Berufliche Vorsorge Betriebsrechnung 2016

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AXA Leben AG
Berufliche Vorsorge
Betriebsrechnung
2016/
Inhalt
Interviews
4 – 10
› Thomas Gerber: «Ein stabiles System lohnt sich für alle»
› Constance Reschke: «Unser Deckungsgrad ist im Marktvergleich sehr gut»
› Pascal Kuchen: «Erhebliches Wachstum im Autonomen Markt»
› Stéphane Moine: «Mit Unsicherheiten müssen wir leben»
Wichtige Eckdaten
11
Erfolgsrechnung12
Bilanz14
Kapitalanlagen16
Mindestquote20
Risikoprozess24
Überschussfonds25
Teuerungsfonds26
Betriebsaufwand und Vermögensverwaltungskosten
27
Versicherungsgesellschaften sind verpflichtet, eine jährliche Betriebsrechnung für die Berufliche Vorsorge zu führen. Diese Rechnung basiert
auf dem statutarischen Abschluss gemäss schweizerischem Recht über die Rechnungslegung und auf den Vorgaben der Eidgenössischen
Finanzmarktaufsicht (FINMA).
Der statutarische Abschluss ist eine der Grundlagen für die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Bestimmungen und die Überschusszuweisung
an die Kundinnen und Kunden. Die Zahlen des statutarischen Abschlusses lassen sich nicht mit jenen vergleichen, welche die AXA-Gruppe
für die Schweiz veröffentlicht – denn letztere beruhen auf der Rechnungslegung nach IFRS.
«Ein stabiles System lohnt sich für alle»/
Welchen Herausforderungen muss sich die Berufliche Vorsorge stellen? Und mit
welchen Strategien reagiert die AXA darauf? Thomas Gerber, Leiter Leben der AXA,
fasst im Gespräch zusammen.
40 000 Unternehmen mit über 600 000
Versicherten vertrauen ihre Vorsorge der
AXA an. Warum haben sie Grund, mit ih­
rer Vorsorgelösung zufrieden zu sein?
Die AXA ist für sie seit vielen Jahren ein
vertrauenswürdiger Partner. Wir finden im
Rahmen unserer Komplettanbieterstrategie einen guten Weg, die verschiedenen
Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden abzudecken. Das zeigt sich auch im
Neugeschäft.
In der letzten Betriebsrechnung
haben Sie drei grosse Herausfor­
derungen für die Berufliche Vor­
sorge genannt: die demografi­
sche Entwicklung, den hohen Um­
wandlungssatz und den Anlage­
notstand. Hat sich daran 2016
etwas verändert?
Wir sind in einem langfristigen
Geschäft tätig, daher überrascht es nicht,
dass sich die Herausforderungen nicht
von einem Jahr zum nächsten verändern.
Die steigende Lebenserwartung, die demografische Entwicklung, der Austritt der
Babyboomer aus dem Erwerbsleben –
und dies alles in Kombination mit dem
Tiefzinsumfeld: Daraus ergibt sich letzt-
lich das Problem von Verrentungsverlusten. Vorhandene Sparguthaben liegen tiefer als der Wert der versprochenen Leistungen, und es kommt zu einer Umverteilung in der Beruflichen Vorsorge.
Sie meinen die Umverteilung von der jun­
gen zur älteren Generation. Eigentlich
spare ich in der Pensionskasse aber für
mich selber. Wie ist die Umverteilung
überhaupt möglich?
resultiert. Weil einmal gesprochene Renten unantastbar sind, kommt das Geld
von den Erwerbstätigen. Wir verwenden
einen Teil der Risikoprämien – also der
Prämien für Invaliditäts- und Todesfallleistungen – sowie der jährlichen Anlagerendite, um die Verrentungsverluste zu finanzieren.
Im Herbst stimmen wir über die Rentenre­
form ab, die vom Parlament abgesegnet
wurde. Es scheint einen Konsens
zu geben, den Umwandlungssatz
von 6,8 % auf 6 % zu senken.
Wäre das Problem damit gelöst?
Nicht ganz. Aber die Frage für
mich lautet: Ab wann wird eine
Umverteilung als stossend empfunden? Wir wissen ja auch nicht,
wie die Situation aussehen wird,
wenn die heute 40-Jährigen in
Rente gehen. Vielleicht profitieren sie
dannzumal auch. Ist die Umverteilung zu
gross – und bei 6,8 % ist sie das tatsächlich –, strapaziert dies das Vertrauen ins
System. Ein Umwandlungssatz von 6 %
reduziert die Umverteilung doch deutlich
und führt damit zu mehr Generationenfairness.
«Ein Umwandlungssatz von
6 % reduziert die Umverteilung
deutlich und führt damit zu
mehr Generationenfairness.»
4
Der Umwandlungssatz ist jene Grösse,
mit der das angesparte Alterskapital in
eine Rente umgerechnet wird. Die grosse
Frage ist nun, welcher Umwandlungssatz
richtig ist. Die Antwort hängt mit der Lebenserwartung und der erzielbaren Rendite auf dem Alterskapital zusammen. Realistisch wäre heute wohl ein Umwandlungssatz von ungefähr 5 %. Irgendwie
müssen wir die Lücke finanzieren, die aufgrund des zu hohen Umwandlungssatzes
von gegenwärtig 6,8 % im Obligatorium
5
Alles in allem sind Sie mit der Renten­
reform also zufrieden?
Die Reform ist für die mittelfristige finanzielle Stabilität unserer Altersvorsorge
und für die Reduktion der Umverteilung in
der beruflichen Vorsorge dringend
nötig – deshalb sagt die AXA Ja
zur Reform. Die Reduktion des
Umwandlungssatzes, das Referenzrentenalter 65 für Männer
und Frauen, die flexible Pensionierung und die Erhöhung der
Mehrwertsteuer zur Finanzierung
der AHV werten wir als positiv.
Entscheidend ist nun, dass eine
Mehrheit der Schweizerinnen und
Schweizer im September der Reform zustimmt. Wir bedauern jedoch, dass auch
Entscheide zum Nachteil der beruflichen
Vorsorge der KMU getroffen wurden: Die
Risikoprämie wird neu begrenzt, die Zuteilung der Überschüsse wird explizit
definiert. Damit greift die Politik in die
Versicherungsmathematik ein. Und
für Pensionskassen gelten diese Bestimmungen nicht, was zu ungleich
langen Spiessen führt.
Das Rentenalter für Frauen wird um ein
Jahr angehoben. Hätte es nicht einen
grös­seren Schritt gebraucht – und ein
generelles Rentenalter 67?
Verfolgt man die Diskussion, so ist die
Anhebung des Rentenalters um ein Jahr
Tieferer Umwandlungssatz und später in
Rente: Wie bringt man die Stimmbevölke­
rung dazu, gegen die eigenen kurzfristi­
gen Interessen zu stimmen?
Das Volk ist ja nicht einfach eine Einheit,
sondern besteht aus verschiedenen
Gruppen. Schaut man diese einzeln an, so erkennt man: Für die
Rentner ändert sich gar nichts.
Sie haben ein Interesse an der
Stabilität des Systems, denn so
haben sie eine sichere Rente.
Für die Generation der Babyboomer gelten Übergangsregelungen. Schliesslich gibt es die Jungen. Sie müssten ein unmittelbares Interesse an der Vorlage haben, weil
diese die Stabilität erhöht und weil sie
von den vorhandenen Mitteln wieder
mehr für sich selber sparen können.
«Wir bedauern, dass auch
Entscheide zum Nachteil
der beruflichen Vorsorge der
KMU getroffen wurden.»
6
bei den Frauen das, was politisch machbar ist. Wie immer in der Altersvorsorge
gilt auch hier: Hat etwas nicht das Vertrauen der Bevölkerung, wird es nicht umgesetzt.
Sie sagten, die Umverteilung zwischen
den Generationen werde auch aus Anla­
geerträgen finanziert. Das bringt uns zur
nächsten Frage: Wie hat sich das Anla­
geumfeld entwickelt?
Das Zinsniveau war stark in Bewegung.
Es hat sich seit dem Sommer leicht erhöht, liegt aber weiterhin sehr tief. Wir gehen im Moment davon aus, dass man zumindest im EU-Raum und in der Schweiz
weiter mit tiefen Zinsen rechnen muss.
