Fokus Frontier Markets

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Global Investor 1.08, Januar 2008
Expertenwissen für Anlagekunden der Credit Suisse
Fokus Frontier Markets
Neue Chancen auf den Radarschirmen globaler Investoren
Trevor Manuel, Finanzminister von Südafrika Grössere Anstossinvestitionen
tragen zur Wiederbelebung der afrikanischen Wirtschaft bei
Harry Broadman, Weltbank Das Geschäftsklima in Afrika wandelt sich und
bietet Investoren, die First Mover Advantages suchen, neue Chancen
Lars Kalbreier, Credit Suisse Für Anleger ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um
selektive Positionen in den attraktivsten Frontier Markets aufzubauen
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Impressum: Herausgeber Credit Suisse, Global Research, P.O. Box 300, CH - 8070 Zürich, Giles Keating (verantwortlich) Redaktion Arjuna Mahendran, Robert Ruttmann, Ulrich Kaiser
Redaktionsschluss 17. Dezember 2007 Organisation Katharina Schlatter Konzept, Gestaltung und Illustration www.arnold.inhaltundform.com: Michael Suter, Zoé Arnold, Urs Arnold,
Patricia Hardmeier, Selina Bütler, Nadia Bucher (Project Management) Redaktionelle Bearbeitung Zoé Arnold, Marcus Balogh, James Gavin, Ian Lewis, Brendan Maton, Robert Wildi
Layout arnold.inhaltundform.com, Stäfa Satz arnold.inhaltundform.com, Stäfa ( D/E ); gdz AG , Zürich ( F/SP/I ) Druck Feldegg AG , Zollikerberg ( D/E ); Stämpfli AG , Bern ( F/SP/I ) Übersetzung
RZG Anderson, Adliswil ( E ); Alleva Übersetzungen, Baar ( I ); ManRey Übersetzungen, Baden ( D ); Übersetzergruppe Zürich, Zürich ( F/SP ); ITLA , Zollikon ( D ) Korrektorat text control, Zürich
( D/E ); Übersetzergruppe Zürich, Zürich ( F/SP ); Alleva Übersetzungen, Baar ( I ) Fotos Umschlag: Bryce Flynn Photography Inc., Seiten 36, 39, 42, 49, 50, 52 : Martin Stollenwerk, Seiten 47:
Johannes Krömer, Seiten 57: Thomas Eugster
Weitere Ausgaben dieser Publikation erhalten Sie über Ihren Kundenberater. Mitarbeiter der Credit Suisse können weitere Exemplare direkt über Netshop bestellen. Diese Publikation ist über
das Internet erhältlich: www.credit-suisse.com/research. Intranetzugriff für Mitarbeiter der Credit Suisse: http://research.csintra.net. Internationale Unterstützung im Research wird über das
weltweite Netz der Repräsentanten der Credit Suisse gewährleistet.
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Russland
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Tunesien
Schwellenländer
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Kasachstan Ɖ
Nigeria Ɖ
Frontier
Markets
Ɖ
Botswana
Marokko
Der Run auf die Mitte Technologischer Fortschritt, Urbanisierung, infrastrukturelle Investitionen,
Humankapital, Bildung, Anschluss an die Weltwirtschaft: Die grossen Themen des modernen
Lebens betreffen immer mehr Länder. Während der letzten fünf Jahre haben die aufstrebenden Märkte
damit begonnen, den Vorsprung der entwickelten Länder aufzuholen. Während sich mit
wachsendem Wohlstand der Lebensstandard in den aufstrebenden Wirtschaftssystemen verbessert,
interessieren sich Investoren nun zunehmend für Märkte wie Marokko, Botswana
und Kasachstan als Quellen für künftiges Wachstum.
Foto: Seth Joel/Getty Images
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Quelle Statistik: CIA World Factbook 2007 Quelle Diagramm: IMF/National Bank of Botswana, Credit Suisse
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Pro-Kopf-BIP: USD 5423 (ggü. USD 3958 im Jahr 2003)
Öffentliche Verschuldung (in % vom BIP): 7
BIP-Wachstum (2007E): 5.4%
Export: USD 4.6 Mrd (ggü. USD 2.4 Mrd im Jahr 2003)
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Anteil der Diamantenförderung in %
Mit einem Anteil von
fast 25 Prozent am
Weltmarkt ist Botswana, eine der ältesten Demokratien Afrikas, der
weltgrösste Diamantenexporteur. Dadurch erzielt
das Land einen beträchtlichen Leistungsbilanzüberschuss, der 19 Prozent des BIP (2007E) entspricht.
Botswana nutzt seinen Wohlstand, um in Bildung
und die industrielle Entwicklung zu investieren.
Das Land kann deshalb sein Spektrum erweitern
und ist nicht ausschliesslich von der Diamantenausfuhr abhängig. Beispielsweise wurden Call
Centers und Rechenzentren etabliert. Botswana
gilt heute als afrikanisches Entwicklungsmodell.
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Botswana
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Zusammensetzung des BIP von Botswana 2006
Foto: Ron Watts/Corbis
Pro-Kopf-BIP: USD 3526 (ggü. USD 2064 im Jahr 2003)
Öffentliche Verschuldung (in % vom BIP): 8.6
BIP-Wachstum 2007E: 10.6%
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2015E
2007
2006
2005
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2003
2002
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2001
Export USD 38.8 Mrd (ggü. USD 10.3 Mrd
im Jahr 2003)
Kasachstan verfügt
über grosse Ölvorkommen. Im globalen Vergleich erzielte nur das benachbarte China
zuletzt ein noch kräftigeres BIP-Wachstum. Der
Rohstoffexport nach China und in andere aufstrebende Nationen hat Kasachstan erhebliche Gewinne beschert. Das Land muss weniger Kapital
aufnehmen und die öffentliche Verschuldung ist mit
12.7 Prozent des BIP geringer als in jedem anderen
aufstrebenden Land. Die kasachische Regierung
führt marktfreundliche Reformen ein, während
vom Ölreichtum zunehmend auch die Bevölkerung
profitiert: Das verfügbare Einkommen steigt.
2000
38.8
Kasachstan
 Ölproduktion (1000 bbl/Tag)
 Ölpreise (USD pro Barrel)
Quelle Statistik: CIA World Factbook 2007 Quelle Diagramm: IMF/Bloomberg, National Bank of Kazakhstan, Credit Suisse
Foto: Jorg Greuel/Getty Images
3.0
FDI USD 3 Mrd (ggü. USD 1.1 Mrd
im Jahr 2004)
Tourismus: 2.5 Millionen Touristen jährlich
Export: USD 11.4 Mrd (ggü. USD 8.7 Mrd im Jahr 2003)
Infrastrukturinvestitionen: USD 2.2 Mrd (bzw. 4% vom BIP)
Marokko
Die marokkanische Regierung öffnet das Land zunehmend für den Aussenhandel. Seit im Jahr 2006 ein Freihandelsabkommen mit den USA unterzeichnet wurde, hat sich die
wirtschaftliche Entwicklung rasant beschleunigt.
In den letzten drei Jahren haben die Exporte um
mehr als 30 Prozent zugenommen. Parallel dazu
wurde ein Plan zur Förderung der Infrastruktur erstellt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes
wei ter zu stärken; das ist eines der Kernziele König
Mohammeds VI. Als Folge verzeichnet Marokko
ein deutlich schnelleres BIP-Wachstum, und es
ist davon auszugehen, dass dieser Trend anhält.
Quelle Statistik: CIA World Factbook 2007 Quelle Diagramm: IMF/Bloomberg, IMF, Credit Suisse
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1990
1994
 Export USD (l.S.)
1998
2002
2006
 BIP USD (r.S.)
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Credit Suisse Global Investor 1.08
Credit Suisse Global Investor 1.08
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Credit Suisse Global Investor 1.08
«Die afrikanischen Märkte
bieten Vorteile für
Erstinvestoren»
Lars Kalbreier
Alan Patricof
Trevor Manuel
Harry Broadman
Das nächste
grosse Thema?
Die fehlende Mitte
in «Frontier Markets »
Steiniger Erfolgspfad
Der letzte Frontier Market
In den vergangenen fünf Jahren
habe n sich die Schwellenmärkte so
stark profiliert, dass viele von ihnen
mittlerweile Eigenschaften aufweisen, die üblicherweise auf die Märkte der Industrieländer zutreffen. Auf
der anderen Seite sind Schwellen-
Eigenkapitalgeber müssen sich bei
der Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in aufstrebenden
Märkten risikofreudiger zeigen, sind
diese doch der Lebensnerv für
die lokale Wirtschaft und häufig die
Quelle bahnbrechender Technolo-
Um dem aktuellen Wachstum in
Afrika Nachhaltigkeit zu verleihen,
müssen elementare Institutionen
generalüberholt werden. Als Basis
ist ausserdem die uneingeschränkte
Verfügbarkeit von Elektrizität und
Wasser unverzichtbar. Zentrale Fun-
Früher standen die Länder südlich
der Sahara als «letzte uneinnehmbare Bastion» für Investoren in Verruf – doch die Zeiten haben sich
geän dert. Im letzten Jahrzehnt ist
das Bruttosozialprodukt in weiten
Teilen der Region jährlich um 4.5
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Credit Suisse Global Investor 1.08
Credit Suisse Global Investor 1.08
Credit Suisse Global Investor 1.08
Credit Suisse Global Investor 1.08
Vietnams BIP-Wachstum 2007
«Die Investoren
müssen die
Geschichte hinter
der Geschichte
zu schätzen
wissen»
Peter R. Ryder
Tope Lawani
Dominik C. Müller, Miroslav Durana
Miroslav Durana
«Vietnam – Aufsteiger
mit Potenzial»
Die Gewinner erkennen
Energieeffizienz
Nanotechnologiesektor
Das Bruttosozialprodukt Vietnams
ist in den letzten drei Jahren um
jährlich 8 Prozent gewachsen. Doch
das sind längst nicht alle guten Nachrichten. Trotz des rapiden Fortschritts
und immer mehr Unternehmen, bei
denen das Kurs-Gewinn-Verhältnis
Wer als Anleger in afrikanischen
Ländern südlich der Sahara sein
Glück machen will, steht ohne
Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten auf verlorenem Posten. Eine
breit gestreute Präsenz auf allen
Märkten ist nicht immer rentabel,
Im Sektor der erneuerbaren Energiequellen ist Solarenergie heute
das Lieblingskind der Investoren.
Die ers ten Schritte auf dem Weg zu
einer Vermarktung im grossen
Massstab sind gemacht. Für die
nächsten drei Jahre wird der Bran-
Nanotechnologie heisst die Erforschung von Materie auf der
kleinsten dem Menschen bekannten
Ebene. Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter. Kleiner Massstab –
grosse Wirkung! Zum Beispiel hilft
Nanotechnologie bei der Reinigung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Credit Suisse Global Investor 1.08
Credit Suisse Global Investor 1.08
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Credit Suisse Global Investor 1.08
8.5%
Bis zu
30%
geschätztes jährliches Wachstum
im 2007
20% 70%
Nachhaltige Forstwirtschaft: bis zu
Chinas Anteil am
weltweiten Getreidekonsum
Rendite
Tania Dimitrova, Carri Duncan,
Thomas C. Kaufmann
Tobias Merath, Eliane Tanner
Cédric Spahr, Reto Meneghetti
Elena Guglielmin
Medizintourismus
Soft Commodities
Nutzholzinvestitionen
Deutsche Landesbanken
Führende Krankenhäuser und Kliniken in Entwicklungsländern haben
mit günstigen Preisen für Spitzenbehandlungen einen Medizintourismus aus den westlichen Industriestaaten entfacht. Dieser hat sich
Die markant gestiegene Nachfrage
sowohl in China als auch der weltweiten Biokraftstoffbranche hat die
Preise für Soft Commodities in die
Höhe getrieben. Insbesondere
die Weizenpreise haben angezogen,
Mit Nutzholz kann ein vorhandenes
Portfolio ideal ergänzt werden.
Wichtigster Faktor für attraktive und
stabile Erträge ist dabei der biologische Nutzholzanbau, der 65 bis 70
Prozent der Gesamtrendite aus-
Die deutschen Landesbanken haben schwere Zeiten durchgemacht,
seit ihnen im Juli 2005 die Staatsgarantien entzogen worden sind.
Bedingt durch ihre Einlagenfonds
und Geschäftsmodelle wurden sie
Prozent gewachsen. Dies ist zum
einen exter nen Faktoren, zum anderen aber auch umsichtiger Staatsführung zu verdanken. Inländische
Investoren sind in so unterschiedlichen Sekto ren wie Nahrungsmittelverarbeitung, Leuchtmittelherstellung und Internet ver treten. Auch
die Chinesen sind in afrikanischen
Ländern südlich der Sahara aktiv:
Ihre Direktinves titionen vor Ort
beliefen sich 2006 auf 1.18 Mrd USDollar. Dabei sind die Risiken nicht
unerheblich, denn Afrika hat in den
Bereichen Infrastruktur, Produktnormen und Zollverwaltung grossen
Nachholbedarf. Dafür winken langfristige Gewinne. Siehe Seiten 23–27
damente für eine lebensfähige Demo kratie sind auch lukrative Friedensdividenden und funktionierende
Institution en. Gefordert sind diesbezüglich die politischen Entscheidungsträger. Ebenso wichtig ist es, den
Schwerpunkt auf Investitionen in die
Infrastruktur, makroökonomische
Stabilität sowie die Schaffung eines
Umfelds zu legen, das den technologischen Fortschritt begünstigt. Zu
beheben gilt es dabei primär folgende Missstände: geringe Markt liquidität, rückständige Bankensys teme
und ein unzeitgemässer Abrechnungs verkehr. Siehe Seiten 18–22
gien. Doch die afrikanischen Länder
südlich der Sahara sind in hohem
Masse von teuren Darlehen abhängig, während Kapitalbeteiligungen
bisher kaum existieren. In einer solchen Situation kann eine Unterstützung afrikanischer Unternehmer
nicht ausschliesslich dem Profitstreben dienen. Auch sollten sich Investoren eher auf hohe einstellige als
auf hohe zweistellige Kapitalrenditen
einstellen. Dennoch können sich derartige Investitionen lohnen und darüber hinaus positiv auf die Funk tionstüchtigkeit des kommerziellen Sektors auswirken. Siehe Seiten 14–17
märkte weniger weit entwickelt und
verfügen deshalb über grössere
Wachstumschancen. Unserer Auffassung nach werden sich Investoren
künftig vermehrt diesen ursprünglichen Schwellenmärkten zuwenden.
Das bedeutet, dass das Investitionsaufkommen in diesen Märkten auf
mittlere Sicht stark ansteigen wird.
Wir raten dazu, in Märk ten mit einer
nachhaltigen Wachstumsperspektive ausgewählte Positionen
aufzubauen. Siehe Seiten 10–13
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von hartnäckig verschmutzen Oberflächen. Sie ermöglicht die Produktion von schmutzresistenten
Fahrzeuglackierungen, drei Millimeter dicken Flachbildschirmen und
aufsprühbaren Solarzellen, um nur
ein paar Beispiele zu nennen. Die
Nanotechnologie besteht aus vier
Teildisziplinen. Bis 2010 gehen wir
von einem stabilen Marktwachstum
von mindes tens 28 Prozent pro Jahr
aus. Der Gesamtmarkt, dessen
Sparten Nano-IT und Nanomaterialien wir als die wachstumsstärksten
betrachten, könnte bis dahin ein
Volumen von 220 Mrd US-Dollar
erreichen. Siehe Seiten 42–46
che ein rapides Wachstum vorausgesagt. Auch wenn die Bewertungen
einiger Teilsektoren allzu optimistisch
erscheinen mögen, vertreten wir die
Auffassung, dass Anbieter von Solaranlagen über eine gesunde Basis
verfügen und innerhalb der Wertschöpfungskette von ihrer vorteilhaften Ausrichtung profitieren werden.
Lieferfristen von bis zu 18 Monaten
sind in dieser Branche nicht unüblich,
sie garantieren die Stabilität der
Preisgestaltung sowie die Aussicht
auf solide Margen. Der Absatz von
Solaranlagen könnte in den nächsten
zwei Jahren um bis zu 70 Prozent
steigen. Siehe Seiten 36–41
weil das Kapital und die Liquidität
sehr ungleich verteilt werden. Um
dennoch güns tige Gelegenheiten
wahrnehmen zu können, müssen Ausländer ohne Vor kenntnisse vorderhand auf die Dienste einiger weniger
Berater zurückgreifen. Dennoch können sie auf eine Rendite von bis zu
400 Prozent inner halb von zehn Jahren hoffen. Bei vielen dieser Gelegenheiten handelt es sich um europäische Multis, die expandieren oder
ihre afrikanischen Geschäftsbereiche
abstossen möchten. Fondsmanager
vor Ort können bei solchen Vorhaben beraten und sich auch finanziell
beteiligen. Siehe Seiten 31–33
mittlerweile im 30er-Bereich liegt,
wird dieser Schwellenmarkt in den
nächsten zehn Jahren weiter expandieren. Wichtigste Wachstumstreiber sind eine neue Generation reformorientierter Politiker sowie die
fortlaufenden Privatisierungen
staatlicher Unternehmen. Auch viele
kleine Unter nehmen verfügen über
ein beträcht liches Wertschöpfungspoten zial. Doch wie in jedem
Schwellenmarkt sind auch in Vietnam Infor mationen ein knappes
Gut. Vor allen erfolgversprechenden
Investitionen ist eine Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) das oberste
Gebot. Siehe Seiten 28–30
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und die Preise für Sojabohnen sind
im Jahr 2006 um 45 Prozent gestiegen. Die Lager bestände von
Soft Commodities sind auf empfindlich niedrige Volumina gesunken
und werden nach unserer Einschätzung noch weiter schrumpfen. Die
Performance führender Werte wird
sich wahrscheinlich langfristig positiv auf den Agrarmarkt auswirken.
Im Sektor der Soft Commodities gibt
es kaum Indikatoren für eine Verlangsamung des Wachstums. Um sich
dennoch gegen wetterbedingte
Risike n abzusichern, empfehlen wir
Investoren ein breit gefächertes
Portfolio. Siehe Seiten 50–51
inzwischen zu einer Milliardenindustrie entwickelt und kann weiter mit
jährlichen Wachstumsraten von
15 bis 20 Prozent rechnen. Grund
dafür ist eine neue Anreisewelle
auch von weniger wohlhabenden
Patienten sowie die Aussicht auf
weitere geburtenstarke Jahrgänge.
Lokomotive dieser Entwicklung sind
in erster Linie US -Amerikaner,
die nicht oder unterversichert sind.
Sie kurbeln mit dem Medizintourismus eine Industrie an, welche
bis 2012 100 Mrd US -Dollar wert
sein könnte. Siehe Seiten 47–49
von den jüngsten Unruhen am Markt
schwerer getroffen als andere
Banke n. Die weltweite Kreditkrise
hat die Notwendigkeit einer Konsolidierung des Sektors unübersehbar
gemacht. Wir mahnen jedoch zur
Vorsicht, wenn Institutionen eine
solche Konsolidierung als Ausstiegsvehikel missbrauchen, da dies
lebens fähige Banken in Mitleidenschaft ziehen würde. Notverkäufe
mögen einen gewissen Trost für
Inves toren darstellen, bieten jedoch
unter Umständen keinen ausreichenden Schutz vor Spreadschwankungen. Siehe Seiten 54–57
macht. Die Nutzholzpreise in Grossbritannien sind in den zwölf Monaten
bis August 2007 um 22 Prozent gestiegen. Dieser Preisdruck wird wahrscheinlich anhalten. Parallel dazu
werden sich die Nutzholz importe
aufgrund von erwarteten Erhöhungen
der Ausfuhrzölle in Russland ebenfalls weiter verteuern. In Anbetracht
der Verlangsamung auf dem US amerikanischen Immobilienmarkt
könnte nun der ideale Zeitpunkt für
Investoren zum Einstieg gekommen
sein. Eine Investi tion in Nutzholz
sollte jedoch nur als Option zur Diversifizierung eines Portfolios betrachtet werden. Siehe Seiten 52–53
GLOBAL INVESTOR 1.08
Editorial—07
Foto: Hans Schürmann
Vor zwei Jahren dauerte es in der Elfenbeinküste 397 Tage, um
Eigentum zu registrieren! Eine einfache Reform hat die Wartezeit
auf heute noch 32 Tage verkürzt. Laut einer aktuellen Weltbankstudie hat rund die Hälfte der afrikanischen Staaten im letzten Jahr
zumindest eine Wirtschaftsreform umgesetzt. Reformen sind wichtig, um der Wirtschaft die notwendige Luft zu verschaffen, damit
sie sich entwickeln und wachsen kann. Nur eine funktionierende
Wirtschaft schafft Arbeitsplätze und verringert die Armut. Viele afrikanische Staaten stellen unter Beweis, dass sie in der Lage sind,
die aktuellen Herausforderungen anzupacken, und zeigen zahlreiche
Anzeichen für eine eigenständige Wirtschaftsentwicklung.
Seit kurzem sind nun solche «Frontier Markets» im Blickfeld von
Investoren. Märkte also, die noch in einem früheren Entwicklungsstadium stecken als Schwellenländer. Südkorea ist ein Beispiel für
solch eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung. Vor vierzig Jahren noch ein Entwicklungsland auf dem Niveau von armen Staaten
in Afrika, hat es heute ein höheres Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
als die EU -Mitgliedsstaaten Griechenland und Portugal. Obwohl es
von einigen noch als Schwellenland betrachtet wird, ist Südkorea
auf gleicher Augenhöhe mit den entwickelten Industrienationen.
Schwellenländer der nächsten Generation, wie Brasilien, Russland, Indien und China ( BRIC ), haben massgeblich zum globalen
Wachstum in den letzten Jahren beigetragen. Die Analysten der
Credit Suisse haben nun die nächsten «Frontier Markets» identifiziert. Aufstrebende Märkte wie beispielsweise Vietnam, Nigeria,
Peru oder Kasachstan, die dem Beispiel von Südkorea und den
BRIC -Staaten folgen könnten.
Die Globalisierung und offene Märkte haben in den letzten
Jahrzehnten eine Entwicklung angestossen, die nun mit der nächsten Welle von wirtschaftlich aufschliessenden Staaten ihren Lauf
nimmt. Diese Märkte bieten enormes Potenzial, bergen aber auch
Risiken in sich. Wir freuen uns, dass wir eine Reihe führender Experten für die erste Ausgabe des Global Investor im neuen Jahr
zum Thema «Frontier Markets» gewinnen konnten. Mit dieser Ausgabe wollen wir Investoren die Möglichkeit geben, sich Fachwissen
in diesem Gebiet anzueignen. Wir verstehen es als unsere Verpflichtung, stets neue Anlagemöglichkeiten auszuloten und Ihnen die
Märkte von übermorgen aufzuzeigen.
Arthur Vayloyan
Head Private Banking Investment Services and Products
Der Global Investor ist
Preisträger des BCP, des
grössten europäischen
Wettbewerbs für Magazine.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Inhalt—08
«Ausländische Investitionen
sind von grösster Bedeutung
für die Zukunft Afrikas»
Direktinvestitionen aus dem Ausland spielen eine
wichtige Rolle für Afrikas Wirtschaft, denn sie sorgen Trevor Manuel
für den dringend notwendigen Wissenstransfer, die
Entwicklung der innerstaatlichen Infrastruktur und
die Schaffung von Arbeitsplätzen. Ein Grossteil der
ausländischen Investitionen fliesst gegenwärtig in
den Bereich Bodenschätze, verstärkt durch die grosse
Nachfrage aus Asien. Die Herausforderung ist es
nun, die daraus gewonnenen Erträge zur Entwicklung
der übrigen Wirtschaftszweige zu nutzen.
Lesen Sie mehr dazu auf Seite 18
GLOBAL INVESTOR 1.08
Inhalt GI 1.08
ƒ Fokus Frontier Markets
ƒ Research
10 Das nächste grosse Thema?
36 Energieeffizienz
Investoren sollen die Frontier Markets
im Blick behalten, denn hier bieten
sich Anlagen mit attraktiven Wachstumsaussichten, erklärt Lars Kalbreier,
Head of Global Equities and Alternatives Research bei Credit Suisse.
Inhalt—09
Der Bedarf an grösserer Energieeffizienz wird in den nächsten
Jahrzehnten Milliardeninvestitionen
in neuartige Energieversorgungssysteme und -technologien auslösen.
40 Steigende Temperaturen
14 Die fehlende Mitte in
«Frontier Markets»
Um den afrikanischen KMU -Sektor
nachhaltig in Bewegung zu bringen, sei
ein Zuschuss von Risikokapital notwendig, sagt Alan Patricof, Mitgründer
der privaten Beteiligungsgesellschaft
Apax Partners.
18 Steiniger Erfolgspfad
Dank stabilen Verhältnissen wächst
die Wirtschaft in vielen Staaten
Afrikas. Es liege nun an den Regierungen, Bedingungen für eine
Nachhaltigkeit zu schaffen, meint
Trevor Manuel, Finanzminister von
Südafrika.
im Solarsektor
In den nächsten drei Jahren wird eine
rapide Expansion der Solarenergiebranche erwartet.
42 Nanotechnologiesektor
Von kratzfesten Materialien bis
PC -Prozessoren – Nanotechnologie
verändert unser Leben und bietet
solide Wachstumschancen.
44 Nanotechnologie erfindet
Speichermedien neu
Schluss mit langsam hochfahrenden
Computern – dank der schnellen
MRAM -Technologie.
47 Medizintourismus
23 Der letzte Frontier Market
Immer mehr internationale Fondsmanager folgen dem Beispiel lokaler
Investoren und profi tieren vom verbesserten Geschäftsklima in Afrika,
so Harry Broadman von der Weltbank.
28 «Vietnam – Aufsteiger
mit Potenzial »
Vietnam hat wirtschaftlich aufgeholt.
Mit einem offenen Handelssystem
und einer reformwilligen Regierung
werde das Land noch investorenfreundlicher, sagt Peter R. Ryder,
CEO von Indochina Capital.
Krankenhäuser und Kliniken in Entwicklungsländern bieten erstklassige
Infrastrukturen zu Tiefpreisen und
ziehen damit Kunden aus aller Welt an.
50 Soft Commodities
Die steigende Nachfrage aus China
und die wachsende BiokraftstoffBranche machen den Soft-Commodities-Sektor interessant.
52 Nutzholzinvestitionen
Der Holzmarkt wird durch die Nachfrage aus Asien angekurbelt und
bietet im Bereich Portfolioinvestitionen
langfristige Gewinnchancen.
31 Die Gewinner erkennen
Die Länder Schwarzafrikas bieten zunehmend Möglichkeiten für Investoren.
Doch nur genaue Marktkenntnisse
und weitsichtiges Handeln führen zum
Erfolg, erklärt Tope Lawani, Managing Director von Helios Investment
Partners.
54 Deutsche Landesbanken
Die deutschen Landesbanken müssen
den aktuellen Konjunktureinbruch
ohne die früheren Staatsgarantien
überstehen.
58 Autoren
62 Vorschau
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—10
Leistungsbilanz (% BIP, 2007E)
0
–10
–5
0
5
15
10
10
China
Mexiko
Brasilien
Malaysia
Russland
20
Neuseeland
Korea
Chile
30
Island
Taiwan
40
USA
Deutschland
60
Frankreich
70
Auslandsschulden (% BIP, 2007E)
Tiefere Schulden, bessere Finanzen, höhere Devisenreserven
Traditionelle negative Merkmale von Schwellenmärkten wie hohe Verschuldung und ein hohes Leistungsbilanzdefizit sind deutlich zurückgegangen.
Etliche Schwellenmärkte verfügen mittlerweile über eine bessere Bilanz als manche westlichen Länder.
Quelle: IMF, World Bank, Credit Suisse
50
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—11
Das nächste
grosse Thema?
Die Schwellenmärkte sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Viele Länder, die noch zu den
Schwellenmärkten gezählt werden, weisen heute ähnliche wirtschaftliche und finanzielle Profile auf
wie entwickelte Märkte. Die Credit Suisse hat Länder ausgemacht, die dieselben Merkmale aufweisen
wie die Schwellenmärkte, bevor diese die «Schwelle» überschritten: sogenannte «Frontier Markets».
Lars Kalbreier, Head of Global Equity and Alternatives Research
Die Schwellenmärkte konnten in den vergangenen fünf Jahren
nach einer Phase beispiellosen Wachstums ihr wirtschaftliches, finanzielles und soziales Profil deutlich verbessern. Viele der noch
immer als «Schwellenmärkte» bezeichneten Volkswirtschaften haben buchstäblich die «Schwelle» längst überschritten und weisen
mittlerweile zahlreiche Merkmale auf, die im Allgemeinen mit Industrieländern in Verbindung gebracht werden. Bei etlichen dieser
Märkte genügt ein Blick auf wichtige Indikatoren wie Konjunkturentwicklung, Bildung und den Einsatz von Technologie, um diesen
Fortschritt zu erkennen.
Beispielsweise gilt Korea offiziell noch immer als Schwellenmarkt. Jedoch liegt das koreanische Pro-Kopf- BIP höher als das
einiger Mitglieder der Europäischen Union, wie Griechenland und
Portugal. Darüber hinaus weist Korea ein höheres durchschnittliches Bildungsniveau auf als Europa, und die Dichte von Mobiltelefonen und Computern ist höher als in Deutschland oder Italien.
Ähnliches gilt für die makroökonomische Stabilität. Die Schwellenländer haben in den vergangenen Jahren ihre Finanzen verbessert, Schulden abgebaut und bedeutende Währungsreserven angehäuft. Als Folge haben sich die Risiken einer Inflation bzw.
Währungsentwertung, welche die Schwellenmärkte in der Vergangenheit geprägt hatten, deutlich verringert. Die Mehrheit dieser
Schwellenmärkte kann mittlerweile offenbar mit besseren Bilanzen
aufwarten als die meisten westlichen Nationen (vgl. Seite 10). Die
Verbesserung des makroökonomischen Umfelds der Schwellenmärkte hat zur Folge, dass sich ihre Bewertungen zunehmend denen der Industrieländer angleichen. Während die Schwellenmärkte
vor fünf Jahren in der Regel mit einem Abschlag von 50 Prozent
1
Die Bewertungslücke bezieht sich auf die Differenz zwischen dem 12-Monats-ForwardKurs-Gewinn-Verhältnis (P/E) der Schwellenmärkte und der Industrieländer.
Das 12-Monats- Forward -P/E entspricht dem aktuellen Indexkurs dividiert durch
den geschätzten Gewinn je Aktie in den kommenden 12 Monaten.
gehandelt wurden, hat sich diese Bewertungslücke 1 mittlerweile
fast geschlossen. Überdies bildet sich bei einigen Schwellenmärkten in Regionen wie Asien (ohne Japan) mittlerweile sogar eine
Prämie gegenüber den Industrieländern heraus.
Wo sind die «echten» Schwellenmärkte?
Für die Anleger besteht die wichtigste Frage darin, wie die Märkte
mit den gleichen Charakteristiken wie Schwellenmärkte vor dem
Erreichen der «Schwelle» identifiziert werden können. Die Länder
weisen in der Regel niedrige Einkommensniveaus (Pro-Kopf- BIP)
auf und befinden sich in einem frühen Entwicklungsstadium mit
starkem Wirtschaftswachstum, niedrigem Binnenkonsum und unterentwickelten Finanzmärkten, was sich oft in niedrigen Bewertungen widerspiegelt. Zahlreiche Länder weisen die genannten
Merkmale auf und lassen sich am besten beschreiben als Schwellenländer, welche die «Schwelle» noch nicht überschritten haben,
sogenannte «Frontier Markets». Diese befinden sich gemessen an
Indikatoren wie dem Pro-Kopf- BIP und dem Konsumverhalten in
einem weniger fortgeschrittenen Entwicklungsstadium als traditionelle Schwellenmärkte und Industrieländer. Um eine quantitative
Aussage treffen zu können, haben wir einen Bewertungsraster entwickelt, mit dessen Hilfe wir unser Universum von «Frontier Markets» definieren wollen. Wir suchen nach unterentwickelten Volkswirtschaften, die in den vergangenen Jahren ein nachhaltiges
Wachstum erlebt haben und auch 2008 – 2009 weiterhin solide
wachsen dürften. Überdies soll das Wachstum von einer niedrigen
Basis ausgehen ( 6000 US-Dollar pro Kopf). Innerhalb unseres Universums haben wir einen Bewertungsraster entwickelt, mit dem Länder basierend auf vier Entwicklungskatalysatoren beurteilt werden.
Ɓ Makroökonomisches Potenzial: Die Länder werden nach dem
Pro-Kopf- BIP ( je niedriger das Niveau, desto höher das Potenzial)
sowie dem Wachstum des Pro-Kopf- BIP in einem Zeitraum von +
Fokus—12
GLOBAL INVESTOR 1.08
P/E-Vergleich zwischen MSCI Emerging Markets Index und MSCI World Index
25
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Quelle: Datastream, Credit Suisse
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Ə World 1y Fwd P/E
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Botswana
Bulgarien
Kolumbien
Kasachstan
Marokko
Nigeria
Peru
Tunesien
Ukraine
Vietnam
Ein Universum von «Frontier Markets» definieren
Vor fünf Jahren wurden Schwellenmärkte noch mit einem Abschlag von 50 Prozent gehandelt, aber die Lücke hat sich fast geschlossen. Viele Schwellenmärkte
werden nun gegenüber den entwickelten Märkten mit einer Prämie gehandelt. Mit einem Bewertungsraster suchen wir unterentwickelte Länder mit nachhaltigem
Wachstum auf tiefer Basis und untersuchen deren makroökonomisches Potenzial, Wohlfahrt, politische Stabilität und Entwicklung der Finanzmärkte.
Quelle: IMF, CIA World Factbook 2007
40
30
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15
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Abbildung 1: Auswahl von «Frontier Markets» (Schätzungen 2007)
fünf Jahren (eine starke Zunahme signalisiert den Beginn einer
Phase grösseren Wohlstands) eingestuft. Die Grösse der Bevölkerung (je grösser die Bevölkerung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Land zu einer führenden Nation aufsteigt), die Inflation ( je niedriger, desto besser) und die Leistungsbilanz in Prozent
des BIP (je grösser der Überschuss, desto besser) werden ebenfalls berücksichtigt.
Ɓ Das Wohl der Menschen: Die Berechnung basiert auf der Lebenserwartung in Jahren (je höher, desto fortgeschrittener die Gesundheitsversorgung und desto besser die Bewertung), der Alphabetisierung und dem Zugang zu Bildung (je besser, desto höher auch die
Bewertung, da Bildung unseres Erachtens zu den zentralen Faktoren gehört) und dem UN -Index für Gesundheitsausgaben, «Healthcare Expenditure Score» (je höher die Ausgabe, desto besser).
Ɓ Politische Stabilität: Wir ziehen die durch die Weltbank ermittelten Indizes für die politische Stabilität (je stabiler, desto besser), die
Rechtsstaatlichkeit und die wahrgenommene Korruption (je niedriger, desto besser) zu Rate.
Ɓ Entwicklung der Finanzmärkte: Die Bewertung beruht auf der
Marktkapitalisierung gemessen am BIP (je niedriger, desto besser,
da dies auf unterentwickelte Finanzinstitutionen hindeutet) und
dem Zustrom ausländischer Direktinvestitionen gemessen am BIP
(je niedriger, desto besser, da der Markt lediglich in geringem Mass
von ausländischen Investoren durchdrungen ist). Darüber hinaus
werden der Index der Weltbank für die Wirtschaftsfreundlichkeit,
« Ease of doing Business Index » ( je freundlicher, desto besser),
sowie die Börsenbewertung anhand des EV/ EBITDA mit einbezogen. Die attraktivsten Grenzmärkte nehmen auf der anhand dieser
Kriterien erstellten Liste die oberen Positionen ein. In Abbildung 1
werden die zehn besten Länder aus unserer Bewertungsliste angeführt. Folgende drei Länder sind Beispiele, die unserem Bewertungsraster entsprechen: Kasachstan, Marokko und Botswana.
Mehr dazu finden Sie am Anfang dieses Heftes.
Kasachstan verfügt über grosse Ölreserven, insbesondere nach
der Entdeckung von Kasaghan, dem grössten Ölfund seit 30 Jahren. Das Ölgeschäft erhöhte den Wohlstand und die verfügbaren
Einkommen steigen rasch. Marokko schloss 2006 ein Freihandelsabkommen mit den USA ab, das die wirtschaftliche Entwicklung
entscheidend beschleunigt hat. Ein im gleichen Jahr lancierter
umfangreicher Infrastrukturentwicklungsplan soll die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelmeerstaates erhöhen. Dieser Plan ist ein
Hauptziel von König Mohammed VI. Botswana, eine der ältesten
Demokratien Afrikas, ist der weltgrösste Diamantenexporteur, wodurch das Land 2007 einen signifikanten Leistungsbilanzüberschuss von schätzungsweise 19 Prozent des BIP erwirtschaften
dürfte. Bots wana ist nicht mehr nur auf den Diamantenexport
fokus siert, sondern entwickelt sich zu einer diversifizierten Wirtschaft, beispielsweise mit der Einführung von Call- und Datenverarbeitungszentren.
Lars Kalbreier, CFA , ist Managing Director
und Head of Global Equity and Alternatives
Research bei der Credit Suisse. Er stiess 2002
zur Credit Suisse, wo er zuerst die Trading
Strategy Group leitete. Davor bekleidete er
Funktionen im Investment Banking und Investment Management bei JPMorgan in London.
Lars Kalbreier besitzt einen Master of Science
in Finance und Business Administration der
HEC Lausanne.
Zukunftsperspektiven
Das globale wirtschaftliche Umfeld hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Viele traditionelle Schwellenmärkte
weisen allmählich Merkmale von Industrieländern auf. Die Anleger
dürften ihren Schwerpunkt verstärkt auf die «echten» Schwellenmärkte verlagern, d.h., Anlagen in «Frontier Markets» dürften mittelfristig zunehmen. Wir empfehlen unseren Kunden, mit dem Aufbau selektiver Positionen in den attraktivsten «Frontier Markets» zu
beginnen.
Ɓ
Fokus—13
Foto: Thomas Eugster
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Fokus—14
Foto: Thomas Eugster
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GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—15
Die fehlende Mitte in
«Frontier Markets»
Die Entwicklung von kleinen und mittelgrossen Unternehmen ( KMU ) ist für die Stabilität jeder Volkswirtschaft ganz
wesentlich. Das gilt auch für die sogenannten «Frontier Markets». Alan Patricof, Mitbegründer von Apax Partners, einer
der ersten Private-Equity-Gesellschaften, blickt auf eine über 30 -jährige Erfahrung in diesem Bereich zurück. Er ist
überzeugt, dass das Wachstum von KMU in Entwicklungsländern mit einer Kapitalbeteiligung besser unterstützt werden
kann als mit subventionierten Krediten und Fördermitteln. Interview: Ian Lewis, Spezialist für Wirtschafts- und Entwicklungsthemen
Ian Lewis: Der Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten für KMU in «Frontier Markets»
und den meisten Entwicklungsländern wird
oft als «fehlende Mitte» bezeichnet. Was
leisten KMU in einer Volkswirtschaft und
wie gross ist dieses Problem?
Alan Patricof: KMU sind das Rückgrat
jeder Wirtschaft, egal ob in den Industrieoder Entwicklungsländern. Es sind die
wachsenden unternehmerisch geführten
Gesellschaften, die in der Wirtschaft Multiplikatoreffekte erzielen. Die Erfahrung
zeigt, dass es oft KMU sind, die bahnbrechende Technologien entwickeln, nicht die
etablierten Grosskonzerne. Deshalb
sollte das KMU -Segment ganz allgemein
gefördert werden, und ganz besonders in
den Entwicklungsländern.
In letzter Zeit stand die Mikrofinanz im
Rampenlicht. Bis vor einem Jahr glaubten
die meisten Organisationen, durch Investitionen in Mikrofinanzanlagen Kapital für
KMU bereitzustellen. Ein durchschnittlicher
Mikrofinanzkredit beläuft sich aber nur auf
rund 150 US -Dollar. Obschon der Wert
zurzeit steigt, sind solche Kredite sehr kurzfristig ausgerichtet und mit hohen Zinsen
verbunden. Sie eignen sich deshalb nur
für Bargeldgeschäfte, bei denen das Geld
jeden Tag umgesetzt wird. Darum sind
solche Kredite vor allem Leuten vorbehalten,
die ihre Produkte auf dem Markt verkaufen,
ihr Kapital rasch umschlagen und deshalb
die hohen Zinsen bezahlen können. Mit
Mikro finanz lässt sich aber kein substanzstarkes Unternehmen aufbauen.
Ein unternehmerisch ausgerichteter
KMU -Inhaber, der eine Firma wie Apple,
Google oder Staples aufbauen will, muss
ein Unternehmer im modernen Sinn sein,
der die wirtschaftlichen Grundlagen
versteht. In Afrika habe ich die Erfahrung
gemacht, dass solche Leute – und es
gibt viele von ihnen – total frustriert sind,
weil praktisch kein Kapital vorhanden ist.
In Entwicklungsländern ist meist nur besichertes kurzfristiges Fremdkapital mit
hohen Zinsen erhältlich. Damit sind einem
Unternehmen sofort Grenzen gesetzt.
Ich habe noch nie erlebt, dass ein substanzstarkes Unternehmen nur mit Krediten aufgebaut werden konnte. Risiken einzugehen
ist in unserer industrialisierten Gesellschaft
möglich und üblich, denn nach Fehl-
schlägen bieten sich stets wieder Chancen
für einen Neuanfang. In Entwicklungsländern hingegen ist ein Fehlschlag kaum
mehr zu korrigieren. Ganz im Gegensatz zu
unseren Breitengraden, wo Unternehmen
grosszügig mit zinslosem Aktienkapital
ausgestattet werden. Wenn solche Finanzierungsmöglichkeiten fehlen, wie eben
in den Entwicklungsländern, bewegen sich
Unternehmer in einem kleineren Rahmen
und bauen weniger effi ziente Betriebe auf.
Angesichts dieses engen Spielraums
erstaunt es wenig, dass in Entwicklungsländern kaum professionell geführte und
adäquat finanzierte Unternehmen entstehen.
So müssen wir uns nicht wundern, dass es
kein afrikanisches Silicon Valley gibt.
+
Alan Patricof ist Mitbegründer der Private-EquityFirma Apax Partners, die Vermögen in Höhe von
mehr als USD 12 Mrd US Dollar betreut. 1969 gründete er Patricof & Company. In den letzten 30 Jahren
beteiligte er sich an der Finanzierung und Entwicklung
zahlreicher Aktiengesellschaften und Privatunternehmen. Dazu gehören Apple Computer, America
Online, Cadence Systems, Office Depot und Fore
Systems. Alan Patricof bereist Entwicklungsländer als
Berater der IFC und der Weltbank. Ausserdem war
er Vice Chairman der Commission on Increasing
Capital Flows to Africa.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—16
Welche Massnahmen sind erforderlich,
um diese Situation zu verbessern?
