Die schmerzarme Geburt

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Die schmerzarme Geburt
Informationen für werdende Eltern
Ein Wort zuvor
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Schmerzlinderung in der Geburtshilfe
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• Die
Pudendusanästhesie
• Die Periduralanalgesie/-anästhesie
• Die Allgemeinanalgesie/-anästhesie
Die Periduralanalgesie (PDA)
10
• Welche
Schmerzmittel werden für die
verwendet?
• Wie schnell wirkt die Periduralanalgesie?
• Wie stark wird die Schmerzlinderung sein?
• Wie lange hält die Betäubung an?
• Kann die Periduralanalgesie meinem Kind schaden?
• Wird der Geburtsverlauf durch die Periduralanalgesie
verlangsamt?
• Kann ich trotz Periduralanalgesie noch pressen?
• Welche Nebenwirkungen und Komplika­tionen
können bei einer Periduralanalgesie auftreten?
• Periduralanalgesie
Herausgeber
Medical Event & Publisher Services GmbH,
Nürnberg
In Zusammenarbeit mit
Wissenschaftlicher Arbeitskreis Regionalanästhesie der Deutschen Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
in Einvernehmen mit dem Engeren Präsidium
der DGAI.
Nachbestellungen
Aktiv Druck & Verlag GmbH
An der Lohwiese 36
97500 Ebelsbach
Tel.: 09522 / 94 35 - 70
Fax: 09522 / 94 35 - 77
[email protected]
www.aktiv-druck.de
2
ISBN: 978-3-9812244-2-9
6. Auflage
© Medical Event & Publisher Services GmbH
Juni 2013
Anästhesie beim Kaiserschnitt 16
• Wie
wird eine Periduralanästhesie für ­einen
Kaiserschnitt durchgeführt?
• Was ist eine Spinalanästhesie?
• Welche Nebenwirkungen und Komplika­­tionen
haben Peridural- und Spinalanästhesie?
• Wann und wie wird eine Narkose für einen
Kaiserschnitt durchgeführt?
• Welche Risiken hat die Narkose?
Ein Wort zum Schluss
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Fachbegriffe – schnell erklärt
22
Die Frauenklinik im Krankenhaus Lübbecke
24
Die Frauenklinik im Krankenhaus Bad Oeynhausen28
Die Frauenklinik im JWK Minden
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Ein Wort zuvor
Die Geburt eines Kindes gehört zu den aufregendsten und
schönsten Erfahrungen in unserem Leben. Dieses bedeutsame
Ereignis soll natürlich so wenig belastend und sicher wie möglich
für Sie und Ihr Kind gestaltet werden. Wir, Ihr Gynäkologe, Ihr
Anästhesiologe und Ihre Hebammen stehen Ihnen und Ihrem
Partner hierbei zur Seite.
Jede Frau erlebt die Geburt ihres Kindes anders und die unter der
Geburt auftretenden Wehenschmerzen werden unterschiedlich
intensiv empfunden. Sie sind vor allem abhängig von der Größe
und Lage des Kindes, Stärke der Wehen und Erfahrungen aus
vorangegangenen Geburten.
Die von Ihnen in Schwangerschaftskursen erlernten Atmungsund Entspannungstechniken sind im Umgang mit dem Geburtsschmerz sehr hilfreich. Auch wenn viele Schwangere ohne weitere Hilfsmittel die Geburt erleben, gibt es oftmals Situationen,
in denen diese Methoden nicht ausreichend sind und Sie eine
zusätzliche Schmerzlinderung benötigen. Da jede Geburt und die
Intensität des Wehenschmerzes unterschiedlich sind, kann Ihnen
eine Linderung der Schmerzen helfen, neue Kraft zu schöpfen
und wieder aktiv bei der Geburt Ihres Kindes mitzuhelfen.
