Solar Decathlon Europe 2010 - SD Europe 2010 | HFT Stuttgart

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Hochschule für Technik Stuttgart
Solar Decathlon Europe 2010
Die Herausforderung - Das Team HFT Stuttgart
von Dipl.-Ing. Sebastian Fiedler und Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers
den Energieverbrauch, sondern um einen ausgewachsenen „Zehnkampf“, das heißt, der strapazierte Begriff der
Nachhaltigkeit wird als komplexes Themenfeld großer
Breite ernst genommen.
Die Hochschule für Technik Stuttgart wurde in einem aufwändigen Qualifizierungsverfahren als einer von 20 internationalen Teilnehmern ausgewählt.
Dipl.-Ing. Sebastian Fiedler
Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers
Projektmanager SDE 2010 Team HFT Stuttgart an der
Hochschule für Technik Stuttgart.
Projektleiter SDE 2010 - Team
HFT Stuttgart an der Hochschule für Technik Stuttgart.
Gebäude bedingen ein Drittel des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs und damit auch ca. ein Drittel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Der Bausektor produziert
außerdem weltweit 25-40% allen festen Abfalls und verbraucht damit insgesamt ungefähr die Hälfte aller Primärressourcen. Von daher ist gerade dieser Bereich gehalten,
durch den größtmöglichen Einsatz von erneuerbaren Energien und einen umfassenden integralen Ansatz einen Beitrag zu Energieeinsparung und -effizienzsteigerung zu leisten.
Diesem Thema widmet sich der internationale Wettbewerb
„Solar Decathlon Europe 2010“, der ein in den USA sehr
erfolgreich etabliertes Modell nach Europa holt.
Wie könnte der Wohnungsbau in Zukunft aussehen, der
das solare Bauen mit hohen gestalterischen Ansprüchen
an die Architektur verbindet? Es geht dabei nicht nur um
Wir vereinen für diesen Wettbewerb unsere gesamte umfassende Kompetenz auf diesem Gebiet, indem wir neben
den Professorenkollegen und allen einschlägigen Studiengängen (Architektur, Bauphysik, Innenarchitektur, Konstruktiver Ingenieurbau und Sustainable Energy Competence) auch unser Institut für Gebäudeenergieforschung
(zafh.net) einbringen. Damit sehen wir uns bestens gerüstet, diese Aufgabe von der Konzeption des Entwurfs über
die technische Durcharbeitung bis hin zur Realisierung vor
Ort in Madrid erfolgreich und auf hohem Niveau zu bewältigen.
Als Hochschule, die in langer Tradition der Baupraxis verbunden und verpflichtet ist, freuen wir uns besonders,
dass der internationale Wettbewerb nicht als reine akademische Übung konzipiert ist. Wir wollen vielmehr in der
Realisierung den Beweis der Praxistauglichkeit antreten
und vertrauen darauf, dass die Veranstaltung als Bau-Ausstellung auf großes Interesse einer breiten internationalen
Öffentlichkeit stoßen wird.
Natürlich sind wir für dieses ambitionierte Unternehmen
auch auf der Suche nach geeigneten Partnern und Förderern, mit denen wir den Wettbewerb erfolgreich gestalten,
realisieren und gewinnen können.
Ein erstes Präsentationsmodell und eine kurze Filmpräsentation waren Ende Mai auf der internationalen Immobilienmesse SIMA 2009 in Madrid zu sehen.
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ingenieurblatt 4/09
Der Wettbewerb
Beim „Solaren Zehnkampf“ treten 20 ausgewählte Hochschulteams aus der ganzen Welt an,
um bis Juni 2010 ein 75m²
großes und ausschließlich mit
solarer Energie versorgtes
Wohnhaus zu entwerfen und zu
bauen. Die Häuser aller Teams
präsentieren sich eine Woche
lang in Madrid im „Solar Village“
einer breiten Öffentlichkeit, bevor am Ende die Sieger gekürt
werden.
