Hochschule für Technik Stuttgart Solar Decathlon Europe 2010 Die Herausforderung - Das Team HFT Stuttgart von Dipl.-Ing. Sebastian Fiedler und Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers den Energieverbrauch, sondern um einen ausgewachsenen „Zehnkampf“, das heißt, der strapazierte Begriff der Nachhaltigkeit wird als komplexes Themenfeld großer Breite ernst genommen. Die Hochschule für Technik Stuttgart wurde in einem aufwändigen Qualifizierungsverfahren als einer von 20 internationalen Teilnehmern ausgewählt. Dipl.-Ing. Sebastian Fiedler Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers Projektmanager SDE 2010 Team HFT Stuttgart an der Hochschule für Technik Stuttgart. Projektleiter SDE 2010 - Team HFT Stuttgart an der Hochschule für Technik Stuttgart. Gebäude bedingen ein Drittel des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs und damit auch ca. ein Drittel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Der Bausektor produziert außerdem weltweit 25-40% allen festen Abfalls und verbraucht damit insgesamt ungefähr die Hälfte aller Primärressourcen. Von daher ist gerade dieser Bereich gehalten, durch den größtmöglichen Einsatz von erneuerbaren Energien und einen umfassenden integralen Ansatz einen Beitrag zu Energieeinsparung und -effizienzsteigerung zu leisten. Diesem Thema widmet sich der internationale Wettbewerb „Solar Decathlon Europe 2010“, der ein in den USA sehr erfolgreich etabliertes Modell nach Europa holt. Wie könnte der Wohnungsbau in Zukunft aussehen, der das solare Bauen mit hohen gestalterischen Ansprüchen an die Architektur verbindet? Es geht dabei nicht nur um Wir vereinen für diesen Wettbewerb unsere gesamte umfassende Kompetenz auf diesem Gebiet, indem wir neben den Professorenkollegen und allen einschlägigen Studiengängen (Architektur, Bauphysik, Innenarchitektur, Konstruktiver Ingenieurbau und Sustainable Energy Competence) auch unser Institut für Gebäudeenergieforschung (zafh.net) einbringen. Damit sehen wir uns bestens gerüstet, diese Aufgabe von der Konzeption des Entwurfs über die technische Durcharbeitung bis hin zur Realisierung vor Ort in Madrid erfolgreich und auf hohem Niveau zu bewältigen. Als Hochschule, die in langer Tradition der Baupraxis verbunden und verpflichtet ist, freuen wir uns besonders, dass der internationale Wettbewerb nicht als reine akademische Übung konzipiert ist. Wir wollen vielmehr in der Realisierung den Beweis der Praxistauglichkeit antreten und vertrauen darauf, dass die Veranstaltung als Bau-Ausstellung auf großes Interesse einer breiten internationalen Öffentlichkeit stoßen wird. Natürlich sind wir für dieses ambitionierte Unternehmen auch auf der Suche nach geeigneten Partnern und Förderern, mit denen wir den Wettbewerb erfolgreich gestalten, realisieren und gewinnen können. Ein erstes Präsentationsmodell und eine kurze Filmpräsentation waren Ende Mai auf der internationalen Immobilienmesse SIMA 2009 in Madrid zu sehen. 166 ingenieurblatt 4/09 Der Wettbewerb Beim „Solaren Zehnkampf“ treten 20 ausgewählte Hochschulteams aus der ganzen Welt an, um bis Juni 2010 ein 75m² großes und ausschließlich mit solarer Energie versorgtes Wohnhaus zu entwerfen und zu bauen. Die Häuser aller Teams präsentieren sich eine Woche lang in Madrid im „Solar Village“ einer breiten Öffentlichkeit, bevor am Ende die Sieger gekürt werden. Neben hohen Anforderungen an die Energieeffizienz und die Einbindung solarer Energiegewin- Solar Decathlon 2007 auf der National Mall in Washington D.C. (USA), Gewinner dieses internationalen Wettbenung in das Konzept stellen werbs war damals die Technische Universität Darmstadt. (Foto: Kaye Evans-Lutterodt/Solar Decathlon) auch der Transport und die schnelle und zuverlässige Mon1. Architektur 130 tage in Madrid eine große Her- Architektur ausforderung dar, die es zu mei2. Konstruktion 80 stern gilt. Darüber hinaus wer3. Solarsysteme 80 den auch architektonische Qua- Solar litäten des Gebäudes, die Kom4. Elektrische Energiebilanz 130 munikation der Ideen und Kon5. Komfortbedingungen 130 zepte und ihre Marktfähigkeit be- Komfort wertet. 