Alan Patricof: Innerhalb der Kapitalstruktur muss eine Eigenkapitalbasis aufgebaut werden. Eine solche existiert
in Entwicklungsländern und besonders in
Afrika praktisch nicht. Mit Ausnahme von
Südafrika gibt es in afrikanischen Ländern
südlich der Sahara kaum Beteiligungskapital oder sonstige Formen von Aktienkapital. Die Ausnahme sind Unternehmer, die
aus einer reichen Familie stammen oder auf
andere Vermögen zugreifen können. Auch
wenn nationale oder regionale Aktienmärkte existieren, haben KMU -Betriebe so
gut wie keinen Zugang dazu. Wir wollen
nun der industrialisierten Welt klarmachen,
dass in Entwicklungsländern dringend
Beteiligungskapital benötigt wird. Zurzeit
dürften solche Investments noch mit
Risiken, die den üblichen Rahmen übersteigen und auch nicht durch höhere
Renditen kompensiert werden können, verbunden sein. Der Grund dafür ist die
Ungewissheit, ob in solchen Märkten ein
erfolgreicher Ausstieg aus einem Investment möglich ist. Es gibt noch keine
entwickelten Kapitalmärkte, die es Anlegern ermöglichen, Beteiligungen an
Unternehmen zu erwerben, diese dann zu
verkaufen und schliesslich in eine andere
Gesellschaft zu investieren. Bis es so weit
ist, dauert es noch eine Weile.
Anleger müssen daher lernen, mit
geringeren Gewinnerwartungen zu investieren, dafür aber im Wissen, dass sehr
positive gesellschaftliche Ziele damit
verbunden sind. Zum Beispiel die Schaffung von Arbeitsplätzen und einer wirtschaftlichen Basis im Verlauf der nächsten
zehn Jahre.
Das klingt für Investoren eher unattraktiv.
Selbst wenn diese sich in Entwicklungsländern engagieren wollen, könnten sie
andere Anlagen als sicherer und lukrativer
erachten als eine Beteiligung an einem
risikoreichen Unternehmen in einem
«Frontier Market». Welche Argumente
sprechen dennoch dafür?
Alan Patricof: Die Anleger müssen
zunächst einmal von einer Anlagerendite im
hohen einstelligen statt im hohen
zweistelligen Bereich ausgehen. Verschiedene Leute widersprechen mir hier, weil
sie hohe Renditen durchaus für möglich
halten. Dennoch bleibe ich vorsichtig, weil
sich KMU -Investments in weniger entwickelten Ländern noch in einer Frühphase
befinden. In diesem Stadium dürften sich
traditionelle Beteiligungs- und Kapitalgesellschaften aus Industrienationen eher
zurückhalten. Gefragt sind deshalb unternehmerische Institutionen, Entwicklungsbanken, multilaterale Organisationen und
Pensionskassen, die bereit sind, sich in
Ländern zu engagieren, in welchen sie zuvor
noch nie aktiv waren. Man darf nicht
vergessen, dass bereits heute viele PrivateEquity-Gelder in Entwicklungsländern
investiert werden, um bestehende Firmen
zu übernehmen. Benötigt wird aber Venturekapital – also Kapital, das mit einer Investition verbunden ist –, um eine positive
Entwicklung in Gang zu setzen. Inves toren
dürfen nicht aus reinen Gewinnüberlegungen handeln. Wenn Sie schnell zu Geld
kommen möchten, sollten Sie es lieber
an den afrikanischen Aktienmärkten versuchen, die sich zuletzt sehr positiv entwickelt
haben, oder ein direktes Private-EquityInvest ment eingehen. Wenn Sie aber in der
Gesellschaft etwas bewegen, Menschen in
Entwicklungsländern den Zugang zur
Wirtschaf t ermöglichen, Stellen schaffen
und Unternehmertum fördern wollen, dann
ist der Ausbau von Venturekapital-Möglichkeiten der richtige Ansatz.
Steckt dahinter die Überlegung, dass
sich die Schaffung von Venturekapital an
der Basis positiv auf den gesamten
Geschäftssektor auswirken könnte?
Alan Patricof: Sobald solche Investitionen den KMU -Sektor erreichen, wird
das System in Bewegung geraten. Gesetzliche Anpassungen dürften weitere Investitionen bewirken, was wiederum weiteres
Kapital in die Entwicklungsländer fliessen
lässt, wodurch ein Schneeballeffekt entsteht. Natürlich wird es auch Fehlschläge
geben, wie sie überall vorkommen. Viele
KMU werden es aber schaffen und von der
Ko operation mit den Organisationen, die
das Kapital zur Verfügung gestellt haben,
profitieren. Die Organisationen selbst
werden ihre Cashflow-Orientierung nutzen,
um Geschäftsstandards einzuführen: korrekte Buchhaltung, gute Unternehmensführung und Arbeitspraktiken, erstklassige
Qualitäts- und Umweltstandards; alles
Errungenschaften, die wir in die Entwicklungsländer bringen möchten.
Der Rohstoffboom hat das Wachstumsprofil der Staaten südlich der Sahara seit 2004 erheblich verstärkt.
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Subsahara-Afrika
Welt
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Afrika
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Entwickelte Volkswirtschaften
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«Wer einen echten Beitrag an die
Gesellschaft leisten will, dem bieten
sich auf dem wachsenden Venturekapital-Markt gute Chancen.»
Anfang, aber in Ghana, Kenia, Nigeria und
Uganda zum Beispiel haben die Regierungen
inzwischen erkannt, dass sie Massnahmen
ergreifen müssen, um Kapitalinvestoren zu
unterstützen.
Sie beabsichtigen, Finanzierungsmöglichkeiten in Ostafrika durch den Aufbau
eines Aktienfonds zu verbessern. Wie
entwickelt sich das Projekt und was wollen
Sie damit erreichen?
Alan Patricof: Wir arbeiten gemeinsam
mit einem norwegischen Anlagefonds für
Entwicklungsländer und der East African
Development Bank am Aufbau eines Venturekapital-Fonds über 45 Mio US-Dollar für
Beteiligungen von 100 000 bis 2 Mio
US-Dollar. Ich werde als Berater des neuen
Fonds fungieren, jedoch nicht in die Führung des Tagesgeschäfts oder eine Beteiligung involviert sein. Der Fonds wird vor
Ort verwaltet.
Zu den ursprünglich eingebundenen
Ländern gehören Kenia, Tansania und
Uganda, doch könnten bald auch Burundi
und Ruanda hinzukommen. Wenn es
klappt, wird diese Idee hoffentlich in
anderen Teilen Afrikas und weiteren Ent-
wicklungsländern Schule machen und Nachahmer finden.
Wir wollen in die besten Unternehmen
investieren und so vorgehen, wie es eine
Venturekapital-Gesellschaft in Industrieländern tun würde. Das heisst, wir wollen
dem Leitungsgremium beitreten und
unter anderem für die Einführung einer
adäquaten Unternehmensstruktur und
-führung besorgt sein. Mit zusätzlichen 6 bis
7 Mio US-Dollar soll ferner ein technischer
Hilfsfonds für die Unterstützung von Unternehmen gebildet werden, mit denen wir
zusammenarbeiten. Ein Ziel könnte es sein,
Ostafrikaner, die sich im Ausland niedergelassen haben oder im Ausland studieren,
mit dem Argument zur Rückkehr zu motivieren, dass genügend Kapital für den Aufbau von Unternehmen und die Erwei terung
von Geschäftskonzepten vorhanden sei. Ɓ
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Quelle: IMF World Economic Outlook
In zehn Jahren wird in diesem Bereich
viel mehr Aktivität herrschen. Denn wer
bereit ist, die Herausforderung anzunehmen,
findet hervorragende Gelegenheiten.
Wenn die Mittel vorhanden sind, werden
sie von talentierten Unternehmern wahrgenommen. Davon bin ich überzeugt. Und
wenn diese erfolgreich sind, werden
sich Investoren an öffentlichen Märkten
darum reissen, dabei zu sein.
Nun braucht es also Geldgeber, die
bereit sind, einen kleinen Teil ihres Kapitals einzusetzen und die Möglichkeit
niedrigerer Renditen in Kauf zu nehmen.
Ferner müssen die Regierungen der
Entwicklungsländer Programme lancieren,
mit denen Anreize für Anleger geschaffen
werden. Zuerst müssen sie die Grundvoraussetzungen dafür schaffen und
beispielsweise ihre Rechtssysteme verbessern, Korruptionsprobleme lösen und Infrastrukturen ausbauen. Ausserdem müssen
sie Gesetze verabschieden, welche für
die Anleger Transparenz schaffen, und
zwar durch Beteiligungsstrukturen, die Aufhebung der Doppelbesteuerung, was
zurzeit in Mauritius mittels einer Firmeneintragung möglich ist, sowie die Wahrung
der Rechte von Minderheitsaktionären.
Auch muss sich der Bankensektor in Entwicklungsländern darüber klar werden,
dass eine Förderung von Kapitalbeteiligungen Vorteile bringt, und sich entsprechend auf die Bereitstellung von Krediten
ausrichten. Allmählich vollzieht sich in vielen
Ländern ein Mentalitätswandel – auch
in Afrika. Wir befinden uns zwar erst am
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Fokus—18
Steiniger Erfolgspfad
Foto: Jim Watson/AFP
Afrika profitiert zurzeit vom globalen Rohstoffboom. Vor diesem Hintergrund spricht
Südafrikas Finanzminister Trevor Manuel in einem Interview über die Chancen
und Risiken sowohl für die Menschen auf dem Kontinent als auch für die Anleger.
Zwar habe sich das Finanzmanagement der Regierungen verbessert, aber er
erwarte noch weitere Fortschritte bei den Ausbildungsstandards, Steuereinnahmen
und Arbeitsplatzbeschaffung. Interview: Robert Ruttmann, Research Analyst, Credit Suisse
GLOBAL INVESTOR 1.08
Robert Ruttmann: Afrika erlebt ein
Wachstum auf breiter Basis, von dem
sowohl die Öl exportierenden als auch die
Öl importierenden Länder profitieren. Das
durchschnittliche jährliche BIP -Wachstum
liegt bei knapp 6 Prozent. Welches sind
die wichtigsten Faktoren, die dafür sorgen
könnten, dass dieses rapide Wirtschaftswachstum auch in den nächsten zehn
Jahren anhält?
Trevor Manuel: Damit sich der Wachstumstrend in Afrika fortsetzen kann,
müssen die afrikanischen Institutionen wie
z.B. die Afrikanische Entwicklungsbank
geför dert werden. Einige Dinge, die es zu
tun gilt – die Bereitstellung von Strom und
Wasser – mögen unattraktiv erscheinen
für Menschen, die a) den Kontinent nicht
kennen und b) ausschliesslich an Rohstoffen interessiert sind. Solche Massnahmen sind jedoch wichtig für ein
nachhaltiges Wachstum und müssen daher
gezielt ins Auge gefasst werden. Ein
Beispie l ist das einzigartige Wasserkraftpotenzial des Kongoflusses. Gelänge es,
die zur Nutzung dieses Potenzials erforderliche Infrastruktur zu errichten, so
gehör ten Stromausfälle der Vergangenheit
an, und der afrikanische Kontinent könnte
sogar Energie exportieren – so immens
sind die Möglichkeiten.
Die Förderung der Institutionen bedeutet aber auch, sicherzustellen, dass
die Universitäten des Kontinents synergetisch arbeiten. Wir müssen unsere Wissenschaftler dazu bewegen, wieder in ihre
Heimat zurückzukehren, um Innovationen
und die Anwendung neuer Energien voranzutreiben. Der Einsatz der Nanotechnologie unter Verwendung von Silizium und
Sonne – beides ist reichlich bei uns vorhanden – lässt auf eine nachhaltige und
umweltfreundliche Stromerzeugung hoffen.
Wir müssen unsere Institutionen auch
besser darauf vorbereiten, Krankheiten wie
Malaria und Aids zu bekämpfen, die noch
immer viel zu viele Leben kosten.
Eine zentrale politische Herausforderung
besteht darin, eine hohe Friedens dividende
zu gewährleisten. Die Menschen dürfen
nicht in den Krieg ziehen. Wir müssen
für eine aktive Demokratie sorgen, und dafür
benötigen wir die bestehenden institutionellen Systeme. Wenn wir zulassen, dass
unsere Universitäten in der Bedeutungslosigkeit versinken, weil die Reichen ihre
Kinder auf die Hochschule INSEAD, nach
Harvard oder Oxford schicken, dann
hat die Mittelschicht keine Chance auf eine
Universitätsausbildung. Als Folge mangelt
es an einem kompetenten öffentlichen
Dienst. Also muss die Regierung dafür
sorgen, dass die notwendigen Systeme vorhanden sind, kompetente Vertreter in
die Parlamente gewählt werden und das
Parlament die Exekutive überwacht.
Wie wichtig sind ausländische Direktinvestitionen (FDI) in den afrikanischen
Entwicklungsprozess? Können Sie
uns einige positive Beispiele nennen, wo
sie die Armut lindern und ein nachhaltiges
Wirtschaftswachstum fördern?
Trevor Manuel: Meiner Ansicht nach
sind FDI sehr wichtig für die Entwicklung
Afrikas. 2006 flossen beispielsweise FDI
im Umfang von mehr als 36 Mrd US -Dollar
auf den Kontinent. Grösstenteils gehen
diese Mittel in die Öl-, Gas- und Bergbausektoren, wobei ressourcenreiche Länder
wie Nigeria, Sudan, Tschad und Äquatorialguinea die wichtigsten Empfänger sind.
Da jedoch die Telekommunikations- und
Transportinfrastrukturen in Afrika immer
weiter ausgebaut werden, kommen immer
Fokus—19
neue Länder hinzu. Dieser Kapitalzufluss
bringt den Ländern Afrikas viele Vorteile
wie etwa einen dringend notwendigen
Wissens transfer, den Aufbau einer inländischen Infrastruktur sowie die Schaffung
von Arbeitsplätzen. Da sich das makroökonomische und das politische Umfeld in
den meisten Ländern weiter verbessern
sollte, dürften die FDI -Ströme zukünftig an
Bedeutung für den Kontinent gewinnen.
China investiert stark in Afrika – vor allem
in ressourcenreiche Länder wie Nigeria
und Angola, was Kontroversen auslöst.
Was ist Ihre Meinung?
Trevor Manuel: Die Rolle Chinas in Afrika
bereitet in der Tat einiges Kopfzerbrechen.
Nehmen wir das Beispiel Angola. Solange
wir denken können, besitzt Angola grosse
Mengen an Öl. Trotz des Embargos, das die
USA 1975 gegen Angola verhängt hatten,
weil das Land anscheinend ideo logisch auf
einer Linie mit dem Sowjetblock lag, konnte
Gulf Oil seine Aktivitäten in Angola fortsetzen. Während der vielen Jahre, in denen
Gulf Oil in Angola Öl förder te, schienen
die Erlöse keine Aus wirkungen auf das
Alltagsleben der Durchschnittsangolaner
zu haben.
Jetzt sind die Chinesen da. Es gibt
plötzlich viele Kreditfonds, die den Aufbau
eines völlig neuen Angola ermöglichen.
Man kann zwar kritisieren, dass dies auf
eine relativ undurchsichtige Art und Weise
passiert. Es ist aber unbestritten, dass +
Trevor Manuel wurde in Kapstadt als Sohn eines
städtischen Angestellten geboren. Bis 1981 arbeitete
er als Tiefbautechniker. Er beteiligte sich an der
Gründung der United Democratic Front (UDF) in der
Provinz Western Cape. Von September 1985 bis
Febru ar 1989 war Trevor Manuel aufgrund der Notstands gesetze längere Zeit inhaftiert. 1992 wurde er
Leiter der Abteilung für Wirtschaftsplanung des
ANC. Zurzeit ist er Finanzminister in der südafrikanischen Regierung.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—20
die Investitionen auf ein nachhaltiges
Wachstum und eine deutliche Verbesserung
der Lebensqualität der Angolaner abzielen.
Die Chinesen haben kräftig in die Entwicklung der Schieneninfrastruktur, den Bau
von Schulen, Strassen und Brücken sowie
von kostengünstigen Wohnungen investiert.
Sobald diese wichtigen Verbindungswege
vorhanden sind, können andere Dinge in
Angriff genommen werden; es können Produkte auf den Markt gebracht werden.
Afrika verfügt über 10 Prozent der global
nachgewiesenen Ölvorkommen, 8 Prozent
der Gasvorkommen sowie über reiche
Metall- und Mineralbestände. Welches sind
die wichtigsten Herausforderungen
und Verantwortlichkeiten der ressourcenreichen afrikanischen Länder?
Trevor Manuel: Ich halte ein vorsichtiges
und vernünftiges Verwalten der in Rohstoffboomzeiten erzielten wirtschaftlichen
Renditen für eine der grössten Herausforderungen der ressourcenreichen afrikanischen Länder. Früher ging ein durch
hohe Rohstoffpreise ermöglichtes Wirtschaftswachstum oft wieder rapide zurück,
sobald sich die Preise abschwächten.
Danach ging es den Ländern vielfach
schlechter als vor der Boomphase. Eine
durch hohe Rohstoffpreise bedingte
Aufwer tung des realen Wechselkurses
kann Schäden in den Nicht-Öl(exportierenden)-Sektoren anrichten – ein Phänomen, das als holländische Krankheit
bezeichnet wird. Die grösste Herausforderung sehe ich in einem soliden makroökonomischen Management und in der
Schwierigkeit, gute Spar- und Anlageentscheidungen zu treffen, die zur Linderung
der Armut und zu einem nachhaltigen
Wachstum beitragen.
Entscheidend ist, dass die Einnahmen aus
der Rohstoffbranche für Investitionen
ausge geben werden, die dauerhaft oder
zumindest langfristig Vorteile bringen. Teile
der Zusatzeinnahmen sollten gespart
werden, um die Investitionskurve zu glätten.
Dafür müssen die Länder ihre Fiskalpolitik
langfristig ausrichten. Dies ist dann besonders schwierig, wenn dringend in die soziale und physische Infrastruktur investiert
werden müsste.
Erfreulicherweise gibt es Anzeichen
dafür, dass die Lektionen aus den letzten
Rohstoffboomphasen gelernt worden sind.
Heute legen die rohstoffproduzierenden
Länder grössere Teile ihrer Zusatzeinnahmen beiseite. So lag 2006 der kumulierte Haushaltsüberschuss der Öl
produzierenden afrikanischen Länder bei
8 Prozent des BIP. Nigeria und Angola,
die grössten afrikanischen Ölexporteure,
konnten die Inflation erfolgreich eindämmen. Nigeria von 17.8 Prozent im Jahr
2005 auf 8.3 Prozent im Jahr 2006 und
Angola von 23 Prozent im Jahr 2005 auf
13.3 Prozent im Jahr 2006.
Wie wichtig sind die Investitionen des
öffentlichen Sektors im Hinblick auf die
Beschleunigung des afrikanischen Wachstums und dessen Nachhaltigkeit? Wie
würden Sie die Rolle der öffentlich-privaten
Partnerschaften (PPP) im afrikanischen
Entwicklungsprozess beschreiben?
Trevor Manuel: Die Investitionen der
öffent lichen Hand sind entscheidend für
die Entwicklung, da umfangreiche Zusatzressourcen in Form von Rohstoffeinnahmen, Schuldenerlassen, Hilfszahlungen
über die staatlichen Systeme geleitet
werden. PPP s werden im afrikanischen
Entwicklungsprozess an Bedeutung
«Die Beschleunigung der EquityZuflüsse ist ein Beleg für das
Vertrauen in das Wachstumspotenzial
des afrikanischen Kontinents.»
gewinnen, vor allem bei der Finanzierung
von Infrastrukturprojekten. Ein gutes Beispiel ist der Hochgeschwindigkeitszug
Gautrain in Südafrika, bei dem mehrere
Akteure in einem Projekt im Umfang von
3 Mrd US -Dollar zusammenarbeiten. Hier
werden mit Hilfe von PPP s private Mittel
für wichtige Infrastrukturinvestitionen
mobilisiert, um so Hindernisse für das
Wachstum zu beseitigen. Die Beteiligung
des privaten Sektors dürfte zudem die
Effi zienz öffentlicher Investitionsprojekte
und Dienstleistungen steigern. Es wird also
das Beste aus beiden Welten kombiniert.
Wir haben eine PPP -Abteilung im südafrikanischen Finanzministerium, zu der ein
interdisziplinär arbeitendes Team gehört,
das Vorschläge für PPP s sammelt und
auswertet. Inzwischen haben uns Teams
aus vielen afrikanischen Ländern besucht,
um von uns zu lernen. Was als ziemlich
unstruk turierter Ansatz begann, hat sich
mittlerweile zu einem gut funktionierenden
System entwickelt. Wir haben online detaillierte Anleitungen zu PPP s veröffentlicht,
und vieles, was wir hier lernen, wird in andere afrikanische Länder exportiert.
Wie wichtig sind der Zugang afrikanischer
Unternehmen zu ausländischem Eigenkapital und die weitere Entwicklung der
afrikanischen Finanzmärkte?
Trevor Manuel: Mit ausländischem
Eigenkapi tal können die Volkswirtschaften
Investitionsraten erreichen, die über den
inländischen Sparquoten liegen. Da die inländischen Sparquoten in Afrika sehr niedrig
sind, ist der Zugang zu ausländischem Eigenkapital umso wichtiger. Eine empirische
Analyse hat ausserdem gezeigt, dass
Aktienportfolioströme unter allen Kapitalflüssen, einschliesslich FDI, den grössten
Einfluss auf das Wirtschaftswachstum
haben. Laut UNCTAD belaufen sich diese
Kapitalströme seit 2000 auf durchschnittlich etwa 3 Mrd US -Dollar pro Jahr und
haben zwischen 2004 und 2006 die
Grenze von 7 Mrd US -Dollar über schritten.
Diese Beschleunigung ist bemerkenswert
und dokumentiert das Vertrauen in
das Wachstumspotenzial des Kontinents.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Es gibt auch zahlreiche inländische Fakein wichtiger Faktor für mehr Wachstum.
toren, die der Entwicklung der afrikaUm von diesem Interesse jedoch nachhaltig
nischen Aktienmärkte förderlich sind. Dazu zu profi tieren, müssen die Regierungen mitgehören eine Wirtschaftspolitik, die für
tels politischer Massnahmen die Basis für
Stabilität sorgt, Rechtssysteme, welche die eine Steigerung des potenziellen WirtAktionäre schützen, sowie die Offenheit
schaftswachstums sowie eine dauerhafte
der Finanzmärkte. Ich glaube, dass die
Anhebung des Pro-Kopf-Einkommens im
anhal tende Entwicklung der Märkte Afrikas eigenen Land legen. Dafür muss der Schwerdazu beitragen wird, das Wachstumspoten- punkt auf die Entwicklung von Infrastrukzial des Kontinents auszuschöpfen, da die
turen und makroökonomischer Stabilität
Unternehmen Zugang zu Kapital erhalten,
sowie auf die Schaffung eines Rahmens
das zur Finanzierung des Wachstums erfor- für technologischen Fortschritt gelegt
derlich ist.
werden. Eine derartige Politik dürfte nicht
Welches sind für Sie die deutlichsten
nur zu einer Steigerung des tatsächlichen
Zeichen eines wachsenden Selbstbewusstund potenziellen Wachstums beitragen, sonseins in Afrika?
dern auch zum Entstehen wirtschaftlicher
Trevor Manuel: Vor einigen Jahren arbei- Rahmenbedingungen, die für ausländische
teten wir mit Tony Blair für die Wirtschafts- Investitionen zunehmend attraktiv sind.
kommission für Afrika. Eine der wichtigsten Einige der 19 afrikanischen Börsenplätze
Fragen lautete: «Was geschieht mit afrikascheinen sich auf eine wachsende
nischen Spareinlagen?» Es stellte sich
Nachfrage vorzubereiten. Sind diese
heraus, dass afrikanische Pensionsfonds
Handelsplätze ausreichend entwickelt,
häufig stark in Europa und den USA invesum eine solche zu bewältigen?
Trevor Manuel: Insgesamt hinken die
tierten. Eines unserer Ziele war, einen Teil
dieser Pensionsfonds umzuleiten. Zu diesem afrikanischen Börsenplätze in ihrer EntZweck wurde die afrikanische Public Invest- wicklung nach wie vor dem internationalen
Standard hinterher. Mit Ausnahme von
ment Corporation (PIC) gegründet. Sie
Südafrika und Ägypten weisen die meisten
sollte Mittel vor allem aus öffentlichen
Pensionsfonds in Ländern wie Kenia, Süd- Märkte in afrikanischen Staaten eine
niedrig e Liquidität auf, und die wenigen
afrika, Ghana, Namibia oder zum Teil auch
notierten Unternehmen sind eher klein.
Nigeria absichern. In Kom bination mit unAller dings ist die Etablierung von Finanzseren eigenen privaten Pensions fonds bei
märkten auf dem afrikanischen Kontinent
Sanlam und Old Mutual wurde so der Pan
mit hohen Kosten verbunden. Grund sind
African Infrastructure Development Fund
die unterentwickelten Bankensysteme,
(PIDF) geschaffen. Die Initiative zeigte
veral tete Zahlungs- und Rechnungsgrosse Signalwirkung, Afrika ner zeigten
metho den sowie das niedrige Einkommenssich bereit, ihre Pensions gelder in Afrika
niveau. Dennoch haben die meisten afrizu investieren. Die Aus wirkungen waren
kanischen Länder die Bedeutung offener
enorm, und schon bald wurde auch in den
und funktionierender Börsen erkannt.
USA und Europa das Interesse geweckt.
Länder wie Ghana arbeiten bereits an der
Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für
Behebung von Schwächen auf institutioein aufkommendes Selbstbewusstsein.
neller und Infrastrukturebene, fördern die
Das internationale Interesse an der
Entwicklung Afrikas ist gross, und es exis- Transparenz und haben die Grundlagen für
eine Ausweitung der Liquidität geschaffen.
tieren zahlreiche auf Afrika fokussierte
Wenn derartige Massnahmen erste WirInvestmentfonds. Wie kann der Kontinent
kung zeigen, dürfte dies zur weiteren Entdieses wachsende Interesse am besten
wicklung der afrikanischen Handelsplätze
für eine nachhaltige Entwicklung nutzen?
im Sinne der Nachfrage durch auslänTrevor Manuel: Ausländische Investitidische Investoren führen.
onen waren in der jüngeren Vergangenheit
Fokus—21
Wie können die afrikanischen Volkswirtschaften gewährleisten, dass Wachstum
auch zu neuen Arbeitsplätzen führt? Wie
wollen sie sicherstellen, dass sie über
die notwendigen Kapazitäten verfügen, um
Investitionen, Handelsgewinne und Hilfeleistungen optimal zu nutzen?
Trevor Manuel: Die hohe Arbeitslosigkeit und Inaktivität sind nach wie vor eine
ernsthafte Herausforderung für Afrika.
Trotz der hohen Wachstumsraten verzeichnen die meisten Länder des Kontinents noch immer hohe Arbeitslosenquoten,
so zum Beispiel Namibia mit 31, Äthiopien
mit 23 oder Südafrika mit 27 Prozent, oder
weit verbreitete Inaktivität. In Mauritius
etwa sind 39 Prozent der über 15 -Jährigen
untätig oder nicht um Arbeit bemüht. In
Botswana beträgt diese Rate sogar
45 Prozent. Darüber hinaus macht der
infor melle Sektor, also wirtschaftliche
Aktivi tät, die weder besteuert noch staatlich erfasst wird, in einigen Ländern den
grösseren Teil der Wirtschaft aus. In vielen
dieser Länder ist der informelle Sektor
mittlerweile der Hauptarbeitgeber. So sind
in Benin mehr als 90 Prozent der Erwerbstätigen im informellen Sektor beschäftigt.
Vor diesem Hintergrund ist es enorm
wichtig, dass die afrikanischen Regierungen durch die Schaffung von regulären
Arbeitsplätzen und Reformierung von Arbeitsgesetzen die Bedingungen am Arbeitsmarkt verbessern. Die Schaffung von
Arbeitsplätzen kann durch Investitionen auf
allen Bildungsebenen und relevante Schulungsmassnahmen unterstützt werden,
ebenso durch FDI und die Integration des
informellen Sektors in die offizielle Wirtschaft. Dies kann durch die Lockerung
von Gesetzen betreffend Firmengründungen sowie durch Anreize an die Bevölkerung, ihre Geschäfte anzumelden und
ihre Steuern zu bezahlen, erreicht werden.
Ausserdem sollte eine Unternehmerkultur in Afrika gefördert werden. In
Uganda beispielsweise liegt die offizielle
Arbeitslosigkeit deutlich unter derjenigen
Südafrikas. Dort ist Unternehmertum weit
verbreitet. Die Menschen erwarten
+
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—22
–5% 0%
5%
10% 20%
Angola
Sudan
Mauretanien
Liberia
Botswana
Moçambique
Tansania
Äquatorialguinea
Tunesien
Sierra Leone
Kapverden
Kenia
Burkina Faso
Dem. Republik Kongo
Malawi
Ägypten
Nigeria
Ghana
Äthiopien
Algerien
Marokko
Sambia
Südafrika
São Tomé und Príncipe
Namibia
Burundi
Republik Kongo
Mali
Senegal
Mauritius
Libyen
Uganda
Madagaskar
Gambia
Djibouti
Guinea
Ruanda
Guinea-Bissau
Niger
Eritrea
Benin
Tschad
Zentralafrik. Republik
Komoren
Elfenbeinküste
Kamerun
Togo
Gabun
Lesotho
Swasiland
Seychellen
Simbabwe
Wachstum des Pro-Kopf- BIP CAGR 2004–2008E
Gemäss Schätzungen beträgt in den meisten
afrikani schen Ländern zwischen 2004 und 2008E
das Wachstum des realen Pro-Kopf- BIP über
5 Prozent pro Jahr. Quelle: IMF World Economic Outlook
nicht, dass der Staat ihnen alles abnimmt.
Sie arbeiten sehr hart und verdienen sich
ihren Lebensunterhalt. Häufig führen
Ugander einen kleinen Laden oder bewirtschaften ein Stück Land. Staatliche Unterstützung für eine ähnliche Förderung der
Unternehmerkultur könnte ein entscheidendes Instrument sein, um die Arbeitslosigkeit auf dem gesamten Kontinent zu
verringern.
In Europa funktionierte das Konzept der
Entwicklungshilfe nach dem Zweiten
Weltkrieg sehr gut. Warum blieb ein ähnlicher Erfolg in Afrika aus?
Trevor Manuel: Der Marshallplan war vor
allem deshalb so erfolgreich, weil Europa
auf eine stolze Geschichte zurückblickte.
Das Problem bei (finanziellen) Hilfsaktionen
für Afrika beruht teilweise darauf, dass das
Konzept während des Kalten Krieges eingeführt wurde und auf beiden Seiten eher
ideologisch motiviert war. Meiner Ansicht
nach hat dies eine fatale Abhängigkeit
geschaf fen.
Das zweite Problem ist, dass wir die
Welt dazu bewegen müssen, ihre Einstellung zu Hilfeleistungen zu ändern. Im
Idealfall stelle ich mir das so vor: Ich bin
beispielsweise der Finanzminister von
Niger. Ich setze mich mit den Hilfsorganisationen an einen Tisch und sage: «So
lautet mein makroökonomischer Ausblick,
hier ist meine Haushaltsprognose, diesen
Betrag kann ich erwirtschaften, daraus
ergibt sich eine Lücke im Betrag von X.
Bitte helft uns, diese Lücke zu schliessen.»
So transparent kommuniziert heute allerdings niemand, da Geld ersetzbar ist. Allzu
oft kommen Vertreter von Entwicklungsprojekten aus unterschiedlichen Ländern
nach Afrika, fahren in ihren Geländewagen
vor und wollen Projekte fördern, die sie für
wichtig halten. Diese Bilder haben eher
einen Effekt auf die Steuerzahler aus den
Geberländern als auf die Menschen,
denen eigentlich geholfen werden soll. Und
am Ende sind die Politiker der Entwicklungsländer stärker den Hilfsorganisationen verpflichtet als den Menschen, die
sie gewählt haben. Daraus ergibt sich eine
Kultur der Abhängigkeit, die den demokratischen Prozess untergräbt. Denn ein
wesent licher Teil einer Demokratie ist die
Verantwortung gegenüber dem Volk. Erst
die Lösung dieses Problems kann eine
deutliche Verbesserung bewirken.
Wie kann sichergestellt werden, dass
Investitionen tatsächlich den gewünschten
Empfänger erreichen?
Trevor Manuel: Dies ist ein erhebliches
Problem in allen Entwicklungsländern. Oft
ist Geld vorhanden und es existieren vernünftige Regeln, aber es mangelt an einer
effektiven Umsetzung derselben. Lassen
Sie mich kurz abschweifen. Ich hörte kürzlich eine Geschichte zum Thema Verantwortlichkeit im öffentlichen Dienst. Ich
finde die Geschichte deshalb so interessant, weil es darin um unbeabsichtigte
Effekte geht. Ein indischer Doktorand in
Harvard untersuchte unter anderem das
Leben in indischen Schulen. Er verteilte in
ländlichen Gebieten hunderte von einfachen
Fotokameras an Schüler, um Aspekte
ihres täglichen Lebens festzuhalten. Von
der Auswertung der Fotos versprach er
sich wichtige Erkenntnisse für seine Arbeit.
Er fand heraus, dass in Schulen, in denen
er die Kameras verteilt hatte, plötzlich die
Absenzen von Lehrkräften zurückgingen
und parallel dazu die Unterrichtszeiten zunahmen. Das Wissen, dass ein Schüler an
einem beliebigen Tag ein Foto der Klasse
machen könnte, hat also das Pflichtbewusstsein der Lehrer gestärkt. Ich finde,
dass diese Geschichte anschaulich den
Wert persönlicher Verantwortung im öffentlichen Dienst darlegt. Ɓ
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GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—23
Der letzte
Frontier Market
Die Länder südlich der Sahara dürften das Interesse von Anlegern wecken, die ein Auge für FirstMover-Chancen haben. Das sagt Dr. Harry Broadman, der bei der Weltbank als Wirtschaftsberater
für die Region Afrika verantwortlich zeichnet, im Gespräch mit Paul Melly. Immer mehr internationale
Fondsmanager folgen dem Beispiel lokaler Unternehmen und investieren in Afrika. Sie nutzen die
Chancen eines veränderten Geschäftsumfelds, um neue Anlagekanäle zu schaffen.
Interview: Paul Melly, Spezialist für Wirtschafts- und Entwicklungsthemen
Hätte man Investoren in den letzten 50 Jahren nach einem sicheren
und lukrativen Anlageort gefragt, wäre Afrika meistens an letzter
Stelle genannt worden. Schlagzeilen über Krieg, Armut, Korruption
und Instabilität schreckten alle ab; ein paar wenige hochspezialisierte, hochengagierte Outsider waren die Ausnahme. Doch wie
sich die Welt verändert, so hat sich auch Afrika verändert. Das wird
allmählich auch von internationalen Investoren erkannt. Dank eines
stabilen Wirtschaftswachstums und grosser Entwicklungsfortschritte haben sich neue Geschäftschancen eröffnet.
«Insbesondere nicht erdölproduzierende Staaten können mittlerweile eine Reihe wirtschaftlicher Erfolgsgeschichten verzeichnen.
In mehreren Ländern, die zusammen mindestens ein Drittel der
Gesamtbevölkerung von Subsahara-Afrika ausmachen, betrug das
durchschnittliche reale BIP -Wachstum im vergangenen Jahrzehnt
mindestens 4.5 Prozent pro Jahr», sagt Weltbankökonom Dr. Harry
Broadman. «Das bedeutet nachhaltiges Wachstum und stellt eine
äusserst wichtige Entwicklung dar.»
«Diese Entwicklung ist auch nicht nur der Dominoeffekt eines insgesamt günstigen globalen Umfelds, sondern basiert teilweise klar auf exogenen
Faktoren», ist Broadman überzeugt. «Genauso klar ist aber auch,
dass die lokalen Regierungen mit einer klugen Wirtschaftspolitik
und einem umsichtigen Risikomanagement ihren Teil dazu beigetragen haben. Subsahara-Afrika präsentiert sich heute zweifellos
ganz anders als vor zehn Jahren.»
Laut Broadman sind in vielen Entwicklungsregionen südlich
der Sahara zwar aktuelle makroökonomische Statistiken verfügbar,
doch mangle es an zuverlässigen mikroökonomischen Daten, die
über die Entwicklung des lokalen Anlageumfelds Aufschluss geben
könnten. Um sich ein Bild zu verschaffen, ist Broadman mit Mitarbeitenden der Weltbank nach Subsahara-Afrika gereist und hat
dort Unternehmen befragt. «Ich bin ganz einfach von Firma zu Firma gegangen, habe Business Case Studies erstellt und Rohdaten
über operative Betriebsprozesse aller Art zusammengetragen», erklärt Broadman in einem Hotel in Sambia, wo er gerade ein Interview mit einem Telekommunikationsunternehmen geführt hat.
«Ich habe die mikroökonomischen Faktoren untersucht, die afrikanische Anleger zu Investitionen in ihrem eigenen Land bewegen.
Es entstehen immer mehr Anlagechancen in verschiedensten Bereichen – z. B. Nahrungsmittelindustrie, Tourismus, Telekommunikation, Häfen, Leichtindustrie und sogar Internet – Sektoren, die vor
erst fünf Jahren wohl noch niemand für lukrativ gehalten hätte.»
Warum aber sollte dies für Kapitalgeber ausserhalb des Kontinents, in Europa, den USA oder Fernost von Bedeutung sein?
Harry Broadman hat aus früheren Einsätzen, bei denen er den
wirtschaftlichen Aufschwung Chinas und später Russlands hautnah miterlebt hat, einen klaren Schluss gezogen: «Wenn sich Anleger in Sektoren der Binnenwirtschaft ihres eigenen Landes engagieren, so hat dies Signalwirkung auf ausländische Investoren.»
Zahlreiche internationale Player haben noch nicht erkannt, dass
dies jetzt auch für Länder südlich der Sahara gilt. «Es fliesst
sehr viel Geld in die ehemalige Sowjetunion und
nach China, doch auch Afrika bietet mittlerweile
eine enorme Palette an Möglichkeiten in verschiedenen Branchen», so Broadman. Dennoch betrachtet er den
Kontinent nicht als klassischen Schwellenmarkt. «Für mich ist +
Wachstum reales BIP 2006 (in %)
Wachstum reales BIP pro Kopf
2006 (in %)
Reales BIP pro Kopf (USD) 4
Verbraucherpreise 2006
(Veränderung in %)
Staaten mit
niedrigen Einkommen1
Ölexportierende
Staaten
Staaten mit mittleren
Einkommen
(exkl. Südafrika)
Südafrika 2
Fragile Staaten 3
6.4
5.7
3.8
5.0
2.5
3.7
3.3
3.2
3.7
–0.1
283
552
2456
3557
245
66.5
5
9.0
8.2
23.6
20.1
26.1
21.4
11.9
Sparquote 2006 (in % des BIP)
11.2
45.1
29.8
18.0
10.4
Fiskalbilanz der Zentralregierung
insgesamt, exkl. Subventionen
2006 (in % des BIP)
–8.2
–10.2
2.5
0.4
–5.3
3.2
0.0
7.7
–1.1
2.8
60.7 55.8
29.8
39.6
54.8
33.2
41.4
–0.9
–2.5
3.8
Gesamtinvestitionen 2006
(in % des BIP)
Staatliche Subventionen 2006
(in % des BIP)
Waren- und Dienstleistungsexporte
2006 (in % des BIP)
25.0
Importe Güter und Dienstleistungen
2006 (in % des BIP)
38.1
35.7
–12.4
33.7
Handelsbilanz 2006 (in % des BIP)
Auslandsverschuldung offizielle
Gläubiger 2006 (in % des BIP) 6
Externe Leistungsbilanz, exkl.
Finanzhilfen 2006 (in % des GDP)
Reserven – Importdeckung in
Monaten (Waren- und Dienstleistungsimporte)
7.3
4.7
69.7
28.8
8.8
11.2
2.0
–9.8
13.0
0.9
–5.4
–5.4
4.0
9.3
8.4
3.3
2.2
Benin, Burkina Faso, Äthiopien, Ghana, Kenia, Madagaskar, Malawi, Mali, Mosambik, Niger, Ruanda, Senegal, Tansania, Uganda, Sambia – arme Länder mit einem nachhaltigen
Leistungsausweis für Wirtschafts- und Staatsreformen und einer Partnerschaft mit dem IWF und Geberländern; fast alle sind Demokratien. 2 Schätzung 3 Prognose 4 Auf Grundlage
der Preise im Jahr 2000. 5 exkl. Simbabwe (Inflation 1017 Prozent), die durchschnittliche Inflation fragiler Staaten beträgt 11.9 Prozent. 6 Hauptsächlich nach HIPC-Schuldenerlass
für einkommensschwache Reformländer, jedoch nicht für instabilste Staaten. Quelle: IMF, Sub-Saharan Africa Regional Economic Outlook, Oktober 2007
1
Subsahara-Afrika: Wirtschaftsleistung 2006
Die Region konnte in den letzten Jahren eine Reihe wirtschaftlicher Erfolgsgeschichten verzeichnen, und zwar nicht nur in weiter entwickelten Ländern
mit mittlerem Einkommensniveau. Unter den besten Performern rangieren kleine Staaten, die für Anleger zuvor als sehr riskant galten, sich aber dank
weitreichender Reformprogramme zu potenziellen Anlagedestinationen entwickelt haben.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Afrika ein ‹Frontier Market›, der zwar viel Aufwärtspotenzial bietet,
aber auch grosse Risiken birgt. Es erinnert mich an meine Anfangszeit in China, vor 15 oder 20 Jahren.»
Vorsichtig äussert sich Broadman zur Frage, was das mit Blick
auf reale Geschäftsgelegenheiten bedeuten könnte. Seines Erachtens befindet sich die wirtschaftliche Entwicklung in SubsaharaAfrika, abgesehen von Südafrika, noch in einem eher elementaren
Stadium. Seinen Einschätzungen zufolge brauchen ausländische
Anleger einen langfristigen Horizont und sollten der Tatsache
Rechnung tragen, dass das heutige Afrika die Bereiche erst noch
identifizieren muss, in denen sich das Wachstum konkretisieren
wird. «Wir konzentrieren uns auf den Produktions- und Infrastruktursektor, der nicht von der wechselhaften Entwicklung der weltweiten Rohstoffpreise abhängig ist, sowie auf Investitionen im Gesundheits- und Bildungssektor», erläutert Broadman und weist auf
Chancen hin, die sich aus der Handelsintegration innerhalb von
Afrika ergeben. «Wenn der Trend in diesen Ländern
anhält, bieten sich Möglichkeiten, viel Geld zu verdienen.»