Ihre Schmerzen können mit den Verfahren der modernen Anästhesie wirksam gelindert werden. Allerdings haben viele Frauen
Vorbehalte gegen eine Schmerzbehandlung während der Geburt
aus Angst, die Schmerzmittel könnten ihnen und ihrem Baby
schaden. Sie nehmen die Schmerzbehandlung erst in Anspruch,
wenn sie nach stundenlangen Wehen vor Schmerzen erschöpft
sind. Dabei sind die Risiken und Nebenwirkungen der Schmerzbehandlung für Sie und Ihr Kind äußerst gering, wenn diese von
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5
Schmerzlinderung in der Geburtshilfe
einem hierin erfahrenen Arzt durchgeführt wird. Anspannung
und starke Schmerzen hingegen können während der Geburt
manchmal zu einer Gefährdung des Kindes beitragen.
Die Schmerzlinderung in der Geburtshilfe kann dem Bedarf der
Gebärenden angepasst werden. Generell werden zwei Formen
unterschieden – die Analgesie und die Anästhesie.
Die vorliegende Broschüre soll Ihnen eine erste Orientierungshilfe geben, helfen, Vorbehalte auszuräumen und Sie mit den
verschiedenen Methoden der Schmerzlinderung vertraut machen.
Unter Analgesie versteht man eine Linderung
oder vollständige Ausschaltung von Schmerzen.
Eine solche Schmerzlinderung wird bei einer
normalen vaginalen Entbindung angestrebt.
Die Methode der
Schmerz­linderung
wird Ihren individuellen Bedürfnissen
angepasst.
Die Anästhesie wirkt umfassender und schaltet
auch das Berührungs- sowie Temperaturempfinden aus und führt
zu einer verminderten Muskelkraft. Diese stärkere Wirkung ist
für Operationen wie z. B. einen Kaiserschnitt erforderlich.
Die Pudendusanästhesie
Die PudendusanäsDie Pudendusanästhesie blockiert den Schmerz
thesie blockiert den
nur in einem kleinen, umschriebenen Bereich.
Schmerz in einem
Während des Geburtsvorgangs werden schmerzkleinen Bereich.
lindernde Medikamente nahe der äußeren
Scheide in die Nähe eines Nerven (Pudendusnerv)
injiziert, um den Schmerz während der Austreibungsphase oder
für einen Dammschnitt zu lindern (siehe Abb. 1).
Die Pudendusanästhesie wirkt sehr schnell und beeinflusst den
Pressdrang nicht. Da der Beckenboden erschlafft, ist ein schonender Austritt des Kopfes möglich. Eine Pudendusanästhesie hilft
jedoch nicht gegen die Wehenschmerzen und nimmt oft den
Schmerz im Bereich des Dammes nicht komplett.
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Periduralanalgesie
Pudendusanästhesie
Die Periduralanalgesie/-anästhesie
Die Periduralanalgesie/-anästhesie lässt eine Schmerzlinderung für größere Regionen des Körpers zu. Bei
dieser Methode wird das Medikament im unteren
Bereich der Wirbelsäule in die Nähe von Nervenwurzeln injiziert, so dass die untere Körperhälfte
und die Beine schmerzunempfindlich werden.
Die Periduralanalgesie/-anästhesie
lässt eine Schmerzblockade in einem
großen Bereich zu.
Die Allgemeinanalgesie/-anästhesie
Bei der Allgemeinanalgesie werden schmerzlindernde Medikamente (Analgetika) in eine Vene gespritzt. Hiermit kann am
Beginn der Geburt häufig eine Milderung der Schmerzen erreicht
werden. In späteren Phasen der Geburt ist die Schmerzlinderung
oftmals nicht ausreichend. Da die Medikamente in Ihre Blutbahn
gegeben werden, gelangen sie auch in den Mutterkuchen und
können Ihr Kind schläfrig machen und seine Atmung beeinträchtigen.
Abb. 1: Schmerzfreie Bereiche durch
Periduralanalgesie oder Pudendusanästhesie
Während der Geburt werden verschiedene schmerzleitende Nervenbündel aktiv. In der Eröffnungsphase gehen die Schmerzsignale hauptsächlich von der Gebärmutter aus. Die Periduralanalgesie
blockiert den Schmerz im gesamten unteren Körperbereich.
