Ökumenisches Informationszentrum e.V. Gerechtigkeit Frieden Bewahrung der Schöpfung Foto aus der Bildungsmappe "weiß-schwarz" s. Seite 9 APRIL 2016 01067 Dresden - Kreuzstrasse 7 Termine April 2016 / 2 So 3.4. 17.00 KORA-ORGEL-DJEMBÈ Ein Zusammentreffen afrikanischer und europäischer Musik mit Sam Abdou Jaju und Norbert Arendt So 3.4. 20.00 Sofageschichten - Interkulturelle Gespräche Ev.-Luth. Kirche Prohlis Projekttheater Louisenstraße 47 Mo 4.4. 17.00 Ökumenisches Friedensgebet zum Gedenken an Jorge Gomondai Kreuzkirche Mi 6.4. 17.00 Kundgebung zum Gedenken an Jorge Gomondai Mi 6.4. 19.30 Gesprächskreis Soziale Gerechtigkeit Unser Geldsystem verstehen, Teil 2 Referent: Eckardt Rülke, attac Chemnitz ÖIZ Kreuzstraße 7 Fr 8.4. 17.00 Mitgliederversammlung des ÖIZ ÖIZ Kreuzstraße 7 Mo 11.4. 17.00 Ökumenisches Friedensgebet Do 14.4. Ehrenamtscafé: Treff der Initiativenvertreter für ehrenamtliches Engagement für Asylsuchende 18.00 Austausch und Aktuelles 19.30 Werte finden - Umgang mit rassistischen Äußerungen Referentin: Annegret Richter, Gemeindepädagogin Mo 18.4. 17.00 Ökumenisches Friedensgebet Mi 19.4. 19.00 Austausch für ehrenamtliche Sprachlehrer in der Flüchtlingshilfe ÖIZ Kreuzstraße 7 Mi 19.4. 20.00 Lesung: Fracking – Energiewunder oder Umweltsünde? mit Werner Zittel Hauptbliothek JorgeGomondai-Platz Kreuzkirche ÖIZ Kreuzstraße 7 Kreuzkirche Freiberger Str. 35 Do 21.4. 20.00 In der Reihe Welt Weit Sichten: Ausstellungseröffnung Zwischen Duldung und Illegalität Vom Wohnen an Kairos Stadtrand Fotografien von Sunhild Munier und Hannes Heucke Musikalische Begleitung: Obeid Al Yussuf, Paul Hoorn und Simon Hänel LadenCafé aha Kreuzstraße 7 Fr 22.4. 20.00 In der Reihe Welt Weit Sichten: Filmvorführung: 10 Milliarden. Wie werden wir alle satt? Kulturkirche Weinberg Albert-HenselStraße 3 Mo 25.4. 17.00 Ökumenisches Friedensgebet Kreuzkirche Mit Unterstützung von Engagement Global (BMZ), Freistaat Sachsen, Jugendamt Dresden, Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen, Katholischer Fonds, Kirchlicher Entwicklungdienst durch Brot für die Welt Evangelischer Entwicklungsdienst, Stiftung Nord-Süd-Brücken aus BMZ-Mitteln Interview April 2016 / 4 Die Wölfe sind zurück? Erfahrungen eines Studenten aus Kamerun bei der Ausstellung in Dresden Interview mit Tchio Judicael, Elektrotechnik-Student an der TU Dresden Diskussion April 2016 / 4 Beiträge zur gesellschaftlichen Diskussion Parallelgesellschaft Ein Investment-Banker einer großen deutschen Bank fliegt mit seiner Familie in den wohlverdienten Sommerurlaub. Dieses Mal geht es zur erst kürzlich erworbenen Finca auf den Kanarischen Inseln. Der Banker freut sich auf entspannte Tage und Familienausflüge mit der in der Bucht vor Anker liegenden eigenen Yacht. Viel zu schnell geht jedoch auch dieser Urlaub wieder zu Ende. Doch als Trost bleibt beim Rückflug immerhin der Blick nach vorn und die Vorfreude auf ein Golfturnier, das bereits am nächsten Wochenende der eigene Golfclub ausrichten wird. Zugegebenermaßen eine ziemlich klischeehafte kleine Skizze. Doch völlig weltfremd ist dieses Szenario wahrlich nicht! Und vor allem: Es zeichnet das Bild einer exklusiven Parallelgesellschaft. Doch wird der Begriff einer „Parallelgesellschaft" auf die gesellschaftliche „Upperclass“ in der Regel nicht angewendet, sondern hauptsächlich in Bezug auf Migranten. Der Begriff wurde ursprünglich als wissenschaftlicher Begriff von Wilhelm Heitmeyer ins Spiel gebracht. Sehr schnell avancierte er jedoch zum politischen Kampfbegriff, der zeigen soll, dass die Gesellschaft gespalten ist und dass das multikulturelle Zusammenleben nicht funktioniert. Es verwundert daher nicht, dass „Parallelgesellschaft“ 2004 Platz 2 unter den Wörtern des Jahres einnahm, da es so häufig verwendet wurde. Aber was soll eine Parallelgesellschaft eigentlich sein? Will man diesen Begriff definieren, dann vielleicht so: Es gibt eine weitgehende Abkopplung und einen Rückzug von der Mehrheitsgesellschaft mit eigenen wirtschaftlichen und politischen Strukturen, eigenen Werten, eigener Sprache. Die Mitglieder dieser Parallelgesellschaften identifizieren sich mit ihrer Gruppe, nicht mit der Gesamtgesellschaft. Eine solche Identifikation kann natürlich dazu führen, dass man der Gesamtgesellschaft tendenziell abweisend bis feindlich gegenüber steht. Dies ist jedoch keinesfalls zwangsläufig. Von innen betrachtet ist die Parallelgesellschaft jedoch möglicherweise vor allem ein Schutzraum, eine Rückzugsmöglichkeit, um der Isolation, der Fremdheit, der Ablehnung oder Feindlichkeit der Gesamtgesellschaft zu entfliehen. Im Übrigen hatte Heitmeyer in seiner Analyse den Begriff Parallelgesellschaft auch so verwendet: Er zeigte, dass die Abschottung der Arbeitsmärkte, versperrte Aufstiegschancen und Diskriminierung dazu führen, dass Migranten sich zurückziehen in ihre eigene Community. In der jetzigen Verwendung als politischer Kampfbegriff sind Ursache und Wirkung verwechselt: Die Annahme ist, dass die Migranten sich nicht integrieren wollen und sich deshalb in Parallelgesellschaften zurückziehen. Die Annahme von Parallelgesellschaften geht davon aus, dass die Gesellschaft ein einheitliches Ganzes ist – und alle sind gleichermaßen Teil davon. Parallelgesellschaften werden nur in Bezug auf Migranten konstatiert. Doch ist das so? Haben die weißen Deutschen alle gemeinsame Werte und koppeln sich nicht voneinander ab? Haben alle die gleichen Werte? Ist Gott für alle wichtig? Gehört die Einbauküche zum guten Leben? Wie bewirtet man Gäste? Wie viele Maurer hat ein Mediziner in seinem Freundeskreis und hätten alle ähnliche Vorstellungen vom Leben? Parallelgesellschaften gibt es sogar in Bereichen, wo man sie erst einmal gar nicht vermutet. Manche Kletterer beispielsweise verbringen ihr Freizeit fast nur mit anderen Kletterern, mit denen sie auch Werte von Draußensein, Sportlichsein, existenzieller Erfahrung und Überwindung von Ängsten teilen. Kurzum: Wir sind alle in Parallelgesellschaften unterwegs – abhängig von unserer Herkunft, den Freunden, dem Beruf oder der Freizeitgestaltung. Häufig suchen Menschen die Nähe zu anderen, die ihnen ähnlich sind. Und das ist verständlich und auch nicht schlimm. Als problematisch wird dies alles immer erst dann empfunden, wenn migrantische Milieus in den Blick kommen. Diskussion Dabei gilt auch für Migranten: Sie haben ähnliche Erfahrungen, teilen Sprache und Erinnerungen an ihr Herkunftsland, erleben