Diesen Newsletter können Sie unter www.medlands-ruhr.de abonnieren. Der Gesundheitsstandort Bochum medlands.NEWS 28. Mai 2013. Informationen und Aktuelles rund um den Gesundheitsstandort Bochum Neue Wege zur Frühdiagnose von Lungentumoren Zelle eintreten werden”, erklärt Klaus Gerwert. “Proteine zeigen die tatsächlichen Veränderungen an.” PURE bietet moderne und hochsensitive Methoden für diesen Zweck. Mit Proteomikanalysen nimmt das Team um Prof. Helmut E. Meyer vom Medizinischen Proteom-Center (mpc) die Gesamtheit aller Proteine in der Zelle in den Blick und identifiziert solche, die schon in frühen Krebsstadien verändert sind. Das Team von Prof. Klaus Gerwert am Lehrstuhl Biophysik setzt die Forscherteam um Prof. Meyer (mpc), Prof. Brüning (DGUV) und Prof. Gerwert (LS Biophysik) nichtinvasive Vibrationsspektroskopie ein. Mit dieser Methode detektieren die Forscher Veränderungen im Gewebe und Forscherteam sucht Proteinmarker für Krebserkrankungen in Zellen mit hoher räumlicher Auflösung, ohne Nachweisreagenzien zu verwenden – schnell, sensitiv Lungenkrebs früher erkennen und so die Heilungschancen verund spezifisch. bessern – das ist das Ziel eines im März gestarteten Forschungsprojekts, das die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Kooperation mit Essen fördert. Zu diesem Zweck kooperieren Forscher des Europäischen Proteinforschungsinstituts PURE der Ruhr-Universität Bochum um Prof. Klaus Gerwert, des Universitätsklinikums Essen, der Ruhrlandklinik Essen und des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV, geleitet von Prof. Thomas Brüning. Mit Spektroskopie, Molekularbiologie und Bioinformatik wollen die Wissenschaftler neue Biomarker identifizieren. “Die Marker sollen zukünftig eine minimalinvasive Diagnose von Krebs in den frühesten Entwicklungsstufen möglich machen”, sagt Klaus Gerwert, Sprecher von PURE. Das Projekt “Entwicklung proteinanalytischer Verfahren zur Identifikation von Kandidatenmarkern zur Unterstützung der (Früh-)Diagnose von Lungen- und Pleuratumoren” läuft über zwei Jahre; die Fördersumme beträgt 1,8 Millionen Euro. Markersuche auf Protein- statt auf Genebene Bei vielen Patienten können Ärzte Krebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostizieren. Das verringert die Chancen für eine erfolgreiche Therapie. Denn häufig erlaubt eine frühzeitige Diagnose Behandlungen, die deutlich weniger mit Nebenwirkungen behaftet sind. Daher wollen die Wissenschaftler neue spektrale und molekulare Biomarker für die Frühdiagnose von Tumoren der Lungen sowie des Lungen- und Rippenfells (Pleura) identifizieren. Sie suchen dabei nicht – wie üblich – auf der genetischen Ebene nach Markern, sondern auf der Proteinebene. “Gene reflektieren nur Veränderungen, die möglicherweise in der Die Ergebnisse werten die Mitarbeiter um Prof. Axel Mosig, Projektgruppenleiter am LS Biophysik, bioinformatisch aus, um die u Inhalt Neue Wege zur Frühdiagnose von Lungentumoren.............. 1 Delegation aus der Schweiz besuchte hsg.......................... 2 Knappschaftskrankenhaus ist nun eine GmbH, mit neuem Geschäftsführer..................... 2 Zweites Krankenhaus-Logistikzentrum der Franziskus Stiftung feierlich eröffnet ......................... 3 Bestnoten für Bilanzbonität........................................... 