Die Allgemeinanästhesie (Narkose) schaltet das
Bewusstsein und das Schmerzempfinden im ganzen
Körper aus. Dieser schlafähnliche Zustand kann sehr
schnell eingeleitet werden und ist daher besonders
geeignet, wenn ein Kaiserschnitt in kürzester Zeit
erforderlich ist .
Die Allgemeinanalgesie setzt das
gesamte Schmerzempfinden herab.
In der Austreibungsphase kommen die Schmerzsignale vorrangig
von der äußeren Scheidenregion. Die Pudendusanästhesie sorgt
für Schmerzfreiheit in dieser Region.
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Die Periduralanalgesie (PDA)
Bandscheibe
Wirbelkörper
Die Periduralanalgesie hat sich als besonders wirksame und schonende Form der Schmerzlinderung in der Geburtshife erwiesen.
Unter örtlicher Betäubung wird zunächst im unteren Wirbelsäulenbereich ein sehr dünner Kunststoffschlauch (Katheter) zwischen zwei Wirbel bis in die Nähe der Rückenmarkshaut (Dura)
eingeführt (Periduralraum). Über den Katheter können nach
Bedarf wiederholt Schmerzmittel gegeben werden (siehe Abb. 2).
Die Schmerzmittel umspülen die von der Gebärmutter zum
Rückenmark führenden Nerven und betäuben so den Wehenschmerz. Der Katheter besteht aus sehr weichem Material, so
dass Sie sich damit frei bewegen können, ohne irgendwelche
Verletzungen befürchten zu müssen.
Rückenmark
Diese Form der Schmerzlinderung wird medizinisch auch als
Periduralanalgesie bezeichnet (Peri = herum, Dura = Hirn- oder
Rückenmarkshaut).
Welche Schmerzmittel werden für eine
Periduralanalgesie verwendet?
Periduralkatheter
Periduralraum
Eine Periduralanalgesie wird in der Regel mit sogenannten
Lokalanästhetika durchgeführt. Diese Medikamente hemmen die
Fortleitung des Schmerzsignals in den Nerven. Der Schmerz wird
daher nur in abgeschwächter Form oder gar nicht wahrgenommen. In Abhängigkeit von der Medikamentendosis werden nicht
nur Schmerzimpulse, sondern auch das Berührungs- und Temperaturempfinden gehemmt. Dies war früher oft von einer Beein-
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Rückenmarkshaut
Abb. 2: So funktioniert die Periduralanalgesie
Die Schmerzmittel werden durch einen Katheter in den periduralen Raum gespritzt und betäuben so den Wehenschmerz.
Der Katheter liegt außerhalb der Rückenmarkshaut in Höhe
der Lendenwirbelsäule, in der das eigentliche Rückenmark
bereits beendet ist und nur noch einzelne Nervenfasern vorhanden sind.
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trächtigung der Muskelkraft begleitet. Das Lokalanästhetikum
kann heutzutage erheblich geringer dosiert werden, wenn es mit
einem morphiumähnlichen Schmerzmittel gespritzt wird – einem
sogenannten Opioid. Diese Medikamente hemmen die Weiter
leitung von Schmerzen, beein­trächtigen aber nicht
Kombina- die Muskelkraft. Durch die Kombination aus LokalDurch die
tion von
Lokalanäs- anästhetikum und Opioid bleibt bei guter Schmerzthetikum
und
linderung Ihre Muskelkraft soweit erhalten, dass
Opioid bleibt die
Sie aktiv Ihr Kind zur Welt bringen und in der Regel
Bewegungsfähigkeit
in Begleitung auch umhergehen können.
erhalten.
Wie schnell wirkt die Periduralanalgesie?
Die Schmerzlinderung wird ungefähr 10 bis 15 Minuten nach
Injektion der Schmerzmittel spürbar. Der betäubte Bereich wird
häufig sehr schnell warm, und es stellt sich ein Kribbeln oder
gelegentlich ein Gefühl der Taubheit ein.
Wie lange hält die Betäubung an?
Die Dauer der Periduralanalgesie richtet sich nach
Ihren Bedürfnissen. Schmerzmittel können entweder
wiederholt in Einzelgaben oder kontinuierlich über
eine spezielle Spritzenpumpe verabreicht werden.
