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Medizintechnologie.de
Industrie-in-Klinik-Plattform
Optimierte Innovation durch mehr
Kooperation
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22.05.2014 Neuentwicklungen im Versorgungsbereich sollen in Zukunft früher
und besser auf die Gegebenheiten im klinischen Alltag abgestimmt werden. Die
enge Kooperation von Industrie und Klinik setzt auf eine geeignete Infrastruktur
"vor Ort", deren Aufbau und Erprobung mit Fördermitteln des BMBF
(Bundesministerium für Bildung und Forschung) unterstützt wird. Die Plattformen
können hierbei individuell ausgestaltet werden und Innovationen von der
angewandten Forschung bis zur klinischen Erprobung begleiten.
1
Der Medizintechnik-Markt und seine Anforderungen
Innovative Ideen sind gefragt, um dem auf Wettbewerb ausgerichteten
Medizintechnikmarkt auch auf nationaler Ebene neue Impulse zu geben.
Existenzgründer im Medizintechniksektor benötigen neben erheblichen finanziellen
Ressourcen vor allem sehr viel praktische Unterstützung, um ihre Idee in ein marktfähiges
Produkt umzusetzen. Oft hat das klinische Umfeld jedoch andere Rahmenbedingungen oder
Vorstellungen als der Innovator – und
das Produkt damit leider weniger
Aussicht auf Erfolg. Neue
Fördermodelle sollen daher einen
Rahmen schaffen, in dem Produktund Prozessinnovationen stärker als
in der Vergangenheit gemeinsam mit
Medizinern und Klinikpersonal
realisiert werden können.
Wärmeaustauscher für einen kardiopulmonalen
Der Umsatz der Medizintechnik in
Bypass
Deutschland ist in den vergangenen
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sechs Jahren mit jährlichen
Wachstumsraten von etwa 5 %
deutlich gestiegen. Allerdings beruhte die Wachstumsrate vor allem auf einer Steigerung des
Exportmarktes, während der Inlandsumsatz seit 2010 nahezu stagniert (Quelle: Spectaris
2012). Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung
gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie den Nationalen Strategieprozess „Innovationen in der Medizintechnik“
durchgeführt. Im Ergebnis wurde der Forschungspolitik von den 150 eingeladenen Experten
aus allen beteiligten Akteursgruppen empfohlen, neue Formate der Forschungsförderung zu
etablieren, um die Innovationskraft der Medizintechnik zu stärken. MedizintechnikUnternehmen in Deutschland können nur dann bestehen, wenn sie dem extrem hohen
Innovationsdruck und der großen internationalen Konkurrenz ständig mit einer Anpassung der
Marktstrategie an die Markterfordernisse begegnen. Daher sind neue Ideen gefragt, wie sich
Innovationen und Anforderungen des Anwenders besser aufeinander abstimmen und
Entwicklungszeiten reduzieren lassen. Die Lösung des Problems liegt nahe: Die wertvollen
Erfahrungen aus dem klinischen Versorgungsalltag, zusammen mit der Expertise der
Mediziner an Kliniken mit Forschungsauftrag und auch Krankenhäusern der Regelversorgung,
müssen in Zukunft weitaus stärker als bisher in den Innovationsprozess einfließen.
Die deutsche Medizintechnik ist mit rund 1200 kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU)
im Wesentlichen mittelständisch geprägt und weist einen relativ hohen Anteil an Investitionen
im Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE) auf. Der wirtschaftliche Erfolg der Branche
basiert vor allem auf der großen Innovationskraft; etwa ein Drittel des Umsatzes geht auf
Produkte zurück, die weniger als drei Jahre alt sind, wie der Schlussbericht des Nationalen
Strategieprozesses „Innovationen in der Medizintechnik“ anmerkt. Oft jedoch schaffen es selbst
innovative FuE-Projekte nicht bis zur Marktreife, vor allem im klinischen Bereich. Kliniken
fragen zunehmend Komplett- und Prozesslösungen nach, die ohne einen detaillierten Einblick
in die Alltagsabläufe kaum zu realisieren sind. Ein intensiver Informationsaustausch zwischen
innovativen Unternehmen und dem späteren klinischen Anwender ist allerdings in vielen
Fällen aufgrund langer Wege und der hohen Arbeitsbelastung von Medizinern und
Klinikpersonal nur sehr eingeschränkt möglich. Wenn jedoch der intensive Kontakt zur Klinik
nicht bereits in der Produktforschung gesucht oder die Anforderungen an ein Produkt oder
einen Prozess nicht früh genug thematisiert werden, geht die neue Entwicklung leider allzu
oft an der Praxis vorbei.
