deutscher Diabetiker Bund Beim DDB sind Sie immer gut informiert Liebe DDB-Mitglieder, liebe | DJ 5–2015 Sie haben sicher die Schlagzeilen der letzten Monate in der Fachpresse verfolgt und auch im Internet liest man in Diabetes-Foren häufig davon: Das neue Flash-Glucose-Monitoring-System (FGM), der FreeStyle Libre, das von einigen Kassen schon teilweise bezahlt wird. 60 DDB-Bundesverband Deutscher Diabetiker Bund e. V. Bundesgeschäftsstelle:­ Käthe-Niederkirchner-Straße 16 10407 Berlin Tel.: 0 30/4 20 82 49 80 www.diabetikerbund.de E-Mail: [email protected] Das Messsystem von Abbott ist seit November 2014 in Deutschland auf dem Markt (siehe Ausgabe 4/2015, Gesundheitspolitik). Glukoseverlauf der letzten 8 Stunden und ein Trendpfeil angezeigt. Der Pfeil gibt an, ob der Glukosewert steigt, sinkt oder sich kaum ändert. Sensor und Lesegerät CGM oder FGM? Die Technik ist schnell erklärt: Ein Sensor am Oberarm, der etwa so groß ist wie eine 2-Euro-Münze und dessen Fühler dicht unter der Haut liegt, misst und speichert permanent Daten. Bei jedem Scan mit dem Lesegerät über den Sensor werden der aktuelle Glukosewert, der Schon viel länger verfügbar sind Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM). Für Diabetiker hat die CGM viele Vorteile: Die Geräte messen die Glukose kontinuierlich und schlagen Alarm, wenn eine Über- oder Unterzuckerung droht. Die modernen Geräte und die da- deutscher diabetiker Bund und damit ein gesondertes Bewertungsverfahren dieser Systeme erforderlich macht, bevor man sie überhaupt erstatten dürfte. Und auf der anderen Seite die Krankenkassen wie die DAK und auch die Techniker Krankenkasse die Versorgung von Patienten mit Flash-Glucose-Monitoring-Systemen inzwischen bereits angekurbelt haben. Diese Gerätesysteme müssten dann doch genauso eine NUB sein. Dem ersten Anschein nach erfolgt für das FGM-System eine Einordnung als Hilfsmittel, obwohl das Messsystem doch mit seinen Sensoren – will man schlüssig argumentieren – Gewebeglukosemessung darstellt und demnach von den Krankenkassen als NUB eingeordnet werden müsste. Die Beschränkung auf eine Teilkostenerstattung ist, wenn man das FGM-System als Hilfsmittel definiert, auch unter Beachtung des gesetzlich angeordneten Wirtschaftlichkeitskriteriums nicht zulässig. Denn die Systeme FGM und Blutzuckermessung sind nicht vergleichbar: Bei der klassischen Blutzuckerkontrolle fehlen ja die offensichtlich für die persönliche Stoffwechselsituation erforderlichen Trendpfeile. CGM ist keine NUB! BSG-Urteil am 8. Juli 2015 Der DDB hat immer die Auffassung vertreten, dass es sich bei der CGM eben gerade nicht um eine NUB handele, sondern um ein Hilfsmittel. Diese Frage wird am 8. Juli 2015 vor dem Bundessozialgericht als letzte Instanz in dem Verfahren B 3 KR 5/14 R entschieden. Das Verfahren ist öffentlich, so dass auch jeder Diabetiker dort vor Ort sein kann. Dieter Möhler DDB-Bundesvorsitzender DJ 5–2015 für benötigten Sensoren sind den Kassen aber zu teuer. In der Regel lehnen sie eine Kostenübernahme ab. In letzter Zeit kam es immer häufiger zu Streitfällen, die vor den Sozialgerichten landeten. Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) macht sich seit vielen Jahren dafür stark, dass Diabetes­patienten der Zugang zur CGM nicht verwehrt bleibt und fordert eine Neubewertung der Technik. Denn die kontinuierliche Glukosemessung hat viele Vorteile, wie zahlreiche Studien belegen. Für den DDB ist es einfach nicht nachvollziehbar, warum die Krankenkassen sich gegen die Erstattung der Kosten für ein CGM-System wehren. Völlig unschlüssig erscheint diese Vorgehensweise, wenn der GKV-Spitzenverband auf der einen Seite einen Beschluss fasst, wonach die CGM eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode (NUB) darstellt | Foto: Syda Productions - fotolia.com Menschen mit Diabetes! 61 deutscher Diabetiker Bund Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) (DDB; www.diabetikerbund.de) ist •• die größte Selbsthilfeorganisation von und für Menschen mit Diabetes •• kompetenter Ansprechpartner in Sachen Diabetes •• Interessenvertretung von Betroffenen für Betroffene in Politik und Gesellschaft Der DDB hält für seine Mitglieder eine ganze Reihe von Beratungsangeboten bereit. So übernimmt das DDB-Rechtsberatungsnetz, ein Netzwerk aus kompetenten Juristen, eine anfängliche juristische Beratung der im DDB organisierten Dia­ betiker. Die beteiligten Rechtsanwäl- te geben Hilfe, Beratung und Unterstützung. Partner des Deutschen Diabetiker Bundes ist der VDBS (Versicherungsdienst für Blinde und Sehbehinderte GmbH). Der VDBS berät Mitglieder des DDB exklusiv beim Abschluss von Versicherungen und hat dazu spezielle Angebote entwickelt. Wenden Sie sich als Mitglied des Deutschen Diabetiker Bundes gern an Ihren Landesverband! Starke Patientenvertretung Aufgrund seiner Selbsthilfestruktur ist der DDB zu einer Patientenvertretung auf gesundheitspolitischer Ebene – im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) – berechtigt. In dem Gremium kämpft der Diabetiker Bund seit vielen Jahren für die Rechte der Patienten, wie für den Erhalt der Erstattungsfähigkeit von Blutzuckerteststreifen oder die Kostenübernahme der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) durch die Krankenkassen. Seit Dezember 2013 ist die DDB-Geschäftsstelle in Berlin (Tel.: 0 30/4 20 82 49 80), um durch eine intensive Lobbyarbeit vor Ort die Interessen von Menschen mit Diabetes durchzusetzen. Im G-BA kämpft der DDB aufgrund seiner Patientenvertretung, zu der er allein durch seine Selbsthilfestruktur berechtigt ist, für die Rechte aller Diabetiker. Adressen der DDB-Landesverbände LV Baden-Württemberg e. V. Karlstraße 49a 76133 Karlsruhe Tel.: 07 21/6 80 78 64-0 Fax: 07 21/6 80 78 64-9 www.ddb-bw.de E-Mail: [email protected] Diabetikerbund Bayern e. V. Ludwigstraße 67 90402 Nürnberg Tel.: 09 11/22 77 15 Fax: 09 11/2 34 98 76 www.diabetikerbund-bayern.de E-Mail: [email protected] LV Berlin e. V. Schillingstraße 12 10179 Berlin Tel.: 0 30/2 78 67 37 Fax: 0 30/27 59 16 57 www.diabetikerbund-berlin.de E-Mail: [email protected] | DJ 5–2015 LV Brandenburg e. V. Schopenhauer Straße 37 14467 Potsdam Tel.: 03 31/9 51 05 88 Fax: 03 31/9 51 05 90 www.ddb-brb.de E-Mail: [email protected] 62 LV Hamburg e. V. Heidenkampsweg 99 20097 Hamburg Tel.: 0 40/2 00 04 38-0 Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8 www.diabetikerbund-hamburg.de E-Mail: [email protected] LV Hessen e. V. Friedrich-Ebert-Straße 5 34613 Schwalmstadt-Treysa Tel.: 0 66 91/2 49 57 Fax: 0 66 91/2 49 58 www.ddbhessen.de E-Mail: [email protected] LV Meck­lenburg-Vorpommern e. V. Lübecker Straße 5 19053 Schwerin Tel.: 03 85/59 16 60 www.ddb-mv.de E-Mail: [email protected] LV Niedersachsen e. V. Am Nottbohm 46a 31141 Hildesheim Tel.: 0 51 21/87 61 73 Fax: 0 51 21/87 61 