Version 11 Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Autorinnen können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Vertreibung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte oder Abbildungen ist ohne Zustimmung der Autorinnen zulässig, sofern keine gewerbliche Nutzung (kein Weiterverkauf) erfolgt und auf die Quelle der Texte und Abbildungen verwiesen wird. Das gilt sowohl für die Vervielfältigung durch Fotokopie oder irgendein anderes Verfahren als auch für die Übertragung auf Filme, Bänder, Platten, Arbeitstransparente oder andere Medien. 7. überarbeitete Auflage für Grafis-Version 11 Februar 2012 7. Auflage 2012 © 1995-2012 Grafis- Software Dr. Kerstin Friedrich GbR Klosterstraße 48 41747 Viersen Germany Telefon: +49-(0)-2162-12114 Telefax: +49-(0)-2162-13185 www.grafis.de Quelle der Clipart: „Carsten Scheibes Clip-Art-CD-Rom“, Systhema Verlag, Vol.1 und Vol.2 „80.000 Cliparts“, 4CDs, Ari Data, Willich Umschlaggestaltung: Diplom Grafik-Designerin Jutta Höfs, Viersen Inhalt ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Einleitung 7 Kapitel 1 Grundkonstruktionen holen 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Wichtige Regeln für die Arbeit mit Grafis Starten von Grafis Holen von Grundkonstruktionen Ändern der Bildschirmansicht Grafis beenden Übungen 9 10 12 12 13 13 Kapitel 2 Gradieren 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Maßtabellen Die Gradiertabelle Gradieren mit Maßtabellen Interaktive Konstruktion einstellen Übungen Herauslösen von Teilen Wenn Hilfe nötig ist Schnittausgabe Stapeln Schleppen, drehen, flippen von Teilen Abrollen von Teilen Übungen 16 21 22 23 25 28 30 31 34 35 37 38 Kapitel 4 Umfangslinie erzeugen und bearbeiten 4.1 Die Grafis-Datenstruktur 4.2 Das Konstruktionsprotokoll 4.3 Geometrische Grundlagen 4.4 Löschen von Objekten 4.5 Parallelen 4.5.1 Interaktive Tools und nicht-interaktive Funktionen 4.5.2 Das Menü Parallele 4.5.3 Die Funktion Parallele 4.5.4 Das Tool Parallele 10 4.6 Eckenbehandlung 4.7 Übungen 40 40 41 43 44 44 45 45 46 47 51 Kapitel 5 Einfache Linienfunktionen 5.1 5.2 5.3 5.4 6.1 Linienkonstruktion in Verbindung mit dem Untermenü Punktkonstruktion 6.2 Punktkonstruktionen 6.3 Linienkonstruktionen 6.4 Linien mit Richtungskonstruktion 6.5 Kreisbögen 6.6 Rechtecke 6.7 Übungen 70 77 79 82 87 88 88 Kapitel 7 Bemaßen und Beschriften Kapitel 3 Herauslösen von Teilen und Schnittausgabe 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 Kapitel 6 Punkt-, Linien- und Richtungskonstruktion Koppeln von Linien 54 Rastern 58 Linien verlängern und verkürzen 61 Abschneiden, „Dranschneiden“ und Trennen von Linien 62 5.5 Das Tool Vordere Kante 30 65 5.6 Übungen 66 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9 7.10 Das temporäre Messen Bemaßen Texte setzen und verändern Symbole setzen Interaktive Tools für Knopflöcher und Riegel Attribute Interaktive Naht-Symbole Schraffuren Funktion Vorzeichenlinie zur Anfertigung von Schablonen Übungen 93 96 99 102 103 105 106 107 108 109 Kapitel 8 Abnäher und Falten 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 Abnäher verlegen Abnäher kürzen Dachbildungen auf Abnähern und Falten Kneifen mit neuem Abnäher Sperren für Faltenbildung, Auf- und Zudrehen 8.6 Übungen Kapitel 9 Konstruktion Kurven 9.1 9.2 9.3 9.4 und Manipulation Konstruktion von Kurven Kurve manipulieren Übungen Kurvenkorrektur für Kurven classic 112 115 116 117 118 119 von 124 129 130 132 Kapitel 10 Transformationen 10.1 Transformationen 10.2 Einfügen mit Transformation 10.3 Komplexe Übungen 136 141 144 4 Inhalt _________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Kapitel 11 Die Konstruktionsparameter X-Werte Kapitel 16 Sprungwertgradieren 11.1 11.2 16.1 16.2 11.3 11.4 11.5 Die X-Werte 150 Interaktive Konstruktionen größenabhängig einstellen 157 Der X-Wert-Verweis 159 Die Alternative Verweisgröße 159 Übungen zu X-Werten 166 Kapitel 12 Die Konstruktionsparameter G- und ZWerte 12.1 12.2 12.3 Die G-Werte Die Z-Werte Komplexe Übungen 170 171 174 Kapitel 13 Interaktive Konstruktionen 13.1 13.2 13.3 13.4 13.5 Interaktives Oberteil 50 Interaktiver Ärmel 30 Zusätzliche Funktionen zum Einstellen interaktiver Konstruktionen Digitalisiertes Vorlageteil mit einer interaktiven Konstruktion nachstellen Die Gestaltung der Holen-Liste 178 188 14.4 14.5 14.6 Vererbungsautomatik Teilearbeit Unterschied zwischen den Funktionen des Menüs Einfügen und Duplizieren/ Verweisteil in der Teilearbeit Änderungen in Mutterteilen Pick neu setzen Komplexe Übungen 196 198 202 205 15.2 15.3 15.4 15.5 15.6 15.7 15.8 Vorbereitungen für den Export im Programm Grafis-Konstruktion Exportformate und deren Besonderheiten Die Export-Dialoge Schrittfolge für den Export im AAMA/ ASTM/ DXF-Format Schrittfolge für den Export im Gerber EPN-Format Spezielle Einstellungen und Fehlerquellen beim Export Export manuell… Import von Sprungwertschnitten 17.1 17.2 17.3 17.4 17.5 17.6 17.7 17.8 17.9 206 207 208 215 Kapitel 15 Export und Import 15.1 Kapitel 17 Schnittbildlegen 194 Kapitel 14 Teilearbeit 14.1 14.2 14.3 Digitalisieren der Schnittkontur 244 Überblick über das Zuweisen von Sprungwerten 249 16.3 Sprungwerte editieren 250 16.4 Sprungwertschnitt speichern 254 16.5 Sprungwertschnitt bearbeiten, Sprungwerte schleppen und übertragen 255 16.6 Sprungwerte digitalisieren 259 16.7 Sprungwerte übernehmen 262 16.8 Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln 264 16.9 Sprungwert-Bibliothek anlegen, nutzen und ändern 265 16.10 Gradierpunkte gruppieren 267 232 233 233 235 236 237 238 239 Der schnellste Weg zum Schnittbild 272 Vorbereitungen im Programm GrafisKonstruktion 272 Struktur des Grafis-Schnittbildes 273 Produktionsmodell erstellen 274 Schnittbildinformation bearbeiten 277 Schnittbild legen 280 Schnittbild legen: Funktionen der rechten Menüleiste 283 Zusätzliche Funktionen im Pull-DownMenü Schnittbild und Ansicht 286 Schnittbild plotten 286 Kapitel 18 Schnittbildlegen II 18.1 18.2 18.3 18.4 18.5 18.6 18.7 18.8 18.9 18.10 18.11 18.12 18.13 18.14 18.15 18.16 18.17 Änderungen am Produktionsmodell Modellverwaltung Rapport Einlaufen Legeschema Fehlerbereiche Kategorien Stufenlagen (freier Modus) Schnittbildkette Saumlagen Linientypen Materialkatalog/ Materialvorauswahl Überlappungsbereiche Austauschteile Zusätzliche Optionen Cutter-Ausgabe Autonester 290 291 292 296 297 298 298 300 301 301 301 302 302 303 304 305 306 Inhalt 5 _________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Folgende Kapitel und Anhänge befinden sich ausschließlich in der Grafis-Hilfe, die aus dem Programm Grafis über das Pull-Down-Menü Hilfe geöffnet werden kann. Kapitel 19 Fachsprache I 19.1 19.2 19.3 19.4 19.5 19.6 19.7 Ein einfaches Programm: Quadrat Datenbasis und Oberfläche Regeln der Programmierung Programm Gradierbares Rechteck Programm Bündchenkragen Programm Rock Allgemeine Hinweise 308 309 313 314 316 320 325 Kapitel 20 Fachsprache II 20.1 20.2 20.3 20.4 20.5 Themen für Fortgeschrittene 328 Automatische Längenanpassung 334 Ansatzlinie mit Minimum als Externe Funktion 337 Hemdkragenkonstruktion 339 Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung 341 Anhang A Neuerungen der Version 11 A.1 A.2 A.3 Neuerungen im Programm GrafisKonstruktion 347 Neuerungen im Programm GrafisSchnittbild 348 Neuerungen der interaktiven Konstruktionen 348 Anhang B Grafis installieren und einrichten B.1 B.2 B.3 B.4 B.5 B.6 B.7 Grafis-Installation 351 Systemeinstellung Grafis-Setup 353 Grafis Verzeichnisstruktur 358 Parameter der Grafis.ini 359 Drucker/Plotter einrichten 365 Plotteranpassung und Drucker/Plotter im Netzwerk 367 Einstellungen für den EPN-Export an Gerber 369 Anhang C Autonester installieren und einrichten 371 Anhang D Plotmanager installieren und einrichten 377 Einleitung ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Das System Grafis Das Lehrbuch und die Grafis- Lehrgänge Zum Leistungsumfang von Grafis gehören die Erstschnittentwicklung, die Schnittvergrößerung/ -verkleinerung und ein industrielles Schnittbildlegesystem. Die Schnittvergrößerung/ -verkleinerung kann sowohl nach dem Konstruktionsprinzip als auch mit Sprungwerten erfolgen. Während der Modellentwicklung speichert Grafis die Konstruktions- und Gestaltungsschritte indem es unmerklich ein Protokoll führt. Das Protokoll kann später für andere Größen automatisch abgearbeitet werden. Das Herkömmliche Gradieren des Erstschnittes entfällt daher. Grafis protokolliert auch das Ableiten von Teilen. Damit sind die Abhängigkeiten zwischen den Teilen bekannt. Änderungen an einem Teil werden automatisch auf alle davon abhängigen Teile übertragen. Die Verwendung von Konstruktionsparametern während der Modellentwicklung erlaubt nachträgliche Schnittvariationen allein durch Verändern der Parameter. Das Lehrbuch soll einen autodidaktischen Einstieg in Grafis ermöglichen und/oder als begleitendes Unterrichtsmaterial für Grafis- Lehrgänge dienen. In Viersen/ Deutschland werden die Lehrgänge Grafis I und Grafis II angeboten. Gegenstand des Lehrganges Grafis I sind die Kapitel 1 bis 10 des Lehrbuches. Die Kapitel 11 bis 17 des Lehrbuches werden in Grafis II behandelt. Aus Kapitel 16 Sprungwertgradieren wird speziell das Digitalisieren einer Modell- oder Nestzeichnung und deren Weiterverwendung trainiert. Zum Komplex Grafis III gehören die Inhalte der Kapitel 19 und 20 ‚Grafis-Fachsprache’. Das Beschäftigen mit den Inhalten von Grafis III ist zu empfehlen, wenn der Anwender • eigene Konstruktionen oder Konstruktionsmodule mit der Grafis- Fachsprache erstellen, • ein eigenes Konstruktionssystem anlegen oder • umfassende Kenntnissen zur Installation des Systems und zur Systempflege erwerben möchte. Alle Lehrbuch-Kapitel stehen in deutscher und englischer Sprache zum Download im Internet bereit. Voraussetzungen Voraussetzungen für das Erlernen von Grafis sind • Grundkenntnisse in der Anwendung von Computern, insbesondere die Benutzung der Tastatur und der Maus sowie die Arbeit mit Ordnern und Dateien und • gute Kenntnisse der Bekleidungskonstruktion. Der Umgang mit Grafis kann auch ohne Kenntnisse in der Bekleidungskonstruktion erlernt werden, zum Beispiel für den Einsatz von Grafis in der Polstermöbelindustrie. Grundsätzlich gilt, dass Grafis den Bleistift, das Lineal und den Winkelmesser des Anwenders ersetzt, jedoch nicht sein Wissen über Konstruktion. Ausblick Grafis kann nur dann optimal genutzt werden, wenn der Anwender umfassend und gut geschult wurde. Zur Förderung der Ausbildung wird das GrafisTeam auch weiterhin eine frei kopierbare, kostenlose Übungsversion zur Verfügung stellen. In Vorbereitung ist eine CD mit Videos zum Lehrbuch. Aktuelle Informationen und Downloads werden unter www.grafis.de veröffentlicht. Viersen, im Februar 2012 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Inhalt 16.1 Digitalisieren der Schnittkontur ................ 244 16.2 Überblick über das Zuweisen von Sprungwerten ........................................... 249 16.3 Sprungwerte editieren .............................. 250 16.4 Sprungwertschnitt speichern .................... 254 16.5 Sprungwertschnitt bearbeiten, Sprungwerte schleppen und übertragen ................................................ 255 16.6 Sprungwerte digitalisieren......................... 259 16.7 Sprungwerte übernehmen ........................ 262 16.8 Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln................................................ 264 16.9 Sprungwert-Bibliothek anlegen, nutzen und ändern .................................... 265 16.10 Gradierpunkte gruppieren ........................ 267 ______________________ Seit Version 7 ist das Sprungwertgradieren in Grafis integriert. Konstruktionsschnitte als auch Sprungwertschnitte können gleichermaßen zur Modellentwicklung verwendet werden. Konstruktionsschnitte werden auf der Basis von Körpermaßen aufgestellt. Sie benötigen zum Gradieren keine Sprungwerte, siehe Kapitel 12. Ein Sprungwertschnitt besteht aus einer Schnittkontur mit Gradierpunkten. Zu jedem Gradierpunkt gehört eine Sprungwert-Tabelle mit größenabhängigen Punktverschiebungen in X- und Y-Richtung. Sprungwertschnitte können wie die Konstruktionsschnitte in das Protokoll übernommen werden und Ausgangspunkt für Modellentwicklungen sein. Im Unterschied zu den Konstruktionsschnitten sind Sprungwertschnitte nicht nach Maß gradierbar. In diesem Kapitel werden folgende Themen behandelt: • Digitalisieren eines Schnittes, • Übersicht über die Varianten zum Zuweisen von Sprungwerten, • Editieren der Sprungwerte in drei Varianten, • Speichern des Sprungwertschnittes in den Varianten: ¾ Übernehmen in das Konstruktionsprotokoll zur Modellentwicklung, ¾ Ablegen als Vorlage, ¾ Ablegen als Konstruktion in die Holen-Liste. • Sprungwertschnitt bearbeiten, Sprungwerte übertragen und schleppen, • Digitalisieren von Sprungwerten aus einer Nestzeichnung, • Sprungwerte von einer Vorlage übernehmen, • „Abnehmen“ eines Sprungwertschnittes, ¾ zum Herauslösen von Teilen aus komplexen Modellen und Aufbau eines Baukastens sowie ¾ zum Übertragen der Sprungwerte „bewährter“ Schnitte auf digitalisierte Konturen, • Sprungwert-Bibliothek anwenden und nutzen, • Gradierverbände bilden. 244 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 16.1 Digitalisieren der Schnittkontur Voraussetzungen Voraussetzung für das Digitalisieren ist ein angeschlossenes und eingeschaltetes Digitalisiertablett mit 16-Tasten-Lupe. Der zugehörige Windows-Treiber muss installiert sein. Sind diese Bedingungen erfüllt, liefert das Testprogramm \Grafis\HILFEN\TABTEST.EXE beim Bewegen der Digitalisierlupe über die aktive Fläche die jeweiligen Pixel-Positionen in X- und Y-Richtung. Legen Sie sich die Übersicht über die Belegung der Lupentasten und die Menü-Schablone für das Digitalisiertablett bereit. Beide sind der <F1>-Hilfe zu entnehmen. Positionieren Sie die Menü-Schablone an beliebiger Stelle im aktiven Bereich des Digitalisiertabletts. Nur zu Beginn und nach jeder Lageänderung ist Ihre Position wie folgt zu bestimmen. Durch <TAB> (Tabulatortaste) wird das Einrichten gestartet. Danach sind die Punkte P1 und P2 der Menü-Schablone zu digitalisieren. Schrittfolge ⇒ Vorbereitung des Digitalisiertabletts ⇒ Vorbereitung des zu digitalisierenden Schnittes, Einzeichnen fehlender Markierungen, Entscheiden ob mit oder ohne Nahtzugabe digitalisiert wird ⇒ ein leeres Teil der Teileliste aktivieren und beschriften (evtl. die Teileliste mit den Bezeichnungen aller zu digitalisierenden Teile vorbereiten) ⇒ Basisgröße des zu digitalisierenden Schnittes auf die erste Position der Gradiertabelle eintragen ⇒ Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren ⇒ Sprungwertschnitt: digitalisieren anklicken ⇒ Einrichten der Menü-Schablone (nur zu Beginn) ⇒ Eingabetransformation bestimmen und Vergrö- ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ßerungsfaktor Fa=... festlegen (z.B. 2 für Vorlagen im Maßstab 1:2) Digitalisieren von Linien und Punkten ggf. Speichern des digitalisierten Schnittes und einen weiteren Schnitt digitalisieren Beenden mit [Digitalisieren verlassen] auf der Menü-Schablone oder Bearbeiten (Nach-Digitalisieren / Ersetzen) und Speichern des Sprungwertschnittes (siehe Abschnitte 16.4 und 16.5) Beenden mit Im Folgenden wird ’Digitalisier-’ in der Regel mit ’Digi-’ abgekürzt. Vorbereitungen Das Digitalisieren wird erleichtert, wenn auf der Vorlage die gewünschten Gradierpunkte besonders markiert sind. Sie können auch per Hand eingezeichnet werden. Mit Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren wird in ein leeres Teil digitalisiert. Aktivieren Sie daher ein Teil mit „0“ Protokollschritten. Der digitalisierte Schnitt kann später in das Protokoll oder die HolenListe eingebunden oder als Vorlage gespeichert werden. Mit Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten ist das Nach-Digitalisieren von Punkten, Linien oder Sprungwerten in unbearbeitete oder bearbeitete Sprungwertschnitte oder aber in konstruierte Schnitte möglich. Diese Nutzungsvariante wird nicht detailliert erläutert. Vor dem Digitalisieren muss Grafis mitgeteilt werden, welche Größe der zu digitalisierende Schnitt hat. Die Basisgröße ist auf die erste Position der Gradiertabelle einzutragen. Für das Beispiel BlazerSeitenteil (Bild 16-5) ist das die Größe 38. Nach diesen Vorbereitungen wird mit Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren fortgesetzt. Es öffnet sich das in Abschnitt 16.4 abgebildete Menü Sprungwertschnitt zum Bearbeiten von Sprungwertschnitten. Öffnen Sie zunächst über den Menüpunkt digitalisieren das abgebildete Menü digitalisieren. Menü digitalisieren Schablone positionieren Eingabetransformationen: P+Px => (0,0) P+Py => (0,0) P+Px => P P+Py => P P+P => P+P Maßstabsfaktor Punkte Linien/Kurven Sprungwerte Im Menü digitalisieren kann nicht geklickt werden. Die Steuerung erfolgt allein über die MenüSchablone auf dem Digitalisiertablett. Im Menü digitalisieren wird der aktuelle Zustand angezeigt. Kapitel 16 Sprungwertgradieren 245 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Transformation P+P => P+P Eingabetransformation Für die Datenübernahme Digitablett =>Grafis gibt es fünf Eingabetransformationen P+Px =>0,0 P+Py =>0,0 P+Px =>P P+Py =>P P+P =>P+P Die Eingabetransformation bestimmt die Datenübernahme Digitablett => Grafis. Sie muss nach jeder Neupositionierung des Schnittes auf dem Digitablett aktualisiert werden. Die Eingabetransformationen werden über die Menü-Schablone aufgerufen. Sie haben folgende Bedeutung. Transformationen P+Px => 0,0 und P+Px =>P Digitablett Y Pb X GRAFIS Y Pa X 0,0 bzw. Pc Bild 16-1 Diese Transformationen richten den Schnitt waagerecht aus. Mit P+Px => 0,0 wird der erste Digitablett-Punkt Pa in Grafis auf den Nullpunkt gelegt. Der zweite Digitablett-Punkt Pb definiert die XAchs-Richtung der Digi-Vorlage (Bild 16-1). Im Unterschied zu P+Px => 0,0 liegt bei P+Px =>P der erste Digitablett-Punkt Pa auf einem zu konstruierenden Punkt in Grafis. Transformationen P+Py => 0,0 und P+Py =>P Digitablett Y Pb X Pa Digitablett Pa GRAFIS Pc Pb Pd Bild 16-3 Der erste Digitablett-Punkt Pa kommt in Grafis an die Stelle Pc; der zweite Punkt Pb kommt in Grafis nach Pd. Der Maßstabsfaktor und die Koordinatendrehungen werden gemäß diesen Vorgaben berechnet (Bild 16-3). Nutzen Sie diese Transformation beispielsweise zum Einfügen/Ersetzen von Kurven. Maßstabsfaktor Für alle Transformationen außer bei P+P=> P+P ist der Maßstabsfaktor einzustellen. Mit diesem Faktor werden die digitalisierten Punktkoordinaten multipliziert. Eine Vorlage im Maßstab 1:2, die mit einem Maßstabsfaktor 2.00 digitalisiert wird, erscheint in Grafis in Originalgröße. Die Funktionen der Lupentaste Zum Digitalisieren wird eine 16-Tasten-Lupe benötigt, deren Tasten mit folgenden Funktionen belegt sind (Bild 16-4). GRAFIS Y X 0,0 bzw. Pc Bild 16-2 Diese Transformationen richten den Schnitt senkrecht aus. Sie unterscheiden sich von P+Px => 0,0 bzw. P+Px =>P nur dadurch, dass der zweite Digitablett-Punkt Pb in diesem Fall die Y-Achs-Richtung der Digi-Vorlage definiert (Bild 16-2). Bild 16-4 1: <digitalisieren> Digipunkt setzen. 246 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bild 16-5 Kapitel 16 Sprungwertgradieren 247 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 2: <ablegen+weiter> Die aktive Linie/Kurve (rot) oder aktiven Punkte (schwarz, rund) werden abgelegt. Die nächste Linie/ Kurve wird direkt angeschlossen. Der Anfangspunkt der nächsten Linie/Kurve ist gleich dem Endpunkt der letzten Linie/Kurve. Er wird nicht nochmals digitalisiert. 3: <ablegen+neu beginnen> Die aktive Linie/Kurve oder aktiven Punkte werden abgelegt. Es wird ein neues Objekt mit neuem Anfangspunkt digitalisiert. 4: <nächstliegenden Digipunkt löschen> Der zum Kursor nächstliegende, noch aktive Punkt (Digipunkt oder Gradierpunkt) wird gelöscht. 5: <digitalisieren mit Gradierpunkt> Ein Digipunkt wird als Gradierpunkt digitalisiert. 6: <pick P> Digipunkt auf einen Punkt setzen. 7: <pick L> Digipunkt auf eine Linie/Kurve setzen. 8: <pick PL> Digipunkt auf den Stützpunkt einer Linie/Kurve setzen. 9: <Zoomen Digibereich> Der Bildausschnitt wird so gezoomt, dass er alle aktiven, noch nicht abgelegten Digiobjekte enthält. 10: <Zoomen alles> Der Bildausschnitt wird so gezoomt, dass er alle Bildschirmobjekte enthält; analog der Funktion „Bild zentrieren“ mit <F6>. 11: <Zoomen +> Bildausschnitt vergrößern. 12: <Zoomen -> Bildausschnitt verkleinern. 15: <Punkte versetzen> Versetzen von Gradierpunkten. 16: <Linien/Kurven neu digitalisieren> Ersetzen von Linien/Kurven. Der Anfangs- und Endpunkt der Linie/Kurve kann nicht verändert werden. Die Funktionen <Punkte versetzen> und <Linien/ Kurven neu digitalisieren> sind besonders interessant für das Bearbeiten von Sprungwertschnitten, die bereits in eine Modellentwicklung eingebunden sind. Die Funktionen der Menü-Schablone werden im Anschluss an die Übung erläutert. Digitalisieren von Punkten und Linien/ Kurven Im Digitalisier-Modus erscheinen alle abgelegten Linien blau und alle aktiven Linien rot. Aktive Punkte sind rund und rot gefüllt, abgelegte Punkte sind schwarze Kreuze. Umschalten zwischen [Punkte] und [Linie/Kurve] (auf der Menü-Schablone) wirkt sich auf alle aktiven Objekte aus. Jede digitalisierte Linie oder Punktfolge muss mit <ablegen+weiter> bzw. <ablegen+neu beginnen> abgelegt werden. Anfangs- und Endpunkt einer Linie/ Kurve werden automatisch ein Gradierpunkt. Danach wird mit einem neuen Objekt fortgesetzt. Kontrollieren Sie vor jedem Ablegen mit <Zoomen Digibereich>, ob die digitalisierte Kontur mit der Vorlage übereinstimmt. Schrittfolge ⇒ Objekttyp [Punkte] oder [Linie/Kurve] auswählen ⇒ im Fall [Linie/Kurve]; zu Beginn und nach <ablegen+neu beginnen>: • Anfangspunkt der Linie digitalisieren, Variante 1 „Formen mit Zwischenpunkten“: • Endpunkt der Linie digitalisieren, • <Zoomen Digibereich>, • Zwischenpunkte digitalisieren Variante 2 „der Reihe nach digitalisieren“: • Linienpunkte fortlaufend digitalisieren, • <Zoomen Digibereich>, ⇒ im Fall <Punkte>: • alle Punkte digitalisieren ⇒ Korrektur mit <nächstliegenden Digipunkt löschen> ⇒ Ablegen der digitalisierten Linie/ des Punktes mit • <ablegen+weiter>, falls der Endpunkt des digitalisierten Objektes gleich der Anfangspunkt des nächsten Objektes sein soll oder • <ablegen+neu beginnen>, falls das nächste Objekt an einer anderen Stelle beginnt. ⇒ Korrektur mit <Punkt versetzen> und <Linie/Kurve neu digitalisieren> Digitalisieren Sie die Objekte der Vorlage. Die Umfangskontur sollte keine Lücken haben. Sie ist zu schließen, indem der Endpunkt der letzten Linie mit <pick P>, <pick L> oder <pick PL> an die vorhandenen Objekte angebunden wird. Punkte auf Linien (beispielsweise Knipspositionen) sollten mit <pick L> an bereits digitalisierte Linien angebunden werden. Übung Das Digitalisieren wird am Beispiel des BlazerSeitenteiles (Bild 16-5) erläutert, das im Maßstab 1:2 abgebildet ist. Beachten Sie, dass je kleiner der Maßstab der Vorlage ist, umso ungenauer der digitalisierte Schnitt wird. Befestigen Sie eine Kopie des Blazer-Seitenteiles auf dem Digitablett. Aktivieren Sie in der Teileliste ein leeres Teil, beschriften das Teil und setzen die Modellgröße (hier: ____38_0) auf Position 01 der Gradiertabelle. Die folgenden Schritte beziehen sich auf Bild 16-6. Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren digitalisieren <TAB> nacheinander die Punkte P1 und P2 der Menü-Schablone digitalisieren 248 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 4 P5 mit <digitalisieren> <Zoomen alles> <ablegen + weiter> 5 Jetzt folgt die andere Digitalisiervariante. Es wird zuerst der Endpunkt digitalisiert und anschließend die Zwischenpunkte. Wir empfehlen diese Variante, da auch beim Digitalisieren gilt: Je weniger Punkte, desto schöner wird die Kurve. 6 10 16 17 3 7 15 14 13 11 12 18 2 1 8 19 9 Bild 16-6 P+Py=>0,0 Punkt 11 und 10 nacheinander anklicken Fa=2 für Vorlagen im Maßstab 1:2 [Linie/Kurve] P1 mit <digitalisieren> P2 mit <digitalis. mit Gradierpkt> P3 mit <digitalis. mit Gradierpkt> P4 mit <digitalisieren> <Zoomen Digibereich> Diese Kurve wurde „der Reihe nach“ digitalisiert. Die andere Variante folgt beim Digitalisieren der Armlochkurve. Vor dem Ablegen mit den Punkten P14, P15, P16 die Kurve formen. P14 mit <digitalisieren> Falls P14 nicht die gewünschte Position hat, mit P14 mit <nächstl. Digipkt löschen> löschen P14 mit <digitalisieren> P15 mit <digitalisieren> P16 mit <digitalisieren> <ablegen + weiter> P7 mit <digitalisieren> <Zoomen Digibereich> P6 mit <digitalis. mit Gradierpkt> P17 mit <digitalisieren> evtl. weitere Zwischenpunkte <ablegen + weiter> P9 mit <digitalisieren> <Zoomen Digibereich> P8 mit <digitalisieren> Das <digitalis. mit Gradierpkt> wird jetzt nicht genutzt, da noch das Digitalisieren von Punkten behandelt werden soll. P18 mit <digitalisieren> P19 mit <digitalisieren> evtl. weitere Zwischenpunkte <ablegen + weiter> Digitalisieren der Knipsposition P8 als Gradierpunkt. [Punkte] P8 mit <pick L> anklicken <ablegen + neu beginnen> [Linie/Kurve] <Zoomen alles> P9 mit <pick PL> anklicken P1 mit <pick PL> anklicken <ablegen + neu beginnen> Die Kontur ist geschlossen. Auf allen Knipspositionen befinden sich Gradierpunkte. Digitalisieren Sie noch den Fadenlauf. P10 mit <digitalisieren> <ablegen + weiter> P11 mit <digitalisieren> <ablegen + weiter> P12 mit <digitalisieren> <ablegen + weiter> P13 mit <digitalisieren> <ablegen + neu beginnen> Der Schnitt ist in der Modellgröße 38 digitalisiert. Führen Sie eine abschließende Kontrolle durch. Die Funktionstasten <F2> (Zoomen mit der Digi-Lupe) und <F6> funktionieren auch im Digitalisiermodus. Das Löschen von Objekten ist nur im Modus Sprungwerte | Sprungwertschnitt digitalisieren, nicht in Sprungwerte | Sprungwertschnitt bearbeiten möglich. Zum Löschen von Punkten klicken Sie [Objekte löschen P] auf der Menü-Schablone an; zum Löschen von Linien/Kurven [Objekte löschen L] (Echo → Kapitel 16 Sprungwertgradieren 249 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 rechte Menüleiste). Löschen Sie mit der Digitalisierlupe alle betreffenden Objekte. Das Löschen wird mit [Objekte löschen AUS] beendet. Das Ersetzen von Objekten ist auch im Modus Sprungwerte | Sprungwertschnitt bearbeiten möglich. Sprungwertschnitte, die Basis einer Modellentwicklung sind, können damit nachträglich geändert werden. Zum Versetzen eines Punktes klicken Sie ihn mit der Lupentaste <Punkt versetzen> an und digitalisieren ihn erneut. Mit <Linie/Kurve neu digitalisieren> ersetzen Sie eine Linie/ Kurve. Anfangs- und Endpunkte der Linie/Kurve bleiben unverändert. Mit <ablegen + neu beginnen> legen Sie die neue Linie/Kurve ab. Sollen die Sprungwerte aus einer Nestzeichnung digitalisiert werden, ist gemäß Abschnitt 16.6 fortzusetzen. Anderenfalls können Sie wählen zwischen • alle Schnitte digitalisieren und erst später mit Sprungwerten versehen oder • die Sprungwerte zum Schnitt sofort eingeben und danach den nächsten Schnitt digitalisieren. Die Funktion [Auf Teil speichern] der MenüSchablone gestattet das Speichern des digitalisierten Schnittes im Protokoll. Grafis öffnet ein Fenster in dem die Teilenummern und –bezeichnungen angezeigt werden. Wählen Sie mit den SchablonenFunktionen [↑] und [↓] ein freies Teil und speichern mit [JA]. Dieses Speichern direkt aus dem Digitalisiermodus erlaubt, mehrere Schnitte zu digitalisieren, ohne zwischen Digi-Lupe und Tastatur wechseln zu müssen. Die Bezeichnungen der zu digitalisierenden Teile können bereits vor dem Digitalisieren in die Teileliste eingetragen werden. Das Digitalisieren beenden Sie mit [Digitalisieren verlassen] auf der Menü-Schablone. Sofern Sie nicht sofort mit dem nächsten Abschnitt dieses Kapitels weiterarbeiten, legen Sie mit speichern => Protok. den digitalisierten Schnitt in das aktive Teil ab. Sie können ihn über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten weiter bearbeiten. Die Funktionen der Menü-Schablone Die Menü-Schablone ist im aktiven Bereich des Digitabletts zu positionieren. Die Position der MenüSchablone wird durch <Tab> und digitalisieren der Punkte P1 und P2 bestimmt. Die Felder der MenüSchablone sind danach durch Anklicken aktivierbar und haben folgende Funktion: [ P+Px => 0,0 ] [ P+Px => P ] [ P+Py => 0,0 ] [ P+Py => P ] [ P+P => P+P ] Aktivieren einer der fünf bereits beschriebenen Eingabetransformationen. [ Fa= ... ] Eingabe des Maßstabsfaktors (ausgenommen für „P+P => P+P“). [ Punkte ] Einzelne Punkte digitalisieren (gilt für alle noch aktiven Digipunkte). [ Linie/Kurve ] Linie/Kurve digitalisieren (gilt für alle noch aktiven Digipunkte). Für eine Linie wählen Sie [ Linie/Kurve ], digitalisieren den Anfangs- und Endpunkt der Linie und legen das Objekt ab. [ Sprungwerte EIN/AUS ] Beginnen/Beenden des Digitalisierens von Sprungwerten aus einer Nestzeichnung, siehe Abschnitt 16.6. [ Attribute setzen ] Festlegen des Attributes für die aktive Objektart [Punkte] bzw. [Linie/Kurve]. Klicken Sie auf die gewünschte Attribut-Nummer 1, 2 oder 3. Die neue Attribut-Nummer erscheint als Echo auf der rechten Menüleiste hinter der aktiven Objektart in Klammern. Beispiel: Lin/Kur (3) bedeutet, dass eine digitalisierte Linie/Kurve das Linienattribut Nr. 3 erhält. [ Objekte löschen ] Löschen von Punkten mit [ Objekte löschen P ] bzw. Linien mit [ Objekte löschen L ]. Beenden des Löschens mit [ Objekte löschen AUS ]. [ Auf Teil speichern ] Speichern des digitalisierten Schnittes auf ein noch auszuwählendes, leeres Teil der Teileliste. Mit [ ↑ ] bzw. [ ↓ ] wird in der Teileliste geblättert. Die Auswahl ist mit [ JA ] zu bestätigen. [ ↑ ] bzw. [ ↓ ] Blättern in der Teileliste. [ speichern ] bzw. [ Abbruch ] Bestätigen der Auswahl in der Teileliste bzw. Abbruch des Speicherns. [ Digitalisieren verlassen ] Verlassen des Digitalisiermodus. Der Dialog wird am Rechner fortgesetzt. Folgende Funktionen wurden in der Übung nicht benutzt: • Objekte löschen • Attribute setzen und • das Speichern aus dem Digitalisiermodus. 16.2 Überblick über das Zuweisen von Sprungwerten Sprungwerte sollten nur in den Stützgrößen (auch Sprung-/ Brechgrößen) vorgegeben werden. Alle anderen Größen berechnet Grafis automatisch durch Interpolation bzw. Extrapolation analog zur Berechnung der X-Werte. Überblick über die Varianten zum Zuweisen von Sprungwerten • Die Eingabe absoluter Sprungwerte (Abschnitt 16.3) ist die gängige Zuweisungsart. Die 250 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Sprungwerte können in mm oder 1/10mm eingegeben werden. • Die Eingabe von Sprungdifferenzen (Abschnitt 16.3) ist ebenfalls gebräuchlich. • Das Digitalisieren von Sprungwerten (Abschnitt 16.6) wird benötigt, falls die Sprungwerte nicht als Zahlenwerte vorliegen, sondern nur indirekt über Größenstapel (Nestzeichnungen) oder Schablonensätze. • Das Übertragen von Sprungwerten mit Kopieren oder Proportional (Abschnitt 16.5) wird beispielsweise für zusätzliche Gradierpunkte benötigt. • Mit dem Schleppen von Sprungwerten (Abschnitt 16.5) können Sprungwerte „nach Augenmaß“ oder mit Rasterwerten verändert werden. • Die Nutzung einer Sprungwert-Bibliothek (Abschnitt 16.9) ist für Firmen interessant, die langjährige Erfahrung mit dem Sprungwertgradieren haben und mit eigenen Bibliotheken arbeiten. • Für das Übernehmen der Sprungwerte eines Vorlage-Schnittes (Abschnitt 16.7) sind zunächst bewährte, gradierbare Vorlagen für die interessierenden Modelltypen zu hinterlegen. Digitalisierte Erstschnitte ohne Gradierinformation können von diesen Vorlagen die Sprungwerte übernehmen. • Der Import von Sprungwertschnitten anderer CAD-Systeme wurde bereits in Kapitel 15 behandelt. 