Wie evaluiert die AXA die wirtschaftliche
Situation?
Wir haben eine Abteilung für Economic
Research; nicht für die Schweiz, sondern
weltweit. Als eine der grössten Asset-Manager verfügen wir über sehr viel Expertise für die verschiedenen Anlageklassen. Natürlich können auch
die Spezialisten nicht in die Zukunft sehen, aber sie sind sehr
nah am Geschehen und können
es gut interpretieren. Ihre Sicht
auf die Dinge fliesst in unsere
strategischen und taktischen Anlageentscheide ein.
Optimiert wird ja seit Jahren –
gibt es hier noch Spielraum?
Wir glauben, dass es grundsätzlich gut ist, zu diversifizieren und
immer wieder das Bestmögliche
zu machen – das ist ein Teil unserer Expertise. Aber wir können
die Welt nicht verändern.
Wird die Rendite weiterhin sinken, weil
gute Anlagen auslaufen?
Der Anteil an zinssensitiven Anlagen ist
substanziell, vor allem in der Vollversicherung. In diesem Bereich erzielen wir noch
gute Renditen mit Titeln, die wir vor fünf
bis zehn Jahren kauften. Weil sie auslaufen, wird die Rendite in den kommenden
Jahren sinken.
Mit über 600 000 Versicherten ist die AXA
sehr gross. Strebt man ein weiteres
Wachstum an?
Wir haben in den letzten drei,
vier Jahren an der Qualität gearbeitet. Schaue ich in die Zukunft,
so werden die Vorteile, sich einer
grossen Sammelstiftung anzuschliessen oder Risiken rückzudecken, weiter zunehmen. Und
da sind wir gut aufgestellt. Ein
stabiles System lohnt sich für
alle.
Thomas Gerber
Leiter Leben
7
«Unser Deckungsgrad ist
im Marktvergleich sehr gut»/
Die AXA ist zufrieden wie sich die teilautonomen Lösungen entwickeln – und die Kundinnen
und Kunden sind es auch. Constance Reschke, Leiterin Sammelstiftungen, sagt, warum
die Vollversicherung und die teilautonomen Sammelstiftungen eine Erfolgsgeschichte sind.
Wie hat sich das Geschäft mit den Vollver­
sicherungen im Berichtsjahr entwickelt?
Wie die Vorjahre war auch 2016 aufgrund
der Anlagesituation ein herausforderndes
Jahr. Erfreulich ist das anhaltende Wachstum bei unseren teilautonomen Lösungen. Zudem lancieren wir ein zusätzliches
Angebot: eine neue 1e-Lösung als Ergänzung zu unserem bestehenden
teilautonomen Geschäft. Dabei
geht es darum, dass Versicherte
mit Lohnteilen über dem anderthalbfachen oberen BVG-Grenz­
betrag individuelle Anlagestrategien gemäss ihrem Risikoprofil
wählen können.
unsere Vollversicherung vorzogen. In der
Vollversicherung wachsen wir deshalb
seit mehreren Jahren nur selektiv – das
heisst, wir sichern den Bestand und
suchen im Neugeschäft gute Risiken. Im
teilauto­nomen Geschäft dagegen konnten
wir in den letzten beiden Jahren gut
wachsen: durchschnittlich um 40 % und
Regulation eine sehr risikoarme Anlagestrategie verfolgen. Die Konsequenz da­
raus ist eine klar geringere Rendite.
Wie steht es um den Deckungsgrad bei
den Sammelstiftungen der AXA?
Bei den Vollversicherungen gibt es ihn eigentlich gar nicht – oder man könnte sagen, er liegt bei 100 %, denn wir
bieten eine vollständige Rückdeckung. Bei unseren teilautonomen Sammelstiftungen ist der
Deckungsgrad sehr hoch. Bei
Group Invest, der grössten unserer teilautonomen Stiftungen, beträgt er 104 %. Damit ist Group
Invest eine der sichersten teilautonomen
Sammelstiftungen, die es in der Schweiz
gibt. Und dies erreichen wir trotz unseres
hohen Wachstums von 40 %. Neukunden
beginnen mit einem Deckungsgrad von
100 % und verwässern damit den durchschnittlichen Deckungsgrad. Diesen Effekt konnten wir aber mit unserer sehr
guten Anlageperformance kompensieren.
Betrachtet man zusätzlich den Reservierungszins als auch den sehr tiefen Anteil
Rentner am Gesamtbestand, den wir in
unserer teilautonomen Lösungen anwenden, ist unser Deckungsgrad im Marktvergleich hervorragend.
«Wir beobachten, dass sich
Kunden vermehrt teilautonomen Lösungen zuwenden.»
Die AXA wollte 2016 vor allem im teilau­
tonomen Geschäft wachsen. Ist ihr das
gelungen?
Wir beobachten, dass sich Kunden vermehrt teilautonomen Lösungen zuwenden, teilweise auch Kunden, die bisher
vorwiegend dank Neukunden. Die Stärken
der teilautonomen Lösungen liegen ja
auch auf der Hand: Wir können unseren
Kunden grösseren Freiraum in der Anlagepolitik einräumen, und die Stiftungen erwirtschaften höhere Renditen. Wir benötigen auch weniger Querfinanzierung für die
Verrentungsverluste und können deshalb
attraktivere Risikoprämien anbieten.
Welche Entwicklungen erwarten Sie für
das Sammelstiftungs­geschäft?
Unsere teilautonomen Lösungen sind
sehr gut diversifiziert in ihrer Anlagestrategie und setzen nicht nur auf das eine
Pferd Aktien. Wir sind daher optimistisch,
weiterhin gute Anlagerenditen erzielen zu
können. In der Vollversicherung ist es
hingegen so, dass wir entsprechend der
Constance Reschke
Leiterin Sammelstiftungen
8
«Erhebliches Wachstum
im Autonomen Markt»/
Die AXA ist im sogenannten Autonomen Markt sehr aktiv – also bei der Rückdeckung der biometri­
schen Risiken Invalidität und Tod von firmeneigenen und überbetrieblichen Pensionskassen. In diesem
Bereich wuchs sie 2016 so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr. Pascal Kuchen, Leiter Autonomer
Markt, nennt die Gründe.
Pascal Kuchen
Leiter Autonomer Markt
Wie hat sich der Autonome Markt im Be­
richtsjahr entwickelt?
Sehr gut. Wir konnten ein erhebliches
Wachstum erreichen und mehr Abschlüsse tätigen als in jedem der zehn vorhergehenden Jahre. Dabei lag unser Fokus
auf der reinen Rückdeckung der biometrischen Risiken Invalidität und Tod von firmeneigenen Pensionskassen. Der Umgang mit biometrischen Risiken ist für
Pensionskassen im heutigen Anlageumfeld sehr herausfordernd. Daher suchen
immer mehr Pensionskassen einen Partner, an den sie die ungewissen finanziellen Risiken delegieren können – und dem
sie dafür eine budgetierbare Risikoprämie
zahlen.
2015 führten Sie die Reglementsrückde­
ckung ohne Allgemeine Vertragsbedingun­
gen ein. Entwickelt sich dieses Angebot?
Bei dieser Lösung machen wir
die reglementarischen Bestimmungen der Pensionskasse zum
festen Bestandteil unserer Versicherungslösung. Das heisst, wir
verzichten vollständig auf separate Allgemeine Vertragsbedingungen. Dadurch profitiert unser
Kunde von einer 100-prozentigen
Rückdeckung seiner reglementa-
rischen Verpflichtungen. Dies entlastet
seine Bilanz substanziell, da er keine zusätzlichen Reserven für allfällige unerwarteten Deckungslücken bereitstellen
muss. Allerdings haben wir festgestellt,
dass die Vorteile unserer Reglementsrückdeckung noch zu wenig bekannt sind.
Wir wollen diese Vorteile 2017 deshalb
noch besser bekannt machen.
Wie kompetitiv ist der Autonome Markt in
der Schweiz?
