E Lichtbericht 96 Leica auf der photokina 2012 Was verbindet die legendäre Kameramarke Leica mit ERCO? Zum Beispiel die Faszination für Licht, ob als Medium der Fotografie oder als vierte Dimension der Architektur. Der kompromisslose Anspruch an Design, Qualität und Präzision, „Made in Germany“. Das Bekenntnis zum technischen Fortschritt, bei Leica die Digitalfotografie, bei ERCO die revolutionäre LED-Lichttechnik. Auf 5000 m2 Fläche zeigte Leica Camera Produkte und Weltklasse-Fotografie – im Licht von ERCO Light Board LED-Strahlern. Erschienen im Mai 2013 Inhalt Einleitung 1 Zu diesem Heft 2 Blitzlichter 4 Lichtblick Zu diesem Heft Licht & Technik Bericht 6 Leica Messestand photokina 2012, Köln Leica Camera, eine äußerst vitale Legende: Der Übergang ins digitale Zeitalter ist gemeistert, die Produkte sind begehrter denn je – als professionelle Werkzeuge, als Sammlerobjekte, als Ausdruck persönlichen Stils. Der Auftritt der Marke im Licht von ERCO war ein Höhepunkt der Weltmesse für Fotografie im vergangenen September. 14 ERCO Kernkompetenz LED-Optiken Präzisionsarbeit für höchste Lichtqualität 16 Neuheiten 2013 Trion LED und Parscoop LED 18 Fokus LED-Lichttechnik für Projektionsstrahler 19 Doppelfokus LED-Projektionsstrahler in der Anwendung Tim Henrik Maack Projekte Hintergrund 10 Synästhetische Architektur Von Katja Neumann Die Ansprache aller fünf menschlichen Sinne ermöglicht eine Wahrnehmung auf emotionaler Ebene, die derzeit vorwiegend im Bereich des Marketings genutzt wird. Doch auch die Architektur öffnet sich zunehmend dem Einsatz multisensorischer Mittel, um ganzheitliche Raumerlebnisse zu erzeugen, wie das Beispiel der „Villa Linari“ in Hamburg zeigt, bei der Architektur, Licht und Duft eine geradezu symbiotische Einheit bilden. 20 Statoil Hauptverwaltung, Stavanger 22 Rathaus, Schorndorf 24 Stiefelkönig Schuhgeschäft, Wien 26 Turck Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Halver 28 LED-Licht für Schulgebäude Zwei Schulen in Norwegen 30 Museum der Arbeit, Hamburg 32 Schlusslichter Die Faszination für Licht ist auch im digitalen Zeitalter ungebrochen. Beispielgebend ist hierfür der neue Lichtbericht voller LED-Projekte aus den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten: vom Privathaus bis zum Rathaus und vom Einzelhandelsgeschäft bis zum Messestand ist alles dabei. Man kann daran erkennen, dass die LED in ihrem Siegeszug durch die Projektwelt erneut deutliche Anteile hinzugewonnen hat. Eine Marke, die den Technologiewechsel von analog zu digital bereits vor ein paar Jahren bewerkstelligt hat, ist der Kamerahersteller Leica. Mit einem Messestand der Extraklasse sowie einer Fotoausstellung präsentierte sich Leica auf der Messe photokina 2012 in Köln. Optische Präzision – ein Wert, den Leica nach wie vor beispielhaft verkörpert – steht auch für uns als Lichtfabrik im digitalen Zeitalter im Fokus. Das verbindet ERCO in der erfolgreichen Zusammen­ arbeit mit Leica. Eine Architektur, die wirklich alle Sinne anspre­chen möchte, bietet die Villa Linari in Hamburg. Licht und Duft bilden hier eine geradezu symbiotische Einheit. Multisensorische Raumgestaltung ist das Stichwort für ein ganzheitliches Raumerlebnis. Farbe, Form, Licht, Haptik, Material, Geräusche und Düfte wirken hier in optimaler Kombination zusammen. Das Ergebnis ist eine synästhetische Architektur, die subtil auf das Unterbewusstsein einwirkt. Einen kleinen Einblick in den Herstellungsprozess unserer Präzisionsoptiken bieten wir Ihnen auf Seite 14 des Lichtberichts. Dort zeigen wir die neue, automatisierte Fertigungszelle für Polymer-Optiken. Hier wird in einem nahtlosen Prozess vom Spritzen der Optiken, ihrer Entnahme, dem Zuschnitt per Laser bis zur optoelektronischen Prüfung die gesamte Wertschöpfungskette abgebildet. Im Geburtsort von Gottlieb Daimler befindet sich das Rathaus von Schorndorf. Ganz im Zeichen der Moderne präsentiert sich nun der Umbau des traditionellen Rathauses aus dem Jahr 1730. Natürlich wurde auch dieses Projekt mit modernster LED-Lichttechnik beleuchtet. Die geringen Energie- und Wartungskosten waren neben der beabsichtigten Lichtqualität ausschlaggebende Argumente für den Rat der Stadt. Auch ganz im Zeichen der LED-Beleuchtung prä­ sentiert sich der „Stiefelkönig“ in Wien. Typisch für solch ein gehobenes Einzelhandelsgeschäft für Schuhmode, ist die Warenpräsentation immer das ausschlaggebende Argument – dies natürlich verbunden mit den energetischen Vorteilen einer LED-Beleuchtungsanlage. Hightech für die industrielle Automation liefert die Firma Turck aus Halver. Hightech in der Beleuchtung sollte auch das neue Verwaltungs- und Produktionsgebäude widerspiegeln. Der eigene Neubau wurde dementsprechend mit effizientem, vernetztem LED-Licht beleuchtet. DALI-gesteuerte LED-Beleuchtung sorgt für effizienten Sehkomfort im gesamten Gebäude. ERCO Lichtbericht Impressum Herausgeber: Tim H. Maack Chefredakteur: Martin Krautter Artdirektor: Christoph Steinke Design/Layout: Simone Heinze Druck: Druckhaus Cramer GmbH & Co. KG, Greven Übersetzung: Lanzillotta Translations, Düsseldorf 1028779000 © 2013 ERCO ERCO Lichtbericht 96 1 Blitzlichter London Der erfolgreiche Bau- und Immobilienkonzern Mace weiß, wie ein repräsentatives Foyer aussehen muss. Für den Eingangsbereich des neuen eigenen Hauptquartiers kamen daher nur Quintessence LED-Wandfluter und LEDDownlights in Frage. Mace HQ, 155 Moorgate, London Architektur und Lichtplanung: Mace Group, London Fotos: Edgar Zippel, Berlin www.macegroup.com Utrecht Im Sockelgeschoss des RabobankHochhauses gestalteten Sander Architecten eine moderne Präsentationsfläche für die Kunstsammlung der Bank sowie für Wechselausstellungen – beleuchtet mit flexiblen Optec LED-Strahlern an einer Struktur aus abgependelten Hi-trac Stromschienen. Rabo Art Zone Gallery, Utrecht Architektur: Kraaijvanger, Rotterdam Innenarchitektur: Sander Architecten, Amsterdam Fotos: Thomas Mayer, Neuss www.rabokunstcollectie.nl Os (Bergen) Vom Außenbereich über Kunstgalerien und Restaurant bis ins Auditorium setzten die Planer des Kulturzentrums Oseana im norwegischen Os ERCO Lichtwerkzeuge ein - überwiegend in fortschrittlicher LED-Technik. Oseana Art & Culture Center, Os (Bergen) Architekt: Grieg Arkitekter, Bergen Lichtplaner: Multiconsult AS Fotos: Thomas Mayer, Neuss www.oseana.no London Seit November 2012 ist London um ein Monument reicher: Mit Spenden der Bevölkerung errichtete der Wohltätigkeitsfonds der Royal Air Force eine Gedenkstätte für die 55.573 Soldaten, die im 2. Weltkrieg als Bomberbesatzungen der Royal Air Force ihr Leben verloren. Der Pavillon im Green Park bei Hyde Park Corner ist neoklassizistisch gestaltet und beherbergt eine Grup­pe aus 7 Figuren von Crew­ mitglie­dern. Durch die offene Decke beleuchtet Tageslicht die Skulptu­ren, nachts inszenieren Grasshop­per LED-Scheinwerfer das Denkmal. Bomber Command Memorial, London Architekt: Liam O'Connor, London Fotos: Edgar Zippel, Berlin http://rafbf.org/bombercommand 2 ERCO Lichtbericht 96 Madrid Dieses Museum beherbergt seit 1932 den Nachlass des spanischen Malers Joaquín Sorolla (18631923). Jetzt wurde die Beleuchtung der Wechselausstellungen auf Logotec LED-Strahler umgestellt. Museo Sorolla, Madrid Lichtplanung: Consuelo Luca de Tena (Museumsleitung) Fotos: Nano Cañas, Barcelona http://museosorolla.mcu.es Hamburg Elegant und schwerelos zieht die Walrossdame Neseyka ihre Kreise durch ihr neues Revier, die EismeerAnlage bei Hagenbeck. Das Wasser­ becken ist 7m tief und bietet mit Panoramascheiben außergewöhnliche Perspektiven für die Besucher. Die unterirdische Erschließung wird zugleich als informative Ausstel­ lung genutzt, beleuchtet mit robus­ ten und effizienten Grasshopper LED-Scheinwerfern. Eismeer-Anlage, Tierpark Hagenbeck, Hamburg Architekt: Geising & Böker GmbH, Hamburg Fotos: Frieder Blickle, Hamburg www.hagenbeck-eismeer.de