Immunhistologie Mammapathologie Antikörper für die Mammapathologie Therapierelevante Marker beim Mammakarzinom Anti-Östrogentherapie: Beschreibung Vorbehandlung Östrogen Rezeptor1 Klon: 1D5 Wirt: Maus Östrogen Rezeptor Klon: SP1 Wirt: Kaninchen Östrogen Rezeptor, Klon 1D5 (Bestell-Nr. MSK001) Progesteron Rezeptor2 Klon: SP42 Wirt: Kaninchen Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Form Verdünnung Menge gebrauchsf. - 6,0 ml MSG001 395,00 € 0,5 ml MSK001-05 398,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 gebrauchsf. - Konzentrat 1:200 gebrauchsf. - Konzentrat 1:200 – 1:400 Bestell-Nr. Preis * 1,0 ml MSK001 796,00 € 6,0 ml RBG018 499,00 € 0,5 ml RBK018-05 598,00 € 1,0 ml RBK018 1.196,00 € 6,0 ml RBG020 395,00 € 0,5 ml RBK020-05 499,00 € 1,0 ml RBK020 998,00 € erfolgreich evaluiert im NordiQC Ringversuch 2011 (B11) sowie in den QuIP Ringversuchen 2011, 2012 und 2013 erfolgreich evaluiert in den NordiQC Ringversuchen 2012 (B14) und 2014 (B18) sowie den QuIP Ringversuchen 2011, 2012 und 2013 1 2 * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten Auswertekriterien der ER/PR Immunhistochemie am Mammakarzinom Einteilung nach Goldhirsch et al. (2005) endokrin nicht ansprechbar (ER-/PR-negativ) Progesteron Rezeptor, Klon SP42 (Bestell-Nr. RBK020) keine positiven Tumorzellkerne endokrin unsicher ansprechbar endokrin ansprechbar (ER-/PR-positiv) 1 – 9 % positive Tumorzellkerne ≥ 10 % positive Tumorzellkerne „Allred Score” (Harvey et al. 1999) Prozentsatz positiver Zellkerne (Proportion Score, PS) keine positiven Kerne: 0 Punkte < 1 % positive Kerne: 1 Punkt Farbintensität (Intensity Score, IS) Score keine Farbreaktion: 0 Punkte schwache Farbreaktion: 1 Punkt 1 – 10 % positive Kerne: 2 Punkte mittelstarke Farbreaktion: 2 Punkte 11– 33 % positive Kerne: 3 Punkte starke Farbreaktion: 3 Punkte 34 – 66 % positive Kerne: 4 Punkte Punkte Prozentsatz positiver Zellkerne + Punkte Farbintensität (0 – 8 Punkte) > 66 % positive Kerne: 5 Punkte „Remmele Score“ (IRS, immunoreactive score nach Remmele und Stegner, 1987) Prozentsatz positiver Zellkerne keine positiven Kerne: 0 Punkte < 10 % positive Kerne: 1 Punkt Farbintensität Score keine Farbreaktion: 0 Punkte schwache Farbreaktion: 1 Punkt 1 – 50 % positive Kerne: 2 Punkte mittelstarke Farbreaktion: 2 Punkte 51 – 80 % positive Kerne: 3 Punkte starke Farbreaktion: 3 Punkte Punkte Prozentsatz positiver Zellkerne x Punkte Farbintensität (0 – 12 Punkte) > 80 % positive Kerne: 4 Punkte Sep-2015 SAM002 HER2-Therapie (Rezeptor-Tyrosin-Kinase Therapie): Beschreibung Vorbehandlung HER2 (c-erbB2)1 Extracellular domain Klon: SP3 Wirt: Kaninchen Citrat HER2 (c-erbB2)2 Intracellular domain Klon: CB11 Wirt: Maus Citrat HER2 (c-erbB2) Extracellular domain Klon: TAB250 Wirt: Maus HER2, Klon SP3 (Bestell-Nr. RBK026) Ficin Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml RBG026 495,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 0,5 ml RBK026-05 499,00 € 1,0 ml RBK026 998,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG044 475,00 € Konzentrat 1:50 - 1:200 0,5 ml MSK044-05 340,00 € 1,0 ml MSK044 680,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG003 245,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 0,5 ml MSK003-05 275,00 € 1,0 ml MSK003 550,00 € erfolgreich evaluiert in den QuIP Ringversuchen 2011, 2012 und 2013 sowie in den NordiQC-Ringversuchen 2011 (Run B12), 2012 (Run B14), 2013 (Run B16), 2014 (Run B18) und 2015 (Run B19) 2 erfolgreich evaluiert in den QuIP Ringversuchen 2007, 2008 und 2009 1 HER2easy Kit: Komplett-Kit mit gebrauchsfertigem HER2 Antikörper Klon CB11, 1-Schritt HRP Polymer und DAB Beschreibung Vorbehandlung Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * Citrat gebrauchsf. - 1 Kit (60 Tests) ZUC063 440,00 € HER2easy Kit1 Klon: CB11 | Wirt: Maus HER2, Klon CB11 (Bestell-Nr. MSK044) 1 erfolgreich evaluiert in den QuIP Ringversuchen 2007, 2008 und 2009 Zur weiterführenden HER2 Diagnostik sind Reagenzien für die in situ-Hybridisierung (HER2 CISH und HER2 FISH) ebenfalls bei Zytomed Systems erhältlich. Literatur Goldhirsch A et al. Meeting highlights: international expert consensus on the primary therapy of early breast cancer 2005. Ann Oncol 16:1569-1583, 2005 Harvey JM et al. Estrogen receptor status by immunohistochemistry is superior to the ligand-binding assay for predicting response to adjuvant endocrine therapy in breast cancer. J Clin Oncol 17:14741481, 1999 Remmele W, Stegner HE. Recommendation for uniform definition of an immunoreactive score (IRS) for immunohistochemical estrogen receptor detection (ER-ICA) in breast cancer tissue. Pathologe 8:138-140, 1987 Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Aktualisierung, 2012 Auswertekriterien HER2 Immunhistochemie am Mammakarzinom gemäß S3-Leitlinie negativer HER2 Status zweifelhafter HER2 Status* positiver HER2 Status IHC-Score 0/1+ IHC-Score 2+ IHC-Score 3+ keine Membranreaktion oder schwache inkomplette Membranreaktion ungleichmäßige oder schwache zirkuläre Membranreaktion in mehr als 10 % der invasiven Tumorzellen oder starke zirkuläre Membranreaktion in < 30 % der invasiven Tumorzellen gleichmäßige intensive zirkuläre Membranreaktion in mehr als 30 % der invasiven Tumorzellen * Bei zweifelhaftem Testergebnis sind weitere diagnostische Maßnahmen zur Bestimmung des HER2-Status erforderlich (FISH/CISH). Anthrazyklintherapie: Beschreibung Topoisomerase II (alpha) Klon: SWT3D1 Wirt: Maus Vorbehandlung Form Verdünnung Citrat pH 6,0 Konzentrat. 