Er ist hart umkämpft und entsprechend
kompetitiv. Mitbewerber sind neben den
Sammelstiftungsanbieter auch Lebensversicherer, die sich auf das Rückdeckungsgeschäft von Pensionskassen spezialisiert haben. Um in diesem Markt bestehen zu können, braucht es sehr gute
Angebote zu konkurrenzfähigen Preisen.
lassen sie sich optimal auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Geschäftsführung
abstimmen. Gerade für kleinere und mittelgrosse Pensionskassen sind die durch
uns erbrachten Annexleistungen sehr
wertvoll, da sie sich positiv auf
die Verwaltungskosten und das
Risikomanagement der Vorsorgeeinrichtung auswirken.
«Immer mehr Pensionskassen
suchen einen Partner, an den
sie die ungewissen finanziellen
Risiken delegieren können.»
Was verstehen Sie unter einem guten
­Angebot?
Unserer Meinung nach berücksichtigt ein
gutes Angebot finanzielle, biometrische
und bestandsrelevante Faktoren – und
immer auch Aspekte der Geschäftsführung. Deshalb sind unsere Rückdeckungslösungen modular aufgebaut. So
9
«Mit Unsicherheiten müssen wir leben»/
Warum steht die AXA trotz anhaltendem Tiefzinsumfeld, hohem Umwandlungssatz und
steigenden Solvenzanforderungen auf sicheren Beinen? Stéphane Moine, Verantwortlicher
Aktuar Leben, hat Antworten.
Wird der Anlagenotstand weiter bestehen
bleiben?
Das Tiefzinsumfeld wird uns wahrscheinlich noch ein paar Jahre lang beschäftigen.
Erst kürzlich hat die Schweizerische Nationalbank bekanntgegeben, dass sie die Zinsen
vorderhand nicht anheben wird,
solange die Europäische Zentralbank EZB nicht zu einer Normalisierung der Zinsen übergeht.
Insgesamt ist die Situation volatil und
kurz- und mittelfristig mit Unsicherheiten
behaftet.
Gruppe haben wir zudem gegenüber anderen Gesellschaften einen klaren Vorteil. Wir pflegen eine intensive Zusammenarbeit mit der Gruppe.
derungen kennen nur die Lebensversicherer, nicht die Pensionskassen. Eine teilautonome Stiftung, die nur eine Rückdeckung beim Lebensversicherer für Invalidität und Tod hat, unterliegt keinen Solvenzanforderungen für
die Altersgut­haben – im Gegensatz zu einer Voll­versicherung
durch einen Lebensversicherer,
bei der die Altersguthaben auch
dem Schweizerischen Solvenztest SST genügen müssen. Die Sicherheit
der Kunden bleibt auf hohem Niveau gewährt – dafür bürgen das professionelle
Risikomanagement, die stabilen Gewinne,
das hohe Eigenkapitalniveau und das gebundene Vermögen der Schweizer Versicherer.
«Wir verfügen dank unserer
Grösse über ein grosses
­Know-how im Anlagebereich.»
Welche Gründe gibt es für das Verharren
bei tiefen Zinsen?
Die EZB betracht die Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern als noch nicht
nachhaltig genug, und die Inflation liegt
weiterhin unter dem von der EZB anvisierten Wert. Weil der Schweizer Franken
nicht weiter steigen darf, wird die Schweiz
keine Schritte unabhängig von den Entwicklungen in Europa unternehmen. Unsicher ist auch, wie sich die Situation in
den USA entwickeln wird.
Hat die AXA aufgrund ihrer Grösse und
internationalen Präsenz einen Vorteil ge­
genüber anderen Pensionskassen, wenn
es ums Anlegen geht?
Wir verfügen dank unserer Grösse über
ein grosses Know-how im Anlagebereich,
zunächst in der Schweiz. Als Teil der AXA-
10
Kürzlich konnte man in der Presse den
Vorwurf lesen, die Pensionskassen würden
überhöhte Reserven bilden. Was sagen
Sie dazu? Und wie erklären Sie den Versi­
cherten die Höhe der Rückstellungen?
Je höher der Umwandlungssatz ist, desto
höher sind die Rückstellungen, die Pensionskassen bilden müssen. Der Umwandlungssatz von 6,8 % im Obligatorium entspricht einem technischen Zinssatz von
rund 4,5 %. Und auch bei einem Umwandlungssatz von 6 % ergibt sich ein technischer Zinssatz von etwa 3,5 %. Das liegt
weit über der Rendite, die auf den Finanzmärkten erwirtschaftet werden können.
Deswegen müssen die Lebensversicherer
Rückstellungen bilden. Nur so können sie
die Renten in der Zukunft mit absoluter
Sicherheit auszahlen. Der Vorwurf, die Lebensversicherer würden überhöhte Rückstellungen bilden, sind unbegründet.
Welchen Einfluss haben die steigenden
Anforderungen bezüglich Solvenz auf das
Ergebnis bei den Sammelstiftungen?
Die Solvenzanforderungen für Lebensversicherer haben sich durch die aktuelle Finanzmarktsituation erhöht. Solvenzanfor-
Stéphane Moine
Verantwortlicher Aktuar Leben
Wichtige Eckdaten/
2016
2015
Bestand Ende Rechnungsjahr
600 959
623 110
Anzahl aktive Versicherte
406 183
414 259
Anzahl Rentenbezüger
Anzahl Freizügigkeitspolicen
Zins- und Umwandlungssätze
69 740
70 225
125 036
138 626
Obligatorium
Überobligatorium
Obligatorium
Überobligatorium
Effektive Verzinsung inkl. Überschussbeteiligung
1,25 %
1,25 %
1,75 %
1,75 %
Zinssatz für die Verzinsung der Altersguthaben
1,25 %
0,50 %
1,75 %
0,50 %
Rentenumwandlungssatz für Männer im Schlussalter 65
6,80 %
5,39 %
6,80 %
5,60 %
Rentenumwandlungssatz für Frauen im Schlussalter 64
6,80 %
5,26 %
6,80 %
5,48 %
Total in Mio.
pro Kopf
Total in Mio.
pro Kopf
Total Kostenprämie
192
aktive Versicherte
192
472
200
200
482
Freizügigkeitspolicen / pro Police
0
0
0
0
Übrige Kostenprämien
0
0
0
0
Total Betriebsaufwand
217
aktive Versicherte
182
448
175
424
30
425
29
415
Freizügigkeitspolicen
6
46
6
43
Betriebsaufwand für übrige Kostenträger
0
0
0
0
Rentenbezüger
211
Geldwerte in CHF
Anzahl Versicherte
Ende 2016 zählte die AXA in der Beruflichen Vorsorge 600 959 Versicherte:
406 183 aktiv Versicherte, 69 740
Rentenbezüger und 125 036 Freizügigkeitspolicen.
Der Versichertenbestand reduzierte
sich gegenüber dem Vorjahr um 22 151
Personen oder 3,6 %. Der grösste
Teil der Rückgang entfällt auf die Frei­
zügigkeitspolicen.
Infolge der angekündigten Prüfung und
Bereinigung dieses Bestands wurden
2016 die Guthaben von rund 13 590
Freizügigkeitspolicen an die neue
Vorsorgeeinrichtung der Versicherten
transferiert.
ie AXA wird den Bestand der Frei­
D
zügigkeitspolicen weiterhin prüfen und
bereinigen, dadurch wird die Zahl
der Freizügigkeitspolicen auch im kommenden Jahr zurückgehen.
Umwandlungssätze
Im Obligatorium beträgt der gesetzlich
vorgeschriebene Rentenumwandlungssatz weiterhin hohe 6,8 %. Beim Umwandlungssatz im Überobligatorium verfügen die Lebensversicherer über
Spielraum. Die von der AXA im Frühjahr
2015 kommunizierte Senkung des Umwandlungssatzes auf 5 % bis 2018
wirkte sich auch 2016 positiv aus: der
Umwandlungssatzverlust reduzierte sich
von CHF 257 Mio. im Vorjahr auf rund
CHF 241 Mio.
stiegen um 5,6 % auf CHF 448. Dieser
Anstieg hat zum einen damit zu tun,
dass wegen der zurückhaltenden Zeichnung von Neukunden in der Vollversicherung die Zahl der aktiven Versicherten um rund 1,9 % zurückging – und
die Kosten also auf weniger Versicherte verteilt wurden. Zum anderen stiegen die Betriebskosten, vor allem die
Sach- und IT-Kosten.
ie AXA widmet dem BetriebskostenD
aufwand besondere Aufmerksamkeit
und will ihn auch künftig mittels Effizienzsteigerung optimieren.