Paris Probebetrieb in den nagelneuen Studios des Senders Radio France International – dem Auslandsdienst des öffentlichen Hörfunks in Frankreich. Im vergangenen Jahr zog der Sender in neue Räumlichkeiten unter dem Dach der „Audiovisuel extérieur de la France“ in Issy-lesMoulineaux vor den Toren von Paris. Bei der anspruchsvollen Seh­auf­ gabe des Tontechnikers am Mischpult sind hoch abgeblendete Lichtwerkzeuge gefragt: Compact 100 Downlights zur Grundbeleuchtung, Logotec LED-Strahler zur Akzen­ tuierung der Bedienelemente. Studio Radio France Inter­national, Paris Architekt: Quentin et Rossi, Ivry-sur-Seine Fotos: Dirk Vogel, Dortmund www.rfi.fr ERCO Lichtbericht 96 3 Lichtblick Highline Park, New York Architekt: Diller Scofidio + Renfro, New York Lichtplanung: L’Observatoire International Inc., Hervé Descottes, New York Fotos: Thomas Mayer, Neuss 4 ERCO Lichtbericht 96 ERCO Lichtbericht 96 5 Leica Messestand photokina 2012, Köln Leica Camera, eine äußerst vitale Legende: Der Übergang ins digitale Zeitalter ist gemeistert, die Produkte sind begehrter denn je – als professionelle Werkzeuge, als Sammlerobjekte, als Ausdruck persönlichen Stils. Der Auftritt der Marke im Licht von ERCO war ein Höhepunkt der Weltmesse für Fotografie im vergangenen September. Konzept und Messebau: IMA International GmbH, Aßlar; Leica Camera AG Messeteam, Solms Kuratierung der Ausstellungen: Karin RehnKaufmann, Leica Galerie Salzburg; Inas Fayed, Leica Fotografie International, Hamburg Fotos: Dirk Vogel, Dortmund www.leica-camera.com Leica Kameras begeistern Fotografen seit 1925, als das Unternehmen mit der Serienfertigung der ersten Kleinbildkamera für 35mm-Film eine neue Art der Fotografie begründete. Sie genießen auch bei den Asiaten, die heute den Weltmarkt dominieren, höchsten Respekt. Nicht ohne Durststrecken hat Leica den Brückenschlag ins digitale Zeitalter erfolgreich bewältigt. Vorteil der Digitaltechnik: Probebilder lassen sich sofort begutachten. Das Licht der warmweißen LED-Strahler erfüllt die entsprechend hohen Anforderungen an die Farbwiedergabequalität. Eine der großen deutschen Marken, berühmt für Qualität und Präzision. Ein tiefgreifender Technologiewandel von analog zu digital, ein Unternehmen auf Kurs in schwerem Fahrwasser. Überraschende, innovative Produkte und schließlich ein Messeauftritt wie ein Paukenschlag, der die technologische, aber auch kulturelle Kompetenz des Unternehmens demonstriert. Ist es ein Wunder, dass uns diese Geschichte fasziniert und inspiriert, dass ERCO stolz ist, dazu beigetragen zu haben? Es geht um die Fachmesse photokina 2012, die letzten September in Köln stattfand. Leica Camera bespielte die gesamte Halle 1 im Alleingang: 5000 m2 Fläche mit thematischen Inseln zu den unterschiedlichen Produktlinien, jeweils markiert durch einen überdimensionalen Kennbuchstaben, und mit einem kulturellen Angebot, der „Leica Galerie“. Sie springt mit WeltklasseFotografie in jene Bresche, die die Kölner Messe mit der Einstellung der früheren Sonderschau „Visual Gallery“ hinterließ. Über der gesamten Fläche in 8 Meter Höhe montiert: Rund 800 Light Board LED-Strahler von ERCO, die mit überlegener Effizienz, Lichtpräzision und -qualität dem Leica-Anspruch gerecht werden und den Stand als spannungsreichen Erlebnisraum inszenieren. Die Strahlerserie mit dem markanten Design ist erst seit Anfang 2012 auf dem Markt, repräsentiert also den neuesten Stand der LED-Lichttechnik – wird aber schon jetzt in einer Vielzahl von renommierten Kunstgalerien und Museen weltweit eingesetzt. Herausragendes Merkmal der ERCO LED-Strahlertechnik ist einerseits die Flexibiliät durch den Einsatz von 6 ERCO Lichtbericht 96 wechselbaren Spherolitlinsen als Tertiäroptiken, die den Abstrahlwinkel festlegen: Ein Konzept mit Parallelen zu den lichtstarken Wechselop­ tiken, die das Leica M-System zur Legende machen. Andererseits kommen auch die Lichtkegel der Light Board Strahler dem Ideal sehr viel näher als konventionelle Strahler: Sie sind praktisch streulichtfrei, sehr homogen und besitzen einen weichgezeichneten, aber präzise definierten Rand. Mit diesem Werkzeugkasten von narrow spot bis wide flood und oval flood lassen sich Objekte ganz unterschiedlicher Größe gezielt und kontrastreich ausleuchten: Beispielsweise die meterhohen Buchstaben ebenso wie einzelne Produktexponate. Eine Reihe von Lichtpunkten, erzeugt durch senkrecht nach unten gerichtete Strahler auf der Mittelgasse des Standes, führt die Lichtqualität vor Augen und leitet die Besucher zur Leica Galerie, wo die Light Board Strahler in ihrer Kernkompetenz, der Galeriebeleuchtung, eingesetzt werden – doch dazu mehr auf der nächsten Seite. Die 800 Light Board Strahler warten derweil auf neue Aufgaben: Im zukünftigen Unternehmenssitz der Leica Camera AG, der in Wetzlar zügig seiner Fertigstellung im November 2013 entgegenschreitet. Auch junge Fotografen können sich der Faszination des Mythos Leica nicht entziehen. Haptik und optische Qualität setzen einen absoluten Maßstab und die Reihe prominenter Nutzer ist überwältigend. Die akzentuierende LED-Beleuchtung im Bereich der Produktpräsentation bringt Details, Oberflächengüte und hochwertige Materialien der Kameras und Objektive optimal zur Geltung. Light Board Innovative LED-Technik, optische Präzision und Designqualität: Light Board Strahler sind die perfekten Werkzeuge, um den Anspruch von Leica an Lichtgestaltung mit hoher Effizienz im Raum umzusetzen. ERCO Lichtbericht 96 7 Leica Galerie photokina 2012, Köln Freiraum für Kunst und Kreativität zwischen Megapixeln und Zoomfaktoren: Die Leica Galerie bot Inspiration für alle photokina-Besucher, denen Fotografie mehr bedeutet als angewandte Technik. Bilder, die Geschichte machten: Nick Úts Foto aus dem Vietnamkrieg wurde zur Medienikone. Es entstand 1972 und zeigt die damals 9-jährige Kim Phúc, die nach einem Napalm-Angriff verbrannt aus ihrem Dorf flüchtet. Eine herausragende Haltung unter den Anbietern von Kameras: Zwei Drittel der Leica Standfläche nahmen nicht Produkte, sondern Fotoausstellungen ein. Wie ERCO rückt auch Leica so den Fokus vom technischen Werkzeug auf das gestalterische Ergebnis – ob in der Fotografie oder der Lichtarchitektur. Im Licht von ERCO präsentierte Leica unter anderem die Serien „Portraits of Power“ von Platon, „Arab Spring“ der Magnum-Fotografen Dominic Nahr, Thomas Dworzak und Moises Saman, Aufnahmen des renommierten Projektes „Facing Change Docu­ menting America“ von Anthony Suau, die Ausstellung „Personal Best for Leica“ von MagnumFotograf Elliott Erwitt sowie Aufnahmen von international bekannten Fotografen wie Barbara Klemm, Steve McCurry, Araki, Rankin, Andreas Gursky oder Hubertus von Hohenlohe. 8 ERCO Lichtbericht 96 Nick Út Im Rahmen der photokina 2012 verlieh Leica dem aus Vietnam stammenden Fotografen den Leica Hall of Fame Award, insbesondere für seine zeitgeschichtlichen Aufnahmen aus dem Vietnamkrieg. Nick Út wurde 1951 geboren und arbeitet heute in Los Angeles; seine erste Kamera als junger APFotograf war eine Leica M2. ERCO Lichtbericht 96 9 Synästhetische Architektur Die Ansprache aller fünf menschlichen Sinne ermöglicht eine Wahrnehmung auf emotionaler Ebene, die derzeit vorwiegend im Bereich des Marketings genutzt wird. Doch auch die Architektur öffnet sich zunehmend dem Einsatz multisensorischer Mittel, um ganzheitliche Raumer- Der Hamburger Architekt Thomas Dibelius konzipier­ te für den Unternehmer Rainer Diersche und des­ sen Lebensgefährtin einen modernen kubischen Bau im Westen Hamburgs. Die „Villa Linari“ öffnet sich gartenseitig in großzügi­ „Mir war es wichtig, dass die Accessoires und das Licht die Hauptakteure sind“, so der Bauherr Rainer Diersche. Der minimalistisch reduzierte Innenraum wird durch die farblich variable Beleuch­ tung dynamisch in Szene gesetzt. gen Glasfassaden und unterstreicht damit das architektonische Konzept des freien und fließenden Raumes. Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören: Der Mensch ist ein Wesen mit fünf ausgeprägten und überaus feinfühligen Sinnen. Dennoch steht heute – von Architektur über Design bis hin zu Neuen Medien – vor allem die Optik im Fokus der Aufmerksamkeit. Wie viel größer und interessanter die Welt jedoch sein kann, wenn sie all unsere Sinne anspricht, erkennen neben Marketing-Exper­ ten auch zunehmend Architekten. Schließlich beschränkt sich die Wahrnehmung eines Raumes nicht nur auf das Sehen. Auch der Geruch, die Haptik und die Akustik bestimmen maßgeblich, wie ein Raum empfunden wird. Und tatsächlich sind es vor allem die nicht sichtbaren Faktoren, die uns auf der unbewussten, emotionalen Ebene maßgeblich beeinflussen, weiß Rainer Diersche. Der Designer und Wirtschaftsingenieur gründete 2001 das Unternehmen „Linari“, das auf hochwertige, exklusiv kreierte Raumparfüms spezialisiert ist. Als es darum ging, sein eigenes Haus in Hamburg zu gestalten, hatte Diersche bereits konkrete Vorstellungen, sowohl hinsichtlich der Architektur des Gebäudes, als auch bei der Realisation einer sensitiven Ansprache in den Innenräumen durch Licht und Duft. „Die Düfte meiner Firma sind sehr puristisch. Das sollte sich auch im Haus widerspiegeln“, so der Bauherr. „Dementsprechend habe ich einen Architekten gesucht, der das technische Know-how besitzt, aber auch eigene Ideen mit einbringt.“ Gefunden hat ihn Rainer Diersche in Thomas Dibelius, Inhaber des Büros Dibelius 10 ERCO Lichtbericht 96 lebnisse zu erzeugen, wie das Beispiel der „Villa Linari“ in Hamburg zeigt, bei der Architektur, Licht und Duft eine geradezu symbiotische Einheit bilden. Als Raumkontinuum im Sinne der klassischen Moderne fließen im Erd­ geschoss der „Villa Linari” alle Zonen ineinander, angeordnet um eine in der Mittelachse des Hauses gelegene zweige­ schossige Eingangshalle. Architekten in Hamburg. Dieser konzipierte einen zweigeschossigen kubischen Bau, der zur Straße hin geschlossen wirkt, sich aber nach hinten, zum Garten heraus, in großen Glasfassaden öffnet. Der Innenraum ist in Weiß gehalten, das Erdgeschoss ein großer offener Bereich, in dem die verschiedenen Zonen nahtlos ineinanderfließen. „Die Räume sollten formal auf ein Minimum reduziert sein“, sagt Rainer Diersche. „Mir war es wichtig, dass die Accessoires und das Licht die Hauptakteure sind.“ Als Werkzeuge für das variable Licht kommen Quintessence varychrome Downlights und Wandfluter von ERCO zum Einsatz. Die LED-Leuchten mit RGBW-Farbmischtechnik bieten eine Bandbreite von hochgesättigtem farbigem Licht über Pastelltöne bis zu weißem Licht mit hervorragender Farbwiedergabe. Insbeson­ dere die Wandfluter lassen den offenen Innenraum durch die vertikale Beleuchtung der Wandflächen wie aus sich selbst heraus leuchten. Ein DALI-basiertes Lichtsteuersystem kann programmierte Lichtszenarien auf Knopfdruck abspielen, erlaubt aber auch, das Licht ganz nach Bedarf manuell einzustellen. „In jedem Raum hat man die Möglichkeit, die Lichtfarbe individuell zu definieren. Zum einen über Lichtschalter, zum anderen aber auch über Smartphone und WLAN“, sagt Diersche. Zusätzlich zur individuellen Beleuchtung ließ der Bauherr eine Anlage installieren, über die alle Räume unterschiedlich beduftet werden können. So gibt es beispielsweise einen Weihnachtsduft oder pas- send zur Sommerzeit fruchtige, florale Düfte. „Die Wahrnehmung eines Raumes unterscheidet sich enorm, abhängig vom Duft“, erklärt Diersche. „Es gibt verschiedenste Ingredienzien, die einen Eindruck verändern können. Düfte können beruhigend wirken oder auch anregend. Im Grunde geht es darum, ob ein Duft zu einem Raum oder einem Raumeindruck passt. Wie wichtig der Duft wirklich ist, merkt man meist erst, wenn ein Unwohlgeruch in einem Raum herrscht.“ Wirkung im Unbewussten Noch wird das Prinzip der multisensorischen Ansprache im Bereich von Privathäusern selten angewendet. Synästhetische Architekturen findet man vorwiegend in Hotels, Shops oder bei temporären Rauminstallationen. Vor allem im Bereich des Marketings setzt die Branche zunehmend auf psychologische und neurologische Erkenntnisse. Demnach soll der Konsument nicht nur durch Raumgestaltung, sondern auch durch Lichtstimmungen, Düfte und Musik in seinem Kaufverhalten beeinflusst werden. Neurowissenschaftler beobachten mit Verfahren wie zum Beispiel der Magnetresonanztherapie, was im mensch­lichen Gehirn bei Kaufentscheidungen passiert. Das eindeutige Ergebnis: Die Entscheidung folgt nur scheinbar rationalen Kriterien, der eigentliche Kaufimpuls wird durch Emotionen und Stimmungen ausge­ löst. Denn während alles, was wir über unsere Augen wahrnehmen, in einem relativ bewuss­ ten Areal des Gehirns verarbeitet wird, wirken Geruch, Geschmack und auch die Empfindung von Lichtstimmungen auf der emotio­ nalen, meist unbewussten Ebene. Und so kann es vorkommen, dass einem beim Gang zur Bäckerei durchaus bewusst ist, dass der verströmte Brötchen-Duft ein MarketingTrick ist, und dennoch empfindet man den Duft als angenehm und bekommt Appetit. Es wirkt also, ob wir wollen oder nicht. Denn die Nase arbeitet permanent – selbst im Schlaf leitet sie fortwährend Geruchsinformationen direkt in bestimmte Zentren des Gehirns, in denen Emotionen und Stimmungen verarbeitet werden. „Man sollte nicht nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, sondern mit offener Nase“, sagt Professor Hanns Hatt. Der Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum gilt durch seine Entdeckungen menschlicher Riechrezepto­ren und der Wirkung von Gerüchen beim Menschen als führender Experte für Geruchsfor­ schung. „Ich lege jedem nahe, sich beim Betreten eines Raums nicht nur umzuschauen, sondern auch ‚umzuriechen‘. Denn damit erfährt man eine völlig unbekannte Welt, die zwar nicht sichtbar ist, uns aber umgibt und beeinflusst.“ Nach Ansicht Prof. Hatts bestimmt das Olfaktorische maßgeblich unsere Raumwahrnehmung, möglicherweise sogar mehr als die Optik. So weiß man inzwischen, dass Düfte sehr stark mit Erinne­ rungen aus unserer Kindheit verknüpft sind. Vanille oder Lavendel können ganz ursprüng­ liche Gefühle der Geborgenheit und des Ver- trauens auslösen, die anschließend mit der gegenwärtigen Situation – und damit mit dem Raum oder dem Produkt – verknüpft werden. Das Ergebnis ist eine positive emotionale Assoziation, die in den meisten Fällen völlig unbewusst ist. Dennoch ist der Einsatz von Düften eine äußerst diffizile Angelegenheit. „Weit verbreitet ist der Gedanke: Viel hilft viel“, erklärt Prof. Hatt. „Das Gegenteil ist der Fall: Zu hohe Konzentrationen führen dazu, dass der Duft in Augen und Nase sticht.“ Auch die Qualität der Düfte sei entscheidend: „Es gibt Düfte, die fast nur aus billigen Lösungsmitteln bestehen, gemischt mit etwas synthetischen Duftstoffen. Diese reizen zusätzlich zu unserem Riechsystem auch den Warn- und Schmerznerv Trigemi­ nus, sodass Kopfschmerzen und Übelkeit entstehen können.