Neben hohen Anforderungen an
die Energieeffizienz und die Einbindung solarer Energiegewin- Solar Decathlon 2007 auf der National Mall in Washington D.C. (USA), Gewinner dieses internationalen Wettbenung in das Konzept stellen werbs war damals die Technische Universität Darmstadt. (Foto: Kaye Evans-Lutterodt/Solar Decathlon)
auch der Transport und die
schnelle und zuverlässige Mon1. Architektur
130
tage in Madrid eine große Her- Architektur
ausforderung dar, die es zu mei2. Konstruktion
80
stern gilt. Darüber hinaus wer3. Solarsysteme
80
den auch architektonische Qua- Solar
litäten des Gebäudes, die Kom4. Elektrische Energiebilanz
130
munikation der Ideen und Kon5. Komfortbedingungen
130
zepte und ihre Marktfähigkeit be- Komfort
wertet.
6. Haushaltsgeräte
80
Sozial & Ökonomisch
7. Kommunikation & soziales Bewusstsein
80
Das Hauptziel des Wettbewerbs
8. Industrialisierung und Marktfähigkeit
80
ist es, bei Studenten und in der
breiten Öffentlichkeit das Be- Strategie
9. Innovation
80
wusstsein für und das Wissen
10. Nachhaltigkeit
130
um die Möglichkeiten des energieeffizienten Bauens und der
1.000
Nutzung regenerativer Energien
zu steigern. Darüber hinaus soll Disziplinen und deren Gewichtung im Wettbewerb.
die Markteinführung innovativer
solarer Energietechnologien gefördert und der Nachweis dem vielbeachteten Sieg der TU Darmstadt beim Solar Deerbracht werden, dass energieeffizientes Bauen mit ho- cathlon 2007 in den USA wird der Wettbewerb nun zum erhem Wohnkomfort und architektonischer Qualität verwirk- sten Mal auch in Europa stattfinden. Auslober ist das spanische Wohnungsbauministerium in Zusammenarbeit mit
licht werden kann.
dem amerikanischen Energieministerium (DOE). Die Organisation übernimmt die Universidad Politécnica de Madrid
In den Jahren 2002, 2005 und 2007 wurde der Solar Dec- (UPM).
athlon vom amerikanischen Energieministerium (DOE)
ausgelobt und in Washington D.C. ausgetragen. Nach
Im Sommersemester 2009 wurden der Entwurf und die
Konzeption unseres Beitrags weiter verfeinert. In der Ausarbeitungsphase wurden einzelne Teilbereiche genauer
Informationen im Internet zum Projekt
untersucht, optimiert und in der Werk- und AusführungsSolar Decathlon Europe 2010
planung zusammengeführt. Im Herbst diesen Jahres soll
dann mit der Vorbereitung des Bauplatzes und der Fertigung erster Bauteile begonnen werden. Die Bauphase soll
SDEurope 2010 - Team HFT Stuttgart
auch für öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen genutzt
www.sdeurope.de
werden. Der Bau wird bis April 2010 in Stuttgart fertig ge-
Hochschule für Technik Stuttgart
www.hft-stuttgart.de
Zentrum für angewandte Forschung an
Fachhochschulen - Nachhaltige Energietechnik
www.zafh.net
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Literaturrecherchen
ingenieurblatt 4/09
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Okt
08
Jan
09
Apr
09
Jul
09
Okt
09
Jan
10
Apr
10
Jun
10
Entwurf/Konzept
Ausarbeitung
Bau
Test
Wettbewerb
Nachnutzung
Projektphasen über den 21 Monate dauernden Wettbewerb Solar Decathlon 2009.
stellt. In einer anschließenden Testphase werden wir die
Gebäudetechnik und Regelung optimieren. Dann wird das
Gebäude demontiert, nach Madrid verbracht und dort für
die Wettbewerbswoche im Juni 2010 errichtet. Nach dem
Wettbewerb wird das Gebäude am Hochschulstandort
aufgestellt und soll dort als Veranstaltungs- und Forschungsgebäude dienen und einem Monitoring unterzogen werden.
Mit uns stellen sich 20 Teams renommierter Hochschulen
aus Europa und der ganzen Welt der Herausforderung und
nehmen am Wettbewerb teil. Neben drei weiteren deutschen Teams aus Wuppertal, Rosenheim und Berlin sind
darunter auch Teams aus China, Brasilien, Mexiko, Israel
und den USA.
gart einen wichtigen interdisziplinären, zukunftsrelevanten und
praxisnahen Baustein in ihrer
Ausbildung anzubieten. Für eine
erfolgreiche Teilnahme werden
alle an der Hochschule vorhandenen Kompetenzen aus Lehre
und Forschung gebündelt. So
wollen wir der interessierten Öffentlichkeit vermitteln, dass energieeffizientes Bauen mit einem
hohen architektonischen Anspruch verwirklicht werden
kann.