Kosten aktive Versicherte
Der Betriebsaufwand für aktive Versicherte erhöhte sich zum Vorjahr von
CHF 175 Mio. auf rund CHF 182 Mio.,
und die Kosten pro aktiv Versicherten
11
Erfolgsrechnung/
Ertrag
2016
2015
Aufwand
2016
2015
Beiträge zur Alimentierung der Altersguthaben
2 481
2 488
Leistungen infolge Alter, Tod und Invalidität
1 989
1 914
Eingebrachte Altersguthaben
(individuell eingebracht)
2 888
2 746
Freizügigkeitsleistungen
3 743
3 677
Rückkaufswerte
1 497
1 121
567
553
Eingebrachte Altersguthaben
(Übernahmen bei Neuanschluss)
Einlagen für übernommene Alters- und
Hinterbliebenenrenten
46
48
Einlagen für übernommene Invalidenrenten
32
29
Einlagen für Freizügigkeitspolicen
53
825
Sparprämien
Aufwand für die Bearbeitung von Leistungen
Total Versicherungsleistungen brutto
Altersguthaben
30
29
7 259
6 741
15
552
689
719
Rentendeckungskapital für laufende
Invalidenrenten
– 104
– 105
Rentendeckungskapital Freizügigkeitspolicen
– 488
177
8
– 21
Rentendeckungskapital für laufende Altersund Hinterbliebenenrenten
6 066
6 689
Risikoprämien
606
656
Kostenprämien
192
200
Total Prämien
6 864
7 545
Rückstellung für eingetretene, noch nicht
erledigte Versicherungsfälle
Direkte Erträge aus Kapitalanlagen
1 661
1 692
Übrige technische Rückstellungen
572
589
Total Veränderung von versicherungstechnischen
Rückstellungen brutto
692
1 911
Abschluss- und Verwaltungskosten brutto
188
181
Ergebnis aus Veräusserungen
115
528
– 331
– 172
Saldo aus Zu- und Abschreibungen
357
– 208
Zinsaufwand
– 21
– 16
Kosten der Vermögensbewirtschaftung
– 197
– 125
Total Kapitalanlageerträge netto
1 583
1 698
10
11
– 13
– 9
8 444
9 245
Währungsergebnis
Übriger Ertrag (zusammengefasst)
Rückversicherungsergebnis
Gesamtertrag
12
Übriger Aufwand (zusammengefasst)
11
11
Dem Überschussfonds zugewiesene
Über­schussbeteiligung
79
170
215
231
8 444
9 245
Betriebsergebnis
Gesamtaufwand
Geldwerte in CHF Mio.
Erläuterungen
Der Gesamtertrag ergibt sich in der Beruflichen Vorsorge hauptsächlich aus den
Spar-, Risiko- und Kostenprämien sowie
den Kapitalanlageerträgen. Er ging gegenüber dem Vorjahr um 8,7 % zurück. Die
Prämieneinnahmen im Kollektivleben reduzierten sich um 9,0 % oder CHF 681
Mio. auf CHF 6,9 Mrd. – weil die Einmaleinlagen um 14,6 % auf CHF 3,6 Mrd.
und die Jahresprämien um 1,9 % auf
CHF 3,3 Mrd. sanken. Gleichzeitig
sanken auch die Kapitalanlageerträge
gegenüber dem Vorjahr um CHF 115 Mio.
Der Prämienrückgang ist vor allem auf
den Entscheid zurückzuführen, keine Freizügigkeitspolicen mehr anzubieten. Er
führte zu einem Rückgang der Einmaleinlagen für Freizügigkeitsleistungen um
CHF 772 Mio. Die übrigen Einmaleinlagen
stiegen um CHF 157 Mio. oder 4,7 %,
hauptsächlich wegen höherer individueller
Einkäufe. Der Rückgang der Jahresprämien lässt sich in erster Linie mit der Reduktion des Risikotarifs per 1. Januar
2016 erklären. Ausserdem verfolgt die
AXA im Rahmen ihrer Strategie bei der
Vollversicherung weiterhin eine selektive
Zeichnungspolitik im Neugeschäft.
Die wichtigsten Positionen beim Gesamtaufwand sind die Leistungen an die
Versicherten, die versicherungstechni-
schen Rückstellungen, die Verwaltungskosten sowie die Beteiligung der Ver­
sicherten am Überschuss, die dem Überschussfonds zugewiesen wird. Die
Versicherungsleistungen haben im Berichtsjahr um 7,7 % oder CHF 518 Mio.
auf CHF 7,3 Mrd. zugenommen. Die
Zunahme ist vor allem auf den höheren
Aufwand für Rückkäufe zurückzuführen.
fonds zugunsten der Versicherten ging
auf rund CHF 79 Mio. zurück. Dies ist vor
allem auf das schwierige Marktumfeld
zurück­zuführen – mit anhaltenden tiefem
Zinsniveau, daraus resultierenden
hohen Rückstellungen und einem herausfordernden Anlagemarkt. Das Betriebs­
ergebnis belief sich 2016 auf CHF 215
Mio. vor Steuern.
Die versicherungstechnischen Rück­
stellungen erhöhten sich 2016 mit
CHF 0,7 Mrd. weit weniger stark als im
Vorjahr, als sie sich noch auf CHF 1,9 Mrd.
beliefen. Die Altersguthaben erhöhten
sich kaum, aufgrund vieler Abgänge durch
Freizügigkeitsleistungen und Rückkäufe –
im Vorjahr hatte die Erhöhung noch CHF
552 Mio. betragen. Die Rückstellungen
für Freizügigkeitspolicen konnten aufgrund des gesunkenen Bestands gar
um CHF 488 Mio. reduziert werden. Die
übrigen technischen Rückstellungen
wurden wegen des anhaltenden Tief­zins­
umfelds weiter gestärkt. Eine Ausnahme
bilden die Rückstellungen für laufende
Invalidenrenten, die dank einer höheren
Reaktivierungsquote erneut gesenkt
werden konnten.
Die Abschluss- und Verwaltungskosten
stiegen 2016 aufgrund von Investitionen
um CHF 7 Mio. auf CHF 188 Mio. leicht
an. Die Zuweisung an den Überschuss-
13
Bilanzkennziffern/
Aktivpositionen
Flüssige Mittel und Festgelder
2016
2015
510
0,88 %
990
1,77 %
Festverzinsliche Wertpapiere in Schweizer Franken
11 662
20,18 %
12 481
22,32 %
Festverzinsliche Wertpapiere in ausländischen Währungen
21 556
37,29 %
19 691
35,21 %
Hypotheken und andere Nominalwertforderungen
8 544
14,78 %
8 453
15,12 %
Schweizerische und ausländische Aktien
1 178
2,04 %
1 499
2,68 %
106
0,18 %
478
0,85 %
Private Equity und Hedge Funds
3 705
6,41 %
3 021
5,40 %
Guthaben aus derivativen Finanzinstrumenten
1 720
2,98 %
679
1,21 %
0
0,00 %
0
0,00 %
8 820
15,26 %
8 624
15,42 %
0
0,00 %
0
0,00 %
57 801 100,00 %
55 917
100,00 %
Anteile an Anlagefonds
Anlagen in Beteiligungen und verbundenen Unternehmen
Immobilien
Sonstige Kapitalanlagen
Total Kapitalanlagen
Übrige Aktiven
Bilanzsumme
1 721
2 226
59 522
58 144
Passivpositionen
Altersguthaben
31 320
davon Obligatorium
15 981
davon Überobligatorium
15 339
Zusätzliche Rückstellung für künftige Rentenumwandlungen
710
davon Obligatorium
710
davon Überobligatorium
Deckungskapital für laufende Alters- und Hinterbliebenenrenten
6 875
davon Überobligatorium
5 842
Deckungskapital für laufende Invalidenrenten
1 758
davon Obligatorium
1 041
31 305
59,85 %
16 233
15 072
1,34 %
640
1,22 %
640
0
12 717
davon Obligatorium
davon Überobligatorium
59,10 %
0
24,00 %
12 028
23,00 %
6 444
5 585
3,32 %
1 862
3,56 %
1 110
717
752
Deckungskapitalverstärkung der laufenden Renten
3 164
davon Obligatorium
1 617
davon Überobligatorium
1 547
Deckungskapital Freizügigkeitspolicen
2 008
3,79 %
2 496
4,77 %
Rückstellung für eingetretene, noch nicht erledigte Versicherungsfälle
396
0,75 %
389
0,74 %
Teuerungsfonds
650
1,23 %
639
1,22 %
Gutgeschriebene Überschussanteile
Übrige versicherungstechnische Rückstellungen
Total Versicherungstechnische Rückstellungen brutto
Überschussfonds
Übrige Verbindlichkeiten
Übrige Passiven
Bilanzsumme
5,97 %
2 664
5,09 %
1 345
1 320
0
0,00 %
0
0,00 %
274
0,52 %
283
0,54 %
52 997
100.00 %
52 306
100,00 %
237
364
3 519
2 925
2 768
2 550
59 522
58 144
Geldwerte in CHF Mio.