“ Um einen positiven Effekt zu erzielen, empfiehlt der Wissenschaftler, vor allem qualitativ hochwertige Düfte aus reinen ätherischen Ölen einzuset­ zen, in einer niedrigen Konzentration, die nur knapp über der Wahrnehmungsschwelle liegt. Begriff „Synästhesie“ stammt dabei eigentlich aus der Psychologie und bezeichnet eine Wahrnehmungsstörung, bei der Sinnesreize „fehlerhaft“ miteinander verknüpft werden. Es entsteht zum Beispiel der Eindruck, Far­ ben schmecken zu können, Musik oder Düfte zu sehen. Dieses Empfinden kann unter Umständen auch durch eine intelligente Kombination multisensorischer Mittel in synästhetischen Raumkonzepten hervor­ ge­rufen werden – in diesem Fall aber als bewuss­tes, sinnliches Erlebnis. Selbstredend werden dabei nicht alle Sinne gleich stark angesprochen. Auf die Mischung und die Intensität kommt es an. Farbe, Form, Licht, Haptik, Material, Geräusche und Düfte ergeben im Idealfall eine optimale Kombination. Eine große Kunst, die leider nicht immer gelingt. So gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die das Spiel mit den Sinnen ins Gegenteil verkehren können. Jeder Mensch besitzt beispielsweise eine ganz eigene, individuell geprägte „Dufthistorie“. Es gibt Multisensorische Raumgestaltung – eine große Kunst Im Bereich der Raumgestaltung können mul­tisensorische Mittel also im Sinne einer synästhetischen Architektur gezielt und aufeinander abgestimmt eingesetzt werden, sodass eine bewusst-intensive Raumerfahrung generiert werden kann, die zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden führt. Der ERCO Lichtbericht 96 11 Villa Linari, Hamburg Architekt: Thomas Dibelius, Dibelius Architekten, Hamburg Licht- und Elektroplanung: Manfred Necker, Ralph Kolbinger, Sineplan, Hamburg Lichtsteuerung: Dirk Beyer, Ingenieurbüro Beyer, Neumünster Fotos: Frieder Blickle, Hamburg Die bis ins Detail ruhige und klare Formensprache des Hauses unterstützt die Wirkung von Licht, Duft und Inneneinrich­ tung und ermöglicht ein ganzheitliches Raumer­ leben. www.linari.com Warm-Kalt-Kontrast: Synästhesie zwischen Beleuchtung, Materia­ lien und Temperatursinn kommt im WellnessBereich zur Anwendung. Auf mehreren sensori­ schen Ebenen hebt sich die Sauna trotz der trans­ parenten Wände vom Nassbereich ab. In der oberen Etage befin­ den sich verschiedene Schlaf- und Arbeitsräume. Im Staffelgeschoss ist die großzügig verglaste Bibliothek angesiedelt, die sich zu einer Dachterrasse hin öffnet. Der studierte Wirtschafts­ ingenieur und Designer Rainer Diersche gründete 2001 die Marke „Linari“, für hochwertige und exklusive Raumparfüms. Die „Villa Linari“ symbo­ lisiert die Philosophie und den gestalterischen Anspruch des Unterneh­ mers: „Die Düfte meiner Firma sind sehr puristisch. Das sollte sich auch im Haus widerspiegeln.“ Eine eigens installierte Beduftungsanlage ermög­ licht es, jedem Raum einen Duft zuzuordnen. Im Zusammenspiel mit Licht und Architektur entsteht so ein multisen­ sorischer Raumeindruck. Düfte, die mit angenehmen Situationen verknüpft sind, aber auch vermeintlich schöne Gerüche können für bestimmte Personen unangenehm sein, je nachdem, was sie damit assoziieren. Kontraproduktiv ist es auch, wenn Widersprüche zwischen zwei Sinnesempfindungen entstehen: Sehen wir einen PVC-Boden mit realistisch nachgebildeter Eiche-Optik, übermittelt unser Sehnerv die Information „Holzboden“. Erst beim Betreten des Bodens spürt man den Unterschied: Er gibt nach, der antizipierte Klang von Schritten auf Holz bleibt aus, der Nutzer fühlt sich unbewusst „betrogen“. Dies bestätigen auch Untersuchungen des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen: Die Forscher fanden heraus, dass das Gehirn aus unterschiedlichen Sinneseindrücken ein sensorisches „Bild“ formt. Ist dieses aber über die verschiedenen Sinne hinweg inkonsistent, werden diese „falschen“ Bilder ausgeschlossen, also als unwahr identifiziert. Sozusagen eine demokratische Entscheidung der Sinne, wobei der Sehnerv den stärker unbewusst wirkenden Sinnen häufig unterlegen ist. Intensives Erleben wird erinnert Was diese Erkenntnisse für die Architektur bedeuten, kann man am ehesten an temporären Räumen wie zum Beispiel Messeständen ablesen, wo multisensorische Mittel als Element der Raumgestaltung bislang vorwiegend eingesetzt werden. Ein Beispiel für ein gelungenes synästhetisches Konzept war 12 ERCO Lichtbericht 96 ein Stand des Fachbereichs Innenarchitektur der FH Coburg im Rahmen der „Designale“ auf der Verbrauchermesse „Heim & Handwerk“ in München: „Lichtwelten“ entführte die Besucher in verschiedene Farbzonen, die gleichzeitig gefühlt, gehört und gerochen werden konnten. So wurde etwa grünes Licht mit dem Duft von frisch gemähtem Rasen kombiniert. Ein anderes multisensorisches Erlebnis konnten die Zuschauer des Thea­­ terstücks „Die Gesellschaft der Düfte“ im „Casa­max Theater“ in Köln erleben: Die Auf­ führung des Stücks nach Motiven von Patrick Süsskind durch das „teAtmo“ Ensem­ble wurde unterstrichen durch eine intensive Lichtbespielung, zu der szenisch genau vorprogrammierte Duftdosierungen aktiviert wurden. Bei einem Grundduft von Blüten und Früchten wurde beispielsweise bei einer Klinikszene der typische Geruch nach Desinfektionsmitteln abgegeben, um das Geschehen auf der Bühne emotional zu verstärken. Die „Duftre­gie“ beider Projekte stammt von der Neusser Agentur „Magicbox“, die Wahrnehmungskonzepte für den Bereich der Live-Kommunikation entwickelt. „Die Menschen reagieren in multisensorisch bespielten Räumen deutlich intensiver“, berichtet Elke Kies, Inhaberin der Agentur, von ihren Erfahrungen. „Die Erlebnisintensität ist stärker und auch die Erinnerungsfähigkeit ist sehr viel höher.“ Was in Marketing, Kunst und temporärer Architektur bereits gang und gäbe, hält nun auch vorsichtig Einzug in den Bereich der Baukunst. Weg vom reinen „Sehen“, hin zum ganzheitlichen Empfinden eines Raums, könnte die Devise lauten. Denn selbst wenn Sinneseindrücke wie Akustik oder Duft nicht gezielt eingesetzt sind, sind sie doch vorhan­ den. Und werden wahrgenommen. „Duftfreie Räume gibt es nicht, jeder Raum besitzt von sich aus einen Duft“, sagt Prof. Hatt. „Durch die Möbel, die Teppichböden, vor allem durch die Menschen im Raum und deren Kleidung.“ Vor diesem Hintergrund scheint es also sinnvoll, den Fokus in der Raumgestaltung nicht allein auf die Optik zu legen, sondern auch multisensorische Mittel wie Duft, Klang und Licht bewusst mit einzubeziehen, um ein ganzheitliches Raumerlebnis zu schaffen. „Ich kann mir vorstellen, dass schon bald eine stärkere Symbiose zwischen den Disziplinen stattfindet“, sagt abschließend Rainer Diersche. „Durch die LED-Technologie werden völlig neue Möglichkeiten beim Licht geschaffen und auch bei der Beduftung glaube ich, dass zurzeit ein Umbruch stattfindet. Ich vermute, dass beides im Sinne einer synästhetischen Architektur in Zukunft eine Einheit bildet. Wir sind auf dem richtigen Weg, doch man muss der Sache noch etwas Zeit geben.“ Über die Autorin Katja Neumann ist freiberufliche Design­ journalistin mit den Schwerpunkten Licht und Beleuchtung. Sie ist Mitbegründerin des internationalen FachjournalistenNetzwerks „Designjournalists“ und wurde für ihr Online-Magazin „Spoonfork“, das sie von 2005 bis 2012 herausgab, mehr­ fach mit Designpreisen ausgezeichnet. Katja Neumann schreibt als Autorin und Fachjournalistin für verschiedene Printund Online-Magazine über die Themen Design, Architektur, Licht und Beleuch­ tung. Sie lebt und arbeitet im Ruhrgebiet. www.designjournalists.com ERCO Lichtbericht 96 13 ERCO Kernkompetenz LED-Optiken Präzisionsarbeit für höchste Lichtqualität Sie sind kristallklar, leicht und nicht größer als ein Schokoriegel – aber in ihnen steckt das Geheimnis der überlegenen Effizienz und Lichtqualität von ERCO LED-Lichtwerkzeugen: Die LED-Optiken aus optischem Polymer, die im Lüdenscheider Werk produziert werden. Entwicklung, Konstruktion, Werkzeugbau, Produktion, Montage: Alle Schritte erfolgen unter einem Dach. Die kurzen Wege helfen, den technologischen und qualitativen Vorsprung zu sichern. Um die steigende Nachfrage nach LEDStrahlern bewältigen zu können, hat ERCO jetzt eine automatisierte Fertigungszelle in Betrieb genommen, in der ein Industrieroboter das gesamte Handling der Teile übernimmt – von der Entnahme aus der Spritzgussmaschine über den Zuschnitt per Laser bis zur optoelektronischen Prüfung und schließlich der Ablage fertiger Teile in Transporttabletts: Ein faszinierendes technisches Ballett. 