Fremdfühlen und Irritation in ähnlicher Form. Deshalb haben Migranten auch immer die Nähe zu ihresgleichen gesucht und sich dadurch ein Stück ihrer Geschichte und Identität erhalten. So geht es auch Entwicklungshelfern im Ausland oder deutschen Studierenden im Ausland. So war das auch in der deutschen Kolonie in Chicago am Ende des 19. Jahrhunderts. Beispiele aus der Geschichte zeigen, dass Segregation – sprich: Abgrenzung - von der Gesamtgesellschaft zumeist ein vorübergehendes Phänomen war. Und wie stark sich Parallelgesellschaften ausbreiten, wie lange sie bleiben, hat auch mit der Gesamtgesellschaft zu tun: Denn die Entstehung einer Parallel-gesellschaft hat immer zwei Seiten. Es sind die Menschen, die gern in der Nähe von Freunden und Verwandten leben, z.B. Menschen mit türkischer Herkunft in Berlin-Neukölln. Es sind aber auch die weißen Deutschen, die wegziehen aus Vierteln, die einen schlechten Ruf bekommen oder wo die Kinder mit vielen Migrantenkindern in die Schule gehen sollen. Abwertung und Ausgrenzung von Muslimen führt auch dazu, dass diese näher zusammenrücken. Hier ist Politik gefragt: Viertel können aufgewertet werden. Lebendige Nachbarschaften, eine gute soziale Mischung in Stadtteilen lässt sich durch Wohnungsbau und -politik erreichen. Ebenso sind Politik und Gesamtgesellschaft gefragt, Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt abzubauen und Wege in die Gesamtgesellschaft zu öffnen. Das fördert auch Verbindungen zwischen den Gruppen: Das geschieht über Kontakte im Arbeitsleben, Kommilitonen im Studium, die gemeinsame Mitgliedschaft im Sportverein, lebendige Nachbarschaft im Wohn- April 2016 / 5 viertel - sogenannte schwache Verbindungen, Netzwerke, Bekannte. Das braucht eine Offenheit sowohl auf Seiten der Mehrheitsgesellschaft als auch bei den Migranten. Denn es mag so sein, dass Menschen sich oft wohler fühlen mit Menschen, die ihnen ähnlich sind. Das ist auch zu akzeptieren. Doch gleichzeitig ist es ebenso notwendig, Verschiedenheit auszuhalten und auch wertzuschätzen. Gerade an dieser Stelle zeigt sich, wie problematisch es ist, dass wir meist sehr fixiert sind auf das, was wir für unsere „Identität“ halten. Wir sind es trotz Globalisierung und WorldWideWeb – oder vielleicht sogar gerade auch teilweise deshalb – noch immer nicht gewöhnt, das Anderssein des anderen auch als Chance zu begreifen, uns selbst in gewisser Weise „neu und anders“ zu entdecken und wahrzunehmen und auf diese Weise unsere Identität zu „verflüssigen“. Das bisweilen fast schon krampfhafte Festhalten an Identitätsvorstellungen und -idealen dürfte daher auch mit dafür verantwortlich sein, warum der Begriff der Parallelgesellschaft primär negativ besetzt ist und vor allem auf migrantische Milieus bezogen wird. Erst wenn wir akzeptieren, dass eine moderne Gesellschaft in vielerlei Hinsicht von Parallelgesellschaften durchzogen ist, ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass wir uns über alle Unterschiede hinweg darüber verständigen, welcher Grundkonsens für das Zusammenleben aller gelten soll. Silke Pohl In Am Sayad Mahmood Christoph Boosen Bericht April 2016 / 6 Erkenntnisse aus dem Workshop: Welche Beiträge leistet die Entwicklungspolitik für eine nicht-rassistische Gesellschaft? 