1:15 - 1:35 Menge Bestell-Nr. Preis * 0,5 ml Mob243-05 299,00 € 1 ml Mob243 598,00 € * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten Nachweis von Invasion/Myoepithelmarkern Differenzierung von benignen und in situ-Proliferationen gegenüber invasiven Karzinomen Nahezu alle benignen Läsionen und in situ-Karzinome der Mamma besitzen eine Myoepithelzellschicht und eine intakte Basalmembran. Bei invasiven Karzinomen durchdringen maligne Epithelzellen die Myoepithelzellschicht, durchbrechen die Basalmembran und dringen ins Stroma ein. Die Myoepithelzellschicht umgibt benigne Drüsen und in situ-Karzinome. Die mikroglanduläre Adenose ist die einzige benigne Proliferation, bei der die Myoepithelschicht fehlt. In invasiven Tumorverbänden finden sich keine Myoepithelzellen (seltene Ausnahme hier: myoepitheliales Karzinom). Häufig verwendete Myoepithelzellmarker in der Immunhistochemie sind glattmuskuläres Aktin (SMA), Calponin und glattmuskuläres Myosin (SMMHC). Die Myoepithelzellen, als Basalzellen, sind zudem positiv für die typischen Basalzellmarker CK5, CK14, CK HMW (Klon 34ßE12) sowie p63. Diese Marker werden in der Immunhistochemie (IHC) häufig auch als Antikörper-Cocktail eingesetzt. Die Verwendung von BasalmembranMarkern wie Collagen IV oder Laminin zum Invasionsnachweis wird als kritisch erachtet, da invasive Tumorzellen selbst Basalmem-bran Strukturen synthetisieren können. Neuere Arbeiten beschreiben auch NGFR (Nerve Growth Factor Receptor), P-Cadherin, Maspin und WT-1 als Marker für Myoepithelien, jedoch zeigen manche von ihnen auch eine Reaktion mit Epithelzellen. Luminale Epithelzellen CK7, CK8, CK18, CK19, GATA-3 Myoepithelzellen CK5, CK14, CK17, SMA, Calponin, SMMHC, p63, CD10 SMA (glattmuskuläres Aktin): SMA färbt stark positiv in Myoepithelzellen der Mamma, reagiert jedoch auch mit Myofibroblasten im reaktiven Stroma von invasiven Mammakarzinomen, DCIS und sklerosierenden Läsionen. Blutgefäße sind positiv. SMA zeigt vereinzelt Positivität in verstreuten Epithelzellen in gewöhnlicher duktaler Hyperplasie (UDH). p63: Der Vorteil der Verwendung von p63 als Myoepithelmarker liegt in seiner vergleichsweise hohen Spezifität. p63 wird, anders als die glattmuskulären Marker, in Myofibroblasten und Gefäßen nicht exprimiert. Selten können vereinzelte p63-positive Zellen in UDH und in invasiven Karzinomen auftreten, die Färbung dieser Epithelzellen ist jedoch deutlich schwächer als die Färbung in den Myoepithelzellen. Die Färbung in Tumorzellen tritt gehäuft in schlecht differenzierten Karzinomen und solchen mit plattenepithelialer Differenzierung auf. Calponin: Calponin ist ein Kontraktionsprotein, das in ausdifferenzierten glatten Muskelzellen exprimiert wird. Im Vergleich zu SMA zeigt Calponin eine geringere Kreuzreaktivität mit Myofibroblasten (76 % – 90 % der Fälle, < als 25 % der Myofibroblasten gefärbt; Werling et al. 2003). Calponin färbt Blutgefäße, und in seltenen Fällen zeigen invasive Tumorzellen fokale Positivität ( Jones et al. 2001). Myosin SMMHC (smooth muscle myosin heavy chain): Myosin SMMHC ist wie Calponin ein Marker für terminal differenzierte glattmuskuläre Zellen mit ähnlicher Sensitivität wie SMA oder Calponin. SMMHC zeigt jedoch nur geringe Kreuzreaktivität mit Myofibroblasten, in ca. 8 % der Fälle mit geringer Anfärbung der Myofibroblasten. SMMHC färbt ebenfalls Blutgefäße. Die geringe Kreuzreaktivität mit Myofibroblasten macht SMMHC jedoch zu einem sensitiven und spezifischen Myoepithelmarker. S100: Auf Grund geringer Sensitivität und häufiger Reaktivität von S100 mit normalen und neoplastischen luminalen Zellen wird S100 zum Myoepithelnachweis nicht mehr empfohlen. Basalmembran Laminin,Colagen IV Stroma mit Myofibroplasten und Gefäßen Struktur des Epithels normaler Gänge und Azini der Mamma bestehend aus Basalmembran, Myoepithelzellen und luminalen Epithelzellen. Dieser Aufbau ist ebenfalls bei allen benignen Läsionen der Mamma und in situ-Karzinomen zu finden. Eine Ausnahme dieses Aufbaus in einer benignen Situation stellt die mikroglanduläre Adenose dar, eine seltene benigne Proliferation, die keine Myoepithelzellschicht besitzt. (nach Lerwill, 2004) CD10: CD10 (CALLA) reagiert positiv in myoepithelialen Zellen der Mamma, auch in Myofibroblasten, jedoch geringer als SMA. CD10 färbt keine Blutgefäße. Die Sensitivität ist etwas geringer als bei anderen Myoepithelmarkern. Hochmolekulare Cytokeratine: CK5 wurde als gut geeigneter Myoepithelmarker für die Differenzierung von in situ- vs. invasiven Karzinomen beschrieben. CK5 ist teilweise positiv in luminalen Epithelzellen und zeigt starke Positivität in UDH. Im Allgemeinen besitzen hochmolekulare Cytokeratine jedoch eine vergleichsweise geringe Sensitivität für Myoepithelien. Cytokeratin 5 & 6, Klon D5/16B4 (Bestell-Nr. MSK034) Expression verschiedener Myoepithelmarker Lokalisation MEC Myofibroblasten Vaskuläre SM/Gefäße Luminalzellen Epithelzellen Tumorzellen SMA Zytoplasma +++ ++ +++ - selten + - Calponin Zytoplasma +++ + +++ - selten + selten + SMMHC Zytoplasma ++ + +++ - p63 Zellkern ++ - - + CD10 Zytoplasma + + - + + S100 Zytoplasma + +/- - + variabel Basal CK Zytoplasma ++ - - + + Marker Literatur Jones C et al. CGH analysis of ductal carcinoma of the breast with basaloid/ myoepithelial cell differentiation. Br J Cancer 85:422-427, 2001 Lerwill MF. Current practical applications of diagnostic immunohistochemistry in breast pathology. Am J Surg Pathol 28:1076-1091, 2004 (Review) Moritani S et al. Myoepithelial cells in solid variant of intraductal papillary carcinoma of the breast: a potential diagnostic pitfall and a proposal of an immunohistochemical panel in the differential diagnosis with intraductal papilloma with usual ductal hyperplasia. Virchows Arch 450:539-547, 2007 Moriya T et al. Usefulness of immunohistochemistry for differential diagnosis between benign and malignant breast lesions. Breast Cancer 16:173-178, 2009 Werling RW et al. Immunohistochemical distinction of invasive from noninvasive breast lesions: a comparative study of p63 versus calponin and smooth muscle myosin heavy chain. Am J Surg Pathol 27:82-90, 2003 Yeh IT, Mies C. Application of immunohistochemistry to breast lesions. Arch Pathol Lab Med 132:349-358, 2008 (Review) gelegentlich + selten + Produkte: Beschreibung Vorbehandlung Actin alpha (Smooth Muscle) Klon: 1A4 Wirt: Maus Citrat pH 6,0 Calponin Klon: EP798Y | Wirt: Kaninchen Citrat pH 6,0 CD10 (CALLA) Klon: 56C6 Wirt: Kaninchen Cytokeratin 5 & 6 Klon: D5/16B4 Wirt: Maus Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml MSG030 199,00 € 0,5 ml MSK030-05 148,00 € Konzentrat 1:100 1,0 ml MSK030 296,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml RBG041 320,00 € Konzentrat 1:50 – 1:200 0,5 ml RBK041-05 255,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG070 545,00 € 0,5 ml MSK070-05 370,00 € Konzentrat 1:25 – 1:50 1,0 ml MSK070 740,00 € 6,0 ml MSG034 345,00 € 0,5 ml MSK034-05 275,00 € 1,0 ml MSK034 550,00 € Citrat pH 6,0 gebrauchsf. - Konzentrat 1:50 – 1:100 Citrat pH 6,0 Beschreibung Cytokeratin 5 & 141 Klon: XM26 & LL002 Wirt: Maus Cytokeratin HMW Klon: 34ßE12 Wirt: Maus Myosin SM Heavy Chain Klon: SMMS-1 | Wirt: Maus p63 Klon: 4A4 Wirt: Maus pan Basalcell-Cocktail (p63 & Cytokeratin 5/14) Klon: Y4A3 & XM26 & LL002 Wirt: Maus S100 Klon: 4C4.9 Wirt: Maus 1 Vorbehandlung Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 oder Pepsin Citrat pH 6,0 Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml PDM140 284,00 € Konzentrat 1:25 – 1:75 0,5 ml Mob433-05 360,00 € 1,0 ml Mob433 598,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG027 195,00 € Konzentrat 1:25 – 1:50 0,5 ml MSK027-05 240,00 € 1,0 ml MSK027 480,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG081 298,00 € Konzentrat 1:100 – 1:500 0,5 ml MSK081-05 265,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml PM163AA 285,00 € 25,0 ml PM163H 995,00 € 0,1 ml CM163A 260,00 € 0,5 ml CM163B 595,00 € 1,0 ml CM163C 895,00 € 6,0 ml COG003 180,00 € 0,5 ml CO003K-05 195,00 € 1,0 ml CO003K 390,00 € 6,0 ml MSG050 173,00 € 0,5 ml MSK050-05 149,00 € 1,0 ml MSK050 298,00 € Citrat pH 6,0 Konzentrat Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 od. Fast Enzyme 1:100 – 1:200 gebrauchsf. - Konzentrat 1:50 gebrauchsf. - Konzentrat 1:200 – 1:400 CK 5 & 14: Aufgeführt bei „recommended protocol“ NordiQC Run B6 2008 * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten UDH vs ADH/DCIS Die UDH (usual ductal hyperplasia, gewöhnliche duktale Hyperplasie) und die ADH (atypische duktale Hyperplasie) werden neben dem duktalen Carcinoma in situ (DCIS) und der lobulären Neoplasie (LN) zu den benignen bzw. präinvasisven Läsionen der Mamma gerechnet [nach S3 Leitlinie]. Die Unterscheidung zwischen UDH und ADH kann immunhistochemisch über die Markerexpression der an der jeweiligen Läsion beteiligten Zelltypen erfolgen. Normale Azini und Gänge der Mamma bestehen aus zwei Zelltypen: luminalen und basalen/myoepithelialen Zellen. Die UDH wird als benigne Läsion eingestuft, die ADH hingegen, abhängig vom Grad der Atypie, als malignitätsverdächtig mit weiteren Konsequenzen für den Patienten. Laut S3 Leitlinie stellt „Der histologische Nachweis einer ADH in der Stanz- oder Vakuumbiopsie [...] in der Regel eine Indikation zur Operation (offene diagnostische Exzision) dar.“ Die UDH stellt eine intraluminale, epitheliale Hyperplasie einer Mischpopulation verschiedener Zelltypen des Mammaepithels dar. Die Zellpopulation besteht meist aus Epithelzellen des Basalzelltyps und Zellen des luminalen Typs. Patienten mit einer UDH besitzen ein 1,5 fach erhöhtes Karzinomrisiko, Patienten mit einer ADH ein 4 bis 5 fach erhöhtes Karzinomrisiko. Die ADH wird als potentielle Vorläuferläsion des Karzinoms eingeordnet (Hartmann et al. 2005) Bei der ADH/LG-DCIS (low grade DCIS) hingegen besteht die Zellpopulation charakteristischerweise aus nur einem Zelltyp und zeigt ein „klonales“ Erscheinungsbild. Bei dem Großteil der Fälle entsprechen die Zellen der ADH/LG-DCIS dem luminalen Typ und sind positiv für luminale Marker wie CK7, CK8, CK18, CK19. CK5/14+p63+CK7+CK18 („ADH-5“) Doppelfärbung (Bestell-Nr. PM360DSAA). Luminaler Zelltyp CK7, CK18 (rot), basal-/myoepithelialer Zelltyp CK5, CK14 und p63 (braun). Oberes Bild: Heterogene Zellpopulation typisch für UDH. Unteres Bild: ADH mit Zellen des luminalen Typs. CK5/14+p63+CK7+CK18 („ADH-5“) Doppelfärbung (Bestell-Nr. PM360DSAA) Mikroinvasion CK7/18 (rot), weitgehender Verlust von CK5/14 und p63 (braun) Bei der „polymorphen“ UDH findet man neben der Expression luminaler Marker in 90 – 100 % der Fälle auch Zellen, die hochmolekulare Cytokeratine wie z. B. CK5, CK14 bzw. CK-HMW (34ßE12) exprimieren. Diese sind typisch für Basal- oder myoepitheliale Zellen. Im Gegensatz dazu findet man nur in ca. 10 % der ADH/LG-DCIS Fälle eine Expression von CK-HMW. Durch den Einsatz von Antikörper-Cocktails in der Immunhistochemie können mit Hilfe einer Doppelfärbung die beiden Zellpopulationen auf dem selben Schnitt dargestellt werden. Der sogenannte „ADH-5-Cocktail“ enthält Antikörper gegen CK5, CK14 und p63 zur Darstellung der Zellen des basal/ myoepithelialen Typs sowie Antikörper gegen CK7 und CK18 zur Darstellung der Zellen des luminalen Typs. Immunhistochemische Doppelfärbungen sind mit entsprechenden Nachweissystemen leicht durchführbar sowie z. B. mit dem intelliPATH FLX TM Immunfärbeautomaten auch automatisiert möglich. Produkte Cytokeratin 8 & 18, Klon IVT2000 (Bestell-Nr. MSK035) Beschreibung Cytokeratin 5 & 6 Klon: D5/16B4 Wirt: Maus Cytokeratin 5 & 141 Klon: XM26 & LL002 Wirt: Maus Cytokeratin 7 Klon: OV-TL 12/30 Wirt: Maus Literatur Böcker W et al. Usual ductal hyperplasia of the breast is a committed stem (progenitor) cell lesion distinct from atypical ductal hyperplasia and ductal carcinoma in situ. J Pathol 198:458-467, 2002 Cytokeratin 8 & 18 Klon: IVT2000 Wirt: Maus Bryan BB et al. Ductal carcinoma in situ with basal-like phenotype: a possible precursor to invasive basal-like breast cancer. Mod Pathol 19:617-621, 2006 Cytokeratin 18 Klon: DC-10 Wirt: Maus Hartmann LC et al. Benign breast disease and the risk of breast cancer. N Engl J Med 353:229-237, 2005 Cytokeratin 19 Klon: A53-B/A2.26 Wirt: Maus Lacroix-Triki M et al. Value of cytokeratin 5/6 immunostaining using D5/16 B4 antibody in the spectrum of proliferative intraepithelial lesions of the breast. A comparative study with 34betaE12 antibody. Virchows Arch 442:548-554, 2003 Cytokeratin HMW Klon: 34betaE12 Wirt: Maus Otterbach F et al. Cytokeratin 5/6 immunohistochemistry assists the differential diagnosis of atypical proliferations of the breast. Histopathol 37:232-240, 2000 Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Aktualisierung, 2012 CK5/14+p63+CK7+CK18 Doppelfärbung („ADH-5“) Klon: XM26+LL002+BC4A4+ BC1+E431-1 Wirt: Maus + Kaninchen Vorbehandlung Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 oder Fast Enzyme Citrat pH 6,0 oder Fast Enzyme Citrat pH 6,0 oder Fast Enzyme Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml MSG034 345,00 € MSK034-05 275,00 € 1:50 – 1:100 0,5 ml Konzentrat 1,0 ml MSK034 550,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml PDM140 284,00 € Mob433-05 360,00 € 1:25 – 1:75 0,5 ml Konzentrat 1,0 ml Mob433 598,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG032 270,00 € MSK032-05 233,00 € 1:100 – 1:200 0,5 ml Konzentrat 1,0 ml MSK032 466,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG035 245,00 € 0,5 ml MSK035-05 245,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 1,0 ml MSK035 490,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG016 160,00 € 0,5 ml MSK016-05 129,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 1,0 ml MSK016 258,00 € 6,0 ml MSG017 285,00 € 0,5 ml MSK017-05 262,00 € 1,0 ml MSK017 524,00 € 6,0 ml MSG027 195,00 € 0,5 ml MSK027-05 240,00 € 1,0 ml MSK027 480,00 € 6,0 ml PM360DSAA 498,00 € gebrauchsf. - Konzentrat 1:200 – 1:300 gebrauchsf. - Konzentrat 1:25 – 1:50 gebrauchsf. - Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0, Pepsin oder FastEnzyme EDTA pH 9,0 CK 5 & 14: Aufgeführt bei „recommended protocol“ NordiQC Run B6 2008 * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten 1 Invasiv duktales vs. invasiv lobuläres Karzinom Auf Grund unterschiedlicher therapeutischer Strategien für duktale und lobuläre Karzinome der Mamma kommt dieser Unterscheidung eine große praktische Bedeutung zu. Eine immunhistochemische Färbung kann bei solchen Fällen hilfreich sein, die im HE Schnitt morphologisch nicht zu klären sind. Dabei ist allerdings zu beachten, dass häufig Mischformen auftreten, die sowohl invasivduktale als auch invasiv-lobuläre Anteile aufweisen. E-Cadherin Als „Gold-Standard“ für diese Differenzierung wird von vielen Autoren die Färbung mit E-Cadherin erachtet. In Fällen von DCIS zeigt E-Cadherin eine membranöse Färbung der neoplastischen Zellen, wohingegen LCIS nahezu immer negativ für membranöses E-Cadherin ist. In der benignen Drüse zeigt E-Cadherin eine starke Membranfärbung in den luminalen Zellen und ein granuläres Färbemuster in den Myoepithelzellen. E-Cadherin, Klon ECH-6 (Bestell-Nr. MSK033) Catenin delta p120 Das Catenin delta p120 Protein liegt im Komplex mit E-Cadherin an der Zellmembran vor und ist involviert in Zell-Zell-Kontakte und die Regulation des Aktin-Zytoskeletts. In normalen Dukten und in duktalen Karzinomen zeigt p120 ein membranöses Färbemuster. In lobulären Karzinomen, in denen E-Cadherin fehlt oder nicht funktional vorliegt, reichert sich p120 im Zytoplasma der Tumorzellen an. Der Verlust von E-Cadherin ist ein sehr frühes Ereignis in der Karzinogense lobulärer Karzinome. Zytoplasmatisches p120 stellt somit einen „Positiv“-Marker für LCIS dar. Der kombinierte Einsatz von E-Cadherin und Catenin p120 zeigt auch einen Anteil an duktal-lobulären-Mischtumoren, die ca. 10 % der Mammakarzinome ausmachen. Literatur Cytokeratine Als ergänzender Marker zu E-Cadherin kann auch CK HMW (34ßE12) dienen. DCIS zeigt keine oder stark verminderte CK HMW Färbung, LCIS hingegen ist positiv für CK HMW [Bratthauer et al.]