Das 2. Semester des Masters Architektur bearbeitet und
koordiniert als Kernteam unter der Projektleitung von Prof.
Dr. Jan Cremers bis in den Sommer 2010 kontinuierlich
den Beitrag der HFT Stuttgart. Sie bilden das „Architekturbüro“, in dem alle Informationen zusammenlaufen und die
Beiträge der „Fachplaner“ abgestimmt und in das Gesamtkonzept eingearbeitet werden. Die Entwurfsarbeiten werden im laufenden Semester durch die Professoren Harald
Roser und Stefan Zimmermann betreut.
Als „Fachplaner“ haben im Sommersemester 2009 Studenten weiterer Studiengänge der HFT Stuttgart Teilbereiche des Wettbewerbsbeitrags vertieft bearbeitet und Varianten untersucht. Folgende Studiengänge wurden dafür
mit einbezogen:
Master Sustainable Energy Competence (SENCE) unter
der Leitung von Prof. Dr. Ursula Eicker.
● Master Konstruktiver Ingenieurbau (KI) unter der LeiDer Wettbewerb Solar Decathlon Europe 2010 ist eine hertung von Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann und Prof. Dr.vorragende Gelegenheit, den Studierenden der HFT StuttIng. Peter Steidle.
● Bachelor Bauphysik unter der
Hochschule für Technik Stuttgart
Deutschland
Leitung von Prof. Dr. Ursula
Hochschule
für Technik
Stuttgart
Bergische
Universität
Wuppertal
Deutschland
Eicker und Prof. Dr. Andreas
Beck.
Bergische Universität
Wuppertal
Hochschule
Rosenheim
Deutschland
● Bachelor Innenarchitektur (IA)
Rosenheim
Hochschule für
Technik und Wirtschaft Berlin
Deutschland
unter der Leitung von Prof. Diane Ziegler und Prof. Klaus-PeHochschule
für
Technik
und
Wirtschaft
Berlin
Deutschland
Universidad Politécnica de Cataluna
Spanien
ter Goebel.
Universidad CEU
Politécnica
de Cataluna
Spanien
Cardenal
Herrera
Das Team HFT Stuttgart
●
CEU
Cardenal Herrera
Universidad de
Sevilla
Sevilla
Universidad de Valladolid
de Valladolid
Universidad Politécnica
de Valencia
Universidad
Politécnica
Valenciade Cataluna
Instituto de Arquitectura de
Avanzada
Instituto de Arquitectura
Cambridge
University Avanzada de Cataluna
Spanien
Spanien
Spanien
Spanien
Spanien
Großbritannien
University of Nottingham
Ecole Nationale Supérieure de Grenoble
Arts et Métiers Paris Tech
Helsinki University of Technology
University of Florida
Virginia Polytechnic Institute State University
Inst. Technol. y de Estudios Superior de Monterrey
Consórcio Brasil
Tianjin University
Arial University Center of Samaria
Großbritannien
Frankreich
Frankreich
Finnland
USA
USA
Mexiko
Brasilien
China
Israel
„Solarer Zehnkampf“ von 20 international besetzten Teams, 2009 ausgelobt vom spanischen Wohnungsbaumin.
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ingenieurblatt 4/09
Weitere Unterstützung erfährt
unser Team durch das Forschungszentrum zafh.net an der
HFT Stuttgart. Im Zentrum für
angewandte Forschung - Nachhaltige Energietechnik (zafh.net)
wird seit 2002 die Gebäudeenergieforschung an der HFT Stuttgart gebündelt. Über 25 Mitarbeiter arbeiten in interdisziplinären Forschungsgruppen an
der Entwicklung innovativer Energiekonzepte, Komponenten
solarer Heizung und Kühlung
und der betriebsbegleitenden Simulation von energietechnischen Anlagen und Gebäuden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die
Entwicklung und Umsetzung von
Energiekonzepten und deren simulationsgestützte Optimierung
auf kommunaler Ebene.
Kernteam der HFT-Studentinnen und -studenten, die an der Umsetzung des Projektes Solar Decathlon 2010 beteiligt sind.