27.-28. Januar 2016, Dresden Entwicklungspolitik hat den Anspruch, weltweit zu mehr Gerechtigkeit und mehr Chancengleichheit beizutragen. Die entwicklungspolitische Inlandsarbeit reklamiert für sich, nicht nur differenziert Probleme und Chancen in einer globalisierten Welt zu vermitteln. Vielmehr soll die Inlandsarbeit auch dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Horizonte und Perspektiven zu erweitern. Angesichts eines deutlich sichtbaren Rassismus und manifesten Vorurteilsstrukturen gegen Geflüchtete, Migrant/innen, Muslime und People of Colour (PoC) stellen sich die Fragen: Was machen entwicklungspolitische Organisationen, um diese unerträgliche Situation zu verändern? Wo müssen sich Ansätze, Ansprache und Methoden verändern? Welche Forderungen haben entwicklungspolitische und antirassistische Gruppen an staatliche Institutionen und die Politik? Dazu diskutierten am 27. und 28. Januar in Dresden ca. 50 Personen aus entwicklungspolitischen Vereinen, Migrantisch-Diasporischen Organisationen, antirassistischen Initiativen und staatlichen Institutionen. Folgende Erkenntnisse hielten die Veranstalter/innen fest (hier stark gekürzt): 1. Es ist richtig und relevant, Antirassismus und Entwicklungspolitik zusammen zu denken … deutlich wurde aber auch, dass die Engagierten aus der Entwicklungspolitik und die anwesenden antirassistischen Aktivist/innen recht wenig von einander wissen. 2. Begegnungen beinhalten Chancen aber auch Probleme ... so formulierte eine Arbeitsgruppe (AG), wie wichtig die gemeinsame, kollegiale Gestaltung der interkulturellen Begegnung sei. Die Südpartner brauchen eine gleichberechtigte Stimme. Auch wenn die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Finanzen in der Begegnung dies sicherlich behindert. Wenn man Rassismus in Begegnungsreisen nicht thematisiert oder aufarbeitet, dann können dabei Rassismen reproduziert werden. 3. Antirassismus und Globales Lernen haben geringen Stellenwert in Schule, Lehre & Ausbildung ...stellten erfahrene Bildungsreferent/innen fest. Die Zeit, im Rahmen von Projekttagen mit Schüler/innen zu arbeiten, sei oft zu kurz. Problematisiert wurde auch das Lehrmaterial, in dem rassismuskritische und Perspektiven aus dem Globalen Süden fehlen würden. 4. Wie rassistisch ist die Entwicklungszusammenarbeit? … wenngleich niemand der Einschätzung widersprach, dass es in der Entwicklungspolitik eine „Dominanzkultur des Nordens“ gibt, so waren jedoch die Einschätzungen dazu unterschiedlich, wie rassistisch die Entwicklungspolitik sei. Verschiedene migrantische Inputgeber und PoCReferentinnen benannten hier eigene Erfahrungen und fanden auch deutliche Worte. Ein Teilnehmer sprach gar davon, dass Entwicklungspolitik das Rassistischste sei, was in den letzten Jahrzehnten produziert wurde. 