3 Akademische Feier zur Emeritierung von Prof. Ulf Eysel........4 Neues Medikament gegen Multiple Sklerose ......................4 Bergmannsheil ist anerkanntes „TEE-Fortbildungszentrum“...........................................5 Universeller Proteinadapter............................................5 Gemeinsames Projekt von ITP und RUB wird gefördert.........6 Termine und Impressum................................................6 www.medlands-ruhr.de 1 medlands.NEWS 28. Mai 2013 Der Gesundheitsstandort Bochum Marker spektral und molekular zu identifizieren. Parallel hierzu etablieren Forscher um Prof. Thomas Behrens vom Wissenschaftlich-Epidemiologischen Studienzentrum von PURE eine umfassende Biobank, in der Gewebeproben aufbewahrt und zu einem späteren Zeitpunkt erneut untersucht werden können. Außerdem koordinieren sie alle Fragen der Qualitätssicherung, der Ethik und des Datenschutzes. Zusätzlich zu den proteinanalytischen Verfahren erfolgt eine präzise pathologisch-histologische und molekulargenetische Charakterisierung des an der Ruhrlandklinik Essen gewonnenen Probenmaterials durch das Universitätsklinikum Essen (Prof. Kurt-Werner Schmid), die Ruhrlandklinik Essen (Prof. Georgios Stamatis und Prof. Lutz Freitag) sowie durch das Wissenschaftlich-Epidemiologische Studienzentrum. Delegation aus der Schweiz besuchte hsg Eine Delegation der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) aus der Schweiz hat vom 10. bis zum 12. April 2013 die Hochschule für Gesundheit (hsg) besucht, um sich einerseits vor Ort über das interprofessionelle Studium an der hsg zu informieren und andererseits der hsg das Departement Gesundheit der ZHAW, dem größten Aus- und Weiterbildungszentrum für Ergotherapie, Hebammen, Pflege und Physiotherapie in der Schweiz, zu präsentieren. Neben zahlreichen Gesprächen unter anderem mit dem Präsidium der hsg, dem Dekan des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften der hsg und Vertretern der einzelnen Studiengänge, des International Offices, dem eLearning, des Marketings, der Pressestelle sowie mit Studierenden stand am 11. April 2013 eine After Work Lecture (AWL) der Schweizer Gäste auf dem Programm. Hier informierten sie über die Entwicklung der Akademisierung der Gesundheitsberufe in der Schweiz. Im Anschluss an einen Vortrag mit dem Titel „Viel erreicht und noch was vor“ fand eine Diskussion statt. Knappschaftskrankenhaus ist nun eine GmbH, mit neuem Geschäftsführer Das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum wurde zum 1. April in eine GmbH umgewandelt und ist damit nicht länger ein Eigenbetrieb der Knappschaft-Bahn-See. Mit der Umfirmierung wird die ordnungspolitische Forderung der Ministerien und der Aufsichtsbehörde umgesetzt, die Der neue Geschäftsführer Bereiche Krankenkasse und Hans-Peter Jochum Krankenhaus zu entflechten. Durch den Gang in die Selbstverwaltung kann das Knappschaftskrankenhaus schneller und flexibler agieren und so seine Wettbewerbsfähigkeit optimieren. Der Status der UK Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH ist gemeinnützig. Mögliche, erwirtschaftete Gewinne verbleiben somit zwingend im Haus. Die Beschäftigten des Krankenhauses wurden bereits im Februar in einer Reihe von Informationsveranstaltungen vom Träger Knappschaft-Bahn-See und der Krankenhausleitung über die Umwandlung informiert. Betriebsbedingte Kündigungen von Mitarbeitern auf Grund der Umfirmierung gibt es nicht. Das UK Knappschaftskrankenhaus Bochum ist wirtschaftlich stabil und gewährleistet auch künftig die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Neuer Geschäftsführer ernannt Einhergehend damit wurde auch Hans-Peter Jochum als neuer Geschäftsführer vorgestellt. Er folgt auf Dieter Rustemeier, der Ende Januar 2013 nach rund 18 Jahren als Leitender Verwaltungsdirektor des Hauses in den Ruhestand gegangen ist. Jochum ist ein Kenner der deutschen Krankenhauslandschaft. Er verfügt über mehr als dreißig Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen sowie im Management von Krankenhäusern. Zuletzt leitete er das Zentralklinikum Suhl in Thüringen. Einen ersten Überblick hat sich der Diplom-Kaufmann bereits über die wirtschaftliche Lage des Knappschaftskrankenhauses verschafft und schaut optimistisch in die Zukunft: “Wir sind baulich, technisch und medizinisch gut aufgestellt. Mein Vorgänger hat es geschafft, medizinische Leuchttürme zu etablieren, deren Ruf weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinausreichen”. 