Neben nationalen Aktivitäten, unter anderem Vorhaben im
Rahmen der Förderprogramme EnBau und EnSan des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
(BMWi), werden auch europäische Forschungsvorhaben
in den Bereichen energieeffizientes Bauen und kommunales Energiemanagement vom zafh.net durchgeführt und
koordiniert. So z.B. das Projekt POLYCITY
(http://www.policity.net), ein europäischer Forschungsverbund zum Thema nachhaltige Energiekonzepte für Kommunen mit 18 Partnern und Demonstrationsvorhaben im
Gesamtumfang von 17 Millionen Euro. Seit 2007 fördert
die Europäische Union auch das vom zafh.net koordinierte
Graduiertenkolleg CITYNET (http://www.citynet.zafh.net),
in welchem 10 Doktoranden an Hochschulen in Deutschland, England, Irland, Spanien, Italien, Polen und der Türkei an Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung arbeiten.
Projektkernteam
(Projektmanagement und Master Architektur)
Fakultät A
Fakultät B
Forschung
Sponsoren
Master
Architektur
Master
SENCE
zafh.net
Wirtschaft
Bachelor
IA
Master
KI
Öffentliche
Hand
Internationales Bauen
Bachelor
Bauphysik
Stiftungen
Verbände
Organigramm Team HFT Stuttgart.
Schon beim Solar Decathlon 2007 unterstützten das
zafh.net und Studenten des Bachelor Bauphysik an der
HFT Stuttgart das siegreiche Team Germany der TU Darmstadt bei der Durchführung der energetischen Gebäudesimulation und der Entwicklung eines innovativen Kühlkonzepts. Beim Solar Decathlon Europe 2010 tritt nun die HFT
Stuttgart mit einem eigenen Team an.
Darüber werden unsere Arbeiten am SDE2010 schon von
mehreren Sponsoren unterstützt, die wir in dieser frühen
Phase des Wettbewerbs gewinnen konnten:
●
müllerblaustein
(Müller Holzbau GmbH)
●
Transsolar Energietechnik
GmbH
●
Knödler-Decker-Stiftung
●
Margarethe-Müller-BuhlStiftung
●
Allgemeiner Studierenden
Ausschuss (AStA)
SDEurope
2I¿FH
UPM Madrid
für nur 3,50 Euro im Monat
sind Sie Mitglied im BDB
und erhalten:
● Deutsche Bauzeitschrift
● ingenieurblatt für B-W
● Viele Vergünstigungen
Workshop aller beteiligter Studiengänge der HFT Stuttgart.
ingenieurblatt 4/09
169
möglicht und gleichzeitig die gestalterische und räumliche
Wahrnehmung des Gebäudes maßgeblich prägt.
SOLID
LIGHT
ENERGY
Entwurfs- und Energiekonzept
Der Entwurf basiert auf gestalterischen und energetischen
Überlegungen. Ausgangspunkt ist ein kompaktes und
sehr gut gedämmtes Volumen, das eine geringe Hüllfläche
im Verhältnis zum umschlossenen Raum aufweist. Dadurch erreichen wir eine Minimierung der Transmissionswärmeverluste und damit auch des Energiebedarfs.
Das Volumen wird in einzelne Module aufgeteilt, die mit etwas Abstand zueinander angeordnet werden. Die entstehenden Fugen dienen der Belichtung, der Belüftung, der
Vorwärmung im Winter und der passiven Kühlung im Sommer. Eine besondere Rolle spielt dabei der Energieturm,
der im Zusammenspiel von Wind und Verdunstungskühlung zur Erzeugung eines angenehmen Innenraumklimas
in heißen und trockenen Regionen, zu denen auch Madrid
zählt, beiträgt.
Dabei bedient er sich der Grundprinzipien traditioneller
Vorbilder aus entsprechenden Regionen, wie der Windtürme im arabischen Raum und der in Spanien weitverbreiteten Patios (Als Wohnraum genutzter Innenhof.
Anm.d.Red.). In der Kombination mit heute verfügbaren
neuen Materialien und Technologien entsteht ein Element,
das hohen Komfort bei niedrigem Energieverbrauch er-
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Um den zwar niedrigen aber natürlich dennoch vorhandenen Energiebedarf zu decken, wird die gesamte Gebäudehülle solar aktiviert. Das Dach und die Ost-, Süd- und
Westfassaden werden wie mit einer zweiten Hülle mit Solarmodulen zur Stromerzeugung versehen. Erste Simulationen lassen erwarten, dass wir über ein Jahr betrachtet
nicht nur den Energiebedarf unseres Gebäudes mit den
Erträgen der PV-Flächen decken, sondern sogar noch zusätzlichen Strom ins Netz einspeisen können. Damit wird
unser Gebäude zum Plusenergiehaus.