China und Indien haben diese neuen Chancen bereits erkannt.
Eingehend analysiert hat Broadman diesen Trend in seinem neuen
Buch «Africa’s Silk Road: China and India’s New Economic Frontier», in dem er darstellt, wie in Afrika die Investitionen der beiden
grossen Schwellenländer «in die Höhe schnellen». Broadman fokussiert in seinem Buch auf chinesische und indische Unternehmen,
die in Afrika aktiv sind. Dazu führte er einerseits eine quantitative
Umfrage bei 450 Firmen durch und erstellte anderseits detaillierte
Business Case Studies zu rund 20 weiteren Unternehmen in Ghana,
Senegal, Südafrika und Tansania. Gemäss Broadmans Studien haben sich die afrikanischen Exporte nach Asien in den letzten fünf
Jahren verdreifacht, während parallel dazu in Afrika auch die Direktinvestitionen aus Indien und China stark gestiegen sind. 2006 beliefen sich in Afrika die ausländischen Direktinvestitionen allein aus
China auf insgesamt 1.18 Mrd US- Dollar.
Broadman stimmt zu, dass der afrikanische Kontinent zwar immer noch «ein riskantes Umfeld» darstellt, sieht aber auch für vorsichtige ausländische Investoren Möglichkeiten, einen Teil ihres
Portfolios in Afrika anzulegen. Weiter stellt er fest, dass Afrika in
verschiedener Hinsicht Vorteile bietet, die in China Anfang der 90 er-
Fokus—25
Jahre und in Russland Ende der 90 er-Jahre noch nicht bestanden.
«In beiden Fällen fehlte damals der Begriff Markttechnologie, entsprechende Institutionen und ein grundlegendes Marktverständnis
waren noch nicht vorhanden.» Bei Afrika hingegen ist Broadman
der Meinung, dass die Kolonialvergangenheit nebst ne-
gativen Effekten auch den positiven Effekt hat,
dass sie mit einem gewissen Verständnis der Märkte einhergeht, auch wenn diese Märkte nicht sehr
gut funktionieren. Als weiteren Pluspunkt nennt Broadman
den grossen Informationsfluss über afrikanische Volkswirtschaften,
der aus deren engen Beziehungen mit der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds und anderen Geberinstitutionen resultiert.
Binnenwirtschaftliche Reformen
«Mit Blick auf die vorhandenen Gesamt- und Makrodaten verfügen
wir über ein relativ gutes Verständnis davon, wie diese Märkte
funktionieren. Die Engagements der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds sowie Förderungsmassnahmen und die
Regierungen selbst ermöglichen es uns, die Märkte zu überwachen – eine Möglichkeit, die wir nutzen müssen. Unsere Datensammlung zum Investitionsklima wächst. Was uns allerdings fehlt,
sind zuverlässige Statistiken zu einzelnen Unternehmen. Solche
Informationen fehlen uns in Europa aber beispielsweise auch für
zahlreiche Länder der früheren Sowjetunion.» Indessen unternehmen die afrikanischen Regierungen Schritte, um ihre Volkswirtschaften für ausländische Investoren attraktiver zu machen.
«Liberia hat zum Beispiel gerade eine gute Informationsbroschüre für ausländische Interessenten
herausgegeben», sagt Broadman. Aber natürlich muss dieser
Prozess über reine Public Relations hinausgehen. «Was wirklich
notwendig ist, sind Reformen diesseits der Grenze, das heisst auf
nationaler Ebene. Dazu gehören die Einführung von Produktstandards, die Einführung effizienter Wettbewerbsrichtlinien, die Aufhebung von Gebühren bei der Industrieproduktion sowie Verbesserungen in Logistik, Transport und Zollverwaltung.»
Entgegen weit verbreiteten Annahmen zeichnen sich viele
Volkswirtschaften Afrikas durch ein stetiges Wachstum aus. Dies
trägt einerseits zur Bekämpfung der Armut bei und eröffnet andererseits Geschäftschancen, die von lokalen Unternehmen bereits +
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—26
erschlossen werden. Die Regierungen treiben ihre Reformen weiter
voran, um mit attraktiven Bedingungen ausländisches Anlagekapital anzuziehen.
Doch wie kann ein ausländischer Investor, der über kein spezialisiertes Know-how verfügt, diese Chancen nutzen? «Ein Grund,
weshalb diese Märkte ‹Frontier Markets› genannt
werden, ist das Fehlen von Anlagevehikeln», erklärt
Foto: Thomas Eugster
Broadman. Er betont aber, dass sich die Situation schnell verbessert hat, dies sogar in den letzten zwölf Monaten. «Verschiedene
Private-Equity-Gesellschaften in London oder in den USA tätigen
in Afrika beträchtliche Investitionen, obwohl sich der Markt noch in
einem sehr frühen Entstehungsstadium befindet. Erst innerhalb
des letzten Jahres ist es für interessierte Anleger möglich geworden, die grossen Player in Afrika relativ rasch zu identifizieren.» So
engagieren sich beispielsweise Private-Equity-Gesellschaften und
Hedge-Fonds heute mit Schuldverschreibungen an den lokalen
Märkten südlich der Sahara und tragen damit dazu bei, den Finanzierungsbedarf von Unternehmen und Regierungen in Lokalwährung zu decken.
Neue Player kommen auf den Markt
Dr. Harry Broadman ist bei der Weltbank
Wirtschaftsberater für die Region Afrika. Vor
seinem Eintritt bei der Weltbank 1993 hatte
er verschiedene Führungspositionen in amerikanischen Regierungsämtern, Hochschulen
und Unternehmen inne. In seiner derzeitigen Funktion gehört er zu den Architekten
einer neuen Unternehmensstrategie in Afrika
und des «Africa Catalytic Growth Fund»,
eines neuen Investmentfonds zur Förderung
innovativer Investitionen in den Ländern
südlich der Sahara.
«Ich weiss von verschiedenen grossen Investmentbanken, die Fonds
für Investitionen in Subsahara-Afrika aufbauen. Sie stellen Afrikaner
ein, die in Europa oder den USA ausgebildet worden sind und Erfahrung im Investmentbanking erworben haben», erklärt Broadman.
«All das ist in den letzten ein, zwei Jahren geschehen. Diese Leute arbeiten für Firmen, die Anlagevehikel in Afrika aufbauen. In Nairobi und Johannesburg sind gewisse Aktivitäten im Gange, aber
die neue Finanzmetropole Afrikas dürfte primär
Lagos sein.» Broadman führt weiter aus, dass allmählich Anlagefonds entstehen, die den Entwicklungsbedürfnissen Afrikas
Rechnung tragen und damit den von westlichen Investoren angewendeten Standards bezüglich sozialer Verantwortung entsprechen.
«Bei ausländischen Investitionen in Afrika ist im Gegensatz zu
anderen Regionen eine höhere Sensibilität und Bereitschaft der
Fondsmanager zu beobachten, Fonds zu lancieren, die an klare
Bedingungen geknüpft sind. Mir sind zwei solche Fonds in
Washington DC bekannt. Der eine hat sich für sozial verantwortbare Investitionen verpflichtet, der andere verpflichtet sich, ausschliesslich ökologisch vertretbare und nachhaltige Projekte zu
unterstützen.»
Bisher sind solche Fonds aber noch nicht die Norm. Broadman
befürchtet deshalb, dass diverse Anleger dadurch abgeschreckt
werden könnten, dass sie in Afrika noch nicht die Anlagevehikel
finden, die ihren Vorstellungen und Anforderungen bezüglich geschäftlicher und sozialer Verantwortung gerecht werden. «Was
Anlagen und Kapitalbeschaffung anbelangt, so sind meines Erachtens viele Anleger zu Investitionen in Afrika bereit. Und wenn
solche Engagements mit der Einhaltung ethischer Grundsätze verbunden werden können, gehe ich davon aus, dass viel mehr Geld
fliessen wird», ist Broadman überzeugt. Seines Erachtens ist jetzt
der Einstiegszeitpunkt gekommen. «Afrika ist der letzte
‹Frontier Market›. Anders als auf anderen Märkten
profitieren Neueinsteiger in Afrika von First-MoverVorteilen. Hier lässt sich Geld verdienen.» Aus Entwicklungssicht sieht Broadman eine Win-win-Situation: «Afrika profitiert von der Schaffung von Arbeitsplätzen und von Kapital zuflüssen,
GLOBAL INVESTOR 1.08
die es so dringend benötigt. Die Anleger profitieren im Gegenzug
von einer soliden Rendite auf dem investierten Kapital.»
Einige Investoren aus dem Westen werden sich vielleicht fragen, wie sie sich in Afrika gegenüber chinesischen und indischen
Unternehmen behaupten können, die auf dem Kontinent mit einer
enormen Aktivität präsent sind und viel kostengünstiger operieren.
Broadman ist jedoch klar der Meinung, dass sich europäische und
amerikanische Unternehmen durch diese Konkurrenz nicht einschüchtern lassen sollten. «Natürlich stimmt es, dass viele der in
Afrika verkauften indischen und chinesischen Produkte günstiger
sind als solche, die in den USA und in Europa hergestellt werden,
und dass chinesische Produkte oft unter den üblichen Marktpreisen angeboten werden. Die Meinung, dass einige asiatische Unternehmen in Afrika billige, minderwertige Produkte verkaufen,
kann durchaus berechtigt sein. Dafür mitverantwortlich ist nicht
selten die lockere Haltung der afrikanischen Regierungen bezüglich inländischer Produktestandards – ein weiteres Argument dafür,
dass in Afrika Reformen nötig sind. Die afrikanischen Länder müssen ihre Marktstärke ausnutzen. Ihnen ist gar nicht bewusst, dass
sie gegenüber chinesischen oder anderen ausländischen Investoren
über einen gewissen Einfluss verfügen.»
Schliesslich wollen ja die ausländischen Player in Afrika Geschäfte tätigen, Produkte verkaufen und in profitable Unternehmen
investieren. Die Staaten südlich der Sahara sollten sich deshalb
nicht mehr nur in der Rolle der Bittsteller sehen, zumal sie den
ausländischen Unternehmen, die in ihre Märkte eintreten wollen,
durchaus Bedingungen stellen können. «Ihr Einfluss ist zwar
nicht gross, aber gross genug, um den Massstab
höher anzusetzen», führt Broadman an. Mit höheren Quali-
tätsstandards für Produkte und Dienstleistungen würden die afrikanischen Staaten primär den Schutz ihrer eigenen Konsumenten
sicherstellen und darüber hinaus einen positiven Nebeneffekt erzielen: «So würden neue Chancen für amerikanische und europäische Investoren entstehen, die qualitativ bessere Produkte herstellen und verkaufen wollen», so Broadman.
Broadman glaubt allerdings, dass einzelne afrikanische Länder –
insbesondere die kleinen – nicht in der Lage sind, solche Produkteund Sicherheitsstandards unilateral durchzusetzen. «Meines Erachtens muss das schrittweise und kollektiv auf dem ganzen Kontinent
geschehen. Der Prozess muss auf regionaler Basis statt finden,
weil die einzelnen Märkte dafür nicht gross genug sind. Das ist die
Logik des kollektiven Handelns.» Das ist nur ein mögliches Beispiel für die erwartete Entwicklung Afrikas, die neue Möglichkeiten
für ausländische Anleger schaffen wird. Die Fortschritte der letzten
zehn Jahre bezüglich Wirtschaftsaufschwungs und Entwicklung an
der Basis schaffen jetzt sowohl für lokale als auch für internationale Geschäftstätigkeiten ein vielversprechendes Umfeld. Die Investitionen können einen enormen Beitrag zur Bekämpfung der Armut
leisten. Gleichzeitig können sie jenen Investoren eine attraktive
Rendite bescheren, die über den langfristigen Horizont und das
Risikoprofil für ein Engagement in einem Markt verfügen, den
Broadman als den «letzten Frontier Market» bezeichnet.
Ɓ
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Fokus—27
Fokus—28
Foto: Thomas Eugster
GLOBAL INVESTOR 1.08
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—29
«Vietnam – Aufsteiger
mit Potenzial»
Mit einem stabilen BIP-Wachstum tritt Vietnam aus dem Schatten der grösseren asiatischen Wirtschaftssysteme.
Im südostasiatischen Land stehen alle Zeichen auf Reform. Warum Investoren – insbesondere wenn sie an
langfristigen Geldanlagen interessiert sind – besser heute als morgen den Kontakt mit einem Land voll ungeahnter
Möglichkeiten suchen sollten, erläutert Peter R. Ryder, CEO der Indochina Capital Group, die rund 1.8 Mrd
US -Dollar verwaltet. Interview: Cheuk Wan Fan, Head of Asian Equity Research, Credit Suisse
Cheuk Wan Fan: Herr Ryder, Sie sind seit
15 Jahren in Vietnam. Wie weit ist in
diesem Land die Reform vorangekommen?
Peter R. Ryder: Lassen Sie mich zur
Verdeutlichung ein paar Zahlen nennen.
Viele halten Vietnam für ein kleines,
zutiefst provinzielles Land. Tatsache ist
aber, dass es genau im Zentrum der
wachstumsstärksten Region der Welt liegt.
Vietnam dürfte 2007 ein BIP -Wachstum
von rund 8.5 Prozent erzielt haben. In den
vorangegangenen drei Jahren betrug
dieses im Durchschnitt über 8 Prozent und
2008 und 2009 erwarten wir sogar über
9 Prozent. Apropos klein: Mit rund 90 Millionen Menschen liegt Vietnam bezüglich
Bevölkerungsgrösse weltweit auf Platz 13
und in Südostasien auf Platz 2. Und
was das Thema Provinz betrifft: Wegen
des WTO -Beitritts war 2006 für Vietnam
ein Jahr voller Veränderungen. Noch
bedeutender als dieser Schritt war jedoch
der einschneidende politische Führungswechsel Mitte 2006. Heute wird Vietnam
von einem jungen, international ausgerichteten und reformorientierten Gremium geführt und regiert. Bei der Reform geht
es heute nicht mehr um den Übergang zum
Kapitalismus, sondern um die Frage, wie
dieser effizienter gestaltet werden kann.
Wie erklären Sie sich angesichts all dieser
Zahlen und Fakten die gebremste
Entwicklung des vietnamesischen Aktienmarktes in diesem Jahr, halten Sie dies
für vorübergehend ?
Peter R. Ryder: Von einer Verlangsamung kann keine Rede sein. 2006 wurden
äusserst attraktive Steueranreize für die
Börsenzulassung von Unternehmen geschaffen. Es kam zu einem Ansturm, da
diese Anreize nur bis am 31. Dezember
2006 Gültigkeit hatten. Die vielen Neulinge an der Börse führten im Oktober und
November zu einer euphorischen KursRally, die bis Anfang 2007 andauerte.
Aber seither hat sich der Markt doch deutlich verlangsamt, oder nicht?
Peter R. Ryder: Der Markt erreichte
Mitte März 2007 einen Höchststand. Dann
büsste er etwa 20 Prozent ein und fiel von
rund 1100 auf 900. Danach hatte er sich
jedoch erholt und notierte von Mitte September bis Mitte Oktober wieder bei 1100.
Was wird 2008 die aktuelle Dynamik im
Primärmarkt und in der Privatisierung von
Staatsunternehmen verändern?
Peter R. Ryder: Es dürften einige sehr
attraktive Staatsunternehmen privatisiert
und an die Börse gebracht werden, was
den gesamten Aktienmarkt stark beflügeln
sollte. Wir erwarten auch, dass Unternehmen aus dem OTC-Bereich – dem «PräIPO »-Stadium – im Verlauf des Jahres
auf den Markt kommen, was dessen Dynamik erhöhen wird. Die Fundamentaldaten
des Marktes sind noch immer gleich stark
wie in der euphorischen Phase vor neun
oder zwölf Monaten.
Halten Sie den vietnamesischen Aktienmarkt nicht für überbewertet, wenn
er im Verhältnis zum Gesamtwachstum
betrachtet wird?
Peter R. Ryder: Überhaupt nicht. Das
Kurs-Gewinn-Verhältnis geteilt durch
das Gewinnwachstum ( PEG -Ratio) ist bei
den meisten gross- und praktisch allen
kleinkapitalisierten Unternehmen, gemessen am Standard der globalen Schwellenmärkte, immer noch recht attraktiv.
Viele Anleger befürchten jedoch eine
Aktienmarkt-Blase in Vietnam.
Peter R. Ryder: Ich wehre mich gegen
das Wort «Blase». Wir sprechen hier nicht
vom NASDAQ im Jahr 2000, als das KursGewinn-Verhältnis der Unternehmen ins
Uferlose stieg. Die Rede ist auch nicht von
eToys, die am ersten Handelstag rund
fünfmal so hoch bewertet wurde wie Toys
«R» Us, obwohl das Unternehmen weder
Vermögenswerte noch Gewinne vorzuweisen hatte. Es ist richtig, dass der vietnamesische Aktienmarkt Anfang 2007 etwas
überbordete, sich dann aber wieder anpasste. In diesem Fall haben eindeutig die
Marktkräfte gespielt. Der Markt bietet
+
Peter R. Ryder ist CEO der Indochina Capital Group,
die er 1999 zusammen mit Richmond Mayo-Smith III.
gründete. Das Unternehmen verwaltet vor allem
vietname sische Aktien und Immobilien im Wert von
rund 1.8 Mrd US-Dollar. Ausserdem hält es strategische Aktienbeteiligungen an verschiedenen vietnamesischen Unternehmen. Vor der Gründung von
Indochina Capital war Peter R. Ryder Partner von
Manolis & Company Asia and Lukemax Company, wo
er die Anlagetätigkeit in Vietnam leitete. Er besitzt
einen Master of Arts in Anthropologie der University
of Pennsylvania.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Fokus—30
zurzeit zwar keine ausgesprochen günstigen
Kaufgelegenheiten, allerdings sind die Unternehmen auch nicht überbewertet. Viele
verzeichnen ein sehr stabiles Wachstum,
das ein mögliches Kurs-Gewinn-Verhältnis
ihrer Aktien zwischen 25 und 35 mehr als
kompensiert. Vietnam bietet immer noch
ein enormes Wertpotenzial, und dies dürfte
in den nächsten zehn Jahren auch so
bleiben.
Welches sind die grössten Anlagerisiken,
vor denen Sie neue Investoren warnen?
Peter R. Ryder: Wie in vielen dieser
Märkte ist der Informationsfluss auch in
Vietnam spärlich. Die Situation verbessert
sich zwar, aber selbst bei grosskapitalisierten, börsennotierten Gesellschaften ist
es nicht annähernd so leicht, zuverlässige
Informationen zu erhalten, wie in etablierteren Märkten.
Wie gehen Sie vor, wenn Sie in ein Unternehmen investieren möchten?
Peter R. Ryder: Wir führen selber eine
Sorgfaltsprüfung durch und besuchen
Fabriken und Unternehmen. Teils haben
wir die ganze Bilanz von Gesellschaften,
in die wir investieren wollten, rekonstruiert
und sind Posten für Posten durchgegangen. Unterlagen zur Sorgfaltsprüfung,
die wir für solche Investments zusammenstellen, sind oft doppelt so dick wie ein
Telefonbuch. Die gleichen Massnahmen
führen wir auch durch, wenn wir uns an
einer börsennotierten Gesellschaft beteiligen. Nur so kommt man an die wichtigen
Informationen heran.
Sie sprechen vom Risiko fehlender verlässlicher Informationen. Wirken sich
Corporate-Governance-Probleme vietnamesischer Unternehmen auf die Informationstransparenz aus?
Peter R. Ryder: Vietnam ist ein neuer
aufstrebender Markt, dessen Merkmale für
Leute mit Erfahrung in Schwellenländern
«Die Unternehmen wachsen rasant.
Vietnam weist ein enormes Potenzial auf, und das dürfte in den nächsten zehn Jahren so bleiben.»
nichts Neues sind. Am Anfang ist man
immer mit einem Mangel an Information,
Transparenz und zuverlässigen Finanzdaten
konfrontiert. Bezüglich Corporate Governance bezweifle ich, dass die Verhältnisse
in Taiwan vor 30 oder Thailand vor 20
Jahren besser waren als heute in Vietnam.
Welche Erfahrungen haben Sie bei Ihren
Firmenbesuchen gemacht? Wurden Sie da
freundlich empfangen?
Peter R. Ryder: Wir sind hier ein bekanntes Unternehmen. Deshalb wollen die
meisten vietnamesischen Gesellschaften
mit uns Geschäfte machen oder hätten uns
gern als strategischen Investor. Sie
schätzen den Mehrwert, den wir liefern,
und das Gütesiegel, welches ein Investment von Indochina Capital mit sich bringt.
Welches sind die grössten Unterschiede
bezüglich Geschäftsmodell und Führungsstil zwischen Privatunternehmen und
grossen Staatsbetrieben?
Peter R. Ryder: Es ist wie Tag und
Nacht. Den Angestellten von Staatsbetrieben geht es vor allem darum, ihre Stelle
zu behalten, indem sie Jahresziele exakt
erreichen – wenn auch in einigen wenigen
Fällen von Staatsbetrieben Bonus- und Anreizsysteme geschaffen wurden. In Privatunternehmen sind sich die Angestellten
hingegen jederzeit bewusst, dass Fleiss
und Einsatz eine höhere Entschädigung
bringen.
Sind privatisierte Unternehmen deshalb
risikoreichere Investments?
Interactive Fieldtrip nach Vietnam
Um sich aus erster Hand über die Möglichkeiten in Vietnam zu informieren,
lud Dr. Arthur Vayloyan, Head of Investment Services and Products von
Credit Suisse Private Banking, im Rahmen des vierten «Interactive Fieldtrip»
von Credit Suisse Anfang November eine Gruppe von Investoren aus Asien,
Kanada und Europa nach Vietnam ein. Umfassende Analysen und ein
intensiver Austausch mit Experten vor Ort bildeten ein höchst informatives
Programm. Die Reise nach Hanoi und Ho Chi Minh City beinhaltete verschiedene Präsentationen von einigen der bedeutendsten Experten im vietnamesischen Finanz- und Immobilienmarkt sowie Firmenbesuche bei grossen
Staatsbetrieben und beispielhaften dynamischen Privatunternehmen.
Das Interview mit Peter Ryder wurde am Rande einer Morgenpräsentation
in Ho Chi Minh City geführt.
Peter R. Ryder: Kernpunkt bei unseren
Investments in privatisierte Gesellschaften
ist die eigentliche Privatisierung. Sie
werden zum Zeitpunkt unseres Engagements nicht mehr als reine Staatsunternehmen geführt. Bei der Privatisierung gibt
es eine Übergangsphase, in der sie vom
staatlichen zum privaten Betrieb wechseln
und dann eine Entwicklung durchlaufen.
Zu Beginn haben privatisierte Gesellschaften oft noch einen staatlichen Charakter. Wenn der Prozess richtig verläuft,
funktionieren sie längerfristig jedoch
wie Privatunternehmen. Dieser Transformationsprozess ist typisch für Betriebe
in Schwellenländern.
Welche Sektoren des «Prä- IPO »-Segments
bevorzugen Sie mit Blick auf Investments?
Peter R. Ryder: Wir sind im IT- und
Telekommunikationsbereich, aber auch
im Rohstoffsektor stark engagiert. Ferner
bevorzugen wir Konsumprodukte und
Finanzdienstleistungen. Das sind eigentlich
die wichtigsten Bereiche.
Wie beurteilen Sie die Aussichten des
Private-Equity-Marktes in Vietnam?
Peter R. Ryder: Meines Erachtens ist ein
enormes Potenzial vorhanden. Die Wirtschaft wird zurzeit vom privaten Sektor angetrieben. Im Private-Equity-Bereich finden
Sie von Start-up- über Late-Stage- bis
hin zu späten «Prä- IPO »-Investments alles.
Was würden Sie einem Investor auf
der Suche nach Anlagemöglichkeiten in
Vietnam in einem Satz raten ?
Peter R. Ryder: Schwierig. Vietnam
kann man nicht in einem Satz zusammenfassen. Wenn ich es aber muss, sage
ich Folgendes: Wenn Ihnen Vietnam zusagt, sollten Sie nicht kurzfristig, sondern
mit einem Horizont von fünf bis zehn
Jahren investieren – damit werden Sie
gut fahren. Ɓ
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Fokus—31
Die Gewinner
erkennen
Gute Nachrichten: Das Wachstum zieht an, der Lebensstandard steigt und immer mehr Märkte in
der Region südlich der Sahara bieten attraktivere Wachstumschancen, um den fortschreitenden
Zyklus andernorts zu kompensieren. Laut Tope Lawani, Managing Director bei Helios Investment
Partners, ist Afrika aber im Wesentlichen ein Verhandlungsmarkt. Umfassendes Wissen ist der
Schlüssel zum Erfolg.
Tope Lawani, Managing Director Helios Investment Partners
Wie geht ein neuer Investor auf eine Region zu, die aus 56 sehr
unterschiedlichen Ländern besteht, von denen jedes seine spezifischen politischen und wirtschaftlichen Eigenheiten hat? Dass
entsprechendes Fachwissen rar ist, kommt erschwerend hinzu. Anbieter aus anderen Kontinenten interessieren sich zunehmend für
den afrikanischen Markt. Allerdings benötigen sie professionelle
Anleitung, was eine Herausforderung darstellt: «Das Interesse an
der Region entwickelt sich schneller, als Investment Manager mit
dem entsprechenden Know-how ausgebildet werden können», erklärt Tope Lawani. Als Managing Director von Helios Investment
Partners kann er auf den Abschluss von Venture-Capital-Beteiligungen und Leveraged Buyouts in Höhe von 10 Mrd US- Dollar zurückblicken. Heute leitet er eine der wenigen Beratungsfirmen für
«Frontier Markets» oder Schwellenmärkte, die sich auf SubsaharaAfrika spezialisiert haben. Die Versuchung, sich als Anleger für einen
Portfolioansatz zu entscheiden, ist gross: Mit einer Investition in
eine breite Palette von Anlageklassen in verschiedenen Märkten
wird angestrebt, das Risiko zu streuen. Dieser Ansatz basiert auf
der Annahme, dass sich vorteilhafte makroökonomische Trends
und Finanzmarkttrends in zuverlässigen und breit abgestützten
Erträgen niederschlagen. Lawani, selbst gebürtiger Nigerianer, ist
hier jedoch klar anderer Meinung. Seines Erachtens ist die Hoffnung, dass «die steigende Flut alle Boote mit sich zieht», ein Irrtum.
Er führt aus, dass einige lokale Märkte nicht über genügend Liquidität verfügen oder den nötigen Informationsfluss nicht gewährleisten können, um einen reibungslos funktionierenden Markt zu
schaffen, der für Portfolioinvestoren geeignet wäre. «Afrika ist im
Wesentlichen ein Verhandlungsmarkt», erklärt Lawani. Die vorhandenen Möglichkeiten seien sehr spezifisch. Um deren Wert und die
damit verbundenen Risiken einzuschätzen, brauche man detaillierte
Kenntnisse sowohl des Unternehmens oder des Projekts als auch
des spezifischen regulatorischen Umfelds. Ebenso benötige der
Investor ein Verständnis des Verbraucherverhaltens in den jeweiligen Ländern und Sektoren, in denen er investieren will, so Lawani
weiter. Man dürfe sich nicht ausschliesslich auf Informationen verlassen, die öffentlich bekanntgegeben werden, sondern müsse auch
die Hintergründe, die «Geschichte hinter der Geschichte», verstehen.
Ein Beispiel für ganz neue Herausforderungen sind die jüngsten
Bankreformen in Nigeria, die Lawani mit den Worten kommentiert:
«Der Vorsitzende der nigerianischen Zentralbank hat eine ausserordentliche Leistung erzielt. Sie zeigt sich am Wachstum der Banken,
ihrer Konzentration und ihrer stärkeren Depotbasis.» Man könne
jedoch mit gutem Grund einwenden, so Lawani weiter, dass die
Fähigkeit der Banken zur Mobilisierung von Kapital deren Kapazitäten, dieses sinnvoll anzulegen, überschritten habe. «Ich bezweifle,
dass jemals ein Bankensektor so schnell gewachsen ist, ohne +
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das sein Afrikageschäft durch externes Kapital
und Fachwissen weiterentwickelte, ist Portugal Telecom. Das Unternehmen besass Festnetz- und Mobilnetzbetreiber in Botswana, Namibia und portugiesischsprachigen Märkten. Diese wuchsen zwar, schöpften aber ihr Potenzial nicht voll
aus. Im August 2007 zog der Konzern Spezialisten aus dem Team von Tope Lawani
bei, um die verschiedenen Firmen in der Holdinggesellschaft Africatel zusammenzulegen. Im Rahmen dieser «Leveraged Recapitalization» wurde Fremdkapital in
Höhe von 450 Mio US-Dollar aufgenommen. Das Aktienkapital stammte aus dem
Anlagefonds.
Fokus—32
Foto: Thomas Eugster
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GLOBAL INVESTOR 1.08
Tope Lawani, MBA Harvard Business School, stammt aus Nigeria. Er ist Mitgründer
und Geschäftsführer von Helios Investment Partners, einer auf Private-EquityAnlagen in Westafrika spezialisierten Investmentfirma. Zuvor sass Lawani in der
Geschäftsleitung der Texas Pacific Group und nahm dort eine führende Rolle bei
der Abwicklung von Venture-Capital- und Leveraged-Buyout-Investitionen im Wert
von über 10 Mrd US-Dollar ein.
dass dabei Fehler gemacht wurden.» Wer also in den florierenden
nigerianischen Bankensektor investieren will, muss es verstehen,
diejenigen Finanzinstitute auszuwählen, die dank entsprechender
Kenntnisse und Systeme übermässige Risiken ver meiden.
Know-how finden
Solche spezifischen Fragen sind in verschiedenen Geschäftsbereichen und Ländern Afrikas durchweg ein Thema. In vielen Staaten mag die Flut des Aufschwungs zwar steigen, so Lawani: «Wir
sind überzeugt, dass die Zukunft positiver ist als die Vergangenheit.» Einige Boote würden aber dennoch sinken; es sei deshalb
entscheidend, in Boote zu investieren, die keine versteckten Lecks
aufweisen. Lawani zufolge gibt es im Moment nur wenige Fonds
und Berater, die über umfassende regionale Kenntnisse verfügen,
um nichtspezialisierten neuen Investoren den richtigen Service zu
bieten: «Es sind keine zehn, und die sehr guten und sehr glaubwürdigen sind sogar an einer Hand abzuzählen.» Wer aber die richtige
Unterstützung findet, sollte durchaus hohe Renditen erzielen können. Ein auf Frontier Markets spezialisierter Fondsmanager sollte
in der Lage sein, das investierte Kapital innerhalb von zehn Jahren
zu vervierfachen. Ein solcher Player kann als Private Equity Fund
Adviser agieren, wobei seine Kunden das entsprechende Kapital
zuführen, sobald identifizierte Chancen verfügbar werden.
Die Investmentfirma Helios unterteilt Afrika entsprechend den
Länderrisiken in drei grosse Gruppen. Gruppe 1 umfasst Märkte,
die auf eine erfolgreiche Wachstumsgeschichte zurückblicken können, über eine stabile Basis verfügen, gute Chancen bieten und
häufig aufgrund regionaler Verflechtungen attraktive Synergien
aufweisen; zu dieser Gruppe könnten Nigeria, Südafrika, Kenia,
Tansania und Uganda gezählt werden. Märkte aus der Gruppe 2
haben ebenfalls einen guten wirtschaftlichen Leistungsausweis,
manche von ihnen sind jedoch arm. Bei diesen Ländern verfügt ein
Fondsmanager über spezifisches lokales Know-how. Einige Länder
aus dieser Gruppe, zum Beispiel Benin, profitieren möglicherweise
ebenfalls von ihren Verbindungen zu stärkeren Nachbarmärkten.
Die übrigen Länder gehören zu Gruppe 3: Hier halten Unternehmen nach individuellen Chancen Ausschau, streben jedoch nicht
systematisch Neugründungen an.
zweitrangig geworden; sie profitieren unter Umständen nicht von
den Managementbemühungen und Dynamisierungsprozessen, die
sie verdienen. Die Übernahme durch einen neuen Investor kann zu
einer Performancesteigerung solcher Unternehmen führen, während der frühere Eigentümer mit der Übernahme einen einmaligen
finanziellen Gewinn erzielt.
Das ist allerdings nicht das einzige mögliche Szenario. «Manche
europäische Firmen haben afrikanische Tochtergesellschaften, bei
denen sie nach Wachstum streben. Um in eine Expansion der afrikanischen Geschäftsaktivitäten zu investieren, verfügen sie jedoch
nicht über genügend Kapital», so Lawani. Hier könnte ein Investmentfonds Abhilfe schaffen, indem er das benötigte neue Kapital
zur Verfügung stellt und danach eine Beteiligung am Geschäft behält. Eine dritte Möglichkeit: Ein europäisches Unternehmen ist am
afrikanischen Markt nicht vertreten und möchte einen Brückenkopf
errichten. Ein typisches Beispiel wäre eine grosse Supermarktkette, die von der steigenden Kaufkraft der Mittelschicht in Subsahara-Afrika profitieren möchte, aber nicht genau weiss, wo sie ansetzen soll. Der Fonds könnte sich am Geschäft beteiligen, einen
Beitrag leisten und damit seinen Investmentkunden die Möglichkeit
bieten, an der neuen Entwicklung zu partizipieren. Zwar sind einige
dieser Ansätze mit grossen Herausforderungen verbunden und erfordern mehr Know-how als die traditionelle Portfolioanlage. Doch
wir befinden uns in Subsahara-Afrika in einer Phase des Wachstums und des Entwicklungsfortschritts, die für Investoren ausserhalb des Kontinents interessante Chancen schafft. Der Erfolg Afrikas
und starke Anlagerenditen sind zwei Elemente, die sich gegenseitig ergänzen.
Tope Lawani ist jedoch überzeugt, dass detaillierte Kenntnisse
des jeweiligen Landes, Sektors und geplanten Geschäftes der
Schlüssel zum Erfolg sind. Er empfiehlt potenziellen Investoren,
vom Portfolioansatz Abstand zu nehmen und sich stattdessen von
spezialisierten Fondsmanagern beraten zu lassen, die mit den lokalen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und dem regulatorischen Umfeld bestens vertraut sind. Sie
sind Lawani zufolge in der Lage, Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und in gewinnbringende Kapitalanlagen umzusetzen. Ɓ
Chancen für ausländische Investoren
Ein spezialisierter Fondsmanager kann für Firmen, die sich ernsthaft für Afrika interessieren, besonders nützlich sein. «Aufgrund
der Kolonialzeit und der historischen Beziehungen zwischen den
beiden Kontinenten gibt es viele europäische Unternehmen, die
seit langer Zeit in Afrika tätig sind», erklärt Lawani. Manche Firmen
sind seit Jahrzehnten in Afrika tätig. Möglicherweise haben sich die
Strategien dieser Firmen im Laufe der Zeit weiterentwickelt, sodass ihre Aktivitäten in Afrika – wenngleich sie immer noch praktikabel sein mögen – nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Hier
hat der Anleger die Möglichkeit, diese Unternehmen zu kontaktieren und über mögliche Teil- oder vollständige Übernahmen solcher
Geschäftsbereiche in Afrika zu verhandeln. Für die nichtafrikanischen Mutterkonzerne sind diese Aktivitäten möglicherweise
Fokus—33
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GLOBAL INVESTOR 1.08
Investor’s world—34
Ein neues Weltbild Wird die Grösse der Länder nicht entsprechend ihrer geografischen Ausdehnung,
sondern ihres prognostizierten realen BIP-Wachstums von 2008 dargestellt, bekommt die Welt ein
neues Gesicht. Während Europa und Nordafrika schrumpfen, nehmen Asien, Lateinamerika und Afrika,
insbesondere die Länder südlich der Sahara, mehr Raum ein.
Investor’s world—35
Quelle: IMF Prognose
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Research—36
1
Energieeffizienz Würde jeder US -Haushalt nur eine Glühbirne
durch eine Energiesparlampe ersetzen, könnten 600 Mio US -Dollar
oder genug Energie zur Beleuchtung von drei Millionen Wohnungen und Häusern während eines Jahres eingespart werden.
Energiesparende Technologien sind eine leicht zu erntende
Frucht, die ohne grosse Anstrengung zu erreichen ist und durch
die der Anstieg des Energieverbrauchs und der Energiekosten
gebremst werden kann.
Das Bevölkerungswachstum, das Wirtschaftswachstum, die Urbanisierung und die Industrialisierung führen zur Belebung der Energienachfrage (vgl.
Abb. 1| ). Insbesondere der steigende Bedarf der
Schwellenmärkte, der sich mit raschem Tempo westlichen Standards annähert, treibt die globale Energienachfrage nach oben. In Anbetracht der Knappheit der Ölvorkommen besteht eine angemessene
Reaktion auf das neue Energieparadigma in der Entwicklung neuer Ressourcen und Technologien.
Während man einerseits nach Alternativen für
Energie aus fossilen Brennstoffen sucht, propagiert
man andererseits mit der Verbesserung der Energieeffizienz eine Lösung, die einen weniger umfassen den
Wandel bedeutet. Privatverbraucher und Unternehmen müssten demnach ihre täglichen Gewohnheiten
lediglich geringfügig ändern, um ihren Energieverbrauch deutlich zu senken. Diese Strategie gewinnt
zusätzlich an Bedeutung, da sich im Zuge der Globalisierung der Wettbewerb in den wichtigsten Sektoren
verschärft. Die Unternehmen setzen verstärkt darauf,
den Anteil der Energiekosten relativ zum Gesamtumsatz zu verringern, um wettbewerbsfähig zu bleiben
und die Auswirkungen der höheren Rohstoffpreise
auf den Gewinn zu begrenzen. In den kommenden
Jahrzehnten dürften mehrere Milliarden Dollar in neue
Energieversorgungssysteme und -technologien investiert werden. Aus diesen Gründen halten wir Energieeffizienz für einen langfristigen Trend.
«Zur Verbesserung
der Energieeffizienz
müssen wir unsere
täglichen Gewohnheiten lediglich
geringfügig ändern,
um den Verbrauch
deutlich zu senken.»
Dr. Miroslav Durana
Der globale Energiekonsum wird in erster Linie über
Öl- und Gasvorkommen gedeckt. Diese waren für
über 55 Prozent des Brutto-Energieverbrauchs im Jahr
2004 verantwortlich (vgl. Abb. 2| ). Nach Angaben der
Inter nationalen Energieagentur (International Energy
Agency, IEA ) reichen die nachgewiesenen globalen
Ölvorkommen bei den derzeitigen Produktionsniveaus
lediglich noch 40 bis 45 Jahre. Die jüngsten Neuentdeckungen, wie das brasilianische Tupi-Feld, dürften
das langfristige Szenario nicht verbessern. So könnte
das Tupi-Feld höchstens weitere acht Milliarden Barrel Öl einbringen, was einer Steigerung der globalen
Ölvorkommen um 0.6 Prozent entspricht. Durch die
höheren Ölpreise wird die Förderung schwer zugänglicher Vorkommen zunehmend profitabel. Allerdings
ist es unwahrscheinlich, dass weitere bedeutende Ölfelder entdeckt werden, die eine signifikante Verringerung des Angebotsdefi zits bewirken könnten. Einer
Schätzung der IEA zufolge wird sich der Anteil der
Ölsandförderung am Ölangebot im Jahr 2015 maximal
auf 4 Prozent belaufen. Vor diesem Hintergrund dürfte das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei Öl und Gas zu den wichtigsten Katalysatoren für die Steigerung der Energieeffizienz zählen.
Wie Abbildung 1| verdeutlicht, steigt mit dem raschen Bevölkerungswachstum auch der Energiebedarf.
Die Schwellenländer sind von besonderer Bedeutung,
da sie sich in einer Wachstumsphase befinden, in der
im Zuge der Industrialisierung, der Urbanisierung und
Research—37
GLOBAL INVESTOR 1.08
Neue Technologien in sämtlichen Sektoren
Das verstärkte Augenmerk auf die Energieeffizienz dürfte die technologische Entwicklung vorantreiben. Bekannte Beispiele hierfür sind Hybridautos
und Kompaktleuchtstofflampen, und es dürften zahlreiche weitere technologische Neuheiten auf den
Markt kommen. Das Einsparpotenzial ist enorm: +
1
Wachstum von Bevölkerung und Energiebedarf bis 2030
Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, die Urbanisierung wie auch die
Industrialisierung bewirken insgesamt einen Anstieg des Energiebedarfs.
Quelle: EIA, UN POPIN, Credit Suisse
Billiarden Btu
Tausend
800
9 000 000
700
8 000 000
600
7 000 000
6 000 000
500
5 000 000
400
4 000 000
300
3 000 000
Energiekonsum (l. Skala)
2
2030E
2025E
2020E
2015E
2010E
2005
2000
0
1995
1000 000
0
1990
2 000 000
100
1985
200
1980
des schnellen Wirtschaftswachstums eine gesteigerte Ölnachfrage besteht. Dieser abrupte Nachfrageanstieg seitens der Schwellenmärkte ist nicht mehr
reversibel. In Schwellenländern wie z.B. Brasilien,
Russland, Indien und China ist mit einem Anstieg des
Pro-Kopf-Energieverbrauchs zu rechnen, denn im
Zuge der abnehmenden Armut verbessern sich die Einkommen und die Menschen erwarten einen höheren
Lebensstandard. Aus diesen Gründen dürften die Ölpreise auch künftig auf hohem Niveau verharren.
Ein weiterer Katalysator für die Steigerung der
Energieeffizienz sind Abkommen über eine Verringerung der Kohlenstoffemissionen. Im Kyoto-Protokoll
und in entsprechenden Regierungsbestimmungen
wird die erlaubte Emissionsmenge festgelegt, was
den Anbietern von Technologien zur Verbesserung
der Energieeffizienz und Verringerung des Kohlenstoffausstosses zugutekommen dürfte. Am Beispiel
der USA wird offenbar, dass noch viel zur Verbesserung der Energieeffizienz getan werden kann. Laut
einer Analyse der IEA könnte die Energieintensität
der Wirtschaft mittels wirtschaftlicher Einsparungen
und umweltbedingter Erträge um insgesamt 25 Prozent gesenkt werden. Im Zeitraum von 1980 bis 2000
lag der Ölpreis bei durchschnittlich 20 US- Dollar pro
Barrel, was keinerlei Anreiz darstellte, alte Infrastrukturen durch neue energieeffiziente Infrastrukturen zu
ersetzen. Da aber die Ölpreise künftig weiterhin auf
hohen Niveaus verharren werden, hat sich das Blatt
mittlerweile gewendet. Laut Schätzungen des US Energieministeriums könnten bis 2020 die Konsumenten rund 43 Mrd US- Dollar einsparen und es
könnte auf den Import von 600 000 Mio Barrel Öl pro
Tag verzichtet werden, und zwar hauptsächlich durch
den Ersatz alter Infrastrukturen und Geräte durch
energieeffiziente Modelle, insbesondere in den Bereichen Transport, Wohnen und Industrie.
