Titel der Projektarbeit Dokumentation: Sanierung eines BTEXSchadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Projektarbeit von: Julia Büchner betreut durch: Herr Dr. Junge Fachrichtung: Schwerpunkt: Semester: Verfahrenstechnik Umweltschutztechnik Sommersemester 2009 Berlin, den 30.05.2009 Dokumentation: Die Boden – und Grundwassersanierung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1.1 1.2 Aufgabenstellung im Praktikum vom 26.01.- 06.03.2009 Das ökologische Großprojekt - Industriegebiet Spree 2. Grundlagen 2.1 Die Bedeutung von Boden und Wasser 2.1.1 Die Wasserqualität und -belastung 2.1.2 Die Bodenfunktionen und -belastungen 2.2 2.3 Das Wasserwerk Wuhlheide Chemische und biologische Grundlagen 3. Veranlassung 3.1 3.2 3.3 3.4 Sanierungshintergrund Grundstück Fuststraße Rechtliche Veranlassung- Sanierungsanordnung und Finanzierung Zielstellung der HGS- Maßnahme Die beteiligten Unternehmen 4. Durchgeführte Untersuchungen zur Schadsstoffbelastungssituation in der Fuststraße von 1994 bis 2009 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Allgemeine Vorgehensweise Grundwasseruntersuchungen Bodenuntersuchungen Bodenluftuntersuchungen in- situ- Verfahren 5. Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 Errichtung der Baustelle Grundwasserreinigungsanlage Bodenaustausch mit Rüttelsenkkästen Die Bodenluftreinigung Verfüllung der Baugrube Verwertung und Entsorgung 6. Projektergebnis 6.1 Schadstoffbilanz 6.2 Voraussichtliches Bauende 6.3 Kosten 1 1 4 4 5 7 8 10 11 12 12 15 15 21 26 27 30 33 35 39 40 42 46 49 49 Dokumentation: Die Boden – und Grundwassersanierung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 7. Projektdiskussion 8. Zusammenfassung der Dokumentation 9. 8.1 Summary 8.2 Zusammenfassung Selbstständigkeitserklärung 56 57 58 Verwendete Unterlagen Anlagenverzeichnis 59 63 1 Lageplan Gebäude Baustelleneinrichtung/ GWMS/ SB/ TB 2 Adressliste der Beteiligten 3 Tabellarische Messwerte 1994-2009 4 Organigramm des Senats 5 Projekte des nachsorgenden Bodenschutzes im Überblick 6 Berliner Liste 7 Abkürzungsverzeichnis 8 Begriffserklärung 9 Verfahrenstechnisches Fließbild der Grundwasserreinigungsanlage 2008 50 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Stand: 06.03.2009 1. Einleitung 1.1 Aufgabenstellung Schwerpunkte der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Abteilung III Umweltpolitik, Referat III C {Organigramm Anhang 4}, sind der Schutz der Trinkwasserversorgung durch Sanierung der belasteten Transferpfade sowie die Durchführung von akuten Gefahrenabwehrmaßnahmen rund um die Wasserwerke. Somit fallen unter anderem alle Angelegenheiten des Bodenschutzes, der Boden-, Altlasten- und Grundwassersanierung, außerdem die Erarbeitung und Umsetzung neuer Gesetze und Verordnungen im Bereich des Bodenschutzes und von Maßnahmen zum vorsorgenden Bodenschutz in die Referatsaufgaben. Die Sanierungsmaßnahmen stehen meistens im Zusammenhang mit Baumaßnahmen für Gewerbe- und Industrieansiedlungen und tragen somit auch zur nachhaltigen Stadtentwicklung bei (Abb.1 Städtische Altlastenflächen). Dabei werden verschiedene Strategien verfolgt, unter anderem örtlich begrenzte Sanierungsmaßnahmen mittels Einkapselung oder Bodenaustausch und gleichzeitiges Vermeiden des Abströmens kontaminierten Grundwassers durch hydraulisches Containing. Abb.1 Berlins Altlasten(verdachts-)flächen als rote und gelbe Markierungen [I2] Ziel meines sechswöchigen Praktikums vom 26.01.- 06.03.2009 war es, die vorliegenden Daten zum Grundstück Fuststraße so aufzubereiten und zusammenzufassen, dass daraus ein kompletter Überblick über die Boden- und Grundwassersanierung Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Stand: 06.03.2009 1. Einleitung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide bis zum derzeitigen Stand der Baustelle entsteht. Diese Projektarbeit soll zukünftig weiteren Beteiligten am Projekt Fuststraße als Überblick dienen, damit bereits durchgeführte Maßnahmen nicht wiederholt werden und bereits gesammelte Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten. 1.2 Das ökologische Großprojekt – Industriegebiet Spree Seit 1991 wurden im Rahmen des „Großprojektes Industriegebiet Spree“ von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung etwa 19km² bis zu hundert Jahre alte ehemalige lndustrieflächen, die direkt im Einzugsgebiet der Wasserwerke Johannisthal und Wuhlheide liegen, auf Schadstoffbelastungen untersucht und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet. Dazu gehörten neben Boden- und Bodenluftsanierungen auch die Sanierung von Grundwasser, wo vorwiegend leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (einschließlich Vinylchlorid, aromatische Kohlenwasserstoffe und Arsen) nachgewiesen wurden und deren Schadstofffahnen sich teilweise bis zu den Brunnen der Wasserwerke Johannisthal und Wuhlheide ausgebreitet hatten. Am 11.05.1993 wurde vom Land Berlin und dem Bund auf Grundlage der Region Industriegebiet Spree das Ökologische Großprojekt (siehe Abb.2 und Anlage 5) erarbeitet, welches aus etwa einhundert Standorten besteht. Ein Großprojekt kann von jedem Bundesland beim Bund angemeldet werden, wenn sich die voraussichtlichen Bodensanierungskosten auf 100 Millionen Euro belaufen. Abb. 2 Lageplan der Großprojektflächen [I11] 2 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Stand: 06.03.2009 1. Einleitung Am 15.12.1994 wurden vorgezogene Maßnahmen der BVS und UBA mit 41,2 Millionen € für 35 Maßnahmen bewilligt. 1995 wurde das Sanierungsrahmenkonzept für das Gebiet entworfen und am 25.01.1996 verabschiedet. Das ökologische Großprojekt wurde 1998 in 9 Teilsanierungsgebiete, für die jeweils 55,4 Mio Euro freigegeben wurden, und zwei durch die Spree getrennte Bereiche (Lose) unterteilt. Eins der Teilsanierungskonzepte des Ökologischen Großprojektes ist das Grundwassermonitoring zur Sicherung der Wasserwerke. Das Eckpunktpapier von 1999 legt öffentlichrechtliche Freistellungen für vier Grundstücke im ÖGP fest, worunter auch das Grundstück Fuststraße 11-25 fällt. Das Berliner Großprojekt sollte etwa 108 Millionen (Stand 1994) kosten, davon sind allein knapp 10% für die Teltowkanalentschlammung als Einzelmaßnahme verbraucht worden [1]. Von Beginn der Umsetzung des Großprojektes bis 2008 wurden von Bund und Land 240 Millionen für die Berliner Altlastensanierung (davon 150 Mio € für das ÖGP) ausgegeben und für die noch ausstehenden Aufgaben sind innerhalb der nächsten fünf Jahre weitere siebzig Millionen Euro zu investieren. Dann könnte das ÖGP beendet sein [23]. 3 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 2. Grundlagen 2.1 Die Bedeutung von Boden und Wasser 2.1.1 Die Wasserqualität und -belastung WW Buch WW Spandau WW Tegel WW Jungfernheide WW Kaulsdorf WW Wuhlheide WW Staaken WW Kladow WW Friedrichshagen WW Tiefwerder WW Johannisthal WW Altglienicke WW Beelitzhof Abb.3 Die Wasserwerke und die Trinkwasserschutzzonen (braun) Berlins [11] Die Qualität des Trinkwassers, nach der sich die Aufbereitung der Abwässer richtet, ist so festgelegt, dass es kühl und klar sein muss, keine Fremdstoffe und Schadstoffen enthalten und nicht korrosiv sein darf. Wasser ist eine schwindende Ressource, die sich nicht neu bildet und deshalb im Kreislauf geführt werden muss. Das Berliner Trinkwasser wird aus Grundwasser gewonnen, welches sich aus Abwasser, Sickerwasser und Regenwasser zusammensetzt [28]. Auch für den Schmutz- und den Regenwasserkanal gelten daher bestimmte Einleitgrenzwerte, die in der Berliner Liste zusammengefasst sind {A6}. Die Brunnengalerien der neun Berliner Wasserwerke und die angrenzenden Flächen sind weiträumig durch Wasserschutzgebiete geschützt, die in die Fassungszone I sowie die Anstromzonen II, III A und III B unterteilt sind. Durch die seit 1999 erlassenen Wasserschutzgebiets-Verordnungen für die im Ostteil Berlins gelegenen Wasserwerke wurden die Wasserschutzgebiets-Grenzen (Abb.3 oben, die grau gedruckten Wasserwerke sind momentan außer Betrieb) neu festgelegt und die Verbote für die jeweiligen Zonen geregelt [11]. Für das Gebiet des Bezirkes Treptow-Köpenick erfolgt der Zustrom von Oberflächenwasser hauptsächlich über die Spree und die Dahme. Beim Erreichen des Berliner Raumes ist die Spree mit eingeleiteten Abwässern aus den Lausitzer Braunkohletagebaugebieten, der Landwirtschaft, der Industrie am Oberlauf sowie durch kommunale Einrichtungen mit Pharmamitteln, Ammonium, Sulfaten, Bor, Tensiden und Nitraten vorbelastet. Die Oberflächengewässer werden aber auch durch die Direkt- oder Indirekt-Einleitung des kommunalen Berliner Abwassers verunreinigt. Mittlerweile erfolgen 99 % aller Abwassereinleitungen indirekt, das heißt über die Klärwerke. Hauptsächlich Kraftwerke, wie zum Beispiel das Heizkraftwerk Rudow, verbringen ihr 4 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 2. Grundlagen Abwasser dagegen direkt in das Gewässer. Zu den direkten Einleitern zählen auch Regenwassereinleiter sowie die Abläufe der Großklärwerke (Münchehofe über das Neuenhagener Mühlenfließ und Waßmannsdorf über den Teltowkanal) und die Überläufe der Abwasserpumpwerke oder Überpumpwerke. Weiterhin werden nicht alle Kleingärten über einen Stadtwasseranschluss versorgt, dort erfolgt auch die Abwasserentsorgung nicht über eine öffentliche Schmutzwasserkanalisation, und die Abwässer, die durch undichte Abwassersammelgruben versickern, beeinträchtigen das Grundwasser. In Summe mit den Bodenbelastungen (Kapitel 2.1.2), die durch die Strömung des Grundwassers Fahnen ausbilden, ergeben sich Vorbelastungen des Grundwassers in der Trinkwasserschutzzone, die teilweise das Reinigungsvermögen des Wasserwerks Wuhlheide übersteigen. 2.1.2 Die Bodenfunktionen und -belastungen Boden ist eine schwindende Ressource. Die Entstehung des Berliner Bodens hat nach der letzten Eiszeit begonnen. Er ist ein belebtes Porensystem aus mineralischer und organischer Festsubstanz, dessen Hohlräume mit Luft und Wasser gefüllt sind. Es bilden sich je nach Ausgangsgestein, Klimabedingungen, Geländeposition und unter dem Einfluss der Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen unterschiedliche Schichten. Für Berlin wurden die in der Bodenkunde unterschiedenen Bodentypen in Bodengesell-schaften zusammengefasst. Lockersyroseme, Regosole und Pararendzinen sind im Berliner Stadtgebiet weit verbreitete Böden. „Boden im Sinne des BBodSchGesetzes ist die obere Schicht der Erdkruste, soweit sie Träger der unten“ [bezieht sich auf §2, Abs.2 des BBodSchG] „genannten Bodenfunktionen ist, einschließlich der flüssigen Bestandteile (Bodenlösung) und der gasförmigen Bestandteile (Bodenluft), ohne Grundwasser und Gewässerbetten." [Zitat aus §2, Abs.1, BBodSchG] Somit gilt ein Schutzanspruch für Böden, die als Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen dienen, außerdem als Bestandteil des Naturhaushaltes mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen, sowie als Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften (insbesondere zum Schutz des Grundwassers). Wesentliche, die ökologischen Eigenschaften eines Bodens kennzeichnenden, Parameter sind die nutzbare Feldkapazität, die Durchlüftung, die Kationenaustauschkapazität, der pH-Wert, die effektive Durchwurzelungstiefe und die Sommerfeuchtezahl. Die Durchlüftung des Bodens ist entscheidend für das Wachstum der Pflanzenwurzeln und die Existenz und Tätigkeit der Bodenlebewesen, somit für die Forst- und Landwirtschaft, sowie den Gartenbau. Die Intensität des Gasaustausches ist abhängig vom Porenvolumen, insbesondere dem Anteil an Grobporen, sowie deren Kontinuität, von der Korngrößenzusammensetzung, vom Gefüge und vom Wassergehalt des Bodens. 5 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 2. Grundlagen Vom pH-Wert werden direkt und indirekt verschiedene Vorgänge und Eigenschaften des Bodens bestimmt. Verwitterungsvorgänge, Bodenbildungsprozesse, Aktivität und Artenspektrum der Bodenlebewesen, Huminstoffbildung, Gefügestabilität und Verschlämmungsneigung gehören unter anderen dazu. Diese Vorgänge werden durch die Veränderung des pH-Wertes aufgrund von Schadstoffeinwirkungen meist negativ beeinflusst. Unter Berücksichtigung aller Parameter wird die Kenntnis dieser Vorgänge bei der mikrobiologischen und chemischen Sanierung genutzt. Man unterscheidet zwei Arten von Bodenbelastung: - stoffliche Belastung, indem Fremd- bzw. Schadstoffe in den Boden eingetragen werden nichtstoffliche Belastung, indem Natur und Zustand des Bodens geändert wird, z.B. durch Wind- und Wassererosion, Versiegelung oder Verdichtung Zu den stofflichen Belastungen zählen unter anderem Flächen, die durch Immissionen von Gewerbebetrieben (Leckagen), aufgrund von Kriegseinwirkungen, KfzVerkehr, Aufschüttungen von Trümmerschutt, durch Tausalze oder Hundekot, Hausbrände oder durch Havarien und unsachgemäßen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen kontaminiert wurden. Je nach Nutzung der Fläche und Herkunft der Schadstoffe wird in Altablagerungen, Altstandorte, Immissionsgebiete, Rieselfelder, Landwirtschaftsflächen und Waldgebiete unterschieden [16,25]. Eine besonders große Kontaminationsfläche befindet sich im ehemaligen lndustriegürtel beiderseits der Spree in den Ortsteilen Ober- und Niederschöneweide, sowie auf ehemals gewerblich genutzten Flächen in allen Bezirken (Abb. 4), [2]. MKW-, BTEX, CyanidFahne auf die Brunnengruppe 1 bis 4 der Westgalerie Phenol-Fahne auf die Brunnengruppe 1 bis 4 der Westgalerie Mecoprop-Fahne auf die Brunnengruppe 9 der Ostgalerie MKW- / BTEX-Fahne auf die Brunnengruppe 7 der Westgalerie LCKW- / FCKWFahnen auf die Brunnengruppe 10/11 der Westgalerie Abb.4 Kontaminationsschwerpunkte des Wasserwerks Wuhlheide {Grundlage Anlage 5} 6 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 2. Grundlagen Nicht nur Bodenverunreinigungen, sondern auch Versiegelung von Böden zerstören Vegetationsflächen, Pflanzenstandorte und die Grundwasserneubildung. Es kommt zur Verhinderung des Austausches zwischen Bodenluft und Atmosphäre, Änderung von Bodentemperatur und -wasserhaushalt (Änderung des Mikroklimas) und zu einem erheblich höheren Oberflächenabfluss des Niederschlagswassers. Die fehlende Filterleistung führt zur erhöhten Schadstoffanreicherung benachbarter Böden und der Vorfluter. Außerdem kommt es zur Isolierung der Bodenlebewesen und Abtötung der schwer regenerierbaren Pilz- und Bakterienvorkommen. Die Fläche Berlins ist zu 31% versiegelt. Treptow-Köpenick ist wegen der großen Wald- und Wasserflächen der am wenigsten versiegelte Bezirk Berlins. Über den Boden hinaus können die Belastungen über bestimmte "Pfade" weiter gehen, den Wirkungspfad Boden - Mensch (resultiert aus direktem Kontakt des Menschen mit dem Boden durch orale Aufnahme beim Spielen oder durch Inhalation leichtflüchtiger Bodenschadstoffe, z.B. bei der Gartenarbeit), den Wirkungspfad Boden – Nutzpflanze (Pflanzen nehmen mit den Wurzeln Schadstoffe auf, können auch in Blätter und Früchte transportiert und dann verzehrt werden), oder den Wirkungspfad Boden – Grundwasser, wobei der Boden die Schadstoffe an das durchsickernde Wasser abgibt, das Belastung in das Grundwasser einträgt. [26, I3] 2.2 Das Wasserwerk Wuhlheide Der Bezirk Treptow-Köpenick trägt mit seinen beiden Wasserwerken Friedrichshagen und Wuhlheide erheblich zur Trinkwasserversorgung Berlins bei. Berlin deckt den Trinkwasserbedarf aus eigenen Ressourcen, weil unter der Stadt ein bis zu 60m mächtiges Süßwasserreservoir liegt und das Grundwasser mit einfachen technischen Systemen gewonnen sowie aufbereitet werden kann. Voraussetzung für ein stabiles Trinkwasserdargebot ist eine ausreichende Wasserführung in den Berliner Flüssen und Kanälen. Die Tagesdurchschnittsmenge der Wasserförderung beträgt im Wasserwerk Wuhlheide 26.000 m³. Der Wasserverbrauch ist durch den Wegfall der Industrie und die Einsparungen in den Privathaushalten von 1989 bis 2000 um 40 % zurückgegangen. Der derzeitige Verbrauch liegt bei 180 Litern je Einwohner und Tag. Das Wasserwerk Friedrichshagen ist mit einer Aufbereitungskapazität von 281.000 m3 Trinkwasser am Tag das zweitgrößte Wasserwerk Berlins. Die Trinkwassergewinnung im Wasserwerk Altglienicke wurde vor Jahren eingestellt. Das Wasserwerk Johannisthal wird nach vorübergehender Außerbetriebnahme im Oktober 2001 als Zwischenpumpwerk weiterbetrieben und soll bis spätestens 2009 wieder für die Trinkwassergewinnung zugeschaltet werden. Diese Maßnahme wurde notwendig, weil im Grundwasserzustrom aus den ehemaligen Industriegebieten Niederschöneweide/ Oberschöneweide (BMHW, Lackfabrik) und Johannisthal/Adlershof (Kühlautomat, Berlin-Chemie) diverse Schadstofffrachten mitgeschleppt werden {siehe Anlage 5}. Im Bezirk Treptow- Köpenick sind von 16.842 ha Gesamtfläche 11.855 ha als Wasserschutzgebiet ausgewiesen; 2.156 ha Oberflächengewässer gehören dazu. Die 7 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 2. Grundlagen Ausweisung von Schutzgebieten dient dem Freihalten von Bereichen hoher Grundwasserempfindlichkeit von Anlagen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial und dem Vermeiden von Neulasten. Ferner dient sie zur Prioritätensetzung bei der Sanierung von Altlasten, die im Köpenicker Teil des Bezirkes vorrangig im Bereich der Brunnengalerie A des Wasserwerkes Friedrichshagen und der West- und zum Teil Ostgalerie des Wasserwerkes Wuhlheide liegen. [11,28] Wasserwerke pumpen das Grundwasser aus dem Boden ab, bevor sie es nach der Aufbereitung zur Einspeisung in das Berliner Wassernetz einleiten. Durch die Absaugung entsteht ein Grundwassertrichter und dieser bestimmt u.a. die Fließrichtung des Grundwassers und zieht die Schadstofffahnen an (siehe Abb.4). Weil viele Schadstoffeintragsquellen in Wasserschutzzonen liegen, ist es nötig, Abwehrbrunnen zu installieren, welche die Schadstofffahnen stoppen, die sonst vom Wasserwerk aufgenommen werden und in das Trinkwasser gelangen würden. Auch das Wasserwerk Wuhlheide sollte 2006 wegen eines Anilinschadens geschlossen werden. Die Gefahr wurde abgewehrt, indem die betroffene Brunnengalerie vom Netz genommen wurde. Damit keine Galerie ausfallen muss, wenn ein Brunnen betroffen ist, sowie auch zur besseren Steuerung (Grundwassersteuerungsverordnung), wird von den Berliner Wasserbetrieben bis 2014 die westliche Hebergalerie, wo bisher neunzehn Förderbrunnen von einem im Wasserwerk erzeugtem Vakuum betrieben werden, in eine Anlage mit neun eigenbewirtschafteten Brunnen umgebaut. Der Weiterbetrieb des Wasserwerks Wuhlheide zu Trinkwasserzwecken ist möglich, da infolge der Sanierungsmaßnahmen sichergestellt ist, dass im Reinwasser ohne zusätzliche Aufbereitung die Werte der Trinkwasserverordnung nachhaltig eingehalten werden. [11] 2.3 Chemische und biologische Grundlagen Der biologische Abbau von BTEX und MKW führt zu messbaren Veränderungen der chemischen Zusammensetzung des Grundwassers. Zum Nachweis der Selbstreinigung ist die Bestimmung chemischer Grundwasserparameter erforderlich. Einige physikalische und - chemische Kennwerte in Boden und Wasser sind der ph-Wert, die Leitfähigkeit (für Boden: im wässrigen Eluat), das Redoxpotential, der Sauerstoffgehalt, der Karbonatgehalt, der Glühverlust und der Humusgehalt. Auch organische Summenparameter, wie biologischer und chemischer Sauerstoffbedarf und TOC (total organic carbon) werden zur Analyse herangezogen, um Sorbtion und Retardation wasserlöslicher Stoffe zu berechnen. Neben den Bodenarten (Korngrößenzusammensetzung: Sand, Schluff, Ton) und der Bodenfeuchte werden die Verteilung und die Konzentrationen der gesamten extrahierbaren Kohlenwasserstoffe (total extractable hydrocarbons) und der leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe (total volatile hydrocarbons) benötigt, um die Ausdehnung der öligen Phase zu bestimmen und die Menge BTEX und MKW zu berechnen, die daraus ins Grundwasser übergehen. Anorganische Substanzen. wie Schwermetalle und Metalle (As, Cd, Cr, Cu, Hg, Ni, Pb, Sn, Zn u.a.), 8 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 2. Grundlagen Anionen (Chlorid, Sulfat, Nitrat, Nitrit, Phosphat, Cyanid, Fluorid u.a.) oder Kationen (Ammonium, Borat, Natrium, Kalium, Barium, Lithium, Strontium u.a.) und organische Substanzen, Aromatische Kohlenwasserstoffe (AKW), leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW), polychlorierte Biphenyle (PCB), Phenole, Kresole, Chlorphenole, PCP und Pestizide (wie z.B. Lindan, DDT usw.) kommen sehr häufig als Belastung in Folge mikrobieller Abbauprozesse und anthropogener Eingriffe vor. Generell werden Boden und Grundwasser auf genannte Parameter untersucht, um Schadstoffquellen ausfindig zu machen. BTEX ist ebenfalls ein Summenparameter. Dabei handelt es sich um die wichtigsten Vertreter der Aromaten; Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (ortho-, meta- und para-) sowie die Trimethylbenzole (TMB), Mesitylen, Pseudocumol und Hemellitol, die bei dem Projekt Fuststraße im Boden und Grundwasser mit etwa 50 % einen erheblichen Anteil der Belastungen ausmachen.. Untersucht werden bei BTEXUntersuchungen auch die Konzentration von Styrol, Cumol und n-Propylbenzol. Bei dieser Stoffgruppe handelt es sich um toxikologisch relevante Verbindungen, die auf die Grundstruktur des Benzols zurückzuführen sind. Die Verbindungen werden als Lösungsmittel und als Zusatz von Kraftstoffen verwendet. Bei Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) handelt es sich um einen Summenparameter aus verschiedenen, überwiegend schwerflüchtigen Einzelverbindungen. Die polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind ein Stoffgemisch von über 100 Einzelstoffen, die bei unvollständiger organischer Verbrennung entstehen. [28] Unter aeroben Bedingungen bauen die gewöhnlich im Boden vorhandenen Mikroorganismen BTEX und MKW ab. Die aromatischen Verbindungen können nicht als Cund Energie-Quelle genutzt werden, wenn sie sich in anaeroben Sedimenten befinden. Zum anaeroben Abbau von BTEX und PAK als Substrate sind nur manche Eubakterien und Archaebakterien (Azoarcus sp., Pseudomonas sp., Geobacter sp., Rhodopseudomonas palustris, Desulfoarculus, Desulfovibrio, Thauera aromatica, u.a.) in der Lage. Diese müssen doch zunächst kultiviert werden und sind sehr anspruchsvoll, zum Beispiel thermophil. Daher findet unter natürlichen Bedingungen selten ein anaerober Abbau statt. 