Wissenschaftliche Nachrichten 1-lera usgegeben vorn Builesrninisteriurn für Bildung, Wissenschaft und Kultur Nr. 132 3/2007 4ha L. DAS ZUKUNFTSMINISTERIUM ‘.,. bm:bwk Inhalt Treue Leserinnen und Leser! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Grundwissenschaftliche Probleme Teleportation (1. Teil) — Heils Theorem — Da es in den letzten Jahren immer schwerer wurde, Beiträge für die einzelnen Bereiche der Wissenschaftlichen Nachrichten zu erhalten, konnte die Zeitschrift leider erst mit großer Ver spätung in Druck gehen. Somit hat sich eine Ver schiebung der Nomenklatur zum tatsächlichen Erscheinungsdatum von mehr als einem Jahr er geben. Da die Artikel zum Zeitpunkt der Druck legung und Veröffentlichung immer aktuell sind, hat das fortlaufende Datum nur Vei-wirrung gestiftet. die Redaktion hat sich daher ent schlossen, das Auflagedaturn neu anzupassen. Die fortlaufende Nummerierung der Hefte war immer aktuell und wird auch beibehalten, so dass eine Überprüfung der Vollständgkeit der Hefte an Hand dieser Nummer jederzeit mög lich ist. Die Krise der fehlenden Beiträge ist noch nicht überwunden, denn wir suchen nicht nur aktu elle und interessante Artikel, sondern auch nach wie vor eine Spaltenleiterin/einen Spaltenleiter für den Bereich „Chemie“. Interessierte Kolle ginnen oder Kollegen mögen sich bei der unten angegebenen Redaktionsanschrift melden. Wir bauen auf Ihr Verständnis und hoffen, dass Sie den Wissenschaftlichen Nachrichten auch weiterhin die Treue halten. Für die Redaktion n 4 .o:t EPR-Phtinomen 3 Biologie, Geowissenschaften Die Naturwissenschaft der Kleidung (Teil 1) 11 Chemie Herstellung von Spir lactamen aLlS Lactonen (ein Auszug) Brillante Aussichten Richtfest für DESYs neue Lichtquelle PETRA III 19 - 22 Mathematik Das lineru II iche in der Mathematik Tanzabend mit Schwierigkeiten Eine makro— i mcl mikroskopisch oszillierende Funktion Konvergente Mischung divergenter Reihen 11 Injektionen und Zählweisen Aufgaben Di: (bristian 23 25 28 29 31 33 - Physik, Astronomie Ein kleiner Fußball verändert die Sicht der Welt, oder: Wie GITEWS begann Deutscher Teik‘henphysiker wird Leiter des Weltlabors CERN Die längste in einem Stück gefertigte Betont l:itte der Welt Neuer Rekord 1 ci DESV — 39 2 IMPRESSUM: ..\Vissenscli:iftliche N:icliriiIitcn. lnrtl iildiingsurgan des I(iiiicks. inini.sterluin.s fü, Bildung. \Viscn.sli:iii uiid KultLir (jr AllS— md tl[JS-[vhicr. Erschemn drciiu:ml j:ihrlich. 1HI iEiiti.\piiI, JuIi/Amiiism und No— ei nhcrI )czemmmlx‘r. Iem_lienmnhal)er ( Vvilcget und 1 lci,nisicisr: 1lunclrsiniiiistcriumn tOr Bilding, \Vissens lmH und Kultur. Bit) Wien, Mincriten platz Redaktion: 1 )r. Christian Ins BRG K:mndlg:Lsse 39. 10(1 Wien lierstjjer: 1 Ll)crr(Utcr Print und 1 )igimcdi,i Gnmi)l 1. 210 1‘ rncuhur. 1nclu,,tricstraße 1, lelelun 022(i2- H) . . 13 +1 1 las .‚Wissenscliahlic 1k N:mehiicIiteii erscheint uni! im M:irz .Apiil Es wird hEil, des lIMlils u‘iiiim 15. 1 L lO6. Z 120 712 5‘ ii 05) den zimstOioiigen SvIuiIIn-horden (1.511 hzcc 55111. den 1)mrektii neu der .illgeiimm.inhilcim_ndeim und iler heruishildeielvii li0liei‘eii S( litilett ()‘terreic ei, wel( mc in deii gen,mimnicn Scluilk:mtcgmincn Philoso \Virtschafts- und Sozialgeographie Wirtschaftsinformationen Ausrichtung der Ii iltrisnmIIssti‘ala.gic .1015 Iluc‘lihespiecl um ngsn Wo!,?)‘ Iiilnrni:iuorisiil;itt ui fuji Ai.mgiisi. iii \i)OHherI)e/(iiilii.S phie, Mathematik, iii naturwissenschaftlichen Fach, Geo graphie ui ei! Wirtschaftskunde u ei i k 1 neu. zi ir k st ciii ( S ii 52 \mur‘iIun ‚mi,‘ \c‘il‘imiiing gestellt 55 is‘n h,ilih 1v N,i iiii ihn Nr 32- N(n‘c.mherl)e/euilner2)5F T GRUNDWISSENSCHAFTLICHE PROBLEME Mag. I)r. Robert Hofstetter Teleportation Bells Theorem EPR-Phänomen (1. Teil) — — Über die irreale Wirklichkeit der Quantenwelt t )ni‘. —LeI‘Ior Iiof Jlai.. Dr. Ualter heiss. Pliiksopli in \Vieli—KloSfeI7ieiibilif4 dci lir/‘o)iinieii ‚‚ic/it tun die Sc/i/iis.s/ogerioi,g lier,ii,i. wir nur fiber bestimmte e.xperiinentelle Ergebnisse sprechen Idimuien, clw au) illc‘ssiimi,geii berii/ieii. Anton Zeilinger Kapitel 1: Die Quantenwelt Was sind Quanten? quamitehl der ele/ztromnagnetischen ‚Bei I1;isererPolamlsiem7mligslmiesslmmig lost ein Khichemi des Deich/ums iii nnscreni Geist die Iso)is/m71lllo;i ei)ies Ei/dr‘s (11/5, iii den, das Photon tals/ichlicl, zum Zeil— punf‘t der .l[essung eine beslonnite Polarisation hatte. Doch uirdör/‘n mcm lemgessen. dass dies mur eine er— /iuidene Gesc/uc/ite ist: Sie gilt nur, solange wir fiber dieses spezielle E.sperii?ieii/ spa‘c/memi. und wir mmüssen umis Ii 0/eh, sie in ai ideren Sit, ta/im je; zi / 1 ‘cmii ‘emide, i schrieb Anton Zeilinger in der Ausgabe des Spektrums der Wissenschaft“ von Juni 2000. Auch das M( nto Linse— rer Arbeit entstammt demselben Artikel mit dem Titel .Quanten—Teleportation‘. im Gntcriitel war noch zu le sen: ..Bean,e,i — die blitzschnelle Fernfibertragomig 1,0), Ob/eh/co in Form purer Jn/bnnaiiomi — ist hein Sciemice Fiction—ircuiin inc/jr. Zunundest an einzelnen ficht— Wechsehi‘irhnng. Auch die (suhatomare) sta)ke und die schu‘aclw Wech— selu‘hkung und — zumindest nach dem Standarclmodell die Grcn‘ita/ion‘ erlolgen gecuan1elt: Die Quanten der starken \\‘echsel\\ irkung heißen Gluomien. die der schwachen 11‘— nmid Z—ibi/chemi: der Gras itation werden — die hypothetischen Gm‘ai‘itomiemi zugeschrieben. Zeilinger arbeitet mit reellen Photonen. während die Quanten der elektroniagnelischen \Vechselwirkung als i ‘irtimelle Photonen gelten und äußerst kurzlebig sind, da ihre Energie nur aus ‚Fluktuationen des Vakuums‘ kommt. Photonen gibt‘ es allerdings erst seit Albert Einstein ( 1570—1955), der sie schlichtweg em“tunden mund nicht etwa ‚ge—funden 1 hat: in seinem Aulsatz über die Erweiterung des Quantensatzes von Max Planck IS5S—19-). wofür Einstein später (1921) den Nobel preis erhalten sollte, Einstein hat für seine Photonen als ql/am?temi ist das Kioiststfich/etzt demons/I7ert norden; dabei homnnien exotische Quamitemie//6hte imis Spiel. “So Teilchencharakteristikuni den Impuls genommen. \Va— weit das Spektrum der Wissenschaft‘. In seinem Vor trag vom 23. Jänner 2006 im \Viener Rathaus ( ‚Wiener ‘v)rlesungen) verkündete Zeilinger allerdings offen— herzig: Te/eportution uird es nie geben.“ Was gilt also jetzt? \\as ist ..Teleportation? \\as ma chen Zeilinger und sein Team‘ wirklich? Wie missvei‘ stäncllich vircI das Gcnie Zeilinger interpretiert? Was können vcrschränktc Quanten wirklich? \Vas sind Q uanten — und verschränkte obendrein — überhaupt: naturphi 1 osoplusch? Ein Quant ist die kleinste. unteilbar« Menge einer physikalischen Größe, z. B. der elektrischen Liclung Elektron) oder der \Virkung (z. B. das P/anc/z ‘sche lVir/zun,quantuin“). Aber auch die Aufnahme und Ahgabe der elektromagnetischen Strahlungsenergie er— tolgt in D )rm von 10 rt im inen 1 Energicrnengen ): 1 )iese Licht— (Quanien heißen Photonen und gelten als Feld— 1 Dirk Buuwnieesier. ha n—Wei Pan, Klatis Mattle. Manfred Eihl und E-Iarald \\‘ei nfmi ‘ter: 1997. 2 Der ehemalige Dekan dc:i phtk)sophin‘hen Fakultlt \\‘ien. ‘5Ifgang (b‘eisenegger (geh 1038) in eincin persönlichen Ge pr:tch mii dein Autor in \l‘icn 3 Allerdings spricht Zeilinger in dein spekirunt—Anikel um Auf— spalten“ eines Photuns, diiifie da aher —. weil er von einem .. \\/issensd halt liebe Nachrichten Nr 132 ‘ November/Dezember 2007 „Sn‘ahlieiler‘ schreibt — das \\‘ellenhild des lichtes henmii hen. Eh ‘ffentl ich e = 1.0022 1 0‘‘ C (C )ul( mb): 81-Einheit der elektriscl im La dung 1 Elekii‘izit:itsnietige ) 1 C = 1 3, s. 5 Formelzc‘ichen Ii. Es handelt sich dabei um eine unive,‘selle l‘ö )nst‘ nte. die in ck:r Atom—. Kern— und Elcmentarteilcl ienphy— sik als Propnrtionalit2tsl‘aktor in der Iteziehung zwischen der Energie 1/ eines Strahlumtsdluants und der Pi‘eqdienz i‘ einer elekirotnagnetisclten Stralilcing auftritt: 1:‘ = 0 t‘. D:,ls:i ist lt im‘ getä hr gleich 6.626‘ 1 ‚(‘ Is 6 5iehe auch• \\‘:ilter Weiss: Das Ihitsel G ravit ition, itt: C ‚ntdl,‘en ‘—/ 05, \\‚en 2005. c‘gti,t‘ t,‘i‘,öe mit dein l‘u, ‚ttelzeiclten p. Der Impuls ist das l‘rodld,kt ‚‚us dler Misse mit ott,! der Gcschms innigkeit ‚‘eines Kur— ‘ 3 rum? Weil der lic/,ie/e,irisc/,e E/7‘/?/‘ der so genannte Photoel[ekt, mit der damals g?ingigen \Dz/le;iz‘oestol— lit;ig des Lichtes nicht zu erklüren war. Mit dem Teil— c/,e,ibild ließ es sieh hingegen wie Einstein zeigte besser beschreiben, wie von sehr, sehr schwachen Lichtquellen aLif einem Film nur einzelne „Punkte“ be lichtet werden, oder wie sie bei Stößen mit ihrem Im Materielles schwingt oder wellt: sei es eine Violinsaite odler der Ozean. Was aber schwingt bei eitler Lichtwel— und „etwas“ le? „Nichts“ wtire dlie falsche Antwort Dingliches) ebenfalls \Vas kennen wir aber zv iseben puls Elektronen aus einer Metallpl:itte schleudern. Die Quantenwelt — — Welle und Teilchen Damit war die Diiplici//ilsllieoi‘k‘ des Lichtes gebo ren: Licht verhhli sich manchmal wie ein Teilchenstrom (aus Photonen). manchmal wie eine Welle ( Kugelwel— le ) oder besser formuliert: Einmal kann man das Licht besser „crkliiren“, indem man ihm einen Teilchenstrom unterstellt, das andere Mal vircl sein Verhalten eher ‚.versiiindlich“. wenn man mit der Vorstellung einer sich mit Lichtgeschwindigkeit (C,‘ :iushreitenden Kugelwelle operiert. Die letzte \‘orstellung st:InlinI V( ui Christiaan )—if)5). der für \\ellen als charakteris t Huvgens ( ib2 tisch angesehen hat, dass es Eleiiic‘,ifuru‘elIr‘,i gibt. die von jedem Punkt einer \‘(‘c llcnfn )flI ausgehen. Damit lassen sich alle üblichen \\‘ellenphinuniene erklüren, ‚\lit dem \\‘ellenbilcl Lisst sich z. B. richtiß beschreiben. wie bei sehr, sehr schwachen l.iclttquellen, die auf ei nem Film nur einzelne Punkte belichten, sich diese Punkte allmihlich zu einem lnterlerenzmuster erdich ten. Das muss aber mich lange nicht heißen, dass die 1 siellun,c.e,i von \Velle und Teilchen in diesem Zusam menhang richtig sind, denn: \lit (len Beii‘il‘len Welle und Teilchen verbinden wir üblicherweise ( materielle Dinge, die uns aus dem Alltag vertraut sind (aus dem so genannten A[eso/osi;ios, also unserer Um— und Mitwelt). Aber wie sich seit dem Beginn des vorigen Jahrhun clerts gezeigt hat diese Begriffe l:tssen sich nicht ohne Probleme auf den Mikrokosmos, also die \Velt der Quanten Lihet‘trtgen. Warum? Unsere Döi,e (also unsere materielle Erfah— rungswelt) sind ja laut dem heute als gültig angesehe nen Ski,nlard,,,odell der Phvsil\ aus Quanten und/ oder \Vellen aufgebaut also konnen die Qu:inten und Wellen selber keine Dinge in unserem Sinn sein denn woraus würen diese denn dann ‚.:iuQeb:tLIt oder „zu sammengesetzt“? Außerdem gelten Quanten als ele mentar. also als unteilbar, punktförmig und beste hen“ \Voraus bestehen QLtanten eigentlich? Eine Frage. die der „unendliche Regress“ der Philosophie eigentlich verbietet. Etwas Unteilbares (ursprünglich das ‚ab— mos der Griechen, ein Begriff, der spiter Li lsch 1 icher \x cisc für etwas viel Größeres, nimlicli durchaus noch Teilhares, unser Atom iiiinlich, verwendet worden war) „besteht“ eben aus nichts (\\‘e iterem. Kleinerem) mehr: Es ist eben nicht mehr zusammengesetzt \V )— raus sollte es auch, wenn es unteilbar ist? Daher sind Quanten etwas sehr t—leikles, jcdlenlalls Lnvorstellhat‘es — und oh sie als Vereinzelte‘ überhaupt existieren, ist eine Frage. die man an Ph‘siker besser nicht stellt, auch wenn sie mit ihnen arbeiten und so tun, als ol es sie ghhe (siehe auch die beiden Eingangsstateinents). Lind Wellen sind unsel‘er V n‘stellLtng nach (svonaclt auch s mst? ommer alt lii teriel les gel in n len das heit0. — — — — — — ‚ ‘1 — „nichts“ undl „etwas“? Ellen Q uanten Ilildlen eine eigene \\‘elt — die Quantenwelt. Noch niemand hat jemals ein Quant gesehen‘‘ — undl was immer in einem QLtantendetektor klickt. löst in uns siehe das Eingangszitat) liestenlalls ein Bild aus: undl Bilder sindl immer -lbbilclc‘r\‘on et\\‘:L5 und niemals das Abgehildlete selbst, Abgellildlet wird in der Regel Dingli— dies: Llndl gibt es nichts Dingliches, das :ihgeliilclet wer den könnte ( z, B, Liebe, Hoffnung, Gott — und eben \virdl llugs ein Bild zusaintnenpbantasiert. So ist auch die leicht ironisierende Beschreibung“ von Werner 1-leisenberg (1901—1 LTö) znt verstehen, der ge sagt halien soll: Ei,? Eleiil;‘on i,sb ei)? t9leö,es,gt‘llies Aii,gel— Quanten ‘‘‘), L‘l?L‘,‘. pcrs: /i = 0/ t. Pedet t‘dtrper nut tnupiils k:nin eine \t:iterte— welle zugeschriehen 15 t.‘rrlcn. .\o_‘h eleIt n ini:,netische Str:ih 0 wie t.)Lht hat tmpuß LI:mt:mu.‘ folgt der stt—mlilimngsLlt‘uLla km ‘5 QLl:mntctititeclu:tnischL‘r \‘ irg.mnLi. hei dL‘nl LIimrL h die I:tnsvtr— \tomeleko‘onen ins ihrL‘mii (liii— LLttiL‘ VOfl t.tcht l‘Io mi >nett dii nszu 51 >mG 1 mer:m Lmsgescl lagen uid für den dclii rischen ‘l‘flmnsp( itt Lk‘r t.:mdLmng 4enhItzi sverclen. 9 Unser Universum ist aus EIL‘nucnt:mrtemlclten 1 Materie— und (iii— Llungsicilcl co ) aLmfgetiaut. t )icsc Elemente ( = t nt imiten 1 wer den sowohl (oder: etutweder) ‚mis t\( mrpLIslseI (QLL:mnteiu, „(cii ehen‘ 1 mIs ider aLmclu als \\‘e Ile 1 \\‘‘ahrsclmcinl ii mkemtswel leti 1 heschriehen. \V:ms Llic tilemetut:n‘tcilclten as irk 1 ich“ sind, weiß niem:mnd wir ki)nnen über sie nur als Vi itgcstel Ite reden real bzw. realisiert sind sie jedenfalls nicht 1 Das ist auch die Quintessenz der vorliegenden ‘>rlucit 1 t)) Ein ttückschrciten ohne toLle 1 regressLis ad mnlinituin). Es gibt keinen einsehli:n‘L‘n Lind k Mischen dirLmnd. mit einer Teilung von etwas (z. lt. eines Körpers) oder mit der Suche nach der Ursache einr‘r Wirkung aufzohörcn t >rmnvtp uler rLtssischen — . t‘Lttitien bzw. d:ts ..ZwiL‘helschalendenken ‚Auch i,lcr (in— lug, den kosmischen tt‘ Lmm in einen „t typen au iii‘‘ Lind jenen in einen „t lvperhvpL‘rra Luu zLt .‚heiten“, gehört dazu. Oder die tdonst okt hin einer ‚‚1 tvpet‘zeie t 1 \Viirthich : Lt nteilliar. 12 Wie wir spiiier noch lernen werden, sitiLl Qim:ttiten eitler Klasse (also Pluotoncn z, lt.) Lmnunterscheidbar sie tragen kein Maschen“, taut Gottfriecl Willtclnu l,L‘iliniz Iii ii—t7lh( ‚Prin zip der Identitat der ttnnmnterscheicll‘i:mt‘eti 1 lat. pt‘itic4öitoo jchu‘ul?/as i>mdjsL‘L‘I‘>tjbilimli>t 1 giilie e.s mhtie 1 lntet‘schiede Ller einzelnen nichts vieles, sonLiern nur eines. t.cthntz: „ZuG toll — i?ot//tOL‘i / ‚tleicltc, ii ici,? ii tth.‘t:ic/teü/lx>>‘m‘ /itt (im‘ Nt> tu Lv tut riet‘ r‘ht.‘ii ‚sons? n‘iiir‘o ‚‘ii>,‘ i.‘iulS. Alles t )a—ScienLle ist 1 ‚i sotilit vom andet‘en unterschieden Lt tiLl Lt mit erschciLlh:tr. Sch( tti aus diesem GrLttiLl Llurleti Quanteti nichts t(e:ih isiert )es, also 10/1 uliL‘ltl ‘‘ Ditighiclues sein \V:ms sitiLl sie mIs> m? 13 Das wiire ja wirklich ahisLtt‘Ll: Der ‘t‘cilchetitspekt eitles QLtatlts 1 imensi( ist — itii Sinne der viet‘dituiensioti,mleti dm iitiizL‘it — 0 hilL ti:il‘ Ein Qu.mant ist als ..pLtnk)liurtuiig‘‘ geLl:teht — ei iLlttiietistm mn:tl wate eine t.m ui>,‘, zsveidimoetisiu mal eine ‘lache. nlt‘cm>,hitmtuensii nal eiti Körper: et‘st Ltnter 1-1 mtizLtm‘echtiLmng ii iti \eranderLt muß „Zeit‘) würe letzterer sogar u‘ierdittuension:ml. Da einetn Punkt alier tiicht emnnua 1 \‘crtmnLlerLmng zLtgeLlacllm weiden kötinte — was sollte ‘icI> :mmu L‘itietO Punkt vcrimiLlcl‘n? tine Linie kiitinte mau tioL h \‘erliitigerti. eitie liii>, lt>, vergt‘imßerti. dienst 1 lileil‘tt ei‘ auf :mlle Lilie nullihitutensioti:tl ‚\telmt‘ das \‘m,lLmtiu,‘ti zLm Dirnetisiorm>,‘nm Lind die l)imcnstmmn:mlittit in tirwin KohaLtt \\‘aiter \\ eiss L tiiversum Lind lIess tmßtseiti — titili msimpluisch— pht‘sikalische GeLlanken zLmr \\‘e lt. \\‘ieti —klm msterneumhtmi‘g 2‘)))>. 5. 21(L) (‘Ist >wie \‘)‘:m Iter \\ ei‘,s, .1 )mt \‘ero irt‘ung 0 >ii LIdO 1 iituieti‘ sionett‘‘, d;astkotiumetit.mt‘ in: tötet‘ Kmmt:mu>‘zek Enit, M:ms‘v‘:mld. Dii..‘ \\‘elt(‘mild!ui:>schitiL‘ — Grutui.ll;mgen samt‘ t-tuttt,>tuttul(mt‘tO:mtili‘‘, \\‘ietm — (‘iii tcrtieimhtimt‘g 2)t)(, 5. 161‘) lt. . . . —‚ .. ‘ \\‘isser>sclu:ml‘tliclme \‘:uu‘i mricltien Nr. 1(2 ‘ Nm >s‘etmthier, Dezetnter 20>r Auteiclem zeigt sieh, dass unser ‚?ausales Denke,i, das Zurückführen einer Wirkung auf eine Ursache, also im Mesokosmos durchaus aufgehen kann (aber nicht immer muss). Im Mikrokosmos funktioniert das aber nie! Dort gibt es keine Kausalitüt. oder besser: \Vir kom men mit unserem kausalen Denken in dieser Welt nicht weiter. sondern verheddern uns in unauflösharen Wi— dersprüchen. I)ennoeh: Da man mit beiden Modellen (also Welle oder Teilchen) zusammen alle bekannten PhLnomene erkkiren‘ kann, gab man sich damit zufrieden. ja mehr noch: Das Denken in „entweder Teilchen oder \Velle“ wurde auf alle elementaren KrLfte (heute: Wechselwir kungen) übertragen, was soweit ging, dass man heute weltweit in sündteuren Detektoren nach den hvpotheti— sehen Gravitonen (den Quanten der Schwerkraft) und den ebenso hypothetischen Gravitationswellen forscht. Vergeblich bislang. Der 1 Miss—)Erfolg davon: Kein Phy siker weil, was Gravitation wirklich ist. Das Problem des „Welle—Teilchen—Dualismus‘ ist un— gelöst und kann auch nie gelöst ‘verden, weil wir uns mit diesen Begriffen die plumpe Vorstellungen, also Abbildungen sind immer an real Teilbares und real Schwingendes klammern. Zweifellos ist Licht aber mehr (besser: etwas ganz anderes°) als Welle oderTeil ehen aber in der bisherigen Sicht der Physik hat es eben (nur) von diesen beiden etwas an sieh. \Vir x ollen hier ansetzen und einen ganz neuen An lauf nehmen, der fiber den allgemeinen 1 )ualismus in der Naturwissenschaft. der sieh am beclenklichsten in der Duplizikitstheorie des Lichtes zeigt, hinausführt. Vielleicht lüsst sich der Gegensatz Welle-Teilchen syn thetisieren (au[lwben )? — — — sik bzw. bei Experimenten im Mesokosmos (= unserer Realitüt) stört bzw. beeinflusst eine Messung das System nicht wesentlich (1) hzw. stellt diie Messung dlen Zn stand dieses Sj‘s/enis nicht erst hei‘. tibersetzt: Messe ich diie Temperatur von Badiewasser, so wirdl dlureh das Ein tauchen des kalten Thermometers das Badlewasser um einen (vernachkissigbaren) Betrag külter, aber diiC WEh‘— nie dies Badlewassers wirdi dlureh dias Eintauchen dies Thermometers nicht erst hergestellt! In der Welt dier Q uanten hingegen kollahiert das bislang unbestimmte System dies versehrankten Paares (Superposition) in Bezug auf seine Poiarisati( m in dlem Moment, wo dier Experimentator seine Messung vornimmt. LJndl: Er weiß im vorhinein nicht, was hei seiner Messung heraus kommt horizontale Polarisation odler vertikale. Hat er sein Messergebnis aber einmal sehx‘arz auf weiß vor sieh, weiß er, diass auch das andiere Photon wo immer es sieh belindlet dlie andere Polarisation haben muss. Einstein hat hier von ‚sp/I/?/la/)e;‘ Fernu‘iiknn,g ge— sprod‘hen, da dias dlistante Photon augenhlieklieh (ins /an/an) dlen vom am vermessenen Photon festgestell ten und dadurch erst hergestellten (!)‘ Zustandl ein nimmt, Das entsprdehe klassisch oder mesokosmiseh gedacht einer ETbertragung dler In/o)‘nialio)i‘‘ mit ber/ie/i/,gese/iii‘indig/ei/, dhe aber durch dhe Spezielle 7 ( Relativitütstheorie Einsteins ‘ (1905 veröffentliehflver 2 b( )ten und auch unmöglich ist. Das erste Mal ist dlieses Phhnomen (vorerst allerdlings nur als Geclankenexperiment. undl nicht mit Polarisati on, si )ndlern mit Ort undl Impuls) von Albert Einstein, Boris PodlOlski .1 rRi Natha n Rosen ( E P11— Pa radi ix ) im ‚iahre 1935 diskutiert worden seither ist es experitnen— teIl unzühlige Male dlurehgeführt undl hestütigt wordien. Anton Zeihnger hat seinerzeit in Innsbruck mit seinen Experimenten darüber zu fc rsehen begonnen undl dlie— — — — — — — Verschränkte Quanten \‘vorum geht es dabei? Schickt man z. 13. einen Laser strahl du reh einen ( )ptiseh nicht 1 inearen Kristall ( Beta— l3ariumborai oder Caleit), können fallweise versehrünk— te Photonen emstchen. Dabei werden aus einem Ultra violettphoton zwei niedrigerenergetische Photonen, von denen eines vertikal und das andere horiz )nta 1 po larisiert ist. V m einem Photonen paar‘‘, das seinen Weg entlang der beiden Linien nimmt, :in denen sieh die hei den Lichtstrahlen — die kegelförmig auseinanclerstrehcn überlappen. hat keines der beiden Photonen eine ein deutig definierte Polarisation — man spricht von Super17 position: Die beiden Photonen dieses Paares hahen die Möglichkeit sowohl zur horizontalen als auch zur verti— ka len Polarisatk m : Ihre relative R )larisation ist da mit stets komplemenöir. und das nennt man „versehrünkt“. Wird ein solches Paar lokal getrennt, hehilt es seine So— — perposition hei egal, wie weit die einzelnen Photonen nun voneinander getrennt sind. Erfolgt jetzt eine Mcssung an einem der beiden Photonen, stellt sich el-st im Augenblick der Messung (!) heraus, in welcher Rich tung es polarisiert ist die Superposition (die Überlage rung aller Wahrscheinlichkeiten) „bricht zusammen, — — das heiSt, die Wahrscheinlichkeit für die unrealisierte T‘töglieh]seit sinkt auf Null: Das Messergehnis realisiert ei ne der beiden Möglichkeiten, nd ml ich horizontale idler vertikale Pc dansation 1 )as ist in zweierlei Hinsieht bemerkenswert: In der klassischen 1 = meehanistisch argumentierenden) Pl ty \Vissenseh:,l‘thiehn,‘ N,,chri,:hten Ni 132 Nos enulx‘i‘/Dezemh>er 2007 ‘ - 14 .‚FrktTiren“ heißt vi.‘rstehen. Aber \‘,_‘i‘siehen sann man nui et was, das man sich auch vorstetten kann. Und vorstetten (= et was vi ir sich, \\ cnn auch nur gectanklich hin—stellen 1 kann man n ui t)imt iehes, also Drei-- ider (wenn man die Zeit hinzu— rechnet ) \‘ierdimensii in:ites. Wer sich einen Punkt vi irstet lt. denkt an einen (Jr:iptiit-. Tinten- cider tKreidehaul‘en: oder an ein Pixel auf dem Ci )mputersehi rm. 1 1 -1 ier Birne der Itegril) des „Kontinuums“ ins Spiet. Fr hedeutet so etwas wie ein den tlauni zusammenliiin,.iencl ( kontinuier lich ) :iusl‘öt endes 1 tedium. Oua nten sind das ..diegenhi 1(1‘‘: Sie sind rliski )nt inuiert ich und hilden ein Diskontinuum. 1)) Wir weisen ni ichnials explizit darauF hin, dass es sieh hier um ein (Teilehen—)ttild handelt. Gemiiß t,eibniz (siehe die entspre— cliende Anmerkung) und der Einsieht, dass ein Photon nultdi— mensional sein muss, ist der tlegril‘f‘ ..Photonenpaar“ natürlirh sinnlos und irrel‘Lihrend. Aher er findet sich in der einsd hlTii(i ohne ihn wTire auch der t3erilT gen t.iteratur immer wieder der ..Verschriinkun( ohs,,let! 17 r\hermaliger Ilinspruch: EiiS l‘loton :‚ls t‘eiIchen kann gar nicht polarisiert sein: polarisiert sein kann ‚es‘ nur als \Velle! Man sieht abermals, wie sieh die Bilder ennischen natur— phili isophisch sauber ist das nicht! 18 Um klassisch zu ss erden: Das /51 des Ptck‘ts Kerti! Erst durch die Messung wird aus einer Wahrscheinlichkeit von 10% Möglichkeit) 1/ca/feil: horizontale oder vertikale Polarisation! Das Messgeriit ist der Itealisator (übrigens eine t3egriffsneu‘ schöpfung eben ietzt)! 19 Was Information ist, siehe in verschiedenen Publik-,itionen des Autors u. 5.: in „ITiiistein und mehr“ (a. a. 0.), in Fritz Maywald Vom Teilen zum Mit—Teilen“. Wiei‘i—Kli isterneulnirg 20))—i 5. 67 lt., und in Peter tsiitaiiczek/Fritz Maywald „Die \Velthildma schine“, Wien—Klosterneuhurg 2)101, 5, 1% (f. 2)) Mehr dazu in: Walter W,_‘iss ‚Einstein und mehr Inh Ii mau, in, Kaiisalidit, Ouanten, Muhti eisa und die tJnendlieltkeit“, \Vien—-kloslerneuhurg 2001, 5, öl ff. ‚ ... — — ‚.. ‚ — 5 se zu den fiilschlicherweise als Teleportationsexpe rimente bezeichneten IJntersuchungen erweitert. Was ist nun das so Unversßinclliche am EPR—Phino— men? Wieso „weiß das andere Photon, was mit dem ersten aufgrund der ihm zugefügten Messung passiert ist? Man hat darüber viel nachgedacht und ist zu unter schiedlichen Ergebnissen gekommen: sie alle sind in— befriedigend, wenn nicht sogar falsch und halien zu Spekulationen r\nlass gegeben. die mehr als‘.iI‘surd va— ren. Dazu gehört vor allem die Tachvonen-Theorie. die auf der 5-Matrix-Theorie von David Bohm ( 19I—1S).) 1 falsch aut1aut. \Vir verden spiter auf sie eingehen. — — — — Diiij,‘e: Nur Dinge, also Ausgedehntes. Materielles haben eindleutig zuordenbaren Orte und (unter Hin zuziehung von Bewusstsein) einen Zeitpunkt. zu dem sie sich an dliesem Ort befinden, Raunt: Er ist seit Einstein kein Fassuint.isranni mehr das war er allerdings bi,s Einstein und im Nesvion‘schen Weltbild, das ja auch die Zeit als absolut ui;nl steti.,g zvi‘ /liejßcnid erkldi‘t hatte. 1—leute ist dler Raum als Be:ic— Iuoig.smuni verstanden, als _lldulic/u/‘c‘it für Dinge und dienen Auseinander. — — — (1) Wo Dinge, dort Raum Dinge. — und wo Raum, dort — aber zuerst die prinzipiellen Denkfehler autzeigen. Der Denk— und Schlussfehlcr liegt vor allem darin be gründet, dass zwar richtigerveise zwischen den beiden Welten also unserer lokalen rind realen, und der nichtlokalen und nichtrealen der Quanten unterschie den wird, unser lokal—reales Denken aber auf die Quan— tenwelt angewendet w ird. — — Man kann die Dinge nicht aus dein Raum nehmen. wie \Iilch aus der Flasche gießen. Raum rind Dinge be— dingen einander bzw. alles, was der Raum ist, sind die Dinge nicht und was Dinge sind, ist der Raum nicht. Raum bedarf des Ausgedehnien! Damit haben wir stark vei-küi‘zt und in ielen ancle— t‘en Arbeiten von mir bzw. von Lifl5‘ akribisch expli ziert und dargelegt das Rüstzeug. cl ie klassischen Denkfehler dler letzten hundert Jahre in Bezug auf die Nicht—Lokalitüt und Nicht—Rcaliidi der Quantenw cli auf— zrlzeigen. — — — Lokal Reales und nicht-lokal Irreales Lo/‘ahitd/: \\‘ir verstehen darunter einen genau fest— stell ha ren Ort im Raum. Dieser ist ei iideuiir k )ka 1 isier— bar, auf der Erd iberfkiche z. [3. durch das Gradnetz, wobei seine l-fi1hc auf den Meeresspiegel bezogen wird. Ein Ereignis, das an diesem Ort statt[i ndet. beda r[ noch der zc‘ii/ic/wn Angabe, um es exakt in den Fluss der \eründerung einzubetten. Wir sprechen daher von unserer Welt als dem Roiiin—Zeit—Kontiniiiiin. in dem Lind sich veOndern bzw. sich reale Dinge befinden sich bewegen. Um sich zu vcöinclcrn bzw. ZLi bewegen (unter Bewegung wird der Speziallall der Orisveründe— rung verstanden), ist Energiezuluhr nötig und um von einem Ort zum anderen zu gelangen: Dauer. Zeit: Seit Einstein wissen wir, dass es Gleic/izcitigeit in unserer realen 1!) Welt nur in Sonclerliillen gibt (z. 13. wenn wenn zwei relativ zum Ereignis ruhende Beob achter gleich weit von diesem entfernt sind; aber auch in komplizierteren Situationen) und dass die Zeit im Universum nicht absolut, sondern cdu/lt ist und ab— hiingig von 1Ja.ssr‘ Lind 6‘rscIut‘iieliileit. Höhere Ge schwindigkeit (BescIileiinigzini) erfordert Energiezu— fuhr, erhöht die Masse und 1erkoz,ksunht c i 1 rthide 1 rinig in diesem beschleunigten System. ‘ Um von Ver 2 langsamung aber sprechen zu können. bedarf es des Vergleiches mindestens dreier (vieren Systeme: zweier. die sich zu— bzw. voneinander bewegen, und eines drit ten, dem Hintergrund, gegenüber dem diese l3ewe— gung konstatiert werden kann: om ]3ewusslsein (als viertes. werm auch nicht physikalisches S stern). Ohne Bewusstsein keine Zeit, ja nicht einmal l3ewegong aber durchaus \‘eründerung. 22 \Vie diese Verün derung _aussieht“. wenn niemand hinsieht. weiß nie mand. Sie ist auch nicht heschrcibbar. weil beschreiben immer 1-linsehen voraLtssetzt. 2 \Vir ziehen daher den Ausdruck Ratio,— 1 H‘dnderu,i.s—Kouiöniiim dem ein geführten Begriff des ‚.Rauiu—Zeit—Kontinuums vor. weil die klassische Physik ( nicht iber die Quantenphv sik) vorn l3ewussrsein abgesehen hat: 1 )ieses kommt in der mechanistischen Physik nicht vi ‚r wohl al er in der Qu:intenphvsik. — — — — Ausdehnung und Abstand 1 per dcl initionein nichts Ausgedehntes, Q uanten sind weil sie ja nichts Zusammengesetztc‘s sind. l)ie Materie— quanten ( Qua,‘/H und Lcptonr‘ii) ermöglichen ( (ja erst über die Feldcjuanten (\\‘ecbselwirkungsquanten) die l3ilciung von Körpern (= Dingen) und spannen erst über das auf diese Weise zdistandle gekommene Materielle den aktdtalen Raum auF Sie i‘ealisieren also einerseits den Raum (ihr Auseinander) und andereiseits dlie Exis tenz der vielen materiell Vei‘einzelien (ihre Ide;,li/ö1 und Unterschiedenbeit), In diesem Sinn tritt also tat— süchlich aus dler Möglichkeit (dies potc‘nziellen Raumes) die Realitiit der existierenden Dinge ( Materie) hei-aus (vom lat.: ex-.sisteu‘e = bet‘austt-eten)! Etwas Nicht—Ausgedehntes nimmt aber weder Raum ein noch bedarf es des Radirnes. Es ist null—rhmensio— nal die Physiker sprechen hier gerne von punktl‘ör— mig. Und ein Punkt ist nichts Reales es ist der Inbegriff dler .ibstraltio,l von Realisiei‘tem: Alles ..punkilöi‘rnig“ Realisiei‘te ist immer schon Materie: Ki‘eiclestauh, Gra phit, ein Pixel auf dem Bildschirm. Ein Punkt ist nichts Adisgedehntes er ist die Maximnaiabsti‘aktion davon (Die Vorstellung eines Kt‘eises mii Radius = 0 ist bei-eits wieder ein Bild und insinduert den Punkt als „unendlich kleinen Kreis‘‘, Ein Pn nki ist alier ii icht kreisförni ig ei‘ hat dl erlia ri pt keine F( )rrn 1) Etwas Nic‘ht—Ausgedlehntes hat aber auch keinen Ab stand zu etwas andlerem. Denn „Abstand‘ bedleutet im— — — — — — — — 6 in .‚Einsiein und rehi‘. a .i. 0.. 5. 61 II. Zwi!linsoji‘:idi )N( 1«‘ 22 ti.hr darrilx‘r in ..tni,eisuni md t(u\VLiSi.‘L‘ifl‘, :m. :m. 0 2) Dur tnterussierw sei hier auf K.mnir‘ns Di,nt an sich hin0e\vie‘ 2) dd‘nauei‘es diarüher sen. 2i Siehe ..t niversum und Bu\vuihreimv. a. m. 0.. S. 120 lt. und 5. t 02 lT.: audi dm12 lT. und 225 ii‘. 25 Siehe „Einstein Lind! mehr‘, 1. m. 0. 0. 26 km)Iiaut \X‘eiss t Jnivem‘sumn dind Iie\\ rm lOsem“, a 2 Einni:mt (keii und lTnver\\ echselhmrtsuii: ui\x 15. rias Ou,m nun pLl‘ dliii im muent ni._‘iim sind! - \Xissensui ma[iliLhe \:mclim(L hi,‘n Nt‘. t )2 . Nt n einher, Dezum! lei di mer „Zwischenraum“, der zwei Ausgeclehnte trennt: Man kann hypothetisch oder durchaus auch prak tisch, jeder Tischler und Schneider tut es einen Maßstab clazwischenlegen und diesen Abstandl messen, Dieser Maßstab (nochmals sei der Tischler bemüht) ist durchaus real: das Maßhancl oder die Messiatte. Nicht so bei den Quanten. Quanten haben voneinan der keinen Abstand sie sind weder „aus etwas heraus getreten“ (dann wtiren sie ja real!), noch ‚bestehen“ sie aus etwas! Woraus auch? Bestünden sie aus etwas, wü— ren sie teilbar und erfüllten sie Raum (.