Die Unternehmen setzen zunehmend auf eine
Verringerung des Anteils der Energiekosten relativ
zum Gesamtumsatz, um die Auswirkungen der höheren Rohstoffpreise auf den Gewinn zu begrenzen.
Anders als noch in den geschlossenen Volkswirtschaften der 1970 er-Jahre, als die Konzerne einen
grossen Teil der gestiegenen Energiekosten einfach
an die Verbraucher weitergaben, ist diese Möglichkeit heute aufgrund des zunehmenden globalen Wettbewerbs eingeschränkt. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist somit die einzige Methode zum Erhalt
der Gewinnmargen. Als Folge dürfte sich die Nachfrage nach Technologien zum Energiesparen seitens
westlicher Unternehmen beschleunigen.
Weltbevölkerung (r. Skala)
Globaler Brennstoffverbrauch nach Energiequellen, 20041
Der Grossteil des globalen Energieverbrauchs wird nach wie vor über fossile
Brennstoffe gedeckt. Öl und Gas haben einen Anteil von 55 Prozent.
Quelle: Eurostat, OECD, Credit Suisse
Erdgas 20.9%
Feststoffe 25.0%
Sonstige 0.5%
Biomasse 10.6%
Öl 34.3%
Wasserstoff 2.2%
Nuklearbrennstoff 6.5%
1
3
basierend auf dem (primären) inländischen Bruttoenergieverbrauch
Alternativszenario der IEA: CO2 -Rückgang, 2030
Nach dem Alternativszenario der IEA gehen 65 Prozent des Rückgangs der
CO 2 -Emissionen auf einen reduzierten Treibstoffverbrauch und eine Steigerung der Energieeffi zienz zurück. Quelle: IEA, Credit Suisse
Beleuchtung, Klimaanlagen,
Elektrogeräte, Industriemotoren 30%
Effizienz in der Energieproduktion 13%
Erneuerbare Energien
und Biokraftstoffe 12%
Nuklearenergie 10%
Treibstoffverbrauch 35%
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—38
1 Ventilationssystem mit
Wärmerückgewinnung
2 Eingeblasene
Glasfaserisolation ( R -19 )
3 Owens-CorningStyroporschalung ( R - 3 )
(an Seitenwänden)
8
9
1
4 2 x 6 -Aussenwände
5 Wechselrichter (wandelt
Gleichstrom von Solarzellen in
nutzbaren Wechselstrom um)
6 Warmwasserbereiter
ohne Wasserspeicher
7 Wärmepumpe
(Erdwärme als Wärmequelle)
8 Eingeblasene
Glasfaserisolation ( R - 38 )
10
9 Solar Board
(hitzereflektierende Platte)
11
10 Energiesparende CFL Lampen im gesamten Haus
11 Energiesparende Geräte
12
12 Niedrigenergieglas
2
3
4
5
6
7
Schematische Darstellung eines Null-Emissions-Hauses. Innovatives Design und neue Technologien beispielsweise
bei Beleuchtungssystemen, Baumaterialien und energieeffizienten Haushaltsgeräten ermöglichen dieselbe
Lebensqualität bei einem deutlich geringeren Energieverbrauch. Illustration: Atelier Guido Köhler
Wie Abbildung 4| zu entnehmen ist, könnte in Europa
die Energieeffizienz um 25 Prozent gesteigert werden.
Das heisst, der derzeitige Energieverbrauch könnte
ohne Beeinträchtigung der Wirtschaft um einen Viertel gesenkt werden.
In Abbildung 3 | wird der erwartete Rückgang der
CO 2 -Emissionen bis zum Jahr 2030 nach Bereichen
aufgeschlüsselt. Demnach geht ein grosser Teil auf
Energieeinsparungen zurück, wobei die Einsparungen
auf der Nachfrageseite am stärksten zu Buche schlagen dürften. Dem Szenario der IEA zufolge resultiert
die Verringerung des CO 2 -Ausstosses zu 65 Prozent
aus einer Optimierung des Treibstoffverbrauchs und
der Energieeffizienz bei Beleuchtung, Klimaanlagen,
Elektrogeräten und Industriemotoren. Die übrigen
35 Prozent sind auf die Verwendung nuklearer und
erneuerbarer Brennstoffe sowie eine bessere Effizienz bei der Energiegewinnung zurückzuführen. Das
höchste Einsparungspotenzial weisen die privaten
Haushalte und der Industriesektor auf. Angesichts
des hohen Ölverbrauchs des Transportsektors sind in
diesem Bereich die Einsparungen am einfachsten zu
erreichen. In Anbetracht der steigenden Treibstoffkosten dürfte sich der Marktanteil energieeffizienter
Fahrzeuge, wie Hybridautos und Automobile mit
flexiblen Brennstoffzellenmotoren, vergrössern. Die
US Environmental Protection Agency hat jüngst den
Toyota Prius zum Auto mit der besten Energiebilanz
GLOBAL INVESTOR 1.08
4
Research—39
Einsparpotenzial für den Energieverbrauch in der EU nach Sektoren bis 2020
Die Energieeffi zienz in Europa könnte durch Einsparungen in den Haushalten und der Wirtschaft
mindestens um 25 Prozent gesteigert werden. Quelle: EU, Credit Suisse
Sektor
Haushalte (Wohnungssektor)
Energieverbrauch
2005 (Mtoe)
Energieverbrauch
2020 (Mtoe, bei
unveränderter
Nutzung)
Einsparungspotenzial
2020 (Mtoe)
Einsparungspotenzial
2020 (%)
280
338
91
27%
Gewerbeimmobilien (Tertiärsektor)
157
211
63
30%
Transport
332
405
105
26%
Verarbeitendes Gewerbe
297
382
95
25%
2008 gekürt. Sein Verbrauch liegt bei 4.3 Litern Benzin auf 100 Kilometer und ist somit um mehr als die
Hälfte niedriger als der Durchschnittsverbrauch amerikanischer Automobile. Allerdings sind Hybridautos
aufgrund der eingebauten Akkumulatoren eine teure
Anschaffung. Mithilfe der Nanotechnologie könnten
die Akkus verbessert, die Kosten gesenkt und die
Effizienz gesteigert werden, sodass reine Elektroautos ebenfalls alltagstauglicher würden. Eine weitere Entwicklung im Bereich der Transporttechnologie
ist die Wasserstoffbrennstoffzelle. Bei der Automobilausstellung in Los Angeles hat Honda seinen Brennstoffzellen-Pkw FCX Clarity vorgestellt, der im Sommer 2008 in den Handel kommen soll. Nachdem man
jahrelang versucht hat, Wasserstofftanks auf die
Grösse von Benzintanks zu reduzieren (Wasserstoff
hat ein grösseres Speichervolumen) und die Gefahren
der Wasserstoffspeicherung einzudämmen, ist dies
ein bemerkenswerter Erfolg.
Die Hinwendung zur Energieeffizienz ebnet nicht
nur neuen Brennstofftechnologien den Weg, sondern
regt ebenfalls eine Verbesserung der Materialauswahl und des Karosseriedesigns an. Der Dreamliner
von Boeing ist ein gutes Beispiel für ein verbessertes
Karosseriedesign. Bei dieser Maschine werden etliche
Metall- durch kunststoffbasierte Teile ersetzt, die
ebenfalls den Sicherheitsbestimmungen entsprechen
und eine Gewichtsverringerung und somit eine Verbesserung der Treibstoffeffizienz bewirken. Beim
Motor design sind ebenfalls Verbesserungen zu erwarten. United Technologies plant, 2012 sein GearedTurbofan-Triebwerk auf den Markt zu bringen. Damit
dürften der Brennstoffverbrauch gegenüber SingleAisle-Flugzeugen um 12 Prozent verringert und die
Unterhaltskosten um 40 Prozent gesenkt werden.
Der Einsatz öffentlicher Verkehrsmittel zur Energieeinsparung ist relativ nahe liegend. Vor dem Hintergrund, dass die Schwellenländer ihre Infrastrukturen
entwickeln und ausbauen, dürfte diese Möglichkeit
an Bedeutung gewinnen. Die USA haben ihre F& E Bemühungen gesteigert, um die Maglev-Technologie
(magnetic leviation, Magnetschwebebahnen) zu optimieren, Alstom entwickelt eine neue TGV -Generation,
und die Aerodynamik des Shinkansen wird überprüft,
um den Energieverbrauch zu senken und die Geschwindigkeitsleistung zu steigern. Dieser Trend zur
Erweiterung der Transportsysteme in den Metropolen
und zur Steigerung der Aerodynamik dürfte andauern.
Im Wohnungssektor können Energiesparmassnahmen mit geringem Aufwand implementiert wer«Energieeinsparungen
den, indem zahlreiche Haushaltsgeräte und Baumaim Transportsektor
terialien
ausgetauscht werden. Dies betrifft folgende
sind angesichts des
Bereiche:
hohen Ölverbrauchs
in diesem Bereich die Ɓ Innovative Lichttechnologie: Nach Schätzung der
am leichtesten zu
IEA entfallen 19 Prozent des globalen Strombedarfs
erntende Frucht.»
auf die Beleuchtung. Durch den Wechsel zu KompaktHervé Prettre
leuchtstofflampen und anderen energieeffizien ten
Beleuchtungstechnologien kann über ein Drittel davon eingespart werden. In diesem Bereich agieren
u.a. Philips Electronics, Taiyo Nippon Sanso und Aixtron AG.
Ɓ Baustoffe: Einer Schätzung des US -Energieministeriums zufolge gehen bis zu 25 Prozent der Energienachfrage der privaten Haushalte auf Energieverluste
im Zusammenhang mit Fenstern zurück. Durch doppelt- oder dreifachverglaste Fenster kann die Wärme
im Haus gehalten werden, wobei das Licht nach wie
vor ungehindert eintreten kann. Darüber hinaus werden «intelligente» Fenster aus elektrochromatischem
Glas entwickelt, die ausgelöst durch elektrische Signale ihre optischen Eigenschaften verändern. Die
Wärmedämmung ist eine weitere wichtige Technologie
für Null-Energie-Häuser. Laut Angaben der EURIMA
(Europäische Vereinigung von Dämmstoff-Herstellern) könnte durch eine bessere Wärmedämmung im
Bereich des Dachs und der Hauswände der Energieverbrauch in der EU um 20 Prozent bzw. 3.3 Mio Barrel Öläquivalent täglich verringert werden. In diesem
Sektor sind u.a. Saint-Gobain und Rockwell aktiv.
Ɓ Energieeffi ziente Haushaltsgeräte: In den USA werden Geräte mit einer fortschrittlichen Technologie,
die 10 bis 50 Prozent weniger Energie und Wasser +
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—40
verbrauchen, mit dem Energy Star ausgezeichnet.
Technologien zur Kraft-Wärme-Kopplung ( KWK ),
welche die bei der Elektrizitätserzeugung entstehende Wärme zur Beheizung von Haushalten wieder verwenden, sind ebenfalls eine wichtige Strategie. Der
höchste Energieverbrauch in den privaten Haushalten
entfällt auf Klimaanlagen. Intelligente Motorsteuerungssysteme, die den Input für Klimaanlagen optimieren, werden künftig bedeutende Energieeinsparungen
ermöglichen. LG Electronics hat beispielsweise eine
neue Technologie entwickelt, mit welcher der Energieverbrauch gegenüber konventionellen Klimaanlagen
um rund 50 Prozent gesenkt werden kann. Eine wichtige Möglichkeit zur Steigerung der Energieeffizienz
im Industriesektor besteht im Austausch alter Maschinen durch neue, energieeffizientere Modelle. Ins-
besondere in den Schwellenländern, wo ausserhalb
der grossen Industriezentren nach wie vor die alte Infrastruktur vorherrscht, sind der Austausch und der
Bau effizienter neuer Infrastrukturen wichtige Katalysatoren. In energieintensiven Branchen, wie dem
Aluminiumsektor, gehört Recycling mittlerweile zum
Alltag. Das Recyceln von Aluminium verbraucht zwanzigmal weniger Energie als dessen Herstellung aus
Primärquellen. In den kommenden Jahren dürfte das
Recycling in der Metallindustrie weiter zunehmen.
Neben diesen traditionellen Methoden sind weitere
Strategien entwickelt worden, zum Beispiel die Verbesserung der Heizkraft.
China ist führend bei der Kohleverfl üssigung,
durch welche die Energieeffi zienz bei der anschliessenden Energiegewinnung deutlich gesteigert wird.
Steigende Temperaturen im Solarsektor
Der Solarenergiesektor war der Liebling der Anleger im Bereich der erneuerbaren Energien und die KursGewinn-Verhältnisse sind angestiegen. Die beste Strategie in diesem Wachstumssektor ist eine selektive
Investition in Ausrüstungsanbietern, da diese auch bei sinkenden Margen entlang der Wertschöpfungskette
die Preissetzungsmacht behalten dürften.
Das in der Nähe von Sevilla, Spanien,
eingeweihte Solarturmkraftwerk PS10 mit
einer Leistung von 11 Megawatt vermag
den Energiebedarf von 11 000 Haushalten
zu decken und markiert nur den jüngsten
Schritt auf dem Weg der boomenden kommerziellen Nutzung von Solar-Grosskraftwerken. Die sonnigen Aussichten für die
Solarindustrie, die durch derartige Projekte
untermauert werden, sind in der Anlegergemeinde nicht unbemerkt geblieben. Die Aktienkurse der Sonnenenergieunternehmen
haben sich 2007 bislang im Durchschnitt
mehr als verdoppelt. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (P/E) 2008E bewegen sich in der
Solarbranche, abhängig vom jeweiligen Unternehmen und Teilsektor, zwischen 20 und
55 oder mehr. Der Wafer-Teilsektor weist
mit rund 20 das tiefste durchschnittliche
P/E 2008E auf, während der Modul-Teilsektor mit einem P/E von rund 55 am höchsten bewertet ist.
Dies bedeutet, dass eine höchst selektive Stock-Picking-Strategie verfolgt werden muss. Das Umsatzwachstum der Branche ist äusserst attraktiv und den anhaltend
Solarturmkraftwerk mit 11 Megawatt
Leistung im spanischen Sanlúcar la Mayor
nahe Sevilla. Quelle: Cristina Quicler, Getty Images
hohen Ölpreisen sowie der zunehmenden
Zahl von Ländern, die Vorschriften in Bezug
auf saubere Energien erlassen, zuzuschreiben. Die globale Solarindustrie hat in den
letzten drei Jahren einen Anstieg der Erzeugungskapazitäten von mehr als 46 Prozent
p.a. verzeichnet. Die diesbezügliche Dynamik wird unseres Erachtens stark bleiben.
Bis 2010 dürften die Kapazitäten gemäss
Schätzungen der European Photovoltaic Industry Association weiterhin mit 30 Prozent
jährlich zunehmen. Die Auftragsbücher der
Unternehmen sind gut gefüllt, und der Grossteil des weltweiten Solarzellenausstosses
des Jahres 2008 ist bereits verkauft.
Die explodierende Nachfrage nach Solarpanels hat Engpässe beim Siliziumangebot zur Folge, weshalb sich Siliziumanbieter
einer rekordhohen Rentabilität erfreuen.
Solarzellenhersteller, deren Siliziumbedarf
bereits vertraglich abgesichert ist, erzielen
ebenfalls höchst attraktive Margen. Künftig
werden die Preise für Solarzellen allerdings
um mindesten 7 bis 10 Prozent jährlich fallen
müssen, was teilweise durch die Reduktion
staatlicher Anreizprogramme bedingt ist.
Für die Wahrung der Rentabilität von
Solarunternehmen sind grundsätzlich zwei
verschiedene Strategien denkbar:
Ɓ Expansion und vertikale Integration entlang der gesamten Wertschöpfungskette –
von Rohsilizium bis hin zu schlüsselfertigen
Anlagen, um zu wachsen und von externen
Zulieferern unabhängig zu werden.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Daneben sind die Verwendung erneuerbarer Energien, saubere Kohletechnologien und die Abscheidung und Lagerung von Kohlenstoff zu erwähnen.
Unternehmen, die Technologien zur Verbesserung der
Energieeffizienz entwickeln, dürften im Zuge des
steigenden Energiebewusstseins und der Hinwendung zur Energieeffizienz in der Gesellschaft zu den
frühen Gewinnern zählen. Die Steigerung der Energieeffizienz dürfte vor allem für die Transport-, Wohnungs- und Industriesektoren eine leicht zu erntende
Frucht darstellen. Wir rechnen damit, dass Unternehmen wie auch Privatverbraucher ihre täglichen Gewohnheiten in naher Zukunft wesentlich verändern
werden. Das eindrucksvollste Beispiel für das neue
Muster beim Verbrauch ist das Null-Energie- bzw.
Null-Emissions-Haus in Abbildung 4 |: Bei unverän-
Ɓ Effiziente Verwendung von Rohstoffen
und geringer Betriebsaufwand. Modernste
Produktionsanlagen werden für die Kostensenkung eine entscheidende Rolle spielen.
Ausrüstungsanbieter im Vorteil
Die Solarzellenhersteller sind stark von
den Ausrüstungsanbietern abhängig, die
daher in der Wertschöpfungskette günstig
positioniert sind. Wir rechnen für die weltweiten Solarausrüstungshersteller in den
1
Research—41
derter Lebensqualität wird der Energieinput verringert.
Unternehmen und Technologien, die auf kostengünstige Weise eine Verringerung des Energieverbrauchs
ermöglichen, bilden ungeachtet des Sektors eine
solide Anlagemöglichkeit. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass der Markt für energie effiziente Produkte und Technologien angeregt durch langfristige
Strukturtrends ein starkes Wachstum erleben wird. –
Dr. Miroslav Durana
Head of Index Development and Nanotechnology Research
+41 44 335 10 66, [email protected]
Hervé Prettre
Head Thematic and Trading Research
+41 44 334 88 57, [email protected]
nächsten zwei Jahren mit einem jährlichen
Umsatzwachstum von 60 bis 70 Prozent, womit das Wachstum im eigentlichen «Downstream»-Solargeschäft unseres Erachtens
ganz klar in den Schatten gestellt würde.
Da die Solarzellentechnologie nahe mit der
Chipherstellung verwandt ist, verfügen die
Anbieter von Produktionsanlagen für die
Halbleiterbranche in der Regel über einen
Vorsprung. Applied Materials ist beispielsweise in den letzten Jahren zum führenden
Angleichung der Margen im Silizium-basierten Solarsektor
Während die aussergewöhnlich hohe Rentabilität der Upstream-Exponenten
langfristig kaum Bestand haben dürfte, sollten die Ausrüstungsanbieter ihre
Margen verteidigen können. Quelle: Bloomberg und Branchenschätzungen, Credit Suisse
Betriebsmargen in %
50
45
40
35
30
25
20
Anbieter von Maschinen zur Herstellung von
Dünnschicht-Solarzellen aufgestiegen. Zurzeit übertrifft der Auftragsbestand zahlreicher
Ausrüstungsanbieter die jährliche Produktionskapazität. Vertragliche Lieferfristen von
bis zu 18 Monaten sind nicht ungewöhnlich
und gewährleisten eine stabile Preisführerschaft sowie äusserst erfreuliche Margenperspektiven. Wegen der entscheidenden
Rolle der Solarausrüstungshersteller für die
Sonnenenergiebranche dürfte deren Wachstum nach unserem Dafürhalten in den nächsten Jahren kaum nachlassen.
Mit Blick auf die Bewertungen verfügt
der Teilsektor Solarausrüstungen über ein
wachstumsbereinigtes P/E ( PEG, auf Basis
des für 2008 erwarteten EPS ) von 0.8, was
einem 18- prozentigen Abschlag gegenüber
der Durchschnittsbewertung im Solarsektor
von knapp unter 1.0 entspricht. Am anderen
Ende des Spektrums steht der Teilsektor
Solarzellen, der mit 1.1 das höchste PEG
aufweist und dessen Bewertung damit um
10 Prozent über dem Durchschnitt der Solarbranche liegt. Wir empfehlen, an Positionen
in Solar-ausrüstungstiteln festzuhalten. –
15
10
5
0
2006A
2007E
Siliziumproduzenten
Solarzellenproduzenten
2008E
2009E
Ausrüstungsanbieter
Waferproduzenten
2010E
2011E
Installateure
Dr. Dominik C. Müller
Equity Sector Research
+41 44 334 56 44, [email protected]
Dr. Miroslav Durana
Head of Index Development and Nanotechnology Research
+41 44 335 10 66, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—42
2
Nanotechnologiesektor Fernsehen auf einem Bildschirm, der
sich zusammenrollen und in eine Tasche stecken lässt, oder
Strom aus Solarpanels, die in ein T-Shirt eingewoben sind: Die
Nanotechnologie könnte dies ermöglichen und zusammen mit
anderen weitreichenden Technologien unser Leben revolutionieren.
Wir empfehlen langfristig orientierten Anlegern ein Engagement
in einem über die fünf Nanotechnologiesektoren diversifizierten,
ausgewogenen Portfolio.
Die Nanotechnologie könnte als zentraler Katalysator für den zukünftigen Wandel wirken, wobei
sich die Innovationen nicht nur auf die Wirtschaft,
sondern auf das gesamte soziale Leben erstrecken:
von Verbesserungen im Gesundheitsbereich bis hin
zur Verringerung des Energieverbrauchs. Das Verständnis der Nanotechnologie ist nicht ganz einfach.
Sie basiert auf der Erforschung der unterschiedlichen
Verhaltensweisen von Materialien im Nanometerbereich, wobei ein Nanometer ein Milliardstel Meter ist.
Eine Kohlenstoffnanoröhre mit einem Durchmesser
von 1 nm ist 100 000 -mal dünner als ein menschliches
Haar. In einen einzigen Wassertropfen passen 1 Million DNA -Stränge mit einem Durchmesser von jeweils
ca. 2.5 nm.
Die Nanotechnologie findet gerade ihren Weg
aus den Labors zu den Grosskonzernen. Beispielsweise hat Samsung vor Kurzem die Entwicklung eines
64 -Gigabyte- NAND -Flash-Memory-Chips in 30 -nmProzesstechnologie bekannt gegeben, und Biotechnologieunternehmen wie Elan haben nanobasierte Technologien zur Medikamentengabe entwickelt, die in
neuen Arzneimittelformulierungen eingesetzt werden.
Die Nachrichten aus dem Nanotechnologiesektor ebben nicht ab. Die zentralen Fragen bestehen nunmehr
darin, wo und wie investiert werden sollte. Um diese
«Wir glauben, dass
die Nanotechnologie
einen weitaus
grösse ren Nutzen
hat, als schnellere
Computer zu bauen.
Vielmehr könnte
sie zu einer nachhaltigen Entwicklung
beitragen.»
Dr. Miroslav Durana
zu beantworten, müssen wir einerseits untersuchen,
welche Faktoren die Branche beeinflussen, und andererseits die jüngsten Trends und Entwicklungen in den
relevanten Teilbereichen verfolgen.
Die Beobachtung der Natur und des menschlichen Körpers im Submikrometerbereich wird bereits
seit Jahrhunderten betrieben. Im 17. Jahrhundert entwickelte Antoni van Leeuwenhoek ein Mikroskop mit
nur einer Linse und entdeckte damit die Zellen – eine
Entdeckung, die unser Verständnis des Lebens und
unseres Planeten nachhaltig veränderte und die Grundlage für zahllose weitere Fortschritte in Wissenschaft
und Medizin bildete. Ganz ähnlich verfügen wir heute
über Werkzeuge, die uns ein neues Verständnis der
fundamentalen Bausteine der Materie eröffnen – und
das macht die Nanotechnologie so interessant. In
dieser Disziplin verschwimmen die Grenzen zwischen
Physik, Chemie, Biologie, Engineering und Computerwissenschaften. Die Approximationen des newtonschen Universums versagen in diesen Dimensionen;
stattdessen herrschen die Gesetze der Quantenmechanik. Uns eröffnet sich dadurch ein völlig neuer Blick
auf die Materie und das Leben. Da die Nanotechnologie mehrere Forschungsbereiche miteinander verbindet, dürfte sie die Entwicklung in den konventionellen Disziplinen vorantreiben und revolutionären
GLOBAL INVESTOR 1.08
Transparente Lasierung
Entspiegelte Displays
Research—43
Schutzschicht für
den Benzintank
Wärmeschutz
Selbstreinigende Beschichtung
Elektrokeramik (Sensoren,
Treibstoffeinspritzung)
Tribologische
Beschichtung
Brennstoffzellen/
Batterien
Katalysator
Korrosionsschutz
Polymere Nanoverbundstoffe
Nanopartikel in den Reifen
Hardcoat-Beschichtung,
Solarzellen, Farbanpassung
Verbesserungen durch Nanotechnologie im Automobilbereich für sicherere, leichtere, komfortablere und
energiesparendere Autos. Illustration: Atelier Guido Köhler
1
Entdeckungen den Boden bereiten. Wir haben den
Nanotechnologiesektor analysiert und die fünf wichtigsten Teilsektoren identifiziert: Nanogrundstoffe,
Nanoinformationstechnologie, Nano-Healthcare, Nanoenergie und Ähnliches sowie Nanowerkzeuge.
Rosiger Ausblick für die Nanotechnologie
Die Nanotechnologiemärkte dürften bis 2010 jährlich um 28 Prozent
wachsen. Quelle: GIA, Credit Suisse
Marktvolumen (USD Mrd)
250
Neue Impulse für nachhaltige Entwicklung
200
150
100
50
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006E 2007E 2008E 2009E
2010E
Die Nanotechnologie dürfte Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität in vielen Bereichen bereithalten. Darüber hinaus werden mit nanotechnologischen Innovationen ökologische Verbesserungen
angestrebt. So erklärte der mit dem Nobelpreis für
Chemie ausgezeichnete Pionier der Nanoforschung,
Professor Richard Smalley, im Jahr 2005, dass Nanotechnologie den Zugang zu ergiebigen und kostengünstigen Energiequellen und somit eine nachhaltige
künftige Entwicklung ermöglichen könnte. In Bereichen, in denen die ungewöhnliche Kombination
von grosser Kraft und niedrigem Gewicht gefragt ist,
kommen bereits jetzt Verbundwerkstoffe aus der Nanotechnologie zur Anwendung. Unter Verwendung solcher Materialien können kraftstoffeffizientere Autos
und verbesserte Windkraftturbinen gebaut, höhere
Produktionsvolumen erzielt und zahlreiche weitere
bedeutende Material-, Gewichts- und Kraftvorteile
ausgenutzt werden. Im Solartechnologiesektor +
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—44
eröffnen Dünnschicht- und Farbsolarzellen von Un- Smalley vorausgesagt hat, zu einer nachhaltigen Entternehmen wie Dyesol neue Möglichkeiten für die wicklung beitragen.
Herstellung von Solarzellen in flexiblen Prozessen mit
weitaus weniger Rohstoffen. Überträgt man eine Die am schnellsten wachsenden Sektoren
Technologie in einen kleineren Grössenraum, bedeuUm die Investitionsmöglichkeiten angemessen
tet dies in der Regel, dass weniger Energie benötigt einschätzen zu können, muss man die Unterschiede
wird. Im Zuge der Fortschritte in der Nanotechnolo- zwischen den verschiedenen Teilsektoren der Nanogie werden wichtige Inno vationen bei der Wärme- technologie sowie die historische Entwicklung der
dämmung, dem Energieverlust, der Wasseraufberei- wichtigsten marktfähigen Technologien kennen.
tung und -entsalzung, der Energieleitung und vielen Ɓ Nanogrundstoffe: Dieser Teilsektor ist unseres Eranderen nachhaltigkeitsbezogenen Themen ermög- achtens für die Entwicklung der Nanotechnologie von
licht. Wir glauben daher, dass die Nanotechnologie fundamentaler Bedeutung, da er Rohstoffe und Vereinen weitaus grösseren Nutzen hat, als schnellere bundwerkstoffe im Nanometerbereich umfasst. Er
Computer zu bauen. Vielmehr könnte sie, wie Richard gilt derzeit als der Teilbereich mit der am weitesten
Nanotechnologie erfindet Speichermedien neu
Die MRAM-Technologie verkürzt die Aufstartzeit eines Computers auf einen Augenblick. Die Datenspeicherkapazitäten müssen mit der schnellen Expansion des digitalen Universums Schritt halten. 2007 erhielten zwei Forscher
den Nobelpreis für ihre Entdeckung des sogenannten Riesenmagnetowiderstands. Dieser ist die Basis für
dramatische Verbesserungen in der magnetischen Speicherung – und damit für künftige Speicheranwendungen.
Borje Johansson, ein Mitglied der König- beträchtliche Potenzial des GMR für ultra- bis Anfang der 2000 er-Jahre eine jährliche
lich Schwedischen Akademie der Wissen- dichte Festplatten. 1997 bauten sie die bran- Verdoppelung der Speicherkapazitäten pro
schaften, brachte es auf den Punkt: «Die chenweit ersten Schreib-/Leseköpfe auf Quadratzoll. Auf den heutigen Magnetplatten
MP3 - und iPod-Industrie gäbe es ohne diese GMR -Basis in ihre Festplattenlaufwerke des
lässt sich beispielsweise der gesamte DatenEntdeckung heute nicht.» Die Entdeckung, Typs Deskstar 16GXP ein. Diese sensiblen satz eines zweistündigen Spielfilms auf kleinsauf die er sich bezieht, wurde 2007 mit dem Magnetköpfe ermöglichten eine dramatische tem Raum von rund zwei Quadratmillimetern
Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Der Reduktion der Spurbreite auf magnetischen ablegen. Fortschritte der Schreib-/Lesekopffranzösische Wissenschaftler Albert Fert und Speichermedien. Dies wiederum bewirkte Technologie und eine dichtere magnetische
sein deutscher Kollege Peter Grünberg gewannen den Preis für ihre Entdeckungen,
welche die Speichertechnologie grundlegend
Jährliche Verdoppelung der Speicherkapazität
verändert haben. Ihre bahnbrechende Arbeit
Seit der Entdeckung des GMR im Jahr 1997 hat sich die Speicherkapazität von
bildet auch die Basis für eine der ersten nanoFestplatten bis 2002 jedes Jahr verdoppelt. Quelle: National Storage Industry Consortium
technologischen Anwendungen, die wiederum die Welt der elektronischen InformationsUSD pro GB
GB pro Quadratzoll
speicherung revolutionierte. Dabei geht es
10 000
10 000.0
darum, die grundlegenden Eigenschaften des
Elektrons im Allgemeinen und dessen Ver1000.0
halten in einem Magnetfeld im Besonderen
1000
zu kontrollieren.
2
10 0.0
GRM – Nanotechnologie in Aktion
Die Technologie hinter MP3 -Spielern
und iPods hat ihren Ursprung in einem Forschungslabor. Die beiden Nobelpreisträger
entdeckten dort den sogenannten Riesenmagnetowiderstand (Giant Magnetoresistance,
GMR ), einen Effekt, der mit geringen Anpassungen der Magnetisierung grössere Änderungen des elektrischen Widerstands ermöglicht. IBM -Forscher erkannten schnell das
100
10 .0
10
1.0
1
0.1
1990
1994
 Preis pro GB (l.S.)
1998
2002
2006
 Speicherkapazität (r.S.)
2010E
GLOBAL INVESTOR 1.08
fortgeschrittenen Entwicklung und kommt bereits Materialien können in diesen Dimensionen nicht imbei Sportausrüstungen, Pigmenten, Beschichtungen, mer eingesetzt werden, da sich ihre grundlegenden
Kosmetika und Zusatzstoffen zur Anwendung. Einige Eigenschaften signifikant verändern. Daher ist die
Beschichtungen verhindern beispielsweise das Ver- Nanotechnologie für den Fortschritt in diesem Bereich
eisen von Autoscheiben, andere sind selbstreinigend. von entscheidender Bedeutung. Zunächst dürfte die
Clariant hat überdies eine Graffiti und Schmutz ab- Entwicklung von Displays und Memory-Technologien
weisende Beschichtung entwickelt, mit der die Züge voranschreiten. Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Comder Deutschen Bahn innen und aussen gegen Verun- puter würde in Ihr Mobiltelefon passen oder Sie
reinigungen geschützt werden. Es gibt noch viele könnten den Bildschirm zusammenrollen und in die
weitere Anwendungsfelder von Nanotechnologie im Tasche stecken. Sony gab jüngst die Einführung
Automobilbereich.
eines Bildschirms aus organischen LEDs bekannt, der
Ɓ Nano-IT: Der wichtigste Treiber in diesem Teilsek- nur 3 mm dick sein soll.
tor ist der Bedarf an langlebigen, kleineren, schnel- Ɓ Nano-Healthcare: In diesem Sektor ist unserer Anleren und günstigeren Halbleitern. Konventionelle sicht nach die Entwicklung bei der Medikamen- +
Speicherung werden auch künftig noch eine
Verdoppelung der Festplattenkapazitäten alle
zwei Jahre ermöglichen. Unseres Erachtens
wird die GMR -basierte Speichertechnologie
für weitere Verbesserungen sorgen.
Weitere Speicherverbesserung
Die GMR - Technologie hat bereits
enorme Fortschritte in der Datenspeicherung ermöglicht, bietet sich aber noch für
eine weitere Anwendung an. Die nächste
potenzielle Schlüsselapplikation ist das sogenannte Magnetoresistive Random Access
Memory (MRAM), welches das Potenzial
zum hoch begehrten «universellen» Speichermedium aufweist. Als universelles Memory
bezeichnen Forscher Chips, welche die hohe
Dichte und den niedrigen Energieverbrauch
dynamischer Speicher mit der hohen Geschwindigkeit statischer Speicher kombinieren und gleichzeitig wie Flash-Speicher
nichtflüchtig sind, d.h. die gespeicherten
Informatio nen auch nach Abschalten der
Energieversorgung behalten. Mit MRAM ausgerüstete Computer bräuchten daher die
zum Betrieb notwendigen Daten nicht mehr
erst von einer Festplatte hochzuladen, sondern wären sofort nach dem Einschalten
betriebsbereit. MRAM steht noch in der Entwicklungsphase und muss sich gegen andere konkurrierende Technologien durchsetzen.
Allerdings erforschen zahlreiche wichtige
Exponenten der Speicherbranche die Möglichkeiten der MRAM -Technologie.
MRAM bleibt langfristig ein Thema
Laut Angaben der International Data
Corporation (IDC) werden sich die weltweiten Auslieferungen von Festplatten bis 2011
mehr als verdreifachen und dannzumal einen
Gesamtmarktwert von rund 35 Mrd US -Dollar erreic hen. Der Preis für die Informationsspeicherung ist entscheidend, zumal die
Speicheranforderungen des rasant expandierenden digitalen Universums exponen tiell
zunehmen.
Ein niedrigerer Energieverbrauch, das
schnelle Hochladen der Daten und die von
IDC erwartete exponentielle Zunahme der
Datenspeicherkapazitäten werden die Entwicklung der Speicherbranche auf lange
Sicht prägen. Unseres Erachtens ist die
MRAM -Technik als Schlüssellösung für diese Herausforderungen gut positioniert. Wir
rechnen damit, dass MRAM -Chips in grösserer Zahl bereits in zwei, drei Jahren am
Markt eingeführt werden. Selbst wenn die
MRAM -Technik das Rennen um die universelle Speicherlösung nicht machen sollte,
wird sie nicht verschwinden, sondern in
Nischenanwendungen eingesetzt werden.
Die nächsten zwei bis fünf Jahre werden für
die künftige Entwicklung der dominierenden
Speichertechnologie voraussichtlich entscheidend sein. Indes wird die Arbeit von Fert und
Grünberg unabhängig vom Ausgang dieser
Entwicklung ein Meilenstein in der Geschichte der Datenspeicherung bleiben. –
Dr. Dominik C. Müller
Equity Sector Research
+41 44 334 56 44, [email protected]
Dr. Miroslav Durana
Head of Index Development and Nanotechnology Research
+41 44 335 10 66, [email protected]
Research—45
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—46
tendarreichung und der Diagnose am weitesten fortgeschritten. Beispielsweise können mehrere Medikamente oder Injektionen pro Tag durch die Einnahme
eines einzelnen Inhalationspräparats ersetzt werden,
oder es kann zur Behandlung ein auf den Patienten
abgestimmtes Pflaster verwendet werden. Neben
Elan spezialisieren sich weitere Unternehmen wie
Starpharma auf ungewöhnliche nanobasierte Techniken zur Medikamentendarreichung.
Ɓ Nanowerkzeuge: Dieser Teilsektor ist für die Nanotechnologie von zentraler Bedeutung, da er die Methoden zur Abbildung, Bearbeitung und Analyse von Objekten und Prozessen im Nanometerbereich bereit stellt.
Unternehmen wie FEI und Veeco stellen zum Beispiel
feine Roboterarme her, mit denen filigrane Strukturen
aufgebaut und geprüft werden können. Unserer Einschätzung nach dürften modulare und multifunktionale Werkzeuge das stärkste Wachstum erleben.
Ɓ Nanoenergie: Energieversorgung und Energiesicherheit sind die Schlüsselfragen der Zukunft. Nanotech-
Eine 4 mm grosse Ameise
ist 100 000-mal grösser
als ein 4 nm grosser Nanopartikel.
Illustration: Atelier Guido Köhler
nologie wird in diesem Teilsektor bereits in Batterien,
Solaranlagen und Katalysatoren eingesetzt – Anwendungen, bei denen wir auch künftig das stärk ste
Wachstum erwarten. Stellen Sie sich einmal vor, Sie
könnten Ihren Laptop eine ganze Woche lang benutzen, ohne den Akku neu aufladen zu müssen, oder es
gäbe Solarzellen, die auf allen Oberflächen einfach
aufgesprüht werden können.
Von diesen fünf Teilsektoren dürften Nanogrundstoffe und Nano- IT mit jährlich etwa +31 Prozent im
Zeitraum 2005 – 2010 das stärk ste Wachstum verzeichnen und 2010 ein Volumen von 89 Mrd US -Dollar bzw. 66 Mrd US -Dollar erreichen. Insgesamt dürfte der Markt für Nanotechnologie weltweit jährlich
um 28 Prozent bis auf 220 Mrd US -Dollar im Jahr
2010 wachsen. –
Dr. Miroslav Durana
Head of Index Development and Nanotechnology Research
+41 44 335 10 66, [email protected]
Credit Suisse Global Nanotechnology Index
Die Wissenschaft, auf der die Nano- gesellschaften, die Joint Ventures mit den Marktspektrum abgedeckt, und zum andetechnologie aufbaut, erscheint zwar kom- Privatunternehmen eingehen oder sich über ren liegt der Schwerpunkt auf den grössten
plex. Gleiches galt jedoch auch für die wis- M&A -Aktivitäten entsprechend engagieren. Unternehmen.
senschaftlichen Grundlagen des Personal Da sich die Nanotechnologiemärkte derzeit Ɓ Der CSGNI wird alle sechs Monate aktuComputer in den frühen 1980 er-Jahren. noch in einem sehr frühen Stadium befinden, alisiert, damit die neuen Marktführer in den
Unseres Erachtens ist die beste Strategie ist man mit einer Anlage in ein gut diversifi- Teilsektoren berücksichtigt werden. Dies ist
für eine Investition in den Nanotechnologie- ziertes Aktienportfolio, das alle fünf Nano- von zentraler Bedeutung, um mit den rasektor, die wichtigsten Trends und Techno- technologiesektoren abdeckt, auf der si- schen Veränderungen an den Nanotechnologien und ihre zeitliche Entwicklung genau cheren Seite. Um den Anlegern einen Indi- logiemärkten Schritt halten zu können, und
zu verfolgen. Bei vielen der reinen Nano- kator an die Hand zu geben, der die Ent- ermöglicht es uns, auf Vorhaben wie Börtechnologieanbieter handelt es sich um klei- wicklung der Nanotechnologiemärk te ver- sengänge oder neue Vorstösse in den Nane oder mittelständische Unternehmen, die folgt, haben wir den Credit Suis se Global notechnologiemarkt von bestehenden Unoftmals dem für neue Technologiesektoren Nanotechnology Index (CSGNI) entwickelt. ternehmen zu reagieren. Wenn ein Untertypischen Zyklus von Berg- und Talfahrten Dieser Index wurde im Juni 2007 aufgelegt nehmen zum Marktführer aufsteigt oder
(«Boom and Bust») vergleichsweise stark und beruht auf folgenden Grundlagen:
aber an Potenzial einbüsst, so wird dem in
ausgesetzt sind. Daher gilt es die grösseren, Ɓ Der CSGNI umfasst die fünf genannten unserem Prozess Rechnung getragen. Der
besser diversifizierten Unternehmen, die Teilsektoren. Ihre Gewichtung basiert auf CSGNI ist ein globaler, umfassender, dynasich in der Produktentwicklung engagieren ihrem geschätzten Marktvolumen im Jahr mischer und ausgewogener Index, der das
und über ein umfangreiches F&E -Programm 2010. Nanogrundstoffe und - IT sind derzeit bedeutende Potenzial der wachstumsstarverfügen, ebenso aufmerksam zu beobach- die grössten Teilsektoren im Index.
ken Nanotechnologiemärkte abbildet. –
ten. Einige herausragende Nanotechno- Ɓ Für den Index werden die grössten Unterlogieanbieter sind Privatunternehmen, so- nehmen in den einzelnen Bereichen gemesdass die Anleger in der Regel nur über eine sen an ihrer Marktkapitalisierung und andePrivate-Equity -Anlage Zugang zu ihrer ren Kriterien wie Streubesitz und tägliche
Technologie erhalten. Es bestehen aber Liquidität ausgewählt. Voraussetzung ist,
dennoch zwei Möglichkeiten, über die Bör- dass die Unternehmen über 10 Prozent ihrer
se an diesem Markt zu partizipieren: Ers- Umsätze am Nanotechnologiemarkt erwirttens über öffentlich gehandelte Risikokapi- schaften oder Marktführer in ihrem Bereich
talunternehmen und zweitens über Aktien- sind. Dadurch wird zum einen ein breites
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—47
3
Medizintourismus Auslandsreisen zur medizinischen Behandlung
waren bis vor kurzem ein Luxus, der reichen Patienten aus den
Industriestaaten vorbehalten war. Doch nun sind erstklassige
Kliniken aus Entwicklungsländern bestrebt, eine viel grössere Zahl
an Medizintouristen für sich zu gewinnen, indem sie einige der besten
Behandlungen zu günstigeren Kosten als im Westen anbieten.
« Medizintourismus
durch weniger
reiche Patienten ist
eine neue Facette
einer möglicherweise langfristig
wachsenden
Branche.»
Tania Dimitrova
Wohlhabende Patienten reisen schon seit langem
ins Ausland für erstklassige medizinische Leistungen.