81 www.ddb-niedersachsen.de E-Mail: [email protected] Nord­rhein-Westfalen Kontakt über die BundesgeschäftsBremen stelle, Käthe-Niederkirchner-Straße 16 Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle, Käthe-Niederkirchner-Straße 16 10407 Berlin Tel.: 0 30/4 20 82 49 80 10407 Berlin E-Mail: [email protected] Tel.: 0 30/4 20 82 49 80 E-Mail: [email protected] Rheinland-Pfalz Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle, Käthe-Niederkirchner-Straße 16 10407 Berlin Tel.: 0 30/4 20 82 49 80 E-Mail: [email protected] LV Saarland e. V. Wolfskaulstraße 43 66292 Riegelsberg Tel.: 0 68 06/95 35 71 Fax: 0 68 06/95 35 72 www.diabetiker-saar.de E-Mail: [email protected] LV Sachsen e. V. Striesener Straße 39 01307 Dresden Tel.: 03 51/4 52 66 52 Fax: 03 51/4 52 66 53 www.diabetikerbund-sachsen.de E-Mail: [email protected] LV Sachsen-Anhalt e. V. Neuer Weg 22/23 06493 Quedlinburg Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83 www.diabetikerbundsa.de E-Mail: [email protected] Regionalverband Nord Kontakt über: Deutscher Diabetiker Bund e.V. Käthe-Niederkirchner-Straße 16 10407 Berlin Telefon: 030 / 42 08 24 98 0 Telefax: 030 / 42 08 24 98 20 E-Mail: [email protected] LV Thüringen e. V. Waldenstraße 13a 99084 Erfurt Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19 www.ddb-thueringen.de E-Mail: [email protected] DDB-Mitgliedsorganisationen: Arbeitskreis der Pan­krea­tektomierten (Bauchspeicheldrüsenerkrankte) e. V. Thomas-Mann-Straße 40 53111 Bonn Tel.: 02 28/33 88 92 51 Fax: 02 28/33 88 92 53 Förderkreis Eltern diabetischer Kinder und Jugendlicher e. V. c/o Ina Wiege Kanalstraße 54 67655 Kaiserslautern Tel.: 06 31/62 77 98 18 deutscher diabetiker Bund Interview mit Dr. Hermann Finck „Diskriminierungen von Menschen mit Diabetes abbauen“ Kein Name ist mit dem Bereich „Diabetes und Soziales“ so eng verbunden wie der von Dr. Hermann Finck, 67, aus Hünfeld, Hessen. Der Diabetologe hat selbst seit vielen Jahren Typ-1-Diabetes und war einer der ersten Insulinpumpenträger in Deutschland. Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) hat ihm vor kurzem die Verdienstmedaille des DDB verliehen. Sie wird an Menschen vergeben, die sich besonders stark für die Interessen von Diabetikern engagieren. A. M.: Sie waren fast 10 Jahre Vorsitzender des Ausschusses Soziales der DDG und sind dort immer noch Mitglied. Was sind für Sie die Meilensteine im Bereich Diabetes und Soziales? Dr. Finck: Meilensteine im Bereich „Dia­ betes und Soziales“ waren aus meiner Sicht der Abbau von Diskriminierungen von Menschen mit Diabetes bei der Wahl und Ausübung eines Berufes, beim Führen von Kraftfahrzeugen und beim Abschluss von Versicherungen sowie anlässlich zahlreicher Situationen, in denen den Betroffenen allein aufgrund des Diabetes eine Benachteiligung widerfuhr. A. M.: In welchen Gremien sind Sie noch aktiv, wenn es um die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Diabetes geht? Dr. Finck: Ich bin weiterhin im Ausschuss Soziales der DDG sowie im Ausschuss Soziales des DDB tätig und betreue innerhalb des Landesverbandes Hessen die Menschen mit Diabetes bei sozialmedizinischen Fragen. A. M.: Diabetes und Soziales ist ja ein weites Feld. Welche Themen sind für Menschen mit Diabetes heute besonders relevant? Dr. Finck: Nach wie vor sind die Themen „Diabetes und Beruf“, „Diabetes und Versicherungen“, „Diabetes und Führerschein/Fahrtauglichkeit“ sowie „Diabetes und Behinderung/Schwerbehinderung“ und ganz allgemein die soziale Teilhabe mit Diabetes von besonderem Interesse für die Betroffenen mit Diabetes. DJ 5–2015 A. M.: Ihr Name steht seit langem für das Thema „Diabetes und Soziales“. Was macht diesen Bereich für Sie so spannend? Dr. Finck: Ich habe nicht zuletzt auch aufgrund eigener Betroffenheit die Bedeutung der sozialmedizinischen Dimension des Diabetes für die Betroffenen erkannt und mich dann im Rahmen meiner eigenen beruflichen Weiterbildung zum Amtsarzt/Facharzt für öffent- liches Gesundheitswesen mit dem Thema der sozialmedizinischen Aspekte des Diabetes intensiv befasst und viele Veröffentlichungen einschließlich eines Buches zu dem Themenkreis veröffentlicht sowie zahlreiche Vorträge gehalten. Spannend ist und bleibt dieser Bereich für mich, weil die Fortschritte in der Dia­ betologie sich insbesondere auch in sozialer und sozialmedizinischer Hinsicht positiv für die Betroffenen auswirken. | Foto: Kirchheim Angela Monecke: Sie haben die Verdienstmedaille des DDB erhalten, eine hohe Auszeichnung für Menschen, die sich für die Interessen von Diabetikern einsetzen. Wie fühlt sich diese große Anerkennung Ihrer Arbeit für Sie an? Dr. Hermann Finck: Die Auszeichnung mit der Verleihung der Ehrenmedaille des DDB empfinde ich als Ausdruck großer Anerkennung meiner jahre- und jahrzehntelangen sozialmedizinischen Beratungstätigkeit für den Deutschen Diabetiker Bund bzw. für die Menschen mit Diabetes. 63 deutscher diabetiker Bund Viele Menschen mit Diabetes erfahren auch heute noch gravierende Beeinträchtigungen mit Auswirkungen auf ihre soziale Teilhabe. A. M.: Viel diskutiert ist ja die CGM als wesentlicher Faktor, um Diabetespatienten, die an starken Glukoseschwankungen und schweren Hypoglykämien leiden, die berufliche und soziale A. M.: Wie denken Sie über die frühe Nutzenbewertung von Arzneimitteln, genauer von Diabetesmedikamenten? Dr. Finck: Die Nutzenbewertung bzw. die frühe Nutzenbewertung – die Bewertung eines Nutzens/Zusatznutzens eines Arzneimittels – ist zweifelsohne ein wichtiges Instrument des Gesetzgebers, um eine Entscheidung herbeizufüh- ren, ob ein Arzneimittel oder eine Therapie einen Nutzen bzw. Zusatznutzen erbringt, der sich wissenschaftlich belegen lässt, so dass die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden können. A. M.: Was waren für Sie als Diabetologe in Ihrem Berufsleben die schönsten Momente im Umgang mit Diabetespatienten, was die schmerzhaftesten? Dr. Finck: Die schönsten Momente im Umgang mit Diabetespatienten waren immer dann gegeben, wenn es gelang, dem Betroffenen mit Diabetes einen Weg aufzuzeigen, dass mit und trotz des Diabetes ein wichtiges Ziel erreicht werden kann – beispielsweise ein (Traum-)Beruf realisierbar ist oder Hindernisse, die sich diabetesbedingt ergeben haben, abgebaut werden konnten. Die tragischsten Momente wurden immer dann schmerzhaft erlebt, wenn trotz größter Bemühungen die Ziele nicht erreicht werden konnten, z. B. wenn trotz langfristig guter Stoffwechseleinstellung sich diabetesbedingte Spätkomplikationen frühzeitig entwickelten oder unaufhaltsam fortschritten. A. M.: Was wünschen Sie Menschen mit Diabetes? Dr. Finck: Ich wünsche den Menschen mit Diabetes, dass sie mit und trotz des Diabetes ihre Lebensziele erreichen mögen und auf diese Weise ein „fast normales“ Leben führen können. Das bedeutet aus