Produktinformation - Bitte beachten Sie die Hinweise am Ende. WARBURG VALUE FUND MANAGER-KOMMENTAR 1. Quartal 2012 Drittens haben die etablierten Großunternehmen in jedem Sektor – dank hoher Reserven und Zugang zu günstiger Finanzierung – die nötige Feuerkraft für große Akquisitionen. Derartige „Mega-Deals“ werden allerdings heute eher skeptisch beurteilt, da es einige Hinweise dafür gibt, dass bei solchen Großfusionen die Vernichtung von Werten eher die Regel als die Ausnahme ist. Darüber hinaus wird Grossunternehmen häufig vorgeworfen, primär ihr Imperium ausbauen zu wollen: Dieser Vorwurf suggeriert wohl steigender Umsatz oder höhere Bilanzsummen, aber gleichzeitig sinkende Profitabilität. Und schließlich können selbst solide Großunternehmen in Ländern oder Regionen unattraktiv werden, in denen erhebliche Besorgnis wegen der strukturellen makroökonomischen Rahmenbedingungen bestehen, man denke nur an Japan oder Italien. Wir stellen diese Argumente keinesfalls in Abrede – sie alle beleuchten Schwierigkeiten, die sorgfältig beurteilt werden müssen. Aber die Wahrscheinlichkeit nimmt zu, dass diese Risiken in bestimmten Fällen zu übertriebenem Pessimismus und folglich zu übermässigen Kursabschlägen an den Aktienmärkten führt. RÜCKBLICK Der Nettoinventarwert des Fonds (Anteilsklasse B) stieg im 1. Quartal 2012 um 7,72 %. Von der Auflegung (23.12.2004) bis zum 31.03.2012 erreichte der Fonds eine durchschnittliche jährliche Nettorendite von 9,28 %. Während des Berichtszeitraums haben wir im Wesentlichen alle transitorischen Positionen aufgelöst, die wir im Zusammenhang mit dem beträchtlichen Kapitalzufluss in den Fonds gegen Ende des vergangenen Jahres eingerichtet hatten (siehe Kommentar zum 4. Quartal 2011). Wie geplant, wurden die Erlöse dieser Veräußerungen behutsam und schrittweise in bestehende Portfoliopositionen angelegt, deren Aufbau etwas längere Zeit in Anspruch nimmt um die Börsenkurse nicht zu beeinflussen. Die Liquidität lag praktisch bei 0 % des Fondsvermögens. AUSBLICK, GEDANKEN UND THEMEN Dies zeigt, dass die Anlage in Unternehmen mit hoher Börsenkapitalisierung nicht für jeden dasselbe bedeutet, sondern eben vom jeweiligen Blickwinkel abhängt. Nach unserer Einschätzung bietet das aktuelle Marktumfeld vom Standpunkt des Contrarian, den wir einnehmen, auch in diesem Segment hinreichend Chancen. Anlage in grosskapitalisierten Firmen aus der Deep-Value-Perspektive Viele Beobachter sehen uns in erster Linie als Spezialisten für kleinere und mittelständische Beteiligungsgesellschaften. Da ein Grossteil des Fondsvermögens gewöhnlich auch in diesem Marktsegment investiert wird (auf einige der Gründe sind wir in unserem letzten Quartalsbericht eingegangen), können wir dies auch nachvollziehen. Allerdings ist für uns eine so allgemeine Kategorisierung nicht maßgeblich. Tatsächlich umfasst unser Universum das gesamte Spektrum der Börsenkapitalisierung. Wir halten überall Ausschau nach unterbewerteten Aktien, auch bei grossen Unternehmen. Gregor Trachsel, Portfolio Manager DER INVESTMENTANSATZ Wir kaufen Beteiligungspapiere, die zu einem markanten Abschlag zum sogenannten inneren Wert gehandelt werden. Damit meinen wir den Wert, den ein strategischer Käufer bzw. ein langfristiger Besitzer mit voller Kontrolle der entsprechenden Firma beimessen würde. Wir verkaufen, (1) wenn sich der Börsenkurs dem inneren Wert angeglichen hat, wir also mit Gewinn verkaufen können, (2) wenn wir realisieren, dass uns bei der Analyse ein Fehler unterlaufen ist, oder sich die Annahmen der Investmentsituation grundsätzlich verändert haben oder (3) wenn wir eine bessere Alternative zu einer existierenden Position gefunden haben. Unser Anlageprozess ist spezifisch dafür ausgelegt, die unternehmerischen, operativen und finanziellen Risiken der von uns analysierten Firmen zu beurteilen. Im Gegensatz zu der großen Mehrheit anderer Anlagefonds versuchen wir nicht, Risiken einzuschätzen oder vorauszusehen, die über Unternehmens- und Industrieanalyse hinausgehen, wie z.B. Marktrisiken von Aktien, Obligationen oder Währungen. Damit sich der Erwerb eines Beteiligungspapiers typischerweise lohnt, sollte uns dessen Bewertungsanalyse aufzeigen, dass sich der Börsenkurs über eine Zeitspanne von fünf Jahren hinweg verdoppeln kann. Unser Ziel ist, für den Fonds langfristig eine durchschnittliche jährliche Nettorendite von ca. 10 % zu erreichen. Eine