2 Der G Zweites Krankenhaus-Logistikzentrum der Franziskus Stiftung eröffnet Bestnoten für Bilanzbonität Im letzten Newsletter hatten wir bereits von dem vorzeitigen Betriebsstart berichtet. Nun wurde das zweite KrankenhausLogistikzentrum der St. Franziskus-Stiftung Münster in Bochum auch offiziell eröffnet. Zur Feierstunde kamen rund 120 Teilnehmer in das Gebäude des „medicalORDERcenter II“ (mOc II) auf dem ehemaligen Nokia-Gelände. Vor etwa zehn Jahren ist im münsterländischen Ahlen das erste mOc eingerichtet worden, damals national und international ohne Beispiel. Da dieses seit längerem „erfolgreich unter Volllast“ laufe, sei die Zeit für die Etablierung des mOc II reif gewesen. Von Bochum aus werden Gesundheitseinrichtungen im Ruhrgebiet und im Rheinland versorgt. In einer zentralen Sterilisationsanlage werden zudem Untersuchungs- und Operationsinstrumente gereinigt und keimfrei gemacht. Zu den Kunden zählen neben Krankenhäusern der Franziskus Stiftung auch externe Kliniken, beispielsweise konfessionelle Hospitäler in Essen und Gelsenkirchen sowie die Düsseldorfer Häuser der Sana Kliniken AG. „Die Dienstleistungen des mOc erweisen sich für die von hier versorgten Krankenhäuser, Arztpraxen, Reha-Zentren und Seniorenheime als überaus vorteilhaft“, so Dr. Goedereis, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung. Erfolgreiche Kooperation mit der Fiege Logistikgruppe „Wir sind stolz, einen Beitrag für das mOc II zu leisten“, betonte Dr. Hugo Fiege für die Fiege Logistikgruppe. Gemeinsam mit der Franziskus Stiftung habe man sich schon vor Jahren auf den Weg in die Healthcare-Logistik gemacht. „Die Healthcare-Logistik wird sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln und wir setzen auf eine lange und kontinuierliche Partnerschaft“, so Dr. Hugo Fiege. Die Bochumer Bürgermeisterin Erika Stahl hob den Beitrag des mOc II zum wirtschaftlichen Strukturwandel der Stadt hervor. Bochum sei einer der größten Krankenhaus-Standorte Deutschlands. Die Stadt verfüge über eine exzellente Infrastruktur und biete die Kooperation mit Hochschulen an. „Bochum setzt auf die Gesundheitswirtschaft und die Franziskus Stiftung setzt auf Bochum“, unterstrich die Bürgermeisterin. v.l.n.r. : Eva Genzinger, Guido Bötticher, Vera Scharr, Philipp Böhme VISUS erhält Creditreform Zertifikat Verlässlichkeit ist einer der wichtigsten Werte, denen sich die Bochumer VISUS GmbH seinen Kunden gegenüber verpflichtet fühlt. Das gilt nicht nur für die Produktentwicklung sowie Service und Support, sondern auch für die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens. Und genau diese wurde nun durch ein Zertifikat der Creditreform bestätigt, das am 29. April im Bochumer Unternehmenssitz verliehen wurde. Damit zählt VISUS zu den lediglich 1,7 Prozent der deutschen Unternehmen, die über ein solches Zertifikat verfügen. Bewertungsgrundlage für die strenge Vergabe der Creditreform Zertifikate sind die Bilanzbonität, der Bonitätsindex sowie die Erstellung einer Jahresabschluss- und Zukunftsanalyse. Konkret muss der Bonitätsindex einen Wert von 100 bis 249 