16.3 Sprungwerte editieren Gradierpunkte sind mit einem roten bzw. grünen Kreis gekennzeichnet. Ein roter Kreis bedeutet, dass dem Gradierpunkt noch keine Gradierregel zugeordnet wurde. Die Varianten zum Zuweisen von Sprungwerten wurden in Abschnitt 16.2 kurz im Überblick dargestellt. Gegenstand dieses Abschnittes ist das Editieren von Sprungwerten in den Varianten Normalund Differenzdarstellung. Gradierregeln sind in Grafis als Sprungwert-Tabellen gespeichert. Das Fenster zum Editieren der Sprungwert-Tabelle (Bild 16-7) öffnet sich nach Anklicken eines Gradierpunktes. Ein roter Pfeil kennzeichnet den Gradierpunkt, dessen Sprungwert-Tabelle dargestellt ist. Die wichtigsten Elemente des Fensters sind in Bild 16-7 erläutert. Ansicht Anzeige der Sprungwerte in Millimeter oder 1/10 Millimeter. Die aktive Variante ist mit einem Häkchen gekennzeichnet. In der Praxis ist die Anzeigevariante 1/10 mm üblich. Eingabe von Werten in der mit einem Balken markierten Zeile. Die Interpretation der Werte in X- und Y-Richtung ist abhängig von der unter Ansicht eingestellten Anzeigevariante. Die Werte werden mit übernommen. oder <ENTER> Werte der Eingabefelder „X“ und „Y“ übernehmen. Die markierte Größe wird zur Stützgröße. Markierte Größe als Stützgröße löschen. Die Werte dieser Größe werden danach interpoliert. Auswahl eines anderen Figurtyps Anzeige des aktuell eingestellten Drehwinkels der Sprungwerte. Das Drehen der Sprungwerte wird aktiviert über Bearbeiten | Drehen/Spiegeln der Sprungwerte erlaubt Nähere Erläuterungen dazu folgen im Text. Eingabe einer eigenen Nummer (0 bis 999) zur Gradierregel, siehe auch Abschnitt 16.9. Die Karteikarten norm und diff enthalten verschiedene Ansichtsvarianten der aktuellen Sprungwert-Tabelle (Bilder 16-9 und 16-10). Änderungen in einer Ansicht verändern auch den Inhalt der anderen Ansichten. graues Editierfeld am unteren Fensterrand In dieses Editierfeld können Sie eigene Kommentare zur Gradierregel hinterlegen. Mit Doppelklick wird es geöffnet. Anklicken einer anderen Funktion schließt es. Grafis trägt in dieses Feld automatisch Informationen über den Ursprung der Regel und das Schleppen der Gradierpunkte ein. Gegenstand der folgenden Übung ist die Eingabe von Sprungwerten in der Normalansicht. Danach folgt die Erläuterung der Ansichtsvariante ‚diff’. Kapitel 16 Sprungwertgradieren 251 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Regel zu Gradierpunkt Nr.: Modellgröße Wechsel zwischen Anzeige in mm und 1/10 mm Sprungwert als Stützgröße löschen Sprungwert als Stützgröße übernehmen Sprungwert für X bzw. Y eingeben Anzeigevarianten Kennzeichen für Stützgröße Kennzeichen für Basisgröße Eingabebereich für Kommentare Öffnen mit Doppelklick Spalte der Größen Differenz zur Modellgröße in Y-Richtung Differenz zur Modellgröße in X-Richtung in mm oder 1/10 mm Bild 16-7 Übung: Sprungwerte für das Blazer-Seitenteil eingeben Für das Blazer-Seitenteil, das in Abschnitt 16.1 digitalisiert wurde, sollen jetzt Gradierregeln eingegeben werden, so dass es im Größenbereich 34 bis 46 gradierbar ist. Zu den Gradierpunkten mit Nummerierung gemäß Bild 16-6 gehören die folgenden Gradierregeln (Angabe jeweils in mm). Sie entsprechen möglicherweise nicht den üblichen Gradierregeln. Üben Sie die Eingabe von Sprungwerten. Die Werte können Sie später selbst festlegen. Punkt 01: ____34_0 36.2 5.6 *____38_0 .0 .0 ____46_0 -72.4 -11.2 Punkt 02: ____34_0 36.1 5.6 *____38_0 .0 .0 ____46_0 -72.1 -11.1 Punkt 03: ____34_0 *____38_0 ____46_0 Punkt 04: ____34_0 *____38_0 ____46_0 Punkt 05: ____34_0 *____38_0 ____46_0 Punkt 06: ____34_0 *____38_0 ____46_0 Punkt 07: ____34_0 *____38_0 ____46_0 35.9 .0 -71.9 5.3 .0 -11.2 24.1 .0 -41.3 -5.1 .0 5.0 25.7 .0 -43.9 -4.7 .0 5.5 28.1 .0 -47.8 1.8 .0 -7.0 22.1 .0 -40.1 7.7 .0 -15.2 252 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Punkt 08: ____34_0 22.2 *____38_0 .0 ____46_0 -40.4 Punkt 09: ____34_0 23.1 *____38_0 .0 ____46_0 -42.4 Punkte 10 bis 13: ____34_0 33.7 *____38_0 .0 ____46_0 -62.4 Öffnen Sie die Sprungwert-Tabelle zu Gradierpunkt 02, indem Sie diesen Punkt anklicken. Geben Sie die Sprungwerte ein und setzen mit den anderen Gradierpunkten fort. Testen Sie die Gradierung direkt aus dem Menü Sprungwertschnitt mit gradieren mit dem Ergebnis gemäß Bild 16-8. 4.7 .0 -9.7 4.5 .0 -8.6 Normalansicht „norm“ Die Normalansicht des Gradierpunktes 01 aus Bild 16-6 zeigt Bild 16-9. 2.1 .0 -6.9 Sofern Sie nach der Übung aus Abschnitt 16.1 das Menü Sprungwertschnitt verlassen und die Kontur mit speichern: => Protok. abgelegt haben, müssen Sie zunächst das betreffende Teil aktivieren und über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten das Menü wieder öffnen. Klicken Sie den Punkt 01 an. Es öffnet sich die Sprungwert-Tabelle analog Bild 16-7. Die Sprungwerte sind zunächst mit „0“ vorbelegt. Stellen Sie die Anzeige auf mm, indem Sie Ansicht | mm auswählen. Markieren Sie die Größe ____34_0 und den Wert – geben in das Editierfeld 36.2 und im Editierfeld „Y“ den Wert 5.6 ein. Wechseln Sie zwischen beiden Feldern mit der <TAB>-Taste. Übernehmen Sie die Werte mit oder <ENTER>. Setzen Sie mit den Werten für die Größe ____46_0 fort, indem Sie diese Größe markieren, in das Editierfeld “X” den Wert –72.4 und in “Y” den Wert –11.2 eingeben und übernehmen. Die SprungwertTabelle ist in der Normalansicht gemäß Bild 16-9 belegt. Bild 16-9 Die Spalten dieser Ansicht enthalten: 1: die Kennungen für Basis- und Stützgrößen. Das Zeichen >> kennzeichnet die Basisgröße, auf die sich die Sprungwerte beziehen. Das Zeichen > kennzeichnet die Stützgrößen. 2: die Größenbezeichnung, 3: den Sprungbetrag der Größe in X-Richtung, als Differenz zur Basisgröße. Die Anzeige erfolgt in mm oder 1/10 mm, je nach Einstellung unter Ansicht. 4: den Sprungbetrag der Größe in Y-Richtung. Für alle Nicht-Stützgrößen werden die Sprungwerte aus benachbarten Stützgrößen interpoliert bzw. extrapoliert. Eine Größe wird zur Stützgröße, indem die Größe markiert, die Vorgaben gegebenenfalls geändert und mit übernommen werden. Differenzansicht „diff“ Betrachten Sie die Gradierregel zu Punkt 01 in der Differenzansicht (Bild 16-10). In dieser Ansicht sind zusätzlich zu den Werten der Stützgröße auch die Differenzen je Größensprung dargestellt und editierbar. In Bild 16-10 sind das die Größen 34, 38 und 46. Die Basisgröße 38 ist mit >> gekennzeichnet. Die Zeile mit dem Größenbezeichner in der zweiten Spalte enthält den Sprungwert dieser Größe als Differenz zur Basisgröße. Die jeweils folgende Zeile mit der Kennung ddx bzw. ddy gibt den Differenzwert je GrößenBild 16-8 Kapitel 16 Sprungwertgradieren 253 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 sprung an. In der Differenzansicht sollten die Differenzwerte bearbeitet werden. Linie/einen Punkt gelten soll. Berührt beispielsweise die Fadenlauf-Linie in der Basisgröße zufällig die Kontur, dann darf die Gradierregel am Fadenlauf keine allgemeine Gradierregel sein, anderenfalls ‚hängt’ beim Gradieren die Konturlinie am Fadenlauf. Eine Gradierregel an einem Strichknips muss hingegen eine allgemeine Gradierregel sein, da anderenfalls die Basislinie vom Knips gelöst wird, siehe Bild 1611. Wird der Schalter ‚Allgemeine Gradierregel’ entfernt, erwartet Grafis das Anklicken der Basislinie zur Gradierregel. Bild 16-10 Sofern Ihnen die Differenzwerte je Größensprung vorliegen, gehen Sie bei der Eingabe von Sprungwerten wie folgt vor: ⇒ Kennzeichnen Sie in der Normalansicht alle Stützgrößen, indem Sie die betreffende Größe markieren und mit den Wert übernehmen. ⇒ Ansicht | Nur Stützgrößen ⇒ Danach wechseln Sie zur Differenzansicht und geben die Sprungdifferenzen in X und Y ein. Hinweis: Sind die Sprungdifferenzen über den gesamten Größengang gleich, übernehmen Sie eine (gegenüber der Basisgröße) größere Größe als Stützgröße. Sofern Größe 38 die Basisgröße ist, übernehmen Sie Größe 40 mit und geben für die Größe 40 in der Normal- oder Differenzansicht die Sprungdifferenzen ein. Allgemeine Gradierregel Ist der Schalter Allgemeine Gradierregel gesetzt, dann gilt diese Gradierregel für alle Linien der Suchumgebung. Treffen zwei Linien in einer Ecke aufeinander, Zusätzliche Funktionen Die Funktionen im Sprungwert-Fenster in Bild 16-7 haben folgende Bedeutung: Datei |Speichern in Bibliothek... Speichert die Sprungwert-Tabelle in einer Bibliothek, sofern eine vorhanden ist (Abschnitt 16.9). Datei |Löschen aus Bibliothek... Löscht die Sprungwert-Tabelle aus der Bibliothek (Abschnitt 16.9). Datei |Drucken Druckt die einzelne Sprungwert-Tabelle in der aktiven Anzeigevariante. Eine Übersicht über alle Sprungwert-Tabellen kann über den Menüpunkt drucken ausgegeben werden. Datei |Schließen oder Schließt das Fenster. Bearbeiten | Gradierpunkt wird neuer Stapelpunkt Der markierte Gradierpunkt wird neuer Stapelpunkt des Sprungwertschnittes. Bearbeiten | Stützgrößen reduzieren (alle Gradierpunkte) Das Kennzeichen für Stützgröße wird automatisch für alle Größen entfernt, deren Werte sich durch Interpolation aus benachbarten Stützgrößen unverändert berechnen lassen. In einem Zwischenschritt kann der Anwender die bevorzugten Stützgrößen markieren, siehe Bild 16-12. Bild 16-11 dann muss dieser Schalter gesetzt sein. Der Schalter darf nicht gesetzt sein, wenn eine Regel nur für eine Bild 16-12 254 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bei konstanten Sprüngen bleiben die ausgewählten Größen als Stützgrößen erhalten. Es werden nur Stützgrößen gelöscht, die tatsächlich nicht für die Gradierung benötigt werden. Die Gradierung bleibt nach diesem Aufruf unverändert. Bearbeiten | Stützgrößen reduzieren (dieser Gradierpunkt) wie vor, jedoch nur für den markierten Gradierpunkt. Bearbeiten | X und Y nullen Alle Sprungwert-Vorgaben löschen. Nach diesem Aufruf wird der Gradierpunkt nicht gradiert, er bleibt beim Gradieren liegen. Bearbeiten | X bzw. Y nullen Die Sprungwert-Vorgaben der X- bzw. YKomponente löschen. Nach diesem Aufruf wird der Gradierpunkt nur noch in einer Komponente gradiert. Bearbeiten | Drehen/Spiegeln der Sprungwerte erlaubt Sobald vor dieser Option ein Häkchen gesetzt ist, können die Sprungwerte des markierten Gradierpunktes gedreht und gespiegelt werden. Dazu erscheint ein Fadenkreuz mit den Funktionen analog <F3>. Das Drehen und Spiegeln von Sprungwerten sollte nur von versierten Anwendern genutzt werden! Der Drehwinkel und das Spiegeln wird in der Sprungwert-Tabelle angezeigt. Die Gradierung ändert sich. Bearbeiten | Drehen/Spiegeln des gesamten Sprungwertschnittes erlaubt Sobald vor dieser Option ein Häkchen gesetzt ist, kann der Schnitt gedreht werden. Die Sprungwerttabellen werden aktualisiert, so dass sich der Schnitt unverändert gradiert. Bearbeiten | Gradierung eine Größe nach oben schieben Die Modellgröße und die Sprünge verschieben sich eine Größe nach oben. Die Kontur der größeren Größe wird die neue Basis für die Gradierpunktberechnung. Der Gradierstapel ändert sich bei ungleichmäßigem Sprungverlauf. Ansicht | mm oder Ansicht | 1/ 10mm Anzeige der Werte in Millimeter oder Zehntel Millimeter. Ansicht | Nur Stützgrößen Es werden nur Stützgrößen angezeigt. Ansicht | Zeige individuelle Größen Die in der Gradiertabelle eingetragenen individuellen Größen werden auf der Position der zugehörigen Standardmaßtabelle angezeigt. 16.4 Sprungwertschnitt speichern Vor Verlassen des Menüs Sprungwertschnitt ist der Sprungwertschnitt zu speichern. Folgende drei Varianten stehen dafür zur Verfügung. Menü Sprungwertschnitt digitalisieren Abnahme Gradierpunkte… setzen schleppen gruppieren +/-anzeigen Sprungwerte… bearbeiten übernehmen schleppen +/-Bemaßungen Bemaßungen setzen löschen drucken speichern… => Holen => Vorlage => Protokoll Probelauf gradieren stapeln Speichern mit => Protokoll Der Sprungwertschnitt wird in das aktive Teil übernommen. Das Ablegen dieses Schnittes ist damit ein Protokollschritt im Teil und entspricht dem Holen einer Sprungwert-Konstruktion. Wählen Sie diese Variante, wenn Sie mehrere Schnittteile neu digitalisieren. Öffnen Sie in diesem Fall in Grafis ein neues Modell, belegen die Teileliste bereits vorab mit den Bezeichnungen der zu digitalisierenden Schnittteile und digitalisieren die Teile. Auf diese Weise sind alle Schnittteile in einem Grafis-Modell gespeichert. Nach der Erprobung / Überprüfung kann jedes Teil über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten auch als Vorlage oder in die Holen-Liste abgelegt werden. Falls in ein Teil mehrere Sprungwertschnitte geholt wurden, erscheint am unteren Ende des Menüs eine Button-Leiste. Anklicken dieser Buttons wechselt zwischen den Sprungwertschnitten im Teil. Kapitel 16 Sprungwertgradieren 255 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Speichern mit => Vorlage Der Sprungwertschnitt wird im Verzeichnis für Vorlage-Schnitte \Grafis\[Verzeichnis des Konstruktionssystems]\SWERT oder in einem anderen Verzeichnis gespeichert. Sprungwertschnitt-Dateien haben die Erweiterung *.SWS. Die Sprungwerte dieser Vorlage-Schnitte können auf andere Sprungwertschnitte übertragen werden (siehe Abschnitt 16.7). Speichern Sie das Blazer-Seitenteil aus Abschnitt 16.3 als Vorlage unter \Grafis\[Verzeichnis des Konstruktionssystems]\SWERT\BLAZERST.SWS. Speichern mit => Holen Der Sprungwertschnitt wird als SprungwertKonstruktion in die Holen-Liste gespeichert. Speichern Sie einen Schnitt erst in der HolenListe, wenn er erprobt und freigegeben ist. Schrittfolge ⇒ Öffnen des Menüs Sprungwertschnitt für den zu speichernden Sprungwertschnitt, z.B. über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten ⇒ speichern: => Holen ⇒ Anklicken von oder und Eingabe einer geeigneten Bezeichnung ⇒ später: Bearbeiten der Holen-Liste, Gestalten einer Grafik zur Konstruktion und Hinterlegen von Textinformationen Speichern Sie das Blazer-Seitenteil aus Abschnitt 16.3 in der Holen-Liste. Nach Anklicken von =>Holen öffnet sich der Dialog Module einfügen (Bild 16-13). Nach OK wurde die Datei im Verzeichnis \Grafis\[Verzeichnis des Konstruktionssystems]\Prog angelegt. In der Holen-Liste befindet sich ein ‚Neuer Eintrag’ im Bereich der Konstruktionen des Konstruktionssystems. Der Eintrag kann umbenannt und gestaltet werden. 16.5 Sprungwertschnitt bearbeiten, Sprungwerte schleppen und übertragen Das Menü Sprungwertschnitt (siehe vorhergehende Seite) öffnet sich jeweils für Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln Sprungwertschnitt digitalisieren Je nach Auswahl sind bestimmte Funktionen abgegraut. Die einzelnen Menüfunktionen haben folgende Bedeutung. Digitalisieren und Abnahme Je nach Auswahl sind davon ein oder mehrere Funktionen anwählbar. Digitalisieren startet das Digitalisieren von Konturen oder Sprungwerten, siehe Abschnitt 16.1 bzw. 16.6. Abnahme startet die Abnahme eines Sprungwertschnittes vom aktiven Teil. Das aktive Teil kann sein • ein auf der Basis von Körpermaßen konstruierter Schnitt oder • ein Sprungwertschnitt mit oder ohne Modifikationen. Die Möglichkeiten dieser Funktion sind Gegenstand von Abschnitt 16.8. Gradierpunkte Die Rubrik Gradierpunkte enthält alle Funktionen zur Bearbeitung der Gradierpunkte. Gradierpunkte setzen öffnet das abgebildete Menü. Menü Gradierpunkte setzen automatisch konstruktiv Bild 16-13 Für das Eingeben einer freien Bezeichnung für die SWS-Datei klicken Sie auf und Sie können im Feld Einbinden als: die Datei-Bezeichnung eingeben. Alternativ kann durch Anklicken von eine vorbereitete Maske aufgerufen werden. Diese Oberfläche ist in Abschnitt 14.5 näher erläutert. Mit automatisch werden die Gradierpunkte automatisch gesetzt. Vorhandene Gradierpunkte werden nicht überschrieben und nicht gelöscht. Mit konstruktiv setzen Sie einzelne Gradierpunkte mit den bekannten Funktionen der Punktkonstruktion. 256 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die neuen Gradierpunkte sind rot gekennzeichnet, da deren Sprungwert-Tabellen noch unbelegt sind. Mit den Funktionen unter Sprungwert: werden den Gradierpunkten die Sprungwerte zugeordnet. Setzen Sie zusätzliche Gradierpunkte insbesondere auf Kurven, wenn die Kurvenform noch nicht wie gewünscht gradiert wird. Mit Gradierpunkte schleppen kann die Kontur in der Basisgröße bearbeitet werden. Aktivieren Sie schleppen. Das Fenster Grafis-Rastertool öffnet sich (Bild 16-14). Ist der Button Rasterwert gedrückt, dann werden die Gradierpunkte in den eingestellten Rasterschritten geschleppt. Menü Sprungwerte bearbeiten Sprungwerte… editieren schleppen Sprungwerte kopieren… 1=>1 (XY) 1=>1 (X) 1=>1 (Y) [spezial 1] spezial 1 setzen [spezial 2] spezial 2 setzen Sprungwerte kopieren… 2=>1 (linear) 2=>1 (kurvig) Kopieren erlaubt das Übertragen von Sprungwerten eines oder zweier Gradierpunkte auf einen anderen Gradierpunkt in den Varianten: Bild 16-14 Aktivieren Sie Rasterwert und ziehen einen Gradierpunkt mit gedrückter linker Maustaste. Sie verändern die Kontur „nach Augenmaß“. Grafis zeigt die Verschiebungen des Gradierpunktes in X- und YRichtung im Fenster Grafis-Rastertool an. Das Schleppen beenden Sie mit . Erst nach Bestätigung der Sicherheitsabfrage werden die Änderungen übernommen. Zu Ihrer Information registriert Grafis die Verschiebewerte im Mitteilungsfeld der SprungwertTabelle zum Gradierpunkt mit der Kennung % und dem Änderungsdatum, siehe Bild 16-14. Mit Gradierpunkte gruppieren können Gradierverbände gebildet werden. Diese sehr spezielle Gradieroption ist Gegenstand von Abschnitt 16.10. Stellen Sie auf +anzeigen, um die Nummern der Gradierpunkte anzuzeigen. Das Bildschirmbild kann mit Bearbeiten | Kopieren (Zwischenablage) oder mit den Funktionen im Menüpunkt drucken ausgegeben werden. Sprungwerte Sprungwerte bearbeiten öffnet das entsprechende Menü zum Bearbeiten der Sprungwert-Tabellen mit folgenden Möglichkeiten: Mit Sprungwerte editieren und Anklicken eines Gradierpunktes öffnet sich dessen SprungwertTabelle, siehe Abschnitt 16.3. • 1=>1 , • [spezial] und • 2=>1 . Die Varianten „1=>1“ unterscheiden sich wie folgt: 1=>1(XY) Die komplette Sprungwert-Tabelle wird kopiert. 1=>1(X) Nur die Werte der X-Komponente werden kopiert. 1=>1(Y) Nur die Werte der Y-Komponente werden kopiert. Zum „1=>1“-Kopieren aktivieren Sie eine der drei Kopiervarianten und klicken den Gradierpunkt an, dessen Sprungwerte kopiert werden sollen. Bewegen Sie den Kursor. Es erscheint ein Pfeil, mit dem Sie festlegen, auf welchen Gradierpunkt die Sprungwerte kopiert werden. Beenden Sie das Kopieren mit . Mit den Varianten „[spezial]“ werden die Gradierregeln eines Gradierpunktes auf einen anderen Punkt kopiert. Beim Kopieren kann beispielsweise die XKomponente gespiegelt werden (im Fall [Xspg Y ]). Im anderen Fall werden die Sprungwerte nicht überschrieben, sondern addiert. Doppelklick auf spezial setzen gestattet die Auswahl anderer Spezialvarianten, die nur von versierten Anwendern benutzt werden sollten. Kapitel 16 Sprungwertgradieren 257 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die Varianten „2=>1“ übertragen die Sprungwerte zweier Punkte auf einen dritten Punkt. Sie unterscheiden sich wie folgt: 2=>1(lin) 2=>1(kur) Die neuen Sprungwerte werden linear mit Bezug auf die direkte Verbindung beider Punkte berechnet. Verwenden Sie diese Variante, wenn die Punkte auf einer langgezogenen (gedachten) Verbindungslinie liegen. Die neuen Sprungwerte werden komponentenweise berechnet. Verwenden Sie diese Variante, wenn die Punkte auf einer ausgeformten (gedachten) Verbindungslinie liegen. Die Gradierregeln dieser Punkte..... Bemaßungen Mit Bemaßungen setzen können Sie eigene Bemaßungen an einen Sprungwertschnitt setzen. Beim Schleppen von Gradierpunkten oder beim Schleppen von Sprungwerten ändern sich diese eigenen Bemaßungen sofort mit. Das Setzen von Bemaßungen erfolgt analog dem Messen in Kapitel 7. Mit dem Schalter +/-Bemaßungen werden sie angezeigt oder ausgeblendet. Löschen Löschen öffnet ein eigenes Untermenü. Es gestattet das Löschen einzelner oder aller Punkte und Linien Menü Löschen Linien einzeln Punkte einzeln alle Punkte und Linien Gradierpunkte einzeln alle Gradierpunkte der Kontur. Gradierpunkte werden mit Gradierpunkte einzeln oder alle Gradierpunkte gelöscht. Das Löschen von Punkten und Linien der Kontur ist beim Ändern eines Sprungwertes nicht gestattet, da nachfolgende Konstruktionsschritte auf diese Objekte zurückgreifen könnten. ..... werden auf diesen Punkt übertragen. Bild 16-15 Zum „2=>1“-Kopieren aktivieren Sie eine der beiden Kopiervarianten und klicken nacheinander die Gradierpunkte an, dessen Sprungwerte kopiert werden sollen. Legen Sie mit dem Pfeil fest, welche Punkte neue Gradierregeln erhalten (Bild 16-15). Beenden Sie mit . Beachten Sie die Übung in diesem Abschnitt. Sprungwerte übernehmen öffnet das Menü zum Übernehmen der Sprungwerte von VorlageSchnitten, siehe Abschnitt 16.7. Sprungwerte schleppen und Anklicken eines Gradierpunktes öffnet wiederum das Fenster GrafisRastertool. Gleichzeitig werden alle Größen der Gradiertabelle gradiert. Die Kontur in den verschiedenen Größen kann jetzt direkt mit oder ohne Raster geschleppt werden. Achtung, diese Änderungen werden direkt in die Sprungwert-Tabelle zum aktiven Gradierpunkt übernommen! Ein anderer Gradierpunkt kann jederzeit durch Anklicken aktiviert werden. Das Schleppen der Sprungwerte wird mit beendet. Drucken Drucken öffnet das Untermenü mit folgenden Funktionen: Menü Drucken Sprungwert-Listen… drucken kopieren Sprungwert-Schnitt… drucken Sprungwert-Listen drucken startet den Ausdruck der Sprungwert-Tabellen aller Gradierpunkte. Die Liste enthält die Nummern der Gradierpunkte sowie deren absolute Sprungbeträge in den Stützgrößen. Sprungwert-Listen kopieren kopiert diese Liste in die Zwischenablage. Für eine formatierte Ansicht wählen Sie eine Proportionalschrift, z.B. CourierNew. 258 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Sprungwertschnitt drucken startet den Ausdruck des Sprungwertschnittes mit markierten Gradierpunkten. Sofern die Nummern der Gradierpunkte sichtbar sind (Menü Sprungwertschnitt: +anzeigen) werden sie auch ausgegeben. Probelauf / Gradieren / stapeln / speichern Diese Funktionen sind bereits bekannt. Gradieren startet in diesem Menü das Gradieren mit Sprungwerten. Das Speichern war Gegenstand von Abschnitt 16.4. Übung Aktivieren Sie in der Teileliste das gradierfähige Blazer-Seitenteil aus Abschnitt 16.3. Setzen Sie einen zusätzlichen Gradierpunkt auf der Armlochkurve. Kopieren Sie die Sprungwerte der benachbarten Gradierpunkte mit „2=>1“-Kopieren auf den neuen Gradierpunkt (Bild 16-15). Teilearbeit Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten Gradierpunkt setzen pick L Gradierpunkt auf der Armlochkurve setzen Sprungwerte bearbeiten kopieren 2=>1(linear) Gradierregel analog Bild 16-15 zuordnen. Klicken Sie zuerst den Ärmeleinsatzpunkt, dann den Punkt der Seitennaht und anschließend den neuen Gradierpunkt an. beendet das Kopieren gradieren Die Gradierung entspricht dem rechten Größenstapel in Bild 16-16. Die Kurvenform ist etwas flacher geworden. Sprungwerte bearbeiten kopieren 2=>1(kurvig) gleiche Schritte Die Gradierung entspricht dem linken Größenstapel in Bild 1616. Die Kurvenform ist etwas runder. beendet das Kopieren Schleppen Sie den Gradierpunkt in der Modellgröße 38 um ca. 2mm „nach links“, d.h. 2mm in negativer X-Richtung (Bild 16-17). gradieren Gradierpunkt um 2mm in negativer XRichtung schleppen: vorher nachher 38 46 Bild 16-17 Gradpunkt: schleppen Ziehen Sie den Gradierpunkt mit gedrückter linker Maustaste. Im Mitteilungsfenster wird der Verschiebebetrag angezeigt. Mit dem Schleppen des Gradierpunktes haben Sie die Kontur des Schnittes in der Basisgröße verändert. Grafis hat die Verschiebewerte des Gradierpunktes im Mitteilungsfeld der Sprungwert-Tabelle mit der Kennung % und dem Änderungsdatum (z.B.: %31-07-98 = -2.0 0.0) registriert. links: 2=>1(prop) kopiert Mitte: Gradierung vor dem Einfügen des Gradierpunktes rechts: 2=>1(lin) kopiert 38 34 Mit diesen Anfassern können die Sprungwerte der Größe 34 bzw. 46 geschleppt werden. 38 34 34 46 46 Bild 16-16 Bild 16-18 Kapitel 16 Sprungwertgradieren 259 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Schleppen Sie die Sprungwerte dieses Gradierpunktes. Achtung! Diese Änderungen werden ohne Sicherheitsabfrage übernommen. Sprungwert: schleppen Klicken Sie auf den Gradierpunkt, dessen Sprungwerte Sie schleppen möchten. Ziehen Sie die Anfasser gemäß Bild 16-18 mit gedrückter linker Maustaste. Im Mitteilungsfenster wird der Verschiebebetrag angezeigt. 16.6 Sprungwerte digitalisieren Ist der Schnitt als Nestzeichnung, d.h. als Stapel der benötigten Größen vorhanden, dann können die Sprungwerte digitalisiert werden. Die Nestzeichnung muss nur die Modellgröße und die Stützgrößen enthalten. Weitere Größen sind nicht zu digitalisieren, sie werden von Grafis automatisch interpoliert. Warum mehr Arbeit machen, als nötig! Schrittfolge ⇒ Digitalisieren der Schnittkontur in der Modellgröße (siehe Abschnitt 16.1) ⇒ Gradiertabelle über Extras | Gradiertabelle öffnen und die Größen der Nestzeichnung in systematischer Reihenfolge eintragen und aktivieren; Die Größe auf Position 01 ist die Größe der digitalisierten Kontur. Die Sprungwerte aller weiteren aktivierten Größen werden in dieser Reihenfolge digitalisiert. ⇒ sofern das Menü Sprungwertschnitt verlassen wurde: • Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten • digitalisieren • Eingabetransformation und Maßstabsfaktor bestimmen ⇒ [Sprungwerte EIN/AUS] auf der Menü-Schablone anklicken ⇒ die Sprungwerte aller Gradierpunkte digitalisieren, jeweils mit: • Gradierpunkt anklicken, ggf. nach dem Bildschirm orientieren. Es genügt, in der Nähe zu klicken. • Positionen des Punktes in den anderen Größen digitalisieren. Die zu digitalisierende Größe wird auf der Menüleiste angezeigt. Die angezeigte Reihenfolge muss genau eingehalten werden. • Nach dem Digitalisieren der letzten Größe gibt der Rechner ein akustisches Zeichen. ⇒ Beenden mit [Sprungwerte EIN/AUS] auf der Menü-Schablone ⇒ ggf. Nach-Digitalisieren von Linien, Punkten oder Sprungwerten ⇒ Beenden mit [Digitalisieren verlassen] auf der Schablone oder ⇒ Bearbeiten des Sprungwertschnittes ⇒ Speichern des Sprungwertschnittes im Protokoll, als Vorlage oder in der Holen-Liste. Nach dem Verlassen des Digitalisiermodus testen Sie den Arbeitsstand mit Probelauf und gradieren aus dem Menü Sprungwertschnitt. Sofern Fehler auftreten, können Linien, Punkte und Sprungwerte nochmals digitalisiert werden. Übung Bild 16-19 ist eine Nestzeichnung des BlazerSeitenteiles (Übung in Abschnitt 16.1) in den Größen 34, 38 und 46. Zur besseren Übersicht sind die Größen nicht wie üblich gestapelt, sondern versetzt angeordnet. Die Sprungwerte des BlazerSeitenteiles sollen digitalisiert werden. Befestigen Sie eine Kopie der Nestzeichnung auf dem Digitablett. Digitalisieren Sie zunächst die Kontur in Größe 38, siehe Abschnitt 16.1. Nach dem Digitalisieren der Kontur folgt das Digitalisieren der Sprungwerte. Die folgenden Schritte beziehen sich auf Bild 16-20. <Zoomen alles> [Sprungwerte EIN/AUS] Im Menü erscheinen unter Sprungwerte die Größen 38, 34 und 46. Falls andere Größen oder eine andere Reihenfolge erscheinen, müssen Sie die Einträge in der Gradiertabelle ändern. Verlassen Sie in diesem Fall den Digitalisiermodus, jedoch nicht das Menü Sprungwertschnitt und bearbeiten über Extras | Gradiertabelle die Gradiertabelle. Nach digitalisieren befinden Sie sich wieder im Digitalisiermodus. Sofern die Vorlage auf dem Digitalisiertablett nicht verändert wurde, setzen Sie sofort mit dem Digitalisieren der Sprungwerte fort. 260 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 46 38 34 Bild 16-19 Kapitel 16 Sprungwertgradieren 261 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 6 3 46 4 5 1 2 38 34 Falls Sprungwerte falsch digitalisiert wurden, kann der Gradierstapel schlecht aussehen. Analysieren Sie zunächst, welche Punkte nicht korrekt gradiert werden. Gegebenenfalls deaktivieren Sie in der Gradiertabelle die Größe 46, so dass nur die Größen 34 und 38 dargestellt werden. Digitalisieren Sie Sprungwerte nach. Beim Digitalisieren der Sprungwerte müssen die Größen 38, 34 und 46 wieder aktiv sein. Im nächsten Schritt ist die Kurvenform in den gradierten Größen zu prüfen. Die Form der Teilungsnaht in Größe 46 entspricht noch nicht der Vorlage. Zur Korrektur von Kurvenformen setzen Sie einen oder mehrere zusätzliche Gradierpunkte und digitalisieren die zugehörigen Sprungwerte. Gradpunkt: setzen pick L setzen Sie die zusätzlichen Gradierpunkte P1 und P4 (Bild 16-21) 5 4 6 Bild 16-20 Dem Punkt P1 in Größe 38 entsprechen die Punkte P2 in Größe 34 und P3 in Größe 46. Die Sprungwerte für diesen Punkt werden wie folgt digitalisiert: P1 mit <digitalisieren> in der Nähe digitalisieren P2 mit <digitalisieren> genau digitalisieren P3 mit <digitalisieren> genau digitalisieren Nach P3 hat der Rechner ein akustisches Zeichen gegeben. Es bedeutet: Das SprungwertDigitalisieren für diesen Gradierpunkt ist beendet. Der Gradierpunkt ist jetzt grün gekennzeichnet und mit Sprungwerten belegt. Es kann mit einem anderen Gradierpunkt fortgesetzt werden. Setzen Sie mit dem noch rot gekennzeichneten Gradierpunkt P4 fort. P4 mit <digitalisieren> in der Nähe digitalisieren P5 mit <digitalisieren> genau digitalisieren P6 mit <digitalisieren> genau digitalisieren Falls während dieser Schritte ein Fehler unterlief, digitalisieren Sie bis zum Signalton (oder betätigen die Lupentaste Nr. 4) und digitalisieren die Sprungwerte erneut. Digitalisieren Sie die Sprungwerte für die Gradierpunkte bis alle Punkte grün gekennzeichnet sind. Verlassen Sie den Digitalisiermodus mit [Digitalisieren verlassen] auf der Menü-Schablone und testen die Gradierung mit Probelauf und gradieren. 2 1 3 46 38 34 Bild 16-21 Markieren Sie die zusätzlichen Gradierpunkte auch auf der Vorlage in den Größen der Nestzeichnung. Digitalisieren Sie die Sprungwerte der neuen Gradierpunkte. P1 mit <digitalisieren> in der Nähe digitalisieren P2 mit <digitalisieren> genau digitalisieren P3 mit <digitalisieren> genau digitalisieren Nach P3 hat der Rechner ein akustisches Zeichen gegeben. Setzen Sie analog mit P4 fort, verlassen 262 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 anschließend den Digitalisiermodus mit [ Digitalisieren verlassen ] auf der Menü-Schablone und testen erneut. Setzen Sie zusätzliche Gradierpunkte, bis Sie mit dem Gradierergebnis einverstanden sind und legen den Sprungwertschnitt anschließend ab (siehe Abschnitt 16.4). 