9 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 3. Veranlassung 3.1 Sanierungshintergrund Grundstück Fuststraße Das 10.400m² große Grundstück in der Fuststraße liegt auf einer fast ebenen Sandfläche im Warschau-Berliner Urstromtal, welches von den Vorflutern Spree und Dahme sowie vom Teltowkanal und vom Britzer Zweigkanal durchflossen wird. Auf Grund des geringen Grundwasserflurabstandes im Urstromtal von durchschnittlich zwei bis drei Metern und der durchlässigen Sande als Grundwasserleiter besteht bei Kontamination des Bodens eine hohe Gefahr für das Grundwasser und damit für das Berliner Trinkwasser, welches aus Uferfiltrat bzw. Grundwasser gewonnen wird, denn die Fuststraße befindet sich im Einzugsgebiet von zwei Wasserwerken. Die nächsten drei Entnahmebrunnen (TB8, TB7, TB10; siehe Anlage 1) der Brunnengruppe 7 der Westgalerie des Wasserwerks Wuhlheide liegen nur 150m entfernt (Abb.5). Das etwa 10.400 m² große Sanierungsgrundstück, Objektnummer 202 im ÖGP, ist Teil des ökologischen Großprojektes “Industriegebiet Spree” und im südöstlichen Berliner Bezirk Treptow-Köpenick gelegen. Das Grundstück ist Bestandteil der Gemarkung Köpenick, Flur 490, Flurstück 104. Legende: Kreuzmarkierung: Sanierungsgrundstück Schildkrötenmarkierung: Wasserwerk Wuhlheide Brunnengalerie Abb. 5 Lageplan [Falk, Stadtatlas Berlin, 12. Auflage] Die Bauarbeiten der Germania GmbH an einem Einkaufszentrum in der Fuststraße 110 sind fast abgeschlossen, denn dort wurde keine erhebliche Bodenbelastung festgestellt. Auf dem Grundstück Fuststraße 11-25, 12459 Berlin wurden horizontal wie vertikal Boden- und Grundwasserschäden, insbesondere flüchtige monoaromatische Kohlenwasserstoffe, überwiegend Toluol, erkundet. Der Untergrund ist bereichsweise unter anderem auch mit Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) und Naphtalin kontaminiert; genaue Messwerte werden im Kapitel 4 genannt. 10 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 3. Veranlassung Die Historie des Grundstückes gibt Hinweise auf die Ursache der Bodenbelastung, denn die industrielle Entwicklung des Standortes begann bereits in der Gründerzeit. Belegt ist, dass die Fläche von 1911 bis 1920 als Druckerei (Paragon), von 1920 bis 1940 als Lagerplatz für Beleuchtungsgegenstände und von 1940 bis 1945 von der Lackfabrik Dr. Werner genutzt wurde. Nach 1945 bis 1990 war das Grundstück im Besitz des VEB Haushaltsgeräteservice (HGS). Zeitgleich wurde auf dem Grundstück von 1940 bis 1960 ein Tanklager betrieben, das als die Hauptursache für die Belastung gilt, denn 1980 kam es beim Heben der Tankbehälter zu einer Haverie, bei der Lösemittel, Harze und Teerprodukte freigesetzt wurden. Die Haushaltsgeräteservice GmbH (vorher VEB) blieb bis 1997 auf dem Grundstück. Von da an haben diverse Gewerbetreibende Gebäudeteile auf dem Grundstück genutzt. Bis 30.09.2008 waren verschiedene Gebäudeteile an die Firma Topas, die Tischlerei Trcinski, Berliner Gala Veranstaltungsservice und eine Bau GmbH vermietet. Für den Standort ist nach Abschluss der Baumaßnahme von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft GmbH (TLG) eine Nutzung als Materiallager vorgesehen. Das Grundstück an der Fuststraße wird östlich durch die Rummelsburger Landstraße und im Norden durch die Mentelinstraße begrenzt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich die Kleingartenanlage „Kleine Aue“ (Abb.5). Die verbliebene Bebauung des Grundstücks Fuststraße ist der Anlage 1 Lageplan zu entnehmen. 3.2 Rechtliche Veranlassung – Sanierungsanordnung und Finanzierung Die Altlastensanierung betrifft eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen, z.B. das Vermeidungs- und das Verursacherprinzip, das Umweltrahmengesetz, die Wasserschutzverordnung, die LAWA, die LAGA, das Immissionsschutzgesetz (BImSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge), wie auch das Gesetz zur Ermittlung von Immissionen in Untersuchungsgebieten (BImSchVwV), zeitgleich das Landes-Imissionsschutzgesetz (LImSchG), sowie die Ta Luft - Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft, außerdem die Grundwassersteuerungsverordnung und aufgrund der Schadstoffe besondere Arbeitsschutzgesetze, sowie zahlreiche Naturschutzgesetze. Nach BBodSchG §9 werden die Wasser- und Bodenuntersuchungen vom ReferatIIIC angeordnet und durchgeführt, meistens betrifft das Verdachtsflächen, die im Bodenbelastungskataster für Berlin aufgeführt sind. Auf den Schadstoffverdacht bestätigende Untersuchungen folgt eine Sanierungsanordnung nach § 10 Absatz 1 in Verbindung mit §4 Absatz 3 des BBodSchGesetzes. Für das Grundstück liegt seit dem 22.05.2007 eine rechtsgültige Sanierungsanordnung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (SenGUV) vor [3]. Am 02.10.2007 wurde die iwb Ingenieurgesellschaft mbH damit beauftragt, die Planungs- und Ausschreibungsunterlagen für die Bodensanierungsmaßnahme zu erarbeiten. Laut Sanierungsanordnung soll ein Bodenaustausch bis zu ei11 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 3. Veranlassung ner Tiefe von 11 m unter vorh. GOK erfolgen. Bei einem mittleren Geländeniveau von NHN +35,00 m ergibt sich damit ein eine Tiefe von NHN +24,00 m. Die laterale Ausdehnung des Bodenaustausches entspricht dem Umriss der geplanten Baugrube. Die zu sanierende Fläche ist 2100m² groß. In der Regel muss der Verursacher bzw. Grundstückseigentümer die Kosten der Maßnahme tragen. Anders ist es beim Freistellungsverfahren, bei dem das Land Berlin und der Bund 90% der Finanzierung übernehmen und sich diese Summe 25:75 teilen. Bei öffentlich-rechtlichen Verträgen außerhalb des Freistellungsverfahrens beteiligt sich Berlin zu 40% und der Bund zu 60% an den Kosten. Die Refinanzierung der Baumaßnahme Fuststraße übernimmt nach Eckpunktpapier zu 100% die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben für die TLG. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz refinanziert der BvS 25% der Kosten. 3.3 Zielstellung der HGS- Maßnahme Das Sanierungsziel lautet gemäß Sanierungsanordnung, dass im Grundwasser die Geringfügigkeitsschwellenwerte von 20 μg/l BTEX und von 1 μg/l Benzol ohne hydraulische Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der 100 mg/kg- Isokonze bis zu einer Tiefe von 11m unter Geländeoberkante (GOK) dauerhaft eingehalten werden sollen. Die derzeit in Betrieb befindliche hydraulische Sanierungsmaßnahme sowie das Grundwassermonitoring soll während und nach der Bodensanierung fortgeführt werden, damit das schadstoffbelastete Grundwasser nicht vom Grundstück abströmt. 3.4 Die beteiligten Unternehmen Das Grundstück Fuststraße 1-25 gehört der Treuhandliegenschaft Immobilien GmbH (Teilstück an TLG verkauft von GPU + GERMANIA-Projekt Fuststraße GbR, der Rest sind alte Treuhandliegenschaften). Die TLG ist der Auftraggeber für alle beteiligten Firmen und wird vertreten durch Herrn Dr. Kucht. Geplant und vorbereitet wurde das Projekt von Herrn Dr. Reusing von envi sann, als Fachplaner vor Ort sind Herr Marquordt und Herr Pinkernelle vom iwb Büro beschäftigt. Seit angeordneter Sanierung fungiert die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (SenGesUmV: Herr Rauch, Frau Blach) bei diesem Projekt als Ordnungsbehörde und Finanzier für den Bund. Der Bund, vertreten durch Herrn Zimmermann von der BvS(ACOS), refinanziert die gesamte TLG-Maßnahme. Von SenGesUmV und der BvS wurde als Projektcontroller Herr Thonke von der Firma TAUW zur Überwachung der Berechtigung von Rechnungen und Verlauf sowie Änderungen im Bauablauf beauftragt (Abb.6). 12 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 3. Veranlassung Abb.6 Baustelleninformationstafel [Foto] Bevor eine Firma einen Auftrag erhielt, wurden Vergabeformalitäten und die Finanzierung unter den genannten Parteien nach Vorschlag von envi sann geklärt. Die Vergabe wurde nach Eingang der Antworten auf die Ausschreibung über ein Punktesystem geregelt, welches Leistungen und Kosten der Bewerber gegenüberstellte. Somit ist Heilit Umwelttechnik(HUT) die mit dem Bau beauftragte Firma, vor Ort sind Herr Lück und Herr Brozio Ansprechpartner. Die iwb-Fachplaner überwachen die Baufirma, die Entsorgung, die Beweissicherung und den Baugrundgutachter und sind dabei Herrn Thonke Rechenschaft schuldig. Alle Leistungen, die Heilit nicht selbst vollbringt, werden an Subunternehmen abgegeben. Die fehlenden Gebäude wurden von der Firma Horn&Müller zurückgebaut. Die GWRA wird von der Firma Züblin betrieben, die Bodenluftreinigungsanlage von der Delta GmbH, die Baugerätschaften lieferte Firma Frederich. Die Fa BLM Geotest und Dipl. Ing. Umpfenbach wurden von envi sann mit der Bodenuntersuchung und zuletzt die Labore gefta und Argus mit der Schadstoffmessungen des Wasser beauftragt. Das Labor Argus ist für die Fremdüberwachung des Wassers zuständig, Gefta übernimmt die Eigenüberwachung, wodurch Eigen- und Fremdleistung als Plausibilitätsprüfung genutzt werden können. Vom Engelmann Brunnenbau GmbH wurden zwei zusätzliche Brunnen errichtet und von der AZBA GmbH überprüft. Mit der Beweissicherung wurde das Ingenieursbüro Gersdorf betraut. Die Schutzbekleidung und Bodenluftmessgeräte wurden von MSA Auer geliefert und von Heilit mit Excel ausgewertet. Der kontaminierte Boden wird von der SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/ Berlin mbH (Herr Dr Döring) eingestuft, je nach Annahmewert einem Entsorger zugewiesen und von Heilit an die Entsorgungsanlagen zur Reinigung in Bodenwaschanlagen, mikrobiologische Anlagen oder thermische Anlagen geschickt. Die Substratbeimischung findet in der Bodenmischanlage Niederlehme statt. Die zuständige Wasserbehörde ist die Senatsverwaltung für Gesundheit- Umwelt und Verbraucherschutz, Abt. IID1, Integrativer Umweltschutz. Herr Berger von der Abfallbehörde Senatsverwaltung für GesundheitUmwelt und Verbraucherschutz Abt. IIC3 ist für die Überwachung der Entsorgung der 13 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 3. Veranlassung nicht mit Altlasten behafteten Abfälle zuständig. Außerdem haben die Immissionsschutzbehörde Senatsverwaltung für Gesundheit- Umwelt und Verbraucherschutz Abt. IIC4 (Rose), sowie das Immissionsmonitoring Dr Lüdersdorf Ammon, die Arbeitsschutzbehörde Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz u technische Sicherheit Berlin (Herr Klug kontrolliert stichprobenhaft die Baustelle u. -arbeiter) und das Bezirksamt Amt für Umwelt und Natur Bezirksamt Treptow-Köpenick (Frau Ahrens) einen Einfluss auf das Sanierungsprojekt. Genauere Informationen sind der Adressliste der Beteiligten {Anlage 2} zu entnehmen. 14 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen zur Schadstoffbelastungssituation in der Fuststraße von 1994 bis 2009 4.1 Allgemeine Vorgehensweise Der Bodenschaden musste zunächst erkundet werden, um die Schadstoffquelle und den Verlauf der Schadensfahne ausfindig zu machen. Dazu waren Wasser- und Bodenproben nötig. Außerdem wird die Bodenluft untersucht. Grundsätzlich wird in Berlin im Rahmen des ÖGPs seit 1994 ein jährliches Grundwassermonitoring durchgeführt, welches die ersten Daten für die Verdachtsfläche Fuststraße lieferte. Als sich der Verdacht bestätigte, gab es für eingrenzende Grundwasserbeprobungen die Möglichkeit, bereits vorhandene Brunnen sowie Grundstücksmessstellen zu nutzen oder über Kleinrammkernbohrungen Wasser zu entnehmen und natürlich das Anlegen von neuen Brunnen mit anschließendem Pumpversuch. Das Anlegen neuer Brunnen ist oft notwendig, weil Altanlagen meist nicht bis in die erforderliche Tiefe reichen und das vorhandene Messnetz zu grobmaschig ist, um damit eine Quelle exakt eingrenzen zu können. 4.2 Grundwasseruntersuchungen Abb.7 GWRA-Container mit Stripturm bis 2002 [Archiv SenGUV] Bis Februar 2004 wurde ein Messstellennetz von 24 Einzelpegeln im Vierteljahrestakt beprobt. Die Schadstoffkonzentrationen von BTEX, MKW, Naphtalin und PAK, sowie aggressiver Inhaltsstoffe, die auf Schwefelwasserstoff zurückgeführt wurden, veranlassten die ersten Abwehrmaßnahmen, wie den Aufbau einer örtlichen Grundwasserreinigungsanlage der Firma Bartezko (Abb.7 oben) als einstufige Stripanlage mit Wasseraktivkohle für die beiden Abwehrbrunnen (SB1 und SB 2) am 07.11.1995 und die zeitweilige Reinfiltration des gereinigten Prozesswassers über drei Infiltrationsbrunnen im Anstrom der Schadstoffquelle [47]. Die in diesem Zeitraum maximal ge- 15 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen messenen BTEX-Belastungen im Grundwasser an den bis dahin existenten Messstellen in den Jahren 1995 und 1996 betrugen • • • 1995: 6,5-10m unter GOK: 1996: 6,5-10m unter GOK: 1996: 6,5-10m unter GOK: 16000 µg/l BTEX an SB2 32000 µg/l BTEX RP2a 38000 µg/l BTEX an SK5 [22]. Im Laufe der Jahre wurden fünf weitere Sanierungsbrunnen errichtet und zugeschaltet [13]. Von Februar bis August 1999 wurde die GWRA für einen Pilotversuch zur Grundwassersanierung durch Kombination der regenerativen Schadstoffadsorbtion an polymere, vollständig regenerierbare Adsorberharze, die als Ersatz für die Wasseraktivkohle auszuprobieren waren, mit einer nachgeschalteten biologischen Regeneration genutzt [48]. Die Eingangswerte beliefen sich auf 7000µg/l BTEX. Erst nach einer Optimierung der Mineralsalzversorgung und der Temperatur erreichte die Biomasse die erforderliche Aktivität, um die Ablaufwerte unter Nachweisgrenze zu senken. Abb.8 Wirbelschichtreaktor ab 2002 [Archiv SenGUV] Im Jahr 2000 führten pastöse Stoffe zu einem erhöhten Wartungsaufwand der Anlage. In einem Feldversuch im Oktober wurde die Wirksamkeit eines Anthrazitfilters an Sicherungsbrunnen 3 getestet. Erst mit zwei nacheinander geschalteten Filtern konnte ein Abscheidgrad von mehr als 90% erreicht werden [6]. Ein weiteres Mal wurde die GWRA wegen biologischer Schleimbildung auf den Siebböden 2002 durch den zusätzlichen Einsatzes eines Wirbelschichtreaktors und Wasseraktivkohle optimiert (Abb.8 und Abb.9). 16 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen Abb.9 Siebboden mit Schleimbildung [Archiv SenGUV] Im September 2003 wurde ein einmonatiger Pilotversuch zur Brunnenregenerierung mittels Hydropuls durchgeführt [22], da die Filterschlitze mit Bioschleim zugesetzt waren. Hierbei wurden energiereiche Impulse mit niedriger Frequenz und sehr kurzer Dauer verwendet. Die Impulse entstehen im Brunnen durch kurzfristiges Entspannen von relativ geringen, aber unter hohem Druck stehenden Gasmengen auf Umgebungsdruck. Sie breiten sich wellenförmig und nach allen Seiten im Brunnenmedium aus. Die Wirkung aufeinander folgender Impulse und Reflexionen führt sowohl zum Lösen als auch zum Zerkleinern von Ablagerungen im Brunnen und seiner Umgebung [19]. SB 1 wurde bereits zweimal erfolgreich regeneriert, während die Sicherungsbrunnen 3 und 4 stillgelegt werden mussten. 2005 wurde am Sicherungsbrunnen 1 eine Vollanalyse durchgeführt, die zeigt, dass der Brunnen die Schadstoffe aufnimmt {A3, Tabelle 2}. Das im Jahr 2005 begonnene Untersuchungsprogramm sollte die Grundlagen für die Vorgehensweise bei der angeordneten Sanierung auf dem Betriebsgelände Fuststraße, wie z. B. Umfänge eines intensiven Bodenaustauschs und Wirksamkeit der Infiltration liefern. Zunächst wurden In-Situ Grundwassersondierungen im Direct-PushVerfahren durchgeführt, die der direkten und tiefenspezifischen Entnahme von Grundwasserproben zur Profilierung der Grundwasserqualität dienen. Sie ermöglichen die zeitnahe Kartierung einer Schadstofffahne (Abb.9). Die in-situ- Untersuchungen wurden vom 29.05. bis 03.08. 2006 an fünf Bohransatzpunkten meterweise im Bereich 5 bis 11m unter GOK durch die Firma BLM Geotest vorgenommen [54], die vom 16.06. bis 20.06.2006 zusätzlich eine Grundwasserbeprobung an neun weiteren Bohrpunkten durchgeführt und mehrere zusätzliche Grundwassermessstellen errichtet hat [7]. Die Tiefenangaben sind auf die Messungen von Herrn Dr. Umpfenbach zurückzuführen, der auch die Bohransatzpunkte lage- und höhenmäßig festgelegt hat [5]. Im Oktober 2006 wurden die neuen Messstellen im Rahmen des Grundwassermonitorings beprobt. Als alle Daten zusammengestellt waren, zeigte sich, dass sich der Schadensherd längs von Nord nach Süd unter dem Gebäude 5 erstreckt, denn an B8, B9 sowie B6, 7,5 bis 8,5m unter GOK, mit bis zu 367.827µg/l und an TB 6 OP mit 54.400µg/l BTEX (30,7m NHN) liegen u.a. die höchsten Kontaminationen vor {A3, Tabelle 4}. Außerdem wird die nördlich verlaufende Schadstoffahne mit Werten zwischen 20 und 100µg/l BTEX durch die Sicherungsbrunnen SB1 und SB2 erfolgreich am Abstrom gehindert, denn an den Brunnen wurde keine Belastung nachgewiesen {A3, Tabelle 3}. SB6 und SB7 sind ebenfalls nicht mehr in Betrieb. SB6 konnte bis dahin soviel Wasser fassen, dass das Sediment bis auf einen BTEX-Restgehalt von 12mg/kg ausgewaschen ist (siehe weißer Fleck Abb.13), während sich im Grundwas17 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen ser an gleicher Stelle bis zu 130.000µg BTEX pro Liter nachweisen lassen {A3, Tabelle 4}. Exemplarisch für Abstrom (B35) 6000 BTEX in BTEX 60000 in µg/l 50000 5000 40000 4000 30000 3000 20000 2000 10000 1000 0 mg/kg 0 4 6 8 10 12 Tiefe [m] Grundwasser [µg/l] Boden [mg/kg] Abb.10 Diagramm BTEX Belastung Grundwasser und Boden an Bohrpunkt B35 6-7m unter GOK Exemplarisch für die Schadensquelle (B17) 400000 40000 35000 30000 25000 BTEX 20000 in mg/kg 15000 10000 5000 0 300000 BTEX 200000 in µg/l 100000 0 4 6 8 10 12 Tiefe [m] Grundwasser [µg/l] Boden [mg/kg] Abb.11 Diagramm BTEX Belastung Grundwasser an GWMS17/05 und Boden an Bohrpunkt B17 Nach Beurteilung der Grafiken, in denen die Werte der Bohrpunkte und Messstellen der Wasseranalytik denen der Bodenanalytik gleicher Tiefe gegenüber stehen, liegt die Bohrung B35 am Rand Wuhlheide im Abstrom, denn die hohe Grundwasserbelastung von 55.125 µg/l in Verbindung mit der niedrigen Bodenbelastung (27mg/kg BTEX) bedeutet, die Schadstoffe sind nur in gelöster Form im Grundwasser, aber nicht an das Sediment adsorbiert (Abb.12 und 13), während sich die Bohrung B17 in 18 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen der Schadensquelle befindet; die Werte der Beprobungen des Wassers an GWMS17/05 53.540 µg/l und des Bodens an B17 (15.583mg/kg) korrelieren, wie im Diagramm (Abb.11) dargestellt ist {A3, Tabelle 3,4 und 16}. Gebäude5 Abb.12 BTEX-Belastung 2006 [34] Die Leistungen zur Errichtung und den Betrieb einer GWRA wurden 2007 neu ausgeschrieben, da westlich von der Schadensquelle drei neue Sanierungsbrunnen mit einer Förderate von 11 m³/h (SB 8 mit 4 m³/h, SB9 mit 4 m³/h und SB 10 mit 3 m³/h) errichtet wurden [50]. Eine weitere Grundlage bildete das Grundwassermonitoring 2007 {A3, Tabelle 5}. Ein Fließbild der neuen Reinigungsanlage ist als Anlage 9 enthalten. 