aufweisen, VISUS bewegt sich innerhalb des kleinen Kreises der Zertifikatsträger in diesem Bereich sogar im oberen Drittel. Bei der Bilanzbonität erhielt VISUS die Bestnote und wurde in die Klasse CR1 eingestuft. Und schließlich ließ auch die Befragung des Unternehmens hinsichtlich der aktuellen und künftigen Situation keinerlei Bonitätsrisiken erkennen. „Eine starke wirtschaftliche Ausgangsposition ist der Garant für eine strukturierte und in die Zukunft gerichtete Weiterentwicklung der Produkte und der Geschäftsaktivitäten. Die objektive Bestätigung der hervorragenden Bonität durch die Creditreform zeigt uns, dass unsere Unternehmensstrategie auf einer sehr soliden Basis fußt und wir gestärkt nach vorn sehen können. Darüber hinaus sendet das Zertifikat ein positives Signal an potenzielle Neukunden, da es ein wichtiges Kriterium der Risikoanalyse erfüllt, die vor jeder Investitionsentscheidung ansteht”, erklärt Guido Bötticher, VISUS Geschäftsführer, die Gründe für die Entscheidung, das Unternehmen der strengen Prüfung zu unterziehen. Rund 120 Gäste folgten der Einladung zur feierlichen Eröffnung. www.medlands-ruhr.de 3 medlands.NEWS 28. Mai 2013 Der Gesundheitsstandort Bochum Akademische Feier zur Emeritierung von Prof. Ulf Eysel Einer der profiliertesten RUB-Wissenschaftler geht in den Ruhestand Prof. Dr. med. Ulf T. Eysel Seit 1987 forschte und lehrte er an der Ruhr-Universität. Nun geht Prof. Dr. med. Ulf T. Eysel in den Ruhestand. “Mit ihm verlässt uns einer unserer profiliertesten Wissenschaftler”, sagte RUB-Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler. “Er hat nicht nur als langjähriger Sprecher des SFB ‚Neurovision’ maßgeblich zum exzellenten Leistungsstand der Bochumer Neurowissenschaft beigetragen, sondern in den letzten Jahren auch in seiner Eigenschaft als Prorektor für Forschung und Struktur entscheidenden Anteil an den Erfolgen der Uni in der Exzellenzinitiative gehabt.” Anlässlich der Emeritierung fand Ende Februar eine Akademische Feier im Veranstaltungszentrum der RUB statt. Auch nach der Emeritierung im Dienst der RUB Ulf Eysel wird der RUB weiterhin verbunden bleiben – als Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis, als stellvertretender Sprecher des “Research Department Neuroscience” sowie der “International Graduate School of Neuroscience” und als Forscher im Sonderforschungsbereich 874 “Integration und Repräsentation sensorischer Prozesse”. Außerdem begleitet er die beiden Großforschungsprojekte PURE und RESOLV als Rektoratsbeauftragter. “Ulf Eysel hat uns extrem viele wichtige Erkenntnisse über das Sehsystem geliefert und somit entscheidend daran mitgewirkt, dass wir die Funktion und Plastizität des visuellen Kortex verstehen”, fasst Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan, seine Nachfolgerin am Lehrstuhl Neurophysiologie, zusammen. “Seine wissenschaftliche Brillanz kombiniert mit seiner Menschlichkeit haben ihn zu einem Rollenmodell für viele Forscher gemacht.” Er habe außerdem einen wichtigen Grundstein für die Neurowissenschaften an der RUB gelegt. Denn 1990 gründete Ulf Eysel mit Kollegen eine DFG-Forschergruppe, die 1996 in den SFB “Neuronale Mechanismen des Sehens – Neurovision” überging, deren Sprecher er über die gesamten 18 Jahre bis Ende 2007 war. Außerdem war er entscheidend an der Einrichtung der “International Graduate School of Neuroscience” beteiligt. Er ist Mitglied der “Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina” sowie der “Russischen Akademie der Wissenschaften”. 1994 verlieh die DFG ihm den Leibniz-Preis. Von Dezember 2008 bis Dezember 2012 war Ulf Eysel zunächst Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der RUB, später Prorektor für Forschung und Struktur. 