. Mehrere Studien zur Expression von E-Cadherin und CK HMW weisen jedoch auch hier das Auftreten von Mischformen nach, die für beide Marker positiv sind. Cytokeratin 8 (CAM5.2) zeigt in duktalen Karzinomen eine periphere zytoplasmatische Färbung, in lobulären Karzinomen eine perinukleäre Färbung. Reaktivität verschiedener Marker zur Differenzierung duktales vs. lobuläres insitu Karzinom Marker DCIS E-Cadherin - membranös zytoplasmatisch meist – oder stark reduziert meist + peripher perinukleär Catenin (delta) p120 CK HMW 34βE12 LCIS + CK8 E-Cadherin Klon: ECH-6 Wirt: Maus E-Cadherin Klon: EP700Y Wirt: Kaninchen Catenin (delta) p120 Klon: polyklonal Wirt: Kaninchen Cytokeratin HMW Klon: 34βE12 Wirt: Maus Vorbehandlung Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 oder Pepsin Form Verdünnung Menge gebrauchsf. - 6,0 ml MSG033 245,00 € 0,5 ml MSK033-05 240,00 € Konzentrat 1:100 gebrauchsf. - Bestell-Nr. Preis * 1,0 ml MSK033 480,00 € 6,0 ml RBG043 375,00 € 0,5 ml RBK043-05 315,00 € 1,0 ml RBK043 630,00 € 7,0 ml 503-17531 380,00 € Konzentrat 1:50 - 1:200 gebrauchsf. - Konzentrat 1:100 1,0 ml 503-17534 598,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG027 195,00 € 0,5 ml MSK027-05 240,00 € 1,0 ml MSK027 480,00 € Konzentrat 1:25 – 1:50 Bratthauer GL et al. Combined E-cadherin and high molecular weight cytokeratin immunoprofile differentiates lobular, ductal, and hybrid mammary intraepithelial neoplasias. Hum Pathol 33:620-627, 2002 Bratthauer GL et al. Cytokeratin immunoreactivity in lobular intraepithelial neoplasia. J Histochem Cytochem 51:1527-1531, 2003 Produkte Beschreibung Acs et al. Differential expression of E-cadherin in lobular and ductal neoplasms of the breast and its biologic and diagnostic implications. Am J Clin Pathol 115:85-98, 2001 * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten Goldstein NS et al. E-cadherin reactivity of 95 noninvasive ductal and lobular lesions of the breast. Implications for the interpretation of problematic lesions. Am J Clin Pathol 115:534-542, 2001 Lehr HA et al. Cytokeratin 8 immunostaining pattern and E-cadherin expression distinguish lobular from ductal breast carcinoma. Am J Clin Pathol 114:190196, 2000 Moll R et al. Differential loss of E-cadherin expression in infiltrating ductal and lobular breast carcinomas. Am J Pathol 143:1731-1742, 1993 Proliferation und Mitose Ki-67 Für den Nachweis des Ki-67 Antigens zur Bestimmung der allgemeinen Proliferationrate eines Tumors bieten wir Ihnen den technisch robusten und in hoher Verdünnung am Paraffinschnitt einsetzbaren monoklonalen Kaninchen Antikörper Klon SP6 an. Ki-67 wird im Vergleich zu spezifischeren Mitosemarkern wie pHH3 in proliferierenden Zellen ab der späten G1-Phase bis zum Ende der Telophase des Zell-Zyklus exprimiert (siehe Abbildung). Mitosemarker Phospho-Histon-H3/pHH3(Ser10) Ki-67, Klon SP6 (Bestell-Nr. RBK027), an duktalem Mammakarzinom Antikörper gegen pHH3(Ser10) erkennen spezifisch das phosphorylierte Histon H3. Die Phosphorylierung tritt vorwiegend im Zuge mitotischer Chromatin Kondensation auf und kann somit als Marker für Zellen in der Mitose dienen (Hendzel et al. 1997). In verschiedenen Studien zeigte sich, dass pyknotische Kerne oder Apoptosen negativ für den pHH3 Nachweis sind. Skaland et al. beschreiben den Einsatz eines pHH3 Antikörpers beim Mammakarzinom als sehr hilfreich zur Darstellung der Mitosen und zur Prognoseabschätzung bei Lymphknoten-negativen Mammakarzinomen. Vergleich der pHH3(Ser10) und Ki-67 Positivität in verschiedenen Stadien des Zellzyklus pHH3(Ser10) Ki-67 G1 S G2 Pro Pro meta Interphase Phospho-Histon H3 (Bestell-Nr. CP404C) Nachweis an Mammakarzinom Ki-67 Klon: SP6 Wirt: Kaninchen Literatur Dabbs DJ et al. Lobular versus ductal breast neoplasms: the diagnostic utility of p120 catenin. Am J Surg Pathol 31:427-437, 2007 Skaland I et al. Phosphohistone H3 expression has much stronger prognostic value than classical prognosticators in invasive lymph node-negative breast cancer patients less than 55 years of age. Mod Pathol 20:1307-1315, 2007 Yeh IT, Mies C. Application of immunohistochemistry to breast lesions. Arch Pathol Lab Med. 132:349-358, 2008 (Review) Telo Mitose-Phase Vorbehandlung 1 Lerwill MF. Current practical applications of diagnostic immunohistochemistry in breast pathology. Am J Surg Pathol 28:1076-1091, 2004 (Review) Ana Produkte Beschreibung Hendzel MJ et al. Mitosisspecific phosphorylation of histone H3 initiates primarily within pericentromeric heterochromatin during G2 phase and spreads in an ordered fashion