Die Dauer und
Stärke der Schmerzblockade richtet
sich nach Ihren
Bedürfnissen.
Eine Möglichkeit der Zufuhr von Schmerzmitteln ist die Patientenkontrollierte Analgesie (PCA). Bei dieser Methode können Sie sich
selbst über eine computergesteuerte Spritzenpumpe in bestimmten Zeitabständen eine vorher festgelegte Menge eines Schmerzmittels verabreichen. Bald nach der Geburt des Kindes wird der
Katheter wieder entfernt, so dass sich nach wenigen Stunden in
den vorher betäubten Bezirken wieder das normale Empfinden
einstellt.
Wie stark wird die Schmerzlinderung sein?
In der Regel wird die Periduralanalgesie für eine normale Geburt
so dosiert, dass Sie nahezu keine Schmerzen haben. Druckgefühle
oder andere Empfindungen während der Wehen sollten dabei
jedoch erhalten bleiben, damit Sie den Geburtsvorgang weiter aktiv unterstützen können. Ebenso können Sie die Untersuchungen
durch Ihre Hebamme oder Ihren ­Gynäkologen noch fühlen. Ihr
Anästhesiologe wird den Grad der Betäubung Ihren Bedürfnissen
anpassen.
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Kann die Periduralanalgesie meinem Kind schaden?
Die Periduralanalgesie ist für Mutter und Kind eine der sichersten
Methoden der geburtshilflichen Schmerzbehandlung und wird
deshalb bevorzugt eingesetzt. Bei fachgerechter Anwendung hat
sie keine nachteiligen Auswirkungen auf das NeuDie Peridural
geborene. Im Gegenteil, Schmerzlinderung und
analgesie
ist
eine
Reduzierung von Stress können sogar zu einer verder sichersten
besserten Durchblutung des Mutterkuchens führen.
Methoden geburts
So wird durch die Periduralanalgesie die Sauerhilflicher Schmerz
stoffversorgung des Kindes oftmals verbessert.
behandlung.
Wird der Geburtsverlauf durch die
Periduralanalgesie verlangsamt?
Jede werdende Mutter reagiert unterschiedlich auf eine Periduralanalgesie. Bei einigen Schwangeren kann die Geburt aufgrund
der guten Entspannung beschleunigt werden, während andere
mit einer vorübergehenden Abnahme der Wehentätigkeit reagieren. Bei den meisten Frauen bleibt der Geburtsverlauf jedoch
unverändert.
Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können bei einer Periduralanalgesie auftreten?
Die Periduralanalgesie und -anästhesie sind etablierte Verfahren,
die in der Geburtshilfe mit großer Erfahrung und Routine eingesetzt werden. Wir unterscheiden zwischen den Nebenwirkungen
und den sehr seltenen KomplIkationen der Periduralanalgesie.
Mögliche Nebenwirkungen sind vorübergehende
Bei sachgerechter
Durchführung der
Blasenentleerungsstörungen oder KreislaufreaktioPeriduralanalgesie
nen. Schwerste Komplikationen, wie z. B. ein Herzkommt es nur sehr
kreislauf- oder ein Atemstillstand sind äußerst
selten zu Kompliselten. Sie können durch eine Unverträglichkeit der
kationen.
Medikamente oder versehentliche Einspritzung des
Schmerzmittels in ein Blutgefäß oder in die Rückenmarksflüssigkeit ausgelöst werden. Selten kommt es aufgrund einer Verletzung der Rückenmarkshaut zu Kopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen können unter Umständen mehrere Tage anhalten, so dass Sie
Ihren Anästhesiologen hierüber ­informieren sollten. Bleibende
Lähmungen, im Extremfall Querschnittslähmungen, Entzündungen oder Nervenverletzungen sowie eine Verschlechterung des
Seh- oder Hörvermögens sind extrem selten. Bei sachgerechter
Durchführung und Überwachung sind derartige Komplikationen
rechtzeitig erkennbar und im Allgemeinen gut behandelbar.
Kann ich trotz Periduralanalgesie noch pressen?