Dank dem besseren Informationsstand und erhöhter
Mobilität haben nun aber auch Patienten aus der Mittelklasse damit begonnen, für Behandlungen in fremde Länder zu reisen. Ihre Beweggründe sind exorbitante Kosten oder lange Wartezeiten in ihrer Heimat.
Diese weniger wohlhabenden Patienten verstärken
einen Trend, der häufig als Medizintourismus bezeichnet wird. Im letzten Jahrzehnt hat sich der Medizintourismus zu einer wachstumsstarken globalen Branche mit Milliardenumsätzen entwickelt. Laut einem
Bericht des US National Center for Policy Analysis
( NCPA ) vom November 2007 erzielte die Branche
2006 einen weltweiten Umsatz von rund 60 Mrd USDollar, während das künftige Wachstum 15 bis 20 Prozent jährlich betragen dürfte. Reisen zur medizinischen
Behandlung ist kein neues Konzept. Die zunehmende
Beliebtheit des Medizintourismus bei weniger wohlhabenden Patienten und die Präsenz von Medizintourismus in Asien sind aber neue Facetten, die der
Branche zu einer langfristigen Expansion verhelfen
könnten. Zwar erschweren Sicherheitskontrollen und
Zuwanderungsbeschränkungen Reisen in die USA
zwecks medizinischer Behandlung, aber Malaysia,
Hongkong und Singapur haben die Entwicklung des
Gesundheitstourismus in ihren Ländern gefördert, indem sie weniger stringente Visa-Verfahren für Patienten einführten und in einigen Fällen sogar Spezialvisa für medizinische Behandlungen ausstellten.
Patienten reisen aus verschiedensten Gründen
für medizinische Behandlungen ins Ausland. Im Allgemeinen fallen diese Motivationen jedoch in zwei
Hauptkategorien, nämlich Zeit- oder Kostenersparnis. Patienten aus den USA , wo die Kosten für die
medizinische Versorgung explodieren, reisen ausser
Landes, um sich günstiger behandeln zu lassen. Die
staatliche Gesundheitsversorgung in Westeuropa und
Kanada ist oft von langen Wartezeiten geprägt, sodass frustrierte Patienten ihr Heil vermehrt in Einrichtungen im Ausland suchen. Dies kann substanzielle
Einsparungen generieren, die sich nach NCPA -Angaben für medizinische Verfahren in Schwellenländern
relativ zu den USA auf bis zu 80 Prozent belaufen. Ein
herzchirurgischer Eingriff kostet in Indien beispielsweise etwa 4000 US- Dollar und ist damit markant
günstiger als in den USA , wo in der Regel rund 30 000
US- Dollar bezahlt werden müssen.
Stellt sich die Frage, wie diese Einrichtungen ihre qualitativ guten Leistungen zu derart tiefen Preisen anbieten können. Erstens sind die Arbeitskos ten
in den Schwellenländern niedriger. Zweitens bestreiten die Patienten in diesen Ländern bis zu 80 Prozent
ihrer Gesundheitsausgaben selber, was ein kompetitives Umfeld zur Folge hat, in dem Kosten und Nutzen
aktiv verglichen werden. Dies wiederum veranlasst
die Anbieter von Gesundheitsleistungen, ihre Effizienz zu verbessern und die Kostenbasis nicht aus den
Augen zu verlieren. Drittens sind die Prozesskosten
wegen ärztlicher Kunstfehler viel tiefer als in den
USA . Der NCPA zufolge bezahlt ein Arzt in den USA
unter Umständen mehr als 100 000 US- Dollar jährlich
für die Berufshaftpflichtversicherung. Dagegen beläuft sich dieselbe Rechnung für seinen Kollegen in
Thailand auf lediglich rund 5000 US- Dollar pro Jahr.
Die Liste der Länder, die medizinische Behand- +
Der Medizintourismus ist
eine globale Industrie,
die mehrere Milliarden
US -Dollar umsetzt. Laut
einer landesweit durchgeführten US -Studie
sind vor allem die Kosten
für diese Entwicklung
verantwortlich.
lungen für Ausländer fördern, ist lang und umfasst
u.a. Thailand, Indien, Singapur, Costa Rica, die Vereinigten Arabischen Emirate, Südafrika und Ungarn.
Dabei scheinen die verschiedenen Regionen jeweils
eine ihnen eigene Spezialisierung zu pflegen. Zentralund Osteuropa ist bekannt für Zahnbehandlungen,
Lateinamerika für Schönheitsoperationen und Asien
für komplexe chirurgische Eingriffe. Von den rund
500 000 US -Amerikanern, die sich 2005 für Behandlungen ins Ausland begaben, besuchte die Mehrheit
Mexiko und andere Länder Lateinamerikas. Im gleichen
Zeitraum liessen sich insgesamt eine Million ausländische Patienten in Thailand behandeln, 500 000 in
Indien und rund 250 000 in Singapur, wie eine vor
kurzem publizierte NCPA -Studie belegt.
Behandlungen, Logistik und Gastlichkeit
Die Patienten, die in immer grösserer Zahl um
den Erdball reisen, erwarten eine bestmögliche Betreuung, weshalb die ersten Agenturen für den Medizintourismus auf den Plan treten. Wie die Bezeichnung impliziert, handelt es sich dabei um Agenturen,
welche die Bedürfnisse von Patienten, die sich im
Ausland behandeln lassen wollen, abdecken. Sie
können unabhängig sein oder mit einer auf internationale Patienten ausgerichteten Krankenhausabteilung zusammenarbeiten. Ihre Aufgaben reichen weit
über die Erteilung von Referenzen. Vielmehr analysieren sie Krankenhäuser und Ärzte, um Patienten ein
Gesundheitspaket schnüren zu können, das den medizinischen Bedürfnissen entspricht. Ausserdem bieten sie logistische Arrangements und Unterbringung
an, zumal die Nachfrage nach mit medizinischen Behandlungen kombinierten Ferien zunimmt. Da dieses
Segment nach wie vor hoch spezialisiert ist, gibt es
nur einige wenige etablierte Agenturen. Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen von Krankenhäusern in Schwellenländern erwarten würden,
erbringen die medizinischen Zentren, die am meisten
Medizintouristen anzuziehen vermögen, Gesundheitsdienstleistungen hoher Qualität. Bereits sind mehr als
125 ausländische Spitäler von der Joint Commission
International ( JCI ), dem globalen Arm des für die Anerkennung der meis ten US -Krankenhäuser verantwortlichen Instituts, zertifiziert worden. Weitere 100
Medical Centers bereiten sich derzeit auf eine entsprechende Review vor. Unter den ersten von der JCI
anerkannten Krankenhäusern Asiens waren die Apollo Hospital Group und die Wockhardt Hospitals in Indien sowie das Bumrungrad International Hospital in
Thailand. Diese Spitäler bieten Gesundheitsdienstleistungen an, die denen eines durchschnittlichen staatlichen Krankenhauses in den USA entsprechen oder
diesen sogar überlegen sind. So glänzt beispielsweise Bumrungrad mit modernen Einrichtungen, mehr
als 100 klinischen Untersuchungsräumen und einem
neuartigen medizinischen IT -System, das potenziell
gefährliche Interaktionen zwischen verschiedenen
Medikamenten erkennt und verhindert, ein elektronisches Archiv der Patientenakten führt sowie sämtliche Bereiche des Patientenmanagements und des
Spitalbetriebs vollumfänglich integriert. Darüber hinaus überwachen Bumrungrad, Apollo und Wockhardt mehr als 500 Qualitäts- und Patientensicherheits-Parameter, um eine gute Pflege zu im Vergleich
mit US -Spitälern enormen Kostenvorteilen anbieten
zu können. Das Spektrum der Behandlungen ist breit
und reicht von einfachen kosmetischen Eingriffen bis
hin zu schwierigen Organtransplantationen.
Die hochmodernen Einrichtungen werden durch
bestens ausgebildetes Personal ergänzt. Die Chirurgen, die von den ausländischen Leistungserbringern angestellt werden, können mühelos mit ihren
Kollegen in Westeuropa und den USA mithalten. Sie
sind in der Regel an bekannten Instituten ausgebildet
worden und verfügen oft auch über die US -Zertifizierung. Zudem kooperieren viele Krankenhäuser mit
Forschungsinstituten in den USA , etwa mit der Johns
GLOBAL INVESTOR 1.08
Hopkins University, dem Dartmouth Hitchcock Medical
Center und der Harvard Medical School. Viele dieser
Medical Centers in den Schwellenländern weisen ein
besseres Verhältnis von Krankenpflegern zu Patienten
auf als ihre Pendants in der industrialisierten Welt.
Kritik in Bezug auf ärztliche Kunstfehler und den
Mangel an Nachbehandlungsmöglichkeiten könnten
die Expansion des Medizintourismus bremsen. Bei einigen Eingriffen ist eine Nachbehandlung zur Überwachung des Heilungsprozesses erforderlich. Die
Ärzte in der Heimat sind indes oft nur ungern bereit,
diese Leistungen für Patienten, die sich im Ausland
operieren liessen, zu erbringen, da sie befürchten, für
die Arbeit eines anderen Arztes haften zu müssen.
Allerdings gibt es kaum Beweise, die den Medizintourismus mit einer höheren Zahl an unbefriedigenden
Resultaten in Verbindung bringen könnten. Diese
schnell wachsende Branche wird sich indes sicherlich
mit neuen Herausforderungen konfrontiert sehen, auf
die sie mit innovativen Lösungen reagieren dürfte.
1
Die Globalisierung prägt das US -Gesundheitswesen neu
Die Zahl von nicht oder ungenügend versicherten US -Patienten, die ins Ausland
reisen, dürfte weiter steigen, da Behandlungen teurer werden oder schwerer
zu erhalten sind. Quelle: The National Center for Policy Analysis, November 2007
40
37.5
35
30
25
25
25
20
15
10
8
5
0
0.5
versichert
«Ins Ausland
reisende Patienten
wünschen optimale
Betreuung. Daher
treten die ersten
Agenturen für
Medizintourismus
auf den Plan.»
Dr. Carri Duncan
9.5
7
0
< USD 200
Zukunftstrends und Herausforderungen
Gemäss Prognosen von McKinsey & Company und
der Confederation of Indian Industry dürfte der mit
Medi zintourismus erzielte Umsatz von 60 Mrd USDollar im Jahr 2006 auf 100 Mrd US- Dollar im Jahr
2012 steigen. Ist dieses Wachstum nachhaltig, oder ist
der Medizintourismus nur eine vorläufige Lösung für
die angeschlagenen Gesundheitssysteme der westlichen Welt? Die Babyboomer treten langsam in den
Ruhestand. Sie dürften bereit sein, mehr für Gesundheit zu bezahlen, streben sie doch nach einem längeren und vor allem auch gesünderen Leben. Neben
den weniger wohlhabenden Patienten könnten daher
auch die Babyboomer zu einem entscheidenden Faktor für das künftige Wachstum des Medizintourismus
werden.
Angesichts der Expansion dieser Branche könnten sich Änderungen in Zukunft auf internationaler
Ebene auswirken. Vorstellbar sind etwa eine verstärkte Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg oder
eine Anpassung der Art und Weise, wie Versicherungen für die von Patienten bezogenen Leistungen
aufkommen. Patienten in den USA beklagen sich oft
darüber, dass die überlasteten Ärzte kaum mehr Zeit
für ein Gespräch hätten. Eine medizinische Kooperation mit ausländischen Berufskollegen könnte da zur
Verbesserung der medizinischen Versorgung und für
die Ärzte zur Einsparung wertvoller Zeit führen, die sie
dann vermehrt für ihre Patienten einsetzen könnten.
Auch die Versicherer könnten stärker in einen
globalisierten Gesundheitssektor involviert werden.
Bereits gibt es erste Beispiele für Versicherungen,
die Partnerschaften mit Krankenhäusern im Ausland
eingehen, um Kosten zu sparen. Das Bumrungrad
Hospital hat erst vor kurzem eine solche Vereinbarung mit Blue Cross and Blue Shield of South Carolina abgeschlossen. Ein wichtiger Faktor wird sein,
dass die Versicherungen Behandlungen im Ausland
Research—49
USD 500 –1000
USD 1000 – 24 000
> USD 10 000
nicht versichert
weiterhin als Option für sparwillige Patienten sehen,
ohne diese zwingend vorschreiben zu können. Vielleicht werden schon bald erste Vereinbarungen mit
gewissen Spitälern abgeschlossen.
US -Krankenhäuser, die sich auf elektive, margenstarke chirurgische Eingriffe spezialisieren, könnten sich zu Kostensenkungen gezwungen sehen, um
gegenüber Spitälern im Ausland konkurrenzfähiger
zu werden. Und auch bei den Arbeitgeberversicherungen könnte es Änderungen geben. Angaben der
Natio nal Coalition on Health Care zufolge mussten
die US-Arbeitgeber 2006 eine Erhöhung ihrer Krankenkassenbeiträge um 8 bis 10 Prozent hinnehmen.
Finanziell angeschlagene US -Unternehmen, denen
diese Kostenexplosion Sorge bereitet, könnten daher
den Medizintourismus als Ansatz zur Einsparung von
Gesundheitskosten entdecken.
Nicht oder nur unzureichend versicherte US Amerikaner sind eine wichtige Gruppe, die vom Medizintourismus profitiert. Diese Patienten, die in den
Medien manchmal als «Medizinflüchtlinge» bezeichnet werden, könnten zur wichtigsten Umsatzquelle der
Branche avancieren. Damit wird das gut dokumentierte Phänomen des Medizintourismus für Wohlbetuchte nun zu einer viel breiter abgestützten Bewegung, mit der rund um den Erdball Milliardenumsätze
erwirtschaftet werden. –
Tania Dimitrova
Equity Sector Analyst Health Care
+1 212 317 67 15, [email protected]
Dr. Carri Duncan
Equity Sector Analyst Health Care
+41 44 334 56 37, [email protected]
Dr. Thomas C. Kaufmann
Equity Sector Analyst Health Care and Nanotechnology
+41 44 334 88 38, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—50
4
Soft Commodities Die Nachfrage Chinas und die Biotreibstoffproduktion haben die Preise für Weizen, Mais, Soja etc. nach oben
schnellen lassen. Dieser Sektor verdient Aufmerksamkeit, zumal
er kaum Anzeichen der Abkühlung zeigt. Anleger benötigen ein
diversifiziertes Portfolio, um wetterbedingte Risiken zu reduzieren.
Die starke Performance der Preise für Soft Commodities ist seit einigen Monaten eines der Hauptthemen an den Rohstoffmärkten. Insbesondere die
Weizenpreise stiegen während des Jahres 2007 dramatisch an. Weizen verteuerte sich letztes Jahr aufgrund
von Dürren in wichtigen Erzeugerländern wie Australien um rund 90 Prozent. Auch die Sojapreise stiegen
rapide und verzeichneten ein Plus von rund 70 Prozent.
Derweil tendierten die Maispreise, die 2006 deutlich
angezogen hatten, während des grössten Teils des
Jahres 2007 seitwärts. Die Preisentwicklung wurde
durch die günstigen Wetterbedingungen und die Ausdehnung der Maisanbauflächen gebremst. Das Schlusslicht bildete 2007 der Zucker, der sich um rund 8 Prozent verbilligt hat. Nach einer guten Ernte weist der
weltweite Zuckermarkt nach wie vor einen Angebotsüberschuss auf.
Die Lagerbestände der Soft Commodities sind in
den letzten Jahren allgemein geschrumpft. Unseres
Erachtens haben sie mittlerweile kritisch tiefe Niveaus
erreicht und werden unseren Prognosen zufolge weiter fallen. Ungeachtet der aktuellen Angebotsengpässe am Weizenmarkt dürften die Agrargüterpreise
vor allem durch die Nachfrage beeinflusst werden.
Der zunehmende Lebensmittelkonsum in den Schwellenländern, vor allem in China, ist einer der ausschlaggebenden Faktoren, aber die Bemühungen der Industrieländer zur Steigerung der Biotreibstoffproduktion
sind fast ebenso bedeutend.
Anziehende Nachfrage aus China
Die Marktdynamik wird unseres Erachtens in den
nächsten Monaten stark durch China beeinflusst werden, das für rund 20 Prozent des gesamten Getreide-
« Wir beurteilen
Soft Commodities
allgemein positiv,
da ihre Haupteinflussfaktoren längerfristig
preisstützend
wirken dürften.»
Tobias Merath
konsums verantwortlich ist. Das beeindruckende
Wirtschaftswachstum Chinas ging aus verschiedenen
Gründen mit einer anziehenden Nachfrage nach Proteinen einher. Angesichts der steigenden verfügbaren
Privateinkommen nahm auch der Fleischkonsum zu.
Dies wiederum bewirkt eine anziehende Nachfrage
nach Futtergetreide wie Mais und Soja. Abbildung 1|
illustriert die wachsende chinesische Nachfrage nach
landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der erwartete Binnenverbrauch von Sojaprodukten dürfte im Jahr 2008
35 -mal höher sein als 1980. Derweil ist der Konsum
von Zucker in den letzten 27 Jahren um 200 Prozent
und der von Mais um 140 Prozent gestiegen. Und doch
sind Soft Commodities weiterhin Güter des Grundbedarfs. Die Einkommenselastizität der Nachfrage nach
Agrargütern beläuft sich in China auf rund 0.5. Dies
bedeutet, dass ein Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens um 1 Prozentpunkt einen Zuwachs des Pro-KopfVerbrauchs an Weizen um lediglich 0.5 Prozent zur
Folge hat.
Wachstum kann jedoch auch Probleme auf der
Angebotsseite verursachen. Mit zunehmender Industrialisierung hat China Landwirtschaftsland zu Industriezwecken überbaut. Seit 1998 ist die Gesamtanbaufläche für Agrarerzeugnisse in China um mehr als
9 Prozent geschrumpft. Der landwirtschaftliche Binnenausstoss konnte daher nicht mit dem Zuwachs des
Binnenverbrauchs mithalten. Damit hängt China nun
immer stärker von Proteinimporten vor allem aus den
USA ab, um Engpässe zu überbrücken. Aufgrund der
sinkenden chinesischen Lagerbestände an Getreide
und Ölsaaten dürften die Getreideimporte in nächster
Zukunft weiter wachsen, da offenbar die Inlandsproduktion zur Deckung des zunehmenden Binnenbe-
GLOBAL INVESTOR 1.08
darfs nicht ausreicht. So kündigte China im Jahr 2007
beispielsweise an, dass die industrielle Verwendung
von Mais eingeschränkt werde, um Engpässe beim
Futtergetreide zu beheben. Zudem sollen auch die
Importzölle für die Sojaeinfuhr gesenkt werden. Wir
glauben daher, dass China als wichtiger Käufer dieser
Rohstoffe am Weltmarkt auftreten wird. Davon sollten
insbesondere die Preise für Mais und Soja profitieren.
1
Positiver Ausblick
Wir beurteilen den Soft-Commodities-Sektor
insgesamt positiv. Seine wichtigsten Einflussfaktoren,
die Biotreibstoffproduktion und die zunehmenden
Getreideimporte Chinas, dürften die Preise für Agrargüter auf längere Sicht stützen. Die Märkte für Mais,
Weizen, Soja und Zucker sind indes eng miteinander
verbunden, stehen sie doch oft in Konkurrenz um dieselben Anbauflächen und lassen sich zu Futter- und
anderen Zwecken miteinander substituieren. Aus diesem Grund lässt sich nicht immer leicht vorhersehen,
welcher der genannten Märkte sich auf kurze und
mittlere Sicht am besten entwickeln wird. Oft werden
Angebots-/Nachfrage-Ungleichgewichte ausgelöst,
wenn die Anbauflächen wegen Preisanreizen von einer Ackerfrucht auf eine andere verlagert werden
oder wenn die Wetterbedingungen zu Engpässen
führen. In der Folge wird oft eines dieser Agrarerzeugnisse eine überdurchschnittliche Preisentwicklung aufweisen, während andere unter Umständen
ins Hintertreffen geraten. Die überzeugende Perfor-
Nachfrage durch China angekurbelt
Chinas beeindruckendes Wirtschaftswachstum und steigender Binnenkonsum
treiben die Nachfrage nach Soft Commodities an. Quelle: Credit Suisse
in 1000 MT
in 1000 MT
160 000
35 000
140 000
30 000
120 000
25 000
100 000
20 000
80 000
Ethanolproduktion belebt Getreidenachfrage
In den letzten Jahren ist das Wachstum der Biotreibstoffbranche zu einer wichtigen Säule der Getreidenachfrage geworden. Dieses Wachstum ist auf die
Bemühungen zur Reduktion der Abhängigkeit von unzuverlässigen Ölförderländern, den Wunsch nach Ersatz fossiler Brennstoffe mit erneuerbaren Energien
und die positiven Auswirkungen auf die Beschäftigung in ländlichen Gegenden zurückzuführen. Brasilien entschied sich 2005, 50 Prozent seines jährlichen
Zuckerausstosses für die Ethanolproduktion einzusetzen. In den USA , wo die Ethanolproduktion schwergewichtig auf Mais basiert, muss der Einsatz von erneuerbaren Treibstoffen in Benzin gemäss dem 2005
in Kraft gesetzten Energy Policy Act bis 2012 auf
mindestens 7.5 Mrd Gallonen (rund 28.4 Mrd Liter)
gesteigert werden. Darüber hinaus bieten auch die
US -Steuergesetze Anreize für die Verwendung von
Biotreibstoffen. Diese Faktoren haben sich bereits
auf den Maismarkt auszuwirken begonnen. Letztes
Jahr zeichnete die Ethanolproduktion in den USA für
mehr als 25 Prozent der gesamten Maisnachfrage verantwortlich (vgl. Abb. 2| ). Die Europäische Union, wo
Weizen für die Ethanol- und Soja für die Biodieselproduktion verwendet wird, hat sich zum Ziel gesetzt,
den Anteil von Ethanol und Methanol am gesamten
Benzinverbrauch bis 2010 auf 5.75 Prozent und bis
2020 auf 20.0 Prozent zu erhöhen.
Research—51
15 000
60 000
10 000
40 000
20 000
5 000
0
0
1980/1981
1986/1987
Geschäftsjahre
Mais (l. S.)
Weizen (l. S.)
2
1992/1993
1998/1999
Zucker (r. S.)
Sojaöl (r. S.)
2004/2005
Sojaschrot (r. S.)
Mais zur Ethanolproduktion
Ein steigender Anteil der US-Maisproduktion wird zur Erzeugung von Ethanol
eingesetzt, die in den letzten Jahren deutlich erhöht wurde. Quelle: Credit Suisse
4000
3000
2000
G
F
E
1000
D
C
B
0
A
2001
A
B
2002
2003
Maissirup mit hohem
Fruchtzuckergehalt (HFCS)
Glukose und Dextrose
2004
C
D
E
2005
Stärke
Alkohol für Treibstoffe
Alkohol zum Konsum
mance der Weizenpreise im Vergleich zu den Maispreisen im Jahr 2007 ist hierfür ein gutes Beispiel.
Um von den genannten strukturellen Trends an
den Soft-Commodities-Märkten profi tieren zu können,
empfehlen wir den Anlegern deshalb, in ein diversifiziertes Portfolio aus Agrargütern zu investieren. Ein
Engagement in einem einzelnen Agrarerzeugnis ist
dagegen ziemlich riskant, da sich der Investor damit
den ihrer Natur nach unvorhersehbaren Wettermustern schutzlos aussetzt. –
Tobias Merath
Head of Global Commodity Research
+41 44 333 13 62, [email protected]
Eliane Tanner
Commodities Analyst
+41 44 334 56 39, [email protected]
2006E
2007E
F
G
Zerealien und
andere Produkte
Saatgut
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—52
5
Nutzholzinvestitionen Der Nutzholzmarkt profitiert vom Boom
in Asien. Dank geringer Korrelation mit anderen Anlageklassen,
ihrer Eignung zur Inflationsabsicherung, steuerlicher Vorteile und
ihrer Resistenz gegenüber systemischen Finanzrisiken sind
Nutzholzinvestitionen im Portfolio eine interessante Anlageoption.
Der von Asien ausgehende Boom hat die Preise
verschiedener Rohstoffe von Kupfer bis hin zu Weizen steigen lassen. Auch der Nutzholzmarkt beginnt
zu reagieren, wenn auch langsamer und je nach Region unterschiedlich stark, da die rasch steigenden
Transportkosten im Vergleich zum Wert des Rohstoffes
hoch sind. Dennoch dürften Nutzholzinvestments in
Malaysia, Neuseeland, Australien und Papua-Neuguinea vom starken Wachstum in China profitieren.
Anfang der 1980 er-Jahre entdeckten institutionelle
US -Anleger Nutzholzinvestments als Ergänzung zu
traditionellen Anlagen. So investieren die Stiftungsfonds von Yale und Harvard seit langem in Nutzholz.
Die US -Nutzholzindustrie ist zurzeit rund 450 Mrd US Dollar wert. Davon gehören gemäss US Forest Resources 240 Mrd US -Dollar Privaten, 120 Mrd US -Dollar dem Staat, 75 Mrd US -Dollar industriellen Produzenten und 20 Mrd US -Dollar sonstigen Institutionen.
Wegen ihrer besonderen Eigenschaften bieten
Nutzholzinvestitionen einzigartige Möglichkeiten. Ihr
Ertrag wird durch biologisches Wachstum (ca. 65 bis
70 Prozent), Änderungen der Nutzholz- (ca. 25 bis
30 Prozent) und der Bodenpreise (ca. 2 bis 5 Prozent) sowie sonstige Erträge (ca. 1 bis 3 Prozent)
bestimmt. Der ausschlaggebende Faktor für attraktive und stabile Erträge ist das biologische Baumwachstum, das Volumen generiert und den Wert steigert. Als Faustregel gilt, dass mit Stammdurchmesser und -länge eines Baums auch der Wert seines
Holzes steigt, da sich daraus längere Bretter fertigen
lassen. Der Stammdurchmesser eines Baumes bestimmt seine Produktklasse. Die Branche unterscheidet (mit steigendem Wert) zwischen Faserholz,
Schnitt- und Sägerundholz.
«Investments in
Nutzholz bieten attraktive Möglichkeiten für die Diversifizierung bestehender Portfolios.»
Cédric Spahr
Steigende Preise steuerten in der Vergangenheit
25 bis 30 Prozent zur Gesamtrendite bei. Die Holzpreise stiegen schneller als die Inflation, waren aber
volatil. In den kommenden Jahren dürften sich die
Preise in Abhängigkeit von regionalen Faktoren,
etwa dem Einbruch des US - Eigenheimmarkts oder
dem starken Wachstum in Asien, unterschiedlich
entwickeln.
In Grossbritannien zogen die Nutzholzpreise z.B.
zwischen September 2006 und März 2007 um 11 Prozent an, notieren aber weiterhin 46 Prozent unter den
Werten vom März 1995. Die Preise für Importholz
stiegen in den zwölf Monaten bis August 2007 um
22 Prozent. Der Aufwärtsdruck auf die Preise dürfte
anhalten, zumal Importe infolge erwarteter Erhöhungen der Rundholz-Exportzölle in Russland teurer
werden sollten. Und letztlich dürften auch hohe
Transport- und Treibstoffkosten eine Konvergenz der
Preise verhindern. Die Preisvolatilität war in der Vergangenheit ziemlich hoch ( 33.2 Prozent zwischen
April 1986 und Juni 2007 ) und mit der anderer Rohstoffe vergleichbar.
Die Nutzholzpreise sind von Angebot und Nachfrage abhängig, die ihrerseits von Bevölkerungswachstum, Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Verfassung
des Bausektors, Besitz und Management von Nutzholzflächen beeinflusst werden. Die positive langfristige Korrelation der Holzpreise mit der Inflation stellt
eine implizite Inflationsabsicherung dar, die längerfris tig zur Kapitalerhaltung beiträgt. Darüber hinaus
kann über die Schnittpolitik die starke Fluktuation der
Preise abgefedert werden. Erzeuger können mehr
Bäume fällen, wenn die Preise hoch sind. Bei sinkenden Preisen werden die Ernteaktivitäten zurückgefah-
GLOBAL INVESTOR 1.08
ren, sodass die Bäume an Volumen und Wert gewinnen können. Dies stellt einen natürlichen, integrierten
Schutz gegen niedrige Preise dar.
1
Vor- und Nachteile von Nutzholzanlagen
Das Renditepotenzial von Nutzholzinvestitionen
ist schwer zu beurteilen, da die Streuung ihrer Erträge ähnlich wie bei anderen Private-Equity-Anlagen
hoch ist. Zwischen dem 1. Quartal 1987 und dem
3. Quartal 2007 erzielte der NCREIF Timberland Index eine annualisierte Rendite (vor Gebührenabzug)
von 15 Prozent bei einer annualisierten Volatilität von
8.5 Prozent. Im selben Zeitraum erbrachte der S&P
500 Index eine annualisierte Rendite von 9.3 Prozent
bei einer Volatilität von 15.5 Prozent. International
Woodland Company ( IWC ) rechnet mit einer künftig
niedrigeren annualisierten Durchschnittsrendite von
10 bis 12 Prozent vor Abzug von Vermögensverwaltungsgebühren (vgl. Abb. 1| ) sowie mit einer Volatilität von 8 bis 12 Prozent. Die Korrelation des NCREIF
Timberland Index mit dem S&P 500 Index ist praktisch
null ( 0.06 für den Zeitraum 1987– 2007, vgl. Abb. 2| ).
Dies ist hauptsächlich der Komponente des biologischen Wachstums zu verdanken, da Bäume unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung wachsen
und an Wert gewinnen.
Nutzholzanlagen via auf das Management solchen Grundbesitzes spezialisierte US -Gesellschaften
(Timberland Investment Management Organizations,
TIMO s) sind wenig liquid und gehen in der Regel mit
einer Sperrfrist von acht bis zehn Jahren für das investierte Kapital einher. Diese setzt sich in der Regel
zusammen aus drei bis vier Jahren für den Kauf, fünf
bis sieben Jahren für das biologische Wachstum, den
Wertzuwachs und die Ernte sowie zwei bis drei Jahren für die Liquidierung der Vermögenswerte. Der
Nachteil der Illiquidität wird teilweise durch die höhere Flexibilität beim Management des Fonds aufgewogen. Dank dem längeren Anlagehorizont kann die
Holzernte in schwachen Marktphasen verschoben
und dabei der Wert abermals gesteigert werden, da
die Bäume weiterwachsen. Das Bevölkerungswachstum sollte sich in zweifacher Hinsicht positiv auf die
Erträge auswirken. Eine zunehmende Bevölkerung
und steigende Einkommen kurbeln die Nachfrage
nach Nutzholzprodukten an. Zudem hatten Wirtschaftswachstum, Urbanisierung und steigender
Wohlstand immer eine deutliche Reduktion der Nutzholzflächen zur Folge. Laut American Forest haben
die USA seit 1990 jährlich 1 Mio Morgen Wald verloren, und bis 2050 dürften nochmals rund 23 Mio
Morgen abgeholzt werden.
Renditen von Nutzholzanlagen 1960 – 3.Q 2007
Nutzholzerträge sind, wie auch die Erträge anderer Rohstoffe, zyklischer Natur.
Derzeit sind sie im Vergleich zu den Höchstwerten der 1970er- und späten
1980er-Jahre relativ niedrig. Quelle: Hancock Timber Resource Group, NCREIF, Credit Suisse
Rendite in %
60
50
40
30
20
10
0
– 10
– 20
2
1960
1970
1980
 USA
 Weltweit ohne USA
1990
2000
2007
Historische Korrelationen der Erträge von Nutzholz mit
denen anderer Anlagen (1987– 2007)
Die geringe Korrelation des NCREIF Timberland Index mit anderen Anlageklassen erklärt sich hauptsächlich durch die Ertragskomponente des
biologische n Wachstums von Nutzholz. Quelle: Bloomberg, Datastream, Credit Suisse
USA CPI
Citigroup World
Global Bond G7
Index
GSCI Total
Return Index
S & P 500
Index
-0.05
0
0.05
0.10
0.15
Korrelationen zum NCREIF Timberland Index
eine Resistenz gegenüber systemischen Finanzrisiken.
Die künftigen Durchschnittsrenditen dürften nach
Abzug von Gebühren zwischen 7 Prozent und 9 Prozent liegen, aber in den genannten Schwellenländern
höher ausfallen. Zudem wird sich der US -Eigenheimmarkt gemäss Schätzungen unserer Analysten 2008
weiter abkühlen, sodass sich attraktive Einstiegsgelegenheiten in Nutzholzanlagen eröffnen könnten.
Derartige Investments sollten also als Option für die
Diversifikation bestehender Portfolios gesehen werden, sofern ein Zugang zu Spitzenfonds gewährleistet
ist. Denn das Problem der Manager auswahl stellt sich
nach wie vor auch in diesem Bereich. –
Günstige Gelegenheiten
Investments in Nutzholz bieten attraktive Möglichkeiten für die Diversifizierung bestehender Portfolios.
Zu ihren Kerneigenschaften gehören eine niedrige
Korrelation mit anderen Anlageklassen, eine implizite
Absicherung gegen Inflation, steuerliche Vorteile und
Research—53
Cédric Spahr
Head of Alternative Investment Research and Portfolio Analytics
+41 44 333 96 48, [email protected]
Reto Meneghetti
Alternative Investment Analyst
+41 44 334 12 93, [email protected]
0.20
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—54
6
Deutsche Landesbanken Wohin? Die Landesbanken stehen
seit dem Ende der Staatsgarantie im Juli 2005 vor grossen Herausforderungen. Die Kreditkrise hat diese Institute stärker getroffen
als andere. Grund hierfür sind sowohl die Finanzierung als auch das
Geschäftsmodell, Bereiche, in denen radikale Änderungen noch
ausstehen. Die Probleme im Bankensektor rücken zudem Strukturprobleme und die erforderliche Konsolidierung in den Vordergrund.
Die deutschen Landesbanken hatten aufgrund
der staatlichen Haftungsgarantien jahrelang die
Rechts position als « öffentlich-rechtliche Kreditinstitute » inne. Dadurch konnten sie sich günstiger refinanzieren und gleichzeitig ihren Status als « sichere
Häfen » festigen, denn systemische Unterstützung
war ihnen so gut wie sicher. Allerdings behinderten
ebenjene Faktoren den Restrukturierungsprozess
der Landesbanken und die Konsolidierung im gesamten Bankensektor.
Die Europäische Kommission und die deutsche
Bundesregierung verständigten sich im Jahr 2001
darauf, diese Haftungssysteme nach einer Übergangsphase auslaufen zu lassen, und einigten sich auf folgende Regelung: Alle bis zum 18. Juli 2001 vereinbarten Verbindlichkeiten der Bank sind bis zum Ende
ihrer Laufzeit von der Gewährträgerhaftung geschützt.
Die Übergangsphase erstreckt sich vom 18. Juli 2001
bis zum 18. Juli 2005. In diesem Zeitraum bleibt die
Anstaltslast in ihrer bisherigen Form er halten. Die
Gewährträgerhaftung gilt für alle während dieser
Übergangsphase vereinbarten Verbindlichkeiten der
Bank unverändert fort, sofern ihre Laufzeit nicht
über den 31. Dezember 2015 hinausgeht. Mit Wirkung
vom 19. Juli 2005 wird zwischen «alten» (d.h. mit
Bestands schutz nach dem «Grandfathering»-Prinzip)
und «neuen» (d.h. ohne Bestands schutz) Verbindlichkeiten unterschieden, die nach dem Auslaufen
der Haftungsgarantien kontrahiert wurden. Bedingt
durch den Wegfall der staatlichen Haftungsstrukturen haben die Landesbanken ihr gemeinsames
Geschäftsmodell aufgegeben und damit begonnen,
ihre Aktivitäten regional zu konzentrieren. So haben
fast alle Institute das Privatkundengeschäft – direkt
oder indirekt – ausgebaut. Nach wie vor setzen die
Landesbanken auf die vertikale Integration mit den
Sparkassen, obwohl die Geschäftsbeziehungen mit
Letzteren nicht über das Potenzial verfügen, sich zu
einer wichtigen Ertragsquelle zu entwickeln.
Verlust der staatlichen Garantien
Die Performance der Landesbanken hat in den
letzten Jahren, ähnlich wie bei anderen Bankengruppen, von den unterdurchschnittlichen Kreditrückstellungen profitiert. Dadurch konnten die niedrigeren
Margen kompensiert werden. Mittelfristig rechnen wir
jedoch mit einem höheren Rückstellungsbedarf und
in der Folge mit einer verminderten Profitabilität.
Darüber hinaus dürften sich die Personalkosten negativ auf das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag (Effizienzquote) auswirken, denn die meisten Landesbanken sind personell überbesetzt. Hinzu kommen
teure Pensionsverpflichtungen sowie öffentlich-rechtliche Strukturen, die zu Lasten der Effizienz gehen.
Jedweder Stellenabbau gestaltet sich aufgrund ihrer
politischen Rolle als schwierig, da die Landesbanken
bei Restrukturierungen regelmässig auf Widerstände
aus der Politik stossen. Die Landesbanken haben
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—55
Der Übergang von «garantierter» zu «nicht garantierter» Existenz der vergangenen Jahre war für die meisten Landesbanken ein schwieriger
Weg, da diese in Sachen Effizienz und Rentabilität noch immer hinter ihren Mitbewerbern herhinken. Foto: Christian Jablinski, Keystone
traditionell die Funktion einer zentralen Abrechnungsstelle zwischen den regionalen Sparkassen und den
Geschäftsbanken übernommen. Landesbanken und
Sparkassen sind deshalb trotz ihrer unterschiedlichen
Geschäftsmo delle eng miteinander verbunden. In einigen Fällen ist daraus ein regionales Unterstützungsmodell entstanden. So haben beispielsweise die
Bayerische Landesbank sowie die Helaba und die
Nord/LB ihre Ergebnisbeteiligung im konzernweiten
Privatkundengeschäft erhöht. Sämtliche Landesbanken sind in das institutionelle Sicherungssystem des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbands ( DSGV )
eingebunden. Im Stützungsfall kann die spezifische
Sicherungsreserve der Landesbanken (horizontale
Sicherung) in Anspruch genommen werden. Sind
diese Mittel erschöpft, springen die Sparkassenstützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände sowie der Sicherungsfonds der Landesbausparkassen in Form eines Haftungsverbunds ein. Wir
weisen allerdings darauf hin, dass diese Sicherungssysteme nicht ver pflichtend ausgelegt sind und
lediglich direkte Ansprüche der Gläubiger (Einlagenkunden) erfüllen. Diese «Unterstützung auf Gegenseitigkeit» hat in der Vergangenheit stets funktio niert.
Ob das auch in Zukunft so sein wird, bleibt angesichts des zunehmenden Wettbewerbs zwischen den
einzelnen Landesbanken jedoch abzuwarten. Das
Geschäftsmodell der Landesbanken wird häufig +
GLOBAL INVESTOR 1.08
Research—56
in Frage gestellt. Erst kürzlich wurde es wieder durch
die aktuelle Kreditklemme auf die Probe gestellt. Wie
bereits erwähnt, finanzieren sich die Landesbanken
zwar in hohem Masse über den Kapitalmarkt, haben
es bislang aber grösstenteils versäumt, ihr Ge schäftsmo dell entsprechend anzupassen. Indessen präsentiert sich der deutsche Bankensektor weiterhin stark
fragmentiert. Mit einem Marktanteil von nur 13 Prozent stehen die Landesbanken deshalb vor grossen
strukturellen Herausforderungen (vgl. Abb. 1|).
Die Landesbanken haben sich vorsorglich eine
Liquiditätsreserve über die Emission von Anleihen aufgebaut, die bis Ende 2015 durch das «Grandfathering»-Prinzip garantiert sind. Doch dies löst nicht ihre
strukturellen Probleme, wie z.B. die geringe Kosteneffizienz und Profitabilität.
Anleger sind gegenüber Landesbanken vorsichtig
Wie unsere Analyse der Finanzierungsprofile zeigt,
wird ein Fünftel dieser Obligationen im Jahr 2008
fällig. Angesichts der aktuellen Marktbedingungen
könnte daraus für die Landesbanken eine schwierige
Situation entstehen (vgl. Abb. 2|). Die künftige Refinan zierung der Landesbanken birgt meh rere Probleme. In Zeiten knapper Liquidität wird die Inanspruchnahme der Kapitalmärkte für die Banken deutlich
teurer – aus Sicht der Landesbanken mit ihren niedrigen Nettozinsmargen ist dies sicherlich ein aktuelles
Thema. Höhere Refinanzierungskosten sind jedoch
mit negativen Zinsspannen für einen Teil ihrer Vermögensanlagen verbunden (wenn die Finanzierungskosten über dem Ertrag liegen).
Ein weiterer negativer Faktor, der auf den Landesbanken lastet, ist das Anlegerinteresse an deutschen
Bankentiteln, welches sich nach der Schieflage der
IKB Deutsche Industriebank sowie der Landesbank
Sachsen infolge der Turbulenzen am US -SubprimeMarkt abgeschwächt hat. Offenbar sind die bonitätsrelevanten Fundamentaldaten der Landesbanken
einer der Gründe, warum die Anleger trotz der vorhandenen Sicherungssysteme auf der Hut sind. Eine
billigere Refinanzierung über das Privatkunden geschäft stellt in diesem Kontext keine echte Alternative dar, da sich die Landesbanken hauptsächlich
über die Emission von Anleihen und InterbankenKredite refinanzieren. Vor diesem Hintergrund bietet
die Emission von pfandbriefartigen Wertschriften
(«Covered Bonds») eine mögliche Alternative. Allerdings sind auch hier Beschränkungen zu beachten,
da die zugrunde liegenden Vermögensgegenstände
als Sicherheiten in den Deckungspool einzustellen
sind. Zudem reicht diese Alternative nicht aus, um die
Nachfrage nach güns tigen Refinanzierungen zu erfüllen. Sollte sich die Refinanzierung massiv verteuern,
könnte es für die Landesbanken schwierig werden.
Im Gegensatz zu anderen Banken verfügen sie nämlich nicht über ein entsprechendes Polster, wie es
sich ihre Konkurrenten über grosszügigere Zinsmargen aufgebaut haben.
1
Marktanteil der Landesbanken per Ende Juni 2007
Der deutsche Bankensektor ist noch immer stark fragmentiert. Mit einem
Marktanteil von nur 13 Prozent stehen die Landesbanken deshalb vor grossen
strukturellen Herausforderungen. Quelle: Bundesbank, Credit Suisse
Geschäftsbanken 18%
Übrige 28%
Sparkassen 24%
Genossenschaftsbanken 17%
Landesbanken 13%
2
Verbindlichkeiten der Landesbanken nach Fälligkeit
Ein Fünftel der Verbindlichkeiten wird 2008 fällig, was angesichts der
aktuellen Marktbedingungen eine potenziell schwierige Situation darstellt.