coincident with mitotic chromosome condensation. Chromosoma 106:348–360,1997 Meta 1 Citrat pH 6,0 Phospho-Histone H3 (pHH3) Klon: polyklonal Wirt: Kaninchen Citrat pH 6,0 Phospho-Histone H3 (pHH3) Klon: BC37 Wirt: Kaninchen Citrat pH 6,0 Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml RBG027 465,00 € Konzentrat 1:200 0,5 ml RBK027-05 323,00 € gebrauchsf. - 1,0 ml RBK027 646,00 € 6,0 ml PP404AA 195,00 € 0,5 ml CP404A 125,00 € 1,0 ml CP404C 485,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 gebrauchsf. - 0,1 ml ACI3130A 170,00 € Konzentrat 1:100 – 1:200 1 ml ACI3130C 530,00 € Ki-67: Aufgeführt bei „recommended protocol“ NordiQC Run B7 2009 * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten Differenzialdiagnostische Marker Differenzialdiagnostische Marker beim Mammakarzinom Marker Positivität in Mamma-CA Positive andere Gewebe GCDFP-15 23 % – 74 % Ovar, Endometrium, Pankreas, Ampulla, Schweißdrüsen, Vulva, Prostata, Magen, Lunge Mammaglobin 50 % – 60 % Endometrium-CA (40 %), Melanome, Speichel-, Schweißdrüsen GATA-3 72 % Urothel ER 70 – 75 % PR 54 – 59 % Ovar, Uterus, Haut, Schilddrüse, Pankreas, ZNS AR 60 – 70 % Prostata, Haut, Speicheldrüsen CK7 > 80 % nach Dabbs 2007, Lerwill 2004, Yeh 2008 Ovar, Uterus, Prostata, Lunge, GI, Haut Lunge, Mesothel, Esophagus, Magen, Gynäkologische Tumore GATA-3 In einer von Yang und Nonaka publizierten Studie wurde die Eignung mehrerer immunhistochemischer Marker zur Differenzierung von Mammakarzinomen gegenüber primären Adenokarzinomen der Lunge untersucht. Hierbei kam, neben in diesem Zusammenhang bereits bekannten Markern wie Mammaglobin, GCDFP-15, TTF-1, SP-A, Napsin A und ER, auch ein Antikörper gegen GATA-3 zum Einsatz. Die Autoren konnten zeigen, dass GATA-3 ein hilfreicher Marker bei dieser Fragestellung ist. GATA-3 war in dieser Studie als Einzelmarker sensitiver im Nachweis von Mammakarzinomen als Mammaglobin oder GCDFP-15. Alle in der Studie untersuchten Lungenkarzinome waren GATA-3 negativ. GATA-3 ist ein Transkriptionsfaktor, der in luminalen Epithelzellen der Brustdrüse exprimiert wird und bei deren Differenzierung eine entscheidende Rolle spielt (Kouros-Mehr, 2008; Naylor, 2007; AsselinLabat, 2007; Kouros-Mehr, 2006). Myoepitheliale Zellen sind GATA-3 negativ. Die GATA-3 Expression korrelierte in Mammakarzinomen stark mit dem Luminal A Subtyp (Yang, 2010). In einer Arbeit von Higgins et al. wurde die GATA-3 Expression in einer Reihe von Tumoren untersucht. Die Autoren fanden neben der Expression im duktalen Mammakarzinom GATA-3 Positivität nur beim Blasenkarzinom. Die anderen untersuchten Tumorentitäten waren negativ für GATA-3. Ein Vorteil für die Routine-Immunhistochemie stellt die nukleäre Lokalisation der GATA-3 Färbung dar, da kernständige Marker meist eine eindeutigere Auswertung als zytoplasmatische Marker, wie z. B. Mammaglobin oder GCDFP-15, ermöglichen. GATA-3 Expression, Mamma-CA vs. Lungen-CA nach Yang et al. (2010) Gewebe GATA-3 Positivität Mammakarzinom, duktal 65 % (59/91) Mammakarzinom, lobulär 100 % (24/24) Lunge, Adenokarzinom 0 % (0/158) Lunge, Plattenepithelkarzinom 0 % (0/39) 72 % (83/115) GCDFP-15 GCDFP-15 (Gross Cystic Disease Fluid Protein-15) ist ein Marker für apokrine Differenzierung (Viacava et al. 1998). Die in der Literatur beschriebene Positivität für GCDFP-15 bei Mammakarzinomen reicht von 23 % (Bhargava et al. 2007) bis 74 % (Wick et al. 1989) der untersuchten Fälle. Die GCDFP-15 Färbung in Karzinommetastasen ist häufig nur fokal, was die Beurteilung der Färbung an kleinen Gewebepräparaten und Stanzen erschwert. Neben Speicheldrüsen und Tumoren der Hautadnexe findet man GCDFP-15 Positivität in Tumoren folgender Gewebe: Prostata (10 %), Lunge (6 %), Magen (5 %), Ovar (4 %), Niere (3 %), Blase (2 %). Können Prostata-, Speicheldrüsen- und Schweißdrüsenkarzinom klinisch ausgeschlossen werden, erreicht GCDFP-15 eine Spezifität von 98 % - 99 % (Wick et al. 1989, Kaufmann et al. 1996). Mammaglobin Mammaglobin wird als sensitiver als GCDFP-15 im Nachweis von Mammakarzinomen beschrieben und ist in ca. 55 % der untersuchten Mammakarzinome positiv (Bhargava et al. 2007). Im Vergleich zu GCDFP-15 ist die Färbeintensität und Prozentzahl der im Tumor gefärbten Zellen bei Mammaglobin höher (Bhargava et al. 2007). Mammaglobin wird auch in ca. 40 % der Endometriumkarzinome sowie vereinzelt in Melanomen gefunden. Speichel- und Schweißdrüsen sind, wie auch bei GCDFP-15, positiv. Androgen Rezeptor Androgen Rezeptor (AR) Expression in invasiven Mammakarzinomen wird in ca. 60 % bis 70 % der Fälle gefunden (Riva et al. 2005, Schippinger et al. 2006). In einer Untersuchung von Riva et al. zeigten lobuläre Karzinome eine höhere Positivitätsrate (87 % AR positiv) als duktale Karzinome (56 % AR positiv). GATA-3 Nachweis am Mammakarzinom (Bestell-Nr. CM405C) Literatur Asselin-Labat ML et al. Gata-3 is an essential regulator of mammary-gland morphogenesis and luminal-cell differentiation. Nat Cell Biol 9:201209, 2007 Bhargava R et al. Mammaglobin vs GCDFP-15: an immunohistologic validation survey for sensitivity and specificity. Am J Clin Pathol 127:103-113, 2007 Higgins JPT et al. Placental S100 (S100P) and GATA3: Markers for Transitional Epithelium and Urothelial