4 Neues Medikament gegen Multiple Sklerose Daclizumab-Spritzen alle vier Wochen reduzieren Schübe und bleibende Schäden Auf der Suche nach neuen Medikamenten gegen die schubförmige Multiple Sklerose (MS) haben Forscher unter Studienleitung der Neurologie des RUB-Klinikums St. Josef Hospital (Prof. Dr. Ralf Gold) einen erfolgversprechenden Kandidaten getestet: Eine pharmakologisch modifizierte Form von Daclizumab reduzierte im Vergleich zur Placebo-Gruppe bei Anwendung alle vier Wochen über ein Jahr hinweg die Wahrscheinlichkeit für einen MS-Schub um über 50 Prozent. Auch das Risiko für bleibende Einschränkungen sank um rund die Hälfte. Mehr als 600 Patienten in ganz Europa und Indien nahmen teil Die Forscher in 76 Zentren in ganz Europa und Indien schlossen insgesamt über 600 Patienten mit schubförmiger MS in diese Zulassungsstudie ein. Es zeigte sich, dass das Risiko für einen MSSchub in der Gruppe, die 150 mg Daclizumab erhielt, um 57 Prozent geringer war als in der Placebo-Gruppe; bei den Patienten, die 300 mg Daclizumab erhielten, reduzierte sich das Risiko um 43 Prozent. Eine fortschreitende Behinderung durch die MS-Erkrankung trat in den beiden mit Daclizumab behandelten Gruppen ebenfalls um die Hälfte seltener auf als in der Placebo-Gruppe. Die Anzahl neuer Entzündungsherde in Hirn und Rückenmark sank durch die Daclizumab-Therapie um etwa 40 Prozent. Unerwünschte Nebenwirkungen waren selten und betrafen hauptsächlich die Leberfunktion und Hautentzündungen. “Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden Monitoring-Programme und Therapie-Richtlinien entwickelt”, erklärt Prof. Gold, “so dass man Fälle von immunbedingten Nebenwirkungen früh erkennen kann.” Insgesamt werten die Forscher die Ergebnisse der Studie als Erfolg: “Die Dosis von 150 Milligramm alle vier Wochen hat sich als viel versprechend für weitere Studien herausgestellt. Insbesondere zeigen sich völlig neue Wirkmechanismen, nämlich die verbesserte Rekrutierung von körpereigenen, regulatorischen natürlichen Killerzellen als Schutzmechanismus. Daclizumab könnte in Sachen Wirkmechanismus, Sicherheit und Verträglichkeit einer der dringend benötigten neuen Wirkstoffe zur Behandlung der Multiplen Sklerose werden.” Daclizumab ist ein sogenannter monoklonaler Antikörper, der auf das Immunsystem wirkt. Er blockiert den hochaffinen Rezeptor des entzündungsfördernden Botenstoffs Interleukin-2, von dem man annimmt, dass er bei der Multiplen Sklerose eine bedeutende Rolle spielt. Bei MS greift das körpereigene Immunsystem die Isolierschicht der Nervenzellen an und zerstört sie. Der Eingang des St. Josef Hospitals Der G Bergmannsheil ist anerkanntes TEE-Fortbildungszentrum Klinik bildet Anästhesisten in der perioperativen Ultraschalluntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre aus Die Ultraschalluntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre, die sogenannte Transösophageale Echokardiographie (TEE), ist ein spezielles Verfahren, um bestimmte Teile des Herzens bildlich darstellen zu können. In der Herzchirurgie wie zur Abklärung von Notfallpatienten mit unklarer Symptomatik ist sie daher unerlässlich. Insbesondere bei der Durchführung im Umfeld einer Operation, also der perioperativen TEE, ist spezielles Know-how erforderlich. Die Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerz- Universeller Proteinadapter RUB-Forscher entwickeln chemisch spezialisierte Germaniumoberfläche Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben eine neue Methode entwickelt, um