Freiburg, 24. Januar 2013 Fehlentwicklungen in der Krankenhausfinanzierung, die die Universitätsklinika besonders hart treffen Für das Jahr 2013 müssen 12 der 32 deutschen Universitätsklinika (38%) mit einem negativen Jahresergebnis von über einer Million Euro rechnen. Weitere 11 Klinika (34%) gehen von einem ausgeglichenen Jahresergebnis (+/- 1 Mio. Euro) aus. Nur noch 6 Universitätsklinika (19%) erwarten ein positives Jahresergebnis von über einer Million Euro. Die Gründe für die schwierige finanzielle Situation der Universitätsklinika liegen auf beiden Seiten der dualen Finanzierung durch Bundesländer und Krankenversicherungen: Die Investitionszuschüsse der Länder sind seit Jahren unzureichend. Das beeinträchtigt die Klinika beim Ausbau ihrer Infrastruktur oder zwingt sie, diese Kosten – zumindest teilweise – selbst zu tragen. Zudem fehlen die Mittel für Investitionen, ohne die ein weiterer medizinischer Fortschritt undenkbar ist. Die Kosten für Personal, teure Medikamente und Energie steigen permanent schneller als die von den Krankenkassen gezahlten Entgelte. Zudem werden mit den Fallpauschalen der Krankenversicherung (DRGs) die zentralen zusätzlichen Aufgaben der Universitätsklinika für das deutsche Gesundheitssystem nicht angemessen vergütet. Zu den spezifischen Belastungen der Universitätsklinika zählen: - schwierige und komplizierte Fälle (Extremkostenfälle), die die Uniklinika behandeln müssen. Diese Kranken benötigen eine extrem aufwendige Behandlung, die eine hohe Interdisziplinarität erfordert, sie weisen eine überdurchschnittlich lange Aufenthaltsdauer auf und ihre Versorgung setzt eine teure Infrastruktur voraus. - die Sicherstellung besonders der hochspezialisierten, sogenannten tertiären Ambulanzversorgung (im Unterschied zur primärärztlichen Grundversorgung und zur grundständigen fachärztlichen Versorgung), die mit einem hohem Aufwand in Diagnostik und Therapie einhergeht. - die klinische Erprobung und Erstanwendung von neuen medizinischen Produkten und Verfahren, die in den ersten Jahren der Markteinführung zumeist extrem teuer sind, die klinisch kontrolliert mit begleitenden Studien und Untersuchungen eingeführt werden müssen und meist noch nicht von den Krankenversicherungen gezahlt werden. - die ärztliche Weiterbildung, da ein großer Teil des ärztlichen Nachwuchses an den Universitätsklinika ausgebildet wird. Berufsanfänger arbeiten aber nicht mit derselben Effizienz wie erfahrene Fachärzte, daher benötigen Universitätsklinika für gleiche Leistungen oftmals mehr Ärzte als andere Häuser. Zudem benötigen Berufsanfänger eine umfassende, aufwendige Betreuung. - die ständige Bereitstellung einer alle notwendigen chirurgischen, internistischen und neurologischen Disziplinen umfassenden Notfallversorgung. - die Einrichtung interdisziplinärer krankheitsorientierter Zentren, die eine moderne Hochleistungsmedizin ermöglichen, dafür aber eine große Zahl an Spezialisten benötigt. - die Versorgung von Patienten mit sehr seltenen Erkrankungen, deren Betreuung besonders zeitintensiv ist, eine aufwendige Spezialdiagnostik erfordert und bei der aufgrund kleiner Fallzahlen das diagnosebezogene Fallpauschalensystem nicht greift. Quelle: Deutsches Ärzteblatt 2013; 110(3): A 65–8 Seite 2/2 Freiburg, 24. Januar 2013 Fakten zur Umsetzung des Masterplans Das Universitätsklinikum wird auf dem Brielmann-Gelände ein Verwaltungsgebäude für 10 Jahre mieten. Die Vertragsverhandlungen sind nahezu abgeschlossen. Die