Bei einer normalen Geburt wird die Periduralanalgesie so dosiert,
dass Ihre Schmerzen gelindert werden, Ihre Muskelkraft jedoch
kaum beeinträchtigt wird. Dies bedeutet, dass Sie in der Austreibungsperiode ganz normal pressen können. Reicht diese geringe
Dosierung nicht aus, kann die Analgesie jedoch jederzeit vertieft
werden.
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Anästhesie beim Kaiserschnitt
Ein Kaiserschnitt wird entweder in Regionalanästhesie (Periduraloder Spinalanästhesie) oder in Allgemeinanästhesie (Narkose)
durchgeführt. Bei einer Regionalanästhesie bleiben Sie während
des Kaiserschnitts wach und können die Geburt Ihres Kindes miterleben. Bei der Allgemeinanästhesie ist das Bewusstsein ausgeschaltet, und Sie schlafen.
Wie wird eine Periduralanästhesie für ­einen Kaiserschnitt durchgeführt?
Was ist eine Spinalanästhesie?
Bei der Spinalanästhesie wird, wie bei der Peridura­lanalgesie,
eine besonders feine Kanüle unter örtlicher Betäubung im Rücken
platziert (siehe Abb. 3, Seite 18). Die Kanüle wird zwischen den
Wirbeln durch die Rücken­markshaut (Dura) hindurchgeschoben, so dass die Medikamente direkt in die
Bei der SpinalanFlüssigkeit gespritzt werden können, die das Rücken- ästhesie setzt die
Schmerzblockade
­mark umgibt. Sofort nach der Injektion wird die
sehr rasch ein.
Kanüle wieder ­entfernt. Die Schmerzblockade setzt
sehr rasch ein.
Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird der Peri­duralkatheter
unmittelbar vorher angelegt. Wenn Ihnen zur Linderung von
Wehen­schmerzen bereits ein Peri­dural­­­­katheter gelegt worden ist,
kann Ihr Anäs­the­sio­loge im Falle eines Kaiser­schnitts über den
selben Katheter weitere, stärker konzentrierte Schmerz­mittel
geben. Auf diese Weise wird die bereits bestehende Analgesie in
eine vollständige Betäu­bung der unteren Körper­Über den
Periduhälfte mit Erschlaffen der Muskulatur überführt.
ralkatheter werden
stärkerkonzentrierDie Operation kann anschlie­ßend durch­ge­führt
te Schmerzmittel
werden. Sie bleiben wach, empfinden keine
gegeben, die die
­
Schmerzen und erleben die Geburt Ihres Kindes
untere Körperhälfte
betäuben. mit.
vollständig
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Bandscheibe
Wirbelkörper
Welche Nebenwirkungen und Komplikationen haben
Peridural- und Spinalanästhesie?
Nebenwirkungen und Komplikationen entsprechen denen der
Periduralanalgesie (siehe Seite 15). Auch nach einer ­Spinalanästhesie können Kopfschmerzen auftreten, welche manchmal
über mehrere Tage anhalten.
Wann und wie wird eine Narkose für einen Kaiserschnitt durchgeführt?
Eine Narkose wird eingesetzt, wenn eine Regional­anästhesie
technisch nicht ­möglich ist, wenn medizinische Gründe gegen
eine Regional­anästhesie sprechen, oder wenn Sie eine Regional­
anästhesie ablehnen.
Rückenmark
Zur Narkose wird eine Kombination von Medikamenten eingesetzt, die einen künstlichen Schlaf hervorrufen, für
eine Ausschaltung von Schmerzen sorgen und die
Die Narkose
schaltet
Muskeln erschlaffen lassen. Diese Mittel können
Bewusstsein und
über einen Venentropf verabreicht werden. GleichSchmerz aus.
zeitig wird Ihnen eine Maske vorgehalten, um Ihre
Atem­luft mit Sauerstoff anzureichern.
Spinalkanüle
Rückenmarkshaut
Abb. 3: So funktioniert die Spinalanästhesie
Die Schmerzmittel umspülen die von der Gebärmutter zum
Rückenmark führenden Nerven und betäuben so den Wehenund Austreibungsschmerz.