meiner Sicht als Sozialmediziner, ein anerkanntes Mitglied in der Gesellschaft trotz des Diabetes zu sein. Interview: Angela Monecke DJ 5–2015 A. M.: Wo muss man noch dringend nachbessern? Dr. Finck: Dringend nachgebessert werden muss beim Abbau von Hindernissen zur bestmöglichen Integration von Menschen mit Diabetes beispielsweise durch Beseitigung von nicht mehr zeitgemäßen Vorschriften im Rahmen der Berufswahl bzw. Berufsausübung, die einen Zugang zu bestimmten Berufen erschweren oder gar unmöglich machen oder auch die zum Ausschluss ausgeübter Berufstätigkeit führen. Weiterhin halte ich die Verbesserung des „Images“ der Stoffwechselkrankheit „Diabetes“ für erstrebenswert. Teilhabe zu erleichtern. Wie ist hier der neueste Stand, wenn es um die Kostenübernahme durch die Krankenkassen geht? Dr. Finck: Seit Jahren wird die Übernahme von Kosten für eine kontinuierliche Glukosemessung durch die gesetzliche und private Krankenversicherung nach Einzelfallentscheidung ermöglicht. Aktuell zeichnet sich eine positive Entwicklung im Rahmen der Nutzenbewertung der kontinuierlichen Glukosemessung durch das zuständige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ab, so dass bei bestimmten Indikationen – z. B. bei schweren Hypoglykämien oder bei der Therapie des Typ-1-Diabetes bei Kindern – eine Kostenübernahme durch die gesetzliche und private Krankenversicherung begünstigt wird. | A. M.: Wie sieht es mit der sozialen Teilhabe von Diabetikern im Jahr 2015 aus? Dr. Finck: Diabetesbedingt erfahren viele Menschen mit Diabetes auch heute noch durch zum Teil erhebliche Einschnitte in der Lebensführung – sei es therapiebedingt oder auch infolge von Krankheitskomplikationen – gravierende Beeinträchtigungen mit Auswirkungen auf ihre soziale Teilhabe. Zudem wird in vielen Fällen auch infolge der zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen die bestmögliche Teilhabe am „normalen“ Leben, z. B. durch Ablehnung der Gewährung von innovativen Medikamenten oder von Therapiemaßnahmen wie der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM), nicht erreicht. 65 deutscher Diabetiker Bund Ablehnung von Hilfsmitteln mangels Therapietreue In vielen Verfahren, die sich mit der Verordnung von Hilfsmitteln zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung bei Diabetikern beschäftigen – insbesondere bei der Verordnung einer Insulinpumpe, eines Systems zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) oder Flash Glucose Monitoring Systems (FGM), wird der Anspruch deswegen abgelehnt, weil der jeweilige Antragsteller nicht über die nötige Compliance, also Therapietreue, verfüge. Vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) wird die Kostenübernahme abgelehnt, wenn in den einzureichenden Dokumentationen Blutzuckerwerte und insbesondere auch Gegenmaßnahmen bzw. Interventionen wie Insulinabgabe oder Einnahme von Kohlenhydraten nicht eingetragen seien. | DJ 5–2015 Arzt und Patient planen Therapie heute gemeinsam 66 Das klassische Konzept der Compliance wurde als die Bereitschaft des Patienten verstanden, therapeutische Maßnahmen und Anweisungen des Arztes strikt zu befolgen. Dieses Konzept ist zwischenzeitlich aufgrund eines Wandels im deutschen Gesundheitssystem, hier verknüpft mit einem Wandel im Rollenverständnis von Arzt und Patient zugunsten eines gemeinschaftlichen, einvernehmlichen Prozesses der Therapieplanung, aufgegeben. Der Patient ist vielmehr aktiv in den Prozess der Therapieentscheidung einbezogen, auf jeden Fall aber einzubeziehen. Die Einhaltung und Umsetzung von Therapieempfehlungen beruht auf einer selbstbestimmten Entscheidung und ist kein Akt blinden Gehorsams gegenüber der Autorität des Arztes (Compliance). Sofern man das klassische Konzept der Compliance beibehielte, würde dies bedeuten, dass ein Therapieerfolg bereits dann und nur dann vorliegt, wenn der Patient die vom Arzt vorgegebene Behandlungsempfehlung einhält. Gleichzeitig würde ein Therapieversagen darauf beruhen, dass der Patient die Therapie nicht ordnungsgemäß umgesetzt hat. Damit würde dem Patienten einseitig die Verantwortung zugeschrieben, ohne zu prüfen, ob dieser überhaupt die Möglichkeit hat, diese Therapie umzusetzen, oder ob Behandlungsbarrieren bestehen. Aus diesem Grund ist das klassische Konzept der Compliance dem Konzept der Adherence (Adhärenz) gewichen. Dies bezeichnet die Einhaltung der von Arzt und Patient gemeinsam erarbeiteten und entschiedenen Behandlungsschritte. Folgerungen für die jetzige Verordnungspraxis Geradezu kühn behaupten MDK-Mitarbeiter aufgrund einer fehlenden oder aus ihrer Sicht mangelhaften Dokumentation wegen unterlassener Detaileintragungen, dass der Antragsteller damit ungeeignet sei, die Therapie durchzuführen. Intensive Diabetesschulungen, regelmäßige Besprechungen der Blutzuckerwerte mit dem Diabetologen, Durchführung von Basalratentests und eine kontinuierliche Anpassung der Insulindosis als Versuch, normoglykämischere Werte herbeizuführen, werden dabei in den Hintergrund gedrängt. Diese Dinge allein lassen schon auf die zu fordernde Adhärenz schließen. Eine Dokumentation, wie man sich diese offensichtlich bei den Kassen vorstellt, müsste nicht nur jeden Wert erfassen, was vielleicht noch möglich wäre, sondern darüber hinaus auch die Einnahme jeglicher Mahlzeiten auflisten, nicht nur unter Bestimmung der Kohlenhydratmenge und der damit verbundenen Bolusabgabe, sondern auch die Zusammensetzung der Nahrungsmittel als solche, um über z. B. Fett- und Proteinangaben Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit eines Glukoseanstieges zulassen zu können. Wie abwegig ein solches Verlangen ist, zeigt sich erst recht daran, dass nicht nur jede körperliche Betätigung vollständig erfasst werden müsste, sondern auch im Detail, wie schnell man im Einzelfall gegangen ist, um beispielsweise den Bus zu erreichen. Oder ob man einen einstündigen Einkauf im Supermarkt getätigt hat, einschließlich des Nachhausetragens von Nahrungsmitteln, was sich wiederum auf den jeweiligen Glukosewert auswirkt. Das Eintragen von Sport genügt nicht, es müsste weiter festgestellt werden, ob eine aerobe oder anaerobe Belastung stattgefunden hat, um Schlussfolgerungen auf die jeweiligen Glukoseverläufe und zu treffenden Interventionsmaßnahmen machen zu können. Foto: Kirchheim/FrankSchuppelius Zur Problematik der Therapietreue (Compliance, Adhärenz) von Dia­ betespatienten lesen Sie hier einen Beitrag der Rechtsanwältin Sa­ bine Möhler, die Mitglied des Rechtsberatungsnetzes im Deutschen Diabetiker Bund e. V. „Zucker im Blut – Recht im Leben“ und gleich­ zeitig Betroffene ist: Sowohl ihr Ehemann Dieter Möhler als auch ihr jüngster Sohn sind Typ-1-Diabetiker. deutscher diabetiker Bund Rechtsanwältin Sabine Möhler Neues zu AMNOG und Arzneimittelpreisen Er ist in aller Munde: der geldgierige, von Ethik losgelöste Pharmaunternehmer. Jüngst war in den Medien zu lesen, wie unverfroren doch zumindest im ersten Jahr die von der Pharmaindustrie selbstbestimmten Preise für ein neues Hepatitis-C-Präparat seien. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen verlangt sogar, eine rückwirkende Regulierung der Preise ab Markteinführung von Arzneimitteln zu etablieren. Rationierung schon Realität AMNOG hat viele Fehler Es hat viele Fehler, das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (­AMNOG). Es ist Aufgabe der jetzigen Regierung, diese Fehler anzupacken und zu beseitigen. Die Mängel wollen nicht enden. Es reicht von fehlerhaft festgesetzten Vergleichstherapien bis hin zur Ausgestaltung des Schiedsstellenverfahrens. Wenn wir lesen, ein neues Medikament oder eine Methode hätten keinen Zusatznutzen, drängt sich dem Patienten unweigerlich die Frage auf, wer da was mit was vergleicht? Nach den in Deutsch- Die neuen CGM-Geräte sind zugelassen. Kriterien, die sonst an die Verordnung eines Hilfsmittels zu stellen sind, reichen allemal aus, eine gewisse Steuerung der Verordnungspraxis vorzunehmen. Ein Zusatznutzen ist offenkundig. Wir als Patienten und jeder Beitragszahler als voraussichtlich späterer Patient, egal ob mit Diabetes oder einer anderen Erkrankung, sollte sich langsam fragen, ob die Rationierung nicht bereits gelebte Wirklichkeit in Deutschland ist. Und ob wir das wollen. DDB-Bundesvorsitzender Dieter Möhler DJ 5–2015 Dies würde im Ergebnis bedeuten, dass aufgrund des Umfangs der durchzuführenden Maßnahmen eine soziale Teilhabe kaum mehr möglich wäre, weil das Selbstmanagement den Patienten förmlich „auffressen“ würde. Schließlich muss auch bedacht werden, dass chemische Stoffwechselprozesse stattfinden, die weder durch die Gabe von Insulin noch von Kohlenhydraten gesteuert werden können, und ein gleicher Tagesablauf sich trotzdem in völlig anderen Werten niederschlagen kann. Die Blutzuckerdokumentation, die verlangt wird, muss keine handschriftliche sein, sie ist allenfalls als eine solche förderlich, wenn tatsächlich möglichst genau die Daten erfasst sind. Hierbei darf aber nicht übersehen werden, dass selbst in allen sich anschließenden Verfahrensabschnitten alle anderen Beweismittel über das Vorliegen von Blutzuckerschwankungen zulässig sind, so insbesondere natürlich auch der Einsatz von Familienangehörigen als Zeugen über gemessene Werte und stattgefundene Hypoglykämien und deren Schärfe. Lassen Sie sich also nicht von einer Begründung eines Ablehnungsbescheides irritieren oder gar vom Beschreiten weiterer Verfahrensschritte, falls dies notwendig wird, abhalten, wenn Ihnen gegenüber die gesetzliche Krankenversicherung über ihren Medizinischen Dienst der Krankenversicherung einen solchen Vorwurf erhebt. land angewandten Kriterien würde die provokante Anmerkung britischer Wissenschaftler aus den Reihen der evidenzbasierten Medizin zutreffen, dass bei uns dann auch Fallschirme nicht als lebensrettende Innovationen zugelassen werden könnten, weil dies wissenschaftlich nicht erwiesen sei. Ob Fallschirm oder Brandschutzleiter: Es würde in jedem Fall an Vergleichsstudien fehlen, die sich mit Sprüngen aus dem Flugzeug ohne Fallschirm oder im Brandfall aus dem Fenster, weil keine Leiter da ist, beschäftigen würden. Was läuft hier falsch? Aus meiner Sicht die Ablehnung des Grundsatzes, dass alles evident ist, was offenkundig ist, und deswegen keines Beweises bedarf. Zum Beispiel ist doch bei der Methodenbewertung an Geräten zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) schon offenkundig, dass ein normales Blutzuckermessgerät keine Warnung für den Schadenfall Hypoglyk­ämie (oder auch Hyperglykämie) abgibt. | Selbstmanagement würde Patienten „auffressen“ Die Erfahrung aus den Schiedsverfahren zu neuen Arzneimitteln, denen vorher eine Bewertung des Zusatznutzens durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) voranging, hat eindrucksvoll gezeigt: Keine der abgehandelten Medikationen ist noch auf dem deutschen Markt zu haben. Der objektive Betrachter muss sich langsam von dem Ammenmärchen verabschieden, dass die Pharmaindus­ trie die Krankenversicherungen, nein, die diese finanzierenden Beitragszahler, zum Dukatenesel machen könnte. Eine eigene Preisfestlegung des pharmazeutischen Unternehmens gibt es nur im ersten Jahr. Die Überprüfung neuer Arzneimittel auf zusätzlichen Nutzen wird dann zu einer Preisverhandlung mit der Folge, dass 80 Prozent der neuen Medikamente in Deutschland unter dem europäischen Mittelwert bezahlt werden sollen. Verabschieden wir uns also von Behauptungen, dass Deutschland im Hinblick auf Arzneimittel das Nirwana für ein pharmazeutisches Unternehmen sei. 67 deutscher Diabetiker Bund Baden-Württemberg „Diabetes in der Schule“ gestartet Experten am Telefon* beantworten Ihre Fragen – landesweite Aktion – jeweils am letzten Dienstag im Monatvon 16 bis 18 Uhr Tel.: 07 21/3 54 35 80 26. Mai | DJ 5–2015 30. Juni 68 Nieren- und Pankreas-Transplantation bei Diabetes mellitus Erfahrungswissen Elke Brückel Landesvorsitzende DDB BW Ein bisschen Zucker – kann enorm viel Schaden anrichten! Dr. med. Harald Menning, Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe DDG (* Änderungen sind möglich) Fast 30 LehrerInnen und ErzieherInnen nahmen an der 1. Fortbildung des Projektes „Diabetes in der Schule teil. Nicht selten sind Lehrkräfte und Erzieher verunsichert im Umgang mit an Diabetes erkrankten Kindern. Das Projekt leitet Prof. Dr. Karsten Müssig vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ). Es wird in Kooperation mit dem Landesverband in Baden-Württemberg in verschieden Städten durchgeführt und von der IKK Classic gefördert. DiabetesberaterInnen (DDG) schulen die Teilnehmer. Das Projekt will durch Wissen und praktische Anwendung des Gelernten die Lehrer und Betreuer gezielt und umfassend über die Erkrankung Dia­ betes bei Kindern informieren und damit Unsicherheiten und Ängste abbauen. Erste Fortbildung in Freiburg Im März fand in Freiburg die erste Fortbildung statt, die bald in Nürtingen und Karlsruhe angeboten wird. Die TeilnehmerInnen zeigten sich besonders an dem praktischen Teil interessiert und stuften das neue Wissen als sehr wertvoll ein. So haben alle z. B. die Möglichkeit, den Blutzucker mitunterschiedlichen Messgeräten zu ermitteln und den Umgang mit gebräuchlichen Insulin Pens zu üben. Besonders wichtig für die Lehrer und Erzieher ist es, dass sie auch eine Notfallsituation durch Unterzuckerung erkennen und wissen, wann sie eingreifen müssen und vor allem wie. Dies war auch den Referentinnen Waltraud Weiß und Barbara Heim ein besonderes Anliegen. Auch er- halten die Teilnehmer eine von der AGPD (Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie) entwickelte Broschüre „Kinder mit Diabetes