Quelle: Bloomberg, Credit Suisse
Mrd EUR
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
2007
3
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
«Conduit»-Engagement der Landesbanken per Ende 2006
Gemessen an ihren Aktiva und ihrer Eigenkapitalbasis unterhalten zahlreiche
Landesbanken recht umfangreiche «Conduit»-Programme. Hier drohen aus
unserer Sicht teilweise erhebliche Liquiditätsabfl üsse. Quelle: Moody’s, Credit Suisse
Offene
Engagements /
Eigenkapital
Landesbank Sachsen Girozentrale
Offene
Engagements /
Bilanzsumme
1193%
27%
588%
14%
77%
2%
Bayerische Landesbank
207%
6%
HSH Nordbank AG
149%
6%
HVB
119%
5%
WestLB AG
Landesbank Baden-Württemberg
Landesbank Berlin
81%
2%
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale
38%
1%
34%
1%
205%
6%
Norddeutsche Landesbank Girozentrale
Total
GLOBAL INVESTOR 1.08
Durch die allgemeine Liquiditätsklemme an den
Märkten könnten die Landesbanken gezwungen sein,
ihre Aktivitäten ausserhalb des Kerngeschäfts mit
eigener Liquidität zu versorgen. Dies geschieht
beispielsweise dann, wenn ihre ausserbilanziellen
Zweckgesellschaften («Conduits») die von der Mutterbank bereitgestellten Liquiditätslinien in Anspruch
nehmen müssen, um ihre kurzfristigen Kreditprogramme gegenzufinanzieren. Die Landesbank Sachsen
hat diese unangenehme Erfahrung bereits hinter sich.
Ihr umfangreiches «Conduit»-Programm verursachte
massive Liquiditätsprobleme, als auslaufende Finanzierung nicht gerollt wurde. Letzten Endes rettete sie
nur die Übernahme durch die Landesbank BadenWürttemberg ( LBBW ). Mehrere Landesbanken unterhalten «Conduit»-Programme, die gemessen an ihren
Aktiva und ihrer Eigenkapitalbasis einen ähnlich
grossen Umfang erreichen (vgl. Abb. 3|). Hier drohen
also ebenfalls erhebliche Liquiditätsabflüsse. Die
über solche «Conduits» erzielte Ertragsdiversifizierung
birgt unseres Erachtens für die Landesbanken mehr
Risiken als Vorteile und stellt deshalb keine vernünftige Option dar. So weisen wir darauf hin, dass die
LBBW ihr «Conduit»-Engagement durch den Einstieg
bei der Sachsen LB erheblich ausgeweitet hat.
Auswirkungen der Subprime-Krise in den USA
Einige deutsche Landesbanken wurden ebenso
wie ihre Konkurrenten unter den Geschäftsbanken
von der Subprime-Krise in Mitleidenschaft gezogen.
Dies hat das negative Sentiment gegenüber dem
deutschen Bankensektor weiter verstärkt. Beispiele
hierfür sind die West LB, HSH Nordbank und Sachsen LB. Die West LB hat ihr Subprime-Exposure inzwischen auf EUR 1.25 Mrd beziffert. Davon sind
87 Prozent mit AAA oder AA , 11 Prozent mit A und
2 Prozent schlechter eingestuft. Über ihren Vermögensverwalter Brightwater Capital, der mehrere
strukturierte Finanzierungsprogramme unterhält, ist
die WestLB sowohl direkt als auch indirekt als Liquiditätsgeber invol viert.
Diese Liquiditätslinien werden durch das bereits
beschriebene «Grandfathering»-Prinzip unterstützt.
Mit einem Gesamtengagement von EUR 1.83 Mrd
(davon 50 Prozent ausserbilanziell) ist die HSH Nordbank sogar noch stärker betroffen. Obwohl es sich
hierbei durchwegs um erhebliche Risiken handelt,
sollten diese aber nicht zu einem Krisenszenario
führen.
Am schlimmsten hat es eindeutig die Landesbank Sachsen getroffen. Um die Verbindlichkeiten
von Ormond Quay, ein auf forderungsbesicherte
Geldmarkt papiere ( ABCP ) spezialisiertes «Conduit»
der Sachsen LB Europe mit Sitz in der irischen Hauptstadt Dublin, abzudecken, stellte die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe eine Kreditlinie in Höhe von
EUR 17.3 Mrd bereit. Gleichwohl sind sämtliche umlaufenden Obligationen der Sachsen LB durch das
«Grandfathering»-Prinzip geschützt. Die LBBW ver-
«Das Geschäftsmodell der Landesbanken wird häufig
in Frage ge stellt.
Erst kürzlich wurde
es wieder durch
die aktuelle Kreditklemme auf die
Probe gestellt.»
Elena Guglielmin
Research—57
einbarte die Übernahme des Institutes zum Kauf preis
von EUR 328 Mio in bar per 1. Januar 2008. Ab die sem
Zeitpunkt ist die Sachsen LB kein eigenständiges
Unternehmen mehr und wird vollständig in die LBBW
integriert sein.
Aber auch die LBBW wurde von der SubprimeKrise nicht verschont. Ende November 2007 liess die
LBBW verlauten, dass sie Mark-to-Market-Verluste
gemäss IFRS in der Höhe von EUR 800 Mio aus
eigenen Handelsgeschäften verbuchen müsse. Die
Situation sollte jedoch dank ihrer starken Kapitalisierung zu verkraften sein. Andere Landesbanken,
darunter die Bayerische Landesbank, haben ihr Subprime-Exposure als unwesentlich bezeichnet, während
Nord/LB und Bremer Landesbank nach eigenen
Angaben keine Subprime-Risiken aufweisen.
In den letzten Jahren, genauer seit dem Auslaufen der staatlichen Haftungsgarantien, wurden wir
Zeugen eines für die meisten Landesbanken schwierigen Prozesses. In Sachen Effizienz und Profitabilität
hinken sie ihrer Vergleichsgruppe weiter hinterher.
Nach unserer Meinung liegt vor den Landesbanken
noch ein weiter Weg, bis es ihnen gelingt, ihre Stabilität zu festigen. Eine weitere Konsolidierung unter
den deutschen Landesbanken ist das aus unserer
Sicht wahrscheinlichste Szenario. Bis es so weit ist,
dürften den Landesbanken allerdings noch schwierige Zeiten bevorstehen. Grund hierfür ist ihre potenzielle Abhängigkeit von den regionalen Sparkassen in
einem schwierigen Marktumfeld. Die LBBW gehört
unseres Erachtens zu den stärksten Exponenten und
sollte deshalb diesen Umbruch unbeschadet überstehen. Eine fortschreitende Konsolidierung in diesem
Sektor wird immer wahrscheinlicher. Gleichwohl sehen
wir darin kein «Allheilmittel». Wenn die Konsolidierung
in Wahrheit einen verdeckten «Bailout», d.h. eine
Rettungsaktion für ein in Schieflage geratenes Institut, darstellt, könnte dies finanziell gesunde Banken
unter Druck setzen und zudem ein fortgesetztes Fehlverhalten der Akteure («Moral Hazard») begünstigen.
Ein solcher «Bailout» mag die Investoren zunächst
bis zu einem gewissen Grad beruhigen, kann sie aber
sehr wahrscheinlich nicht vor volatilen Spreads oder
den Benachteiligungen schützen, die mit der Wertberichtigung von solchen nachrangigen Verbindlichkeiten verbunden sind. Insofern sei an dieser Stelle
darauf hingewiesen, dass die Inhaber von «staatlich
garantierten» Obligationen zwar sichere, aber teure
Titel im Portfolio halten. Andererseits müssen die Inhaber von erstrangigen Obligationen ohne staatliche
Haftungsgarantien mit weiterhin volatilen Spreads
rechnen. –
Elena Guglielmin
Credit Research Analyst
+41 44 333 57 67, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Service—58
Autoren
Robert Ruttmann
Cheuk Wan Fan
+9714 362 01 25
+852 2841 48 41
[email protected]
[email protected]
Robert Ruttmann betreut als
Aktienanalyst die Region Afrika.
Er besitzt einen Abschluss in
Ökonomie des Bates College in
Maine, USA . Danach erwarb er
an der Universität St. Gallen einen
Master in International Affairs
und einen Master in Banking and
Finance. Seine Berufs- und
Forschungserfahrung umfasst
Tätig keiten als externer Mitarbeiter
am Weltwirtschaftsforum, in der
Abteilung Wirtschaft und Finanzen
der Europäischen Kommission
und im Portfoliomanagement einer
Bank.
Cheuk Wan Fan ist Director und
Head of Asian Equity Research
im Private Banking der Credit
Suisse mit über zehnjähriger Erfahrung im Aktienresearch für den
chinesischen Markt. Zur Credit
Suisse wechselte sie im Oktober
2006 von ABN AMRO, wo sie
sechs Jahre als Director and Head
of China Research aktiv war.
Zuvor war sie für Cazenove, BNP
Peregrine und Standard Chartered
Securities tätig und leitete das
Research-Team von Peregrine in
Schanghai. Sie besitzt einen
Master of Arts in China Studies
und einen MBA der Universität
London. Vor ihrer Tätigkeit im Bankensektor arbeitete Cheuk Wan
Fan im Ressort Politik für das
«Hong Kong Economic Journal».
Seiten 18–22
Seiten 28–30
Dr. Carri Duncan
Dr. Thomas C. Kaufmann
Tobias Merath
Eliane Tanner
+41 44 334 56 37
+41 44 334 88 38
+41 44 333 13 62
+41 44 334 56 39
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Carri Duncan stiess 2006 als
Aktienanalystin für den Gesundheitssektor zum Private Banking
der Credit Suisse. 1998 erwarb sie
den Bachelor in Medizinischer
Biologie und entwickelte 1999 an
der LMU München, in Kooperation
mit dem Max-Planck-Institut,
Krebsmedikamente. Sie erwarb den
Master in Pflanzlicher Molekulargenetik und bestritt 2003 bei
einer Investment-Banking-Boutique
an der Wall Street ein Praktikum
als Aktienanalystin mit Schwerpunkt Biotechnologie. 2003 kehrte
sie nach Europa zurück und doktorierte 2006 an der ETH Zürich
in Neurowissenschaften. Danach
stiess sie zum AktienresearchTeam und betreut dort den europäischen Biotechnologieund Medizintechnologiesektor.
Im Jahr 2006 kam Thomas Claudio
Kaufmann als Aktienanalyst für
Nanotechnologie im Gesundheitssektor zum Private Banking
der Credit Suisse. 2001 erwarb
er einen Master in Biochemie an
der Universität Basel, wo er
2006 in Biophysik promovierte.
In seiner Doktorarbeit befasste er
sich mit der Strukturbiologie
von Membranproteinen (mit Hilfe
der Elektronenmikroskopie
und der Rasterkraftmikroskopie).
Im Rahmen seiner PostdocForschung verfasste Kaufmann
Patentanträge für die Messung
von Tensidkonzentrationen in
wässrigen Lösungen und die HighThroughput-Rekonstitution von
Membranproteinen durch Detergenskomplexierung mittels Nanopartikeln.
Tobias Merath stiess im November
2004 als Rohstoffanalyst zur
Credit Suisse. Er ist verantwortlich
für das Research in den Energie-,
Edelmetall- und Basismetallmärkten. Vor seinem Eintritt bei
der Credit Suisse arbeitete Merath
in der Abteilung Absolute Return
Strategies bei Deutsche Bank
Asset Management in Frankfurt,
Deutschland. Davor war er am
Institut für Wirtschaft und Ökologie
der Universität St. Gallen tätig und
arbeitete bei der Emissions Trading
Solutions St. Gallen AG . Merath
besitzt einen Master in Economics
der Universität Konstanz, Deutschland, und hat am University
College Cork in Irland studiert.
Eliane Tanner stiess 2006 als
Alternative Investment Analyst zur
Credit Suisse und arbeitet seit
2007 im Commodity Research
Team. 2005 erwarb sie an der Universität St. Gallen einen Master in
Quantitativer Ökonomie und
Finanzwesen. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sich Eliane
Tanner mit einer empirischen Trendanalyse der Altersstruktur von
Managern. Sie war Forschungsassistentin am Institut für Arbeitsökonomie und Arbeitsrecht der
Universität St. Gallen. Neben anderen Publikationen verfasste sie
zusammen mit Prof. Dr. Hans
Schmid das Buch «Das Ausland
und die schweizerische Wirtschaftspolitik seit 1945 ».
Seiten 47–49
Seiten 47–49
Seiten 50–51
Seiten 50–51
GLOBAL INVESTOR 1.08
Service—59
Dr. Miroslav Durana
Hervé Prettre
Dr. Dominik C. Müller
Tania Dimitrova
+41 44 335 10 66
+41 44 334 88 57
+41 44 334 56 44
+1 212 317 67 15
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Miroslav Durana zeichnet als Vice
President der Credit Suisse für das
thematische Research, die Indexentwicklung und quantitative
Strategie n des Teams Thematic
and Trading Research/Index Development verantwortlich. Bevor er
2005 zur Credit Suisse kam, arbeitete er bei Union Bancaire Privée,
Lombard Odier Darier Hentsch
und AVS Fund als Finanzanalyst
und Portfoliomanager in den
Vermögensklassen Aktien und
Festverzinsliche. Miroslav Durana
besitzt einen Master of Science
und ein Doktorat in Physik der ETH
Zürich bzw. Lausanne sowie
einen MBA der HEC Lausanne.
Hervé Prettre zeichnet als Director
der Credit Suisse im Team Thematic and Trading Research/Index
Development für Handelsthemen
und -strategien verantwortlich.
Er stiess 2001 als AktienresearchAnalyst zur Credit Suisse. Vor
seinem Eintritt arbeitete Prettre als
Leiter des Equities Advisory Desk
in Zürich für ABN AMRO Schweiz.
Zuvor war er Handelsattaché
an der französischen Botschaft in
Washington DC. Er besitzt einen
Master in Finance und International
Business Law der Ecole Supérieure de Commerce de Paris
(ESCP) sowie einen Abschluss in
Politikwissenschaften der
Universität Paris-Dauphine.
Seit 2006 arbeitet Dominik Christoph Müller als Aktienanalyst für
den Nanotechnologiesektor im
Private Banking der Credit Suisse.
Er besitzt einen Bachelor in Interdisziplinären Naturwissenschaften
und einen Master in Physik. Die
Titel erwarb er 1997 bzw. 1999 an
der ETH Zürich. Danach arbeitete
er im Integrated Systems Laboratory und erwarb dort 2004 den
Doktortitel in Halbleiterphysik. Als
Postdoc Research Fellow untersuchte er die Eignung neuer Materialien für künftige Transistorgenerationen in der elektronischen
Nanotechnologie. Dazwischen war
er als Berater für Synopsys Inc.,
einen kalifornischen Anbieter von
Elektronikdesignlösungen, tätig.
Tania Dimitrova stiess im August
2006 als Aktienanalystin für den
Gesundheitssektor mit Schwerpunkt US -Pharmakonzerne zum
Private Banking der Credit Suisse.
Sie koordiniert von New York
aus das globale Health-care-Team.
Ihre Aufgabe innerhalb der Research-Abteilung ist die Entwicklung von Anlageideen und
-produkten im Gesundheitssektor.
Bevor sie zum Private Banking
stiess, war Dimitrova vier Jahre im
Investment Banking der Credit
Suisse tätig, wo sie US -Pharma-,
Spezialpharma- und GenerikaUnternehmen analysierte. Sie besitzt einen Bachelor in Ökonomie
und Mathematik und einen Abschluss in International Relations
des Mount Holyoke College Massachusetts (USA).
Seiten 36–41, 42–46
Seiten 36–41
Seiten 40–41, 44–45
Seiten 47–49
Cédric Spahr
Reto Meneghetti
Elena Guglielmin
+41 44 333 96 48
+41 44 334 12 93
+41 44 333 57 67
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Cédric Spahr stiess 2000 zur
Credit Suisse und leitet das Team
Alternative Investment Research
and Portfolio Analytics, das Hedge
Funds und Private Equity analysiert.
Im August 2000 begann Spahr,
der seine Laufbahn 1997 bei der
Credit Suisse First Boston (Zürich)
lanciert hatte, in der Abteilung
Economic Research und analysierte
die US -Konjunktur und globale Devisenmärkte. Von 2002 bis Anfang
2006 war er im Equity Strategy
Team der Division Global Research
für quantitative Aktienstrategien
und Emerging Markets zuständig.
Er erwarb 1994 einen Master of
Arts in Economics (Universität
St. Gallen) und ist seit 2001 Chartered Financial Analyst (CFA).
Reto Meneghetti stiess 2006 als
Alternative Investment Analyst
mit den Schwerpunkten PrivateEquity-, Hedge-Fund- und Portfolio-Analyse zur Credit Suisse.
2005 erwarb er an der Universität
St. Gallen einen Master in Quantitative Economics and Finance. Das
Thema seiner Abschlussarbeit war
die Anwendung modernster Methoden zur Analyse von Fondsrenditen. Ausserdem arbeitete er
als Wirtschaftsprüfer bei Ernst &
Young an nationalen und internationalen Mandaten.
Elena Guglielmin kam 2005 als
Buy-Side-Kreditanalystin zur Credit
Suisse, wo sie für die Analyse
von Finanzinstitutionen zuständig
ist. Sie beschäftigt sich mit den
Sektoren Bank, Bancassurer und
gedeckte Anleihen. Davor arbeitete
sie als Sell-Side-Finanzanalystin
bei der HypoVereinsbank in
München. Sie besitzt einen MBA
der SDA Bocconi.
Seiten 52–53
Seiten 52–53
Seiten 54–57
GLOBAL INVESTOR 1.08
Service—60
Offenlegungen
Bestätigung
Alle in diesem Bericht aufgeführten Analysten bestätigen hiermit, dass die in diesem
Bericht geäusserten Ansichten über Unternehmen und deren Wertschriften mit ihren
persönlichen Ansichten über sämtliche hier analysierten Unternehmen und Wertschriften
übereinstimmen. Die Analysten bestätigen darüber hinaus, dass eine bereits erhaltene
oder zukünftige Entschädigung in keiner Art und Weise direkt oder indirekt mit den in
diesem Bericht ausgedrückten Empfehlungen oder Ansichten in Verbindung steht.
Wichtige Offenlegungen
Credit Suisse veröffentlicht Research-Berichte nach eigenem Ermessen. Dabei bezieht
sie sich auf Entwicklungen in den analysierten Unternehmen, im Sektor oder Markt, die
für die im Bericht geäusserten Meinungen und Ansichten wesentlich sein können. Credit
Suisse veröffentlicht ausschliesslich unparteiische, unabhängige, eindeutige, faire und
nicht irreführende Anlagestudien.
Weitere Informationen finden sich in «Unabhängigkeit der Finanzanalyse» unter folgender
Adresse:
https://entry4.credit-suisse.ch/csfs/research/p/d/de/media/independence_de.pdf
Die Entschädigung der für diesen Research-Bericht verantwortlichen Analysten setzt sich
aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter dem Umsatz der Credit Suisse. Ein Teil
dieses Umsatzes erwirtschaftet Credit Suisse im Bereich Investmentbanking.
Der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Credit Suisse verbindliche Code of Conduct ist online unter folgender Adresse abrufbar:
Empfehlungen zu Unternehmensanleihen und Anleihen aus Schwellenmärkten
Die Empfehlungen basieren grundsätzlich auf den geschätzten absoluten Renditen gegenüber dem entsprechenden Benchmark. Sie beziehen sich auf einen Zeithorizont von 3 bis 6
Monaten und sind wie folgt definiert:
BUY
Erwartungsgemäss dürfte die Anleihe in ihrem Segment ein
Top-Performer werden
HOLD
Erwartungsgemäss dürfte die Anleihe in ihrem Segment eine durchschnittliche Performance aufweisen
SELL
Erwartungsgemäss dürfte die Anleihe in ihrem Segment zu den Titeln
mit schlechter Performance gehören
RESTRICTED
Unter bestimmten Umständen können interne oder externe Vorschriften gewisse Arten der Berichterstattung ausschliessen, darunter z.B. Anlageempfehlungen während eines Engagements der Credit
Suisse an einer Investmentbanking-Transaktion.
Definition der Kreditratings
Credit Suisse beurteilt Investment-Grade- und Crossover-Emittenten. Das Rating basiert
auf unserer Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens und stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Die Bewertung (AAA, AA, A, BBB, BB)
hängt davon ab, wie wir die Fähigkeit des Emittenten beurteilen, seinen finanziellen Verpflichtungen rechtzeitig nachzukommen.
AAA
Beste Kreditqualität und geringste erwartete Kreditrisiken, dazu
gehört eine ausserordentlich starke Fähigkeit zum Schuldendienst.
Es ist unwahrscheinlich, dass diese Fähigkeit durch voraussehbare
Ereignisse ungünstig beeinflusst wird.
AA
Der Schuldner verfügt über eine sehr starke Fähigkeit zur Einhaltung
seiner finanziellen Verpflichtungen.
A
Der Schuldner verfügt über eine starke Fähigkeit zur Einhaltung seiner
finanziellen Verpflichtungen.
BBB
Der Schuldner verfügt über eine ausreichende Fähigkeit zur Einhaltung seiner finanziellen Verpflichtungen, aber ungünstige konjunkturelle, betriebliche oder finanzielle Umstände könnten eher zu einer
schwächeren Fähigkeit zur Einhaltung seiner Verpflichtungen führen.
BB
Auf Grund ungünstiger konjunktureller, betrieblicher oder finanzieller
Umstände, die zu einer unzureichenden Schuldendienstfähigkeit
geführt haben, haben die Anleihen spekulativen Charakter und stellen ein erhebliches Kreditrisiko dar.
http://www.credit-suisse.com/governance/de/code_of_conduct.html
Zusätzliche Offenlegungen für folgende Rechtsordnungen
Hongkong: Mit Ausnahme der in diesem Bericht offengelegten Beteiligungen im Besitz
des Analysten oder dessen Mitarbeitern hält die Zweigniederlassung Credit Suisse Hong
Kong keine offenlegungspflichtigen Beteiligungen. Vereinigtes Königreich: Weitere Offenlegungsinformationen für den Bereich Fixed Income erhalten Kunden der Credit Suisse
(UK) Limited und Credit Suisse Securities (Europe) Limited unter der Telefonnummer +41
44 333 12 11.
Weitere Informationen wie Offenlegungen im Zusammenhang mit anderen Emittenten
erhalten Sie online auf der Seite «Global Research Disclosure» der Credit Suisse unter
folgender Adresse:
https://entry4.credit-suisse.ch/csfs/research/p/d/de/media/independence_
de.pdf
Erläuterungen zur Analyse
Relative Performance
Auf Titelebene wird bei der Auswahl die relative Attraktivität der einzelnen Aktien gegenüber Sektor, Marktstellung, Wachstumsperspektiven, Bilanzstruktur und Bewertung
berücksichtigt. Die Sektor- und Länderempfehlungen lauten «übergewichten», «neutral»
und «untergewichten» und beziehen sich auf ihre relative Performance gegenüber den
jeweiligen regionalen und globalen Benchmark-Indices.
Absolute Performance
Die Aktienempfehlungen lauten «BUY», «HOLD» und «SELL» («kaufen», «halten» und
«verkaufen»). Diese gelten üblicherweise für einen Zeitraum von 6-12 Monaten und sind
von der erwarteten absoluten Performance der einzelnen Aktien gemäss folgenden Kriterien abhängig:
BUY
Anstieg des absoluten Aktienkurses um 10% oder mehr
HOLD
Schwankung um –10%/+10% des absoluten Aktienkurses
SELL
Sinken des absoluten Aktienkurses um 10% oder mehr
RESTRICTED
Unter bestimmten Umständen können interne oder externe Vorschriften gewisse Arten der Berichterstattung ausschliessen, darunter z.B. Anlageempfehlungen während eines Engagements der Credit
Suisse an einer Investmentbanking-Transaktion.
TERMINATED
Die Research-Berichterstattung wurde eingestellt.
Bei den Kategorien AA, A, BBB, BB wird die Kreditwürdigkeit durch die Unterkategorien
«hohes», «mittleres» und «tiefes» weiter unterteilt, wobei «hohes» das stärkste Rating innerhalb der Unterkategorie darstellt. Ein Ausblick zeigt an, in welche Richtung sich ein Rating
im Zeitraum von zwei Jahren ändern könnte. Der Ausblick ist «positiv», «stabil» oder «negativ». Ein positiver oder negativer Ausblick bedeutet nicht, dass eine Änderung des Ratings
unausweichlich ist. Ebenso kann unter bestimmten Umständen ein Rating mit einem «stabilen» Ausblick herauf- oder herabgestuft werden, ohne dass sich zuvor der Ausblick in
«positiv» oder «negativ» verändert hat.
Credit Suisse HOLT
Die HOLT-Methode von Credit Suisse ordnet einem Wertpapier kein Rating zu. Vielmehr
handelt es sich hierbei um ein Analyseinstrument mit eigens entwickelten quantitativen
Algorithmen und zugeordneten Wertberechnungen, das sogenannte HOLT-Bewertungsmodell von Credit Suisse, das konsequent auf alle in der entsprechenden Datenbank
enthaltenen Unternehmen angewendet wird. Daten von Dritten (einschliesslich Konsensgewinnschätzungen) werden systematisch in eine Anzahl Standardvariablen umgesetzt und
in die Algorithmen im HOLT-Bewertungsmodell von Credit Suisse integriert. Für eine
genauere Messung von der Unternehmensperformance zu Grunde liegenden wirtschaftlichen Vorteilen werden die von externen Datenlieferanten gelieferten Daten, wie Jahresabschlüsse, Kurs- und Gewinnzahlen, einer Qualitätsprüfung unterzogen und gegebenenfalls angepasst. Diese Anpassungen bieten die nötige Konsistenz bei der Analyse eines
einzelnen Unternehmens über einen Zeitraum oder mehrerer Unternehmen über die Branchen- oder Landesgrenzen hinaus. Das Standardszenario des HOLT-Bewertungsmodells
von Credit Suisse legt eine Basisbewertung für ein Wertpapier fest. Anschliessend kann
der Anwender zur Berechnung von möglichen alternativen Szenarien die Standardvariablen
verändern. Die HOLT-Methode von Credit Suisse ordnet einem Wertpapier kein Kursziel
zu. Das Standardszenario des HOLT-Bewertungsmodells von Credit Suisse legt einen
Kursbereich für ein Wertpapier fest. Werden die von Dritten stammenden Daten aktualisiert, kann sich der Kursbereich ebenfalls verändern. Zur Berechnung von möglichen
alternativen Kursbereichen können die Standardvariablen ebenfalls verändert werden.
Weitere Informationen zur HOLT-Methode von Credit Suisse sind auf Anfrage erhältlich.
Technisches Research
Wo im Bericht Tabellen mit Empfehlungen aufgeführt sind, bedeutet «Schluss» den letzten
an der Börse notierten Schlusskurs. «MT» ist ein Rating für den mittelfristigen Trend (Ausblick über 3–6 Monate). «ST» ist ein Rating für den kurzfristigen Trend (Ausblick über 3–6
Wochen). Das Rating «+» bezeichnet einen positiven Ausblick (möglicher Kursanstieg), «0»
GLOBAL INVESTOR 1.08
einen neutralen (keine grossen Kursveränderungen erwartet) und «–» einen negativen
(möglicherweise sinkender Kurs). «Outperform» in der Spalte «Rel. Perf.» bezeichnet die
erwartete Performance der Aktie gegenüber dem Benchmark. In der Spalte «Kommentar»
sind die jüngsten Analystenempfehlungen enthalten. In der Spalte «Empf.» ist das Datum
aufgeführt, an dem die Aktie zum Kauf empfohlen wurde (Eröffnungskauf). «G&V» weist
den aufgelaufenen Gewinn oder Verlust seit Abgabe der Kaufempfehlung aus.
In der unter folgender Adresse zugänglichen Broschüre «Grundlagen der technischen
Analyse» findet sich eine kurze Einführung in die technische Analyse:
https://entry4.credit-suisse.ch/csfs/research/p/d/de/ techresearch/media/pdf/
trs_tutorial_de.pdf
Allgemeiner Haftungsausschluss /
Wichtige Information
Alle Hinweise auf Credit Suisse beziehen sich ebenfalls auf mit ihr verbundene Unternehmen und Tochtergesellschaften. Weitere Informationen über die Organisationsstruktur
finden sich unter folgender Adresse:
http://www.credit-suisse.com/who_we_are/de/structure.html
Die Informationen und Meinungen in diesem Bericht wurden von Credit Suisse am angegebenem Datum erstellt und können sich ohne vorherige Mitteilung ändern. Der Bericht
wurde einzig zu Informationszwecken publiziert und ist weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag von Credit Suisse zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder ähnlichen Finanzinstrumenten oder zur Teilnahme an einer spezifischen Handelsstrategie in irgendeiner Rechtsordnung. Der Bericht wurde ohne Berücksichtigung der
Zielsetzungen, der finanziellen Situation oder der Bedürfnisse eines bestimmten Anlegers
erstellt. Die Informationen stammen aus oder basieren auf Quellen, die Credit Suisse als
zuverlässig erachtet. Dennoch kann keine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit
der Informationen geleistet werden. Credit Suisse lehnt jede Haftung für Verluste aus der
Verwendung dieses Berichts ab. Die Kurse und Werte der beschriebenen Investitionen und
daraus resultierende Erträge können schwanken, steigen oder fallen. Der Bericht enthält
keinerlei Empfehlungen rechtlicher Natur oder hinsichtlich Investitionen, Rechnungslegung
oder Steuern. Er stellt auch in keiner Art und Weise eine auf die persönlichen Umstände
eines Anlegers zugeschnittene oder für diesen angemessene Investition oder Strategie
oder eine andere an einen bestimmten Anleger gerichtete Empfehlung dar. Verweise auf
frühere Entwicklungen sind nicht unbedingt massgebend für künftige Ergebnisse. Die
Devisenkurse von Fremdwährungen können sich negativ auf den Wert, Kurs oder Ertrag
eines in diesem Dokument erwähnten Produktes auswirken. Alternative Anlagen, derivative
oder strukturierte Produkte sind komplexe Anlageinstrumente, die typischerweise ein
hohes Risiko aufweisen und nur für den Verkauf an Anleger bestimmt sind, die alle damit
verbundenen Risiken verstehen und akzeptieren. Investitionen in Schwellenmärkte sind
spekulativ und beträchtlich volatiler als Investitionen in herkömmliche Märkte. Die Risiken
sind unter anderem politische und wirtschaftliche Risiken sowie Kredit-, Währungs- und
Marktrisiken. Eine Anlage in die in diesem Dokument beschriebenen Fonds sollte erst nach
vorheriger sorgfältiger Lektüre und Prüfung des aktuellsten Prospekts, der darin enthaltenen Fondsinformationen sowie rechtlichen Informationen erfolgen. Prospekte und weitere Fondsinformationen können von den Fondsmanagement-Gesellschaften oder deren
Bevollmächtigten bezogen werden. Vor jeder Transaktion sollten Anleger prüfen, ob sich
die Transaktion hinsichtlich der spezifischen Umstände und Zielsetzungen eignet. Credit
Suisse empfiehlt Anlegern, dass diese gemeinsam mit einem professionellen Finanzberater eine unabhängige Beurteilung der spezifischen finanziellen sowie rechtlichen, regulatorischen, steuerlichen, kreditmässigen und buchhalterischen Konsequenzen vornehmen.
Eine Gruppengesellschaft der Credit Suisse kann sich im gesetzlich erlaubten Rahmen an
anderen Finanzgeschäften mit dem Emittenten der hier erwähnten Wert¬schrif¬ten beteiligen oder in diese investieren, Dienstleistungen für solche Emittenten erbringen oder
Aufträge von diesen akquirieren sowie Posi¬tio¬nen an deren Wertschriften oder Optionen
halten oder Transaktionen damit durchführen.
Distribution von Research-Berichten
Wo im Bericht nicht anders vermerkt, wird dieser Bericht von der Schweizer Bank Credit
Suisse verteilt, die der Zulassung und Regulierung durch die Eidgenössische Bankenkommission untersteht. Australien: Dieser Bericht wird von Credit Suisse, Sydney Branch
(CSSB) (ABN 17 064 700 712 AFSL 226896) ausschliesslich an „Wholesale“ Kunden,
definiert nach s761G des Corporations Act 2001, verteilt. CSSB übernimmt keine Gewähr,
noch macht sie Zusicherungen zur Wertentwicklung der in diesem Bericht erwähnten
Finanzprodukte. Bahamas: Der vorliegende Bericht wurde von der Schweizer Bank Credit
Suisse erstellt und im Namen von Credit Suisse (Bahamas) Ltd verteilt. Diese ist ein bei
der Securities Commission der Bahamas eingetragener Broker-Dealer. Deutschland: Die
Credit Suisse (Deutschland) AG untersteht der Zulassung und Regulierung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sie verbreitet Finanzanalysen an ihre
Kunden, die durch ein mit ihr verbundenes Unternehmen erstellt worden sind. Dubai:
Service—61
Diese Informationen werden von der Zweigstelle Credit Suisse Dubai verteilt, die über eine
ordnungsgemässe Lizenz der Dubai Financial Services Authority (DFSA) verfügt und unter
deren Aufsicht steht. Finanzprodukte oder -dienstleistungen in diesem Zusammenhang
richten sich ausschliesslich an Grosskunden mit liquiden Mitteln von über USD 1 Mio, die
über ausreichend Erfahrung in Finanzfragen verfügen, um sich im Sinne eines Grosskundengeschäfts in Finanzmärkten engagieren zu können, und die regulatorischen Kriterien
für eine Kundenbeziehung erfüllen. Frankreich: Dieser Bericht wird von Credit Suisse
(France) verteilt. Diese ist ein Anbieter von Investitionsdienstleistungen und verfügt über
eine Zulassung des Comité des Etablissements de Crédit et des Entreprises
d‘Investissements (CECEI). Credit Suisse (France) untersteht der Aufsicht und Regulierung
der Commission Bancaire und der Autorité des Marchés Financiers. Gibraltar: Dieser
Bericht wird von Credit Suisse (Gibraltar) Limited verteilt. Credit Suisse (Gibraltar) Limited
ist eine unabhängige Gesellschaft, die zu 100% im Besitz der Credit Suisse ist. Sie untersteht der Regulierung der Gibraltar Financial Service Commission. Guernsey: Dieser
Bericht wird von Credit Suisse (Guernsey) Limited verteilt. Credit Suisse (Guernsey) Limited ist eine unabhängige Gesellschaft, die zu 100% im Besitz der Credit Suisse ist. Sie
untersteht der Regulierung der Guernsey Financial Services Commission. Kopien der
Jahresrechnung sind auf Anfrage erhältlich. Hongkong: Der vorliegende Bericht wurde in
Hongkong von der Zweigniederlassung Credit Suisse Hong Kong herausgegeben. Credit
Suisse Hong Kong ist als «Authorized Institution» der Aufsicht der «Hong Kong Monetary
Authority» unterstellt und ist ein eingetragenes Institut nach Massgabe der «Securities and
Futures Ordinance» (Chapter 571 der gesetzlichen Vorschriften Hongkongs). Italien: Dieser Bericht wird in Italien von Credit Suisse (Italy) S.p.A. verteilt. Diese ist eine gemäss
italienischem Recht gegründete und registrierte Bank, die der Aufsicht und Kontrolle durch
die Banca d‘Italia und CONSOB untersteht. Katar: Diese Information wird von Credit
Suisse Financial Services (Qatar) L.L.C verteilt, die über eine Bewilligung der Aufsichtsbehörde für den Finanzplatz Katar (QFCRA) verfügt und von dieser reguliert wird (QFC Nr.
00005). Alle Finanzprodukte oder Finanzdienstleistungen im Zusammenhang mit diesem
Bericht sind nur für Geschäftskunden oder Vertragspartner (gemäss Definition der Aufsichtsbehörde für den Finanzplatz Katar (QFCRA)) zugänglich. Zu dieser Kategorie gehören auch Personen mit einem liquiden Vermögen von über USD 1 Million, die eine Einstufung als Geschäftskunden wünschen und die über genügend Kenntnisse, Erfahrung und
Verständnis des Finanzwesens verfügen, um sich an solchen Produkten und/oder Dienstleistungen zu beteiligen. Luxemburg: Dieser Bericht wird von Credit Suisse (Luxembourg)
S.A. verteilt. Diese ist eine luxemburgische Bank, die über eine Zulassung der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) verfügt und von dieser reguliert wird.
Mexiko: Die im Bericht enthaltenen Informationen stellen kein öffentliches Angebot von
Wertschriften gemäss dem mexikanischen Wertschriftengesetz dar. Der vorliegende
Bericht wird nicht in den mexikanischen Massenmedien angeboten. Der Bericht enthält
keine Werbung im Zusammenhang mit der Vermittlung oder Erbringung von Bankdienstleistungen oder Anlageberatung auf dem Hoheitsgebiet Mexikos oder für mexikanische
Staatsbürger. Russland: Das in diesem Bericht angebotene Research ist in keiner Art und
Weise als Werbung oder Promotion für bestimmte Wertpapiere oder damit zusammenhängende Wertpapiere zu verstehen. Dieser Research-Bericht stellt keine Bewertung im Sinne
des Bundesgesetzes über Bewertungsaktivitäten der Russischen Föderation dar. Der
Bericht wurde gemäss den Bewertungsmodellen und der Bewertungsmethode von Credit
Suisse erstellt. Singapur: Dieser Bericht wird von der Zweigstelle Credit Suisse Singapore verteilt, die durch die Monetary Authority of Singapore reguliert wird. Spanien: Dieser
Bericht wird in Spanien von der Zweigstelle Credit Suisse Spain verteilt. Diese ist ein durch
die Banco de España autorisiertes Unternehmen (Registernummer 1460). Vereinigtes
Königreich: Dieser Bericht wurde von Credit Suisse (UK) Limited und Credit Suisse Securities (Europe) Limited herausgegeben. Credit Suisse Securities (Europe) Limited und
Credit Suisse (UK) Limited verfügen beide über eine Zulassung der Financial Services
Authority und stehen unter deren Aufsicht. Sie sind der Credit Suisse zugehörige aber
rechtlich unabhängige Gesellschaften. Der Schutz privater Kunden durch die Financial
Services Authority gilt nicht für Investitionen oder Dienstleistungen, die durch eine Person
ausserhalb des Vereinigten Königreichs angeboten werden. Das «Financial Services Compensation Scheme» gilt nicht, wenn der Emittent seine Verpflichtungen nicht erfüllt.
USA: WEDER DER VORLIEGENDE BERICHT NOCH KOPIEN DAVON DÜRFEN IN DIE
VEREINIGTEN STAATEN VERSANDT, DORTHIN MITGENOMMEN ODER AN US-PERSONEN ABGEGEBEN WERDEN.
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8C009A
GLOBAL INVESTOR 1.08
Service—62
Ausblick GI 2.08
Wohltätigkeit mit Tiefgang
Wie die Rentabilität von heute und Nachhaltigkeit
von morgen in Einklang gebracht werden können
Schon in vergangenen Zeiten übten sich Unternehmen und
Einzelpersonen aus uneigennützigen Motiven in Wohltätigkeit.
Um die gesellschaftlichen Folgen ihrer Investitionsstrategien
kümmerten sie sich hingegen kaum. Heute können beide
Bereiche sinnvoll miteinander kombiniert werden. GI präsentiert
die vielfältigen Möglichkeiten, welche dieses neue
Investitionsmodell bietet.
ƒ Bestellen Sie den GI
In dieser Ausgabe kombinieren wir erstmals das Beste aus unseren beiden früheren Magazinen – Global Investor und Global Investor Focus. Die neue Publikation bietet Hintergrundanalysen zu aktuellen Themen und längerfristigen Trends und beleuchtet deren mögliche
Auswirkungen auf Finanzmärkte und Investitionen. Frühere Ausgaben von Global Investor
und Global Investor Focus haben sich unter anderem mit den folgenden Themen befasst:
Sie können diese Research-Publikationen bequem über www.credit-suisse.com/shop (Publikationenshop) bestellen.
Dort fi nden Sie neben den hier erwähnten auch Ausgaben von Global Investor zu anderen Themen sowie interessante
Studien und Handbücher zum Bestellen oder als Download.
GI Focus 1.06
Glück und
Zufriedenheit
GI Focus 1.07
Freizeit
GI Focus 2.07
Innovation
GI 3.07
Anlagestrategien für
volatile Märkte
Glücksforschung ist
heute eine anerkannte
Wissenschaft. Die Analysten der Credit Suisse
sind der Frage nachgegangen, wo die Quellen
des Glücks liegen. Sie
untersuchten für Anleger
interessante Branchen,
die mit ihren Produkten
und Dienstleistungen die
Zufriedenheit der Kunden steigern. Es kristallisierten sich vier wesentliche Pfeiler heraus, auf
denen das menschliche
Glück beruht: Gesundheit, soziale Kontakte,
Work-Life-Balance und
finanzielle Unabhängigkeit. Die Resultate der
Studie wurden in diesem
Global Investor Focus
zusammengefasst und
sollen Anleger an das
Thema heranführen.
In dieser Ausgabe setzen
sich die Analysten der
Credit Suisse sowie zahlreiche externe Spezialisten mit den Veränderungen des Freizeitverhaltens der Menschen
und den entsprechenden
Auswirkungen auf verschiedene Branchen
auseinander. Dabei
werden demografische,
regionale und soziologische Faktoren sowie
deren Einfluss auf den
zukünftigen Lifestyle und
die Gestaltung unserer
Freizeit untersucht.
Unternehmen, die den
positiven Trend in der
Freizeitindustrie mit
entsprechenden Angeboten nutzen, können zu
attraktiven und innovativen Anlagezielen für
Investoren werden.
Das Zusammenwirken
von neuen Technologien,
demografische Trends
und die Öffnung der globalen Märkte verändern
die Wirkung von Innovationen auf die ökonomische Wertschöpfung.
Nanotechnologie und
alternative Energien sind
in diesem Prozess wichtige Innovationstreiber,
die branchenübergreifend
neue Wachstumsfelder
eröffnen. Die Analysten
der Credit Suisse haben
deshalb weltweit verschiedene Sektoren nach
innovativen Geschäftsmodellen durchleuchtet,
wichtige Trends identifiziert und Unternehmen
untersucht, die für
Investoren geeignete,
längerfristige Anlagemöglichkeiten bieten.
Die Finanzmärkte wurden
in den letzten vier Jahren
von einem relativ stabilen
Marktumfeld gestützt.
In der jüngeren Vergangenheit haben sie nun
allerdings eine Phase
erhöhter Volatilität erlebt.
Aktieninvestoren dürften
auch weiterhin den
Turbulenzen kurz- und
mittelfristiger Zyklen
ausgesetzt sein. In dieser
Ausgabe des Global
Investor analysieren Experten, wie Total-ReturnStrategien genutzt werden
können, um an langfristigen Wachstumsphasen zu partizipieren und
mögliche Kapitalverlustrisiken im aktuellen Marktumfeld zu kontrollieren.
