Leonardo-Newsletter vom 16. Dezember 2010 Die Kleine Anfrage Wie heizt man eigentlich richtig? Es spielt kaum eine Rolle, ob die Wohnung mit Gas oder Öl warm gehalten wird: Die Preise für die Brennstoffe sind in der Vergangenheit stetig gestiegen - teilweise mehr als deftig. Und wenn die Preise ab und zu gesunken sind, dann geschah das garantiert nicht während der Heizperiode, so das Gefühl der meisten Abnehmer. Richtiges Heizen ist darum schon lange kein Randgruppenthema mehr, der Temperaturcheck im Wohnzimmer ist eher ein cleverer Trend. Wie schwer ist das Gebäude? Schon eine gezielte Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad kann die Heizkosten um zirka sechs Prozent senken. Wichtig ist, beim Heizen zu überprüfen, ob die Absenkung gezielt mit dem Ventil passiert oder das Gebäude die Wärme einfach nicht hält. Experten wie Professorin Dr. Barbara Kaimann von der FH Münster klassifizieren dazu zunächst drei Gebäudearten: Gebäude mit schwerer Gebäudemasse (Betondecken, Mauerwerk und Betonwänden), mittelschwere Gebäude (mit Betonböden und Wänden in Leichtbauweise - die häufigste Variante hierzulande) oder Gebäude mit leichter Gebäudemasse. Kontrolle ist besser Wie weit die Temperatur bei abgeschalteter Heizung absinkt, hängt von der Schwere der Gebäudemasse ab. Sinkt die Temperatur bei abgeschalteter Heizung um nicht mehr als zwei Kelvin ab (was auf die meisten mittelschweren Gebäude zutrifft), wird für das Wiederaufheizen (z. B. nach Rückkehr von der Arbeit) nicht mehr Energie benötigt als zuvor eingespart wurde. Dies kann man ganz leicht überprüfen: Ein kleines Thermometer aufstellen, die Temperatur kontrollieren bevor man geht, Thermostat herunter drehen und bei Rückkehr Temperatur erneut kontrollieren und Thermostat wieder aufdrehen. Ist die Raumtemperatur zwischen Ab- und Aufdrehen der Heizung nicht zu stark gesunken, ist das Abschalten ratsam. Das Regulieren der Heizung kann dann auch von programmierbaren Ventilen übernommen werden. Richtig lüften Ein weiteres wichtiges Thema: Lüften. Nicht Dauerkippstellung sondern Stoßlüften ist das Mittel der Wahl für geringen Energieverbrauch und gutes Raumklima. Dabei gilt grundsätzlich: Die Wärme muss im Gebäude gehalten werden: Dauerlüften kühlt die Räume stärker aus, undichte Fenster und Türen gehören abgedichtet. Lüftungswärmebedarf ist das, was zum Fenster heraus geheizt wird. Transmissionswärmeverlust ist das, was durch ungenügende Dämmung vergeudet wird. Mehr Informationen (PDF und Audio) unter: http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/s/d/16.12.2010-16.05/b/die-kleine-anfrage-wie-heiztman-eigentlich-richtig.html