‚Körperraum“, wie es die Philosophen nennen). Q uanten sind aber aLich nicht nichts obwohl sie nichts Ausgedehntes sind! Sie haben ‚.Zusttincle“ Lind die kann man sogar messen: (Ruh—) Masse (allerdings als Energieüquivalent! ). Lacl ung, Spin, Puhi risation, Impuls \Vie „etwas“, das nicht ausgedehnt ist und keinen Raum braucht, etwas „haben“ kann (was von uns immer nut Ausdehnung und ergo Raum gleichge setzt, also dinglich vorgestellt wird!), macht Kopfweh und ist eben nicht vorstellbar. Daher hat der Wiener — — — — — ‚ ‚ — ‚ — Physiker Erwin Schröclinger (‘1857—1961), Schöpfer der \Vellenmechanik (1926), auch seine \X ellengleic‘hun— 7 gen aufgestellt, nach denen Quanten durch Wellen— funktionen beschrieben werden. Außerdem „haben“ die Quanten ihre „Zustüncle“ nicht per se, sondern diese zeigen sich erst in den jeweiligen Messgerüten, wenn sie durch sie realisiert werden. (Auch Iladewasser „hat“ ja keine Temperatur: diese niessen wir erst; aber das Wasser als Materielles hat immerhin \Vürme, und diese kann auf Quanten zurückgeführt werden. — — (2) Quanten können auf nichts mehr zurückgeführt werden: Sie sind elementar! Einstein hat die Photonen ja auch nicht ge— sondern er—funden. Alle Quanten, egal ob Quarks, Elektronen, Baryonen, Mesonen, 1-ladronen (Materiequanten) oder Gluonen, Photonen, W— und Z—Teilchen und das ( unse— ‘er Meinung nach nicht hierher gehörende) Gi‘aviton 1 sind Er—Eindungen — und nichts Ge—Fundenes. l)enn ‚finden“ im Sinne von im Raum Lokalisierbarem kann man nur etwas Ausgedehntes, Dingliches. Quanten sind aber ‘eine Konslrii/Ie— Er—Finclungen des mensch lichen Geistes (besser: unseres l3ewusstseins), mit dc— nen wir Messergebnisse)!) „dingfest“ machen im wah ren Sinne des Begriffes: Wir erf‘inclen Dinge (die keine sein dürfen!), denen wir unsere Messergebnisse aber zuordnen (aufprügen). Siehe auch das Motto zu dieser Arbeit: Wir ‚oiiinieii mdii /1/)? die Scliliiss/olgerung he— rum, dass wir nur 1)17er bez? im/nie c-wy7erinlemiId‘I/c‘ Er gclniisse .s7)redlueui In‘üune,i, die au/‘l1essutmi,gemi l)erul— heu. Es ist genau diese unsere Voi‘stellungssucht, die zu unweigerlichen Fehlschlüssen führt. \Venn ein QLiant aber keine Ausdehnung hat (es ist ja ..punktföi‘mig“ )‚ ergo keinen Röi‘peri‘aum „ausfüllt“ und demzufolge überhaupt keinen Raum benötigt dann bleibt nur eine — ‘— und „Eigenschaften“ zumuten, hüngt dlaVon ab. dass wir ihnen Vereinzelung zusprechen und diese in sie hinein— sehen! Nur wir sind es, die von einem „Quantenpaar“ sprechen, das noch dlazu .‚verschrünkt“ ist, (4) Quanten sind nichts Reales Bilder möglicher Zustände. sie sind nur — Und selbst diese Zusttinde werden von uns seren Messa ppa raturen realisiert! erst in rin— (5) Quanten sind reine Möglichkeit (= Potenzialität).‘ Es sind ja wir, die den aufgespalleten Lichtstrahl auf grund seines Gangs durch einen Kristall als untersc‘hie— dIene Ouamitensfm‘öme interpretieren oder eben als dILl— pliziertes Lichtwellen,.paket“. Die beiden Lichtstrahlen „bestehen“ aber weder aus Quanten noch sindl sie eine gebtindlelte Transversalwelle, Wir imi/eqnm‘e/l‘em‘e?u das Licht nur als aus Par/il,?e/ bestehend odler sich als \Velle ausbreitend. Das Quantenpaar, das wir aufgrund dler Polarisation dler beiden Lichtstrahlen er—finden, ist ja gar nicht polarisiert! Wie sollte ein nicht ausgedlehntes ein zelnes Teilchen ‚polarisiert“ sein, wo doch Polarisation nur eine Eigenschaft einer Scbwingdlng, also einer Wel le sein kann! Und das Bildl eines schwingenden Qdlants ist ja dl( )ch etwas simpel es würde auch den Doppel spaltvei‘such“ nicht erklüren! — — Superposition Das Kunstwort .‚Sulpeq/ioSi/iun “beweist es: Es dli‘üd‘kt was realiter gar nicht sein kann: lleicle Teil chen dIes verschrünkten Photonenpaares haben die Möglchkeit, sowohl ‘ertika 1 a Isa uch horizontal ( oder in eine x—beliebige Richtung) polarisiert zu u‘em‘den aber nicht zu sein. In unserer lokalen undl realen Welt, in der alles schon ‚gen ‘orden ist ( ! ) gilt nur: h( >l‘l‘ ( )dler cli‘op! etwas aus, — (6) Im Meso- und Makrokosmos existiert nur bereits Entschiedenes. Die nennen wir Jlealisic‘m‘uoi,gen. \Vencleten wir dlie— sesausschließencle Denken (ibr/inmn nun da/ne‘). das nur auf Realisierungen beruht, auf die reine Möglich— keitswclt dler QLlanten an wo esadll‘grundl dler Mög lichkeit geradle diese Ausschließlichkeit nicht (!) gibt verhedclerten wir uns hoffnungslos in Wiclersprüchen: die es in der Quantenwelt natürlich auch nicht gibt. In ihr gilt ja aud‘b nicht die zu‘eiu‘er/i,ge Lqgik, die seit Aris toteles (38-1—322 v, Chr.) als Oi‘ganun (= Werkzeug) der menschlichen Vernunft, die auf Kausal//öl basiert, be zeichnet wii‘d ‚Mit dlem (in dinserer realen \X‘elt) leeren Begriff clcr ..SdIpel‘sposition“ vermögen wir allerdings dliesem \VidIel‘sprdid‘h (der nur im Mesokosmos einer ist!) zu entrinnen. Superpositon besagt ja nur: Für diese Photonen ist noch nicht entschieden, welche Polarisati — —‚ Schlussfolgerung übrig: (3) Quanten haben „voneinander“ keinen Abstand; sie benötigen keinen Raum. 215 Sie sind weder vereinzelt, ergo auch nicht viele, schon gar iicht ahzü hlba r und reagieren daher a ueb nicht miteinander, Dass wir ihnen solche „Reaktionen“ 0. ttinrwir‘sei‘t 30 t)et,iil!ir‘rtei :tLlst(elhhrt — \Vissensc‘hitltti, tu N:i‘Iii‘iuttteii Nr. t32 ‘ Nuventhei/t)uzemt‘)c‘i 20(17 --tier sei iut‘cliu M:isse-Eneiiu«Actuivatunz cter Einstein-Furmut 15 in‘ c 2 vutviusen Nnoc‘hntals sei :iu( meine Arbeit ‚.tAt,s Riitsut Gr:t‘it:ttiun“ :t. :1. = 29 3t (;en:tuei‘es in „Einstein „Einstein in: 215 und mehr“, tut ‚.‘SOis sind i3ti:inten?“,S und mehr“, :t. a, 0., K:tpi - :i, 7 0 ‚5. 216. 7 [1 on sie annehmen \verclen, sollten sie (Konjunktiv!) ge messen werden. (7) Ohne Messung keine Polarisation — auch kerne notwendige. Nur jene Photonen, die eindeutig einem der beiden autgespalteten Lichtkegel zw rclenbar sind, haben lerclirtgs auch nur aufgrund einer Messung! eine ein deutige. also ui O\veni lige Poht risall( n : allerdings nur als Möglichkeit! Wir haben hier einen schönen Lnterschied zwischen notwendig und zukillig: .\ lu‘inlii‘i‘ue/se zeigen die sieh nur in ezueni Lichtkegel befindlichen Photonen — — eine eindeutige Polarisation hei der Messung. I-linge— gen misst ( und realisiert damit ) hei Photonen heider Lichtkegel der Experimentator rein zii/il/i,r eine der heiden möglichen Polarisat i wen! Keine LJ isache für ein vertikales oder horizontales Messergebnis kann ange geben verden und keine Lrsache gibt es auch, abge sehen davon. dass man argumentieren könnte: Hütte der Experimentator zu einem anderen Zeitpunkt die MessLtng durchgeführt. ware vielleicht 1!) eine anderes Ergebnis herausgekommen. Das ist zwar möglich, aber wertlos, cIa keine Pr( gni ‚se aulgruncl einer solchen An nahme erstellt werden kann. Lud: — — (8) Wissenschaft zielt stets auf Prognose auch die Quantenphysik. — Auch wenn es in der Quantenwelt keine Kausal//öl gibt. Die Bemühung. die ..Superposilii in“ mit der .‚Scln‘o— din,gei‘selien Kalze zu ergleichen, Ist gilt gemeint und mag für die Vorstellung durchaus hilh‘eich sein aber sie ist vergeblich: l3ei der Schrüclingeisehen Katze ist (aufgrund unserer mesokosmischen Erfahrung) die— se ja schon tot oder lebendig. he\ oi‘ wir in die Black box schauen. \\ir nissen es vorher nur nicht! Für Quan— tenphysiker ist dies allerdings eine unbestütigte Be hauptung, mit der wohl die meisten nicht einverstan den würen (hier tut sich eben die Kluft zwischen Mikro— und Mesokosnios auf: Im Mesofa )sm( s können wir auf Erfahrung rekurrieren im Mikrokosmos gibt es keine Erfahrung!). Als „Beobachtung gülte übrigens nicht nur das Deekelöffnen und Hineinschauen, sondern auch jede Art von EKG. EEG usw. Bei versehrünkten Photo nen sind diese aber nicht schon ‚vorher“ horizontal oder vertikal polarisiert und \vir wüssten es nur ‚noch“ nicht: Es gibt vielmehr weder das ed/e noch das a,idei‘e “ — — — erst wenn wir sersehrünkten Photonen (der vecler aus Quanten besteht noch eine Welle ist!) durch das lo— larisationsfil ter leiten, stellen svi r fest: Er ist horiz( inta 1 oder verti kaI p ila visiert. Seine Polarisation realisiert sieh erst dut‘ch die Messung wir aber haben durch das Offnen der Blaekbox die Sehrödingersehe Katze nicht getötet oder ihr dIas Leben gerettet. lnt oder lebendig war sie schon vorber ‚für Quantcnphvsiker allerdings Q uant noch würen sie schon polarisiert den Lichtstrahl — au, — — Mögli nur zu je 5Q0 ! (Es gibt nur Wahtscheinlicbes ches! in der Quantenwelt, aber niemals Re:tlisiertesh — — Es ist völlig müßig zu theoret isieren: Durch unsere Messung ist die Waltrseheinlichkeitsfunktion zusam mengebrochen: oder: Durch unsere Messung muss auch das zweite. versehrtinkte Quant die gleiche Polari sation aufweisen, egal wo es sich bei uidet. 8 1. Eine Funktion (eine mathematische Gleichung) kann nicht zusammenbrechen: 2. es gab überhaupt keine Polarisation vor unserer Messung; 3. es gab nicht einmal zwei getrennte Quanten; die gibt es nur in unserer Theorie: 4, Qu;tnten sind auch nicht auseinander: was nicht realisiert ist, kann auch nicht getrennt sein. Ergo: \\‘o immer sich in ////.se/‘r‘n/ Raum—\eründe— i‘ungs—lG)minuum das ‚andere Quant bel‘inclet als Ausdehnungsloses ist es in seiner Möglichkeitswelt vom anderen (mit ihm erschrünkten ) QLiant weder ge trennt noch entfernt: — (9) Quanten sind weder unterscheidbare noch getrennt einzelne. Das sind sie nur in unserer Vorstellungswelt: als Teil chen oder Partikel. Schon Sehrödinger hatte sie nicht als „vereinzelt bett‘acbtet. sondern als einen Zustand, der in einem bestimmten Raumbereich (einem Ausschnitt aus unserer Mesowelt> „verschmiert“ und nur‘ mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ( ..‘i(aln‘seheinlichkeits— funktion‘‘ ) auftritt. Dass durch unsere Messung an dem ‚einen‘ Quant das ‚andere“ Quant anders polanisicit sein muss, ist da her überhaupt keine :\bsut‘ditüt: 1. Wir nr‘ssen eine Eigenschaft des Liebte, von dem wir nicht wissen, s as es ist. 2. \Vir konstruieren Quanten. denen \\ii‘ eine un mögliche Eigenschaft ( nil ml ich P l;i nis;it in eines Punk tes!) zuschreiben. 3. Was immer versehriinkte Quanten auch sein mö gen: Sie sind nicht dut‘eh Raum und Zeit (=Veriinde— ‘ding) voneinander getrennt! Was \vir als Beobachtende wahi‘nehmcn, sind getrennte Lichtstrahlen: 13er Kristall hat ja tatsiichlieli einen Lichtstrahl in zwei Lichtstrahlen aulgespaltet: Aber das, was wir sehen, ist die l?eah/ion des aufgespalteten Lichtstrahls mit Materie (Kristall. I3ilclsehirm, Rauch, Detektoren etc. ). aber niemals das Lieht selbst. 33 Erstes Zwischenresümee Die von uns erfundenen verschränkten Quan ten, die wir den aufgespalteten Lichtstrahlen zu schreiben, sind weder dem Raum (als Nicht-Aus gedehnte) noch der Zeit (als sich Nicht-Verän dernde) unterworfen. In ihrer „Welt“ gibt es we der Raum noch Zeit und auch keine Verände rung. Was sich verändert, ist unser Messgerät: Es transformiert Photonen (was immer diese auch — ‚(2 N2heres darühr‘r in Einstein und wehe, a a.O, 5. 5 t _Vuin Einzelnen iiher rIas Viele zum .\lIen. 33 Licht selhsi iO un‘hrhih:ir! Eo 1 wenn Liuhi mii t:iierir‘Ileiii rca— rzicri = reltekueri wild) 1 ‚der \ m einer Ir‘uctnenden. maieriel Qlv‘rfl3chc‘. eoi i oh diese L(lhIn oler kali leuchic‘i 7. B. Phosphor otter hiologisl:Iles t.ichi Wie L‘i\\ 1 bei 0 lüIt\\ rirni— chen ltenerir‘rt wird: Es wird an .\taieril‘tlein re:ilbieri rind kann rtaher voll uns cr51 dadurch pesehen ss erden: wir nelt— wen mit unseren Sinnen ri nur Vereinzelies. t )intl iehes. taie— neues. atu Atisgecteltnie wahr, nirhi aber Kr21ie oder \\ ech sI.‘l\\ irkunuen Oder t.ieht wirr! deiekuir‘ri: iv t(. di irh Sehss zen einer Phutuplatte otter als Klicken in einem Zahm ‘he 1 wir danu meinen, dieser t)r‘tekior z3hle l‘Iioionr‘n isi hereiis unsere tnierprei.itiun ui Feilelienbihl! (Siehe iurh \kIio tu dieser Arbeit en — —. \Vissensebiitiliehe \aclinjrl heu N,i . t ‚(2 Ni n einher Dezent! er 2)1 sein mögen — es ist in diesem Zusammenhang auch egal!) aus einer möglichen „Superposition“ in eine reale Polarisation (vertikal, horizontal oder auch zirkulär), die eindeutig eine Erschei nung (und damit Veränderung) in unserem Raum-Veränderungs-Kontinuums ist: Die Reali sierung findet in unserem Mesokosmos statt. „Die Quanten“ haben sich nicht verändert (wie denn auch!) — ihre zufallige Möglichkeit (= Superpositi on) ist aber durch unsere Messung zur eindeuti gen Realität geworden: allerdings weder als (un entschiedene) Superposition (was ja dem im Me sokosmos gültigen Axiom vom ausgeschlossenen Dritten widerspräche) noch als (entschiedene) Position, sondern als eindeutige Polarisation am Messgerät. auch beobachtet werden? Es gibt ja nicht einmal ein „Dort“ — denn jedem „Dort“ ist Raum (Ort) und Dingliches (Materie) vorausgesetzt — etwas, dem ist und das erst die Quantenwelt Folge der Quantenwelt ist! Auch (beobachtendes!) Bewusstsein fmdet nur in unserer realen, lokalen Welt statt: Denn was, außer Dingliches, sich Ver änderndes sollte denn beobachtet werden? „In“ der Quantenwelt kommt dies alles nicht vor. Für sie gibt es nicht einmal ein „in“ — sie ist ja kein Raum, „in“ dem etwas „passieren“ könnte: weder Fassungs- noch Bedinguiigsraum. „Passieren“ (= geschehen, werden) kann etwas nur in der rca len, lokalen Welt — was sonst sollten sonst die Be griffe „real“ und „lokal“ bedeuten? Tachyonen? Q uanten be•-clingen die Dinge: Sie ermöglichen die Dinge durch das Zusanunenspiel von Materie- und Feldquanten und durch ihre Beziehung zu— und unter— einander (= lnformation“). aufgrund der sich Materie strukturiert. Diese Struktur ist Folge der „Information“ der Quantenwelt diese „Information“ können wir aber mit unseren Messgeräten niemals erkennen. cIa unsere Apparate ja nur real-lokale Zu-stunde (etwas steht uns Gegen-stand) feststellen (test—std zu oder entgegen len!) können: z. 13. die Polarisation von Licht. Es ist völlig inadüqu it — und vor allem unnötig—, „Ta chvonen anzunehmen (= sie zu konstruieren), und mit ihrer 1-filfe eine Ubertragung“ von „Zustandsinfor mation“ von „einem Quant‘ auf das „andere Quant“ mit „Uberlichtgeschwincligkeit“ Zu postlieren: \Vecler gibt es Uhertragung (die gibt es nur im Raum—Verincle— rungs—KontifluLim ) noch gibt es „Zustandsinformation“ (die stellen wir mit unserem Messgerüt erst her!) noch gibt es das ‚eine“ noch das ‚andere“ Quant realiter. Aber es gibt sehr wohl information“. Nümlich jene. wie aus Quantcn l)inge oder Wechselwirkungen wer den. Und dieses ‚In-Form-Bringen“ entspricht dem ur sprünglichen \VurL tamm des lateinischen Begriffes „in— h)iiale“ viel eher als unser heute üblicher mesokosmi seher Begrih‘ \‘ in Information, Diese „Inh irmation( cii)“ sind aber dldialitativ etwas völlig anderes als jene. die wir aus tIer Quantenwclt durch unsere Messgerite als „Zu stünde“ realisieren: z. 13, ihre „Polarisierung“. Informati on. wie wir sie kennen und verstehen, ist \\‘eitcrgahc von Zushinclen des Nlasse-Energie-Aquivalents. sei es in materieller oder in energetischer Form. (10) Wir haben keinerlei experimentellen Zugriff auf „Information“, die nicht den Bedingungen des Raum-Veränderungs Kontinuums unterliegt. vorausgesetzt ‘ (11) Die Quantenwelt be-dingt den Bedingungsraum! — — — Bell‘sches Theorem Auf diesen qualitativen 1 nterschied zwischen Meso und Mikrok 15110 is weist auch das I3ellsche Theorem hin: Es ist ein itflh//wnttIlisc/ies ftloclell. mit dessen l-lilfe bei expertmcntellcn Ei‘gcbnissen ermittelt werden kann, ob klassische Physik Imil eventuellen Erguinzdin— gen wie l‘eI‘/a()pqe)le)7 Primnie/ern. aber ihren Grunclzü— gen Reahituit und Lokalitiit ) oder Quantenphysik ohne 3—i Die hypothetischen 1 ) laelionen 1 ‘k‘ilylicii nil i,,tri!iiidn‘,‘ Ruhin:ise ) sind :uii,iehlich imtiter i‘ibc,‘licIiLscIi,tell. Es soll dr sie cl)enso Lininiiglicli sein, r‘ne Geschwindigkeit gleich oder uutei‘hall i der tichtgescho‘iudigkei einzunehmen. wie norma le M:nerie nicht au)‘ t.iclitaeschwindigkeit heschleunit werden kann, Eine :thsLirrle Idee, die nirlit einmal eine l‘l\‘lsOthese und naturphilosopliöch skiii‘ril ist, cIa sie jetzt sogar im imagin1 ren ltaum :iherm:ils nil ‚‚‘t‘eilvlten trheitct. tmagin1rcs kann niemals experimentell nach wieseu weiden. Diese Idee ist — Damit sind die Grenzen des naturwissenschaftlichen Denkens erreicht ... Signalfibertragung Lberlichlgesch\vindligkeit als kann es gar nicht geben: im Rauni-Verünclerungs—Konti— nuurn nicht, weil Einstein sie verboten hat 1 natürlich nicht cleslialli, n indern weil c von ihm absolut gesetzt wurde!‘ 1. und in der Quantenwell nicht. weil es dort überhaupt keine Geschwindigkeit gibt. da Geschwin— cligkeit folgende Voraussetzungen hat: 1, Dingliches, also Ausgedehntes. 2. Ortsveründerung, also Bew egung 3. und Beobachtung. also Bewusstsein. Zweites Zwischenresümee Nichts davon gibt es in der Quantenwelt: weder Dinge noch Orte, auch keine Bewegung — und ergo auch keine Beobachtung. Was sollte „dort“ Wissenschal ii iche Nacht ici itc‘n Nr 132 Novenilcr,/t )ezcmhcr 20iE‘ ‘ — genauso pn ihleinauscli, wie die trknall—l lvpothc‘e. die ia auch aLt)‘ eine im:iuiuare Sinu,cilarit2t zurticlcreilt‘. N 1heres kri ische Gedanken zur kosmuloie CkIzLi bei ti‘ss iii Isohaut oder \X‘esh:ilh ich meine, cl;iS die kosmologie von der Plis “ik zur \aturphilon phie üherw ecltselu sollte“, in‘,,‘i‘dissen‘,elial‘i liehe Nach ncliien‘‘. 1 (Ntft‘t‘N. \\‘ien .‘\pril 1998 i Teil 1). und September tdi08 (Teil Ilt: auch ..Lniversum und Bewu8tsein“. a. a. C). 35 N:uurss issensch:il‘t liescli:i lugt sich mit Ei‘seheiuungen und Er eignissen des Raum -\‘eI‘ii ndei ungs—kont inuu ins und auch hier nur mii ohjekuviei‘- ci ncl experimentell uhei‘prtilb,i ren vi,i4i n gen. Naturphili is( ij‘ihie ist nicht in (liese,s i‘el:iu‘ enge korseu gepresst. Sie kann (und muss) die Grenzen dci Naturss is,sen schah erkennen — und überschreitet sie damit 36 .‚Ahsi lut“ iSt nicht stcigei‘lxir ( mai i kann ‚tot“ u nil ‚schwanger“ i:Iienl‘:ills nicht steigern: rlalter sind tuch .ahs ilite Geschsvin— cligkeit‘‘ und ‚‚ahsi ikite“ <Lilie jcfe,iljscli, kt mmi nur claraul‘ art. von welcher Seite her tun das Al isoldite dei‘iniert (siehe aych die Anmerkung 6i ). 37 ‚Siehe die weitet i ihen hei‘eit,s gegelii‘ni‘ liesheziigliche Erklii— rung zu Raunt und Dinge und die l“uünote 27. ‚„ 9 [ Realität und Lokalität) gilt (gelten soll, darf, kann Dabei wird allerdings fälschlicherweise davon aus gegangen, dass in der Quantenwelt verborgene Para meter (= Variablen, Veränclerliche) vorhanden sein könnten eine unzulässige Transformation aus einer Welt (Mesowelt) in die andere (Mikrowelt), denn: — — (12) Es ist das Wesentliche des Meso- und Makrokosmos, sich zu verändern. (13) Das Wesentliche des Mikrokosmos ist es, diese Veränderung zu ermöglichen. chung überhaupt mathematisiert worden ist, zeigt, dass ihr Schöpfer und seine Epigonen der Quantenweit zu— minciest mögliche analoge (verhorgene) Parameter Lin— terstellt haben: und zwar solche, wie man sie aus der unsrigen, realen, lokalen Welt, also dem Mesokosmos unserer Erfahrung, kennt bzw. vermuten kann. Verborgene Variablen? — Die Bell‘sche (/iigleic/iitng oder das BelI‘sche Theo— rem beantwortet auf mathematischem \Veg jene Fra gen, die durch das EPR—Paradoxon aufgeworfen vor— den waren: also jene nach der Gültigkeit der Theorie der Quantenmechanik im allgemeinen und im speziel len nach der Rolle der Lokalität bei dluantenmechani— sehen Phänomenen. Die Ungleichung wurde 196— vom irischen PhysikerJohn Stewart BeIl (1928—1990) entwi ckelt, geht aber davon aus, dass in der Quantenwelt Lo— kalität herrschen W5,in/e, was mithilfe dieser Unglei chung heraLisgefundlen werden so! Ite. Das erinnert ein wenig an den Versuch. mit einer Ta schenlampe ausleuchten zu wollen, ob Gott nicht doch irgendwo im Finstern aufgefunden werden könnte. Beil machte also bezüglich der mikroskopischen \Velt einige Voraussetzungen, insbesondere 1. Lokalität 2. Realismus 3. gemeinsame Messbarkeit und schloss auch andere Analogien zu unserer Meso— welt nicht aus. Mit dieser naturphiiosophisch falschen Prämisse stellte er eine mathematische Beziehung auf, mit der die Ergebnisse von Messungen auf mikrokosmi— seher Ebene beschrieben werden können sollten. Alle cuantenphysikalischen Experimente verletzen aber diese postulierten l3eziehungen was ja aus den oben geschilderten narurphilosophischen Gründen der Fall sein muss! Daher wurde von der Mehrzahl der Quan— tenphvsiker trotz falscher Voraussetzungen richtig ge folgert: — — — (14) Die Annahme von Lokalität und Realismus muss in der Quantenwelt aufgegeben werden. Parameter sind immer Variablen, also Veränderliche und solche kann es in der Quantenwelt nicht geben, cia Variablen Dinge und Raum voraussetzen aber ist die Quantenwelt vorausgcsietzt. — chesen (15) Quanten sind das Voraussetzende der Vorausgesetzten Raum und Veränderung. 35 Versteht man diese Voraussetzungsprohlematik nicht, versteht man die gesamte Quantenmechanik nicht! Ungeachtet dieser naturphilosophischen Fundamen— talerkenntnis sind im Laufe der Zeit mehrere Lösungs vorschläge gemacht worden, wie die Quantenwelt zu interpretieren sei; von diesen soll aber nur jener mit dler breitesten Akzeptanz näher besprochen werden. (Tat sächlich gibt es ja viel mehr Interpretationen. die hier aber nicht erwähnt werden sollen: Es ist ja auch nicht Zweck dieser Arbeit, alle vorzustellen oder auch nur aufzuzählen. So wurde vorerst angenommen. dlie Quantenmecha nik sei falsch (vergleichbar Linserem l3ild: Gott gibt es nicht). Alle quantenmechanischen Experimente liefern jedk)ch Ergebnisse, wie sie die Quantenmechanik vor— hergesagt. Dann wurde richtiger\veise die Vorstellung (!) irr— l3oIgL‘)ler 1 “nr/nO/nt aufgegeben und argumentiert, dass dhe (mathematischen!) Wellenfunktionen (Erwin Schrö— dinger) also reine konstrukte des Bewusstseins! kei nerlei Informationen 0) über die Wni‘/e von Messungen an Teilchen enthalten. Das ist naturphilosophisch sau ber und entspricht auch tier Kojannlia,gene,‘ Dell/link der Onan/n loire/lan /0, a rich wenn darin auf den — — grundlegenden naturphilosophischen Unterschied der Q uantenwelt zu unserer real—lokalen nicht explizit Be zug genommen wird!. ( lf tl‘d /0)‘! t/ns(‘lzt . Das Ergebnis ist zwar richtig, erinnert aber an den voreiligen und völlig unlogischen Schluss. den man zieht, wenn man, trotz emsigen Leuchtens mit der Ta schenlampe, Gott nicht findet und nun behauptet. es gäbe ihn nicht: Weil das Mittel zur Uberprüfung untaug lich ist. Wir sehen alleine aus naturphilosophischen Grün den ein, dass che 13e11‘sche Ungleichung nicht aufgehen kann: ALIf beiden Seiten der Ungleichung stehen (bild lich) ja ohnehin unterschiedliche Welten. Diese zu ver gleichen ist ohnedies mutig Dass diese Unglei ... 10 3b‘I):tsVurausse/zetu/u heclingt das Voraus,geselzle. Dies ist eine aktive ineversihle Ahhiint)i keit: D:ts ‘voraussetzende ist a/‘lii‘. 0 (las ‘vorausgesetzte passit‘. iMan louin davon auch als Folge spechen wenn flau diesen Begrilf hefreit von seiner Spl0ire .Lrsache und ‚Zeit“ denkt und verwendec Der l3et)riff nut— wendig passt gLtt hierher Er ist niimlich den Begriffen kau sal“ hzw .‚.deterministisch“ und .zuäillig totcItt57(ese/z/ (siehe spiiter): Ei heclingt sie. Ohne Notwendigkeit giht es weder eine 1 tllerdinns stets konstruierte) tirsache—Wirkungs—Kette n )clt (statistischen hzw. wahrscheinlichen) Zti/ül[‘Auch cl:tr:tuf wer— den wir sp(itei noch eingehen. — ... \Vissensch:tltliche Nachriclttet t Nr. 132 Nuvetttl ter/Dezemher 2007 BIOLOGIE, GEOWISSENSCHAFTEN Prof. Mag. Leo Holemy Die Naturwissenschaft der Kleidung (Teil 1) .1 [ic/ie/ F/ec/,‘‘ 1. Einleitung Heureka oder das naturwissenschaftliche Desinteresse an Kleidung — Die Kleidung des Menschen ist ein Thema, dem die Naturwissenschaft bis eilen mir wenig Beachtung schenkt‘. Der sprichwörtliche weiSe Arbeitsmantel ist das einzige Kleidungsstück. das man lanclkiuflg mit ei— nein \\ jssenschaftler assoziiert, und die berühmte Le gende um Archimedcs. wonach dieser or Freude über seine Idee zum hvdil ‚statischen Auftriebs nackt ClLIrch die StraSen Nvrakus‘ gelaulen sei. 7eigt ebenfalls, dass che Gedanken eines Natdirwissenschaftlers zeitweise uher der Pn)hlemsteHung des Anziehens schweben. Jnd dennoch bietet Kleidung eine Fülle interessan ter Aspekte aus den Arbeiisl‘eldern der Chemie, der Ph\ sik und der Biologie. \Velclle aber zum groSen Teil dem Normalhi.irger. dem wbsenschaftlich interessier ten Laien wie auch der Schülerschaft an AJ—IS vorenthal— teil bleiben. Der vorliegende Artikel soll Kleidung im Lichte der Chemie, der Piwsik und der liok )gie be leuchten und dabei Gebiele wie Thermodynamik. UI trastrokturforschung, T lominidenevolution und Sexual verhalten berühren. 2. Der grundsätzliche Aufi‘)au der Kleidung Wenn man versucht (wie es sich in der Arbeitsweise der Naturwissenschaft gehört), die groSe Vielfalt an Farben, Formen und Materialien, die sich in den Rega len des Modehandels auftui‘men. aufs eilige Grunclele— nlenle zLirtickzuführen, ist das Eigeilnis überrasc llenCl einfach: Der allei‘gröSte Anteil aller Kleidungsstücke sind aus l‘i5r‘i‘n autgellaLit. die mittels einigen Tecllni— ken zu Textilien verbunden \\ eiden können. 1 Der Be— grill Faser ist als ein lang gesti‘ecktes. mehr oder minder z lindrisches Gebilde dcl inieit. ) Nur ein kleinerTeil be steht aus Materialien. die nicht ci st aus Fasern zusam mengesetzt werden müssen, sondern bereits in lliichi— ger Form hergestellt werden. \\ eiters kann die Eintei lung in natürliche. synthetisch umgewandelte und rein sviltlletisclle Produkte erlolrten. l3c‘deutende Naturfa— seril sind Baumwolle. Flachs, 1 [aoL \\‘olle und Seide. 7Li dell wichtigsten Kunstfasern zühlen Polyamid, Polv— acryl, Polyester u. a. Das einzige natürlich tRiellige Pro dukt ist Leder (bzw. Fell), synthetische tRichige Materia lien sind Kunstleder oder Gummi: letzteres l‘inclet aller dings nur wenige Anwendungen in der l3ekleidungsinclustrie ( Gummistiel‘el oder —handschLilte, Spezialklei— dung). In dliesenl Artikel sollen nur die mengenmüftig wichtigen Faserstoffe einerseits und das ursprüngliclis— \\ issc‘nsch,m Id idlmc‘ N,mc Im ric lmi ‘im Nr. 1 2 N( ‚ve‘mhc‘r t)ezc‘mher 200 te Bekleidungsmaterial Leder indei‘seits erörtert wer den, Nachdem die zur Kleidungsherstellung gruncisützlich Ilüchige Materialien benötigt werden, ist es nötig (so— fern man nicht von Leder ausgeht) die eindimensiona— len Ausgangsstoffe zu eitler zweidimensionalen Form zu vereinen. Dies kann durch Weben. Stricken. Hükeln oder Pilzen geschehen cler Webstuhl \\ ar eine wesent— liebe Erfindung der lungsteinzeit, ermöglicht durch rIas Sessh.iftw erden irrt Rahmen der nr‘ofithischen Revoluti on Lind folglich die Grundlage \\eitei‘cr kulturellen Leistungen). Leider ist es so, dass die in der Natur s‘ot‘ fa )mmenden eindimensionalen Fasern allesamt viel zu kurz Lind ‘ein sind. cim duckt cl,ir,icis Textilien zu wellen etc. Dein \organg des \\‘ehens mciss also der dIes Spin flens vorbeigehen 1 die Spindel dazu war eine weitete entscheidende moos ation des Neolitllikums). Beim Spinnen ss eiden einzelne Fasern vei‘setZl miieinander verdrillt ‚so dass ein im Prinzip uilcildlir‘h langer Faden eillsteht. Beide Techniken wurden zss ar im Laufe von einigen I0,000en Jahren Menschheitsgeschichte verfei — nert, )lltiiliert und tecllnisiert, am hecite nichts gehndert. Wesen hat sich bis \( ii der Paser zum Stoll: Einzel ne l‘:msci‘n (im), die amis mehr oder minder par:mtleten .\l,iteroniotektilen hesiehen, werden zu ei nem Garn (h) versponnen Zwei (oder drei) G,mrne ss erden Zdi ei— mm Zsvirn (c) erctritti, die Zss ime werden ZL1 einer Fhiche ge— vc‘I‘i (cl). Abb. 1: FR ‘-ZJ‘ y ‚- ‘- 1‘) 1 i 1 ct Mit diesem \Vissen im Hintei‘kopf ist es siniivt 11, sich um ss eitere Gi‘ößenordlnungen nach runen zu bewegen Luldl sich dlenl chemischen bzss‘. ultiastrukturellen Auf‘bau der Fasen zrizriss enden. tnstlicit tOr \tineratmmic Lind) krisi:mtIemr,ip)ue der tnivcrs,t:ii \X ‚en, Alth:mnsmm i-m, A—t090 ‘eX ivn Lind AllS Ttieodor—Ki:mmer—Str, 3, ‚\ 1220 \X‘icn, mic‘het.lleck@cmnie ie.,ic ‚ml 1 I)ec mm erhc‘imerndl liest sich 1 tcrrm,mnns Nmmurpc‘se hh hie der Klm‘) dung II h‘rrmann, 1 8S(. . 11 3. Die Chemie der Kleidung 3.1 Allgemeines zu Faserstoffen Gerade in einer derart abstrakten \\issenschaft wie der Chemie ist es lsonclcrs erleuchtend. \\ cnn man ei nen ollensichtlieheri Zusammenhang zss ischen den ni,tkr skopischen Eigenschaften und dem 1 suh— niikro koplscheii .\ufhau eines St üTes erkennen kann. Die Chemie tier Kleidung ist ein ausgezeichnetes l3eispiel clafiJr. .5 (h) ‚ ihi deiaIIieiten Aal— Abb. 2: in Etikett eine KIeirIringstii Es 0 chIri‘c, üis‘r den Chemismris. www.nieviennci.at oberrnoteria( 110usd, 70% polyestef. 30% P0y0crl s obeimatenal zottet 80% poyocr.,4 20% potvestet futter. 50% vtskose. 50% polyeste M Struktur und Aufbau der Kette le nach Art und Anordnung tier N 1 im mere im Pol\ mer kann das Makromolekül linear (Zellulose, z. 13. l3aumwollei. gefaltet 1 -Keratin oder Fihroin. z. 13. Sei i oder helical 1 c&Keratin. z. B. \\olle) sein. \ un gro ier Wichtigkeit ist .iLIeh tIer Zusammenhalt der Nlolekü— le. Zum einen sind die \li mi nnci‘c mittels k )valenten l3indcingen zum \lakms inn üekiil erbtinden (diese Bin dungen eitlen in tier Te\tilteehnik als 1 lauptvalenzen bezeichnet), zum anderen herrschen Anziehuogskr)ilte zwischen Tlolekülgruppen innerhalb der Kette als tueh zwischen den Ketten 1 man spricht von \ebenvalen— zen). In den meisten Füllen sind Nebenvalenzen seh\\ chere \X‘echselwirkctngen. v.a. Wassersto[fbrüekenbin— dungen ( z. B. Zellulose), seltener \‘an tier \Vaals \Vech.selwirkcingen (z. II. Polvi iropeo 1. Gelegentlich treten auch ionische l3indLingen ( z. II. manche l‘rotein— seitenketten 1 oder s gar kovalente l3indungen (7. 13. 1)1 stil fiel hrü clen in 01.1 )te i nen ) a cd‘. Je nach Packung dier Makromoleküle werden inner halb des Faserst( )lles „kristalline‘‘ \ ( )n .‚arn )rphen‘‘ Be reichen unterschieden. Erstei‘e zeichnen sich clttrch dichte, iegelmüSig Packung tier Moleküle aus, bei letz— tei‘en liegen die Ketten lockerer und schlechter geord net. Bei Naturfasern ist das \‘erhülinis zw ischen den F1)iofigkeiten eier beiden Bereiche vorgegeben, kann aber durch spezielle Vei‘edlung veründert w erden, l3ei Kcinstfasern w ircl dies durch das I—Ierstellungss erfahi‘en ent seh ieci en. \‘iele physikalische Eigenschai‘ten des Fa,serstoffs (‘anti damit des fertigen Kleiclringsstüeles hüngen on Art undl Stürke tier Nebeovalenzen sow ie dem \ erhült nis von amorphen zu kristallinen Bereichen ab (siehe Abb. -u. .1 - Shmiliche Fasern (natürliche wie s ntltetisehe) beste lien aus langgestreckten \lakromolekü1en. Im Prinzip können aus ‘allen derartigen \l delsi.ile Fasern herge stellt werden, je nach den phvsikalisc hen Eigenschaften siehe u riten) hahen sieh bestinunte als best inders ge eignet lür die Verwendung in ‘le\tilien erwiesen. Die Suche nach dein Grtinclhaustoll einer Faser muss dem nach hei den \h mi iincrcn heginnen. Je nach chemi scher Strciktcir tIer \lonoinere eriolgt eile Verkettung mittels Polvmerisation (7. 