6. Haushaltsgeräte 80 Sozial & Ökonomisch 7. Kommunikation & soziales Bewusstsein 80 Das Hauptziel des Wettbewerbs 8. Industrialisierung und Marktfähigkeit 80 ist es, bei Studenten und in der breiten Öffentlichkeit das Be- Strategie 9. Innovation 80 wusstsein für und das Wissen 10. Nachhaltigkeit 130 um die Möglichkeiten des energieeffizienten Bauens und der 1.000 Nutzung regenerativer Energien zu steigern. Darüber hinaus soll Disziplinen und deren Gewichtung im Wettbewerb. die Markteinführung innovativer solarer Energietechnologien gefördert und der Nachweis dem vielbeachteten Sieg der TU Darmstadt beim Solar Deerbracht werden, dass energieeffizientes Bauen mit ho- cathlon 2007 in den USA wird der Wettbewerb nun zum erhem Wohnkomfort und architektonischer Qualität verwirk- sten Mal auch in Europa stattfinden. Auslober ist das spanische Wohnungsbauministerium in Zusammenarbeit mit licht werden kann. dem amerikanischen Energieministerium (DOE). Die Organisation übernimmt die Universidad Politécnica de Madrid In den Jahren 2002, 2005 und 2007 wurde der Solar Dec- (UPM). athlon vom amerikanischen Energieministerium (DOE) ausgelobt und in Washington D.C. ausgetragen. Nach Im Sommersemester 2009 wurden der Entwurf und die Konzeption unseres Beitrags weiter verfeinert. In der Ausarbeitungsphase wurden einzelne Teilbereiche genauer Informationen im Internet zum Projekt untersucht, optimiert und in der Werk- und AusführungsSolar Decathlon Europe 2010 planung zusammengeführt. Im Herbst diesen Jahres soll dann mit der Vorbereitung des Bauplatzes und der Fertigung erster Bauteile begonnen werden. Die Bauphase soll SDEurope 2010 - Team HFT Stuttgart auch für öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen genutzt www.sdeurope.de werden. Der Bau wird bis April 2010 in Stuttgart fertig ge- Hochschule für Technik Stuttgart www.hft-stuttgart.de Zentrum für angewandte Forschung an Fachhochschulen - Nachhaltige Energietechnik www.zafh.net ZZZLQIRJUXQGXQGERGHQGH Literaturrecherchen ingenieurblatt 4/09 167 Okt 08 Jan 09 Apr 09 Jul 09 Okt 09 Jan 10 Apr 10 Jun 10 Entwurf/Konzept Ausarbeitung Bau Test Wettbewerb Nachnutzung Projektphasen über den 21 Monate dauernden Wettbewerb Solar Decathlon 2009. stellt. In einer anschließenden Testphase werden wir die Gebäudetechnik und Regelung optimieren. Dann wird das Gebäude demontiert, nach Madrid verbracht und dort für die Wettbewerbswoche im Juni 2010 errichtet. Nach dem Wettbewerb wird das Gebäude am Hochschulstandort aufgestellt und soll dort als Veranstaltungs- und Forschungsgebäude dienen und einem Monitoring unterzogen werden. Mit uns stellen sich 20 Teams renommierter Hochschulen aus Europa und der ganzen Welt der Herausforderung und nehmen am Wettbewerb teil. Neben drei weiteren deutschen Teams aus Wuppertal, Rosenheim und Berlin sind darunter auch Teams aus China, Brasilien, Mexiko, Israel und den USA. gart einen wichtigen interdisziplinären, zukunftsrelevanten und praxisnahen Baustein in ihrer Ausbildung anzubieten. Für eine erfolgreiche Teilnahme werden alle an der Hochschule vorhandenen Kompetenzen aus Lehre und Forschung gebündelt. So wollen wir der interessierten Öffentlichkeit vermitteln, dass energieeffizientes Bauen mit einem hohen architektonischen Anspruch verwirklicht