19 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen Zur Durchführung der aktuellsten tiefenorientierten Grundwassersondierungen wurde mittels Kleinbohranlage je ein Hohlrohrgestänge mit einer Filterspitze in die gesättigte Zone bis einer Endtiefe gebohrt, die an der Untergrenze des organoleptisch auffälligen Bereichs ausgerichtet war, um die Kontamination vertikal einzugrenzen. Dort wurde der Filter, der während des Rammens von einem Schutzrohr umgeben war, auf einer Länge von einem Meter geöffnet. Mit einer Fußventilpumpe wurden die sechs Grundwasserproben entnommen und mit den dreitägigen Laboruntersuchungen am 10.02.09 begonnen. Die Beprobung der neuen Grundwasserreinigungsanlage findet hinter dem ersten Aktivkohlefilter statt. Die monatliche Untersuchung der Wasserproben aus den Zu- und Abläufen der Anlage erfolgt bei der Eigenüberwachung im gefta-Umweltlabor mittels hochauflösender Gaschromatografie nach DIN 38407-F-9 zur Bestimmung der qualitativen Zusammensetzung des AKW- Standards. Die Fremdüberwachung übernimmt bis Ende 2009 die Firma Argus Umweltbiotechnologie GmbH. Vergleicht man beispielsweise die Februarwerte der Fremd- und der Eigenüberwachung, erkennt man, dass sich die Daten aufgrund unterschiedlicher Bezeichnungen schlecht vergleichen lassen, wie die unten dargestellten Tabellen zeigen. Tabelle 1 Februarwerte Fremdüberwachung Argus GWRA (< NG = kleiner Nachweisgrenze) [Bericht Argus 27.02.09] in µg/l Zulauf SB1 Zulauf SB2 Zulauf SB8 Zulauf SB9 Zulauf SB10 Ablauf Anlage Benzol 18,8 269 143,5 898 786,8 < NG Toluol < NG 1,4 < NG < NG < NG < NG Ethylbenzol 1,3 < NG 40,6 45,9 199 < NG m,p-Xylol 2,4 52,6 16,7 124 108 < NG o-Xylol 7,6 147 38,8 312 337 < NG 1,3,5 – Trimethylbenzol 1,1 20 13,6 61,1 70,7 < NG 1,2,4 - Trimethylbenzol 1,2 11,1 3,8 47,8 15,3 < NG 1,2,3 - Trimethylbenzol 3,9 26,3 10,2 167 35,1 < NG Isopropylbenzol 1,3 5,5 17,3 124 15,1 < NG Summe AKW < NG 5,1 2,5 16,2 6,6 < NG Es ist ersichtlich, dass die Messwerte der Eigenüberwachung niedriger ausfallen, als die der Fremdüberwachung. Allein die Benzolwerte der Tabelle 1, die nur ein Teil der BTEX-Summe ausmachen, liegen schon höher, als die gesamte BTEX-Summe der Eigenüberwachung, was besonders an Sicherungsbrunnen 9 auffällt, da hier die Messwerte über 300µg/l voneinander abweichen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Einzelmessungen bei der Eigenüberwachung stetig nach unten abgerundet worden sind, bevor die Summe BTEX gebildet wurde. Momentan sind die Si20 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen cherungsbrunnen SB1, 2, 8, 9 und 10 in Betrieb. Der Durchsatz der Anlage beträgt 21,5m³. Die GWRA-Prüfwerte der Fremd- und Eigenüberwachung 2009 sind in Anlage 3 nachzulesen. Tabelle 2 Ergebnisse Eigenüberwachung vom 10.02.09 [34] Brunnen Förderleistung Summe BTEX Summe TMB Summe BTEX/TMB m³/h in µg/l in µg/l in µg/l SB1 1 12,4 6,4 18,8 SB2 4 221 48 269 SB8 6 109,7 33,8 143,5 SB9 6 543 355 898 SB10 4,5 714,7 72,1 786,8 Ablauf GWRA 21,5 <NWG <NWG <NWG 4.3 Bodenuntersuchungen Die ersten Untersuchungsergebnisse von Bodenproben liegen von 2002 vor. An Messstelle P3n (siehe Abb.12 im roten Kreis) wurde die erste Probe genommen, die keine Belastung ergab. Deshalb wurde eine weitere Messung im Innenhof vorgenommen. In 6-10 Metern unter GOK wurden 68,3mg/kg BTEX und 39mg/kg MKW nachgewiesen [22]. Da die Grundwassergefährdung von den aus dem Boden gelösten Schadstoffen ausgeht, waren hierzu Untersuchungen zum Löslichkeitsverhalten der BTEX notwendig. Wegen der Leichtflüchtigkeit der Schadstoffe waren weniger aufwendige Eluatuntersuchungen von Bodenproben nicht möglich. Stattdessen wurden die Untersuchungen 2005/2006 als Säulenversuche mit unterschiedlich hoch kontaminiertem Bodenmaterial durchgeführt. Die Liner wurden stehend zum Labor transportiert. Die überstehende Wassersäule wurde im Labor mit Schlauchpumpe abgenommen und die Höhe der Sedimentfüllung im Liner sowie die Menge an abgepumptem Wasser im Protokoll festgehalten. Die Liner wurden vollständig mit feinem Filterkies aufgefüllt und verschlossen. Das in der Säule vorhandene Wasser wurde von unten durch frisches Wasser (ca. 4ml/min x cm²) ersetzt. Aus der verschlossenen Säule wurde das verdrängte Grundwasser über Aktivkohle (ca10g) abgeleitet und gesammelt. Dann folgte die Bestimmung des Eluatvolumens und der BTEX-Konzentration im Eluat, im Boden der Säule und auf Aktivkohle vor und nach der Entwässerung der Säule im Kühlschrank nach Ablauf der vorgegebenen Verweilzeit. Die Standzeit der mit unkontaminiertem Grundwasser gefüllten Säulen unterschiedlicher BTEX Belastung variierte leicht, denn die Durchströmung des Bodenkörpers wurde vernachlässigt. Als Maßstab für die Standzeit diente eine Entfernung von 10m (1000mg/kg BTEX-Isokonze zur geschätzten 0mg/kg BTEX-Isokonze). Mit einer Abstandsgeschwindigkeit von 0,61 m am Tag ergibt sich in 10m Entfernung zum Schadstoffkern eine maximale Verweilzeit 21 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen von 15 Tage. Da zwei Säulen parallel beprobt wurden, verkürzte sich die Standzeit auf 8 Tage. Abb.13 Lageplan mit flächenmäßiger Darstellung der maximalen Bodenbelastungen BTEX über alle Tiefenlagen 2006 [34] Es wurden 47 Bodenproben auf BTEX, sowie acht Bodenproben auf PAK und 14 Proben auf MKW analysiert {A3, Tabelle 16, 17, 18}. Die genannten Untersuchungen ergaben ein detailliertes Bild des Schadensbereichs mit einer Höchstbelastung von 15.583mg/kg BTEX an B17, 7 bis 8m unter GOK (Abb.13). Die Schadensquelle konn22 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen te somit eingekreist werden, doch um die exakte Ausweitung der Schadstofffahne zu ermitteln, ergab sich weiterer Erkundungsbedarf im Randbereich des Innenhofes. Tabelle 3 Ermittelte BTEX-Masse pro Meter Boden 2005/2006 [35] m u GOK 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-11 Summe BTEX Gesamtmasse (t) 0,14 1,39 5,82 2,89 1,33 1,00 12,58 Zusammengefasst je Meter Boden ergeben die Messwerte die in Tabelle 3 dargestellte Gesamtmenge. Addiert mit den Messwerten von unter 5m und über 11m sind etwa 13 Tonnen BTEX zu entfernen. Die Sondier-, Probenahme- und Vermessungsarbeiten im Februar 2008 wurden von der Engelmann Brunnenbau GmbH ausgeführt. Zwei Kleinrammkernbohrungen (<100mm) wurden innerhalb der Gebäude vorgenommen und direkt nach Ziehen der Sonde wurde je eine Bodenprobe entnommen. Im Hofbereich außerhalb der bestehenden Gebäude wurden 13 Rammkernbohrungen im Durchmesser >100 mm durchgeführt. Beim Rammkernbohren wird ein Kernrohr von 1 bis 2 m Länge (Abb.14) mittels einer Schlagvorrichtung in den Untergrund eingetrieben. Dies kann über Schwerkraft im freien Fall an einem Stahlseil, sowie auch über ein Gestänge oder unter Pressluft schlagend erfolgen. Das Bohrgut bleibt im Kernrohr stecken und wird nach dem Ziehen desselben durch Schläge gegen die Rohraußenseite herausgerüttelt. Rammkernbohrverfahren dienen zur detaillierten Aufnahme des Untergrundprofils der Bodenschichten. Das Verfahren liefert im feinkörnigen Lockergestein durchgehende Bohrkerne von meist guter Qualität. Im Bohrkern bleiben auch dünne Schichten erhalten. Die Tiefenlage der einzelnen Schichten ist relativ exakt zu ermitteln. Die Qualität des Bohrgutes bleibt in bindigen Böden und feinkörnigen Sanden auch unter der Grundwasseroberfläche erhalten. Allerdings nimmt der Bohrfortschritt mit zunehmender Festigkeit oder Lagerungsdichte des Bodens stark ab, gleichzeitig wird das Bohrgut zunehmend erwärmt. Die Bodenproben wurden zur geologischen Einstufung und zur mineralogischen Analytik weitergeleitet und die Ergebnisse den iwbBauplanern und envi sann übermittelt. Des Weiteren wurde die bodenmechanische Eignung des Materials überprüft, z.B. dass es eine gute hydraulische Wegsamkeit aufweist, frostunempfindlich ist und sich durch das Ziehen der Rüttelsenkkästen gut verdichten lässt. 23 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen Für die Baumaßnahme wurden folgende Kriterien im Rahmen der Qualitätskontrollen dokumentiert: • • • • Nachweis der Schadstofffreiheit: LAGA M 20 (Fassung 05.11.2004), Z0 Eignungsnachweise, Bodenansprache (z.B. Liefermaterialien: Böden) Kornverteilung, Wassergehalt, Dichtbestimmung, Proctorversuch Lastplattendruckversuch Abb.14 Foto Rammkernsonden unterschiedlicher Längen Der zur Sanierung vorgesehene Schadensherd und somit auszutauschende Bodenbereich erstreckt sich über einen Tiefenbereich von ca. 6 m bis 11 m unter GOK. Vor dem Hintergrund möglicher Entsorgungswege sowie zur Ausweisung der Schadstoffgehalte im Untergrund im Bereich des ehemaligen Schornsteins wurden zur Gewinnung von Bodenproben sieben Linerbohrungen (Trockenbohrung mit Bohrlochdurchmesser 273 mm) unter meterweise Gewinnung von Linern (PE-Rohr, DN100) vorgenommen {A3, Tabelle 19}. Das Verfahren eignet sich mit Linern gut zur Probennahme im gesättigten Bereich. Kernbohrungen mit Liner liefern die am wenigsten gestörten Bodenproben aller gängigen Bohrverfahren, insbesondere beim Einsatz geschlossener Probenentnahmesysteme. Die Kontaminationen im Randbereich des Kernes werden vermieden. Die Bohrkerne sind ohne Veränderungen begrenzt lagerbar. Es ist eine Beprobung ohne Sauerstoffzutritt z.B. für Schwermetallspezifikationen durchführbar, denn die Liner können im Bedarfsfall unter Schutzgas geöffnet werden. Besonders zu betonen ist, dass die Verluste an flüchtigen Stoffen bei diesem Verfahren im Vergleich am geringsten sind. Geschlossene Systeme erlauben eine Beprobung unterhalb von Stau- oder Sickerwasserhorizonten ohne Verunreinigung der Proben. Das Verfahren ist allerdings teuer, auch weil der notwendige gekühlte Transport von Kernen, die erst im Labor geöffnet werden, aufwendig ist und ein zusätzlicher Aufwand durch das Öffnen der Kunststoffschläuche oder -liner entsteht, zudem müssen diese entsorgt werden. Außerdem besteht beim Öffnen der Hülse dann doch die Gefahr des Verlustes an leichtflüchtigen Stoffen. Bereits kleinere Störkörper, z.B. Steine, können den Schlauch beschädigen oder seine Füllung verhindern, deshalb wur24 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen den die Liner vor Ort aufgeschnitten. Die gewonnenen Bodenproben wurden zur weiteren Untersuchung arbeitstäglich in das Labor der AZBA GmbH geliefert. Im Hinblick auf die anstehende Entsorgung des im Rahmen der Bodensanierung auszukoffernden Bodens wurden sieben Liner à fünf Bodenproben aus der gesättigten Bodenzone und weitere sieben Bodenproben aus der ungesättigten Bodenzone nach folgendem Parameterspektrum (LAGA) untersucht [42]: Feststoffuntersuchungen: ¾ Arsen, Blei, Cadmium, Chrom (gesamt), Chrom IV, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Zink, Cyanide (gesamt), MKW, EOX, LHKW, BTEX, PAK, PCB, Kobalt, Zinn Eluatuntersuchungen: ¾ pH-Wert, Leitfähigkeit, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom (gesamt), Chrom IV, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Zink, Cyanide (gesamt), Chlorid, Sulfat, Phenolindex Tabelle 4 Einige Zuordnungswerte nach LAGA: Feststoff für Boden [I16] Parameter Dimension ph-Wert (niedrige pH-Werte allein kein Ausschlusskriterium, bei Überschreitungen Ursache prüfen) Z0 Z 1.1 Z 1.2 Z2 5,5 - 8 5,5 - 8 5-9 -- EOX mg/kg 1 3 10 15 Kohlenwasserstoffe mg/kg 100 300 500 1000 Summe BTEX mg/kg <1 1 3 5 Summe LHKW mg/kg <1 1 3 5 Summe PAK n. EPA mg/kg 1 5 152) 20 Summe PCB (Congenere nach DIN 51527) mg/kg 0,02 0,1 0,5 1 Blei mg/kg 100 200 300 1000 Nickel mg/kg 40 100 200 600 Quecksilber mg/kg 0,3 1 3 10 Zink mg/kg 120 300 500 1500 Cyanide gesamt mg/kg 1 10 30 100 1) 1) Einzelwerte für Naphthalin und Benzo-[a]-Pyren jeweils kleiner als 0,5. 2) Einzelwerte für Naphthalin und Benzo-[a]-Pyren jeweils kleiner 1,0. Vorerst wurden die sieben Linerproben als Z0 eingestuft, denn es konnte kein BTEX nachgewiesen werden {Anlage 3, Tabelle 21}. Dabei standen die Ergebnisse im Widerspruch zu den zwölf in head-space-Gefäßen genommen Bodenproben. Deutlich 25 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen zeigte sich, dass Toluen und Xylen die Hauptbelastung ausmachen. Bei diesen Proben lagen die BTEX-Gehalte zwischen 5-11mg/kg TS {Anlage 3, Tabelle 20}, weshalb der Boden größer Z2 eingestuft wurde, was ein Vergleich mit den in Tabelle 4 aufgeführten Zuordnungswerten bestätigt. Neben BTEX-Gehalten wurden in den Linerbohrungen folgende Schadstoffgehalte nachgewiesen und von iwb (auch bei Unterschreitung der Zuordnungswerte Tabelle 4) zu folgender Entsorgung eingeteilt [42]: LB 1 • • • LB 2 • • • • • LB 3 • • • • LB 4 • • Phenolindex im Eluat - Z 1.2 (22,00 μg/)l PAK im Feststoff - Z 2 (3,89 mg/kg); Phenolindex im Eluat - Z 1.2 (29,00 μg/l) PAK im Feststoff - Z 2 (6,73 mg/kg); Blei im Feststoff - Z 1 (43,20 mg/kg); Zink im Feststoff - Z 1 (75,00 mg/kg); Phenolindex im Eluat - Z 1.2 (37,00 μg/l) EOX im Feststoff - Z 1 (1,98 mg/kg) PAK im Feststoff - Z 2 (7,14 mg/kg); Phenolindex im Eluat - Z 2 (44 μg/l) Phenolindex im Eluat - Z 1.2 (31,00 μg/l) Cyanide ges im Eluat - Z 2 (13,50 μg/l) Zink im Feststoff - Z 1 (83,60 mg/kg) Zink im Feststoff - Z 1 (94,10 mg/kg) LB 6 • Quecksilber im Feststoff - Z 1 (0,20 mg/kg) 4.4 Bodenluftuntersuchungen Die vier in der ungesättigten Zone durchgeführten Bodenluftsondierungen 2008 wurden mit einer Dräger-Stitz-Sonde, einem langen, 22mm-Hohlrohr mit Kapillarrohr zur Probenahme 1 m oberhalb des Grundwasserspiegels, das entspricht ca. 4 m unter GOK, mit einer automatischen Pumpe genommen. Der Volumenstrom wurde notiert. Die Bodenluftproben wurden in Adsorptionsröhrchen Auer Aktivkohle Typ B geleitet. Die analytische Untersuchung der Boden- und Bodenluftproben erfolgte im Labor der AZBA GmbH. Es konnten bei Temperaturen um 0°C keine Gehalte an BTEX in der Bodenluft nachgewiesen werden {A3, Tabelle 27}. Im Dezember 2008 wurde das stationäre PID-Messsystem aufgebaut, welches an den Toren zur Fuststraße und zur Mentelinstraße, auf dem Dach und im Weißbereich misst. Die Bodensanierung wird zudem direkt am Wabenkopf überwacht und erfolgt als Luftgütemessungen aus besonderem Anlass an einer nicht genehmigungsbedürftigen Anlage [§22, §26, §28 BImSchG in Verbindung mit 4. BImSchV]. Während der 26 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen Dauerfrostperiode bis zum 20. Januar wurden keine Ausgasungen festgestellt, auch weil es in dem Zeitraum kaum zu Bautätigkeiten kam. Am 21. Januar wurden während der Proberammungen in der Baugrube, im Weißbereich und an den Toren BTEXKonzentrationen im Bereich von 10-20 µg/m³ gemessen, während in der Reinluft der Bodenluftreinigungsanlage keine Belastung nachweisbar war {A3, Tabelle 26}, dafür waren am 28.01. 2009 in der Reinluft 18 µg/m³ BTEX nachweisbar, davon 16 µg/m³ Toluol. Deshalb wurde der Volumenstrom der Reinigungsanlage, der wegen eines technischen Defekts nicht konstant war, optimiert. Die gemessenen Konzentrationen liegen weit unter der unteren Explosionsgrenze und den Arbeitsplatzgrenzwerten {A3, Tabelle 28}. 4.5 in-situ-Verfahren Das anstehende Grundwasser wird nach dem Bodenaushub vorerst eine „Restbelastung“ aufweisen und auch der angrenzende Boden wird eine begrenzte Restbelastung (0 - < 100 mg/kg) aufweisen. Somit könnten die Substrate im Einbaubereich im Grundwasser sowie auch im Boden im Grundwasserabstrom (Fließrichtung/ Ausbreitungspotential der Substrate) vorhandene Restbelastungen abbauen bzw. den Schadstoffabbau unterstützen. Durch die sehr inhomogene Verteilung der Belastung im „Restboden“ sowie die unmittelbar angrenzende Grundwasserentnahme zwecks Reinigung in der GWRA erscheint aber sowohl die Einwirkdauer als auch die Einwirkstrecke (abstrom) der „Substratstimulierung“ auf Boden und Grundwasser beschränkt (vom östlichen Bereich der sanierten Bodenzone bis zu den Sanierungsbrunnen). Die noch im Anstrom vorhandenen Restbelastungen unterhalb des Gebäudes 01 werden durch eine Substratzugabe vermutlich nicht erfasst werden können [42]. Vom 29.8.2005 bis 22.09.2005 wurde die in- situ- chemische- Oxidation (ISCO) anhand von pastösen Proben mit einem hohen BTEX- und MKW- Gehalt vom Standort getestet. Dazu wurden Batchversuche mit unterschiedlichen Mengenverhältnissen von Oxidans und Substrat durchgeführt. Es wurde Fentons Reagenz zu den Proben hinzugegeben [53]. Fentons Reagenz ist ein Gemisch aus Wasserstoffperoxid und Eisen(II)-Salzen (Eisensulfatlösung). In saurer Lösung entstehen aus H2O2 durch Katalyse der Eisen-Ionen Hydroxy-Radikale, die mit einem Redox-Potenzial von +2,85 V eines der stärksten bekannten Oxidationsmittel sind. Dabei wird Eisen(II) zu Eisen(III) oxidiert. Die Hydroxy-Radikale lagern sich bevorzugt an Doppelbindungen an oder abstrahieren ein H-Atom. Durch verschiedene Reaktionen wird Eisen(II) regeneriert, auch durch mikrobiologischen Abbau, denn in einigen Fällen wird Eisen(III) als Elektronenakzeptor zu wasserlöslichem Eisen(II) reduziert. Der mikrobiologische Abbau von 1 mg/l BTEX erzeugt ca. 21,8 mg/l Eisen(II). Bei der chemischen Umsetzung muss für den Abbau von 10µg/l BTEX durch den Matrix-Bedarf des Bodens (Wasserstoffperoxid wird verbraucht) die dreifache Menge an Fentons Reagenz eingebracht werden. Diese Sauerstoffanreicherung führt ebenfalls als Nebeneffekt zu ei27 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen nem verstärkten mikrobiologischem Abbau. Die folgenden Gleichungen stellen vereinfacht die Reaktionen mit Fentons Reagenz dar. Initiation: H2O2 + Fe2+ → Fe3+ + OH- + OH• OH• + RH → H2O + R• Termination: R• + Fe3+ → Fe2+ + Produkt OH• + Fe2+ → Fe3+ + OH2 R• → Produkt (Dimer) R• + Fe2+ + H+ → Fe3+ + RH R = organische Verbindung z.B. BTEX Es war zu beobachten, dass die pastösen Substanzen sich auflösen ließen und kleine Feststoffflocken bildeten, wobei sich die Temperatur deutlich erhöhte und Gasbildung zu beobachten war [38], daher ergab der ISCO- Versuch, die chemische Variante am Standort nicht einzusetzen, denn beim Wirkmechanismus von Fentons Reagenz spielen auch eine Anzahl nichtradikalischer Reaktionen eine Rolle. Wasserstoffperoxid allein wird am Standort als Oxidationsmittel zur Bodenluftreinigung angewandt. Am 18.09.2008 wurde die Tauglichkeit verschiedener Substrate zum mikrobiologischen Abbau der BTEX in einer Machbarkeitsstudie der Firma geo-log getestet. Dabei galt es zu beachten, dass der Einsatz von Substraten in der Wasserschutzzone II (Dünger, Salze etc.) besonderer Genehmigungen bedarf. Es musste die benötigte Substratmenge eingeschätzt werden, sie beträgt ungefähr 100 t. Um die Anlaufzeit des mikrobiologischen Abbaus zu verkürzen, soll das Substrat nicht oberflächlich aufgetragen sondern mit einem aktiven (nicht toten) Z0- Boden vermischt werden. Das Substrat soll den aeroben Abbau steigern [37]. Gelöster Sauerstoff ist der energetisch bevorzugte Elektronenakzeptor für den biologischen Abbau von MKW und BTEX. Beim aeroben Abbau werden pro 1,0 mg/l gelöstem Sauerstoff ca. 0,32 mg/l BTEX mineralisiert. Obligate Anaerobier tolerieren maximal 0,5 mg/l O2. Bei der Denitrifikation werden je 1,0 mg/l Nitrat ca. 0,21 mg/l BTEX aufgezehrt. Sulfatreduzierende Bakterien (Desulfurikanten ) leben ausschließlich anaerob. Sie gewinnen Energie, indem sie organische Substrate oder Wasserstoff oxidieren und Sulfat zu Schwefelwasserstoff reduzieren. Ihre Anwesenheit am Standort beweist sich anhand des Bioschleimes in der GRWA. Sulfat kann nach Verbrauch von Sauerstoff, Nitrat und bioverfügbarem Eisen(III) mikrobiell zu Sulfid reduziert werden, wobei für jede 0,1 mg/l Sulfat 0,21 mg/l BTEX abgebaut werden. Methanogenese findet erst nach Verbrauch der anderen Elektronenakzeptoren statt. Bei der Methanogenese dienen Kohlendioxid oder Essigsäure als Elektronenakzeptoren. Da Methan in den Mineralöltreibstoffen nicht enthalten ist, ist es ein Indikator für Biodegradation. Beim Abbau von 1,0 mg/l BTEX werden ca. 0,78 mg/l Methan gebildet. Kontaminierte Standorte weisen daher einen sehr niedrigen pH-Wert auf. Die Zunahme der Alkalinität ist am stärksten bei aerober Atmung, Denitrifikation sowie bei Eisen- und Sulfatreduktion. Bei der Methanogenese ist die Zunahme der Alkalinität geringer. Bei der Bildung von 1,0 mg/l Fett28 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Stand: 06.03.09 4. Durchgeführte Untersuchungen säuren werden ca. 0,13 mg/l BTEX abgebaut. Das Redoxpotential des mit BTEX kontaminierten Grundwassers wird in der Regel durch biologische Prozesse bestimmt. Einige mikrobiologische Prozesse laufen nur innerhalb eines bestimmten Redoxbereichs ab. Das Redoxpotential des Grundwassers liegt im allgemeinen zwischen - 400 und +800 mV, es kann im Gelände genutzt werden, um die Ausdehnung der Kontamination zu bestimmen [17, I4, I5]. 