13. Polvpropen, Polvacr 1 Polvkondensation (z. 13. Zellulose. l>roteine, l‘olvesler) oder Pol\‘addition (z. 13. Polvuretltan, Elasthan). Die Zahl eier Monomere im \lakromolekül kann variieren, sowohl von einer Faserart zur anderen, als auch freilich innerhalb einer Faserart. Der Dtirchsehnittspolymerisa— tionsgrad ( DP—Grad ) ist demnach eine \viclllige GröI$e zur Charakterisierung von 1-aserstollen. Tabelle 1: Duft hsr hnittsp d(meris,iiS nsgriide ( DI‘—Gr,ide ) eini ger wichtiger ‘,isersi( die ( t taudek & Viii, 1950) Zellulose 1 I3;iumn otte) Zellulose‘ ( Flhlctis) Prniein 1 \Xotle 1 \sI ii rl ici ie Puh Tiere 2.00)) 3.000 till) t .300 Prr Sein 1 Seide) Stnihetisch u nigi_‘\\ .1 Oh Ielie n,ittirtiche t‘( )I‘ lilele S nitieiisi. iie Zellulose (\ stso‘,i,‘( 20)) 300 Pol ‚iniirt 100—200 1(101) 2(S))) Pi ityacrvt i‘rilvvinvlc lili brEi t‘l)t\Il hic‘ 16.01)0 * Zellulosemolelrile mit 1)0—1; Id (unter 21)))) o erden ‚ds fl-Zellulnse (oder 1 Ieinitellulnse der eigendichen ut-Zelhi lose gegen ii heI))esiet ii. ((ei Disersii Ii cii isi ein na igl ic hst aeri 0 ger fl-/ul luk oeanieil e‘ivii n Im gerIngem Abb. 3: Einige ilonoiueie ion 1 ‚isersinllen: nur des 5 iivpr Zellulose, AminoEhi;en hi (den Liher Pepi ihll ii ndu ngen Pn Sei ne. (.0 12 ‚ds 3.2 Pflanzliche Fasern )donl Nachdem pI]anzlieite Zcllsvüncie irun Gotteil aus Zel lulose bestehen tind ehe Zellen in tier Sprossaehse 7‘a lang gestreckten I3Lincleln vei‘wachsen sind, liegt es nahe. dliese zur FasergewinnLing heranzuziehen. Dies ist aber nur bei wenigen Pflanzen möglich. nüutlich sol chen. wo che Zellen Fasern von einer gewissen \lin— desikinge und —festigkeit bilden. Flaciis 1 1cm 1, l‘Ianf, Jcite oder Sisal bilden derartige Fasern. die 1,eiü‘(indeln aus diem Bastgewebe tier Pflanzen entspi echen 13er einem Inh nierlule (lricne 16) hi J3-t.-i-Polvknnciens,iunn (ci Propen )i) wie dem durch hier Al,inin ‘ \\ iss‘nsr lcili (0. he \.‚chrichien \ r 132 \ n einhei 1 )ezeml 1er 21(1 Abb. 4: ..\moiphe (iii und ..krci:illine (h) t3ereicti eines Faser— stuitte. Mengenmflßig ist Baumwolle der nut Abstand nieist genutzte Naturftiserstoff, daneben vircl noch Flachs ge nutzt, die anderen oben cenannten Stoffe haben in der Textilbranche kaum Bedeutung (wohl aber für andere Faserproclukte. z. 13. Seile. Kicke ..\lalten. etc.) 3.3 Tierische Fasern -. . . -% •: : . () • -‚ • .—‘‘ • — . ‘•-- r. - - - : - ‘ . (b) Li iwena mcii der p11 :i n zl ichen Kisersl( )[le Ski mml aber nicht aus Bast, sondern aus Samenhaaren (die Zellwfln die sind natürlich ebenfalls aus Zelluh se 1. nflmlich hei Baumwolle. Ernte. Reinigung und Aufbereitung dieser Pflanzenteile licü‘rn letztlich relative i‘eine Zellulosefa sern. die sich aber je nach Herkunft in vielerlei 1-linsicht unter.-cheiden. So sind z. B. Flachs[asern uncleichmdßi ger als Baumwolle (was man auch am daraus gefertig ten Leinen sieht 1. sie leiten \\iirme besser (sind also ..kuhier“ und \\ cnlcei‘ hiegsani (Leinen knitiert leichter als Baumwolle). Schon bei Betrachtung cinserer Ki‘rper finden wir Fa sern. die ja dem rudimentiiren Rest der natürlichen Klei dung entsprechen: Die Haare. 1-laare werden seit jeher zur Kleidungsherstellung verwendet, allerdings nicht menschliche, sondern vielmehr die der Schale i \\olle), s ennglcich auch Haare anderer Tiere bei Faserherstel lung Anwendung finden ‚so etwa Kamel. Ziege (z. 13. Mohair), Kaninchen (z. B. Angora ). etc. 1—laare bestehen vorwiegend aus a—Keratin ([-kirn), einem lang gestreck ten Protein. das im Prinzip eine einzige —I—1elix bildet (Abb. 6a, Feughelman. 2002), Zwei solcher Helices bil den ein verflochtenes Dimuer, diese Paare sind ihrerseits sviecleruni parallel und versetzt zu einer Faser assozi iert. Ebenfalls ein Proteinprndukt ist die Seide. Als echte Seide gilt die Maulbeerseide. gewonnen vom Kokon des Maulbeerspinners Bcut,lrc‘ inorf, der nach der Ha u ptnahru ng der Rau pe benannt ist. Der Kokon l steht aus einem einzigen, bis über 3.000m langen Fa den! Seide besteht vorwiegend aus l“ibroin oder 3—Kera— till als Struktrirprotein. es cinterscbeiclet sich vom a-Ke ratin in erster Liii ie cl u reh cl ie Seku ndü ‘struktur: Filiroin liegt als 3—Faltblatt vor (Abb. bb) . Wenngleich zwl— 2 schen den Pepticlketten der Seide keine Disulfidbrii— cken vorhanden sind (im Gegensatz zum Keratin der Wolle), sorgt der hohe Anteil an kristallinen Bereichen (ca. 6%, Gohl \!ilensli 195M dennoch für hohe Fes tigkeit — durch eine gn iRe Zahl an Wasserstofflrücken— binclcingen. Die Fibroinkisern sind miteinander durch das gcimmiar[ige, am( )rplic‘ Protein Serizin verklebt. AulgrLind der cinterschiecllichen dheniiscllen Eigen schaften der ZellLilose einerseits und der serschieclenen Proteine andererseits sind auch die (iiiaki‘oskopischcn) Geliracichseigenscli.tlten dieser Stcifl‘e deutlich ver— schieden (siehe Kap.-i ). Der chemische Lntcrschiecl zwischen Zellcilose und Pn mteinl‘asern ist freilich acich bei der Pflege von adiRcrom‘dlentlicher l3ecleurcing: \‘(‘er den l3lcitfleck‘,tcis der Seiclc‘nblcise mit einem \Vaschmit— tel eIlt fernen scicht. das Pn dein zersetzende Envzme entlutilt. wird dies nur allzu deutlich bemerken! links Linmnu om!sIruir‘u,u. tenutzt virct eine der 2 Itesten t‘citiurpttanzen iiher— tm:iupi. bildet den Rohsii 11 (dr Leinen 1 rectmo. t)ie ösieri‘eiehische Ftact.pructukmiiin z. lt. in \\atdviermel 1 spieti :mu \\etim:irkt keine Rolle. t—Iisioriset, heLinni bt das Leinen der ictvpusehen Mumien— hüllen. Abb. 5: tt:ietis v. :i der ‚ein L. osililissinmi uni, 2DieFec(ern der V(el sowie die Shcippen der t(eptitic‘n beste hen ehenkilts aus j3-keraun Alterclins wii‘ct unter der t3ezeichncing Reramin eine itanze Familie simkmumelf (itmnlietier Proteine zcisamnieuiel‘:ic[. Die ZcmRitze o. und F3 beziehen sieh ulmen nur auf die Sekcmndarsmm imkicir Eine Itoinolonisiercmu von Fihioin und j3—kerai in dem \‘iiet ist also ein di Isc hei N‘htciss: t)ie Amnino— s(iciresedlcienzen und -anteile dti\c‘msm‘u keratine sind clecmitieti in— i ersel i icI 1 ich. \‘\issensel rd ticlie N:ietu i‘luii‘n Nr. 1 ‘(2 November Dezember 2uu7 ‘ 13 Abb. 6: Proteinlasern; Struktur und Zusammensetzung von u—Keratin im Siiugetierhaar Ui) undt 3—Keratirt oder Fihruin in der Seide (h ). Der Unterschied im Chemismus steht im Zus-,mimenhang mit dtem strukturellen Unterschied: Beispielsweise enthält Fihroin kein Cystein, gibt es in diesem t‘rotein auch keine Disultidthrticken . Atathillend ist auch die nicht—pruteugene Aminusiiure Lauthionin, die erst mals in Wolle nachgewiesen wurde (Horn eI al., 19-Lt 1. Lanthionin besteht aus zwei Alaninresten die mittels Thiuetherbindung verknüpft sind. daher Aminosäure 6,5% Glvcin 4,1% Alanin — 3.8‘), 26.-) 4,8% \‘alin 3.2% 11,3% Leucin 2,5% 6,6% Asparginslure 2,0% 0 lutainins)i ure 2,0% 14,1% — 10,3% Arginin 1,0% 2,7% Lysin 0,9% 0,7% Histid in 0,8% 6,8% Prolin 1.8% Tryptuphan 3,8‘K — Phenvlalanin 4.7% 1,0% — 1,5% ‘i‘yn)sin 13,2% 10,3% Senn 1,8% 6.4% Thrennin 11,9% Cvstein 0.7% )tettiionin 0.5)4 L:intluonin 3.4 Kunstfasern aus natürlichen Polymeren Es liegt nahe, die in großen Mengen anfallende Zellu lose aus industrieller Fertigung ebenfalls u Fasern zu verspinnen. Der Vorteil besteht darin, dass Zellulose beliebiger l-lerkunft verarbeitet xverden kann, also nicht nur die von Tiserpflanzen. Daneben kann beim synthe tischen Spinnen Faserhinge. —dicke. —form etc, innerhalb gewisser Grenzen variiert werden. Derartige ‚regene rierte“ Zellulosefasern sind unter dem Namen Viskose im T—Tanclel. Eine modihziert Form sind Acelat— (bzw. Triacetat-) Fasern: l3ei dieser werden die freien 01—1— Gruppen der Zellulose teilweise oder komplett mit Ess— igshure verestert. wodurch sich die chemischen (und damit die physikalischen) Eigenschaften des Faserstof— fes verünclern. 1,5% — — sen sich in nahezu beliebiger \iellalt herstellen, wo— durch auch eine große lTandbreiie an Eigenschaften möglich ist, allerdings nicht in beliebiger Kombination (siehe dazu Kap. i). Je nach gewünschten Eigenschaf— ten werden Textilien auch aus Kombinationen ver— schieclener Faserstoffen hergestellt (siehe dazu die An gaben in Abb. 2). 3.5 Sonstige Fasern Neben den oben genannten Stoffen können auch an— clere Stoffe zur Faserherstellung verwendet werden, wie etwa Mineralische Fasern (Asbest), Glas—. Schla— cken— oder Metallfasern, die aber kaum zur Kleiclungs— herstellung als vielmehr für andere Zwecke zum Einsatz kommen (z. 13. I)ümmstoffe). 3.5 Kunstfasern aus synthetischen Polymeren 3.6 Leder (und Felle) Neben den synthetischen Zellulosefasern bieten sich natü rl ich alle Makrc )mc )lekü le, cl ie einen linearen Auf bau besitzen, zur Faserherstellung an. Tatsüchlich wer den heute nur solche Stoffe verwendet, die hinsichtlich Einen Gegensatz zu den oben genannten Stoffen stellt Leder dar, welches bereits in zweidimensionaler Form vorliegt. Anclers als Faserstoffe muss Leder also nicht mehr gesponnen oder geweht etc. werden. Leder besteht aus Tierhaut (vorwiegend Sdugetierhaut. selten auch Reptilienhaut), die durch eine entsprechende l3e— handlung. das Gerben, haltbar gemacht wird. Dabei wird Oberhaut (samt Haaren) und LJnterhaut (samt 4 Leder— Fett) entfernt, die verbleibende kollagenreiche haut wird durch Bearbeitung mit bestimmten Chemika lien für Mikroorganismen schwer angreiflar gemacht. Im Unterschied zu Leder sind Felle Tierhhute, bei denen die 1-laare im Zuge der 1-lerstellung nicht entfernt son dem vielmehr konserviert werden. Leder und Felle zeichnen sich gegenüber von Faserstolfen noch in einer anderen 1—linsicht aus‘. Sie werden bereits seit viel fange— ter Zeit verwendet (Nüheres dazu im folgenden Artikel Die Naturwissenschaft der Kleidung Teil 2“). Herstellung und Nutzung die günstigsten Eigenschaften aufweisen. Chemisch ist die Gruppe recht heterogen. Polvmerisatfasern (z.B. 1olypropen. Polyacryl ). Poly— kzndensatfasern (z.B. Ik)lyamidl, Polyester) oder Pol)!— aclclitionsfasern ( z.B. Polyurethan. Elasthan ) gehören zu den gebrhuchlichsten Produkten. Chemiefasern las— Abb. 7: Perlon, ein Polvamid aus 6—Aminlexans1uremoteküIen PA 6‘), ist eines von mehreren gebräuchlichen synthetischen t‘o— lymeren. .-%-A + — 20 14 3 Auch Kollagen ist ein laserh4rmiges St rukturpn Sein, \vetctk‘s aus jeweils drei ineinandter verllocttienen t‘neinmotekLiten hesteht. In der t.ederh:iut liegen Kult:u)enlasern quer durchein— inder, weswegen sie tOr die natürliche Festigkeit sun_4en. \Vissensct :il) tiche Nachrichten Nr 132 - November/t)ezemt,er 2007 gung eines stabilen Faclens eine Mindestmenge an Fa 4. Die Physik der Kleidung Im Paliiohthikum waren es physikalische Gründe, welche die ersten Menschen überhaupt zur Erfindung der Kleidung trieben: Konkret ging es um die thermi schen Eigenschaften, also vorrangig das Vermögen, \Vürmeahgabe an die Umwelt einzuschriinken. Nach und nach begannen auch andere physikalische Para meter. wie mechanische l3eanspruchbarkeit, Wechsel wirkung mit Wasser und in unserer Zeit immer wichti — ger— optische Eigenschaften eine Rolle zu spielen (letz teres ist Basis der immens anwachsenden Modeinclu— strie). Bei der Besprechung siirntlicher physikalischer Ei genschaften kann man sich auf die Faser als solche so wie auf die textile FlOche als Ganzes beziehen. Im Fol genden werden Fasereigenschaften besprochen, die ja elementar sind. Sofern sich Aussagen nur auf das Fertig— produkt, z.B. das Gewebe, beziehen, wird dies auch er— wdhnt. Natürlich wird hier die Thematik nur angerissen in der Textiltechnik wurden sehr detaillierte Untersu chungen zu diversen physikalischen Eigenschaften ein zelner Stoffe bzw. Fasern publiziert (vgl. Morton & 1—le— arle, 1993; Boheth, 1993). sern nebeneinander liegen müssen (damit sich der Fa den nicht schon bei geringer Belastung zerlegt), ist auch die geringste mögliche Fadendicke von der Fein— heit abhüngig. Die so genannte Grenzfaserzahl ist nicht für alle Fasern gleich, bei Baumwolle betrügt sie etwa 50 bis ‘70. Die 1-laftung der Fasern aneinander ist eine Frage der Reihung und damit der Oherflüchenbeschaffenheit. Da her ist auch die Grenzfaserzahl je nach Faserart unter— schiecllich: Raue Oberfkichen bieten gute Reibung und damit besseren Zusammenhalt. Umgekehrt ist die Oberfliichenbeschaffenheit auch eine wichtige Eigen schaft für den Gebrauch (man denke, dass sich Leinen anclersanfühlt als Seide). ALich die optischen Eigen schaften hüngen von der Oherfhiche ab (Abb. 8). 4.2 Mechanische Eigenschaften Da Kleidung nicht nur warm und schön sein soll, sondern auch mechanischen Belastungen standhalten — 4.1 Länge, Feinheit und Oberfläche Die einfachsten mechanischen Parameter einer Faser sind Ginge und Dicke (letztere ist im Fachjargon der ‘l‘exiilindustrie fiber die ‚.Feinheii definiert, siehe un ten). Generell ist es wünschenswert, dass die Fasern möglichst lang sind, um möglichst feste Fiiden spinnen zu können (die iberlappLtng der Fasern bewirkt auf grund der Reibung den internen Zusammenhalt des Fa dens). Dies ist auch der Grund, warum nur wenige Pflanzen für die FaserherstellLing Anwendung finden. Die kürzesten der ghngigen Naturfasern sind die der Baumwolle (1 bis b cm), am liingsten sind Seidenfdden über 3.000 m!). Die Dicke kann zwar direkt gemessen werden (ange geben in nin), in der Praxis wird aber stattdessen die Feinheit angegeben, i. e. der QLtotient aus Masse der Fa— scr ing pro i000m Ginge. gemessen in tex. Da zur Fcrli— Abb. 8: Qrierselinitte und Oherll6chenbeschalfcnhcit von F:isr‘rn. \on links nach rechts: 1 1:i imis\ 1)1k. Flachs, T—Ianf. \VoIIe. Seide. Die Zahlen geben die durchschniuliche I)reite in pm an. \Viihrend \Vollc und Seide im \Vescntlichco l‘iotcinahschciclungen von Zel len sind, entsprechen die Fasern von Flachs und 1 lanl dem Bast. 56k) also zelluhir (icnaucr: VerbInde von Sklerenchymzellen 1. I3aumsvolll:tsern sind Einzelzellen 1 PlIanzenhaate ). muss, werden auch Größen wie Zugfestigkeit, Elastizi— tdt und Knitterverhalten untersucht. Die Zugfestigkeit ist insofern bedeutsam, da ein Stoff nicht schon bei geringer Belastung reißen soll. In dler Textiltechnik wird die so genannte Feinheitsfestigkeit in tier Maßeinheit eN/dltcx gemessen. icN/cltex ent spricht also der Zugkraft 0.OIN für eine i000m lange und 0, Ig schwere Faser, oder anders gesagt, eine Kralt von IOON für eine im lange. Ig schwere Faser. Tabelle 2: Durchschnittswerte der Feinhcits—Festigkeiten von Di— serstollün (gemessen in cN/dtex 1. Die meisten Fasern weisen im leuchten Zusi:tnd schlechtere Zuglestigkeiten auf, hei den pll:tnz— liehen Fasern dagegen erhöht sieh cl ic Festigkeit ( hei 1 la chs aol etwa 1 2054). Faserstoff Polvamid Polyester Flaehs Seide ltaunnv) Ole R 4 veinvleh 6 eid Polvaeryl \iskose Wolle [cN/dtex] 4,0—6(1 3,0—6,5 2,0—6,5 2,5—5,0 1,5—5,0 2,5—3,5 2,0—3,5 1,5—3,0 1.0—2.0 — Bekanntlich reagieren Stoffe bei Einwirkung einer Zugkraft nicht mit sofortigem Reißen, sondern zrtnhcllsl mit einer Liingendnderung (Dehnung), die reversibel oder irreversibel sein kann 1 entspricht dler völligen bzw. nur teilweisen \Viederverkürzung nach Ende der Krafteinwirkung). Ei-st beim Erreichen der so genann ten Bruehdeltnung reißt der Stoff wirklich. Tabelle 3: El:tstizitiiteit von l‘aserstol)en: Der genannte \Vett entspricht dem Anteil der tiiastnt:tlen L:inget tzunahnw sei rever— sihler Dehnung (in 54). FFaser !\\ lt 10—01) 10—35 15—50 i. 12—70 \Vissenschaltliclte N,teltrieltten Nr. 132 6—13 Novernhet/Dezetnher 2(10“ Polvansid ui v\in\Iehhzid Polysuryl Wolle l‘olyester Seide ‘viskose ltac)n)\v Ole ilavlr‘, E1aszkiit(%) 51 35 3—i 2H 22 lt 12 1 2 - 15 Gerade die reversible Dehnung, also die Elastizitht, ist für die Anwendung von großer Bedeutung: Ein Sak— ko beispielsx else soll sich möglichst gar nicht dehnen. ganz im Gegensatz ZLI etwa Strumpülosen. \eben der (mit freiem Auge sichtbaren) KrtiuselLlng einer Faser hat atich die \lilrostruktLir Einiluss auf die Elastizitiit: Lie gen die Makromoleküle parallel und gestreckt vor, ist so gut wie keine DehnLing auf molekularer Ebene mehr möglich, liegen sie locker oder wirr durcheinander. kann sich die Kette bei Belastung dehnen und je nach Art und Stürke der \ebenvalenzen beim \acblassen der Zugkr:tl 1 wieder verkürzen. rath ei al 2001). Durch dieses regelrnd ßige ) rtnnatürli— ehe) Absondlern gewinnt die Seide an Festigkeit. Inter essant ist auch, dass die mechanischen Eigensch.tlieti je i‘iach ..Al l dilgesel \ mndligkeit“ s im iieremm: Seltitelles Spinnen lieferte festere, aller weniger elastische Fasern (Shao & \ ollt‘ath. 2002). Die gt‘oße Zahl an PdmlilikDtio nen zttm Thema Seide (eine Suche in der wissenschaftliehen Allstradt— undl Zitat—Datenbank Scopus nach diem llegriif ..Silk‘‘ in ‘i‘iiel Ailsti‘act oder Kevxvordls ergab über 11.00)) Treffer in den Bereichen ..l.ile Sciene‘es“ und ‚.Plivsieal Scietices, SCOPf‘S. 2000) Zeigt dias ge— valtige Interesse an dieser scheinbar so Latten F:tser. attch im zLtrzeit stark:in Bedetttttng gewititietidem Be— retd‘h der Nanoteclitl( )lt )gte. . ‚ — — Hier muss zwischen der Elastizikit einer Faser und der einer testilen Flüche unterschieden werden. Dies gilt eiliger in einem Gewebe, wo alle Füden gerade orliegen. hier ist die Dehnbarkeit des Stoffes so gut ie gleich der 1 )eilnbat‘kcit der Fasern (z. 13. sind Jeans kaum dehnbar. weil die l3aumwollfaser es nicht sind). s )ndern vielmehr in Maschenware (z. B. gestrick— te l3aum\\ ull—T—Shirts. 1 her sind die Fasern zwar ge nauso wenig dehnbar, da sie aller in Schlingen vorlie gen, ist der So f f als ganzes dehnbar. = Abb. 9: Dehnung ciner Faser: \\ irkt au) eine Pasur eine bestimmte Zugkraft, so inrk..‘rt sk h die Dinge ( 1 )chnung 1, zunir hst mehr )der minder linear, ab einem best iinmtem Punkt immer ss eniger. \X‘cnn heim Pn eichen der nheren 1 )ehngienzc die Zugkr:il 1 nach— lisst, s( ) geht die l)ehnung zunichst stark zurück, dann seins 1 chur. die Faser hiciht auch nach kompletter Itelaxation ein Stück gedehnt 1— l)esidclmnung. irreversihle Dehnung). \X irr) die obere Dehngrenzc ühersclirinen, ei ‘ii die Faser. Zugkraft Deere Der rc‘enze . 1 Thermische Eigenschaften Wie schon oben :ingespt‘ochcn war es die IGifte. die die frühen i\lenscben üllerhadtpt erst zttr Fertigdtttg voti Kleidttng veranlasste (siehe dazu „Die Biologie dler Kleidlung“ ). Denti dler menschliche Körper ist ja dlurch den evoltttion2i‘eti Wegfall der Körperbehaarttng grit an heißen .steppenai‘tigen Lebensrarttii angepasst, in ge— tYtüßigtem oder 10db kültereti Khrnalen wüt‘e ohitie Klei— dlrttig ciii dlatterhattes 1. fberiebcti nicht möglich gewe sen. Dies hat mit ganz Ittildiatilentalen lbermodl nami— seimen Gesetzen zrt Irin, dlie ül )eiali imim Unis ersrtnt gel len. \X‘iirrnc ss rd stets vom warmen zLtm kalten Körper üliet‘trageti. Lmfld dlD der Mensch nur mit eitler Körpet‘— kei‘ntemperatttr von ca. 3‘7C langfristig überleben kann, bedeutet ein zdt großer Wdrmeahfidlss dcii sichet‘en Tod. IG mnktet wird \\‘drnie uber vier Tsleclianistiieti ab gegebenen, einen latetlteti Lttld drei setisible. Der laten le \X‘üriueverldtst geschieht über die Aletnldtft und lüsst / / sich attcb dldiid‘h Kleidiring so gtit wie nicht cinsclirünketi (ss enti man eveuldtell voti eitlem Schal v mmi Zltttldl alssieht). Der sensible \\‘ürtneveriLlst eib )lgt fiber die dh‘ei Isekatinlen At‘leil von \\iirtnefihct‘tt‘agung: 1 leu gei‘itlg— steil Atiteil tii:tclil die \\‘drtileicitutig aus, vorwiegend fiber die Fußsohlen spürbar. svetiti tli:tti bat‘fuß über / — kalten lIm irlen geht. Mehr \\ürme geht mittels Ki)ns‘elti— on \ erhoren. in dem die J—l:trtt die rtmgelsende Lttft ei‘— s\ ürt‘nt. Da pt.tktisclt itrttiier ciii s enig Lrtf‘thcwe‘gttng / Denaane — ‘. Eirsts Dr. ru—c XOW im luft :ti‘olbcreicli, das lntensittitsmaxinittm der Des‘e‘‘ In diesem Zrtsatnmenhang soll nur auf einen Stoff‘ nü— her eingegangen erden. nüinlich auf Seide. zumal ge— racfc dieser Faserart besonders viel Festigkeit nachge sagt wird. 1 )er Vergleich der ZLtgfe.stigkeiten (Tale 2) zeigt zwar, dass Seide nicht der Spitzenreiter unter den I‘aserstoften ist. denn ich wird ihr auch von Seiten der \atui‘\\ issensch,tft gri ßes Interesse gewidmet. eben der T\Iadlllleerseidlc gilt die .\ufnlerksamkeit der Fot‘— schung auch der Spinnenseide (z. B. Porter & Vollralh. 200 1, v eIche für die Textilindustrie z\\ ar nicht von Re les anz ist, wohl :ihier die natürliche Maulbeerseide aber an Festigkeil detitlich übcrtrifft. Zur pt‘üzisen LTntersu chutig echter Seide werden Maulbeerspinnerraupen imn‘tm bilisiert und zur Seidcnpt‘oduktion gezwungen. sodass die Seide regelrecht heruntet‘gespult wird (Voll— 16 dliii di5 slattf‘indet. handelt es sich vor\viegendl um er zsvttngene Ki)nvektion. Für den 1 latmptanteil an \Vürnte— ei‘lust ist cdi >eh dlte \\iirmesti‘ahlutig s‘erantwoi‘tlich: Fiu dlut‘d‘bschnittlicher Et‘wachsener strahlt milit etwa Derlei \‘erg)eic)ue (Seide ist )e‘rter als tahl‘ ) sind aLls z\vei irindeii pii)slein,itisch. Zum Einen .iriiert die Fertigkeit in— nerhalh eines Stohes betkielitlic)u (dies iili für Stil>) noch stlr ker als (um Seide). cnn> \nderen hüngt das Ergebnis hiingt fuei— lieb das im ah, svoraLil m,in die test igkeit bezieht. 1 )me hier ge nannten le)nheiis‘Fr‘stigkeiumcn beziehen sich auf Krat) p‘ t,is‘re per inge. ss .i (ii enc) für Stahl und iihnhidhe \\ erkm ifhe iueist die Ir,ift per Qoer‘rc hniui‘r(laehe gemessen ss irrt i die \X er le ss erden hier iih)ichiei‘svei‘re in stPa .ingegehen i Da)ei erge— heis sieh Ii Igende \\ eile für die Zugfest ugk eius‘n . Stahl (5) bis 1 ‚bOt) ‚1P,m ( ‘Ja si heer— )Seidu ca. 3m))) \ It‘,i Spinnenseide )sis 1 lOt) .\IP;i. Die 1. n>i‘eehnung in t‘einhcits—l‘esugkeit (hier fliebt dir‘ Dichte ein i gibt für St:i lsl Irin) cii 5 E‘ igkeiten zwischen t 0.3 und 2,3 i. N dis‘x t:its.iehl ich dleLmttich >sen iger als für Seide. aber auch indlei i‘ N:uu rl:isern . 31 ‚i.W.: Bei gleicher Quer— sel>nit 1 s)]lr l>e ist ein St:ihll,iclen (‘esier. sei gleicher .\lasse ein Seii )c‘n):iden. 5 1 )ies ist ‚tuch Pl ‚iii heI. ss cnn rI ie him ihm igisch>i‘ t ledeut u ng der Seide (‘ü r dir‘ lsi‘id is 1 ‘i ei‘gru Pl en s‘ergegm‘n >5 ‚ii) igt >5 cl, . ‚ — \X/issenschal‘thirhie i‘raehrii h>ten \r. 132 No ivenslser tiuzen her 2007 Strahlung liegt gemtiß dem Wien‘schen Verschiebungs— gesetz hei ca. 9-iOO nm. All diese Werte sind grohe Schätzungen: je nach phy sikalischen Parametern der Umgebung. physiologi— schem und anatomischem ZLlstancl der Person. Ausmaß der Berührungsflliche zur Umgebung etc. variieren die— se Werte sehr stark. Komplexe, computergestützte Mo— dellierungen erlauben sehr exakte Berechnungen der Würmeflussraten, sogar von einzelnen Körperteilen (Huizenga et al., 2001). Abb. 10: \Viirmeahgahe des s lenschen hei tOt clmtemperatu r und \Vindstille: Konvektion. 5trahlung cmvi WOrmeleitung (normal tiher die F08e) machen den sensihlen \Viirnieverlust aus, der dem Lmtenten (Verlust ((her cliv Atemlull) gegentihen4estellt wird (Reck— nagel & Sprenger, 1997). llei Wind crlu)hl sich cliv konvektion al lerdings enorm (So genannter \Vindchill—Faktor. Itluestein & Ze— eher, 1999). K.,a-\‘CK‘ O‘ oa.22n/ Latente Wärmeabgabe 4.4 Hygroskopische Eigenschaften Neben dem Schutz vor \\äirmeverlusten ist auch der Schutz vor Nieclersclilag eine wesentliche Funktion der Kleidung. Doch ist nicht Regen die Form von Feuchtig keit, mit der Kleidung am meisten konfrontiert wird. vielmehr ist es die Nässe, die von innen komtnt. also der Schweiß. Das Wasseraufnahmeverntögen (oder die Saugfähigkeit) eines Stoffes ist demnach eine wesentli che physilcalische Eigenschaft. die den Tragekomtort mitbestimmt. Praktisch bleibt das unbemerkt: Erst wenn ein Stoff kein \Vasser mehr aufnehmen kann, fühlt er sich feucht an. Verschiedene Faserstoffe haben sehr un terschiedliche \Vasseraufnahmevermögen: Spitzenrei ter ist Wolle, die bei 65% Luftfeuchtigkeit etwa 1/6 der eigenen Masse in \Vasser aufnehmen kann, bei 100% Luftfeuchtigkeit sogar 1/3 (Tab.5 Tabelle 5: \V:mssem‘:mvmin:mhmevermögen von Faserstol‘l‘en, sen in % vier ‘l‘rockenmasse (l-laudek & Viti, 1980). ‘Atrr an ca. 23n/ 1141 bei 65% Faserstoff ‘ \‘colle \ msh,ose “ —— Lultleuchte 0 13 2.u. gemes [%] bei 100% Luftfcuchtc 4‘) 30 ((1 30 1 8 — auioll•e“ ca. 47% 1—her zeigt sich die Bedeutung der Kleidung: Konvek \Värmestrahlung erfolgt über Oherflüc hei-t durch [3edeckung lassen sich beide Mechanismen ein— schrünken. Die Wtirmclcitung, die ja in erster Linie über tion und die Füße an den Boden erl‘olgt. kann freilich durch So cken oder SchLihe eingeschränkt werden. Zur elfekti— yen Isolierung client weniger der Kleidungsstoff selbst, sondern die zwischen den Fasern bzw. Fäden gefange ne Luft (analog der Funktion eines Gefieders oder Fells )/ So wie bei Diimmstolfen für eine f—lauswancl lässt sich auch die Isolierwirkung von Kleidung messen. Aus praktischen Gründen wird jcdoch auf die Angabe eines U—Wers. wie er in der Bauplsvsik üblich ist, eher ver zichtet, stattdessen wird die im Alltag leichter vorstell bare Einheit clo verwendet (Tab. ö. Tabelle 4: W)irmedurchgangswiclem‘stdnde verscimieciener Iteklem— clungen [du] [m‘K/W] Naclst 0,00 0,00 tJnterhose, dünite Socken. kurie lose, T—Shirt 0,3(1 0,0—1 tJnterliose, dünne Socken. dünne 1 lose, Kurzarmlmemd (1,50 0,08 tJnterhose, Strnntplltose. Nnrzartublnse, Itock 0,55 ((,((1) tnnenkleidung (Frühling): t‘itterltose, hemd, Ilose, Socken 005 0 10 tJnterhose, Jogginganzug, lange Socken, Sportschnhe 0,75 0.12 leichte Sportkleidung mitJacke und Schuhen 1.00 0.16 lttnenkleidnmtg (Winter): Lnterhose, hieniel, lose, Pullover, Socken 1 00 0 16 Besonders warme Innenkleidung 1,25 0. 2(1 Schwere Arheitskleiduitg 1,3(1 ((.2 1 1.5(1 (1,23 Kleidnng_für kaltes Wetter mit Mantel 1,0—2.1) ))‚25——0.30 Kleidnng (iir kliltestes Wetter 3,0——tU 0,s5—0.60 Bekleidung — ‘cX issenscl m:di lichv‘ Nav‘l i riclt(v‘n Nr. 132 Novemhei /Dezemher 2007 - — 1,3 Us 0,1 3,3 — — 1 Es ist offenkundig, dass diese Eigenschaft durch die Mikrostruktur wie clvtt‘cli die Chemie bestimmt wird: je mehr amorphe Bereiche in dier Fascr vorliegen. desto mehr Raum steht für eindringende \Vassermoleküle zur Verfügung. Zudem ist ein ltvdrophiler Chetnismus not wendig; je mehr \X/asserstofllirücken ausgebildet wer— den können, umso mehr Wassermolekule kann die Fa— ser halten. Deutlich zeigt das Polvpropen, welches gar kein \Vasser aufnehmen kann. Großes \Vasserau[nahmevermögen hat auch seine Nachteile: Zum einen natürlich bei Regen, zum anderen ist auch dlie Trockendauer deutlich höher: Ein \X/ohlpLll— losen muss viel länger auf der Wäscheleine hängen als ein Pc )l yacry l pu II over. 4.5 Optische Eigenschaften Thermische, mechanische und hygt‘oskopische Ei genschaften sind für den Gebrauch der Kleidung we sentlich, dioch hstins Kleidungskauf sind es die opti schen Eigenschaften. auf die wir zuerst achten. Abgese hen vom ästhetischen Aspekt spielt auch hier eine phy sikalische Gegebenheit mit, dhie jedlem Kind geläufig ist: 1 et‘wtirtiiert Dunkle Stoffe absorbieren mehr Licht Lind sich in dler Sonne stärker. Abgesehets voti diesem bana— letis Faktum steckt im Prinzip die ganze Farbet‘tleht‘e in der Kleidung. Sämtliche Faserstoffe sind von Natur aus tratisparent, durch die abermalige Reflexioti an dien rau— en Ohiet‘lltichen erscheinen sie jedoch weiß (aLls dem— 6 Die Soli lot m:tehen eine Ausn:tlsme Durch den Druck vles KOt‘— (SO 7730: Schwerer traditiomteller enrop(iischer Ge sclriftsanztig: lange hlauinwolltmnterw(ische. Wollsockeim, Ilernd, Ilose, Weste, Jacke, Maittel. scltwere Scltnlte l‘n13 amivl l‘olavryl Pnlycster Polys ins 0 lili Od pers :mut vien tJntergruncl wim‘d hier die 1s ml:mtim cii ws-niger durch lviii im Textilgewehe als durch das S hlent n:mtc‘rial selbst he— xvirki. 7 Dies ist freilich ein falscher Schluss: Weil vier Stoff siel mlsor hiem‘t, s( er dunkel, nicht vmmtcgekeltrt 17 selben Grund, aus dem auch Schnee weiß erscheint). Nur besonders glatte Fasern neigen auch in fertiger Form zur Transparenz (z. B. Seide. erschiedene Kunst— fasern). Die eigentliche Farbe von Kleidungsstücken ist natürliche eine Folge von Verunreinigung“ mit Farli— stoffen, dies ilt auch für die natürlichen Farbstoffe, die in Naturlasern vorkommen (zumeist aber in sehr gerin gen Mengena nteilen). Interessant ist es, Lichtquellen durch bunte Stoffstücke hindurch mit einem Spektro— skop zu betrachten oder mit einem Spektrometer zu vermessen (eine Möglichkeit, die leider nur an wenigen Schulen gegeben ist). Auch die Absorption im UV—Be reich kann so gezeigt werden, was eine Anknüpfung ans Thema Kleidung als SonnenschLitz erlaubt. Interessant ist es auch. die relativen Anteile der Transnhissh)n, Reflexion und Absorption eines Klei dungsstückes zu bestimmen. z.B. indem man den Strom misst, den eine Solarzelle hinter einer Lichtquelle 1 Grundwert ). neben und hinter einem Stück Stoff liefert Reflexion bzw. Transmission. die Absorption ent spricht dem Rest), 4.6 Elektrostatische Eigenschaften Ein Aspekt von nur untergeordneter Bedeutung (im Alltag, im Physikunterricht dagegen durcharts interes sant) ist das elektrostatische Verhalten eines Textils. Zu mal Kleiclungsstolfe allesamt schlechte Leiter sind, ist elektt‘ostatische Aufladung möglich. Verschiedene Nichtleiter neigen dazu, bei Reibung an anderen Ober— I]dchen Elektronen abzugehen >>der attl‘ztinehmen. Beim :\tistehen eines Pol‘acr 1— oder Polvester—Pull— overs kann durch Reibung an den Haaren eine beacht liche Spannung (bis zu einigen Tausend \‘olt ab ca. -1.000 V spürbar. ab ca. 6.000 \‘ hörbar Lind ah ca. 5.00)) \‘ sichtbar durch FLinkenbildung: :\ndress. 2002) ent stehen, die experimentell mii dem Elcktroskop nachzu \veisen ist (oder im Dunkeln sehr schön durch eben die Funkcnbi 1 dung. 18 Die Fortselzung dieses A.rtikels mit Aspekten zur Bio logie der Kleidung sowie eine Conclusio beider Artikel finden sich in der kommenden Ausgabe der Wissen schaftlichen Nachrichten. Literatur: J. A+ in Deptti. Boston: Fhi )ttl5( )t‘t Ci iii rsc ]‘echnol 19v (2003). Itiriestein, M. . Zeelier, J. A new :ippi‘o:ich 1 n accur:Ite wind chitl htctor. Bull . Anier. MeteoroIo. Soc. 80)999) 1993—1899. 0> heth, 7V. ( t-Irsr). ): Textile F:iscrstotle, Berlin: Springer ( t993 ). cughcln->n, lvi.: N:itur:>l pnsei 1 fihers. ‚1. i‘P 1 t 1 t‘otvni. ‘Sei. 83 (2002) ->89—807. (Ii hI . E. P. G .. 