16.7 Sprungwerte übernehmen Sprungwerte von einem anderen Grafis-Teil übernehmen Sprungwerte können von einem anderen Teil des Grafis-Modells sehr nutzerfreundlich auf den aktiven Sprungwertschnitt übertragen werden. Voraussetzung dafür ist, dass das benötigte Teil sichtbar und gradiert im Hintergrund liegt, siehe Bild 16-22. gradiertes aktiver Grafis-Teil Sprungwertschnitt Nach der Installation von Grafis sind zunächst keine Vorlage-Schnitte vorhanden. Vorlage-Schnitte werden durch speichern => Vorlage aus dem Menü Sprungwertschnitt erzeugt. Das Speichern eines Sprungwertschnittes als Vorlage ist über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten oder Sprungwert | Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln (siehe Abschnitt 16.8) möglich. Anklicken von übernehmen im Menü Sprungwertschnitt öffnet das abgebildete Menü mit folgenden Funktionen. Menü Sprungwerte übernehmen Sprungwerte editieren Vorlage… holen ausblenden koordinieren bewegen Drehwinkel Sprungwerte kopieren… 1=>1 (XY) 1=>1 (X) 1=>1 (Y) einzeln geführt Bild 16-22 Direkt im Menü Sprungwertschnitt führen Sie den Kursor über das gradierte Grafis-Teil. Die Sprungwerte werden in Form kleiner Punkte visualisiert. Klicken Sie einen Punkt oder eine Linie im gradierten Grafis-Teil an und führen anschließend den Kursor zum aktiven Sprungwertschnitt. Im aktiven Sprungwertschnitt klicken Sie den zugehörigen Gradierpunkt an. Diesem Gradierpunkt wurden jetzt die Sprungwerte zugeordnet. Mit gradieren in der Menüleiste lassen Sie sich den aktuellen Zustand anzeigen. Sprungwerte von einem gespeicherten Vorlage-Schnitt übernehmen Mit Sprungwerte übernehmen im Menü Sprungwertschnitt werden Sprungwerte von einem gespeicherten Vorlage-Schnitt übernommen. Nutzen Sie diese Möglichkeit, wenn ein Schnitt nur in der Modellgröße vorliegt. Digitalisieren Sie den Schnitt in der Modellgröße und übernehmen die Sprungwerte anschließend von einem vorhandenen, bewährten Sprungwertschnitt. Sprungwerttabellen +/- identische anzeigen +/- X-Komponente +/- Y-Komponente Sprungwerte editieren öffnet die SprungwertTabelle des noch anzuklickenden Gradierpunktes, siehe Abschnitt 16.3. Funktionengruppe Vorlage Die Funktionen unter Vorlage dienen zur Vorbereitung der Vorlage für die Sprungwert-Übernahme. Zuerst ist die Vorlage zu holen. Wählen Sie eine bewährte, als Sprungwertschnitt (*.SWS) gespeicherte Vorlage. Die Vorlage erscheint mit gestrichelten Linien. Gleichzeitig fordert Sie Grafis auf, beide Schnitte zueinander zu koordinieren. Das koordinieren (nachfolgend erläutert) ist bereits aktiv. Zum Holen einer anderen Vorlage müssen Sie die aktive Vorlage zuerst ausblenden. Anschließend kann eine neue Vorlage geholt werden. Es ist mög- Kapitel 16 Sprungwertgradieren 263 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 lich, die Sprungwerte aus mehreren Vorlagen zu übernehmen. Mit koordinieren legen Sie fest, welche Gradierpunkte identische Gradierwerte haben. Zuerst ist der Punkt der Vorlage zu bestimmen; danach der Punkt im aktiven Sprungwertschnitt. Bewegen gestattet, die Vorlage zu verschieben, zu drehen oder zu spiegeln. Die Handhabung entspricht der <F3>-Funktion. Beim Drehen und Spiegeln der Vorlage werden auch deren Sprungwerte aktualisiert. Drehen und Spiegeln Sie daher, bevor Sie mit dem Kopieren der Sprungwerte beginnen. Der Drehwinkel der Vorlage wird angezeigt. Für sehr kleine Drehungen ziehen Sie weiter vom Kreismittelpunkt entfernt. Eine Verschiebung hat auf die Sprungwerte keinen Einfluss. Nachdem die Vorlage ausgerichtet und geeignet positioniert ist, beginnt das Kopieren der Sprungwerte mit den Funktionen unter kopieren. aktiver Sprungwertschnitt Vorlage Funktionengruppe kopieren Mit den Funktionen unter kopieren erfolgt die Übernahme der Sprungwerte von der Vorlage auf den aktiven Sprungwertschnitt. Die Kopiervarianten wurden bereits in Abschnitt 16.5 beschrieben. Für die Kopiervarianten „1=>1“ kann das Kopieren entweder einzeln oder geführt erfolgen. Im Fall geführt sind die Gradierpunkte des aktiven Sprungwertschnittes nacheinander der Anfangspunkt des Fadens, der mit dem entsprechenden Gradierpunkt der Vorlage zu verbinden ist. Die Gradierpunkte werden in der Reihenfolge ihrer Nummerierung abgearbeitet. Eine Zuweisung wird mit übersprungen. Aktivieren von einzeln beendet das geführte Übernehmen. Anzeigeoptionen In der Schalterstellung +identische anzeigen werden Gradierpunkte mit identischen Sprungwerten durch gestrichelte Linien miteinander verbunden. Es werden miteinander verbunden: +X-Komponente und +Y-Komponente: identische Sprungwert-Tabellen +X-Komponente und -Y-Komponente: Sprungwert-Tabellen mit identischen X-Komponenten -X-Komponente und +Y-Komponente: Sprungwert-Tabellen mit identischen Y-Komponenten Übung Erstellen Sie sich ein Blazer-Seitenteil ähnlich Bild 16-23, beispielsweise durch Zeichnen und Digitalisieren der Kontur. Übernehmen Sie die Sprungwer- Bild 16-23 te von der in Abschnitt 16.4 gespeicherten Vorlage BLAZERST.SWS. Bearbeiten Sie den digitalisierten Schnitt im Menü Sprungwertschnitt wie folgt. Sprungwerte übernehmen holen BLAZERST.SWS öffnen Das vorbereitete Blazer-Seitenteil erscheint gestrichelt. koordinieren in beiden Schnitten die Eckpunkte Armloch/ Seitennaht anklicken bewegen die Vorlage versetzen und drehen; die Drehung wieder auf 0 zurücksetzen geführt kopieren 1=>1 (XY) Alle Gradierpunkte geführt zuordnen; ggf. überspringen eines Punktes mit und Nacharbeiten mit einzeln gradieren Die Gradierung entspricht dem Größenstapel in Bild 16-24 (Größen 34, 38 und 46). Falls ein Gradierpunkt fehlerhaft gradiert wird, wählen Sie erneut Sprungwert: übernehmen. Die Einstellungen für das Übernehmen bleiben bis zum Verlassen des Menüs Sprungwertschnitt bestehen. Bei Bedarf ist der Schnitt mit den in Abschnitt 16.5 erläuterten Funktionen weiter zu bearbeiten. 264 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 ⇒ Abnahme, Lassen Sie die Gradierpunkte zunächst ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ automatisch setzen. Grafis nimmt danach die Sprungwerte dieser Gradierpunkte für alle aktivierten Größen der Gradiertabelle ab. gradieren, der Schnitt wird jetzt als Sprungwertschnitt gradiert. Der Schnitt muss identisch mit dem ursprünglichen Konstruktionsschnitt sein. Insbesondere bei Kurven treten Abweichungen auf, die durch Setzen zusätzlicher Gradierpunkte mit Gradierpunkt: setzen und erneuter Abnahme zu beheben sind. Die Gradierpunkte müssen nicht nochmals gesetzt werden. Klicken Sie abwechselnd auf Abnahme und auf gradieren. Wenn keine Abweichungen erkennbar sind, kann der Sprungwertschnitt gespeichert werden. ggf. überarbeiten des Sprungwertschnittes gemäß Abschnitt 16.5 Speichern des Schnittes gemäß Abschnitt 16.4 Beenden mit . Testen Sie das Abnehmen, indem Sie die Produktionsteile oder bestimmte Entwicklungsstufen eines Modells als Sprungwertschnitt speichern. Vom konstruierten Blazer-Mittelteil in Bild 16-26 wurden die Sprungwerte der Stützgrößen 34, 38 und 46 mit automatisch gesetzten Gradierpunkten abgenom- Bild 16-24 Diese Abweichungen zwischen Konstruktions- und Sprungwertschnitt werden mit zusätzlichen Gradierpunkten korrigiert. 16.8 Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln Jedes Grafis-Teil kann in einen Sprungwertschnitt umgewandelt werden. Das gilt sowohl für reine Konstruktionsschnitte als auch für Sprungwertschnitte, die mit den Grafis-Konstruktionsfunktionen weiter bearbeitet wurden. Das Umwandeln des Teiles in einen Sprungwertschnitt, auch „Abnahme“ eines Sprungwertschnittes, ist beispielsweise interessant für: • das Herauslösen von einem oder mehreren Teilen aus einer Vererbungslinie zwecks Weiterverwendung in einem anderen Modell oder • das Übertragen einer bewährten, konstruierten Gradierung auf einen Schnitt, der nur in der Modellgröße vorliegt. Schrittfolge ⇒ Teil aktivieren, das in einen Sprungwertschnitt umgewandelt werden soll; ⇒ auf die erste Position der Gradiertabelle die Basisgröße eintragen, auf die folgenden Positionen der Gradiertabelle alle Größen eintragen und aktivieren, deren Sprungwerte abzunehmen sind; ⇒ Sprungwert | Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln Bild 16-25 Kapitel 16 Sprungwertgradieren 265 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 schnittes übereinander. An den markierten Linien treten Abweichungen auf. Nach dem Setzen zusätzlicher Gradierpunkte mit Gradpunkte setzen und konstruktiv gemäß Bild 16-26 und erneuter Abnahme sind die Stapel von konstruiertem Schnitt und Sprungwertschnitt identisch (Bild 16-27). zusätzliche Gradierpunkte Prüfen Sie vor der Abnahme, ob Knipse oder andere Symbole besser durch Punkte ersetzt werden. Ein Knips erhält beispielsweise zwei Gradierpunkte. Die Modellgröße und alle Stützgrößen müssen in der Gradiertabelle eingetragen und aktiv sein. Gehen Sie dann entsprechend der Schrittfolge vor und speichern die Schnitte sowohl in der Holen-Liste als auch als Vorlage-Sprungwertschnitt. 16.9 Sprungwert-Bibliothek anlegen, nutzen und ändern Bild 16-26 men. In Bild 16-25 liegen die Stapel des konstruierten Schnittes und des abgenommenen SprungwertKonstruktions- und Sprungwertschnitt nach der Korrektur: Eine Sprungwert-Bibliothek ist eine Sammlung von Sprungwert-Tabellen. Die Nutzung mehrerer Bibliotheken ist möglich. Die einzelnen SprungwertTabellen können eigene Bezeichner erhalten. Eine Bibliothek wird im Dateiformat für Sprungwertschnitte (*.SWS) gespeichert. Dieser Abschnitt gliedert sich in die Themen: • Sprungwert-Bibliothek anlegen • Sprungwerte aus der Bibliothek zuordnen • Sprungwert-Bibliothek ändern. Sprungwert-Bibliothek anlegen Eine Sprungwert-Bibliothek kann von vorhandenen Schnitten abgenommen oder durch Eingabe der Werte angelegt werden. Zunächst wird die erste Variante erläutert. Schrittfolge ⇒ ein Teil mit allen gradierfähigen Schnittteilen zusammenstellen, ⇒ Stützgrößen in die Gradiertabelle eintragen und aktivieren, ⇒ Sprungwert | Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln ⇒ Gradierpunkte, deren Sprungwert-Tabellen in die Bibliothek übernommen werden sollen, manuell setzen ⇒ Abnahme ⇒ ggf. weitere Gradierpunkte setzen und Abnahme ⇒ mit in das Menü Sprungwertschnitt zurückkehren ⇒ Sprungwert-Tabellen im Feld Nr. mit einer Zahl zwischen 1 und 999 beschriften. Diese Zahl erscheint später in der Bibliothek. ⇒ Sprungwertschnitt mit speichern => Vorlage unter \Grafis\[Konstruktionssystem]\SWERT\ LIBRARY\[Bezeichnung der Bibliothek].SWS speichern. Bild 16-27 266 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Sprungwert-Bibliothek. Führen Sie bei der Bezeichnungsweise Ihre eigene Systematik ein. Beachten Sie, dass die Gradierregeln in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt werden. Vergeben Sie für alle Gradierpunkte eine Bezeichnung. Speichern Sie anschließend den Sprungwertschnitt mit speichern: => Vorlage unter \Grafis\[Konstruktionssystem]\SWERT\ LIBRARY\ BLAZER.SWS. Die Sprungwert-Bibliothek ist angelegt. Sofern Sie eine leere Bibliothek benötigen, in die später erst Sprungwerte zu speichern sind, gilt folgende Schrittfolge: Bild 16-28 Erstellen Sie sich ein Grafis-Teil mit allen interessierenden Schnittteilen siehe Bild 16-28. Aktivieren Sie in der Gradiertabelle die Stützgrößen (hier: 38, 34, 46) und starten Gradierung | Gradieren alle Teile. Öffnen Sie anschließend über Sprungwert | Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln das Menü Sprungwertschnitt und setzen mit Gradpunkte setzen die Gradierpunkte, deren Sprungwert-Tabellen in die Bibliothek übernommen werden sollen. Es müssen nicht alle Gradierpunkte gesetzt werden! Danach klicken Sie auf Abnahme. Die SprungwertTabellen zu den Gradierpunkten wurden berechnet. Klicken Sie einen Gradierpunkt an. Es öffnet sich das Fenster mit der Sprungwert-Tabelle (Bild 16-29). Doppelklicken Sie auf das Mitteilungsfeld am unteren Ende der Tabelle. Geben Sie in das Feld Nr. eine Nummer zwischen 0 und 999 als Kennung für die Gradierregel ein. Diese Nummer erscheint jeweils mit ‚#’ gekennzeichnet als Nummer am Punkt (bei +anzeigen), im Kommentarfeld und später in der Eingabe Bild 16-29 Schrittfolge für eine leere Bibliothek ⇒ leeres Teil aktivieren, ⇒ Basisgröße in die Gradiertabelle eintragen, ⇒ Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren ⇒ Gradpunkte setzen ⇒ konstrukt. ⇒ Punkt auf X&Y mit X=Y=0 ⇒ mit in das Menü Sprungwertschnitt zurückkehren ⇒ Sprungwertschnitt mit speichern => Vorlage unter \Grafis\[Konstruktionssystem]\SWERT\ LIBRARY\[Bezeichnung der Bibliothek].SWS speichern Sprungwert-Bibliothek nutzen Sprungwert-Biblotheken werden im Menü Sprungwertschnitt über den Menüpunkt Sprungwerte bearbeiten geöffnet und wie folgt genutzt. Schrittfolge ⇒ im Menü Sprungwertschnitt den Menüpunkt Sprungwerte bearbeiten anklicken, ⇒ gewünschte Sprungwert-Bibliothek auswählen (Bild 16-30), ⇒ gewünschte Gradierregel einmal anklicken und danach den Gradierpunkt anklicken, dem die Gradierregel zuzuordnen ist; Digitalisieren Sie einen Schnitt ohne Sprungwerte. Bearbeiten Sie diesen Schnitt im Menü Sprungwertschnitt (ggf. Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten). Öffnen Sie das Menü Sprungwerte bearbeiten (Bild 16-30). Es stehen alle aus Abschnitt 16.5 bekannten Funktionen zur Verfügung. Wählen Sie im Feld unter schleppen die gewünschte SprungwertBibliothek, indem Sie dieses Feld anklicken und in der Liste darunter eine der vorhandenen Bibliotheken auswählen. Die gewählte Bibliothek wird in das Feld unter schleppen eingetragen. Die Liste unter dem Feld mit der Bezeichnung der Bibliothek enthält jetzt die Gradierregeln. Scrollen Sie diese Liste, indem Sie auf die Trennlinien oberhalb und unterhalb der Liste klicken. Klicken Sie eine Gradierregel an und bewegen ohne gedrückte Maustaste den Kursor zum Schnitt. Zu Ihrer Unterstützung erscheint ein Pfeil zum jeweils nächstliegenden Gra- Kapitel 16 Sprungwertgradieren 267 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 dierpunkt. Klicken Sie den Gradierpunkt an, dem diese Gradierregel zuzuordnen ist. Das Zuordnen kann mit den drei Kopiervarianten 1=>1 erfolgen, wobei die Variante 1=>1 (XY) voreingestellt ist. Geöffnete Sprungwert-Bibliothek Klicken Sie hier, um eine andere Bibliothek auszuwählen. Auswahlliste Wählen Sie hier die gewünschte Bibliothek bzw. Gradierregel. SprungwertBibliothek ändern Zur geöffneten Sprungwert-Bibliothek können neue Gradierregeln wie folgt hinzugefügt werden. Schrittfolge ⇒ im Menü Sprungwertschnitt den Menüpunkt Sprungwerte bearbeiten anklicken, ⇒ gewünschte Sprungwert-Bibliothek auswählen, ⇒ Ändern einer Gradierregel: Doppelklick auf die Gradierregel in der rechten Menüleiste, Gradierregel ändern und mit beenden ⇒ Hinzufügen einer Gradierregel: editieren aktivieren und Doppelklick auf eine ähnliche Gradierregel in der rechten Menüleiste, Gradierregel ändern, im Feld Nr… beschriften und mit Datei | Speichern in Bibliothek in der Bibliothek speichern. Schließen der Sprungwert-Tabelle mit , dabei die Änderungen nicht nochmals übernehmen, sonst wird die als Vorlage gewählte Gradierregel überschrieben. ⇒ Löschen einer Gradierregel: Doppelklick auf die Gradierregel in der rechten Menüleiste und Datei | Löschen aus Bibliothek. Ändern Sie die Bibliothek gemäß der Schrittfolge. Die Änderungen werden sofort in die Bibliothek übernommen. 16.10 Gradierpunkte gruppieren Das Gruppieren von Gradierpunkten ist eine leistungsfähige, anspruchsvolle Funktion. Sie wird in diesem Abschnitt kurz an einem einfachen Beispiel erläutert. Sie kann in weit größerem Umfang genutzt werden, als hier beschrieben. Mit der Funktion gruppieren kann angewiesen werden, dass ein Gradierpunkt mit Bezug zu einem anderen Gradierpunkt gradiert wird. Die bisher behandelten Sprungwert-Tabellen beziehen sich auf Scrollen der Auswahlliste Bild 16-30 die Schnittkontur in der Basisgröße. Durch gruppieren und zuordnen wird dieser Bezug aufgelöst und die Gradierung in Bezug zu einem Gradierpunkt hergestellt. Einem Gradierpunkt können mehrere Gradierpunkte zugeordnet werden. Der Gradierpunkt, dem andere Gradierpunkte zugeordnet sind, ist mit einem gestrichelten Kreis gekennzeichnet. Ein Gradierpunkt, dem andere Gradierpunkte zugeordnet wurden, kann wiederum einem Gradierpunkt zugeordnet werden (Kette von Gradierverbänden). Menü Gradierpunkte gruppieren Sprungwerte editieren Gradierpunkt neutral… zuordnen lösen 268 Kapitel 16 Sprungwertgradieren ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die Varianten Gruppieren neutral oder additiv Gradierpunkte können neutral oder additiv gruppiert werden: Die Variante Gradierpunkt additiv verwenden Sie, wenn die Gradierregel für einen neuen Punkt in Bezug auf einen vorhandenen Punkt einzustellen ist. Beispiel Bild 16-31 zeigt ein Vorderteil mit Bohrlöchern für eine aufgesetzte Patte. Die Patte hat in allen Größen die gleiche Abmessung. Der Größenstapel in Bild 16-31 ist an P1 gestapelt. Die Sprungwert-Tabelle von P2 zeigt Bild 16-32. Der Gradierpunkt P2 wird mit den folgenden Schritten dem Gradierpunkt P1 zugeordnet und in Bezug zu P1 gradiert. Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten Gradierpunkte gruppieren Gradierpunkt neutral zuordnen P2 ist P1 gemäß Bild 16-33 zuzuordnen. Bohrlöcher P1 P2 P1 Bild 16-31 Im Fall Gradierpunkt neutral werden die Sprungwerte des Gradierpunktes so umgerechnet, dass er wie bisher ohne Veränderung gradiert wird. Im Fall Gradierpunkt additiv bleibt die SprungwertTabelle unverändert. Es ändert sich nur, worauf sich die Sprungwerte beziehen. Diese Variante ist zunächst nicht sichtbar, da sie eher selten benötigt wird. Die Freischaltung der Variante additiv erfolgt in der Grafis.ini, Rubrik [OPTIONS] mit dem Schalter GRD_GRP_ADD=1. Gradierpunkt neutral zuordnen und anschließendes Gradierpunkt neutral lösen stellt den ursprünglichen Zustand wieder her. Gleiches gilt für die Variante additiv. P2 Bild 16-33 editieren Die Sprungwert-Tabelle für P2 nach der Zuordnung zeigt Bild 16-34. Die Position von P2 ändert sich in Bezug zu P1 über die Größen nicht. Alle Sprungwerte sind Null. Bild 16-34 Bild 16-32 Den Fall Gradierpunkt neutral sollten Sie verwenden, wenn ein Gradierpunkt bereits korrekt gradiert wird und nur seine Gradierung bezogen auf einen anderen Punkt neu eingestellt / überprüft werden soll. Siehe auch das folgende Beispiel (Bilder 16-31 und 16-36). Die Sprungwerte für das Bohrloch P2 sind jetzt so zu ändern, dass die Tasche in den Größen 34 und 36 gleich 5mm schmaler und ab Größe 44 gleich 10mm breiter ist. In den Größen 38 bis 42 soll sie unverändert gradiert werden. Die SprungwertTabelle von P2 muss dafür nur gemäß Bild 16-35 geändert werden. Kapitel 16 Sprungwertgradieren 269 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bild 16-35 Das Ergebnis nach Gradieren und Stapeln des Schnittes an P1 zeigt Bild 16-36. P2 P1 Bild 16-36 Lösen Sie jetzt den Gradierverband mit Sprungwert | Sprungwert bearbeiten Gradierpunkte gruppieren Gradierpunkt neutral lösen Zum Lösen klicken Sie den Punkt an, der einem anderen Punkt zugeordnet wurde, in diesem Fall ist P2 anzuklicken. editieren Die Sprungwert-Tabelle wurde umgerechnet auf den Bezug zur Schnittkontur (Bild 16-37). Die Gradierung des Schnittes entspricht unverändert Bild 16-36. Bild 16-37 Verwenden Sie additiv, wenn Sie einen Gradierpunkt neu gesetzt haben und ihn in Bezug zu einem vorhandenen Gradierpunkt gradieren wollen. Sofern am Bohrloch P2 zunächst noch kein Gradierpunkt gesetzt war, können Sie das Ergebnis gemäß Bild 1636 wie folgt erreichen. Sprungwert | Sprungwert bearbeiten Gradierpunkte setzen konstruktiv Den Mittelpunkt des Bohrloches anklicken. Gradierpunkte gruppieren Gradierpunkt additiv zuordnen P2 ist P1 gemäß Bild 16-31 zuzuordnen. editieren Die Sprungwerte für P2 nach der Zuordnung sind weiterhin Null (Bild 1634). Ändern Sie die Sprungwerte gemäß Bild 16-35. gradieren Ergebnis siehe Bild 16-36 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Inhalt 17.1 Der schnellste Weg zum Schnittbild ............ 272 17.2 Vorbereitungen im Programm GrafisKonstruktion ................................................ 272 17.3 Struktur des Grafis - Schnittbildes................ 273 17.4 Produktionsmodell erstellen ........................ 274 17.5 Schnittbildinformation bearbeiten................ 277 17.6 Schnittbild legen ........................................... 280 17.7 Schnittbild legen: Funktionen der Menüleiste.................................................... 283 17.8 Zusätzliche Funktionen in den Pull-DownMenüs Schnittbild und Ansicht ...................... 286 17.9 Schnittbild plotten ........................................ 286 ______________________ Seit Version 8 gehört zu Grafis auch das Programm Grafis - Schnittbild, das industrielle Anforderungen erfüllt. Es wird als eigenständige Anwendung gestartet und kann parallel zur Anwendung Grafis - Konstruktion geöffnet sein. Das Grafis - Schnittbild kann in verschiedenen Stufen in der Industrie, im Handwerk und in der Lehre genutzt werden. Es gestattet unter anderem: • das Auslegen aller Produktionsschnittteile des aktuellen Modells, • das Kombinieren von Teilen verschiedener Modelle in einem Schnittbild, auch übergreifend über Maßsysteme, • das Gruppieren von Teilen, • offenes und gedoppeltes Legen, • das Übernehmen optimierter Schnittbilder auf neu zu erstellende, • das Bilden von Fixiergruppen und vieles andere. Technische Parameter wie Materialart, Fadenlauf, Anzahl der Teile je Modell und Rapportmarkierungen werden berücksichtigt, ebenso wie Legeparameter für Abstände (global, teilespezifisch, richtungsabhängig), Einlaufwerte, Materialfehler. Während des Legens können die Teile auch gedreht und gespiegelt werden. Gegenstand dieses Kapitels sind die Basisfunktionen zum Legen eines Schnittbildes aus einem oder mehreren Modellen. Alle anderen Anwendungsmöglichkeiten folgen in Kapitel 18. 272 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 17.1 Der schnellste Weg zum Schnittbild Für industrielle Anwendungen bietet das Schnittbild eine Fülle an Lege- und Verwaltungsoptionen, die vor dem eigentlichen Legen einzutragen sind. Nicht jeder Anwender benötigt alle Optionen. Daher sollen zunächst die Schritte erläutert werden, die mindestens abgearbeitet werden müssen. Hinweis: Sofern Sie kein geeignetes Modell mit Schnittteilen zur Hand haben, können Sie sich wie folgt behelfen. Öffnen Sie im Maßsystem Optimass (BASIS_D) ein neues Modell. Holen Sie in Teil 001 und in Teil 002 die „Unisex-Grundkonstruktion“. In Teil 001 löschen Sie alle Punkte und Linien des Rückenteils und benennen es als Vorderteil. Teil 002 wird das Rückenteil, indem alle Punkte und Linien des Vorderteiles gelöscht werden. Damit liegen zwei Teile mit geschlossener Umfangskontur vor. Setzen Sie nun mit dem Schritt „Teileparameter setzen“ fort. Schritte in Grafis-Konstruktion ⇒ Erstellen der Produktionsschnittteile mit geschlossener Umfangskontur, ggf. Fadenlauf setzen ⇒ Teileparameter setzen; mindestens: Attribut Schnittteil, Materialart (z.B. „O Oberstoff“), Anzahl des Teiles je Modell (z.B. 1x normal, 1x gespiegelt) ⇒ Alle auszulegenden Größen in die Gradiertabelle eintragen und alle Teile gradieren. ⇒ Modell speichern ⇒ Schnittbild starten über Datei | Schnittbildlegung starten oder über das Icon „Schnittbild“ auf dem Desktop Schritte in Grafis-Schnittbild ⇒ Über Produktionsmodell | Öffnen das vorbereitete Modell (der Version 8 oder höher) öffnen. Grafis bietet Ihnen an, das Modell in ein Produktionsmodell umzuwandeln, was Sie in der Regel bestätigen sollten. Erläuterungen dazu folgen in Abschnitt 17.4. ⇒ ggf. Prüfen oder Verändern der Teileparameter über Produktionsmodell | Teilearbeit ⇒ über Schnittbildinformation | Material die Karteikarte Material öffnen ⇒ Stoffbreite eintragen, z.B. 1500 (Angabe in mm) ⇒ Materialtyp auswählen, z.B. „O Oberstoff“ ⇒ Button Weiter zur Karteikarte Teile ⇒ Optional: Ein oder mehrere Teile wählen und Sicherheitsabstände (Rubrik Abstände) eintragen sowie Dreh-/Spiegelerlaubnisse (Rubrik Erlaubt sind) erteilen. ⇒ Button Weiter zur Karteikarte Größen ⇒ Eine Größe anklicken und unter Anzahl ändern einstellen, wie oft diese Größe zu legen ist. Durch Ziehen bei gedrückter linker Maustaste können auch mehrere Größen markiert und deren Legeanzahl verändert werden. ⇒ Button Legen öffnet die Oberfläche zum Legen des Schnittbildes ⇒ Auslegen der Teile gemäß Abschnitt 17.6 17.2 Vorbereitungen im Programm Grafis-Konstruktion Schrittfolge ⇒ Produktionsschnittteile mit geschlossener Umfangskontur erstellen ⇒ Fadenlauf setzen ⇒ Teileparameter (Materialart, Anzahl der Teile je Modell) eintragen ⇒ alle auszulegenden Größen in die Gradiertabelle eintragen und alle Teile gradieren. Produktionsschnitte mit geschlossener Umfangskontur konstruieren In der Modellentwicklung entstehen zunächst Schnittanalyseteile, aus denen danach die eigentlichen Produktionsteile abgeleitet werden, siehe Kapitel 14. Teile können nur im Schnittbild gelegt werden, wenn sie eine geschlossene Umfangskontur haben. Die Umfangskontur entspricht der Schneidlinie auf dem Stoff. Im Schnittbild kann sie durch Eingabe von Einlaufwerten und Sicherheitsabständen noch an das Material angepaßt werden. Produktionsteile: Schnittentwicklungsteile: Bild 17-1 Grafis prüft beim Setzen des Teileparameters Schnittteil (im Menüpunkt Teilearbeit) und nochmals bei der Übernahme aller Größen in das Schnittbild, ob die Umfangskontur der Teile geschlossen ist. Kapitel 17 Schnittbildlegen 273 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Findet Grafis in der Umfangskontur Lücken (>0.5mm) oder überstehende Linien, erscheint eine Fehlermeldung. Erfahrungsgemäß sind Lücken an Ecken, Linienübergängen oder Symbolen zu suchen. Knips in der Umfangskontur ; richtig : falsch (Lücke ) Bild 17-2 Liniensymbole, wie z.B. Knipse, werden bei der Prüfung der Umfangskontur ignoriert (Bild 17-2). Für die ersten Schritte im Schnittbild bereiten Sie bitte ein einfaches Modell mit Schnittteilen vor, beispielsweise einen Rock analog Bild 17-1. Fadenlauf setzen In den Produktionsschnittteilen sollte zumindest das Grafis-Symbol „Fadenlauf“ gesetzt sein. Ist kein Fadenlauf festgelegt, wird standardmäßig die negative Y-Achse (Richtung nach unten) als Fadenlauf-Richtung gewertet, wobei auch diese Vorbelegung noch verändert werden kann (siehe 18.10). Auch eine innere Linie kann zum Fadenlauf erklärt werden (siehe 18.11). Die folgenden Symbole und Attribute müssen bereits im Modell gesetzt sein, sofern sie im Schnittbild benötigt werden: ¾ Fadenlauf ¾ Beschriftungslinie (siehe 18.11) ¾ Teilungslinie (siehe 18. 11) ¾ geschnittene innere Linie (siehe 18. 11) Teileparameter vergeben Im Menü Teilearbeit öffnet sich bei +Teilepar. das Fenster Teileparameter (Bild 17-3). Nach der Fertig- Bild 17-3 stellung der Produktionsschnitte sollten bereits die Teileparameter für die Schnittteile vergeben werden. Dazu gehören: ⇒ die Teileart auf Schnittteil setzen, ⇒ die Materialart für die Schnittteile festlegen; Wird die gewünschte Materialart nicht mit aufgelistet, dann muss sie in der Datei \Grafis\MATERIAL.DAT ergänzt werden. Diese Datei enthält in der ersten Spalte das Kennzeichen für die Materialart. Jedes Kennzeichen darf nur einmal vergeben werden. Als Kennzeichen kann ein Großbuchstabe oder eine Zahl verwendet werden. Sonderzeichen oder Umlaute sind nicht gestattet. Ab der dritten Spalte folgt die Materialbezeichnung. ⇒ Anzahl des Schnittteiles je Modell eintragen; Für rechts/links-symmetrische Teile wird es „1x normal“ und „1x gespiegelt“ benötigt. Bitte beachten Sie, dass hier nicht die Gesamtzahl der zu legenden Teile einzugeben ist, sondern die Anzahl für normale und gespiegelte Lage je Modell. Mit dem Button werden die Teileparameter des markierten Teiles auf das nächste Teil übertragen. Dies betrifft das Attribut Schnittteil, die Materialart und die Anzahl je Modell in normaler/ gespiegelter Lage. Optional kann jedes Teil einer Kategorie zugeordnet werden, für die wiederum die Abstände nach oben/ unten/ rechts/ links sowie die Vorgaben für das Drehen und Spiegeln während der Auslage vorbelegt sind. Details zur Arbeit mit Kategorien folgen in Abschnitt 18.7. Produktionsschnitte gradieren Alle auszulegenden Größen sind in die Gradiertabelle einzutragen. Ein Eintrag je Größe ist ausreichend. Gradieren Sie alle Produktionsschnittteile mit Gradieren alle Teile und speichern das Modell. 17.3 Struktur des Grafis - Schnittbildes Das Grafis - Schnittbild wird über das Icon „Schnittbild“ oder aus Grafis - Konstruktion über Datei | Schnittbildlegung starten gestartet. GrafisKonstruktion und Grafis-Schnittbild können gleichzeitig geöffnet sein. Datenstruktur Grafis - Schnittbild Die Daten des Schnittbildes sind untergliedert in Produktionsmodell, Schnittbildinformation und Schnittbild. In dieser Reihenfolge werden auch die Informationen für ein Schnittbild zusammengestellt. Die Übersicht in Bild 17-4 skizziert die Struktur. Die Teilschritte (Produktionsmodell, Schnittbildinformation und „leeres Schnittbild“) können separat gespeichert werden. Produktionsmodell ... ist die Zusammenstellung von Schnittteilen aus verschiedenen Modellen und verschiedenen Maßsystemen, die in ein Schnittbild zu legen sind. Es enthält • alle benötigten Schnittteile als Kontur in allen benötigten Größen, • die Teileparameter zu den Schnittteilen, • gegebenenfalls die Abpaßbeziehungen und 274 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Konstruktionsmodell mit • Konstruktionsprotokoll • Teileabhängigkeiten • X-Wert-Listen • Teileparameter (z.B. Kennung Schnitteil / Schnittanalyseteil) Produktionsmodell • Teile aus verschiedenen Modellen • Teilekonturen in mehreren Größen • Teileparameter • Abpassbeziehungen • Verweis auf das Quell-Modell ohne: Konstruktionsprotokoll, Teileabhängigkeiten, X-Wert-Listen Struktur des GRAFIS-Schnittbildes Zunächst wird aus einem oder mehreren Modellen ein Produktionsmodell erstellt. Dann sind die Schnittbildinformationen zum Material, zu den Teilen und den Größen einzugeben. Anschließend kann gelegt werden. Schnittbildinformation • Materialdaten (Bahnbreite, Rapport, Einlaufwerte,...) • Legeoptionen zu jedem Teil (Sicherheitsabstände, Erlaubnis zum Drehen/Spiegeln) • Größenliste (Bündel) Schnittbild • Legedaten zu jedem Teil (Position auf der Bahn, Drehwinkel, aktive Spiegelung, ...) Bild 17-4 • einen Verweis auf die Quelle des jeweiligen Teiles. Im Unterschied zu den Modellen der GrafisKonstruktion sind das Konstruktionsprotokoll mit XWert-Listen und die Teileabhängigkeiten nicht mehr enthalten. Schnittbildinformation ... sind die Daten des Produktionsmodells und zusätzlich • alle Informationen zum Material (Bahnbreite, Rapport, Einlaufwerte, ...) • Legeoptionen zu jedem Teil (Sicherheitsabstände, Erlaubnis zum Drehen/Spiegeln) und • zu legende Größen (Bündel), Bezeichnung des Schnittbildes. Schnittbild ... enthält die Daten der Schnittbildinformation mit den Daten des Produktionsmodells und zusätzlich • die Legedaten zu jedem Teil (aktuelle Position auf dem Schnittbild, gedreht, gespiegelt,...) Die Daten eines gelegten Schnittbildes werden in sogenannten Schnittbild-Dateien mit der Extension (Erweiterung) *.scb abgelegt. Schnittbild vorbereiten Schrittfolge ⇒ Vorbereiten des Modells gemäß Abschnitt 17.2 und das Programm Grafis-Schnittbild starten ⇒ Produktionsmodell laden oder zusammenstellen ⇒ Schnittbildinformationen vergeben ⇒ Schnittbild legen Zu jedem hervorgehobenen Schritt gehört ein eigenes Pull-Down-Menü mit allen zugehörigen Funktionen. Produktionsmodell laden oder zusammenstellen: ⇒ Pull-Down-Menü Produktionsmodell Schnittbildinformationen vergeben: ⇒ Pull-Down-Menü Schnittbildinformation Schnittbild legen: ⇒ Pull-Down-Menü Schnittbild Zum Erstellen eines Schnittbildes sind diese Schritte nacheinander abzuarbeiten. Die einzelnen Schritte werden in den Abschnitten 17.4 bis 17.7 erläutert. 