14 ERCO Lichtbericht 96 Sauggreifer am Roboterarm platzieren die optischen Präzisionsbauteile – hier ein DreifachKollimator – schonend in einem Zuführrahmen für die optoelektronische Prüfung. Fotos: Thomas Pflaum / AGON, Castrop-Rauxel Alle 36 Sekunden kann der Roboter ein neues Gussteil aus der stählernen, hochglanzpolierten Spritzgussform entnehmen, nachdem die zweiteilige Form während des Spritzvorgangs mit einer Kraft von 1100 kN zugehalten wurde. Noch besteht das Teil aus zwei Kollimatoren, verbunden durch den Anguss. Das Einrichten der Fahrwege des Roboters ist Millimeterarbeit. Der Einrichter definiert im manuellen Betrieb die Endpunkte der Bewegung sowie Sicherheitsabstände zu den Maschinenteilen, einen optimalen Weg berechnet anschließend der Steuerungsrechner des Roboters selbst. Die Güte der optischen Bauteile wird Stück für Stück mit digitalen, optoelektronischen Prüfverfahren kontrolliert: Ein automatisierter Vorgang, der fehlerhafte Teile gnadenlos aussortiert und die Einrichter der Anlage gegebenenfalls auf mögliche Prozessfehler aufmerksam macht. ERCO Lichtbericht 96 15 Neuheiten 2013 Trion LED Neuheiten 2013 Parscoop LED Trion Deckenfluter mit LED Das archetypische Design von Trion fügt die Wandleuchte zur Deckenbeleuchtung unauffällig in die Architektur ein und hat sich in vielen Anwendungen bewährt. Neu sind Ausführungen mit leistungsfähiger LED-Technik: In zwei Größen mit entsprechend abgestuften Lichtströmen sowie mit den zwei Abstrahlcharakteristiken breit strahlend und tief strahlend. Parscoop mit LED Das Programm Parscoop ist für die flutende Beleuchtung der Architektur im Außenraum vorgesehen, eignet sich aber ebenso für Innenräume. Wandmontiert beleuchten Parscoop Fluter Decken, LED Vordächer oder Böden. Bei Deckenoder Bodenmontage beleuchten sie Wände und Fassaden. Neu sind Ausführungen mit leistungsfähiger LED-Technik: In zwei Größen bzw. Leistungsstufen sowie mit den Abstrahlcharakteristiken breit strahlend und tief strahlend. Lichtlenkung bei Trion LED Die Lichttechnik der Trion Wandleuchten mit LED zeichnet sich durch Effizienz und sehr gute Gleichmäßigkeit der Hellig­keits­ verteilung aus. Dies ermöglicht größere Leuchtenabstände für wirtschaftliche Lichtkonzepte. Mit breit oder tief strahlenden Sphero­ litlinsen steht für jede Beleuchtungaufgabe eine abgestimmte Lichtstärkeverteilung bereit. Streulichtfreiheit, insbesondere auch an der Montagefläche, und eine sehr gute Abblendung für hohen Sehkomfort gehören zu den weiteren Merkmalen der Trion LED Wandleuchten. Die vary­chrome RGBW-Ausführungen erweitern den Einsatzbereich von Trion auf die Inszenierung von Decken mit farbigem Licht beziehungsweise hochwertigem weißen Licht mit variabler Farbtemperatur. LED Deckenfluter 12W – 24W 1080lm – 2400lm breit strahlend, tief strahlend Lichtbegrenzer Mit dem Lichtbe­ grenzer kann bei den LED-Aus­füh­rungen für Warm­ weiß und Neutral­ weiß die Reichweite des Lichtkegels in der Hauptachse präzi­se auf die Anwen­dung eingestellt werden. Varychrome RGBW Für stufenlos wähl­ bare Farbtempe­ratur und inszenierende Effekte mit gesättigten Farbtönen sind Trion Deckenfluter mit LED auch in RGBW-Varychrometechnik erhältlich. B 100 % G Breit strahlend Für eine wirtschaftliche Beleuchtung von Decken und Wänden eignet sich die breit strahlende Version der Parscoop Fluter mit LED. Tief strahlend Große Wand- und Deckenflächen lassen sich mit der tief strahlenden Version effektvoll beleuchten. Eine Leuchtenneigung von 20° führt zu besonders gleichmäßiger Helligkeitsverteilung. R ww 80 60 40 20 0 300 16 ERCO Lichtbericht 96 Lichtlenkung bei Parscoop LED Die Lichttechnik der Parscoop Wand-/Deckenfluter mit LED zeichnet sich durch Effizienz und sehr gute Gleichmäßigkeit der Hellig­keitsverteilung aus. Dies ermöglicht größere Leuchtenabstände für wirtschaftliche Lichtkonzepte. Mit breit oder tief strahlenden Sphero­litlinsen steht für jede Beleuchtungaufgabe eine abgestimmte Lichtstärkeverteilung bereit. Streulichtfreiheit, ins­be­sondere auch an der Montagefläche, und eine sehr gute Abblen­dung für hohen Sehkomfort gehö­ren zu den weiteren Merkmalen der Parscoop Wand-/Deckenfluter mit LED. Tief strahlend Große Deckenflächen lassen sich mit der tief strahlenden Version effektvoll beleuchten. Breit strahlend Zur wirtschaftlichen Beleuchtung von Fluren und Gängen eignet sich die breit strah­lende Version der Trion Deckenfluter mit LED. Wand-/Deckenfluter 24W – 48W 2160lm – 4800lm breit strahlend, tief strahlend 400 500 600 700 800 nm ERCO Lichtbericht 96 17 Fokus Doppelfokus LED-Lichttechnik für Projek­ tions­strahler Projektionsstrahler mit LEDs gehö­ ren zu den relativ jungen Entwick­ lungen in der Lichttechnik. Der Grund dafür liegt in der höheren Komplexität von Abbildungsoptiken verglichen mit normalen Strahlern. Sie benötigen eine Lichtquelle mit ausreichender Lichtstärke und einem kompakten Brennpunkt. Diese ergibt sich bei konventionel­ len Leuchtmitteln wie NiedervoltHalogenlampen durch die Lampe. Für eine vergleichbare Lichtwirkung benötigt man aber aktuell noch mehrere LED-Chips auf einer Pla­ tine, die jeweils einzelne Brenn­ punkte repräsentieren und für eine scharfe Abbildung zusammenge­ fasst werden müssen. Dies erfolgt in der ERCO Konstruktion durch eine Fresnellinse, die durch die gestufte Anordnung ihrer Linsen­ segmente eine kompakte Bauform zulässt. In der Bildebene liegt ein Konturenschieber, um Größe und Form des Lichtkegels zu justieren. Zur Fokussierung bei unterschiedli­ chen Beleuchtungsabständen dient schließlich die Abbildungslinse, die sich am Konturenvorsatz verschie­ ben lässt. Dieses optische System mit einer Abbildungslinse zeichnet sich durch hohe Lichtstärke aus. Wie ihre Pendants mit Nieder­ volt-Halogenlampen sind LEDProjektionsstrahler dimmbar, bie­ ten aber im Vergleich eine höhere Lichtausbeute und eine wesentlich längere Lebensdauer – und damit überlegene Wirtschaftlichkeit im Betrieb. LED-Projektionsstrahler in der Anwendung Projektionsstrahler mit Konturen­ schiebern erzeugen einen scharf begrenzten, in seiner Form und Größe anpassbaren Lichtkegel. Damit eignen sie sich besonders für kontrastreiche Lichtinszenie­ rungen beispielsweise in Museen, Restaurants oder in Wohnräumen. Ein typisches Einsatzgebiet ist die randscharfe Beleuchtung von Bil­ dern, die durch diesen Effekt aus sich selbst heraus zu leuchten scheinen. Das Einstellen der Projek­ tion ist einfach: Ein Verschieben der Projektionslinse am Konturen­ vorsatz reguliert die Randschärfe des Lichtkegels und fokussiert auf unterschiedliche Beleuchtungs­ entfernungen. Die Konturenschieber steuern Größe und Form der projizierten Kontur. In der Praxis bewährt es sich, den Lichtkegel zunächst etwas kleiner als das Bild­format einzustellen und ihn anschließend durch leichtes Defo­ kussieren soweit bis zum Bildrand laufen zu lassen, dass noch kein Licht die Hintergrundfläche tan­ giert. Ein großer Handhabungsvorteil der LED-Projektionsstrahler ist die geringe Wärmeentwicklung im Strahlengang: Die Konturenschieber aus Polycarbonat erlauben auch im Betrieb ein bequemes Einrichten der Projektionsfläche – im Gegensatz zu Konturenschie­ bern aus Metall für herkömmliche Leuchtmittel, die sich schnell erwär­men. Die Inszenierung von Ausstellungen, einem wichtigen Anwendungsfeld für Projektions­ strahler, profitiert von der kons­ tanten Farbtemperatur der LEDs beim Dimmen: Bei geringen Dimm­ werten erfolgt keine Verschiebung in den warmtonigen Bereich wie bei Glühlampen, Lichtfarbe und Farbwiedergabe bleiben für alle Exponate einheitlich. 1 2 3 --- Strahlengang Beleuchtung Strahlengang Projektion 18 ERCO Lichtbericht 96 Optec Projektionsstrahler Prägnantes Designmerk­ mal des Optec Projektions­ strahlers ist die Trennung von runder Projektions­ optik und dem rechtecki­ gen Gehäuse für das Betriebsgerät. Pollux Projektionsstrahler Das kompakte Format der Pollux Projektionsstrahler eignet sich hervorragend auch für kleine Räume. Das erforderliche Betriebs­ gerät befindet sich im Transadapter an der Stromschiene. 