„Die Entzerrung der Fälligkeitenstruktur kann für viele Unternehmen Vorbild sein“ Seite 14 Den Holdout-Gläubigern keine Chance – eine schwere Geburt! Seite 16 B OND M AGAZINE Interview mit Gerald Diezel, Managing Partner, equinet Bank AG Andreas Ziegenhagen und Till Buschmann, Dentons Europe LLP DAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT 4. Jahrgang – Ausgabe 96 – 22.08.2016 – www.fixed-income.org – 7,50 Euro INHALT 22.08.2016 Editorial Seite 3 Kurz notiert Seite 4 Investment Negativzinsen und die Seite 1/6 Auswirkungen auf Finanzmärkte und Volkswirtschaften Die Rallye an den europäischen Aktienmärkten ist noch nicht zu Ende Seite 7 Japanische Anleger treiben europäische Anleihenkurse Seite 8 Negativzinsen und die Auswirkungen auf Finanzmärkte und Volkswirtschaften Globaler Fixed Income Seite 10 Kommentar: Unsicherheiten belasten globales Wachstum Analyse: EYEMAXX Real Estate AG Seite 12 Interview mit Gerald Diezel, equinet Bank AG Seite 14 Distressed Golden Gate, Rickmers Seite 15 Holding, SINGULUS, Steilmann Legal Den Holdout-Gläubigern keine Chance – eine schwere Geburt! Übersicht Mittelstandsanleihen Seite 16 Text: Robert Steiniger Seite 18 Impressum Seite 3 Veranstaltungshinweise CrowdTuesday Frankfurt 30.08.2016 Dentons, Nextower, Frankfurt [email protected] CrowdTuesday Berlin 06.09.2016 Dentons, Berlin [email protected] SRC Forum Financials & Real Estate 2016 08.09.2016 | Hotel Hilton, Frankfurt www.src-research.de/forum_2016.php Deutsches Eigenkapitalforum 21.11.–23.11.2016 Sheraton Airport Hotel, Frankfurt www.eigenkapitalforum.com &P Global hat einen Bericht zu den Auswirkungen von Negativzinsen auf Finanzmärkte und Volkswirtschaften in aller Welt veröffentlicht. Untersucht wird darin, warum sich eine solche Zinspolitik für Notenbanken und Staaten zum bevorzugten Mittel entwickelt hat, um das Wachstum in Volkswirtschaften anzuregen, die gegen klassische finanz- und geldpolitische Maßnahmen immun zu sein scheinen. Außerdem wird der Frage nachgegangen, welche Folgen die mittlerweile allgegenwärtige Präsenz von Niedrigzinsen haben könnten. S An der Studie mitgewirkt haben Analysten und Wirtschaftsexperten von drei Divisionen von S&P Global: S&P Global Market Intelligence, S&P Global Ratings und S&P Dow Jones Indices. „Negativzinssätze galten vielen Ökonomen früher als radikale Strategie oder sogar als mathematisch unmöglich. Da jedoch andere Instrumente zur Konjunkturbelebung nur begrenzte Wirkung haben oder als ,politisch nicht durchsetzbar‘ gelten, greifen nun einige der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt auf Negativzinssätze zurück, um die schwächelnde Konjunktur anzukurbeln“, so John Kingston, Direktor von Global Market Insights bei S&P Global und als Projektleiter für diesen Bericht zuständig. „Wenn man aber in den Negativbereich vorstößt, war das in jedem Fall, den wir uns angeschaut haben, ein klares Anzeichen von Verzweiflung, denn die Liste der potenziellen wirtschaftlichen Folgeschäden ist lang.“ Weiter auf Seite 6. BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org EDITORIAL Negativzinsen as niedrige Zinsniveau oder gar Negativzinsen stellen institutionelle und private Investoren vor erhebliche Herausforderungen. Für Pensionskassen und Versicherungen wird es immer schwieriger, die notwendigen Renditen zu erzielen. Aber auch private Investoren sehen sich bei ihrer Altersvorsorge längst mit den gleichen Problemen konfrontiert. Während vor einigen Jahren noch die „Strategie“ in längere Laufzeiten zu investieren und später dann in schlechtere „Qualitäten“ weit verbreitet war, sind diese Möglichkeiten längst ausgereizt. Längst sind andere „Income-Strategien“ notwendig, doch führen diese häufig in weniger liquide Assetklassen. Aber auch andere Assetklassen, wie z.B. Immobilien, haben einen deutlichen Aufschwung erlebt. Trotz erheblicher Wertzuwächse bzw. Zuschreibungen notieren viele Immobilienaktien längst über NAV. Damit dürften Investments für die meisten Anleger in den nächsten Jahren nicht einfacher werden. D Christian Schiffmacher Chefredakteur Inzwischen planen auch erste Banken Negativzinsen für Privatanleger: Die Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee möchte ab September auch Privatkunden einen Strafzins in Höhe von 0,4% für Beträge von mehr als 100.000 Euro auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto berechnen. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Banken dem Beispiel folgen oder der Wettbewerb innerhalb der Branche nicht doch zu groß ist. Doch die Geschäftsmodelle vieler Banken geraten durch Negativzinsen oder extrem niedrige Zinsen ins Wanken. Die Bilanzen und Aktienkurse vieler Banken sehen nicht besonders gut aus. Zudem droht neue Konkurrenz durch innovative Fintech-Untenehmen. Weitere Details zu den Auswirkungen von Negativzinsen auf Finanzmärkte und Volkswirtschaften finden Sie auf den Seiten 1 und 6. Nach Ansicht von Markus Tischer, Senior Quantitative Analyst und Portfoliomanager bei Bantleon, ist die Rallye an den europäischen Aktienmärkten noch nicht zu Ende. Details auf Seite 7. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Christian Schiffmacher Impressum BOND MAGAZINE 96, 22.08.2016 Korrektorat: Anke Speringer Verlag: Institutional Investment Publishing GmbH, Raiffeisenring 1, 76831 Eschbach, www.fixed-income.org, Tel: +49 (0) 63 45 / 959 46-51, Fax: +49 (0) 63 45 / 959 46-52 Gestaltung/Layout: signalrot – grafik & kommunikations design, Stephan Hörmann, 88048 Friedrichshafen Redaktion: Christian Schiffmacher (Chefredakteur), Robert Cleve, ilo Gorlt, Stefan Scharff Mitwirkung bei dieser Ausgabe: Till Buschmann, Cosmin Filker, Andreas Ziegenhagen Interviewpartner: Gerald Diezel Bildredaktion: Denny Guzman Gonzalez, Angelika Schiffmacher Bildnachweis: #102716909 © Zerbor - Fotolia.com #69474500 | Urheber: Kurt Kleemann Disclaimer Die Institutional Investment Publishing GmbH kann trotz sorgfältiger Auswahl und ständiger Überprüfung der recherchierten und durch die von den jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten keine Gewähr für deren Richtigkeit übernehmen. Informationen zu einzelnen Unternehmen bzw. Emissionen stellen keine Aufforderung zur Zeichnung und zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Investitionsentscheidung sollte nicht auf Grundlage dieses Dokumentes und von Artikeln bzw. Interviews erfolgen. Wertpapiere von im BOND MAGAZINE, BONDBOOK/BOND YEARBOOK bzw. auf www.fixed-income.org genannten Unternehmen können zum Zeitpunkt der Erscheinung der Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/oder Mitwirkenden gehalten werden. Darüber hinaus können die Mitarbeiter der Redaktion und/oder Mitwirkende einen Interessenkonflikt haben, da sie teilweise neben ihrer journalistischen/ana- lytischen Tätigkeit auch anderen, unternehmensberatenden Tätigkeiten, u.a. im Bereich der Fremd- und Eigenkapitalbeschaffung, nachgehen können. Die Institutional Investment Publishing GmbH hat hierfür interne Verhaltensregeln und Compliance-Richtlinien erlassen. Nachdruck: © 2014 Institutional Investment Publishing GmbH, Eschbach. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigungen oder Verbreitung mittels elektronischer Medien sind grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org 3 KURZ NOTIERT EUR Corporate Bonds (Überblick) Anleihe ISIN Laufzeit Kupon Kurs Rendite 4finance S.A. XS1417876163 Bayer AG 2014/74 DE000A11QR73 20.05.2021 11,250% 100,74 11,4% 01.07.2074 3,750% 101,88 2,7% Bilfinger SE 2012/19 DE000A1R0TU2 07.12.2019 2,375% 102,55 1,6% Gaz Capital 2007/18 XS0327237136 13.02.2018 6,605% 107,20 1,7% HeidelbergCement 2016/24 XS1425274484 03.06.2024 2,250% 106,33 1,6% Heidelb. Druck. 2015/22** DE000A14J7A9 15.05.2022 8,000% 106,50 6,7% SRV 2016/21 FI4000198122 23.03.2021 6,785% 104,00 6,3% ThyssenKrupp AG2015/25* DE000A14J587 25.02.2025 2,500% 98,40 2,7% TUI AG 2014/19** XS1028943162 01.10.2019 4,500% 103,20 3,4% Stand: Schlusskurse vom 19.08.2016, *) Stückelung: 50.000 Euro, **) Stückelung: 100.000 Euro 4finance SA übernimmt bulgarische TBI Bank, Anleihe notiert im Prime Standard 4finance Holding SA, Riga, einer der größten europäischen Online- und Mobile-Konsumentenkreditanbieter, hat den Kauf der TBI Bank EAD durch den Erwerb von 100% der TBIF Financial Services BV abgeschlossen, nachdem man die Genehmigung für die Übernahme erhalten hatte. Der Gesamtkaufpreis umfasst eine Summe von rund 69 Mio. Euro, die beim Closing bezahlt wurde. TBI ist eine auf Verbraucherkredite spezialisierte Finanzgruppe in Bulgarien und Rumänien mit einer Bilanzsumme von 272 Mio. Euro zum 30. Juni 2016 einschließlich 175 Mio. Euro Kundenkredite. Mit der Übernahme verfügt 4finance über eine EU-Banklizenz. George Georgakopoulos, CEO von 4finance, kommentiert: „Wir freuen uns über den Kauf der TBI Bank. Mit dieser Akquisition erhöht sich unsere Größe und Profitabilität in Bulgarien und Rumänien, mit einer Gesamtbevölkerung von mehr als 26 Millionen.