17.4 Produktionsmodell erstellen Produktionsmodell laden Sollen nur die Teile eines Modells gelegt werden, genügen folgende Schritte. Schrittfolge ⇒ Pull-Down-Menü Produktionsmodell |Modell öffnen; Öffnen Sie ein vorbereitetes Modell. Grafis bietet Ihnen an, das Modell automatisch in ein Produktionsmodell umzuwandeln. Dies sollten Sie in der Regel bestätigen. Damit werden gezielt alle Schnittteile übernommen und der Änderungsdienst je Teil aktiviert. Nur wenn noch nicht alle benötigten Teile als Schnittteile deklariert wurden, lehnen Sie diese Umwandlung ab. In diesem Fall werden alle Teile übernommen, auch leere Teile und Entwicklungsteile. Allerdings führt dann jede Änderung am Quellmodell dazu, dass im Schnittbild alle Teile aktualisiert werden. Kapitel 17 Schnittbildlegen 275 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 ⇒ ggf. Teileparameter prüfen oder verändern über Produktionsmodell | Teilearbeit; Schalter auf +Teileparam. stellen und für jedes Teil die Materialart und die benötigte Anzahl je Modell prüfen Das Produktionsmodell ist jetzt vorbereitet. Es kann sofort mit den Schnittbildinformationen fortgesetzt werden. Achtung, der Änderungsdienst (Abschnitt 18.1) kann nur funktionieren, wenn das Quellmodell und der komplette Pfad zum Quellmodell (Laufwerk, Kollektion, Unter-Kollektion) nicht umbenannt, verschoben oder gelöscht werden. Modell auswählen In der Oberfläche Modell für das Einfügen Öffnen wählen Sie dazu unter Suchen in: das Laufwerk, auf dem sich das gewünschte Modell befindet. Im Fenster darunter erscheinen alle Maßsysteme, die mit als Ordner gekennzeichnet sind. dem Icon Durch Doppelklick wird in das gewünschte Maßsystem gewechselt. Im ausgewählten Maßsystem erscheinen jetzt alle vorhandenen Kollektionen, eben. Doppelklick falls gekennzeichnet mit dem Icon auf die gewünschte Kollektion öffnet die Liste aller vorhandenen Modelle der Kollektion. Die Modelle Produktionsmodell zusammenstellen sind mit dem Icon Schrittfolge ⇒ Teilearbeit öffnen über Produktionsmodell | Modell neu. ⇒ Verweis einfügen anklicken. ⇒ Ein Modell aus einem beliebigen Maßsystem auswählen. ⇒ Der Dialog Grafis-Teileverweise öffnet sich. ⇒ Größen, die im Produktionsmodell benötigt werden, auswählen oder Alle Größen drücken. Die Reihenfolge der Größen bleibt auch im Schnittbild bei der Erzeugung der Bündel erhalten. ⇒ Für alle Teile, die im Produktionsmodell benötigt werden, den Button Verweis erstellen anklicken oder Alle Teile drücken. ⇒ Mit dem Button Zurück das nächste Modell auswählen oder mit dem Button Schließen den Dialog Grafis-Teileverweise schließen. ⇒ Schalter auf +Teileparam. stellen und für jedes Teil die Materialart und die benötigte Anzahl je Modell prüfen. ⇒ Mit rechter Maustaste beenden. Beim Zusammenstellen von Produktionsmodellen aus Modellen verschiedener Maßsysteme ist auf identische Größenbezeichner zu achten. Sind die Größenbezeichner nicht identisch, müssen gegebenenfalls individuelle Maßtabellen mit einheitlicher Bezeichnung angelegt werden, wobei auf die korrekte Einstellung der Alias-Bezeichnung in der Größentabelle geachtet werden muss. Das Produktionsmodell wird mit den Funktionen des Menüs Teilearbeit zusammengestellt, die weitestgehend identisch mit denen der GrafisKonstruktion sind. Alle Änderungen im neuen Produktionsmodell gelten nur für das neue Produktionsmodell. Das Quellmodell bleibt unverändert. Starten Sie das Grafis-Schnittbild und wählen im Pull-Down-Menü Produktionsmodell | Modell Neu. Stellen Sie jetzt das neue Produktionsmodell zusammen, indem Sie in der Teilearbeit Verweis einfügen anklicken und das gewünschte Modell auswählen. gekennzeichnet. Befindet sich , so wird das am Icon zusätzlich ein Schloß Modell aktuell bearbeitet und ist daher schreibgeschützt. Aus einem schreibgeschützten Modell werden die Teile im Zustand vom letzten Speichern übernommen. In den übergeordneten geOrdner/Kollektion wird mit dem Button wechselt. Tabelle 17-1 enthält eine Übersicht über die in Grafis verwendeten Icons und deren Bedeutung. Icon Bedeutung Ordner (Maßsystem), Kollektion Modell (Grafis-Konstruktion) schreibgeschütztes Modell Produktionsmodell Schnittbild Schnittbildinformation Tabelle 17-1 Die Inhalte des Fensters können mit den Button gemäß Tabelle 17-2 gestaltet werden. Button Bedeutung Liste ohne Details Liste mit Details Zu- und Ausblenden der Textvorschau Zu- und Abblenden der Vorschau auf das erste Teil Tabelle 17-2 Teileverweis erstellen Nach der Auswahl des gewünschten Modells erscheint das Fenster Teileverweise (Bild 17-5). Schrittfolge ⇒ Auswahl der Größen, die in das Produktionsmodell zu übernehmen sind ⇒ Teile übernehmen mit: Teil markieren und den Button Verweis erstellen anklicken oder Doppelklick auf das Teil ⇒ Button Zurück zur Auswahl eines anderen Modells ⇒ Beenden mit dem Button Schließen 276 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bild 17-5 Auswahl der Größen Alle Größen, die in der Rubrik Größen im Modell links vom Zeichen „<=“ sind, stehen später im Schnittbild zur Verfügung. Doppelklick auf die betreffende Zeile übernimmt die Größe nach links oder schließt sie wieder aus. Auch das Markieren mehrerer Größen mit gedrückter linker Maustaste ist möglich. In der Reihenfolge der Größen links vom „<=“ werden später auch die Bündel erzeugt. Teile übernehmen Das Häkchen Nur Schnittteile anzeigen kann gesetzt werden, wenn bereits alle zu legenden Teile das Attribut Schnittteil haben. Ist das Häkchen gesetzt, werden alle Schnittentwicklungsteile ausgeblendet. Nach Anklicken eines Teiles erscheint seine Kontur im Bereich Vorschau und unter Teilebeschreibung – sofern vorhanden- der Inhalt der Textbox. Mit Anklicken des Button Verweis erstellen oder mit Doppelklick auf das Teil wird es übernommen. Das folgende Teil ist dann automatisch markiert. Eine andere Einfügeposition im Produktionsmodell kann mit den Button gewählt werden. Nachdem alle erforderlichen Teile übernommen wurden, wird mit dem Button Zurück ein weiteres Modell ausgewählt oder mit dem Button Schließen das Zusammenstellen des Produktionsmodells beendet. Produktionsmodell bearbeiten Über Produktionsmodell | Teilearbeit öffnet sich die aktuelle Teileliste. Im Fenster Teileparameter, das mit +Teileparam. erscheint, wird für jedes Teil jetzt auch das Datum der letzten Änderung am Teil sowie Name und Pfad des Quellmodells angegeben. Diese Informationen werden benutzt, um spätere Änderungen am Quellmodell automatisch auch im Schnittbild zu aktualisieren. Weitere Informationen zum Aktualisieren von Teilen folgen in Abschnitt 18.1. Prüfen Sie bei Bedarf, dass • keine Teile versehentlich doppelt übernommen wurden, • die Materialart jedes Teiles richtig ist, • die benötigte Anzahl je Modell richtig ist und • ggf. auch die Teilekategorie richtig ist. Korrekturen können mit den bekannten Funktionen der Teilearbeit, siehe Kapitel 14, sofort ausgeführt werden. Das Hinzufügen weiterer Teile wird durch Anklicken von Verweis einfügen gestartet. Die Teilearbeit wird mit der rechten Maustaste geschlossen. In der Modellansicht sind die Funktionstasten <F2>, <F3>, <F4> und <F6> wie in Grafis Konstruktion belegt. Betätigen der Funktionstaste <F5> ordnet alle übernommenen Teile in allen übernommenen Größen an. Die Funktionen Kopieren, Messen, Stapeln und Schieben/Zoomen sind ebenfalls aktiv (Pull-Down-Menü Bearbeiten oder Toolbox). Kapitel 17 Schnittbildlegen 277 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Produktionsmodell speichern Über Produktionsmodell | Modell Speichern unter kann das Produktionsmodell in diesem Bearbeitungsstand gespeichert werden. Fertige Modelle sollten als Produktionsmodell an Auftraggeber oder an Produktionsstätten weitergegeben werden. Veränderungen der Schnitte durch andere Körpermaße oder X-Werte sind dann nicht mehr möglich. Für das Speichern von Produktionsmodellen ist keine feste Verzeichnisstruktur vorgegeben, da die Produktionsmodelle nicht mehr an ein Maßsystem gebunden sind. Wir empfehlen als Ziel den Ordner \Grafis\SB\ und dessen Unterordner. Mit dem Button Neuer Ordner kann auch ein neuer Ordner/ neues Verzeichnis angelegt werden. 17.5 Schnittbildinformation bearbeiten Schrittfolge ⇒ Produktionsmodell erstellen oder öffnen ⇒ Pull-Down-Menü Schnittbildinformation | Neu Jetzt sind nacheinander drei Karteikarten auszufüllen. ⇒ Karteikarte Material ausfüllen (mindestens Stoffbreite und Materialart eintragen) ⇒ Karteikarte Teile ausfüllen ⇒ Karteikarte Größen ausfüllen ⇒ Leeres Schnittbild speichern oder Auslegen der Teile im Schnittbild Nach der Vorbereitung des Produktionsmodells und vor dem Auslegen der Teile im Schnittbild sind alle Informationen zum Schnittbild in die Karteikarten Material, Teile und Größen einzutragen. Für diese Karteikarten befindet sich in der Regel je ein Icon in der Toolbox. Karteikarte Material Tragen Sie auf dieser Karteikarte zumindest die Stoffbreite und auch den Materialtyp ein. Alle anderen Felder können bei Bedarf verändert werden. Einige der weiteren Eingabemöglichkeiten werden im folgenden erläutert. Weitere Informationen zu Materialvorauswahl, Rapport, Einlaufwerte (global), Fehlerbereiche und Legeschema folgen in Kapitel 18. Sicherheitsabstand (global) Der globale Sicherheitsabstand gilt für alle Teile des Schnittbildes. Grafis berechnet für jedes Teil eine neue Umfangskontur im Abstand des halben Sicherheitsabstandes. Zwischen zwei aneinander liegenden Teilen wird damit der eingestellte Sicherheitsabstand eingehalten. Soll kantengenaues Legen möglich sein, dann muss der globale Sicherheitsabstand gleich 0 sein. Die Sicherheitsabstände werden dann Bild 17-6 278 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 teileabhängig auf der nächsten Karteikarte eingetragen. Maximale Bahnlänge In diesem Feld wird die maximale Bahnlänge in Metern oder eine Mindest-Auslastung in % eingetragen. Die Vorbelegung für die maximale Bahnlänge erfolgt in der Datei Grafis.INI und kann jederzeit verändert werden. Bei Eingabe einer Mindest-Auslastung in % berechnet sich die maximale Bahnlänge automatisch aus dem Flächeninhalt aller Teile und der Breite des Materials. Anlegelinien Anlegelinien sind Legehilfen, die wie eine Legebahnbegrenzung wirken. Schnittteile können von links/ rechts bzw. oben/ unten angelegt werden. Das Ablegen eines Schnittteiles auf einer Anlegelinie ist nur erlaubt, wenn das Häkchen nur als Hilfslinie verwenden gesetzt ist. Anlegelinien können auch geplottet werden. Mit alle.... mm ist der Abstand der senkrechten bzw. waagerechten Anlegelinien frei wählbar. Für senkrechte Anlegelinien kann der Abstand der Anlegelinien auch der Blattlänge des aktiven Plotters entsprechen. Diese Einstellung ist für Plotter mit Einzelblatteinzug sinnvoll, bei denen die Schnittteile nicht über den Blattrand reichen sollen. Button Weiter Anklicken des Button Weiter öffnet die Karteikarte Teile. Karteikarte Teile Auf der Karteikarte Teile können für jedes zu legende Teil noch Vorgaben für zusätzliche richtungsabhängige Abstände, Dreh- und Spiegelfreigaben und spezielle Einstellungen für die Einlaufwerte eingegeben werden. In der Teileliste (links auf der Karteikarte) stehen hinter der Teilebezeichnung: Spalte Teil Anzahl Abstand Inhalt Teilebezeichnung Anzahl des Teiles je Modell, wobei die erste Zahl für normale und die zweite für gespiegelte Lage steht Das Zeichen „x“ zeigt an, dass für dieses Teil ein teile- und richtungsabhängiger Abstand eingetragen ist. Kleines „x“: Originalkontur ist Schnittlinie; Großes „X“: Abstandslinie wird Schnittlinie; Zeichen „-“: Das Teil wird verkleinert. Bild 17-7 Kapitel 17 Schnittbildlegen 279 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Kategorie Material Anzeige der Kategorie-Nummer und -Bezeichnung, der dieses Teil zugeordnet wurde. Kennzeichen für die Materialart Sollen nur Teile der eingestellten Materialart angezeigt werden, dann ist das Häkchen vor zeige nur Teile für das gewählte Material zu setzen. Damit sind nur die Teile zu sehen, die später gelegt werden. Die Materialart wird auf der vorhergehenden Karteikarte Material eingestellt. Die Werte in den Eingabefeldern feste Vorgaben, Erlaubt sind, Abstände und Einlaufwerte für das Teil gelten jeweils für das/die markierte/n Teil/e. Zum Markieren mehrerer Teile ist beim Anklicken wieder die <Strg> (<Ctrl>)- bzw. <Shift>- Taste zu drücken. Feste Vorgaben Für jedes Teil kann vorgegeben werden: • fester Drehwinkel Um diesen Winkel wird das Teil vorab gedreht. • Spiegeln um X bzw. Y Das Teil wird vorab gespiegelt. Erlaubt sind Zusätzlich sind folgende Dreh- / Spiegelfreigaben einstellbar: • Toleranzwinkel Um diesen Winkel darf ein Schnittteil auf der Legebahn maximal noch freihand gedreht werden. • Spiegeln um X (Fadenlauf) • Spiegeln um Y • Drehung um 180° • Drehung um +/-90° • Drehung um +/-45° Das Teil darf während der Auslage gemäß diesen Einstellungen gedreht/gespiegelt werden, muss jedoch nicht. Abstände Die teile- und richtungsabhängigen Abstände werden zum globalen Sicherheitsabstand der vorhergehenden Karteikarte Material addiert. Die Einstellungen gelten für das oder die markierten Teile. In den Feldern oben, unten, links und rechts kann ein Abstand in mm oder in % eingetragen werden. Nur für Prozent ist das Zeichen „%“ mit einzugeben. Mit der Tabulator-Taste wird zwischen den Eingabefeldern gewechselt. Alle Angaben beziehen sich auf das erste Teil im ersten Bündel bei ungespiegelter Lage. Das Häkchen bei Abstandslinie schneiden bewirkt, dass das Teil um die globale und teileabhängige Abstandszugabe vergrößert und so ausgeschnitten wird. Komplizierte Teile oder Teile, die der Cutter nicht exakt schneiden kann, könnten damit zunächst grob ausgeschnitten werden. Der Feinschnitt erfolgt dann später per Hand. Ist das Häkchen bei Abstandslinie schneiden nicht gesetzt, so ist der Abstand ein unsichtbarer Zwischenraum. Das Häkchen bei Teil verkleinern bewirkt, dass das Teil um die globale und teileabhängige Abstandszugabe verkleinert und so ausgeschnitten wird. Einlagen können damit beispielsweise um 2mm rundum verkleinert werden, damit beim Fixieren die Presse nicht verklebt. In der Teileliste (links auf der Karteikarte) werden die aktuellen Einstellungen wie folgt gekennzeichnet: Zeichen Bedeutung x Abstandslinie schneiden (Originalkontur ist Schnittlinie) X ; Abstandslinie schneiden (Abstandslinie ist Schnittlinie) ; Teil verkleinern (Teil wird verkleinert ausgeschnitten) Bild 17-8 280 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Alle weiteren Eingabemöglichkeiten werden in Kapitel 18 behandelt. Dazu gehören ¾ Einlaufwerte für das Teil ¾ Vorbelegung der Abstände ¾ Vorbelegung (alles) ¾ Modell ersetzen / Modell anhängen Karteikarte Größen Auf der Karteikarte Größen wird festgelegt, welche Größen wie oft gelegt werden. Diese Informationen werden in der Größenliste (Bild 17-8, Fenster links) angezeigt. Im Fenster rechts werden aus diesen Daten automatisch die Bündel erzeugt. Nur die im Produktionsmodell angelegten Größen können gelegt werden. Das Hinzufügen nicht aufgeführter Größen ist nur durch Nachbearbeiten des Produktionsmodells möglich. Zum Verändern der Anzahl der Größe sind im Fenster links eine oder mehrere Größen zu markieren. Durch Drücken einer Ziffer auf der Tastatur oder mit den Pfeilen neben dem Eingabefeld Anzahl ändern wird die Anzahl der markierten Größe(n) geändert. Mehrere Größen können analog dem Handling in der Teileliste unter Nutzung der <Shift>- und <Strg> (<Ctrl>) – Taste markiert werden. Das Feld Artikel/ Schnittbildbezeichner dient zur Eingabe einer kurzen Beschreibung des Schnittbildes, die beim Plotten am Bahnrand erscheinen kann. Weitere Informationen zum Feld Artikel/ Schnittbildbezeichner und zu Stufenlagen folgen in Kapitel 18. Leeres Schnittbild speichern Sobald alle Einstellungen der Schnittbildinformation erledigt sind, kann dieser Zwischenstand als „leeres Schnittbild“ gespeichert werden. Oftmals werden durch die Legeoptimierung mehrere Schnittbilder für ein Modell angefordert. Das erste Bild enthält die Größen 36 und 42, das zweite Bild die Größen 38 und 40 und so weiter. Nach dem Speichern des „leeren Schnittbildes“ für die Größen 36 und 42 müssen auf der Karteikarte Größen nur die Größen 38 und 40 in der gewünschten Anzahl eingetragen werden. Dann ist auch das Schnittbild für die Größen 38 und 40 vorbereitet. Später wird mit Schnittbild | Schnittbild öffnen das erste Schnittbild geladen. Sofern beim Speichern eine fortlaufende Bezeichnung für die Schnittbilder gewählt wurde, kann anschließend mit Schnittbild | Nächstes Schnittbild öffnen sofort das nächste Schnittbild geladen werden. Option Bündelposition beibehalten Wird an einem bereits gelegten Schnittbild die Größenliste geändert, dann erscheint die Option Bündelposition beibehalten. Sie steuert die Übernahme von Auslagepositionen bereits gelegter Teile. Ist diese Option aktiv, dann bleiben die Bündel an den ursprünglichen Positionen liegen. Bei Änderungen des Größenganges kommt es dadurch zu Überlappungen bereits gelegter Teile. Der grundlegende Aufbau des Schnittbildes bleibt aber erhalten. Nut- zen Sie diese Option, wenn sich der grundlegende Aufbau des Schnittbildes nicht ändern soll, sich aber viele Größen ändern werden. Ist diese Option inaktiv, dann bleiben die Größen an den ursprünglichen Positionen liegen. Nutzen Sie diese Option, wenn nur einzelne Größen ausgetauscht werden und die übrigen Größen an ihren ursprünglichen Positionen liegen bleiben, auch wenn sich deren Bündelnummer ändert. Beispiel für das Legeschema alle Bündel gleiche Richtung: vorher nachher 1. Bündel 38 40 2. Bündel 40 42 Ist die Option Bündelposition beibehalten aktiv, dann wird die 40 dort ausgelegt, wo zuvor die 38 lag, und die 42 dort, wo zuvor die 40 lag. Ist die Option nicht aktiv, dann bleibt die 40 liegen und die 42 ist ungelegt in den Vorratsboxen. Legen öffnet die Schnittbild-Oberfläche sofort. Änderungen der Schnittbildinformation Über das Pull-Down-Menü Schnittbildinformation werden die Karteikarten Material, Teile und Größen direkt geöffnet. Änderungen in den Karteikarten sind jederzeit möglich. Sie werden automatisch im Schnittbild berücksichtigt. Kommt es dadurch zu Überlappungen oder Lücken, muss das Schnittbild überarbeitet werden. 17.6 Schnittbild legen Schrittfolge ⇒ Produktionsmodell erstellen oder öffnen ⇒ Schnittbildinformationen eingeben ⇒ Schnittbild | Schnittbild legen Bereiten Sie zunächst das Produktionsmodell vor und geben die Schnittbildinformationen ein. Von der letzten Karteikarte Größen führt der Button Legen zum Schnittbild. Ist diese Karteikarte bereits geschlossen, wird das Schnittbild über Schnittbild | Schnittbild legen geöffnet. Schnittbildoberfläche Die Schnittbild-Oberfläche (Bild 17-9) ist in vier Bereiche unterteilt: • die Vorratsboxen, • der Vorauslagebereich, • die Legebahn und • die Statusleiste. Die Vorratsboxen befinden sich im oberen Bildfeld. Sie enthalten alle zu legenden Teile in allen zu legen- Kapitel 17 Schnittbildlegen 281 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Vorratsboxen Vorauslage aktuelles Ende des Schnittbildes Legebahn Anzeige in der Statuszeile: - Schnittbild-Länge - Auslageeffektivität - Materialverbrauch - Materialbreite - Teile gelegt / insgesamt Bild 17-9 den Größen bzw. Bündeln. Die Reihenfolge der Teile entspricht der Reihenfolge in der Teileliste des Produktionsmodells. Die Anzahl der Teile in normaler und gespiegelter Lage sowie die Bündelbezeichner ergeben sich aus den Einstellungen auf den Karteikarten der Schnittbildinformation. Bei Bedarf erscheint ein Scrollbalken für das Scrollen nach links/rechts. Unterhalb der Vorratsboxen stehen in der ersten Spalte die zu legenden Größen mit einem Großbuchstaben als Bündelbezeichner. Die Zahlen in den folgenden Spalten stehen für die Anzahl der Teile in normaler Lage (links) und in gespiegelter Lage (rechts). Eine angeklickte Zahl wird weiß unterlegt und am Cursor hängt das zugehörige Teil des entsprechenden Bündels in der entsprechenden Lage. Die Legebahn befindet sich am unteren Bildrand. Die Breite der Legebahn wurde auf der Karteikarte Material festgelegt. Am Ende der Legebahn (rechts) befinden sich Markierungen für die Auslastung in Prozent. Der Vorauslagebereich ist der Bereich zwischen den Vorratsboxen und der Legebahn. Er dient als Zwischenlager und kann durch Zusammenklappen der Vorratsboxen vergrößert werden. Dazu ist der Button am oberen rechten Ende der Vorratsboxen anzuklicken. Anklicken von klappt die Vorratsboxen wieder auf. Am unteren Bildschirmrand befindet sich die Statusleiste mit Angaben zum Schnittbild. In den einzelnen Feldern (von links nach rechts) werden angezeigt: • Teilenummer und –bezeichnung des Teiles am bzw. unter dem Cursor • Größe und ein Großbuchstabe als Bündelbezeichner • aktuelle Länge des Schnittbildes in m • aktuelle Auslastung (Effektivität) in % • Verbrauch je Bündel (gemittelt) in m • Materialbreite in m • gelegte Teile / insgesamt zu legende Teile • gelegtes Produktionsmodell Schnittteile aus der Vorratsbox holen und legen Ein Teil wird aus der Vorratsbox geholt, indem die betreffende Zahl unter der Box mit der linken Maustaste angeklickt wird. Das Teil hängt am Cursor und kann im Vorauslagebereich oder auf der Legebahn wiederum durch kurzes Klicken der linken Maustaste abgelegt werden. Nur Schnittteile, die ohne Überlappungen auf der Legebahn abgelegt sind, werden gefüllt dargestellt. Ein am Cursor hängendes Teil folgt dem Cursor nicht mehr, sobald es auf der Legebahn ein anderes Schnittteil, den Rand der Legebahn oder eine Anle- 282 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 gelinie berührt. Gleichzeitig erscheint ein roter Faden zwischen dem Teil und dem Cursor. Überschreitet dieser Faden eine bestimmte Länge, dann folgt das Schnittteil dem Cursor; auch über den Rand der Legebahn oder über bereits gelegte Schnittteile hinweg. Die Länge dieser sogenannten Suchumgebung kann über Ansicht | SchnittbildOptionen verändert werden. Zum erneuten Positionieren bereits gelegter Schnittteile wird der freie Cursor (ohne angehängtem Schnittteil) über die Schnittteile geführt. In der Statuszeile am unteren Bildschirmrand erscheinen die Teilenummer und –bezeichnung, sowie Größe und Bündel. Die Größe und der Bündelbezeichner stehen auch direkt am Schnittteil, sofern dies unter Schnittbild | Optionen aktiviert ist. Anklicken des Schnittteiles mit der linken Maustaste nimmt das Schnittteil auf. Alle Teile einer Größe erscheinen in einer von sieben Farben. Die Bündel einer Größe werden durch drei Farbabstufungen unterschieden. Auch mehrere Teile gleichzeitig können aus den Vorratsboxen geholt werden. Der Cursor ist dazu mit gedrückter rechter Maustaste über die Zahlen unter den gewünschten Teilen zu führen. Die rechte Maustaste muss noch im Bereich der Vorratsbox losgelassen werden. Danach hängen alle ausgewählten Teile am Cursor. Mit der linken Maustaste werden die Teile im Vorauslagebereich oder auf der Legebahn leicht versetzt abgelegt. Auch das Anschießen des Stapels ist möglich. Schnittteile anschießen Klicken Sie das anzuschießende Teil an, so dass es am Cursor hängt. Ziehen Sie das Schnittteil bei gedrückter linker Maustaste. Es erscheint ein roter Bild 17-11 Das Teil muss nicht erst aufgenommen werden. Beim Anklicken kann die linke Maustaste auch sofort gedrückt bleiben. Bewegen der Maus zieht wieder den roten Faden auf. Loslassen der Maustaste schießt das Teil an bereits gelegte Teile an. Mehrere Teile bewegen Klicken Sie mit gedrückter Taste <Strg> mehrere Teile an, lassen dann die Taste <Strg> los, klicken kurz auf ein Teil der Auswahl und bewegen die Teile. Freie Anlegelinien Im Bereich der unteren oder linken Bahnbegrenzung erscheinen am Cursor die Symbole bzw. . Nach Klicken und Ziehen erscheint eine frei bewegliche Anlegelinie, die nach Bedarf positioniert werden kann. Bei gedrückter <Shift>-Taste rastet die Linie auf volle cm-Werte ein. Bereits gelegte Teile, die sich im Bereich der Linie befinden, werden auf ’ungelegt’ geschaltet. Diese freien Anlegelinien verhalten sich analog den Anlegelinien mit regelmäßigen Abständen, siehe Abschnitt 17.5. Je nach Stellung des Schalters nur als Hilfslinien verwenden wirken diese Linien als Anlegelinien oder Magnetlinien. Um eine Anlegelinie wieder zu löschen, ziehen Sie die Anlegelinie an den Rand. Am Cursor erscheint bzw. . Nach dem Loslassen das Symbol der Maustaste ist die Anlegelinie entfernt. Bild 17-10 Faden, der die Richtung des Anschießens deutlich macht (Bild 17-10). Sobald Sie die Maustaste loslassen, wird das Schnittteil an bereits gelegte Teile bzw. in die nächste Lücke geschossen (Bild 17-11). Ansicht verändern / auffrischen <F6> wechselt zwischen ¾ Zoomen auf optimale Schnittbildlänge und ¾ Zoomen auf optimale Schnittbildbreite. Gleichzeitig werden die Teile im Vorauslagebereich nach Bündeln neu angeordnet und der Bildschirm neu aufgebaut. <F6> verändert die Ansicht nur, wenn zuvor auf ein Detail gezoomt wurde oder das Schnittbild bei optimaler Schnittbildbreite nicht komplett sichtbar ist. Mit <F4> oder dem Verschieben des Schnittbildes nach links/rechts wird der Bildschirm neu aufgebaut. Kapitel 17 Schnittbildlegen 283 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Zum Verkleinern/Vergrößern des Schnittbildes steht auch die bereits bekannte Funktion Schieben/Zoomen zur Verfügung. Sie ist aus der Toolbox oder aus dem Pull-Down-Menü Bearbeiten aufrufbar. Die maximale Vergrößerung ist 1:1. Auslegeschritte rückgängig machen oder wiederholen Solange die Schnittbild-Oberfläche noch nicht geschlossen wurde, sind über Bearbeiten | Rückgängig (Tastenkombination <Strg+Z>) beliebig viele Legeschritte rücksetzbar. Zurückgesetzte Legeschritte können mit Bearbeiten | Wiederholen (Tastenkombination <Strg+Y>) wieder abgearbeitet werden, solange kein neuer Schritt gemacht wurde. 17.7 Schnittbild legen: Funktionen der Menüleiste Menü Schnittbild legen Überblick über alle Funktionen der Menüleiste Funktion Eigenschaft Symbol Beschreibung Bearbeiten der Teileeigenschaften auf der Karteikarte Teile Spiegeln: um X Eigenschaft Spiegeln um X Spiegeln um Y Drehung um 180° Drehung um +90° Drehung um +45° Drehung um +1° Drehung um –90° Drehung um –45° Drehung um –1° Teil nullen alle Teile ungelegt Spiegeln um die X-Achse (Fadenlauf) Spiegeln um die Y-Achse um Y Drehung um: 180° +90° 1/2 Drehung 1/4 Drehung nach links –90° 1/4 Drehung nach rechts +45°/+1° –45°/–1° 45°/1° Drehung nach links 45°/1° Drehung nach rechts Sicherheitsabstand (global+teilespezifisch) zu-/ abschalten Magnetfunktion aktivieren Drehungen und Spiegelungen zurücksetzen; Teil erscheint ungelegt (ohne Füllung) Alle Teile werden sofort als ungelegt gekennzeichnet. Abstand+/- Automatisch legen… Teile einzeln ungelegte aktive Teile ungelegte Teile Zurücklegen… Teile einzeln Bündel Teile +/-Magnet Teil nullen alle ungelegt Abstand ein/aus +/-Magnet ohne Automatisch Legen: einzeln gruppieren fixieren Gruppe lösen Trenne Teil Teil in Teil legen überlappt legen Haltefunktionen Fast alle Funktionen der Menüleiste Haltefunktionen und mit dem Zeichen unten auf dem Button gekennzeichnet. Für diese Funktionen gilt die folgende Regel: Ist eine Haltefunktion aktiv und die Maus über einem Teil, dann zeigt ein Symbol am Cursor an, welche Funktion aktiv ist. Darf die gewählte Funktion am Teil nicht angewendet werden (z.B. Drehung nicht erlaubt), dann erscheint am Teil das Symbol . Die aktive Funktion wird mit der rechten Maustaste ausgelöst. Beispiel: Die Funktion Spiegeln um X ist aktiviert. Am . Nach Anklicken Cursor erscheint das Symbol eines Teiles mit der rechten Maustaste wird es (sofern für dieses Teil erlaubt) um die X-Achse gespiegelt. sind links ungelegte aktive ohne ungelegte ohne Zurücklegen einzeln Bündel Das angeklickte Teil wird automatisch gelegt. Alle ungelegten aktiven Teile werden sofort automatisch gelegt. Alle ungelegten Teile, auch aus der Vorratsbox werden sofort automatisch gelegt. einzelnes Teil zurück in die Vorratsbox alle Teile des Bündels 284 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Teile. Zunächst wird die Magnetfunktion im Menü aktiviert. Wählen Sie dann mit gedrückter <Strg>Taste das oder die Teile aus, zu dem sich andere Teile anordnen sollen. Lassen Sie nun die <Strg>Taste los, nehmen ein anderes Teil auf und führen es zu diesen markierten Teilen. In der Nähe der markierten Teile erscheinen die Magnetlinien als Echo. Das Teil bleibt an diesen Magnetlinien hängen. zurück in die Vorratsbox alle Teile mit gleicher Teilenummer zurück in die Vorratsbox Die schraffierten Teile gruppieren. Die schraffierten Teile fixieren. Gruppe lösen Teile Gruppieren Fixieren Gruppe lösen Trenne Teil Automatisch Legen Die automatische Legefunktion ist keine Auslageoptimierung. Das Teil oder die Gruppierung wird auf die erste erlaubte Position im Schnittbild (von links gesehen) gelegt. Eine Optimierung unter Berücksichtigung der Kontur oder der Auslageeffektivität wird nicht durchgeführt ! Das automatische Legen mit der Funktion einzeln ist günstig, wenn viele Kleinteile in Lücken nachgelegt werden sollen. Das mit der rechten Maustaste angeklickte Teil wird soweit wie möglich nach links gelegt. Analoges gilt für die Funktionen ungelegte aktive (für ungelegte Teile der Vorauslage und Legebahn) und ungelegte (alle ungelegten Teile). Weitere Varianten für das automatische Legen befinden sich im PullDown-Menü Schnittbild. Teil mit Nahtzugabe trennen Teil in ein anderes Teil legen Teil überlappt legen Teil in Teil überlappt Fast alle Funktionen lassen sich auch über die Tastatur aktivieren, siehe Bild 17-12. Spiegeln / Drehen Falls für eine der Funktionen unter Spiegeln/ Drehen für „Funktion nicht am Cursor das Zeichen ausführbar“ erscheint, dann ist das Spiegeln / Drehen für dieses Teil nicht erlaubt. Die Freigabe kann erteilt werden, indem Sie • die Funktion Eigenschaft auf der rechten Menüleiste wählen, • das Teil mit der rechten Maustaste anklicken, • auf der geöffneten Karteikarte Teile die Freigabe zum Spiegeln / Drehen erteilen, • mit dem Button Schließen wieder zurück zum Legen gehen, • erneut die Funktion für Spiegeln/ Drehen aktivieren und • das zu spiegelnde / zu drehende Teil mit der rechten Maustaste anklicken. Gruppieren / Fixieren von Teilen Nur Schnittteile, die ohne Überlappung auf der Legebahn abgelegt sind (gefüllt dargestellt), können gruppiert werden. Zum Gruppieren klicken Sie die Teile bei gedrückter Strg- (Ctrl-) Taste mit der linken Maustaste einmal an. Die Teile erscheinen anschließend schraffiert. Danach ist die Funktion Gruppieren zu aktivieren und eines der schraffierten Teile mit der rechten Maustaste anzuklicken. Die Gruppe ist wie ein einzelnes Teil verschiebbar. Auch die Funktionen der Menüleiste können auf die Gruppe angewendet werden. Für die Gruppe gelten nur die Freigaben für Spiegeln/ Drehen, die alle Teile der Gruppe haben. Darf ein Teil um bis zu 15° und ein zweites Teil um bis zu 10° gedreht werden, dann darf die Gruppe aus beiden Teilen um maximal 10° gedreht werden. Die Sicherheitsabstände gelten auch nach dem Gruppieren für jedes einzelne Teil der Gruppe. Teil nullen Alle Drehungen und Spiegelungen werden zurückgesetzt. Das Teil liegt in der Ausgangslage und ist ungelegt (nicht gefüllt). Die fest eingestellten Vorgaben bleiben erhalten. Legen mit Magnetfunktion Die Magnetfunktion +/-Magnet dient zum Ausrichten von Teilen. Als Magnet dient das umschließende Rechteck des oder der markierten 1 2 Q W A < 3 0 E S R +1° D X einzeln T U Bündel G H ← V Teile O alle ungelegt ↑ F -1° C Z Marker nach oben P ungelegte aktive legen + ungelegte legen J ↓ N ungelegte → M alle Leertaste Ausführen der eingestellten Funktion, wie Rechtsklick Bild 17-12 Kapitel 17 Schnittbildlegen 285 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Zum Lösen einer Gruppe ist die Funktion Gruppe lösen zu