Proteine an die Oberfläche von Germaniumkristallen zu heften – erstmals auch Membranproteine. Das erlaubt, Interaktionen zwischen Molekülen mittels Infrarotspektroskopie zeitaufgelöst bis auf einzelne Atome genau zu verfolgen. Das Verfahren setzen sie im EU-Projekt “Kinetics for Drug Discovery, K4DD” ein, in dem Wissenschaftler das Zusammenspiel von Arzneistoffen und ihren Interaktionspartnern ergründen. Das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert, PD Dr. Carsten Kötting und Jonas Schartner vom Lehrstuhl Biophysik berichtet im “Journal of the American Chemical Society”. Mit der neuen Technik können sie nun auch sogenannte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren untersuchen, die Wirkort für viele Medikamente sind. Proteine über Elektronenpaarbindungen an Germanium heften V.l.: Dr. Ties Meyer-Jark (HDZ NRW), Dr. Britta Wolf und Prof. Dr. Peter Zahn (beide Bergmannsheil) an der TEE-Simulationspuppe – Foto: Armin Kühn medizin im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil erhielt jetzt die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) als TEE-Fortbildungszentrum. Damit ist die Klinik befugt, Fachärzte gemäß den Richtlinien der DGAI in der Anwendung dieses Verfahrens zu schulen. Zertifiziert als eine von wenigen Kliniken in Deutschland „Mit der Zertifizierung erweitern wir unser Kompetenzspektrum in der qualitätsgesicherten Fortbildung ärztlicher Kollegen“, so Prof. Dr. Peter Zahn, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin. „Deutschlandweit verfügen derzeit mehr als 30 Kliniken über die DGAI-Anerkennung als TEE-Fortbildungszentrum, unsere Klinik gehört jetzt dazu.“ Im Zusammenhang mit einer Operation wird die perioperative TEE in aller Regel von Anästhesisten durchgeführt. In der herzchirurgischen Diagnostik gilt die perioperative TEE daher als Standardverfahren, darüber hinaus spielt sie auch in der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin als klinisches Routineinstrument eine wichtige Rolle. Mit der Infrarot (IR)-Differenz-Spektroskopie analysieren Forscher dynamische Vorgänge in Proteinen. In einer früheren Studie war es Bochumer Biophysikern bereits gelungen, Proteine über Lipide an Germaniumoberflächen zu binden und sie so der IR-Spektroskopie zugänglich zu machen. Dabei strahlen die Forscher in den Germaniumkristall Infrarotlicht ein, das vielfach an dessen Grenzflächen reflektiert wird. Ein Teil des Lichts tritt aus dem Kristall aus und erreicht so die auf der Oberfläche gebundenen Proteine. Bei dem neuen Verfahren koppeln sie die Proteine über eine Elektronenpaarbindung an das Germanium. Diese ist stabiler und funktioniert sowohl für lösliche als auch für Membranproteine. “Membranproteine benötigen eine Art Seife als Außenhülle, ein Detergenz, welches eine Lipidschicht abwäscht. Unsere neu entwickelte Oberfläche bleibt im Gegensatz dazu stabil”, sagt Jonas Schartner. Erster Test erfolgreich Die Forscher bestückten den Germaniumkristall mit dem Schalterprotein Ras, das eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung spielt. Dort ließen sie es mit einem zweiten Molekül interagieren, das Ras an- und abschaltete. Diese beiden Zustände – “An” und “Aus” – spiegelten sich in den Infrarot-Differenzspektren wider. Mit der neuen Methode machte das RUB-Team also erfolgreich eine Proteininteraktion sichtbar. In Zukunft sollen Arzneistoffe und ihre Rezeptoren auf den Prüfstand. www.medlands-ruhr.de 5 medlands.NEWS 28. Mai 2013 Der Gesundheitsstandort Bochum Gemeinsames Projekt von ITP und RUB wird gefördert Im Rahmen des Förderprogramms “Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand” (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat die Innovative Tomography Products GmbH (ITP) gemeinsam mit der Ruhr Universität Bochum eine Förderung über einen Zeitraum von zwei Jahren erhalten: für das Kooperationsprojekt “Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Markerbeschichtung auf Medizinprodukten zur verbesserten Visualisierung/ Positionierung von MRT-geführten minimalinvasiven Anwendungen”. Projektpartner der ITP an der Ruhr Universität Bochum ist der Lehrstuhl für Allgemeine Elektrotechnik und Plasmatechnik (AEPT), Lehrstuhlinhaber: Prof. Awakowicz. In dem Projekt geht es um die Umsetzung eines bereits gemeinsam zum Patent angemeldeten Verfahrens zur Erzeugung von dünnsten ferromagnetischen Schichten auf Medizinprodukten. Katheter, Kanülen oder Führungsdrähte werden dann mit Plasmaverfahren beschichtet, um diese im MRT (Kernspintomographen) sichtbar zu machen. Die Sichtbarkeit der Produkte ist für eine sichere Anwendung in der MRT-geführten Therapie unumgänglich. Die ITP ist ein junges Unternehmen mit Sitz im BioMedizinZentrum Bochum und entwickelt und vertreibt Katheter, Instrumente und Verbrauchsartikel für minimalinvasive therapeutische und diagnostische Verfahren in der bildgesteuerten Medizin. Schwerpunkt ist hier die MRT (Magnetresonanztomographie). Klinik für Anästhesiologie hat neuen Direktor Michael Adamzik wechselt zum Knappschaftskrankenhaus Prof. Dr. Michael Adamzik ist neuer Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Michael Zenz an, der in den Ruhestand gegangen ist. Zuletzt arbeitete Adamzik als Geschäftsführender Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen. Mit seinen 41 Jahren ist Adamzik bundesweit der jüngste Ordinarius im Bereich der Anästhesie. Er ist Experte auf dem Gebiet in der Behandlung von Blutvergiftungen und Prof. Dr. Michael Adamzik akutem Lungenversagen. Wissenschaftlich hat er nach genetischen Varianten im Erbgut von Patienten mit Blutvergiftung gesucht, die sowohl die Therapie als auch das Überleben bei Blutvergiftung beeinflussen. 2009 erhielt er das DGAI-Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung für seine Studie mit dem Titel: “Der Aquaporin-5-Gen Promotor A(-1364)C Polymorphismus beeinflusst die Letalität bei schwerer Sepsis”. Zwei Jahre später wurde er für seine Studie “Comparison of thromboelastomertry with procalcitonin, interleukin 6, and C – reactive protein as diagnostic tests for severe sepsis in critically ill adults” mit dem Roger-Bone-Preis der Deutschen Sepsis-Gesellschaft ausgezeichnet. Zuletzt hat er im Jahr 2013 zwei weitere international beachtete Publikationen zum Thema Blutvergiftung in dem amerikanischen Fachjournal “Anesthesiology” veröffentlicht. Termine 05. - 07.06.2013 - Berlin - 9. NRW-Gemeinschaftsauftritt auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit www.hauptstadtkongress.de 13.06.2013 - Essen - 5. Branchenforum HEALTH BUSINESS RUHR Employer Branding in der Gesundheitswirtschaft www.medeconruhr.de 20./21.06.2013 - Duisburg - Krankenhaustechnika 2013 „Das Krankenhaus der Zukunft“ Tagung der Fachvereinigung Krankenhaustechnik www.fkt.de 11.07.2013 - Bochum - 1. NRW-Forum Rehabilitationstechnik Technisch assistierte Rehabilitation: Schnittstelle zwischen Technik und Versorgung www.medeconruhr.de 66 Impressum medlands.NEWS ist ein Newsletter von medlands.RUHR einer Initiative der Wirtschaftsförderung Bochum und der Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum mbH. Herausgeberin Stadt Bochum, Die Oberbürgermeisterin, Wirtschaftsförderung medlands.NEWS wird redaktionell unterstützt durch www.medlands-ruhr.de