Neue Wege für Medizintechnik-Fördermaßnahmen
Das Problem der nicht optimal an den klinischen Alltag angepassten Neuentwicklungen
wurde auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erkannt, die mit einem neuen
Förderansatz die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Start-ups und etablierten
Unternehmen steigern will. Unternehmen, Kliniken und potenzielle Investoren müssen wieder
„unter ein Dach“ gebracht werden, um Kooperationsprojekte zu entwickeln und zu realisieren.
Diese Vorstellung führte zu dem Modell der Industrie-in-Klinik-Plattformen, bei der der
Innovator direkt in den Alltag des Mediziners oder medizinischen Personals integriert ist.
Abgesehen von der grundsätzlichen Idee ist die Ausgestaltung der Industrie-in-KlinikPlattform nicht vorgegeben – Inkubatorplattformen sind ebenso denkbar wie Akzeleratorbasierte Projekte. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen, und welche Parameter sind
wichtig, wenn Unternehmen professionelle oder finanzielle Unterstützung für Industrie-inKlinik-Plattformen benötigen? Ein Blick auf die Vor- oder Nachteile jedes dieser Modelle ist
unbedingt zu empfehlen, bevor ein Unternehmen Fördermittel beantragt.
2
Industrie-in-Klink-Plattformen - die Qual der Wahl
Welche Fördermaßnahme ist im Einzelfall geeignet? Was braucht ein Start-upUnternehmen für den Innovationserfolg?
Bei jedem der drei hier vorgestellten
Fördermodelle geht es in erster Linie
um die räumliche Nähe von Start-ups
oder etablierten
Industrieunternehmen zu denjenigen
Kliniken, die eine Neuentwicklung
aus klinischer Sicht beurteilen, zur
Forschung und Entwicklung
beitragen oder in der Praxis testen
können. Den Schwerpunkt kann hier
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jedes Konsortium aus Klinik,
Unternehmen und ggf. auch
Investoren selbst setzen.
Bei allen Modellen können Forscher, Entwickler und Techniker vor allem von Start-ups sowie
KMU, aber auch von bereits am Markt etablierten Unternehmen zeitlich begrenzt in Kliniken
Räume anmieten. Die Idee ist immer, direkt von der Expertise vor Ort zu profitieren – eine
Vorgehensweise, die für große internationale Unternehmen mit ihrem viel größeren
Finanzbudget gängige Praxis ist. Durch die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur und
eine enge Verzahnung von Unternehmen, forschendem Mediziner und Anwendern lassen
sich so neue Produkte im Dialog miteinander entwickeln und optimieren. Je nach Bedarf des
Unternehmens können Fördermodell oder Finanzierung allerdings sehr unterschiedlich
gestaltet sein - die klassische „Qual der Wahl“, die aufgrund der Vielzahl an Angeboten
vermutlich nicht immer einfach ausfällt.
Akzelerator- oder Inkubator-Programm, Company-Builder, Business-Angel, Venture-Capital… ?
Start-ups müssen sich bereits frühzeitig informieren und entscheiden, welches Fördermodell
sie im konkreten Fall benötigen. Dabei spielen auch Fragen wie die klinische Machbarkeit oder
die technische Umsetzbarkeit der Innovation eine Rolle. Wissenschaftliche Projekte aus der
Grundlagenforschung erfordern eine ganz andere Art der Starthilfe als Medizinprodukte, die
bereits kurz vor der Zulassung stehen. Aus Sicht der KMUs besteht die größte
Herausforderung vermutlich darin, aus der Flut der öffentlichen oder privaten Förderprojekte
genau das Modell auszuwählen, das am besten für das geplante Vorhaben geeignet ist.