in der Schule“. Bei erfolgreichem Projektverlauf soll das Projekt auf andere Städte ausgeweitet werden. Bezirksverband Rhein-Neckar/Heidelberg hat neuen Vorstand Kräfte gebündelt Am 11. März wurde im Bezirksverband Rhein-Neckar/Heidelberg neu gewählt. Aus zwei mach eins, lautete das Motto dieser ordentlichen Bezirksversammlung in den Zehntscheuern in Hockenheim. Nachdem die Leiter der Selbsthilfegruppen in diesen Bezirken schon lange Zeit erfolgreich zusammenarbeiteten, war es ihr Wunsch, die Kräfte zu bündeln. Alle zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten wurden einstimmig gewählt. Leider konnte Regina Hagmann aus Neulußheim nicht dabei sein, da sie kurzfristig erkrankt war. Alle Mitglieder und Gäste bedauerten das sehr und bestellten die besten Genesungswünsche, die ihr von Markus Vöge überbracht wurden. Vorsitzende des BV Rhein-Neckar/Heidelberg ist Dorothee Schulz, die Leiterin der Heidelberger Selbsthilfegruppe, als Stellvertreter wurde Markus Vöge gewählt, der zusammen mit Regina Hagmann die Hockenheimer SHG leitet. Dritter im Vorstandsbund ist Dieter Feiler, der mit seiner Frau die Schwetzinger SHG leitet. Als Delegierte zur Landesversammlung wurden Dorothee Schulz, Markus Vöge, Dieter Feiler und Helga Feiler gewählt. Gerd Schmidt ist Ersatzdelegierter. Foto (o.l.): Konstantin Sutyagin - Fotolia.com Karlstraße 49a 76133 Karlsruhe Tel.: 07 21 / 6 80 78 64-0 Fax: 07 21 / 6 80 78 64-9 www.ddb-bw.de E-Mail: [email protected] Die Landesvorsitzende und der neue Vorstand des BV Rhein-Neckar/Heidelberg (v. l.): Elke Brückel, Gerd Schmidt, Helga Feiler, Markus Vöge, Dorothee Schulz und Dieter Feiler. deutscher diabetiker Bund Selbsthilfe ist international. Regionaltreffen im März Konstruktive Diskussionen Fotos: x, y Zu einem Austausch und zur Information hatten die Regionalbeauftragten der Regionen Stuttgart, Göppingen und des Regierungsbezirks Tübingen, Bezirksvorsitzende und Gruppenleiter dieser Region eingeladen. In einer regen Diskussion gaben die Teilnehmer wertvolle Ideen, Hinweise und Tipps für eine erfolgreiche Gruppenarbeit. Der Regionalbeauftragte Eckhard Geisler begrüßte auch den 2. Landesvorsitzenden des DDB-LV Baden-Württemberg, Dr. Firuz Sadr, Vorstandsmitglied Helga Dressler, die Regionalbeauftragten Monika Schüler und Kewal Lekha und wünschte allen einige interessante Stunden. Kewal Lekha bedankte sich bei Eckhard Geisler für seine gute Organisation. Dr. Sadr berichtete über die Aktivitäten und Neuigkeiten des Landesvverbandes. Thematisiert wurde in der Diskussionsrunde u. a. auch die Mitgliederwerbung, die für jeden Verein in der heutigen Zeit eine Herausforderung darstellt. Aus der konstruktiven Diskussion ergaben sich auch Fragen an den Landesvorstand. Dr. Firuz Sadr referierte zum Thema „Impfen – sinnvoll, oder nicht?“. Er gab wichtige Hinweise zu notwendigen Impfungen und was Diabetiker dabei besonders beachten sollen. Alle Teilnehmer waren wieder begeistert über den regen Erfahrungsaustausch und den Inhalt des Vortrags. N ä c h ste r Te r m i n : 12. März 2016 Auch die ansprechenden Räumlichkeiten der Jugendherberge Stuttgart-International wurden gelobt. Als neuer Termin für das Regionaltreffen 2016 wurde der 12. März in denselben Räumlichkeiten festgelegt. Eckhard Geisler Vortrag in türkischer Sprache zu Diabetes in der Sachsenheimer Moschee Selbsthilfe ist international Der Einladung zu einem Vortrag über Dia­ betes Typ 2 in den Gemeinschaftsraum der Moschee folgten 25 Damen und Herren der Islamischen Gemeinde in Sachsenheim. Eingeladen hatten der Vorsitzende der Moschee Ismet Harbi und seine Familie. Auf Türkisch referierte Dr. Firuz Sadr, der 2. Vorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes, Landesverband Baden-Württemberg. Fabelhaft unterstützt wurde er dabei von Frau Harbi. Die 9 Damen und 16 Herren kamen nach dem Mittagsgebet und zeigten sich sehr interessiert am Thema. Obwohl keiner vorher wusste, dass am Ende des Vortrags Blutzucker gemessen wurde, hatten einige vorsichtshalber weniger gefrühstückt. Zum gemeinsamen Frühstück hatte Familie Harbi eingeladen. Nach 75 Minuten Vortrag stellten die Teilnehmer viele Fragen zu Insulin, Metformin und anderen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sowie zu Hypoglykämie. Großes Interesse bestand auch an Informationen zu neuen Medikamenten – SGLT-2-Hemmern – wie Forxiga, Jardiance und Invokana. Zum Abschluss wurde bei fast allen Teilnehmern der Blutzucker gemessen. Dieser war bei allen, die gemessen wurden, sehr gut, unabhängig davon, ob Diabetes bereits diagnostiziert worden war. Ein herzliches „Dankeschön“ geht an die Familie Harbi für das Ermöglichen und Unterstützen des Vortrags. DJ 5–2015 Im Anschluss an die Bezirksversammlung referierte die Landesvorsitzende Elke Brückel zum Thema „Als Diabetiker im Krankenhaus“. Sie ging besonders dar­auf ein, was man für einen eventuellen Notfall, der einen Klinikaufenthalt erforderlich macht, immer bereithalten bzw. bei sich haben sollte. Ebenso gab sie Tipps, wie ein geplanter Klinikaufenthalt vorbereitet werden kann. Wenn möglich, sollte ein Krankenhaus gewählt werden, in dem das Pflegepersonal zum Thema Diabetes mellitus geschult ist, was leider häufig nicht der Fall ist. | Als Diabetiker im Krankenhaus 69 deutscher Diabetiker Bund Fachberatung und Wellness Die Vitawell 2015, die Gesundheitsmesse in der Werfthalle im Stauferpark, präsentierte sich im Februar den zahlreichen Besuchern wieder mit einem breiten Angebot an Gesundheitsprodukten und Aktivitäten. Rund 40 Aussteller zeigten interessante Produkte, gaben Informationen weiter und begeisterten die Besucher mit unterschiedlichen Aktionen. Der Bezirksverband Göppingen des Deutschen Diabetiker Bundes, Landesverband Baden-Württemberg war aktiv mit Information und Blutzuckermessungen dabei. Am DDB -Stand herrschte ein guter Andrang. Die DDB-Kinder-Ecke erfreute die jungen Besucher mit Luftballons, und auch die Diabetes-Journale waren beliebt bei den Besuchern. Nach der Eröffnung durch den Geschäftsführer der Messe, Mario Bayer, dem Schirmherrn der Veranstaltung Dr. med. Jörg Noetzl, Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken im Kreis Göppingen, folgte eine praktische Demonstration mit „Lach-Yoga“, bei der die Besucher und Gäste mitmachen durften. | DJ 5–2015 Yoga und Zahngesundheit 70 Die vielen Aktivitäten lockten die Besucher in die Halle und an die Stände. Die AOK – Die Gesundheitskasse Neckar-Fils bot wohltuende Rückenmassage und Fachberatung über verschiedene Krankenkassen-Leistungen an. An anderen Ständen wurde der Umgang mit Yoga sowie Erste Hilfe gezeigt, es gab Infostände zu Hospiz, Deutscher Rentenversicherung, Sanitätshäusern, orthopädischen Schuhen, Alpaka-Dreams, Naturheil-Vereinen, Jakobsweg- und Kneipp-Vereinen und eine Wellness-Lounge. Das Forum