5. Auseinandersetzung mit dem eigenen Rassismus – Selbstbeschäftigung oder notwendiger Teil der eigenen Arbeit … während einige TN diese Auseinandersetzung („Critical Whiteness“) auch als Bestandteil ihres entwicklungspolitischen Engagements sehen, wurde von anderen, u.a. von Gästen aus Politik und Fördereinrichtungen hinterfragt, ob man/frau sich in der eigenen Arbeit weniger mit sich selbst beschäftigen sollte und sich nicht dagegen intensiver den Zielgruppen widmen sollte, von denen viele bislang noch nicht erreicht werden. An diesem Punkt herrscht unserer Meinung nach noch erheblicher Klärungs- und Diskussionsbedarf zwischen den „Polen“. Bericht April 2016 / 7 6. Wir sind eingeladen, vor Ort und in den Kommunen einen antirassistischen und weltoffenen Beitrag zu leisten und Vorurteile zu entkräften … so die Bitte der staatlichen Vertreter/innen auf dem Podium. Die Teilnehmenden spiegelten, wie oft sie präsent seien und von staatlichen Stellen nicht wahrgenommen würden. Trotzdem sollten in den nächsten Monaten sehr genau überlegt und „ausarbeitet“ werden, wie diese Rolle antirassistischer und entwicklungspolitischer Akteure und Migrantisch-Diasporischer Organisationen auf kommunaler Ebene im Kampf gegen Vorurteile gegenüber Geflüchteten und bei der Frage des nachbarschaftlichen, interkulturellen Miteinanders auf lokaler Ebene aussehen könnte. 7. Wir vermissen eine klare Positionierung des Staates im Kampf gegen Intoleranz und Rassismus … viele Referierenden berichteten, dass sie sich allein gelassen fühlen – zum Teil auch explizit behindert und kriminalisiert, wenn sie sich gegen Rassismus und Neonazismus stellen. Teilnehmende forderten den Staat explizit dazu auf, People of Colour (PoC) und Migrant/innen wirkungsvoll vor verbalem und gewalttätigem Rassismus zu schützen. Tue er das nicht, so ist dies institutioneller Rassismus. Die oben genannte Arbeitsgruppe formulierte: Wir vermissen eine klare Position des Staates in dieser Situation. Länder und Bund müssen hier mit einem gemeinsamen demokratischen Verständnis sichtbar werden. 8. Engagement gegen Rassismus und Intoleranz muss deutlich stärker finanziert werden – vor allem auf dem Land! ...aus dem oben Gesagten richten wir vor allem an die Geldgeber aus Sachsen, dem BMZ, der Engagement Global gGmbH und Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst die Forderungen: Ermöglicht mehr und höhere Förderungen von Projekten und Vereinen, die an der Schnittstelle von Entwicklungspolitik und Antirassismus liegen. Erfahrungsberichte von den Kolleg/innen aus Leipzig, Rostock und Greifswald und anderswo zeigen, dass Staat und Zivilgesellschaft den organisierten Rechten und Nazis die ländlichen Räume und Stadtteile nicht überlassen darf. 9. Migrant/innen und PoC gestalten die Gesellschaft und die Entwicklungspolitik … so auch im Workshop, zu dem wir bewusst Migrant/innen und PoC als „Dienstleister“, Referent/innen und Teilnehmer/innen einbezogen haben. Damit wollen wir unterschiedlichsten Perspektiven Raum in der gemeinsamen Diskussion geben. Mit dieser Präsenz und dem Lernen von migrantischen und PoC-Expert/innen nehmen wir auch eine klare Positionierung gegen dumpfe, nationalistische und rassistische Stimmen in der gegenwärtigen Situation vor. Wir fordern zudem die Entwicklungspolitik auf, sich gleichfalls noch stärker und eindeutiger für die Expertisen und Perspektiven migrantischer Akteure zu öffnen und diese zu finanzieren! 