“ 4finance ist einer der größten und am schnellsten wachsenden europäischen Anbieter für mobile Konsumentenkredite mit Niederlassungen in weltweit 14 Ländern. Bisher hat das Unternehmen über drei Mrd. Euro an Einzelkrediten, Ratenkrediten und anderen Kreditlinien vergeben. Die 4finance Gruppe hat im Mai dieses Jahres eine 5-jährige Unternehmensanleihe im Volumen von 100 Mio. Euro und einem Kupon von 11,25% emittiert (ISIN: XS1417876163). Die Gesellschaft verfügt über ein Moody’s-Rating von B3 (positive) und ein S&P-Rating von B+ (stabil). Die 4 Dero Bank AG fungierte beim Listing als Co-Antragsteller. Die SCALA Corporate Finance GmbH wird künftig die Rolle des Capital Markets Partner übernehmen. Die Anleihe notiert seit Anfang August im Prime Standard für Unternehmensanleihen, einem Segment des regulierten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse. Das Listing im Segment mit den höchsten Transparenzanforderungen erfolgte auf Grundlage des am 5. August durch die CSSF gebilligten Wertpapierprospekts. HELMA refinanziert Anleihe durch Schuldscheindarlehen und KfW Die HELMA Eigenheimbau AG hat die vorzeitige Refinanzierung der HELMA-Anleihe aus dem Jahr 2013 erfolgreich abgeschlossen. So wurde für die HELMA Wohnungsbau GmbH unter Garantie der HELMA Eigenheimbau AG ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 25,5 Mio. Euro zu günstigen Konditionen begeben, welches sich auf zwei festverzinsliche Tranchen mit Laufzeiten von 5 und 7 Jahren aufteilt. Das Schuldscheindarlehen konnte jeweils am unteren Ende der Vermarktungsspanne bei Investoren aus dem Banken- und Versicherungsbereich platziert werden. Die Schuldscheindarlehenstransaktion wurde von der Sparkasse Hannover als Mandated Lead Arranger und Bookrunner sowie Berenberg als Selling Agent BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org begleitet. Ferner hat die HELMA Eigenheimbau AG eine festverzinsliche KfW-Finanzierung über 10 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 5 Jahren abgeschlossen. Durch die fortlaufende Tilgung unter Berücksichtigung von einem tilgungsfreien Jahr ergibt sich für dieses Finanzierungsvolumen eine durchschnittliche Laufzeit von ca. 3 Jahren. Dem HELMA-Konzern stehen somit insgesamt weitere unbesicherte Finanzierungsmittel in Höhe von 35,5 Mio. Euro bei einer durchschnittlichen Laufzeit von rund 5 Jahren zu einem gemittelten Zinssatz von ca. 2,5% p.a. zur Verfügung. Die Mittel sollen zur Refinanzierung der 2013 begebenen HELMAAnleihe eingesetzt werden. Nachdem die Zuflüsse aus der Schuldscheindarlehenstransaktion und der KfW-Finanzierung erfolgt sind, hat der Vorstand der HELMA Eigenheimbau AG beschlossen, die bestehende 35-Mio.-Euro-Anleihe (ISIN: DE000A1X3HZ2) mit einer Verzinsung von 5,875% aus dem Jahr 2013 gemäß den Anleihebedingungen vorzeitig zum 19. September 2016 zu kündigen und zu 101% des Nennwertes zurückzuzahlen. Die HELMA Eigenheimbau AG macht von ihrem vorzeitigen Kündigungsrecht Gebrauch, um die mit der Anleihe in Verbindung stehenden jährlichen Zinskosten von ca. 2,1 Mio. Euro signifikant auf ca. 0,9 Mio. Euro zu reduzieren. KURZ NOTIERT gänge erreichten Ende des ersten Halbjahrs mit 2.021,6 Mio. Euro (VJ: 1.258,8 Mio. Euro) ein neues Rekordhoch. Getrieben wurde der Auftragsbestand insbesondere von Großprojekten, beispielsweise einem neuen Groß-Hospital im Zentrum Finnlands. Allein der Gesamtwert der derzeit von SRV betreuten Krankenhausprojekte beläuft sich auf über 500 Mio. Euro. PORR Deutschland baut Zalando Headquarter in Berlin Die MGO I + II Development GmbH & Co. KG, Projektgesellschaften der Münchner Grund Immobilien Bauträger GmbH, haben die PORR Deutschland als Generalunternehmer mit dem Bau des „Zalando Headquarter“ im Berliner Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg beauftragt. Zalando, Europas führende Onlineplattform für Mode, wird Hauptmieter der beiden Gebäude mit einer Bürofläche von insgesamt ca. 42.000 m². Die Arbeiten beginnen im September 2016, die Bauzeit ist mit nur 24 Monaten angesetzt. „Das innovative Zalando Headquarter ist ein wichtiger Auftrag für die PORR in Deutschland. Er gibt uns die Möglichkeit, unser komplettes Leistungsportfolio im Hochbau unter Beweis zu stellen: von der Generalplanung bis zur schlüsselfertigen Errichtung“, erläutert Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR. Die PORR hat auf dem AnschutzAreal bereits die beiden Projekte HOTEL + OFFICE CAMPUS Berlin und Arena Boulevard realisiert. Generalplaner des „Zalando Headquarter“ ist die PORR Design & Engineering. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2016 bleibt unverändert positiv. Dabei antizipiert das Unternehmen sowohl beim Umsatz als auch beim Operativen Ergebnis Werte über dem Vorjahresniveau (VJ: Umsatz 719 Mio. Euro, Operatives Ergebnis 24,4 Mio. Euro). Laut Planung wird ein Großteil des Operativen Ergebnisses in der zweiten Jahreshälfte 2016 erwirtschaftet, da ein Großteil der von SRV betreuten Bauprojekte erst in den Monaten Juli bis Dezember fertig gestellt wird. SRV ist ein finnisches Bauunternehmen, das sich seit mehr als 25 Jahren auf die Entwicklung, die Konstruktion und den Verkauf von Immobilienprojekten fokussiert. Dabei werden mehr als 90% des Umsatzes im Heimatmarkt Finnland erwirtschaftet, der verbleibende Anteil in Estland und den russischen Metropolen St. Petersburg und Moskau. 2015 erwirtschaftete SRV mit durchschnittlich 1.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 719,1 Mio. Euro. SRV ist seit 2007 im regulierten Markt der Börse in Helsinki gelistet. SRV hatte im März eine 100-Mio.-Euro-Anleihe mit einer Laufzeit von 5 Jahren emittiert. Der Kupon beträgt 6,875% (ISIN FI4000198122). SRV Group Plc: Auftrags-Pipeline erreicht mit 2,02 Mrd. Euro neuen Rekordwert UBM Development wechselt in den prime market der Wiener Börse Die SRV Group Plc setzt mit einem Umsatzanstieg auf 362,4 Mio. Euro (VJ: 337,4 Mio. Euro) im ersten Halbjahr 2016 den bisherigen Wachstumskurs wie erwartet fort. Das Operative Ergebnis entwickelte sich mit 4,1 Mio. Euro (VJ: 3,1 Mio. Euro) ebenfalls positiv. Das Ergebnis vor Steuern beträgt -7,0 Mio. Euro, vor allem belastet durch einen Einmaleffekt verursacht durch eine Fair-Value-Neubewertung von Zinsderivaten (-6,6 Mio. Euro). Die Auftragsein- Die UBM Development AG, ein Immobilienentwickler europäischen Formats, notiert ab 22. August 2016 im höchsten Segment der Wiener Börse – dem prime market. Die UBM-Aktie war bis dahin im Handelssegment standard market gelistet. Mit dem Wechsel verpflichtet sich die UBM zur Einhaltung der höchsten Transparenz- und Publizitätsanforderungen an der Wiener Börse. Gleichzeitig werden eine laufende Kursstellung im Fließhandel gewährleistet und so- wohl die Handelbarkeit als auch die Attraktivität der Aktie für institutionelle und internationale Investoren erhöht. „Wir haben den Wechsel der UBM in den prime market der Wiener Börse vor einiger Zeit versprochen. Die nunmehrige Realisierung ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Bekenntnis zu mehr Kapitalmarktorientierung. Wir erhöhen dadurch die Transparenz für Investoren und Analysten und wollen die Visibilität der Aktie am Kapitalmarkt deutlich steigern“, sagt omas G. Winkler, Vorstandsvorsitzender der UBM Development AG. Jupiter gewinnt Magnus Spence als Head of Investments, Alternatives Der börsennotierte Investmentmanager Jupiter gibt die Ernennung von Magnus Spence zum Head of Investments, Alternatives, bekannt. Spence tritt die neu geschaffene Position am 30. August 2016 an und verantwortet die Weiterentwicklung und den Ausbau von Jupiters Kompetenzen in dieser strategisch wichtigen Anlageklasse. Zu Beginn wird sich Magnus Spence auf Jupiters aktuelle Palette von UCITS Long/Short Aktienportfolios konzentrieren. Dazu zählen die beiden SICAV-Fonds Jupiter Europa und Jupiter Global Absolute Return sowie ein in Großbritannien ansässiger Unit Trust. Mittelfristig fokussiert er sich darauf, das Angebot alternativer Investments bei Jupiter quer durch alle Anlageklassen, Regionen und Länder zu erweitern. Spence berichtet direkt an Stephen Pearson (Chief Investment Officer) und arbeitet eng mit James Clunie (Head of Strategy, Absolute Return) sowie dem übrigen Investmentteam zusammen. Magnus Spence verfügt über 15 Jahre Erfahrung im Bereich der Vermögensverwaltung alternativer Investments. Zuletzt war er seit Anfang 2015 als Head of Product bei Fidante Partners (ehemals Dexion Capital plc) tätig. Seine dortige Funktion umfasste die Entwicklung einer Plattform für liquide alternative Anlagestrategien. Davor war Spence von 2011 bis 2014 Chief Executive und Managing Partner der Dalton Strategic Partnership LLP, ein auf Aktien spezialisiertes Unternehmen, das er im Jahr 2002 mitgegründet hat. BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org 5 INVESTMENT Negativzinsen und die Auswirkungen auf Finanzmärkte und Volkswirtschaften (Fortsetzung von Seite 1) Text: Robert Steiniger ie Abhandlung von S&P Global konzentriert sich auf fünf emen, die sich im Verlauf der Untersuchung von S&P Global als zentral erwiesen haben: (1) Die Beweggründe für die Verwendung von Negativzinsen zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums, (2) die Auswirkungen einer solchen Strategie auf die europäische Konjunktur, (3) die Konsequenzen eines Negativzinsumfelds für europäische und japanische Banken, (4) die Herausforderungen für Versicherer und Vermögensverwalter und (5) die hohen Risiken, die von Vermögensverwaltern eingegangen werden, um Renditen für ihre Kunden zu erzielen. D „Unsere Untersuchung zeigt, dass Negativzinssätze weitreichende Markteffekte haben und für eine große Zahl von Anlagekategorien nicht unbedingt positive Folgen zu erwarten sind“, erklärt Kingston. „Doch da finanzpolitische Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft nach wie vor in einem schlechten Ruf stehen, bleiben den Notenbanken kaum Alternativen, um die Konjunktur anzuschieben.