29 Dokumentation: Sanierung eines BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5. Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme 5.1 Einrichten der Baustelle Als die Schadstoffsituation erfasst war, begann die Sanierungsplanung. Nach Abwicklung aller Vorgespräche und Ausschreibungen nach Vergaberecht fiel die Wahl auf das erschütterungsarme Wabenaushubverfahren bis in 10m unter GOK mit anschließendem biologischem Abbau durch Substratzugabe. Der Bauablauf ist in zwei Phasen eingeteilt worden. Die erste Phase war die Herstellung der Baustelleneinrichtung mit allen erforderlichen Anlagenanschlüssen und das Ausheben der 4,0 m tiefen Baugrube (sollten anfangs nur 3,50 m sein). Nach und nach wurden die Gebäude 3,4,5 und der Schornstein zurückgebaut (Abb.15). Dazu gehörten auch der Rückbau der Flächenbefestigung, der Ausbau vorhandener Fundamente, sowie der Einbau des unbelasteten Schottermaterials für die Baustrasse und den Umschlagsbereich. Zusätzlich musste asbesthaltiges Material entsorgt werden [14, Seite 8]. Abb.15 Rückbau des Schornsteins [Archiv SenGUV] Während der Bauarbeiten müssen alle Verordnungen und Gesetze, die im Kapitel Rechtliche Veranlassung genannt sind, eingehalten werden. Die Anwohner mussten informiert und bestimmte Auflagen befolgt werden. Von Statikern (und Prüfstatikern) wurden im Vorfeld die Sicherheiten für den Bau berechnet. Dabei war relevant, dass die TLG die Standsicherheit der Gebäude nach Abschluss der Bauarbeiten gewährleistet werden haben wollte. Zudem sind auch auf diesem Grundstück Messstellen angelegt worden, die z.B. durch Stahlplatten zur Lastverteilung geschützt sein sollten, außerdem soll die Zugänglichkeit zu den Brunnen SB1, SB2, SB5, SB8, SB9, SB10 bzw. den Messstellen GWMS 03/01 innerhalb von Gebäude 01, GWMS 06/01, GWMS 01/03, GWMS 18/06 draußen, P1n, P3n, RP1, RP3a, Psb2 OP, Psb2 UP, Psb5 OP, Psb5 UP, GWM2, GSBS2 [14, Seite 9] gewährleistet sein. Die Lage der Brunnen und Messstellen sind dem Lageplan {A1} oder teilweise den Abbildungen 12 und 13 zu entnehmen. Weil viele Messstellen und Brunnen im Aushubbereich zerstört wurden (bzw. sachgemäß zurückgebaut worden sind), hat die Firma Engelmann drei neue Sanierungsbrunnen außerhalb des Sanierungsbereiches eingerichtet. Jetzt stehen sechs Sanierungsbrunnen für die 30 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Grundwasserentnahme zur Verfügung. Inzwischen sind zwei der Messstellen zugestellt und eine weitere GWMS wurde beschädigt und muss ersetzt werden. Aufgrund möglicher Einwirkungen auf die unmittelbar benachbarte Bausubstanz (Wohnbebauung etc.) sowie auf Infrastruktureinrichtungen (Straßen, Leitungen etc.) besteht die Gefahr eventueller Schäden an diesen Bauwerken und Einrichtungen. Um eindeutige und nachvollziehbare Sachzusammenhänge zwischen Baumaßnahme und eventuellen Schadensbildern an benachbarten Bauwerken herstellen zu können bzw. um unberechtigte Regressansprüche angeblich Geschädigter wirkungsvoll begegnen zu können, wurden vor Baubeginn entsprechende Beweissicherungsmaßnahmen als „außergerichtliche Baustellenbeweissicherung“ durchgeführt. Es wurden Gipskanten angebracht, auf denen sich bei zu starker Belastung gut sichtbare Risse bilden. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Beweissicherung durch eine Endaufnahme als Veränderungsnachweis abzuschließen. Die Ergebnisse werden mit der vor Baubeginn erfolgten Erstaufnahme verglichen. Der Sanierungsbereich war als Kampfmittelverdachtsfläche deklariert. Im 2m tiefen Suchschlitz wurde die Kampfmittelsondierung mittels Georadar vorgenommen und von einem Feuerwerker begleitet, bevor nach erfolgter Freimessung die Trägerbohlwand (für die Sicherung der Baugrubenwände) mit Auffahrtsrampe eingebaut werden durfte. Da die beiden verbliebenen Gebäude laut Aussage der Statiker erschütterungsempfindlich sind, wurden beim Bauen der Trägerbohlwand die Löcher für die Bohlträger (Profil HEB 340) vorgebohrt und nur an freien Stellen wurden die Bohlträger eingerammt. Als verformungsarmer Verbau wurde die Trägerbohlwand zweifach rückverankert, um die Gebäude zu schonen, was über zwei Ankerlagen geschah (Abb.16). Der Bohlträgerabstand beträgt 1,50 m. Die stählernen Bohlträger haben die statisch erforderliche Länge von 10,10 m. Bei der Rückverankerung verkürzt sich wegen der Verwendung anderer Bohlträger (Profil HEB 300) die statisch erforderliche Länge auf 8,20m. Die Trägerbohlwand selbst besteht aus Nadelholz. Abb.16 Einrichten der Baustelle [14] Die Zwischenlagerung des Bodens der ersten Bauphase erfolgte für den Auswertungszeitraumes von bis zu drei Tagen in Haufwerken zu ca. 500 m³ auf der Deklarationsfläche. Das Aushubmaterial wurde im östlichen Bereich entlang der Rummels31 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme burger Strasse auf vier Zwischenlagerflächen aufgehäuft, denn für den Boden bis zur Ebene NHN + 31,50 m war vor der Abfuhr noch eine detailliierte Einteilung der Schadstoffklasse vorzunehmen. Insgesamt ist die Zwischenlagerfläche etwa 250 m² groß und zwischen den einzelnen Halden ist ein jeweils zwei Meter breiter Abtransportweg feigelassen worden. Das Bodenmaterial, das beim Aushub der Baugrube anfiel, war gering belastetes Material gemäß den Kategorien der LAGA M 20, TR „Boden“ (Beprobung nach PN 98). Die Containerstellfläche wurde zum Schutz des Grundwassers asphaltiert. Die zweite Bauphase ist die eigentliche Sanierung, die aus dem Bodenaushub und der Substratbeigabe besteht. Dafür wurde eine Schwarz-/Weißanlage eingerichtet. Die Baugrube und deren Umgebung sind der Schwarzbereich, in dem wegen der Schadstoffbelastung u.a. ein Ganzkörperschutzanzug mit Atemmaske zu tragen ist. Um Verschleppungen des kontaminierten Bodens aus dem Schwarzbereich in den Weißbereich zu vermeiden, gibt es im nördlichen Grundstücksbereich eine Personenschleuse in einem beheizbaren Container als Übergang, die Schwarzweißbereich genannt wird und zum Umziehen und Duschen genutzt wird. Am Ausgang zum Weißbereich befindet sich die Stiefelwaschanlage. Alle Fahrzeuge durchfahren vor dem Verlassen des Geländes die Fahrzeugschleuse an der Ausfahrt Fuststraße über die Reifen- und Unterbodenwaschanlage mit Sprenkleranlage zur Containerreinigung (Abb.17). Abb.17 Fahrzeugschleuse Abb.18 Versperrte Baustellenausfahrt 32 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Eine andere Ein- oder Ausfahrt von der Baustelle ist entgegen der Planung von envi sann zur Zeit nicht möglich, da eine durchgängige Baustelle (Tiefbauarbeiten) an der gesamten Grundstücksgrenze auf der Rummelsburger Straße und der Mentelinstraße verläuft (Abb.18). Die Einteilung des Baufeldes ist in der Zeichnung „Bauphase 2: Bodenaustausch mit Rüttelsenkkästen“ dargestellt {A1} und ist grob auch der Abbildung zu entnehmen. Für den Ausführung der Sanierungsmaßnahme ergeben sich weitere Bedingungen, die in der Verordnung zu Festsetzung des Wasserschutzgebietes für die Wasserwerke Wuhlheide und Kaulsdorf (Wasserschutzgebietsverordnung Wuhlheide/ Kaulsdorf) festgelegt sind. Insbesondere ist zu beachten: - Kraftfahrzeuge und Baumaschinen dürfen nicht instand gesetzt, gewartet o- der gereinigt werden - Baumaschinen und -fahrzeuge sind gegen Tropfverluste, auslaufende Schmiermittel und Kraftstoffe zu sichern - Kraftfahrzeuge dürfen auf unbefestigten Flächen nicht ohne Sicherungsmaßnahmen (z.B. Auffangwanne) abgestellt werden - Anfallendes Abwasser ist vollständig zu fassen, sicher abzuleiten, zu sammeln und schadlos zu entsorgen - Wassergefährdende feste Stoffe und Flüssigkeiten dürfen nur in den für den Fortgang der täglichen Arbeit erforderlichen Mengen vorgehalten werden; die Lagerung darf nur in zugelassenen Behältern erfolgen, die Behälter müssen in abflusslosen Auffangwannen stehen, diese sind regengeschützt aufzustellen - Angelieferter Boden darf nur eingebaut werden, wenn die Zuordnungswerte LAGA Z0 erreicht werden - Vor Ort anfallender Bodenaushub darf nur wieder eingebaut werden, wenn keine Anhaltspunkte auf mögliche Verunreinigungen bestehen - Der Einsatz von Recyclingmaterial (u.a. Betonbruch, Bauschutt) und Schlacke ist verboten [42] 5.2 Grundwasserreinigungsanlage Die seit 2008 den Bau begleitende Grundwasserreinigungsanlage (GWRA) wurde als Kompaktanlage im frostsicheren Container von der Firma Züblin bereitgestellt und erreicht folgende Einleitgrenzwerte [56]: BTEX/ MKW <= 1mg/l PAK (nach EPA 15 Einzelstoffe)<= 5µg/l Phenole <= 5µg/l (gilt sowohl für Alkyl- wie auch für Chlorphenole) Die Gesamtförderrate für die Auslegung der GWRA wurde aufgrund der Nähe zur Westgalerie mit einem 50 %igen Sicherheitszuschlag versehen. Demzufolge beträgt die maximale Durchsatzkapazität der Grundwasserreinigungsanlage 22,5 m³/h. Zusätzlich ist für die Abreinigung von Grubenwässern eine Reinigungsstufe in Modulform vorhanden. Diese zusätzliche Reinigungsstufe ist hinsichtlich der Reinigungsleis33 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme tung sowie der Durchsatzkapazität (Puffermenge) so ausgelegt, dass die GWRA sowohl hydraulisch als auch konzentrationsseitig nicht überlastet wird. Abb.19 Züblin GWRA mit Stripturm, Kies- und Aktivkohlefiltern [Foto] Zur Beschleunigung der Entwässerung liegt in den luftdichten Containern mit Belüftungsventil eine Drainageleitung von 3m Länge, die am verschließbaren Entwässerungsstutzen des Containers angeschlossen wird. Die Container bleiben drei Stunden stehen, damit sich das Wasser absetzen kann. Wenn der mit nassem Sandboden befüllte Container auf den vorgesehenen Stellplatz der Containerstellfläche positioniert ist, wird ein flexibler Vakuumschlauch an den Auslass angekuppelt und das Absperrventil des Vakuumschlauches geöffnet. Über einen Entwässerungsstutzen wird das Restwasser von einer Vakuumanlage (erzeugt Unterdruck im Rohr) abgesaugt, gelangt über eine unterirdische Sammelleitung zu einem Zentraltank und von dort zu der in der nordöstlichen Grundstücksecke betriebenen GWRA (Abb.19). Im Zentraltank, dem Absetzbecken, verweilt das Wasser zur Sedimentation. Das Sediment wird geräumt, analysiert und entsprechend seiner Belastung einer Entsorgung zugeführt. In der Anlage wird das kontaminierte Grundwasser über einen Mehrschichtfilter mit Kiesfüllung (auf dem Foto vom Stripturm verdeckt) zur Abreinigung von eventuell vorhandenen Feststoffbestandteilen im Porenwasser und somit als Schutz für die zwei nachgeschalteten Aktivkohleeinheiten (Abb.19 im gelben Behälter im Hintergrund) gereinigt und reinfiltriert. Von da führt je eine Ablaufleitung zur Regenwasserkanalisation und zur Schmutzwasserkanalisation. Die Beladung des zweiten Filters wird regelmäßig durch Analysen des Wassers am Auslass des zweiten Filters überprüft. Die Reinigung von organisch belastetem Wasser mit Hilfe von Aktivkohlefiltern beruht darauf, dass organische Lösemittel auf der großen inneren Oberfläche der Wasseraktivkohle angereichert werden können. Ist die Aktivkohle beladen, so muss sie ausgetauscht werden. Nach Austausch eines Wasseraktivkohlefilters wird die Reihenfolge der Aktivkohlefilter vertauscht, d.h. der neue unbeladene Filter wird als Polizeifilter geschaltet. Nach der Reaktivierung ist sie wieder einsetzbar. Die Beladungskapazität der Wasseraktivkohle ist vor allem von der Aktivkohle, den Schadstoffen und deren Konzentration abhängig. Wenn das aufbereitete Wasser den Anforderun- 34 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme gen für eine Kanaleinleitung genügt, kann das Wasser in den bestehenden Regenwasserablauf abgepumpt werden Die aus der Containerentwässerung anfallenden Wassermengen fallen diskontinuierlich an. Durch das vorgeschaltete Pufferbecken (V=10 m³) können höhere Abflussmengen in begrenztem Maße ausgeglichen werden. Die maximale Durchsatzleistung der temporären GWRA beträgt jetzt 5 m³/h, das sind 1m³/h Sicherheit plus 4m³/h, die sich aus der anfallenden Wassermenge von 32 m³/innerhalb der achtstündigen Arbeitszeit errechnen. Die 32m³ fallen bei einem effektiven Porenvolumen von 20% etwa an, wenn eine Aushubmenge von 160m³ am Tag erreicht wird. Auch nach Abschluss der Bauarbeiten soll die Anlage bestehen bleiben. Des Weiteren wurde eine Bodenluftreinigungsanlage aufgestellt, da die Schadstoffe in die Luft entweichen können. 5.3 Bodenaustausch mit Rüttelsenkkästen Abb.20 Prinzip Wabenverfahren [12] Das Wabenverfahren ist zur Sanierung kleinräumiger und tief liegender Bodenschäden geeignet. Dabei werden zum Bodenaushub erschütterungsarm sechseckige Stahlrohre in den Boden eingerammt (Abb.22, 23). Ein Schalengreifer baggert den kontaminierten Boden direkt aus der Wabe in einen Spezialcontainer aus und füllt anschließend unbelasteten Sand (Z0) ein (Abb.21). Der Verfüllboden wird in Reichweite des Baggers auf der Baugrubensohle in Haufwerken bereitgestellt. 35 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Abb.21 Verfüllung der Wabe mit Luftabsaugung [Foto] Die Form der Wabe ermöglicht einen überschneidungsfreien Aushub, daher wurde der Baubereich in 1010 Wabenflächen unterteilt (Abb.29). Auf dem Baufeld wird die Unterteilung mit einer gespannten Schnur nachvollzogen (rote Linie, schwach zu erkennen auf Abb.22). Abb.22 Ausrichten der Wabe 36 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Abb.23 Einrütteln der Waben [Foto] Nach dem Bodenaustausch wird das Profil unter Vibration gezogen und an einer angrenzenden Stelle eingebracht. Das Prinzip ist in Abbildung 20 dargestellt. Beim Ziehen verdichtet sich der Boden in abhängig von der Ziehgeschwindigkeit. Eine weitere Verdichtung ist daher nicht notwendig. Das Verfahren erlaubt den Aushub wassergesättigten Bodens, ohne dass Grundwasserhaltungen notwendig sind. Die Wabenwandstärke beträgt 2 cm. Die sechs zur Verfügung stehenden Rüttelsenkkästen wurden von der Firma Frederich aus der Stahlsorte S235 gefertigt und angeliefert. Abb.24 Steckenbleiben der Wabe 37 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Maßgebend für das Niveau der Baugrubensohle war der maximal zu erwartende Grundwasserstand, der auf einem Niveau von etwa NHN +30,70 m gemessen wurde. Ausgehend von der Arbeitsebene der Baugrube von NHN +31,50 m ergab sich eine Mindestlänge der Rohre von 7,50 m, damit der Bodenaustausch bis zur Ebene NHN + 24,00 m erfolgen kann. Die Rohre werden etwa 2 m tiefer als das Aushubziel abgesetzt. Mit einem Überstand von mindestens 0,50 m ergibt sich somit eine Rohrlänge von 10 m. Allerdings ließ sich diese Länge so schlecht einvibrieren (Abb.24), dass zwei der sechs zur Verfügung stehenden Rohre inzwischen auf 8,20 m verkürzt worden sind. Die längeren Rohre hätten den Vorteil gehabt, dass bei Bedarf auch tiefer als Normalhöhennull (NHN) +24,00 m ausgehoben werden könnte. Zur Minimierung von Entsorgungskosten erfolgt eine tiefenhorizontierte Separierung des Aushubs mit folgender Einteilung: Oberer Bereich: NHN + 31,50 m bis + 29,00 m Mittlerer Bereich: NHN + 29,00 m bis + 26,50 m Unterer Bereich: NHN + 26,50 m bis + 24,00 m. Die Grundfläche eines einzelnen Rüttelsenkkastens beträgt rund 2 m². Aus jeder Wabe können etwa 15 m³ kontaminiertes Material entnommen werden. Das gewonnene kontaminierte Bodenmaterial wird dann in Entwässerungscontainer mit einem Nenninhalt von 5,0 m³ eingefüllt. Somit benötigt man für jede Wabe drei Container. Die geplante Dauer je Wabenaushub war mit 5 bis 8 Minuten angesetzt, so hätte man täglich 130m3 geschafft, auszuheben. Für die Waben 809-812 wurden über dreißig Minuten benötigt, weshalb die Tagesleistung anfangs nicht erreicht wurde [45, 16.01.09]. Begonnen wurde mit dem Aushub am 20.01.2009 an der Wabe Nr.1010 und 1008. Die Waben konnten nicht wieder gezogen werden, da sich bei dem Versuch, sie zu ziehen, die Trägerbohlwand bewegte (Abb.25) und die Flächenbefestigung Risse bekam; die Waben fielen somit aus. Zudem brach aus einer der beiden Waben ein Stück heraus, wodurch sie nur noch aus einem bestimmten Winkel gezogen werden konnte (Abb.26). Mit einem Sicherheitsabstand zur Trägerbohlwand wurde der Austausch an den Waben 923- 801 fortgesetzt. Eine Liste der Waben, die sich nicht in die gewünschte Tiefe einrütteln lassen, wird bei jeder Baubesprechung vorgelegt. Momentan sind es zwölf Positionen (802, 808, 809 u.a.), die später ausgebaggert müssen. Abb.25 Schiefe Trägerbohlwand von oben [Foto] 38 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Abb.26 Greifer bricht Stück aus Wabe [Foto] Ursprünglich sollte ein Mindestabstand zu den Gebäuden von 5 m eingehalten werden, daran wurde die Baugrube ausgerichtet. Nun sollen bis zur Trägerbohlwand 512 Meter Abstand gehalten werden. Am 02.03.09 wurde eine Berme vor der Trägerbohlwand aufgeschüttet, um diese zu stützen und den Baustillstand zu beenden. 