10. Wir machen weiter und wollen praktisch und handlungsmächtig werden … deswegen laden wir alle, die an dem Workshop teilgenommen haben und auch diejenigen, die bislang andere Wege/Schritte gegangen sind, dazu ein, mit und natürlich auch ohne uns „dran zu bleiben“ an dieser relevanten gesellschaftlichen Schnittstelle. [email protected] [email protected] Welt Weit Sichten April 2016 / 8 Welt Weit Sichten Filmvorführung: 10 Milliarden. Wie werden wir alle satt? Valentin Thurn, Deutschland 2015, Doku, 107 min, OmU 22. April, 20 Uhr, Kulturkirche Weinberg, Albert-Hensel-Straße 3 Im Jahr 2050 werden laut Prognosen 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die Dokumentation von Valentin Thurn stellt verschiedene Ansätze aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft vor, die darauf abzielen, die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung auch in Zukunft zu gewährleisten. Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit, die im Film vorgestellten Lösungsansätze mit Jan Urhahn, Referent für das Thema Welternährung bei INKOTA e.V., zu diskutieren. In den nächsten Wochen widmet sich die Reihe dem Thema Wohnen. WohnHaft in der Stadt? - Recht auf Wohnen weltweit April bis Juni 2016 Wohnen ist ein wesentlicher Bestandteil von Lebensqualität. Wie viel Raum Menschen sich leisten können, ist weltweit sehr verschieden. Besonders in den Megacities fehlt es an Raum und Infrastruktur. Dabei lebt inzwischen die Hälfte der Menschen in Städten, zunehmend in Megacities wie Kairo, Jakarta oder Mexiko City. In informellen Siedlungen wohnen Menschen ohne Eigentumstitel. Städtebauliche Regelungen gelten nicht, Abwasser- und Müllentsorgung funktionieren kaum, der Zugang zu Gesundheits- und Bildungssystem ist oft schlecht. Doch trotz dieser Probleme sind Megacities mehr als Armut und Gewalt. Wir werden an Beispielen aus Ägypten, Äthiopien, Kolumbien und Venezuela sehen, wie Menschen sich organisieren und ihr Leben und Wohnumfeld selbst gestalten. Was können wir von diesen Menschen lernen? Auch hierzulande verändern sich Städte. Vor dem Hintergrund von Wohnungsknappheit steigen die Mieten – in Dresden seit 2010 um 20% (aus: http://www.jenapolis.de/2016/01/29/ostdeutschland-zuzug-laesst-mieten-steigen-20-prozent-in-dresden-und-leipzig/). Menschen mit geringen Einkommen werden gezwungen, in unattraktivere Stadtteile auszuweichen. Bisher sah die Landesregierung keine Notwendigkeit, sozialen Wohnungsbau zu fördern. Das ändert sich erst jetzt mit einer neuen Förderrichtlinie. Es ist also an der Zeit, über das Thema Wohnen diskutieren: Vor der eigenen Haustür und über den Tellerrand. Veranstaltungen: Ausstellungseröffnung Zwischen Duldung und Illegalität Vom Wohnen an Kairos Stadtrand 21. April 2016, 20 Uhr LadenCafé aha, Kreuzstraße 7 Kairo hat ca. 20 Millionen Einwohner_innen und mehr als 400.000 Menschen kommen jährlich hinzu. 60% von ihnen leben in informellen – quasi illegalen - Siedlungen außerhalb der Stadtgrenzen. Sunhild Munier und Hannes Heucke haben das Viertel Ard el Lewa fotografiert und erzählen bei der Eröffnung vom Bauen und Wohnen in Kairo. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch Obeid Al Yussuf, Paul Hoorn und Simon Hänel. Weitere Veranstaltungen finden im Mai und Juni statt. Informationen unter: http://www.infozentrum-dresden.de/weltweitsichten Kooperation mit: JohannStadthalle, Johannstädter Kulturtreff, LadenCafé aha, Asociación Cultural Iberoamericana e.V., Stauffe e.V., dem Architekturtheoretischen Zimmer und Elixir e.V. Angebote April 2016 / 9 Gesprächskreis Soziale Gerechtigkeit Unser Geldsystem verstehen, Teil 2 Referent: Eckhard Rülke Mittwoch, 6.4.2016, 19.30 Uhr im ÖIZ, Kreuzstraße 7 Ausgangspunkt ist eine kurze Wiederholung der Kernaussagen des 1. Teils des Vortrags zu den Typen des Geldes, seiner Erzeugung sowie zu Kredit und Zins. Im Mittelpunkt des 2. Teils werden folgende Fragen stehen: Wie ist unser Geldsystem strukturiert? Was ist eine Zentralbank? Was ist Zentralbankgeld? Wie verkehren Banken untereinander und wie wird der Zahlungsverkehr abgewickelt? Wie entwickelt sich die Geldmenge und wie funktioniert deren Verteilung? Vorankündigung: Mittwoch, 4.5.2016, 19.30 Uhr, ÖIZ, Kreuzstraße 7 Thema: Essen damals und heute. Hintergründiges über unsere Ernährungsgewohnheiten Referent: Benedikt Krüger Neue Bildungsmappe weiß-schwarz Endlich ist es soweit! Die neue weiß-schwarz-Bildungsmappe ist fertig. Alle Materialien und Unterlagen sowie die verschiedenen Methoden und deren Anleitungen sind jetzt zusammengefasst in einem Heft, das für nur 10 Euro käuflich erwerblich ist. Die Bildungsmappe thematisiert rassistische Bilder, Vorurteile und Klischee in unseren Köpfen und versucht neue Perspektiven zu eröffnen. Es gibt fünf Methoden, die alle zwischen 20 und 60 Minuten gehen und sowohl für Schüler*innen ab Klasse 7, als auch für Erwachsene geeignet sind. Bestellungen bitte an Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e.V., Kreuzstr. 7, 01067 Dresden oder per Mail an [email protected] Stellenausschreibung: Referentenstelle: „anders wachsen“ Die Initiative "anders wachsen" richtet gemeinsam mit dem ÖIZ eine 3-jährige Referentenstelle ein. Ziel ist die Begleitung von Kirchgemeinden in Dresden auf dem Weg zu „anders wachsen“Gemeinden. Infos zur Stellenausschreibung finden sich auf der ÖIZ-Webseite. Bewerbungen sind bis zum 17. 4. 2016 möglich. Gebete und Gedenken April 2016 / 10 Gedenken an Jorge João Gomondai (1962-1991) Vor 25 Jahren, am 6. April 1991, starb Jorge João Gomondai in Dresden an den Folgen eines menschenfeindlichen Angriffs auf ihn. Er wurde nur 29 Jahre alt. Zu seinem Gedenken finden im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus einige Veranstaltungen statt, zu denen wir herzlich einladen. Montag, 4. April, 17 Uhr, Kreuzkirche (am Altmarkt) Ökumenisches Friedensgebet Musik: Natalija Bukhtiarova, Piano; Obeid Al Yussuf, Oud (arabische Laute) Ansprache: Elisabeth Naendorf, ÖIZ Mittwoch, 6. April, 17 Uhr, Jorge-Gomondai-Platz Kundgebung zum Gedenken an Jorge Gomondai mit Beiträgen von Kristina Winkler und Dr. Hussein Jinah, Musik: Internationaler Chor Singasylum Rahmenprogramm: "Wer ist dieser Fremd?" Aktion der Gruppe Proforma Noch bis zum 21. April gibt es im Kulturrathaus die Ausstellung: Die Saat des Bösen - Fremdenhass und Opfertod. Jorge und Marwa zum Gedächtnis, von Prof. Jürgen Schieferdecker, Dresden Weitere Veranstaltungen: Sonntag, 3. April, 17 Uhr, Ev.