Verwaltung, das Dekanat und der Vorstand des Klinikums werden in das Verwaltungsgebäude einziehen, das Ende 2014 fertiggestellt sein soll, ebenso das Rechenzentrum und das Schulungszentrum. Bestehende Mitverhältnisse können dann aufgelöst werden, Energiekosten werden eingespart, die Büroflächen reduzieren sich von bisher benötigten 12000 qm auf 9000 qm. Baufeld III: Durch die Zusammenführung der Verwaltung werden die Personalhäuser auf dem Klinikgelände und somit das Baufeld für die neue Kinderklinik hinter der Frauenklinik frei. Mit dem Bau der Kinderklinik soll 2015 begonnen werden. (Baukosten ca. 60 Mio., Ausstattung ca. 10 Mio., Infrastruktur ca. 6 Mio.) Baufeld II: Mit zum Masterplan gehören der Bau des neuen Interdisziplinären Tumorzentrums (ITZ) an der Hugstetterstraße. Angestrebter Baubeginn ist im Jahr 2014. Zuvor muss noch das Universitätsbauamt in die Starkenstraße umziehen. (Baukosten ca. 44 Mio., Ausstattung ca. 10 Mio., Infrastruktur ca. 11 Mio.) Gleichzeitig soll der Erweiterungsbau der Chirurgie mit Sterilgutversorgung geplant werden. Ziel ist 2016 mit den Bauarbeiten zu beginnen. (Baukosten ca. 110 Mio., Ausstattung ca. 42 Mio., Infrastruktur 10 Mio.) Teil des Masterplans ist außerdem die Neuordnung der Medizinischen Klinik in der Zeit von 2015 bis 2023. Baufeld IV: Bereits in der 1. Jahreshälfte 2013 ist der Spatenstich für das Zentrum für Translationale Zellforschung (ZTZ) in der Breisacherstraße neben der Pathologie geplant. (Baukosten ca. 23 Mio., Ausstattung ca. 2,8 Mio., Infrastruktur ca. 1,5 Mio.) 2015 soll mit dem Bau des Zentrums für Klinische Forschung II begonnen werden. (Baukosten 40 Mio., Ausstattung 5 Mio., Infrastruktur 2 Mio.) Ist-Soll Vergleich IST: Klassifizierung baulicher und struktureller Zustand Abgängig Sanierungsbedürftig Neubestand/Saniert Gebäude ohne farbige Markierung sind aktuell noch nicht bewertet. 1 · 24. Januar 2013 Reinhold Keil, Kaufmännischer Direktor Baufelder und Einzelprojekte Baufelder Anbau Nord Medizin I Chirurgie Interdisziplinäres I VI II V Tumorzentrum Frauenklinik Zentrum Translationale Zellforschung (ZTZ) Zentrum Kinder-u. Jugendmedizin (ZKJ) Deutsches Konsortium Translationaler Campus Krebsforschung (DKTK) III Zentrum Klinische Forschung (ZKF II) II Lehre III IV V IV Klinisch-theoretische Institute 2 · 24. Januar 2013 Reinhold Keil, Kaufmännischer Direktor Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät Freiburg 2013–2018 Molekulare Zellforschung und Regenerative Medizin • SFB 746 - FOR/TR 929 - FOR/TR 967 - EXC 294 (BIOSS I/II) - NephAge (BMBF) - KFO201 – SGBM - Grako 1104 (Biol. Fak.) - Grako 1478 (Biol. Fak.) - ZBSA • SFB-Initiative “KiDGEM” (Walz) - FOR/TR-Initiative 2011 (Reinheckel) Immunologie und Infektiologie • SFB 620 - CCI - FOR/TR 1202 • SFB-Initiative “Immunpathologie” (Ehl) - SFB/TR-Initiative “B Cells: Immunity and Autoimmunity” (Voll) Neurowissenschaften • • • • SFB/TR 3 - FOR/TR 1336 - EXC 1086 “BrainLinks – BrainTools” SFB-Initiative 1030 “Dynamic molecular networks in neural development” (Krieglstein) FOR/TR “Maintenance of body homeostasis by transient receptor potential channel modules” (Klugbauer) FOR/TR 2047 “Interneuron plasticity – from basic mechanisms to higher brain function” (Bartos) Epigenetik und Funktionelle Genetik • SFB 992 - DKTK - SPP 1463 • Evtl. FOR (Duyster, Pahl) Onkologie und Funktionelles Imaging • SFB 850 – INUMAC “Imaging of Neuro disease Using High Field MR and Contrastophores” - DKTK 1