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Es wurde darunter der Vor gang versta nclen dass ein Lebewesen andere zerstört, um selbst erhalten zu bleiben -l,iI/biolika stud ehe— ui/seit de/iuuic‘rie S/o//L‘ bio/uj.fse/ieui (Jobruup‘s. eile, cOOr icN)cOOEt 2 cuI 2 1 . hes/tuui. in erinjen Kun Diese Dc— linition grenzt ein ntibiotikum auch cnn es svnthe tisch gewonnen wird — von einem Cheinotherapeuti— krim ab. das nicht in der \atur v rkommt. Lind schließt chemisch undefinierbare Zribereitungen aus Antibioti ka sind chemisch deswegen von besondereni Interesse, weil sie Strukttirelemente aLIl\veisen. die sonst in der \atur nicht aufgefunden \\ orden sind. — Substanzen und Ztibereitungen mii aniibi )tischer Wirkung sind seit LlerJallrhunderR\ ende immer \\ ieder beschrieben xvor— den. so z. B. etwa 19(30 die ..Pvur anase. ein Extrakt aus Pseudc )m( )nas ierur9 fl( )s.i zur Therapie v )fl K k— kenintektionen. Größere Erfolge waren diesen und 1hnfichen Prüparaten jedoch nicht beschieden. Eine wichtige AtiIahe der pharmazeutischen For— schringen ist die Stiche nach neuen Wirksioffen, cIa für die Therapie vieler Erkrankungen derzeit noch keine brauchbaren Arzneistoffe zur Verfügung stehen oder die vorhandenen Pharmaka zu wenig selektiv sind, Zur Auffindung neuer \VirkstulTe können neue Na— turstoffe getestet werden, bekannte Naturstoffe partial synthetisch verüntlerr i der eine ‘I‘oials nthese poten— zieller Arzneistoffe angestrebt werden. Innerhalb der synthetisch hergestellten Substan7en ird großes Au genmerk auf neue 1-letei‘ocvclen gerichtet. Besonderes Interesse wurde der 2-Azaspiro[-i.5]decanen entgegengebracht. Das Kings stern v urde erstmals 192-i synthetisiert. Seither wurden zahlreiche Vertreter ‚tus dieser Substanzklasse hergestellt und pharmakolo gisch getestet. In Abhüngigkeit vom Substitutionsmus ter werden untei‘schiedlidhste \\ irkungen gefunden. Be sonders becleut.sam sind 2—Azaspirol[—i.5]clecan— 1 .3—dione. Ausgangsproclukt für die Synthese ist Cvclohexanon (1), das in einer Kn( evenagel—Reaktion mit Cvanessig— ester zu (2) umgesetzt wird. An (2) wird in einer Mielta el—Addition l—ICN addiert und anschließend zur Diear— bonshure (3) saurer hydi‘oly,siert. (3) wird mit einem I.Jbersehuss an Aeetanhyclrid zu ( ii cyclisiert. Durch Er lutzen des Anhydricls ( 0 mit primiiren Ammen in (Je genwirt eines hochsieclenen L.ösungsmittels erfolgt Kondensation zu 2—substituierten 2-Azaspiro[—t,Slclecari— 1.3-dh)nen (5). 1< C N 0/Hie lJuiz(‘OIC/iam/.?ler ii i 1-iCi .Doiliu1iuuieui tVcic/is1nmsi‘ou;tdntc‘ /ieninieui. 1) 0 — \\ issc‘i s( hut! julie Nich ruchicn Nr. 1 32 Null omher Deieml ei 2) (7 OH oO 4 0 2 flNi‘i 5 0 ] (3,i rinudin 2 vi 2-\ LuG )\VpliCfl\ 1 2 GO 6 l3ei \—( -i—Arylpiperazin—1—yI ilk 1—stibstituierten 2—Azaspiro[-o5]decindi )nen (6) ki )nnte eine neurolep— tische und trandlttillierende Wirkung nachgewiesen v erden. Bei der \ erbindlung Ob ( lC = 92 uM) wurde festgestellt. dlass es den Dopaminantagonisten {‘HlSpi peron besser aus seiner Ilindlungsstu‘lle verclrüngen kann als der Tranquilizer Btispir( rn 1 IC. = 120 nM). Mit 1 Ivclrazinen wurden die in der lolgenden Abbil— dung dargestellten Verbindungen (7) hergestellt. Die So bsta nzen wurden auf ihre a ntim i kr bielle Wirksam keit geprüft. zeigten aber bei IG unzentrationen bis 100 iM ml keine .\ktiitit. ‚‚ 0 lt uno 1 R 0 7 .t( )rpli( )lifl‘ t lt 1 7c lt 1 —t‘ipd‘rft (1 1 —II CII e CII‘ 7)‘ 1, Amino jJorphc)Iiflv t Ji-Piperick 1 19 Die Verbindungen (8) und (9) wurden ebenlalls auf ihre antibakterielle Aktivitdt getestet. Diese konnte aber CI bei Konzentrationen bis zu 1 g. nil nicht nachgewiesen werden. Die Synthese cnn (9) erfolgt durch Lmsetzung des entsprechenden Azaspiroclions mir Formalin und Piperazinliexahvclrai. 0 CI C 3 H 12 o c // N 0 N 3 C H 0 0 0 It- 1 R )i 11 1-1 1-1 ]_i2 (;I-l ii ii 1-1 CII. 1-1 1-1 H CfI., CI-k Cl-I. id 1 3d [ N .Lie 0 9 0 Lii 11 :dTCH CIL 0 Verbindungen der Grundstruktur (10) wurden \Ve— gen i hier potentiell eri Antima laria—Wirku ng hergestellt. Die basische Seitenkette kann durch eine vlannich—Re— 13 aktion am 4—Hydroxyphenyl—substituierten Azaspiran eingeführt werden. Auch eine Kondensation des An— hydrids ( ) mit entsprechend suhstitu ierten Aminophe— nolen ist beschrieben worden. 13 II I)ieih R 3 Der Thiophosphorsdureester ( ii) weist insekticide -\ktivitiit auf. I)iIxnz Iimi .i3.(9 2 Iflh1II11 0 I—IOI)))H 1 —l‘ipn dvi —l‘VFR 11(01 ta: OE 1 IinI p—OE t II s 0 1-1 0 10 0 Substanzen mit der Grunclstruktur ( Li ) wurden auf antikonvulsice Wirkung gegen Leptazol—incluzierte 0 KDZL Krdmpfe bei Milusen untersucht. 1 3i •I Ci R X 1-1 CI 1_.i.5h i.).s: ‘II i.!s: d-1. 14 (:f x r\ liv! Itcnzv) Cvcluhexvl 132 2-Hvdroxveiln.I 15v sIvihvI LL I‘hcnvl_j 0 0 15 11 x 0 0 R Fungicicle \Virkung wiiicle bei den N—( 3.5—Diltalo— phenl t-suhstituierten \erhinclungen II und ( 12) und der \-Trichlormei hvlthio-Verlhndung (1 ) festgestellt. 20 Entziindungshemmende Wirkung konnte hei Ver bindung (16) Lind 1 (1—) nachgewiesen \VCKIC11. \Viss(nsrIviIi liche Nacllri( hn Nr. 132 Novvnihvr 1 kzeniher 2(11)7 lt 1_Aetytphenvt 1 )r—eh t not ii—4—yI Tosyt 0 Ph 17 — it‘ 2 j 19a i9h 1.1 3,S-Dtmethyl— —morpholinyl l1 I)iniei hl,i ni i nopropvl i9c II I)odeu 1 190 II Ilexyl 19e II 1l 5-ItIethoxy—2-methyIphen 1 1) lliielllyhIiliifio .i.2t .i.2g 19h II ItuEl 3 CF 121 Cl 121 CF 19k CG 19! CF, 3—‘tlethox propyl Alb‘! C\ clooctyl 3. i-Dimethoxyphenylethyl Dimethyla mino 19n CE 19n CE, 19o CF 1 Flourhenzyl Methyl —t0orpholinylpropvl C H 19 3 CH ilanche verschieden substituicrte 2—Azaspindtldc— canclionc wie (1$) zeigten bemerkenswerte Auswirkun gen aLI( das WachstLlrn von Tumorzellen in vitrn Lind an tierischen Zellkulturen. Die ElLiartüren Salze dci Verbindungen ( ISa—e) er wiesen sich bei der Behandlung von liltithoehdrLick als v irksam. Die freien Basen besitzen auIcrcIem antihista minischc Aktivitüt, Ii -i—i\k )rphol_nyl i—Pipiidv! Peniclrazol verglichen. ii 1 9.i 1 1 1-1 Ihh 1 1-1 3 2 ISc II II 3 t—l‘\ ri‘()Iij\‘l .i_öd II II 2 1 1 11 3 I)inic‘ihvIaniin, I)inu1!iyIaniino tot II 1 Vin‘d jg Itih Eihyl Methyl ii Ethyl Methyl TrimethvI—sil 1 5 5 Dimetl‘, tamino i)imcthla,‘nino lEi II — R Bei einigen N-Alkvl—2—Azaspirol[ i.Sldecan-1 ‚3-clio— nen (20) konnte eine Beziehung Z\\ ischen Struktur und analeptischer Aktivitht hergestellt werden. Die analcpti sehe \\‘irkung wurde bestimmt durch die Anderung der Atcmfrcquenz nach intravasaler Applikation der Test— substanz in verschiedenen Konzentrationen und die Er eignisse w urden mit den Effekten on Nicetamid bzw. iJ2 \tei!‘ t lx Ix 1 ih\! lx lx Pi‘opvl tx lx 200 Iluiv! 2x Ox ‘ I‘enill lx lix 2±112 — 0 2 3 20 -R 0 \ crbinclingen der Grundstruktur (19) zeigten in x‘er— sehiedenem Ausmaß zentralstimulierende und -hem— mende \Virkung, \veilers lokakmüsthctische, sedative, trancluillicrcnde und hypnotisehe Eigenschaften. \\ issensel ii!) liehe Naehrietiien N, r. 52 ‘ No einher 1 )ex‘mher 200v Die för eine maximale analcptische Wirkung erlor— derlichen Konzentrationen waren niedriger als die von Pentetrazol und Nicctamid. Die Verbindungen waren weniger toxisch als Pcntetrazol, aber stiirker toxisch als Nicetamid. Die Spirocyclohcxylgruppc ist offenbar ver antwortlich für die analeptische Wirkung. Eine VerRin gerung der \—Alkylkcttc bewirkte eine Erhöhung der analeptischen Aktivitlit. 21 Brillante Aussichten Richtfest für DESYs neue Lichtquelle PETRA III Im Not‘e,nber 2007/dert DESY das RicIit/bsl /Yir die Experinieiilier/icille ion PL7RA III der neuen One/le /iir besonders bei/lautes Rt3iitgen/iclit in I-Ianlbu;9. Zur Fertigstellung des Hallenrolibaits besuchen l3niicles/br— scluoigsiuinisterin Dr. Annelle Sc/iai‘an 11)1(1 Hain— bings Erster Biligern/eisler Ole ion Beust das 1-leim— hollz—Forsclnuigszeiztrii;n. 2009 wird DESYs neue Lichtquelle PETRA Iii /Aiig sein. — „Petra III ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Zentrum von \Veltrang für die breite interclisziplinire Forschung mit Photonen in Norddeutschland“, erklLrt Forschungsministerin Schavan ‚‚Schon in zwei Jahren sollen hier in Hamburg Wissenschaftlerinnen und Wis senschaftler aus aller \Velt forschen können, um Inno vationen auf den Weg zu bringen, die uns das Leben er leichtern.“ „PETRA III wird sehr brillante, kurzweIlige Röntgen strahlen erzeugen und dabei im weltweiten Vergleich eine Spitzenposition einnehmen“, erkiutert der Vorsit zende des DESY—Direktoriums. Professor Albrecht Wagner. „PETRA Tu bietet damit exzellente Experimen— tiermöglichkeiten für verschiedenste Anwendungen von der Medizin bis zur Materialforschung. Bei DESY entsteht zurzeit eine einzigartige Kombination von Lichtquellen, die zahlreiche Wissenschaftler aus dem In— und Ausland nach I—lamburg zieht.“ Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dftiger er— ginzt:,. PETRA III ist ein weiterer wichtiger Pfeiler der Spitzenforschung in Hamburg. Zusammen mit dem Freie—Elektronen—Laser FLASI—l und dem europiischen Röntgenlaser XFEL entsteht hei DFSY ein weltweit ein maliges Strukturforschungszentrum.“ Ein entscheidender \/orteil. den PETRA III den For schern bietet, ist ein haarfeiner Röntgenlichtstrahl. Mit seiner 1—lilfe lassen sich auch sehr kleine Matcrialproben untersuchen und die Am)rdlnung ihrer Atome extrem genau bestimmen. So können Molekularhiologen bei spielsweise die ftiumliche atomare Struktur von winzi gen Proteinkristallen aufld0rcn, um Ansatzpunkte für neue Medikamente zu finden. Materialforscher brau chen die extrem energiereiche Strahlung. um Schweiß— ntihte zu prüfen oder Ermüdungserscheinungen von Werkstücken zu untersuchen. Vor allem Struktur— und Dynamikuntersuchungen an Nanoteilchen oder Mes sungen mit einer Ortsautlösung im Bereich einiger 10 Nanometer werden von den extrem fokussierbaren Röntgenstrahlen profitieren. Für die neue Lichtquelle haut DESY den bestehen— den 2,3 Kilometer langen Ringbeschleuniger PETRA — 22 komplett uni. Die neue Experimentierhalle \vird fast 300 Meter lang sein und in ihrer geschwungenen Form dem Kreisbogen des Beschleunigerrings folgen. Auf etwa 10.000 Quadratmetern entstehen hier i:i Messpltit— ze, an denen bis zu 30 Experimente aufgebaut werden können. ‚Das PETRA-ui-Projekt entwickelt sich sehr dyna misch‘, freut sich Projektleiter Professor Edgar \Veckert. ‚Parallel zum Bau der Experimentierhalle haben wir be— gorinen, den 2,3 Kilometer langen PETRA-Speicherring mit komplett erneuerten Komponenten auszustatten. Außerdem haben wir bereits die wissenschaftlichen Programme aller Experimente festgelegt und bereiten sie mit Hochdruck vor.“ Auch bautechnisch ist die Erforschung der Nanowelt mit PETRA Til eine Herausforderung. Der Boden der Ex— perimentierhalle wird in Form einer einzigen, ein Meter dicken Betonplatte gegossen, die den Beschleuniger und die Experimente trägt. Diese Platte ist schwin— gungstechnisch vom Rest dIes Gebäudes entkoppelt. Um auch den Einfluss zu minimieren, den das Gebäude durch den tintergruncl hindurch auf den T—lallenbodcn ausüben könnte, ist es iif Fundamenten aus 1—lülsen— pfählen errichtet, die 20 Meter tief im Erdboden veran kert sind. 1 )iese tief in die Erde betonierten Säulen sind von einer Gleitschicht umgeben, sodass sie keinen di rekten Kontakt zum Erdreich im oberen Bereich haben. Damit lassen sich die Kräfte auf den Pfahl sehr tief ins Erdreich einbringen, sodass weniger Verformungen an der Oberfläche stattfinden. Der weltweit feinste Röntgenlichtstrahl, den PETRA III bietet, wird mit 1—lilfe von speziellen Unclulatoren er zeugt, Magnetamwdnungen, dlie eine besonders hohe Brillanz bzw. Leichtstärke produzieren. Um an den Messplätzen die optimale Strahlung für die verschie— ciensten Anwendungen bereitzustellen, fand schon die Planung dIes PETRA—lIl—Projekts unter starker Beteili gung der zukünftigen Nutzer aus Univeisitäten und For schungseinrichtungen statt. Der Bau der neuen Röntgenquelle kostet insgesamt 225 Millionen Euro. Er wird hauptsächlich durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Freien und 1—Tansestadlt I-lamburg und der 1—leim— holtz—Gemeinschaft finanziert. Außerdem xverdlen ca. 25 Millionen Euro für Experimentiereinrichtungen von Partnerinstitutionen wie dlem EMBL (Europäisches La— boratoriun für Molekularhiologie). dein Forschungs— zentrum GKSS (Geesthacht), der Max—Planck—Gesell— schaft undl den tinivcrsitäten l-lamburg und Lübeck bei— OetraRen. \X‘issensdviltliche Nachrichten Nr. 132 No emher/Dezemher 2007 T MATHEMATIK Dr. Norbert Brtiniier und Niag. ‘WaltherJanous Das Unendliche in der Mathematik I[elinii/ Bniinier Die Mathematiker der Antike. insbesondere Eii/‘/id. gingen mit dem fnencllichen sehr o )rsichtig uni Das Lnenclliche wurde als potenziell Lnencllichesauf‘ge— fasst. So behauptet Euklid nicht, dass die N lenge ( ..PIet— bus“ Vielheit) aller Primzahlen unendlich ist, sondern er be eist. dass es keine größte Primzahl gibt. Diese Auffassung wurde auch Mitte des 19. Jh. von Gaii/s‘x er— treten. dem clanials berühmtesten Mathemalil\e r:.. Das L‘nendliche ist nur eine Facun cfe parlcr (Brief om 12. 1831 an Schumacher). Erst in der Mengenlehre = kehrhar eincletitige Zuordnung zwischen den Elementen der beiden Mengen herstellen fasst. Die Gehcirtsstunde der Mei‘igenlehire war der‘“. 12. 183. als Canior in einem Brief an Dedc4ii;id nur mit dieser Definition (ohne l.,‘m— weg fiber trigon()nictrische Reihen) nach\veisen konnte, dass die Menge aller reellen Zahlen eine gi‘ößere MOdi tigkeit hat, als die lenge aller natürlichen Zah ei. 2. Abzählbarkeit ‘. on Geor,ü Can!or( 1$-t5—lülK) wird aktuale 1 nendlich‘ keit betrachtet: Mathematische Objekte. insbesondere i rrati( ina 1 c Zahlen, werden als i )h)ekt iv ( )rha nden ahrgenomrnen, in demselben Sinn, wie Ph\ siker Elektronen oder Ph itoncn „sehen“. Die Menge der na türlichen Zahlen 0, 1, 2,3,... ist dabei die eintachste cm— endliche Zahlenmenge. 1. Erfindung oder Entdeckung Die Tdiigkeit eines Mathematikers besteht .ius einem Zusammenspiel von Erfinclting und Entdec kung. Erfin— clungen sind zum Beispiel alle Definitionen und alle Al— gorithmen. Die Folgerungen die sich aus den De[initio— nen ergeben, sind Entdeckungen. Folgende Definition ist demnach eine Erfindung: Eine natürliche Zahl a nennt man teilbar durch die na türliche Zahl 1,, v cnn es eine natürliche Zahl c gibt, so— dass 0 = b c gilt. Eine sehr einfache Entdeckung be sagt. dass es Zahlen gibt, die nur durch 1 und durch sich selbst teilbar sind. Diese Zahlen nennt man Primzahlen. Eine viel bccleutsamere Entdeckung ist, dass es keine größte Priinzahl gibt. Der Beweis von Euklid hesticht sowohl durch Ein fachheit als auch Eleganz: Angenommen. es giibe eine größte Primzahl P (Das ist insbesondere dann der Fall. wenn es nur endlich viele Primzahlen cibt. Nun bildet bis 1‘ und man das Produkt aller Prinizahlen 2, 3. 5 addiert dazu 1. (Für P 7 erhült man cliv Primzahl 211 und für = 13 erhOlt man 30.031 = 59 x 509.) 1 )icse Zahl ist durch keine der Prinizal len 2, 3. 5 P teilbar, Sie ist daher entweder selbst eine Primzahl größer als P oder sie fasst sich als Produkt in Primzahlen darstel len, die alle größer als Psincl. Die Annahme dass es eine größte Primzahl gibt, führt also zu einem \\iderspruch ci ncl ist cl a her falsel Cantors grundlegende Entdeckung war es. da.s sich aktual unendliche Mengen clc‘r Größen nach unti-‘i‘schei— den. Dies hat Cantor schon [$2 im Zusammenhang mit trigonometrisehen Reihen bemerkt. Zur Formulierung der Entdeckung verwendet Canu w die Definith in, dass zwei Mengen gleich mächtig sind, wenn sich eine um- \\ -.“cii‘,cl a(iliclie :ieli‘ieIii.‘n \ t Noc einher I)ezeiiihcr 20(C Wenn man die inhaltliche l3ecleutung der natürlichen Zahlen betrachtet. o kann man sagen. dass diese Zah cii durch das Abzühlen realer Dince entstanden sind und somit eine empirische Basis besit7en. Eine Menge heißt abzählbar, wenn sie mit der Menge der n,itür Ii— ehe Zahlen gleich miiclitig ist. So ist die Menge der gan zen Zahlen abzilhlbar. Ztr Zeit Cantors war es allgemein bekannt (z. 11. Se niinar von 1) öie;zl‘ci/i‘), dlass man a och cl ie lenge aller rationalen Zahlen abzülilen kann. Abbildung 1 liefert einen einfachen Beweis: Die Spi rale dcirchlduft ab (to) nacheinandler die Gitterpcinkte 0. (Gitter(o) von Paaren aus ganzen Zahlen mit ii punkte mit ii 0 werden übersprungen.) Die Menge der ge‘küi‘zien Brüche entspricht der Teilmenge der Paare nut teilcrfrcnidlcn ii > 0, z. Als unendliche Teil— menge einer alizülilliaren Menge ist sie elienfahlsabzülil— bar. Die rationalen Zahlen wiederum entsprechen um— kehrhiar eindleutig den gekürzten Brüchen z/n. Wir er halten so aus Alibilclting 1 die Folge 0, —1, 1, ‘—1,. —2. >0 .-\l jl dii mi 1‘. uiiii nvriv‘iu nc von Cii iv rpci n (den. Die Alihiildlduig zeigt. dass alle Paare ganzer Zahhen.die ihrerseits den Gitterptinkten in Abb. 1 entsprechen. ab— zühilliar sind . Nun kann man ein dreidimensionales Git 1 ter erzeugen. H‘idleni man zu jedeni gan7en z ein ebenes Gitter nach oh üger An konstruiert. Die Vereinigitngsmen— ge all dieser Gitter ist ebenfalls abziihihl ai‘ Als sind alle ganzzahligcn Trippel, die einem Gittei‘punkt m einem dreidimensionalen Gitter entsl)i‘ed‘llcii. abzühilhiai Nach einander zeigt man anah g. dass auch alle ‚i—Tu pcI gai 1- 23 zer Zahlen abzühlbar sind. Diesen n—Tupeln kann man die ganzzahligen Koeffizienten von Polynomen zuorcl— nen. Die Nullstellen dieser Polynome bezeichnet man als algebraische Zahlen.Da jedes dieser Polynome höchs tens n verschiedene Nullstellen besitzt, folgt daraus, dass die Menge der algebraischen Zahlen abzühlbar ist. \Vir können bereits hei der Menge eier natürlichen Zahlen wesentliche Eigenschaften des aktual Unenclli— eben erkennen. diez. B. von Galilei 1 1035) als paradox ernplunden worden sind. So ist es leicht zu zeigen. dass echte unendliche Teilmengen mit eier Menge der natür lichen Zahlen gleich müchtig sind, wie z. B. die Menge der Quadratzahlen 02. 12. 21. 32, (xentspricht eindeu ). Cantor und Deciekincl definieren unendlich‘ 2 tig x •.. durch diese Eigenschaft. 1 )curlich wird die Rolle der l_‘nencllic‘hkeit bi der for malen Struktur eIer natürlichen Zahlen. Sie wird durch dte Axiome von Peala) festgelegt. Der norwegische Ma— ihematiker .Sko/eni hat gezeigt, dass diese Axiome auch von vielen anderen mathematischen Objekten erfüllt werden, wenn man nur die Bedeutung der \Vorte Null, Zahl, Nachfolger uminterpretiert. Allgemein hat Skolern bewiesen, dass es unmöglich ist, mit endlich vielen Axiomen die Reihe der natürlichen Zahlen zu charakte risieren. Er hat eine Erweiterung der natürlichen Zahlen angegeben, wo dieselben Rechenregeln gellen, es aber eine ‚Zahl“ w gibt, welche die Llnefldllich vielen Unglei chungen ca > 0. ca > i, ca > 2,... erfüllt. 3. Ühet‘abzählbarkeit \Vie man seit der Antike x\ eiS. gibt es irrationale Zahlen. ( Z. B. ist die Quadratwurzel einer natürlichen Zahl ganz oder irrational. II )ic reellen Zahlen bestehen aLts den rationalen Lind den irrationalen Zahlen. Sie werden durch unendliche l)ezimalbrüclte dargestellt. \Vanclelt man insbesondere l3rüche durch Division in Dezimalbrüche um. so erkennt flau. dass ihnen entwe— der ein endlicher oder schließlich periodischer Dezi— na 1 bruch entspricht ( vgl 2 ‘( lt. 1) ie \ lenge aller reel len Zahlen kann nicht ahgezühlt werden. L_ a — I. 0,CliIUI013010i5,, 0, t!2 021 ‘23 01, 025 (132615, ((5, (1 = Tabelle 1: Liste von Dezimalbrüchc‘n. Zum Beweis genügt es: die reellen Zahlen zwischen 0 Lind 1 zet betrachten. Angenommen. dlie Menge wüt‘e ab— zühlbar: a, a,, as.., a,‘ würe dann eine Aufzühlung. () < i < 1. Wir schreil en sie untereinander wie in Tabel ... le 1 als unendliche Dezimaibrüche an (endliche Dezi— ntalbrüche ergünzen wir mit ‘Atllen ) und denken uns die Tabelle nach rechts Lind unten ad infinitum fnr gesetzt. Cantor hat nun gezeigt: Zu jeder Liste a.. a,. von reellen Zahlen zwischen 0 ttnd 1 kann man eine reelle Zahl 0 (mit 0 < 0 < 1) kunstrttieren. die nicht in der Liste enthalten ist. Dazu geht man die Liste diagonal dlurch ttnd ersetzt a. dietreh eine andere Ziffer l . ci., durch 0,, ci, dlurch 0, usw.: Man kann z. 13. konkret 0, 2 setzen, außer es ist a. = 2. In diesem Fall setzt man / 3. Man erhült so einen Ltnendllicl1en Dezimal— bruch 0, 0 0, 03 0 der nicht in eIer Liste vorkommt. 24 Darüber hinaus ist dlie Zahl 0 arteh von allen Zahlen an eier Liste verschiedien. (Die Definition vermeidet Pro bleme mit Identitüten von eier Art 0,0999... 0,1.) Es folgt sofort, dlass jedle AufzühlLtng von reellen Zah len Linvollstündhg ist. Cantor undi Dedlekindl haben als Anwendlung eine elegante Konstruktion von transzendienten Zahlen an gegeben. Eine algebraische Zahl ist die Nullsteile eines ganzzahligen Polvnoms vorn Grad mindlestens 1.Alle anderen irrationalen Zahlen sindl transzendent. Die bekanntesten transzendenten Zahlen sindl dhe Euler— sehe Zahl e und ehe Kreiszahl it. Die l3eweise. dlass eine Zahl transzendlent ist. sindl meistens sehr schwierig. Wir haben gesehen. dass dlie Menge dier algebraischen Zah len abzühlbar ist. Aus edler Aufiühlung eier algebrai schen Zahlen kann man mit dem obigen Argument eine konkrete transzendlente Zahl konstrLtieren. Die Ui2erabzühlbarkeit dier reellen Zahlen bedleLttet. dass mmi sieh dhese Zahlen nicht aets einfachen Opera tionen ( BruchrechnLtng. Wurzelziehen etc.) aufgebaut denken kann. Unendlliche Dezimallirüehe, Intervall— schaehtelongen usw. sind wesentlid‘h für iht‘e Definiti on. Die mengentheoretische Begründlung dler Zahlen hat somit unmittelbar eine allgemeine LJntersetchetng dies Grenzwertbegriffs (Topologie) nach sich gezogen. Demnach ist edle m‘eelle Zahl I—tüu[ungspunkt rationaler Zahlen. (Wenn x rational ist, dann liett‘achten wir z. B. die rationalen Zahlen .v ± i/ii, wenn .v irrational ist, die Endlprtnkte einer rationalen Intervallsehachtelung von .v..v ist [-lüufungspetnkt von .1!. wenn in edler noch so kleinen Umgebung von .vrtnendllich viele Zahlen aus ui liegen. Lnter einer L‘mgehting hat man sich ein Inter vall v )rzetstellen. in dessen Intieren .v liegt.) 4. Ausblick Das Argrtntent von Cantor ist Ztttfl l3eweis Euklids ühnlich: Aus einer Liste wil‘dl ein Element konstruiert. dIas nicht dlazelgehört. Dennoch verursacht mir dier I3eweis immer ein molmiges Gefühl. weil dlaliei so getan wirdi. als oü das Kontinuum dler reellen Zahlen in allen unendl— lieb vielen Stellen vor dem Betrachter attsgebm‘eitet liegt. Anders als bei Euklid wird eine unendliche Liste liearliei— tet. Bei der Konstruktion transzendienter Zahlen ist die Liste dttrch eine Regel dlefiniert. Beim Beweis, dass dlie reellen Zahlen üherabzühlbar sind, ist dlies nicht dier Fall: Die Existenz beliebiger Listen wird ausgeschlossen. Ähnlich muss es wohl arteh eiern niederlündlischen Mathematiker Brouu‘erergangen sein, dier 1908 in einer grundlegenden Schrift dlen sogenannten Intuitionis mus hegründlet hat. I3rouwer lehnt aktLtale LJnendllich— keit ab und möchte generell hei unendlichen Mengen vorsichtiger mit dier Anwendlung logischer Schlusswei— sen sein undl neir jene inathematisel1en Objekte zetlas— sen. die sieh aets der ..trintetition des Zühlens ableiten lassen. In modlerater Form wird man Objekte akzeptie ren. dhe sich in endheh vielen Sehrittc‘n konstruieren las sen (Konstruktivismus). Die meisten heutigen Ma thematiker sindl bei rein theoretischen Themen Plato— nisten 1 Objekte werdlen als gegeben angesehen undl aktual tinenclliche Mengen wet‘dlen akzeptiert 1, hinge gen bei numerischen Pn blernen Konstreiktivisten. .4 usc/inj) ‚jes ) 0r/üs.sr‘i: Itt t)r. t-telmui tirunner. tt,i isc‘i—Erany—t<in.i 22, 2S00 laden Wisscnscti:mttliche Naclsnicl1icn Nr. 32 November/Dezember 20117 Tanzabend mit Schwierigkeiten ‘4.x‘e/ Bot‘;, in id Gerlia;‘d/. tVe-gi;i,ge‘ ]. Der erste Tanzabend AhItilclui‘iit 1: I‘r:ilei‘enzc‘n eier Thnzerinncn eine! Tiinzer im ersten Tanzahend. Die zwölf NDdchen Anna. l3ritt. Cora. Doris. Eva. Franca Gerda. Hanna Ingrid. Jutta. Karla und Laura wollen mit den zwölf Burschen Otto, Paul, Quintus, Rolf, Sven, Theo, Udo, Viktor, Walter. Naver, Yves. und Zacharias tanzen. Aber nicht jedes Mddclien vertriigt sich mit jedem Burschen: Zum Beispiel möchte Ingrid nicht mit Navei‘ tanzen, weil dieser immer so dLlmme Witze er2‘ahlt. Doris Lind Zacharias tanzen nicht gerne zusammen, weil l)oris sehr klein und Zacharias seht‘ groß ist. Anna kommt überhaupt nicht mit Yves aus, Laura will nichts mit Udo zu tun haben. Und so fort. Die möglichen Tanzpaare sind in der folgenden Tabelle zu sammengefasst. will tanzen mit Anna Britt Cora l) )ris Eva Franca Gerda l—Ianna Ingrid Jutta 10 rla Laura Otto, Paul. Roh‘ Paul, Qttintus. Sven Otto, Paul Otte), Pan 1 Quinlus. Rolf, Sven, Theo, Udo Rolf, Sven. LIdo Theo, Udo. Walter. Xaver Sven, Udo. Walter Udo, Walter Viktor. Xaver. ives. Zacharias Viktor, Naver, ‘ives. Zueha rias Xaver, Yves In Abbildung list der Inhalt dci obigen Tabelle noch einmal graphisch auIT)ereilet: Jedes Mddchen \vird durch einen Punkt in der linken Spalte dargestellt. Jeder BLIi‘sche wird durch einen Punkt in der rechten Spalte dargestellt. Wenn ein Mddchen .11 und ein Bursche 13 mit einander tanzen wollen, dann sind Punkt .11 und Punkt 13 durch einen Strich miteinander verbunden. In der Diskreten lathematik nennt man so eine Zeich nung einen Graplie‘o. die Punkte heißen Knoten. und die Striche heißen Kanten. Die zentrale Frage für uns ist nun: „Ist e.s ne/ici,, die‘ .Ilddclien und Bn,zclw;, in zu‘ü//Pacn‘e‘ au/ziileilr‘n. die alle mit ehiandeu‘ tanzen n‘ollen?“Eine solche Paarung. die jedes Müclchen mit ei nem für sie akzeptablen Burschen zusammenbringt. wird als pe,d,tte Paa,‘n,i,i bezeichnet. Aufgabe 1. Bestimme eine perfekte Paarung für den Tanzabend in Abbildung 1. Wenn man dies rein mit der Methode vnn Versuch und In‘tum macht, dann ist das eine ziemlich mühsame Angelegenheit. nicht wahr? 2. Der zweite Tanzabend Im Laufe der Zeit verdndern sich die Beziehungen zwischen den Mdclchen und Burschen ein wenig: Gei‘— da will auf einmal nicht mehr mit Xaver tanzen. Dafür möchten Jutta und Karla nun beide ganz gerne mit Wal ter tanzen. Die möglichen Tanzpaare in dieser neuen Si tuation sind in Abbildung 2 dargestellt. \Vjssr‘nschaitljclie‘ Nacht villen Nt‘. 132 Novemhe‘r/Dczemher 2007 ‘ :(iIii,t Otto Rt Paul Cora (lititit Doris Rolf Eva Stvo Fratica Theo Gerda (Ja« ilat tritt Viktor lngi‘iil Va1t er ‚Jutta, Xaver US Karla Laura Zaclituias Ahhileiun 2: Prfiiet‘e‘nzen riet‘ ‘F:t nzcrinncn und ‘Einzet‘ uni zxvcitcn ‘I‘anzahend. Anna Otto Britt Paul Gera Quintuis Doris note Eva Fi;tiaa ‘l‘lo‘o (lirila tTulii Hinnet Vi1i er tigrid V,ilti‘n ‚Juli Xr,‘er i‘,‘,rl,i i,uuir.i z,vh,iri,s Gibt es immer noch eine perlekte Paarung? sein. nein. nein. 1—her ist ein einfaches Argument. warum das in der neuen Situation unmöglich ist: Keines der Miidchen Anna. Britt, Cora, Doris. Eva. Franca. Gerda. Hanna. Lind Ingrid will mit Viktor, Naver, Yves. oder Zacharias tan zen. Daher gibt es für diese insgesamt neun Mädchen nur ne/lt mögliche ‘Fanzpartner. Auch nach langem Pro bieren und Suchen wird es dem Leser daher nicht gelin gen, in Abbildung 2 eine perfekte Paarung zu finden. 3. Ein wichtiger Satz Im Folgenden verden wir allgemeine Tanzahende mit mi Mädchen und mi Burschen betrachten. Unser Ziel ist es zu verstehen, in welchen Fällen man eine perfekte Paarung finden kann und in welchen Füllen dies nicht möglich ist, Der folgende Satz wird dabei eine zentrale Rolle spielen: Satz von Hall. Eine Gm‘nppe nut n iFIe‘iclclien und mi J3um:sclir‘n besitzt dann und /110 dann eine peiekte 25 Paarnhl,tf, neon () Wenn (1 b \htsildring 3: Durchgehende ( schv, 1 rze ) und sirjcl,ljei‘te (lote) Kanten in einer Aulhauph:ise. Der \7ei‘hindungs— weg in dci‘ dazugehörenden Tauschphase Duft von 13,, aus durch iiI. 13, 3!,, 13. hOi nach .1!,. sie die /h/tende Becli;igtnn () e)jii/I/: beliebige aiödclie;i be/racliiei n), dan;t gibi es ininier b oder mehr Blir selten, die/hr nnndesiens eines dieserMhc/chmen al,— ze/a/able Tcmnzparner sind. 1)1(111 /.t 7 B 5 B M B •—E-- Prüfen wir zunüchst einmal nach, ob eier Satz von 1-Ja!! auch wirklich mit unseren bisherigen l3eobachtun— gen fiber die beiden Tanzabende in Abbildung 1 und 2 übereinstimmt. In Aufgabe 1 haben wir festgestellt, dass der erste Tanzabend 1 :\bbildung 1) eine perfekte Paa— rung besitzt. die jedem Midchen einen geeigneten Tanzpartncr zuweist. Für /i beliebige Mtidchen gibt es daher immer die b zuttewiesenen Tünzer ( und viel leicht auch noch einige andere Burschen ). die für mm— destcns eines dieser Müdchen akzeptabel sind Abbil dung 1 erfüllt daher tatsüchlich die Bedingung (‘B. Der zweite Tanzabend (Abbildung 2) hingegen besitzt kei ne perfekte Paarung. Lnd wir haben bereits gesehen. dass in Abbildung 2 die Iledingung (‘) für die I? = 1,) Miidchen Anna. Britt. cZora. Doris, Eva, Franca, Gerda. l—la nna, Ingrid verletzt ist. B B B i\t l‘vld \ 1,, B. bauphase und atis einer sogenannten Tauschphase. Wir beginnen mit den Details für die Aufbauphase: Anfang: Wegen 7‘ mi —1 gibt es mindestens ein 31!idchen. das in 7‘ keinen Tanzpariner hat, Dieses Mdcl— eben nennen wir Zwischenschritt: (Die Mticlchen 111 ‚.‚‚‚il, und die Burschen B wurden bereits in früheren Zwi— schenschritten bestimmt.) \Vegcn (“) gibt es mindestens L? akzeptable Tanzpai‘t— ncr Ihr die bz Mtidchen 3/‘‘..., /iJ.. Von diesen /3 Tanz— partnern kommt mindestens einer, nennen \vir ihn l , 3 nicht unter den /3 —1 l3ursclien 13,,..., vor. \Vir zeichnen einen roten Pfeil von /3k, zu einer seiner akzep Aufgabe 2. Eine Tanzgruppe mit mi Mhdchen und mm llurschen erfüllt die Hall—l3edingung (‘). Zeige, dass dann auch die folgende symmetrische Bedingung er füllt ist: \Venn man 1 beliebige Burschen betrachtet (i f mi), dann gibt es immer 1 oder mehr Mtidchen, die für mindestens einen dieser Burschen akzeptable Ta nzpa i‘l ner sind. ‘..., Aufgabe 3. In einer Tanzgruppe nil zehn Müclchen und zehn Burschen gilt: eder Bursche will mit genau drei Ni!iclcheu tanzen. tmnd jedes .\lüclchen will mii ge nau drei Burschen tanzen. tü )lgere aus dem Satz von 1—lall, dass es dann eine perl‘ekte Paarung gibt. tablen Tanzpartnerinnen unter Falls in einem der Tanzpaare in 1 orkommt. dann nennen wir seine Tanzpartnerin .l1, zeichnen einen schwarzen Pfeil von ‘hI_, nach undl gehen ‚um ntichsten Zwisehenschritt. . -1. Wie man den Satz von 1—Tau beweist Ende: Der Prozess bricht ab, wenn der Bursche B . in 1 keinem der Tanzpaare in 7‘ vorkommt. \\‘ir wollen nun den Satz von 1-lall beweisen. Dazu müssen wir zwei Dinge zeigen. Erstens: Wenn es eine perlekie Paarung gibt. dann ist auch die Bedingung (“ er) tillt. Zweitens: Wenn die llcdingLlng ( 1 erfüllt ist. dann gibt eine perlektc Paarting. Der erste Teil des Beweises ist sehr einfach: Wenn es eine perfekte Paarung gibt, dann weist diese Paarting l verschiede 1 )me.ser Prozess muss irgendwann einmal abbrechen. weil es 1 i) insgesamt nur mi Burschen gibt. und weil (ii) die beteiligten Burschen 13,..... l3, immer alle versehie— den von einander sind. Am Ende der Aulbauphase geht von edlem derk .1 M!idchen .h1,....,M , Lind! von jedem 1 der /3 lltii‘schen B,,..., 13,, genau ein Pl‘eil aus: Der aus gehende Pfeil eines solchen M!idehens ist schwarz Lind! verbindet es mit ihrem Tanzpartner in T Der ausgehen— dc Pfeil eines solchen Rutschen ist rot und vet‘hindlet ihn mit einer Nicht—Tanzpartnerin in 7 In Abbildung 3 1 indet der Leser ein illustrierendes Beispiel. Ntmn kommen wir zur Tauschphase, die eigentlich ganz einfach ist. Wir ver\vendlen einige der roten tmnd schwarzen Pfeile aus der Aufbatiphase: — nen Mticlchen jeweils b verschiedene Burschen zu. Die se b Burschen sind für mindestens eines dieser Mtid— ehen akzeptable Tanzpartner. Daher ist auch die Bedin— gtlng (3 erfüllt. Im zweiten (schwierigeren) Teil des Beweises gehen wir davon aus, dass die Bedingung (“) erfüllt ist. Zwei Tanzpaare heißen nncmblmdmigi/. falls sie keine gemein samen ‘Ftinzer enthalten. Wir beginnen mit einer belie bigen Menge T von tinabhtingigen Tanzpaaren. und wir hauen 7‘ Schritt für Schritt zu einer perfekten Paa rung aus. 1—her ist unser Plan: Wenn T n gilt. dann haben alle mi Mtidchen be reits einen Tanzpartner geftinden. T ist eine perlekte Pa a na ng. Fertig! Wenn n—1 gilt. dann \verden wir 7“ in eine neue, größere Menge T‘ von tmnabhtingigen Tanzpaaren umstrukturieren. sodass 7‘ + 1 gilt. \ach höcfotens mm derartigen t :i1strukttu.iertingei er reichen wir eine perfekte Paarting. womit der Satz von 1-hall dann bewiesen ist, Eine einzelne Lmstrukturie— rung v in 7‘ besteht immer aus einer si genannten Au)- Anfang: Wir konstrtueren einen \‘erbindlungsweg vom Burschen 13. bis zum Mtidchen .111: Wir starten mit 13,. und folgen dlann immer den ausgehenden Pfeilen. ‚ 26 8 Tvt Schritt für Schritt, bis wir .1/. erreichen. Zwischenschritt: Für jeden schwarzen Pl‘eil 11 13 atif diesem Verbinclungsweg: Lösche das entsprechen de Tanzpaar (31. 