werden kann. Das 2. Semester des Masters Architektur bearbeitet und koordiniert als Kernteam unter der Projektleitung von Prof. Dr. Jan Cremers bis in den Sommer 2010 kontinuierlich den Beitrag der HFT Stuttgart. Sie bilden das „Architekturbüro“, in dem alle Informationen zusammenlaufen und die Beiträge der „Fachplaner“ abgestimmt und in das Gesamtkonzept eingearbeitet werden. Die Entwurfsarbeiten werden im laufenden Semester durch die Professoren Harald Roser und Stefan Zimmermann betreut. Als „Fachplaner“ haben im Sommersemester 2009 Studenten weiterer Studiengänge der HFT Stuttgart Teilbereiche des Wettbewerbsbeitrags vertieft bearbeitet und Varianten untersucht. Folgende Studiengänge wurden dafür mit einbezogen: Master Sustainable Energy Competence (SENCE) unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Eicker. ● Master Konstruktiver Ingenieurbau (KI) unter der LeiDer Wettbewerb Solar Decathlon Europe 2010 ist eine hertung von Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann und Prof. Dr.vorragende Gelegenheit, den Studierenden der HFT StuttIng. Peter Steidle. ● Bachelor Bauphysik unter der Hochschule für Technik Stuttgart Deutschland Leitung von Prof. Dr. Ursula Hochschule für Technik Stuttgart Bergische Universität Wuppertal Deutschland Eicker und Prof. Dr. Andreas Beck. Bergische Universität Wuppertal Hochschule Rosenheim Deutschland ● Bachelor Innenarchitektur (IA) Rosenheim Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Deutschland unter der Leitung von Prof. Diane Ziegler und Prof. Klaus-PeHochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Deutschland Universidad Politécnica de Cataluna Spanien ter Goebel. Universidad CEU Politécnica de Cataluna Spanien Cardenal Herrera Das Team HFT Stuttgart ● CEU Cardenal Herrera Universidad de Sevilla Sevilla Universidad de Valladolid de Valladolid Universidad Politécnica de Valencia Universidad Politécnica Valenciade Cataluna Instituto de Arquitectura de Avanzada Instituto de Arquitectura Cambridge University Avanzada de Cataluna Spanien Spanien Spanien Spanien Spanien Großbritannien University of Nottingham Ecole Nationale Supérieure de Grenoble Arts et Métiers Paris Tech Helsinki University of Technology University of Florida Virginia Polytechnic Institute State University Inst. Technol. y de Estudios Superior de Monterrey Consórcio Brasil Tianjin University Arial University Center of Samaria Großbritannien Frankreich Frankreich Finnland USA USA Mexiko Brasilien China Israel „Solarer Zehnkampf“ von 20 international besetzten Teams, 2009 ausgelobt vom spanischen Wohnungsbaumin. 168 ingenieurblatt 4/09 Weitere Unterstützung erfährt unser Team durch das Forschungszentrum zafh.net an der HFT Stuttgart. Im Zentrum für angewandte Forschung - Nachhaltige Energietechnik (zafh.net) wird seit 2002 die Gebäudeenergieforschung an der HFT Stuttgart gebündelt. Über 25 Mitarbeiter arbeiten in interdisziplinären Forschungsgruppen an der Entwicklung innovativer Energiekonzepte, Komponenten solarer Heizung und Kühlung und der betriebsbegleitenden Simulation von energietechnischen Anlagen und Gebäuden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung und Umsetzung von Energiekonzepten und deren simulationsgestützte Optimierung auf kommunaler Ebene. Kernteam der HFT-Studentinnen und -studenten, die an der Umsetzung des Projektes Solar Decathlon 2010 beteiligt sind. Neben nationalen Aktivitäten, unter anderem Vorhaben im Rahmen der Förderprogramme EnBau und EnSan des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), werden auch europäische Forschungsvorhaben in den Bereichen energieeffizientes Bauen und kommunales Energiemanagement vom zafh.net durchgeführt