Leider sind die unterschiedlichen Formen der Start-up-Förderung sprachlich oft nicht
eindeutig voneinander abgegrenzt. Die Angebote unterscheiden sich zudem erheblich im
Hinblick auf die Förderlaufzeit, die zur Verfügung gestellten Leistungen und Mittel oder die
Frage, wie hoch die vom Inkubator, Business-Angel oder Venture-Capitalist als Gegenleistung
geforderte Unternehmensbeteiligung jeweils ausfällt.
1. Inkubator-Plattformen
In der Medizin bezeichnet der Begriff „Inkubator“ einen klimatisierten Schrank im Labor oder
ein spezielles Bett für die Behandlung und Pflege von Frühgeborenen. Im Kontext mit
Unternehmensgründungen ist allerdings nicht der Brutschrank gemeint, sondern eine
Einrichtung, die eine innovative Idee frühzeitig möglichst gut auf den Weg ins Leben bringt –
also gewissermaßen „ausbrütet“. Ein Inkubator evaluiert Produktideen im Übergang von der
angewandten Forschung zur Entwicklung im Hinblick auf seine medizinische und
versorgungsseitige Relevanz und bietet dem jungen Start-up-Unternehmen die optimale
Umgebung zur Umsetzung dieser Entwicklung in die Praxis. Plattformen nach dem
Inkubatormodell können nicht nur von Kliniken, sondern zum Beispiel auch von
unabhängigen Investoren oder Betreibern von Gründerzentren (englisch „Business
Incubator“) realisiert werden. Diese bieten nicht nur die Voraussetzung für die Entwicklung vor
Ort und stimmen den Austausch mit den Klinikern ab. Sie beraten die Unternehmen, coachen
die Mitarbeiter, oder offerieren umfangreiche Service- oder Dienstleistungspakete wie
Netzwerke oder Kundendateien. Zudem stellen sie Gründerteams zusammen, organisieren
Marketingmaßnahmen oder Messeauftritte und bringen ihr ganz persönliches Know-How für
die Umsetzung von Grundlagenforschung in die Praxis ein. Für diese Art der Starthilfe werden
von Start-ups üblicherweise Geschäftsanteile im einstelligen Prozentbereich als
Gegenleistung an die Betreiber übertragen.
Hochschulinkubatoren wie das EXIST-SEED-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie (BMWi) richten sich vor allem an potenzielle Gründer aus dem
Hochschulbereich. Sie sind, ebenso wie die staatlichen Gründerzentren, primär gemeinnützig
ausgerichtet. Die Förderinitiative SIGNO des BMWi hilft Hochschulen, KMUs oder freien
Erfindern vor allem bei der rechtlichen Sicherung und wirtschaftlichen Verwertung der
innovativen Ideen für eine gewerbliche Nutzung – auch das ist ein wichtiger Aspekt bei der
Unternehmensgründung. Staatliche Gründerzentren zielen vor allem auf eine regionale
Förderung der Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ab. Private
Businessinkubatoren verlieren nie die eigene Rendite aus dem Blickfeld und werden mit
Geschäftsanteilen des Start-ups für ihre Leistungen bezahlt. Doch auch das privat geförderte
Modell hat Vorteile: Beide Geschäftspartner sind an einem schnellen wirtschaftlichen Erfolg
der Idee interessiert. Allerdings lassen sich private Inkubatoren nur schwer in sehr frühen
Phasen einer Entwicklung (der so genannten Pre-Seed-Phase) finden, bei der die
Wirtschaftlichkeit der Erfindung noch weit in der Zukunft liegt. Im Fall einer In-Klinik-InkubatorPlattform sollten die Inkubatoren genau diese Art der Starthilfe leisten können. Zudem sollte
er vor Ort ansässig sein, also in unmittelbarer Nähe zu einer oder in einer Klinik, um die
Innovation in enger Anbindung zu begleiten.