Zahngesundheit, eine Initiative der Zahnärzteschaft Baden-Württemberg, informierte zu Zahnfüllungen, Parodontitis, Implantologie sowie Alterszahnheilkunde. Gut besucht waren auch die verschiedenen Vorträge renommierter Ärzte wie Prof. Dr. Sommer, Prof. Dr. Schuler, Prof. Dr. Schroeder, Prof. Dr. Schmidt, Privatdozent Dr. Bergmann, Prof. Dr. Tomandl, Dr. Richter und vieler mehr. Mit dabei waren auch die großen Kliniken aus Göppingen. Die Alb Fils Kliniken zeigten OP-Demonstrationen und die Klinik Christophsbad maß die Durchlässigkeit der Gefäße (Ultraschall Carotis). In verschiedenen Gesundheitschecks beim Deutschen Roten Kreuz, bei der Johanniter-Unfall-Hilfe oder bei der Rehaklinik Bad Boll konnten die Besucher ihren aktuellen Gesundheitszustand herausfinden, z. B. auch Schlaganfall-Anzeichen erkennen. Ein herzlicher Dank geht an unser kompetentes Team für den reibungslosen Ablauf dieser Veranstaltung: an J. Plettinger, E. Steinbach, R. Wittlinger, G. Österle, C. Minkner, M. Lutz, P. Heer, H. Etzel, I. Lindauer, A. Müller und K. Minkner. Last but not least geht auch ein großer Dank an P. Banfi für die gute Versorgung am Stand sowie an das Auf- und Abbauteam. Kewal Lekha (BV Göppingen) 10. Karlsruher Diabetikertag Aktiver DDB Krankenkassen vor Ort Aufmerksame Besucher PD Dr. Siegel – Präsident der DDG Apotheken sind wichtig Fotos: Michael M Roth, MicialMedia Vitawell, die Gesundheitsmesse 2015 deutscher diabetiker Bund Termine 9. Mai Ich bin 41 Jahre alt, halbtags berufstätig, verheiratet. Wir haben 2 Söhne. Unser großer Sohn Ben ist 11 Jahre alt und unser kleiner Sohn Phil ist 6 Jahre alt. Zu unserer Familie gehören noch eine Golden-Retriever-Dame namens Evy (sie wird zum Diabetiker-Warnhund ausgebildet) und zwei griechische Landschildkröten „Conny“ und „Schilde“. Ich freue mich sehr, dass ich ab sofort als Jugendreferentin für den Deutschen Diabetiker Bund, Landesverband Baden-Württemberg in den Vorstand berufen wurde. Phil bekam mit 3,5 Jahren Diabetes Typ 1. Seit diesem schmerzhaften Tag engagiere ich mich ehrenamtlich. Ich leite die Selbsthilfegruppe „Sweet-Kids“ in Ludwigsburg, zusammen mit einer lieben Freundin, und bin als Diabetes-Nanny der Stiftung Dianiño aktiv. Mit drei weiteren Müttern schreibe ich seit Januar 2014 einen Blog und seit April Beiträge für den Diabetes-Ratgeber. Kinder mit Typ-1-Diabetes stellen auch in der Diabetes-Gesellschaft eine Randgruppe dar. Ich hoffe, mit meinem Engagement die Kinder stärker in den Fokus stellen zu können und Aufklärungsarbeit zu leisten. Ihre Heike Steck Austausch und Unterstützung Der DDB ist die größte Interessenvertretung für Diabetiker in Deutschland, von und für Betroffene. Ein wichtiger Verband, mit einer großen Aufgabe. Familien mit Typ-1-Diabetes meistern täglich die Übernahme der Funktionen der Bauchspeicheldrüse – zusätzlich zum normalen Alltag mit Schule, Pubertät und all seinen großen und kleinen Herausforderungen. Austausch, Unterstützung, Informationen tun gut und sind wichtig und die Selbsthilfe kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Deshalb engagiere ich mich als Typ-1-Diabetikerin für andere Betroffene und war die letzten 1,5 Jahre Kinderund Jugendreferentin beim DDB-LV Baden-Württemberg. Ich fand es in meiner Arbeit beeindruckend, auf viele hoch engagierte Menschen zu treffen, die sich ehrenamtlich für eine Verbesserung des Lebens mit Diabetes einsetzen. In meiner Zeit als Jugendreferentin konnte ich an Podiumsdisskusionen teilnehmen, im Vorstand tätig sein, eine Selbsthilfegruppe gründen, eine Fußballfreizeit für Familien vorbereiten und durchführen und immer wieder persönlich anderen Menschen mit Diabetes durch Rat, Informationen oder Kontakte weiterhelfen. Ich wünsche Heike Steck als meiner Nachfolgerin als Jugendreferentin viel Spaß und Erfolg bei ihrer Arbeit und alles Gute. Ihre Nicola Helmerichs Diabetiker-Reisen 2015 9. – 20. Mai Kreuzfahrt „Mein Schiff“ Mallorca bis Hamburg, Betreuung: R. Fischer Mitte JuniBusfahrt 4 Tage „Auf den Spuren König Ludwig II“ Betreuung: R. Fischer Anfang Juli Flusskreuzfahrt 8 Tage „Paris – Normandie – Paris“ Betreuung: R. Fischer 2. – 12. Okt. Kreuzfahrt „Mein Schiff“ RUND UMS MITTELMEER ab/bis Mallorca, Betreuung: R. Fischer Auskunft und Prospektmaterial Rita Fischer Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38 E-Mail: [email protected] DJ 5–2015 Neue Jugendreferentin des DDBLandesverbandes BW Nicola Helmerichs, frühere Jugendreferentin des DDB-LV Baden-Württemberg | Heike Steck 7. Diabetikertag Marbach in der Stadthalle Marbach 19. – 20. Juni Fortbildung Diabetes-Lotsen in Karlsruhe 20. – 21. Juni Fortbildung der SelbsthilfegruppenleiterInnen in ­Karlsruhe 17. Okt. Landesversammlung – 40 Jahre DDB, Landesverband Baden-Württemberg 29. Okt. Diabetes Symposium Göppingen Kinder- und Jugendfreizeit 2015 24. – 26. Juli Sportwochenende mit dem MTV Ludwigsburg, 9 – 14 Jahre, Tanzen – Handball – Judo 25. – 27. Sept. Segeln am Bodensee in Konstanz-Dingelsdorf (14 bis 17 Jahre) Informationen zu den Veranstaltungen: Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg Tel.: 07 21/68 07 86 40 E-Mail: [email protected] oder im Internet: www.ddb-bw.de 71 deutscher Diabetiker Bund Bayern Diabetikerbund Bayern e. V. Ludwigstraße 67 90402 Nürnberg Tel.: 09 11/22 77 15 Fax: 09 11/2 34 98 76 www.diabetikerbund-bayern.de E-Mail: [email protected] 72 Gute Nachricht für Kinder und Jugendliche mit Diabetes und ihre Familien: Dank des Engagements zweier Mütter gibt es zwei weitere Familiengruppen in Bayern! Michaela Micheli legte den Grundstein für die „Elterninitiative Sweet Life“ in Erdweg (Landkreis Dachau) schon im Jahr 2014. Sie suchte sich damals Unterstützung in Kliniken, bei niedergelassenen Ärzten, in Apotheken, beim Landrat – so wurde die Gruppe schnell bekannt. Die Eltern treffen sich jeden 2. Mittwoch in ungeraden Monaten ab 19.30 Uhr im „Gute-Laune-Laden“, Hauptstr. 