“ Christiano Zazzara, Managing Director, Risk Services bei S&P Market Intelligence, erläutert, dass negative oder sehr niedrige Zinsen Versicherer dazu verleiten könnten, Tab. 1: Central banks with negative interest rates ECB Introduced Present June 2014, deposit rate cut to -0.1 -0.4, since March 2016 Japan 2016 at -0.1% Still in effect Sweden Feb 2015, repo rate cut to -0.1% Repo rate at -0.5%, since February 2016 Switzerland January 2014 at -0.25 -0.75%, since January 2015 Denmark July 2012, main policy rate at -0.2% -0.75%, since early 2015 Abb. 1: Selected Five-Year Government Bond Yields 6 BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org höhere Risiken einzugehen, um negative Renditen zu vermeiden. So könnten im Rahmen der Asset Allocation vermehrt auch Investments in eher illiquiden Assetklassen erfolgen, wie z.B. High Yield-Anleihen, Gewerbeimmobilien und Private Equity. Angesichts des Renditeniveaus müssten Asset-Manager jedoch ihr Geschäftsmodell und die Fee-Strukturen überdenken und andere Einnahmequellen erschließen, wie z.B. die Beratung für Asset-Manager künftig eine deutlich wichtigere Rolle spielen wird. S&P Global wird sich im Rahmen eines wissenschaftlichen Diskussionsforums am 27. September in London weiter mit dem Thema Negativzinsen befassen. Dort werden sich Analysten von S&P Global mit Wirtschaftswissenschaftlern an einen Tisch setzen, um die Folgen einer solchen Zinspolitik zu diskutieren. S&P Global ist ein führender Anbieter von unabhängigen Ratings, Benchmarks, Analysen und Datenbeständen für die globalen Kapital- und Warenmärkte. Zu den Geschäftsbereichen des Unternehmens zählen S&P Global Ratings, S&P Global Market Intelligence, S&P Dow Jones Indices und S&P Global Platts. S&P Global beschäftigt ungefähr 20.000 Mitarbeiter in 31 Ländern. INVESTMENT Die Rallye an den europäischen Aktienmärkten ist noch nicht zu Ende Text: Markus Tischer, Bantleon AG achdem der im April 2015 begonnene Bärenmarkt an den europäischen Aktienmärkten am 11. Februar 2016 beendet wurde, hat der Eurostoxx50 16% und der DAX sogar 23% zugelegt. Die Verlockung, Gewinne mitzunehmen, ist nach solch einer beeindruckenden Kursrallye groß, zumal die Eventrisiken in Europa (BREXIT, Regierungsbildung in Spanien, Bankenkrise/Referendum in Italien, Krim-Konflikt) offensichtlich sind und die allgemeine Stimmung zur künftigen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone eher gedrückt ist. Sind die Risiken an den europäischen Aktienmärkten derzeit also deutlich größer als die Chancen? Nein, dagegen sprechen vier gute Gründe. N Programm für die monatlichen Assetkäufe in Höhe von 80 Mrd. Euro um sechs Monate bis September 2017 verlängern wird. Möglicherweise wird das Programm sogar nochmals aufgestockt. Zudem ist eine weitere Senkung der Depositenrate unter -0,4% möglich. Damit wäre der Weg für weiter sinkende Risikoprämien bei Unternehmensanleihen bereitet. Indirekt würden auch die europäischen Aktienmärkte von diesem „Risk on“-Umfeld profitieren. Erstens haben die meisten öffentlich zugänglichen europäischen Konjunkturindikatoren – zum Beispiel die IFO-Geschäftserwartungen und der Euro-Einkaufsmanagerindex der Industrie – im Februar zusammen mit den Aktienmärkten ihre zyklischen Tiefststände markiert und befinden sich seitdem in einem Aufwärtstrend. Daran hat auch der durch die BREXIT-Abstimmung beeinflusste Juli nichts geändert. Darüber hinaus deuten unsere eigenen Frühindikatoren, die sechs bis zwölf Monate in die Zukunft blicken, klar auf eine Fortsetzung dieses Trends in den kommenden Monaten hin. Drittens sind europäische Aktien nahezu alternativlos. Mit einer Dividendenrendite von 2,85% für den DAX und 3,94% für den Eurostoxx50 bieten diese Märkte markant höhere laufende Erträge als zum Beispiel europäische Staatsanleihen, die großteils sogar negative Renditen bieten. Gleichzeitig sind die Kosten für die Währungsabsicherung in USD beispielsweise für japanische Investoren in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. So beträgt die Dividendenrendite des S&P500 für japanische Investoren nach Abzug der Absicherungskosten nur etwa 0,60%, während diese Kennzahl für den Eurostoxx50 etwa 4,00% entspricht. Für japanische Anleger, die in Euro-Aktien investieren, sind die Absicherungskosten derzeit sogar positiv. Damit sollten die europäischen Aktienmärkte künftig auch von Umschichtungen asiatischer Anleger von USA nach Europa profitieren. Zweitens dürften die Maßnahmen der EZB noch auf absehbare Zeit extrem expansiv bleiben. Wir erwarten, dass die EZB das Viertens hat sich das charttechnische Bild in den vergangenen Tagen erheblich verbessert. So überwand der Eurostoxx50 wie- Markus Tischer, Senior Quantitative Analyst und Portfoliomanager, Bantleon AG der die 200-Tage-Linie und der DAX verließ seinen seit April 2015 bestehenden Abwärtstrend. Beide technischen Ereignisse deuten auf den Beginn eines Bullenmarktes hin und dürften vor allem regelgebundene Aktienmanager dazu veranlassen, ihre Quoten zu erhöhen. Fazit: Die genannten Chancen beruhen allesamt auf einer Bestätigung beziehungsweise Verbesserung des strategischen Marktumfeldes, während sich die Risiken vor allem auf nicht prognostizierbare Eventrisiken beschränken. Deshalb sind unserer Meinung nach die Chancen deutlich größer als die Risiken. Der nächste markante Chartpunkt für den DAX befindet sich am zyklischen Höchststand vom Dezember 2015 bei 11.430 Punkten und könnte bald ins Blickfeld der Anleger geraten. Der Verlockung, Gewinne mitzunehmen, sollten Anleger also derzeit widerstehen. Aber auch diese Entwicklung ist endlich. So zeigen unsere eigenen Frühindikatoren zum Jahresende den nächsten konjunkturellen Abschwung an. Dann müssen Anleger wieder mit Kursrückgängen von 20 bis 25% rechnen. BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org 7 INVESTMENT Japanische Anleger treiben europäische Anleihenkurse Text: Dennis Ehlert, Bantleon u regen Diskussionen führen derzeit die jüngsten fiskalpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan, ebenso wie die noch verbleibenden Alternativen einer jetzt schon ultra-expansiven Geldpolitik. Sogar der Einsatz unkonventioneller Methoden wie Helikoptergeld wird in Erwägung gezogen, um das Wirtschaftswachstum anzuschieben und das noch weit entfernte Inflationsziel von 2% zu erreichen. Über die nachhaltige Wirksamkeit von Abenomics kann man lange diskutieren. Viel interessanter ist jedoch die aktuelle Situation japanischer Investoren im heimischen Negativzinsumfeld mit ihren Folgen für europäische Staatsanleihen. Z Noch vor einem Jahr erhielt ein japanischer Investor 0,39% Rendite auf eine 10-jährige japanische Staatsanleihe. Heute muss er 0,08% dafür zahlen, um dem Staat sein Geld zu leihen. Inzwischen rentieren alle Staatsanleihen mit einer Laufzeit zwischen 3 Monaten und 15 Jahren negativ. Und selbst 40-jährige Laufzeiten bieten nur noch bescheidene 0,42% – vor einem Jahr waren es noch 1,60%. Die stark gefallenen Renditen haben zur Folge, dass japanische In- vestoren wie Banken, Lebensversicherer und Industrieunternehmen nach Alternativen im Ausland suchen, um einen höheren Ertrag bei vergleichbarer Liquidität und Sicherheit zu erzielen. So hatten japanische Investoren Ende 2015 knapp 40% ihrer ausländischen Investitionen am Anleihenmarkt in lang laufenden US-Staatsanleihen angelegt. Auf den ersten Blick war das bei einer Mehrrendite von über 1,70 Prozentpunkten am Beispiel einer 30jährigen US-Staatsanleihe gegenüber ihrem japanischen Pendant eine sinnvolle Investition. Jedoch reduzierten schon damals die Kosten, um sich vor einer Abwertung des US-Dollars zu schützen, den Mehrertrag auf 0,75 Prozentpunkte. Seit Jahresbeginn deckten sich die Japaner mit US-Treasuries im Wert von knapp 69 Mrd. Euro ein. Alleine im Juni entfielen 90% aller Auslandsinvestitionen auf US-Staatsanleihen. Bis heute ist der Renditeaufschlag aufgrund der gestiegenen Absicherungskosten