13) aus T Zwischenschritt: Für jeden roten Pl‘eil B —* .11 aLif diesem Vem‘bindungsweg: Gib das entsprechende Tanz— pa‘ (.11. LR zu Tclazu. Ende: Der Prozess bricht ab. wenn tier gesamte \‘er— bindtmngsweg abgearbeitet wut‘cle. — \\ mssenschal‘tI ic he N:ichrk‘I ‚wo Ni‘. t 32 N ‘vemher/Dezeinhcr 20)7 Der \7erhindungsweg besteht abwechselnd aus toten und der letzte Pfeil beide rot sind. Für die Anzahl s der schwarzen Pfeile und die Anzahl r der roten Pfeile ilt daher r = s + 1. Die Tauschphase löscht s Tanzpaare aus T die = s + 1 Tanzpaare dazu: und gibt stattdessen neue Menge T‘ enthilt daher ein Tanzpaar mehr als die alte Menie T Wir haben die ewünschte tlmstrukturie— rung erfolgreich durchgetührt. Der Satz von 1-hill ist he— wiesen. Gut. Der Beweis ies Satzes von Hall hilft uns also. die Existenz eitler perfekten Paarung zu entscheidlen. Aber ist diese Methode wirklich schneller als dIas Durchpro— bieren aller möglichen Einteilungen odler dIas Durch— probieren aller möglichen Teilmengen? Die Antwort ist ein klares Ja: \Venn man diese Methode auf einem Com— lltitd‘r inlplementiei-t, dlann kann man perfekte Paarun gen für Tanzallende mit 100 Mddlchen und 100 Bur— selten iilnerhaltl von Sekundlen findlen. t‘ndl Tanzallen— dIe mit 1000 Madlchen undl 1000 Burschen kann der 5. \Vie man den Satz von Hall anwendet Computer innerhalb von iilinditen erledligen. t-hier ist eine kleine Idee, mit tier man die Methode noch schneller machen kann: Wir starten nicht mit der leeren Starimenge T = 0. sondlern wir konstruieien uns und schwarzen Pfeilen, wobei der erste ‚‘ Angenommen. jemand gibt uns alle Daten für einen großen Tanzabend mit 100 \Eidlchen und 100 Burschen. Wie finden wir heraus, oh es eine perfekte Paarung gibt? Wir könnten vielleicht alle möglichen Einteilungen in 100 Tanzpaare durchprobieren. Und für jede dieser Einteilungen könnten wir üherprüfcn. oh die Paare auch wirklich mit einander tanzen tvollcn. Wie viele Einteilungen gibt es? Für das crste \Ihdchen gibt es 100 Burschen. für das zweite \lhdchen bleiben dann 99 übrig, für das dritte 95 und so \veiter. Insgesamt gibt es also 100! 100 x 99 x...x 2 xl mögliche Eintcilungcn. Das ist eine gigantische Zahl: lt 0! > 10°“. Zum Ver gleich: Das \Veltall enkilt nur rund 1« :\tome. Der schnellste vorhandene Computer \vurde viele Millionen von lahren rechnen, um 100! EinteilLingen durchzupro— bieten. Das ist also kcin praktikabler Ansatz. Na, dann könnten wir vielleicht den Satz von t—tall di— ekt anwenden: Eine perfekte Paarung gibt es dann und nur dann, wenn die Bedingung ( 1 erlüllt ist. Wir könn— teil einhicll alle möglichen Teilmengen der 100 Mhd— ellen durchprobieren, und für jede einzelne ‘leilmenge überprüfen, ob genügend akzeptable Tanzpartner für diese Miidellen vorhanden sind. Aber aLicIt diese Idee ‚‘ > 1(1 Teilmen ist nicht praktikabel: \Vir müssten 2 gen durchprobiei‘en. und das würde viel zu lange daLiern. \Vas sollen wir also tun? 1—her ist die Antwort: Wir re— cyclen die Ideen aus unserem l3eweis für den Satz von 1—lall im v )rhergehenden Abschnitt. Dieser Beweis ist namlich /o;,,vt,‘ul/ii‘ und gibt uns den Weg zur Lösung an. \Vir fassen zusammen: Anfang: Setze T = 0. Zwischenschritt: Versuche, die Aufbaupliase durchzuführen. Falls das gelingt: Führe die ‘l‘;Iuscllpha— se durch, und erhöhe 7‘ um eins. Ende: Der Prozess bricht all, sobald T = ii erreicht ist (Erfolg) oder sobald eine der Aufll:tuph;Isen miss lingt (Misserfolg). Wie kann eine Aulllaupbase denn misslingen? Nun. in tIer Aulllaliphase wird viederb dt die Bedingung ( ‘) verwendet: Im Zwischenschritt benötigen wir ilüniliell \viederllolt /i akzeptable ‘l‘anzpartncr für die ersten l‘ Mddchen ii ‘....,1I,. • Falls die Bedingung ( t gilt, dann existiei‘en diese lt akzeptablen ‘Fanzpartner natürlich. Der Prozess bricht irgendwann mii 7 = ii und eiier perfekten Paarung all. • Falls die Aufllauphase aber einmal misslingt, dann hallen wir eine Gruppe von 1‘ Mddchell gefunden, für die es weniger als lt akzeptable Tanzpartner gibL Diese lt Mbdchen verletzen die Bedingung (). Nach dem Satz von Hall gibt es dann keine perfekte Ikiarting. und der Prozess bricht (völlig l«)rrektb mit einem \Iisserb dg :111. \\issensch:i(ttiche Nl( tinicIii.‘n Nr. 1 -(2 \ veiulxr t)vzeml er 2(1(0 eine größere und bessere Startmenge S, indlem wir le— ‘i (Englisch: Jree(1)‘) siildl: Anfang: Setze S = 0. Zwischenschritt: Findle ein nlöglielles Tanzpaar (.11. B). das von allen Paaren in 5 unallhiingig ist. Füge (jf. 13)zu Shinzu. Ende: Der Prozess bricht ah. wenn es außerhalb von S keine \veiteren möglichen Tanzpaare gibt. Eine Startillenge 5. dlie dlurch diesen Prozess erzeugt sverden kann. nennen wir eine ‚/ereSt:irtmenge. Gie rige Startmengen sind relativ groß: Man kann zeigen. dass sie miidesiens n 2 ranzpaarc enthalten. 1 )aduich ersparen wir uns also einige der (teuren uildl langwieri gen) Autilauphasen uild Tausehphasen! Aufgabe 4. Bestimme für edle natürliche Zahl zeine Tanzgruppe mit 2z Midelien und 2. Ilurschen mit f 1— genden Eigenschaften: ( i ) Es gibt eine perfekte laarui1g mit 2zTanzpaaren. (ii) Es gibt eine gierige Startinenge, nie nur z Tanzpaare eilthhlt. Aufgabe 5. Zeige: Falls eine Gruppe mit 0 Midlchen undl ii Burschen eine perfekte Paarung Ilesitzt, dann Ile— stellt jede gierige Star menge aus mindlestens ‚i2 Tanz— lliiueil. 6. Einige Ubungsaufgaben t—tier sind 1 dlrei Ullungsaufgallen. dlie sich mit Tanz— 1 mit dem „Satz abenden, mit perfekten Paarungen un in 1—1 all‘‘ llesch üftigen Aufgabe 6. Betrachte vier Müdlchen Liild vier Bur— seIlen. dlie dlen Ecken eitles Würfels entsprechen. Zwei \VLtrkleckeil wollen mit einander tanzen, falls es eine Würfelkante zwischen ihnen gibt. \Vie viele verschiede— ne perfekte Paarungen gibt es? Aufgabe 7. Entferne ein beliebiges schwarzes und ein beliebiges weißes Feld von eiileill 5 x 5-Schach— brett. Ist es dann immer möglich. die restlichen (12 Ed— der fllit l1 Dofllillusteileil ZLI üllerdlecl‘ien? (Ein Domi— nostein kann zwei horizontal odler vertikal Ilenachllare Felder überdecken. Modlelliere dlie•es Prollleill in dler Sprache dler llerfek— teil Paarungen. Was entspricht dlen Nhidchen? \\i. eilt— spricht dlen Burschen? Aufgabe 8. \Vir Iletrachten eine (irdiplle mit sieben Mddchen uild sieben Burscheil. Wahr oder falsch: 1 Falls es für jedes Müdcheil mindestens drei ak— zeplallle BLircllen gilli. tind jeder Bttrsdlle für ininde— 27 stens drei München ein akzeptabler Tanzpartner ist, darin gibt es auf jeden Fall eine perfekte Paarung. (b) Falls es für jedes Müclchen mindestens vier ak zeptable Burschen gibt, und jeder Bursche für minde stens vier Müdchen ein akzeptabler Tanzpartner ist, dann gibt es auf jeden Fall eine perfekte Paarung. 7. Anmerkungen Der „Satz von 1—laib ist nach einer berühmten Arbeit von Philip 1—lall aus dem Jahr 1935 benannt: 1>. 1—lall (1935): On representation of subsets. /ouo,a/ o/‘ 11w London Jfcitlwniaiical Socie1‘ 10. pp. 26—3(1. Das i athematische Ergebnis war aber schon 20 Jahre früher bekannt. und wurde 1917 durch Frohenius be— \V iesen. G, Frohenius (1917): Lber zcrleghare Determinanten. Silzinigslic‘ric/ile der K611g/ic/i PivnssizcIwi AI.?adenlie der W‘izzenschci/k‘ii VI 711. pp. 27•i—277. Das englische Wort für Pcu1r,n,,i ist iI‘fti/c1nnj., rind Malclnng TIieor‘ ist cas Teilgebiet der Diskreten Ma thematik, das sich mit Paarungen in Graphen beschüf tigt. Einen guten Überblick bietet das l3uch L. Lovüsz, M. D. Plummer: Maiching Theory. Annahs of Discrele 1fci/1ie,naiics 29, North—l—lolland, 1986. Perfekte Paarungen haben viele Anwenclungen in der Praxis. Sie treten zum Beispiel bei der StundenplanErstellung auf, in der Prozessplanung, im VLSI-Design. in der Routenplanung, und in vielen anderen Bereichen. Zum Abschluss geben wir noch einige Hinweise zu den Aufgaben (Aufgabe 1): Eine Möglichkeit ist AR, BQ. GO, 1W, ET, FS, GX, T-IU, 1W, JV, KZ. LV. (Arifgahe 2): Betrachte eine Gruppe vc in Burschen, Lind wende die 1—lall—Beclingting auf jene 1,CEidchen an. die mit keinem dieser Burschen tanzen vollen. Aufgabe 3):Aus jeder Gruppe on LLlLidlchen gehen genau 3/ Kanten aus. und diese 5,0 Kanten können nicht alle in eine Gruppe mit höchstens 1? —1 Burschen hineingehen. (Aufgabe —i 1: Für z = 1 betrachte die beiden Müdchen 3 und B. die heiden I3urschen Xuncl ) und die Kanten -LV, B_V B) (Au[gahe 5: Jede Kante in der gierigen Startmenge blo ckiert höchstens zwei Kamen in der perfekten Paarung. (Acilgabe 6): Neun. (Aufgabe 7): Ja, es gibt immer eine Uberdeckting mit 31 Dominosteinen. (Aritabe 8): Aus sage (a) ist falsch, und Aussage ( h) ist wa 1w. .ItiscI,ri/)oi (lee ( Axel Horn: 0)10 Ursrilincn, LeonleirrlsioHc‘ 62. HOI)) Gmz. Gui hiid 1. \X‘( )eOi000r: TU liiflCIli()VCn, ‘.0. Box 513. 5600 MB Fiidhoven, Nieclerl:i ide. Eine makro- und mikroskopisch oszillierende Funktion (‚‘r‘rakl [0113(1 Ein außerordentlich interessantes und lehrreiches Beispiel für eine Kit,‘rendiskossfoo im Schulunterricht ist die durch F(.v) .v(2 cos log .v —sin lug .v) — gegebene Funktion. Diese Funktion ist aol dein ganzen Definitionslie— reich ]o, st re/lg monoton wachsend. Die ei‘ste und zweite Ableitungen sind, wie unschwer ZLI berechnen, durch F‘(x) 2—2 cos lug x und F“(x) -sin lug x x gegehen. Die erste Ableitung von Freesc/nrindetauf je— dem Intervall ]o, ö] ii,ieudlicl, o/l, da die Nullstellen von F‘ genau die Stellen .v=e° (L‘e) sind. Dieselben liefern ‚sfa!/o,idrc‘ tUeitdepiiiiLtle. die alle auf der Geraden t‘ .v liegen. Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden .slalio,idnnz \\ enclestellen gibt es immer eine weitere \Venclestelle, ‘0 welche der Gestalt .v e‘ ist und einen mdi! sb tionZiren Wenclepunkt liefert. Die nichtstationüren \\‘endepunkte liegen ebenfalls auf einer gemeinsamen Geraden. nümlich 1‘ = 3.v. und wie bei den stationüren Wendepunkten sind ihre \Vendetangenten alle zuein— a ncler pa ral ici ( Steigung = ii. * — 28 Als Funclgrube von Gegenlieispielen ist die Funktion F (samt naheliegenden Varianten giingigen gedüinpft oszilherenctcn Funktionen der Bauart x“ sin(I/x) inso fern überlegen, als sie sowohl in Richtung des unend lich Kleinen als auch des unendlich Großen oszilliert. Die Oszillation erlol“t leriiIuv;id zwischen den beidlen Geradlen r = (2— x und y =(2 + Mit [(0) = 0 undi f(x) F(a‘ (0 < x i) ist eine reeliwertige, stetige Funktion auf 0, 1] definiert, die auf 0, i[ differenzierbar ist und dleren Ableitung unendilich viele Nullstellen hat, die sich hei 0 hüufen. Die als Satz 1 in [11 beschriebene Methodle, dlie bso1nten IIN‘l reima ei ner rceliwei‘tigen, auf einem kompakten Intervall steti gen Funktion zu bestimmen, versagt in diesem Beispiel. Aber dla man dem Schüler versdindlich durch Intervall— zerlegung leicht demonstrierern kann. dass die Funkti on /‘streng monoton wüchst. ist es eine für dien Unter richt gute undl sehr lehrreiche Aufgabe. che beiden Ex— tremwerte von /‘zu i3estiiYuhien. ] Literatur: III KLih3. 0.: Zur Didsktik der Extremveri:iriftaJien. \\i,u,. \achr. 128, 20—31 (2005). .1 uscliri/l des 1 Ao. tZn,v.-l‘n3. M:,. (2i, Ger:jjd K,(i,,. Instiiiii ntvursitA:iifür Iii )denku tu r, 118)) \\ tun tOr M:hemitik iler Wissunsch1fllichc Nauli,-iuhie,t Nr. 132 Nurembcr/Dezember 2007 Konvergente Mischung divergenter Reihen II Gerald Kiibci 2. Monotone Interpolation L Einleitung Im ersten Teil [11 der Note haben wir ausgehend von 1 divergenten Reihe der dr 0 < K 1 (1.1) ii(log n) gezeigt, dass es eine divergente Reihe mit positi und nioiiolou Mischreihe (ci,,) 1 cia, n(log [. ii) konvergiert! Ferner haben wir in [1] festgestellt, dass K = 0 dies aber nicht funktionieren kann, wenn man problemlos anwendbar cIa mit der FolRe (2o(n)) /i/lenden Gliedern gibt. sodass die ven inin ci,, Da das Hantieren mit Integralen leichter ist als das mit Reihen, verden wir so wie in 111 das Iii/era/— kriterium von Cauchy verwenden. Das ist zwar bei wachsender Funktion vorgegebener monoton oo[ und daraus gewonnener Folge [—]o, } auch die Folge [min {a monoton ge gen 0 fallen muss. \Venn aber nur die 1‘ilje (? (n))> vorgegeben ist, muss man ein wenig aufpassen. So ist es zum Beweis des Theorems entscheidend, bei vorge gebener monoton und unbeschrhnkt wachsender Folge monoton (2(n)) für die die Folge (2o(n)/log ii) ‚ setzt, also mit der harmonischen Reihe eine kon ‚‚=1 vergente Mischreihe herstellen wird. Der Grund dafür ist die notwendige l3edingLing um ii c,, = 0 für alle konvergenten Reihen mit positiven und m )not( m fal— lenclen Gliedern c. Da diese l3edingung (vgl. [ii) nicht verschhrft werden kann, gibt es noch Spielraum, die be— merkenswerte Konvergenzbercitschaft der Mischreibe für stürker als (1.1) divergierende Reihen zu bewahren und damit die besondere Rolle der harmonischen Reihe als Scheidelinie zwischen Konvergenz und Diver n genz bei den unendlichen Reihen mit positiven und monoton fallenden Gliedern zu unterstreichen. Diesen Spielraum u‘c‘iiest,oeIwnd auszuloten ist Thema der vor— liegenden Note. Gleich vorweg eine abki.irzencle Sprechweise: Definition. Eine iinbesclird;ihi wachsende Fu/,oe positieer inc//er Zahlen nennen nir eine hli (2.,, neun es eine dii‘c‘,enie Reihe fallencl ist, eine die Folge (2c (n)) interpolierende. steti } — Lemma. Lemma 1. Es sei/eine auf dem Interra/11 .c < posi/iu‘e. stetu,i.e und fallende Fnn/itin. Ferner sei (ci,, )„ eine zvaclzsende &il,oe pusitiu ‘er Zahlen dei:oe— i fallend ist. Drum stall. dass die Fol,oe (f(n). ci,,) JX)silii‘e, kann man eine tut/dem lnleri‘ci// 1 x < 5/ehRe und wachsende Fuuuuktiouu ‚o konsiraiereuu, so— oili und die Fiouk dcuss,o(uu) = a,,/i‘ira//en 1, 2, oofallend 1 v < ist. tionx /‘(.v).g(.v)auf mit dlen ge l3eu‘eis. Eine Interpolationsfunktion wünschten Eigenschaften ist dlurch — a,, liii! posi/i LU Im‘ ci,, hoiii‘ei:iee. loo selbst konver“iert. Dann ermöRl icht eine „=x Kfvl—Folge sozusagen eine konvergente Mischung zwei er clivergenter Reihen mit abnehmenden Glieclern. für jedesic > 0 (nicht aber Nach [1] ist also ((lug ii)) ffiric 0) eine kM-Folge. Es erweisen sich auch die suk zessive langsamer \vachsendlen Folgen (lug lug n), und (log log lug 1 n)> und (log log lug log ( (ui) f(n+I) Interessant ist natürlich nur der Fall, wo nicht die Rei he zu finden, sodass nicht nur die Funktion 2L monoton und unheschrünkt wach— send ist — was natürlich einfach erreicht werden kann (.v)/log x ffirx X 0 sondern auch die 1“anlziiuuu.v monot( n fal lencl ist. Dass man eine solche Interpola— tionsfunktion stets finden kann, zeigt das folgende i‘eii, ‚uonuton/dllenc/en Gliedern ‚ibi, sodass die Reihe min {au [—] 0, ge Funktion 2o : [iv. (uuxn+i;n=I.2,3,...) gegeben, was im Detail zu verifizieren dlem Leser über lassen sei, cj.e.cl. 3. Beweis des Theorems Das folgendle Lemma ist unmittelbar einsichtig. und (13,,) zu‘ei posi Lemma 2. Do seien @) lire nuzhesclurän/zi u‘achsencle Foen, Wenn (‘,) eine k1T[—Fo/ge ist und 5/elsa,, 13,, ‚gilt. dann ist auch usw. alle als kM—Folgen. Tatsüchlich gilt nhmlich fol gendes bemerkenswerte (13,, )„ Theorem. /ede pusitii ‘e. Fule fSI ChiL‘ /2M-kEi/e. weispfad des Theorems abstecken. anhesc/iro‘hiJ?t u‘achsende Wisscnsch:ililichc N:ichrichien Nr. 132 November/Dezember 2007 eine k4l—Fo/,e. Wir formulieren nun drei Propositionen, dlie dlen F3e— 29 Proposition 1. Es sei X :[.V, co[_-*]o. stetig und ii;ihc‘/ii)iiI‘! u‘achsend. Ildnn man eine ‚tube— sc/irdn/,il uuc/,se;,de Fn/‘ (x,, veller Za/de;i A 7 )„> So /dsl/ege;i hann, ) dass mit 2 (x,, r,, die Folge (r uni die Koneergenz der Re//je rasch genug od eilst. loi. i‘ ) sic/,er.z,,slel/e,,, al,er lanisamn ge;iutu, dann! /.‚) eine Vn///b/ge ist und besc/,rdn/,‘t 1,/elf,!, dann ist (2L(;7)) (vi,. r,, /r,, nach oben eine kll-Fnlge. Proposition 2. Ist2 eiiieuui/Y .v < ooJ,osilii‘e, Sie liie, i,;,besc/,,dnht nac/isende F,od,iion sodass 2L(x). ‘log .‘v monoton /a//end in .v ist, dann hann man mit I-Ji//d uni, Proposition 1 ‚uuchu‘eisen, dass(2L1)) eine hM-Foe ist. Proposition 3. Ist (2.,,) eine positile. inibe— exp3,‘ cx,, O.13.cI.A. sei dabei i\so gewhhlt. dass fensichtlich ist die Folge (Ii,, und daher (cx,,) unbeschrdnkt wachsend Somit Nachweis, dass (cx,, /log mi)> monoton ) ioibesc/ird,d‘t wachsende dass einerseits stets cx,, die Foltie(cx,, /iog ii) Folge (cx,,) 2 „ gilt ii mid dass ‚nnnoto;i/dllemul deigestalt, idererseits / F3,, sende Folge. Dann wühlen wir mit Hilfe von Propositi— on 3 eine positive, ufll‘)eschrankt achsende Folge (cxv ?d,,, sodass die Folge (cxv /lcg mi) )„ mit cx,, ‘ —Ing log(n+1),, —log Ing n erfüllt ist. Das kann aber auch gar nicht anders sein. cIa konstruktionsgenViß stets [—] sende Funkth in cx :[A7, cc 0, cc[ dergestalt. dass die Funktion tx(x), log x monon in fallend ist. Nach Propo sition 2 erweist sich (cx) als kl-FoIge. sodass nach eine kl-Folge seui fluss. P1‘Op()SitiOflefl 2 und 3 Zum Nachweis Von Pfl)position 2 genügt es zu zei gen. dass (für passendes lh mit der Festlegung 2d(x,,):=2“ (mi (n+1)Iog(n+1) “ und nach eIern lvlittel\vertsatz eIer DilYerentialrechnung stets log Iog(n + 1)— log lag 3!) > 5. Beweis Die Folge (X(n)) ist sicher eine k.\l-Folge. wenn man eine gegen () monoton fallende Funktion a(x)I‘inden kann, sodass a(.v)dx = cc und Imin{a(x) }d.v < (3.1) für irgendein festes .v N gilt. Im (einzig interessanten) Falle, dass die Reihe 1 1 divergieri. muss die Funktion a(x)— miX(n) .vX(.v) unendlich oft das Vorzeichen wechseln. Daher ist es zweckm3Sig. die Funktion a(.v) als Treppen/imnhtion festzulegen. Es sei nun (x,,) eine Folge. die die Vor aussetzungen an Proposition 1 erfüllt. 0.B.d.A. sei 1! = 1 und 2L(x‘ 1. Dann sei die Funktion a durch ) festgelegt, wobei z,, ftir jedes r,, = 2 ii. og2 < cc neN) := ‘“‘) =——-—‚ logx,‘ lugx,, so gilt nach Voraussetzung stets 8÷1 8,,. Es ist dann 2“ = 8, lag x,, = lag und somit .v,‘ = cxp 2“ ‘0,,. Daher iilt 1 ..( 2 (2“ 2‘=T“cxp2l————-Iexpl—n oc . . 8,,) cc, Zum Beweis von Pn position 3 definieren wir die F( üge (cx,,) rekursiv: :=logX :=minlog 2 l}clx = j. 1 i inin a(x), ———--— clx für alle xX (.v) j mi. + (ii Ia(.v)d.v f i .vX (.v) Schlieilich gilt natürlich auch stets zX(z,,) fürx,, Nach Voraussetzung gilt .v ‘, * 1 —x „ = x „-0 1 ——— ci‘ c geeignet z\vischen .v,, und fa(.v).cl.v q.e.d. mi und .v,,÷ zu wülilen ist. Dann gilt a(x) < für 1 .v,‘ x < z,, und (/(v)> für z,, < .x‘ <x,,. und .vi(.v) soi‘iiit gilt Imin{a(x) angewandt werden. Setzt na n 30 Proposition 1 —-=cc Iogr,, mi \‘Ofl (x,, x<.>c,: und für (mi-t-1)log(n-el) -„ gilt. Denn dann kann Proposition 1 wegen r,, 8 1 i gilt. q.e.d. eine Folge (x,‘) definiert wird, für die lim2 - 1 — monoton fallend ist. Via Lemma 1 interpoliercn wir die Folge (cx,, ) durch eine stetige, unbeschr1nkt wach 4. Beweit t.Ier „ ist. Der Beweis des Theorems lüuft nun ft)hendern]aßen ah: Es sei (2 eine positive. unheschr2nkt wach Lemma 2 auch (2 ‘, )> X > 1 gilt. 01auch die Folge verbleibt der fallencl ist. Das ist gleichbedeutend damit, dass die Folge der Zahlen Ing (cx,, Ing n) — Ing Ing n monoton fallend ist. Zu zeigen ist also, dass für alle mi .V die l.Jngleichung - schrdn/,it u‘ac/ise;ude Folge, dann gif,l es eine ‚Oositii‘e, .v) (n cc (mi — cc) A) \Vi,ssc‘nsch:iti Iichc‘ ici i‘ic‘Iiien Ni .32 November, Dezember 2007 1 x (n < hinreichend große n ) “,+1 können daher die Stützstellen z,, zwischen x,, und für hinreichend großes n durch x —x 1..r .v,, — x,,/2 (r,7‘ +(i_ )‘‘)x/x)X(‘) 1 x+ * 1/2 (‚._i z,,X(z,,) > C )r,,+ 1 +x,,/x,,+ (Man beachte, dass x,, x.f 1 /2 für hinrei chend große n gelten muss, da (x,, /x,, eine Nuilfol ge ist.) Für hinreichend große n ist somit z,, > gesi chert und wir 1 )ekommen (4.2) via — eindeutig festgelegt werden. (Für die übrigen n kann man z,, beliebig xvühlen.) Dann gilt ) 1 J “+ Ltndl logr clx< v/r log 1 ‘-‘ x(x) 1 1 —dx= cLv—----(x,,) x i‘, 1‘ Wir erhalten die zweite Aussage von (1.1) und sind somit fertig, wenn auch 1 x2(x) dx< (4.2) da nach Voraussetzung die Reihe /r +(i_r,7),‘ =x,, +rJ‘ (x 1 1 —xv), g,, :=x sodass also stets x, < ‘,, < x, *1 gilt, und erhalten für 1‘ “ konver— Literatur: lii Kuhi, (3.: nachgewiesen ist. l)azu setzen wir lO(X Kai,,ere,,1e .iJiscI?loi,4 clirurgc.‘,ilei‘ Reihe,i. Wiss. Nichrichten 130, 26—20 (2006) ‚3nscIi,i/( lc‘s j\o. tlniv.—l‘rol. SOlO. Dr. Geralcl Kuba, Institut Rir Mathematik der t JnivuisilJl Ihr Ituclenkiili ur, Gregor—Mendel—StraOe 33, ii 90 \Vic‘n Injektionen und Zähiweisen Axel Born iuid Gerhard!. W‘,gin,ger In einer früheren Arbeit ( .‚B//e/diui?eii und Zlddu‘ei See“; \Vissenschaftliche Nachrichten 130. 2006, Seiten 23—25) haben wir die Rolle von Bijektionen in kombina— torischen Abzühlproblemen diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wollen wir uns nun mit ln/el,itionen beschäftigen: Eine In/eh/ion von einer Men ge V in eine Menge ) - weist jedem einzelnen Element von Kein Element in 1-zu, sodass verschiedenen Ele menten immer verschiedene Elemente zugewiesen werden. Oder mathematisch gesprochen: Eine Injekti on ist eine Funktion f.X Y, sodass für.v , x, E X mit 1 1 a‘, immer f(x x 1 /(x,) gilt. Für jedes Element x E X‘ gibt es dann ein (eindeutiges) entsprechendes Element f(x) e ). Und vielleicht enthält die Menge ) zusätzlich noch andere Elemente, die keinem x X entsprechen. Man sieht nun leicht ein, dass die beiden folgenden Aussagen für endliche Mengen üdluivalent sind: „Die Menge X enihdli häc/istens so i‘iele Elemente nie die .llenge Y“ und ‚El ‚gibt eine hi/el,tlion 101? X in Y“. Und falls die Menge )ein Element enthält, das unter der Injektion kein Urbild in X besitzt, dann gilt sogar: ‚Die lIenge X enthält ue1ngc‘r Elemente als die Menge ) Unsere Vorfahren benutzten diese I3eobachtungen, um die l3ecleutung des Wortes „viele“ zu definieren, Zum Beispiel: Oogh—Oogh klettert auf einen Baum und sieht in der Ferne eine l-lercle \Vollnashörner. Oogh— Oogh blickt auf das äußerst linke Wollnashorn undl tippt den Daumen seiner rechten 1—land an; der Daumen Wissenschaltliche Nac hrichten Nr. 132 November/Dezember 200v entspricht diesem Nashorn. Der Zeigefinger entspricht dem Nashorn daneben. der Mittelfinger entspricht dem nächsten Nashorn, und so weiter. Nach einiger Zeit kommt Oogh—Oogh beim kleinen Finger seiner linken 1—land an. Es sind immer noch Nashörner übrig, obwohl Oogh—Oogh über keine weiteren Finger verfügt. Oogh— Oogh hat somit bewiesen, dass die Herde mehr \Voll— nashörner umfasst, als er Finger an seinen Händen hat. Oogh—Oogh weiß daher, dass er „viele“ (sprich: mehr als zehn) Tiere vor Augen hat. In einigen Sprachen dler Ureinwohner Australiens (Aborigines) gibt es keine konkreten Bezeichnungen für Zahlen jenseits von „fünf“. Diese Sprachen enthalten natürlich eine Vielfalt qualitativer Quantitütsbegriffe, mit denen man inhaltlich dlifferenzierte Aussagen über Mengen mit ‚vielen“ Elementen formulieren kann. Das Volk der Pirahü am brasilianischen Amazonas hat sogar nur drei Zühlworte: „Eins“. ‚zwei“ undl „viele‘. Verhal tensforscher haben allerdlings beobachtet, dass die Pi— rahüs problemlos mit den Zahlen bis sechs umgehen können: Man zeigte ihnen zum Beispiel eine Reihe von ii blauen Gegenständen und bat sie,genau gleic‘h viele rote Gegenständle vor sich hinzulegen. Während die Pi— rahtis bei ii 6 Objekten fast keine Fehler machten, konnten sie dann bei einer größeren Anzahl von Ge— genstänclen nicht unterscheidlen, ob acht odler zehn Objekte vor ihnen lagen. In diesem Artikel wenden wir Injektionen in einigen einfachen Abzählaufgaben an. Wir dliskutieren fünf Bei— 31 spiele, die durch Injektionen elegant und schnell gelöst werden können. Gerade und ungerade Quadrupel Wir betrachten die Mence Q aller Quacirupel (a. 6. c, ci) von natürlichen Zahlen mit a + 6 + c + d 1000. Ein Quaclrupel heißt Zeivdc falls ci. 6, c, ci sümt— lieb gerade Zahlen sind. Ein QuadirLipel heißt u;igercicie, falls ci, /‚‚ c, cl siin1tlich ungerade Zahlen sind. Gibt es in Q mehr gerade Quadrupel oder mehr ungerade Qua— dlrupel? Es sei X die Menge aller geraden Quadrupel. und die Menge aller ungeraden Quadrupel. Für (ci. /2. e. cl) .V definieren wir fQi. 6. c. cl) (ci —1. 6 — 1, c — 1. cl+3). Die vier Zahlen ci 1. 6 —1. e— 1 und c/+3 sind dann ungerade natürliche Zahlen, die sich zur Summe 1000 aufaclclieren. Daher gilt f(ci. /2. C. cl) ). Da man aus (ci — 1. 6 — 1. c — 1. cl +3) das ursprüngliche Quadrupel (ci. 6, c d) ablesen kann. ist die Funktion feine Injektion von .V in 1 Da außer dem das ungeeide Quadrupel (0er. 1, 1, 1) e 1‘ kein UiEs gibt also mehr un bild in X hai, hilgern wir x < — gerade als gerade Quaclrupel in Q. Eine Anmerkung: Man kann sieh natürlich auch über— legen. dass = oi und gilt, und dann = I daraus explizit Y ausrechnen. 1 ?nd noch eine Frage an den Leser: \\ashndert Nich an unseren Argu menten, wenn wir son Quadrupeln mit natürlichen Zahlen zu Quadrupeln mit nicht—negativen ganzen Zah len übergehen? Gerade ti nd u ngeracie ZilTernsu Hirnen Für eine natürliche Zahl ii bezeichnen wir mit S(;i) cl ie Zifl‘ernsu urne in der 1 )ezima lcla stell ing von ii. 1001 mehr natürliche Zahlen Gibt es im Bereich 1 mit gerader Ziffernsumme oder mehr natürliche Zahlen mit ungerader ZilTernsumme? 1001 Es sei Xclie Menge aller Zahlen im Bereich 1 mit gerader Ziflernsumme und 1• die Menge aller sol cher Zahlen mit ungerader Ziffcrnsumme. Wir betrach ten zu nüel ist einmal zwei a ufeina nclcr Ii )lgendle natürl ehe Zahlen 2/‘ und 21‘ + 1: Die l)ezimnalclarstellungen von 2/? und 2/2 + 1 unterscheiden sich nur in der Einerzif— fer: 2/? hat eine gerade Einerziffer .r 6 {0. 2. 4. 6. s} und 2/‘ ± 1 hai die um eins höhere ungerade EinerzilYer z + 1 e [1.3. 5. 7, 9j. Darum ist genau eine der beiden Zahlen S(26) Lind S(2/? + 1)geracle. vühiencl die andere Zahl ungerade ist. Falls 2/‘ e X. dann definieren wir [(26) = 2/2 + 1 e 1. Falls 2/2 + 1 e X, dann definieren wir [(2/2 + 1) 2/2 e 1‘. Die Funktion ‚f ist eine Injektion von X in ) Da die Zahl 1 e ) kein Urliilcl in X hat, fol 1. Es gibt also mehr Zahlen mit ungera gern wir A‘ der Ziffernsumme. kein einziges Ehepaar unmittelbar neheneinancler zu stehen kommt. Betrachten wir zunüchst einmal den Fall ii = 2 mit den heiden Ehepaaren _‘-l. ci und B. b.Man zühlt leicht nach, dass nur $ der möglichen Anorclnun— gen trennend sind (.-lBci/i. ‚4/iciB, ciB,-l/ ci/i-lB. BA/7c1, Ijciljrl. bABci, /‘ciIJ,-tL und dass die restlichen 16 Anorcl— nungen nicht trennend sind. Wie sieht das im allgemei nen Fall für fmxes ii 3 aus? Gibt es mehr trennende An— ordnungen oder mehr nicht trennende Anorclnungen? \Vir definieren .V als Menge aller trennenden Anorcl— nungen, und ) ‘als Menge aller nicht trennenden Anord nungen. Wir betrachten eine beliebige Anordnung 6 X: Ganz links in steht eine Person cl: der Ehepart ner -1 von ci steht weiter rechts: zwischen ci und .4 steht .v v rn Menschen: Lind ein nicht—leerer Block uv rechts von -1 steht noch ein Block ii ... t‘t‘ \on Men schen (dci aber leer sein kann). Die Anordnung sieht also so aus: ci .uv .v .-l t‘t‘ ... lt. Wir definieren eine Llie dadurch entsteht, dass wir neue Anordnung / die Person ci zLmniehst sortreten lassen Lind sie danach unmittelbar links von .1 in die Reihe hineinzwüngen. ‚v ciA l)ie Anordnung f() sieht also so aus: ‚uv rt. Da dIas Ehepaar A. ci nun nebeneinander steht, 6 1. Außerdem kann man aus der Anordnung gilt die Lmi‘sprüngliehd‘ Anordnung bestimmen:,, Fin f() dc das einzige nebeneinander stehende Ehepaar A, ci in Lass den linken Ehepartner aus der Reihe treten. / Lind stelle ihn ans 3ußersi linke Ende der Reihe.“ \Vir fassen zLisanlnlen: Wir haben eine Injektion Y gefunden. Es gibt adißerdenl Anordlnungen in /:.V 1. die kein L‘rhild in .Vhaben: zum Beispiel. wenn in ei ner Anordnung alle ii Ehepaare jeweils nebeneinander sieben. Daher gibt es mehr nicht trennende Anordnun gen als trennende Ani )i‘Llnungen. (). [() (). ‚‘ AnmerkLmng: Eine genauei‘e mathematische Analyse zeigt, dass für große \Vere von ii ungelülir ein Anteil von 0,3679 aller AnordnLingen trennend ist. (Der exakte 2,7152515 die soge \Vert von 0.3679 ist I/o, wobei c‘ nannte Eulersche Zahl ist.) Quadratische Gleichungen Wir betrachten die 1.000.000 Llu:idlratisehen Glei— ehLingen x 2 + p.v + q = t) in lt ganzzahligr‘n IG effizien 1(100. Gibt es mehr derartige G leiellLingen /7. cj teil 1 nil zwei ganzzahligen \\urzeln oder gibt es mehr der aitige Gleichungen nut zwei nicht—reellen \Vurzeln? Wir del‘inieren .\‘als die Menge aller dieser Gleichun gen mit zwei ganzzahligen Wurzeln. und )als die Mcii— ge aller dieser GleieluLingen mit zwei nieht—ri2elleiu \Vdmr zeln. Wir luetiaeliien eine beliebige Gleichung + p.v + q X Unsere entsprechende Gleichung = (*) 0. WarLim liegt die angegebene Gleichung (“) üher— haLipi in der Menge )? Die zwei ganzzahligen Wurzeln + /2V .v. 32 in x2_(_p+i-icj)x+cj Tanzabend An einem Tanzkurs nelunen ii 2 Ehepaare teil. ZL1 Beginn jedes Tanz,iliencls stellen sieh die ii Münner und ii Frauen zufallig in einer langen Reilte auf. Eine clerarn— ge Anorclnung der 2,, Personen heißt /rc‘;iiie,icl. talls 0 in )ist: (—p — + cj 0 sind .v. — -ici). (—i + j‘_- _icj) Diese Wum‘zeln erfüllen und 1 laut Satz von Vietü 1 die lleclingungen .v +.x‘, = —/3 tmncl ‚xv, = cj. Da ihr ProLlLmkt ‚xx‘, positiv ist. hauen .x‘ undl .v, d:issellie Vorzeichen. Da ihre Summe .x‘ + .x‘, negativ \‘ ssensch:ilitiche N:icl irwliien Nr. 132 N )deiliher t )L‘zemnt7er 2007 ist, sind x 1 und •v, beide negativ. Da das Produkt xix, zwischen 1 und 1000 liegt, gilt —1000 x , x, 1 —1. Dies impliziert 1 —x 1 1000. Da dIe Gleichung (*) zu 2 x 1 + q 0 üciuivalent ist, liegen ihre beiden Koef x fizienten tatshchlich im zulüssigen ganzzahligen Be reich zwischen 1 und 1000. — Da x 1 —4x, (3p+sp2_4q)> 0 und 1 x — — . Pharmazeutische Tests ‚ s,}n )l)spricht auf eine gewisse } Teilmenge ilI, {S ‚...