-Luth. Kirche Prohlis Kora - Orgel - Djembé Ein Zusammentreffen afrikanischer und europäischer Musik Sam Abdou Jarju und Norbert Arendt Sonntag, 3. April, 20 Uhr, Projekttheater, Louisenstraße 47 Sofageschichten - Interkulturelle Gespräche Gebet für Frieden und Versöhnung unter dem Nagelkreuz von Coventry immer freitags um 12 Uhr Kreuzkirche & Frauenkirche Fest- und Feiertage im Judentum 23. - 30. April: Pessach wird zur Erinnerung an die Befreiung der Israeliten aus Ägypten gefeiert, und zwar vom 15. bis 22. des Frühlingsmonats Nissan. Ökumenisches Friedensgebet Der Frieden kommt nicht mit Gewalt – von oben nicht und nicht von selbst immer montags 17 Uhr, in der Kreuzkirche ÖKUMENISCHES ABENDGEBET immer donnerstags 18 Uhr in der Unterkirche der Frauenkirche Impressum April 2016 / 12 Ökumenisches Informationszentrum e.V. Adresse: Tel: Fax: homepage: Bankverbindung: 01067 Dresden, Kreuzstraße 7 (0351) 492 33 69 (0351) 492 33 60 www.infozentrum-dresden.de KD Bank - LKG Sachsen IBAN: DE07 3506 0190 1617 8100 14 Öffnungszeiten: Geschäftsführung: Ansprechpartner: Montag / Mittwoch / Donnerstag 9-17 Uhr und Dienstag 11-17 Uhr Annemarie Müller Tel: 492 33 65 [email protected] Ökumene/Theol. Elisabeth Naendorf Tel: 492 33 68 [email protected] Gerechtigkeit Silke Pohl Tel: 492 33 63 [email protected] Frieden Annemarie Müller Tel: 492 33 65 [email protected] Umwelt Benedikt Krüger Tel: 492 33 65 [email protected] Cabana Grit Gabler / Tel: 492 33 62 [email protected] Annegret Krellner Tel: 492 33 67 [email protected] In Am Sayad Mahmood Tel: 0176 55 41 83 28 [email protected] Irini Jamous Tel: 492 33 69 [email protected] STUBE Barbara Irmer Tel: 492 33 65 [email protected] Öffentlichkeitsarbeit Petra Göpfert Tel: 492 33 71 [email protected] Ehrenamt Asyl Michaela Schoffer Tel: 0176 - 41 82 86 73 [email protected] Montag und Mittwoch 11 - 14 Uhr [email protected] Dienstag und Donnerstag 11 - 18 Uhr Bibliothek: Migrationsberatungsstelle für Erwachsene / CABANA 492 33 62 oder 492 33 67 [email protected] Mo Di Do BIC: GENODED1DKD 10.00 - 14.00 Uhr 13.00 - 16.00 Uhr 13.00 - 16.00 Uhr INKOTA - Regionalstelle Sachsen 492 33 88 Beate Schurath, [email protected] Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen Montag / Mittwoch / Donnerstag 9-14 Uhr [email protected] / www.einewelt-sachsen.de Kampagne "Ein Lohn zum Leben", Dr. Bettina Musiolek, Fabienne Winkler 492 33 81 [email protected] / www.lohnzumleben.de 492 33 64 Allianz Sachsen kauft fair für einen öko-sozialen Einkauf der öffentlichen Hand 492 33 61 [email protected] / www.sachsen-kauft-fair.de Arbeitskreis "Entwicklungshilfe" 492 33 66 Heinz Kitsche, [email protected] amnesty international 2. und 4. Mittwoch 19-20 Uhr 0160- 604 95 95 Christian Otto aha-anders-handeln e.V. Bildungsstelle Globales Lernen 492 33 70 nach Vereinbarung [email protected] / www.aha-bildung.de SEBIT (Sächsische Entwicklungspolitische Bildungstage ) 492 33 70 [email protected] / www.sebit.info www.ladencafe.de LadenCafé aha Restaurant Kreuzstraße 7 496 06 73 [email protected] Weltladen Kreuzstraße 7 496 06 71 Weltladen Hauptstraße / Ecke Obergraben 2 32 33 57 69 täglich Mo-Fr Mo-Fr 9-24 Uhr 9-19 Uhr Sa 9-18 Uhr 10-19 Uhr Sa 10-18 Uhr Initiative Rumänien e.V 889 69 44 Mathias Greuner, Prof.-von-Fink-Str.6, 01109 Dresden Mensch & Tier 25 25 047 Elisabeth Adam