Projekt 4: • Induktion spezifischer-T-Zellen mit artifiziellen Antigen-präsentierenden-Zellen. Kooperationspartner: Dr. M. Oelke (Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA), Prof. J. P. Schneck (Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA). Beteiligte Mitarbeiter: Markus Kapp, Kerstin Fick, Stefanie Jakob, Meike Kruse, Dr. Götz Ulrich Grigoleit. Projektzusammenfassung: Für die erfolgreiche Induktion und Expansion von Antigen-spezifischen T-Zellen wurden bisher natürliche professionelle Antigen-präsentierende Zellen (APC) benötigt. Dendritische Zellen (DCs) werden als die potentesten natürlichen APCs betrachtet, aber die Generierung von DCs aus Monozyten oder aus isolierten CD34+ Vorläuferzellen aus dem Knochenmark ist teuer, arbeitsintensiv und zeitaufwendig. Außerdem bedarf es einer relativ großen Menge Ausgangsmaterial, die bei schwer erkrankten Patienten meist nicht zur Verfügung steht. Daher ist es wichtig, neue Methoden und benutzerfreundliche Techniken einzusetzen, um eine schnelle Expansion von antigenspezifischen T-Zellen gewährleisten zu können. Der Einsatz von künstlichen Antigen-präsentierenden Komplexen (artificial antigen presenting complex = aAPC) soll bei geringerem Arbeitsaufwand (und damit geringeren Kosten) und höherer Stimulationseffizienz die Verfügbarkeit spezifischer T-Zellen verbessern. Künstliche APCs (artificial antigen presenting complexes = aAPCs) erwiesen sich bei der Generierung von Antigen-spezifischen CTLs zur Behandlung verschiedener Krankheiten bereits als sehr effektiv (OELKE et al. 2003, SCHILBACH et al. 2005). Es gibt verschiedene Formen von aAPCs, z.B. unspezifische aAPCs basierend auf dem CD3-Oberflächenantigen, spezifische aAPCs basierend auf MHC-Klasse-I-Tetrameren, aAPCs, die auf Liposomen aufgebaut sind oder die in unserem Labor verwendeten, auf HLA-Ig-basierenden Zellen (Abb. 1) (OELKE et al. 2005). Zur Herstellung dieser aAPCs werden in unserem Labor MHC-ImmunglobulinChimären oder MHC-Monomere je nach Fragestellung zusammen mit stimulierenden Antikörpern oder Liganden gegen kostimulatorische Moleküle (z.B. CD28) an magnetische Partikel (= Beads) gekoppelt (Abb. 1). Beladen mit dem entsprechenden Peptid übermittelt der MHC-Anteil das Antigenspezifische erste Signal bei der T-Zell-Aktivierung durch Interaktion mit dem TCR und CD8 auf der T-Zelloberfläche und der oder die kostimulatorischen Moleküle sorgen für das wichtige zweite kostimulatorische Signal (OELKE et al. 2003). Peptidbindungstasche MHC Klasse-I ß2-Mikroglobulin Ig schwere Kette Ig leichte Kette Abb. 1: Schematische Darstellung eines chimären HLA-A2-Ig Fusionsproteins. (Quelle: OELKE et al. 2004) A B Abb.2 A: Schematische Darstellung einer artifiziellen antigen-präsentierenden Zelle. Die HLAA2-Immunglobuline zusammen mit den CD28-Antikörpern gekoppelt an ein magnetisches Partikel. Abb.2 B: Einzelbestandteile einer aAPC (Quelle: OELKE et al. 2004). Die Ziele dieses Projektbereiches sind zum einen, die uns bisher zur Verfügung stehenden aAPCs weiter hinsichtlich ihrer Effizienz zu optimieren, zum anderen ist für uns von Interesse, diese bisher im Labormaßstab zur Verfügung stehende Technik auch in klinische Protokolle zu transferieren Wir erhoffen uns so eine wertvolle Ergänzung unserer immuntherapeutischen klinischen Projekte. Relevante Literatur: Oelke M, Krueger C, Giuntoli RL 2nd, Schneck JP. Artificial antigen-presenting cells: artificial solutions for real diseases. Trends Mol Med. 2005;11:412-420. Schilbach K, Kerst G, Walter S, Eyrich M, Wernet D, Handgretinger R, Xie W, Rammensee HG, Müller I, Bühring HJ, Niethammer D. Cytotoxic minor histocompatibility antigen HA-1-specific CD8+ effector memory T cells: artificial APCs pave the way for clinical application by potent primary in vitro induction. Blood. 2005;106:144-149. Oelke M, Schneck JP. HLA-Ig-based artificial antigen-presenting cells: setting the terms of engagement. Clin Immunol. 2004;110:243-251 Oelke M, Maus MV, Didiano D, June CH, Mackensen A, Schneck JP. Ex vivo induction and expansion of antigen-specific cytotoxic T cells by HLA-Ig-coated artificial antigen-presenting cells. Nat Med. 2003;9:619-624.