‚S, der Substanzen an: Ver f0rbt sich der Teststreifen blau, dann enthült die Probe keine einzige der Substanzen in M. Verf0rbt sich der Tcststreifen hingegen rot, dann enthOlt die Probe min destens eine der Substanzen in MR,. Ein roter Teststrei— fen gibt uns keinerlei weitere Informationen: insbeson dere können wir von ihm nicht ablesen, welche der Substanzen in :lk konkret in der Probe vorkommen. \Venn wir nun wirklich alle vorkommenden Substan— ii = 1 gelten. Wir wollen nun zeigen, dass unter den obigen Beclin— gungen m 2‘ gilt. \Vir definieren x {S S,}, und wir definieren Y als die Menge aller 0—1-Ziffernfolgen der Ginge n. Für jede Substanz e X definieren wir ....‚ eine entsprechende 0-1-Ziffernfolge / (s, ): Die 6-te Zif ) fer in f(5 ist 1, falls der Test 7, auf die Substanz S, an spricht, und andernfalls ist diese Ziffer 0. Nun ist es leicht zu sehen. dass feine Injektion ist: Falls nümlich f(s, .f(s,) für zwei verschiedene Substanzen ) S gilt, dann gäbe es keinen einzigen Test, der S, 1 S, von S, unterscheiden könnte. Für jeden Test 7, müsste { } s, . n ar = 0 odler{S, ‚ S, }n sichtlicher \Viderspruch. Da es nun eine Injektion X Ein Pharmakonzern bietet n pharmazeutische i‘ests 7‘ 7, an, mit denen man überprüfen kann, ob eine Probe gcwisse gefOhrliche Substanzen S ....‚S,,, enthOlt. 6 ‘..., <0 gilt, ist die Diskriminante D •vj(x: -ix,) der Glei chung (*) negativ. Damit besitzt (‘) keine reellen Wur zeln und liegt in L Wir fassen zusammen: Die angegebene Entspre chung (‘) übersetzt Gleichungen in Xin Gleichungen in Y Da man aus (*) die Zahlen p und cj eindeutig bestim men kann, haben wir eine Injektion von X in )‘gefun— den. (Übung: Bestimme die Gleichung in X, die der Gleichung x 2 + 13x + 52 0 in Y entspricht.) Da die Gleichung x 2 + 2x + 5 0 in Y liegt, jedoch kein Ur bild in X hat, folgern wir X < Y Es gibt also mehr Gleichungen mit zwei nicht—reellen \Vurzcln als Glei chungen mit zwei ganzzahligen Wurzeln. Jeder dieser Tests f(i zen S S,,‘ durch diese Testserie exakt identifizieren wollen, dann muss es für je zwei Substanzen S, einen Test 7, geben, der die beidlen Substanzen von einander unterscheidet: Der Test 7, muss auf eine der beiden Substanzen S, S, ansprechen, und auf die an clere nicht. Oder mathematisch gesprochen: Es muss 1‘. OlTensichtlich ist X = k 11 gelten, ein .1. von .V in = 2“. Daher gilt ni 1‘ gibt, gilt Und cIa es 2“ ver schiedene ()-i—Ziffernfolgen der Ginge = offen ii gibt, gilt 2“. Anmerkungen. Das Problem mit dem Tanzabend stammt (in einer anderen Formulierung) von der Inter nationalen Mathematik Olympiade 1989. Das Problem mit den dluadlratischen Gleichungen stammt von der Russischen Mathematik Olympiade aus dem Jahr 1997. Der Ursprung der anderen direi Probleme ist uns nicht bekannt. (1cr 1 Axel IN ‘rn: (200 Ursulinen, l.eonh:i dxi r:ißr‘ 62, 8010 Graz. rI)1SCI1)‘i//r‘)) (k‘rh:ed 1. Wocgincr: TU Einclhoven, P0. ltox 5 Lt. 5600 513 Eindh wen, Niedcrl:indc. Aufgaben Ual/lierJa,ioiis AiqgabeNr. 112. Aufgabe Nr. 111. Zur Eiustiinnuiiig auf den ‚300. Geburtstag eon Le— onliard Euler im koi,i,,,eiideii Jahr 2007. a) Man bestimme zwei Folgen rationaler Zahlen { ‘(“)},, und {b(u)} alle natürlichen Zahlen mit Grenzwert 1, sodass für ii a) Für eine natürliche Zahl ii 1 sollen ci < a, <• a,,beliebige reelle Zahlen und b, 6,,..., 6,, beliebige positive reelle Zahlen sein. \Vir betrachten für eine positive reelle Zahl Cdlie Be— stimmungsungleich ding < 1 die Doppelungleichung C‘ 1 1 a(n).<I++...+<h(n). 6 2 6 erfüllt ist. 2 lt -o — Man bestimme dlie Gesamtlänge 1(6‘) ihrer Lösungs ruenge. b)“ [‚Open-eud-Teil‘J Man beweise analoge Doppe— lungleichungen für Partialsummcn von (2V). iN 2. (\V.J.) \X/issensch:iltlichc N:ichrichtcn Nr. 132 .v November/Dezember 20( b)“ 1.. Opeii-end—7üil‘J Man formuliere undl beweise Verallgemeinerungen dieser ALifgabe. (Gerhardl KTRCIINER, Univ. Innsbruck. und W. .J. 33 Schließlich noch das Quicky Q1 7. :‚ : : : : : : * * * 1‘ * * Ist es möglich, eine 5—x—7—Matrix derart herzustellen, dass ihre 35 Eintrtige lauter verschiedene zweistellige natürliche Zahlen (in Dezimaischreibweise) sind, die weder gerade sind noch auf 5 enden, und alle fünf Zei lensummen untereinander gleich sind und ebenso auch alle sieben Spaltensummen diese Eigenschaft haben? trad. [Zur Erinnerung: Bitte zu den Q—Aufgaben keine Lö sungen an mich zu schicken!] Einsencleschluss für Lösungen (bitte in übersichtli und gut lesbarer Form unbedingt getrennt nach Azfgaben [ii) 31. August 2007 Zuschriften erbeten an \Valther Janous, \X/RG Ursuli— nen, Fürstenweg 86, 6020 Innsbruck (oder Schneeburg— gasse 169, 6020 Innsbruck) bzw. WORD-lesbare Do kumente an [email protected]. [Bitte dabei NUR den Formel—Editor3.0 zu verwenclen!I cher — Aiqgabenvorschläge (sanit Lösungen), Anregun gen, Kritik usw. sindjederzeit willkommen. * 1; * Lösung der zwei Al(fgabeli aus WN 129 (November/Dezember 2O05), p. 32. Leider/in? auch diesmal /br die Listen der Läser das im letzten lie/? der WVEru‘äluite noch seine Giilt4ckeit. Ich bitte des//alh//ir/ededadurcll entstandene 1!,ireie/,,id— uni iVac/i—sic/it (imndggf um iliitteilun,)! Abstände bei regelmäßigen Vielecke,, Wir geben im Folgenden den Weg an, auf dem die Teile (a) und (b) der vorliegenden Aufgabe von vielen Beitriigern gelöst wLirclen. zu (a). Für den Beweis. dass s(P) konstant ist, ‘er wenden wir etwas komplexe“ Geometrie, genauer die Polarkoordinatenclarstellung komplexer Zahlen: Wir identifizieren dazu die Ecken des n—Ecks mit den loten Einheitswurzeln und rechnen dann in Polarkoorclina— ten. Weiters wird die reelle Funkti( )n s(P) definiert und dann durch Ableiten gezeigt, dass s(P) für alle Punkte des Einheitskreises konstant ist. Zuerst zeigen wir ftir unseren Beweis folgendes Lemma. Für die natürlichen Zahlen k und mi mit 1 k ist der Umkreis eines rcgclmüßigen n—Ecks .i. A,. /1,,. Sein Radius ist r. Man zeige: (a) Die Summe s,(i‘) Pzl,, hat für alle Punkte P e k denselben \Vert. (b) Wenn P ein Punkt des kürzeren Umkreisbo— gens 1 A l ,, ist, so gilt 0: (_i)i (ii) für ungerade n: , 1 (—il 0 0 (cY/,. Open—end—TeiliMan betrachte analoge Aussagen zu a) und b), wenn P auf einem zu /? konzentrischen Kreis Kmit Radius 1/liegt. Man untersuche analoge Aus sagen zu a) für Summen des Typs (P) = PA, ‚ wobei A eine positive ganze Zahl ist. (tracl. und \\7 j.) ZuscIirften sind eingegangen voll: Johann BBANDSTETTER (Vorstuclienlchrgang der \Viener LJniversittiten), Flelmut BRtJNNER (Baden), 34 cos -(k —1) sin --(k —1) = 0 und 0. Beu‘eis des Lemnias. Dazu betrachten wir die n—ten Einheitswurzeln := cos 7t 7 7t (k i sin (mi‘ —1), n n k 1,.., ii. Sie sind die n Nullstellen des Polynoms 1. Nach dem Satz von Vieta gilt aber für ein Poly nom n—ten Grades mit den Nullstellen a : Der ‚ — — — — ‚...‚ Koeffizient von .v “ erfüllt coe/f (x “‘) Damit ergibt sich bei uns: 0 = = coe//(s‘“— 1) a = „ (k ± 1)+ isin cos (k —_ — 1). Folglich müssen, n \vie behauptet, der Real— undl Tmaginiirteil gleich 0 sein. Mit l—lilfe dieses Lemmas beweisen wir nun (a). Wir legen den Kreis kso in die komplexe Ebene. dass o.E.dl.A. 0 der Mittelpunkt von k ist. (Dies Itisst sich im mer dlurch eine Translation erreichen.) Wenn Pein be liebiger Punkt auf mi? ist, dann kann man P auf folgende tidlcuvalente Arten darstellen: 1‘ re“ x e [0,2 ]‘ dl. h. P = r(cos x + i sin x), und mit dlen Polarkoorclinaten P = (r cos.v, rsinx). Da man raus s(P) immer ausklammern kann, clür fen wir r 1 annehmen. Wir betrachten das regelmtißi— ge n—Eck mit dem Einheitskreis als seinen Umkreis k. Nach einer etwaigen Drehung dürfen wir dlie Eckpunk te A , mit den /1—ten Einhcitswurzeln identifizieren und 1 ‚ wir erhalten A , 1 = 5 n gelten k mi AifgabeNr. 105. (i) für gerade Eleonore FABER (Univ. Innsbruck [Studentin]), Franz GAMMER (BG 19, Billrothstraße, Wien). 1-lerbert 1-JAMETNER (Gallneukirchen), W. j., Karl Uffe KACETL (Wien), Gerhard KIRCI-INER (Univ. Tnnsbruck), \Volf gang KJRSCI-TENHOFER (I-lerzogenburg), Otto PREM (BHAK St. Johann im Pongau), Gerhard PSCHJLL (Neu— siecll am See), Peter SCT-IÖRGENI-TUMER (BORG Gries kirchen), Kurt SCHOISS\VOHL (Innsbruck), Johanna Tl BALJDO (Innsbruck) und Otto VOGL (Linz). = cos -(k — e i), sin ii‘ = (h,m n. also 1 — i)} Wegen = cos(k_1)_cosx,sin (k—1)—sinx erhalen \vir \X/iss,‘nscl IkI ‘ N.ichi-icIii‘ii Ni. 132 N ‘vemlxr/Dezemher 2007 2 ( cus—(L A. P 1)— uns — 1 —1) —sin .v,) L.in -‘--—(k ii ± ii .v 2t —* 1)_cosc cos_((‘_ ii N + ) lt 0 ( .sIn__-(/?— 1)— sin.v ii lt(i1—t) — 1 tor dl — n 2 ) jt und daher 2 ii n / 1. Außerdem ergibt sich — 2 i t-i = (—i) ji - 1 — 0 \\‘ir zejen nun. dass die durch / ltf‘ Daraus Iolri 0 ß +e -‚j(2 / — -) bestimmte Funktion s. R H /‘ konstant ist. c c n cL i Diftu [en7lei h u 1 u lt ((In ‘(.v) = 0 für alle reellen .v. 7 s nut dci (x + ( 21 ‚ )= (1 Cos \ — )+ ‚j(_sin 1 - 1 =— 1 p,l, 1 sin —Q— 1)—sinx Kcos.v) ii ) J r —0 1? \ 2 e “) 2 =2sin— n 2 1 2ic 2j 0 / 2lt 2 cos l—[ — 1 = achweis VOfl Es ist aber d. h. Damit erhalten wir schließlich (—i‘ ‘PA, 1 = — cos—(I— 1)sin .v +sin /=0 ‘lt _(/_1)(cosx)j .c t ii L u ncl schließlich mit dein Lemma = 1 -‘LI—e —c -. 0 (—l)“‘e—1 = - ‘—1 —e = (‘=0 (_1)“00_1 (7 =—_. 1 - ‚) 1=0 1 =_2sin.vcsr_(?__1)+2csxsinZ__(/._1)= i —e ‘L1‘ / ‚ 1 - —e —l (-i.-i-i = (1 ‘‘:‘-e 1 zu (b). (i) \Veil ii gerade ist, setzen wir ii = 2ni. \\ir zeIgen, dass s(P) = (1 Ihr alle Punkte 1‘ e /.. l)aliei ist := 1 (1)1. = (/1) PPL( — mmi + - ‚ = - \Vir betrachten zunüchst rias in—Eck :l/l. A, mit den „un,reraclen“ Eckpunkien l(2k-2) . . e ist aber ein regelmaßiges “ 2 2 =r Analog ergibt sich für che hun um / cl is ( _t -‘ ‘ 1 2‘il—e“‘le (nach Dre () = h nq ist / / 2 e ( 1L —c‘‘je (‘=1) geraden Indizes mcli Q = 1 PA 17011sf ist. s(P) - — — in- Eck. Mit (a) erhalten wir nun, dass i-l,,, — __ s(P) (1‘-l) = - ‘Q e i = —1 und (—1)“ —1 benutzt.) Bemerkungen. 1) Mit der eben verwendeten Mc th ule erhalten wir für s(P) explizit: . (‘=i 2 — / Dabei haben wir hei den l3erechnungen der Sum mcn die Formel für die gel )melrisclle Reihe und l)azrischi‘eilien w ir s(P) als s(P) —e = l‘l —1 ii — —‚ 1-‘ —1 — c —_________ 1=11 (mit clersellien konstanten, da s, stetig ist). 5 mut h)lgt s(i‘) —I.‘onst + 1,5)/iN) II, (ii) ii ist nun ungerade. \Vir verwenden nun eine um l3mshcm u,cn (Ci scliicdc flc Am Liiiicflt itlOfls\\ CIsC Mit 1 e — 0 Zahl komplexe / ii —1 und P = P.,, P — mlt (tu clmc die l)arstellung - , 1 P.-1 1 e ‘. Sie komplexe Zahl erxeben + e — 111, 1 2 und die dazu konjugiert 0‘ ‘ ‘0 “ — (‘‘ „ ‘ sein. Deshalb ist dann 2 lt (ii 1) ( e —————‚ 2 lt . L \\ ss,,‘nsuh:il‘ttictim. N:ict mi ii. Immen i‘ für alle Punkte f‘ e 2) Fui n lmc(ci t (b) (u) um c in lcicliscitic Di ci eck rlBC mit Lmkreis n: II liii Pc iii Puiil 1 cmi / iiic nil bo.ic n 136 101111 /1 50:1/1 sIels [hI I‘B + PC. t Diese Aussage lüsst sich auch elegant mit dem Satz 0fl Ptolemüus beweisen: Denn sII3PC ist ein Sehnen\icreck. Deshalb ergibt —— SiCh J1-lBC = ABPC+PB-IC.) Es soll nun Pein Prnukt des kürzeren Umkreislx)gens sl,,A Deshalb ist s (P) = 2 n i 2 t+ n‘umnher/t)czr‘mnImrr 2/11 )‘ 3) Die zwei Relationen von (b) gelten für beliebige 1‘ dIes Umki‘emses i(. zu (c). [lli‘andst+tter, Tiliaudo, W. J.] • !\naloge Aussagen zu a) und h), wenn J‘au[ einem zu m konzentrischen Kreis K mir Radius R liegt, beweist Punkte 35 man mit den zuvor verwendeten Ideen. Man erhhlt für alle Punkte P e K: hat den Wert (a‘) Die Summe s,(P) = PA, s(P) ‚l.(R2+r‘). d,: d,, = sin : Es ist cldshalb nahe liegend, - (b) (i‘) Für gerade gilt (_i7i,.2 ii (—1‘PA,. (ii‘) Für ungerade ii gilt dann, wenn 1? r ist. • Aussagen für Summen des Typs wobei ti PA,, = eine = 0 genau positive ganze Zahl ‘,,( 4J + f,iti (2dI n sun 11 sein. Damit erhalten wir Folgende allgemeine Aussage: Für alle regelm0ßigen ‚i—Ecke gilt “, 2 r wenn = 9,_/.+2I und ‚seine posili\‘e ganze Zahl ist. ±1 mod ii erfüllt ist. [in = J ‘ , 2 q [p-i) 2J • Mit entsprechenden Formeln liisst sich allgemein auch Folgendes zeigen: Wenn ii Lind A‘ gerade oder ii uni] A n,erade sind und n N + 2 erfüllt ist, so gilt (—1) IM,, = 0. • Wenn Pauf einem zu /i kouiintrischen Kreis K mit Radius 1? liegt, so lassen sich Linter Zuhilfenahme der Formel { ii / 1 + die für 0 11 } :v ‚ :h1, M1+1 A‘ gültig ist, der Darstellung ( +r —2Rr cos p+----- Ii= 0 R 2 n) ii > = 211 ‚ n—l l, ii! Mittelpunkt des ;i—Ecks) Lind des bino— 1 ZPilI ((p mischen Lehrsatzes unschwer die Summen .s, „(P) be stimmen, wenn ii 2j11 + 1 ist. Man erhOlt s,,,(P)=,i..21.(Rr)22.Q?2+r2)h121. Daraus ergibt sich fürJ? 1 identitdt 11 t‘ 2j 4/ 2/J .1) = r die interessante Binomia— i2Oi 11 2! lJ) • Anregungen für den Leser könnten die Beweise fol— gender Summen— bzw. Produktformeln für die Seiten und Diagonalen eines regelmiiigen ii—Ecks mit Cm— kreisradius r sein: (ct) Die Summe der Quadrate aller Seiten und Di agonalen betrOgt ii r 2, (f3) Die Summe aller Seiten und Diagonalen betrdgt ii‘ (it (‘()tl — 1‘ 2n) /‘. (‘y Das Produkt aller Seiten und Diagonalen betrdgt ii“ (ö) r“ Für einen fest gewOhlten Eckpunkt, etwa 111, sein sollen d, die Abstdncle zu den Punkten /1, n — II. Mit dem Sinussatz ergibt sich (/ = 1 36 • ci,, (—1)‘. = (in ii für teilerfremd sind die nichtgenativ Lind ganz). ‚‘—1— [“ r . cj‘‘ (/ nichtne gativ und ganz). • Zum ScIlILuss möchte ich noch auf folgende zwei neue Bücher verweisen, die eine „Unmenge“ an inter essanten Methoden. SOlzen und zum Teil recht an spruchsvollen Aufgaben enthalten, die aber dnrchu‘cgs c‘/eiiieiilcir sind. Literatur: Z. 111 ‘t‘. Andreescu 2/. 1). Andric:, Cbu;iplex ‚\ inb.‘rs/iuni ‘1 In ttirkI0iuer. ttusion—tt:isnt—tlerltn 2006. 121 ‘t‘. Anctrcnsru & Z. t‘un‘,, 101 Tu‘(go,io,nelrt‘ /3,,/)1e,,is. ttirkl,iju— 5er. 10 ‚si 1 n—t t:uset—IterI in 200 1 Ds elst,.‘ ‚.Iir‘sr‘r Z\v(i tiüctn.‘r irtit cBs :iuf Jladcinia,‘clzurtickge— hende NIotIo: Pur‘ .shou‘Ic‘sIJxulIi br‘lu‘r‘e,, In‘,, 117116/1 iii hic‘ i‘ci1 dn— „ruin pclssc‘s h1n‘ninIi hic‘ cnun,bJc‘x clnunaiul.) ‚ . Eine Ungleichungfür drei und mehr Variable Aufgabe Nr. 1O6 a) Für beliebige positive reelle Zahlen x. ‚t‘ und z be weise man dlie Gültigkeit der Ungleichung 2 (r+z—x) +x2 2 (v+z) 0.1,2,... (/und /ganz). wobei / und dJ +1 ist. ii / (in Erwei terung der geometrischen Bedeutung) eine beliebige ganze Zahl sein darf. Für diese Verh0ltnisse gelten viele Beziehungen. unter anderem: • = genauer zu betrachten, wobei beweisen. Dabei muss ii > s,,(P) () • q ‘q,. ist, lassen sich mit der Formel 511Y also = sin(--) - (P) die „normierenden“ Verhdltriusse + 2 (z+.v—t‘) 2 (.v+t‘—z) (1) + +t,2 2 (z+) 5 (.v+j)/+z2 b) [.Open—c‘nd—7i‘i/“/ Man formuliere undl he\veise (W. J. Verallgemeinerungen dieser Ungleichung. Zuschriften sind eingegangen von: Johann I3RANDSTETTER (Vorstudienlehrgang der Wiener Universitliten), Karl CZAKLER (GRG 21 Frank linstraße, Wien), Karl EDLINGER (G 19 Gymnasium— strate. Wien), Franz GAMMER (BG 19 Billrothstraße, Wien), 1-lerbert HAMETNER (Gallneukirchen), \V. J.. Gerhardl KIRCI—1 NER ( tJniv. Innsbruck). Wolfgang KIR— SCHENHOFER (Herzogenburg), Otto PREM (BHAK St. Johann im Pongau )‚ Gerhard PSCI—IILL (Neusiedl am OHL (Innsbruck), Johanna TI— 7 See), Kurt SCI-lOlSS\X I3AUDO (Innsbruck) Lind 1 der österreichischen Mann schaft für die lMO 2006 in Slowenien. zu a). \Vir geben im Folgendlen einige Lösungswege wie sie für diese unkonventionelle Ungleichung an — Wissensch:ul‘ttic‘hc‘ N:uchri,hien Nr. t 32 N weu ntx‘r/I )nzninhc‘r 20(17 zim Teil auch von den Lösungsbeitrügern beschritten wurden. Da die Ungleichung homogen (vom Grad 0) ist, dürfen wir die Variablen einer Normierung unterwer— [en, etwa .Y+ )‘+z = 1. Damit wird Ungleichung (1) zu 3 /(.v)+ f(i‘)+ f(z) = (1—x) d. h. ist —2x+1 2 2x (o <x < 2x—3.v+1 i). Es bleibt demnach der Nachweis mit ‚g(x) 2 (.v+i‘±z) 2. — Weil die Funktion y auf[0, i] kein einheitliches Krüm mungsverhalten aufweist, versuchen wir g(.v) auf [o, i] durch eine lineare Funktion /(v) as + 6 nach oben abzuschützen. Weil dann g(.v)+ ‘)+ ‚g(z) l(.v)+ i(r)+ 1(z) +36 ist, erscheint die Forclerung a+36 sinnvoll = ers + + (z +x)- + i‘ +.v der 2 2 (v+j‘+z) 2 (x+i‘±z) von (i 27 Esist3‘,gI 1=—. (3) 7 tt 5 +z 2 (.v+t‘) Bemerkungen. 1) Wir gehen nun von der in ten Lösung hergeleiteten Ungleichung (i:+z) (x)+ g(t‘)+ ‚g(z) (2), +)‘ 2 (z+x) die nein wie zuvor beweisen kann. 1 also /(„x)=2— ‚ j‘(z+x) + +.v2 2 +z) +.v 1— = —-———---—— .Cr+z) (i—2x) wobei —‚ 2x(i‘+z) und eilt (.r +z) +x (‘ +z) +x sprechenden Darstellungen der zxvei \veiteren Sum— manclen in (1) erhalten wir die zu (1) üquivalente Un gleichung • Wegen (x+ i‘) 5 2 +z aus. Aus ihr ergibt sich folgende bemerkenswerte Un gleichung. Dazu sollen V = .v + 1‘ +z, ) .vr+ )‘z +z.v und Z .vFz die drei symmetrischen Grundfunktionen von .c. rund zsein. Mit einiger Rechnung erhOlt man die zu (3), also auch zu 11) und (2) Oquivalente Ungleichung —5-UV)Z+5-iZ +22,VZ+22.V) 3X‘ —17.VY 2 0. 2) Weil .v, ‘uncl zp()sitivsindl. lassen sieh }‘+z,z +x uncl.x‘ + ‘als Seiten a, bhzw. ceines Dreiecks AABC in terpretieren (et vice versab. Wegen x + + z = z (s ist der 1—lalbumfang von A.i1]C 1 ergeben (1). (2) und (31 fngleiehungen für dlie Seiten eines beliebigen Drei ecks. Zum l3eispiel erhOlt man aus (2): / —6) ci(s — ci) e(s c) 6 ‘ und es mLiss auf [0. 1] die Ingleichung (27 1 ——3/) lx + 6, cl. h. ) D — 36 ‚v + 6 (2,v1 — 2x + i) — 0 erfüllt sein. Für 1 — + +(cl) 2 cl = ergibt sich 0 muss x = /+(s—b) 5 c+(z—-c) 0. Folglich erhalten \virdlie Fakiori sierLing(l _3x)(2(5b Weil bei .v + — 2 +2(6 9)v — 56)v +56 — o. kein Zeichenwechsel auftreten darf, aLich den zweiten Faktor annullieren. Da- 3) Mit und O(u. 6‘(ii. i‘) = endgültige Faktorisierung (1— 3x)(6.v + i) 27 und die 0, die uns 27 ‚g(x) -_—(2a+1) und clantit die Ungleichung (1) Ite 2 feiL • Da die Ungleichung (1) zusützlich symmetrisch ist, dürfen wir x 1 und .v v z annehmen. Folglich sind t‘ = 1 + ci z 1 + ci + 6 mit ci. 1) 0. Wenn man die behauptete Ungleichung ‚ dem geometrischen bzw. quadratischen Mittel der zwei Zah len ii und i‘, lautet (2) G(.v.t‘2-z) (.v.t‘+ z) G(oz+x) Q(‘.z+.v) iii raus erhalten vir nich kurzer Rechnung 6 i‘) dl. h. mit Ili,(o. i‘) Q(,.v+t‘)J - 5‘ 1 /J: +ly! ‚ 2 p0 . dem p-ten p=0 P )tenz n i ttel der Zahlen 0 ii ndl 1‘: Diese Ungleichung eröffnet ein ‚weites Feld für ver— schieclenartige t Intersuel iungen. 4) Als Ubungsaufgal )C sind die Leser eingeladen lbl gende Verwandte der Ungleichung (1) zu beweisen. (Sie wurde [in] Fall /2 21 als eine dler Aufgaben in der Finalrunde der 32.Mathe—matikolympiade in den USA [2003] verwendet. 1 Für beliebige positive reelle Zahlen /2.x, und z gilt stets ‘ 2 (r+z-.v) 2 (z+x—t‘) 2 (.t‘+z)+x (z+.v)+t‘ 2 (x+i‘—z) + — (.v+t‘)+z 5 (kv+t‘+z) mit den Variablen ci und /‚ anschreibt und bruchfrei macht, so erhült man mit einiger Mühe die Ungleichung T(ci, 6) 0, wobei im Acisclruck 7‘(a, 6) nur positive Summanden vorkommen. [Es ist wohl am besten, die genannten Umformungen mit einem CAS nachzuvollziehenj \X/iss(nschaiilidl]e N:ichrichft‘n Nr 32 Noveml ler/l )zci nlx‘r 20(17 /v+(t‘+z) (/2z+x+i‘) (kz+z+x) + + /2i‘+(z+x) /z+(v+j‘) /2+4 zu b). [Tillaudlo. \X. J.] Nahe liegendl sind „natürlich zwei Richtungen von Verallgemeinerungen. ndmlicli 37 11 nach der A,iza/i/ der Tyiricib/en oder und der i‘or1o,,i- bzw. menden Potenz. Die zu (1) analoge Ungleichung Zahlen .v la Litc‘t (r+—x)‘ (s — ) 1 2x n(n — mit ii positiven (t‘ + (1‘) (Dabei ist s die Summe der = (x+ 2 +Ct+z+ut_x) ii ‚)2 (+u‘+x— + +z 1+ ( +u‘ +x) 2 + 2 (x+t‘+z+i‘—u‘) (z + i‘ + u‘ + .y s (z + x — +x“ (z +x)“ + 1 + ci und z 1 + ci + 6 ‘)“ (x + t‘ + — z)“ > (x + ‘)“ +z“ “ (1‘) \\ eiteren (‚‘+z+ht‘V)“ + +.v 2 (t‘+z+i‘+u‘) (.v + g + z)“ +u‘“ )‚)2 (r — 2 (z+i‘+u‘+.v)+‘ + ii‘ + x + t‘+z—i) + (t‘ +z +u‘)“ +x“ ‘ — + (i+u‘+.v+j‘) +z +u‘ +x + ‘ +ii‘ -is (u‘ +x + t‘—z) t‘)‘ — + + = ‘ Eine analoge CAS—unterstützte Verifikation (mit zum Teil sehr umfangreichen Ergebnisaus—drüclcen) zeigt. dass die vierglieclrige fingleichung 5 1)2 +2 +— (u‘+.v+ 1, (‘+z+t‘+u‘_x) + + = in der a—6—Form) habe ich von Derive für die \Verte n 5, 6 12 veril‘izieren lassen. bzw. +u2 2 (x+t+z+i) 17 2“ + 1 . (ti‘ +x x)“ — + + (u‘+x+ i‘—z) + - — Die entsprechende allgemeine Ungleichung Zahlen.) ‘+z+u‘) +x 2 +u,2 ‘+z) (x + t‘)‘ + z (z + .v)‘ + t‘ beweist man etwa mit .v mit ci, 6 0. Für ii e {1, 2} ist (1) klar, für ii bereits bewiesen. Deshalb soll im Weiteren ii 4 sein. Für n e {-t, 5} zeigt man die zwei entsprechenden homogenen und symmetrischen) Ungleichungen (.+t‘+z—ii‘) +x 3 2) (n —1) + 1 (s —x ) +x; 1 (x+,j‘) + +‘‘ +x)“ + t“ 2+2 (1“) ‘ (ii‘ +.v + t‘)“ 3“ + 1 . (ii +x+t‘+z)+i‘ 2 17 für 0 indem man die Variablen der Größe nach ordnet, also et\\ax u‘ [ 11 annimmt. unclx 1 j‘ 1+a, p =1+cI+bu‘=1+a+b+clbz\\.1‘=1+ci+l2+c+dl mit ci, 6, c. lc 0 setzt. Die zwei bruchh‘ei “emachten f [ngleiehungen / (ci. 6, c) 0 bzw. 1 (ci. 6. c. ci) 0 bestehen aus Ausdrücken ‘1‘, und 7, in denen lauter positive Summanden vorkommen. ( Die Gültigkeit dieser Aussage hestiitigt man wohl nur noch mit Hilfe eines CAS.) Deshalb gilt (1‘) auch für n e t i. 5. .1 Es ist bemerkenswert, dass die t n,rleichun,, (1‘) für n 6 mclii mehr gilt. Dazu sollen .v 1 = = .V,, 1 und x,, = 2 sein. Für 1‘) erh2lt man damit (n 1)1 (ii —3) n(n 2)‘ (n—l) + cl. h. aber ;r+1 (u— l)+-i (i—i) + i ii 6 allgemein gültig ist. Deshalb schließe ich mit der Vermutung. Fur beliebige positive reelle Zahlen .c, und u‘ gelten die Inglcichungen (1 ) und (1 ) fur .. ‘ naturliehen Zahlen ii alle . Ihr lle\\ eis wird natürlich schi‘ gerne in den \Viss. Naehr. veröl‘fentlicht! . ‚ ... — Zum Schluss noch die Losung c/ertlu/iu6eQ16 aus dem letzten 1 lelt der \\ N: - ... Gibt es ei Funktionen 1‘: R IR und ‚g: R derart, dass die z\\ ei Bedingungen /‘c(.v)) x und = x für alle reellen Argumente ‚Verfüllt sind? — — — n Als offene Frage bleibt somit für n 6 die Bestim mung der besten unteren Schranke ft(n), sodass 2 (S‘—V “ =(x 1 ‚— ) .t(n) für alle positiven Zahlen +x; gilt. Wir zeigen auf inclii‘ektem Weg. dass es 6ehie Funk— tionen/iind ‚g mit diesen Eigenschal‘ten gibt. Angenommen. /undl ‚g würden die zwei Bedingun gen erfüllen. Die verkettete Fi inktion ‚g°/‘ ist injektiv. Daraus er gibt sich unmittelbar. dass auch ‚/‘ injekti\‘ ist. Folglich sind die drei Funktionswerte /‘(x) für x e {—1, 0. 1} paarweise verschieden. Aus den zwei Forderungen f‘ür ‚1‘ und ‚g ergibt sich „Natürlich“ kann man in entsprechender \\‘eise auch die beste obere Schranke .11(n) der betrachteten sum me bestimmen.) Die Gültigkeit der zu (1) analogen Ungleichungen mit den Exponenten und „4“, also „ /c((x))) = (f(x)) für aüe reellen Zahlen :‘ Fürx e {—1, 0. 1} bedeutet dies aber: f(—i). [(0) und /(1) müssten drei Lösungen der quadratischen Glei chung = sein. ‘ (z+x_j‘) + (t‘+z) +.v 38 + (z +x)‘ + (x+t‘—z)‘ >1 3 (.v+ t‘) +F Damit sind wir am Ende dIes Beweises. Wissensct ‚ii ii h,‘ \.i luk Iiien lNr. 1 32 N ‘vc‘mhei t)czemher 20J7 jT PHYSIK, ASTRONOMIE Dr. Christian Wolny Ein kleiner Fußball verändert die Sicht der Welt, oder: Wie GITEWS‘ begann Von außen betrachtet wirkt unser blauer Planet wie eine Kußel. Die Kugelform ist eine Folge der Schwer kraft, die von der Masse der Erde erzeugt wird. Aus ge nauen geocidtischen Messungen, die schon vor dem Sa— tellitenzeitalter cIurc‘hieftihrt wurden, weiß man aber, dass die Erde aIsieplatiet ist. Der Adlualorradius ist mit 6.3I km um 21 Ein Finger als der Polarradius. Damit hat die Erde in erster \dherung die Figur eines Ruta— iiunsellipsoids. Die Abplattung ist die Folge der Erdro tation und der damit auftretenden Krdfle. Da die Erde sich insgesamt wie ein zdhfltissiger Körper verhdlt, er zeugt die der Schwerkraft entgegenwirkende und 330— mal kleinere Fliehkralt den auf Bildern aus dem Welt iiat it‘wulst“ 1 raum kaum sichtbaren „Ac Die Erde ist Fbnlich einer Zwiebel schalenförmig auf gebaut: Der feste innere Kern ist umgeben von einem flüssigen dtißeren Kern. auf ihn )lgt der lest. aber plas tisch ver[i)rinharc Ei‘dinantel. an den sich die in Platten aufgeteilte, aber ebenlalls deformierhaie Erdkruste an schließt. l)ie im Frdkern erzeugte \\‘drine wird durch Konvekiionsströnie im üußeren Kern und im Erdmantei nach au ßen tra nspi r1 ierl. Diese Pn izesse st(reit die re gelinaßige Verteilung von Temperatur und Materie im inneren der Erde und führen zu Dichtevariationcn. die sich in Schwerkraftanomalien an der Erdoberflüche zu erkennen geben. Zusdtzliche Anomalien ergehen sieh durch die ungleiehmdßige Massenverteilung in der fes ten auf dem zdhflüssigen Mantel schwimmenden dtiße ren l—lülle der Erde mit ihren großen l—löltenunterscltie— den zwischen Meereshuden und Landoberlldche. Die Sch\\ erkraftanomalien verformen die Oberfitiebe des Rotationsellipsoids. Die Abweichungen betragen aller— dings nur jeweils maximal 100 m nach oben und unten. Aus diesen Heulen Lind Dellen schließt der Geowissen schaltIer auf die Diclttevetteilung im Erdinneren und die damit in Verbindung stehenden physikalischen Pro i sechziger und frühen siebziger Jahren), Geschwindig keiten (Doppler—Messungen mit Racliowellensenclern und —empfüngern) oder Entfernungen (Laufzeitmessun— gen mit Radiowellen oder Laserimpulsen ) beim Über— fliegen einer Bodenstation sein. Als neues zukunfts— trüchtiges \‘erhihren wird seit einigen Jahren die GPS— unterstützte Intersatellitenbahnverfolgung angewandt. GPS steht für Global Positioning System‘. das amerika nische igationssvstem mit 2-t Satelliten in 20.000 km 1-löhe. Aus Laufzeitniessungen der auf einem niedrig fliegenden Satelliten empktngenen GPS—Radiosignale werdien Ort undl Geschwindigkeit dies Satelliten Lifldl dla— mit die Balinkurve auf Zentimeter genau bestimmt. Atis der Analyse der entwedler von l3 idenstationen odier von den G PS-Satelliten aus bestimmten Bahnkur yen einer genügend großen Anzahl von Satelliten wer— den iie das ErdlschwerelelLl mathematisch beschtei l,enden Parameter abgeleitet. l)araris lassen sich dann dIas Geoid tincl die Schwereanomalien an vier Erdoher flache berechnen. Die Bahn eines Satelliten wirdl nicht nur durch das Erdsch\\ erelcld gestört, sondern auch durch Gezeitenkrdlte von Mond. Sonne undl Planeten sowie dlurc[i dlie Atmosphdrenreibung undl dien Sonnen und Erdstrahlungsdruck. All diese Krdltc sind hei der Analyse der beobachteten Bahn zu berücksichtigen. Die Genatngkeit und t‘dtimhelie Auflösung eines ein aus Satellitenhahnstörungen abgeleiteten Schwereleld— modells wird begrenzt durch die Verteilung tier Satelli— zesse. Satelliten als Schwerefelclsensoren Erdumkreisende Satelliten würden. wenn die Erde eine Kugel mit gleichmdßig geschichteter Masse wdre. auf einer Ellipsenhahn fliegen. Die Abweichungen von der Kugelform und L‘nregelmdßigkeiten in der Dichte— verteilung führen zu gravitativen \‘erdtiderrtngen der Satellitenbahnhöbe, die als llahnstörungen beobachtet werden können. Dazu werden die Satelliten von Bo— clenstationen oder anderen Satelliten aus angepeilt (5. Abb. 1). Die I3eobachtungsgrößen können Winkel Kameraaufnahnien gegen den Sternltimmel in den \Viss‘ns,hal)liche N:icliii. hirn Nr. 132 . November t)ezemlx:r 20F Abbildung 1: Prinzip der ateIIiteiihahnverlolgring am tleispiel des Satelliten (.1 AMt‘. Aus den braibachteien ti:i linsiörringen niedrig liegender S:itellitun \vei den die gr 55) uinigen Siru Is— turun im Geoid unct im Erdschvere1elvt :ihgeieiteL * Gernia n -t ndonesian-Tsun:imi-E:mrly_Warning-svsmem 39 tenhahnen im erdnahen Weltraum. durch die Qualitat und Hiiufigkeit der Ballnl1eohaehtun.en und vor allem durch die Flughöhe der Satelliten. Je höher ein Satellit flie&t, umso weniger wird seine I3ahn (lorch das ErcI— schverelelcl gestört. d. h. umso niehr Information geht verloren. Es sind deshalh in den letzten Jahren erst2rki Anstrengungen unternommen worden, um speziell für die Ausmessung des Schwerefelds bestimmte Satelliten in eine sehr nieclriite Lmlautbahn zuplatzieren. Drei auf unterschiedlichen Ei inzcpten beruhende Satellitenmis— sionen, die aktuell realisiert worden sind, sollen hier vorgestellt werden: GFZ-1, CHAMP Lind GRACE. Als Einstiegsmodcll in diese Folge von Schwerefeld— missionen vurcle der passive fußballgroße Lastersateflit GFZ—1 entwickelt (Abb. 2) und im April 1995 von der russischen Raumstation MIR aus aol seine mit 390 km 1—löhe sehr niedrige Bahn gesetzt. Der Satellit umrundc— te ier Jahre lang alle 9)) Minuten die Erde. um schließ lich im Juni 1999 in der Erdatmosphiire zu verglühen. In seiner kugelförmigen Oherfihiche \\ aren öO Reflekl( iren eingelassen. die von l.asterstationen auf der Erde ausge sandte Lichtimpulse in Richtung Bi )densiation zurück— lenkten. Aus den Laufzeiten der lichtschnellen Impulse konnten so, bei )lkenfreiem 1—limmel die EntiernLin— gen Satellit—Bodenstalion s ührend eines jeweils maxi mal ca. 10 Minuten dauernden Lberfltigs registriert und für die l3ahnrekonstruktion genutzt werden. Die vom GEZ Potsdam inh iierte und getragene Mission erfüllte ar die Forderung nach einer gegenüber allen bisher nutzlcu‘en Satelliten signifikant niedrigeren Bahn. hatte aber andererseits die Nachteile einer sehr lückenhaften Bahnverfolgting durch nur ca. zwölf Laserstatiunen \velt\veit und einer nicht-polaren ILilin mit Lherflügcn nur innerhalb eines Gürtels zwischen 52 Grad nördli cher und südlicher Breite. Wegen der niedrigen Elughö— he stören atißerdeni die sehw ierig zu modellierenden Aussvirkungen der Restatmosphüre attfdie Satellitenbe wegung die AuswertLtng. Deshalb war der Beitrag soll GEZ-1 zur Verbesserung dies Schss ereleldmodells zsvar spürllar. aller nicht durcllgreifend. Die CHAMP-Mission Die genannten Nachteile werden bei der Mission CI—IAMP (Abb. 3) vermieden. CI—IAMP (Challenging Mi— nisarellite Pavload ) ist ein geowissenscliaftlicher Klein— satellit. der im Tuni 21)0)) vom russischen Kosm itlr m Plesetsk mii einer COSMOS-Rakete in eine ebenfalls niedrige Bahn mit einer Anfangsflughöhe von i82 km geschossen wurde. 1 )ie kreisförmige Bahn des Satelli— teil führt 011er beide Pole, sodass die gesamte Erdoller fLiehe überflogen \\ ird. Mit cleni GPS—Empfünger an Bord von CHAMP wird die Bahn lückenlos vermessen. Ltndl ein dreiaehsiger Beschleunigungsmesser im Mas— senzentrum des Satelliten erfasst erstmals direkt die Störheschleunigung durch diie Atm( spllürenreillLing und (feil S innen— und Erdstrahlungsdruck. Dtirch (liese CPS‘Artcn,‘c fürka‘irbesdrnmung Vcktor-M.igrei‘,ircier lcd Sernrameras ‘‘ z_.‘.- Skai‘ d,igflQtOtl ?l ‘‘1 — Ioriendriltrnett‘r CPS-A‘,lc,,ru‘r, dir Atcospli.irci‘scndiorung t gvnwissensd‘hattiictie klr‘iiis:iir‘lIii (2 AMt‘ unirundeir‘ die tOclv seit Ntiiiv 200)). t )er ‚_‘iilsch t ivOl ich AusIvsr‘r vi sva 8 in lange 5:1 ei! ii i r2gt t nst ru nivni v zur Au Sniessu g o Abbildung 3: Der Magnei— und Schsvvre)eld t( )stlhiire 5155 iv zur S( ndierung 0)11 Ai m( II,‘ 1)11(1 TnstrLinleflteflkoiullinati( in stellen die vom Erdsehwere feld erzeugten Signale Lings der l3allil naileZLi unser flulscht für die ALis\vertLfllg zur \vrfligLing. Seit dem Start des Satelliten verliert Cl-JAMP monatlich etwa 2 km an Höhe. sodass die auswei‘tllaren Sigtiale bis Zdiill Ende der Miss in k( )ntinduerlicli an Stiirke zuileilinen \\ er— (feil. 1 10cm Abbildung 2: Der p‘is c ktcins:iiciti (27‘ 1 uinrundcic die knie von i09 hN lOS) in eincr 100v von ankingtich 300 km. 40 Die wissenschaftlichen Ziele der C1-TAMP—Mission wLu‘deii von Wissenschaftlern des GEZ Potsdam und dies Deutschen Zentt‘dinls für Lttft— tmd Raumfahrt ( DER definiert. Das Pi‘ujekt wurde, dulier Eigenheteiltgting des GEZ tind des DLR. national als l.eitpri )fekt für die Ratimfalirtindustric der Neuen l3uiideshinder finanziell gefördert. Die Pi‘ojektleitung oblag v m Anfang an dem GEZ. Adis Abb. 3 ist die Anordlriung der Nutzlasten auf Ci-IAMP zu erkennen. Neben der \‘ermessding des Eid schwerefelds (GPS—Anteilnd‘ an der Oberseite. 