4 5 Optik LED Projektionsstrahler Das optische System des LED Projektionsstrahlers basiert auf einem Kolli­ mator (1), der die halb­ kugelförmige Lichtab­ strahlung der LED-Chips mit ihren Linsen parallel ausrichtet. Um eine Abbildung einer Kontur zu ermöglichen, fasst die Fresnellinse (2) die Licht­ strahlen der verschiede­ nen LEDs zusammen. Das Einstellen von Größe und Form des gewünschten Lichtkegels erfolgt über den Konturenschieber (3). Durch Verschieben der Abbildungslinse (4) kann man schließlich die Schärfe der abgebildeten Kontur (5) auf die jeweili­ ge Entfernung anpassen. Projektionsfläche einrichten Das Herausziehen des Konturenschiebers vergrößert die Projektionsfläche. Perspektivische Ver­ zerrungen können durch Drehen aus­ geglichen werden. Schärfe einstel­len Die Randschärfe des Lichtkegels kann durch Ver­ schieben des Lin­ senträgers regu­ liert werden. Thomas Schielke ERCO Lichtbericht 96 19 Statoil Hauptverwaltung, Stavanger Architektur: AROS AS Arkitekter, Sandnes (1977-79) Lichtplanung: Statoil ASA, Stavanger Fotos: Thomas Mayer, Neuss Der staatliche Energiekonzern sitzt buchstäblich an der Quelle - er vermarktet den Ölreichtum Norwegens weltweit. Dennoch wird am Firmensitz in Stavanger mit Energie bewusst umgegangen: Das campusartige Gelände bekam jetzt Beleuchtung mit LED. www.statoil.com Grasshopper mit LED Kompakte Gehäuse, eine breite Auswahl an Abstrahlcharakteristiken und hohe Effizienz durch die Spherolitlinsentechnik: Das sind die Merkmale von Grasshopper. Bei Statoil dienen sie in der Charakteristik oval flood zur Beleuchtung des überdachten Haupteingangs. der Campus-Architektur Mies van der Rohes für das Illinois Institute of Technology in Chicago oder den Verwaltungsbauten von Egon Eiermann für die deutsche IBM bei Stuttgart. Die vierflügligen Büropavillons bilden mehrere Innenhöfe, die es neben den Zugängen und Verbindungswegen in den langen nordischen Winternächten zu beleuchten gilt. Eine sukzessive energetische Sanierung der eigenen Liegen­ schaf­ten ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Statoil, und dazu gehört auch die Reduzierung des Energieverbrauchs durch effizientere Außenbeleuchtung. Mit LED-Lichtwerkzeugen von ERCO gelingt es, den Unternehmenssitz durch eine attraktive nächtliche Inszenierung aufzuwerten und zugleich durch die hohe Effizienz der Beleuchtungsanlage zu den Energiesparzielen beizutragen. Die Nächte sind lang im nordischen Winter. Umso wichtiger ist eine attraktive und effiziente Beleuch­ tung von Außenanlagen: Für die Orientierung und das Sicherheitsgefühl der Nutzer, für das Erscheinungsbild eines international tätigen Unternehmens wie Statoil. 20 ERCO Lichtbericht 96 Das ist das Understatement, das der Rest der Welt als so typisch skandinavisch empfindet: Ein Komplex drei- bis vierstöckiger Büropavillons auf einem campusartigen Gelände, sachlich gestaltet in der Tradition der klassischen Moderne, nicht neu, aber tadellos gepflegt – so zurückhaltend präsentiert sich das größte Unternehmen Norwegens, der Energiekonzern Statoil, an seinem Hauptsitz in Stavanger. Die Ölfunde in der Nordsee bescheren dem Land seit den 1970er Jahren einen großen Wohlstand, dabei dient der 1972 gegründete Konzern als das zentrale Instrument der Förderung, Verarbeitung und Vermarktung der Bodenschätze. Heute ist das einstige Staatsunternehmen eine börsennotierte Aktiengesellschaft, an der der norwegische Staat weiterhin eine Mehrheit von 64% hält. Die Verwaltungszentrale beschäftigt etwa 4.500 Menschen, während insgesamt rund 30.000 Angestellte weltweit für Statoil arbeiten: Auf norwegischen Bohrinseln, aber auch im Ausland von Algerien bis Venezuela, in Raffinerien und an Pipelines bis hin zu den Tankstellennetzen, die Statoil in Skandinavien und dem Baltikum betreibt. Aber auch bis Stavanger hat sich herumgesprochen, dass die zur Zeit noch üppig sprudelnden Öl- und Gasquellen endlich sind. Entsprechend kümmert sich der Geschäftsbereich „Erneuerbare Energien“ um Windkraft, Biodiesel oder Wasserstofftechnologie. Der Verwaltungskomplex, den das Architekturbüro AROS AS Arkitekter aus Sandnes in den 1970er Jahren entwarf und bis in die 1980er Jahre hinein erweiterte, hat seine Vorbilder in Midipoll mit LED Die Midipoll Pollerleuchte mit LED beleuchtet nicht nur Flächen oder Wege effektiv, sondern setzt sich selbst dezent mit Licht in Szene - bei einer Nennleistung von nur 8W. Beamer mit LED Auch die bewährten Beamer Scheinwerfer sind inzwischen mit LEDSpherolitlinsentechnik erhältlich. Hier inszenieren sie die Vegetation im Garten des Betriebsrestaurants von Statoil - in der Ver­sion mit einem warmweißen 12W-LEDModul und einer SpotOptik. ERCO Lichtbericht 96 21 Rathaus Schorndorf Architekt: Ippolito Fleitz Group, Stuttgart Lichtplanung: Stefan Hofmann, Lichtwerke, Köln Fotos: Dirk Vogel, Dortmund Im Lichtbericht 95 schilderten Architekt und Lichtplaner dieses Projektes ihre Praxiserfahrungen beim Einsatz von LED-Lichtwerkzeugen. Jetzt ist der Umbau abgeschlossen – das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie. www.schorndorf.de/de/Rathaus Blick von außen in das Trauzimmer, das auch als Besprechungsraum des Bürgermeisters dient: Tönung und Farbwieder­ gabe der warmweißen LEDs in den Quintessence Deckeneinbauleuchten begeistern die Planer und Nutzer des Gebäudes gleichermaßen. 22 ERCO Lichtbericht 96 „Geburtsort von Gottlieb Daimler“, mit diesem allgegenwärtigen Verweis auf den berühmtes­ ten Sohn Schorndorfs stellt sich die Stadt bei Stuttgart in die Tradition der schwäbischen Tüftler und Schaffer. Wer von der Fachwerkidylle des historischen Marktplatzes aus das Foyer des neu umgebauten Rathauses betritt, erlebt die Verbindung von Traditionsbewusst­ sein und Modernität hautnah: Mit großer Selbstverständlichkeit fügen sich die gläsernen Einbauten des Trauzimmers und des großen Ratssaales, die die Stuttgarter Ippolito Fleitz Group entwarfen, in den Rahmen des denkmal­ geschützten Baus von 1730, bieten neue Einund Durchblicke und erfüllen mit Eleganz die funktionalen Anforderungen des 21. Jahrhun­ derts. Die prägenden Gestaltungselemente im Ratssaal sind ein wellenförmig geschwungenes Deckensegel, das an der Stirnseite des Saales als Projektionsfläche in die Wand übergeht, die U-förmig angeordneten Pulte der Abgeordne­ ten aus fugenlosem, weißem Corian sowie die raumhohen Vorhänge, die mit ihrem warmen Braunton die kühle Ästhetik der Möblierung kontern. Deckenintegrierte Beleuchtung ist das tragende Element der Lichtplanung von Prof. Stefan Hofmann: Montiert in zurückge­ setzte Deckengräben, sind Quintessence LEDEinbaustrahler – je nach Einbauhöhe mit der Charakteristik spot beziehungsweise narrow spot – für eine gleichmäßige Ausleuchtung der Arbeitsflächen präzise ausgerichtet. Mit LEDDownlights und -Wandflutern stellt das Quintessence System auch für andere Raum­ situationen im Gebäude die passenden Werk­ zeuge bereit. Verdeckt montierte Parscoop Deckenfluter sorgen für eine indirekte Grundbe­ leuchtung. Die Betrachtung der Kosten, bezogen auf die Lebensdauer der Lichtanlage, überzeugte auch den Rat der Stadt, obwohl zunächst höhere Investitionen als für konventionelle Beleuchtung erforderlich waren. Die Mehrkos­ ten amortisieren sich innerhalb weniger Jahre durch geringere Energie- und Wartungskosten und das Gebäude demonstriert Verantwortung und Fortschrittlichkeit. Quintessence Richtstrahler mit LED Digitale Ästhetik: Die individuell angefertigten Akustikplatten der Decke haben die Architekten mit einem gepixelten Loch­ muster versehen, das sich in den Lichtpunkten der ERCO LED-Optik wieder­ findet. Ein Darklighreflek­ tor sorgt bei den Quint­ essence Richtstrahlern für perfekten Sehkomfort. Das randlose Einbaudetail trägt zur präzisen, minima­ listischen Erscheinung bei. ERCO Lichtbericht 96 23 Stiefelkönig, Wien Architekt: Mag. Hans Michael Heger, Graz Lichtplaner: Vedder Lichtmanagement, München / Mitterberg