jedoch weiter geschrumpft, sodass dem japanischen Investor ein lediglich 0,43 Prozentpunkte höherer Zins bleibt. Als Folge des sinkenden Mehr- Dennis Ehlert, Portfoliomanager, Bantleon AG ertrags werden japanische Investoren auf die Suche nach anderen Optionen gehen. Französische und italienische Staatsanleihen sind attraktive Alternativen. Tatsächlich erhalten japanische Investoren in Frankreich nach Abzug der Absicherungskosten noch 0,62 Prozentpunkte mehr Abb. 1: Entwicklung der Rendite für 30-jährige Laufzeiten nach Absicherung im Ländervergleich Quelle: Bloomberg 8 BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org INVESTMENT Rendite auf eine 30-jährige Staatsanleihe. In Italien sind es sogar 1,81Prozentpunkten mehr als für japanische Staatsanleihen. Die Anleger müssen sich jedoch bewusst sein, dass sie beim Erwerb einer italienischen Staatsanleihe auf das A Rating Japans verzichten und dafür ein BBB+ in Kauf nehmen müssen. Der Grund für diese relative Attraktivität französischer und italienischer Staatsanleihen gegenüber ihren Pendants aus den USA sind die günstigen Finanzierungskosten: Die Negativzinspolitik der EZB drückt die EuroAbsicherungskosten aufgrund der geringen Zinsdifferenz zwischen Japan und Frankreich beziehungsweise Italien gegen null. Auch die Aussicht auf weitere Kursgewinne trägt zur Attraktivität der beiden Alternativen bei: Die Risikoprämien französischer und italienischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen haben sich zwar seit Ende Juni ihren historischen Tiefstständen genähert. Ein Ende dieses Trends scheint aber noch nicht in Sicht zu sein, solange die EZB auch weiterhin mit ihrer expansiven Geld- und Zinspolitik die Investoren bei Kauflaune hält. In Frankreich halten wir eine weiter sinkende Risikoprämie für 10-jährige Staatsanleihen von aktuell 21 Basispunkten auf circa 15 Basispunkte für durchaus realistisch. In Italien dürfte sich der Abwärtstrend analog zu Frankreich entwickeln, wobei dort die Bankenkrise immer wieder zu Verwerfungen am Anleihenmarkt führen kann. Ungeachtet dessen erwarten wir für 10-jährige Laufzeiten eine weiter sinkende Risikoprämie von derzeit 117 auf unter 100 Basispunkte. Die Kombination aus einer möglichen Umschichtung von US-Staatsanleihen in französische und italienische Staatsanleihen und dem bereits bestehenden positiven Trend bei europäischen Staatsanleihen könnte zusätzliches Kurspotenzial am französischen und italienischen Staatsanleihenmarkt schaffen. Davon können auch europäische Anleger profitieren. Anzeige INVESTMENT Globaler Fixed Income Kommentar: Unsicherheiten belasten globales Wachstum Text: Andrew Wilson, Goldman Sachs Asset Management it Blick auf den restlichen Jahresverlauf 2016 rechnen wir mit einem weiterhin schwachen Wachstum der Weltwirtschaft. Für Europa und Großbritannien beinhaltet der Ausblick auch ein verstärktes Abwärtsrisiko bedingt durch den Brexit, der für die USA, Japan und China nur geringe Auswirkungen haben wird. Generell dürfte die Inflation in den Industriestaaten niedrig bleiben, obgleich wir in den USA klare Anzeichen eines wachsenden Lohndrucks sehen. M US-Beschäftigung als größter Lichtblick des globalen Wirtschaftswachstums? In einem ansonsten recht düsteren globalen Wirtschaftsumfeld liefert das robuste Beschäftigungswachstum in den USA bislang ein wichtiges Signal einer kontinuierlichen fundamentalen Verbesserung. Allerdings wird auch der US-Arbeitsmarkt nicht unendlich im aktuellen Tempo weiter wachsen. Das wirft die Frage auf: Wie wird sich der derzeit größte Lichtblick des globalen Wirtschaftswachstums weiter entwickeln? Kurzfristig erwarten wir eine Verbesserung des Wirtschaftswachstums in den USA, während die Abwärtsrisiken langfristig allerdings steigen dürften. Der angespannte Arbeitsmarkt sorgt für steigende Löhne, was schließlich Unternehmen dazu veranlassen könnte, Stellen zu streichen oder niedrigere Gewinne zu akzeptieren. Mit beiden Szenarien wächst die Gefahr, dass die USA in den nächsten ein oder zwei Jahren in eine Rezession abrutschen könnten. Die große Unbekannte bleibt, ob höhere Löhne auch zu höheren Verbraucherausgaben führen und somit den Unternehmensumsätzen nicht nur einen Schub verleihen, sondern auch den Verlusteffekt des Lohnwachstums teilweise kompensieren können. Die Fed wird derweil vermutlich bis Dezember oder noch länger von weiteren Zinserhöhungen absehen. Immer, wenn die Märkte einen solchen Schritt einzupreisen beginnen, spannen sich die Finanzbedin10 gungen in den USA an – und die Fed geht in einen Wartemodus. Sie scheint sich jetzt darauf zu konzentrieren, die langfristigen Leitzinsprognosen zu senken, was vielleicht den kurzfristigen Zinsen Auftrieb geben wird, während sich die US-Renditekurve weiter verflacht. Vor der Präsidentschaftswahl im November sehen wir jedoch keinen Spielraum für eine Konjunkturspritze. China schiebt Kreditproblem vor sich her Das Tempo, das China zurzeit beim Kreditund Wirtschaftswachstum hinlegt, wird dauerhaft nicht haltbar sein. Das Kreditwachstum bleibt ein eher langfristiges Risiko. Es hat zwar geholfen, die chinesische Wirtschaft zu stabilisieren, wodurch die Kapitalabflüsse reduziert werden konnten. Doch der Übertragungseffekt von Krediten auf die Konjunktur nimmt zunehmend ab. Das Ergebnis: Finanzielle Ungleichgewichte entstehen, die die Nachhaltigkeit von Wachstum und Krediten längerfristig gefährden. Folglich muss immer mehr Geld geliehen werden und irgendwann wird der Punkt erreicht sein, an dem die Blase platzt. Doch bis dahin werden die politischen Verantwortlichen das Problem erst einmal weiter vor sich herschieben. Kurzfristig wirkt China stabil, doch auf lange Sicht könnte die steigende Verschuldung das staatlich forcierte Wachstum unhaltbar machen. Die Wirtschaftsaktivität hat sich dank einer lockereren Geldpolitik und aggressiveren Konjunkturstimuli zugunsten der Infrastruktur stabilisiert. Die Lage am Immobilienmarkt hat sich nach einer Phase der Volatilität aufgehellt, obgleich bei den jüngsten Preisanstiegen und der Zunahme von Neubauprojekten eine Verlangsamung zu beobachten ist. Das Exportgeschäft ist durchwachsen und leidet besonders unter der schwachen Nachfrage in Asien. Die Wachstumsaussichten werden nicht nur durch die Überkapazitäten im verarbeitenden Gewerbe belastet, sondern auch durch ein potenzielles Übergreifen der Schwäche der Industrie auf den Dienstleis- BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org Andrew Wilson, CEO für EMEA und Co-Head des Global Fixed Income und Liquidity Management Teams bei Goldman Sachs Asset Management tungssektor und die sinkende Effizienz politischer Instrumente. Vor diesem Hintergrund prognostizieren wir für die chinesische Wirtschaft ein Wachstum von 6,5% in diesem und 6,0% im nächsten Jahr. Brexit als anhaltende Belastung in der Eurozone Langfristig gesehen wird sich die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, als Dauerbelastung erweisen – primär für Großbritannien, aber auch für Europa. Es wird eine Weile dauern, bis der Brexit seine volle Wirkung zeigt und ein Großteil der Effekte dürfte erst 2017 zum Tragen kommen. Die Unsicherheit über das operative Umfeld und die Konjunkturaussichten dürften dazu führen, dass sich Unternehmen und Verbraucher mit Investitionen zurückhalten. Die britischen Unternehmensinvestments dürften besonders leiden, außerdem erscheint es sehr wahrscheinlich, dass sich der Häusermarkt abschwächt und dabei sowohl die Zahl der Transaktionen als auch die Preise sinken werden. Die Entwicklungen am Häusermarkt könnten den privaten Konsum belasten – durch das Vermögen selbst sowie durch einen direkten Konsumverlust aufgrund der Notwendig- INVESTMENT keit eines Umzugs. Die Schwäche des britischen Pfunds sollte zwar einen gewissen Ausgleich in Form wettbewerbsfähigerer Exporte bieten, dennoch dürfte Großbritannien in den nächsten 12 bis 18 Monaten in die Rezession abgleiten oder zumindest nur noch ein Wachstum nahe Null erreichen. Wir haben daher unsere Wachstumsprognose 2017 für Großbritannien und die Eurozone gesenkt. In Europa wird die direkte Wirkung über den Handelskanal vermutlich relativ moderat ausfallen, wobei der Brexit die bestehenden Probleme noch verstärkt. Die Unsicherheit über die Folgen für die Zukunft der Europäischen Union und bevorstehende Wahlen dürfte das Vertrauen in die Wirtschaft einer ständigen Belastungsprobe aussetzen. Von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnen wir in der Eurozone mit einer weiteren Zinssenkung, aber nur um 10 Basispunkte, da die EZB ihr Hauptaugenmerk weiter auf Wertpapierkäufe legen wird. Wegen der sinkenden Zinsen und be- grenzten Neuemissionen gibt es für die EZB weniger kaufbare Staatsanleihen, sodass ihr aktuelles Programm sehr wahrscheinlich bald angepasst werden wird. Außer in Deutschland, wo Konjunkturmaßnahmen unwahrscheinlich erscheinen, sehen wir kaum Spielraum für eine finanzpolitische Lockerung. Frankreich, Spanien