aktivieren. Anklicken der Gruppe mit der rechten Maustaste löst die Gruppe auf. Zum Herauslösen einzelner Teile aus einer Gruppe muss zunächst die Gruppe aufgelöst und anschließend neu gebildet werden. Für das Bilden einer Fixiergruppe sind zunächst ebenfalls alle betreffenden Teile bei gedrückter Strg(Ctrl-) Taste anzuklicken. Anschließend muss die Funktion Fixieren aktiviert und ein Teil der Gruppe mit der rechten Maustaste angeklickt werden. Es öffnet sich ein Fenster (Bild 17-13) mit folgenden Eingabeoptionen für die Fixiergruppe: • Methode der Konturbildung (Rechteck oder Silhouette), • Zugabe in mm oder % um die Fixiergruppe, zusätzlich zu den Sicherheitsabständen der fixierten Teile, • maximale Größe der Fixiergruppe, die sich nach der Größe der Fixierpresse richtet und • eine Bezeichnung für die Fixiergruppe. Die Fixiergruppe wird unter der eingegebenen Bezeichnung als neues Teil im Produktionsmodell abgelegt. Beim Legen des Schnittbildes für die Einlage kann mit diesem Teil die Kontur der FixierBild 17-13 gruppe aus dem Schnittbild des Oberstoffes übernommen werden. Trenne Teil Teile können im Modus Schnittbild legen noch geteilt oder beliebig dupliziert werden. Zum Trennen oder Duplizieren muss zunächst die Funktion Trenne Teil auf der rechten Menüleiste markiert und das Teil mit der rechten Maustaste angeklickt wer- den. Es öffnet sich ein Fenster (Bild 17-14) mit folgenden Eingabeoptionen. Zum Duplizieren ist die benötigte Anzahl in das Eingabefeld mal einzugeben und anschließend auf den Button Duplizieren zu klicken. Zum Trennen eines Teiles muss zunächst gewählt werden, wo das Teil zu trennen ist. Es kann • im Abstand von xx Millimeter von oben/ unten/ links/ rechts, • senkrecht/ waagerecht in der Mitte oder • an der Teilungslinie getrennt werden. Weiterhin ist die Nahtzugabe einzutragen, die an beiden Schnittkanten angefügt wird. Anklicken des Button Teilen trennt das Teil. Teil in Teil legen Bei Aktivierung der Funktion Teil-in-Teil legen erscheint während des Legens am Cursor entweder Teil in Teil oder das Symbol das Symbol normal. Es zeigt die eingestellte Legevorgabe für das Teil an. Mit einem Rechtsklick wechselt die Vorgabe für das Teil. Mit der Vorgabe normal wird das Teil normal, ohne Überlappung mit anderen Teilen gelegt. Mit der Vorgabe Teil in Teil kann das Teil nur vollständig innerhalb eines anderen bereits gelegten Teiles platziert werden. Diese Legemöglichkeit ist bei mehrlagigem Zuschnitt sinnvoll. Wird beispielsweise ein Teil nur ein einziges Mal benötigt, dann kann an derselben Stelle aus einer anderen Lage ein kleineres Teil geschnitten werden. Teile, die mit Teil-in-Teil platziert wurden, zählen als ‚gelegt’. Sie sind auf der Legebahn mit einem Muster gefüllt. Überlappt legen Teile können mit einer kleinen Überlappung gelegt werden. Dazu werden zunächst die normalen Teile ausgelegt. Anschließend wird das überlappende Teil mit gedrückter <Shift>-Taste platziert. Es wird zunächst ohne Füllung dargestellt. Aktivieren Sie die Funktion überlappt legen und klicken das Teil mit der rechten Maustaste an. Das Teil zählt jetzt als gelegt und wird gefüllt dargestellt. Auf der Legebahn ist der Überlappungsbereich farblich gekennzeichnet. Der Flächeninhalt der Überlappung ist auf maximal xxx cm² begrenzt. Daher ist es nicht möglich, große Überlappungen zu erzeugen. Ende Mit Ende oder mit der rechten Maustaste im Menübereich wird das Schnittbild nach einer Sicherheitsabfrage verlassen. Die SchnittbildOberfläche mit dem letzten Arbeitsstand öffnet sich wieder über Schnittbild | Schnittbild legen. Bild 17-14 286 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 17.8 Zusätzliche Funktionen in den Pull-Down-Menüs Schnittbild und Ansicht Die Funktionen aus dem Pull-Down-Menü Schnittbild stehen zum Teil nur zur Verfügung, wenn das Schnittbild geöffnet bzw. geschlossen ist. Schnittbild öffnen zum Öffnen eines bereits gespeicherten Schnittbildes. Nächstes Schnittbild öffnen zum Öffnen des nächsten Schnittbildes. Die Schnittbilder werden alphabetisch geordnet und das dem aktiven Schnittbild folgende Schnittbild wird geöffnet. Schnittbild speichern speichert das Schnittbild sofort unter der vorbelegten Bezeichnung. Schnittbild speichern unter speichert das Schnittbild in einem zu wählenden Verzeichnis und unter einem zu vergebenden Dateinamen. Überflüssige Daten entfernen sollte benutzt werden, wenn ein Schnittbild fertig gelegt und Überflüssige Daten beim Speichern immer entfernen ausgeschaltet ist. Die Konturen der nicht gelegten Teile und der nicht gelegten Größen werden aus dem Schnittbild entfernt. Die Schnittbild-Datei wird damit kleiner. Unter Bearbeiten | Einstellungen kann Überflüssige Daten beim Speichern immer entfernen eingeschaltet werden. Die beiden anderen Optionen Schnittbild mit Vorschau ablegen und mehr Spalten in Detailansicht sollten nur eingeschaltet werden, wenn nicht in einem Netzwerk gearbeitet wird. Das Fenster für den Dialog Schnittbild öffnen würde sonst sehr langsam aufgebaut werden. Für die Option Schnittbild mit Vorschau ablegen muss darüber hinaus genügend Speicherplatz vorhanden sein. Schnittbild legen öffnet die Schnittbild-Oberfläche. Auslage übernehmen aus einem bereits gespeicherten, auszuwählenden Schnittbild mit gleicher Teileund Bündelanzahl. Über die Button (Liste, Details, Vorschau) erscheint eine Vorschau und/oder Detailinformationen zum Schnittbild. Legedaten löschen setzt alle Legedaten zurück. Nur die Einstellungen auf den Karteikarten zur Schnittbildinformation bleiben erhalten. Automatisches Legen (wie zwei Seiten zuvor beschrieben) ¾ aller Teile ¾ aller aktiven Teile der Legebahn oder Vorauslage ¾ aller Teile der Legebahn ¾ aller ungelegten Teile * ¾ aller ungelegten, aktiven Teile * * Diese Funktionen befinden sich zusätzlich auch in der rechten Menüleiste der SchnittbildOberfläche. Bild 17-15 Zurücklegen (wie zwei Seiten zuvor beschrieben) ¾ aller Teile ¾ aller ungelegten Teile. Ansicht | Schnittbild-Optionen bietet ein Fenster (Bild 17-15) mit diversen Anzeigeoptionen im Schnittbild und Einstellmöglichkeiten für das Handling beim Legen. Die Suchumgebung bei Auslage entspricht der Länge des roten Fadens beim Legen. 17.9 Schnittbild plotten Die Ausgabe eines Schnittbildes wird über Datei | Plotten/Drucken... gestartet. Es öffnet sich der Dialog zum Plotten gemäß Bild 17-16. In der Rubrik Ausgabe auf wählen Sie zunächst den Plotter/Drucker aus, auf den Sie ausgeben möchten. Mit dem Button Einstellungen werden weitere Einstelloptionen angeboten. Ist Plotten mit Rahmen gesetzt, dann wird auch der Rand des Plotbildes mit ausgegeben. Der Rahmen wird nur benötigt, wenn auf mehrere Blätter ausgegeben wird und diese später Rahmen an Rahmen zusammengefügt werden müssen, z.B. bei Ausgabe in Originalgröße auf kleinformatige Drucker/ Plotter. Ist Stop vor Ausgabe gesetzt, dann wird das vorbereitete Plotbild angezeigt. Die Ausgabe kann dann noch abgebrochen werden. Ein Zwischenraum kann am linken Bildrand angefügt werden. Dies ist sinnvoll, wenn bei der Ausgabe mehrerer Blätter zwischen dem Plotende und dem nächsten Plot ein Sicherheitsabstand sein soll, z.B. bei Ausgabe auf Endlospapier, wenn am jeweiligen Plotende nicht abgeschnitten wird. In der Rubrik Angaben zum Plotbild sind einstellbar: Die Eingabefelder Maßstabsfaktor und entspricht 1: werden jeweils aufeinander abgestimmt. Soll das Schnittbild in Originalgröße geplottet werden, muss Maßstabsfaktor auf 1 bzw. entspricht 1: auf 1 gestellt werden. Für eine verkleinerte Ausgabe im Kapitel 17 Schnittbildlegen 287 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 den sich alle Kürzel, die beim Plotten automatisch durch den zutreffenden Inhalt ersetzt werden: Datum: {Sdt} Uhrzeit: {Szt} Effizienz: {Sef}% Verbrauch je Bündel: {Svb}m Länge: {Sln}m {Slc}cm {Slm}mm Schnittbildbreite: {Sbc}cm {Sbm}mm {Sbr}m Bündelanzahl: {Sbz} Größenliste: {Sgl...............} Produktionsmodell: {Smd} Schnittbild (Dateiname): {Ssb} Artikel-/Schnittbildbezeichner: {Sar} Materialkürzel: {Smk} Material: {Smt} Umfangslängen: {Sum} m Einlaufwerte: {Sdx} {Sdy} Teileanzahl: {Snt} Anzahl gelegte Teile: {Sng} Texte für Flächengewichte, siehe Abschnitt 18.15 und Schnittbild | Kenndaten: Absolutes Gewicht: {Stw} kg Effektives Gewicht: {Sew} kg Verlust-Gewicht: {Sww} kg Absolutes Gewicht pro Bündel: {Sbw} kg Effektives Gewicht pro Bündel: {Seb} kg Die Bahnbeschriftung wird als *.stx-Datei im Verzeichnis \Grafis\TEXTE gespeichert. Mit Teilebeschriftung wird eingestellt, ob und wie jedes Teil mit einem Standardtext beschriftet wird. Über den Button Bearbeiten Bild 17-16 wird der Inhalt der Teilebeschriftung bearbeiMaßstab 1:2 muss Maßstabsfaktor auf 0.5 bzw. entspricht 1: auf 2 gestellt werden. Ist an Seite anpassen gesetzt, wird die Vergrößerung und die Papierausrichtung automatisch von Grafis optimiert. Die Ziffer für erstes Bündel legt die Nummer für das erste Bündel dieses Schnittbildes fest. Mit Bahnbeschriftung wird eingestellt, ob und wie das Schnittbild beschriftet wird. Direkt wählbar ist, wo die Bahnbeschriftung beginnt bzw. endet, wie sie ausgerichtet ist und ob sie sich im Schnittbild oder außen am Schnittbild befindet. Über den Button Bearbeiten wird der Inhalt der Bahnbeschrif- tung bearbeitet und mit eine neue Datei angelegt. In der Bahnbeschriftung Schnittbild Alle befin- eine neue Datei angelegt. In tet und mit der Teilebeschriftung Teile Alle befinden sich alle Kürzel, die automatisch durch den zutreffenden Inhalt ersetzt werden: Datum: {Sdt} Uhrzeit: {Szt} Teiletext: {Stl} Teiletextbereiche: {Stb0106} Größe: {Sgr} Bündel als Buchstabe: {Sbd} Bündel als Nummer: {Sbn} Quellmodell: {Sqm} Quellkollektion: {Sqk} Materialkürzel: {Smk} Material: {Smt} Teileanzahl (normal+gespiegelt): {Snz} Teilekategorie: {Skt} Umfangslängen: {Sum} m 288 Kapitel 17 Schnittbildlegen ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die Teilebeschriftung wird als *.ttx-Datei im Verzeichnis \Grafis\TEXTE gespeichert. Weiterhin kann eingestellt werden, ob auch andere Informationen, wie beispielsweise ¾ der Fadenlauf, ¾ sonstige Texte, ¾ Rapportlinien, ¾ Markierungslinien, ¾ Hilfslinien, ¾ der Schnittbildrand oder ¾ Anlegelinien mit auszugeben sind. Plotten startet die eigentliche Plotausgabe. Die Ausgabe von Cutterdaten wird über Datei | Cutterdaten erzeugen angewiesen, siehe Abschnitt 18.16. Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Inhalt 18.1 Änderungen am Produktionsmodell............. 290 18.2 Modellverwaltung......................................... 291 18.3 Rapport ........................................................ 292 18.4 Einlaufen....................................................... 296 18.5 Legeschema.................................................. 297 18.6 Fehlerbereiche ............................................. 298 18.7 Kategorien.................................................... 298 18.8 Stufenlagen (freier Modus) ........................... 300 18.9 Schnittbildkette ............................................ 301 18.10 Saumlagen .................................................. 301 18.11 Linientypen................................................. 301 18.12 Materialkatalog/ Materialvorauswahl.......... 302 18.13 Überlappungsbereiche ............................... 302 18.14 Austauschteile ............................................ 303 18.15 Zusätzliche Optionen................................. 304 18.16 Cutter-Ausgabe.......................................... 305 18.17 Autonester ................................................. 306 Nicht jeder Anwender wird alle zur Verfügung stehenden Anwendungsoptionen des Schnittbildes benötigen. Die spezielleren Anwendungsoptionen sind in diesem Kapitel zusammengefasst. Eine optimale Arbeitsweise wird oftmals erst im direkten Gespräch zwischen Experten der Firma bzw. dem Anwender und einem Grafis - Experten gefunden, da sich firmenspezifische Anforderungen oft mit mehreren Funktionen und Arbeitsweisen erfüllen lassen. Es gilt, die schnellste und sicherste Arbeitsweise zu finden. 290 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 18.1 Änderungen am Produktionsmodell Schnittbild - Änderungsdienst für Produktionsmodelle Beim Öffnen eines Schnittbildes, dessen Produktionsmodell keine Verweisteile hat, also direkt aus einem Modell der Grafis-Konstruktion entstanden ist, prüft Grafis, ob das ursprüngliche Modell geändert wurde und bietet ggf. das Aktualisieren des Modelles an. Schnittbild - Änderungsdienst für Produktionsmodelle aus Verweisteilen Beim Öffnen eines Schnittbildes, dessen Produktionsmodell aus Verweisteilen besteht, prüft Grafis für jedes Verweisteil, ob das Quellmodell noch vorhanden und das Teil im Quellmodell unverändert ist. Wenn nicht, wird der Anwender entsprechend informiert und ggf. gefragt, ob die geänderten Teile aktualisiert werden sollen. Änderungsdienst für Verweisteile Verweisteile sind Teile, die in Teilearbeit über Verweis einfügen in das Modell eingefügt wurden. Sie sind in der Teileliste (Produktionsmodell | Teilearbeit) mit dem Zeichen „>“ gekennzeichnet (Bild 18-1). Bild 18-1 Die Teileparameter zum markierten Teil erscheinen mit +Teilepar. Zu jedem Verweisteil wird auch Datum/Zeit der letzten Änderung und das Quellmodell mit Pfad gespeichert (Bild 18-2). Beim Laden eines Produktionsmodells, Schnittbildes und bei jedem Öffnen der Teilearbeit wird für Verweisteile geprüft, ob das Quellmodell noch vorhanden und das Quellteil unverändert ist. Erscheint zum Kennzeichen für Verweisteile „>“ noch das Fragezeichen „?“, dann sind das Quellmodell oder das Quellteil nicht mehr vorhanden. Erscheint das Ausrufezeichen „!“, dann ist das Quellteil geändert worden. Unabhängig davon kann mit den bereits geladenen Teilen und Größen das Schnittbild weiter gelegt werden. Das gilt auch für den Fall, dass das Konstruktionsmodell nicht mehr existiert. Ein Verweis wird neu gesetzt, indem im Fenster Teileparameter der Button rechts neben dem Pfad zum Quellmodell angeklickt wird. Das neue Quellmodell und das neue Verweisteil sind auszuwählen. Einzelnes Teil / Alle Teile aktualisieren (nur für Verweisteile) Zum Aktualisieren einzelner Verweisteile öffnen Sie Teilearbeit aus dem Pull-Down-Menü Produktionsmodell, markieren das betreffende Teil und klicken auf Verweis aktualisieren. Je nach Stellung des Schalters +/-Teileinfo werden dabei auch die Teileparameter erneut übernommen. Die Textbox wird immer aktualisiert. Die Funktion Verweis aktualisieren sollte insbesondere dann verwendet werden, wenn in der Teilearbeit nur einzelne Teile mit „!“ gekennzeichnet sind oder einige Teile im alten Zustand bleiben sollen. Das Aktualisieren aller Verweisteile des Produktionsmodells wird aus dem Pull-Down-Menü Produktionsmodell mit Alle Teile aktualisieren bzw. Alle Teile aktualisieren (mit Teileinfo) gestartet. Nach dem Aktualisieren von Teilen bleibt das bereits gelegte Schnittbild erhalten. Treten Überlappungen oder Lücken auf, muss das Schnittbild überarbeitet werden. Achtung, der Änderungsdienst kann nur funktionieren, wenn das Quellmodell und der komplette Pfad zum Quellmodell (Laufwerk, Kollektion, Unter-Kollektion) nicht umbenannt, verschoben oder gelöscht wurden. Größen hinzufügen Bild 18-2 Vor dem Nachtragen einer oder mehrerer Größen prüfen Sie zunächst in Grafis-Konstruktion, ob im Quellmodell die Teile in den betreffenden Größen gradiert sind. Wenn nicht, gradieren Sie alle Teile in allen Größen des Schnittbildes und speichern das Konstruktions-Modell unter gleichem Namen wieder ab. Im Grafis-Schnittbild klicken Sie im PullDown-Menü Produktionsmodell auf Größentabelle und ergänzen hier die fehlenden Größen. Die Größentabelle lässt sich jedoch nur unbeschränkt ändern, solange noch keine Schnittbildinformationen vergeben wurden und es noch kein Schnittbild gibt. Kapitel 18 Schnittbildlegen II 291 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die Konturen in den hinzugefügten Größen werden erst beim Aktualisieren der Teile mit Produktionsmodell | Alle Teile aktualisieren übernommen. Teile hinzufügen Einzelne Teile können in Produktionsmodell | Teilearbeit wie folgt eingefügt werden. Mit eröffnen oder einfügen wird zunächst ein neues, leeres Teil angelegt. Mit Verweis einfügen wird es eingefügt, vorausgesetzt, es sind alle benötigten Größen vorhanden. aus verschiedenen Produktionsmodellen zusammengestellt werden. Im Unterschied zu Verweisteil einfügen (über Teilearbeit | Verweis einfügen) werden die Größen jedes geladenen Modells separat verwaltet. Auf der Karteikarte Größen erscheinen die Größen geordnet nach den geladenen Modellen. Die Anzahl der zu legenden Größen wird je Modell angegeben, auch wenn die Größenbereiche zum Teil Modell ersetzen Produktionsmodell | Modell ersetzen ersetzt das gesamte Produktionsmodell durch ein neu auszuwählendes Produktionsmodell. Die Teileparameter und der Inhalt der Textbox werden ebenfalls ersetzt. Die Schnittbildinformationen und auch Legedaten des Schnittbildes bleiben erhalten. Voraussetzung für das Ersetzen eines Modelles ist, dass alle benötigten Größen vorliegen und die Belegung der Teile identisch ist. Modell anhängen/ hinzufügen Über Produktionsmodell | Modell hinzufügen wird die Teileliste um die Teile eines kompletten Modells erweitert. Alle Teile des gewählten Modells werden dann am Ende der Teileliste angefügt. Eventuell geladene neue Größen werden der Größenliste des Modells hinzugefügt. Alternativ zu Modell hinzufügen können Sie auch die Möglichkeiten von Produktionsmodell | Modelle verwalten nutzen, siehe Abschnitt 18.2. 18.2 Modellverwaltung Mit der Funktion Modelle verwalten im Pull-DownMenü Produktionsmodell kann ein Schnittbildauftrag Bild 18-3 identisch sind. Die Zusammenstellung in Bild 18-3 besteht aus den Modellen "Modell_A" mit den Größen ____36_0 bis ____48_0 und "Modell_B" mit den Größen ____40_0 bis ____46_0. Obwohl die Größen ____40_0 bis ____46_0 in beiden Modellen vorkommen, werden sie getrennt verwaltet. Es kann entsprechend festgelegt werden: 1x Größe ____42_0 aus Modell_A und 1x Größe ____42_0 aus Modell_B 2x Größe ____44_0 aus Modell_A und 1x Größe ____44_0 aus Modell_B Die zugehörige Ansicht im Legemodus ist in Bild 184 dargestellt. Bild 18-4 292 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Daraus ergibt sich auch, dass gleiche Größen verschiedener Modelle immer unterschiedliche Bündelkennungen erhalten. Bei Erstellung von Modellkombinationen über Verweisteil einfügen wäre nur möglich: 1x Größe ____42_0 aus Modell_A und Modell_B 2x Größe ____44_0 aus Modell_A und Modell_B Der Button Alle Modelle vereinigen führt die Größen zusammen und stellt den Zustand analog Verweisteil einfügen her. 18.3 Rapport Schrittfolge ⇒ evtl.: Konstruktion zusätzlicher Punkte und Linien als Hilfsobjekte für das Setzen der Abpassbeziehungen ⇒ Zusammenstellen des Produktionsmodells ⇒ Setzen von modellspezifischen Abpassbeziehungen zwischen Teilen, unabhängig vom Stoff ⇒ evtl.: Setzen eines Musterpunktes auf einem Teil einer Abpass-Gruppe ⇒ evtl.: Abpassbeziehung rechtes & linkes Teil für ein Teil einer Abpass-Gruppe setzen ⇒ Produktionsmodell für weitere Schnittbilder speichern ⇒ Auf der Karteikarte Material die konkreten Rapport-Daten für ein Schnittbild eingeben. ⇒ Das Schnittbild legen. Punkte/Linien im Konstruktionsmodell setzen Ist ein Modell für die Auslage im Rapport (Schuss und/oder Kette) vorgesehen, so sind im Modell an den betreffenden Teilen geeignete Punkte und Linien zu konstruieren. Die eigentlichen Abpassbeziehungen werden erst im Schnittbild-Programm gesetzt und an Punkte oder den Anfang/ das Ende von Linien angebunden. Das Anbinden an Symbole ist auch möglich. In diesem Fall wird der Basispunkt des Symbols ausgewertet. Hinweise an Anwender der Versionen 8 und früher: Die Symbole „RP Kette“ und „RP Schuss“ aus dem Menü Symbole sind ab Version 9 für den Rapport unwirksam, können aber als Punkte für das Setzen der Abpassbeziehungen weiter genutzt werden. Der Dialog Abpassbeziehungen setzen Die Abpassbeziehungen werden im vorbereiteten Produktionsmodell im Menüpunkt Produktionsmodell | Abpassbeziehungen... gesetzt. Sie sollten modellspezifisch und noch unabhängig vom Stoff festgelegt werden. Nach Anklicken von Produktionsmodell | Abpassbeziehungen...öffnet sich der Dialog gemäß Bild 18-5. Die Teile sind durch Ziehen mit gedrückter linker Maustaste frei beweglich und sollten zunächst ge- Bild 18-5 eignet positioniert werden. Alle Teile mit gesetzter Abpassbeziehung sind grundsätzlich sichtbar oder können mit <F6> sichtbar gemacht werden. Weitere Teile ohne Abpassbeziehung erscheinen, nachdem sie in der Teilearbeit sichtbar gemacht wurden, auch im Dialog Abpassbeziehungen setzen. Gegebenenfalls muss noch <F6> gedrückt werden. Der Bereich Zeige Größe dient nur zur Auswahl der aktuell angezeigten Größe. Es ist immer nur eine Größe sichtbar. Die Abpassbeziehungen gelten gleichermaßen für alle anderen Größen. Prüfen Sie durch Anzeige anderer Größen, ob die Abpassbeziehungen richtig gesetzt wurden. Mit dem Button Alle löschen werden alle vorhandenen Abpassbeziehungen gelöscht. Abpassbeziehungen zwischen verschiedenen Teilen setzen Der „Abpasspunkt“ stellt eine Beziehung zwischen verschiedenen Teilen her. Diese Abpassbeziehung kann für die Abpassrichtungen „Kette“ (Rapportlinien in Richtung Fadenlauf) und/oder „Schuss“ (Rapportlinien senkrecht zum Fadenlauf) gelten. Nach dem Anklicken eines Punktes oder eines Anfangs-/ Endpunktes einer Linie wird der zugehörige Punkt im anderen Teil angeklickt. Bild 18-6 In Bild 18-6 wurden die Teile „VT Beleg“, „VT Mitte“ und „VT Seite“ zueinander in Kette und Schuss abgepasst. Sie gehören damit zu einer AbpassGruppe. Eine weitere Abpass-Gruppe besteht aus „RT Mitte“ und „RT Seite“. Beim Legen im Schnittbild ist die Lage des zuerst gelegten Teiles beliebig. Alle anderen Teile werden entsprechend Kapitel 18 Schnittbildlegen II 293 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 abgepasst, siehe Bild 18-7. Die ersten drei Teile aus Bild 18-6 wurden in Bild 18-7 auf Rapport in Kette und Schuss abgepasst. dere Größen anzeigen lassen und bei Bedarf die Teile mit gedrückter linker Maustaste frei bewegen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Punkt der Abpassbeziehung. Es erscheint ein Kontextmenü mit dem Inhalt gemäß Bild 18-8. Bild 18-8 Bild 18-7 Öffnen Sie in einem vergleichbaren Produktionsmodell den Dialog Abpassbeziehungen setzen, positionieren die Teile und aktivieren Abpasspunkt sowie Schuss und Kette. Klicken Sie dann auf den Eckpunkt Vordere Mitte/ Saum im Belegteil. Dabei erscheint am Kursor entweder P oder PL. Mit P wird ein Punkt und mit PL ein Anfangs/ Endpunkt einer Linie angeklickt. Sie sollten möglichst die Naht- und nicht die Schnittlinie anklicken, da der Rapport für das genähte Teil gelten soll. Klicken Sie dann den zugehörigen Punkt im „VT Mitte“ an. Die Abpassbeziehung ist gesetzt und wird durch eine grüne Linie angezeigt. Falls keine geeigneten Punkte vorhanden sind, müssen sie zuvor im Modell nachkonstruiert werden. Beim Setzen von Abpassbeziehungen sollten alle modellspezifisch in Frage kommenden Beziehungen in Kett- und Schussrichtung gesetzt werden. Hat ein konkreter Stoff später nur einen Rapport, dann wird auch nur dieser Rapport beim Legen ausgewertet. Hat ein Stoff keinen Rapport, dann kann dieses Modell auch ohne Rapport gelegt werden. Anzeige und Bearbeiten gesetzter Abpassbeziehungen, Kontextmenü Vorhandene Abpassbeziehungen werden durch eine grüne Linie angezeigt. Prüfen Sie, ob der Anfangsund Endpunkt der Abpassbeziehung geeignet gewählt wurde, indem Sie sich unter Zeige Größe an- Der erste Block und die Zeile Symmetrische Optik... dienen der Anzeige, zu welchem Typ dieser Punkt gehört. Diese Einstellungen können hier nicht geändert werden. Die Zeilen ... Schuss und ... Kette zeigen die für diese Abpassbeziehung gesetzte(n) Abpassrichtung(en) an. Die Abpassrichtungen können im Kontextmenü direkt durch Anklicken geändert werden. Mit dem Anklicken von Eintrag löschen wird die Abpassbeziehung gelöscht. Zum Schließen des Kontextmenüs muss auf „Abbruch“ geklickt werden. Anklicken außerhalb des Kontextmenüs setzt eine neue Beziehung! Im Dialog Abpassbeziehungen setzen... gelten folgende Symbole: Markierung am Bedeutung Teil Abpassbeziehung mit den beiden „Abpasspunkten“ Musterpunkt Abpasspunkt rechtes-linkes Teil Kursor Bedeutung Beziehung gilt für Kette und Schuss Beziehung gilt für Kette Beziehung gilt für Schuss 294 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Abpasspunkt rechtes-linkes Teil Die Abpassbeziehungen mit Abpasspunkt gelten grundsätzlich für ungespiegelte und gespiegelte Teile gleichermaßen. Die gespiegelten, abgepassten Teile bilden eine Gruppe und die ungespiegelten, abgepassten Teile bilden eine weitere Gruppe. Mit „Abpasspunkt rechtes-linkes Teil“ wird ein Teil mit dem gespiegelten Teil abgepasst, siehe Beispiel in Bild 18-9. Symmetrische Optik Das Stoffmuster wiederholt sich symmetrisch zur Vorderen Mitte. Bild 18-10 Fortlaufende Optik Das Stoffmuster setzt sich gleichmäßig über die Vordere Mitte fort. Bild 18-9 Beim Setzen eines Abpasspunktes rechtes-linkes Teil kann gewählt werden, ob symmetrische oder fortlaufende Optik vorliegt. Symmetrische Optik wird für die meisten Modelle verwendet. Wie zum Beispiel bei Blazern oder Blusen soll sich das Stoffmuster symmetrisch zur Vorderen bzw. Hinteren Mitte wiederholen. Fortlaufende Optik ist beispielsweise für Bahnröcke sinnvoll, bei denen sich das Muster gleichmäßig über die Vordere bzw. Hintere Mitte fortsetzen soll. Für das Beispiel aus Bild 18-9 sind beide Varianten in Bild 18-10 und Bild 18-11 angedeutet. Bild 18-11 Der Abpasspunkt rechtes-linkes Teil ist sowohl für Kett- als auch für Schuss-Richtung relevant. In Kettrichtung werden die Teile symmetrisch oder fortlaufend auf das Kett-Muster abgestimmt. Ist zusätzlich auch die Schussrichtung aktiv, dann werden die gespiegelten Teile zueinander auch in Schuss abgepasst, siehe Bilder 18-10 und 18-11. Kapitel 18 Schnittbildlegen II 295 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Musterpunkt Der „Musterpunkt“ stellt eine direkte Beziehung zwischen dem Teil und der Stoffbahn her. Er wird benötigt, wenn ein Stoffmuster an einer ganz bestimmten Stelle des Teiles liegen soll, wie zum Beispiel Applikationen oder auffällige Streifen. Für das gespiegelte Teil wird der Musterpunkt mit gespiegelt. Er zeigt später auf den gleichen Punkt im Rapport. Je Abpass-Gruppe kann nur entweder ein „Abpasspunkt rechtes-linkes Teil“ oder ein Musterpunkt gesetzt werden. Musterpunkt an den markierten Stellen B A Bild 18-12 Das Bild 18-12 zeigt ein VT mit Applikation und einem Musterpunkt an zwei verschiedenen Stellen. Bild 18-13 zeigt die zu Bild 18-12 gehörende Auslage. Musterpunkt A Musterpunkt B Bild 18-13 Zusammenfassung und Tipps für das Setzen von Abpassbeziehungen 1. Abpassbeziehungen sollten möglichst modellspezifisch und unabhängig vom Stoff gesetzt werden unter Berücksichtigung der maximal denkbaren Abpassrichtungen Kette und Schuss. 2. Setzen Sie zunächst die Abpasspunkte. Alle Teile, die durch Abpasspunkte miteinander verbunden sind, bilden eine Abpass-Gruppe. Das zuerst ausgelegte Teil einer Abpass-Gruppe bestimmt die Lage der anderen Teile der Gruppe. 3. Je Abpass-Gruppe kann entweder ein Musterpunkt oder ein Abpasspunkt rechtes-linkes Teil gesetzt werden. 4. Nutzen Sie die Nahtlinien und nicht die Schnittlinien zum Festlegen von Abpassbeziehungen, da der Rapport für das genähte Teil gelten soll und die Nahtzugabe in der Breite variieren könnte. 5. Konstruieren Sie für das Setzen von Abpassbeziehungen bereits vorab genügend Hilfslinien und Punkte. Auch an gestrichelte Linien und Symbole können Abpassbeziehungen angebunden werden. Beim Anbinden an Symbole wird automatisch der Basispunkt des Symbols ausgewertet. 6. ACHTUNG! Häufig wird das Abpassen der rechts-links (ungespiegelt-gespiegelten) Teile vergessen! 7. Prüfen Sie durch Anzeige anderer Größen, ob die Abpassbeziehungen richtig gesetzt wurden. Rapporteinstellungen auf der Karteikarte Material Auf der Karteikarte Material unter Schnittbildinformation kann eingestellt werden, ob das konkrete Material einen Rapport in Kette (Rapportlinien in Richtung Fadenlauf) oder/und in Schuss (Rapportlinien senkrecht zum Fadenlauf) hat. Die Felder für Abstand und Offset der Rapportlinien sind erst aktiv, wenn das Häkchen von Kette und/oder Schuss gesetzt ist. Abstand gibt den Abstand zwischen den Rapportlinien an. Seit Version 11 können diese Werte auch mit Nachkommastellen angegeben werden. Das ermöglicht das Legen im Nadelstreifen-Rapport. Offset gibt den Abstand der ersten Rapportlinie vom Rand der Legebahn (von links bzw. unten) an. Für alle Teile, die im Rapport zu legen sind, müssen die Abpassbeziehungen gesetzt sein! Im Grafis-Setup können Erweiterte Rapportfunktionen freigeschaltet werden, siehe Bild 18-14. Mit Subrapporte werden zusätzliche Hilfslinien angezeigt, die keine weitere Funktion haben und an die auch nicht angelegt werden kann. Nutzen Sie Subrapport als Orientierung für die Auslage des ersten Teiles. 296 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die erlaubte Rapportabweichung ist ein Toleranzwert, um den Teile aus dem Rapport bewegt werden dürfen. Die Option Ende mit vollem Rapport bewirkt, dass das Schnittbild grundsätzlich mit einem Vielfachen des Rapports endet. Zu dieser Option gehört auch der Schalter abzüglich Offset. Ist dieser Schalter zusätzlich gesetzt, dann endet das Schnittbild genau mit einer Rapportlinie. Bild 18-14 Während des Legens werden die Rapportlinien nur angezeigt, wenn sie unter Schnittbild | Optionen zugeschaltet sind. Für das Drucken/ Plotten wird die Ausgabe der Rapportlinien direkt im Dialog Schnittbild plotten (Bild 17-16) eingestellt. Für die Plotausgabe kann unter Bearbeiten | Einstellungen eingestellt werden, dass die Rapportlinien nur als kurze Striche am Bahnrand erscheinen. Der Schalter nur Abpassen (Musterpunkte nicht wirksam) bewirkt, dass Musterpunkte für die Auslage nicht berücksichtigt werden. Dieser Schalter ist sinnvoll, wenn der Stoff beispielsweise ein sehr kleines Karo hat und die Abpassbeziehungen für ein sehr auffälliges Muster vorbereitet wurden. Mit Teile ohne Rapport abpassen werden abgepasste Teile generell auf gleicher Höhe abgepasst. Diese Option wird benötigt, wenn der Stoff kein offensichtliches messbares Muster hat, sondern beispielsweise einen Farbverlauf oder unregelmäßige Rapportabstände durch sich verziehendes Material. Achtung, bei Dreh- und Spiegelungen im Legemodus werden auch die Abpasspunkte mit gedreht und gespiegelt! 