und koordiniert. So z.B. das Projekt POLYCITY (http://www.policity.net), ein europäischer Forschungsverbund zum Thema nachhaltige Energiekonzepte für Kommunen mit 18 Partnern und Demonstrationsvorhaben im Gesamtumfang von 17 Millionen Euro. Seit 2007 fördert die Europäische Union auch das vom zafh.net koordinierte Graduiertenkolleg CITYNET (http://www.citynet.zafh.net), in welchem 10 Doktoranden an Hochschulen in Deutschland, England, Irland, Spanien, Italien, Polen und der Türkei an Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung arbeiten. Projektkernteam (Projektmanagement und Master Architektur) Fakultät A Fakultät B Forschung Sponsoren Master Architektur Master SENCE zafh.net Wirtschaft Bachelor IA Master KI Öffentliche Hand Internationales Bauen Bachelor Bauphysik Stiftungen Verbände Organigramm Team HFT Stuttgart. Schon beim Solar Decathlon 2007 unterstützten das zafh.net und Studenten des Bachelor Bauphysik an der HFT Stuttgart das siegreiche Team Germany der TU Darmstadt bei der Durchführung der energetischen Gebäudesimulation und der Entwicklung eines innovativen Kühlkonzepts. Beim Solar Decathlon Europe 2010 tritt nun die HFT Stuttgart mit einem eigenen Team an. Darüber werden unsere Arbeiten am SDE2010 schon von mehreren Sponsoren unterstützt, die wir in dieser frühen Phase des Wettbewerbs gewinnen konnten: ● müllerblaustein (Müller Holzbau GmbH) ● Transsolar Energietechnik GmbH ● Knödler-Decker-Stiftung ● Margarethe-Müller-BuhlStiftung ● Allgemeiner Studierenden Ausschuss (AStA) SDEurope 2I¿FH UPM Madrid für nur 3,50 Euro im Monat sind Sie Mitglied im BDB und erhalten: ● Deutsche Bauzeitschrift ● ingenieurblatt für B-W ● Viele Vergünstigungen Workshop aller beteiligter Studiengänge der HFT Stuttgart. ingenieurblatt 4/09 169 möglicht und gleichzeitig die gestalterische und räumliche Wahrnehmung des Gebäudes maßgeblich prägt. SOLID LIGHT ENERGY Entwurfs- und Energiekonzept Der Entwurf basiert auf gestalterischen und energetischen Überlegungen. Ausgangspunkt ist ein kompaktes und sehr gut gedämmtes Volumen, das eine geringe Hüllfläche im Verhältnis zum umschlossenen Raum aufweist. Dadurch erreichen wir eine Minimierung der Transmissionswärmeverluste und damit auch des Energiebedarfs. Das Volumen wird in einzelne Module aufgeteilt, die mit etwas Abstand zueinander angeordnet werden. Die entstehenden Fugen dienen der Belichtung, der Belüftung, der Vorwärmung im Winter und der passiven Kühlung im Sommer. Eine besondere Rolle spielt dabei der Energieturm, der im Zusammenspiel von Wind und Verdunstungskühlung zur Erzeugung eines angenehmen Innenraumklimas in heißen und trockenen Regionen, zu denen auch Madrid zählt, beiträgt. Dabei bedient er sich der Grundprinzipien traditioneller Vorbilder aus entsprechenden Regionen, wie der Windtürme im arabischen Raum und der in Spanien weitverbreiteten Patios (Als Wohnraum genutzter Innenhof. Anm.d.Red.). In der Kombination mit heute verfügbaren neuen Materialien und Technologien entsteht ein Element, das hohen Komfort bei niedrigem Energieverbrauch er- (% ', '% &, &% , % ..! .)+ Um den zwar niedrigen aber natürlich dennoch vorhandenen Energiebedarf zu decken, wird die gesamte Gebäudehülle solar aktiviert. Das Dach und die Ost-, Süd- und Westfassaden werden wie mit einer zweiten Hülle mit Solarmodulen zur Stromerzeugung versehen. Erste Simulationen lassen erwarten, dass wir über ein Jahr betrachtet nicht nur den Energiebedarf unseres Gebäudes mit den Erträgen der PV-Flächen decken, sondern sogar noch zusätzlichen Strom ins Netz einspeisen können. Damit wird unser Gebäude zum Plusenergiehaus. INTERGEO 2009 Karlsruhe 22. - 24. September - Neue Messe VDV - BDB - abv 60 Jahre Fachgruppe Vermessungsingenieure im BDB Standparty Kommen Sie - wir freuen uns! An den Fassaden kommen dabei Dünnschichtzellen auf einer Glasscheibe zum Einsatz, die eine gewisse Transparenz erlauben. Dadurch kommt in der Außenansicht der modulare und mehrschichtige Charakter des Gebäudes zur Geltung. Auch im Innenraum geben die Module und quer dazu die Schichtung der Funktionsbereiche eine klare Zonierung vor. .