14
Erläuterungen
Am 31. Dezember 2016 betrug der
Bilanzwert der Kapitalanlagen rund
CHF 57,8 Mrd. Gegenüber 2015 wurden
vor allem die flüssigen Mittel und Fest­
gelder abgebaut, um 0,89 Prozentpunkte
auf einen Anteil von 0,88 % – dies unter
anderem infolge der Negativzinsen, die
bei zu hohen Guthaben auf den Konten
erhoben werden. Im Gegenzug wurde der
Anteil aus derivativen Finanzinstrumenten
sowie Private Equity und Hedge Funds
um 1,01 respektive 1,77 Prozent­punkte erhöht. Der Aktienanteil ging um
0,67 Prozentpunkte zurück.
Auf der Passivseite der Bilanz stehen die
versicherungstechnischen Rückstellungen. Sie weisen den Wert der vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Versicherten aus, die langfristig gewährleistet sein müssen. Versicherer sind ver-
pflichtet, ausreichende Rückstellungen zu
bilden und regelmässig zu prüfen, ob
diese den aktuell gültigen mathematischen Grundlagen entsprechen.
Die versicherungstechnischen Rückstellungen betrugen per 31. Dezember 2016
rund CHF 53,0 Mrd. – dies entspricht
den Garantien, die für unsere Versicherten bereitgestellt werden. Davon entfielen
59,1 % auf Altersguthaben von aktiven
versicherten Personen. Diese Altersguthaben verteilten sich zu 51 % auf das Obligatorium und zu 49 % auf das Überobligatorium.
Wachstumstreiber waren 2016 die Rentendeckungskapitalien. Deren Zunahme
geht hauptsächlich auf die Erhöhung
der Deckungskapitalien für Alters- und
Hinterbliebenenrenten zurück; zusätzlich
entfielen CHF 500 Mio. auf Rückstellungen für das Langlebigkeitsrisiko.
Wegen der hohen Rückkäufe und Auf­
wände für Freizügigkeitsleistungen erhöhten sich die Altersguthaben lediglich
um CHF 15 Mio. auf CHF 31,3 Mrd.,
was 59,1 % der technischen Rückstellungen entspricht. Die wesentlichen
15
Kapitalanlagen/
Bei der Verwaltung der Kapitalanlagen
strebt die AXA ein optimales Verhältnis
von Rentabilität, Liquidität und Sicherheit
an. Sie investiert seit Jahren in die Weiterentwicklung ihres Asset-LiabilityManagements. Dessen Analysen und Erkenntnisse bilden die Grundlage für
eine Anlagestrategie, die auf die Optimierung des Risiko-Rendite-Verhältnisses
und der Höhe des Risikokapitals abzielt.
Es muss sichergestellt sein, dass auch
bei Wertschwankungen auf den Kapi­
talanlagen stets ausreichend Eigenkapital zur Verfügung steht, um eingegangene
Verpflichtungen jederzeit erfüllen zu
können.
Kapitalanlagen nach
Anlagekategorien
Basierend auf unserer Sicherheitsmaxime fliesst ein Grossteil der Gelder in festverzinsliche Anlagen; Top-Qualitäts- und
Unternehmensanleihen bilden den Hauptteil des Portfolios. Zu den Top-Qualitäts-
anleihen gehören unter anderem Staatsanleihen und Pfandbriefe aus der
Schweiz. Sie gelten als nahezu risikolos,
bieten aber auch entsprechend tiefere
Renditen. Um von der relativen Attrakti­
vität von Unternehmensanleihen zu
profitieren, wurde deren Anteil selektiv
weiter erhöht; besonders amerikanische
Obligationen, aber auch europäische
Finanzanleihen überzeugten durch ihre
relative Attraktivität im Tiefzinsumfeld.
Der Anteil an Aktien wurde 2016 aufgrund der Risikoeinschätzung reduziert.
Die signifikante Zunahme in Private
Equity ist auf eine Re-Klassifizierung von
Private Debt zurückzuführen. Gemäss
des neuen «FINMA-Rundschreibens
2016/5 Anlagerichtlinien – Versicherer»
gehören diese neu auch der Kategorie
Private Equity an.
Zu den Netto-Guthaben aus derivaten
Finanzinstrumenten zählen hauptsächlich
Derivate zur Währungsabsicherung
Kapitalanlagen
2016
2015
Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert
Grundstücke und Bauten
Anteile an Immobiliengesellschaften
8 621
10 566
8 426
10 193
264
198
317
198
Anteile an verbundenen Unternehmen
0
0
0
0
Beteiligungen
0
0
0
0
1 284
1 540
1 977
2 286
0
0
0
0
Aktien und Anteile an Anlagefonds
Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Eigene Aktien
Festverzinsliche Wertpapiere
0
0
0
0
33 219
35 576
32 173
34 577
Hedge Funds
1 944
2 157
2 126
2 330
Private Equity
1 761
2 035
895
1 149
225
225
– 872
– 999
Netto-Guthaben aus derivativen Finanzinstrumenten
Sonstige Kapitalanlagen
Total Kapitalanlagebestand
9 054
9 054
9 443
9 571
56 306
61 470
54 366
59 371
Anteil der Kollektivanlagen
3,81 %
1,91 %
Anteil der nicht kostentransparenten Kapitalanlagen
3,19 %
4,77 %
5 164
5 005
159
– 5
Bewertungsreserven am Ende des Rechnungsjahrs
Veränderung der Bewertungsreserven zum Vorjahr
Geldwerte in CHF Mio.
16
und die entsprechenden hinterlegten
Sicherheiten. Der Bestand stieg gegenüber 2015 deutlich an.
Die Position «Sonstige Kapitalanlagen»
setzt sich aus Hypotheken, Darlehen und
flüssigen Mitteln zusammen. Die Abnahme zum Vorjahr ist vor allem die Folge
eines tieferen Darlehensbestands.
Die Bewertungsreserven zeigen den
Unterschied zwischen Markt- und Buchwert. Die Zunahme beruht vor allem
auf weiter gestiegenen Immobilienwert.
Erwirtschaftete Rendite und Performance auf Kapitalanlagen
Der Kapitalanlageertrag von brutto CHF
1,779 Mrd. entspricht einer Rendite auf
Buchwerten von 3,22 % (Vorjahr 3,40 %).
Abzüglich der Kosten der Vermögensbewirtschaftung belief sich die Rendite auf
Entwicklung Kapitalanlageertrag
netto 2,86 %. Vor wenigen Jahren konnten
wir in attraktive festverzinsliche Anlagen
investieren, doch diese Anlagen
laufen aus, und sie lassen sich wegen
der gefallenen Zinsen nicht adäquat
ersetzen. Dies führte zur tieferen Buchrendite.
2016
Direkte Erträge aus Kapitalanlagen
2015
1 661
1 692
Übriger Erfolg aus Kapitalanlagen
120
132
Ergebnis aus Veräusserungen
115
528
Währungsergebnis
– 331
– 172
Saldo aus Zu- und Abschreibungen
357
– 208
Zinsaufwand
– 21
– 16
Kapitalanlageertrag brutto
1 779
1 824
Kosten der Vermögensbewirtschaftung
– 197
– 125
Kapitalanlageertrag netto
1 583
1 698
Vermögensverwaltung ohne Immobilienunterhalt
Unterhalt und Instandhaltung der Immobilien*
Kosten der Vermögensverwaltung total
– 197
– 0,33 %
– 125
– 0,21 %
– 83
– 0,14 %
– 102
– 0,17 %
– 279
– 0,46 %
– 228
– 0,39 %
Geldwerte in CHF Mio.