Carcinoma Discovered by Complementary DNA Microarray. Am J Surg Pathol 31:673-680, 2007 Kaufmann O. Immunohistochemical differentiation of metastatic breast carcinomas from metastatic adenocarcinomas of other common primary sites. Histopathol 29:233-240, 1996 Kaufmann O et al. Immunhistochemische Diagnostik bei Karzinommetastasen mit unbekanntem Primärtumor. Pathologe 23:183-197, 2002id/ myoepithelial cell differentiation. Br J Cancer 85:422-427, 2002 Kouros-Mehr H et al. GATA-3 maintains the differentiation of the luminal cell fate in the mammary gland. Cell 127:1041-1055, 2006 Kouros-Mehr H et al. GATA-3 and the regulation of the mammary luminal cell fate. Curr Opin Cell Biol 20:164-170, 2008 Naylor MJ, Ormandy CJ. Gata-3 and mammary cell fate. Breast Cancer Res 9:302, 2007 Riva C et al. Immunohistochemical study of androgen receptors in breast carcinoma. Evidence of their frequent expression in lobular carcinoma. Virchows Arch 447:695–700, 2005 Schippinger W et al. Evaluation of the prognostic significance of androgen receptor expression in metastatic breast cancer. Virchows Arch 449:24–30, 2006 Viacava P. Spectrum of GCDFP-15 expression in human fetal and adult normal tissues. Virchows Arch Int J Pathol 432:255–260, 1998 Wick et al. Gross cystic disease fluid protein-15 as a marker for breast cancer: immunohistochemical analysis of 690 human neoplasms and comparison with alpha-lactalbumin. Hum Pathol 20:281-287, 1989 Yang M, Nonaka D. A study of immunohistochemical differential expression in pulmonary and mammary carcinomas. Mod Pathol 23:654-661, 2010 Östrogenrezeptor-Expression in Primärtumoren und Metastasen Gewebe ER % positiv Metastasen invasiv duktaler/lobulärer Mammakarzinome 60 % Muzinöse Mammakarzinome, Kolloidtyp ~ 100 % Metastasen nicht-muzinöser Ovarialkarzinome 30 - 35 % Muzinöse Ovarialkarzinome negativ Endometriumkarzinome (endometroide) > 90 % Hellzellige u. seröse Endometriumkarzinome negativ Adenokarzinome vom endozervikalen Typ und endometroide Adenokarzinome der Zervix 20 - 40 % Hellzellige Zervixkarzinome u. muzinöse Adenokarzinome vom intestinalen Typ negativ Schweißdrüsenkarzinome positiv Östrogenrezeptor-Expression nach Kaufmann et al. 2002, Auszug Produkte Beschreibung Androgen Rezeptor Klon: AR 441 Wirt: Maus Cytokeratin 7 Klon: OV-TL 12/30 Wirt: Maus GATA-3 Klon: L50-823 Wirt: Maus GCDFP-15 (Gross Cystic Disease Fluid Protein, BRST-2) Klon: EP1582Y Wirt: Maus Vorbehandlung Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml PDM167 290,00 € 0,5 ml Mob245-05 432,00 € Konzentrat 1:25 - 1:50 1,0 ml Mob245 730,00 € 6,0 ml MSG032 270,00 € 0,5 ml MSK032-05 233,00 € 1,0 ml MSK032 466,00 € 6 ml PM405AA 198,00 € 0,1 ml CM405A 170,00 € 0,5 ml CM405B 620,00 € Citrat pH 6,0 gebrauchsf. - Konzentrat 1:100 – 1:200 Citrat pH 6,0 gebrauchsf. - Konzentrat 1:250 - 1:500 Citrat pH 6,0 gebrauchsf. - 6,0 ml RBG032 360,00 € Konzentrat 1:25 - 1:100 0,5 ml RBK032-05 325,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml PM113AA 231,00 € 0,1 ml CM113A 200,00 € Konzentrat 1:50 - 1:100 0,5 ml CM113B 615,00 € 6,0 ml PM317DSAA 295,00 € Citrat pH 6,0 GCDFP-15 (Gross Cystic Disease Fluid Protein, BRST-2) Klon: D6 Wirt: Maus FastEnzyme (optional) GCDFP-15/Mammaglobin Doppelfärbung Klon: D6 + 31A5 Wirt: Maus + Kaninchen Citrat pH 6,0 gebrauchsf. - Produkte (Fortsetzung) Beschreibung Vorbehandlung Mammaglobin Klon: 31A5 Wirt: Kaninchen Citrat pH 6,0 Östrogen Rezeptor Klon: 1D5 Wirt: Maus Östrogen Rezeptor Klon: SP1 Wirt: Kaninchen Progesteron Rezeptor Klon: SP42 Wirt: Kaninchen Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml RBG022 450,00 € Konzentrat 1:100 - 1:500 0,5 ml RBK022-05 364,00 € gebrauchsf. - 6,0 ml MSG001 395,00 € 0,5 ml MSK001-05 398,00 € Konzentrat 1:100 - 1:300 1,0 ml MSK001 796,00 € 6,0 ml RBG018 499,00 € 0,5 ml RBK018-05 598,00 € 1,0 ml RBK018 1.196,00 € 6,0 ml RBG020 395,00 € 0,5 ml RBK020-05 499,00 € 1,0 ml RBK020 998,00 € Citrat pH 6,0 gebrauchsf. - Konzentrat 1:200 Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 oder Fast Enzyme gebrauchsf. - Konzentrat 1:200 – 1:400 Mammaglobin, Klon 31A5 (Bestell-Nr. RBK022) * Preise zuzüglich Versandkostenpauschale + gesetzlicher MwSt.; Preise gültig bis 31. März 2016; Änderungen vorbehalten Mastitis Cytokeratin 7, Klon OV-TL 12/30 (Bestell-Nr. MSK032) IgG4 IgG4 assoziierte Autoimmunerkrankungen treten immer mehr in den Fokus des Interesses. Kamisawa et al. definieren, abgeleitet von Beobachtungen bei der Autoimmunpankreatitis, 2008 das neue Krankheitsbild einer IgG4 sklerosierenden Krankheit. Es handelt sich um ein systemisches Krankheitsbild mit einer hohen Zahl an IgG4 positiven Plasmazellen und infiltrierenden T-Zellen in verschiedenen Organen wie Pankreas, Gallengang, Harnblase, Speicheldrüse, Niere, Lunge und Prostata. Ogura et al. und Cheuk et al. beschreiben in aktuellen Arbeiten diesen Krankheitstyp auch in der Mamma. Beide Autoren finden den Nachweis von IgG4 zur Abgrenzung der IgG4-assoziierten Mastitis von anderen Entzündungsprozessen und malignen Tumoren der Mamma hilfreich, auch im Hinblick auf die Vermeidung von Übertherapie. Produkte Beschreibung IgG4 Klon: ZSIGG4 Wirt: Maus CD4 Klon: SP35 Wirt: Kaninchen CD8 Klon: C8/144B Wirt: Maus