objektivere Beurteilung lässt sich möglicherweise erlangen, wenn wir die Herausforderungen und Chancen betrachten, denen wir auf der Suche nach geeigneten Gesellschaft aus dem grosskapitalisierten Segment gegenüberstehen. Anlagen in solche Unternehmen weisen in der Regel drei Nachteile auf: Erstens stehen sie aufgrund ihrer Größe natürlich im Mittelpunkt des Interesses des Anlegerpublikums, der Medien und anderer Anspruchsgruppen. Folglich ist die Kursfindung an der Börse im akademischen Sinne ziemlich „effizient“, was bedeutet, dass deutliche Unterbewertungen relativ selten vorkommen. Zweitens verdanken Firmen ihre hohe Börsenkapitalisierung meistens einer erfolgreichen Vergangenheit und Gegenwart. Dies gilt insbesondere für die allgemein bekannten Namen, den sogenannten „Blue-Chips“. Nun sind die Analysten dafür bekannt, aus der Vergangenheit ähnliche Erfolge bis weit in die Zukunft zu extrapolieren und dies mit Argumenten wie Markenstärke, Skalen- und Netzwerkeffekte, Verhandlungsmacht usw. zu untermauern. Dagegen fühlen wir uns als vorsichtige Anleger berufen, eben solche Annahmen in Frage zu stellen. RECHTSHINWEIS Und drittens haben wir viel Respekt vor dem Gesetz der grossen Zahlen: jedes Unternehmen stösst – ungeachtet des bisherigen Erfolgs – irgendwann an seine ökonomischen Kapazitätsgrenzen. Der WARBURG VALUE FUND wurde nach Teil I des Luxemburger Gesetzes vom 20. Dezember 2002 über Organismen für gemeinsame Anlagen aufgelegt Der Fonds unterliegt nunmehr Teil I des Gesetzes vom 17. Dezember 2010 und erfüllt die Anforderungen der geänderten Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften 2009/65/EG vom 13. Juli 2009. Der Fonds ist zum öffentlichen Vertrieb in Luxemburg, Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen. Der Verkaufsprospekt mit dem Verwaltungsreglement des Fonds, der vereinfachte Verkaufsprospekt sowie die Jahres- und Halbjahresberichte und sonstigen Verkaufsunterlagen sind kostenlos am Sitz der Verwaltungsgesellschaft (WARBURG INVEST LUXEMBOURG S.A., 2, Place Dargent, L-1413 Luxembourg) sowie bei allen Zahl- und Informationsstellen erhältlich (M.M.Warburg Bank Luxembourg S.A., 2, Place Dargent, L-1413 Luxembourg, Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, Graben 21, A-1010 Wien oder M.M.Warburg Bank (Schweiz) AG, Parkring 12, CH-8027 Zürich). Hinweis: Eine positive Performance (Wertentwicklung) in der Vergangenheit ist keine Garantie für eine positive Performance in der Zukunft. Insbesondere kann die Erhaltung des investierten Kapitals nicht garantiert werden; es gibt somit keine Gewähr dafür, dass der Wert des eingesetzten Kapitals bzw. der gehaltenen Fondsanteile bei einem Verkauf bzw. einer Rücknahme dem ursprünglich eingesetzten Kapital entspricht. Alle Angaben wurden mit großer Sorgfalt zusammengestellt, dennoch wird die Haftung auf grobes Verschulden beschränkt. Demgegenüber wirken vier ausgleichende Kräfte, welche uns bei großen Firmen häufig Chancen erkennen lassen. Grundsätzlich handelt es sich um unternehmensspezifische oder externe Faktoren, die von den meisten Anlegern negativ beurteilt werden. Nehmen wir zum Beispiel die Versorgungsdienstleistungen: Damit ein Unternehmen in den Bereichen Strom, Heizung, Wasser und Entsorgung, Ölraffination und vermarktung oder Telekommunikation wettbewerbsfähig sein kann, benötigt es eine gewisse Grösse, bedingt durch die hohe Fixkostenstruktur und enorme Kapitalintensität, die diese Branchen charakterisieren. Für viele Marktteilnehmer ist dies Grund genug, den Sektor zu meiden, denn die Rendite auf dem eingesetzten Kapital und der freie Cashflow für Ausschüttungen an die Aktionäre sind tendenziell beschränkt. Eine weitere Gruppe von Großunternehmen, die sich bei den Anlegern nicht unbedingt großer Beliebtheit erfreuen, sind die dominierenden Unternehmen in reifen Industriebereichen wie Materialien, Kapitalgüter, Nahrungsmittelverarbeitung, Grosshandel, Logistik und traditionelle Medien. Besonders in den hochentwickelten Ländern fehlt ihnen häufig die augenfällige Wachstumsstory, oder ihr Stern ist langfristig sogar am Sinken. Schlimmer noch, dieses stark konjunkturabhängige Geschäft erschwert es den Analysten eine verlässliche Prognose für den kurz bis mittelfristigen Gewinn pro Aktie abzugeben. WARBURG INVEST LUXEMBOURG S.A., 2 Place Dargent, L-1413 Luxembourg Tel.: +352 42 44 91-1 www.warburg-fonds.com, [email protected]