* Die Kosten für Unterhalt und Instandhaltung der Immobilien werden in der Erfolgsrechnung
direkt mit dem Ertrag aus Immobilien verrechnet (Nettodarstellung).
17
Die Brutto-Marktrendite ist die Marktrendite vor Abzug der Vermögens­
verwaltungskosten; bei der NettoMarktrendite sind die «Total-ExpenseRatio»-Kosten (TER-Kosten) bereits
abgezogen. Die Netto-Marktrendite ist
mit 2,88 % im Vergleich zum Vorjahr
praktisch unverändert. Bei den einzelnen Assetklassen haben Alternative
Anlagen wie Hedge Fonds und Private
Equity eine sehr gute Performance
erreicht. Das Immobilienportfolio profitiert neben stabilen Mieterträgen
bei einem hohen Vermietungsstand
von weiter steigenden Marktwerten.
Die Kosten für die Vermögensbewirtschaftung beliefen sich 2016 auf
CHF 279 Mio. Die Erhöhung um
CHF 51 Mio. gegenüber dem Vorjahr
ist auf den zusätzlichen Einbezug
von Vermögensverwaltungskosten für
ein- und mehrstufige kollektive
Kapital­anlagen zurückzuführen. Die
Immoblienunterhaltskosten lagen um
CHF 20 Mio. tiefer als 2015.
Rendite und Performance
Brutto
Netto
Brutto
Netto
Gesamtrendite auf Buchwerten
3,22 %
2,86 %
3,40 %
3,17 %
Performance auf Marktwerten
3,21 %
2,88 %
3,10 %
2,89 %
Anlagerendite 2016
pro Anlagekategorie
Rendite
auf
Buchwerten
Performance
auf Marktwerten
Beitrag
an
Gesamtrendite
Festverzinsliche Anlagen und Übrige
2,64 %
2,88 %
1,83 %
Wandelanleihen
0,95 %
2,06 %
0,04 %
Aktien
3,08 %
9,6 %
0,08 %
Hedge Funds
5,94 %
6,29 %
0,23 %
Private Equity
5,69 %
5,44 %
0,15 %
Immobilien
Übrige
Total Gesamtrendite brutto
abzüglich Kosten der Vermögensbewirtschaftung
Total Gesamtrendite netto
Vermögensverwaltungskosten
2016
Direkte Kapitalanlagen
Einstufige kollektive Kapitalanlagen
Mehrstufige kollektive Kapitalanlagen
Marktwert
7,67 %
6,74 %
1,35 %
– 0,66 %
– 0,84 %
– 0,49 %
3,21 %
3,22 %
3,21 %
– 0,33 %
– 0,36 %
– 0,33 %
2,88 %
2,86 %
2,88 %
Verursachte Kosten
TTCKosten
57 169
– 186
– 8
– 195
2 103
– 47
0
– 47
240
– 19
0
– 19
Kostenintransparente Kapitalanlagen
1 959
0
0
Total Marktwert / Total vor Aktivierung
61 470
– 253
– 8
Aktivierte Kosten
Total erfolgswirksam ausgewiesen
SCKosten
Total
TERKosten
0
– 21
– 282
0
3
0
3
– 253
– 5
– 21
– 279
Geldwerte in CHF Mio.
TER-Kosten: Kosten für Verwaltung und Bewirtschaftung (intern und extern)
TTC-Kosten:Transaktionskosten
SC-Kosten: Kosten, die nicht einzelnen Kapitalanlagen zugeordnet werden können
18
Ausblick 2017
Auch 2017 wird der Anlagemarkt von
globalen makroökonomischen Unsicherheiten, volatilen Rohstoffpreisen,
Interventionen verschiedener Zentralbanken und politischen Ereignissen geprägt
sein. Die tiefen Zinsen stellen weiterhin
eine zentrale Herausforderung dar.
Ende 2016 lagen die Zinsen für eidgenössische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren auf dem tiefen
Stand von minus 0,19 %. Selbst wenn die
Zinsen wieder steigen sollten, wird die
Durchschnittsrendite auf festverzinslichen Anlagen wegen der tiefen Zinsen
in den Vorjahren in nächster Zeit weiter
sinken. Verharren die Zinsen bei risiko­
losen Anlagen auf dem gegenwärtig
tiefen Niveau, wird sich der Rückgang der
Durchschnittsrendite akzentuieren;
dies verdeutlicht auch die nebenstehende Darstellung. Um die Auswirkungen der
tiefen Zinsen abzuschwächen, hält die
AXA an ihrer bewährten diversifizierten
Anlagestrategie fest.
Sicherheit für unsere Kunden
Unter der Solvenzquote versteht man die
Fähigkeit eines Unternehmens, seinen
aktuellen und künftigen Verpflichtungen
jederzeit nachzukommen. Die Solvenzquote der AXA ist trotz tiefer Zinsen und
eines volatilen Marktumfelds hoch.
Sowohl die AXA Versicherungen AG als
auch die AXA Leben AG erfüllen die An­
Rendite 10-jährige eidgenössische Staatsanleihe
3.5
3.0
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
0
–0.5
–1.0
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Schweizer Staatsanleihe
Szenario A) steigende Zinsen
Szenario B) tief bleibende Zinsen
Durchschnitt über 10 Jahre
Durchschnitt über 10 Jahre A) steigende Zinsen
Durchschnitt über 10 Jahre B) tief bleibende Zinsen
Quelle: Bloomberg, Zinsentwicklung bis Februar 2017
forderungen des Swiss Solvency Test
(SST). Dies bestätigte die Eidgenös­sische
Finanzmarktaufsicht (FINMA) aufgrund
einer Prüfung, die auf einem vorläufig genehmigten internen Modell beruhte.
Mutterhaus, sowohl bezüglich Kapital­
ausstattung als auch hinsichtlich der
Kompetenz im Investment- und Risiko­
management.
Auch unabhängige Rating-Agenturen anerkennen die finanzielle Stärke der AXA:
Standard & Poor’s bewertet die Kapitalstärke mit dem ausgezeichneten Rating
AA- (Oktober 2016). Mit der AXA-Gruppe
verfügt die AXA zudem über ein starkes
19
Mindestquote/
2016
2015
Der Mindestquote
unterstellt
Der Mindestquote
nicht unterstellt
Total Ertragskomponenten
2 294
Sparprozess (Ertrag aus Kapitalanlagen)
1 583
Risikoprozess (Risikoprämien)
Kostenprozess (Kostenprämien)
Total Aufwand
Der Mindestquote
unterstellt
Der Mindestquote
nicht unterstellt
87
2 454
99
0
1 698
0
533
73
572
84
178
14
184
15
– 1 481
– 36
– 1 551
– 28
Sparprozess (hauptsächlich technische Verzinsung)
– 999
0
– 1 104
0
Risikoprozess (hauptsächlich Todesfall- und Invaliditätsleistungen)
– 302
– 28
– 275
– 19
Kostenprozess (hauptsächlich Verwaltungskosten)
– 180
– 8
– 173
– 9
813
51
903
71
Veränderung technische Rückstellungen im Sparprozess
– 570
0
– 570
0
Langlebigkeitsrisiko
– 500
0
– 500
0
– 70
0
– 70
0
Zinsgarantien
0
0
0
0
Wertschwankungen Kapitalanlagen
0
0
0
0
Veränderung technische Rückstellungen im Risikoprozess
– 2
2
– 2
– 3
Gemeldete, noch nicht erledigte Versicherungsfälle
Bruttoergebnis der Betriebsrechnung
Deckungslücken bei Rentenumwandlung
–2
2
– 52
– 3
Eingetretene, noch nicht gemeldete Versicherungsfälle
0
0
0
0
Schadenschwankungen
0
0
50
0
Tarifumstellungen und Tarifsanierungen
0
0
0
0
– 572
2
– 572
– 3
Total Veränderung technische Rückstellungen
Kosten für zusätzlich aufgenommenes Risikokapital
0
0
0
0
Zuweisung an den Überschussfonds
–35
– 44
– 111
– 60
Ergebnis der Betriebsrechnung
206
9
211
10
91,00 %
89,91 %
91,00 %
90,30 %
91,00 % 90,30 %
Ausschüttungsquote
Rekapitulation des Betriebsergebnisses
Anteil des der Mindestquote unterstellten Geschäfts
Anteil am Gesamtertrag in %
206
211
9,00 %
9,00 %
Anteil des der Mindestquote nicht unterstellten Geschäfts
Anteil am Gesamtertrag in %
Betriebsergebnis
Anteil am Gesamtertrag in %
9
10
10,09 %
9,70 %
215
231
9,04 %
9,00 %
Geldwerte in CHF Mio.