Vorbehandlung Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Citrat pH 6,0 Form Verdünnung Menge Bestell-Nr. Preis * gebrauchsf. - 6,0 ml MSG084 498,00 € Konzentrat 1:100 - 1:500 0,5 ml MSK084-05 295,00 € gebrauchsf. - 7,0 ml 503-3351 395,00 € 0,1 ml 503-3350 273,00 € 0,5 ml 503-3352 584,00 € 1,0 ml 503-3354 795,00 € 6,0 ml MSG011 347,00 € 0,5 ml MSK011-05 337,00 € 1,0 ml MSK011 674,00 € Konzentrat 1:50 gebrauchsf. - Konzentrat 1:100 Literatur: Cheuk W et al. IgG4-related sclerosing mastitis: description of a new member of the IgG4-related sclerosing diseases. Am J Surg Pathol 33:1058-1064, 2009 Kamisawa T, Okamoto A. IgG4-related sclerosing disease. World J Gastroenterol 14:3948-3955, 2008 (Review) Ogura K et al. IgG4-related tumour-forming mastitis with histological appearances of granulomatous lobular mastitis: comparison with other types of tumour-forming mastitis. Histopathol 57:39-45, 2010 Immunhistologie Mammapathologie Qualitätskontrolle Cell Control Array Receptor (Rezeptor-Kontrollblock) Der Cell Control Array Receptor enthält 4 Mammakarzinom-Zelllinien mit verschiedenen Expressionsgraden von Östrogenrezeptor (ER), Progesteronrezeptor (PR) und HER2. Die Verwendung von Zellen unterschiedlicher Expressionsstärke der jeweiligen Marker ermöglicht die Unterscheidung von niedriger und hoher Färbesensitivität in der Immunhistochemie. Durch die kleine Schnittfläche der Arrays können Patientengewebe und Kontrolle auf ein und denselben Objektträger aufgezogen und gleichzeitig ausgewertet werden („on-slide“-Kontrolle). Die Blöcke sind bei der HER2 Untersuchung sowohl für die Immunhistochemie als auch für die in situ-Hybridisierung geeignet. Produkte Beschreibung Cell Control Array Receptor Form Menge Bestell-Nr. Preis * 1 Paraffinblock 4 Stanzen von Mammakarzinom-Zelllinien MB-CC REZ 230,00 € Der Zytomed Systems Praxis-Tipp: Bei der Teilnahme an den ER-/PR-/HER2 Ringversuchen empfiehlt es sich, auf den Objekkträger mit dem Ringversuchsschnitt einen Schnitt des Rezeptor Kontrollblockes mit aufzuziehen und zu färben bzw. einen Schnitt des Rezeptor Kontrollblocks parallel zu färben. So kann die Sensitivität der Färbung dokumentiert und ggf. optimiert werden. Färbung des Cell Control Array Receptor mit Antikörpern gegen PR (Klon PR-1, MSK002) und HER2 (Klon CB11, MSK044) Literatur Werner M et al. Effect of formalin tissue fixation and processing on immunohistochemistry. Am J Surg Pathol 24:1016– 1019, 2000 Wolff AC et al. American Society of Clinical Oncology/College of American Pathologists Guideline Recommendations for Human Epidermal Growth Factor Receptor 2 Testing in Breast Cancer. J Clin Oncol 25:118–145, 2007 Fixierung Die Gewebefixierung spielt eine erhebliche Rolle für die Auswertbarkeit immunhistochemischer Färbungen und in situ-Hybridisierungsverfahren. Gerade bei semiquantitativen Auswertungen, wie im Falle der ER, PR und HER2 Färbungen, ist eine konstante und gute Fixierung des Gewebes wichtig, um verlässliche und reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Basis für eine optimale Gewebeprozessierung ist die korrekte Behandlung des Gewebes unmittelbar nach der Entnahme. Verschiedene Publikationen weisen darauf hin, dass die folgenden Punkte beachtet werden müssen, um eine gute Standardisierung des Fixierungsprozesses zu erreichen. Vermerk des Entnahme-Zeitpunktes des Gewebes (z. B. bei Stanzbiopsien). Ohne Vermerk der Entnahmezeit der Probe kann die Einhaltung der empfohlenen Fixierungszeit gemäß S3 Leitlinie nicht gewährleistet oder später kontrolliert werden. Zeit zwischen Probenentnahme und Fixierungsbeginn ist zu minimieren. Verhältnis Volumen Probe/Volumen Fixans von mind. 1:10, besser 1:20, wird als optimal erachtet. Standard-Fixans: 10 % neutral gepuffertes Formalin (= 3,7 %ige gepufferte Formaldehydlösung). Empfohlene Fixierungszeit laut S3-Leitlinie beträgt 6h bis 48h. Empfehlungen zu Fixierungszeiten beim Mammakarzinom: Yaziji H et al. Members of the Standardization Ad-Hoc Consensus Committee. Consensus recommendations on estrogen receptor testing in breast cancer by immunohistochemistry. Appl Immunohistochem Mol Morphol 16:513-520, 2008 Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Aktualisierung 2012: „Die Gewebefixation erfolgt in 4 %igem neutral gepuffertem Formalin. Empfohlen wird eine Fixationsdauer zwischen 6 h und 48 h.“ Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Aktualisierung, 2012 American Society of Clinical Oncology/College of American Pathologists, Guideline Recommendations for Immunohistochemical Testing of Estrogen and Progesterone Receptors in Breast Cancer, 2010: “Samples for ER and PgR testing are fixed in 10 % NBF for 6 to 72 hours.” Tumorzentrum München, Projektgruppe Mammakarzinome, Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge, Symposium 10.10.2009: Optimale Fixierung mit 3,5 %igem Formalin (pH 7 gepufferte, wässrige Lösung), Optimale Fixierungszeit: 12-24 Stunden Anhaltinerstraße 16 | 14163 Berlin | Fon +49 30 804 984 990 | Fax +49 30 804 984 999 F I P = Immunhistochemie an Gefrierschnitten (F) bzw. an Paraffinschnitten (P) [email protected] | www.zytomed-systems.de Preis* = sämtliche Preisangaben zzgl. Versandkosten und MwSt., Preisänderungen vorbehalten MAM12/2011