Fehlt Ihnen eine Ausgabe?
GID 2514001
www.credit-suisse.com/research
www.credit-suisse.com/research
Global Investor 1.08, Januar 2008
Expertenwissen für Anlagekunden der Credit Suisse
Investment Ideas
Eine Auswahl an Anlageempfehlungen basierend auf den im Global
Investor präsentierten Themen. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das
Potenzial der «Frontier Markets» – der Schwellenmärkte von morgen.
=XVDPPHQIDVVXQJ*,
Das nächste grosse Thema?
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ
'LHIHKOHQGH0LWWH
LQm)URQWLHU0DUNHWV}
6WHLQLJHU(UIROJVSIDG
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ
In den vergangenen fünf Jahren haben
sich die Schwellenmärkte so stark profiliert,
dass viele von ihnen mittlerweile Eigenschaften aufweisen, die üblicherweise auf
die Märkte der Industrieländer zutreffen.
Auf der anderen Seite sind Schwellenmärkte weniger weit entwickelt und verfügen
deshalb über grössere Wachstumschancen.
Unserer Auffassung nach werden sich
Investoren künftig vermehrt diesen ursprünglichen Schwellenmärkten zuwenden. Das
bedeutet, dass das Investitionsaufkommen in
diesen Märkten auf mittlere Sicht stark
ansteigen wird. Wir raten dazu, in Märkten
mit einer nachhaltigen Wachstumsperspektive ausgewählte Positionen aufzubauen.
Eigenkapitalgeber müssen sich bei der
Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in aufstrebenden Märkten
risikofreudiger zeigen, sind diese doch
der Lebensnerv für die lokale Wirtschaft
und häufig die Quelle bahnbrechender
Technologien. Doch die afrikanischen
Länder südlich der Sahara sind in hohem
Masse von teuren Darlehen abhängig,
während Kapitalbeteiligungen bisher
kaum existieren. In einer solchen Situation
kann eine Unterstützung afrikanischer
Unternehmer nicht ausschliesslich dem
Profitstreben dienen. Auch sollten
sich Investoren eher auf hohe einstellige
als auf hohe zweistellige Kapitalrenditen
einstellen. Dennoch können sich derartige Investitionen lohnen und darüber
hinaus positiv auf die Funktionstüchtigkeit
des kommerziellen Sektors auswirken.
Um dem aktuellen Wachstum in Afrika
Nachhaltigkeit zu verleihen, müssen
elementare Institutionen generalüberholt
werden. Als Basis ist ausserdem die uneingeschränkte Verfügbarkeit von Elektrizität
und Wasser unverzichtbar. Zentrale Fundamente für eine lebensfähige Demokratie
sind auch lukrative Friedensdividenden
und funktionierende Institutionen. Gefordert
sind diesbezüglich die politischen Entscheidungsträger. Ebenso wichtig ist es, den
Schwerpunkt auf Investitionen in die Infrastruktur, makroökonomische Stabilität sowie
die Schaffung eines Umfelds zu legen,
das den technologischen Fortschritt begünstigt. Zu beheben gilt es dabei primär
folgende Missstände: geringe Marktliquidität, rückständige Bankensysteme und ein
unzeitgemässer Abrechnungsverkehr.
'HUOHW]WH)URQWLHU0DUNHW
m9LHWQDPŏ$XIVWHLJHU
PLW3RWHQ]LDO}
'LH*HZLQQHUHUNHQQHQ
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQŏ ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ Inhalte Investment Ideas
Früher standen die Länder südlich der
Sahara als «letzte uneinnehmbare Bastion»
für Investoren in Verruf – doch die Zeiten
haben sich geändert. Im letzten Jahrzehnt
ist das Bruttosozialprodukt in weiten
Teilen der Region jährlich um 4.5 Prozent
gewachsen. Dies ist zum einen externen
Faktoren, zum anderen aber auch umsichtiger Staatsführung zu verdanken. Inländische Investoren sind in so unterschiedlichen Sektoren wie Nahrungsmittelverarbeitung, Leuchtmittelherstellung und
Internet vertreten. Auch die Chinesen sind
in afrikanischen Ländern südlich der
Sahara aktiv: Ihre Direktinvestitionen vor
Ort beliefen sich 2006 auf 1.18 Mrd US Dollar. Dabei sind die Risiken nicht
unerheblich, denn Afrika hat in den Bereichen Infrastruktur, Produktnormen und
Zollverwaltung grossen Nachholbedarf.
Dafür winken langfristige Gewinne.
Das Bruttosozialprodukt Vietnams ist in
den letzten drei Jahren um 8 Prozent
gewachsen. Doch das sind längst nicht alle
guten Nachrichten. Trotz des rapiden Fortschritts und immer mehr Unternehmen,
bei denen das Kurs-Gewinn-Verhältnis mittlerweile im 30er-Bereich liegt, wird dieser
Schwellenmarkt in den nächsten zehn
Jahren weiter expandieren. Wichtigste
Wachstumstreiber sind eine neue Generation reformorientierter Politiker sowie die
fortlaufenden Privatisierungen staatlicher
Unternehmen. Auch viele kleine Unternehmen verfügen über ein beträchtliches
Wertschöpfungspotenzial. Doch wie in
jedem Schwellenmarkt sind auch in Vietnam Informationen ein knappes Gut.
Vor allen erfolgsversprechenden Investitionen ist eine Sorgfaltsprüfung (Due
Diligence) das oberste Gebot.
Wer als Anleger in afrikanischen Ländern
südlich der Sahara sein Glück machen will,
steht ohne Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten auf verlorenem Posten. Eine
breit gestreute Präsenz auf allen Märkten
ist nicht immer rentabel, weil das Kapital
und die Liquidität sehr ungleich verteilt
werden. Um dennoch günstige Gelegenheiten wahrnehmen zu können, müssen
Ausländer ohne Vorkenntnisse vorderhand
auf die Dienste einiger weniger Berater
zurückgreifen. Dennoch können sie auf
eine Rendite von bis zu 400 Prozent innerhalb von zehn Jahren hoffen. Bei vielen
dieser Gelegenheiten handelt es sich um
europäische Multis, die expandieren
oder ihre afrikanischen Geschäftsbereiche
abstossen möchten. Fondsmanager vor
Ort können bei solchen Vorhaben beraten
und sich auch finanziell beteiligen.
9$(XQG6DXGL$UDELHQ /DWHLQDPHULND
(PHUJLQJ0DUNHW$QOHLKHQ 7HOHNRPPXQLNDWLRQ$IULND
ƖVLHKH6HLWH
ƖVLHKH6HLWH
ƖVLHKH6HLWH
Ɖ SABIC
Ɖ Emaar Properties
Ɖ Abu Dhabi Commercial Bank
Ɖ Companhia Vale do Rio Doce (CVRD)
Ɖ Compania de Minas Buenaventura
Ɖ Southern Copper Corporation
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
TRANSC
IBRD
CITIC
KfW
Novoro
NIB
ƖVLHKH6HLWH
Ɖ 071
Ɖ =$,1
Ɖ 2UDVFRP7HOHFRP
Ɖ Emirates Telecom
Ɖ Telkom
=XVDPPHQIDVVXQJ*,
(QHUJLHHIƟ]LHQ]
1DQRWHFKQRORJLHVHNWRU
0HGL]LQWRXULVPXV
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ Ɩ GI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ ƖGI 1.08 ƖVLHKH6HLWHQŏ Im Sektor der erneuerbaren Energiequellen
ist Solarenergie heute das Lieblingskind
der Investoren. Die ersten Schritte auf dem
Weg zu einer Vermarktung im grossen
Massstab sind gemacht. Für die nächsten
drei Jahre wird der Branche ein rapides
Wachstum vorausgesagt. Auch wenn die
Bewertungen einiger Teilsektoren allzu
optimistisch erscheinen mögen, vertreten
wir die Auffassung, dass Anbieter von
Solaranlagen über eine gesunde Basis
verfügen und innerhalb der Wertschöpfungskette von ihrer vorteilhaften Ausrichtung
profitieren werden. Lieferfristen von bis zu
18 Monaten sind in dieser Branche nicht
unüblich, sie garantieren die Stabilität der
Preisgestaltung sowie die Aussicht auf
solide Margen. Der Absatz von Solaranlagen
könnte in den nächsten zwei Jahren um
bis zu 70 Prozent steigen.
Nanotechnologie heisst die Erforschung
von Materie auf der kleinsten dem
Menschen bekannten Ebene. Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter. Kleiner
Massstab – grosse Wirkung! Zum Beispiel
hilft Nanotechnologie bei der Reinigung
von hartnäckig verschmutzten Oberflächen.
Sie ermöglicht die Produktion von schmutzresistenten Fahrzeuglackierungen, drei
Millimeter dicken Flachbildschirmen und
aufsprühbaren Solarzellen, um nur ein
paar Beispiele zu nennen. Die Nanotechnologie besteht aus fünf Teildisziplinen. Bis
2010 gehen wir von einem stabilen Marktwachstum von mindestens 28 Prozent
pro Jahr aus. Der Gesamtmarkt, dessen
Sparten Nano- IT und Nanomaterialien wir
als die wachstumsstärksten betrachten,
könnte bis dahin ein Volumen von 220 Mrd
US -Dollar erreichen.
Führende Krankenhäuser und Kliniken in
Entwicklungsländern haben mit günstigen
Preisen für Spitzenbehandlungen einen
Medizintourismus aus den westlichen Industriestaaten entfacht. Dieser hat sich inzwischen zu einer Milliardenindustrie entwickelt
und kann weiter mit jährlichen Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent rechnen.
Gründe dafür sind eine neue Anreisewelle
auch von weniger wohlhabenden Patienten sowie die Aussicht auf weitere geburtenstarke Jahrgänge. Lokomotive dieser
Entwicklung sind in erster Linie US -Amerikaner, die nicht oder unterversichert sind.
Sie kurbeln mit dem Medizintourismus
eine Industrie an, welche bis 2012 ein
globales Umsatzniveau von 100 Mrd US Dollar erreichen dürfte.
Inhalte Investment Ideas
ƖVLHKH6HLWH ƖVLHKH6HLWH
ƖVLHKH6HLWH
Ɖ 0H\HU%XUJHU7HFKQRORJ\
Ɖ Q-Cells
Ɖ Suntech Power
Ɖ 19(&RUSRUDWLRQ Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Agilent Technologies
Dyesol
AMAG Pharmaceutical
Novavax
Samsung Electronics
ASML
=XVDPPHQIDVVXQJ*,
Saint-Gobain
ABB
Alstom
Iberdrola
Continental
Siemens
6RIW&RPPRGLWLHV
'HXWVFKH/DQGHVEDQNHQ
ƖGI 1.08 ƖVLHKH6HLWHQ ŏ ƖGI 1.08 ƖVLHKH6HLWHQ ŏ Die markant gestiegene Nachfrage sowohl
in China als auch der weltweiten Biokraftstoffbranche hat die Preise für Soft Commodities in die Höhe getrieben. Insbesondere
die Weizenpreise haben angezogen, und die
Preise für Sojabohnen sind im Jahr 2006
um 45 Prozent gestiegen. Die Lagerbestände von Soft Commodities sind auf
empfindlich niedrige Volumina gesunken
und werden nach unserer Einschätzung
noch weiter schrumpfen. Die Performance
führender Werte wird sich wahrscheinlich
langfristig positiv auf den Agrarmarkt
auswirken. Im Sektor der Soft Commodities
gibt es kaum Indikatoren für eine Verlangsamung des Wachstums. Um sich dennoch
gegen wetterbedingte Risiken abzusichern,
empfehlen wir Investoren ein breit
gefächertes Portfolio.
Die deutschen Landesbanken haben
schwere Zeiten durchgemacht, seit ihnen
im Juli 2005 die Staatsgarantien entzogen
worden sind. Bedingt durch ihre Einlagenfonds und Geschäftsmodelle wurden
sie von den jüngsten Unruhen am Markt
schwerer getroffen als andere Banken.
Die weltweite Kreditkrise hat die Notwendigkeit einer Konsolidierung des Sektors
unübersehbar gemacht. Wir mahnen
jedoch zur Vorsicht, wenn Institutionen
eine solche Konsolidierung als Ausstiegsvehikel missbrauchen, da dies lebensfähige Banken in Mitleidenschaft ziehen
würde. Notverkäufe mögen einen gewissen
Trost für Investoren darstellen, bieten
jedoch unter Umständen keinen ausreichenden Schutz vor Spreadschwankungen.
Inhalte Investment Ideas
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
Ɖ
ƖVLHKH6HLWH
ƖVLHKH6HLWH
ƖVLHKH6HLWH
Ɖ Portfolio mit gleicher Gewichtung von Mais,
Soja und Weizen
Ɖ Dow Jones AIG Agriculture Index
Ɖ Bayerische Landesbank
Ɖ Landesbank Baden-Württemberg
ƖVLHKH6HLWH
Ɖ %XPUXQJUDG+RVSLWDO
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
(QHUJLHHIƟ]LHQ]
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ 6DLQW*REDLQ
BUY
Saint-Gobain gehört zu den Marktführern
EHL3URGXNWHQ]XU9HUEHVVHUXQJGHU(QHUJLHHIƟ]LHQ]YRQ
Gebäuden (ein Drittel der Umsätze).
6*2)3 _
$%%
BUY
ABB hat 2006 nahezu 50 % seiner Umsätze mit
HIƟ]LHQWHU6WURP¾EHUWUDJXQJHUZLUWVFKDIWHWXQGYHUI¾JW¾EHU
HLQEUHLWHV$QJHERWPLWGHP6FKZHUSXQNW(QHUJLHHIƟ]LHQ]
$%%19; _
$OVWRP
BUY
BUY
Continental hat durch die Übernahme von
9'2VHLQH3RVLWLRQDOV=XOLHIHUHUYRQHQHUJLHHIƟ]LHQWHQ
Automobilkomponenten gestärkt.
Iberdrola
6LHPHQV
BUY
Iberdrola zählt zu den globalen Marktführern bei
der Stromerzeugung aus Windenergie und ist zudem im
traditionellen Stromgeschäft tätig.
,%(60 _
Ə
Mit Energieeinsparung lässt sich unser Energieverbrauch
um 20 – 30 Prozent senken, ohne unsere täglichen Gewohnheiten deutlich ändern zu müssen.
Ə
Wir präsentieren integrierte Firmen mit einem breiten Angebot
mit Bezug zur Energieeffizienz, die Hauptnutzniesser dieser
Entwicklung werden dürften.
Nach Schätzungen der European Association of Insulation Manufacturers
könnte eine bessere Wärmedämmung
von Dächern und Hauswänden den
Energieverbrauch in der EU um 3.3 Mio
Barrel Öleinheiten täglich verringern.
Angesichts der drohenden Erschöpfung
&RQWLQHQWDO
Alstom stellt Transport- und Energieinfrastruktur sowie Anwendungen für den Endverbrauch von aus
Wasser-, Kern- und Windkraft gewonnener Energie her.
$/2)3 _
der Ölvorkommen, des Bevölkerungswachstums sowie der Industrialisierung
und Globalisierung sehen wir Energieeffizienz als Lösung zur Verringerung des
hohen Energieverbrauchs der Weltwirtschaft bei minimalen Folgen für das
tägliche Leben. Gemäss unserer Analy-
'HU&UHGLW6XLVVH*OREDO$OWHUQDWLYH(QHUJ\,QGH[KDWGHQ
06&,:RUOGXQGGHQ06&,:RUOG(QHUJ\,QGH[VHLWVHLQHU$XƠDJH
LP-DQXDU¾EHUWURIIHQ 4XHOOH%ORRPEHUJ&UHGLW6XLVVH
600
500
400
300
200
&21*5 _
BUY
Siemens bietet u.a. neue Systeme zur
Energiegewinnung und -übertragung sowie Möglichkeiten
zur Energieeinsparung an.
6,(*< _
se können z.B. die EU, die USA und
China ihren Energieverbrauch bis 2020
um 20 –30 Prozent verringern. Im Folgenden präsentieren wir integrierte Firmen, die von der Hinwendung zur Energieeffizienz stark profitieren dürften.
ABB entwickelt Technologien, welche
die Energieeffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Energiemarkts verbessern können, so z.B.
Übertragungs- und Verteilungssysteme
mit einem möglichst geringen Energieverlust, effiziente Motoren und PowerManagement-Systeme. Alstom produziert Umweltkontrollsysteme und andere
Energieinfrastrukturkomponenten wie
Turbinen und Generatoren für Wasserund Kernkraftwerke. Continental entwickelt Technologien zur Verringerung des
Kohlenstoffausstosses bei Fahrzeugen,
u.a. Reifen mit tiefem Rollwiderstand,
Motormanagementsysteme sowie Hybrid- und Dieseltechnologien. Iberdrola
verfügt zusammen mit Iberdrola Renovables, dessen Ausgliederung 2007
abgeschlossen worden ist, über den
grössten globalen Marktanteil im Windenergiesektor und ist ebenfalls ein wichtiger Player an den Märkten für alternative Energie und Energieeffizienz. ŏ
100
0
11.02
05.03 11.03
&6*$(,QGHx
05.04 11.04
05.05 11.05
06&,:RUOG,QGH[
05.06 11.06
05.07 11.07
06&,:RUOG(QHUJ\,QGH[
'U0LURVODY'XUDQDHead of Index Development and
Nanotechnology Research, +41 44 335 10 66,
[email protected]
+HUY«3UHWWUHHead of Thematic and Trading Research,
+41 44 334 88 57, [email protected]
Investment Ideas—
)RWR6FLHQWLƟFD*HWW\,PDJHV
GLOBAL INVESTOR 1.08
Im Winter entweicht Häusern Wärme, während bei hohen Aussentemperaturen warme Luft eindringen kann. Neue Beleuchtungstechnologien,
Baumaterialien und Haushaltgeräte können das ganze Jahr über implementiert werden, um den Energiekonsum zu senken.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
9$(XQG6DXGL$UDELHQ
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ 6$%,&
BUY
6$%,&$% _ Hohe
Energiepreise geben SABIC einen
Schlüsselvorteil gegenüber ihren Konkurrenten.
Ə
BUY
(PDDU3URSHUWLHV
(0$$58+ _ Vielversprechendes
Investment in den
Immobilienboom des Nahen Ostens.
BUY
$'&%8+ _ Die
Bank ist gut positioniert, um von staatlich
ƟQDQ]LHUWHQ,QIUDVWUXNWXUSURMHNWHQ]XSURƟWLHUHQ
Robuste wirtschaftliche Fundamentaldaten, attraktive Bewertungen und eine geringe Korrelation mit den globalen Emerging
Markets (EM) sprechen stark für eine Anlage in diesen Titeln.
Aktien aus arabischen Golfstaaten profitieren von hohen gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten, attraktiven Bewertungen und tiefen Korrelationen mit
den globalen Emerging Markets. Die
Vereinigten Arabischen Emirate ( VAE )
und Saudi-Arabien machen 75 Prozent
der regionalen Marktkapitalisierung aus
und sind die Hauptnutzniesser des starken Top-down-Themas, d.h. der hohen
Ölpreise und der damit verbundenen
$EX'KDEL&RPPHUFLDO%DQN
hohen Öleinnahmen. Letztere beschleunigen den Bau grosser lokaler Infrastrukturprojekte, von denen die Region
und die VAE sowie Saudi-Arabien im
Besonderen profitieren. In beiden Ländern sind in den nächsten fünf Jahren
entsprechende Investitionen von über
1 Bio US-Dollar geplant oder bereits in
Angriff genommen, sodass die Infrastrukturentwicklung zu einer Konjunkturlokomotive geworden ist. 2007 dürf-
ten dort Rentabilität und Gewinne höher
sein als in anderen Emerging Markets.
2008 sind Deregulierungsmassnahmen
und die Abschaffung der Beschränkungen für ausländische Beteiligungen
sehr wahrscheinlich. Vor der Realisierung dieser Anpassungen besteht u.E.
zurzeit ein attraktive Einstiegsgelegenheit. Wir empfehlen drei Titel, die u.E.
eine überdurchschnittliche Ertragskraft
aufweisen und vom Wachstumsthema
der Golfregion profitieren sollten. ŏ
Kamran Butt, Research Analyst
+971 4 362 0124, [email protected]
/DWHLQDPHULND
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ &RPSDQKLD9DOHGR5LR'RFH&95' BUY
5,2386 _ Das
M&A-Geschehen im Sektor gewinnt
an Schwung, und CVRD wird unseres Erachtens bei der
Konsolidierung eine führende Rolle spielen.
Ə
&RPSDQLDGH0LQDV%XHQDYHQWXUD
BUY
%9186 _ Buenaventura
gehört zu den wenigen liquiden
Aktien, mit denen sich ein Exposure gegenüber den sich
aufhellenden Marktkonditionen in Peru aufbauen lässt.
Die Aktienmärkte Lateinamerikas tendierten in den letzten
Jahren dank Exporten und einer zunehmenden politischen
Stabilität fester.
Lateinamerikanische Aktien haben sich
als Anlageklasse in den letzten fünf
Jahren hervorragend entwickelt. Wir
glauben, dass der Region 2008 ein
sechstes Jahr in Folge mit starkem
Wirtschaftswachstum bevorsteht. Viele
ressourcenreiche Länder Lateinamerikas weisen infolge der steigenden Rohstoffpreise hohe Exportwachstumsraten
auf. Fiskalische Reformen und stabilere
politische Verhältnisse haben stärkere
Währungen und eine substanzielle Reduktion der Staatsverschuldung zur Folge, was wiederum die Inflation bändigt
und die Zinsen fallen lässt. Zwar sind
die regionalen Erfolge (gemessen am
Wirtschaftswachstum, den ausländischen
Investitionszuflüssen oder der Export-
6RXWKHUQ&RSSHU&RUSRUDWLRQ
BUY
3&886 _ Die
solide Dividendenpolitik und die Ausrichtung
auf Kupfer machen die Aktie zur attraktiven Anlage.
dynamik) nicht ebenso beeindruckend
wie in gewissen Teilen Asiens, aber es
zeichnen sich zahlreiche vielversprechende Entwicklungen ab, wie z.B. das
Entstehen privater Pensionsfonds und
deren Auswirkungen auf die Aktienmärkte, steigende Infrastrukturausgaben und ein boomender Binnenkonsum.
Wir empfehlen drei Aktien, die von den
günstigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen in der Region profitieren. ŏ
$QJHOLQD&KDQJResearch Strategist
+65 6212 6071, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
(PHUJLQJ0DUNHW$QOHLKHQ
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ BUY
75$16&
75$16&%D%% ŏ _ TransCreditbank
(TRANSC)
gehört zu 75 Prozent dem russischen Staat und wird von
Moody’s auf eine mögliche Heraufstufung überprüft.
,%5'
BUY
,%5'$DD $$$ _ International
Bank for
Reconstruction and Development, IBRD (Internationale
Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) ist der
RIƟ]LHOOH1DPHGHU:HOWEDQN
Ə
&,7,&
BUY
&,7,&%D%% _ Citic
Resources (CITIC)
gehört der vom chinesischen Staatsrat kontrollierten
Citic Group. Citic Resources umfasst das Rohstoffund Ölgeschäft der Citic Group. Wir betrachten es als
quasistaatliches Unternehmen.
129252%D%% _ Noworossijsk
(NOVORO)
ist ein russischer Hafen, der für das Exportgeschäft des
Landes strategisch wichtig ist. Der Staat hält eine Beteiligung von 20 Prozent und kontrolliert den Verwaltungsrat,
obwohl er weniger als 50 Prozent der Aktien besitzt.
BUY
.I:
.I:$DD $$$ _ KfW
des deutschen Bundes.
ist die Entwicklungsbank
Auswirkungen der US -Subprime-Krise und ein Angebotsüberhang
machten 2007 zu einem schwierigen Jahr für nichtstaatliche
Emerging-Market-Anleihen.
Angesichts der sich verbessernden makroökonomischen Faktoren und potenzieller Ratingheraufstufungen gehen wir
davon aus, dass lateinamerikanische
Anleihen mit Ausnahme von venezolanischen Papieren bei den Investoren
weiter Unterstützung finden dürften.
Wir erwarten, dass Brasilien 2008 von
mindestens einer der internationalen
Ratingagenturen mit «Investment Grade»
eingestuft wird. In Russland und den
GUS -Staaten empfehlen wir selektive
*HVDPWUHQGLWHQUXVVLVFKHU/RNDOZ¦KUXQJVDQOHLKHQ
RUB -Staatsanleihen haben in den letzten zwölf Monaten solide Gesamtperformances
erbracht. Zur guten Peformance trug auch die deutliche Aufwertung der russischen
Währung bei. 4XHOOH-30RUJDQ%ORRPEHUJ
170
23.5
165
24.0
160
24.5
155
25.0
150
25.5
145
26.0
140
26.5
135
27.0
12/06
02/07
04/07
06/07
-30RUJDQ(PHUJLQJ/RFDO0DUNHWŏ
5XVVODQGŏ7RWDO5HWXUQ,QGHx
08/07
BUY
129252
NIB
1,%$DD $$$ _ Nordic
eine supranationale Institution.
BUY
Investment Bank ist
Investments im 3 – 5 -jährigen Laufzeitensegment. Dabei bevorzugen wir Unternehmen mit soliden Bonitätskennzahlen, ausländischer Beteiligung und
staatlicher Unterstützung. Wir empfehlen folgende Bonds in USD: TRANSC
8.5% 2010 (Ba3/ BB–), NOVORO 7.5%
2012 (Ba1/ BB+) und CITIC 7.85% 2014
(Ba2/BB+). Die Volatilität an den internationalen Kapitalmärkten, der Wunsch
lokaler Regierungen, einen eigenen Kapitalmarkt zu entwickeln, der erhebliche
Rückgang der Binneninflation in den
einstelligen Bereich sowie die Errichtung von Sparfonds im Privatsektor haben viele Schwellenmärkte zur Kapitalaufnahme am lokalen Bondmarkt veranlasst. Angesichts des starken Wirtschaftswachstums sind wir der Meinung,
dass Investoren russische Anleihen in
Erwägung ziehen sollten, und empfehlen die folgenden Bonds in RUB: IBRD
6.125% 2010 ( Aaa/AAA ), NIB 6.45%
2011 ( Aaa/AAA ) und KfW 6.75% 2012
( Aaa/AAA ). Neben einer stabilen Rendite, die Triple- A -Anleihen bieten, erwarten wir, dass sich der RUB gegenüber dem USD sukzessive aufwerten und
2008 bis zu 5 Prozent zulegen dürfte. ŏ
10/07
58%YV86'
UHFKWH6NDODLQYHUWLHUW
:LQJ6RQ&KHQJResearch Analyst
+852 2841 4816, [email protected]
Investment Ideas—08
Foto: George Esiri/Reuters
GLOBAL INVESTOR 1.08
In den letzten Jahren hat sich die Mobiltelefonie nirgends so schnell entwickelt wie auf dem afrikanischen Kontinent. Rund ein Fünftel der
afrikanischen Bevölkerung hat Zugang zu dieser Technologie, eine Tatsache, die bemerkenswerte soziale und ökonomische Vorteile brachte.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
7HOHNRPPXQLNDWLRQ$IULND
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ 071
+2/'
0716- _ MTN
2UDVFRP7HOHFRP
+2/'
ist in 15 Ländern Afrikas aktiv und generiert
95 Prozent ihres Umsatzes auf dem Kontinent.
grösste Telekombetreiber der Region mit
über 61 Mio Abonnenten im Golf und in Afrika; 50 Prozent
des Umsatzes werden in Afrika generiert.
=$,1
(PLUDWHV7HOHFRP
+2/'
=$,1.. _ Anbieter
mit breit abgestützter Präsenz in 20
Ländern Afrikas und weiteren Expansionsplänen.
257((< _ Der
grösste Festnetzanbieter Afrikas verfügt
via Vodacom auch über ein 50 prozentiges Exposure im
afrikanischen Mobilfunkgeschäft.
BUY
mehr als 30 Prozent des Umsatzes mit Aktivitäten in Ländern West- und Nordafrikas.
Afrika ist der am schnellsten wachsende Telekommunikationsmarkt
der Welt. 2006 gewannen die Mobilfunkbetreiber auf dem
Kontinent mehr als 60 Mio neue Abonnenten hinzu.
Ə
In Afrika leben über 900 Mio Menschen, und nur 21 Prozent von
ihnen haben zurzeit Zugang zu einem Mobiltelefon. Damit bietet
der Kontinent ein Potenzial von über 700 Mio Neuabonnenten.
tatsächlich von einzigartiger Bedeutung: Mobiltelefone machen beispielsweise Reisen überflüssig und vermögen
damit die schlechte Infrastruktur etwas
aufzuwiegen; sie ermöglichen die Verbreitung von Marktinformationen und
erschliessen damit Händlern weiter gefasste Märkte; und sie werden in Afrika
für Geldtransfers und die Bezahlung
'XUFKGULQJXQJVUDWHLQGHUDIULNDQLVFKHQ*HVDPWE HY¸ONHUXQJ
YRQ0LR0HQVFKHQ 4XHOOH,QIRUPD7HOHFRPVDQG0HGLD&UHGLW6XLVVH
Afrikanische Bevölkerung
mit Telefonzugang 21%
Afrikanische Bevölkerung ohne
Telefonzugang 79%
BUY
7.*6- _ Der
(7,6$/$78+ _ Erwirtschaftet
Ə
Der Mobilfunk ist in Afrika zur einzigen
gangbaren Telekomalternative geworden, da die Kosten für einen Ausbau
der Festnetzinfrastruktur enorm wären.
Daher haben auch nur 3 Prozent der
Afrikaner Zugang zu einem Festnetzanschluss, während nun bereits 21
Prozent Zugang zu einem Mobiltelefon
haben. Die Mobiltelefonie ist in Afrika
7HONRP
von Rechnungen eingesetzt. In diesem
spezifisch afrikanischen Kontext sind
Mobiltelefone also nicht nur eine praktische Alternative zu Festnetzdiensten,
sondern geradezu eine Notwendigkeit.
Angesichts dieser starken Nachfrageimpulse bleibt nur ein Vorbehalt: Zu
den 700 Mio potenziellen Neuabonnenten in Afrika gehören auch viele der
ärmsten Menschen der Welt. Aber sogar dies könnte sich schneller als erwartet ändern. Afrika erfreut sich eines der
nachhaltigsten Konjunkturaufschwünge
seit Jahrzehnten. Der Wirtschaftsboom
wird unseres Erachtens für einen
Lohnanstieg sorgen und damit Telekomdienstleistungen erschwinglicher
machen. Gemäss unseren Prognosen
wird im Jahr 2014 die Hälfte der Bevölkerung Afrikas Zugang zu einem Mobiltelefon haben. Dies wären 260 Mio
Neuabonnenten, was nahezu der Bevölkerung der USA entspricht. Angesichts dieser attraktiven Wachstumsperspektiven könnte der afrikanische
Telekommarkt zum Vorreiter eines
umfassenderen kontinentalen Entwicklungsschubs werden, der sich im Stillen bereits anbahnt. ŏ
5REHUW5XWWPDQQResearch Analyst
+9714 362 0125, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—10
05$06SHLFKHUPHGLHQ
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ 19(&RUSRUDWLRQ
+2/'
19(&86 _ NVE
ist ein schnell wachsendes Kleinunternehmen. Wir beurteilen seine
MRAM-Technologie lediglich als reale Option, da das Umsatzpotenzial noch unsicher ist.
Ə
Die neuartige Spintronics-Speichertechnologie verfügt über
einzigartiges Potenzial. Sie ist unseres Erachtens eine Anlagechance für risikotolerante Anleger mit längerfristigem Horizont.
Die weltweite Nachfrage nach Informationsspeichersystemen steigt exponentiell. Neben zahlreichen Grosskonzernen aus der Branche elektronische Speicher befassen sich auch
einige Kleinunternehmen mit der Entwicklung neuartiger, bahnbrechender
Datenspeichertechnologien. Die meisten dieser Technologien einschliesslich
des Spintronics-basierten Magnetoresistive Random Access Memory ( MRAM )
befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Zwar sind die ersten MRAM -Chips
bereits als Nischenprodukte am Markt
eingeführt worden, bis zur möglichen
gross angelegten Vermarktung dieser
Technologie dürfte es unserer Einschätzung zufolge allerdings noch zwischen
zwei und fünf Jahre dauern. Dem in
den USA ansässigen Kleinunternehmen
NVE Corporation gehören verschiedene
Patente in diesem Bereich. Das Umsatzpotenzial, über das NVE mit ihrer
MRAM -Technologie verfügt, hängt indes weitgehend von den Entscheidungen der Lizenznehmer über die Vermarktung dieser Speicherchips ab. Eine
Investition in diesen Titel ist daher nur
für risikotolerante Anleger mit längerfristigem Horizont empfehlenswert. ŏ
'U'RPLQLN&0¾OOHUResearch Analyst
+41 44 334 56 44, [email protected]
6RODUVHNWRU
ƖGI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ 0H\HU%XUJHU7HFKQRORJ\
+2/'
0%716: _ Meyer
Burger, ein wachstumsstarkes
Unternehmen mit steigenden Margen, ist in der
Schweizer Ausrüsterbranche gut positioniert.
Ə
4&HOOV
BUY
4&(*5 _ Dank
einer beeindruckenden und nachhaltigen
Wachstumsstrategie sollte Q-Cells auf lange Sicht zu den
Gewinnern in der Solarbranche gehören.
Erneuerbare Energien sind ein langfristiges Thema. Solarstrom
erfreut sich einer anhaltend robusten Nachfrage, zumal ihn
immer mehr Länder subventionieren.
Die strukturellen Fundamentaldaten der
Solaraktien bleiben langfristig gut. Angesichts wachsender Sorgen über Klimaerwärmung, CO2 -Emissionsbeschränkungen und steigender Ölpreise führen
anhaltende Regierungssubventionen zu
einer steigenden Nachfrage nach Solarenergie. Zudem gibt es Anzeichen
dafür, dass Solarstrom deutlich früher
als in den prognostizierten fünf Jahren
wettbewerbsfähig werden könnte. Dies
ist allerdings in den hohen Bewertungen
verschiedener Solaraktien bereits eingepreist. Eine höchst selektive Titelauswahl wird damit immer wichtiger. Es gilt,
sich auf die am besten positionierten
6XQWHFK3RZHU+ROGLQJV
BUY
67386 _ Suntech
ist eines der am besten positionierten
Solarunternehmen und weist ein überdurchschnittliches
Umsatzwachstum auf.
Exponenten zu konzentrieren, die höchstwahrscheinlich zu den langfristigen Gewinnern gehören werden. Wir favorisieren den deutschen Branchenführer
Q-Cells, der im aufstrebenden Dünnfilmgeschäft stark engagiert ist, den
chinesischen Hersteller Suntech, der
überdurchschnittliche Wachstumsraten
und eine günstige Kostenstruktur aufweist, sowie den gut positionierten
Schweizer Ausrüster Meyer Burger. ŏ
'U'RPLQLN&0¾OOHUResearch Analyst
+41 44 334 56 44, [email protected]
Investment Ideas—11
Foto: Chip East/Reuters
GLOBAL INVESTOR 1.08
Die 363 Solarpaneele auf dem grössten Solardach, das sich in Privatbesitz befindet, an der 45 Rockefeller Plaza in Manhattan,
verwandeln Sonnenlicht in saubere elektrische Energie und helfen damit, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoss zu drosseln.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—12
1DQRWHFKQRORJLHVHNWRU
Ɩ GI 1.08ƖVLHKH6HLWHQ ŏ $JLOHQW7HFKQRORJLHV
BUY
$86 _ Agilent
ist ein Unternehmen mit starkem
Markennamen, das Instrumente und Ausrüstung für
die wissenschaftliche Forschung entwickelt und über
langfristiges Wachstumspotenzial verfügt.
'\HVRO
$0$*3KDUPDFHXWLFDO
BUY
$0$*86 _ Der
Eisenersatz von AMAG, Ferumoxytol,
EDVLHUWDXI1DQRSDUWLNHOQXQGEHƟQGHWVLFKGHU]HLWLQ
Phase III der FDA-Studien.
BUY
'<($8 _ Dyesol
ist ein Pionier bei der Produktion von
Farbsolarzellen für den Massenmarkt.
Novavax
Electronics kann mit einem starken
Portfolio von Nanotechnologieprodukten aufwarten und
engagiert sich in F&E.
BUY
19$;86 _ Novavax
entwickelt eine innovative nanobasierte
,PSIVWRIIWHFKQRORJLHGLHƠH[LEHOXQGVNDOLHUEDULVW
Nanotechnologie kommt derzeit bereits in Fahrrädern, Krawatten
mit Fleckenschutz und Flachbildschirmen zum Einsatz. In Kürze
werden weitere, bahnbrechendere Anwendungen folgen.
Ə
Wir empfehlen ein ausgewogenes Portfolio mit «Pure Players»
und Large Caps, die im Nanotechnologiesektor agieren.
Nanotechnologie ist die Technologie der
nächsten Generation. Sie dürfte demnach eine fruchtbare und langfristige
Innovationsquelle für die Unternehmen
in den Teilsektoren Nanogrundstoffe, - IT,
-Healthcare, -werkzeuge und -energie
sein. Inspiriert durch die gestiegenen
Erwartungen an die Lebensqualität und
'HU&UHGLW6XLVVH*OREDO1DQRWHFKQRORJ\,QGH[ &6*1, KDW
den 06&,:RUOGXQGGHQ&RPSRVLWH,QGH[VHLW¾EHUWURIIHQ
4XHOOH%ORRPEHUJ&UHGLW6XLVVH
250
200
150
100
50
BUY
.6 _ Samsung
Ə
Nanotechnologie dürfte unser Leben
revolutionieren. Sie begegnet uns schon
jetzt in zahlreichen Anwendungen des
täglichen Lebens, so in Autobatterien
mit einer Aufladezeit von unter 10 Minuten und Leichtfahrrädern. Wirklich bahnbrechende Technologien dürften allerdings erst in Kürze eingeführt werden.
6DPVXQJ(OHFWURQLFV
$60/
BUY
$60/1$ _ ASML
gehört zu den Marktführern bei
/LWKRJUDƟHPDVFKLQHQ'HU]HQWUDOH7HFKQRORJLHSODQ
des Unternehmens reicht bis 2010, wodurch sich
ein Wettbewerbsvorteil ergibt.
das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung
entwickelt die Nanotechnologie Lösungen
und -nachfrage. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, in den Nanotechnologiesektor zu investieren. Wir haben grosskapitalisierte, diversifizierte Unternehmen mit signifikantem Exposure zum
Nanotechnologiemarkt und einige «Pure
Players» ausgewählt. Samsung Electronics bietet von antibakteriellen Kühlschränken bis hin zur OLED -Technologie
diverse nanotechnologiebasierte Produkte an. ASML stellt Geräte für den
Halbleitersektor her. Das Unternehmen
ist der wichtigste Produzent modernster
Lithografieausrüstung und dürfte eine
Schlüsselrolle bei den Lithografiemaschinen der nächsten Generation einnehmen. Dyesol ist ein «Pure Player»
und konzentriert sich auf die Produktion
nanobasierter Solarzellen, die flexibel und
leicht herstellbar sind. Wir empfehlen, in
ein Portfolio von Nanotechnologieaktien
zu investieren, das in Bezug auf Unternehmensgrösse und Teilsektoren diversifiziert ist. Mit dem Credit Suisse Global
Nanotechnology Index haben wir einen
diversifizierten Index aufgelegt, der die
Entwicklungen der innovativen Nanotechnologiemärkte abbildet. ŏ
0
06.02 12.02 06.03 12.03 06.04 12.04 06.05 12.05 06.06 12.06 06.07
&6*1,,QGH[
06&,:RUOG,QGH[
1DVGDT&RPSRVLWH,QGH[
'U0LURVODY'XUDQDHead of Index Development and
Nanotechnology Research, +41 44 335 10 66, miroslav.
[email protected]
Investment Ideas—
Foto: Yuriko Nakao/Reuters
GLOBAL INVESTOR 1.08
Eine von Adidas und Cairos Technology entwickelte Technologie basiert auf einem Mikrochip, der in einen Fussball implementiert wird.
Dieser sendet Daten direkt zur Uhr des Schiedsrichters, der von ihr ablesen kann, ob und wann ein Ball die Torlinie passiert hat.
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
0HGL]LQWRXULVPXV
ƖGI 1.08 ƖVLHKH6HLWHQŏ %XPUXQJUDG+RVSLWDO
+2/'
%+7% _ Wir
nehmen Bumrungrad (HOLD) vorübergehend in unsere Berichterstattung auf,
weil die Aktie u.E. attraktiv, aber angemessen bewertet ist.
Ə
Der Spitalsektor der Association of Southeast Nations ( ASEAN )
wies in den letzten Jahren ein robustes durchschnittliches
Wachstum von über 20 Prozent und eine hohe Rentabilität auf.
Die Spitalbranche in der Association of
Southeast Asian Nations war in den
letzten Jahren höchst profitabel und
wuchs um durchschnittlich mehr als 20
Prozent p.a., was aber hauptsächlich auf
eine niedrige Vergleichsbasis zurückzuführen war. Indessen glauben wir, dass
der Sektor auch in Zukunft expandieren
wird, wenn auch langsamer. Wir haben
Bumrungrad Hospital kürzlich in unsere
vorübergehende Berichterstattung auf-
genommen und geben dem Titel ein
HOLD- Rating. Auf Basis unseres HOLTDCF- Modells ergibt sich ein Kursziel
von THB 43. Der Umsatz ist in den letzten fünf Jahren um rund 20 Prozent p.a.
gestiegen. Wir rechnen mit einer Verlangsamung auf eine CAGR von rund 15
Prozent ( 2006 – 2008 ). Zu den aktuellen
Notierungen ist die Aktie unseres
Erachtens angemessen bewertet, da
Anleger die hohe Eigenkapitalrendite
( ROE ) angesichts des starken Umsatzwachstums und künftiger Margenverbesserungen bereits eskomptiert haben.
Allerdings glauben wir, dass gewisse
Aktien, wie z.B. asiatische Spitaltitel,
auf längere Sicht ein einzigartiges und
attraktives Ertragspotenzial zu angemessenen Preisen bieten könnten, obschon sie sich nur für Investoren mit
einem Anlagehorizont von mindestens
zwei Jahren eignen. ŏ
'U&DUUL'XQFDQ Research Analyst
+41 44 334 56 37, [email protected]
6RIW&RPPRGLWLHV
ƖGI 1.08 ƖVLHKH6HLWHQ ŏ 3RUWIROLRPLWJOHLFKHU*HZLFKWXQJYRQ0DLV6RMDXQG:HL]HQ
BUY
Alle drei Rohstoffe werden für die Produktion von Biokraftstoffen und als Viehfutter eingesetzt.