20
Erläuterungen
Der grösste Teil des Kollektivgeschäfts
unterliegt den gesetzlichen Bestim­
mungen zur Mindestquote. Diese schreiben vor, dass mindestens 90 % des
Ertrags zugunsten der aktiv Versicherten
verwendet werden müssen – in Form
von Versicherungsleistungen, Reserve­
verstärkungen und Zuweisungen an
den Überschussfonds. Im Berichtsjahr
übertraf die AXA mit 91,0 % die gesetzlich
vorgeschriebene Mindestquote.
Erläuterung der Geschäftsprozesse
Grundsätzlich wird zwischen drei Geschäftsprozessen unterschieden:
Prozess
Einnahmen
Aufwand (Leistung)
Sparprozess
Nettokapitalertrag
Verzinsung Altersguthaben und Deckungskapitalien
für laufende Renten, Umwandlungsverluste
Bildung und Auflösung technischer Rückstellungen für
Langlebigkeitsrisiko, Zinsgarantien und Wertschwankungen
bei Kapitalanlagen
Risikoprozess
Risikoprämie
Auszahlungen von Todesfall- und Invaliditätsleistungen
Bildung und Auflösung technischer Rückstellungen für
gemeldete, aber noch nicht erledigte Versicherungs­fälle, für eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versi­
cherungsfälle, für Schadenschwankungen sowie für
Tarifumstellungen und -sanierungen
Kostenprozess
Kostenprämie
Dienstleistungen für Verwaltung und Kundenberatung
bezüglich Vorsorge und Versicherung
21
Ertrag und Aufwand
In der Beruflichen Vorsorge werden die
verschiedenen Elemente von Ertrag und
Aufwand den drei Prozessen Sparen,
Risiko und Kosten zugeordnet. Bei jedem
Prozess stehen bestimmte Erträge
einem bestimmten Aufwand gegenüber.
Grundsätzlich sollte jeder Prozess für
sich allein funktionieren; es sind aber
Querfinanzierungen möglich. Und diese
sind nötig: In den letzten Jahren mussten
Umwandlungsverluste zunehmend
durch Risikoprämien finanziert werden.
Dieser Aufwand ist eigentlich dem
Sparprozess zugeordnet, die Erträge aus
den Kapitalanlagen können ihn aber
nicht mehr decken.
In der Altersreform 2020 wird mit der
Einführung der Rentenumwandlungs­
garantieprämie und der Senkung des
obligatorischen Mindestumwandlungs­
satzes für mehr Gleichgewicht im
Sparprozess gesorgt.
Umverteilung
Veränderung bei den technischen
Rückstellungen
Aufteilung der Erträge zwischen
Versicherten und AXA
Mit den technischen Rückstellungen
verstärkt die AXA ihre Reserven, um für
künftige Herausforderungen gewappnet
zu sein. 2016 wurden die technischen
Rückstellungen wie bereits im Vorjahr um
insgesamt CHF 572 Mio. verstärkt.
Die Höhe des Betriebsergebnisses der
AXA hängt direkt vom massgebenden
Umsatz ab, der sich aus Kapitalanlage­
ertrag, Risikoprämie und Kostenprämie
ergibt. Er ist durch die Ausschüttungs­
quote (Legal Quote) auf maximal
10 % beschränkt. Im Geschäft, das der
Mindestquote unterstellt ist, kamen
2016 insgesamt CHF 2,088 Mrd. den
Versicherten zu – in Form von Ver­
sicherungsleistungen, Reserveverstärkungen und Zuweisungen an den Überschussfonds. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 91,0 %. Der Gewinn
der AXA – die verbleibenden 9 % – betrug
2016 CHF 206 Mio. vor Steuern.
Im Sparprozess wurden die technischen
Rückstellungen wegen der demografischen Entwicklung und infolge der anhaltend tiefen Zinsen um CHF 570 Mio. erhöht: CHF 500 Mio. wurden für das
Langlebigkeitsrisiko zurückgestellt und
CHF 70 Mio. für die Deckungslücke bei
künftigen Rentenumwandlungen.
Im Risikoprozess wurden Rückstellungen für noch nicht abschliessend
geprüfte Invaliditätsfälle in der
Höhe von CHF 2 Mio. gebildet.
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
Total
811
827
520
416
352
274
250
Umwandlungssatzverlust im laufenden Jahr
241
257
270
196
132
74
70
Verstärkung Rückstellung für Altersrentner
570
570
250
220
220
200
180
Geldwerte in CHF Mio.
22
Berechnung der Mindestquote
2016
2015
Ertragskomponenten
Sparprozess Erträge aus Kapitalanlagen
+ 1 583
Risikoprozess Prämieneinnahmen Todesfall- u
nd Invaliditäts­versicherung
+ 533
Kostenprozess Prämieneinnahmen für Betrieb und Service
+178
Total
2 294
+ 1 698
+ 572
+184
Total
2 454
=
100 %
Mindestens 90 % der Ertragskomponenten gehen als Leistung
an die Versicherten
Verwendung für folgende Leistungen an die Versicherten
1. Verzinsung der Altersguthaben der Versicherten und Umwandlungsverluste
– 999
2. Leistungen bei Invalidität und Todesfall
– 302
3. Verwaltung, Betrieb und Service
– 180
Total
– 1 481
– 1 104
– 274
– 173
Total
– 1 551
Reserveaufbau für künftige Leistungen an die Versicherten
1. Langlebigkeit
2. Deckungslücke bei Rentenumwandlung
3. Zinsgarantien infolge anhaltender Tiefzinsphase
4. Zu erwartende Leistungsfälle infolge Invalidität
Zuweisung an Überschussfonds zur Verwendung für die Versicherten
Leistungszuweisung an die Versicherten total
– 500
– 500
– 70
Total
– 70
Total
0
– 572
0
– 572
– 2
– 2
– 35
– 111
– 2 088
– 2 233
=
91 %
206
221
=
9 %
Der Gewinn der Lebensversicherer ist gesetzlich begrenzt
und beträgt maximal 10 % der Ertragskomponenten
Betriebsergebnis der AXA Leben AG aus dem der Mindestquote
unterstellten Geschäft (brutto vor Steuern)
Geldwerte in CHF Mio.
23
Risikoprozess1/
406
296
229
297
286
256
94
Risikoprozess
Risikoprämien
Risikoleistungen
Rückstellungen für zu erwartende IV-Fälle
Ergebnis Risikoprozess
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
533
572
568
577
601
617
626
– 302
– 275
– 240
– 322
– 267
– 296
– 271
– 2
– 2
– 73
– 160
– 48
85
– 58
229
296
256
94
286
406
297
Geldwerte in CHF Mio.
Erläuterungen
Der Risikoprozess umfasst die Einnahmen der Risikoprämien, die Ausgaben in
Form von Todesfall- und Invaliditätsleistungen, die Bildung bzw. Auflösung technischer Rückstellungen, die teilweise
Finanzierung der Umwandlungsverluste
sowie die Zuweisungen an den Überschussfonds.
Gemäss Gesetz stehen der AXA für die
garantierte Übernahme der Risikoleistungen maximal 10 % der Risikoprämien
als Gewinnanteil zu; 90 % gehen an die
Versicherten in Form von aktuellen
und künftigen Leistungen.