18
Nach­dem Sie eingeschlafen sind, wird ein Beatmungsschlauch in
Ihre Luftröhre eingeführt (Intubation). Dieser Beatmungsschlauch
erleichtert die künstliche Beatmung während der Dauer der
Narkose und trennt Ihre Atemwege von der Speise­röhre. Hiermit
kann verhindert werden, dass Speichel, Magensaft oder Speise­
reste in die Lunge gelangen (Aspiration).
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Ein Wort zum Schluss
Welche Risiken hat die Narkose?
Die Narkose ist, wie auch die anderen Anästhesieverfahren, heutzutage sehr sicher. Zu den besonderen Risiken einer Narkose bei
Schwangeren zählt die Aspiration von MageninDie Narkose
ist
halt mit der Gefahr der Entstehung einer sehr
ein sehr sicheres
schweren Lungenentzündung. Dieses Risiko wird
Anästhesieverfahren.
erhöht, wenn Sie in den Stunden vor der Kaiser
schnittentbindung noch feste Nahrung zu sich
genommen haben. Ihr Anästhesiologe wird in dieser Situation
besondere Vorkehrungen zu Ihrem Schutz treffen.
Die moderne Anästhesiologie bietet ver­­schiedene sehr wirksame
und sichere Verfahren, die eine weitgehend schmerzfreie Geburt
ermöglichen. Wichtig für Sie ist, dass Sie der Geburt Ihres Kindes
ohne Ängste und Befürchtungen entgegen­sehen können.
Bitte besprechen Sie jede Ihrer Fragen frühzeitig mit Ihrem Gynäkologen. Dieser kann, wenn Sie eine weitere Beratung wünschen,
jederzeit ein Gespräch mit einem Anästhesiologen vermitteln.
Selten treten durch die Intubation Verletzungen von Zähnen bzw.
Zahnersatz, Mund und Kehlkopf mit Heiserkeit und Schluckbeschwerden auf. Ebenfalls selten sind ernsthafte Herz-, Kreislaufoder Beatmungsprobleme, die z. B. durch Unverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden können. Auch Lähmungen und
Gefühlsstörungen an Armen oder Beinen durch Druck auf Nerven
während der Narkose sind selten und bilden sich meist innerhalb
weniger Monate von selbst zurück. Äußerst selten ist das sogenannte Narkosefieber (maligne Hyperthermie), eine plötzliche
Entgleisung des Muskelstoffwechsels unter Narkose.
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Fachbegriffe – schnell erklärt
Analgesie – Verringerung oder völlige Aufhebung
der Schmerzempfindung durch Medikamente
Anästhesie – Ausschalten von Schmerz-, Berührungsund Temperaturempfinden durch Medikamente
Intubation – Einführen eines ­Beatmungsschlauche
in die Luftröhre
Katheter – Dünner Kunststoffschlauch
Opioid – Morphiumähnliches Schmerzmittel
PCA – Patientenkontrollierte Analgesie - der Patient kann
sich selbst über eine Spritzenpumpe ein Schmerzmittel
verabreichen
Periduralanalgesie – Aufhebung der Schmerzempfindung
durch Einspritzen eines Medikamentes zwischen Wirbelsäule
und Rückenmarkshaut
Pudendusblock – Methode der lokalen Schmerzlinderung
im Vaginalbereich während der Austreibungsphase
Periduralanalgesie/-anästhesie – Schmerzblockade
in einem größeren Bereich
Spinalanästhesie – Aufhebung der Schmerzempfindung
durch Einspritzen eines Medikamentes in die F­ lüssigkeit,
die das Rückenmark umgibt
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Gynäkologie im Krankenhaus
Lübbecke-Rahden: Für eine sanfte
und entspannte Geburt
Wohl kaum ein Ereignis ist berührender als die Geburt eines
Kindes. Wir Hebammen, Ärzte, und Schwestern der Gynäkologie
und Geburtshilfe im Krankenhaus Lübbecke-Rahden stehen Ihnen
als verlässliche Partner zur Seite, um Ihnen eine sanfte und sichere
Geburt und dem Kind einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Lernen Sie uns bereits im Vorfeld kennen. Besuchen Sie unsere
Geburtsvorbereitungskurse, kommen Sie in die Hebammensprechstunde oder nehmen Sie am Schwangerenschwimmen teil. Damit
Sie und Ihr Partner die Geburt gut erleben, setzen wir auf ein gemeinsames Konzept, eine kompetente Rundumbetreuung und die
Einbindung bei Entscheidungen durch eine offene Kommunikation.