13e— schledinigdtngsmesser. Laserreflektor) sindi MagtletfelLi Sultei‘suchdulgen mit einem Magnetometer aLif dlenl 4 m langen .‘\usieger in Flttgriehtung ies Satelliten tind die AtmospiliirensondierLtng nOt i-lilfe von GPS—Messungen diut‘ch (he lonospühre und die Neditralattnosphiire 011er rückwiii‘tige Antenne weitei‘e Missionsziele. Uher dhe Sternkamei‘as wird die Ausrichtung dies Sate!litei‘i tind dianlit die Orientierung der Achsen dies i3eschle uni gungsmessei‘s bestinimt. Wisscnschalitichv Nachrichicn Nr. 32 Nos cm)‘cr, 1 )cvcnihcr 21SF ftrniationen halten. Der Nachfolger GRACE l)urch den Erfolg von CFIAMP stimLiliert. konnte am 17 .Mirz 2002 eine weitere für die Ausmessung des Schwerefelds aLisgelegte \lission auf den Weggebracht werden. Die beiden Satelliten der Mission GRACE (Gra— vilv Recoverv ancl Climate Experiment) wurden eben falls vom Startplatz Pleseisk aus mit einer russischen ROCKOT—Rakete im ALiftrag der deutschen Raumfahrt— organisation DLR gestartet. Die auf dem gleichen Kon zept wie Cl—IAMP beruhenden Satelliten v urden im Aula trag der amerikanischen \Veltraunihehörde NASr\ in Deutschland gebaut. Die Datenverarbeitung und die wissenschaftliche Auswertung teilen sich rias Center for Space Research der Universitüt Texas, das Jet Propuls— ion Laboratory der NASA in l‘asaclena und das GFZ Potsdam. Der Satellitenbetrieli erfolgt wie bei Cl—IAMP durch das Deutsche Raumflugkontrollzentrum des DLR. Die GRACE—Satelliten fliegen in 500 km Höhe, auf einer etwas höheren Bahn als Cl-IAMP, im Abstand von 220 km hintereinander her ) Abb. i 1. GPS—Enipf2nger, Beschleunigungsmesser. Sternkameras und Laserre— flekioren sind wie ici Cl-IAMP ebenfalls Bestandteil heider Satelliten. Zus1tzlicli wird über Radiosignile der unter dciii Einfluss des Erdscliwerefelds leicht variic— ende gegenseitige Abstand der Satelliten aufl 100 nun genau geniessen. Damit können \\ esenilich feinere Strukturen im Erdschwcreleld mit CHAMP allein aufge löst werden. Diese t3enauigkeii ermuglicht im \Veiteren auch eine gezielte Vermessung der Ozcanhöhe um den Gk)hus. zum l—lerdniechanisnius des 13elens zu er— 2. Detektion und Quantifizierung eines möglichen Tsunamis mit ozeanographischen Methoden Nicht jedes Erclbehen löst einen Tsnuami aus. Um Fehlalarme. die hei bloßer Berücksichtigung der Erdbe ben für eine \\arnrmg unvermeidlich sind, weitgehend auszuschließen, muss die \\‘elle ozeanograpliisch ge messen werden. Dies wird durch Ozeanlioden—Druck— pegel und speziell ausgerüstete GES-Bojen erreicln, die an strategisch wichtigen Stellen ausgeht‘acht werden. Unterstützt werden diese Messungen durch Beobach tungen von Küstenpegeln. - 3. Modeffierung/Simulation eines Tsunamis Aus Simulationen wercleti detaillierte Informationen über das mögliche Schadenspotential des Tsunamis un ter Berücksichtigung örtlicher Unterschiede in der Wir kung abgeleitet, um entsprechende \V arnungen in die \Varnkette einspeichern zu können. Voraussetzung für eine erfolgreiche Simulation ist die genaue Kenntnis der Ozeanliodentopographie vom Tielseeliereich über den Scliellliereich bis zur Küstenlinie. 4. Daten- und Frühwarnzentrum 1 Ic Daten laufen in natO ina len liz\v. 0 ka lcn Daten zentren zusammen, in denen die Adiswertung und Dc— \Vei‘tung mittels Simulation v rgeru immen wird. 5. Maßnahmen des Capacity Building 1 )iese umfassen die Ausl‘iildrnig cm Wissenschaft lern Lind Ingenieuren schon \vOlil‘endl der Aulliauphase durch Integration in die Arbeitsgruppen rind die regel ni2ßigc Durchführung von Trainingskursen für das ört— 1 iche Sicherheitspersonal. IJmsetzu ng Die Umsetzung des Projekts soll in fünf Jalu‘en reali siert werden, wobei bis Mitte 2005 die technische Instal lation der Sensornetzwerke und der Atil]iau des Datenund Frühwarnzentrums abgeschlossen sein soll, Abbildung 4: (3 I(ACt3S;ii‘I ) iic‘n :irif 500 km t-tiihe i( ii 22(1 km. lii Ahsi:i mi Ei‘dbebenmonitoring GITEWS und seine notwendigen Komponenten Will man ein Frühwarnsystem für den Indischen Ozean ) oder andere) aufliauen. so sind mehrere Kom ponenten nicht nur Daten und Messungen zu kom— ]iinieren. um eine sinnvolle Warnung zu generieren. Diese Komponenten sind nt Eitizelnen: — — 1. Erdbebenmonitoring zur schnellen Lokalisierung eines Bebens. Die Warnung dieses Systems triggert die weitere Er— fassungs— und Aktionskette. Parallel zur Messung der Erdbeben mit einem Netz von l3reitbandseistiiometern erhlgt ein Monitoring des Deformationszustands mit Hilfe eines GPS—Netzes. um möglichst rutifangreiclte In— \\jssejise)i:i)tIjelie N:I(IlTi-I1I(,‘n N,r 1 ‚12 Nu\(‘lll)wl ‘Ijezr‘inlnr Die eI‘dilieliengefflhrdlete Zone. vi in der die T—Tauptbe— dlrnhLlng des Indischen Ozeans mit Tsunamis ausgeht. ist der SundaIugen. eine Stiliduktinnszone. dlie sich v n Bangladesh im Norden \\ eitgeliend parallel der Küste indlonesiens bis nach Ncu—Crunea hinzieht. Die 10 sitionierung dler Sebnn mieter rind der :\LlfliaLl des Netzwerks folgen der Forderung. dass ein Erdbeben. egal an welcher Stelle des Stinrlaln gens es auftritt, in nerhalb vi in zwei Minrtten an niindiestens dlrei Stationen dIes Netzes registriert wirdl undl somit eine erste Lokali siertmg sehr schnell erfolgen kann. Die Lokalisierung undl Magnitudienbestimmung wirdl diann im Lattfe dler folgenden Minuten durch die Einbeziehung weiterer Stationen immer sicherer und genauer (Abb. 5). Neben einem dOchten Seisniometet‘netz in Indlone sien spielt dlie teleseisntisclie K )mponente, dl. ii. dlie seismologische Üiiei‘wadhrlng dies Sundabogens aus 4:1 Abbildung 5: Der ttcriI 1 Tsuiiinii wurde n fipi nischen hischirn gepr2gi. die vi im Fisehlü no iuni.ic‘kkehrten und ihre \viisiel vurLi uden. ihvi )liI sie liii ii euer S‘e keinen iu0eigeviihnl ictien \‘(el Ieniumn Ix‘nierki huien. t-t2fen ver— groSer Entfernung. eine \vicl ie R )lIe. Nur aus diesen \lessungen lassen sich charakteristische Eigenschaften eines Erdbebens wie die Magnitucle. die Energicircisel zLinu oder die Linuc und .\usbreimnut dies Behenrisse.s Piiizie ableiten. Diese Parameter werden für die Mo— dellierung des Bruchpr( zesses des Erdbebens. cl. h. die Anrei.inusl uinktiori eines iniZlielten Tsunamis benö tigt. Bislang vorgesehen ist der Auiflau on scisniisclten Anays zum teleseismischen Monitoring in Südafrika. Sri Lanka lind Australien. Für diese Zwecke ist im Pni )jckt die Bereitstellung von ca. 15 seismischen Stationen in— gesehen, die noch durch bereits vorhandene bzw. neLt zu installierencfe Stationen der jeweiligen Ltinder er— gdnzt weiden. Ozeaninstrumentieru ng Nicht jedes Seebelien erzeugt einen Tsunami. Daher muss die Tsunamisvelle im Ozean selber gemessen sverden. um unnötige Fehlalarme zu vermeiden, Dazu verclen \less—Svsteme eingesetzt. die aus einer Ozean— bodeneinl cii. und einer Boje bestehen. Die Ozeanhodeneinlteit (Abb. 6) ist mit verscliiede— nen Sensoren ausgestattet. In der jetzigen Ausführung sind ein Ahsolutclrucksensor, ein Sensor zLir pi1izisen l3estimmung kleiner relativer Druckünclerungen sowie ein Ozeanboclenseismonieter eingebaut. \Veiterh in be— finden sich ein Prozessreciiner, eine Datenspeieberein heit sowie ein Kommunikationsmoclem für die akusti— sube bertragung der Daten zur Boje auf der Einheit. Das ganze System wird über eine Batterie mii elektri scher Energie versorgt. Die Boje, die über der Ozeanbocleneinheit verankert ist, client nicht nur als Relaisstation für die Ubertragung der Druckdaten vom Ozeanhoclen, sondern kann über genaue GPS—Messungen ihrer vertikalen Position See— gansdaten aufnehmen. Im Falle eines Tsunamis ist die Abbildung 6: 42 t‘sunuTii- ti( Elektronikbehälter Rechner, GPS 1ch)eunigung, leigung je \Vissenselialt hie Nii Iwieliien Nr. (32 Ni ivemher/Dezemher 20‘ Messgröf4e, die durch die Boje erfasst wird, eine Überla gerung des normalen Seegangs und einer Tsunamiwel-• le. Der normale Seegang hat deutlich kürzere \Vellen— längen als eine Tsunamiwelle und daher können heide Effekte durch eine mathematische Filterung voneinan— der getrennt werden. Somit erlaubt die Boje eine von der Druckmessung unabhängige Methode zur Erfas sung einer Tsunamiwelle und erhöht somit die Sicher heit des Gesamtsvstems. Die ersten beiden Test—Bojensysteme wurden im No vember 2005 vor der Küste Sumatrasausgelracht. Ins gesamt sollen zehn solcher Systeme entlang der Küste Tnclonesiensausgehracht werden. Mocielliening und Simulation Komplette Moclelle für das gesamte Indische Ozean— becken lassen sich nicht in hinreichend kurzer Zeit rechnen (das Eintreffen einer Tsunamiwelle in Inclone— sien erfülgt beispielsweise schon nach ca. 15 bis 20 Mi nuten). Daher ist die Philosophie des Projekts. bereits im Vorfelcl eine groSe Anzahl von Modellen und Simu lationen zu berechnen, die unterschiedliche Erclbehen— lokationen entlang des Sunclagrabens sowie eine Varia tion der Bebensiiirken und der Erclbehenrisslängen be rücksichtigen. Im l1dle eines durch das Erclbebenmoni— toring—System und die ozeanographischen Messungen festgestellten Tsunamis soll mit den gemessenen Para metern Erclbebenlokation, Bebencharakteristik und \Vellenhöhe im tiefen Ozean die am besten geeignete Simulatkm als Basis für eine \Varnmelclung herangezo gen werden. Diese Simulation vircl dann in eine Ge— fährclungskarte für die betreffenden Küstenabschnitte umgesetzt. Der gesamte Prozess läuft im Daten— und Frühwarnzentrum automatisiert ab. — — tem). Dabei wird ausgenutzt, dass die Signale der Navi— gationssatelliten (z. Zt. das amerikanische GPS—System, das russische GLONAS-System, ab ca. 2010 das europäi sehe GALILEO—System) von der Wasseroberfläche re flektiert werden. So „siebt“ ein niedrig fliegender Satellit fiber dem \Vasser, der mit einem entsprechendem GNSS-EmpI‘änger ausgerüstet ist, nicht nur die direkten Signale der Satelliten, sondern auch mit einer gewis sen Verzögerung die von der Ozeanoberfläche reflek tierten Signale. Aus der Laufzeitclifferenz lässt sich dann die aktuelle Meereshöhe berechnen. Testexperimente dieser Technik am Merzbachersee in Kirgisien haben die prinzipielle Machbarkeit gezeigt. Ein weiterer Test fand in der Ostsee statt, Dazu wurden auf der Insel Rü gen eine GPS—Statiun installiert und die 1—löhenänclerun— gen der Ostseeoberfläche vermessen. Für die perma nente Überwachung des cuatorialen Bereichs des In clischen Ozeans, des Pazifiks und des Atlantiks ist ein ‚Zug“ von fünf oder sechs Kleinsatelliten, ausgerüstet mit einem GNSS—Empfänger, einem Auswerterechner und einer Komi‘nunikationseinheit, denkbar, die mit je weils gleichem Abstand in einer T—löbe von etwa 400 km längs des Äc uators fliegen. Mit einem solchen Konzept 1 sollte der Tndlische Ozean immer im „Blickfeld“ mincles— tens eines Satelliten sein. der bei Verfügbarkeit von GALTLEO permanent dlie direkten und reflektierten Sig nale von ca. zehn bis zwanzig Navigationssatelliten re gistrieren kann. Somit kann eine sehr dichte Vermes sung und M( )n itori ng der Ozea n )berfläche eri‘eiclu — — \Vel‘dlefl. Neue Technologien In zehn bis zwanzig Jahren könnte ein Tsunami— Frühwarnsystem dank neuer Technologien wohl so aussehen. Anstatt die \Vellenbewegung mit Bojen und Küstenpegeln nur punktuell zu messen, \väre es besser. den Ozean aus dem \Veltraum zu überwachen. Ein viel— versprechencler Ansatz in die Richtung dieses „real time monitoring“ i5t die Nutzung der sogenannten GNSS—Re— flektometrie ( GNSS = Global Navigation Satellite Sys— Abbildung 7: SeIieni[liseheI‘ Aulixin dir‘s G1‘I‘EWS Deutscher Teilchenphysiker wird Leiter des Weltlabors CERN Mit Freudle haben die Teilchenphysiker in Deutsch— für Teilchenphysik DESY“, erklärte Professor Georg fand auf die Wahl ihres Kollegen Professor Rolf—Dieter l—Iedler ( DESY, f‘nivei‘sität Hamburg) zum neuen Gene— T—lerten, dler dleutsehe wissenschaftliche Vertreter im CERN—Rat. Die fünfjährige Amtszeit von Rolf—Dieter 1-leuer beginnt 2000. Er ist dier zweite dleutsehe Cieneral— raldlirektor dIes europäischen Zentrums für Teilchen— physik CERN in Genf reagiert ‚Die \Vahl von Rolf—Die ter Fiedler ist eine Anerkennung seiner wissenschaftli ehen Leistung, seiner vielfältigen Ileiträge zu einem weltweiten Verbund der Teilehenphysiker und seiner Erfolge als Forschungsdirektor am deutschen Zentrum Wissenxhaflliehe Ntehrieiik‘n Nr. 1 2 Novemherl)ezeinl >er 2007 dIrektor in der 53-jährigen Geschichte des CERN, Im letzten Jahrzehnt hat sich CERN mit dem Bau des ..[.ai‘ge 1—ladron Collidlers“ ( Ll—IC ) zu dlem \velt\veit füh— rendlen Lale)r dler Teilehenphysik ent\vid‘kelt, das ‘l‘au sende von Physikern auch aus den USA. China, Japan 43 und allen Kontinenten anzieht. CERN ist ein herausra— gendes Beispiel erfolgreicher europhiseher Zusammen arbeit in Forschung und Entwicklung. Vom LT—TC wer den in den niichsten Jahren grundlegende neue Er kenntnisse über Aufbau und Entwicklung des Kosmos erwartet. Rolf—Dieter Heuer übernimmt den Chefsessel in die sem weltweit einzigartigen Labor in der spannendsten Phase der Teilchenphvsik in den letzten lahrzebnien. sagt Protessor Peter Müttig. der Sprecher der deutschen Teilchenphvsiker. Der neue Generaldiiektor wird auf Grundlage der Ll-IC—Ergc‘bnisse die \Veichen für die weitete langfristige Entwicklung von CERN und der in ternationalen Teilchenpbvsik stellen.“ Ziel des CERN ist es. die grundlegende Struktur der .‘\laterie zu untersuchen. Am LI—IC, dem weltweit stürks— teil l3eschletiniger. werden die physikalischen Prozes se. die eine Billionstel Sekunde nach dem Urknall auf traten. im Labor untersucht. Aus Deutschland sind 20 Lniversiliiten. Z\\ ei Max—Planck—fnstitute sowie DEs. das FZ Karbrulle und die GSI an den LI—TC—Experimen— teil beteiligt. Ein sie durchführen z1i können, werden neue Technologien an der Gienze des Machbaren eilt— w ickelt. Die längste in einem Stück gefertigte Betonpiatte der Welt Neuer Rekord bei DESY — Im Dezember 2007 verließ der letzte von insgesamt 550 Betonmisehern das DESY—Gelhnde. Zweieinhalb Tage lang hatten sie unLinterbrocllen aus insgesalllt vier Betonmischwerken 011cr 6600 Kubikmeter Beton he— rangeschaift. Dann war sie fertig geschüttet: Die liingste monolitlusche, das heißt in einem Stück gefertigte, Be— tonpiatle der Welt ist stolze 2S0 Meter lang. 2-i Meter breit und einen Meter dick. Sie dient als Bc)denplatte für die neue Experimentierlville, die derzeit für das PETRA-llt—Pn jekt bei DESY gebaut wird.., Zum Glück hei alles wie am Schnürcben“. freut sich PETRA—ITT—Pro— jektleiter Pr( 1 Edgar \Veckert ‚das war eine logistische Meisterleistung unseres Generalunternehmers. Die Edo )rdplatte ist 1 ür den Erfolg des PETRA—l II— Projekts von entscheidender Bedeutung: In dem PETRA—Speicberrillg fliegen Elektronen Illit nahezu Lichtgeschwindigkeit duicb Spczi:ilmagnete ( Undula— toren) und sendeil dadurch besonders brillante Rönt— genstralilung ais, Damit der Lichtstrahl ungestört die 111 cllempfindliclldll Experimenle erreichen kann. muss der 1—lallenlloden frei v m Erschütterungen von v m Rest des Bauwerks möglichst gut entkoppelt sein. Diese Anlorderungen erfüllt nur eine dicke, in einem einzigen Stück geschüttete Betonplatle Lfluft ein Experimenta— t( r auf der Pla ne cml aug. darf sie sich in zwei \ letern ... Entfernung nur um einen einzigen \likronleter Ilewe— geil. erklürt Dr. I—lernl:iiln Franz. Pn jektleiter für die PETRA—llI—Experimcnte Außerdem darf die Platte auf . zehn Meter Ginge nur eine Unebenheit von höchsten vier Millimetern aufweisen. In einem elgells eiilgericllteten Betonlallor prülten Spezialisten die Eigenschaften des Betons. bevor die Freigabe für die Baustelle erfolgte. Werte wie der \Vas ser—Zement—Wert, die Temperatur und die Konsistenz mussten exakt stimmen, um den Betonkolos‘ in einem Stück lertigen zu können. Der einen Meter dicke H:illenboclen wurde aus t-locllleistwlgslleton iil zwei Lagen :iugctragen: Die rin— tere Schicht ist klassisch clLircli llerkömmliche Stahlmat— teil und —süille hewehrt. Darüber kam eine 50 Zentime— 44 ter dicke Schicht. die zusützhicll mit zwei verschiedlenen Sorten Stallifasern verstflrkt wurde, um eine höhe Zü— higkeit und Zugfestigkeit zu garantiei‘en. Fünf Beton— pumpen gleichzeitig förderten dleri Beton in die 1-lalle undl arbeiteten sich dabei lailgsam von dler Mitte der knapp :300 Meter langen l3etonplatte aus zu heiden Erl— den voran. Bet( )nllauexperten aus ganz Deutschland beobachteten das Schauspiel kritisch. Einer ihrer Tricks für die Fertigung in einem Stück bestand darin, die plat te auf einer dünnen l3itumenschicl>t zu fertigen. Dazu Prof. Bernd Hillemeier vom TrtstitLlt für Bauingenieurs— wesen dler ‘lt Berlin: „\Venn sich dler Beton leim Allkühlen zusammenzieht, muss dlie Platte gut gleiten kön— nen, um nicht zu reißen,“ Die lleityt Allllinden der Platte bis zu ca. 40 Grad Celsius verringert dabei die \‘iskositüt des l3itumens: es wirkt wie ein Schmiert Im. Nach dem Auskühlen dIes Betons. das Mitte lüilner lleelldet sein wi‘d. bat die Bitumen— enstellende Temperatur — — sclucht ihre Funktion erfüllt und die Platte liegt ruhig. Aus Sicherheitsgründen und uill den Zeitplan dIes llau:mlllallls nicht zu gefül>rden, wurde das Schütten tIer Botlenplatte nicht v rher llek:mnnl gegeben. Die Bau stelle war ss1ihircnd des Belomlierens für I3esucher ge sperrt. 2009 wird sie lerrig sein: PETRA III. dhie \vcltlleste Speich1ei‘ring_Röntgensn‘aIllungsduelle. Sie liefert kurz— welliges Eörltgenlicllt Ilesondlers 11011er Billanz. PETR\ III bietet exzellente Experimentiermöglich— Leiten für versclliedensme Anwendrmgen von der Mc dizin bis zur Nlateri:mliorschung. In Verbindung mit dein Ilestehendlen Speicherring DORIS III und tlem Freie—Elektronen—Laser FL\SI—I wird cIer n:tt i >na len Li 11(1 llltern:ith malen \utzerge1l1eii1cIl:mft bei DESV eine einzigartige Kombination von Svnchro— tronstrahlungsanlagen zur \‘er[ügung stellen. Für die tmrüstung zur brillanten Lichtquelle verclen knapp 3(10 Meter des 2.5 Kilometer l:ulgen PETRA—Rings kom plett umgebaut und eine neue Experimuentierhalle er richtet. Geplant sind 1—i Messphitze mit bis zu 30 Instru— illeilteil, — \VissL‘nscli:iItlii 1w N;i Imisliren Nr (32 November/Dezember 2007 ‘ 9T WIRTSCHAFTS- UND SOZIALGEOGRAPHIE WIRTSCHAFTSINFORMATIONEN Prof. Mag. Dr. h. c. Wolfgang Sie Dr. Christian Sitte — Ausrichtung der Tourismusstrategie 2015 Weichenstellung im österreichischen Tourismus zur Steigerung von Wachstum und Beschäftigung /ze,O)? Snieru/ 12% (direI?/e und indire)iie 13escIdi/gnn,t,se/7dI,t— Eine I-lauptursaehe der Marktanteilsverluste liegt da rin, dass der österreichische Tourismus in hohem MaSe ai f mittel listig stagnierende Mii rkie ( Deutschland, 1 ta— le, ‚9enlessen ii) Vl//zei/dqiliI‘u/ell/eIi) an den /lrii‘e,‘bs— /d/ige;? ein ti‘icIiIiger I/o/nr/dr L‘in/oninien nnd 1%— lien. Schweiz, Niederlande) konzentriert ist‘, zugleich lenken neue Miirkte Nachfrage aus den traditionellen sc/1d/h//inl,Li niul 1/ui nil! eineni .IIurl2u;i/eil an den )l11‘(lI‘/!t/ !0laJ)/) 7bi,risin,,se.xborlen h‘iii‘opus 701? ‚9 % inieriiuiionul ‚iirojs‘e lOedell//1/l,L/. Lun,g/)7z/k/ /20/Ole Oz/envic/i/edoc/i pro u/n 5‘‘ bis ‚51/,% bcn‘. 0.2 Pro— Quellmlirkten ab. die nicht rasch genug durch Gliste aus neuen, schnell wachsenden Miirkten ersetzt wer den kann. Parallel zu dieser Entwicklung verliiult die Schaffting einer innovativen Produktpalette zur (lewin nung neuer (2isteschiclilen zu langsam. [n diesem Zu— sammenhang ware die FuSball—Europameisterscbaft ..Et‘RO 2005“ eine geeignete Plattform. um Osterreich I_)‘j‘ /OUI‘lS)1?11S 15/ lIli! (‘1)1(0)? -In/ei! Inap/a 9% Ion und (dheI,1e 11)7(1 il/dllVI,?Ie lte)‘1Sc/ldJ)/i1)l,ti) (1/11 15/!‘ rund :eI//pIl,?/,‘le sei)?es .lkn‘kl(IIllei/5 (‘1)1. sodass l1eil)‘(‘iC‘I/e)l(/(‘ /o1n‘iso?/l2po/ilische .l/up‘nu/inien /0)1 (Ile IVd11bell‘erhsJ)OsiliOll zu ei/inder/ich J)ll1?bl iher )luchus/i/ui?s.qrri/epie ziehen (lL‘S des J)lle)‘??(lIiO)?(l/i5iel7n?959)‘(IdeS iuiul (kul?/u/?resIonrisn11Is dnrc// )‘icl?llolg der //er und sind. i‘erbesser,u. mi .lfilleI— die (1k‘ die .S‘/eiiel‘?11/,/.i lin‘cie?711/9 ‘i)lhlei//j/?‘ .-Iuis- /1nsch?/1n,4sJmhi/iI‘ der entsprechend zu ( )sitionieren. AhIi IcILInO 1: 4sterreieho n( )IflIOL‘I 1er .\ Ja i‘kianteil im inter— naiiin,alen rek‘ CLIII >p6i.‘ehen II l‘dI)?/e)I loulrisn?ll/O)olilisc‘/?en /ilulscIuekluul?,gsIlOi,9er. Di Ausgangssituation Der dsten‘eichische Tourismus hat im internationalen Wettbewerb eine bemerkenswerte Position erreicht: Mit einen1 Anteil am elIr( pliischen Markt von knapp 5% imahr 2006 übertrifft erden Marktanteil des IIIP (2.1%) erheblich. 1 )ies unter und der L3ecölkerung (1.50 1 bedeutende Rolle. streicht ii lebt nur seine i ntemati( 5 )nderfl dokumentiert a Lieb die Wichtigkeit 1 (1 r die hei mische Wirtschaft. Trotz der hervorragenden Marktstellung kann Oster reich iihnlich wie andere reife Tourismisclestinationen z. II. Schweiz. Italien) seine \Vetthewerhsp isition im internati( )na len eu n pii ischen T( )u rism us n ielit halten. So sank der nominelle Marktanteil seit 1995 vn 6,9% auf —1,6% im Jahr 2000, erholte sich bis 2003 etwas 5.3%) und niiherte sich mit 4,8% in den letzten zwei Jahren wieder dem bisherigen Tiefstwert. Insgesamt bütte Osterreieh im langfristigen Durchschnitt pro Jahr et\\a 3% bis 3V% bzw. 0,2 Prozentpunkte seines Markt- anteils ein ( Abbildung 1). tn realen DrüSen (nach Ausschaltung der Preis- und \\‘echselkursversehiebLingen) bleibt das \Vachstum der österreichischen TourismLlsexporte trut7. steigender preislicher Wetthewerbsfiihigkeit um etwa 2 Prozent punkte pro Jahr hinter der etirupiibchen Dr nainik ZLI— rOck. \X issenschaftliclte Naehricl wo Nr 1 ‚2 No wendw‘r 1 )ozemher 2007 5,5 5,0 120 1996‘)97‘991 19)1 13. IN1P. O,‘\t). Lz\\iO. \\ttO. Ion (‘or‘onon(r:(nprt: 2‘XO 22C‘ 2CD2 2d]3 20(4 25 2(0/ t),(IIarha,‘i,. ohne jnlernah,na— 2006: Soh t,w. tiurpu Et 27 N‘,ro‘O,.‘r(, stand, o ijw 00 Schweiz. ‘Vürhei Angesichts der skizziei‘ten Strukturprobleme sollte die Wirtschaftspolitik für eine geeignete Zukunftsstrate— gie den nachhaltigen Einfluss der gegenwlirtigen und künftig absehbaren \Teriinderungen der gesellschaftli chen und wirtschaftlichen Rahmenhedingungen atif die Entwicklung der österreichischen Tourismus— Lind Fiel— zeitwirtschaft berücksichtigen. Die Erweiterungssehritte der ED bewirken eine Neu ordnung (1er \Vettbewerlasstrukturen in Europa. sodass • NaCIUIrLlek mit (reuncilir her (E‘neniiung aLls: SNIEt{At. Egon: in: \\ii >—‘l( (fl,(0sI)e— AusnuIU uno der t‘ourismlhs( rategir‘ 2(11 riehton 5 2(10. S. 6‘75—ürö 45 Osterreich zunehmend neuen 1 bersic‘ht t: Konkurrenten gegen— überstehen wird. DLIrch die Neuallokation der Förder— mittel auf europüischer Ebene werden in der Struktur— fotidsperiode 20(.f 2013 mittelfiistig aus dem diesbe züglichen EU—l3udr4et weniger Fördermittel für die FU— 15 zur Verlügung stehen, während vor allem Oster— reichs Konkurrenten in den neuen EU-Linclern begüns tigt sind. Für das Tourismusland Osterreich stellt sich damit die Frage, ob trotz geringerer Fördersummen der hohe Tourismusanteil rehalten \\ erden kann. \\‘eiters gilt es. auf die Herausforderungen der Globalisierung entsprechend zu antworten sowie dem steigenden \\‘etthes erhsdruck standzLlhalten, I—Iandlungsbeclarf besteht für die Tourismuspolitik üherdies im Hinblick auf die oft diskutierten Arbeits— marktprohleme, welche sich ab 2010 durch die demo— graphisch bedingte Knappheit junger Arbeitskräfte ‘er— schärfen werden, auf den Reformstau im Bereich der Interim i nale der realen 1tn1s ieklung Toui imus imp( Irin I)93/2000 2000/2006 095/2006 2006/20 15 Durrinehninliche )IirIrIe 1_erande ,in,, 1 lungesamt +6,2 ÷0.5 i).ineniark ‘-5,‘ —11.3 ÷2.-, .3.5 Denbchlard + 1,0 —11.‘) —0.0 —13) —5.1 ÷.l ÷5.5 +3,1 Iu./ I.useiiihurg +a Gmiechenland ÷2,1 —13.1 Spanien —9.6 —11.6 Frankreicti ÷0,1 ÷3.! ‘ Irland hauen ‘ ÷5,-, ÷1)1,3 ÷5,3 —0,7 —1ft ÷6‘) ±m3) J ÷5d *8,1 -+“.2 +2.0 ÷0,9 Niederlande +9.1, —2,9_‚9 ÷2,8 Ösierreich —0)) —2,1 —1,2 ÷2,8 in der t‘)n‘l,niat ÷0.‘) +0.3 +2,11 —3.6 Tourismuspolitik des Bundes und der Länder. die un umgängliche Qualitiitsollensive. die von den mehrheit lich kapitalschwachen Betrieben aus eigener Kraft nur schwer in die \‘i‘ege geleitet s erden kann, sowie die re lativ s[arke Saisonabhängigkeit des österreichischen Tourismus. Schließlich dünen die stanclortpolitisch mo tivierte Debatte über Arbeits— und Offnungszeiten so wie die Finanzierungspis bleme des So7ialsystems nicht außer Acht gelassen ‘verden. zumal diese Faktoren nachhaltige Auswirkungen auf den Freizeitkonsum ha— ben können. l)ie Verlagerung der internat i( )nalen \\‘achstumsp ile nach China. Indien. Russland 1 )der Bra silien lässt bedeutende inuristische Potentiale mit zwei stelligen \Vachstumsr,ilen entstehen, sodass Investitio nen in die Entwicklung neuer Mirkte und die Schaffung Finnland —1.2 +1,2 ÷-i.8 Au‘bildung. eine ko )rdinierle \‘organg\veise Schneden —1 2,! drotlirilannien + II) neue 111 —Länder (Ileflrlli 2)0)—,) + I‘schecliieii —I “ 1 2.‘) ÷r2 ÷8,‘) +8,)) ÷‚9 ÷2 ÷9.6 +22,‘) ÷8,! ÷9,3 +‘,l ÷66,)) + 1 ‘i,6 ÷9,3 + >2,2 1m.2 + (8)‘ ÷2i 2 1 naarn ÷6.1 —ii —II.-, \i.,I)a +3.1 —1.9 +0.6 —.9 —l),,5 ‘- ÷08, —__________ 1 1,4 + ÷8,1 I,i)anen ‘nie)) 55 -4. 0,9 tsiland — . ÷6,1) — —(1,5 Z,pern [.e1land +4,5 .-‚ +11.6 ‚ ÷70 10. + ÷)L3 -+9.), SI,n,enien 1,l ‚-—i,8 ÷3,), ÷‘,‘) SInnakei ÷2,8 ÷1s3) ÷87 ÷‚‘) roa1ien 11)9 —5.2 + entsprechender Angeh esstrukturen ins Auge zu lassen Norinegen +02 +8.1 ÷63) sind. ScIi,ve,z ÷)). ÷1)6 +11,6 +0.1+12,3 + ‘l tirkei Die \Vachstttmschancen bis 2O1 Ohw( hl langl‘ristigen Pn )gnosen das Risil« ‘orhersehbarer Schockereignisse anhaltet, v erden sie on \X7irtschal‘tspolitik rind Praxis als l.eitlinien für mög liche quantitative Ents ieklungstrends benötigt. Als Basis für die Tourismusprogn se client im vorlie— genclen Fall die gesaintwirtsehaftlft he Einkommensent— wicklung l)lP ). \\ eIche die ‘l‘ourismusnachfrage maß geblich bestimmt. Der Einliriss clc‘r relatis en Preise in einheitlicher \\‘dhrung wird hier als langfi‘istig k( Hlstanl angenommen. Die möglichen .\ris irkLingen der Ver— änderung vc m Transport— und Energiekosten. angebots— p( )litischen Maßnahmen, Markeringsirategien. Terror— und Kriegsgefahren, Naturkatastrophen oder der globa len Erwärmung werden für die Progm)se nicht berück sichtigt bzs als nicht vorhersagbare exogene Einflüsse angesehen. Aufgrund der oben gezeigten Zusammenhänge und Annahmen bilden daher die verfügbaren langfristigen . lllP—Pi‘ogru sen verschiedener Institutionen die Basis für die Ableitung der Eniwieklungstenclenzen der inler nationalen Tourismusnachl‘rage ( I3aum,gar/nei‘ Kai?! ons/‘! Wa/1ers/?ircIw11, 200, L1PC 2003. 2006 .Scliiil— n1e!s/e 200, Snieral, 2(I()3A 1. Als Basisvaniante client die auf Siniulationsergebnis— sen des Modclls on Oslorcl Lconoimc Forecasting 46 +5,6 - ÷1)8 18,3 *2)) —2j ÷1,5 —5,8 ‚.6 +3,.i +4,‘) +5,2 .011111 —O. —3.1) —1.> ÷3,, lianada ÷2 —9.3 ÷4,2 ÷3.9 5nralien nicht ÷9,3 .8 -)eI + tOurnee 1 5.5 — ÷1 la +631 j ÷8,2 Ilrasil)ei, ÷4,9 -÷1,3 I),,ssland —3.‘i +8.2 f +2.9 .\uirlae 1. I)iIIC‘-i inder) J__ z 2 ‘ piqi China f ÷2,6 ÷9,‘) SeIle + ÷1,5 - ÷3.7 + I4,7 ÷7‘) + 12,)) I÷I÷ 5,)) + ‚ +2,8 — —1‘. — SO —16.8 + 1 — (3 1)15,)). ü÷‘SI). ISIF. 1‘\\\‘I‘o. \\ II)). SInns. 21(n), 2l)I I‘rugnosn—) opa dt 27 \or\nnacn lsI.ind. “÷Iinn÷‘i ‘I‘ürkn 1 (0FF) beruhende mittell‘nisugc‘ Prognose des \VtFO. die jcd Ich nur den Prognosehurizont bis 2011 abdeckt Sc‘/uilme!ste, 2007). Für den gewählten Prognosezeit— raki m bis 2015 standen nur cl ie Langfnistpn jektk Inen bis 2050 dIes Econoinic Policy Committee 1 EPC ) der Euro— päisclsen Kommission zur \‘ertügung: sie beschränken sieh aber auf die Länder der FL‘—25 1 EJ‘C 2005. 201)6). Da die EPC—Pis jekl h )nen ( oentialorient iert sind als nicht die \acltl‘r.tge— dinc.I Einkommensentwicklung be rücksichtigen wurden sie nur für die Fortschreibding des \X/aehstLlmspftidles herangezogen. Für die Prognose bis 2015 wurde angenommen, dass der Waehstumspfacl — —. Differenz der durchschnittlichen jährlichen Veiiinde— 1 In der \Vissensnl \‘ersioi) s,Im ‚ml III«. ‘II.‘ I)÷‘ze nihni 2u0. \a‘l )ri,-Iu,‘n \r 1 ‘12 - \os einbe t)c‘znmbe, 21)) zwischen cien Perioden 2006 2011 und 2011 2015) des BIP laut \VIFO-Prognose 2006 2011 bis 2015 ähnlich verläuft wie in der EPC—Projektion. Zwi schen der WTFO—Pro8nose und der EPC-Projckth n besteht ab 2011 ein Niveauunterschied, die Differenz der Veränderungsraten zwischen 2006 2011 und 2011 2015 ist jedoch identisch. Für die Uhersee- bzw. Fernmärkte x orden eigene Annahmen getrolfen bzw. Schätzungen vorgenommen. rungsraten thutischen Berechnung würde sich das Exportwachs tum um etwa 2 Prozentpunkt pro Jahr beschleunigen, w cnn der Nächtigungsanteil der BRTC—Länder von der zeit 10o auf 500 7uniunmt. Ein ähnlicher hoher Wachs— tumseffekt könnte mit einer Steigerung des Nächti— gungsanteils der zehn im Jahr 200i der ELT beigetrete— nen Länder von 50o auf 1000 erzielt werden. Somit ergä übersicht 2: f“l7cr,,.,dl,tungcn in Oster,‘cict, nach der 1 Ierkc,nl‘t Zentrales Prognoseresultat ist die Entwicklung der ) (Nachfrage nach Auslands— 2 realen Tourismusimporte reisen) für 37 erfasste Quellmärkte im Zeitraum 2006 2015 (Übersicht 1). Für die EU-15 ergibt sich im Durchschnitt eine jährliche Steigerung um etwa 31 100. Damit expandiert die Nachfrage nach Auslandsreisen etwas kräftiger als in der Dekade davor. Auf den für Osterreich bedeutenden 1 Terkunftsmärk— ten Deutschland und Italien wachsen nie Tourismusim— porte mit je +100 pro Jahr am schwächsten ( ähnlich auch in der Schwei7). Die Nachfrage aus den Niederlan den expandiert etwas unter dem Durchschnitt der EU— 15. Wichtige \VachstLlmsmärkte in der EL —15 sind Spa nien (+700 p. a.) und Großbritannien (+-i‘ 200 p. a.). Iisgesant 113.686 119.305 ÷0,1, 28.811 30.12$ $1.021 321)99 1) 88 86.991 02.665 8‘ 206 10030) cl 15 85,02 0L-l3‘ — — — 71)338 ‘0) 3 3.8‘)h 81, 1 +0,9 — 81.643 77.87‘) 71.52o 72.-i91 83,13 ÷0,2 2.762 2.615 2.216 2.683 5,08 ÷3.2 Dänemark ((0)1 803 8‘‘) .30‘) 1,50 ÷6,‘) 55.210 58.-,30 52.33i 55,90 —1,2 Dentscl,Iand — — ÷0,6 Belgien, tnsemb,,rg 111-15‘ — 1 — liL 15‘ und rl0II. 5 p. :‚.