und andere Länder sind auf dem besten Weg, die EUDefizitziele zu verfehlen und stehen folglich unter dem Druck zu sparen, statt Mehrausgaben zu tätigen. Japans Politik im Dilemma – Zeit für Helikoptergeld? Japans erwarteter Übergang zu einer lockereren Haushaltspolitik ist wohl das eindringlichste Beispiel für das politische Dilemma des Landes. Die implizite Koordination von Geld- und Fiskalpolitik wird möglicherweise nicht ausreichen, um die strukturellen Herausforderungen zu beseitigen, die das Wachstumspotenzial Japans geschwächt haben. Dazu zählen insbesondere die hohe Sparneigung, der Status des Yens als Fluchtwährung und eine alternde Bevölkerung. Die Alternative wäre eine Form von Helikoptergeld, bei dem die Geldversorgung von der Notenbank permanent erhöht wird, um fiskalische Stimuli zu finanzieren. Angesichts des Umfangs der Wertpapierkäufe lässt sich argumentieren, dass die Bank of Japan die japanischen Staatsschulden bereits monetarisiert hat und dass von einer klaren Stellung zum Helikoptergeld eine stärkere Signalwirkung ausgehen würde. Helikoptergeld könnte das Wachstum und die Inflation zwar ankurbeln, geht aber auch mit einem beträchtlichen Risiko für das Finanzsystem einher. Die Anleger würden wahrscheinlich die Fähigkeit der BoJ anzweifeln, eine permanente Unterordnung unter die Haushaltspolitik zu vermeiden. Dies könnte wiederum zu höheren Risikoprämien bei japanischen Staatsanleihen führen. Japans Banken haben zuletzt auf ein höheres Durationsrisiko gesetzt, um im Umfeld niedriger Nettozinsmargen bessere Renditen zu erzielen. Ein Anstieg der langfristigen Renditen japanischer Staatsanleihen könnte sie deshalb vor erhebliche Probleme stellen. Anzeige INVESTMENT EYEMAXX Real Estate AG*4,5a,6a,10,11 Planmäßige Rückführung der ersten EYEMAXX-Anleihe (2011/2016) erfolgt, Anleihe 2016/2021 aktuell interessant Text: Cosmin Filker ie EYEMAXX Real Estate AG hat mit der am 26.07.2016 erfolgten planmäßigen Rückführung der im Jahr 2011 emittierten 7,5%-Unternehmensanleihe für positiven Newsflow am Markt für mittelständische Unternehmensanleihen gesorgt. Das ausstehende Volumen der voll besicherten Anleihe belief sich zum Rückzahlungszeitpunkt auf 10,70 Mio. Euro. Die Rückzahlung wurde dabei vornehmlich durch die im März 2016 begebene ebenfalls voll besicherte 7,0%-Unternehmensanleihe (WKN: A2AAKQ) abgedeckt. In unseren Augen ist dies ein gutes Beispiel einer erfolgreichen und durchdachten Refinanzierungsstrategie. D Investororientierte Ausstattung der 2016/2021-Anleihe Ein wichtiger Aspekt dieser Strategie ist die investororientierte Ausstattung der jüngsten Unternehmensanleihe mit einer umfangreichen Sicherungskomponente. Gemäß Wertpapierprospekt wird jeder Euro Emissionserlös mit einer Grundbuchsicherung von 116,4% des Verkehrswertes der Sicherungsliegenschaften sowie zusätzlich einer notariellen Abtretung der Mieterlöse der besicherten erstrangigen Immobilien unterlegt. Neben dieser im Marktvergleich umfangreichen Sicherung der Anleihemittel bietet die EYEMAXX-Anleihe zudem einen Die Grundlage für diese Entwicklung ist die rege Transaktionstätigkeit der Gesellschaft. So wurden im laufenden Geschäftsjahr 2015/16 bereits zwei fertige Fachmarktprojekte in Polen (MY BOX Olawa und MY BOX Namslau) für insgesamt rund 7,0 Mio. Euro veräußert. Darüber hinaus war die EYEMAXX erneut in der Lage, bereits vor Projektfertigstellung, im Rahmen so genannter Forward Sales, zwei deutsche Projekte (Medizinzentrum „omasium“ in Leipzig; Pflegeheim und Wohnen Klein-Lengden) und das Fachmarktzentrum MY BOX Brandys bei Prag mit einem Projektvolumen von insgesamt 36 Mio. Euro zu veräußern. hohen Kupon von jährlich 7,0% bei halbjährlicher Auszahlung. EYEMAXX überzeugt mit operativer Entwicklung Zusätzlich dazu überzeugt die EYEMAXX Real Estate AG auch von operativer Seite. Die Gesellschaft, deren Fokus auf der Entwicklung von Wohn- und Pflegeimmobilien in Deutschland und Österreich sowie auf der Projektentwicklung mit dem Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien (Fachmarktzentren, Logistikimmobilien, Taylormade Solutions) in Österreich, Deutschland und in der SEE/CEE-Region liegt, verzeichnete im ersten Halbjahr 2015/2016 sowohl auf Umsatzals auch Ergebnisseite hohe Wachstumsraten. Bei der Gesamtleistung wurde mit 8,32 Mio. Euro (VJ: 5,74 Mio. Euro) ein neuer Rekordwert erreicht. Besonders stark entwickelten sich die Projektgesellschaften, die einen deutlichen Anstieg des Beteiligungsergebnisses bedeuten. Ausgehend von der erhöhten Ertragssituation verbesserte sich das EBIT auf 3,44 Mio. Euro (VJ: 2,67 Mio. Euro), was auf Basis eines ersten Halbjahres ebenfalls einem neuen Rekordwert gleichkommt. Hiervon ausgehend weist die EYEMAXX zum Halbjahr 2015/2016 einen für Immobilienunternehmen hohen EBIT-Zinsdeckungsgrad in Höhe von 1,7 (VJ: 1,5) auf. Weiteres Gewinnwachstum mit Mannheimer Projekt in Sicht Auch die künftige Entwicklung dürfte von weiterem Umsatz- und Ergebniswachstum geprägt sein. Die Basis ist die umfangreiche Projektpipeline, welche in den vergangenen Monaten nochmals deutlich ausgeweitet wurde. Mit der Unterfertigung des notariellen Kaufvertrags des Projektes „Postquadrat“ in Mannheim hat die EYEMAXX dabei das größte Projekt der Unternehmensgeschichte gesichert. Innerhalb eines 20.000 qm großen Areals sollen ab dem dritten Quartal 2016 Wohnimmobilien, Gewerbeeinheiten sowie zwei Hotels mit einem Projektvolu- Tab. 1: EYEMAXX-Anleihen im Vergleich Anleihe 2012/2017 Anleihe 2013/2019 Anleihe 2014/2020 Anleihe 2016/2021 WKN: A1MLWH A1TM2T A12T37 A2AAKQ Volumen bis 15 Mio. Euro bis 15 Mio. Euro bis 30 Mio. Euro bis 30 Mio. Euro Laufzeit 11.04.12– 31.10.17 26.03.13 – 25.03.19 30.09.14 –30.03.20 17.03.16 –17.03.21 Kupon 7,75% p.a. 7,875% p.a. 8,0% p.a. 7,0% p.a. Zinszahlung 11.04. 26.03. 30.09. 18.03. / 18.09. Rating BBB- - - BBB GBC-Credit Research - - - 5 GBC-Falken Ausstehendes Volumen 11,62 Mio. Euro 10,99 Mio. Euro 19,01 Mio. Euro 20 Mio. Euro Anleihekurs (17.08.16) 102,50% 92,00% 91,50% 94,20% Effektivzins (17.08.16) 5,55% 11,61% 10,97% 8,71% Quelle: EYEMAXX Real Estate AG 12 BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org INVESTMENT men von insgesamt 160 Mio. Euro entstehen. Bis zum Jahr 2019 soll dieses Projekt zusammen mit dem namhaften österreichischen Joint Venture-Partner Johann Kowar (ehemaliger Gründer der conwert AG) mit einem Anteil von jeweils 50%, unter der Federführung der EYEMAXX, umgesetzt werden. Weitere Projekte wie etwa ein Wohnprojekt in Wien mit einem Projektvolumen in Höhe von 27,0 Mio. Euro konnten ebenfalls gesichert werden, so dass die Projektpipeline auf deutlich über 390 Mio. Euro angewachsen ist. Positive Entwicklung der Zinsdeckungsgrade erwartet Wichtige Finanzierungsbausteine sind die Anleihemittel, Bankkredite, Co-Investoren, aber auch der zwischenzeitliche Abverkauf von fertiggestellten oder von im Bau befindlichen Projekten. Ausgehend hiervon dürfte die Gesamtleistung sukzessive auf über 20,0 Mio. Euro (2017/2018e) ansteigen, bei einer grundsätzlich hohen Rentabilität. Wir rechnen mit EBIT-Margenniveaus, welche oberhalb der 60%-Schwelle liegen und damit mit einem EBIT im zweistelligen Millionenbereich. Die nach der erfolgten Anleiherückzahlung nun niedrigeren Zinsaufwendungen sollten problemlos zu entrichten sein. Beim EBIT-Zinsdeckungsgrad gehen wir von einem Wert oberhalb von 2,5 (2017/2018e) aus. emittierte 7,0%-Unternehmensanleihe aufgrund des umfangreichen Sicherungskonzeptes sowie unter Einbezug des Creditreform-Anleiheratings von BBB (Investment Grade) als „stark überdurchschnittlich attraktiv“ ein und vergeben die Höchstpunktzahl von 5 GBC-Falken. Hinweis gemäß Finanzanalyseverordnung: Bei dem analysierten Unternehmen sind die folgenden möglichen Interessenskonflikte gemäß Katalog möglicher Interessenkonflikte gegeben: Nr. (4,5a,6a,10,11). Ein Katalog möglicher Interessenskonflikte ist auf folgender Webseite zu finden: www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm Höchstnote 5 GBC-Falken Wir stufen dabei insbesondere die zuletzt Anzeige INVESTMENT „Die Entzerrung der Fälligkeitenstruktur kann für viele Unternehmen Vorbild sein“ Gerald Diezel, Managing Partner der equinet Bank AG rotz zahlreicher Defaults erwartet Gerald Diezel, Managing Partner der equinet Bank AG, dass die Zahl von Neuemissionen bei SmallCap-Anleihen mittelfristig wieder ansteigen sollte. Bei Refinanzierungen haben es Unternehmen leichter, die sowohl operativ als auch bei der Kommunikation überzeugt haben. Aber auch die Entzerrung der Fälligkeitenstruktur ist für viele Emittenten ein ema, wie Gerald Diezel im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert. T BOND MAGAZINE: Bei Mittelstandsanleihen haben wir zum einen einige Defaults und Gläubigerversammlungen, zum anderen auch eine Reihe von Refinanzierungen, die sehr erfolgreich realisiert werden konnten, wie z.B. von Schalke oder Karlsberg. Wie ist Ihre Wahrnehmung? Diezel: Der Markt für SmallCap-Anleihen ist in den letzten 12 bis 18 Monaten stark in Misskredit geraten – und dies teilweise zu Recht. U.a. daher gab es 2015 und 2016 deutlich weniger Neuemissionen. Der Markt ist aber trotz der berechtigten Kritik nicht tot! Anleihen haben im Rahmen des Finanzierungsmixes auch bei mittelständischen Unternehmen ihre Berechtigung. Aktuell wird der Markt in der Tat noch von Ausfällen, Gläubigerversammlungen und Restrukturierungen beeinflusst. Auf der anderen Seite gibt es aber auch erfolgreiche Rückzahlungen und Refinanzierungen. Die Refinanzierungen werden durch das attraktive Zinsumfeld begünstigt. Zudem haben eine Reihe von Emittenten die Investoren überzeugt. Dies sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Investoren. Wer sowohl operativ als auch bei der Kommunikation überzeugt hat, der hat es bei der Refinanzierung natürlich leichter. Wir glauben, dass die Emissionstätigkeit mittelfristig wieder anziehen sollte, aber es wird auch weitere Insolvenzen geben. BOND MAGAZINE: Es ist durchaus positiv, dass die Unternehmen, die Investoren 14 überzeugt haben, sich leichter refinanzieren können als die anderen. Diezel: Es wird stärker selektiert und wir sehen durchaus auch eine Professionalisierung des Marktes. Früher gab es viele Eigenemissionen. Mittlerweile sind sowohl auf Investoren- als auch auf Strukturierungsseite professionelle Marktteilnehmer aktiv. Viele Ausfälle resultieren noch von sehr frühen Emissionen. Damals war die Qualität bei der Strukturierung und vielleicht auch bei der Auswahl der Unternehmen doch noch nicht so gut wie sie später war. In der frühen Phase wurden Anleihen emittiert, die zu einem Verschuldungsgrad führten, der fast einen Nachrangcharakter hatte. Und dafür war die gebotene Verzinsung zu niedrig. In den ersten Jahren wurden Emissionen im Rahmen von öffentlichen Angeboten vorwiegend von Privatanlegern gezeichnet, später von institutionellen Investoren. Inzwischen sehen wir einen klaren Trend hin zu Private Placements bei institutionellen Investoren. Investoren werden im Rahmen des Pre-Soundings frühzeitig eingebunden und häufig erfolgt die Platzierung an nur wenige institutionelle Investoren. Auch hier gibt es z.T. eine große Nachfrage. Gerade Pensionskassen und Versorgungswerke haben einen gewissen Anlagedruck. Für diese sind häufig besicherte Anleihen interessant. BOND MAGAZINE: Es gab in diesem Jahr bereits eine Reihe von sehr erfolgreichen Emissionen wie Karlsberg oder Schalke. Die Transaktion von Schalke haben Sie begleitet. Welche Besonderheiten gab es bei Schalke? Diezel: Der FC Schalke 04 hat die Finanzverbindlichkeiten in den letzten Jahren deutlich reduziert. Seit der Emission der ersten Anleihe konnten die Finanzverbindlichkeiten um 100 Mio. Euro zurückgeführt werden. Die operative Entwicklung hat überzeugt. Schalke 04 hat die erste Call Option genutzt. Ziel war neben der Entzerrung BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org der Fälligkeitenstruktur auch die Reduktion des Zinsaufwandes. Dies ist über zwei neue Anleihen mit 5- und 7-jähriger Laufzeit sowie unterschiedlichen Zinskupons gelungen. Die differenzierte Angebotsstruktur wurde den verschiedenen Risikoprofilen der Anleger gerecht. So war die Nachfrage nach den neuen Anleihen von allen Investorengruppen außerordentlich groß. Die Emission war mehr als zweifach überzeichnet. BOND MAGAZINE: Welche Trends sehen Sie bei Neuemissionen, aus welchen Branchen werden wir Neuemissionen sehen? Diezel: Auf uns kommen Anleiheemittenten wegen Refinanzierungen zu, die bei Folgeemissionen teilweise das Volumen reduzieren möchten. Auch die Entzerrung der Fälligkeitenstruktur durch zwei Tranchen mit unterschiedlicher Laufzeit ist ein ema. Von Unternehmen, die sich erstmals mit dem ema SmallCap-Anleihe beschäftigen, sehen wir Interesse aus dem Industrial- und Consumer-Segment. Mit Blick auf die Erfahrungen der Vergangenheit wird aber bei der Strukturierung von Neuemissionen gerade das ema Sicherheiten, Garantien und Covenants immer wichtiger. Hier haben alle Marktteilnehmer eine Lernphase durchlaufen, die sich künftig positiv auf die Qualität der Emissionen auswirken sollte. BOND MAGAZINE: Hat sich die Qualität der Unternehmen, die auf Sie zukommen, verbessert? Diezel: Ich würde nicht sagen, dass sich die Qualität verbessert hat. Aber schlechtere Unternehmen, die keinerlei Sicherheiten, Garantien etc. bieten können, fallen heute schneller durchs Raster als dies noch vor drei oder vier Jahren der Fall war. Das Interview führte Christian Schiffmacher. DISTRESSED Grundlage eines Berichts des Insolvenzverwalters Rechtsanwalt Dr. Kebekus über den Fortgang des Verfahrens beschlossen werden (sogenannter Berichtstermin). Zugleich dient der Termin unter anderem der Beschlussfassung der Gläubiger über die Person des Insolvenzverwalters, die Einsetzung, Besetzung und Beibehaltung des Gläubigerausschusses. Ehemalige Golden Gate-Objekte auf Sylt. Golden Gate: Immobilie in Amberg verkauft Der Insolvenzverwalter der Golden Gate GmbH, Rechtsanwalt Axel W. Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen, hat sämtliche Geschäftsanteile der ParkCampus Amberg GmbH an ein privates deutsches Investorenkonsortium veräußert. Damit wechselt das ehemalige Bundeswehrkrankenhaus in Amberg im Wege eines Share Deals seinen Eigentümer. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Seit der Insolvenzantragstellung der auf Gesundheits- und Wohnimmobilien fokussierten Golden Gate GmbH am 2. Oktober 2014 wurde die ParkCampus Amberg GmbH von dem auf Immobilienkrisen spezialisierten Sanierungsexperten Dr. Hans Volkert Volckens von der Immobilis Group stabilisiert und teilweise neu finanziert. In dieser Zeit konnten auf der Liegenschaft mehr als 6.000 Quadratmeter Mietfläche vollständig umgebaut und neu vermietet werden. Wesentliche Mieter sind neben der Bundeswehr die Stadt Amberg sowie die Siemens AG. Nach dem Verkauf der ParkCampus Amberg GmbH steht nun noch die Veräußerung des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses in Leipzig aus, um die insolvenzbedingte Liquidation der Golden Gate Gruppe abschließen zu können. Steilmann SE: Gläubigerversammlung am 07.09.2016 Das Insolvenzgericht Dortmund hat für Mittwoch, den 7.09.2016, zu einer Gläubigerversammlung einberufen. Auf der Gläubigerversammlung wird auf der Die gemeinsamen Vertreter (One Square Advisory Services GmbH und CMS GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft) werden gemäß § 19 Abs. 3 SchVG die Rechte der Anleihegläubiger auf der Gläubigerversammlung wahrnehmen. Das Gericht wird interessierten Anleihegläubigern ein Gastrecht einräumen, so dass sie an der Gläubigerversammlung ebenfalls teilnehmen können. Anleihegläubiger, die am Berichtstermin teilnehmen möchten, haben kein Stimmrecht. -9,8 Mio. Euro). Das zweite Quartal 2016 schloss mit einem EBIT von -3,5 Mio. Euro ab (Vorjahr: -3,9 Mio. Euro). Bereinigt um Restrukturierungserträge ergab sich für das zweite Quartal 2016 ein bereinigtes EBIT von -4,7 Mio. Euro (Vorjahr: -3,9 Mio. Euro). Im Juni 2016 ergab sich im Zusammenhang mit der Anleiherestrukturierung ein Sanierungsgewinn in Höhe von 41,2 Mio. Euro. Dieser wurde innerhalb der Finanzerträge ausgewiesen. Hieraus resultierend betrug das Finanzergebnis 38,6 Mio. Euro. Die Gesellschaft plant, im Zuge des zweiten Halbjahres 2016 ihre Umsatz- und Ergebniserwartungen für das Geschäftsjahr 2016 zu überarbeiten und zu veröffentlichen. Ort der Gläubigerversammlung: Amtsgericht Dortmund, Gerichtsstraße 22, 44135 Dortmund, 1. Etage, Sitzungssaal 1.101. Beginn der Gläubigerversammlung: 10 Uhr, Einlass ab 9 Uhr. Rickmers Holding AG: Unternehmensrating von CCC mit negativem Ausblick versehen Auf Basis der veröffentlichten Halbjahreszahlen 2016 hat die Ratingagentur Creditreform den Ausblick des Unternehmensratings der Rickmers Holding AG von stabil auf negativ geändert. Die grundsätzliche Bewertung mit CCC bleibt unverändert. SINGULUS: Hoher Auftragseingang und Auftragsbestand Im ersten Halbjahr 2016 konnte die SINGULUS TECHNOLOGIES in diesem Zusammenhang einen Großauftrag für CIGSProduktionsanlagen von rund 110 Mio. Euro unterzeichnen. Der Auftragseingang lag damit im ersten Halbjahr 2016 mit 131,5 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresvergleichswert in Höhe von 73,1 Mio. