarbeit einen Einblick in das Aktivierungs- und Modulationsverhalten von TRPM8, im Besonderen von cTRPM8. Die Ergebnisse verdeutlichen die Abhängigkeit des Öffnungsverhaltens des Kanals zu Variationen in der primären Proteinstruktur verschiedener Spezies. Diese Erkenntnisse über unterschiedliches Aktivierungsverhalten könnten unter anderem für die klinische Forschung von Bedeutung sein, da der TRPM8 Ionenkanal bei Krankheiten wie z.B. Prostatakrebs eine Rolle spielt. 112