5.4 Die Bodenluftreinigung Während des Aushub- und Entwässerungsvorganges werden aktive Luftabsaugmaßnahmen am Wabenkopf über eine mobile Zusatzeinhausung (Paravent) mit integrierter Luftfassung im direkten Umfeld der Wabe und eine begleitende Luftabsaugung bei der Containerbefüllung zur Emissionsminderung in der Umgebungsluft und zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit eingesetzt, sobald das PID-Bodenluftmessgerät erhöhte Werte registriert. Es dient zur Messung organischer und anorganischer Luftschadstoffe im ppm-Bereich, die mittels optischer Anregungsquellen ionisiert werden. Die Bauleitung wertet die Daten des Messgerätes über Excel aus. Abb.27 Bodenluftreinigungsanlage [Foto] Die mobile Abluftreinigungsanlage der Firma DELTA reinigt mit 400m³/h die beladene Abluft aus den Senkkästen und den zu befüllenden Containern. Die Abluftreinigungsanlage (Abb. 27) steht an der Baustellenzufahrt vor Gebäude 1. In den grünen Behältern findet die katalytische Oxidation mit 35%igem Wasserstoffperoxid (Abb.28) 39 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme statt, danach wird die Abluft über den Luftaktivkohlefilter im schwarzen Behälter geführt und verlässt das System gereinigt über das schwarze Rohr auf Abbildung 27. Abb.28 Oxidationsmittel BodenluftRA [Foto] 5.5 Verfüllung der Baugrube Für die einzubauenden Verfüllmaterialien bzw. -böden (hauptsächlich nicht bindige Böden: Sand-Feinkiesgemisch) sind bestimmte Einbaukriterien und -qualitäten zu beachten und baubegleitend zu überwachen. Innerhalb der Wasserschutzzone II muss ein unbelasteter Boden der Kategorie Z0 eingefüllt werden, wie in Tabelle 5 dargestellt ist. Tabelle 5 Einbauklassen mit den dazugehörigen Zuordnungswerten [LAGA, I16] Einbauklasse Zuordnungswert (als Obergrenze der Einbauklasse) uneingeschränkter Einbau Zuordnungswert 0 (Z 0) eingeschränkter offener Einbau Zuordnungswert 1 (Z 1) eingeschränkter Einbau mit definierten technischen Sicherungsmaßnahmen Zuordnungswert 2 (Z 2) TA Siedlungsabfall Deponieklasse I Zuordnungswert 3 (Z 3) TA Siedlungsabfall Deponieklasse II Zuordnungswert 4 (Z 4) TA Abfall, Sonderabfalldeponie Zuordnungswert 5 (Z 5) 40 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Abb.29 Baugrube mit Wabenaushub und Substratbeigabe [Heilit] Im rosa gekennzeichneten Bereich in Abbildung 29 wird ein Gemisch aus etwa 16.000 m³ (ca. 30.000 t) Verfüllboden, inklusive 100t Calciumperoxidsubstrat (IXPER®75 C) und einem kleinen Teil Phosphat zur Förderung des biologischen Schadstoffabbaues (biodegradation) in der gesättigten Bodenzone eingebaut, um die verbliebene Restkontaminationen im angrenzenden Boden sowie im Grundwasser zu beseitigen bzw. zu reduzieren. Bei derartigen biologischen Abbau- bzw. Sanierungsverfahren handelt es sich durch den Einsatz entweder sauerstoffproduzierender oder sauerstoffzehrender Substrate um aerobe oder anaerobe Abbauverfahren mit so genannter „passiver Wirkstoffverteilung“ (Zumischung der Substrate in den Verfüllboden). Bei den aeroben Verfahren geben die Substrate Sauerstoff ab und sollen so ein günstiges Milieu für die Verbesserung des natürlichen biologischen Schadstoffabbaues schaffen. Die Sauerstoffabgabe führt zum Wachstum abbauender Mikroorganismen und dadurch zur Beschleunigung des natürlichen Schadstoffabbaues [42, 45]. 41 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme 5.6 Verwertung und Entsorgung Voraussichtlich werden die in Tabelle 6 aufgeführten Mengen zu entsorgen sein. Die Angaben entsprechen den Ergebnissen, die in Anlage 3, Tabelle 20-23 aufgeführt sind. Tabelle 6 Erwarteter Aushub je BTEX-Menge [32] [mg/kg TS] Insgesamt wird eine Menge von 56520 t Bodenaushub erwartet. Etwa 47% davon werden chemisch- physikalisch in Bodenwaschanlagen gereinigt. Bei Gehalten von 01400 mg BTEX pro kg Trockensubstanz kann der Boden an die GBAV geliefert werden. Dort wurde bisher die größte Menge an Boden (etwa 1400 Tonnen) gereinigt. Die Anlage wird beispielhaft für die Bodenreinigung auf den nächsten Seiten beschrieben. Die Transportleistungen dürfen nur von Fuhrbetrieben durchgeführt werden, die über eine gültige Transportgenehmigung nach § 49 Abs. 1 KrW-/AbfG für den gewerbsmäßigen Transport von gefährlichen Abfällen verfügen. Die Fahrzeuge sind während des Transportes auf öffentlichen Straßen mit der Warntafel „A“ zu kennzeichnen. Der Transport der gefährlichen Abfälle aus der ungesättigten Bodenzone erfolgt in geschlossenen Containerfahrzeugen. Über das Begleitscheinverfahren, die elektronische Nachweisführung über ZEDAL, werden ankommende und abfahrende Böden kontrolliert und dokumentiert. 42 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Nach der Zuweisung der SBB werden folgende Entsorger genutzt [I7, I8, I12]: Boden >Z0 (LAGA) < 5mg/kg BTEX Boden >Z2 (LAGA) >5mg/kg BTEX Bodenwaschanlagen Mikrobiologische Behandlungsanlagen Thermische Behandlungsanlagen afu GmbH Anwendungsgesellschaft für Umweitschutztechniken Annahmegrenzwert für BTEX: 500 mg/kg Eggers Umwelttechnik GmbH Nl. Wittenberge Annahmegrenzwert für BTEX: 1.000 mg/kg Bilfinger Berger Entsorgung Ost GmbH BTEX: unbegrenzt Gesellschaft für Abfallaufbereitung Beeskow GmbH Annahmegrenzwert für BTEX: 600mg/kg Fehr Umwelt Ost GmbH Annahmegrenzwert für BTEX: unbegrenzt GBAV Gesellschaft für Boden- und Abfallverwertung mbH Annahmegrenzwert für BTEX: 1400 mg/kg In den mikrobiologischen Anlagen wird der kontaminierte Boden im Mietenverfahren mit Infiltrationslanzen, die den nötigen Sauerstoff und weitere Elektronendonatoren für den Abbau liefern, behandelt. Dort werden meistens keine Z0- Werte erreicht, der Boden wird danach auf Deponien der Klassen 0 oder 1 deponiert. Bei Bilfinger Berger wird der Boden in einem Drehrohrofen bei 1200°C behandelt und darf nicht wieder eingebaut werden, da bei diesem Prozess die natürlichen Bodeneigenschaften verloren gehen. Die Wiederbelebung des Bodens über Beimpfen im Mietenverfahren ist für die Praxis zu zeit- und kostenaufwendig. Der Boden kann im Straßenbau und zur Betonherstellung eingesetzt werden oder als Trockensubstanz auf Deponien. Die Entsorgungskosten richten sich nach Gewicht. Vor Einfahrt in die Anlage der GBAV in der Gradestraße überfahren die LKW eine Waage. Die Anlage wurde in Containerbauweise erstellt und es erfolgte eine bauliche Trennung der Bereiche Materialaufgabe/Trockenaufbereitung und der nassmechanischen Aufbereitung. Zur Vermeidung diffuser Emissionen wurden alle Anlagenteile gekapselt. Die Anlage ist in der Lage, pro Stunde 30 bis 100 t kontaminierten Boden zu verarbeiten. Die Jahreskapazität beträgt im 3-Schicht-Betrieb 240.000 t pro Jahr. Gereinigt werden organisch-, schwermetallbelastete Böden und Bauschutt mit Feinkornanteilen < 63 µm bis zu 40 %. Weiterhin können Straßenkehricht, Sandfangrückstände, Sieb- und Rechenrückstände behandelt werden. Das Verfahrensprinzip besteht darin, die im Boden enthal43 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme tenen Schadstoffe in einem kleinen Massenanteil anzureichern, der dann durch Klassieren abgetrennt wird. So können ohne den Einsatz von Chemikalien oder thermischer Energie durchschnittlich mehr als 90 % des kontaminierten Bodens zur Wiederverwendung gereinigt werden. Beim GBAV-Bodenwaschverfahren liegt die untere Trennkorngröße bei 15 µm. Dadurch kann neben der Sand- und Kiesfraktion eines Bodens auch der Grobschluffanteil gereinigt werden und die Menge der anfallenden Reinigungsrückstände wird minimiert. Das Ablösen der Schadstoffe vom Bodenkorn erfolgt durch gezielten mehrstufigen mechanischen Energieeintrag über eine Waschtrommel, den Rührreaktor, Vibrationssiebe und Attritionszellen. Hochbelastete Teilfraktionen werden mit Hydrozyklonen und Klassiersieben abgetrennt. Die mobilisierten Schadstoffe werden in fester oder flüssiger Form in das Prozesswasser übertragen. Anschließend werden die gereinigten Bodenkörner durch Trennverfahren separiert und als gereinigter Boden ausgetragen. Die vom Bodenkorn abgelösten Schadstoffe werden teilweise im Feinkornanteil < 15 µm angereichert. Dieses Material ist infolge der Homogenität und der gleichmäßigen Schadstoffverteilung gut für eine biologische oder auch eine thermische Weiterbehandlung geeignet. Ist eine derartige Weiterbehandlung nicht möglich, so müssen die anfallenden Reinigungsrückstände auf eine geeignete Sondermülldeponie verbracht werden. Die im Waschwasser gelösten bzw. emulgierten Schadstoffe werden in der Prozesswasseraufbereitungsstufe abgeschieden und dadurch aufkonzentriert. Das gereinigte Prozesswasser wird durch Kreislaufführung wieder im Waschprozess eingesetzt, was im Fließbild nur andeutungsweise berücksichtigt werden konnte. Die in der Wasser-Feststoffsuspension vorliegenden festen Schadstoffpartikel (z.B. Teerpartikel) werden durch Sortierverfahren in der Setzmaschine, dem Wirbelschichtsortierer, mittels Rührwerkflotation und Sortiertrommel abgeschieden. In der Bodenwaschanlage erfolgt eine Trennung der Wasch- und Spülwasserkreisläufe. Der gereinigte Boden wird vor der endgültigen Entwässerung in der Siebbebrausung mit sauberem Wasser gewaschen. Dadurch wird verhindert, dass mit dem durch mechanische Entwässerung nicht vom Bodenkorn zu trennenden Kapillarwasser gelöste Schadstoffe ausgetragen werden. Weiteres belastetes Porenwasser wird in der Gegenstrom-Hydrozyklonanlage und im Aufstromsortierer verdrängt. Außer dem Prozesswasser wird auch die Abluft aufbereitet. Der saubere Boden wird nicht wieder in der Fuststraße eingebaut, sondern an eine andere Baufirma verkauft. Die einzelnen Abläufe im Fließbild (Abb.30) gbavBodenwaschanlage dargestellt [29]. 44 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 5 Ausführung der Bodensanierungsmaßnahme Fließbild gbav-Bodenwaschanlage Abluft Anlieferung, Beschickung mobile Brechstufe Überkorn Prozesswasser Materialaufgabe Staubabscheidung Stangensizer 200mm Aktivkohleadsorbtion Entsorgung TOC-Überwachung Trockensieb 60mm gereinigte Prozessluft Abluftkamin Waschtrommel Hydrozyklon 63µm/15µm [Foto] Nassklassiersieb 2-8mm [Foto] Flockung, Sedimentation Kammerfilterpressen Entwässerte Feinkornrückstände Setzmaschine 1. Entwässerungssieb gereinigte Grobfraktion Rührreaktor 2. Entwässerungssieb Aufstromsortierer [Foto] Leichstoffe Grobfraktion Flotation Nachwäsche 3. Entwässerungssieb 4. Entwässerungssieb Prozesswasserreinigung gereinigter Boden Taumelsieb Leichstoffe Mittelfraktion Abb.30 45 Dokumentation: Sanierung eines BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 6. Projektergebnis 6.1 Schadstoffbilanz Bereits seit 1995 wurde das Grundwasser in der Fuststraße durch die Sanierungsbrunnen gefasst und in der örtlich vorhandenen Grundwasserreinigungsanlage gereinigt, die aufgrund der vorherigen Ausschreibung bis 2008 von der Firma Bartezko und anschließend von Züblin betrieben wurde. Die Bartezko-GWRA hat knapp 3 Millionen Kubikmeter Wasser gereinigt und mehr als 3000 kg Schadstoffe entfernt [22]. Die nachfolgende GWRA hat bis März 2009 etwa 149 kg BTEX und TMB entfernt (Werte GWRA Zu- und Abstrom verglichen und den monatlichen Schadstoffaustrag addiert) [33, 34, 37, 39, 43] Tabelle 7 Schadstoffaustrag exemplarisch für Januar 2009 [33]: Förderrate in m³/h Mittelwert vom 01.02.28.02.09 Fördermenge in m³ bis 28.02.09 Fördermenge in m³ Monatssumme BTEXKonzentration in µg/l 10.02.09 Schadstoffrate in g/h Schadstoffaustrag in kg SB1 1,1 SB2 3,9 SB8 5,8 SB9 5,8 SB10 4,3 Gesamt 20,9 3604,9 13427 21485,4 21477,8 16196,3 76191,4 786,2 2900 4295,8 4292,8 3247,2 14,6 398,5 79,1 1393,6 1191,9 0,0154 1,5533 0,4567 8,0409 5,2021 15,27 0,01 1,16 0,34 5,98 3,87 11,36 15522 Die Grundwasserreinigungsanlage in Verbindung mit den Sicherungsbrunnen entfernt sehr gut die Schadstoffmengen aus dem Grundwasser, denn die Ablaufwerte liegen unter Nachweisgrenze {A3, Tabelle 7-14}. Für die Anlage stehen pro Monat 847,5 kg Aktivkohle zur Verfügung, insgesamt 20.340kg, wovon bisher nichts verbraucht wurde. Die Anlage läuft mit der Erstbefüllung an Aktivkohle, Kies und Füllkörpern, denn zweimal die Woche findet eine automatische Filterrückspülung statt. So fallen im Monat laut Planung 240m³ Rückspülwasser an [42], das in den Schmutzwasserkanal eingeleitet wird, bisher waren es insgesamt 523m³ Abwasser [33]. Dass die Schadstofffrachten in den Sicherungsbrunnen 9 und 10 anstiegen, deutet darauf hin, dass die beiden Brunnen jetzt die Hauptkontamination erfassen. Am Sicherungsbrunnen 1 sind dauerhaft Werte unter dem Grenzwert der Berliner Liste {A6} nachgewiesen worden, weshalb der Brunnen demnächst außer Betrieb gehen kann. Berücksichtigt 46 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide man, dass die Förderraten der Brunnen über den Gesamtzeitraum unterschiedlich waren, ist eine Abnahme der BTEX- Konzentration zu erkennen [37]. Die entfernten Schadstoffmengen stehen einem Stromverbrauch der Züblinanlage seit Inbetriebnahme von 57.000kWh gegenüber [34]. Ein Vergleich mit der Anfangszeit dieser Maßnahme (1994) ist nicht direkt möglich, da im Schadensbereich zu diesem Zeitpunkt keine Messstellen vorhanden waren. Tabelle 8 Schadstoffaustrag exemplarisch für Februar 2009 [34]: Förderrate in m³/h Mittelwert vom 01.02.28.02.09 Fördermenge in m³ bis 28.02.09 Fördermenge in m³ Monatssumme BTEXKonzentration in µg/l 10.02.09 Schadstoffrate in g/h Schadstoffaustrag in kg SB1 1,1 SB2 3,9 4320,6 SB8 5,8 SB9 5,8 SB10 4,4 Gesamt 21 16064,9 25394,4 25368,8 19153,5 90320,2 715,7 2637,9 3909,0 3909,0 2957,2 18,8 269,0 143,5 898,0 786,8 0,02 1,0559 0,8347 5,2236 3,4624 10,6 0,01 0,71 0,56 3,51 2,33 7,12 14128,8 Der Bodenaushub ergab folgende Entsorgungsmengen [39]: Gbav (<100 mg/kg TS) 782,5 m³ GAA (100-500 mg/kg TS) 365,8 m³ Eggers (500-1000 mg/kg TS) 271,7 m³ Fehr (1000-1400 mg/kg TS) 198,6 m³ Bilfinger Berger (1400-3000 mg/kg TS) 334,4 m³ Summe 1953 m³ Die Angabe bezieht sich auf wasserfreien Boden. Mit einer Dichte von 1,875 t/m³ ergibt sich eine entsorgte Menge von etwa 3661,875t Boden. Geht man von der maximalen Konzentration der Bodenfraktionen aus, errechnet sich aus der per Aushub 47 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide entsorgten Masse die Menge an entfernten BTEX (Tabelle 9). Sie beläuft sich momentan auf etwa 3,4 kg BTEX. Tabelle 9 BTEX aus dem Bodenaushub Konzentration g/t TS 0,1 0,5 1 1,4 3 Summe Bodenvolumen in m³ 782,5 365,8 271,7 198,6 334,4 1953 Bodenmasse in t 1467,19 685,875 509,438 372,375 627 3661,88 BTEX in g 146,719 342,938 509,438 521,325 1881 3401,42 Addiert man die entsorgte mit den ebenfalls zusammengefassten bisher entfernten Schadstofffrachten der Grundwassereinigung (ergeben sich aus Tabellenwerten, wie exemplarisch in Tabelle 7 und 8 dargestellt), entsteht in Zeiträume unterteilt Tabelle 10. Tabelle 10 Entfernte BTEX aus Grundwasser und Boden Zeitraum November 1995September 1998 Oktober 1998- Juli 2002 August 2002- November 2003 Dez. 2003-Februar 2009 BTEX entfernt 600 kg 1420 kg 250 kg 2503,4 kg Demnach wurden insgesamt etwa 4773,4 kg BTEX vom Grundstück Fuststraße entfernt. Es verbleiben also im Vergleich zu Tabelle 3 (12,58 t BTEX) noch 7,81 Tonnen BTEX im Boden. Bisher wurden 55 Waben ausgehoben. Im Laufe der nächsten Monate werden voraussichtlich durch den Bodenaushub weitere 600 Waben in der Baugrubenmitte bis 7,5 m unter Sohle (entspricht 11m unter GOK bzw. 24m NHN) ausgekoffert und mit Substrat gemischtem Boden verfüllt. Es wurden bereits 6000m³ des SubstratBodengemisches angeliefert. Wie die verbleibenden 355 Waben ausgebaggert werden, die im 5- bzw. 12m Sicherheitsbereich der Trägerbohlwand liegen, steht noch aus. In diesem Bereich war der Aushub größtenteils nur bis in 5m unter Sohle, bzw. 26,5m NHN geplant {A1}. 48 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 6.2 Voraussichtliches Bauende Der im Rahmen der vorliegenden Planung erstellte Rahmenterminplan sah eine Gesamtbauzeit von etwa 40 Wochen, von Mitte Juli 2008 bis Mitte April 2009, vor. Für den eigentlichen Bodenaustausch zur Sanierung der belasteten, ungesättigten Bodenzone wurde ein Zeitraum von ca. 26 Wochen (ca. 6 Monate: von Anfang Oktober 2008 bis Ende März 2009) bei einem Einsatz von zwei Geräteeinheiten für das Rüttelsenkkastenverfahren festgelegt [42]. Es ist jedoch nur eine Einheit im Einsatz. Außerdem wurde von einer Tagesleistung je Geräteeinheit von ca. 80 m³ mit 5 Senkkästen von der Arbeitsebene bis zur Sanierungssohle ausgegangen. Die erste Zeit wurden nur vier Waben verwendet, jetzt arbeitet eine Geräteeinheit mit sechs Waben. Zudem musste anfangs der für die Waben zu große Greifer ausgewechselt werden, weshalb der Aushub statt am 18. erst am 20.01 begonnen werden konnte. Weitere zwei Tage lag die Baustelle im Februar still, weil die Wasserleitung eingefroren war. Ein weiterer Tag Stillstand kam hinzu, als ein Hydraulikschlauch riss. Die Einfahrt, die nicht genutzt werden kann, führt zu Verzögerungen beim Verladen der Container, weil ankommende und abfahrende LKW dieselbe Zufahrt durchqueren müssen. Nachdem die erste Wabe sich nicht in den Boden rütteln ließ, folgten weitere Tage Baustillstand für Probebohrungen. Die Anwesenheit des Statikers wegen der kippenden Trägerbohlwand stoppte den Bau um einige Stunden [45]. Durch Störungen im Anlagenbetrieb der Bodenluft- und Grundwasserreinigungsanlage kam es am 22.01., 23.01., 05.02. und 26.02. zum Baustillstand [33, 34]. Diese Vorfälle führen unter anderem dazu, dass sich die Bauzeit bis 2010 verlängern wird und somit entgegen der Planung im Sommer bei ungünstigeren Temperaturen fortgeführt werden müsste. 6.3 Kosten Die Netto-Kosten für die Gesamtmaßnahme zur Bodensanierung (einschließlich Entsorgungskosten) belaufen sich gemäß den Angaben der als Anlage beiliegenden Kostenberechnung auf ca. 5,3 Mio. € (Entsorgungskosten ca. 2,1 Mio. €; ca. 40 %). Die komplette Baustelleneinrichtung inklusive der Herstellung der Deklarationsfläche und des Containerbahnhofs beläuft sich mit den Arbeitsschutzeinrichtungen auf etwa 0,80 Mio. € (netto). Die Baugrubenherstellung bis „Arbeitsebene Rüttelsenkkasten“ war mit 0,70 Mio. € (netto) beziffert. Die eigentliche Bodensanierung mittels Rüttelsenkkastenverfahren in der gesättigten Bodenzone (inkl. Entsorgung) ist mit ca. 3,8 Mio. € (netto) angegeben, wobei sich die Entsorgungskosten inklusive Transport (ca. 28.500 t) bereits auf knapp 2 Mio. € (55 %) belaufen. Durch Nachträge seitens der Baufirma kommen Kosten in Höhe von 0,7 Mio. € hinzu, z.B. kostet eine Proberammung zum Testeinsatz für den Paravent 3000 € [42, 47]. Envi sann schätzt die Kosten für das intensivere Grundwassermonitoring nach der Substratzugabe auf etwa 20.000€ [37]. 