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich dementsprechend auf 133,5 Mio. Euro (30. Juni 2015: 57,9 Mio. Euro). Der Halbjahresumsatz 2016 lag mit 24,6 Mio. Euro unter dem Vorjahr mit 29,2 Mio. Euro. Im zweiten Quartal 2016 notierten die Umsätze in Höhe von 10,5 Mio. Euro unter dem Vorjahresvergleichswert in Höhe von 16,6 Mio. Euro. Das erste Halbjahr 2016 schloss mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -9.3 Mio. Euro ab (Vorjahr: BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org 15 LEGAL Den Holdout-Gläubigern keine Chance – eine schwere Geburt! Text: Andreas Ziegenhagen, Till Buschmann, Dentons Europe LLP anierungsinstrumente (seien es gerichtliche oder außergerichtliche) zielen darauf ab, Sanierungskonzepte effektiv umzusetzen. Das erfordert in der Regel auch die Umgehung der Holdout-Problematik. Dem einzelnen Gläubiger steht es grundsätzlich frei, seine Zustimmung zu einem außergerichtlichen Vergleich zu verweigern. Gemäß einschlägiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs steht fest, dass die Gläubiger eines Unternehmens – anders als seine Gesellschafter – in keiner Sonderverbindung zueinander stehen, die gegenseitige Treuepflichten begründet, einem mehrheitlich getragenem Sanierungskonzept zuzustimmen. Holdout-Gläubiger sind Gläubiger eines zu sanierenden Unternehmens (oder Staates), die dem Sanierungskonzept bewusst mit dem Ziel opponieren, auf dem Rücken der anderen Gläubiger Sondervorteile zu erzielen. Das kriselnde Unternehmen soll sich mittels einer hohen Zustimmungsquote der anderen Beteiligten finanziell erholen und in die Lage versetzt werden, den opponierenden Gläubiger vollständig zu befriedigen. Wirtschaftlich attraktiv und komplett wird diese Strategie, wenn sich der HoldoutGläubiger zu einem Zeitpunkt in die Gläubigerposition einkauft, in dem die Schieflage des Unternehmens bereits publik ist und der Kaufpreis entsprechend unter dem Nominalwert liegt. S Umschuldungsklauseln (Collective Action Clauses) Die Holdout-Problematik lässt sich in der Praxis elegant durch Vertragsklauseln aushebeln, die es (qualifizierten) Gläubigermehrheiten ermöglichen, mit Wirkung für alle Gläubiger Sanierungskonzepte umzusetzen. Nach einem im September 2002 gefassten Beschluss der EU-Finanzminister sollten derartige Umschuldungsklauseln (Collective Action Clauses) in die Anleihebedingungen der Auslandsanleihen der Mitgliedstaaten aufgenommen werden (können). Als Ziel nannten die EU-Finanzminister dabei insbesondere auch die Reduzierung des Störpotenzials von Minderheitsgläubigern, die dem Sanierungskonzept 16 opponieren. Die Zulässigkeit derartiger Umschuldungsklauseln – ohne inhaltliche Beschränkung – ist auch Kernstück des reformierten Gesetzes über Schuldverschreibungen aus Gesamtemissionen vom 4. August 2009 (SchVG 2009). Der Gesetzgeber bezweckte durch die der Reform immanenten Ausweitung des Mehrheitsprinzips (etwa auf kollektive Forderungsverzichte), dass alle Anleihegläubiger in einem fairen, transparenten und geordneten Verfahren zu gleichen Teilen einen substanziellen Sanierungsbeitrag außerhalb eines Insolvenzverfahrens zur Rettung des Schuldners leisten (können). Zuvor war gerade bei börsennotierten oder im Freiverkehr zugelassenen Anleihen aufgrund der weiten Streuung und der heterogenen Gläubigergemeinschaft die Erzielung einer außerinsolvenzrechtlichen Sanierungslösung nahezu unmöglich. Nicht zuletzt sollte die Reform des Schuldverschreibungsgesetzes den deutschen Restrukturierungsstandort und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken. Andreas Ziegenhagen, Managing Partner Deutschland und European Head der Praxisgruppe Restrukturierung, Dentons Europe LLP Rechtsprechung zur Anleihekündigung Früh wurde die relativ geringe Regelungsdichte des SchVG 2009 und der daraus resultierende komplizierte Regelungsauftrag für die Richter kritisiert. Nicht zu Unrecht, wie bald einige sanierungsunfreundliche landgerichtliche und zum Teil oberlandesgerichtliche Urteile zeigen sollten. Letztere hatten es für zulässig erachtet, die Anleihe noch vor der Beschlussfassung der Anleihegläubiger zu kündigen und sich somit dem Mehrheitsbeschluss zu entziehen. Die kündigenden Gläubiger machten sich dabei zu Nutze, dass den Parteien eines Dauerschuldverhältnisses und damit auch der Anleihe ein Recht zur außerordentlichen Kündigung bei Vorliegen eines wichtigen Grundes nach § 314 BGB zustehen soll und zusätzlich mehrere Anleihebedingungen explizit ein unglücklich formuliertes Kündigungsrecht für den Fall vorsahen, dass „der Emittent eine allgemeine Schuldenregelung zu Gunsten seiner Gläubiger anbietet oder trifft“. Als (wichtigen) Grund für ihre Kün- BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org Till Buschmann, LLM, Sozius, Dentons Europe LLP digung brachten die Anleihegläubiger regelmäßig vor, dass die Einberufung einer Anleihegläubigerversammlung, in der über eine Restrukturierungsmaßnahme abgestimmt werden soll, den Tatbestand des Angebots einer allgemeinen Schuldenregelung erfülle, oder sich die Vermögensverhältnisse des Schuldners wesentlich verschlechtert hätten. LEGAL Rechtsunsicherheit in der Restrukturierungspraxis Was dem Geschäftsmodell der (kündigenden) Holdout-Gläubiger Nahrung gab, konterkarierte gleichzeitig den klar sanierungsfreundlichen Sinn und Zweck des SchVG 2009 und stellte seine Effizienz als Sanierungsinstrument damit verstörend in Frage. Eine Anleiherestrukturierung nach dem SchVG 2009 war fortan für alle Beteiligten mit einer erheblichen Rechtsunsicherheit belastet. Das Kündigungs- und damit einhergehende Liquiditätsrisiko war in der Höhe nicht kalkulierbar, wusste man doch nicht, wie viele Anleihegläubiger von dem angeblichen Kündigungsrecht nach der Ankündigung von Sanierungsmaßnahmen Gebrauch machen würden. Auch konnten Kündigungserklärungen von Anleihegläubigern unter Umständen Drittverzugsklauseln (Cross Default) in anderen (Finanzierungs-)Verträgen des Schuldners auslösen. In der Folge gewann die Vorbereitung von Rückfalloptionen, wie etwa das mit dem ESUG eingeführte insolvenzrechtliche Schutzschirmverfahren, noch mehr an Bedeutung. Gleichzeitig wurde in der Kautelarpraxis mittels verschiedener Gestaltungslösungen versucht, der Rechtsprechung zur Anleihekündigung und der damit einhergehenden Rechtsunsicherheit entgegenzuwirken. Üblich wurden etwa neben der Aufnahme von Verzichten auf Kündigungsrechte auch die Aufnahme von Nichtvollziehungs- und Nichteinforderungserklärungen (Standstill) oder Rücknahmen bereits ausgesprochener Kündigungen (jeweils durch direkte Beschlüsse oder über Beschlüsse zur Ermächtigung eines gemeinsamen Vertreters) in die Beschlussvorlagen für Anleihegläubigerversammlungen. Wandel der Rechtsprechung Glücklicherweise wurde das Problem auch von der Rechtsprechung erkannt. Es zeichnete sich langsam aber sicher ein Wandel im Sinne der sanierungsfreundlichen Intention des Gesetzgebers ab. Vereinzelte oberlandesgerichtliche Urteile versuchten, den Anwendungsbereich des gesetzlichen Kündi- gungsrechts inhaltlich einzuschränken, um dem gezielten Vorgehen der kündigenden Holdout-Gläubiger entgegenzuwirken. Ein Oberlandesgericht versagte einem Anleihegläubiger etwa das Kündigungsrecht nach § 314 BGB, weil er bereits in Kenntnis der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Emittenten seine Schuldverschreibungen zu einem niedrigen Kurs erworben hatte. Die wirtschaftliche Schieflage sei damit schon im Kaufpreis widergespiegelt und könne nicht auch noch als wichtiger Grund für eine außerordentliche Kündigung herangezogen werden (kein Double Dip). Dies widerspräche dem der Vorschrift des § 314 BGB immanenten Billigkeitsdenken. Am 8. Dezember 2015 folgte eine lang erwartete höchstrichterliche Entscheidung. Darin entschied der Bundesgerichtshof, dass ein nachfolgender wirksamer Beschluss der Anleihegläubigerversammlung auch den kündigenden Anleihegläubiger binde. Die Anleihegläubigerstellung bleibe trotz erfolgter Kündigung (zumindest bis zur vollständigen Tilgung) bestehen, und die nach dem SchVG 2009 gefassten Mehrheitsbeschlüsse seien für alle Gläubiger derselben Anleihe gleichermaßen verbindlich. Da der Bundesgerichtshof leider die Frage nach der Wirksamkeit der Kündigung und auch nach der Auslegung des in Anleihebedingungen häufig vorzufindenden Kündigungsgrundes „Anbieten oder Treffen einer allgemeinen Schuldendregelung“ offen gelassen hatte, sah sich die Restrukturierungspraxis weiterhin der Frage ausgesetzt, wie bei „Druckkündigungen“ der Zeitraum bis zur Wirksamkeit und Vollziehbarkeit eines Restrukturierungsbeschlusses zu überbrücken sei. In seinem jüngsten Urteil (vom 31. Mai 2016) zum Schuldverschreibungsrecht führt der Bundesgerichtshof seine Rechtsprechung im Sinne der Sanierungsfreundlichkeit fort, indem er Anleihegläubigern jedenfalls dann ein gesetzliches Kündigungsrecht versagt, wenn der Emittent Sanierungsbemühungen beabsichtige und zeit- nah entfalte. Andernfalls könnten sich vereinzelte Anleihegläubiger einem avisierten Restrukturierungsbeschluss entziehen. Eine derartige „Ausstiegsmöglichkeit“ würde zum Verlust der praktischen Bedeutung des Schuldverschreibungsgesetzes führen; die individuellen Interessen der Einzelgläubiger hätten vielmehr hinter denen aller Gläubiger und des Emittenten zurückzutreten, bis die angestrengten Sanierungsbemühungen endgültig gescheitert seien. Zudem sei bei einer unbesicherten Anleihe die Verschlechterung der Vermögensverhältnisse allein kein wichtiger Grund zur Kündigung gemäß § 314 BGB, da das Bonitätsrisiko des Emittenten