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Die Geburt ist Teamwork
Für die vorgeburtliche Diagnostik sowie die Behandlungen rund
um die Geburt sind wir mit den modernsten medizinischen
Geräten ausgestattet. Auch wenn sich eine Geburt nur schwer
vorhersagen lässt, wir haben für jede Situation die richtige Hilfe.
In unseren Kreißsälen stehen neben dem modernen Entbindungsbett viele Hilfen für Ihre persönlichen Bedürfnisse parat. Auch
alternative Geburtspositionen sind bei uns möglich: sei es der
Gebärhocker oder die Geburtswanne. Gern kann der Partner bei
der Geburt dabei sein und seine Partnerin unterstützen.
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Osnabrücker Stra
Bei Weheneinsatz wenden wir eine für Sie optimale Methode der
Entspannung an, von homöopathischen Mitteln über Akupunktur
bis zur Peridualanästhesie. Im Falle eines Kaiserschnittes bieten
wir Ihnen durch unsere Narkoseärzte Teil- sowie Vollnarkose an.
Die enge Kooperation mit der Kinderklinik im Johannes Wesling
Klinikum Minden sichert eine qualifizierte Behandlung von Risikokindern. Damit garantieren wir ein hohes Maß an Geborgenheit
und Sicherheit.
Erste Zeit mit dem Baby
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Unmittelbar nach der Geburt unterstützen wir Sie dabei, intensiven Kontakt mit Ihrem Kind aufzunehmen. So zeigen wir Ihnen
in aller Ruhe, wie Sie Ihr Baby am besten stillen und helfen Ihnen
bei den ersten Unsicherheiten im Umgang mit Ihrem Baby. Auch
im Wochenbett sind wir rund um die Uhr für Sie da, damit es
Ihnen und Ihrem Baby gut geht. Durch das „Rooming-in“ sind
Mutter und Kind zusammen im Zimmer untergebracht. Das fördert ein gegenseitiges Kennenlernen und bereitet Sie frühzeitig
auf Ihre neue Situation Zuhause vor. Für traute Dreisamkeit – mit
Baby und Vater – haben wir schöne Familienzimmer eingerichtet.
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Keine Angst vor Schmerzen
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B65
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Richtung A30
und Löhne
Klinik für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Virchowstraße 65
32312 Lübbecke
Chefarzt
Dr. med. Albert Neff
Sekretariat
Tel. 05741 / 35 12 00
Fax 05741 / 35 27 28
frauenklinik-luebbecke@
muehlenkreiskliniken.de
www.muehlenkreiskliniken.de
27
Sicher und geborgen entbinden im
Krankenhaus Bad Oeynhausen
Wir, das Team rund um den Kreißsaal, sind Partner für werdende
Mütter und Väter. In der besonderen Zeit von Schwangerschaft,
Geburt und Wochenbett stehen wir Ihnen bei kleinen und großen
Problemen zur Seite. Unser Hebammenteam ist im Drei-SchichtenRhythmus im Kreißsaal rund um die Uhr anwesend. In unseren
beiden modern und freundlich eingerichteten Kreißsälen erfahren Schwangere eine individuelle, einfühlsame und kompetente
Betreuung.
Neben dem Entbindungsbett stehen in den Kreißsälen auch ein
Gebärhocker und eine Entbindungswanne zum Gebären zur Auswahl. Selbstverständlich kommen bei uns auch die alternativen
Unterstützungsmöglichkeiten in Form von Aromatherapie, Akupunktur, Homöopathie, Entspannungsbad, Sprossenwand und
Hängeseile zur Anwendung. In einem gemütlich eingerichteten
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Wehenzimmer können sich werdende Eltern bis zur Entbindung
entspannen und die heimische Atmosphäre genießen.