‚ Russland + l2°o p .a., Brasilien +80(1 p. a.). \Vesent lich geringer jedoch iel höher als im FU—Durchschnitt ist der Anstieg der Nachfrage aus Australien (+5‘ a.) und Nordamerika (rund i° p .a.). Die ach frage aus Japan (+3‘ 200) zieht gegenüher der Zehnjahresperi ode davor wieder an, che Rate liegt cR\ as über dem Durchschnitt der EU—15. ‘ ir. t 5 Ii,h,,,d Die Nachfrage der zehn neuen FU—Länder nach Aus— \\‘issenscl,ai‘iti,‘l,e N:,cI,ri,‘f,ien Nr. 132 November Dezember 2007 125.62‘) A,,sI:utd la ndsreisen steigt mit +8° o pn Jahr deutlich stärker als in der EU-13. Diese Rate wird nur von den .,BRIC‘-Län dem (Brasilien, Russland, Indien, China) ühertrol‘fen (+143/,0o pro Jahr: China +171 200 P a.. hdien +15‘ \\‘enn der Marktanteil in den erfassten Lindern ent gegen dem bisherigen Trend gehalten werden kann und die 1 lerkunftostruktur des Jahres 2006 Llnverändert bleibt. scheint eine Expansion der realen Tourismusex— porte Osterreichs um 2,3‘ o pr ‚Jahr für die Peri( Kle 2006 2015 möglich. Damit hieil2t Österreichs internatio naler Reiseverkehr deutlich hinter den Entwicklungs möglichkeiten in Europa (+3‘ 2°0 pro ‚Jahr) zurück. Im globalen Vergleich (+51 2 0 pn ) Jahr) fallen cl ie hypo thetischen \Vachstumseinhußen noch stärker aus. Die zu erwartenden Wachstumss erluste kommen im Wesentlichen dadurch zustande, dass Osterreichs Tou rismuswirtschaft vorwiegend auf langsam wachsende Shirkte wie Deutschland, die Niederlande. die Schweiz und Italien konzentriert ist. Auf diese ier I\Eirkte entfal len rund drei Viertel der gesamten Übernachtungen von ausländischen Gästen in Österreich ( Deutschland 35,90,, Niederlande 1000. Schweiz i,1°u, Italien 3,60o; Übersicht 2), und ihre Tourismusimporte weisen ein deutlich unterdurchschnittliches Entwicklungspotential auf. Eine positive Ausnahme unter den traditionellen 1—lerkunftsmärktcn bildet Großbritannien (Nächtigungs— anteil ‚3fo, rasches Tnportwachstum ). Wie eine Analyse der I-Ierkunftsstruktur im interna tionalen Reiseverkehr und der potentiellen Entwick lungsmöglichkeiten zeigt, könnte eine stärkere Forcie rung der Märkte in den neuen EI.—[äindemn und außer halb Europas das WaehstLlnl der österreichischen Tou— rismusexporte spürbar anheben. Gemäß einer bypo— 0 . ‚8.-1 (;rieci,eniand 181 135 16‘) 25, (1,2‘) 7)) Spanien S3i .592 452 60)) ))‚6 ÷6.5 Frankreich .(6 2.134 1,61 t.51 2,01 Irland (»1 5‘ 12$ 332 (1,38 I1:LIie,1 31)1)1 2.2(1 2.534 3.152 3,61 +3,7 1,iederta,ide +3.1 + 1,9 9.111 7.516 .36 8.58 0,01 ÷2.9 Porl,,gat 1 1 48 62 82 1)09 +4,6 lOnnland 253 t 2 lo 251 0,29 +6,2 Schwede,, .382 1)) 68 2 ((,83 +1,2 Grut(hrita,,,,ie,, .931 2.16 31)66 .5.8 i 4,34 +3.6 10 „e,,e EL—länder ( lle,lr,lt 201(l) . . 1.6,1 1,90 651 1.1(16 1.405 1,61 — gurt, — — — — ÷..l 308 405 685 (.235 1-12 + t ‚garn 013 623 2‘) 1. 396 1.6)) + l‘ole,‘ 2 il 391 55 89i 1,02 +2,1) Tscl,echien‘ - Sinn akei — 1)1,3 tt l, 201 290d9 +3,6 83 151 262 0.30 +9, ! — — Sctneii 3.172 2.903 2.892 3.5‘6 4,tO ÷3,6 ü,ersee 3.119 2.15 2.917 2.586 2,96 —2.0 ‚\uslraiiei,, Neuseeland 262 180 279 332 ((,38 Japa,, 469 q98 584 539 ((,62 Kanada 21‘) 152 r 216 ((,25 2.139 1 328 1.876 LS\ China — Indio,, i7\1. Siidas,e,,‘ 53 (3 — — 58 15 +2,‘) — 1.3 ÷3.4 —3,7 l.49 253 (1,29 88 0,1)) — ÷“,3 2 Stais)ik .\ustri,,. 200 orl1ie,iir(e (‘),,ten. ‘ Ohne Österreich. 1990‘ einset,tiel0ti, h eier 0t,,w,itci. _3 Bis Otct,,iwr 200,. i,,dm,,. t‘.,kistjn .A0gl,, nist:l,, Bn‘l ‚ciesei,, ((uLm, 50 tInte,,. Ir,,n, 1,l,,iecIie,‘n ‚Nepal. ah N,n‘en,— her 200 1 Indien. 2 — — Die (‘rorinose der 11 )Ut istnclsiin1‘o ole 50 u,‘cic auf Basis von An nahmen tibet‘ die Elasiiz,hi(e,, ck‘r vo liegenden 1311‘ (‘,‘gnose,, :ihgclcitct. 47 be sich ein zusützliches Wachstumspotential der realen Tourismusexporte Von 1 Pr()ZentpLlnkt aLif +3,3% pro Jahr. Vor dem 1—untergrund der EntwicklungsnViglichkei— ten des internationalen lteiseverkehrs in Österreich er scheint es schwierig. die Marktanleilsverluste einzu— düinmen und das eenwdrtfüe Trendwachstum der realen Tourismusexporte ( ( iline Transport, auf Dollar— basis) von pro Jahr (1995 200ö) bei unveründer 1cr Ldnclerstruktur von 2000 auf das EntwicLluni.spo— tential von +2.3. pro Jahr anzLiheben 1 Abbildung 2). Die Einschiitzung dcs llinnenreisevcrkehrs killt et— was günstiger aus als die des intcrnationalen Touris mus. Die realen Ausgaben inliindischer Reisender für Inlandsaufenthalte wachsen seit 1995 stdrker als die realen Tourismusexporte. Für die Periodc 200ö 2015 \vurdc ein Entwicklungspotcntial von +2‘/% pro Jahr ermittelt, das etwas tiher dem bisherigen Trendwachs— tum liegt. Für den gesamten Reiseverkehr in Osterreich ei-gibt sich somit ein Entwicklungspoiential von rund +21/,% pro Jahr. Zur Ausschöpfung des Spielraums müsste cIa— her das gegenwiirtige Trendwachstum der realen Ge samtumstitze von etwa 1‘/,% pro ‚Jahr nachhaltig um J1/ Pr )zentpunkt pro ‚Jahr angehoben werden. Für die Ntichtigungsenlwicklung bedeutet dieser \Vachsicimstrend in Verbindung mit \veitercn nViRigen Q ualitiitssteigercingen nur eine geringfügige Niveauan— hehung von gegcnwtirtig 110 Min. auf rund 125 Mio. im Jahr 2015. nndl zwar inshesondlere im Sommer und im Winter, we niger in den Ubergangszeiten. Im weltweiten Vergleich erhöht sich die DLmrchschnittstemperatLmr in Europa und Osterreich überdurchschnittlich stark. Aufgrund von Langzeitanalysen wird zugleich eine Zunahme dler Nie— clerschliige um bis zu -tOb erwartet ( :IkneiYKad,zer. 21)05). \\“egen dler hohen Korrelation zwischen Temperatur — — )riu und mml) ius \\.mchsm uni«— Ahbildunn 2 Cnl\v). Iduna de[ uats,‘n ‘19 ouIisiYiusexpt Osi.‘ri‘eichs scii picmiinml 9) ; m 9 a 11,0) 3‘ 1:,; Q: CIA, 1511, oECi). OeNti, SmamCmik Austrdm. 1 jxw‘ro. \Vi 5). wikv. Im Falle einer günstigeren Entwicklung der Gesamt— virtschal‘t in Deutschland als angenommen bilden die se Prognosewerte für Osterreich eher die Untergrenze. Andererseits liegt in der hohen \Vintersportahhiingig— keit des Österreich-Tourismus aufürLmndl der befürchte ten Folgen der globalen Eiss Ormung ein Risikolaktor: iii diesem Zusammenhang können die wachsenden Chancen im SolnmcrtourisinLis einen gewissen Aus gleich bieten. Die auf Allgemneinzmrkulatn insmnclellen (General Cii‘— culation Models GMC 1 basierenden Simulationser— gebnmsse verschiedener Klimaszenarien zeigen für Os terremclo einen möglichen Anstieg der Durclischnitts— temperatur in den ndchslen 30 lahmen um 2 bis -i (Kiooiip-KolliI“on;iat‘er. 20(H). Dabei ist ein besonders hoher Teumpcraloii‘anstieg im Gebirge zu beobachten. — 48 - Lind Dauer der Schneecleckenlage bedeutet ein signili— 1 kanter Anstieg dler Temperatur gleichzeitig. dass eine geschlossene Schneedecke kt‘u‘zcr tmncl in loöheren La gen besteht. \\ ichtige Effekte der Ei‘wdrniLmng wtii‘en eine stürkere Konzentration des \\intertourisinus auf hochgelegene Gebiete cmncl eine Saisonverlsüm‘zcing. Der grote Nach— h‘agedlrdick würde die Fixierung von [lesucheroher— grenzen crfordlern: dies wüi‘cle den Schisport stark ‘ei‘— teuern und zunehmend elitdr machen. Der Ersclilie— i4Lmngsdlruck würdle steigen, sodass ökologisch sensible Gebiete einer erhöhten Belastung unicm‘liegen. Die möglichen Auswirkungen der Em‘wtirmcmng ici— clicn von der wintersp( )i‘trele\ anlen Freizeit— und 5119 )i‘t— ;mrtikelindustrie bis zcmr Leistungsbilanz die stark positiv v m Tourismus beeinll usst wirdl. Regional wdm‘en durch den Temnperatciranstieg vor allem die vielen alpinen Ge biete betroffen. die clui‘ch die Entwicklung des \Vinter t( n.mrismncis einen bedeutenden \\‘iriscloaftsfaktor acifge— baut hahen. Für sie bildet der \VintertnLirismus die Exis— Ien zgi‘u ncl lage. cIa sie für a ndem‘e Ps Kl Li kti( )nsl( rmen uher keine oder nur sehr hegm‘enztc Möglichkeiten s‘er Itigen. \\‘ie t ‘nicm‘sLmchtmmigen für Salzburg belegen, verkürzt sich die 1 )auer einer mindestens 5 cm dicken Sc hneede cke in einer Seehölte unter 1 .00)) in um rcmnd z\\ei \\ ehen, für eine über 2)) cm dicke Sclinecdlecke macht die Reduktion bis in eine Seehöhte un rcmncl 1.500 m etwa eine \\‘ Khc aus (K;lp-K.o/h J‘i)nIn!m ‘cc 2001). Mit künstlicher Schneeproduktion kann derkntsvick— ltmng nur begrenzt entgegengewirkt weiden. Da ein Gm‘oSteil der österreicInschien \\‘intem‘spom‘t ute im ge— hiloi‘cletcn licm‘eich liegt, muss neben dem \Vinterspot‘t eine \vcitem‘e svirtschal‘tliclic Grundlage entwickelt wet‘ den. l.aut einer Studie der OFCI) \\ urde hei einer Erwiii‘ mmmng um 1 ein Drittel der gegenwärtig 225 Schigebiere in Östei‘m‘eich auslallen. bei einem Temperatciranstieg uni 2 wären rund 50%, bei einer Ei‘wtirmding unt -I fast 50% der Gebiete hseti‘offen (012CD, 2006). Die Schweiz und l ra mik i‘eich trifft cl iese Pn mgnose weniger. cIa Ii ier 7 die Schigeliiete im Durchschnitt in gröIei‘en Höhen lie gen. Dennoch wären dlie potentiellen Einlldmßen erheb— 1 ich. Ein \veitei‘cr Risilo ml‘aktor des \\‘‘im‘mtcm‘todmrismus liegt in der cleniographisc‘hen Entwicklung Acmtgrund der zu— nehmenden Llieraltercitig könnte die Nachfrage nach \\ intersporttourismus iiisbes uldlei‘e dem Alpinschii— tourismus sinkei‘i. 1-berdies könnten Jugendlhiche ktinl‘tig nicht in dler gleichen Intensität wie dhie Genera tinnen davor für den Schipoi‘t interessiert werdlen, — — Tou t‘i.sm uspolitik 201 Angesicltts dler St mm ikturpis mbleuie Luidl der neuen RalimnenhedlmugLmngen dt‘ii‘fte Osiem‘m‘eir‘li scinc‘n ivlam‘kt— \\ mss-mm.‘,m,‘(mi(t)(o‘K‘ N-m((mm(Iml,‘n ‚Nr. 52 Nmwemmohem‘/‘I)ezenil)em‘ 20(17 anteil im internationalen europäischen Reiseverkehr im besten Fall halten können. Ohne einen Paracligmen— wechsel in Richtung neuer Märkte und Produkte durch Neuorientierung der Tourismuspolitik md deutlicl 1 stärkere Akzentuierung der Tourismusentwicklung durch alle l3eteiligten ist ein MarktanteilsverlLlst am .\bhildung 5 t3eslimtnungsgrüncte cter Wetttewerbsposition einer Tourismusdestination wahrscheinlichsten. Die laut Tnput—Output—Analyse überdurchschnittlichen Beschäftigungs— und \Vei t— schöpfungswirkungen des Tourismus können dabei nur teilweise genutzt s erden. Für eine solche Neu orientierung müsste die Wirtschaftspolitik die Bedeu tung des Tourismus als Schlüsselsektor für das I3eschäf— tigungswachstum Lind die Einkommenssieherung brei ter Bevölkerungskreise ( or allem im ländlichen Raum) hervc )rheben. ISShdtI fl,) (2: Strategische Hauptstoßrichtungen \Vichtige 1 loffnungslelder zur Nutzung der \Vachs— tums— und Beschäftigungschancen bieten der Kultur— und Städtetourismus, der \\ intersport sowie erlebnis orientierte KurzurlaLibe mit \Vcllncsskomponcnien. Die Kernstrategien dabei sind • Ganzjahresorientierung. • Internationalisierung, • Qualitäts und Produktivitätsoffensive. • Juni ivationsorientierung und • Destinationsbilrlung. Zur Umsetzung dieser Kernstrategien bedarf es fol— gendler Ma8nahmen: • Verl )esserung der Faktorbedingungen und Ange— botss oraussetzungen, • Nutzung der neuen Nachfragebedingungen, • Opt im ieru lg der T Lt rkt— und Oi‘ga ii isatü )nsstru Du— ren sowie Verbesserung der Vertrieliskanäle, • Foreierung der Qualität und Vielfalt der beteiligten und unterstützenden Branchen. Institutionen und Svs— telile. Neu( )rientierung der öffentl ehen 13 )u rismusp( )l UI‘. Diese tourismusspezilischen Faktoren bestimmen neben den allgemeinen Rahmenbedingungen die \\‘ett— besverlisposition einer Tourismusclestinition. Zusätz lich können exogene Zufalls- und Sondlerereignisse zum Tragen kommen (Abbildung 3). \Venn alle ..Player“ auf die l-lauptdeterminanten der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusdestination Oster reich einwirken, können iie Kernstrategien lieli1.n. die Position zu hallen oder sogar zu verbessern ( J‘ortr‘c 1990. RiicIiie (Jrouc/i, 2005, S3,ieril, 19%, 1998). Dies set7t jedoch voraus, dass alle am Tourismusgeschehen [iesr lireihn rii. 1 )ie .ittgeineinen I1.ihi enhedingungen ( außer— \VI 1 d). Iiath des l(iti.es ) ss irten jul die i1estimmungsldtioren einer ‘t ( )LrismLsdes— (inS 5 )n ( innerhalb des i(inies ii nd iiher diese .ini die Tonrismusdestinat i— nil ethst ein Schaffung saisonunabhängiger Angebote für den Ganz— jahrestourismus (erlelinisorientierte Produkte für kür zere Aufenthalte im Bereich des \Vellness, Kultur, Un— terhaltungs— und Veranstaltungstourismus, .‚event dlrop— ping“, „\‘(ellness light“, mit zusätzlichen Dienstleistun gen angereicherte Angebote für Kongresse und für Dienst— undl Geschäftsreisen) sowie eine inno\ ative Produkt— und Angebotspoliiik (internationale \larkcn veranstaltungen, virtuelle Erleliniswelten. einzigartige Erlebnisse — zu .‚cummodlihed experiences“, moderne MLI— diarstellendle Kunst) Camps für ange\\ andte Lind 1 den w ichtigsten Mal‘4nahmen. seen, • Auf dier Nachfrageseite haben eine erstärkte Inter nationalisierung ( Erschlie8ting wachstumsträchtiger Fernmärkte: IIRIC Länder, Nordamerika, Naher und Mittlerer Osten. intensis e llearlleitdlng dler Märkte in dien neuen FU—Ländern, Gewinnung von Gästen aus unterschiediliciten Klimazonen mit unterschiedlichen Arbeits— und Freizeitsirukturen), dlie Nutzung dier EURO 2008“ zur Ei‘schlie6ung neuer Gästeschichten sowie eine verstärkte Be\verbung von Kultur. Konfe— t‘enz- undl Städltelourismus, \\ intersport, Weliness- undl KLirzLulaulien zentrale l3edleutung. • Zur Optimierung dler Markt— und Organisations strukturen sowie der \ertrieliskanäle sind iie Ilildlung von Destinationen Lind 1 dlie Implementierung dies Desti— nationsmanagements (flexible, integrierte Netz\\ erke. betrieblich bedhngter Prodluktabgren— \ ernetzung mit den ‚.Creativc Industries“). die Uberwindlung zungen. Verlängerung tier Wertschöpiungskette durch dlie Nut zung dier lnl3irmationstechnologie (Web—fslarketing. dli— agonaie Integration) undl dlie Optimierung dIes Internet— im 1 linblick auf Information und l3uchbarkeit beteiligten Anbieter sowie die Politik die Tourismusent— s ieklung in einem deutlich grö6eren Ausma6 stimulie ren als bisher. Für die \‘erbesserung der Wettbewerbsposition der Tourisniusdestination Österreich wären folgende wich tige Ma8nahnien denkbar: In Bezug auf die Faktorbedingungen und Ange— auftrittes botsvoraussetzungen gehören die Procluktivitätsver— durch besserung zur Steigemng der Wettbewerbsfähigkeit or allem l3etriebsvergrößerung. Investitionen in das in dier Fördler— undl Forschttngspolitik im 1 linblick auf tnformations— und Kommuni— kath )nstechn( 1 )gie sowie liga nisat( risclie In novatio— lumankapital und in nen; die 13/a/‘i‘ Sjijc/ajr Soda, 20% \X issenschili ii tu‘ Nu tIridtllt‘n Nt ‚ t $2 Snwrci/. 200:313). die Nt nenil 1er t)e7emtx‘l 21)07 s orrangig. • Zur Qualitätsverbesserung sollen eine Qualitätsof— fensive auf jeder Stufe dier Dienstleistungskette sowie Ma8nahmen zur Steuerung undi Erhöhung der Dienst— ieistungsqualität dlienen. • Die Tourismuspolitik von Bundl undl Ländern sollte eine koordlinierte \irgangsweise — insbesondere Internationalisierung undl Ganzjahresorientierung Liii— er dEn Nebeitbedlingungen Prodluktivitäts-- (Audi Quali— t:itsverbesserung, Innovationsorientierung undi Vernet— zung — gekennzeichnet sein. Die not\\endhgett zusatzli— 49 chen Fördermittel könnten auf Basis einer verstürkien _Tourismusexportförderung“ (unter qualitativen krite rien und Berücksichtigung des relativen Förclervolu— mens nach dem Muster der Warenexportförderung) 7ur Verfügung gestellt werden, zumal aLlfgruncl der stark Zur Nutzung der \\‘achstums— und Beschtiftigungs— chancen cies Tourismus bieten Kultur— und Stiidlterei— sen. cier Wintersport sowie erlebnisorientierte Kurzur— haube mit Wellnesskompunenten wichtige 1 loffnungs— felder. fragmentierten Tourismusproduktion die horizontale Für die \‘erhesserung der \Vettbewerbsposition der \\ irkung der Förderung jener der \\arenexportlorcle— Tourismusdestination Österreich w‘iren folgende wich rung Jhnelt ( Smera/ Pri/isazter, 2005). Zudem w iren tige Maßnahmen dlenkbar: erbesserte Ausbildungomöglichkeiten auf allen Ehe— • im Bereich dler Fakturbedingungen und Angebotsnen anzubieten. Dabei geht es i w allem um Ausbil— voraussetzungen eine Pi‘oduktivitiitsoerbesserung zur dungsschwerpunkte für neue Berufsprofile (insbeson 1 Erhöhung der \Vettbewerbsfühigkeit. die Schaffung sai— dere Bildungsangebote zur Förderung von •‚Entrepre— sonunabhüngiger Angebote lür dlen Ganzjahrestouris— neurship). Die Gründung von leistungsfühigen nstiw— mus sowie eine innovative Produkt— und Angebotspohi— tionen zur Schaffung und Verbesserung von Produk— tik, tionsfaktoren (Trend— und Innovationsforscluing, lnno— • auf der Nachfrageseite eine versiiirkte Internationa— vationszentren. Intensivierung von Forschung und Ent lisierung, die Nutzung c.ler „EURO 2005“ zur Erschlie wicklung, tourismusrelevante akademische Ausbil ßung neuer Gisteschicliten sowie eine intensivere Be dung) und die Implementierung der Spitzenlorscluing werbung von Kultur. Konferenz— und Stücltetourisnius. und —ausbildung ss iren weitere geeignete Maßnahmen, \\intersport. Wellness— tind Kurzurlauben sowie Natur— um die Wettbewerbsl1ihigkeit der Tourismusdestinati— totlrisrn tis, on Österreich zu erhöhen. • zur Optimierung der 2tlarkt— und Organisations strukturen sus ie der \ ei‘triebskanüle die Bildung von Zusammenfassung Destinationen undl die Implementierung dies Destina— tionsmanagements, die Verlüngerung der Wertschiöp— Österreichs Tourismuswirtschafi hat im internati ma tungskettc dlurch Nutzung (her Informationstechnologie len Wettbewerb eine bemerkenswerte Position er und die Optimierung des Internetauftrittes (Iniiirmati— reicht. Dennoch kann Österreich ihnlich wie andere on, l3uchbarkeit )‚ reite Tourismusdestinationen (7. 13. Schweiz. Italien) • zur Qualiiiitsverbesserung eine Qualitütsoffensive seine \\ettbcwerbsposith in im in) erna) h malen eu ropii i— aul jeder Stufe der Dienstleistungskette und \latlnah— sehen Tourismus nicht halten unds erliert Marktanteile. men zuc Steuerung und Erhöhung der 1 )ienstleistungs Für die Perk ide 2( )( 0 2015 erscheint eine jhlirl ehe qualiat. Expansion der realen Tourismuscxporte on durch— Die ‘luurismuspolitik von hlund und Lindern sollte sclinittlich 2.3° möglich, wenn die \larktanteile in den )rdiniert vorgehen — insbesondere im Bereich der erfassten Lindern anders als in der Vergangenheit Förder— und Forschungsp( ilitik. Zusiitzhichc Fördermit— gehalten werden und die 1 Ierkunftsstruktur des Jahres tel könnten auf Basis einer versüirkten „‘h‘ourismusex 2000 sich nicht eründert. Damit bleibt Oslerreichs in portförderting“ zur Verfügung gestellt werden. Zudlem ternationaler Reiseverkehr hinter den lzntwicklungs— würen die Ausbildungsni()glichkeiten auf allen Ebenen möglichkeiten im curop2ischen Durchschnitt (+31 200 zu verbessern. Dabei geht es insbes ndere um Ausbih— pro Jahr) zurück. dungsschwerpunkte für neue Berufsprofile ( Fördlerung \Vie die Analyse der Fferkunftssuktur im internatio in ..Enti‘eprenetirship \\‘eiters svüren die Gründung nalen Reiseverkehr und der potentiellen Entwicklungs von leistungsl1ibigen Institutionen ztir Schaffung rind möglichkeiten zeigt. könnte eine stürkere Forciei ung Verbesserung von Produktionsfaktoren und die Imple dci .\Lirkte in den neuen FU—Lindern und außerhalb mentierung der Spitzenhwschung und ausbildung ge Europas die Wachstumsrate der österreichischen ToLl— eignete \laßnahmen zur Steigerung der \\‘ettbewerbs— rismusexporte s Virlar erhöhen. Etwa würde eine Aus— 1 fühigkeii dies österreichischen Tourismus. \x eilung des Niichtigungsanteils der I3RIC—Linder ( l3ra— 50 sihien. Russland, Indien, China) on derzeit l°o auf Literaturhinweise: die Exportwachstumsrate um etwa 2 Prozentpunkt pro Öswrreiuh i t),lumau‘tner, .1.. K.inioo st.). 5., \‘(:itierskircten, E .‚ Jahr steigern. Einen ihnhich hohen \Vachstumscffekt sche \\‘ irtschat) so Ichst mitft.‘th isug kr2fi ig. Mitietfristige t‘ro— hütte eine Zunahme des Nüchtigungsanteils der zehn gnose (0 r die lahrc 20)0 bis 2011“, \VI t5D—Monaisherichte, 2(50. 50(2), 5. 121—131, Uh: \000o\.55IFII.lc..It \VW:l jSf) im Jahr 200 t der EV beigetretenen Linder von 5° auf _ode=2. 1 inrtcx.lsp?t‘id23923&td2K26t1avncid“ 5dipta 1000. t)t.ltr‘ inctair. Th.. Sui i), J. ‚ T0Ilri.fli ‘1) )du ‘1 iViiV. IZsidence Angesichts dieses Entwicklungspotentials des intel‘— from ihe t ‘niied kmgd( 011, .\nnah. f ‘t‘ourism t(esr‘arch. 200)). nationalen Reises erkehrs in Österreich sollten Mat3nah33(-i(. 5. t090—1 120. men ergriffen werden, um die Marktanteilsverluste ein— t.dlInOlllir Policv Commiitee 1 I‘t‘( 1, ‘flie 2005 EtS.. t‘r(liodtll)n‘. (1) Ai.c. kr‘),licl,) Expendi 00‘ (2u0 t—20501 III ihr‘ Lt 20 Ilenih)er zudümmen und das Trendwachstuin der realen Tornis— Si:iies. 0 ndcrt ding \ ssu mpl (In md t‘rojecuon 51 ci tu )dut( Igir‘s. mrlsexp( rte deutlich anzuheben. — — . Die Einschitzung des Binnenreiseverkehrs füllt et was günstiger aus als die des internationalen Touris mus. Die realen Ausgaben inhinclischer Reisender für Inlandsaufenthalte wachsen seit 1005 stiirker als die realen Tourismusexporte. Für die Periode 2006 2015 wurde ein Entwicklungspotential von +21 lilo Jahr eruiittelt, das et\\ as über dem bisherigen Trends achs tum liegt. 50 Euruplische Kommissim In, öc‘neraldiret‘unn tOr \X‘irisctimht und 20)5, («i). Polio,‘ (üulnmittl..‘e ( FI‘C(, Eui‘opean Coiiimissimmn (t)G ECEIN 1, The t mpacl of Ageing on Puhtic lispr‘nrtilure: Projec— 1i Ins tor the liLi 25 Meinhor Sl,mies 01) Pensim Ins, 1 lc,itth C,mre, t.m Ing—Toll n Ca v, Ed u all amt LJnem ptc lvment ‘Frl not 12)5 2(1(1 —21151)), Europii isctie Koinmissh n, Gener,mldirckiim n ‘hr \\ irioi h,mhi und 1 in,lnzen . Spm‘iat (opm In . 200b. (1. Aiilim.‘\ Kromp—t‘olIh, II., Fornuis er. II., Ktinlaiincleiungm.‘n und 111(02)11 III.‘ II tsllI)gm.0] itih den ‘5 iliiertc urismus in Satzhuig, t nivr‘rsi— Finanzr‘n, Speciat Repori, Econonlim. ‚5 issenscha till) im‘ N,im hi im hirn Nr. t 32 ‘ Nus eliil)mr Dezember 21 tOt für Bodenkultur. Studie im Auftrag der Salzlurgcr landesre gierung, Wien. 2001. 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Smeral, F,.,,,The Impact of Glohalization on Smali md Medium Pn— tcrprises: New Challenges dr ‘Fomirism l‘olicies in I)Llulpean Cm)untrics‘. Tourisnt Management, l09)-i. 19 (-1), 5. 31-—300 Smneral, 11., (2003A (‚ Die Zukunft des internationalen ‘toui isinu Entwickloitgspcrspcktiven für das 21. Jahrhundert. linde Ver lag, Wien, 2003 Snieral. ‚ 1)., (200313), „A Struetural View uf ‘Fourism Cii rtvt Ii, Tou— rism Economics, 2003,9 (1), 5. 77—93. Smeral, E. ‚ PriIisauer, K., Okonomisehe Aspekte ei Tier vem sIl rktcn ‘llmcmrismnustdiderung, StLldie des WIFO im Auftrag von Bundes ministerium für Wirtschaft und At) meit 1 BMWA ). Wirtschaft‘,— Kammer Österreich ( WKÖ ) Itunclesspane T iurisnius mmd Frei— zeitwirtschaft, Amt tier llurgenliindischen Landesregierung, Amt der K)irntncr Landesregierung, Amt der N iederüsterreiclu sehen In desregierm Ing. Amt tier Oherimsterreichishen l.an les. regierung, Anti tier Salzhurger landesregierung, Amimt m Ici Std— crnilrlsiseiien Landesregierimtig, AntI der Tiroler 1 andesregie-. rung, Amt tier V( rarli rerger Landesregierung, Wiener Totmris— niusveri ianti, Wien, 2005. Focus of the Austrian Tourisrn Strategy for 2015: Ernphasis on Growth and Employrnent Surnmary — — . . - For the periocl of 2006-2015, international and du mestic tourism in Austria is set to aehieve grovtlt rates of +21/, percent per year. A hvpothetical caiculation ciemonstrates that future tourisni export growtii rates coulci Ne accelerated hy 1/2 percen[age poinr per vear if Ote share of overnight stays contrihutecl hv tourists from the „BRIC“ countries (Brazil, Russia, India anti China) couid Ne huosted from its current 1 percent tu 5 pel‘cent. A .sirnilarly strong gro‘tvth effect woulcl Ne ohtainecl from cloubling. from its current 5 percent to 10 percent. the share of over— night stavs from the ten countries that joineci the FL in 2004. In order tu improve the cotnpetitive position of Aust— na as a tourism ciestination. the follosving kev measures arc concei ahle: • Regarcling the factor conditions. the chiet nieasuies inelude an imnprovenwnt of productivitv. Ute creation 01 nun—seasonal offers anci an innovttive procluet :tnd sLlpplv policv. • On the cleniancl side, thc‘ strt‘ngthening uf measctres lt w mnterrtatiunalisation is ut crucial inipurtance. • Tt ptiflhise die tna rkc-‘t :mtid Olga 0 sation;m 1 strueiu— re.s is ‘Ach as sahes channels, pnioriiy needs tu Ne given tu estabhishing ciestiriations, implemnenting a destin.ttion l‘t‘tanagetYtent schenie and lengthening the v:tltme-adcimng ci‘tain. • ‘When it cumes tu qualily inlpruvt2tnenl. a pru—tcti— ve ciuality strategy is tu he launchecI at all .slages of the services cham, supportecl 1 mieasures tu cuntrol anti mncrease‘ the service quahity. • ‘i‘ourism pulicies ar feciera 1 and Lhnder levei should be c‘htrae1eriseci by co-orciinaied procedures. ‘Ehe ne— cessa ry additional financial a ici cuLtid 1 e pt‘uv icieci 1 strengrhening of rttrism export pn imotion“. Eut‘ther— ‚. mure, training upportunities shcttilci be impruved and offct‘ed at all levels. Otiter suitable measures to enliance of the Austrian tuttrism incittstrv tip tup—perfm uming instiuttiorts tu c‘tdt ic‘ anti develup pruclnction factursand ituplementing the cc)nmpelitivc‘ness WOttlti Ne setting high‘t— leveh reseai‘ci‘t n 1 training. Hinweis: Ein Verzeiclttii,s tier Bt‘ilm‘ügc‘ ciftses Al sclmtiills dc‘r \X‘ISSENS( I—IAIl‘l.l( 1 IEN NACHRI( :1 JEIN findet man auf dt-nt äslert‘eicltiseitc‘n E:mtii s [tal e \V‘A .g‘A .r‘clttiti.,tt > tmtitr‘r ..\Tedien » .Y.m.‘irdc‘ltrillr‘n 1 \\ istiism lmafiiimlim- Na liii, imtcn \i‘ 132 Nmivemtiliei‘ l)eit‘nmiier litt)“ 51 Buchbesprechungen SCHMALE W., M. GASTEINER u. a.: e-learning Ge schichte. 13513 I3öhIau Stuclien Bücher. Wien 2007, 219 — Seiten So wie in einem Iruheren 1—Teft schon rezensierren GIB—Band ‚Geschichte online“ (wo es ganz allgemein um eine 1-lilfe bei einer Einführung in das wissenschaft liche Arbeiten mit einer gleichnamigen Webseite) geht, handelt es sich auch hei diesem Buch uni eines, das man über das genannte Fach hinaus, ganz allge mein bei Fragen des TKT—gestützten Unterrichts, bei dem Vergleich unters( hiecllicher Methoden und An— wendungszenarien heranziehen kann und aLich als G\VK—Lehrer der Oberstufe sollte. Dafür bürgen auch schon die reichlich entsprechende Methoclikliteratur re— zipierenden Anfangsteile. In ihnen erhihrt der Leser viel Grunclsützliches über e—learning, webbasierte Lernob— jekte, E—Tvledienkompetenz und unterschiedliche strate— gische Optionen. Auch die konkreten Beispiele. die da nach (mit Linkverweisen) folgenden Kapitel geben für andere Fticher ebenso intetessante Impulse. Abge schlossen wir das lesenswerte Buch mit einem Kapitel „Die hohe Kunst des e—learning: Das Bauen hypertextu— eller Gebilde. Cli. 5. — — — — Unterricht zu einem oberflutchlichen postrnoclern—aiis— tausehbaren „Allerweltsbehandllung‘ abgleiten. Auch 1 dann in dler Fülle dler zugtinglichen Materialien kla sind re Orientierungslinien nötig. Solche zeichnet iier Autor, Professor an der TU Dres den, in sehr eindlrucksvoller \Veise nach. Da wirdl tier Frage nachgegangen. wann den überhaupt Globalisie— rung einsetzt(e). Insbesondere für G\VK—Lehrer, dlie nicht eine profunde sowi—Aushildlung in ihrem Zweit fach bekomnien haben, aber a t ich für solche, bietet (las JEKEL/KOLLER/STROBL 1--lg.: Lernen mit Geoin formaton II. Wichmann Verlag l-leidclherg. 2007, 240 - Seilen In den letzten Jahren fand nach (1er letzten Schulwo— ehe an der fin iversihit Salzburg jeweils eine Gc( iinh i niatikt agu ng statt, die siel i n iii Möglichkeiten und Ein satz im Ausliildungsbereich beschüftigt. Dies ist der Ta— gungsband 2007. in dem man die schi iftlichen Fassun gen von 22 Referaten nachlesen und anhand der ange führten links z. Taue Ii nachsurfen kann. 2007 stand die Tagung unter dem Motto Auf dein Weg zum (415 2.0“ (zu Web 2.0 Anwendungen vgl. auch iii GW—U [04 und 107) gemeint sind damit solche, wo die interaktive Koi 1 i( )nente St )zialer 1 ntera kti( )n verstürkt zul a ge tritt: Kooperation. Kollahoration und Partizipalion sind die Schlagworte. die zu nennen \vhren. Dazu kom men verstarkt Web—GIS—\7,trianten, die keiner eigens und kompliziert bzw. teuer installierter Software bedür— Taschenbuch da viele mit lleispielen und Graphiken ga rnierte Anregungen. 1 )ann etwa, wenn Ftissler nacl i einer Anntiherung an eine gar nicht so einfache Defini tion eine analytisch Modellskizze vor (fein Leser aus breitet. Er unterscheidet (J:tnaeh anhand spezifischer Merkmale (10(1 Ausprtigungen eine Prtiglob.tle Epoche v r 1500 n Chr. eine Prot( )gJ( )bal isicri t ngs )hase von 1501) bis etwa [840, eine Erste Glohalisiemngspliase bis 101 i, gehügt von einer Zeit (1er Gegcnltiifd‘ „Das gr‘— teilte Spielfeld‘ 19-t-5 bis 19899(11 esclireibi er dlertnoeh dann als eine zweite Globalisierungspltase wobei er die Entwicklung :tnsgew)ihlter Indikatoren (,‚auf dem Weg zu einer homogenen ( 1lobalkiltur?“ 1 vor dem Leser ausbreitet. Die allgemein verkürzt mit Jlohalisierung“ benannte heutige Phase stellt er letztlich tk eigentlich dritte Welle nut ganz eigenen Faktoren. insbesondere (lcs Wandels ZL1 einer niultipolaren Weltordnung mit ili ren \‘orteilen und ( efihreri dar. Ein weiterer Teil des - — — in . unserer heutigen Zeit. Er scheint auch als solcher (kla rer im G\VK— 0(1er unklarer, etwa im GS—T..ehrplan der Abschlussklasse dler AT-IS-Oberstufe) in versehiedlenen Lehrphinen unserer Schulen auf nicht zuletzt im neu eingeführten fiicherühergreifendlen Zentrierfach der letzten jahrgtinge an der l—TAK. Eigentlich ist Globalisie— rung eine idle:il liicherübergreifendl/fiicherverbindlend zu hehandlelnde Oberstufenthematik eta für die (lii— ehertibergreifende) Reifeprüfung wo solchen Kandi dlaten man das günstige Taschenbuch in dlie 1—land clrti eken sollte! Dazu sifldl dann klarerweise unterschiedlli— ehe lachtypisehe Fragenzugtinge nötig (etwa wie sie moderne \Virtschaftsgeographie oder eine zeitgemtiße Politische Geographie anbieten), wollen wir nicht im — len, sondern FASSLER, P. F.: Globalisierung. UTI3-Böhlau, Köln Weimar Wien 2007, 240 Seiten Das Taschenbuch behandelt einen Scliltisselbegriff der Regel einf:ielier bedienbar online genutzt werden können. Damit kann jeder Nut7ci ein[ach seine eigenen Geoinforinationen generieren. Der Band fasst die Einzelbeithige in folgenden GroRabschnitten zusammen Strategien und T m zepte: 1 )igita le Atlanten und Glohen (Lt. a. g(.‘olalid.al. Oerok-atlas.on line, ( A[.PIS. Google earth vgl. dazu Beitrag in (F\V— 1 )Nl‘ERR. 110/20081. Ein (flitter 41 )sellnltt bürelelt Bei— trüge zu Methoden für dcii fJnterriclit abgeschlossen wird (las instinktive Buch dann mit einem Abs linitt Gcoinforniaiiun in der postsekund iren [lildung. Cli. 5. ‚ nstrokti\ erl Buches geht dann vor diesem 1 lintergrund auf ‘Ihemen ein, wie Transport ii ml Konmim iu nikatü ni; t;lobtl Player (Gestalter Antreiher Getriebene); Wirtsehattstheoretiselie l.eitkleeii (1er Wirts( lt;tftspolitik und zu Folgen, wie ..Globalisieiung uin(l Nationalstaat“ und den .‚ozialen paternoster ‚ils Auf-- und Abstiegs/d‘ — — — nanien \X ‚s‘ji‘,, (üm. 5 - ll,jI(h( 1w N: 1111, — Ihn Nr G2 Nn\(-inI),‘r t)c,‘cinlwn ‚5SF