auch beim Anleihegläubiger liege, der als Ausgleich einen Zins erhalte und sich seiner Stücke am Kapitalmarkt entledigen könne. Fazit: Der Bundesgerichtshof hat dem Sanierungshindernis „Druckkündigungen“ durch Holdout-Gläubiger den Boden entzogen und damit die Rechtssicherheit und Effizienz des deutschen Schuldverschreibungsrechts wiederhergestellt sowie die mit dem reformierten Gesetz intendierte Stärkung des deutschen Restrukturierungsstandorts bestätigt. In der Restrukturierungspraxis werden die angesprochenen Überbrückungsfragen und Gestaltungslösungen in Beschlussvorschlägen weiterhin eine Rolle spielen, wenn und soweit in den Anleihebedingungen aufgenommene Kündigungsrechte dies gebieten. Bei Neuemissionen haben vertragliche Kündigungsrechte, die Holdout-Gläubigern vermeintlich Nährboden geben können (wie der Kündigungsgrund: „Anbieten oder Treffen einer allgemeinen Schuldenregelung“), in Anleihebedingungen nichts zu suchen. Zumindest sollten sie durch ein in § 5 Abs. 5 SchVG 2009 zugelassenes Kündigungsquorum qualifiziert werden. BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org 17 INVESTMENT Übersicht Mittelstandsanleihen Entry Standard, Deutsche Börse Emittent Datum der Emission ADLER Real Estate 20.03.2013 Alfmeier Präzision 16.10.2013 ALNO 02.05.2013 BDT Media Automation 08.10.2012 Beate Uhse 01.07.2014 Berentzen-Gruppe 09.10.2012 Constantin Medien 16.04.2013 Deutsche Rohstoff 11.07.2013 Deutsche Rohstoff 20.07.2016 Enterprise Holdings 26.09.2012 Enterprise Holdings 30.03.2015 EYEMAXX II 11.04.2012 EYEMAXX III 11.03.2013 EYEMAXX IV 30.09.2014 FC Schalke 04 (2016-21) 07.07.2016 FC Schalke 04 (2016-23) 07.07.2016 Ferratum 21.10.2013 Gebr. Sanders 22.10.2013 GEWA 5 to 1 24.03.2014 GOLFINO 20.03.2012 HanseYachts 03.06.2014 HELMA Eigenheimbau 10.09.2013 Hörmann 27.11.2013 Jakob Stauder 20.11.2012 Joh. Friedrich Behrens 11.11.2015 Karlie / Magellan Trading 25.06.2013 Karlsberg Brauerei 12.09.2012 Karlsberg Brauerei 28.04.2016 Katjes International 15.05.2015 KSW Immobilien 07.10.2014 KTG Agrar 15.06.2011 KTG Agrar 15.10.2014 KTG Energie 28.09.2012 Laurèl 30.10.2012 Metalcorp 27.06.2013 Neue ZWL Zahnradw. 19.02.2014 Neue ZWL Zahnradw. 10.02.2015 paragon 02.07.2013 PORR 12/16 30.11.2012 PORR 13/18 26.11.2013 RENÉ LEZARD 15.11.2012 Rudolf Wöhrl 12.02.2013 S&T 14.05.2013 SANHA 24.05.2013 Sanochemia* 06.08.2012 Scholz 17.02.2012 SeniVita Social Estate WA 12.05.2015 Singulus 2016-21 22.07.2016 Steilmann 27.06.2012 Stern Immobilien 23.05.2013 Sympatex / Smart Solutions 03.12.2013 Travel24.com 17.09.2012 UBM Development 09.12.2015 UBM Development 09.07.2014 Vedes 11.06.2014 VST Building Tech. 02.10.2013 18 Laufzeit 02.04.18 29.10.18 14.05.18 08.10.17 09.07.19 18.10.17 23.04.18 11.07.18 20.07.21 26.09.17 30.03.20 31.10.17 26.03.19 30.03.20 07.07.21 07.07.23 21.10.18 22.10.18 24.03.18 04.04.17 03.06.19 19.09.18 05.12.18 23.11.17 11.11.20 25.06.21 28.09.17 28.04.21 15.05.20 07.10.19 05.06.17 15.10.19 27.09.18 16.11.17 26.06.18 04.03.19 17.02.21 02.07.18 04.12.16 26.11.18 25.11.17 12.02.18 22.05.18 04.06.18 06.08.17 08.03.17 12.05.20 22.07.21 27.06.17 23.05.18 03.12.18 17.09.17 09.12.20 09.07.19 24.06.19 02.10.19 BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org Kupon 8,750% 7,500% 8,500% 8,125% 7,75% 6,500% 7,000% 8,000% 5,625% 7,000% 7,000% 7,750% 7,875% 8,000% 4,250% 5,000% 8,000% 8,750% 6,500% 7,250% 8,000% 5,875% 6,250% 7,500% 7,750% 5,000% 7,375% 5,250% 5,500% 6,500% 7,125% 7,250% 7,250% 7,125% 8,750% 7,500% 7,500% 7,250% 6,250% 6,250% 7,250% 6,500% 7,250% 7,750% 7,750% 8,500% 6,500% 3,000% 6,750% 6,250% 8,000% 7,250% 4,250% 4,875% 7,125% 8,500% ISIN DE000A1R1A42 DE000A1X3MA5 DE000A1R1BR4 DE000A1PGQL4 DE000A12T1W6 DE000A1RE1V3 DE000A1R07C3 DE000A1R07G4 DE000A2AA055 DE000A1G9AQ4 DE000A1ZWPT5 DE000A1MLWH7 DE000A1TM2T3 DE000A12T374 DE000A2AA030 DE000A2AA048 DE000A1X3VZ3 DE000A1X3MD9 DE000A1YC7Y7 DE000A1MA9E1 DE000A11QHZ0 DE000A1X3HZ2 DE000A1YCRD0 DE000A1RE7P2 DE000A161Y52 DE000A1TNG90 DE000A1REWV2 DE000A1REWV2 DE000A161F97 DE000A12UAA8 DE000A1H3VN9 DE000A11QGQ1 DE000A1ML257 DE000A1RE5T8 DE000A1HLTD2 DE000A1YC1F9 DE000A13SAD4 DE000A1TND93 AT0000A0XJ15 DE000A1HSNV2 DE000A1PGQR1 DE000A1R0YA4 DE000A1HJLL6 DE000A1TNA70 DE000A1G7JQ9 AT0000A0U9J2 DE000A13SHL2 DE000A2AA5H5 DE000A1PGWZ2 DE000A1TM8Z7 DE000A1X3MS7 DE000A1PGRG DE000A18UQM6 AT0000A185Y1 DE000A11QJA9 DE000A1HPZD0 Rating BBBB B- (neg) CCC (watch) keines keines keines BB+ BB+ keines keines BBBBBBBBBBBBB B+ BBB B+ keines BBB BBB+ B SD BB BB BB BBBkeines keines B (watch) CCC BB B+ B+ keines keines keines CCC BBkeines B+ BC BB keines D BBBCCC keines keines keines BB+ CC Kurs 106,00% 102,02% 54,00% 80,00% 23,05% 104,00% 103,75% 104,25% 103,50% 34,00% 20,24% 100,45% 91,51% 92,50% 103,10% 103,10% 104,85% 64,95% 98,00% 95,00% 96,00% 100,50% 102,50% 104,50% 104,70% 39,97% 101,60% 108,50% 106,05% 102,50% 7,00% 6,63% 37,50% 25,50% 89,00% 85,55% 79,00% 107,55% 101,25% 109,00% 28,50% 70,00% 107,50% 53,00% 99,90% 8,43% 75,00% 81,50% 4,22% 76,09% 27,00% 30,00% 104,05% 102,75% 100,88% 80,00% Rendite 4,8% 6,5% 3,0% 4,6% 5,7% 5,0% 7,4% 11,0% 10,0% 5,5% 7,8% 32,0% 9,7% 5,6% 5,0% 3,8% 6,6% 5,9% 3,3% 3,7% 5,6% 16,0% 15,0% 14,0% 3,0% 1,9% 2,1% 2,8% 7,7% 16,0% 9,0% 25,0% 3,3% 3,8% 6,8% 17,3% INVESTMENT Übersicht Mittelstandsanleihen Prime Standard für Anleihen Emittent Datum der Emission ADLER Real Estate 01.04.2014 ADLER Real Estate 08.04.2015 Aton Group 08.11.2013 Deutsche Börse* 27.03.2013 Deutsche Börse* 05.10.2012 Deutsche Börse Hybrid* 05.08.2015 Deutsche Börse* 08.10.2015 DIC Asset 2013-18 09.07.2013 DIC Asset 2014-19 08.09.2014 German Pellets 2014/19 24.11.2014 Homann Holzw. 04.12.2012 MTU Aero Engines* 21.06.2012 PNE WIND 14.05.2013 Rickmers Holding 06.06.2013 RWE** 08.08.2013 SAF-HOLLAND 19.10.2012 TAG Immobilien 2013-18 31.07.2013 TAG Immobilien 2014-20 25.06.2014 Laufzeit 01.04.19 08.04.20 01.08.18 26.03.18 05.10.22 05.02.41 08.10.25 09.07.18 08.09.19 27.11.19 14.12.17 21.06.17 14.05.18 11.06.18 10.08.21 26.04.18 07.08.18 25.06.20 Kupon 6,000% 4,750% 3,875% 1,125% 2,375% 2,750% 1,625% 5,750% 4,625% 7,250% 7,000% 3,000% 8,000% 8,875% 6,500% 7,000% 5,125% 3,750% ISIN DE000A11QF02 XS1211417362 DE000A1YCQ45 DE000A1R1BC6 DE000A1RE1W1 DE000A161W62 DE000A1684V3 DE000A1TNJ22 DE000A12T648 DE000A13R5N7 DE000A1R0VD4 XS0787483626 DE000A1R0741 DE000A1TNA39 XS0412842857 DE000A1HA979 XS0954227210 DE000A12T101 Rating BBBBkeines AA AA AA AA keines keines D B Baa3 BB- (watch) CCC (watch) Baa1 BBB keines keines Kurs 103,45% 102,80% 104,30% 102,07% 114,39% 105,13% 113,82% 105,50% 104,75% 0,83% 79,05% 102,11% 100,75% 30,00% 130,57% 108,25% 107,10% 111,50% Rendite 4,6% 4,0% 1,9% -0,1% 0,0% 2,5% 0,3% 2,7% 3,0% 32,0% 0,5% 7,7% 0,3% 1,9% 1,4% 0,7% Laufzeit 31.03.18 16.07.18 01.10.17 18.06.18 31.07.18 02.12.24 12.03.18 30.06.20 Kupon 7,375% 7,375% 6,250% 7,250% 7,000% 3,600% 7,250% 9,000% ISIN DE000A1H3V53 DE000A1RE8B0 DE000A1EWNF4 DE000A1TNHB2 DE000A1X3H17 DE000A12UD98 DE000A1K0SE5 DE000A1R09H8 Rating D BBkeines keines keines keines B+ keines Kurs 84,00% 100,50% 103,90% 99,00% 66,00% 105,00% 101,50% 98,00% Rendite 29,0% 7,0% 2,7% 8,0% 2,9% 6,2% 10,7% Laufzeit 19.04.18 03.07.17 23.03.21 06.12.22 08.10.17 09.07.18 06.12.19 Kupon 8,250% 6,000% 8,750% 8,500% 8,000% 7,250% 6,750% ISIN DE000AB100B4 DE000A1TNGG3 DE000A1MLSJ1 DE000A1R0RZ5 DE000A1REXA4 DE000A1TNAP7 DE000A1RFBP5 Rating CCC CCC B+ D - Kurs 95,30% 100,50% 65,00% 61,50% 93,50% 0,82% 102,90% Rendite 12,0% 5,4% 14,6% 5,7% Laufzeit 30.07.20 26.07.17 23.05.18 Kupon 6,500% 7,250% 6,250% ISIN DE000A1TNHC0 DE000A1PGUT9 DE000A1TM8Z7 Rating keines BB keines Kurs 97,30% 102,30% 76,04% Rendite 7,3% 4,8% 25,0% Kupon 7,625% 7,500% ISIN DE000A1CR0X3 DE000A1KQ8V1 Rating - Kurs 96,01% 7,50% Rendite 48,0% - Primärmarkt, Börse Düsseldorf Emittent Datum der Emission e.n.o. energy 30.06.2011 Euroboden 16.07.2013 HAHN-Immobilien 13.09.2012 Hallhuber 07.06.2013 Minaya Capital WA 29l.10.2013 StudierendenGesellschaft 26.11.2014 Textilk. Seidensticker 29.02.2012 Timeless Homes 02.07.2013 Bondm, Börse Stuttgart Emittent Air Berlin II Cloud No 7 Ekosem-Agrar Ekosem-Agrar II eterna Mode German Pellets II IPSAK Datum der Emission 19.04.2011 03.07.2013 20.03.2012 27.11.2012 25.09.2012 08.07.2013 29.11.2012 m:access, Börse München Emittent BioEnergie Taufkirchen posterXXL Stern Immobilien Datum der Emission 30.07.2013 26.07.2012 23.05.2013 Mittelstandsbörse Deutschland, Börse Hamburg / Hannover Emittent ALBIS Leasing bkn biostrom Datum der Emission 04.10.2011 06.06.2011 Laufzeit 04.10.16 06.06.16 Stand: 19.08.2016 | Bei Anleihen, die unter 70% notieren, berechnen wir keine Rendite, da am Markt offensichtlich eine Leistungsstörung erwartet wird. | Die Berechnung der Rendite bezieht sich auf die Endfälligkeit (YTM), ist eine vorzeitge Kündigung durch den Emittenten möglich, so kann die Rendite u.U. deutlich niedriger sein. *) keine öffentliche Platzierung, **) Transfer BOND MAGAZINE | Ausgabe 96 | 22.08.2016 | www.fixed-income.org 19