49 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 7. Projektdiskussion und Fazit Die Herausforderung einer solchen Sanierungsmaßnahme besteht in der Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen und in der Anpassung des Bauablaufs an die Ergebnisse der wöchentlichen Baubesprechung. Durch die Ausschreibungen und die Dauer der Maßnahme können z.B. die Labore im Laufe der Maßnahme wechseln, was dazu führt, dass Verlaufskurven auf viele unterschiedliche Quellen zugreifen, obwohl die Messdaten bei verschiedenen Versuchsmethoden durch die Akkreditierung der BAM {A2} gut vergleichbar sind. Zudem werden Berechnungsgrundlagen und -ergebnisse mehrfach geprüft (u.a. von den iwb-Fachplanern, envi sann, Tauw und HUT), sodass an dieser Stelle Fehler ausgeschlossen sind. Bei anderen Projekten der Senatsverwaltung, wie zum Beispiel in der Regattastraße konnte das Bodenaushubverfahren mit den hexagonalen Rüttelsenkkästen erfolgreich angewandt werden. Auch bei dem Grundstück Polymant in der Rummelsburger Buchat wurde das Verfahren von Jelabau ohne Schwierigkeiten durchgeführt. Die Quellen erstreckten sich bei Polymant überwiegend in grundwassergesättigten Teufen. Aufgrund der Grundstückslage am Rummelsburger See war mit einem beträchtlichen Wasserandrang in der gesättigten Bodenzone zu rechnen. Es befanden sich dort stellenweise Fundamentreste im Boden, weshalb sich die Waben dennoch gut einrütteln ließen. Schadstoffe im Grundwasser waren dort bis in eine Tiefe von 50 m nachweisbar. Nach einer vertiefenden Quellensuche kristallisierten sich fünf Bereiche heraus, die maßgeblich zum hohen Eintrag in den Aquifer beitrugen. Die Quellen erstreckten sich bis in den zehnten Bodenmeter und konnten mit dem Wabenaustauschverfahren beseitigt werden. Es ist nicht eindeutig, warum sich in der Fuststraße mit den gleichen Geräten die Waben nicht so gut einrütteln ließen. In der Regattastraße benötigte man für eine Wabe (Einrütteln- Ausheben- Verfüllen- Ziehen) im Schnitt 14 Minuten, in der Fuststraße sind es 25 Minuten. Es wurde bei beiden Baustellen die gleiche Frequenz zum Einrütteln der Waben verwendet, denn eine geringfügig höhere Frequenz würde die Waben schlagend in den Boden einbringen, während eine niedrigere Frequenz die Wabe kaum bewegen würde. Die Bodenverhältnisse sind vergleichbarin beiden Regionen trifft man auf geschichtete Mittelsande. Auch die Bebauung ist bei beiden Grundstücken ähnlich. Die Baustelle Regattastraße lag direkt an einer asphaltierten Straße, die unbeschädigt blieb. Ausführungsunterschiede können ausgeschlossen werden, weil derselbe Arbeiter wie in der Regattastraße in der Fuststraße den Hydraulikbär bedient. Der Hydraulikkran (Hochfrequenzramme auf mobilem Trägerkran) und der Seilbagger wurden an beiden Orten von dergleichen Firma (Jelabau) zur Verfügung gestellt. Die Frequenz ist stufenlos an die Beschaffenheit des Bodens (z.B. trocken oder nass) anpassbar. Hochfrequenz bezeichnet das feste Frequenzband von 3 bis 30 MHz (auch Kurzwellen oder Dekameterwellen) [I3]. Die Hochfrequenzramme funktioniert im Freireiterprinzip mit bis zu 710kWh (1000PS) Aggregatleistung für maximal 2960kN Fliehkraft. Auch bei maximaler Leistung ist das System in der Lage, Unwuchten (Amplitude) auszugleichen und so Schäden am Trägerkran, der Elektronik oder der Bebauung zu vermeiden. Der etwa fünf Tonnen schwere Hydraulikbär wird mit Diesel betrieben und verbraucht bei Höchstleistung 7,5l in der Stunde. Die Emissionen (Ruß, Schall usw.) sind nach neustem Stand der Technik reduziert worden. Die Betankung der Baufahrzeuge über einen oberirdisch 50 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide verlegten Schlauch, hauptsächlich aber die wöchentliche Auffüllung des Dieseltanks in der Baugrube durch ein Tankfahrzeug enthalten ein Risiko für die Wasserschutzzone. Die Baufirma HUT gab an, dass sich die Waben möglicherweise wegen der bereits eingerüttelten Trägerbohlwand und dadurch verursachte Verdichtungen im Boden nicht tiefer einbringen ließen. Das konnte durch eine Proberammung im selben Bereich ausgeschlossen werden. Es gibt als weitere Möglichkeit der Verschalung die Spundwand (Abb.31), die Erschütterungen noch besser standhält, als eine Trägerbohlwand. Dafür ist die Spundwand kostenaufwendiger und erzeugt mehr Schwingungen im Boden, die zu ungewollten Verdichtungen führen können. Durch weitere Proberammungen wurde gesichert, dass sich im Untergrund keine unentdeckten Trümmer oder Geschiebemergel befanden. Ein vereinzeltes Vorhandensein großer Steine im Untergrund wäre dennoch denkbar, doch der bisherige Bodenaushub enthielt keine unerwartet großen Gesteinsbrocken, die den Wabenaushub hätten behindern können. Ein weiterer Grund für das stockende Einrütteln kann auf die Herstellung der Waben zurückzuführen sein, wenn diese über ihre Länge im Querschnitt Abweichungen aufweisen, wodurch sich die Vibration nicht gleichmäßig auf den Boden übertragen lässt. Die Firma Frederich liefert Anfang Januar 2009 sechs der hexagonalen Rohre aus der Stahlsorte S235. Davon entfielen zwei Waben, die an der Trägerbohlwand aus statischen und physikalischen Gründen nicht mehr gezogen werden konnten. Dass sich die Trägerbohlwand zu neigen begann und die Asphaltierung riss, wäre mit der Vermutung einer Abweichung im Wabenquerschnitt zu begründen. Durch die witterungsbedingte Rostschicht auf den beiden stillgelegten Waben vergrößert sich zusätzlich die Mantelreibung. Von den vier übrigen Waben wurden am 27.01. u.a. auf den Positionen 923 und 922 eingerüttelt, die sich gut einrütteln ließen. Die beiden Waben auf den Positionen 1010 und 1008 konnten nach intensiver Spülung trotz der ausgebrochenen Kanten erfolgreich gezogen werden und ließen sich bei ihrem anschließenden Einsatz nicht in die Endtiefe einbringen. Sie wurden vorerst im Boden belassen, um mit den anschließenden Waben nicht vom Lot abzuweichen, und stehen jetzt auf den Positionen 808 und 809. Das Einrütteln der Wabe wurde mit Auflockerungsspülung und die dadurch lockere Lagerungsdichte, einer Veränderung der Frequenz bzw. Amplitude und das Verkürzen der Waben optimiert. Das Verkürzen der Waben führte nicht zum hydraulischen Grundbruch und die Waben gingen besser einzuvibrieren. Die Frequenzänderung brachte keinen Erfolg, sie führte zu einer Ausweitung der bereits vor Baubeginn sichtbaren Risse in den Gipskanten zur Beweissicherung auf bis zu 7cm Breite [gemessen] und Tiefe der Wandstärke, wodurch die Standsicherheit der Gebäude gefährdet ist. Es ist zu überlegen, welches Verfahren in den Bereichen einzusetzen wäre, in denen das Wabenverfahren aufgrund statischer Nachteile nicht eingesetzt werden kann. Bei der Auswahl des Verfahrens muss abgewogen werden, ob die Wirksamkeit in technischer Hinsicht, als auch die Auswirkungen auf die Umwelt und die Kosten in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Nicht zu vernachlässigen und bereits in einem frühen Stadium der Altlastenuntersuchung zu berücksichtigen ist die Nachsorge 51 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide bzw. Langzeitüberwachung vor allem bei der Durchführung von Sicherungsmaßnahmen. Die große technische Variationsbreite von Sicherungs- und Dekontaminationsverfahren lässt sich oberflächlich in folgende Kategorien aufteilen: 1. Beschränkungs- und Schutzmaßnahmen als administrative Maßnahmen, z. B. die Verhängung von Nutzungsbeschränkungen. 2. Umlagerung, d. h. Auskofferung 3. Sicherung durch Unterbrechung der Kontaminationspfade zur Verhinderung des Schadstoffaustrags (reaktive Wände, Abdichtung) 4. Dekontamination durch Beseitigung oder Verringerung der Schadstoffmenge am Kontaminationspfad und im kontaminierten Umfeld Der erste und der dritte Punkt entfallen in diesem Fall, da es sich um eine Trinkwasserschutzzone handelt. Für das Auskoffern gibt es weitere Möglichkeiten. Zum vierten Punkt zählen die Bodenaufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlage, die in-situGrundwasserreinigung und die mikrobiologische Maßnahme, mit der das Wabenverfahren gekoppelt ist. Statt der Verfahrensinnovation mit hexagonalen Rohren wären auch bewährte Methoden wirksam gewesen. Laut Tabelle 6 sollen in der Fuststraße 56.520 Tonnen Boden ausgehoben werden. Abzüglich der bereits in die Entsorgungsanlagen transportierten Masse bleiben noch 54.567 Tonnen Boden auszuheben. Ein Komplettaushub wäre dem Vergleich mit anderen Projekten {A5} nach, wie zum Beispiel dem Tanklager Stadtreserve, nicht günstig, weil die Masse viermal so groß ist, wie im Fall des Tanklagers, bei welchem 13.000 Tonnen Boden ausgehoben wurden. Doch für die Menge der verbleibenden 355 Waben (15,525m³) denen ein Bodenvolumen von etwa 5511 m³ (10.334 Tonnen) entspricht, wäre ein Komplettaushub in einem Spunwandkasten denkbar. Betrachtet man die Annahmewerte der Entsorger, sind die Kosten der Entsorgung des Bodens als Mischfraktion vergleichbar hoch, wie bei vorheriger Separierung des Bodens, vor allem wenn die Mischfraktion mit einem maximalen BTEX- Gehalt von 1000mg/kg im Durchschnitt zu einem nahegelegenen Entsorger, z.B. der Bodenwachanlage in der Gradestraße Berlin, transportiert werden würde. Dieser Aushub müsste im Winter oder unter einer Einhausung durchgeführt werden, um Ausgasungen der BTEX zu verhindern. 52 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Abb. 31 Spundwand [Foto] Statt dieser Methode wäre auch die Großlochbohrung (Abb.32) in Betracht zu ziehen gewesen. Dieses Verfahren arbeitet ebenfalls erschütterungs- und schallarm. Rohre von einem Durchmesser von etwa 1m werden drehend in den Boden vibriert. Es ist kein Paravent nötig, weil der Boden nicht ausgebaggert werden muss, sondern beim Ziehen des Rohres in diesem Haften bleibt, und somit keine Ausgasungen entstehen. Dabei überschneiden sich allerdings die Aushubrohre, was verglichen mit dem Wabenverfahren zu einem erhöhten Energieaufwand, einen größeren Bedarf an sauberen Boden und dadurch zu höheren Kosten führt. Die Tagesleistung beim Wabenverfahren ist im Normalfall höher, als beim Großlochbohrverfahren. Abb. 32 Großlochbohrverfahren [Foto] Als eine weitere mögliche Variante ist der alleinige biologische Abbau als In-situ- Verfahren zu nennen. Vergleicht man die örtlichen Gegebenheiten der Fuststraße mit denen in der Baustelle Samsung, bei welcher die Substratzugabe erfolgreich abgelaufen ist, zeigt sich, dass es in der Fuststraße bei ähnlichen aktiven Mikroorganismen 53 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide so etwa 3 Jahre dauern würde, bis der Grenzwert eingehalten werden kann. Allerdings ist der Substrateinbau von Calciumperoxid mit einem Phosphatgemisch, in dem 0,2% Sulfat enthalten sind, in der Trinkwasserschutzzone bedenklich, da sich nie genau abschätzen lässt, wie die Mikroorganismen sich entwickeln und durch das Sickerwasser ein Eintrag in den Grundwasserleiter möglich ist. Ziel der biologischen Verfahren ist der Abbau bzw. die Umwandlung organischer Schadstoffe in den eigenen Organismus. Biologischen Verfahren lassen sich sowohl in-situ als auch on-site und off-site anwenden. Mikroorganismen passen sich an unterschiedliche, vorwiegend organische Schadstoffe bei Vorhandensein eines ausreichenden Nährstoffangebotes relativ schnell an und bauen diese Schadstoffe zu unschädlichen Verbindungen ab. Die vorliegenden Erfahrungen verdeutlichen, dass der mikrobiologische Abbau von Boden- bzw. Grundwasserschadstoffen in der Praxis gerade die off-siteBehandlung durch kontrollierte und optimierte Rahmenbedingungen bevorzugt wird. Die Kontrolle des Reinigungs- bzw. Sanierungserfolgs bzw. die Überwachung und Klärung von Abbauvorgängen und Abbauprodukten (Metabolismenbildung) ist gerade bei in-situ-Behandlungen sehr problematisch. Dafür hat envi sann für 2009/2010 ein Grundwassermonitoringkonzept erstellt, das eine monatliche Beprobung der fünf Sanierungbrunnen in den nächsten zwei Jahren vorsieht. Die biologische Behandlung kann jedoch bei Vorliegen günstiger Molekülstrukturen und Bodenverhältnissen eine kostengünstige Sanierungsvariante darstellen. Es gibt die Möglichkeit, den Boden durch Eintrag von Organismen oder mit Dampf und Luft oder Luftgemischen, die in den Boden eingetragen werden, welche die Schadstoffe aufnehmen, während gleichzeitig eine Absaugung der belasteten Luft durchgeführt wird, reinigen zu lassen. Wichtig ist es, zeitgleich ENA- und NA- Maßnahmen durchzuführen. Aktive pneumatische Verfahren, wie die Bodenluftabsaugung, die auf der Erzeugung von Unterdruck in der wasserungesättigten Bodenzone basiert, können BTEX durch die Bodenluftströmung ansaugen und über Aktivkohle abreinigen. Liegen leichtflüchtige Schadstoffe in der wassergesättigten Bodenzone vor, ist zusätzlich das in-situ-Strippen als Verfahren anzuwenden, bei dem zusätzlich Luft in den Grundwasserleiter eingepresst wird. Die mit den Schadstoffen angereicherte Luft wird wie bei der Bodenluftabsaugung über Aktivkohle u. a. Anlagen gereinigt. Da dieses Verfahren bei leichtflüchtigen Stoffen sehr erfolgreich ist, ließe sich die Maßnahme Fuststraße durch den verstärkten Betrieb und weitere Anschlüsse und Leitungender Bodenluftreinigungsanlage optimieren. Die folgende Tabelle 11 sowie Anlage 5 zeigen die unterschiedlichen Sanierungsmöglichkeiten entsprechend der Schadstoffbelastung. Außerdem kann versucht werden, Nanoeisen einzusetzen, was den mikrobiologischen und den chemischen Abbau der Schadstoffe steigert, oder das In-situ-Verfahren, welches bereits angewendet wird, durch optimierte Förderraten an den Sicherungsbrunnen zu verstärken. Bei hydraulischen Maßnahmen lassen sich durch geeignete Anordnung von Entnahmebrunnen und -mengen der Grundwasserleiter, die Grundwasserfließrichtung sowie Ausdehnung von Absenkungstrichtern und deren Einzugsgebiete gezielt beeinflussen. Bei einer entsprechenden Dimensionierung wird die Verschmutzung im Grundwasser54 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide abstrom verhindert, was in der Fuststraße gut gelingt, ohne die Fließrichtung zu beeinflussen. Tabelle 11 Zusammenstellung einer Auswahl häufig auftretender Schadstoffe in weit verbreiteten Industriezweigen und denkbare Sanierungsmöglichkeiten [I2] Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich das Wabenverfahren trotz der vibrationsarmen Einrütteltechnik bei dieser Baustelle im Bezug auf die Standfestigkeit der Gebäude zwar als ungeeignet erweist und die Vorgabe, den Boden im Winter auszuheben, nicht eingehalten werden konnte, doch hinsichtlich des Schadstoffaustrages ist die Maßnahme als erfolgreich zu bezeichnen, denn ein Abstrom zu den Trinkwasserbrunnen des Wasserwerkes Wuhlheide wird zuverlässig verhindert. 55 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Stand: 06.03.09 8. Zusammenfassung der Dokumentation: Sanierung eines BTEX Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide 8.1 Summary In Berlin, as the Senate is responsible for the decontamination of dangerous waste sites that may affect drinking water sources, it has ordered that the brownfield site of Fuststraße 11-25 be redeveloped. This is because the detection of Benzene, Toluene, Ethylbenzene and Xylene (BTEX) are among the most harmful group of soil and groundwater source contaminants. The maximum permissible levels of BTEX concentration are 340mg/l in groundwater and 16000mg/kg in soils. Firstly, an instrument to clean the groundwater was installed at three decontamination wells. In February 2009 the earth excavation commenced with roughly 56000m³ being removed. The earth from the brownfield sites are to be cleaned in decontamination plants, through various processes within thermal and biological decontamination plants. A mix of 16000 m³ of unpolluted active-earth including 100 tons calciumperoxidsubstrate (IXPER®75C) and 20kg phosphate will then be finally replaced back into the original site. After the ground-exchange stage, any remaining contaminants under the buildings will react with the microbes from the replenished active soil, which then go on to continually cleanse the site via microbial reduction of BTEX. The project is proposed to be completed by 2010. 56 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Stand: 06.03.09 8.2 Zusammenfassung In Berlin ist die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz zuständig für die Sanierung von Altlasten in Trinkwasserschutzgebieten. Für das Grundstück Fuststraße 11-25 wurde am 20.05.2007 die Sanierung angeordnet, da die Erkundung des Bodens sowie des Grundwassers erhebliche BTEXBelastungen ergab. Die maximalen BTEX- Belastungen beliefen sich auf 340.000µg/l im Grundwasser und 16.000mg/kg im Boden. Zunächst wurde eine Grundwasserreinigungsanlage an drei Sanierungsbrunnen angeschlossen und als hydraulische Sicherungsmaßnahme betrieben. Im Februar 2009 begannen die Aushubarbeiten des Bodens mit hexagonalen Rüttelsenkkästen auf 2100m². Der belastete Boden wird in Bodenwaschanlagen, biologischen und thermischen Anlagen behandelt. Es wird ein Aushub von etwa 56.000m³ erwartet. Unbelasteter Boden wird eingefüllt, davon ein Gemisch aus 16000m³ aktivem Z0-Boden inklusive 100t Calciumperoxidsubstrat (IXPER®75C) und 20kg Phosphat . Im Anschluss an den Bodenaustausch soll die Grundwasserreinigungsanlage weiterhin betrieben werden, um auch die unter den Gebäuden liegende Schadstoffe und die mikrobiologischen Abfallprodukte durch den Substrat- und Schadstoffabbau abzufiltern. Bis 2010 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. 57 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner 9. Selbstständigkeitserklärung Ich erkläre, dass ich vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Verwendung der angegebenen Literatur und Hilfsmittel angefertigt habe. Berlin, den 01.06.2009 58 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Quellenverzeichnis Verwendete Unterlagen 1 Ausgabe Altlastensymposium 26./27.Juni 2008; 15 Jahre Ökologisches Großprojekt Berlin, Ergebnisse der Altlastensanierung im Rahmen des Verwaltungsabkommens Bund/BvS/Land Berlin, 150 Seiten 2 Altlastensanierung im Land Berlin- Darstellung ausgewählter Sanierungsvorhaben im Zuständigkeitsbereich der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 2004 Gehrig Verlagsgesellschaft mbH Merseburg, 56 Seiten 3 Hauptakte, Band 1, Sanierungsanordnung vom 22.05.2007, Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (SenGUV) 4 Akte, Band 34, envi sann GmbH: Standort- u. Leistungsbeschreibung zur Planung der Sanierung von kontaminiertem Boden auf dem Grundstück Fuststr. 11-25 in 12459 Berlin „Ehem. HGS GmbH“, 2007/2008 5 Akte, Band 24, envi sann GmbH: Durchführung von Untersuchungen zur Ermittlung der Grundlagen für die weitere Optimierung der Sanierungsmaßnahme vom 13.08.2005 6 Akte, Band 26, envi sann GmbH: Durchführung von Untersuchungen zur Ermittlung der Grundlagen für die weitere Optimierung der Sanierungsmaßnahme – Ergänzende Untersuchungen 18.08.2006 7 Hauptakte, Band 27, envi sann GmbH: Grundwassermodellierung für das Grundstück der ehem. Haushaltsgeräteservice GmbH (Erweiterung und Anpassung des Grundwasserströmungsmodells) vom 31.07.2006 8 Akte, Band 36, iwb: Arbeits- und Sicherheitsplan gemäß TRGS 524 und BGR 128 unter Berücksichtigung der GefStoffV, 29.04.2008 9 UmwRecht; Bundes-Bodenschutzgesetz (1998): Gesetz zum Schutz des Bodens, Artikel 1: Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten. 19. Auflage 2008 Beck-Texte im dtv 10 Lautenschläger, Schröter, Wanninger (2005): Taschenbuch der Chemie, 20.Auflage (Harry-Deutsch-Verlag), 890 Seiten 11 Akte, BWB Jahresbericht zur GW- Bewirtschaftung WWWuhlheide 2007 Stand 31.03.2008 12 Projektpräsentationen für ein innovatives Bodenaushubverfahren unter erhöhten Anforderungen an den Arbeits- und Emissionsschutz- Das Wabenverfahren ARGE Phillipp Dunkel KG / JELABAU GmbH, 4 Seiten 13 Hauptakte, Band 32, Engelmann Brunnenbau GmbH: Erkundungsarbeiten ehem. HGS, Fuststraße 11 – 25, 12459 Berlin, Dokumentation der Ergebnisse 11.03.2008 14 Akte, Band 30, Horn & Müller Ingenieurgesellschaft mbH: Abbruch von Gebäuden und baulichen Anlagen – Entwurfs- und Genehmigungsplanung vom 18.02.2007 15 Schneider, S. (1989): Altlastensanierung zwischen Verursacher- und Gemeinlastenprinzip. Dissertation der Universität Köln, 208 Seiten; Köln. 16 Schmid, G.; Patzies, M.; Sibich, K. (1996): Umwelttechnisches Lexikon. 59 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Quellenverzeichnis 452 Seiten; Würzburg (Vogel-Verl.). 17 Mason und Moore (1985): Grundzüge der Geochemie. 340 Seiten, 97 Abbildungen, 66 Tabellen, Stuttgart (Enke-Verl.). 18 Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. 9. Aufl., 254 Seiten; Stuttgart (Enke-Verl.). 19 Hölting, B. (1996): Hydrogeologie. – 5. Aufl., 441 Seiten, Stuttgart (Enke-Verl.). 20 Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (1999): Gesetzliche Sanierungspflichten bei Umweltschäden auf eigenem Grund und Boden und die entsprechenden Versicherungsdeckungen in den europäischen Ländern. 