Die Differenz aus der Einnahme von Risikoprämien und den Ausgaben in Form
von Leistungen und Rückstellungen
betrug 2016 CHF 229 Mio.; sie war damit rund CHF 67 Mio. tiefer als im
1
24
Vorjahr. Die Einnahmen aus Risikoprämie
sanken um CHF 39 Mio., was vor allem
auf die Reduktion des Risikotarifs
zurückzuführen ist. Zusätzlich nahmen
die direkten Leistungszahlungen um
CHF 27 Mio. zu.
2016 wurde ein grosser Teil des Ertrags
aus dem Risikoprozess zur Quersubven­
tionierung der Umwandlungsverluste
sowie zur Stärkung der Rückstellungen
für Altersrentnerinnen und -rentner
verwendet – also für Leistungen an die
Versicherten.
Grundsätzlich gilt im Geschäft, das der
Mindestquote unterstellt ist: Ein höherer
Leistungsaufwand und die Bildung
von Rückstellungen für künftige Leistungen an die Versicherten führen zu
weniger Zuweisungen an den Überschussfonds – und umgekehrt.
Risikoprozess nur des Geschäfts, das der Mindestquote unterstellt ist.
Überschussfonds/
2016
Stand Ende Vorjahr
2015
364
447
79
170
Valorisationskorrektur
0
0
Dem Überschussfonds zur Deckung
eines Betriebsdefizits entnommen
0
0
Den Vorsorgeeinrichtungen zugeteilt
– 205
– 254
237
364
Dem Überschussfonds aus der Betriebs­rechnung zugewiesen
Stand am Ende des Rechnungsjahrs
Geldwerte in CHF Mio.
Erläuterungen
Lebensversicherer bieten jederzeitige
Sicherheit. Deshalb kalkulieren sie die
Prämien so, dass alle Risiken langfristig
gedeckt werden können. Als Folge daraus
ergibt sich bei gutem Geschäftsverlauf –
wenn der Ertrag grösser ist als der Aufwand – ein Überschuss, der den Versicherten zugewiesen wird.
Das Gesetz begrenzt die jährliche Entnahme aus dem Überschussfonds auf
maximal zwei Drittel des Fonds. Jede
Zuweisung muss innerhalb von fünf Jahren den Versicherten ausgeschüttet
werden. Auf diese Weise werden in
schlechten Jahren ungenügende Ergebnisse kompensiert und wird in guten Jahren der Überschussfonds wieder aufgestockt. Dieses Vorgehen entspricht
dem Prinzip der Nachhaltigkeit und der
Stabilität in der beruflichen Vorsorge.
Stabilität und Kontinuität haben für die
AXA bei der Gewinn- und Überschuss­
beteiligung oberste Priorität. Deshalb
werden im Überschussfonds Rück­
stellungen für künftige Überschussbeteiligungen gebildet. Sie stammen von den
Erträgen des laufenden Versicherungsjahrs und kommen den Versicherten entweder direkt in Form von Zinsgutschriften
auf dem Altersguthaben oder indirekt
in Form von gewährten Prämienreduktionen zu.
2016 konnte die AXA dem Überschussfonds CHF 79 Mio. zuweisen; davon
stammen CHF 35 Mio. aus dem Geschäft, das der Mindestquote unterstellt
ist. Insgesamt lag die Zuweisung im
Berichtsjahr CHF 92 Mio. unter dem Vorjahr. Das ist die Folge der anhaltenden
Tiefzinssituation und des dadurch entstehenden Nachreservierungsbedarf bei
den Rückstellungen für die Alters- und
Hinterlassenenrenten.
2016 wurden den Versicherten der
AXA CHF 205 Mio. aus dem Überschussfonds zugeteilt; CHF 148 Mio. davon
stammten aus dem der Mindestquote
unterstellten Geschäft.
25
Teuerungsfonds/
2016
Stand Ende Vorjahr
2015
639
625
14
15
Tarifzins
0
2
Aufwand für teuerungsbedingte Erhöhungen
der Risikorenten
0
0
Vereinnahmte Teuerungsprämien
Entnahme für den Kostenaufwand
Stand am Ende des Rechnungsjahrs
– 3
– 3
650
639
Geldwerte in CHF Mio.
Erläuterungen
Der Teuerungsfonds dient der Finanzierung künftiger, gesetzlich vorgeschriebener Anpassungen der laufenden Invalidenund Hinterlassenenrenten an die Teuerung. Der Fonds wird aus den Teuerungsprämien der aktiv Versicherten geäufnet
und zusätzlich verzinst. Die Anpassungen
an die Teuerung erfolgen bei den laufenden Renten in der Regel alle zwei Jahre.
Dem Teuerungsfonds wird auch ein Beitrag an den Kostenaufwand entnommen.
26
Hinterlassenen- und Invalidenrenten, die
schon länger als drei Jahre ausgerichtet
werden, müssen bis zum ordentlichen
Rücktrittsalter der Bezüger der Preisentwicklung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise angepasst werden. Das
Bundesamt für Sozialversicherungen veröffentlicht dazu jährlich Tabellen.
Betriebsaufwand und
Vermögensverwaltungskosten/
Die Betriebs- und Verwaltungskosten in
der Höhe von CHF 217 Mio. enthalten
sämtliche Abschluss-, Verwaltungs- und
Beratungskosten, die aufgrund der Geschäftstätigkeit der AXA bei der Beruflichen Vorsorge entstehen.
Um die Transparenz im Kostenprozess zu
erhöhen, wird der Abschlussaufwand detailliert aufgeführt – mit Angaben über Abschlussprovisionen für Broker sowie über
den übrigen Aufwand für die allgemeine
Verwaltung, aufgeteilt nach Personal- und
Sachaufwand.
Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich
die Betriebskosten um CHF 6 Mio. oder
2,8 %, vor allem wegen des Anstiegs der
Sachaufwände inkl. IT-Kosten um CHF 8
Mio. oder 7,9 %. Der Anstieg der Sachaufwände konnte zum Teil durch den um
CHF 1,9 Mio. oder um rund 2,5 % reduzierten Personalaufwand kompensiert
werden.
Die Kosten für die Vermögensbewirtschaftung zählen nicht zum Betriebsaufwand,
sondern sind in der Erfolgsrechnung
direkt als Teil der Netto-Rendite auf Kapitalanlagen enthalten.
Aufgliederung Betriebsaufwand
2016
2015
Provisionen Aussendienst
35
31
Provisionen Broker/Makler
30
34
Übrige Abschlussaufwendungen
12
Abschlussaufwendungen
77
35,48 %
76
36,02 %
Aufwand für Leistungsbearbeitung
30
13,82 %
29
13,74 %
3
1,38 %
3
1,42 %
Aufwendungen für Marketing und Werbung
Personalaufwand
Sachaufwand (inkl. IT-Kosten)
Übriger Aufwand für die allgemeine Verwaltung
Anteil Rückversicherer am Betriebsaufwand
Total Betriebsaufwand netto
Kosten der Vermögensverwaltung
ohne Immobilienunterhalt
Kosten Unterhalt und Instandhaltung
der Immobilien*
Kosten der Vermögensverwaltung
mit Immobilienunterhalt
11
73
75
35
108
27
49,77 %
102
48,34 %
0
0,00 %
0
0,00 %
217
100,00 %
211
100,00 %
– 197
– 0,33 %
– 125
– 0,21 %
– 83
– 0,14 %
– 102
– 0,17 %
– 279
– 0,46 %
– 228
– 0,39 %
Geldwerte in CHF Mio.
* Die Kosten für Unterhalt und Instandhaltung der Immobilien werden in der Erfolgsrechnung
direkt mit dem Ertrag aus Immobilien verrechnet (Nettodarstellung).
Die Kosten für die Vermögensbewirtschaftung beliefen sich 2016 auf CHF 279 Mio.
Die Erhöhung um CHF 51 Mio. gegenüber
dem Vorjahr geht auf den zusätzlichen Einbezug von Vermögensverwaltungskosten
für ein- und mehrstufige kollektive Kapitalanlagen zurück (siehe auch TER-Kostennachweis Kapitel Kapital­anlagen).
Die Immoblienunterhaltskosten lagen um
CHF 20 Mio. tiefer als im Vorjahr.
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AXA Winterthur
General-Guisan-Strasse 40
Postfach 357, 8401 Winterthur
24-Stunden-Telefon: 0800 809 810
10624DE – 05.17 A
AXA Leben AG
www.axa.ch/betriebsrechnung
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