18.4 Einlaufen Einlaufwerte (global) Viele Materialien schrumpfen nach dem Waschen oder Dämpfen. Da die Schnitte für das fertige Kleidungsstück entwickelt wurden, ist das Einlaufen vor dem Schneiden des Materiales zu berücksichtigen. Tragen Sie in der Schnittbildinformation auf der Karteikarte Material die Einlauf-/ Schrumpfungswerte in Kette bzw. Schuß im Bereich Einlaufwerte (global) nach dem Setzen des jeweiligen Häkchens ein. Auch negative Werte sind möglich, falls sich das Material durch die Weiterverarbeitung dehnt. Die auszulegenden Teile werden in gedehnter / gestauchter Form ausgelegt. Das Ändern der Einlaufwerte führt bei bereits gelegten Teilen zu Überlappungen/Lücken. Gelegte Teile sind neu zu positionieren. Einlaufwerte für das Teil Auch beim Fixieren mit Einlagen verändert sich unter Umständen das Material. Da nicht alle Teile fixiert werden, muss das Einlaufen auch teileabhängig einstellbar sein. Falls auf der Karteikarte Material die Werte für das Einlaufen gesetzt sind, kann auf der folgenden Karteikarte Teile noch eine der folgenden Optionen teileabhängig gewählt werden: • für Teil und Abstand Die Einlaufwerte gelten für die Teilekontur und die Abstandslinie. • nur für Abstandslinie Die Einlaufwerte werden nur für die Abstände berücksichtigt. Die Originalkontur bleibt in diesem Fall unverändert. • nicht anwenden Die Einlaufwerte bleiben für dieses Teil unberücksichtigt. Einlaufwerte-Assistent Über den Menüpunkt Schnittbild | EinlaufwerteAssistent kann ein bereits gelegtes Schnittbild im Ganzen um einen bestimmten %-Wert vergrößert werden. Dies ist allerdings nur sinnvoll, wenn die Warenbreite groß genug ist oder es eine Breitenreserve gibt. Dabei erledigt der Assistent (Bild 1815) folgende Schritte: • Ändern der Einlaufwerte auf der Karteikarte Material • Erhöhen der Schnittbildbreite um den %-Wert in Schuss-Richtung • Verschieben aller Teile gemäß der Einlaufwerte Dabei kann es zu kleinen Überlappungen einzelner Teile kommen, die sich in der Regel schnell beheben lassen. Im Unterschied zur prozentualen Vergrößerung eines Schnittbildes während der PlotausgaBild 18-15 be mit zusätzliche Streckung werden auf diese Weise alle Beschriftungstexte aktualisiert. Dazu gehören unter anderem die Länge und Breite des Schnittbildes, sowie die Umfangslängen und Flächeninhalte der Teile. Kapitel 18 Schnittbildlegen II 297 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 18.5 Legeschema Auf der Karteikarte Material stellen Sie in der Rubrik Legeschema die Legeart für die Ware und die Bündelrichtungen ein. Legearten Folgende Legearten stehen für die Ware zur Verfügung: • Rechts-Links oder auch „offen gelegt“ wird für Einzel- und Mehrlagigen Zuschnitt benutzt. Es ist die häufigste Legeart (Bild 18-16). Die einzelnen Stofflagen liegen jeweils in gleicher Richtung mit Bild 18-16 der gleichen Seite nach oben. Legemaschinen legen eine Bahn, schneiden am Ende ab, fahren zurück zum Anfang und legen die nächste Bahn in gleicher Weise darauf. Eventuell vorhandene Muster oder „Härchen“ zeigen in allen Lagen nach oben. • Rechts-Rechts wird für den Mehrlagigen Zuschnitt verwendet (Bild 18-17). Die einzelnen Stofflagen liegen in gleicher Richtung, jedoch mit jeweils der anderen Seite nach oben. Legemaschinen legen eine Bahn, schneiden am Ende ab, Bild 18-17 fahren zurück zum Anfang und legen die nächste Bahn gewendet (mit der Oberseite nach unten). Eventuell vorhandene Muster oder „Härchen“ zeigen im Wechsel nach oben und unten (siehe Skizze). Die Teile werden grundsätzlich ungespiegelt gelegt, da das gespiegelt benötigte Teil aus der gewendeten Lage entnommen wird. Mit dem Legeschema Rechts-Rechts kann auch für Zick-Zack gelegt werden (Bild 18-18). Im Bild 18-18 Unterschied zu Rechts-Rechts wird die Ware am Bahnende jedoch nicht abgeschnitten. Einer Lage Rechts-auf-Rechts folgt eine Lage Links-aufLinks. Für Stoffe mit Glanz-/Strichrichtung und richtungsorientierten Stoffen ist Zick-Zack ungeeignet. • Gedoppelt legen bedeutet, dass ein Material von 1,50m Breite einmal längs zusammengelegt wird (Bild 18-19). Das Schnittbild ist damit nur 0,75m breit und hat eine Spiegellinie. An die Spiegellinie Bild 18-19 können symmetrische Schnittteile gelegt werden. Symmetrische Teile sind auf der Karteikarte Teile unter Schnittbildinformation mit einem Häkchen zu kennzeichnen. Dieses Häkchen kann nur bei Teilen geschaltet werden, die nicht in gespiegelter Lage vorkommen. Die Legebahn erscheint in Grafis aufgeklappt, wobei die Teile nur auf der unteren Bahnhälfte abgelegt werden können. Die gespiegelten Teile erscheinen automatisch in der oberen Bahnhälfte. Symmetrische Teile müssen nur an die Spiegellinie gezogen werden. Sie erscheinen dann im Bruch gelegt. • Schlauchware bedeutet, dass das Material als Schlauch von halber Breite liegt (Bild 18-20). Im Bild 18-20 Unterschied zur Legeart Gedoppelt hat das Schnittbild dann zwei Spiegellinien. Alles weitere ist identisch. Bündelrichtungen Zu jeder aufgeführten Legeart können drei Bündelrichtungen eingestellt werden. Die einzelnen Größen, die auch mehrfach vorkomBild 18-21 men können, werden in Bündeln geordnet. Zusammengehörende Schnittteile einer einzelnen Größe erhalten einen eigenen Bündel-Buchstaben (Bild 18-21). Die Optionen zur Bündelrichtung beziehen sich auf die Frage „Wie liegt der Saum des Bündels ?“. • Verschiedene Bündel - verschiedene Richtung wird für Ware ohne Glanz-/Strichrichtung, ohne Karo und ohne Kopfmuster verwendet. Bündel A hat damit den Saum links, Bündel B den Saum rechts, Bündel C den Saum wieder links und so weiter. 298 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 • Alle Bündel – gleiche Richtung wird für sogenanntes Kopfmuster benötigt. Kopfmuster (z.B. ein Gesicht) können nicht gedreht werden. • Gleiche Größen – gleiche Richtung wird für Ware mit Glanz-/Strichrichtung, jedoch ohne Kopfmuster benutzt. Mit dieser Option wird sichergestellt, dass versehentlich verarbeitete Teile aus einem anderen Bündel der gleichen Größe die identische Glanzrichtung haben. Alle Bündel der Größe 38 hätten somit zum Beispiel den Saum links, alle Bündel der Größe 40 den Saum rechts und so weiter. • Gleiche Größen – gleiche Richtung (ausgleichend) Im Unterschied zur vorherigen Option werden die Bündelrichtungen nicht grundsätzlich von Größe zu Größe gewechselt. Eine interne Logik sorgt dafür, dass die Zahl der Bündel in den beiden Legerichtungen weitgehend ausgeglichen ist. Diese Option ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Stückzahlen je Größe stark variieren. Ist im Grafis-Setup der Expertenmodus Bündelrichtungen manuell einstellen aktiviert, dann ist auf der Karteikarte Größen ein zusätzlicher Button Richtung wechseln sichtbar. Mit diesem Button kann die Bündelrichtung für jedes Bündel gezielt eingestellt werden. Markieren Sie dazu ein Bündel und schalten die Bündelrichtung mit Richtung wechseln um. Wurde die Bündelrichtung manuell geändert, dann ist auf der Karteikarte Material keine der verfügbaren Optionen für die Bündelrichtung aktiviert. 18.6 Fehlerbereiche Für fehlerhaftes Material können bis zu drei (auch regelmäßige) Fehlerbereiche hinterlegt und während der Auslage berücksichtigt werden. Die Einstellungen dazu erfolgen unter Schnittbildinformation auf der Karteikarte Material. Nach dem Setzen des Häkchens Materialfehler berücksichtigen ist der Button Werte einstellen aktiv und kann angeklickt werden. In dem danach erscheinenden Fenster (Bild 1822) sind für jeden Fehlerbereich einzutragen: • bei Kette (y) Beginn ab unterer Kante • Breite (dy) Breite des Fehlerbereiches • bei Schuß (x) Beginn ab linker Kante • Länge (dx) Breite des Fehlerbereiches • Rapport (in x) Abstand zwischen den Anfangspunkten regelmäßiger Fehlerbereiche Die eingegebenen Fehlerbereiche werden angezeigt. Mit dem Häkchen Fehlerbereiche nur anzeigen wird eingestellt, ob die Fehlerbereiche auch belegt werden können (Häkchen gesetzt) oder für das Auslegen gesperrt sind (Häkchen nicht gesetzt). Auch die Breite der Webkante wird in diesem Fenster eingegeben. Sie erscheint im Schnittbild als gestrichelte Linie und wirkt wie eine zusätzliche Anlegelinie. Bild 18-22 Die Vorgaben zu den Fehlerbereichen und zur Webkante bleiben unberücksichtigt, wenn das Häkchen Materialfehler berücksichtigen auf der Karteikarte Material nicht gesetzt ist. 18.7 Kategorien Mit Kategorien werden teilespezifische Auslegeparameter, insbesondere Sicherheitsabstände, systematisiert. Voraussetzung für die Verwendung von Kategorien ist die Existenz firmenspezifischer Regeln für Sicherheitsabstände, z.B. speziell für Ärmel, Kragen, Manschetten, Schlaufen und so weiter. Für jede Kategorie können die Parameter der Karteikarte Teile der Schnittbildinformation vorbelegt werden. Dies sind ¾ feste Vorgaben: Drehwinkel, Spiegeln um X, Spiegeln um Y ¾ Erlaubnisse während des Legens: Toleranzwinkel, Spiegeln um X bzw. Y, Drehen um 180°/±90°/±45° ¾ Sicherheitsabstände nach oben/ unten/ rechts/ links ¾ Anwenden der Abstände: als unsichtbarer Sicherheitsabstand, Abstandslinie als Schneidlinie oder Teil um den Sicherheitsabstand verkleinern ¾ Einlaufwerte des Materials auf Teil und Material, nur auf den Sicherheitsabstand oder nicht anwenden Kategorien einrichten Die Kategoriebezeichnungen werden als Maßgruppe 999 in der Datei MASSCODE.DAT (Verzeichnis Kapitel 18 Schnittbildlegen II 299 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 \Grafis) hinterlegt. Vor der eventuellen Benutzung des MassCode-Managers muss mit Notepad zumindest die Kennung der Gruppe „999.000.049“ vorbelegt werden. Die Bezeichnung der Kategorie kann aus Buchstaben und Ziffern bestehen. Der Auszug aus einer MASSCODE.DAT als Beispiel: !----------------------- Gruppe 999 999.000.049 Kategorien 999.001.049 999.002.049 999.003.049 999.004.049 999.005.049 999.006.049 999.007.049 999.008.049 999.009.049 999.010.049 999.011.049 999.012.049 999.013.049 999.014.049 999.015.049 999.016.049 --D -B –S ID IB IS XD XB XS OD OB OS IXO- keine/keine keine Drehung/Abstand keine Drehung/Block keine Drehung/Verklein. Drehung 180°/Abstand Drehung 180°/Block Drehung 180°/Verklein. Drehung 90°/Abstand Drehung 90°/Block Drehung 90°/Verkleinern Drehung um 45°/Abstand Drehung um 45°/Block Drehung 45°/Verkleinern Drehung 180°/keine Drehung 90°/keine Drehung um 45°/keine Nach Speichern der MassCode.dat können die Kategorien den Teilen zugeordnet werden. Das Zuordnen erfolgt in der Teilearbeit im Fenster Teileparameter (Bild 18-23), bereits im Konstruktionsmodell oder erst später im Produktionsmodell. Bild 18-23 Kategorien mit teilespezifischen Parametern belegen Die Vorgehensweise zum Belegen der Kategorien, zunächst in Grafis-Konstruktion: ¾ Neues Modell eröffnen. ¾ Rechteck beliebiger Kantenlänge im Teil 001 konstruieren. ¾ Teil 001 duplizieren, bis die Teileanzahl gleich der Anzahl der benötigten Kategorien ist. ¾ Für jedes Teil in Teilearbeit das Attribut Schnitteil setzen und die Teilekategorien fortlaufend vergeben (Teil 001 wird die erste Kategorie, Teil 002 die zweite Kategorie usw. zugeordnet). ¾ Modell speichern. Jetzt folgen die Schritte in Grafis-Schnittbild: ¾ Das neue Modell öffnen. ¾ Schnittbildinformation | Teile ¾ Für Teil 001 alle Parameter einstellen, die für die erste Kategorie gelten sollen. Für Teil 002 alle Parameter einstellen, die für die zweite Kategorie gelten sollen und so weiter bis zum letzten Teil. ¾ Button Weiter, Button Schließen ¾ Mit Schnittbildinformation | Speichern unter ... diese Verknüpfung zwischen teilespezifischen Parametern und den Kategorien als *.sbi - Datei speichern. ¾ Sofern die Parameter auch noch abhängig von der Materialqualität sind, können auch mehrere dieser Dateien angelegt werden. In den *.sbi - Dateien müssen nicht alle Kategorien belegt sein. Später werden den Teilen jedoch nur die Kategorien zugeordnet, die in der *.sbi - Datei belegt sind. Eine *.sbi – Datei ist im Prinzip ein leeres Schnittbild mit einer Blanko-Teileliste, ähnlich einer Formatvorlage in der Textverarbeitung. Teileabhängige Parameter von einer *.sbiDatei laden Zur Verwendung vorbereiteter Schnittbildinformationen/ Kategorien ist für ein geladenes Produktionsmodell die Karteikarte Teile zu öffnen. Die Parameter können aus der *.sbi-Datei in zwei Varianten übernommen werden: A) Allen Teilen eines Produktionsmodells, die einer Kategorie zugeordnet sind, werden nur die Parameter in der Rubrik Abstände (Abstände nach re/li/ob/un mit zwei Optionen) zugewiesen. Für diesen Fall ist in der Liste oder mit dem Button von Datei direkt unter Vorbelegung der Abstände die *.sbi-Datei auszuwählen. B) Allen Teilen eines Produktionsmodells, die einer Kategorie zugeordnet sind, werden alle Parameter in den Rubriken Abstände , feste Vorgaben, Erlaubt sind: und Einlaufwerte für das Teil zugewiesen. Für diesen Fall ist in der Liste oder mit dem Button von Datei direkt unter Vorbelegung (alles) die *.sbi-Datei auszuwählen. Datei *.sbi ändern Zum Überarbeiten einer *.sbi - Datei wird die Datei über Schnittbildinformation | Öffnen geladen und nach dem Überarbeiten mit Schnittbildinformation | Speichern wieder abgelegt. Änderungen werden erst wirksam, wenn die teileabhängigen Parameter von der geänderten *.sbi – Datei neu geladen werden. 300 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 18.8 Stufenlagen (freier Modus) Die Schnittbildart Stufenlagen wird unter Schnittbildinformation | Größen festgelegt. In einer Stufenlage mit zwei Materialien (Bild 18-24) sollen folgende Größen gelegt werden: 1.Stufe 2.Stufe B A Bild 18-24 Material A Material B Gr. 38 1x Gr. 40 2x 1x Gr. 42 2x 1x Gr. 44 1x Die Verteilung auf die Stufen muss der Nutzer selbst optimieren. Die Beispiel-Vorgabe lässt sich wie folgt umsetzen: 1. Stufe 2. Stufe Gr. 38 1x Gr. 40 1x 1x Gr. 42 1x 1x Gr. 44 1x Nach Zuschalten von Stufenlagen (freier Modus) auf der Karteikarte Größen erscheinen zusätzliche Buttons (Bild 18-25). Nach Alles entfernen übernehmen Sie aus der Größenliste in der Mitte des Fensters per Doppelklick zuerst die Größen der ersten Stufe und dann die Größen der zweiten Stufe. Dann markieren Sie die erste Größe der zweiten Stufe (hier: 38) und klicken auf Neue Stufe beginnen. Nach Eingabe der benötigten Anzahl erscheinen rechts die Bündel. Ein durchgezogener Strich im linken und rechten Fenster markiert den Beginn der neuen Stufe. Alle Teile der Bündel A und B gehören zur ersten Stufe, alle anderen Teile zur zweiten Stufe. Bild 18-26 Beim Legen des Schnittbildes werden die Größen in der Vorratsbox nach Stufen getrennt angeboten (Bild 18-26). Das Ende der ersten Stufe wird im Schnittbild auto- Bild 18-25 Kapitel 18 Schnittbildlegen II 301 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 matisch markiert. Es befindet sich am rechten Rand des am weitesten rechts liegenden Teiles der ersten Stufe (Bild 18-27). Das Bild darf auch verzahnt sein. Die Stufenenden werden beim Plotten am Rand markiert. Ende der 1.Stufe x: Teile der 1.Stufe x x x x x x x x Bild 18-27 18.9 Schnittbildkette Mehrere Schnittbilder können als Kette geplottet werden. Benötigt wird diese Funktion für das Plot- ten von Mehrgößenbildern als Schnittbildkette, aber auch zum schnellen Ausgeben von „Mini“Schnittbildern zur Kontrolle. Die einzelnen Schnittbilder sind in Grafis vorzubereiten und als Schnittbild zu speichern. Anschließend wird über Datei | Schnittbildkette plotten die Schnittbildkette zusammengestellt und bei Bedarf sofort ausgegeben. Der Menüpunkt Datei | Schnittbildkette plotten ist nur aktiv, wenn kein Schnittbild und kein Produktionsmodell geöffnet sind. Ist Datei | Schnittbildkette plotten nicht aktiv, dann muss erst das Produktionsmodell bzw. Schnittbild über Datei | Schließen geschlossen werden. Im Fenster Schnittbildkette plotten (Bild 18-28) werden die einzelnen Schnittbilder der Kette geladen und sortiert. Für jedes Schnittbild ist die Nummer des ersten Bündels festzulegen. Auch ein optionaler Abstand zwischen den einzelnen Schnittbildern ist eintragbar. Eine Schnittbildkette kann mit dem Button Liste speichern auch zwischengespeichert und erst später zum Plotter gesandt werden. 18.10 Saumlagen Im Grafis-Setup können die Saumlagen zwischen Konstruktion und Schnittbild abgeglichen werden. Dazu ist im Setup auf der Karteikarte Sonstiges der Button Saumlagen anzuklicken. Es öffnet sich das Fenster gemäß Bild 18-29. Bild 18-29 Nur wenn kein Fadenlauf durch ein Fadenlaufsymbol oder eine Fadenlauflinie festgelegt ist, wird das Teil gemäß der Einstellung unter Saumlage in der Konstruktion ausgerichtet. Die Saumlage im Schnittbild gilt immer. Die Saumrichtung wird im Schnittbild gespeichert. Beim Öffnen eines Schnittbildes wird dessen Saumrichtung geprüft. Unterscheidet sich die Saumrichtung des Schnittbildes von den Vorgaben im GrafisSetup, dann erfolgt eine Rückfrage. Sie können entscheiden, ob die Saumrichtung des Schnittbildes beibehalten oder alle Schnittteile entsprechend der im Grafis-Setup vorgegebenen Saumrichtung gedreht werden Bild 18-28 sollen. 18.11 Linientypen Mit der Konstruktionsfunktion Attribute können einzelnen Linien spezielle Bedeutungen zugewiesen werden, die später im Schnittbild ausgewertet werden. An die optionale Beschriftunglinie wird später im Schnittbild der Teiletext zentriert angefügt, ausgerichtet und falls nötig auf die Länge der Linie verkleinert. Eine Linie des Teiles kann als Fadenlauflinie gekennzeichnet werden. Das Fadenlaufsymbol hat allerdings Vorrang vor einer Fadenlauflinie. Soll in einem 302 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Teil die Fadenlauflinie gelten, darf kein Fadenlaufsymbol gesetzt sein. An der optionalen Teilungslinie kann ein Teil im Schnittbild getrennt werden. Beim Legen ist rechts im Menü Trenne Teil zu aktivieren und das Teil mit der rechten Maustaste anzuklicken. Im anschließenden Dialog (Bild 18-30) kann als Trennlinie direkt die Teilungslinie gewählt werden. Auch die Nahtzugabe ist einstellbar. Die optionalen geschnittenen inneren Linien werden beim Bild 18-30 Cutten geschnitten und immer geplottet. Die Nahtlinie wird nur beim Export im ASTMFormat ausgewertet. Sie hat für das Schnittbild keine Bedeutung. Beim Plotten/Drucken aus dem Schnittbild kann gewählt werden, ob auch Markierungslinien und/oder Hilfslinien mit auszugeben sind. Welche Linientypen als Markierungslinien bzw. Hilfslinien zu verstehen sind, ist im Dialog Linientypen (Bild 18-31) festzulegen. Dieser Dialog wird über das GrafisSetup, auf der Karteikarte Sonstiges über den Button Linientypen geöffnet. Linientyp 1 ist die durchgezogene Linie, Linientyp 2 die gepunktete Linie und so weiter. Im Dialog Linientypen sollten der Fadenlauf, die Beschriftungslinie und so weiter als nicht besetzt verbleiben. Nur wenn bereits in Version 9 oder früher mit speziellen Einstellungen in diesem Bereich gearbeitet wurde, dann sollten diese Einstellungen beibehalten werden. 18.12 Materialkatalog/ Materialvorauswahl Zur Verwendung auf der Karteikarte Material in Schnittbildinformation kann ein Materialkatalog hinterlegt werden. Im Materialkatalog hinterlegte Materialdaten, wie zum Beispiel die Materialbreite, Rapportdaten oder der Materialtyp, werden durch Auswahl in der Combobox aktiviert. Änderungen an den Materialdaten können mit dem Button Speichern in den Materialkatalog übernommen werden. Nach Eingabe einer neuen Katalogbezeichnung und Betätigen des Buttons Speichern wird ein neuer Eintrag im Materialkatalog angelegt. Mit dem Button Löschen wird der gewählte Eintrag gelöscht. Nutzen Sie den Materialkatalog, um die Einstellungen für häufig benötigte Materialien schnell zu laden. Der Materialkatalog wird als Material.dba unter \Grafis gespeichert. Die Datei kann mit dem Editor Notepad nach folgendem Prinzip bearbeitet werden. Jeweils durch Tabulator getrennt sind in jeder Zeile einzugeben: • Fortlaufende Nummer • Name des Materials • Breite in mm • Materialart als Kürzel • Rapportabstand in Kette in mm • Rapportabstand in Schuß in mm • Offset für Kette in mm • Offset für Schuß in mm Falls der Wert für Rapportabstand in Kette bzw. Schuß gleich 0. ist, wird auch kein Rapport berücksichtigt. Auch die Einlaufwerte werden zukünftig im Materialkatalog berücksichtigt. 18.13 Überlappungsbereiche Über den Dialog Überlappungsbereiche können Bereiche im Schnittbild angezeigt werden, an denen Stoff neu angesetzt werden kann. Benötigt wird diese Möglichkeit, wenn Stoffreste aufgeschnitten werden sollen oder wenn wegen Materialfehlern der Stoff abgeschnitten und neu aufgelegt werden muss, siehe Bild 18-32. Bild 18-32 Bild 18-31 Im Dialog Überlappungsbereiche erscheint eine Liste mit den möglichen Überlappungsbereichen. Sie Kapitel 18 Schnittbildlegen II 303 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bild 18-33 können auswählen, welche Überlappungsbereiche im Schnittbild angezeigt werden sollen. Zunächst sind nur die Bereiche mit der kleinsten Überlappungslänge ausgewählt. Mit Alle wählen Sie alle Bereiche aus, mit Keine schalten Sie alle Bereiche ab. Mit Typisch werden alle Bereiche bis 30cm Überlappungslänge aktiviert. Überlappungsbereiche, die im Dialog aktiviert wur- den, werden im Schnittbild schraffiert dargestellt. Damit jedes Schnittteil einmal korrekt zugeschnitten wird, muss die vorhergehende Lage (Materialende) mindestens bis zur rechten Linie ausgelegt und die folgende Lage (Materialanfang) ab der linken Linie fortgesetzt werden, siehe Bild 18-33. Im Plotbild werden die Überlappungsbereiche mit einer Markierung am oberen Schnittbildrand gekennzeichnet. Diese Markierung erscheint auch am unteren Schnittbildrand, wenn im Dialog Überlappungsbereiche die Option Markierung auch am unteren Rand gesetzt ist. Auch nach dem Aktivieren von Überlappungsbereiche können Teile ausgelegt oder in ihrer Lage verändert werden. Wird allerdings die Lage eines Teiles verändert, das einen Überlappungsbereich definiert, dann ist dieser Überlappungsbereich nicht mehr gültig und wird entfernt. Auch beim Zurücklegen des Teiles wird der Bereich nicht mehr aktiviert. Öffnen Sie den Dialog Überlappungsbereiche und aktivieren die gewünschten Bereiche erneut. 18.14 Austauschteile Der Dialog Austauschteile ermöglicht beispielsweise das Seitenteil einer Jacke in den kleinen Größen zweiteilig tailliert und in den größeren Größen ein- Bild 18-34 304 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bild 18-35 Die Einstellungen im Dialog Austauschteile werden im Grafis-Schnittbild berücksichtigt, siehe Bild 1835. Für das Gradieren in Grafis oder den Export bleiben sie unberücksichtigt. Variante zeigt dieser Dialog einige grundlegende Informationen zum Schnittbild an: Breite, Länge, Effizienz, Name des Produktionsmodells und die Anzahl von Teilen und Bündeln. Über den Button erweitert>> schaltet der Dialog auf eine ausführliche Variante um. Sie erlaubt die Angabe und Berechnung von Gewichten und Preisen. Die Eingabefelder für Flächengewicht und Preis je Meter werden mit dem Schnittbild gespeichert. An Hand der eingegebenen Daten wird eine Bild 18-36 Reihe von Werten ermittelt, wie beispielsweise der Gesamtpreis oder das Nutzgewicht je Bündel. 18.15 Zusätzliche Optionen Toolbox teilig gerader geschnitten zu fertigen, siehe Bild 1834 mit den Teilen 013, 014 und 015. Sofern keine Einstellungen im Dialog Austauschteile vorgenommen werden, erscheinen diese drei Teile im Schnittbild in allen Größen. Der Dialog Austauschteile öffnet sich in der Teilearbeit durch Wechsel auf +Austauscht in der rechten Menüleiste. Zunächst sind alle Größen markiert und damit für das Schnittbild aktiv. Durch Anklicken der Größen oder eines Größenbereiches wird die Markierung verändert. Für das zweiteilige Seitenteil in Bild 18-34 müssen nacheinander die Teile 013 und 014 markiert und dann im Dialog Austauschteile die Größen N34 bis N42 aktiviert werden. Für das Teil 015 werden anschließend die Größen N44 bis N48 aktiviert, siehe Bild 18-34. Beim Gradieren des Modells werden alle Teile in allen Größen berechnet und bei ‚Export Schnittteile’ auch exportiert. Dialog Schnittbild-Kenndaten Über Schnittbild | Kenndaten… wird der in Bild 1836 abgebildete Dialog geöffnet. In der einfachen In der Toolbox stehen die am häufigsten benötigten Funktionen. Sie wird im Pull-Down-Menu Ansicht zu- und abgeblendet. Der Inhalt der Toolbox wird über das Grafis-Setup festgelegt. Kapitel 18 Schnittbildlegen II 305 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 18.16 Cutter-Ausgabe Die Ausgabe von Cutterdaten ist optional und wird vom Grafis-Team freigegeben und eingerichtet. Für ein gelegtes Schnittbild können auch direkt die Steuerdaten für einen Cutter erzeugt werden. Über Datei | Cutterdaten erzeugen öffnet sich ein Dialog, in dem der Cutter ausgewählt wird und einige Optionen gesetzt werden können, siehe Bild 18-37. Cutter-spezifische Optionen Die Optionen Knipse cutten und Bohrlöcher setzen steuern die Ausgabe der entsprechenden Symbole. Die Option Knipse nach innen/außen drehen rotiert V- und Rechteck-Knipse um 180°. Kann der Cutter auch zeichnen, dann stehen weitere Optionen zur Verfügung. In diesem Fall können auch Beschriftungen, Texte und innere Linien als gezeichnete Objekte ausgegeben werden. Eine Anpassung der Beschriftungen kann nur im Plotdialog erfolgen. Die Option Infodatei erzeugen legt eine Textdatei mit Informationen zum Schnittbild an. Dazu gehören Daten wie Länge, Breite und Name des Schnittbildes. Zusätzlich wird jedem Teil der Cutterdatei der ursprüngliche Teilname aus Grafis zugeordnet. Mit der Option Zusammenfassung zeigen wird nach dem Erstellen der Cutter-Datei eine Zusammenfassung angezeigt, die unter anderem Angaben zur Länge, Breite, Schneidweglänge, Leerwege, Anzahl Bohrlöcher, Anzahl Knipse enthält. Ist die Option Einstichstelle, Umlaufsinn und Cutreihenfolge manuell gesetzt, dann öffnet sich ein zusätzlicher Dialog, mit dem die Schneidvorgaben für jedes Teil gezielt kontrolliert und verändert werden können. Das Menü Cutter Das Menü Cutter öffnet sich beim Erzeugen von Cutterdaten, sofern der Schalter Einstichstelle, Umlaufsinn und Cutreihenfolge manuell gesetzt ist. Menü Cutter Reihenfolge festlegen rücksetzen Schneidrichtung… ändern alle rechts alle links rücksetzen Bild 18-37 Einstichstelle rücksetzen Allgemeine Optionen Im unteren Bereich des Dialogs folgen allgemeine Einstellungen. Wenn Schnittbilder Fixierblöcke enthalten, dann kann deren Inhalt als separate CutterDatei gespeichert werden. Setzen Sie dazu die Option für Fixierblöcke gesonderte Dateien erzeugen. Diese separaten Dateien werden für das spätere Ausschneiden der Kleinteile benötigt. Die Option an Teilungslinien in Datei-Segmente zerlegen ist für große Schnittbilddateien sinnvoll, die länger als eine Cutter-Tischlänge sind. Um beim Schnittbildlegen die Cutter-Tischlänge von 10m zu berücksichtigen, stellen Sie auf der Karteikarte Material die Anzeige von Anlegelinien auf alle 10m. Unter Berücksichtigung der Anlegelinie können Sie beispielsweise ein Schnittbild von 12m erzeugen. Mit der gesetzten Option werden dann zwei CutterDateien von 10m und 2m Länge ausgegeben. Ausgabe starten Ist das Menü Cutter aktiv, dann wird für jedes Teil dessen Nummer in der Schneidreihenfolge, dessen Schneidrichtung und die Einstichstelle angezeigt, siehe Bild 18-38. Diese aktuellen Einstellungen könEinstichstelle Schneidreihenfolge 33 Schneidrichtung Bild 18-38 306 Kapitel 18 Schnittbildlegen II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 nen jetzt noch verändert werden. Mit der Funktion Reihenfolge festlegen wird die Reihenfolge neu festgelegt, in der die Teile ausgeschnitten werden. Aktivieren Sie dazu Reihenfolge festlegen und klicken mit der linken Maustaste das Teil an, welches zuerst geschnitten werden soll, danach das zweite Teil und so weiter. Mit rücksetzen stellen Sie den Anfangszustand der Reihenfolge wieder her. Sofern Sie erneut das erste Teil festlegen wollen, deaktivieren Sie Reihenfolge festlegen und aktivieren die Funktion erneut. Mit den drei folgenden Funktionen beeinflussen Sie die Schneidrichtung. Die Funktionen alle rechts und alle links setzen die Schneidrichtung aller Teile nach rechts bzw. links. Mit der Funktion Schneidrichtung ändern wird die Schneidrichtung einzelner Teile durch Anklicken des Teiles gedreht. Mit rücksetzen stellen Sie den Anfangszustand der Schneidrichtungen wieder her. Ist die Funktion Einstichstelle aktiv, können Sie die Einstichstellen jedes Teiles mit der Maus an eine andere Stelle der Teilekontur ziehen. Mit rücksetzen stellen Sie den Anfangszustand der Einstichstellen wieder her. 18.17 Autonester Die Ansteuerung des Autonesters ist optional und wird vom Grafis-Team freigegeben und eingerichtet. Der Grafis-Autonester ist eine optionale ZusatzSoftware für die automatische Schnittbildlegung. Das Schnittbild wird zunächst wie üblich vorbereitet. Auf der Karteikarte Material sind die Bahnbreite, die Stoffart und das Legeschema einzutragen. Auf der Karteikarte Teile können Freigaben für Drehung oder Spiegelung im Schnittbild erteilt werden. Im letzten Schritt ist der gewünschte Größengang einzustellen. Nach dem Öffnen des Legemodus wird der Legeauftrag über den Menübefehl Schnittbild | An Autonester senden an den Autonester abgeschickt. Der Grafis-Autonester ist ein separates Programm mit einer eigenen Oberfläche. Während der Berechnung eines Auftrages erscheinen die Zwischenergebnisse in einem Kontrollfenster. Die Länge und die Effektivität des aktuellen Zwischenergebnisses werden in der Titelleiste des Kontrollfensters und im Autonester-Fenster angezeigt, siehe Bild 18-39. Im Grafis-Schnittbild erscheint der Hinweis auf ein Bild 18-39 Zwischenergebnis zum betreffenden Schnittbild. Da der Autonester unabhängig vom Schnittbildprogramm arbeitet, kann parallel zur automatischen Auslage weitergearbeitet werden. Sobald der Autonester-Auftrag abgearbeitet ist, erscheint im Schnittbildprogramm ein Hinweis und die berechnete Auslage kann übernommen werden, siehe Bild 18-40. Häufig sollen mehrere Schnittbilder für einen Schnittauftrag gelegt werden. Von der Karteikarte Größen aus können die einzelnen Größenbilder sehr schnell an den Autonester übergeben werden. Dazu werden die gewünschten Größenkombinationen eingestellt und als leeres, ungelegtes Schnittbild gespeichert. Ist die Option Autonester-Aufträge beim Speichern anlegen aktiviert, wird gleichzeitig mit dem Speichern auch der Legeauftrag an den Autonester geschickt. Bild 18-40 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Inhalt 19.1 Ein einfaches Programm: Quadrat ............... 308 19.2 Datenbasis und Oberfläche .......................... 309 19.3 Regeln der Programmierung ........................ 313 19.4 Programm Gradierbares Rechteck .............. 314 19.5 Programm Bündchenkragen ........................ 316 19.6 Programm Rock ........................................... 320 19.7 Allgemeine Hinweise.................................... 