Fotos: Gustavo Allidi Bernasconi, Wien Der Duft von Leder, das Gefühl von Qualität in den Händen, die Erfüllung wahrer Schuhträume – seit fast 100 Jahren steht das österreichische Unternehmen Stiefelkönig, das zur Leder und Schuh AG gehört, für exklusive Schuhmode. Der neue Flagshipstore in der Wiener Mariahil­ ferstraße, mitten im Zentrum der Metropole, setzt jedoch selbst für dieses Unternehmen neue Maßstäbe. Auf mehr als 460 Quadratme­ tern werden über 20.000 Paar Schuhe angebo­ ten, thematisch getrennt in vier Erlebniswelten für Frauen, Männer, Kinder und den Lifestyle­ bereich. Alle Bereiche sind baulich komplett unter­ schiedlich ausgestattet und bilden doch durch den Einsatz großer Glasscheiben und großzügi­ ger Sichtachsen eine verblüffende Einheit. Die Übergänge sind sanft ausgeleuchtet, um den Höhepunkten der einzelnen Bereiche den nöti­ gen Freiraum zu lassen. Details, wie etwa die Sitzecke, in der Kinder sich Hörspiele über von der Decke hängenden Kopfhörern anhören können, werden auf diese Weise eindrucksvoll hervorgehoben. Die größte Herausforderung der Lichtplaner von Vedder Lichtmanagement aus München waren die sehr unterschiedlichen Deckenhöhen. Am Ende zählt bekanntlich das Licht auf dem Produkt und im Raum, egal, ob bei Deckenhö­hen von unter 2,50 Meter oder bis hin zu 6 Metern. Gelöst wurde diese Problematik durch Light Board Strahler, die durch ihre hocheffiziente und streulichtarme Lichttechnik sowie ihre hohe Flexibilität mit verschiedenen Leistungsklassen eine ideale Lösung für die Anforderungen dar­ stellt. Beispielhaft hierfür ist die einzigartige Narrow spot-Technologie von ERCO mit einem Ausstrahlungswinkel von weniger als 10 Grad und einer besonders großen Beleuchtungsstärke auf der Zielfläche, auch bei großen Höhen. Stiefelkönig selbst präsentiert sich, in Anleh­ nung an die Gebrüder Grimm, mit dem Slogan "Wer hat die schönsten Schuhe im ganzen Land? Stiefelkönig!" Die exzellente Farbwie­ dergabe, die mit den Light Board Strahlern mit LEDs in Warmweiß erzielt wird, unterstützt die­ sen Anspruch an Qualität und Einzigartigkeit. Immer neue Trendfarben, aber auch klassische changierende Brauntöne brauchen ein solch brillantes Licht, um dem Kunden märchenhaft schön zu erscheinen. Jan Battenberg 24 ERCO Lichtbericht 96 Hochwertige Schuhe von Marken wie Guess, Calvin Klein, Kennel & Schmen­ ger, Joop!, Boss u.v.m. erstrahlen in hochwerti­ gem Licht. Die Light Board Strahler sind an einer speziellen Stromschiene mit seit­ licher Schienenöffnung befestigt, um der niedri­ gen Deckenhöhe gerecht zu werden. Die streulicht­ arme Technik ermöglicht auch bei diesem extrem flachen Winkel ein blend­ freies Licht. Mit her­kömm­ licher Reflektor­technik wäre diese Anwendung nicht möglich gewesen. ERCO Lichtbericht 96 25 Turck Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Halver Architekt: artec, Lüdenscheid Lichtplanung: LDE KOBER, Dortmund Fotos: Dirk Vogel, Dortmund www.turck.com High-Tech für die industrielle Automation: Mit Bauelementen der Turck-Gruppe entstehen die Fabriken der Zukunft. Der eigene Neubau geht voran – mit effizentem, vernetztem LED-Licht. Quintessence LEDDeckeneinbauleuchten Vertikale Beleuchtung mit Wandflutern prägt den Auftritt von Foyer (links) und Aula - ergänzt durch Downlights und Richtstrahler, die zum Beispiel die frei durch den Raum führende Treppe inszenieren. Industriekultur durch Architektur – eine Hal­ tung, die im mittelständisch geprägten Wirt­schaftsraum Südwestfalen immer öfter anzu­ treffen ist. Der neue Gebäudekomplex des Familienunternehmens Turck ist ein weiterer anspruchsvoller Industriebau im Portfolio des Lüdenscheider Architekturbüros artec. Seine 13.000 m2 Nutzfläche umfassen Entwicklungs­ labors und Fertigungsstätten, aber auch eine 700m2 große multifunktionale Aula. Als Produ­ zent von Hochtechnologie für die Industrie­ automatisierung stand modernste Gebäude­ technik im Pflichtenheft des Bauherren. DALI-gesteuerte LED-Beleuchtung sorgt für effizienten Sehkomfort im gesamten Gebäude und ermöglicht szenografische Effekte in der großzügigen Aula. 26 ERCO Lichtbericht 96 Logotec LED Die vielseitigen LEDStrahler und -Fluter über­ nehmen unterschiedliche Aufgaben im Konzept der Lichtplanerin Nicole Kober: Von der Akzentu­ ierung ausgestellter Pro­ dukte im Foyer mit den eng strahlenden Charak­ teristiken bis zur Beleuch­ tung der Korridore mit der Abstrahlcharakteristik oval flood. Atrium Die Einbau-Uplights kommen, bestückt mit hocheffizienten HalogenMetalldampflampen, als Werkzeuge zur indirekten Allgemeinbeleuchtung in Verkehrszonen zum Einsatz. Logotec Einbaustrahler mit LED Mit der Lichttechnik der Logotec LED-Strahler für die Stromschienen­ montage stellen Logotec Einbaustrahler eine ästhetische Alternative für gerichtetes, akzentu­ ierendes Licht dar, die sich unauffällig in die Archi­ tektur integriert. Kubus LED Effizientes LED-Licht auch im Außenbereich des Neubaus: Eine Pergola aus Stahlprofilen schafft einen Übergangsbereich zwischen Aula und offener Terrasse, der mit Kubus Leuchten gestal­ tet ist. ERCO Lichtbericht 96 27 LED-Licht für Schulgebäude: Zwei Schulen in Norwegen Haugaland weiterführende Schule, Haugesund Architekten: Opus Arkitekter AS, Haugesund Fotos: Thomas Mayer, Neuss Skadberg Skole, Stavanger Architektur: Akripartner AS, Stavanger Fotos: Thomas Mayer, Neuss http://skadberg.solaskolen.no www.haugaland.vgs.no Die Schüler in den berufsbildenden Kursen an der weiterbildenden Schule in Haugesund können stolz sein: Sie haben beim Bau ihrer Schulerweiterung entsprechend ihren Fachrichtungen – kräftig mit angepackt und so Berufspraxis gewonnen. 28 ERCO Lichtbericht 96 In Norwegen besuchen Schüler nach der obligatorischen 10jährigen Grundschule ab Klasse 11 weiterführende Schulen, in denen entweder studienvorbereitende oder berufspraktische Fächer belegt werden können. Über eine solche Schule verfügt das Städtchen Haugesund, was es zum Anziehungspunkt für die 15-18jährigen in der Region macht. Die Geschichte der Schule reicht rund hundert Jahre zurück, und die jüngst eröffnete Erweiterung schafft Platz für 850 Schüler. Den Schülern in berufsbildenden Kursen aus dem Baubereich bot der Anbau ein besonderes Lernerlebnis: Sie packten innerhalb ihrer jeweiligen Fachgebiete mit an, bauten also quasi ihre neue Schule selbst mit auf – so entsteht Motivation und Identifikation. Gute Konzepte und eine solide Ausstattung mit Personal sind die eine Seite, andererseits gehören aber auch funktionale Räumlichkeiten mit angenehmer Atmosphäre mit zum Bildungserfolg. Die Planer des ortsansäs­ sigen Büros Opus arbeite­ ten mit klaren Formen und schlichten, ehrlichen Mate­rialien. Nachhaltig­ keit wird auch in Nor­ we­gen bei Bauten der öffent­lichen Hand großgeschrieben – daher fiel die Entscheidung bei der Beleuchtung auf energie­ effiziente, langlebige Quintessence LED-Downlights, die zur attraktiven Erscheinung der Schulräume beitragen. Der 12.000m2 große Komplex der neuen Schule in Skadberg erstreckt sich mit sieben gestaffelten Gebäudeteilen über einen Hang mit 21m Höhenunterschied. Rund 450 Schüler zwischen 6 und 15 Jahren werden hier unterrichtet. Eine zentrale Treppenhalle dient als Verbindung und großzügiger Aufenthaltsraum. Aber auch die Klassentrakte sind funktional und hochwertig gestaltet. Auf niedrigen Energieverbrauch wur­ de großes Augenmerk gelegt: Die fußbodenbe­ heizten Gebäude benötigen dank hervorragen­ der Isolierung deutlich weniger Energie als für öffentliche Bauten in Norwegen vorgeschrieben. Die Korridore profitieren von der hohen Licht­ qua­lität, die durch den Einsatz von Quintessence Downlight-Doppelwandflutern erreicht wird: Bestückt mit hocheffizienten LEDs in Warmweiß sorgen sie für angenehme Leuchtdichten sowohl auf dem Boden als auch auf den Wänden – und das dank Darklightreflektoren mit optimalem Sehkomfort. ERCO Lichtbericht 