Liebevolle und individuelle Pflege auf der Station
Unser Team aus Kranken- und Kinderkrankenschwestern, Hebammen und Ärzten möchte Ihnen in einer wohligen und freundlichen Atmosphäre in den Tagen vor und nach Ihrer Entbindung
zur Seite stehen.
Als Eltern können Sie die Pflege Ihres Kindes eigenverantwortlich
übernehmen, dabei aber jederzeit auf die Beratung und Unterstützung durch uns zurückgreifen. Auf vorherige Anfrage können
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B61
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BAD OEYNHAUSEN
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Zur Begleitung vor, während und nach der Geburt bieten wir Ihnen
gern homöopathische und phytotherapeutische Konzepte, z. B.
bei vorzeitigen Wehen, Terminüberschreitungen und Ähnlichem.
Dazu zählen u. a. Tee- und Aromatherapie sowie Akupunktur.
30
Auf der Station gibt es ein separates Still- und Wickelzimmer,
in dem Geschwisterkinder und auch die Großeltern den Eltern
beim Wickeln über die Schulter schauen können. Das Stillen ist
der Beginn einer innigen Mutter-Kind-Beziehung. Sie können Ihr
Kind so stillen, wie es den Wünschen und dem Bedarf des Kindes
entspricht. Das Pflegepersonal steht Ihnen jederzeit mit Rat zur
Verfügung.
Detmolder Straße
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Brahmsstraße
Wielandstraße
Sie unsere Zweibettzimmer auch als Familienzimmer gegen ein
geringes Entgelt buchen. 24-Stunden-Rooming-in ist möglich, Sie
können aber auch die nächtliche Versorgung Ihres Kindes den
Schwestern überlassen. Unser Ziel ist es, Ihr Vertrauen in Ihre
eigenen Fähigkeiten als Eltern zu stärken, damit Sie für zu Hause
gut gewappnet sind. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, in gemütlicher Runde das Frühstücks- und Abendbüffet zu sich zu nehmen
und sich mit anderen Patientinnen auszutauschen.
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Klinik für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
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Auf dem Weg zur sicheren Geburt im
Johannes Wesling Klinikum Minden
In der Frauenklinik Minden kommen jedes Jahr etwa 1.500 Kinder
zur Welt. Wir bieten ihnen einen geschützten Rahmen. Maßgeblich Anteil daran haben unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen, Ärztinnen, Ärzte, Hebammen, Kinderkrankenschwestern und
Krankenschwestern, die, unterstützt durch eine moderne medizinische Ausstattung, eine Geburt in angenehmer und sicherer
Atmosphäre möglich machen.
Die räumlich Nähe und die enge und vertrauensvolle Kooperation
mit Kinderklinik sind wesentliche Voraussetzungen für unsere Arbeit in der Geburtshilfe. Beide Kliniken sind im ELKI, dem ElternKind-Zentrum, untergebracht. In einer besonders familienfreundlichen Atmosphäre sind hier kurze und direkte Wege garantiert.
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Wir haben zu jedem Zeitpunkt Ihre individuellen Bedürfnisse im
Blick. Ebenso engmaschig sorgen wir uns um das Wohlbefinden
Ihres Kindes, um bei Komplikationen professionell und schnell
reagieren zu können. Vor, während und nach der Geburt.
Aufklärung ist uns extrem wichtig
Nutzen Sie also unsere Angebote schon vor der Geburt. Sie können aus den Kursangeboten der Elternschule, von der Geburtsvorbereitung über die Wassergymnastik für Schwangere bis hin zur
geburtsvorbereitenden Akupunktur aus einem breiten Spektrum
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Zentrum
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Geburtsverlauf bieten wir Ihnen als Haus der Maximalversorgung
alle erdenklichen Versorgungsmöglichkeiten für Mutter und Kind.
Wir sorgen für einen optimalen Start ins Leben.
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Und nach der Geburt?
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Möglichkeit zur Wochenbettgymnastik, nehmen aber auch in
jedem Fall Rücksicht auf Ihr Ruhebedürfnis. So starten Sie und Ihr
Kind optimal versorgt ins neue Glück.
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Fax 0571 / 790 - 29 41 00
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