&$#$ . ! ! ! ! ! .) + $% #% "% -% ,% *% (% '% &% % ..! .)+ .&$#$ . ! ! ! ! ! .) + ',% '%% ..! &,% Zusammen mit dem Energieturm werden damit eine hohe räumliche Flexibilität und spannende Raumbeziehungen hergestellt. Diese ist auch notwendig, denn im Laufe der Wettbewerbswoche im Juni 2010 in Madrid werden wir an zwei Abenden unsere direkten Nachbarn im „Solar Village“ zu einem Dinner für 12 Personen einladen und bewirten. Der modulare Aufbau unseres Gebäudes ermöglicht die Weiterentwicklung zu einem Bausystem. Durch die Addition der Module und Fugen können damit nachhaltige, energieeffiziente und architektonisch hochwertige Wohngebäude mit hohem Wohnwert für Singles, Paare, Familien oder Wohngemeinschaften entstehen. Darüber hinaus kann das Gebäude, insbesondere die Fugen, an die klimatischen Gegebenheiten des jeweiligen Standortes funktional angepasst werden. .)+ &%% .&$#$ ,% . % ! ! ! ! ! .) + Klimadaten von Madrid. 170 Die Kombination traditioneller Grundprinzipien und moderner Materialien und Technologien findet sich auch im Innenraum wieder. Dort erhöhen Phasenwechselmaterialien (PCM) die thermisch wirksame Masse der aus Holz gefertigten Module. Außerdem stellt ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung die Minimierung der Lüftungswärmeverluste sicher. ingenieurblatt 4/09 Zunächst, und nicht zuletzt mit Blick auf den engen Zeitplan, liegt unser Fokus auf der Optimierung, Ausarbeitung und Fertigung des Prototypen für den Wettbewerb. Ein erstes Präsentationsmodell und eine kurze Filmpräsentation wurden erstellt und waren Ende Mai auf der internationalen Immobilienmesse SIMA 2009 in Madrid zu sehen. Ansicht Ost. Längsschnitt. Grundriss. ingenieurblatt 4/09 171 Flexibilität des Standorts - vom Flachdach auf einem Verwaltungsgebäude (hier: Königstraße Stuttgart) bis zum Felsenstrand in Spaniens Urlaubsregionen. Arbeiten im künstlichen Himmel der HFT Stuttgart. Modularität - vom Single über Double bis zum 4-Personen-Haushalt. BDB-Landestagung 2009 in Baden-Baden Bitte Anmeldeunterlagen und Programm der Heftmitte entnehmen ! ALTBAUSANIERUNG Ihr kompetentes Team! UMBAUARBEITEN • Spezialisten für Umbauarbeiten • schwäbischer Familien-Meisterbetrieb seit 1965 • langjährige Erfahrung • hohe Qualität und Termintreue HOCH- / TIEFBAU BAUSERVICE Walter Schneller GmbH Sartoriusstraße 11 70469 Stuttgart 172 ingenieurblatt 4/09 Tel. 0711 / 36 59 19 60 Fax 0711 / 36 59 19 66 www.schnellerbau.de Innenarchitektur von Prof. Diane Ziegler Das Projekt Solar Decathlon Europe 2010 ist ein hervorragendes Beispiel, wie unsere Studenten die Zusammenarbeit und Absprache mit verschiedenen am Bau tätigen Fachingenieuren kennenlernen und üben können. 15 Studenten des 5. Semester Bachelor Innenarchitektur entwerfen die innenräumliche Gestaltung auf Grundlage des Gebäudeentwurfes der Architekten und entwickeln ein Konzept, wie das Haus während der Wettbewerbsjurierung bewohnt und 12 Personen bewirtet werden können. Zwischenpräsentation anhand von Modellen. Erste Konzepte - Storyboard von Sinika Bäuerle. Da das ganze Projekt in einem engen Zeitraster erfolgt, wurde es in verschiedene Entwurfsschritte aufgeteilt. Die dabei erzielten Zwischenergebnisse werden in großer Runde unter Beteiligung aller Studiengänge präsentiert und