INTERGEO 2009 Karlsruhe
22. - 24. September - Neue Messe
VDV - BDB - abv
60 Jahre Fachgruppe Vermessungsingenieure im BDB
Standparty
Kommen Sie - wir freuen uns!
An den Fassaden kommen dabei Dünnschichtzellen auf einer Glasscheibe zum Einsatz, die eine gewisse Transparenz erlauben. Dadurch kommt in der Außenansicht der
modulare und mehrschichtige Charakter des Gebäudes
zur Geltung. Auch im Innenraum geben die Module und
quer dazu die Schichtung der Funktionsbereiche eine klare Zonierung vor.
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Zusammen mit dem Energieturm werden damit eine hohe
räumliche Flexibilität und spannende Raumbeziehungen
hergestellt. Diese ist auch notwendig, denn im Laufe der
Wettbewerbswoche im Juni 2010 in Madrid werden wir an
zwei Abenden unsere direkten Nachbarn im „Solar Village“ zu einem Dinner für 12 Personen einladen und bewirten.
Der modulare Aufbau unseres Gebäudes ermöglicht die
Weiterentwicklung zu einem Bausystem. Durch die Addition der Module und Fugen können damit nachhaltige, energieeffiziente und architektonisch hochwertige Wohngebäude mit hohem Wohnwert für Singles, Paare, Familien
oder Wohngemeinschaften entstehen. Darüber hinaus
kann das Gebäude, insbesondere die Fugen, an die klimatischen Gegebenheiten des jeweiligen Standortes funktional angepasst werden.
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Klimadaten von Madrid.
170
Die Kombination traditioneller Grundprinzipien und moderner Materialien und Technologien findet sich auch im
Innenraum wieder. Dort erhöhen Phasenwechselmaterialien (PCM) die thermisch wirksame Masse der aus Holz gefertigten Module. Außerdem stellt ein Lüftungsgerät mit
Wärmerückgewinnung die Minimierung der Lüftungswärmeverluste sicher.
ingenieurblatt 4/09
Zunächst, und nicht zuletzt mit Blick auf den engen Zeitplan, liegt unser Fokus auf der Optimierung, Ausarbeitung
und Fertigung des Prototypen für den Wettbewerb. Ein erstes Präsentationsmodell und eine kurze Filmpräsentation
wurden erstellt und waren Ende Mai auf der internationalen Immobilienmesse SIMA 2009 in Madrid zu sehen.
Ansicht Ost.
Längsschnitt.
Grundriss.
ingenieurblatt 4/09
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Flexibilität des Standorts - vom Flachdach auf einem Verwaltungsgebäude (hier: Königstraße Stuttgart) bis zum Felsenstrand in Spaniens Urlaubsregionen.
Arbeiten im künstlichen Himmel der HFT Stuttgart.
Modularität - vom Single über Double bis zum 4-Personen-Haushalt.
BDB-Landestagung 2009 in Baden-Baden
Bitte Anmeldeunterlagen und Programm der Heftmitte entnehmen !
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ingenieurblatt 4/09
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Innenarchitektur
von Prof. Diane Ziegler
Das Projekt Solar Decathlon Europe 2010 ist ein hervorragendes Beispiel, wie unsere Studenten die Zusammenarbeit und Absprache mit verschiedenen am Bau tätigen Fachingenieuren kennenlernen und üben können.
15 Studenten des 5. Semester Bachelor Innenarchitektur
entwerfen die innenräumliche Gestaltung auf Grundlage
des Gebäudeentwurfes der Architekten und entwickeln
ein Konzept, wie das Haus während der Wettbewerbsjurierung bewohnt und 12 Personen bewirtet werden können.
Zwischenpräsentation anhand von Modellen.
Erste Konzepte - Storyboard von Sinika Bäuerle.
Da das ganze Projekt in einem engen Zeitraster erfolgt,
wurde es in verschiedene Entwurfsschritte aufgeteilt. Die
dabei erzielten Zwischenergebnisse werden in großer
Runde unter Beteiligung aller Studiengänge präsentiert
und diskutiert.