2. Akzelerator-Plattformen
Oft fälschlicherweise als Synonym für einen Inkubator verwendet, ist ein Akzelerator mehr ein
„Entwicklungsbeschleuniger“. Die Produktidee ist vorhanden und erforscht, die
Produktentwicklung kann unverzüglich starten. Der Akzelerator beschleunigt den
Entwicklungsprozess, indem er Unternehmen in der Phase der Produktentwicklung gezielt
unterstützt und die notwendige Infrastruktur für den schnellen Unternehmensaufbau bietet.
Der Akzelerator stellt Büro- oder Geschäftsräume zur Verfügung oder klärt Fragen zur
Zulassung und Erstattung des Produktes. Als Gegenleistung treten die Unternehmen dafür
Geschäftsanteile im zumeist zweistelligen Prozentbereich ab. Akzeleratoren können von
Klinikketten, Industrie- oder Venture-Capital-Unternehmen etabliert werden, aber auch aus
der Zusammenarbeit von Kliniken und Unternehmen der Medizintechnik hervorgehen. Das
Coaching durch qualifizierte Mentoren in Richtung Zulassung und Erstattung sowie der
Zugang zu Banken, Investoren oder anderen Finanzierern qualifizieren einen Akzelerator.
Akzelerator-Programme eignen sich vor allem dann, wenn die Innovation schon in einem
fortgeschrittenen Stadium ist und es primär darum geht, das Produkt noch einmal den
Marktanforderungen anzupassen, die Zulassung zu forcieren oder potenzielle Investoren für
eine Anschlussfinanzierung zu gewinnen. Interessierte Gründer sollten sich daher im Vorfeld
Gedanken machen, ob sie und ihr Projekt den Anforderungen für ein derartiges Programm
entsprechen und die technische Umsetzbarkeit der Produktidee gegeben ist. Andere wichtige
Fragen betreffen die eher knappe Dauer der Fördermaßnahme, die Qualität des Netzwerkes,
das zur Verfügung gestellt wird oder möglicherweise zusätzlich anfallende Kosten für
umfangreiche PR (Public Relations)-Maßnahmen.
3. Integrator-Plattformen
Integratoren sorgen dafür, ein Unternehmen langfristig in eine Klinik oder ein
Versorgungszentrum einzubinden – zu integrieren, wie der Name schon sagt. Der
Grundgedanke des Integrationsmanagements beruht auf der Vorstellung, alle Phasen der
Innovation möglichst optimal in Abstimmung mit den Erfordernissen des Klinikalltags zu
koordinieren und eine ständige Kommunikation zwischen Innovator und Anwender zu
garantieren, die das Produkt oder den Prozess im Alltag weiter optimieren lässt. Zudem sind
intensive Kooperationen mit anderen Partnern gefragt – Pharmaunternehmen zum Beispiel,
oder Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Diese
Förderstrategie ist vor allem für Innovationen geeignet, die sich bereits am Markt etabliert
haben und deren Wirkungsradius ausgeweitet werden soll.
3
Inkubator oder Akzelerator als Erfolgsmodell
Wie effektiv Fördermodelle aussehen können, zeigen Beispiele aus der Praxis. Israel
nimmt in dieser Hinsicht eine besondere Stellung ein.
Das israelische Inkubator-Programm gilt als eines der erfolgreichsten Fördermodelle in der
Technologieförderung. Auch in
Deutschland existiert mittlerweile
eine Vielzahl von Initiativen zur
Unternehmensgründung im
Technologiesektor. Auch die
Medizintechnik profitiert von solchen
Initiativen. Zusätzlich braucht sie
eine funktionierende Schnittstelle ins
klinische Umfeld.