27, 85253 Erdweg. Familienevents werden in der Gruppe abgesprochen. Nähere Infos erhalten Sie bei Michaela Micheli, Tel. 01 57/80 60 82 01, E-Mail: jek.dachau@­ diabetikerbund-bayern.de. Isabell Kaußler gründete zum Jahresanfang die „DiaKids Pegnitz“, eine Familiengruppe im südlichen Oberfranken. Diese Gruppe läuft gerade an – geplant sind Familientreffen an Samstagen inkl. fachlich kompetenter Kinderbetreuung, damit sich die Eltern in Ruhe austauschen können. Geplant sind auch Fachvorträge. Die Treffen finden voraussichtlich im Mehrgenerationenhaus in Pegnitz statt. Nähere Infos erhalten Sie bei Isabell Kaußler, Tel. 01 72/8 44 24 08, E-Mail: jek.pegnitz@ diabetikerbund-bayern.de. Neben diesen beiden neuen Gruppen gibt es noch weitere 13 Familiengruppen im Diabetikerbund Bayern, die alle immer offen für neue Familien sind. Die Ansprechpartner finden Sie, nach Postleitzahlen geordnet, auf unserer Homepage unter „Kinder und Jugend“. Den Alltag mit Diabetes meistern All diese Gruppen wurden von engagierten Eltern ins Leben gerufen, weil ihnen der direkte und ganz persönliche Austausch mit anderen wichtig war und ist. Alle Eltern sind zu Beginn der Erkrankung ihres Kindes in einer Ausnahmesituation – das gilt sogar für diejenigen, die aufgrund von Studienteilnahmen schon wussten, dass sich der Diabetes irgendwann manifestieren wird. Anders als andere konnten sie sich zwar darauf vorbereiten und das Wissen um die Erkrankung und Therapie ist um einiges größer – den Alltag mit Diabetes und die damit verbundenen Probleme integrieren zu müssen, ist dennoch für alle eine große Herausforderung. Spezielle Selbsthilfegruppen können hier unterstützen – alle Teilnehmer waren in dieser Anfangssituation. Alle, die länger dabei sind, haben schon viele Hürden gemeistert. Man trifft in Selbsthilfegruppen auf Verständnis, hier kann man wirklich nachfühlen und mitfühlen – „draußen“ muss man sich erklären, aber die Tragweite der speziellen Sorgen wird dennoch nicht in ähnlichem Maße verstanden. Von den Erfahrungen anderer kann jeder profitieren. Kinder und Jugendliche mit Diabetes lernen andere Betroffene kennen – im Alltag sind sie oft die einzigen, fühlen sich oft als „Exoten“, was sie gar nicht sein wollen. Auch für Geschwister sind Familiengruppen wichtig – sie müssen, ganz besonders zu Beginn, oft zurückstecken. Auch hier hilft es, andere in gleicher Situation kennenzulernen. Familiengruppen beziehen die komplette Familie mit ein und helfen damit allen. Sie sind deshalb eine wichtige Ergänzung zum Diabetesteam. Termine 9. Mai Allgäuer Diabetikertag, Kempten 20. Juni Patiententag Diabetes, Nürnberg 27. Juni Regensburger Diabetesund Stoffwechseltag 3. Juli Diabetikertag Altdorf 19. Sept. Jubiläumsveranstaltung „60 Jahre Diabetes-­ Selbsthilfe in Bayern“ 20. Sept. Deutscher Diabetiker Tag, Nürnberg 24. Okt. Diabetikertag Dingolfing 24. Okt. Landesmitgliederversammlung, Nürnberg 18. Nov. Dachauer Diabetikertag Die Programme finden Sie, sobald sie uns vorliegen, auf unserer Homepage unter „Gruppen/Termine“. Foto: OlgaLIS – fotolia.com | DJ 5–2015 Zwei neue Familiengruppen in Bayern! deutscher diabetiker Bund Hamburg Hessen LV Hamburg e. V. Heidenkampsweg 99 22097 Hamburg Tel.: 0 40/2 00 04 38-0 Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8 www.diabetikerbund-hamburg.de E-Mail: [email protected] LV Hessen e. V. Friedrich-Ebert-Straße 5 34613 Schwalmstadt-Treysa Tel.: 0 66 91/2 49 57 Fax: 0 66 91/2 49 58 www.ddbhessen.de E-Mail: [email protected] Nachruf für Manfred Mohnke Nach langer, schwerer Krankheit ist unser Gründungsmitglied Manfred Mohnke am 24. Februar 2015 an seinem 66. Geburtstag verstorben. Er war einer der Aktiven, die in Zeiten nicht guter Versorgung von Diabetikern in Hamburg mit viel Engagement die Entwicklung des Deutschen Diabetiker Bundes, LV Hamburg mit geprägt haben. Manfred Mohnke hat durch seinen Einsatz in diesen Zeiten mit dazu beigetragen, dass die ersten diabetologischen Schwerpunktpraxen in Hamburg eingerichtet wurden. Als langjähriger Schatzmeister in unserem Landesverband hat er unsere Finanzen nach Hamburger Kaufmannsart vorbildlich geführt. Den Bundesverband des DDB hat er lange Jahre als Revisor unterstützt und dort wichtige Akzente gesetzt. Als Manfred Mohnke in den beruflichen Ruhestand ging, hat er sich wieder als Schatzmeister wählen lassen und den Verein, nach Wegfall von 2 Vorstandsmitgliedern, als 1. Vorsitzender geführt. Durch seine Erkrankung musste Manfred Mohnke im Jahre 2011 seine Vorstandsarbeit aufgeben. Er hielt bis kurz vor seinem Tod immer noch Kontakt zu einigen Vorstandsmitgliedern. Er war mit seinem über mehr als 3 Jahrzehnte langen Engagement ein Vorbild für ehrenamtliche Arbeit. Gern hätten wir mehr von seiner Sorte gehabt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und ihn vermissen. Information und Unterhaltung rund um den Diabetes •• Vorträge •• persönliche Beratung durch Kinderund Jugenddiabetologen/innen •• Diabetes-Quiz zum Mitmachen •• Aktionen mit Blutzuckermessungen •• Spielmobil mit großem Hüpfkissen •• Industrieausstellung •• Führungen für Kinder durch den Hessischen Rundfunk Gefördert durch die AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen Special Guest: Anja Renfordt Typ-1-Diabetikerin und Weltmeisterin im Kickboxen mit Diabeteswarnhund Candy Schirmherr: Dr. Helmut Reitze Intendant des Hessischen Rundfunks Selbsthilfegruppen: Montagstreff im Mai Montag, 18. Mai, ab 18 Uhr Treff in der Spaldingsstr. 99 Vortrag: Überdosis Arzt? Risiken durch unkoordinierte Arztbesuche? Referent: Dr. Andreas Klinge, Diabetologe Beginn : 19 Uhr Veranstalter: Deutscher Diabetiker Bund, Landesverband Hessen www.ddbhessen.de DJ 5–2015 Termine Bergedorf: Mittwoch, 6. Mai, 14 – 16 Uhr AWO Seniorentreff Lichtwarkhaus, Holzhude 1 Thema: allgemeiner Erfahrungsaustausch Rückfragen: Tel.: 7 35 65 68 oder 7 35 51 75 Samstag, 20. Juni 2015, 11 – 16 Uhr Hessischer Rundfunk Bertramstr. 8, 60320 Frankfurt | Illustration: Sophia Winters - Fotolia.com Der Vorstand des Deutschen Diabetiker Bundes, LV Hamburg Hessischer Kinderund Jugenddiabetestag 73 deutscher Diabetiker Bund Niedersachsen LV Niedersachsen e. V. Am Nottbohm 46a 31141 Hildesheim Tel.: 0 51 21/87 61 73 Fax: 0 51 21/87 61 81 www.ddb-niedersachsen.de E-Mail: [email protected] Seit 3 Jahrzehnten DDB-Selbsthilfegruppe in Emden | DJ 5–2015 Im Februar 1985 trafen sich 27 Menschen mit Diabetes in der Evangelischen Familien-Bildungsstätte am Stadtgarten, um unter der Moderation von Ingrid Leithoff Erfahrungen auszutauschen. In den gleichen Räumen fand jetzt ein Diabetikertag aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Gruppe statt. Nach Ingrid Leithoff übernahm Chistia­ ne Schneider die Gruppe und den Bezirksvorsitz. Heute ist Wilfried Graf der Vorsitzende, Christiane Schneider gehört weiterhin zum Vorstand als Kassenwart. Außer in Emden treffen sich die Diabetiker in Leer unter der Leitung von Gerda Lendewig. Ehrenurkunde und Blumen gab es für die sichtlich gerührte Gründerin des Bezirksverbandes Emden. Nach einem Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte und den Grußworten, u. a. vom DDB-Landesverband und vom Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann, präsentierten Wilfried Graf und sein Team ein informatives, abwechslungsrei- 74 Gratulierte am Telefon aus dem Urlaub: Christiane Schneider, langjährige Vorsitzende des DDB-BV Emden (l.), mit Gerda Lendewig, Leiterin der SHG Leer. Das Interesse an der Selbsthilfe war groß bei der Göttinger Diabetesmesse. Friedrich Sundmacher (DDB, 2. Landesvorsitzender), OB Bernd Bornemann, Horst Kaßauer (DDB-Landesverband), Ingrid Leithoff (gründete den BV Emden), Wilfried Graf (Bezirksvorsitzender BV Emden) beim Diabetikertag anlässlich des 30-jährigen Bestehens (v. l.). ches Programm mit Vorträgen und Infoständen der ortsansässigen Apotheken. Herzlichen Glückwunsch, BV Emden! 