Die Studenten bearbeiten zu Beginn die Aufgabe als Einzelarbeit. Die
beste Arbeit wird in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt und
zur Realisierung empfohlen. Die Realisierung
erfolgt dann im Team unter Beteiligung aller Studenten. Details, Materialien und Oberflächenbearbeitungen werden geklärt, Werkpläne erstellt,
so dass im Anschluss
die Produktion und Umsetzung erfolgen kann.
Erste Farbstudien, Zonierung von Raum- und Funktionseinheiten mit Farbe.
Modell von Jessica Bitze.
Funktionen des Innenraumes, wie die Küche, sind durch das Aufklappen der
Außenhaut auch vom Außenraum nutzbar. Isometrie von Linda Kreuz.
ingenieurblatt 4/09
173
Tragstruktur
T³ - Tragkonzepte - Tragstrukturen - Tragelemente
von Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann
Zur Erzielung einer optimalen Tragstruktur wurden von
Studierenden des Masters Konstruktiver Ingenieurbau (KI)
für die einzelnen Module verschiedene Varianten und Konzepte verfolgt und bewertet. Die einzelnen Module, im
Grundriss mit Abmessungen von ca. 2,40 x 6,80 m, werden über gläserne Fugen in der Breite von ca. 0,9 m aneinandergereiht. Entscheidende Kriterien für die Bewertung
der einzelnen Konzepte sind:
●
●
●
Montage / Transport.
●
VMB
Ingenieurbüro Michael Beßler
www.vmb-vermessung.de
Birkenstraße 2
76676 Graben-Neudorf
Tel. 0 72 55/71 96 91
Fax 0 72 55/71 96 92
Hauptstraße 92
76776 Neuburg
Tel. 0 72 73/94 16 52
Fax 0 72 73/94 16 54
Ingenieurvermessung
Geoinformatik
3D-Maschinensteuerung
Softwarevertrieb
REB-Bauabrechnung
Straßenplanung
Amtliche Lagepläne zum Baugesuch
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ingenieurblatt 4/09
●
●
Elementierung für einfachen Transport und Montage
Geringes Gewicht für Montage vor Ort
Einfaches Bearbeiten und Montieren auch für Nichtfachleute
Steife Tragstruktur zur Sicherstellung von geringen Verformungen und zur Reduzierung der Gefahr gegen
Glasbruch, auch im Transportzustand
Verwendung von Baumaterialien mit geringem Primärenergieverbrauch
Einfache Integration von Haus- und Energietechnik
Darüber hinaus sollte das Konzept einen möglichst hohen
Innovationsanteil aufweisen, um auch hier bei der Bewertung Pluspunkte zu sammeln. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass der Baustoff Holz mit seinen neuesten strukturellen und technischen Möglichkeiten zum Einsatz kommen soll.
Bei einer dieser Varianten werden die begrenzenden
Flächen der Module zu den Glasfugen hin als tragendes
Element genutzt. Dadurch entsteht ein „Zweigelenkrah-
Solar Decathlon Europe 2010
Team HFT Stuttgart
Ansprechpartner
an der Hochschule für Technik Stuttgart
Dipl.-Ing. Sebastian Fiedler
Projektmanager
SDE 2010 - Team HFT Stuttgart
Hochschule für Technik Stuttgart
Schellingstraße 24
70174 Stuttgart
Telefon +49 (0)711 8926-2876
Fax
+49 (0)711 8926-2698
E-Mail [email protected]
Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers
Projektleiter
SDE 2010 - Team HFT Stuttgart
Hochschule für Technik Stuttgart
Schellingstraße 24
70174 Stuttgart
E-Mail [email protected]
Internet www.hft-stuttgart.de
www.zafh.net
www.sdeurope.de
Horizontal- und Querschnitt der Fuge.
men“, welcher sich auf den Boden punktuell abstützt. In
Querrichtung sind verschiedene Nebentragsysteme, bis
hin zu einer Plattenstruktur aus Brettsperrholz, möglich.
Die Abstützungen/Auflagerungen unten erhalten gleichzeitig eine Verlängerung nach oben, um damit im Montagezustand das Modul anheben zu können. Die Glasfuge
könnte als eigenständiges (Glas-) Modul oder auch am
Rahmen des normalen Moduls stabilisiert werden.
Der Ziegel für den Wärme- und Klimaschutz.
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Besprechung Master Kl.
ingenieurblatt 4/09
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