Quelle: © Rido - Fotolia.com
In den letzten Jahren konnte vor
allem Israel mit einem rasanten Wirtschaftswachstum aufwarten. Der wirtschaftliche Erfolg ist
zu einem großen Teil einer äußerst aktiven Gründerszene zuzuschreiben, wie Dr. Orna Barry,
Leiter der FuE (Forschung und Entwicklung)-Abteilung im israelischen Wirtschaftsministerium
in einem Interview betonte. Das israelische Wirtschaftsministerium initiierte 1991 ein InkubatorProgramm mit 24 Gründerzentren, die nicht nur ihr Know-how, sondern auch erhebliche
Finanzmittel zur Verfügung stellten. Als Anschub-Finanzierung werden junge Unternehmen
mit bis zu 500.000 US-Dollar unterstützt, die zu 80 % vom Staat und zu 20 % von privaten
Investoren stammen müssen. Mit diesem Kapital kann sich das Start-up Hilfe für die
Unternehmensgründung in einem der zahlreichen Inkubator-Programme suchen. Der größte
Anteil der geförderten Projekte mit Laufzeiten von bis zu erstaunlichen acht Jahren fällt mit 40
% (Stand: Ende 2012) in den Bereich der Medizintechnik, die schon allein aufgrund der langen
Zulassungsverfahren mehr Entwicklungszeit benötigen als Innovationen in anderen
Bereichen. Entsprechend groß ist die Auswahl der potentiellen Unterstützer in den Life
Sciences. Die Israel Venture Capital (IVC)-Datenbank nennt über 1000 Unternehmen im Biound Medizintechniksektor. Dazu kommen tausende von Risikokapital- und Private Equity Fonds,
Technologie-Inkubatoren, Dienstleistungsanbieter und Mentoren, die der Neugründung auf
den Weg helfen können – ein extrem effizientes Netzwerk, das den großen Erfolg der
israelischen Gründerszene in der Medizintechnikbranche maßgeblich mitgeprägt haben dürfte.
Ein Förderbeispiel aus Deutschland: hub:raum
Auch in Deutschland existieren Fördermodelle mit Beispielcharakter wie das 2012 gegründete
hub:raum-Projekt, ein Akzelerator-Programm der Deutschen Telekom für Berliner Start-upUnternehmen. Die Telekom hat die unterschiedlichen Förderphasen jedoch anders definiert:
Das Akzelerator-Programm der Telekom mit finalem „Demo Day“ unterstützt in diesem Fall
neue Unternehmensgründungen in der Frühphase der Entwicklung. Das nachgeschaltete
Inkubator-Programm ist hingegen für Start-ups mit mehr Erfahrungen konzipiert, die sechsbis zwölf Monate lang durch Mentoren beraten werden und Büroräume oder das Netzwerk
des Telekommunikationsunternehmens nutzen können. Mit einer breiten Mischung an
hub:raum-Förderprojekten sind seit 2013 auch etliche Projekte aus dem Bereich der
Medizintechnik realisiert worden, die je mit einem Startkapital von 100.000 bis 300.000 Euro
gefördert werden und dafür zwischen 10 und 25 % Geschäftsanteile für diesen Service
abtreten. Eines dieser Förderprojekte ist die medizinische Applikation „Goderma“, ein OnlineDienst zur Früherkennung von Hautkrebs und anderen Hautveränderungen. Der Patient
versendet Smartphone-Fotos des betreffenden Hautareals, die von Hautärzten begutachtet
werden.
In Israel profitieren Medizintechnik-Start-ups davon, dass einige Gründerzentren in oder an
großen Kliniken angesiedelt sind. Mit der Förderinitiative „Industrie-in-Klinik-Plattformen“
überträgt das BMBF diesen Ansatz auf die Situation in Deutschland und setzt vor allem an der
Schnittstelle zur Klinik neue Akzente. Für die Förderinitiative „Industrie-in-Klinik-Plattformen“
plant das BMBF ab 2016 30 Millionen Euro Fördergelder bereitzustellen. Die
Konzeptionsphase beginnt für erfolgreiche Bewerber bereits 2015 und wird seitens BMBF
zusätzlich mit maximal 1,5 Millionen EUR gefördert. Nun sind Ideen gefragt, wie KMUs, Kliniken
und Investoren gemeinsam Innovationen vorantreiben können, sei es in Form einer individuell
zugeschnittenen Inkubator-, Akzelerator- oder Integrator-Plattform.
Weitere Informationen im Internet:

Artikel "Gelobtes Land für Start-ups?" über die Förderung der israelischen Gründerszene
(2002)
© medizintechnologie.de/kh
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