96 29 Museum der Arbeit, Hamburg Anpacken hat in einer Hafenstadt wie Hamburg Tradition, hier wurde schon immer ebenso hart gearbeitet wie gefeiert. Zu Recht widmet Hamburg deshalb der Arbeit ein eigenes Museum. Die neue Dauerausstellung erstrahlt in LED-Licht von ERCO. Das Museum geht auf einen Verein zurück, der 1980 gegründet wurde und 1982 das Gelände der 1871 gebauten ehemaligen Fabrik der „NewYork Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ in Barmbek bezog. Nach 10 Jahren Provisorium begann 1992 der Umbau; 1997 eröffnete die erste Dauerausstellung. Seit 2008 trägt die Stiftung Historische Museen Hamburg das Museum, und schließlich präsentierte die Direktorin Prof. Dr. Kirsten Baumann im April 2012 die neu gestaltete ständige Ausstellung „ABC der Arbeit. Vielfalt, Leben, Innovation“ im 2. Stock des Haupthauses. Auf 400m2 werden unterschiedlichste Aspekte der Geschichte der Arbeit in Hamburg seit der Industrialisierung aufgegriffen und anhand von Arbeitsprodukten, Kleidung, Werkzeugen, Maschinen, mündlichen und schriftlichen Erinnerungen und Fotografien vermittelt: „Unsere Ausstellung ist ein Beitrag zur Geschichte und dem Wandel von Arbeit im 20. Jahrhundert. Am Beispiel Hamburgs verbin­ det sie persönliche Erinnerungsstücke und Arbeitsbiografien mit wegweisenden Innovationen, die für Hamburgs Entwicklung als Hafenund Industriestandort von Bedeutung sind,“ erläutert Direktorin Baumann. Die Ausstellung bilanziert technische Innova­ tionen und soziale Konflikte und reflektiert zugleich die Sammlungsstrategien des Museums mit Einblicken in die Inventardatenbank. Nicht nur hier, sondern auch in weiteren Museen der Stiftung wie dem Altonaer Museum und dem Hamburgmuseum setzen jetzt ERCO LED-Lichtwerkzeuge die Exponate wirkungsvoll in Szene. Sie bieten optimale Lichtqualität und Flexibilität mit wechselbaren Spherolitoptiken – gleichzeitig entlasten niedrige Betriebs- und Wartungskosten die stets strapazierten Etats der Institute: Technischer Fortschritt im Dienst der Kultur. 30 ERCO Lichtbericht 96 Ausstellungsdesign: Sigi Colpe, Hamburg Technische Leitung: Axel Becker, Hamburg Fotos: Frieder Blickle, Hamburg www.museum-der-arbeit.de Arbeitsschutz zum Anfassen: So wird der Museumsbesuch zum sinnlichen Erlebnis. Das brillante Licht der LEDStrahler macht Oberflächen und Materialien der Exponate aus der Arbeitswelt im Detail wahrnehmbar. Light Board Die erst 2012 präsentierte LED-Strahlerfamilie hat sich im Museumsbereich schnell durchgesetzt: Sie bietet extreme Flexibilität mit wechselbaren Spherolitlinsen für unterschiedliche Abstrahlcharakteristiken, hohe Lumenpakete und gute Farbwiedergabe in Gehäusen, die spürbar auf lange Lebensdauer ausgelegt sind. Das Museum nutzt mehrere Faktoren, um die Betriebskosten der Beleuchtung zu senken: Viel Tageslicht fällt gefiltert durch die großen Fenster des historischen Industriebaus ein, helle Oberflächen schlucken wenig Licht und hocheffiziente LED-Lichtwerkzeuge inszenieren die Ausstellung. ERCO Lichtbericht 96 31 Schlusslichter Stiftung Bauhaus, Dessau: Ausstellung Marcel Breuer, 31.05. - 31.10.2012 Seine revolutionären Stahlrohrmöbel sind Ikonen des Designs und stehen bis heute als Sinnbild für eine der einflussreichsten und innovativsten Institutionen der Architekturgeschichte: das Bauhaus. Erst 23 Jahre war Marcel Breuer alt, als er dort 1925 diese heute millionenfach kopierten Klassiker entwarf. Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein würdigte Marcel Breuer im vergangenen Jahr mit einer Wanderausstellung, deren Route unter anderem auch nach Dessau an den Standort des Bauhauses führte. Im unmittelbaren Kontext ihres Entstehungsortes entfalten Breuers Entwürfe eine besondere Ausstrahlung, die durch die gelungene Präsentation wie auch durch die klare und pointierte Beleuchtung mit LED-Strahlern von ERCO unterstrichen wurde. Mit wechselbaren Spherolitlinsen für unterschiedliche Abstrahlcharakteristiken erfüllen die Light Board Strahler die Anforderungen einer flexiblen Ausstellungsbeleuchtung. Das markante, funktionale Design der Strahler schlägt die Brücke zwischen der gestalterischen Tradition des Bauhauses und der zukunftsorientierten LED-Technologie des 21. Jahrhunderts. Fotos: Rudi Meisel, Berlin www.bauhaus-dessau.de Produkttraining für ERCO Mitarbeiter Bevor neue ERCO Produkte den Planern und Lichtanwendern weltweit vorgestellt werden, müssen sie zunächst vor einer besonders kritischen Zielgruppe bestehen: Den Lichtberatern aus den ERCO Büros und Showrooms weltweit, die sich kurz vor der öffentlichen Neuheitenpräsentation zum Jahreswechsel im Lüdenscheider Stammsitz einfinden und von der internen Schulungsorganisation mit den Produkten vertraut gemacht werden. In ausführlichen Workshops begutachten die Experten aus der Praxis Handhabung und Performance der Innovationen. Auch dieses Jahr sprang bei dieser Veranstaltung der Funke über, und wir hoffen, dass unsere Lichtberater ihre Begeisterung auch Ihnen erfolgreich vermitteln können! Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem regionalen ERCO Experten auf – Sie finden ihn unter: www.erco.com/ contact Fotos: Johan Elm, Stockholm 32 ERCO Lichtbericht 96 Ausstellung Produkte und Technik für Museen, Beijing, 28.-30.10.2012 Die staatliche Behörde für das Kulturerbe kümmert sich unter anderem um die Pflege der chinesischen Museumslandschaft: Kunst, Kultur und Tradition werden als identitätsstiftende Elemente begriffen; bei der zügigen Modernisierung existierender und der Gründung neuer Museen gelten internationale Maßstäbe. Gute Zeiten für Anbieter hochwertiger Technik und Ausrüstung für Museen, die sich im Oktober in Beijing schon zum fünften Mal auf einer entsprechenden Fachmesse trafen. 59 chinesische Museen, darunter 21 führende staatliche Häuser sowie 38 von der Industrie oder privat getragene Institutionen präsentierten sich dem Publikum, aber auch ausgewählte internationale Museen sowie 132 Unternehmen, die mit Produkten vom Audioguide bis zur Vitrine passende technische Lösungen anboten. Die Beleuchtung stellt natürlich einen Schlüsselfaktor bei der Inszenierung von Dauer- und Wechselausstellungen dar - auf entsprechend großes Interesse stieß daher der ERCO Stand, der überdies von den Veranstaltern mit dem „Best Design Award“ ausgezeichnet wurde. Fotos: Xu Bing, Beijing http://cme2012.chinamuseum.org.cn Die charakteristische Stele bildete das Zentrum des ERCO Standes, an farbenfrohen Kunstwerken konnten die Besucher sich von der Qualität des ERCO LED-Lichts zur Beleuchtung von Gemälden überzeugen. Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft der Staatsbehörde für Kulturerbe (SACH) und wurde von weiteren Muse­umsverbänden und -behör­den Chinas gefördert. Marcel Breuers Stahlrohrmöbel: Neue Materialien und Technologien führten in den 1920er Jahren zu völlig neuen Formen. Ähnlich revolutioniert zur Zeit die LED die Lichttechnik und ihre Werkzeuge. Leuchtendes Beispiel: Die ERCO Light Board Strahler. Ein dynamischer Markt: China investiert in die Erhaltung und Präsentation seiner Kulturschätze und verfolgt beim Ausbau der nationalen Museums­ landschaft ehrgeizige Ziele. Vom ersten Tag der Verfügbarkeit neuer Produkte können die ERCO Lichtexperten optimal beraten: Dank der ausführlichen Schulungen am Lüdenscheider Stammsitz, wo die Neuheiten unter realistischen Bedingungen untersucht und erprobt werden. Die Spherolitlinsentechnik der ERCO LED-Strahler und -Fluter revolutioniert die Museumsbeleuchtung: Noch nie war effiziente und qualitätvolle Beleuch­ tung so flexibel in der Handhabung. ERCO Lichtbericht 96 33 Villa Romersa, Bologna Architekten: Project Industry, Nicola Ceciliot, Simone Baldan, Capriccio di Vigonza (Padua). Fotos: Thomas Mayer, Neuss E ERCO GmbH Postfach 2460 58505 Lüdenscheid Germany Tel.: +49 2351 551 0 Fax:+49 2351 551 300 [email protected] www.erco.com