49 Seiten; Berlin Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg. 1999), Informationen zur neuen Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung, Umwelt (Sonderteil) 21 22 TAUW: Überblick über Sanierungserfolge zum Objekt 202, 18.02.2004, 3 Seiten 23 Altlasten Spektrum 05/2008; Schneider, Zimmermann: Altlastensymposium 2008- 15 Jahre ökologisches Großprojekt Berlin 24 Geogene Grundwasserbeschaffenheit als Bemessungsgrundlage für den Grundwasserschutz, Umweltbundesamt Texte (Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Berlin (Baumann, J., Wagner, W., 1995), 27 Seiten 25 Fachliche Ableitung von Bodenwerten im Rahmen des Bundes-Bodenschutzgesetzes. (Bachmann, J., 1998, Erich Schmidt-Verlag Berlin), 121 Seiten 26 Grundlagen der Luftreinhaltung, Herr Dr. Bauer 27 Formeln zum Fach Verfahrenstechnik, Herr Dr. Bauer 28 Wasserwirtschaftsordner, Frau Paepke 29 Werbeprospekt der Gesellschaft für Boden- und Abfallverwertung: Kompetent behandeln& kompetent verwerten, 15 Seiten 30 iwb: Objektbezogener Sicherheits- und Gesundheitschutzplan, 4 Seiten, 30.04.2008 Akte, Band 36, iwb: Immissionschutzkonzept, 9 Seiten, 25.04.2008 31 32 Akte, Band 36, iwb: Entsorgungs- und Verwertungskonzept, 12 Seiten, 23.04.2008 33 envi sann: Sachstandsbericht, 5 Seiten, 16.02.2009 34 envi sann: Sachstandsbericht, 5 Seiten, 05.03.2009 60 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Quellenverzeichnis 35 Akte, Band 35, envi sann: Verdingungsunterlagen für die Errichtung und den Betrieb einer Grundwasserreinigungsanlage auf dem Grundstück Fuststraße 1125, Anlage 2: Leistungbeschreibung, 34 Seiten, 03.03.2008 36 Akte, Band 35, envi sann: Errichtung und Betrieb einer Grundwasserreinigungsanlage, Auswertung des Teilnahmewettbewerbs, 3 Seiten, 27.03.2008 37 envi sann: Konzeption des Grundwassermonitorings 2009/2010, 4 Seiten, 05.03.2009 38 GUT Analytik, Dr. Bartezko: Auswertungsbericht zum Laborversuch HGS ISCO, 8 Seiten, 30.08.2005, [53] 39 Korrespondenz: e-mail von iwb an envi sann, TAUW, Sen, BvS 40 Korrespondenz: Brief von Fa. Heilit an iwb; TLG 41 iwb: Konzept zur Durchführung einer Beobachtungsmethode beim Bodenaustausch mit Hilfe des Wabenverfahrens, 3 Seiten, 27.01.2009 42 Akte, Band 36, iwb: Entwurfs- und Genehmigungsplanung, 33 Seiten, 25.03.2008 43 Korrespondenz: e-mail von envi sann an BvS, TAUW, SenGesUmV, iwb 44 Korrespondenz: Brief von Steinfeld und Partner Gbr an TLG und envi sann, 3 Seiten, 03.02.2009 45 Besprechungsprotokolle 2009 zum Baufortschritt Fuststraße 11-25 46 Korrespondenz: e-mail von BvS an iwb, TAUW, TLG, envi sann, SenGesUmV 47 Akte, Band 3, Rechnungen und Berichte Grundwassersanierung 1995/1996 48 Akte, Band 8, Jahresberichte 1995-1998 49 Hauptakte 2001, Band 12 50 Akte, Band 14, Ausschreibung und Vergabe Grundwasserreinigungsanlage 2002 51 Hauptakte, Band 15, 2002 52 Hauptakte, Band 17, 2003 53 Hauptakte, Band 22, 2005, TAUW: ISCO-Pilotversuch 54 Hauptakte, Band 29, Jahresbericht 2006 55 56 Hauptakte, Band 19, 2004 Ausschreibungsunterlagen Herr Düll an envi sann am 30.07.2007 61 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Quellenverzeichnis Internetquellen I1 http://www.faweb.baden-württemberg.de/Alfaweb/berichte/bpr0015.html I2 http://www.itv-altlasten.de/138.0.html I3 http://www.wikipedia.de I4 http://www.chempedia.de I5 http://www.geo-log.com/Grundwassersond.6.0.html I6 http://www.zueblin-umwelttechnik.de/www/projects.nsf/out/ I7 http://www.zueblin-systembau.de/www/home/nsf/mainpage.de I8 http://www.gaa-beeskow.de I9 http://www.eggers-wittenberge.de/html/bodenbehandlung.html I10 http://www.baufachinformation.de/artikel.jsp?v=4151 I11 http://www.umweltbundesamt.de/boden-und-altlasten/web1/berichte I12 http://www.bilfingerberger-entsorgung.de I13 http://www.umwelt-online.de/cgibin/suche.cgi?such=Abfallschl%FCssel%20avv&abo=j I14 http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBsonstige/Kapselung.php I15 http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBsonstige/Bodenhorizonte.php I16 I17 I18 I19 I20 http://www.katumwelt.de/icheck/dokumente/lagaminrest2.htm - 375k http://www.mischanlage-niederlehme.de http://www.jelabau.de http://www.baumaschinen.de/Portal http://www.insitu.nl 62 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Anlagenverzeichnis Titel Anlage 1 Lageplan Gebäude Baustelleneinrichtung/ GWMS/ SB/ TB 2 Adressliste der Beteiligten 3 Tabellarische Messwerte 1994-2009 4 Organigramm des Senats 5 Projekte des nachsorgenden Bodenschutzes im Überblick 6 Berliner Liste 7 Abkürzungsverzeichnis 8 Begriffserklärung 9 Verfahrenstechnisches Fließbild der Grundwasserreinigungsanlage 2008 63 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 2 Adressliste Adressliste der Beteiligten Auftragggeber: TLG IMMOBILIEN GmbH Sieglinde Sund NL Berlin-Brandenburg Karl-Liebknecht-Str.33 10178 Berlin Hausvogteiplatz 12 10117 Berlin vertreten durch: BvS/ACOS Herr Dr. Kucht Planer: iwb-Ingenieurgesellschaft mbH Herr Marquordt, Herr Pinkernelle Warschauer Straße 32 10243 Berlin Tel.: 030/2936730 envi sann GmbH Dr. Reusing Hauptstraße 31 13158 Berlin Tel.: 030/399886-0 IGB GmbH Berlin Beethovenstraße 11 12247 Berlin 030/76687740 Untersuchungen, Vermessungen, Prüfung: GUT Gesellschaft für Umweltforschung u Analytik köpenicker Str 325 12555 berlin BLM Geotest GmbH Dipl.Ing.Umpfenbach Segelfliegerdamm 67 12487 Berlin Umwelttechnik Dr Bartezko GmbH Osteendstraße 25 12459 Berlin Tel.:030/53041099 Schüler GmbH Silder Moor 6 18196 Kavelstorf 038208/60008 1 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 2 Adressliste Bauausführung: Heilit Umwelttechnik(HUT) Herr Lück/ Herr Brozio/ Herr Märsch Haferwende 27 28357 Bremen Tel.:0421/ 436879-14 Engelmann Brunnenbau GmbH Müggelheimer Strasse 9 12555 Berlin 030 - 6516437 Anlagenbetreiber: Züblin Umwelttechnik GmbH Gottlieb-Dunkel-Str.30 12099 Berlin Tel.: 030/70338-43/ -10 Delta Umwelt-Technik GmbH Rheinstraße 17 14513 Teltow 03328/30 36 05 MSA Auer Thiemannstr.1 12059 Berlin 0800- 672 2837 Entsorger: SBB- Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/ Berlin mbH Berliner Straße 27a 14467 Potsdam GBAV- Gesellschaft für Boden- und Abfallverwertung Gradestraße 83 12347 Berlin Herr Weckert Tel.:030/30007733 Afu GmbH- Anwendungsgesellschaft für Umweltschutztechniken Schönerlinder Str. 28 13127 Berlin 030 94114034 Gesellschaft für Abfall-Aufbereitung Beeskow GmbH Friedländer Berg 15848 Beeskow 03366/413-0 EGGERS Umwelttechnik GmbH Niederlassung Wittenberge Zum Schöpfwerk 13 2 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 2 Adressliste 19322 Wittenberge Tel.: 03877 / 92660 Fehr Umwelt Ost GmbH Betriebsstätte Berlin Köpenicker Chaussee 11-14 D-10317 Berlin Herr Prange 030 / 551 77 - 0 BILFINGER BERGER ENTSORGUNG GmbH Dynamostraße 13 68165 Mannheim 06 21 41092 - 80 Gesamte Überwachung: Tauw GmbH Michaelkirchstraße 17/18 10179 Berlin Tel (030) 285 18 30 Beteiligte Behörden und Dienststellen: Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben Büro des Abwicklers Schönhauser Allee 120 10437 Berlin Herr Zimmermann 030 24511009 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Immissionsschutz, Ref. II C 4 Herr Rose Brückenstraße 6 10173 Berlin Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Boden- u. Grundwasserschutz, Abt. Umweltpolitik, Ref. III Herr Rauch, Frau Blach Brückenstraße 6 10173 Berlin Tel.: 030/90252295 Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Amt für Umwelt und Natur, Fachbereich Umweltschutz Rinkartstraße 13 12437 Berlin Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin Turmstraße 21 10559 Berlin 3 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 2 Adressliste Nicht direkt an diesem Projekt beteiligt, dennoch relevant: BAM- Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung Laboratorium I.21 Präperations- und Extraktionsverfahren für organische Referenzmaterialien Frau Dorgerloh Richard-Willstätter-Straße 11 12489 Berlin Tel.: 030/ 81045567 Phillipp Dunkel KG Berliner Straße 4 16727 Velten Tel.: 0 33 04 / 39 91-0 Fax: 0 33 04 / 39 91-40 Ansprechpartner: Herr Thomas Dunkel JELABAU Bauunternehmen GmbH Luxemburger Str. 66 28259 Bremen Tel.: 04 21 / 5 76 58-0 Fax: 04 21 / 58 56 23 Ansprechpartner: Herr Karl-Dieter Jelken 4 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Zusammenfassung der Ergebnisse der Untersuchungen in der Fuststraße Ergebnisse der Grundwasserbeprobungen Tabelle 1 [4] 1994 Grundwassermonitoring 1995: 6,5-10m unter GOK: 1996: 6,5-10m unter GOK: 1996: 6,5-10m unter GOK: > 2 µg/l BTEX an GWM2 16000 µg/l BTEX an SB2 32000 µg/l BTEX an RP2a 38000 µg/l BTEX an SK5 [22]. Tabelle 2 Ergebnisse Vollanalyse SB1 am 18.11.2005 [5] Parameter Nitrit Nitrat N-gesamt Phosphat Sulfat Chlorid Fluorid Ammonium Trockenrückstand Gesamthärte Hydrogencarbonat Ca Mg Al B Ba Zn Na K Fe gesamt Fe II Fe III Mn gesamt Leitfähigkeit pH Temperatur CSB TOC DOC Säurekapazität 4,3 Säurekapazität 8,2 Basenkapazität 8,2 Basenkapazität 4,3 SB1 (2005) 0,13 mg/l 1,7 mg/l 3,1 mg/l <0,1 mg/l 170 mg/l 47 mg/l 0,29 mg/l 0,7 mg/l 504 mg/l 173 mg/l 181 mg/l 110 mg/l 9,5 mg/l 0,05 mg/l 0,1 mg/l 0,16 mg/l <0,005 mg/l 30 mg/l 13 mg/l 0,31 mg/l 0,06 mg/l 0,25 mg/l 0,53 mg/l 770 µS/cm 7,35 11,1°C 19 mg/l 5,5 mg/l 5 mg/l 3,7 mmol/l 0 mmol/l 0,5 mmol/l 0 mmol/l 1 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 3 Ergebnisse des Grundwassermonitorings 2006 [5] 2 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 4 Analysenergebnisse BTEX in-situ Grundwasserbeprobung 2006 [54] 3 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 5 Ergebnisse Grundwassermonitoring 2007 [42] Ergebnisse der Fremdüberwachung Tabelle 6 Nachweisgrenzen für aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) [39] Bezeichnung Benzol Toluol Ethylbenzol m,p-Xylol o-Xylol 1,3,5 – Trimethylbenzol 1,2,4 - Trimethylbenzol 1,2,3 - Trimethylbenzol Isopropylbenzol Nachweisgrenze in µg/l 0,5 0,3 0,3 0,3 0,4 0,7 0,7 0,7 0,7 Tabelle 7 Fremdüberwachung GWRA Oktober 2008 [37] in µg/l Benzol Toluol Ethylbenzol m,p-Xylol o-Xylol 1,3,5 – Trimethylbenzol 1,2,4 Trimethylbenzol 1,2,3 Trimethylbenzol Isopropylbenzol Summe AKW Zulauf SB1 223 3,8 5,6 2,8 10,2 1,3 Zulauf SB2 430 5,9 3,4 80 195 34,6 Zulauf SB8 200 4,2 60 25 108,3 21,1 Zulauf SB9 1100 5,7 127 184 501 124,2 Zulauf SB10 1000,8 2,3 389 134 403,9 142,3 Ablauf Anlage < NG < NG < NG < NG < NG < NG 1,7 21,5 3,8 78 24,9 < NG 6 32 12,4 237 75,9 < NG 4,9 1,3 8 6,8 61,8 23,3 389,5 35 47 13,5 < NG < NG 4 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 8 Fremdüberwachung GWRA November 2008 [39] Bezeichnung Benzol Toluol Ethylbenzol m,p-Xylol o-Xylol 1,3,5 – Trimethylbenzol 1,2,4 Trimethylbenzol 1,2,3 Trimethylbenzol Isopropylbenzol Summe AKW Zulauf SB1 187,3 < NG 2,8 2,7 9 1,1 Zulauf SB2 345,4 2,3 < NG 72,9 172,8 27,4 Zulauf SB8 156,6 < NG 46 19 68,2 20,7 Zulauf SB9 989,3 1,6 59 166,4 389,6 94 Zulauf SB10 1006,2 < NG 239 121 354,7 83,2 Ablauf Anlage < NG < NG < NG < NG < NG < NG 1,8 19,7 6,3 58,5 16,7 < NG 5,8 34,1 13,4 169,2 37,6 < NG 1,4 < NG 8 6 35,1 2,4 276 21 32,1 10,3 < NG < NG Tabelle 9 Fremdüberwachung GWRA Januar 2009 [39] Bezeichnung Benzol Toluol Ethylbenzol m,p-Xylol o-Xylol 1,3,5 – Trimethylbenzol 1,2,4 Trimethylbenzol 1,2,3 Trimethylbenzol Isopropylbenzol Summe AKW Zulauf SB1 20,7 < NG 1,5 2,4 8,2 1,1 Zulauf SB2 293 1,4 < NG 52,6 160 20 Zulauf SB8 154 < NG 46 16,7 57 16 Zulauf SB9 988 < NG 59 124 329 86 Zulauf SB10 1086,8 < NG 239 108 340 77 Ablauf Anlage < NG < NG < NG < NG < NG < NG 1,6 18 3,8 56 15,8 < NG 5,4 32 12 167 35,1 < NG 1,3 < NG 7,8 5,1 34 3,4 224 19 20 7,4 < NG < NG 5 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 10 Februarwerte Fremdüberwachung GWRA [39] Bezeichnung Zulauf SB1 18,8 < NG 1,3 2,4 7,6 1,1 Zulauf SB2 269 1,4 < NG 52,6 147 20 Benzol Toluol Ethylbenzol m,p-Xylol o-Xylol 1,3,5 – Trimethylbenzol 1,2,4 1,2 11,1 Trimethylbenzol 1,2,3 3,9 26,3 Trimethylbenzol Isopropylbenzol 1,3 5,5 Summe AKW < NG 5,1 < NG = kleiner Nachweisgrenze Zulauf SB8 143,5 < NG 40,6 16,7 38,8 13,6 Zulauf SB9 898 < NG 45,9 124 312 61,1 Zulauf SB10 786,8 < NG 199 108 337 70,7 Ablauf Anlage < NG < NG < NG < NG < NG < NG 3,8 47,8 15,3 < NG 10,2 167 35,1 < NG 17,3 2,5 124 16,2 15,1 6,6 < NG < NG Exemplarisch Ergebnisse der Eigenüberwachung 2008/2009 Tabelle 11 Überblick über die Ergebnisse der Eigenüberwachung 2008 Zusammenfassung der Messwerte August-Dezember [33,34,43] Maximum Summe BTEX in µg/l (rund) August September Oktober November Dezember SB1 SB2 SB8 SB9 SB10 22 20 18 18 20 483 487 580 490 400 70 40 30 25 70 760 820 995 720 1398 100 50 40 270 1200 Tabelle 12 Ergebnisse Eigenüberwachung GWRA vom 13.01.09 [33] Brunnen Förderleistung Summe BTEX Summe TMB SB1 SB2 SB8 SB9 SB10 Ablauf GWRA m³/h 1 4 6 6 4,5 21,5 in µg/l 7,5 306,8 63 832,5 1094 <NWG in µg/l 7,1 91,7 16,1 561,1 97,9 <NWG 6 Summe BTEX/TMB in µg/l 14,6 398,5 79,1 1393,6 1191,9 <NWG Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 13 Ergebnisse Eigenüberwachung vom 10.02.09 [34, Prüfbericht 16.02.09 gefta Umweltlabor Nr. 2009/0210/4632-4637] Brunnen Förderleistung Summe BTEX Summe TMB SB1 SB2 SB8 SB9 SB10 Ablauf GWRA m³/h 1 4 6 6 4,5 21,5 in µg/l 12,4 221 109,7 543 714,7 <NWG in µg/l 6,4 48 33,8 355 72,1 <NWG Summe BTEX/TMB in µg/l 18,8 269 143,5 898 786,8 <NWG Tabelle 14 Ergebnisse Eigenüberwachung vom 12.03.09 [43,15.03.2009] Brunnen Förderleistung Summe BTEX Summe TMB SB1 SB2 SB8 SB9 SB10 Ablauf GWRA m³/h 1 4 6 6 4,5 21,5 in µg/l 11,9 220,2 108,4 536,6 689,9 <NWG in µg/l 4,9 46,4 28,7 352,2 67,2 <NWG Messwerte Boden Tabelle 15 Ermittelte BTEX-Masse pro Meter Boden 2005 [35] m u GOK 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-11 Summe BTEX (t) 0,14 1,39 5,82 2,89 1,33 1,00 12,58 . 7 Gesamtmasse Summe BTEX/TMB in µg/l 15,1 261,9 131,7 874,2 773,4 <NWG Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 16 Analysenergebnisse BTEX im Boden 2006 in mg/kg [54] Tiefe unter GOK in m 3-4 4-5 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-11 11-12 B1 B2 B3 2,66 21,71 160,04 580,65 11,98 5,57 0,38 87,95 149,35 39,74 59,32 29,76 0,58 1,02 1,38 16,90 41,03 535,26 203,88 20,60 13,56 Fortsetzung Tabelle B10 Tiefe unter GOK in m 3-4 4-5 5-6 0,01 6-7 97,59 7-8 472,64 8-9 4,32 9-10 10-11 11-12 12-13 13-14 B4 B5 B6 0,39 56,01 67,44 72,32 53,49 2,58 0,76 0,27 0,00 67,27 90,78 532,32 342,82 51,86 17,08 4,39 0,12 0,31 318,86 3915,39 86,75 15,76 10,80 B14 B15 Halle B16 Halle 0,23 60,99 91,83 0,24 0,11 912,02 1301,60 60,01 35,92 46,14 16 BTEX in mg/kg B11 B12 B13 0,13 854,01 420,17 26,57 32,42 4,77 0,03 10,10 60,54 697,93 129,82 17,52 8,85 0,00 70,01 471,36 88,24 14,33 4,25 Fortsetzung Tabelle 16 BTEX in mg/kg B19 B20 B21 Tiefe Halle Halle Keller unter GOK in m 3-4 4-5 1,12 0,00 0,18 5-6 0,18 0,02 1,24 6-7 67,57 0,34 23,77 7-8 5,36 2,67 9,05 8-9 2419,00 4394,45 80,84 9-10 122,99 56,56 1229,41 10-11 267,13 6235,51 560,25 11-12 133,24 100,39 12-13 0,03 427,16 6,41 0,37 B22 Keller B23 Keller 0,12 0,11 15,69 2799,50 184,30 7351,52 2669,41 711,06 423,36 141,58 1,51 0,08 0,43 11,27 1219,31 93,09 1425,27 151,92 50,01 8 B7 B8 B9 0,16 0,14 94,75 5,29 3,43 1,10 0,88 0,17 9,81 2,61 5,55 10,96 11,53 0.00 0,01 0,16 675,53 1533,53 21,08 12,86 5,14 B24 1,39 0,08 3,10 2541,64 6,12 5,65 7,27 1,03 B17 Halle B18 Halle 2,03 280,65 15582,73 526,88 2572,84 362,73 77,35 B25 Halle 0,04 432,50 542,10 1070,46 410,79 23,18 0,56 356,37 642,62 3120,75 777,71 831,85 408,80 263,43 1,60 538,30 B27 0,40 0,84 3,32 3,79 0,44 0,35 0,33 B28 Halle 0,07 81,23 4,42 2,79 0,31 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Fortsetzung Tabelle 16 BTEX in B29 B30 Tiefe Keller unter GOK in m 3-4 0,03 4-5 0,04 0,23 5-6 0,42 128,07 6-7 964,40 51,01 7-8 16,93 567,48 8-9 5170,45 13,46 9-10 375,05 4,15 10-11 99,94 2,35 11-12 89,02 12-13 13-14 14-15 Fortsetzung Tabelle B39 Tiefe unter GOK in m 3-4 4-5 1,56 5-6 2,33 6-7 140,85 7-8 0,00 8-9 0,00 9-10 0,50 mg/kg B31 B32 0,06 0,17 0,00 1,42 0,54 0,06 0,05 0,23 0,12 7,45 38,06 1408,09 57,28 166,44 33,18 16 BTEX in mg/kg B40 B41 B42 0,80 72,43 138,03 510,37 2,21 0,69 0,00 0,84 0,00 B34 B35 B36 B37 B38 0,10 0,07 0,13 0,07 0,11 0,16 0,00 0,00 0,00 27,19 6,50 12,66 0,00 0,00 0,00 10,78 6700,60 13,25 105,32 2,09 0,56 0,50 2297,90 112,77 1511,47 668,02 53,25 123,38 133,53 117,35 0,22 0,28 16,73 87,05 1184,47 305,74 240,53 2,68 0,27 0,00 B43 0,00 0,00 115,39 2,98 0,00 3,76 2275,57 0,00 0,00 0,00 B44 B45 B46 B47 B48 B49 0,00 1,07 2,00 5,10 1,03 3,45 3,09 1,15 2,33 0,33 0,00 0,00 87,31 495,32 151,98 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Tabelle 17 MKW-Belastung im Boden 2006 in mg/kg [54] Tiefe unter GOK in m 5-6 6-7 7-8 8-9 9-10 10-11 11-12 12-13 13-14 B6 110 370 B16 Halle B17 Halle B18 Halle 1400 780 63 1400 41 1500 606 160 B20 Halle 2100 35 1400 B22 Keller 7,6 6000 3000 59 B36 B37 Keller B38 516 116 122 79 Fortsetzung Tabelle 17 MKW-Belastung im Boden 2006 in mg/kg Tiefe B39 B40 B42 B43 B44 unter Halle GOK in m 7-8 4479 897 110 989 98,6 Tabelle 18 PAK-Belastung im Boden in mg/kg [54] Tiefe unter GOK in m 7-8 B36 B37 Keller B38 B39 B40 B42 B43 B44 9,37 <NG 3,79 <NG 1,06 1,55 11,11 <NG 9 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 19 Lage der Probenahmepunkte 2008 [42] Tabelle 20 Ergebnisse der Bodenuntersuchung in head-space-Gefäßen 2008 [42] 10 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 21 Linerbeprobungen und Zuordnung nach LAGA März 2008 [42] 11 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft 12 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Tabelle 22 – 25 Nach Tabelle 19 zu erwartende Aushubmengen [32] 13 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 3: Auszug Messwerte 1994-2009 Boden, Grundwasser, Bodenluft Ergebnisse der Bodenluftuntersuchungen Tabelle 26 Zusammenfassung der Ergebnisse Messung Bodenluft in µg/m³ Nov.2008 – Jan.2009 [43, 05.02.2009] Datum 10.11.0820.01.09 21.01.09 22.-27.01. 28.01.09 29.01.03.03.09 Tor Fuststraße <NG Tor Mentelinstraße <NG <NG <NG - BTEX: 12 TMB: 1 <NG BTEX: 18 TMB: 3 <NG BTEX: 15 TMB: 1 <NG BTEX: 6 TMB: <1 <NG BTEX:19 TMB: 3 <NG BTEX:<1 TMB: <1 <NG BTEX: 14 TMB: 1 <NG BTEX: 5 TMB: <1 <NG BTEX: <1 TMB: <1 <NG BTEX: 18 TMB: <1 Übliche urbane Grundbelastung Baugrube Weißbereich Reinluft Tabelle 27 Untersuchungsergebnisse Bodenluft 2008 [42] Tabelle 28 Sicherheitsrelevante Stoffdaten [31] Stoffe der WGK2 Untere Explosionsgrenze Vol% Benzol 1,2 Toluol 1,2 Ethylbenzol 1,0 Xylol 1,0 Arbeitsplatzbzw. EG-Grenzwert in mg/m³ 3,25 190 440 440 Arbeitsplatzbzw. EG-Grenzwert in ppm 1 50 100 100 Die vollständigen Messwerte sind in den Akten Band 1-37 im Archiv der SenGUV, Brückenstraße 6, 10179 Berlin, nachzulesen. 14 Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 4 Organigramm Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz [ArchivSenGUV] Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Nachsorgender Bodenschutz in Berlin im Überblick Schadstoffquellen Belastung Gegenmaßnahme Erfolge Das Ökologisches Großprojekt Berlin erstreckt sich über: Rummelsburg, Westgalerie Wuhlheide, Oberschöneweide, Niederschöneweide, Johannisthal, Adlershof ÖGP: Sicherung der Wasserwerke Wuhlheide und Johannisthal (die Schadstoffquellen selbst werden nicht alle über das ÖGP finanziert, zu den Schadstoffquellen gehören u.a.: Berliner Bär Kottmeier Straße, Tanklager auf Areal Deutscher Rundfunk, ehemaligen Haushaltsgeräteservic e in der Fuststraße, das Spreeknie u.a. [1, Seite 9-11] 1997-1999 - erstmals Hinweise auf LHKW Belastungen in den betroffenen Brunnengruppen 10 und 11 der Westgalerie, zwei sich überlagernde Schadstoffahnen im ersten Grundwasserleiter: BTEX (viel Toluol), MKW, Phenole, Cyanide, PAK, FCKW, Pharmastoffe, Sulfate, LCKW auch im zweiten Aquifer, weitere organische Schadstoffbelastungen: Naphthalin, Methylnaphthalin, TriTetrachlorethen, Vinylchlorid (Chlorethen), Polychlorierte Biphenyle, MTBE (Methyl-TetiärButhyl-Ether), Phenole, Chlorphenole, Chlorbenzole, Pflanzenschutzmittel (1,2-Dichlorethen, Vinylchlorid, an Brunnengruppe 9 der Ostgalerie/ Straße am alten Heizhaus 2001/2002 Nachweis erhöhter Schadstoffgehalte im Rohund Reinwasser: Mecoprop und Dichlorprop), und Biozidprodukte (Organchlorpestizide) Anorganische Belastungen: Antimon, Arsen, Barium, Blei, Bor, Cadmium, Chrom, Reduktion des hydraulischen Gefälles durch Minimierung der Entnahme, momentan 7 Sicherungsbrunnen, 4 GWRA, z.B. Blockdammweg mit 240m3/h, Erweiterung des Sondergütemessnetzes, Durchführung von Modellierungsarbeiten, Erstellung technischer Machbarkeitsstudien, Laborversuche zur Beherrschung der Anlagentechnologie und Sanierungsstrategie, Bodenluft-, Grundwasser-, Bodensanierungs- und Bodenversiegelungsmaßnahmen auf allen Grundstücken hydraulische Sicherung durch Abwehrbrunnen, seit 1993 7 BodenluftRA, GWRA 4 (TGS-Anlage) seit 1996 im Dauerbetrieb, Mai 2002 Errichtung der GWRA 1 Straße „An der Wuhlheide“ (60m³/h), Inbetriebnahme GWRA 2 u. 3 2003/ 2005, zusätzlich Umrüstung von 4 Heberleitungsbrunnen der Brunnengruppe 9 zu eigenbewirtschafteten Sicherungsbrunnen und Anbindung an die GWRA 2 (60 m³/h) 1 entfernt: 10000kg Phenole, 14000 kg BTEX, 1000 kg PAK, 20000 kg MKW, 120000kg Ammonium, 400kg LCKW, 5000kg FCKW Transferpfadbelastung sehr reduziert, Fahnenbildung eingedämmt, regionales Grundwassermonitoring wird fortgeführt, ab 2009 soll im WW Johannisthal die Trinkwassergewinnung wieder aufgenommen werden, die GW-Sanierung auf dem TGSGelände läuft noch, Januar 2003 bis Oktober 2006 wurden allein in GWRA 2 knapp 700.000 m3 kontaminiertes Wasser gefördert und gereinigt Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Anlage 5: Sanierungsprojekte in Berlin im Überblick Stand: 06.03.09 Schadstoffquellen Belastung [1, Seite 15] Kobalt, Kupfer, Molybdän, Nickel, Quecksilber, Selen, Thallium, Vanadium, Zink, Fluorid, Chlorid, Sulfat, Acrylamid, Bromat, Nitrit, Nitrat, Ammonium Cyanide (3g/kg), Arsen (7g/kg), Berliner Blau (siehe