diskutiert. Die Studenten bearbeiten zu Beginn die Aufgabe als Einzelarbeit. Die beste Arbeit wird in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt und zur Realisierung empfohlen. Die Realisierung erfolgt dann im Team unter Beteiligung aller Studenten. Details, Materialien und Oberflächenbearbeitungen werden geklärt, Werkpläne erstellt, so dass im Anschluss die Produktion und Umsetzung erfolgen kann. Erste Farbstudien, Zonierung von Raum- und Funktionseinheiten mit Farbe. Modell von Jessica Bitze. Funktionen des Innenraumes, wie die Küche, sind durch das Aufklappen der Außenhaut auch vom Außenraum nutzbar. Isometrie von Linda Kreuz. ingenieurblatt 4/09 173 Tragstruktur T³ - Tragkonzepte - Tragstrukturen - Tragelemente von Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann Zur Erzielung einer optimalen Tragstruktur wurden von Studierenden des Masters Konstruktiver Ingenieurbau (KI) für die einzelnen Module verschiedene Varianten und Konzepte verfolgt und bewertet. Die einzelnen Module, im Grundriss mit Abmessungen von ca. 2,40 x 6,80 m, werden über gläserne Fugen in der Breite von ca. 0,9 m aneinandergereiht. Entscheidende Kriterien für die Bewertung der einzelnen Konzepte sind: ● ● ● Montage / Transport. ● VMB Ingenieurbüro Michael Beßler www.vmb-vermessung.de Birkenstraße 2 76676 Graben-Neudorf Tel. 0 72 55/71 96 91 Fax 0 72 55/71 96 92 Hauptstraße 92 76776 Neuburg Tel. 0 72 73/94 16 52 Fax 0 72 73/94 16 54 Ingenieurvermessung Geoinformatik 3D-Maschinensteuerung Softwarevertrieb REB-Bauabrechnung Straßenplanung Amtliche Lagepläne zum Baugesuch 174 ingenieurblatt 4/09 ● ● Elementierung für einfachen Transport und Montage Geringes Gewicht für Montage vor Ort Einfaches Bearbeiten und Montieren auch für Nichtfachleute Steife Tragstruktur zur Sicherstellung von geringen Verformungen und zur Reduzierung der Gefahr gegen Glasbruch, auch im Transportzustand Verwendung von Baumaterialien mit geringem Primärenergieverbrauch Einfache Integration von Haus- und Energietechnik Darüber hinaus sollte das Konzept einen möglichst hohen Innovationsanteil aufweisen, um auch hier bei der Bewertung Pluspunkte zu sammeln. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass der Baustoff Holz mit seinen neuesten strukturellen und technischen Möglichkeiten zum Einsatz kommen soll. Bei einer dieser Varianten werden die begrenzenden Flächen der Module zu den Glasfugen hin als tragendes Element genutzt. Dadurch entsteht ein „Zweigelenkrah- Solar Decathlon Europe 2010 Team HFT Stuttgart Ansprechpartner an der Hochschule für Technik Stuttgart Dipl.-Ing. Sebastian Fiedler Projektmanager SDE 2010 - Team HFT Stuttgart Hochschule für Technik Stuttgart Schellingstraße 24 70174 Stuttgart Telefon +49 (0)711 8926-2876 Fax +49 (0)711 8926-2698 E-Mail [email protected] Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers Projektleiter SDE 2010 - Team HFT Stuttgart Hochschule für Technik Stuttgart Schellingstraße 24 70174 Stuttgart E-Mail [email protected] Internet www.hft-stuttgart.de www.zafh.net www.sdeurope.de Horizontal- und Querschnitt der Fuge. men“, welcher sich auf den Boden punktuell abstützt. In Querrichtung sind verschiedene Nebentragsysteme, bis hin zu einer Plattenstruktur aus Brettsperrholz, möglich. Die Abstützungen/Auflagerungen unten erhalten gleichzeitig eine Verlängerung nach oben, um damit im Montagezustand das Modul anheben zu können. Die Glasfuge könnte als eigenständiges (Glas-) Modul oder auch am Rahmen des normalen Moduls stabilisiert werden. Der Ziegel für den Wärme- und Klimaschutz. Ziegelwerk Bellenberg · 89287 Bellenberg Telefon 0 73 06 - 96 50 0 www.ziegelwerk-bellenberg.de Besprechung Master Kl. ingenieurblatt 4/09 175