Ə
'RZ-RQHV$,*$JULFXOWXUH,QGH[
Soft Commodities bieten unseres Erachtens grosses
Aufwärtspotenzial. Da diese Rohstoffe jedoch
stark von den Wetterverhältnissen abhängig sind,
ist ein Portfolioansatz entscheidend.
Die steigende Nachfrage der Schwellenmärkte und die vermehrte Verwendung von Soft Commodities für die Produktion von Biokraftstoffen haben eine
Preisrally ausgelöst, der Sektor bietet
erhebliches Aufwärtspotenzial. Investitionen in Soft Commodities sind allerdings mit gewissen Besonderheiten
verbunden. Die einzelnen Märkte sind
BUY
'¾UIWHYRQGHUVWHLJHQGHQ1DFKIUDJHGHU6FKZHOOHQP¦UNWHSURƟWLHUHQXQGHUP¸JOLFKW
einen Portfolioansatz im Sektor.
miteinander verknüpft – es wird oft um
die gleichen Anbauflächen gekämpft
und Soft Commodities können als
Substitute verwendet werden. Zudem
sind die Preise dieser Rohstoffe in hohem Masse von der unvorhersehbaren
Wetterentwicklung abhängig, sodass die
einzelnen Märkte starke Preisschwankungen aufweisen. Deshalb ist ein Port-
folioansatz entscheidend. Ein Portfolio
lässt sich so weit diversifizieren, dass
Wettereinflüsse, Substitutionseffekte
und Veränderungen der Anbauflächen
eliminiert werden. Gleichzeitig partizipiert es aber am allgemeinen Aufwärtstrend des Sektors. Unser bevorzugtes
Engagement ist ein Portfolio mit gleicher
Gewichtung von Mais, Soja und Weizen. Auch Soft-Commodity-Indizes wie
der Dow Jones AIG Agriculture Index
ermöglichen einen Portfolioansatz. ŏ
7RELDV0HUDWKHead of Global Commodity Research,
+41 44 333 13 62, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
'HXWVFKH/DQGHVEDQNHQ
ƖGI 1.08 ƖVLHKH6HLWHQ ŏ %D\HULVFKH/DQGHVEDQN1
/DQGHVEDQN%DGHQ:¾UWWHPEHUJ2
%</$163$$$0RRG\ŒV$DD)LWFK$$$ _ Pfandbriefe
%</$1LQ(8563$$$0RRG\ŒV$DD)LWFK$$$ _
«Grandfathered Bond» in EUR
Ə
2
BUY
/%%:63$$$0RRG\ŒV$DD)LWFK$$$ _ Pfandbriefe
BUY
/%%:63$$$0RRG\ŒV$DD)LWFK$$$ _
Einige Landesbanken sind besser positioniert als andere,
um anstehende Schwierigkeiten zu bewältigen und sich aktiv
an der Branchenkonsolidierung zu beteiligen.
Die Bayerische Landesbank (BYLAN)
und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sind die zwei grössten
deutschen Landesbanken. LBBW verfügt über eine solide regionale Marktposition und gute Kundenbeziehungen,
was für einen relativ hohen Anteil an
stabilen Erträgen sorgt. Die Bank ist
hauptsächlich von der Finanzierung am
1
in CHF
vorrangiger
Kapitalmarkt abhängig, wobei die Möglichkeit des Rückgriffs auf besicherte
Finanzierung und die enge Zusammenarbeit mit den Sparkassen Stabilität
bieten. LBBW weist insgesamt gute
Bonitätskennzahlen und eine solide Kapitalisierung auf. BayernLB verfügt über
eine solide Finanzkraft, was ihren starken Marktanteil im Retailgeschäft in
Senior ratings: S&P: A, stable / Moody’s: Aa2, stable / Fitch: A+, stable
Senior ratings: S&P: A+, stable / Moody’s: Aa, negative / Fitch: A+, stable
in CHF
Jumbo-Pfandbriefe in EUR
BUY
BUY
Bayern widerspiegelt. Die Ratings der
Pfandbriefe beider Banken (S&P: AAA/
Moody’s: Aaa/Fitch: AAA) sind begründet durch die hohe Qualität des Deckungsstocks und die Insolvenzfestigkeit der Instrumente. Trotz der jüngsten
Marktturbulenzen halten wir Covered
Bonds für erstklassig und dank eines
klaren rechtlichen Regelwerks wie bei
den deutschen Pfandbriefen für ein
hochwertiges Investment. ŏ
(OHQD*XJOLHOPLQResearch Analyst
+41 44 333 57 67, [email protected]
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—
,Q%HULFKWHQK¦XILJYHUZHQGHWH$EN¾U]XQJHQ
Abk.
Beschreibung
Abk.
Beschreibung
CAGR Durchschnittliche jährliche
Wachstumsrate
(Compound annual Growth Rate)
FFO
Mittelfluss vor Veränderung des
Nettoumlaufvermögens
(Funds from Operations)
CFO
IBD
Verzinsliches Fremdkapital
(Interest-bearing Debt)
CFROI Cashflow-Rendite auf dem
investierten Kapital (Cash Flow
Return on Investment)
P/B
Kurs/Buchwert
(Price-to-Book Value)
DCF
P/E
Cashflow aus operativer Tätigkeit
(Cash Flow from Operations)
Discounted Cashflow
ASML HOLDINGS (ASML NA)
Kurs-Gewinn-Verhältnis
(Price-Earnings Ratio)
EBIT- Betriebsgewinn vor Zinsen,
DA
Steuern, Abschreibungen und
Amortisation
PEG P/E dividiert durch das unternehmensspezifische Gewinnwachstum
(P/E divided by EPS Growth)
EPS
Gewinn pro Aktie
(Earnings per Share)
ROE Eigenkapitalrendite
(Return on Equity)
EV
Frei verfügbarer Cashflow
(Free Cash Flow)
ROIC Rendite auf dem investierten Kapital
(Return on invested Capital)
FCF
Frei verfügbarer Cashflow
(Free Cash Flow)
2IIHQOHJXQJHQ
:LFKWLJH2IIHQOHJXQJHQ
Credit Suisse veröffentlicht Research-Berichte nach eigenem Ermessen. Dabei bezieht sie
sich auf Entwicklungen in den analysierten Unternehmen, im Sektor oder Markt, die für die
im Bericht geäusserten Meinungen und Ansichten wesentlich sein können. Credit Suisse
veröffentlicht ausschliesslich unparteiische, unabhängige, eindeutige, faire und nicht irreführende Anlagestudien.
seit 29.10.2007
BUY
seit 03.08.2007
BUY
seit 22.03.2007
BUY
seit 16.01.2008
BUY
seit 29.11.2007
BUY
seit 24.10.2007
BUY
seit 24.10.2007
BUY
seit 17.10.2007
BUY
seit 23.07.2007
HOLD
seit 22.01.2007
HOLD
seit 18.01.2006
BUENAVENTURA SP.ADR (BVN US)
BUY
seit 30.10.2007
BUY
seit 25.07.2007
BUMRUNGRAD HOSPITAL PUBLIC COMPANY
LIMITED (THE) (BH TB)
HOLD
seit 09.01.2008
CIA VALE SP ADR PFD (RIO/P US)
CONTINENTAL AG (CON GR)
%HVW¦WLJXQJ
Alle in diesem Bericht aufgeführten Analysten bestätigen hiermit, dass die in diesem Bericht
geäusserten Ansichten über Unternehmen und deren Wertschriften mit ihren persönlichen
Ansichten über sämtliche hier analysierten Unternehmen und Wertschriften übereinstimmen.
Die Analysten bestätigen darüber hinaus, dass eine bereits erhaltene oder zukünftige Entschädigung in keiner Art und Weise direkt oder indirekt mit den in diesem Bericht ausgedrückten Empfehlungen oder Ansichten in Verbindung steht.
BUY
DYESOL LTD (DYE AU)
EMAAR PROPERTIES (EMAAR UH)
EMIRATES TELECOM (ETISALAT UH)
IBERDROLA (IBE SM)
BUY
seit 09.10.2007
BUY
seit 20.06.2007
HOLD
seit 07.12.2006
BUY
seit 01.11.2007
HOLD
seit 30.10.2007
HOLD
seit 02.08.2007
HOLD
seit 02.07.2007
HOLD
seit 22.02.2007
BUY
seit 04.05.2006
BUY
seit 23.10.2007
BUY
seit 06.07.2007
BUY
seit 18.10.2007
BUY
seit 25.04.2007
BUY
seit 23.10.2007
BUY
seit 07.05.2007
BUY
seit 25.10.2007
BUY
seit 17.10.2007
Weitere Informationen finden sich in «Unabhängigkeit der Finanzanalyse» unter folgender
Adresse:
BUY
seit 05.10.2007
BUY
seit 17.07.2007
KWWSVHQWU\FUHGLWVXLVVHFKFVIVUHVHDUFKSGGHPHGLDLQGHSHQGHQFHBGHSGI
RESTRICTED
seit 27.06.2007
BUY
seit 13.06.2007
Die Entschädigung der für diesen Research-Bericht verantwortlichen Analysten setzt sich
aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter dem Umsatz der Credit Suisse. Ein Teil
dieses Umsatzes erwirtschaftet Credit Suisse im Bereich Investmentbanking.
HOLD
seit 22.01.2007
HOLD
seit 11.08.2005
HOLD
seit 12.10.2007
BUY
seit 05.10.2007
BUY
seit 05.10.2007
HOLD
seit 10.12.2007
HOLD
seit 21.11.2007
BUY
seit 20.11.2007
MEYER BURGER TECHNOLOGY AG (MBTN SW)
Der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Credit Suisse verbindliche Code of Conduct
ist online unter folgender Adresse abrufbar:
KWWSZZZFUHGLWVXLVVHFRPJRYHUQDQFHGHFRGHBRIBFRQGXFWKWPO
MTN GROUP LIMITED (MTN SJ)
+LVWRULHGHU$NWLHQUDWLQJVSHU
Unternehmen
Rating
Datum
BUY
seit 08.11.2007
ABB LIMITED (ABBN VX)
BUY
seit 25.10.2007
BUY
seit 12.09.2007
HOLD
seit 25.10.2007
BUY
seit 01.08.2007
BUY
seit 17.07.2007
BUY
seit 27.07.2007
BUY
seit 26.04.2007
BUY
seit 13.11.2007
HOLD
seit 15.02.2007
BUY
seit 14.06.2007
BUY
seit 07.06.2006
HOLD
seit 22.10.2007
BUY
seit 30.10.2007
BUY
seit 22.10.2007
BUY
seit 02.05.2007
BUY
seit 11.04.2007
BUY
seit 16.11.2007
BUY
seit 09.01.2007
HOLD
seit 15.08.2007
HOLD
seit 03.01.2008
HOLD
seit 13.08.2007
BUY
seit 27.11.2007
BUY
seit 17.01.2008
BUY
seit 10.09.2007
BUY
seit 09.11.2007
BUY
seit 29.08.2007
HOLD
HOLD
BUY
seit 08.11.2007
seit 08.01.2007
seit 29.10.2007
BUY
seit 30.05.2007
ABU DHABI COMMERCIAL BANK (ADCB UH)
AGILENT TECHNOLOGIES INC (A US)
ALSTOM SA (ALO FP)
AMAG PHARMACEUTICALS INC (AMAG US)
NOVAVAX INC (NVAX US)
NVE CORP (NVEC US)
ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE (ORTE EY)
Q-CELLS AG (QCE GR)
BUY
seit 07.09.2006
BUY
seit 14.11.2007
GLOBAL INVESTOR 1.08
SABIC (SABIC AB)
SAINT GOBAIN (SGO FP)
SAMSUNG ELECTRONICS (005930 KS)
SIEMENS AG (SIE GY)
SOUTHERN COPPER CORP (PCU US)
SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD (STP US)
TELKOM SA LTD (TKG SJ)
ZAIN GROUP (ZAIN KK)
BUY
seit 01.11.2007
HOLD
seit 18.10.2007
BUY
seit 21.09.2007
HOLD
seit 17.08.2007
BUY
seit 14.08.2007
HOLD
seit 31.05.2007
BUY
seit 15.05.2007
BUY
seit 05.02.2007
HOLD
seit 12.12.2006
BUY
seit 07.01.2008
BUY
seit 29.10.2007
BUY
seit 10.06.2007
BUY
seit 24.10.2007
BUY
seit 26.01.2007
HOLD
seit 20.10.2006
BUY
seit 16.10.2007
BUY
seit 12.10.2007
BUY
seit 13.07.2007
BUY
seit 22.01.2007
BUY
seit 13.01.2006
BUY
seit 09.11.2007
BUY
seit 08.11.2007
BUY
seit 02.11.2007
BUY
seit 15.12.2004
BUY
seit 19.09.2007
HOLD
seit 16.11.2006
BUY
seit 04.01.2008
BUY
seit 16.11.2007
BUY
seit 29.10.2007
BUY
seit 14.08.2007
BUY
seit 31.05.2007
BUY
seit 30.01.2007
BUY
seit 10.12.2007
BUY
seit 19.11.2007
BUY
seit 22.10.2007
BUY
seit 21.06.2007
HOLD
seit 15.11.2007
SELL
seit 16.07.2007
Für (BUMRUNGRAD HOSPITAL PUBLIC COMPANY LIMITED (THE)) werden nicht regelmässig fundamentale und/oder langfristige Research-Berichte erstellt. Credit Suisse behält
sich vor, die Berichterstattung kurzfristig einzustellen. Für Informationen zu den spezifischen
Risiken einer Investition in Wertschriften dieser Unternehmen wenden Sie sich bitte an Ihren
Relationship Manager. (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI COMMERCIAL BANK, ABB LIMITED, SIEMENS AG, SAINT GOBAIN, ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, ZAIN GROUP,
SABIC, AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR PFD, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, SOUTHERN COPPER CORP, SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, IBERDROLA, Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, Landesbank
Baden-Wurttemberg) war/waren in den 12 Monaten vor Veröffentlichung dieses Berichts
Kunde/Kunden bei Credit Suisse.
Credit Suisse hat in den letzten 12 Monaten für (ABB LIMITED, CONTINENTAL AG, SIEMENS
AG, ALSTOM SA, AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR PFD, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, TELKOM SA LTD, IBERDROLA)
Dienstleistungen ausserhalb des Investmentbanking, darunter eventuell auch Sales- und
Handelsdienstleistungen, erbracht.Credit Suisse hat in den letzten 3 Jahren eine Wertschriftenemission für (ABB LIMITED, ALSTOM SA, CIA VALE SP ADR PFD, ORASCOM TELECOM
HOLDINGS SAE, SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, IBERDROLA, Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, International Bank for Reconstruction &
Development, Landesbank Baden-Wurttemberg, KFW (Bond)) als Manager oder Co-Manager begleitet. Credit Suisse hat in den letzten 12 Monaten eine Wertschriftenemission für
(ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, IBERDROLA, Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, Landesbank Baden-Wurttemberg, KFW (Bond)) als Manager oder Co-Manager begleitet.
Credit Suisse hat in den letzten 12 Monaten von (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI COMMERCIAL BANK, ABB LIMITED, SIEMENS AG, ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR PFD, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE,
SOUTHERN COPPER CORP, SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, IBERDROLA, Bayerische
Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, Landesbank Baden-Wurttemberg)
eine Entschädigung für Dienstleistungen im Investmentbanking erhalten. Credit Suisse
Investment Ideas—
erwartet in den nächsten 3 Monaten von (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI COMMERCIAL
BANK, ABB LIMITED, CONTINENTAL AG, Q-CELLS AG, SIEMENS AG, SAINT GOBAIN, ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, ZAIN GROUP, SABIC, BUMRUNGRAD HOSPITAL PUBLIC
COMPANY LIMITED (THE), AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR PFD, NOVAVAX
INC, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, SOUTHERN COPPER CORP, SUNTECH POWER
HOLDINGS CO LTD, MTN GROUP LIMITED, ASML HOLDING, IBERDROLA, Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, Landesbank Baden-Wurttemberg, KFW
(Bond)) eine Entschädigung für Dienstleistungen im Investmentbanking oder beabsichtigt,
eine entsprechende Entschädigung einzufordern. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
dieses Berichts tritt Credit Suisse für die Wertschriften von (NOVAVAX INC, KFW (Bond)) als
Market Maker auf oder stellt Liquidität zur Verfügung.Credit Suisse hält eine Handelsposition an (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI COMMERCIAL BANK, DYESOL LTD, ABB LIMITED,
MEYER BURGER TECHNOLOGY AG, CONTINENTAL AG, Q-CELLS AG, SIEMENS AG, SAINT
GOBAIN, ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, ZAIN GROUP, SABIC, BUMRUNGRAD HOSPITAL PUBLIC COMPANY LIMITED (THE), AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR
PFD, NVE CORP, NOVAVAX INC, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, SOUTHERN COPPER
CORP, SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, MTN GROUP LIMITED, TELKOM SA LTD,
BUENAVENTURA SP.ADR, EMIRATES TELECOM, ASML HOLDING, IBERDROLA, AMAG PHARMACEUTICALS INC, Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd,
International Bank for Reconstruction & Development, Landesbank Baden-Wurttemberg,
Nordic Investment Bank, KFW (Bond)).
Zum Ende des Vormonats besass Credit Suisse eine Beteiligung von 1% oder mehr einer
Gattung von Stammaktien von (ABB LIMITED, Q-CELLS AG). Es besteht ein erheblicher
Interessenkonflikt zwischen Credit Suisse und (Q-CELLS AG). Zum Ende des Vormonats
besass/besassen (Q-CELLS AG) eine Beteiligung von 5% oder mehr des ausgegebenen
Aktienkapitals der Credit Suisse Group. Es besteht ein erheblicher Interessenkonflikt zwischen Credit Suisse und (Q-CELLS AG). Zum Ende des Vormonats besass/besassen (QCELLS AG) eine Beteiligung von 5% oder mehr des ausgegebenen Aktienkapitals der
Credit Suisse Group.
2IIHQOHJXQJ6ZLVV$PHULFDQ6HFXULWLHV,QF
Swiss American Securities Inc. oder ein mit ihr verbundenes Unternehmen hat in den letzten
12 Monaten eine Wertschriftenemission für (ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, IBERDROLA, Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, Landesbank
Baden-Wurttemberg, KFW (Bond)) als Manager oder Co-Manager begleitet. Swiss American Securities Inc. oder ein mit ihr verbundenes Unternehmen hat in den letzten 12 Monaten
von (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI COMMERCIAL BANK, ABB LIMITED, SIEMENS AG,
ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR
PFD, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, SOUTHERN COPPER CORP, SUNTECH POWER
HOLDINGS CO LTD, IBERDROLA , Bayerische Landesbank, CITIC International Financial
Holdings Ltd, Landesbank Baden-Wurttemberg) eine Entschädigung für Dienstleistungen
im Investmentbanking erhalten. Swiss American Securities Inc. oder ein mit ihr verbundenes
Unternehmen erwartet in den nächsten 3 Monaten von (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI
COMMERCIAL BANK, ABB LIMITED, CONTINENTAL AG, Q-CELLS AG, SIEMENS AG, SAINT
GOBAIN, ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, ZAIN GROUP, SABIC, BUMRUNGRAD HOSPITAL PUBLIC COMPANY LIMITED (THE), AGILENT TECHNOLOGIES INC, CIA VALE SP ADR
PFD, NOVAVAX INC, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE, SOUTHERN COPPER CORP,
SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, MTN GROUP LIMITED, ASML HOLDING, IBERDROLA,
Bayerische Landesbank, CITIC International Financial Holdings Ltd, Landesbank BadenWurttemberg, KFW (Bond)) eine Entschädigung für Dienstleistungen im Investmentbanking
oder beabsichtigt, eine entsprechende Entschädigung einzufordern. Zum Ende des Vormonats besass Swiss American Securities Inc. oder ein mit ihr verbundenes Unternehmen eine
Beteiligung von 1% oder mehr einer Gattung von Stammaktien von (ABB LIMITED, Q-CELLS
AG). Swiss American Securities Inc. oder ein mit ihr verbundenes Unternehmen hält eine
Handelsposition an (EMAAR PROPERTIES, ABU DHABI COMMERCIAL BANK, DYESOL LTD,
ABB LIMITED, MEYER BURGER TECHNOLOGY AG, CONTINENTAL AG, Q-CELLS AG, SIEMENS AG, SAINT GOBAIN, ALSTOM SA, SAMSUNG ELECTRONICS, ZAIN GROUP, SABIC,
BUMRUNGRAD HOSPITAL PUBLIC COMPANY LIMITED (THE), AGILENT TECHNOLOGIES INC,
CIA VALE SP ADR PFD, NVE CORP, NOVAVAX INC, ORASCOM TELECOM HOLDINGS SAE,
SOUTHERN COPPER CORP, SUNTECH POWER HOLDINGS CO LTD, MTN GROUP LIMITED,
TELKOM SA LTD, BUENAVENTURA SP.ADR, EMIRATES TELECOM, ASML HOLDING, IBERDROLA, AMAG PHARMACEUTICALS INC, Bayerische Landesbank, CITIC International Finan-
cial Holdings Ltd, International Bank for Reconstruction & Development, Landesbank
Baden-Wurttemberg, Nordic Investment Bank, KFW (Bond)).
=XV¦W]OLFKH2IIHQOHJXQJHQI¾UIROJHQGH5HFKWVRUGQXQJHQ
Hongkong: Mit Ausnahme der in diesem Bericht offengelegten Beteiligungen im Besitz des
Analysten oder dessen Mitarbeitern hält die Zweigniederlassung Credit Suisse Hong Kong
keine offenlegungspflichtigen Beteiligungen. Vereinigtes Königreich: Weitere Offenlegungsinformationen für den Bereich Fixed Income erhalten Kunden der Credit Suisse (UK)
Limited und Credit Suisse Securities (Europe) Limited unter der Telefonnummer +41 44
333 33 99.
Weitere Informationen wie Offenlegungen im Zusammenhang mit anderen Emittenten
erhalten Sie online auf der Seite «Global Research Disclosure» der Credit Suisse unter folgender Adresse:
KWWSVHQWU\FUHGLWVXLVVHFKFVIVUHVHDUFKSGGHGLVFORVXUHBGHKWPO
GLOBAL INVESTOR 1.08
Investment Ideas—18
(UO¦XWHUXQJHQ]XU$QDO\VH
9HUWHLOXQJGHU$NWLHQUDWLQJVSHU
allgemein
Beteiligungen Investment
Banking allein
BUY
45.53%
44.73%
HOLD
52.11%
52.72%
SELL
1.58%
1.60%
RESTRICTED
0.79%
0.96%
5HODWLYH3HUIRUPDQFH
Auf Titelebene wird bei der Auswahl die relative Attraktivität der einzelnen Aktien gegenüber
Sektor, Marktstellung, Wachstumsperspektiven, Bilanzstruktur und Bewertung berücksichtigt. Die Sektor- und Länderempfehlungen lauten «übergewichten», «neutral» und «untergewichten» und beziehen sich auf ihre relative Performance gegenüber den jeweiligen regionalen und globalen Benchmark-Indices.
$EVROXWH3HUIRUPDQFH
Die Aktienempfehlungen lauten «BUY», «HOLD» und «SELL» («kaufen», «halten» und «verkaufen»). Diese gelten üblicherweise für einen Zeitraum von 6-12 Monaten und sind von der
erwarteten absoluten Performance der einzelnen Aktien gemäss folgenden Kriterien abhängig:
BUY:
Anstieg des absoluten Aktienkurses um 10% oder mehr
HOLD:
Schwankung um –10%/+10% des absoluten Aktienkurses
SELL:
Sinken des absoluten Aktienkurses um 10% oder mehr
RESTRICTED:
Unter bestimmten Umständen können interne oder externe Vorschriften
gewisse Arten der Berichterstattung ausschliessen, darunter z.B. Anlageempfehlungen während eines Engagements der Credit Suisse an einer
Investmentbanking-Transaktion.
TERMINATED:
Die Research-Berichterstattung wurde eingestellt.
(PSIHKOXQJHQ]X8QWHUQHKPHQVDQOHLKHQXQG$QOHLKHQDXV6FKZHOOHQP¦UNWHQ
Die Empfehlungen basieren grundsätzlich auf den geschätzten absoluten Renditen gegenüber dem entsprechenden Benchmark. Sie beziehen sich auf einen Zeithorizont von 3 bis 6
Monaten und sind wie folgt definiert:
BUY:
Erwartungsgemäss dürfte die Anleihe in ihrem Segment ein Top-Performer werden
HOLD:
Erwartungsgemäss dürfte die Anleihe in ihrem Segment eine durchschnittliche Performance aufweisen
SELL:
Unter bestimmten Umständen können interne oder externe Vorschriften
gewisse Arten der Berichterstattung ausschliessen, darunter z.B. Anlageempfehlungen während eines Engagements der Credit Suisse an einer
Investmentbanking-Transaktion.
'HILQLWLRQGHU.UHGLWUDWLQJV
Credit Suisse beurteilt Investment-Grade- und Crossover-Emittenten. Das Rating basiert auf
unserer Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens und stellt keine Empfehlung
zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Die Bewertung (AAA, AA, A, BBB, BB) hängt
davon ab, wie wir die Fähigkeit des Emittenten beurteilen, seinen finanziellen Verpflichtungen rechtzeitig nachzukommen.
AAA:
Beste Kreditqualität und geringste erwartete Kreditrisiken, dazu gehört
eine ausserordentlich starke Fähigkeit zum Schuldendienst. Es ist
unwahrscheinlich, dass diese Fähigkeit durch voraussehbare Ereignisse
ungünstig beeinflusst wird.
AA:
Der Schuldner verfügt über eine sehr starke Fähigkeit zur Einhaltung
seiner finanziellen Verpflichtungen.
A:
Der Schuldner verfügt über eine starke Fähigkeit zur Einhaltung seiner
finanziellen Verpflichtungen.
BBB:
Der Schuldner verfügt über eine ausreichende Fähigkeit zur Einhaltung
seiner finanziellen Verpflichtungen, aber ungünstige konjunkturelle,
betriebliche oder finanzielle Umstände könnten eher zu einer schwächeren Fähigkeit zur Einhaltung seiner Verpflichtungen führen.
BB:
Auf Grund ungünstiger konjunktureller, betrieblicher oder finanzieller
Umstände, die zu einer unzureichenden Schuldendienstfähigkeit geführt
haben, haben die Anleihen spekulativen Charakter und stellen ein erhebliches Kreditrisiko dar.
Bei den Kategorien AA, A, BBB, BB wird die Kreditwürdigkeit durch die Unterkategorien
«hohes», «mittleres» und «tiefes» weiter unterteilt, wobei «hohes» das stärkste Rating innerhalb der Unterkategorie darstellt. Ein Ausblick zeigt an, in welche Richtung sich ein Rating
im Zeitraum von zwei Jahren ändern könnte. Der Ausblick ist «positiv», «stabil» oder «negativ». Ein positiver oder negativer Ausblick bedeutet nicht, dass eine Änderung des Ratings
unausweichlich ist. Ebenso kann unter bestimmten Umständen ein Rating mit einem «stabilen» Ausblick herauf- oder herabgestuft werden, ohne dass sich zuvor der Ausblick in
«positiv» oder «negativ» verändert hat.
&UHGLW6XLVVH+2/7
Die HOLT-Methode von Credit Suisse ordnet einem Wertpapier kein Rating zu. Vielmehr
handelt es sich hierbei um ein Analyseinstrument mit eigens entwickelten quantitativen
Algorithmen und zugeordneten Wertberechnungen, das sogenannte HOLT-Bewertungsmodell von Credit Suisse, das konsequent auf alle in der entsprechenden Datenbank enthaltenen Unternehmen angewendet wird. Daten von Dritten (einschliesslich Konsensgewinnschätzungen) werden systematisch in eine Anzahl Standardvariablen umgesetzt und in die
Algorithmen im HOLT-Bewertungsmodell von Credit Suisse integriert. Für eine genauere
Messung von der Unternehmensperformance zu Grunde liegenden wirtschaftlichen Vorteilen
werden die von externen Datenlieferanten gelieferten Daten, wie Jahresabschlüsse, Kursund Gewinnzahlen, einer Qualitätsprüfung unterzogen und gegebenenfalls angepasst. Diese Anpassungen bieten die nötige Konsistenz bei der Analyse eines einzelnen Unternehmens über einen Zeitraum oder mehrerer Unternehmen über die Branchen- oder
Landesgrenzen hinaus. Das Standardszenario des HOLT-Bewertungsmodells von Credit
Suisse legt eine Basisbewertung für ein Wertpapier fest. Anschliessend kann der Anwender
zur Berechnung von möglichen alternativen Szenarien die Standardvariablen verändern. Die
HOLT-Methode von Credit Suisse ordnet einem Wertpapier kein Kursziel zu. Das Standardszenario des HOLT-Bewertungsmodells von Credit Suisse legt einen Kursbereich für
ein Wertpapier fest. Werden die von Dritten stammenden Daten aktualisiert, kann sich der
Kursbereich ebenfalls verändern. Zur Berechnung von möglichen alternativen Kursbereichen
können die Standardvariablen ebenfalls verändert werden. Weitere Informationen zur HOLTMethode von Credit Suisse sind auf Anfrage erhältlich.
7HFKQLVFKHV5HVHDUFK
Wo im Bericht Tabellen mit Empfehlungen aufgeführt sind, bedeutet «Schluss» den letzten
an der Börse notierten Schlusskurs. «MT» ist ein Rating für den mittelfristigen Trend (Ausblick über 3–6 Monate). «ST» ist ein Rating für den kurzfristigen Trend (Ausblick über 3–6
Wochen). Das Rating «+» bezeichnet einen positiven Ausblick (möglicher Kursanstieg), «0»
einen neutralen (keine grossen Kursveränderungen erwartet) und «–» einen negativen (möglicherweise sinkender Kurs). «Outperform» in der Spalte «Rel. Perf.» bezeichnet die erwartete
Performance der Aktie gegenüber dem Benchmark. In der Spalte «Kommentar» sind die
jüngsten Analystenempfehlungen enthalten. In der Spalte «Empf.» ist das Datum aufgeführt, an dem die Aktie zum Kauf empfohlen wurde (Eröffnungskauf). «G&V» weist den
aufgelaufenen Gewinn oder Verlust seit Abgabe der Kaufempfehlung aus.
In der unter folgender Adresse zugänglichen Broschüre «Grundlagen der technischen Analyse» findet sich eine kurze Einführung in die technische Analyse:
KWWSVHQWU\FUHGLWVXLVVHFKFVIVUHVHDUFKSGGHWHFKUHVHDUFKPHGLDSGI
WUVBWXWRULDOBGHSGI
$OOJHPHLQHU+DIWXQJVDXVVFKOXVV
:LFKWLJH,QIRUPDWLRQ
Alle Hinweise auf Credit Suisse beziehen sich ebenfalls auf mit ihr verbundene Unternehmen
und Tochtergesellschaften. Weitere Informationen über die Organisationsstruktur finden sich
unter folgender Adresse:
KWWSZZZFUHGLWVXLVVHFRPZKRBZHBDUHGHVWUXFWXUHKWPO
Die Informationen und Meinungen in diesem Bericht wurden von Credit Suisse am angegebenem Datum erstellt und können sich ohne vorherige Mitteilung ändern. Der Bericht wurde
einzig zu Informationszwecken publiziert und ist weder ein Angebot noch eine Aufforderung
seitens oder im Auftrag von Credit Suisse zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder
ähnlichen Finanzinstrumenten oder zur Teilnahme an einer spezifischen Handelsstrategie in
irgendeiner Rechtsordnung. Der Bericht wurde ohne Berücksichtigung der Zielsetzungen,
der finanziellen Situation oder der Bedürfnisse eines bestimmten Anlegers erstellt. Die
Informationen stammen aus oder basieren auf Quellen, die Credit Suisse als zuverlässig
erachtet. Dennoch kann keine Gewähr für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen geleistet werden. Credit Suisse lehnt jede Haftung für Verluste aus der Verwendung
dieses Berichts ab. Die Kurse und Werte der beschriebenen Investitionen und daraus resultierende Erträge können schwanken, steigen oder fallen. Der Bericht enthält keinerlei Empfehlungen rechtlicher Natur oder hinsichtlich Investitionen, Rechnungslegung oder Steuern.
Er stellt auch in keiner Art und Weise eine auf die persönlichen Umstände eines Anlegers
zugeschnittene oder für diesen angemessene Investition oder Strategie oder eine andere an
einen bestimmten Anleger gerichtete Empfehlung dar. Verweise auf frühere Entwicklungen
GLOBAL INVESTOR 1.08
sind nicht unbedingt massgebend für künftige Ergebnisse. Die Devisenkurse von Fremdwährungen können sich negativ auf den Wert, Kurs oder Ertrag eines in diesem Dokument
erwähnten Produktes auswirken. Alternative Anlagen, derivative oder strukturierte Produkte
sind komplexe Anlageinstrumente, die typischerweise ein hohes Risiko aufweisen und nur
für den Verkauf an Anleger bestimmt sind, die alle damit verbundenen Risiken verstehen und
akzeptieren. Investitionen in Schwellenmärkte sind spekulativ und beträchtlich volatiler als
Investitionen in herkömmliche Märkte. Die Risiken sind unter anderem politische und wirtschaftliche Risiken sowie Kredit-, Währungs- und Marktrisiken. Eine Anlage in die in diesem
Dokument gegebenenfalls beschriebenen Fonds sollte erst nach vorheriger sorgfältiger
Lektüre und Prüfung des aktuellsten Prospekts, der darin enthaltenen Fondsinformationen
sowie rechtlichen Informationen erfolgen. Prospekte und weitere Fondsinformationen können von den Fondsmanagement-Gesellschaften oder deren Bevollmächtigten bezogen werden. Vor jeder Transaktion sollten Anleger prüfen, ob sich die Transaktion hinsichtlich der
spezifischen Umstände und Zielsetzungen eignet. Credit Suisse empfiehlt Anlegern, dass
diese gemeinsam mit einem professionellen Finanzberater eine unabhängige Beurteilung der
spezifischen finanziellen sowie rechtlichen, regulatorischen, steuerlichen, kreditmässigen
und buchhalterischen Konsequenzen vornehmen. Eine Gruppengesellschaft der Credit
Suisse kann sich im gesetzlich erlaubten Rahmen an anderen Finanzgeschäften mit dem
Emittenten der hier erwähnten Wert-schrif-ten beteiligen oder in diese investieren, Dienstleistungen für solche Emittenten erbringen oder Aufträge von diesen akquirieren sowie
Posi-tio-nen an deren Wertschriften oder Optionen halten oder Transaktionen damit durchführen.
'LVWULEXWLRQYRQ5HVHDUFK%HULFKWHQ
Wo im Bericht nicht anders vermerkt, wird dieser Bericht von der Schweizer Bank Credit
Suisse verteilt, die der Zulassung und Regulierung durch die Eidgenössische Bankenkommission untersteht. Australien: Dieser Bericht wird von Credit Suisse, Sydney Branch (CSSB)
(ABN 17 064 700 712 AFSL 226896) ausschliesslich an „Wholesale“ Kunden, definiert
nach s761G des Corporations Act 2001, verteilt. CSSB übernimmt keine Gewähr, noch
macht sie Zusicherungen zur Wertentwicklung der in diesem Bericht erwähnten Finanzprodukte. Bahamas: Der vorliegende Bericht wurde von der Schweizer Bank Credit Suisse
erstellt und im Namen von Credit Suisse (Bahamas) Ltd verteilt. Diese ist ein bei der Securities Commission der Bahamas eingetragener Broker-Dealer. Dubai: Diese Informationen
werden von der Zweigstelle Credit Suisse Dubai verteilt, die über eine ordnungsgemässe
Lizenz der Dubai Financial Services Authority (DFSA) verfügt und unter deren Aufsicht steht.
Finanzprodukte oder -dienstleistungen in diesem Zusammenhang richten sich ausschliesslich
an Grosskunden mit liquiden Mitteln von über USD 1 Mio, die über ausreichend Erfahrung in
Finanzfragen verfügen, um sich im Sinne eines Grosskundengeschäfts in Finanzmärkten
engagieren zu können, und die regulatorischen Kriterien für eine Kundenbeziehung erfüllen.
Frankreich: Dieser Bericht wird von Credit Suisse (France) verteilt. Diese ist ein Anbieter von
Investitionsdienstleistungen und verfügt über eine Zulassung des Comité des Etablissements
de Crédit et des Entreprises d‘Investissements (CECEI). Credit Suisse (France) untersteht
der Aufsicht und Regulierung der Commission Bancaire und der Autorité des Marchés
Financiers. Deutschland: Die Credit Suisse (Deutschland) AG untersteht der Zulassung und
Regulierung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sie verbreitet
Finanzanalysen an ihre Kunden, die durch ein mit ihr verbundenes Unternehmen erstellt
worden sind. Gibraltar: Dieser Bericht wird von Credit Suisse (Gibraltar) Limited verteilt.
Credit Suisse (Gibraltar) Limited ist eine unabhängige Gesellschaft, die zu 100% im Besitz
der Credit Suisse ist. Sie untersteht der Regulierung der Gibraltar Financial Service Commission. Guernsey: Dieser Bericht wird von Credit Suisse (Guernsey) Limited verteilt. Credit
Suisse (Guernsey) Limited ist eine unabhängige Gesellschaft, die zu 100% im Besitz der
Credit Suisse ist. Sie untersteht der Regulierung der Guernsey Financial Services Commission. Kopien der Jahresrechnung sind auf Anfrage erhältlich. Hongkong: Der vorliegende
Investment Ideas—
Bericht wurde in Hongkong von der Zweigniederlassung Credit Suisse Hong Kong herausgegeben. Credit Suisse Hong Kong ist als «Authorized Institution» der Aufsicht der «Hong
Kong Monetary Authority» unterstellt und ist ein eingetragenes Institut nach Massgabe der
«Securities and Futures Ordinance» (Chapter 571 der gesetzlichen Vorschriften Hongkongs).
Italien: Dieser Bericht wird in Italien von Credit Suisse (Italy) S.p.A. verteilt. Diese ist eine
gemäss italienischem Recht gegründete und registrierte Bank, die der Aufsicht und Kontrolle durch die Banca d‘Italia und CONSOB untersteht. Alle Finanzprodukte oder Finanzdienstleistungen im Zusammenhang mit diesem Bericht sind nur für Geschäftskunden oder Vertragspartner (gemäss Definition der Aufsichtsbehörde für den Finanzplatz Katar (QFCRA))
zugänglich. Zu dieser Kategorie gehören auch Personen mit einem liquiden Vermögen von
über USD 1 Million, die eine Einstufung als Geschäftskunden wünschen und die über genügend Kenntnisse, Erfahrung und Verständnis des Finanzwesens verfügen, um sich an solchen Produkten und/oder Dienstleistungen zu beteiligen. Luxemburg: Dieser Bericht wird
von Credit Suisse (Luxembourg) S.A. verteilt. Diese ist eine luxemburgische Bank, die über
eine Zulassung der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) verfügt und
von dieser reguliert wird. Katar: Diese Information wird von Credit Suisse Financial Services
(Qatar) L.L.C verteilt, die über eine Bewilligung der Aufsichtsbehörde für den Finanzplatz
Katar (QFCRA) verfügt und von dieser reguliert wird (QFC Nr. 00005). Mexiko: Die im
Bericht enthaltenen Informationen stellen kein öffentliches Angebot von Wertschriften
gemäss dem mexikanischen Wertschriftengesetz dar. Der vorliegende Bericht wird nicht in
den mexikanischen Massenmedien angeboten. Der Bericht enthält keine Werbung im
Zusammenhang mit der Vermittlung oder Erbringung von Bankdienstleistungen oder Anlageberatung auf dem Hoheitsgebiet Mexikos oder für mexikanische Staatsbürger. Russland:
Das in diesem Bericht angebotene Research ist in keiner Art und Weise als Werbung oder
Promotion für bestimmte Wertpapiere oder damit zusammenhängende Wertpapiere zu verstehen. Dieser Research-Bericht stellt keine Bewertung im Sinne des Bundesgesetzes über
Bewertungsaktivitäten der Russischen Föderation dar. Der Bericht wurde gemäss den
Bewertungsmodellen und der Bewertungsmethode von Credit Suisse erstellt. Singapur:
Dieser Bericht wird von der Zweigstelle Credit Suisse Singapore verteilt, die durch die
Monetary Authority of Singapore reguliert wird. Spanien: Dieser Bericht wird in Spanien von
der Zweigstelle Credit Suisse Spain verteilt. Diese ist ein durch die Banco de España autorisiertes Unternehmen (Registernummer 1460). Vereinigtes Königreich: Dieser Bericht wurde von Credit Suisse (UK) Limited und Credit Suisse Securities (Europe) Limited herausgegeben. Credit Suisse Securities (Europe) Limited und Credit Suisse (UK) Limited verfügen
beide über eine Zulassung der Financial Services Authority und stehen unter deren Aufsicht.
Sie sind der Credit Suisse zugehörige aber rechtlich unabhängige Gesellschaften. Der Schutz
privater Kunden durch die Financial Services Authority gilt nicht für Investitionen oder Dienstleistungen, die durch eine Person ausserhalb des Vereinigten Königreichs angeboten werden. Das «Financial Services Compensation Scheme» gilt nicht, wenn der Emittent seine
Verpflichtungen nicht erfüllt.
USA: WEDER DER VORLIEGENDE BERICHT NOCH KOPIEN DAVON DÜRFEN IN DIE
VEREINIGTEN STAATEN VERSANDT, DORTHIN MITGENOMMEN ODER AN US-PERSONEN ABGEGEBEN WERDEN.
Örtliche Gesetze oder Vorschriften können die Verteilung von Research-Berichten in
bestimmten Rechtsordnungen einschränken.
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oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
8C009A
,PSUHVVXP: Herausgeber Credit Suisse, Global Research, P.O. Box 300, CH - 8070 Zürich, Giles Keating (verantwortlich) 5HGDNWLRQ Arjuna Mahendran, Robert Ruttmann, Ulrich Kaiser
5HGDNWLRQVVFKOXVV 17. Dezember 2007 2UJDQLVDWLRQ Katharina Schlatter .RQ]HSWXQG*HVWDOWXQJ www.arnold.inhaltundform.com /D\RXWXQG6DW] www.arnold.inhaltundform.com
'UXFN Feldegg AG, Zollikerberg ( D/E ); Stämpfli AG, Bern ( F/SP/I ) Übersetzung Vincent Garcia, Zürich (E); Alleva Übersetzungen, Baar (I); Regula Zweifel, Zürich (G); Stefan Bersal,
Willich (G); Andreas Weber, Quebec (G); ManRey Übersetzungen, Baden (G); Übersetzergruppe Zürich, Zürich (F/ES); ITLA, Zollikon (G) .RUUHNWRUDW text control, Zürich ( D/E );
Übersetzergruppe Zürich, Zürich ( F/SP ); Alleva Übersetzungen, Baar ( I ) )RWR&RYHU Bryce Flynn Photographie Inc.
www.credit-suisse.com/research
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