Bild) Kabelwerk Oberspree Bild Eisencyanidkomplex Arsen, Cyanide, BTEX, MKW, PAK, LCKW VEB Lacke und Farben [1, Seite 14] Berliner Batterie- und Akkumulatorenfabrik Blei (40g/kg), LCKW (9000µg/l) [1, Seite 13] Medizinischer Gerätebau/ Albatroswerke PCE, Per, LCKW 1995: 81.000 µg/l [1, Seite 16] Tanklager "Staatsreserve" trotz Bodenaustausch 2m unter GOK: BTEX, MKW, PAK [1, Seite 17] Transformatorenwerk Oberschöneweide MKW, Phenole, Tenside, PCB, LCKW 50 cm reine Ölphase [1, Seite 18] Transformatorenwerk Rummelsburg Schwermetalle, Cyanidund BTEX-Schäden, Gegenmaßnahme Erfolge Einwandige Schlitzwand, partieller Aushub, Kunststoffdichtungsbahn en, Asphalt als Oberflächenabdichtung, GWRA und 15 Sanierungsbrunnen alte Grünfläche revitalisiert ENA DN1000 Großlochbohrung, Beseitigung Industrieschlamm, GWRA Bodenaustausch 8000m3, GWRA, Sanierung über vorhandenen Feuerlöschbrunnen 4 Bodenluftabsauganlagen, Sicherungsbrunnen und doppelstufige Desorbtionsanlage mit nachgeschalteten Aktivkohlefilter, Prozessluftreinigung, evt. Bodenaushub nach Bodenaushub im Nassverfahren: mikrobiologische GWRA (in-situ/ on-situ), H2O-, O2- und Nährstoffzugabe, Aktivkohlefestbettreaktor und Sickerschächte Ölabsauganlage 10 Brunnen DN 400/1000 Nassbaggerung/ Bodenaustausch, Kopflöcher Trenntechnik Öl/ Wasser Kiespackung, Drainagesystem Bodenaushub bis weit in die gesättigte Beseitigung und Entsorgung von ca. 380.000 t Boden und Bauschutt 2 Versiegelung von 6.000m2 im Bereich der Bleischäden 2.200 kg LCKW aus dem Grundwasser entfernt, 2005 LCKW–Gehalt noch 500-700 µg/l, 13000t Boden ausgetauscht, 1t BTEX entfernt 200000 l Öl entfernt, Nachsorgemonitori ng weist nur noch geringe Restbelastungen an MKW und LCKW im Grundwasser auf, keine Fahnenbildung in Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Anlage 5: Sanierungsprojekte in Berlin im Überblick Stand: 06.03.09 Schadstoffquellen [1, Seite 19] Belastung Gegenmaßnahme Erfolge Schadstoffbilanz: Aushub und Entsorgung von ca. 32.000 t MKW-, BTXEund Cyanid- belasteten Boden, Beseitigung von 240 m3 ÖlWassergemisch, Entfernung von 80.000 l reiner Ölphase (19962003) Bodenzone, Entsorgung des Bodens, Absaugung des Öls mit Skimmersystem (Baugrubenwasserhaltun g- Nassbaggern) Richtung Grundstücksgrenzen 1994 wurden 8 unterirdische Tanks geborgen und entsorgt, lokaler Bodenaustausch, 1994 bis 1997 Bodenluftsanierung, 2003 Start hydraulische Grundwassersanierung mit einer on-sitomikrobiologischen Reinigung über vier Sanierungsbrunnen, 10 m³/h GWRA mit AirliftBio-Reaktor 48 Grundwassermessstellen , 6 Bodenluftbrunnen, Kombinierte Bodenluftund Grundwasserreinigungsa nlage, Grundwasserzirkulations brunnen 257 kg LCKW aus der Bodenluft entfernt, nach 9 Monaten BTEXKonzentrationen 8.000 µg/l, LCKW-Gehalte unter 200 µg/l, heute abgeschlossen Sanierung im Freistellungsverfahren (60/40) Gummiwerke Berlin [1, Seite 22] VEB Isokond [1, Seite 23] Filterwerke Berlin leichtflüchtige chlorierte sowie aromatische Kohlenwasserstoffe (LCKW bzw. BTEX) im Grundwasser und in der Bodenluft, im Grundwasser BTEXGehalte von bis zu 19.000 µg/l vorwiegend feinsandigen Ausbildung Talsande Bodenluft, Grundwasser: LCKW 167.000 mg/m³, 200.000 µg/l, TCE 154.000 mg/m³, 196.000 µg/l, PCB 22.500 ng/m³, 8 µg/l; Schadstofffahne erstreckt sich über die Grundstücksgrenze hinaus und erreicht Bereiche bis zu 40 m unter Geländeoberkante FCKW max.14.000 µg/l, Perchlorethen Bodenaushub, 5 Vertikalbrunnen zur Bodenluftreinigung sowie einem Horizontalbrunnen im Zeitraum 1999 – 2001 Kupfer, Chrom, PAK, Phenole, MKW, Cyanide, Bodenaushub, Versiegelung, [1, Seite 21] Elektrokohle Lichtenberg 3 mehr als 10.000 t produktionsspezifis ch kontaminierter Massen als besonders überwachungsbedü rftiger Abfall entsorgt. Bodenluftsanierung : 8 t LCKW Austrag; kombinierte Reinigung 3,3 t LCKW Austrag kontaminierter Boden entsorgt, Lösemittelrückgewinnung: ca. 1,5 t Lösemittel aus der ungesättigten Bodenzone entfernt, ca. 380 kg LHKW aus dem Grundwasser entfernt Kanal ist vor durchsickerndem Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide von Julia Büchner Anlage 5: Sanierungsprojekte in Berlin im Überblick Stand: 06.03.09 Schadstoffquellen Belastung Gegenmaßnahme Erfolge [1, Seite 20] Schwermetalle (Geschiebemergelschicht schützt Grundwasser) Regenwasserauffangbecken kontaminierten Regenwasser geschützt Sanierung außerhalb der Freistellungsverfahren Gaskokerei Rummelsburg [1, Seite 29] Ammonium, Phenole, BTEX, PAK, 7 Abwehrbrunnen an der Grundstücksgrenze (35 m³/h), Tiefenenttrümmerungsund Entsorgung von gefahrenträchtigen Altanlagen, in-situ Maßnahmen (mikrobiologische Verfahren, Herstellung von Spülkreisläufe) Amtsfeld (Baukombinat, ehemals Orgacidbeziehungsweise Nitritfabrik), Bullenacker (Elektrodyn und Klärbecken) u.a. Sprengstofftypische Verbindungen, Humanpharmaka: Benzafibrat, Gemfibrozil, Fenofibrinsäure, Diclofenac, Ketopropfen, Ibupropfen, Naproxen Sicherungsmaßnahmen Altablagerungen z.B. Deponie Wannsee, Hausmüllablagerungen 4 Reinigung von 14 Millionen m3 kontaminierten Grundwassers, Entsorgung von ca. 25.000 t Boden, Bauschutt und teerhaltige Abfällen aus der Quellensanierung, starke Schadstoffrückgänge in der Abwehrgalerie (Indiz für die Nachhaltigkeit der Quellensanierungen) Entfernung von > 50.000 kg Ammonium, 20.000 kg Phenolen und 15.000 kg Aromaten (BTXE, PAK) aus dem Grundwasser Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anhang 6 Berliner Liste Tabelle 1 Geringfügigkeitsschwellenwert und sanierungsbedürftiger Schadenswert Anorganische Stoffe GFS (µg/L) SSW (µg/L) Organische Stoffe Antimon (Sb) 5 25 Arsen (As) 10 50 Barium (Ba) Blei (Pb) Bor (B) Cadmium (Cd) Chrom (Cr III) 1) 340 1700 7 35 740 3700 ∑ PAK 4) Anthracen, Benzo(a)pyren, Di- GFS SSW (µg/L) (µg/L) 0,2 1 jeweils 0,01 0,05 jeweils 0,025 0,125 1 5 20 100 benz(a,h)anthracen Benzo(b)fluoranthen, Benzo(k)fluoranthen, Benzo(ghi)perylen, 0,5 2,5 Fluoranthen, Indeno(123-cd)pyren 7 35 ∑ Naphthalin u. Methylnaphthaline 5) Kobalt (Co) 8 40 ∑ LHKW Kupfer (Cu) 14 70 ∑ Tri-und Tetrachlorethen 10 50 Molybdän (Mo) 35 175 Chlorethen (Vinylchlorid) 0,5 2,5 Nickel (Ni) 14 70 1,2 Dichlorethan Quecksilber (Hg) 0,2 1 ∑ PCB 7 35 Kohlenwasserstoffe 0,8 4 4 58 Selen (Se) Thalium (Tl) Vanadium (V) 2) Zink (Zn) - 3) Cyanide (CN ) 2 10 0,01 0,05 100 500 ∑ Alkylierte Benzole BTEX 20 100 20 Benzol 1 5 290 MTBE 15 75 8 40 1 5 0,3 1,5 1 5 Hexachlorbenzol 0,01 0,05 Epichlorhydrin 0,1 0,5 25 (250) 750 3750 250 mg/L 1250 mg/L Nonylphenol Sulfat (SO4 ) 240 mg/L 1200 mg/L ∑ Chlorbenzole Zusätzliche anorganische Stoffe gem. TrinkwV 2001 Grenzwert Fluorid (F ) - Chlorid (Cl ) 2- Acrylamid Bromat 0,1 10 (25) (µg/L) ∑ Chlorphenole Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte (PSMBP) 9) Chrom (ges.) 50 ∑ PSMBP Nitrit 100 PSMBP Einzelstoff Nitrat 50 mg/L Ammonium 0,5 mg/L 1) 7) 8) 5 (50) - Phenol 6) GFS SSW (µg/L) (µg/L) 0,5 2,5 jeweils 0,1 jeweils 0,5 Sprengstofftypische Verbindungen 10) Die GFS gilt für Chrom-III, da in der Grundwasserüberwachung i.d.R. auch nur Chrom-III nachgewiesen wird. Wird in der Probe überwiegend Chrom-VI gefunden, ist eine Einzelfallbewertung erforderlich. Die GFS für Chrom-VI liegt bei 6 µg/L. 2) Die Anwendung des GFSwertes für Vanadium ist bis zum 31.12.2007 ausgesetzt. 3) Die GFS gilt für leicht freisetzbares Cyanid. Liegt kein leicht freisetzbares Cyanid vor, ist der Wert der TrinkwV von 50 µg/L heranzuziehen. 4) PAK, gesamt: Summe der polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe ohne Naphthalin und Methylnaphthaline, in der Regel Bestimmung über die Summe von 15 Einzelsubstanzen gemäß Liste der US Environmental Protection Agency (EPA) ohne Naphthalin; ggf. unter Berücksichtigung weiterer relevanter PAK (z.B. aromatische Heterocyclen wie Chinoline) 5) LHKW, gesamt: Leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe, d.h. Summe der halogenierten C1- und C2-Kohlenwasserstoffe; einschließlich Trihalogenmethane. Die GFS zu Tri- und Tetrachlorethen, Dichlorethan und Chlorethen ist zusätzlich einzuhalten. 6) PCB, gesamt: Summe der polychlorierten Biphenyle; in der Regel Bestimmung über die 6 Kongeneren nach Ballschmiter gemäß AltölV (DIN 51527) multipliziert mit 5; ggf. z.B. bei bekanntem Stoffspektrum einfache Summenbildung aller relevanten Einzelstoffe (DIN38407-F3), dann allerdings ohne Multiplikation 7) Bestimmung nach DEV H53. Bei höheren Konzentrationen kann die Gravimetrie (nach ISO 9377-1-Entwurf) eingesetzt werden. Bei GCAnalyse bezieht sich der o.a. Wert auf die KW-Summe zwischen C10 und C40. 8) Derzeit steht kein genormtes Verfahren zur Verfügung, dessen untere Anwendungsgrenze niedriger oder gleich dem Geringfügigkeitsschwellenwert ist. Es muss daher auf nicht genormte Verfahren zurückgegriffen werden, die nach den einschlägigen Regeln für Analysenverfahren zu validieren sind. Üblicherweise wird eine Bestimmung des Phenolindex durchgeführt. Bei positivem Befund ist eine Bestimmung der relevanten Einzelstoffe durchzuführen. 9) weitere Geringfügigkeitsschwellenwerte für Einzelstoffe (Pflanzenschutzmittel, Biozide, Pestizide) siehe Veröffentlichung der LAWA 10) Geringfügigkeitsschwellenwerte für sprengstofftypische Verbindungen siehe Veröffentlichung der LAWA Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anhang 6 Berliner Liste Tabelle 2 Beurteilungswerte Beurteilungswerte1) Boden (Schutzziel Grundwasser) jeweils in mg/kg TS Wasserschutzz one II und III/III A sowie in der gesättigten Bodenzone2) Wasserschutzzone III B oder Flurabstand < 5 m (ungesättigte Bodenzone) Flurabstand > 5 m (ungesättigte Bodenzone) Bezugsverfahren Arsen (As) 20-40 80 240 Blei (Pb) 80-200 400 1.200 Analogie E DIN ISO 11047 DIN EN ISO 11969; 11.96 DIN EN ISO 11885; 04.98 DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 0,8-3 6 18 DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 Chrom, ges (Cr) 60-200 400 1.200 Kobalt (Co) 20-100 200 600 DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 DIN 19734 / 38405-24 Cr (VI) DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 Kupfer (Cu) 40-120 240 720 DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 Nickel (Ni) 30-140 280 840 DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 0,2-2 4 12 120-400 800 2.400 2 4 12 0,2-1 2 6 200 400 1.200 ∑ BTEX 2 4 12 Handbuch Altlasten: Bd. 7, Teil 4 HLUG ∑ LHKW 2 4 12 Handbuch Altlasten: Bd. 7, Teil 4 HLUG ∑ PAK 3) 6 12 36 DIN ISO 13877; 01.00 Merkblatt Nr. 1 LUA-NRW ∑ PCB 3) 0,1 0,2 0,6 DIN ISO 10382; 05.03 DIN 38414-20; 01.96 Alkylphenole 1-5 10 30 Chlorphenole 0,2-1 2 6 0,05-0,25 0,5 1,5 Cadmium (Cd) Quecksilber (Hg) Zink (Zn) Cyanid, ges (CN-) 3) Cyanid, frei (CN-) MKW ∑ PSM 3) DIN EN 1483; 08.97 DIN ISO 11047; 05.03 DIN EN ISO 11885; 04.98 DIN ISO 11262; 09.03 DIN ISO 11262; 09.03 DIN EN 14039; 01.05 E DIN ISO 14154; 06.98 E DIN ISO 14154; 06.98 DIN ISO 10382; 05.03 1) Der Beurteilungswert bezeichnet eine Feststoffkonzentration in Böden, bei dessen Überschreitung eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für den Eintritt von Grundwasserschäden in der jeweiligen räumlich-geologischen Situation in Berlin im Einzelfall begründet werden kann. 2) Der jeweilige Beurteilungswert ist abhängig von der vorhandenen Bodenart 3) Nur relevant bei hoher Löslichkeit Dokumentation: Sanierung eines BTEX-Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 7 Abkürzungsverzeichnis GWRA = Grundwasserreinigungsanlage KORA = Kontrollierter und natürlicher Rückhalt u Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden GOK = Grundwasseroberkante NHN = Normalhöhennull TLG = Treuhandliegenschaften HUT = Heilit Umwelttechnik GmbH BVS = Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben SB = Sicherungsbrunnen NA = Natural Attenuation- Orientierende Bewertung der natürlichen Abbauprozesse ENA = Orientierente Bewertung des Stimulationspotentials ACOS = Altlastencontrolling Servicegesellschaft mbH UBA = Umweltbundesamt GWMS = Grundwassermessstelle ARGE = Arbeitsgemeinschaft GFS = Geringfügigkeitsschwellenwert SSW = Sanierungsbedürftiger Schadenswert ÖGP = Ökologisches Großprojekt BTEX = Benzol, Toluol, Ethylen, Xylol- momoaromatische Kohlenwasserstoffe A = Anlage I = Internetquelle SenGesUmV/ = Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz SenGUV Dokumentation: Die Boden – und Grundwassersanierung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 8 Begriffserklärung Suchbegriff Begriffserklärung Abscheider, dient der selektiven Entfernung von aufschwimmenden Abschöpfsysteme Schadstoffphasen und kann mit einer Grundwasserentnahme kombiniert werden, es besteht aus einer speziellen Absaugvorrichtung, die im Sanierungsbrunnen installiert wird und Wasserspiegelschwankungen in bestimmten Grenzen frei folgen kann. Öl- oder Leichtflüssigkeitsabscheidern können Kohlenwasserstoffe in Phase aus dem Grundwasser entfernen Altstandorte Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist und von denen eine Gefährdung ausgeht Altablagerungen stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind und von denen eine Gefährdung ausgeht Akkreditierung ist das Feststellen und Bescheinigen, dass eine Prüfstelle die Voraussetzungen zur Durchführung von z. B. Zertifizierungen von Qualitätsmanagement-Verfahren, Konformitätsbewertungen u. ä. erfüllt, Deutscher Akkreditierungsrat führt Liste aller akkreditierten Labore Attritionszellen sind die Kammern im Attritor, die Suspensionsaufgabe erfolgt in der ersten Kammer, der Austrag aus der letzten Kammer. Rührorgane im Inneren gewährleisten die sichere Förderung der hochkonzentrierten Suspension durch die Kammern. z.B. achteckiger Zellengrundriß und Rührwerksanordnung verhindern Ausbildung von Totzonen und Kurzschluss-strömungen und fördern die Suspension gezielt durch die Rührzonen Ausschreibung ist ein Teil des Verfahrens zur Vergabe von Aufträgen im Wettbewerb, durch sie werden potentielle Bieter aufgefordert, ein Angebot zu unterbreiten. für Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber gelten aufgrund des Vergaberechts spezielle Regelungen, Verfahrensweise geregelt in Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB), VOL, Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) Containing das den Boden durchströmende, kontaminierte Grundwasser wird durch Brunnen entnommen, gereinigt und im Anströmbereich des Geländes wieder eingeleitet, großflächige Bodensanierung kann dadurch vermieden werden 1 Dokumentation: Die Boden – und Grundwassersanierung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 8 Begriffserklärung Suchbegriff Begriffserklärung Dimer ist ein Molekül oder ein Molekülverbund, der aus zwei oft identischen Monomeren (Unterstrukturen) besteht. Im Bezug auf die Größe, die Molekülmasse und die Komplexität ist das Dimer das einfachste Oligomer bzw. Polymer. Den Vorgang der Dimerbildung bezeichnet man als Dimerisation. Durchlüftung des Bodens Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Boden durch Diffusion effektive darunter ist die Bodentiefe zu verstehen, aus der Durchwurzelungstiefe Pflanzenwurzeln dem Boden Wasser entziehen können. In anthropogen veränderten Böden kann die Durchwurzelbarkeit durch undurchdringliche Schichten (z.B. Betonfundamente), Luftmangel oder Methanbildung in Deponieböden eingeschränkt sein. eigenbewirtschaftet Brunnen ist mit eigener Pumpe ausgestattet Grundwassergleiche Linie gleicher Höhenlage im GW Isokonze Linien gleicher Konzentration im Grundwasser Kationenaustauschkapazität darunter ist die Menge der im Boden an Tonmineralen und Huminstoffen austauschbar gebundenen Kationen (z.B. Ca2+, Mg2+, K+, Na+, NH4+, H+) zu verstehen. Die Kationenaustauschkapazität liefert eine Aussage über das Vermögen des Bodens, Nährstoffe aber auch Schadstoffe zu binden und zu speichern. lateral in der Fläche liegend Lockersyroseme auf Aufschüttungsflächen aus aufgetragenen anthropogenen Gesteinen, wie Trümmerschutt, Bauschutt, Gleisschotter, Industrieschotter, sind auf Freiflächen des gesamten dicht besiedelten Stadtgebietes (Innenstadt, alle im Krieg stark zerstörten Bereiche - Bodengesellschaft 52 -, Industrie- und Gewerbestandorte) zu finden. nutzbare Feldkapazität ist das Maß für die Menge des für Pflanzen verfügbaren Wassers im Boden. Sickerwasser verweilt als Haftwasser in engen Grobporen und Mittelporen des Bodens. Bodenwasser in den Feinporen (Totwasser) unterliegt hohen Saugspannungen und ist von Pflanzen nicht aufnehmbar. Die Menge des im Boden speicherbaren Wassers ist von Porengrößenverteilung, volumen, Korngrößen-zusammensetzung und Humusgehalt des Bodens abhängig 2 Dokumentation: Die Boden – und Grundwassersanierung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 8 Begriffserklärung Suchbegriff Begriffserklärung Pararendzinen entwickeln sich aus Lockersyrosemen kalkhaltiger Substrate, auf abgetragenen Bereichen offen gelassener Mergelgruben, auf umgelagertem Mergel (z.B. bei Tiefbaumaßnahmen) und an erodierten Hangbereichen von Gewässern und Rinnen der Geschiebemergelhochflächen. Proctorversuch Einer Bodenprobe, deren Trockenrohdichte ρd zuvor ermittelt wurde, wird in einem definierten Gefäß (Proctortopf oder Proctor-Verdichtungsgerät) nach einem festgelegten Arbeitsverfahren vordefinierte Energie über einen Proctorverdichter (Fallgewicht mit Führungs-/Griffstange) zugeführt und anschließend die erzielte Dichte ermittelt. Der Versuch wird mindestens fünfmal mit unterschiedlichen Wassergehalten durchgeführt. Trägt man die erzielten Dichten über den zugehörigen Wassergehalt w auf, ergibt sich eine Kurve, die zunächst ansteigt, ein Maximum erreicht und dann wieder abfällt. Das Maximum dieser Kurve ist die Proctordichte ρpr des Bodens mit zugehörigem optimalen Wassergehalt wpr. wird ein deutlicher Zusammenhang zwischen Verdichtbarkeit und Wassergehalt deutlich. Regosole sind meist nährstoffarm, entwickeln sich aus sandigen kalkfreien Aufschüttungen vor allem im gesamten dichter bebauten Stadtgebiet einschließlich Grün- und Parkanlagen. Reaktive Wände passives Verfahren nutzt die natürliche Grundwasser-strömung, Wände werden in den Boden eingebaut, die reaktive oder adsorptive Materialien zur Schadstoffentfernung enthalten, sie werden nach dem Funnel-and-Gate-Prinzip konzipiert und senkrecht zur Fließrichtung in der Aquifer eingestellt, belastetes Grundwasser wird vom undurchlässigen funnel zum durchlässigen gate geleitet, wo die Schadstoffe durch geeignete Adsorbentien im Boden entfernt werden Rieselfelder Böden, auf die Abwässer geleitet wurden, meist stark mit Schadstoffen angereichert Suchschlitz oder schmaler Graben erforderlicher Tiefe und Länge, um einen Suchschachtung Baugrund zu erkunden, z.B. auf Rohre 3 Dokumentation: Die Boden – und Grundwassersanierung des BTEX- Schadens in der Nähe des Wasserwerkes Wuhlheide Anlage 8 Begriffserklärung Suchbegriff Begriffserklärung Sommerfeuchtezahl ist ein Ausdruck für das nutzbare Wasserangebot in kritischen Trockenperioden während der Hauptvegetationszeit im effektiven Wurzelraum und berücksichtigt nutzbare Feldkapazität, Klima, Relief und Grundwassereinfluss. Verdichtung Komprimierung des Bodens durch Druck, meist von Fahrzeugen, so dass sich die Bodenporen verkleinern und Durchwurzelbarkeit, Wasserleitung und Belüftung des Bodens zurückgeht; besonders stark bei tonigen Böden Versauerung Senkung des pH (Säurewertes) des Bodens; meist infolge luftbürtigen Säureeintrags. Verschlämmung Zerstörung des Bodengefüges, wobei sich die Bodenporen mit tonigem Material zusetzen Versiegelung Das Abdichten der Bodenoberfläche gegen die Atmosphäre mit festem Material (z.B. Asphalt, Beton, Pflastersteine) Vermeidungsprinzip Grundsatz im Umweltschutz, dass es vor allem darum geht, die Entstehung von Umweltbelastungen zu vermeiden, und nicht erst später die Folgen zu beseitigen. Verursacherprinzip Grundsatz im Umweltschutz, dass der Verursacher einer Umweltverschmutzung diese auch beseitigen bzw. für den dadurch entstandenen Schaden aufkommen muss. [9, 10, 15, 16, 17, 18, 19, 24, I3, I4, I11] 4