40 Jahre aktiv im Bezirksverband Soltau Auf 4 Jahrzehnte ehrenamtliche Tätigkeit im Bezirksverband Soltau-Fallingbostel blickt Christiane Warnke zurück. Bei einer Bezirksversammlung in Soltau Ende Februar bedankte sich hierfür der Landesverband. Aus gesundheitlichen Der Landesverband gratulierte C­ hristiane Warnke (M.). Blumen und Ehrenurkunde überreichten der 2. Landesvorsitzende Friedrich Sundmacher (l.) und Landesbeauftragter Horst Kaßauer. Gründen wird Christiane Warnke zwar nicht mehr regelmäßige Gruppentreffen vorbereiten und leiten können, bleibt aber dem DDB als Ansprechpartnerin für den Bezirk erhalten. Auch die Selbsthilfegruppe wird sich weiter treffen und in der Landesdelegiertenversammlung ist der Bezirksverband nach den Neuwah- len bei der Bezirksversammlung mit Sitz und Stimme vertreten. Viele Kontakte auf der 10. Göttinger Diabetesmesse So viele und so durchweg positive Gesprä­ che haben wir lange nicht an einem Info­ stand geführt wie in Göttingen – das war die einstimmige Meinung des Standteams auf der 10. Göttinger Diabetesmesse. Am Vormittag war Besucherandrang in der Göttinger Stadthalle und am DDB-Stand. Die drei ehrenamtlichen DDB-Mitarbeiter waren ohne Pause gefragte Ansprechpartner. Die Frage nach der Neugründung einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe in Göttingen wurde mehr als einmal gestellt. Die Gratis-Exemplare des Diabetes-Journals waren schon nach zwei Stunden vergriffen und das Interesse an einer Schnuppermitgliedschaft beim DDB stand oft im Mittelpunkt der Gespräche am Stand. Fazit: Der DDB hat in der Selbsthilfe seinen festen Platz. Schade nur, dass es dem DDB oft an „Manpower“ fehlt. Das sah man in Göttingen daran, dass die gesamte Stand-Crew aus Hannover kam, also für Göttingen nur ausgeliehen war. Liebe Leser in Göttingen: Haben Sie vielleicht Lust und Zeit, beim DDB ehrenamtlich mitzuarbeiten? Wie? Das sagt Ihnen gern unser 2. Landesvorsitzender Friedrich Sundmacher aus Göttingen. (Kontakt: Tel.: 05 51/5 04 26 10; E-Mail: [email protected] ) deutscher diabetiker Bund Der neue Vorstand: Dr. Klaus-Dieter Warz, Karin Anschütz und Udo Schmidt (v. l.). Thüringen LV Sachsen-Anhalt e. V. Neuer Weg 22/23 06493 Quedlinburg Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83 www.diabetikerbundsa.de E-Mail: [email protected] Am 21. Februar 2015 trafen sich 46 delegierte Mitglieder und Gäste aus ganz Thüringen zu ihrer Delegiertenkonferenz. Auf dem Programm stand unter anderem die Neuwahl des Landesvorstandes. In Abwesenheit der Landesvorsitzenden Edith Claußen, der es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war, an der Veranstaltung teilzunehmen, eröffnete der Stellvertreter des LV, Dr. Klaus-Dieter Warz, die Veranstaltung. Er begrüßte die Delegierten, insbesondere den Ehrengast RA Dieter Möhler, den Bundesvorsitzen des DDB-Bundesverbandes. Dr. Warz verlas ein Grußschreiben der Landesvorsitzenden, die der Delegiertenkonferenz einen guten Verlauf wünschte. In ihrem Grußwort teilte sie den Delegierten mit, dass sie für eine Wiederwahl als Landesvorsitzende nicht wieder kandidieren wird. Familiäre, gesundheitliche Probleme, die schwere Erkrankung ihres Gatten, haben sie zu dieser Entscheidung gezwungen. Herausragende Arbeit über 25 Jahre Dr. Warz würdigte in diesem Zusammenhang die herausragende Arbeit von Edith Claußen. Vor 25 Jahren wurde auf ihr Bestreben der LV Thüringen gegründet. Auf lokaler, Landesebene und Bundes­ ebene engagierte sie sich für die Belange „ihrer“ Diabetiker. Sie scheute keine Auseinandersetzung und forderte die Rechte und Bedürfnisse der Diabetiker auf allen Ebenen ein. Besonders hervorzuheben ist vertreterin kandidierte Karin Anschütz (60 Jahre). Zur Wiederwahl als Schatzmeister stellte sich Udo Schmidt (57 Jahre). Der Vorstand wurde in offener Wahl einzeln und alle Kandidaten einstimmig (ohne Gegenstimmen und Enthaltungen) gewählt. Sie nahmen ihr Amt an. Der erweiterte Vorstand Danach stellten sich die Kandidaten für den erweiterten Vorstand vor: Dr. Sven Becker (35 Jahre), Jörg Herold (66 Jahre), Christiane Krause (63 Jahre), Elisabeth Otto (56 Jahre), Hermann Grünert (65 Jahhre), Mike Schiefer (46 Jahre), Mario Zitek (42 Jahre), Janet Poltermann (42 Jahre) und Annette Enders (55 Jahre). Die Abstimmung über die Mitglieder des erweiterten Vorstandes erfolgte in geheimer Wahl. Nach Auszählung der abgegebenen Stimmen gab der Wahlleiter das Ergebnis bekannt. Alle Kandidaten wurden gewählt. Der Bundesvorsitzende Dieter Möhler beglückwünschte den neu gewählten Vorstand und wünschte eine erfolgreiche Legislaturperiode zum Wohle aller Diabetiker in Thüringen. Der neue Landesvorsitzende versprach den Teilnehmern eine kontinuierliche Arbeit, verteilt auf die Schultern des erweiterten Landesvorstandes. Ressorts werden verteilt Die Vorstandswahl Nach Bestätigung der Kandidaten für die Wahlkommission stellten sich die Kandidaten für den neu zu wählenden Landesvorstand vor. So Dr. Warz (63 Jahre) als Kandidat für den Landesvorsitz, als Stell- Nach der Konstitution wird mit den Mitgliedern des Landesverbandes besprochen, wer für welches Ressort verantwortlich zeichnen wird. Christiane Krause, Erweiterter Landesvorstand, Diabetes-Lotsin DDB DJ 5–2015 Neuer Vorsitzender heißt Dr. Klaus-Dieter Warz hier ihre Initiative, bundesweit Diabetes-Lotsen auszubilden. Thüringen geht hier mit 53 zertifizierten Lotsen voran. Dr. Warz übergab dann das Wort dem Bundesvorsitzenden Dieter Möhler. Dieser überbrachte den Delegierten die Grüße des Bundesvorstandes. Er lobte die Arbeit des Landesvorstandes Thüringen in der letzten Legislaturperiode. Sein ausdrücklicher Dank galt auch hier der Landesvorsitzenden Edith Claußen. Sie sei für alle ein Vorbild, was ihr Engagement für den DDB anbelange. 25 Jahre erfolgreiches Wirken haben den Landesverband geprägt und ihn zum Vorbild bundesweit gemacht. In Anerkennung ihrer langjährigen Mitarbeit im Landesvorstand wurden Dr. Eckhard Zenker und Alfred Heitzenröder zu Ehrenmitgliedern des Landesverbandes ernannt. Die Ehrung übernahm Dr. Warz. In seiner Laudatio würdigte er die fachliche Kompetenz Dr. Zenkers, der sich als anerkannter Spezialist für den „Diabetischen Fuß“ viele Jahre um die Weiterbildung der SHG Leiter eingebracht hat. Er scheidet aus dem Landesvorstand aus. Dr. Zenker bedankte sich für die Ehrung und versicherte, auch im Ruhestand weiterhin sein Wissen zu vermitteln. Alfred Heitzenröder fungierte 13 Jahre als Revisor des DDB Thüringen. Für seine zuverlässige und engagierte Mitarbeit wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen. | Landesdelegiertenkonferenz des DDB-LV Thüringen in Erfurt 75