325 ______________________ konstruktion werden als Text eingegeben. Grundkonstruktionen sollten dann in der Fachsprache entwickelt werden, wenn die firmenspezifische Passform oder komplette Baukastenlösungen zu entwickeln sind. Es ist zu bedenken, dass die Fachsprache eine abstrakte Form der Schnittentwicklung ist. Neben exzellenten Konstruktionskenntnissen und Erfahrung in der Anwendung von Grafis wird auch eine längere Einarbeitungszeit benötigt. Zur Entwicklung von Produktionsschnitten aus vorbereiteten, angepassten Grundformen sind die Funktionen des Grafis-Dialoges das geeignetere Werkzeug. Die Grafis-Fachsprache dient zur Entwicklung von Grundkonstruktionen und Konstruktionsbausteinen. Die einzelnen Schritte zur Erstellung einer Grund__________________________________________ '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar rWi3,rWi7 pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7 sVar qVar q1,q2,q3 tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 rCon rKgLng=150 tCon '----------------- X-Wert-Definitionen XTitel("Bündchenkragen") Defx(1,"Höherstellung HM",35) Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20) Defx(3,"Kragenbreite HM",40) Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40) Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45) Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90) Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80) '----------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pXY(0,rX(1)) p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2)) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3)) '-------------------- Eckpunkt p3 (VM) p3 = pXY(rKgLng,0) p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4)) p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5)) '------------------ Kragenansatzlinie rWi3 = rWiPPP(p6,p3,p7) rWi3 = rWi3+rX(6) q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi) q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi) '------------------- Kragenaußenlinie rWi7 = rRiPP(p7,p3)-rX(7) q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi) '-------------- Punkte+Linien ausgeben AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7) AusQ(p2+p5) AusQ(p3+p7) AusQ(q1,q2,q3) '------------------------------------End Program '************************************* p5 p4 p7 X7 p2 X6 p1 p3 p6 308 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 19.1 Ein einfaches Programm: Quadrat Einleitende Bemerkungen Die neue Fachsprache gehört ab Version 8 zum Lieferumfang von Grafis. Sie ist eine Compilerorientierte Programmiersprache. Die Programme werden nicht mehr interpretativ abgearbeitet, sondern in einem maschinennahen Code. Die Abarbeitung des Fachsprachenprogrammes wird dadurch deutlich schneller. In der neuen Fachsprache sind viele Werkzeuge enthalten, die auch in anderen Programmiersprachen üblich sind; jeweils angepasst an die Bedingungen der Schnittkonstruktion. Auch die Nutzung von Unterprogrammen ist jetzt möglich, so dass häufige oder sich wiederholende Berechnungen als Unterprogramme abgelegt werden können. Die Übersichtlichkeit vor allem in der Textdarstellung und die Syntaxprüfung sind gegenüber der vorhergehenden Fachsprache besser und genauer geworden. Anwendern, die mit der vorhergehenden Fachsprache gearbeitet haben, wird die jetzige Fachsprache zunächst komplexer erscheinen. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die neuen Techniken eine kürzere und übersichtlichere Programmierung ermöglichen. Quadrat Im ersten Projekt soll zunächst ein Quadrat (Bild 191) konstruiert werden, das später in das „Haus vom Nikolaus“ abgewandelt wird. p02 p03 100 mm 100mm p00 p01 Bild 19-1 Legen Sie wie folgt das neue Projekt „Quadrat“ an: ⇒ Extras | Neuer Compiler ⇒ Projekt | Neu... ⇒ Projektname: Quadrat ⇒ 9-stelliges Kürzel Ihres Namens (analog Bild 194) eingeben ⇒ 2-stelliges Kürzel der Produktgruppe eingeben, z.B. „LB“ für Lehrbuch-Übungen ⇒ Mit <OK> wird das Projekt angelegt. Die Struktur des Programms Main() wurde im Editierfenster (Bild 19-5) angelegt. Bearbeiten Sie das Programm wie folgt: '************************************* Program Main() '- Programm: Quadrat '- Deklarationszeilen lVar nVar rVar pVar sVar qVar tVar cVar '- Konstanten lCon nCon rCon tCon '- Zuweisungen / Befehlszeilen '- Programmende End Program '************************************* Nach einem ersten Compilieren mit dem Button oder <F4> wurde das bisherige Programm automatisch formatiert: '************************************* Program Main() '------------------- Programm: Quadrat '------------------ Deklarationszeilen lVar nVar rVar pVar sVar qVar tVar cVar '-------------------------- Konstanten lCon nCon rCon tCon '--------- Zuweisungen / Befehlszeilen '------------------------ Programmende End Program '************************************* Zur Konstruktion eines Quadrates kann wie folgt vorgegangen werden: ⇒ Punkte p00 bis p03 belegen ⇒ Punkte p00 bis p03 ausgeben ⇒ Verbindungslinien zwischen den Punkten ausgeben Folgende Zuweisungen / Befehlszeilen führen zum Ziel: '--------- Zuweisungen / Befehlszeilen p00= pXY(0,0) p01= pXY(100,0) p02= pXY(100,100) p03= pXY(0,100) Die Funktion pXY() konstruiert einen Punkt aus dessen anzugebender X- und Y-Koordinate. Die XKoordinate des Punktes p01 hat damit den Wert 100 und dessen Y-Koordinate den Wert 0. AusP(p00,p01,p02,p03) Kapitel 19 Fachsprache I 309 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Mit dem Befehlswort AusP werden die aufgelisteten Punkte auf den Bildschirm ausgegeben. Ohne diese Zeile sind die Punkte zwar im Programm belegt, werden jedoch nicht auf dem Bildschirm dargestellt. Nach Eingabe der fünf Zeilen ist das Programm mit zu compilieren und dann mit im Probelauf zu testen. Erst nach wird auf den GrafisBildschirm umgeschaltet und die Punkte des Quadrates erscheinen. Der Grafis-Bildschirm wird mit der rechten Maustaste wieder geschlossen. p04 p03 p02 Mit dem Befehlswort AusQ werden einzelne Strecken, Kurven oder Polygonzüge ausgegeben. Wählen Sie Innere Fkt in der Variablen Liste und klicken dort auf AusQ. Unterhalb des Editierfensters erscheint ein Hilfetext zur markierten Funktion. Die Verbindungslinien werden mit AusQ(p00+p01+p02+p03+p00) als über die Ecken hinweg gekoppelte Verbindungslinie ausgegeben, mit den Zeilen AusQ(p00+p01,p01+p02) AusQ(p02+p03,p03+p00) als einzelne Linien von Ecke zu Ecke. Die Strecken müssen nicht zuvor als Variablen gebildet werden. Die Berechnung kann auch direkt im Funktionsaufruf erfolgen. Die Zeilen s1=sPP(p00,p01) AusQ(s1) führen zum gleichen Ergebnis wie die Zeile AusQ(sPP(p00,p01)) oder wie AusQ(p00+p01) In der ersten Variante wird die Strecke zunächst auf die Variable s1 geschrieben und erst danach ausgegeben. In der zweiten Variante wird die Strecke direkt im Befehlsaufruf gebildet. Die Funktion sPP(p00,p01) bildet dazu eine Streckenvariable als Verbindung zwischen den beiden anzugebenden Punkten. Variante „Haus vom Nikolaus“ Das Quadrat kann noch zum „Haus vom Nikolaus“ (Bild 19-2) abgewandelt werden. Dazu wird ein zusätzlicher Punkt p04 als Dachspitze konstruiert. Die Linien sind durchgängig auszugeben. Folgende Zuweisungen / Befehlszeilen führen zum Ziel: '----------Zuweisungen / Befehlszeilen p00= pXY(0,0) p01= pXY(100,0) p02= pXY(100,100) p03= pXY(0,100) p04= pXY(50,150) AusP(p00,p01,p02,p03,p04) AusQ(p00+p02+p01+p00+p03+p04+p02+p03+p0 1) p00 p01 Bild 19-2 Speichern Sie das Projekt über Projekt | Speichern und verlassen über Projekt | Beenden die Projektoberfläche. 19.2 Datenbasis und Oberfläche Datenbasis Die Entwicklung einer Grundkonstruktion läuft in einem sogenannten Projekt ab. Zu einem Projekt gehören • die Module im Klartext, • der Objetcode zum Projekt und • das ausführbare Fachsprachen-Programm als Ergebnis. Das Projekt selbst wird als Verzeichnis gespeichert. In diesem Verzeichnis befinden sich die Module im Klartext sowie der Objektcode. Das ausführbare Fachsprachen-Programm wird direkt in das \PROG – Verzeichnis des jeweiligen Konstruktionssystems gespeichert. Bild 19-3 enthält eine detaillierte Übersicht. Zum Kopieren oder Duplizieren genügt es, das komplette Verzeichnis \Grafis\Module\[Kosystem]\[Projektname] zu kopieren. Alle zum Projekt gehörenden Dateien sind damit erfasst. Zur Weitergabe eines getesteten und freigegebenen Fachsprachenprogramms genügt es, die Datei *.cpr aus dem Verzeichnis \Grafis\[Ko-system]\PROG zu kopieren. 310 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Grafis |--Basis_D | |--PROG | | | | |-- ... |--Module |--Basis_D |--\[Projektname] *.cpr-Dateien (Beispiel: KFriedric_DA_c001_00.cpr) Diese ausführbaren Fachsprachen-Programme enthalten alle Informationen, die zur Abarbeitung des Moduls erforderlich sind. Damit Modelle, in denen dieses Modul verwendet wurde, auf einem anderen Rechner laufen, muss diese Datei mitgeliefert werden. Jedes Projekt erhält unter \Grafis\Module\[Ko-system]\ ein eigenes Verzeichnis, in das alle Dateien zum Projekt gespeichert werden. Das Projekt „Oberkoerper 01“ im Konstruktionssystem Optimass wird als Verzeichnis \Grafis\Module\Basis_D\Oberkoerper 01 angelegt. Im Projektverzeichnis befinden sich folgende Dateien: Modul.ini Initialisierungsdatei zum Projekt Main.qpr Quellcode des Hauptprogrammes « Main » im RTFFormat Main.qpt Quellcode des Hauptprogrammes « Main » als ASCIText Main.opr Objektcode Hauptprogrammes « Main » … und weitere Dateien *.qpr, *.qpt und *.opr eventuell vorhandener Unterprogramme. Bild 19-3 Neues Projekt anlegen Liste der letzten Programm-Namen Zur Entwicklung einer Zur Vorbelegung der Eingabefelder kann neuen Grundform einer der letzten Namen gewählt werden. wird Grafis mit dem gewünschten KonKürzel des Entwicklers (9-stellig) struktionssystem gestartet. Das ProCode der Produktgruppe (2-stellig) grammieren mit der Fachsprache sollte in Laufende Nummer (3-stellig) einem neuen Modell stattfinden, damit Änderungscode (2-stellig) wichtige Modelle nicht versehentlich zurückgesetzt oder überschrieben werBild 19-4 den. Ein neues Projekt Name der Programmdatei wird über das Pull-Down-Menu Extras | Neuer Der Name der Programmdatei hat eine fest vorgeCompiler und anschließend Projekt | Neu... angegebene Länge von 20 Zeichen. Gegenüber der Fachlegt. Der Projektname darf keine Sonderzeichen sprache der Versionen 7 und früher wurde er um 12 (z.B. „!+-ßäöü) enthalten. Eine geeignete BezeichZeichen verlängert. Damit sind die Programme nung wäre beispielsweise „Oberkoerper 01“. besser unterscheidbar und eine doppelte NamensZusätzlich zum Projektnamen (=Verzeichnis für die gebung wird vermieden. Entwicklungsdateien, siehe Bild 19-3) ist auch ein Bezeichner für das ausführbare Fachsprachenprogramm zu vergeben. Dazu öffnet sich das Fenster Name der Programmdatei generieren (Bild 19-4). Kapitel 19 Fachsprache I 311 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Variable Liste zur Anzeige der Module, Funktionen, ... Editierfenster (Editieren der Programme) Hilfetexte zur markierten Standardfunktion Bild 19-5 Der Name setzt sich jetzt aus folgenden Kürzeln zusammen: KFriedric_DA_c000_00 |-- 9-stelliges Kürzel des Entwicklers Beispiele: KFriedric für Kerstin Friedrich BBachmann für Birgit Bachmann FSBeautyW für Friederike Sauer, Mitarbeiterin der Firma BeautyWear RWRollerD für Roland Wagner, Mitarbeiter der Firma Roller Design KFriedric_DA_c000_00 |-- 2-stelliges Kürzel der Produktgruppe Beispiele: DA für Damenoberbekleidung HE für Herrenoberbekleidung KI für Kinder KFriedric_DA_c000_00 | 3-stellige Laufende Nummer KFriedric_DA_c000_00 | 2-stelliger Änderungscode Nur für das erste Projekt des Entwicklers ist das Fenster komplett auszufüllen. Dazu gehören insbesondere das Kürzel des Entwicklers und das Kürzel der Produktgruppe. Die Laufende Nummer wird von Grafis automatisch vorgeschlagen und sollte nur bei Bedarf verändert werden. Der Änderungscode muss höher gesetzt werden, wenn ein bereits ausgeliefertes/ benutztes Programm überarbeitet werden soll. Der Änderungscode wird in der Projektoberfläche über Extras | Optionen erhöht. Für weitere Projekte kann aus der Liste der letzten Programmnamen ein geeigneter ausgewählt und bei Bedarf angepasst werden. Die Projektoberfläche Die drei größten Bereiche der Projektoberfläche (Bild 19-5) sind • das Editierfenster zur Eingabe der Programme, • die Variable Liste zur Anzeige vorhandener Module, Funktionen, ... und • ein Feld mit Hilfetexten zur markierten Standardfunktion. Das Programm Main wird als „leeres“ Programm in der erforderlichen Struktur sofort angelegt, siehe Bild 19-5. Alle Tastatureingaben und die Button über dem Editierfenster wirken nur auf den Programmtext. Die Variable Liste und das Feld mit Hilfetexten sind Anzeigebereiche ohne Eingabemöglichkeit. 312 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Editierfunktionen Zum Editieren sind nutzbar: Kursor nach links, rechts, oben, ←→↑↓ unten Zeilenwechsel ↵ (Enter) Pos 1 Kursor an Zeilenanfang Ende Kursor an Zeilenende Entf nächstes/markiertes Zeichen löschen Ctrl+Pos 1 Kursor an Programmanfang Ctrl+Ende Kursor an Programmende rechte Öffnen des Kontextmenü = PullMaustaste Down-Menü Bearbeiten Analog zu anderen Editoren ist das Markieren einer oder mehrerer Zeilen durch Anklicken am linken Zeilenrand möglich. Markierte Zeilen werden mit gedrückter linker Maustaste verschoben oder bei zusätzlich gedrückter Strg/Ctrl-Taste kopiert. Weitere Funktionen zum Editieren befinden sich im PullDown-Menü Bearbeiten, welches auch mit der rechten Maustaste als Kontextmenü geöffnet wird. Button Compilieren und Testen Die häufigsten Funktionen bei der Programmentwicklung befinden sich auf den Button oberhalb des Editierfensters. Der erste Block von Button enthält Funktionen zum Compilieren und Testen des Programms: Compilieren (Syntaxprüfung und erste Übersetzung) Bilden & Testen des Programms im Probelauf Bilden & Testen des Programms mit Gradieren Ein-/Ausschalter für VList-Einträge; Bei eingeschaltetem VList()-Button, wird das Programm beim Bilden & Testen an den VList-Haltepunkte angehalten. Die Werte der angegebenen Variablen erscheinen in der Variablen Liste. Bildschirmanzeige des Ergebnisses vom letzten Bilden & Testen des Programms Button Suchen und Ersetzen Der zweite Block von Button enthält Funktionen zum Suchen und Ersetzen von Zeichen: Markieren aller Zeichen im Programm, die gleich dem Zeichen rechts im Feld sind Suchen der Zeichen rechts im Feld Ersetzen des markierten Zeichens durch den Begriff rechts von Markieren Sie den Suchbegriff, z.B. p01, im Programm. Er erscheint automatisch im Suchfeld rechts neben , in das der Begriff auch eingegeben wer- den kann. Anklicken von oder markiert die nächste gefundene Zeichenkette. Für das Ersetzen von z.B. p01 durch p02 ist folgende Vorgehensweise zu empfehlen: ⇒ Markieren des Suchbegriffs im Programm, ⇒ Eingabe des Ersatzbegriffes (hier: p02) rechts neben , ⇒ Anklicken von , sofern der markierte Begriff durch den Ersatzbegriff ersetzt werden soll. Die Variable Liste Die Button über der Variablen Liste Module, Innere Fkt., usw. wirken wie Karteikartenreiter. Nach Anklicken eines dieser Button wird in der Variablen Liste angezeigt: Button Inhalt der Variablen Liste Module alle Programm-Module (*.qptDateien) zum aktuellen Projekt Innere Fkt. alle Inneren Funktionen Externe Fkt. alle Externen Funktionen des aktuellen Projektes (aus allen Programm-Modulen) Objekte die ausgegebenen Objekte (Punkte + Linien) mit den Daten (oObjektnummer, ty-Objekttyp, poPos-Nummer) Die Automatische Formatierung Jedes Compilieren, das mit oder <F4> gestartet wird, führt neben der Syntaxprüfung auch eine automatische Formatierung des Programmtextes durch. Bei der automatischen Formatierung werden Befehlsworte blau gekennzeichnet, Kommentare erscheinen grün. Befehlszeilen sind grundsätzlich um zwei Zeichen eingerückt; in Schleifen jeweils um zwei Zeichen weiter. Der erste Buchstabe des Variablennamens ist zwingend klein und der zweite Buchstabe groß geschrieben. Zur Vereinfachung der Eingabe von Kommentarzeilen gilt folgende zusätzliche Regelung: 1. Befindet sich ein einzelner Anführungsstrich in der 1. Spalte, dann füllt das dem Anführungsstrich folgende Zeichen die ganze Zeile. ′- wird... ′----------------------------------′* wird... ′*********************************** 2. Befindet sich ein einzelner Anführungsstrich in der zweiten oder einer folgenden Spalte, dann wird der Text rechtsbündig formatiert. ′---Initialisierung wird... ′---Initialisierung ′Ausgabe der Punkte wird... ′Ausgabe der Punkte Kapitel 19 Fachsprache I 313 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 3. Ein einzelner Anführungsstrich mit nachfolgendem Leerzeichen bewirkt, dass der Text unverändert bleibt. ′ ---Initialisierung bleibt... ′ ---Initialisierung ′ Ausgabe der Punkte bleibt... ′ Ausgabe der Punkte Kommentare können auch in einer Programmzeile rechts vom Befehlstext stehen. Auch dabei gelten die zweite und dritte Regel. Hinweis: Testen Sie das automatische Formatieren und die Regeln für die Kommentierung bereits mit dem noch „leeren“ Programm Main(). 19.3 Regeln der Programmierung Grundregeln 9 Ein Programm ist zeilenweise aufgebaut. 9 Jede Zeile enthält eine Zuweisung oder einen Befehl. 9 Die Zeilenbreite sollte 64 Zeichen nicht überschreiten. 9 Die Groß-/Kleinschreibung, Zeichenabstände und auch eventuelle Leerzeichen am Zeilenanfang formatiert Grafis automatisch beim Compilieren. 9 Der Anführungsstrich ′ kennzeichnet den folgenden Text als Kommentar, der nicht abgearbeitet wird. 9 Das Zeichen „&“ in der ersten Spalte kennzeichnet eine Fortsetzungszeile. 9 Das Modul Main() muss in jedem Projekt enthalten sein und das Programm Main() enthalten. 9 Jedes Projekt hat genau ein Programm mit dem Namen Main(). Dieses Programm wird beim Aufruf als erstes abgearbeitet. 9 Jedes Projekt kann beliebig viele Innere Funktionen und auch beliebig viele Externe Funktionen enthalten. Die Inneren Funktionen gehören zum Grafis-Lieferumfang. Externe Funktionen werden vom Anwender programmiert. 9 Jedes Programm beginnt mit „Program Main()“ und endet mit „End Program“. 9 Jede Funktion beginnt mit „Function xXxx()“ und endet mit „End Function“. Variablen In Grafis werden Variablen verschiedener Typen eingesetzt. Der Variablen-Name kann bis zu 64 Zeichen lang sein, wobei das erste Zeichen den Variablentyp kennzeichnet. Variablen können erst dann verwendet werden, wenn sie am Beginn des Programms oder der Funktion deklariert wurden. Bei der Deklaration der Variablen wird Speicherplatz reserviert und genullt. Die Variable bleibt dann bis zum Ende der Funktion oder des Programms verfügbar. Es gibt folgende Variablentypen: Typ Erläuterung logische Variable, die den Wert lXxx True oder False annehmen kann nXxx Nummer (ganze Zahl), die einen Wert zwischen -2*109 und +2*109 (2.000.000.000) annehmen kann rXxx reelle Zahl, auf 6 Nachkommastellen genau pXxx Punkt mit X- und Y-Koordinate sXxx Strecke mit Anfangs- und Endpunkt qXxx Polygonzug / Kurve / Linienzüge (q steht für que – engl. Schlange, Folge) tXxx Texte mit bis zu 10.000 Zeichen cXxx Container Beispiel lFrage nNum r01 pAe sSaum qArm tHilfe cBox Alle verwendeten Variablen müssen im Programm-/ Funktionskopf deklariert werden. Die Deklarationszeilen beginnen mit lVar für logische Variablen, mit nVar für ganzzahlige Variablen und so weiter. Für jeden Variablentyp kann es mehrere Deklarationszeilen geben. Beispiel: nVar nIst1,nIst2,nIndex Die Werte der Variablen werden über Zuweisungszeilen gesetzt. Die Variablentypen l (logisch), n (ganzzahlig), r (reel) und t (Text) können am Programm-/ Funktionsanfang auch als Konstanten definiert werden. Die Definitionszeilen für Konstanten beginnen mit lCon für logische Variablen, mit nCon für ganzzahlige Variablen und so weiter. Beispiel: nCon nIst1=1,nIst2=2 Konstanten dürfen nicht gleichzeitig als Variablen deklariert sein. Variablen und Konstanten gelten nur innerhalb des Programms bzw. der Funktion, in der sie deklariert wurden. Alle während der Programmierung neu verwendeten Variablen werden beim Compilieren automatisch in den Deklarationszeilen nachgetragen, vorausgesetzt, es gibt mindestens eine (auch „leere“) Deklarationszeile für diesen Variablentyp. Zuweisung Das Zeichen „=“ steht in allen Programmiersprachen für eine Zuweisung. Im Unterschied zur Gleichung in der Mathematik bedeutet es hier: 314 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Der Wert des Ausdrucks rechts vom „=“ wird der Variablen links vom „=“ zugewiesen. Links vom „=“ muss deshalb eine Variable stehen. Die folgende Zeile wäre als mathematische Gleichung falsch. Als Zuweisungszeile beim Programmieren hat sie die nachfolgende Bedeutung: nZahl=nZahl+2 Die Variable nZahl muss zunächst am Programmkopf deklariert sein. Beim Abarbeiten dieser Zeile wird zunächst der Ausdruck rechts vom „=“ berechnet und dann auf die Variable links vom „=“ geschrieben. Hat nZahl vor dem Abarbeiten der Zeile den Wert 5, dann ergibt der Ausdruck rechts vom „=“ den Wert 7. Nach Abarbeiten der Zeile hat sich somit der Wert von nZahl um 2 erhöht. Befehl / Anweisung Mit Befehlen / Anweisungen werden beim Programmieren Operationen ausgeführt, die auf ein oder mehrere Objekte wirken können. In Grafis gibt es Befehle / Anweisungen zum Verschieben, Drehen, Spiegeln oder zur Bildschirmausgabe eines oder mehrerer Objekte. Befehle / Anweisungen beginnen im Unterschied zur Zuweisung sofort mit dem Befehlswort. Innere Funktionen Innere Funktionen sind vorbereitete Funktionen, die zum Grafis - Lieferumfang gehören. Innere Funktionen, die einen Wert liefern, werden in Berechnungen verwendet. Innere Funktionen, die eine Operation ausführen, werden in Befehlszeilen / Anweisungen eingesetzt. Der Umfang der Inneren Funktionen reicht aus, um alle üblichen Schritte bei der Konstruktion eines Schnittes programmieren zu können. Nach dem Öffnen eines Projektes und dem Anklicken des Button Innere Fkt. (über der Variablen Liste) werden in der Variablen Liste alle Inneren Funktionen angezeigt. Anklicken einer Funktion markiert sie. Gleichzeitig erscheinen unter dem Editierfenster die Hilfetexte zur markierten Funktion. Doppelklick auf die Funktion übernimmt sie ins Programm. Das erste Zeichen des Funktionsnamens von Inneren Funktionen, die einen Wert liefern, ist ein Typkennzeichen für den gelieferten Wert. Die Typen sind identisch mit den Variablentypen. Die Funktion rG() liefert einen reelen Wert. Die Funktion pPRiLng() liefert einen Punkt. Zuweisen von Werten Deklarierte Variablen werden durch folgende Anweisungen mit einem Wert belegt. Logische Variable lFrage1=False lFrage2=True Nummer / Ganzzahlige Variable nIndex=1 Mathematische Berechnungen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) aus Zahlen, ganzzahligen/reellen Variablen sowie ganzzahligen/reellen Funktionen sind möglich. Liefert der Ausdruck rechts vom „=“ keinen ganzzahligen Wert, dann wird auf die nächste ganze Zahl gerundet. Reele Variable rAbstand=920*2/3+14 Analog zu ganzzahligen Variablen sind auch hier mathematische Berechnungen möglich. Das Ergebnis wird jedoch nicht gerundet. Punkt p00=pXY(0,0) Punkte werden unter Verwendung der Inneren Funktionen gesetzt. Auch das Kopieren eines Punktes mit p31=p30 ist möglich. Strecke sSaum=sPP(p31,p42) ... analog Punkt Zusätzlich kann mit sSaum=-sSaum die Orientierung der Strecke geändert werden. Kurve qArm=qSpline(p01,r01,p02,r02) ... analog Strecke Text tInfo=“Mein erstes Programm.“ Der Text muss immer zwischen Anführungszeichen stehen. 19.4 Programm Gradierbares Rechteck Gradierbares Rechteck Ein gradierbares Rechteck (Breite: Brustumfang, Höhe: Körperlänge) soll nun konstruiert werden (Bild 19-6). Folgende Zeilen führen zum Ziel: '**************************************** * Program Main() '----- Programm: Gradierbares Rechteck '------------------ Deklarationszeilen lVar nVar rVar rBreite,rHoehe pVar p00,p01,p02,p03 sVar qVar tVar cVar '-------------------------- Konstanten lCon nCon rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 tCon '----------Zuweisungen / Befehlszeilen p00= pXY(0,0) rBreite = rG(1) rHoehe= rG(3) p01= pPRiLng(p00,rRe,rBreite) p02= pPRiLng(p01,rOb,rHoehe) p03= pPRiLng(p02,rLi,rBreite) AusP(p00,p01,p02,p03) AusQ(p00+p01,p01+p02) AusQ(p02+p03,p03+p00) Kapitel 19 Fachsprache I 315 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 p03 Y p02 130° 90° X 180° Höhe= G3 (lKö) 270° Bild 19-7 Breite=G1 (uBr) p00 p01 Bild 19-6 '------------------------ Programmende End Program '************************************* Die Deklarationen der neuen Variablen rBreite und rHoehe wird automatisch beim ersten Compilieren durchgeführt. Es ist nicht nötig, die Variablen selbst in die Deklarationszeilen einzutragen. Richtungen Richtungen werden in Winkel-Graden angegeben. Ein Punkt wird nach links abgetragen, wenn für die Richtung der Wert 180 gesetzt ist. Alle Winkelangaben beziehen sich auf die positive X-Achse und entgegen dem Uhrzeigersinn (Bild 19-7). Fällt es Ihnen schwer, sich die Richtungen in Winkel-Grad vorzustellen, dann sollten Sie mit Richtungskonstanten arbeiten, z.B. rRe=0, rLi=180, rOb=90, rUn=270; siehe auch Programm-Beispiel „Gradierbares Rechteck“. Die Funktionen pXY(), rG(), pRiLng() Die Zeilen im Block „Zuweisungen / Befehlszeilen“ haben folgende Bedeutung: p00= pXY(0,0) Die Variable p00 wird mit Hilfe der Inneren Funktion pXY() belegt. Die Parameter nach der öffnen- den Klammer geben die X- und die Y-Koordinate des Punktes an. In diesem Fall sind beide Koordinaten Null. Damit ist p00 der Nullpunkt. rBreite = rG(1) rHoehe= rG(3) Den neuen Variablen rBreite und rHoehe werden Werte zugewiesen, die mit der Inneren Funktion rG(n) berechnet wurden. Die Funktion rG(n) ermittelt den n-ten Größenwert der Maßtabelle. Mit rG(1) wird der erste Wert der Maßtabelle (in Damen_5 und Basis_D: Brustumfang) und mit rG(3) der dritte Wert der Maßtabelle (in Damen_5 und Basis_D: Körperlänge) übergeben. p01= pPRiLng(p00,rRe,rBreite) Dem neuen Punkt p01 wird das Ergebnis von pPRiLng(p00,rRe,rBreite) zugewiesen. pPRiLng() berechnet einen neuen Punkt, der ausgehend vom Punkt p00 in Richtung rRe und im Abstand rBreite liegt. In der Parameterliste von Inneren Funktionen können statt der Variablen auch Funktionen gleichen Typs und für reele/ganzzahlige Parameter auch Zahlen stehen. Die folgenden Zeilen haben daher gleiche Bedeutung: p01= pPRiLng(p00,rRe,rBreite) p01= pPRiLng(pXY(0,0),rRe,rG(1)) p01= pPRiLng(p00,0,rBreite) In den Zeilen p02= pPRiLng(p01,rOb,rHoehe) p03= pPRiLng(p02,rLi,rBreite) wird der Punkt p02 ausgehend von p01 abgetragen und zwar nach oben mit dem Abstand der Höhe des Rechteckes. Analoges gilt für p03. 316 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Ausgabe der Objekte, Programm testen AusP(p00,p01,p02,p03) gibt die Eckpunkte des Rechteckes auf dem Bildschirm aus. AusQ(p00+p01,p01+p02) AusQ(p02+p03,p03+p00) gibt die Verbindungslinien zwischen den Eckpunkten als einzelne Linien auf dem Bildschirm aus. Nach Eingabe der Programmzeilen und Compilieren ist das Programm zu Bilden&Testen . Das Ergebnis erscheint nach . Mit der rechten Maustaste öffnet sich wieder die ProgrammierOberfläche. Mit statt wird das Programm nicht nur mit der Modellgröße, sondern in allen Größen der Gradiertabelle berechnet und nach auch dargestellt. Damit sich die Höhe des Gradierbaren Rechteckes ändert, müssen auch lange/ kurze Größen bzw. individuelle Größe eingetragen sein 19.5 Programm Bündchenkragen Ein Bündchenkragen gemäß Bild 19-8 soll unter Verwendung folgender X-Werte programmiert werden. X Bezeichnung Schritt Wert 1 Höherstellung HM p1⇒p2 35mm 2 Kragenumfaltbreite p2⇒p4 20mm 3 Kragenbreite HM p4⇒p5 40mm 4 Kragenspitze (X) zu p3 p3⇒p6 40mm 5 Kragenspitze (Y) zu p3 p6⇒p7 45mm 6 Winkel Umfalt+Ansatzlinie in p3 90° 7 Winkel Kragenaußenlinie in p7 80° Verwendung von X-Werten X-Werte müssen im Programmkopf direkt nach den Deklarationszeilen für Variablen und Konstanten definiert werden. Für die Definition der X-Werte gilt: 9 Mit der Zeile XTitel(".............") wird ein Programmname übergeben, der später in der X-Wert-Liste der Grundkonstruktion erscheint. Daran erkennt der Anwender, zu welcher Grundkonstruktion diese X-Werte gehören. Der Titel darf 50 Zeichen lang sein. 9 Die X-Wertangaben müssen am Beginn des Programmes mit folgender Befehlsstruktur stehen. Defx(1,".....",10.0) Defx(2,".....",12.5) | | | | | |_ Standardwert | |_______________ Kommentartext |_________________ Laufende Nummer 9 Die Standardwerte dürfen nur eine Nachkommastelle haben und müssen im Wertebereich -3200. <= Wert <= 3200. liegen. 9 Die laufende Nummer muss mit 1 beginnen und lückenlos ansteigen. 9 Jedem X-Wert können größenbezogene Werte zugeordnet werden. Die Definitionszeile des XWertes wird dafür wie folgt erweitert: & Defx(3,"Zugabe zu RL",0, "_36",3,"_46",4,"_036",1,"_046",2) | | Größe Wert (_ steht für eine Standardmaßtabelle!) Das Zeichen & steht für eine Folgezeile. Die XWert-Definitionszeile kann mehrere Folgezeilen haben. Der Kennung „Defx“ mit Laufender Nummer, p5 p4 p7 X7 p2 X6 p1 p3 p6 Bild 19-8 Kapitel 19 Fachsprache I 317 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Bezeichner und Standardwert können auch größenbezogene X-Wert-Zuweisungen folgen. In Angabeblöcken wird einem Größenbezeichner ein Wert zugeordnet, den der X-Wert bei dieser Größe annehmen soll. Die Größenbezeichner für Standardmaßtabellen müssen mit "_" beginnen! Programmieren der Punkte Grundsätzlich wird ein Programm in Teilschritten erarbeitet und nach jedem Teilschritt getestet. Erst wenn der Teilschritt erfolgreich war, sollte fortgesetzt werden. Ein erster Teilschritt bei der Programmierung des Bündchenkragens ist das Programmieren der Punkte der Hinteren Mitte und anschließend der Punkte an der Kragenecke. '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar pVar p1,p2,p4,p5 sVar qVar tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 rCon tCon '----------------- X-Wert-Definitionen XTitel("Bündchenkragen") Defx(1,"Höherstellung HM",35) Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20) Defx(3,"Kragenbreite HM",40) Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40) Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45) Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90) Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80) '----------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pXY(0,rX(1)) p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2)) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3)) '--------------------- Punkte ausgeben AusP(p1,p2,p4,p5) '------------------------------------End Program '************************************* Die Angaben in der Zeile pVar trägt Grafis nach einem Compilieren automatisch ein. Die Zeile rCon enthält wiederum die Vorbelegung für die Hauptrichtungen. Danach schließt sich ein Block mit der Definition der X-Werte an. Für die erste Kommentarzeile genügt es, '- X-Wert-Definitionen einzugeben. Die restlichen Zeichen fügt Grafis beim automatischen Formatieren ein. Die X-Werte werden in den darauffolgenden Zeilen fortlaufend definiert und enthalten keine größenbezogenen XWerte. Nach der Definition der X-Werte werden die ersten Punkte konstruiert. p1 = pXY(0,0) ... definiert den Punkt p1 mit den Koordinaten (0,0). p1 ist damit der Nullpunkt der Konstruktion. p2 = pXY(0,rX(1)) ... definiert einen Punkt p2 mit den Koordinaten (0,rX(1)), wobei rX(1) den Wert des ersten X-Wertes übergibt. p1 liegt damit um die „Höherstellung HM“ nach oben versetzt. p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2)) … definiert einen Punkt p4, der von p2 nach oben im Abstand rX(2) –dem zweiten X-Wert- abgetragen wird. p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3)) … definiert einen Punkt p5, der von p4 nach oben im Abstand rX(3) –dem dritten X-Wert- abgetragen wird. Die Punkte der Hinteren Mitte liegen damit programmintern vor. Sie müssen noch auf dem Bildschirm ausgegeben werden. Dazu dienen die Zeilen '------------------ Punkte ausgeben AusP(p1,p2,p4,p5) Diesen ersten Teilschritt sollten Sie mit , und zunächst gründlich testen. Es erscheinen nur die Punkte der Hinteren Mitte auf dem Bildschirm. Messen Sie die Abstände zwischen den Punkten und gegebenenfalls auch deren Koordinaten. Mit der rechten Maustaste kehren Sie wieder in die Programmier-Oberfläche zurück. Speichern Sie das Projekt über Projekt | Speichern. Im nächsten Teilschritt werden die Punkte an der Kragenecke konstruiert. Empfehlenswert ist, die Bildschirmausgaben in einem Block am Ende des Programms anzuweisen. Daher werden die nächsten Programmzeilen direkt vor „Punkte ausgeben“ eingefügt. Alle Ergänzungen sind hervorgehoben. '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7 sVar qVar tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 rCon rKgLng=150 tCon '----------------- X-Wert-Definitionen XTitel("Bündchenkragen") Defx(1,"Höherstellung HM",35) 318 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Richtungen und Winkel berechnen Richtungs- und Winkelangaben Richtungen werden unter anderem beim Abtragen von Punkten in einer Richtung sowie bei der Konstruktion von Kurven benötigt. In der neuen Fachsprache erfolgen Richtungsangaben grundsätzlich als reele Zahlenwerte in Grad. Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20) Defx(3,"Kragenbreite HM",40) Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40) Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45) Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90) Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80) '----------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pXY(0,rX(1)) p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2)) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3)) '-------------------- Eckpunkt p3 (VM) p3 = pXY(rKgLng,0) p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4)) p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5)) '-------------- Punkte+Linien ausgeben AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7) AusQ(p2+p5) AusQ(p3+p7) '------------------------------------End Program '************************************* Y pC (90°) pB (30°) pD (165°) pA (0°) p0 Die Kragenbreite soll in diesem Beispiel noch fest vorgegeben sein. In Abschnitt 20.2 wird erarbeitet, welche Anweisungen für eine Automatische Längenanpassung des Kragens an das Halsloch erforderlich sind. Die Kragenlänge rKgLng wird in der Zeile rCon rKgLng=150 als Konstante von 150mm festgelegt. Direkt vor der Ausgabe der Punkte und Linien wurde folgender Block ergänzt: '----------------- Eckpunkt p3 (VM) p3 = pXY(rKgLng,0) ... definiert den Punkt p3 mit den Koordinaten (rKgLng,0). p3 liegt damit im Abstand der Kragenlänge rechts vom Nullpunkt. p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4)) … definiert einen Punkt p6, der von p3 nach rechts im Abstand rX(4) –dem vierten X-Wert- abgetragen wird p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5)) … definiert einen Punkt p7, der von p6 nach oben im Abstand rX(5) –dem fünften X-Wert-. abgetragen wird In der Zeile zur Ausgabe der Punkte wurden die neuen Punkte p3, p6 und p7 ergänzt. AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7) Mit den Zeilen AusQ(p2+p5) AusQ(p3+p7) wird auch die Hintere Mitte als Verbindung zwischen den Punkten p2 und p5 sowie die Linie an der Kragenecke zwischen p3 und p7 sichtbar. Mit dem Ausgabebefehl AusQ() können Linien und Kurven zur Bildschirmausgabe angewiesen werden. Statt der Variablen ist auch die Angabe von Strecken-Funktionen erlaubt. Testen und prüfen Sie diesen Teilschritt mit und . Speichern Sie das Projekt. , pA pB pC pD pE = = = = = pPRiLng(p0,0,100) pPRiLng(p0,30,100) pPRiLng(p0,90,100) pPRiLng(p0,165,100) pPRiLng(p0,-60,100) X pE (-60° | 300°) Bild 19-9 Die Punkte pA bis pE aus Bild 19-9 sind wie folgt programmierbar, wobei der Abstand zu p0 jeweils 100mm betragen soll: pA = pPRiLng(p0,0,100) pB = pPRiLng(p0,30,100) pC = pPRiLng(p0,90,100) pD = pPRiLng(p0,165,100) pE = pPRiLng(p0,-60,100) Statt der Zahlenangaben in Grad könnten auch reele Variable als Parameter eingetragen werden. Richtungen berechnen Eine Richtung kann bestimmt werden als • Richtung vom ersten zum zweiten Punkt mit rRiPP(p,p), • Richtung einer Strecke rRiS(s), • Richtung einer Kurve im Anfangs- bzw. Endpunkt rRiQanf(q) bzw. rRiQend(q) oder • Richtung einer Kurve in einem Kurvenpunkt rRiQP(q,p). Aus mathematischer Sicht ist die Richtung gleichzusetzen mit einem Vektor. Erst wenn der Vektor mit einem Punkt verknüpft wird, entsteht eine Gerade. Die Richtung des Punktes pB bezogen auf p0 (Bild 19-9) lässt sich wie folgt berechnen: rB = rRiPP(p0,pB) Nach Abarbeiten dieser Zeile hat rB den Wert 30. Kapitel 19 Fachsprache I 319 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Winkel berechnen Ein Winkel berechnet sich als • Winkel, bestimmt durch drei Punkte, mit rWiPPP(p,p,p) (Anfangs-, Dreh- und Endpunkt) oder • Winkel zwischen zwei Strecken rWiSS(s,s). Für die Punkte gemäß Bild 19-9 ergeben die Funktionsaufrufe in der linken Spalte die Werte in der rechten Spalte. Aufruf Ergebnis rWiPPP(pA,p0,pB) +30 rWiPPP(pB,p0,pA) -30 rWiPPP(pD,p0,pE) +135 rWiPPP(pD,p0,pC) -75 rWiPPP(pE,p0,pA) +60 Der erste Parameter in rWiPPP(p,p,p) bestimmt den ersten Schenkel des Winkels. Bezogen auf diesen Schenkel bestimmt sich die Drehrichtung (positiver oder negativer Drehwinkel). Gleiches gilt für die Funktion rWiSS(s,s), bei der die Schenkel des Winkels zuvor als Strecken definiert werden müssen. Die Kurvenvariante Spline Eine Kurve in der Variante als Spline kann durch beliebig viele Stützpunkte verlaufen. In diesen Stützpunkten können auch Richtungen für den Kurvenverlauf angegeben werden. Wie bei einem Lineal aus Stahl, biegt sich die Kurve so, dass alle Bedingungen mit möglichst geringer Biegeenergie erfüllt werden. Zur Definition einer Spline muss mindestens ein Anfangs- und ein Endpunkt angegeben werden. Die einfachste Variante mit q1=qSpline(pA,pE) pA entsteht eine Kurve durch drei Punkte, wobei die Richtungen in den Punkten nicht vorgegeben sind. Kragenansatz- und Kragenumfaltlinie als Spline mit Richtungsangaben konstruieren Die Kragenansatz- und Kragenumfaltlinien sollen als Spline konstruiert werden. Der Anfangspunkt beider Kurven ist p3. Beide Kurven sollen im Winkel X6 beginnen, bezogen auf die Verbindung von p3 nach p7. Dazu ist zunächst die Richtung von p3 nach p7 zu ermitteln (Bild 19-11). p7 rRiPP(p3,p7) p3 Bild 19-11 Die berechnete Richtung ist noch um den vorgegebenen Winkel zu drehen (Bild 19-12). p7 X6 qSpline(pA,0,pE,0) qSpline(pA,pE) pE p3 p6 Bild 19-12 pM qSpline(pA,pM,pE) Bild 19-10 bestimmt eine Spline von pA nach pE. In diesen Punkten kann die Spline eine beliebige Richtung annehmen und wird daher als Strecke (Bild 19-10) erscheinen. Mit der Zeile q2 = qSpline(pA,0,pE,0) wird die Kurve zusätzlich gezwungen, in den Punkten pA und pE mit Richtung 0° waagerecht nach rechts zu verlaufen. Für eine umgekehrte Kurvenrichtung wäre zu schreiben q2 = qSpline(pE,180,pA,180) Jede Kurve hat eine Richtung! Mit der Zeile q3 = qSpline(pA,pM,pE) Die folgenden Zeilen führen zum Ziel: rWi3 = rRiPP(p3,p7) rWi3 = rWi3+rX(6) q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi) q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi) Für die Kragenaußenlinie ist zu berücksichtigen, dass der Winkel in p7 im Kragen innen angegeben wird. Die Richtung der Kurve in p7 kann entweder mit rWi7 = rRiPP(p7,p3)-rX(7) oder mit rWi7 = rRiPP(p3,p7)-180-rX(7) berechnet werden. Nach q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi) ist die Kragenaußenlinie gebildet, jedoch noch nicht auf dem Bildschirm ausgegeben. Die Ausgabeanweisung für die drei Kurven lautet AusQ(q1,q2,q3) 320 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Das Programm für einen Bündchenkragen mit (noch) vorgegebener Kragenlänge ist fertig : '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar rWi3,rWi7 pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7 sVar qVar q1,q2,q3 tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 rCon rKgLng=150 tCon '----------------- X-Wert-Definitionen XTitel("Bündchenkragen") Defx(1,"Höherstellung HM",35) Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20) Defx(3,"Kragenbreite HM",40) Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40) Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45) Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90) Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80) '----------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pXY(0,rX(1)) p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2)) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3)) '-------------------- Eckpunkt p3 (VM) p3 = pXY(rKgLng,0) p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4)) p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5)) '------------------ Kragenansatzlinie rWi3 = rWiPPP(p6,p3,p7) rWi3 = rWi3+rX(6) q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi) q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi) '------------------- Kragenaußenlinie rWi7 = rRiPP(p7,p3)-rX(7) q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi) '-------------- Punkte+Linien ausgeben AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7) AusQ(p2+p5) AusQ(p3+p7) AusQ(q1,q2,q3) '------------------------------------End Program '************************************* 19.6 Programm Rock Die Grundkonstruktion Rock gemäß Bild 19-13 soll unter Verwendung der angegebenen X-Werte programmiert werden. Die Programmerstellung erfolgt in vier Teilschritten. Zu jedem Teilschritt gehören die Konstruktionsschritte (Tabelle), eine Abbildung und das Programm bis zum abgebildeten Zustand. Die Teilschritte sollten zunächst selbst erarbeitet und dann mit dem vorbereiteten Programmtext verglichen werden. Bei der Erarbeitung des Rockes werden Sie möglicherweise folgende Fragen haben: Was mache ich bei Fehlermeldungen ? Wie finde ich die passende Funktion ? Was ist bei der Freigabe eines Programmes zu berücksichtigen ? Was ist bei der Änderungen / Korrektur eines Programmes zu berücksichtigen ? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie im letzten Abschnitt 19.7 dieses Kapitels. X 1 2 3 4 5 6 7 Bezeichnung Rocklänge ab Taille Zugabe zum halben Hüftumfang Zugabe zum halben Taillenumfang Verschiebung der SN nach vorn Höherstellung Seitennaht Abnäherlänge Vorderrock Abnäherspitze ab Hüftlinie im HR Wert 600mm 10mm 10mm 0mm 10mm 90mm 35mm Bild 19-13 1.Teilschritt: Punkte der Hinteren Mitte, der Vorderen Mitte und der Seitennaht konstruieren (Bild 19-14) von 01 01 01 bis Richtg 02 ⇓ 03 ⇓ 05 ⇐ 02 03 02 01 03 04 06 07 08 09 ⇐ ⇐ ⇐ ⇐ ⇐ Abstand G10 (Hüfttiefe) X1 (Rocklänge ab Taille) G2/2+X2 (halber Hüftumfang + Zugabe) G2/2+X2 G2/2+X2 ½ Abstand p02⇔p04 + X4 ½ Abstand p02⇔p04 + X4 ½ Abstand p02⇔p04 + X4 '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar rZ pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09 sVar qVar tVar Kapitel 19 Fachsprache I 321 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270 tCon '-------------- Definition der X-Werte XTitel("Rock") Defx(1,"Rocklänge ab Taille",600) Defx(2,"Zugabe 1/2 Hüftumfang",10) Defx(3,"Zugabe 1/2Taillenumfang",10) Defx(4,"Verschiebung SN n. vorn",0) Defx(5,"Höherstellung SN",10) Defx(6,"Abnäherlänge Vorderrock",90) Defx(7,"Abnspitze ab Hüftl. HR",35) '----------------------- Punkte der HM p01 = pXY(0,0) p02 = pXY(0,-rG(10)) p03 = pXY(0,-rX(1)) '----------------------- Punkte der VM rZ = rG(2)/2+rX(2) p05 = pPRiLng(p01,rLi,rZ) p04 = pPRiLng(p02,rLi,rZ) p06 = pPRiLng(p03,rLi,rZ) '----------------------- Punkte der SN rZ = rAbstPP(p02,p04)/2+rX(4) p07 = pPRiLng(p02,rLi,rZ) p08 = pPRiLng(p01,rLi,rZ) p09 = pPRiLng(p03,rLi,rZ) '------------------ Ausgabe der Punkte AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09) '------------------ Ausgabe der Linien AusQ(p01+p03) AusQ(p03+p06) AusQ(p06+p05) AusQ(p04+p02) AusQ(p05+p01) AusQ(p08+p09) '------------------------------------End Program '************************************* 05 08 2.Teilschritt: Mehrweite berechnen & verteilen (Bild 19-15) Mehrweite Mw=(G2/2+X2)-(G4/2+X4) Anteil Seitennaht 3/6 Mehrweite Anteil Hinterrock 2/6 Mehrweite Anteil Vorderrock 1/6 Mehrweite von bis Richtg Abstand 08 08 X5 (Höherstellung Seitennaht) ⇑ 08 10 ½ * 3/6 * Mehrweite ⇒ 08 11 ½ * 3/6 * Mehrweite ⇐ 01 12 ⇐ ½ Abstand p01⇔p10 12 12 ¼*X5 (Taillenringerhöhung) ⇑ 12 13 ½ * 2/6 * Mehrweite ⇒ 12 14 ½ * 2/6 * Mehrweite ⇐ 05 15 ⇒ 2/3 Abstand p05⇔p11 15 15 ½ *X5 (Taillenringerhöhung) ⇑ 15 16 ½ * 1/6 * Mehrweite ⇒ 15 17 ½ * 1/6 * Mehrweite ⇐ 17 16 05 15 11 10 08 14 13 12 01 04 07 02 06 09 03 01 04 07 02 06 09 03 Bild 19-14 Bild 19-15 '************************************* Program Main() lVar nVar rVar rZ,rMw,rSn,rHr,rVr pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14, & p15,p16,p17 sVar qVar tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270 tCon 322 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 '-------------- Definition der X-Werte XTitel("Rock") Defx(1,"Rocklänge ab Taille",600) Defx(2,"Zugabe 1/2 Hüftumfang",10) Defx(3,"Zugabe 1/2Taillenumfang",10) Defx(4,"Verschiebung SN n. vorn",0) Defx(5,"Höherstellung SN",10) Defx(6,"Abnäherlänge Vorderrock",90) Defx(7,"Abnspitze ab Hüftl. HR",35) '----------------------- Punkte der HM p01 = pXY(0,0) p02 = pXY(0,-rG(10)) p03 = pXY(0,-rX(1)) '----------------------- Punkte der VM rZ = rG(2)/2+rX(2) p05 = pPRiLng(p01,rLi,rZ) p04 = pPRiLng(p02,rLi,rZ) p06 = pPRiLng(p03,rLi,rZ) '----------------------- Punkte der SN rZ = rAbstPP(p02,p04)/2+rX(4) p07 = pPRiLng(p02,rLi,rZ) p08 = pPRiLng(p01,rLi,rZ) p09 = pPRiLng(p03,rLi,rZ) '----------------- Mehrweite aufteilen rMw = (rG(2)/2+rX(2)) & -(rG(4)/2+rX(3)) 'auf halbes Erzeugnis rSn = 3/6*rMw 'Anteil in die SN rHr = 2/6*rMw 'Anteil in den HR rVr = 1/6*rMw 'Anteil in den VR '--------- SN an der Taille einstellen p08 = pPRiLng(p08,rOb,rX(5)) p10 = pPRiLng(p08,rRe,rSn/2) p11 = pPRiLng(p08,rLi,rSn/2) '----------------------- Abhäher im HR rZ = rAbstPP(p01,p10)/2 p12 = pPRiLng(p01,rLi,rZ) p12 = pPRiLng(p12,rOb,rX(5)/4) p13 = pPRiLng(p12,rRe,rHr/2) p14 = pPRiLng(p12,rLi,rHr/2) '----------------------- Abhäher im VR rZ = rAbstPP(p11,p05)*2/3 p15 = pPRiLng(p05,rRe,rZ) p15 = pPRiLng(p15,rOb,rX(5)/2) p16 = pPRiLng(p15,rRe,rVr/2) p17 = pPRiLng(p15,rLi,rVr/2) '------------------ Ausgabe der Punkte AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14, & p15,p16,p17) '------------------ Ausgabe der Linien AusQ(p01+p03) AusQ(p03+p06) AusQ(p06+p05) AusQ(p04+p02) AusQ(p05+p01) AusQ(p08+p09) End Program '************************************* 3.Teilschritt: Abnäher einzeichnen (Bild 19-16) von bis Richtg 12 12a Lot 12a 12b 15 15a ⇑ ⇓ 17 16 05 15 Abstand Lot von p12 auf Strecke p02⇔p07 X7 X6 Abnäher einzeichnen 11 10 08 14 13 12 01 15a 12b 04 07 06 09 12a 02 03 Bild 19-16 '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar rZ,rMw,rSn,rHr,rVr pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14, & p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a sVar sZ qVar tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270 tCon '-------------- Definition der X-Werte ... wie vorher ... '----------------------- Abnäher im VR rZ = rAbstPP(p11,p05)*2/3 p15 = pPRiLng(p05,rRe,rZ) p15 = pPRiLng(p15,rOb,rX(5)/2) p16 = pPRiLng(p15,rRe,rVr/2) p17 = pPRiLng(p15,rLi,rVr/2) Kapitel 19 Fachsprache I 323 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 '-------------------- Abnäherspitze HR sZ = sPP(p02,p07) p12a= pLotPS(p12,sZ) p12b= pPRiLng(p12a,rOb,rX(7)) '-------------------- Abnäherspitze VR p15a= pPRiLng(p15,rUn,rX(6)) '------------------ Ausgabe der Punkte AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14, & p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a) '------------------ Ausgabe der Linien AusQ(p01+p03) AusQ(p03+p06) AusQ(p06+p05) AusQ(p04+p02) AusQ(p05+p01) AusQ(p08+p09) AusQ(p12b+p13) AusQ(p12b+p14) AusQ(p15a+p16) AusQ(p15a+p17) '------------------------------------End Program '************************************* Die Kurvenvariante Kreisbogenkurve Dem Kurventyp Kreisbogenkurve liegen verzerrte, entartete Kreisbögen zugrunde. Ein wesentlicher Unterschied zum Kurventyp Spline ist, dass eine Kreisbogenkurve keine Wendepunkte (Bild 19-17) annehmen kann. Eine Kurvenform gemäß Bild 19-17 kann nur mit dem Kurventyp Spline konstruiert werden. Wendepunkt der Kurvenrichtung Bild 19-17 Für den Kurventyp Kreisbogenkurven gibt es drei Definitionsvarianten, die bei vergleichbaren Parametern auch die gleiche Kurvenform liefern. Kreisbogenkurven ergeben relativ gering ausgeformte Kurven. Sie sind besonders für Hüft- und Taillenkurven geeignet. Sollte die Kurvenform mit einer der Kreisbogenvarianten nicht befriedigend sein, so ist die einzige Alternative eine Kurve vom Typ Spline. Die Kurve in Bild 19-18 wurde jeweils mit einer der drei Definitionsvarianten konstruiert: r0= -50° p0 Kurve1(p0,p1,p2) Kurve2(p0,r0,p2,r2) Kurve3(p0,r0,p2,rRel) hier: rRel=66.7 r2=20° p2 p1 pLot (Lotpunkt von p2 auf p0⇔p1) Bild 19-18 Kurve1(pA,pR,pE) Die Kurve wird von pA nach pE gebildet. Als Parameter sind • der Anfangspunkt pA, • der Richtpunkt pR und • der Endpunkt pE anzugeben. Mit dem Richtpunkt pR werden die Richtungen der Kurve in pA und pE bestimmt. In pA hat die Kurve die Richtung pA⇒pR und in pE hat sie die Richtung pR⇒pE. Die Kurve schmiegt sich dadurch an die Linien pA⇒pR und pR⇒pE an. Kurve2(pA,rA,pE,rE) Die Kurve wird von pA nach pE gebildet. Als Parameter sind • der Anfangspunkt pA, • die Richtung im Anfangspunkt rA, • der Endpunkt pE und • die Richtung im Endpunkt rE anzugeben. Mit den Richtungen im Anfangs- und Endpunkt ergibt sich der Richtpunkt der ersten Definitionsvariante. Kurve3(pA,rA,pE,rRel[,rE]) Die Kurve wird von pA nach pE gebildet. Als Parameter sind • der Anfangspunkt pA, • die Richtung im Anfangspunkt rA, • der Endpunkt pE, • ein Relativwert für die Kurvenform rRel und • optional als Rückgabewert die Richtung im Endpunkt rE anzugeben. Die Richtung der Kurve im Endpunkt berechnet sich aus dem Relativwert durch folgende Regel: Vom Endpunkt wird das Lot auf die Strecke vom Anfangspunkt mit der Anfangsrichtung gefällt. Der Abstand pA⇔Richtpunkt (analog dem Typ Kurve1) berechnet sich aus rRel/100*Abstand pA⇔Lotpunkt. Mit dem Wert rRel wird indirekt die Richtung im Endpunkt eingestellt. Die Kurvenform kann damit sehr feinfühlig geändert werden. Sie ist jedoch ungeeignet, wenn im Anfangs- und Endpunkt vorgegebene Richtungen einzuhalten sind. 4.Teilschritt: Seitennaht und Taillenlinien auszeichnen Für die Konstruktion der Seitennaht wird die Konstruktionsvariante „Kurve3“ benutzt, da die Richtung der Seitennaht an der Taille noch beliebig ist. Der Hüftbogen kann dadurch mit dem Parameter rRel in einer optimalen Form eingestellt werden. Der Hüftbogen im Vorderrock entsteht mit qSn_vr = qKurve3(p07,rOb,p11,60) Verändern Sie den Zahlenwert 60 in Schritten von 5 und stellen nach Größen) und , (auch mit mehreren einen schönen Hüftbogen ein. 324 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Nach Spiegeln an p07⇔p08 entsteht der Hüftbogen im Hinterrock. qSn_hr = qSn_vr Spgl(sPP(p07,p08):qSn_hr) Vor dem Spiegeln wird zunächst auf die neue Kurvenvariable qSn_hr umgespeichert. Mit Spgl(sPP(p07,p08):qSn_hr=qSn_vr) würde direkt in der Spiegelfunktion umgespeichert. Die Taillenlinien sollen jeweils rechtwinklig zur Seitennaht, zu den Abnäherlinien sowie zur Vorderen und Hinteren Mitte verlaufen. Bevor die jeweiligen Abschnitte der Taillenlinie gebildet werden können, muss die Richtung der Taillenlinie im Anfangs-/ Endpunkt berechnet werden. 17 16 11 10 14 13 05 01 15a 12b 07 Bild 19-19 Die Taillenlinie ab Hinterer Mitte beginnt am Punkt p01 mit waagerechter Richtung nach links (180°) und endet in p13 senkrecht auf der Richtung p12b⇒p13 (Bild 19-19). Mit rRiPP(p12b,p13) wird die Richtung berechnet und mit +90 um 90° im mathematisch positiven Drehsinn gedreht. rRi13 = rRiPP(p12b,p13)+90 Das Teilstück der Taillenlinie ab Hinterer Mitte kann dann konstruiert werden mit qTa_hr1= qKurve2(p01,rLi,p13,rRi13) Die Taillenlinie soll senkrecht in die Seitennaht einlaufen. Mit rRiQend(qSn_hr)wird dazu zunächst die Richtung im Endpunkt der Seitennaht berechnet. Mit +90 wird die Richtung wiederum um 90° in mathematisch positiver Richtung gedreht und ergibt die gesuchte Richtung der Taillenlinie im Endpunkt rRi10. Das Teilstück der Taillenlinie ab Abnäher HR zur Seitennaht kann dann konstruiert werden mit qTa_hr2=qKurve2(p14,rRi14,p10,rRi10) Analog schließt sich die Konstruktion der Taillenlinien im Vorderrock an. '************************************* Program Main() '------------------------------------lVar nVar rVar rZ,rMw,rSn,rHr,rVr, & rRi13,rRi14,rRi10, & rRi17,rRi16,rRi11 pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14, & p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a sVar sZ qVar qSn_vr,qSn_hr, & qTa_hr1,qTa_hr2, & qTa_vr1,qTa_vr2 tVar cVar '------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270 tCon '-------------- Definition der X-Werte ... wie vorher ... '-------------------- Abnäherspitze VR p15a= pPRiLng(p15,rUn,rX(6)) '----------- SN auszeichnen & spiegeln qSn_vr = qKurve3(p07,rOb,p11,60) qSn_hr = qSn_vr Spgl(sPP(p07,p08):qSn_hr) '--------- Taillenlinie HR auszeichnen rRi13 = rRiPP(p12b,p13)+90 qTa_hr1= qKurve2(p01,rLi,p13,rRi13) rRi14 = rRiPP(p12b,p14)+90 rRi10 = rRiQend(qSn_hr)+90 qTa_hr2=qKurve2(p14,rRi14,p10,rRi10) '--------- Taillenlinie VR auszeichnen rRi17 = rRiPP(p15a,p17)+90 qTa_vr1= qKurve2(p05,rRe,p17,rRi17) rRi16 = rRiPP(p15a,p16)+90 rRi11 = rRiQend(qSn_vr)+90 qTa_vr2=qKurve2(p16,rRi16,p11,rRi11) '------------------ Ausgabe der Punkte AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07, & p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14, & p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a) '------------------ Ausgabe der Linien AusQ(p01+p03) AusQ(p03+p06) AusQ(p06+p05) AusQ(p04+p02) AusQ(p05+p01) AusQ(p08+p09) AusQ(p12b+p13) AusQ(p12b+p14) AusQ(p15a+p16) AusQ(p15a+p17) AusQ(qSn_vr,qSn_hr,qTa_vr1,qTa_vr2, & qTa_hr1,qTa_hr2) '------------------------------------End Program '************************************* Kapitel 19 Fachsprache I 325 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 19.7 Allgemeine Hinweise Mit den bisher vorgestellten Befehlen und Funktionen können bereits die Mehrzahl aller Grundkonstruktionen in ein Fachsprachenprogramm umgesetzt werden. Eine Übersicht über alle verfügbaren Funktionen befindet sich in der Grafis-Hilfe. Wie finde ich die passende Funktion ? Ermitteln Sie zunächst, von welchem Variablentyp das Ergebnis sein muss. Wird ein Punkt gesucht, dann kommen nur Funktionen in Frage, die mit „p“ beginnen, für Strecken nur die Funktionen mit „s“ und so weiter. In der Regel folgt im Funktionsnamen ein Kürzel für die Ergebnisart Kürzel Wi Ri Lng Tlng Rlng Lot Tang … Ergebnisart Winkel Richtung Gesamtlänge Teillänge relative Länge Lot Tangens … Beispiel rWiSS(s,s) rRiPP(p,p) rLngQ(q) rTlngSP(s,p) rRlngSP(s,p) pLotPS(p,s) pTangPQ(p,q) … und anschließend die benötigten Parameter als Großbuchstabe. Was mache ich bei Fehlermeldungen ? Es sind zwei Fehlerarten zu unterscheiden • Syntaxfehler = Fehler in der Schreibkonvention („Rechtschreibfehler“) und • logische Fehler, die beim Abarbeiten des Programms auftreten. Syntaxfehler werden beim Compilieren unter Angabe der betreffenden Zeile und eines Hinweises gemeldet. Als Syntaxfehler werden unter anderem das Fehlen öffnender / schließender Klammern, unbekannte Funktionsaufrufe oder falsche Parametertypen in Funktionsaufrufen gemeldet. Syntaxfehler können in der Regel schnell behoben werden. Ein logischer Fehler liegt vor, wenn das Programm nicht das erwartete Ergebnis liefert. Logische Fehler sind leichter zu finden, wenn das Programm in kleinen Teilschritten entwickelt und jeder Teilschritt gründlich getestet wird (auch in kleinen/großen Größen). In diesem Fall ist der Fehler im letzten Teilschritt zu suchen. Bei langen Programmen ist es durchaus sinnvoll, die Punkte, Linien und Kurven von einem bestimmten Zwischenstand auszudrucken und zu beschriften, analog den Bildern 19-14, 19-15, 19-16 und 19-19. Zur Fehlersuche hier noch einige Tips: • Der Wert einer Variablen beliebigen Typs kann mit dem Befehl VList() geprüft werden. Mit der Zeile rRi11 = rRiQend(qSn_vr)+90 VList(rRi11) wird nach dem nächsten oder der Wert der Variablen rRi11 in der Variablen Liste angezeigt. • Die Zeile, in der eine Variable mit dem aktuellen Wert belegt wurde, ermitteln Sie, indem die Variable in der aktuellen Zeile markiert und dann mit rückwärts gesucht wird. • Zur Identifikation eines gesuchten Punktes pW geben Sie eine Strecke vom Nullpunkt zum gesuchten Punkt aus: AusQ(pXY(0,0)+pW) • Wird ein Punkt als Schnittpunkt zwischen Kreis und Strecke gebildet, geben Sie temporär den Kreis und die Strecke aus und beobachten dann das Ergebnis auch in kleinen/großen Größen. Mit einem „’“ vor dieser temporären Ausgabe wird die Zeile zur Kommentarzeile. • Während der Compilierung wird gefragt, ob eine nicht deklarierte Variable neu deklariert werden soll. Prüfen Sie bei jeder Abfrage, ob die Variable tatsächlich neu verwendet wurde oder nur durch einen Schreibfehler „neu entstanden“ ist. • Nach dem erfolgreichen Compilieren erscheint im unteren Hinweisfeld eine Angabe, welche Variablen unbenutzt sind. Unbenutzte Variablen sind bei ordentlicher Programmierung oft der Hinweis auf eine Verwechslung. Was ist bei der Freigabe eines Programmes zu berücksichtigen ? Vor der Freigabe eines Programmes sollte abschließend geprüft werden, ob • das Programm in allen Größen, auch in extremen kleinen/ großen/ individuellen, fehlerfrei funktioniert. • alle X-Werte eingebunden sind, richtig verrechnet werden und korrekt kommentiert sind. Eine „Zugabe zum Taillenumfang“ darf nicht als „Zugabe zum halben Taillenumfang“ wirken. Ein positiver Wert bei „Ausstellung Seitennaht“ darf nicht zum Einstellen der Seitennaht führen. • nur Objekte (Punkte, Linien, Kurven) ausgegeben werden, die nötig sind. Objekte, die der Anwender nicht benötigt, sollten auch nicht ausgegeben werden. • die Linienlängen korrekt sind. In der RockKonstruktion des vorhergehenden Abschnittes sollten beispielsweise die Längen der Seitennähte in Vorder- und Hinterrock verglichen und die Summe der Taillenlinien nachgemessen werden; auch in anderen Größen. Nach der Freigabe des Programmes ist die Programmdatei *.cpr in die Holen-Liste einzutragen und eine Infomaske zu erstellen. 326 Kapitel 19 Fachsprache I ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Weiterhin erstellen Sie eine Dokumentation mit unter anderem folgendem Inhalt: • ein Ausdruck der Konstruktion, in dem die Objekte beschriftet werden. Es sollten alle verwendeten Objekten ausgegeben werden, auch Hilfspunkte und –linien, die in der freigegebenen Konstruktion nicht erscheinen. • ein Ausdruck des Programmes, • das Programm als Datei und • eine Kopie der Konstruktionsbeschreibung. Was ist bei der Änderungen / Korrektur eines Programmes zu berücksichtigen ? Korrekturen in freigegebenen Programmen müssen sehr umsichtig durchgeführt werden, da Modelle, die aus diesem Programm entwickelt wurden, immer wieder darauf zurückgreifen. Vor allen Änderungen an freigegebenen Programmen, muss der Änderungscode in der Projektoberfläche über Extras | Optionen erhöht werden! Dies gilt insbesondere im Fall von Änderungen bei der Objektausgabe. Zur Erläuterung soll an dieser Stelle das Protokollprinzip von Grafis erläutert werden. Jeder Ausgabebefehl eines Fachsprachenprogrammes übergibt Objekte (Punkte, Linien) an das Grafis-Protokoll. Die Objekte erhalten in der Reihenfolge ihrer Übergabe eine Pos-Nummer. Die Pos-Nummer ist ein Identifikator für die Objekte des Grafis-Protokolls. Der Ausgabebefehl AusQ(qSaum,qInnenbein,qSchritt) übergibt die Saum-, Innenbein- und Schrittnaht an das Grafis-Protokoll, das diesen Linien die laufenden Pos-Nummern 1, 2 und 3 zuordnet. Wird jetzt im Protokollbetrieb eine Parallele an die Innenbeinnaht konstruiert, bezieht sich dieser Protokollschritt auf das Objekt mit Pos-Nummer 2. Wird später am Fachsprachenprogramm die Ausgabezeile geändert in AusQ(qInnenbein,qSaum,qSchritt) und im Modell ein Probelauf durchgeführt, erscheint die Parallele statt an der Innenbeinnaht an der Saumlinie. Diese Änderung führt nur bei Modellen zu Fehlern, die mit dem Fachsprachenprogramm vor der Änderung entwickelt wurden. Die Objekte müssen immer in gleicher Reihenfolge bei gleicher Objektart ausgegeben werden, unabhängig von der Größe und von den XWerten. Ausgabeanweisungen innerhalb von IFENDIF-Strukturen sollten daher vermieden werden. Auch vor der Korrektur an Zahlen oder Formeln sollte der Änderungscode erhöht werden. Ein Anwender Ihres Programmes könnte die Grundform bereits durch Konstruktionsschritte korrigiert haben. Diese Konstruktionsschritte werden später auch mit dem geänderten Programm ausgeführt. Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Inhalt 20.1 Themen für Fortgeschrittene ...................... 328 20.2 Automatische Längenanpassung .................. 334 20.3 Ansatzlinie mit Minimum als Externe Funktion....................................................... 337 20.4 Hemdkragenkonstruktion unter Nutzung der Externen Funktion qKgAnsatz() ............ 339 20.5 Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung mit dem Ersetzen von Pos-Objekten........................................ 341 Mit den in Kapitel 19 behandelten Befehlen und Funktionen kann bereits die Mehrzahl aller Grundkonstruktionen in ein Fachsprachenprogramm umgesetzt werden. Im ersten Abschnitt werden diverse spezielle Programmierstrukturen und –funktionen behandelt. Gegenstand des zweiten Abschnittes ist die automatische Längenanpassung am Beispiel eines Kragens. Danach folgt die Nutzung Externer Funktionen und das Erstellen von Konstruktionsbausteinen. '*************************************************************** Program Main() '--------------------------------------------------------------' Kragenkonstruktion mit automatischer Längenanpassung . '--------------------------------------------------------------nVar n,nNextPos,nT rVar rZl,rA,rL,rA1,rL1,rA2,rL2 pVar p0,p1,p2,p3,p4,p5 qVar q1,q2,q3,qV,qH,qQqq cVar cV,cH '----------------------------------------- Definition der XWerte XTitel("XWerte der Hemdkragen-Konstruktion") Defx(1,"Auslaufrichtung der Kragenansatzlinie",-45) Defx(2,"Auslaufrichtung der Steglinie",-55) Defx(3,"Hochstellbetrag Kragen",35) Defx(4,"Stegbreite",15) Defx(5,"Hintere Kragenbreite",45) Defx(6,"Spitzenlänge",60) Defx(7,"Spitzenhöhe",60) Defx(8,"Auslaufrichtung der Kragen-Außenkurve",-30) '---------------------------------- Länge der Halslinie erfragen qV = qKop(pXY(0,0)+pXY(100,0)) ' Vorbelegung der qV qH = qKop(pXY(0,0)+pXY(50,0)) ' Vorbelegung der qH cV = cPick(1,4,"Halslochkurve VORN anpicken !","Kragen",nT) qV = qCo(cV,"qq") cH = cPick(2,4,"Halslochkurve HINTEN anpicken !","Kragen",nT) qH = qCo(cH,"qq") '------------------------------------------- Ziellänge berechnen rZl= rLngQ(qV)+rLngQ(qH) '------------------------------------------ Aufgabe nicht lösbar If(rZl<=rX(3)) Then n = nIBox("Der Kragen ist nicht konstruierbar !") Exit Program End If '----------------------------- Anfangseinstellung P0 => P1 (=rA) rA = rZl '------------- 0.Näherung mit Konstruktion der Kragenansatzlinie p0 = pXY(0,0) p1 = pXY(rA,0) p2 = pXY(0,rX(3)) q1 = qSpline(p2,0,p1,rX(1)) rL = rLngQ(q1) ! Ermittlung der Kurvenlänge '---------------------- automatische Längeneinstellung im Zyklus rA1= 0 ' Funktionswerte für 1.Näherung vorbelegen rL1= rX(3) rA2= rA rL2= rL For n = 1,10,1 ' maximale 10 Näherungsschritte rA = rNahInt(rA1,rL1,rA2,rL2,rZl) ' nächste Näherung p1 = pXY(rA,0) q1 = qSpline(p2,0,p1,rX(1)) rL = rLngQ(q1) ! Ermittlung der Kurvenlänge If(rAbs(rL-rZl)<<0.01) Then ! Genauigkeit erreicht ? Exit For ! wenn JA => Schleife verlassen End If rA1= rA2 ! Funktionswerte-Neubelegung für nächste Näherung rL1= rL2 rA2= rA rL2= rL End For 328 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 20.1 Themen für Fortgeschrittene IF-THEN-Struktur Die IF-THEN-Struktur ist eine Kontrollstruktur, mit der Berechnungen oder Konstruktionsschritte nur dann ausgeführt werden, wenn eine bestimmt Bedingung erfüllt ist. Die einfache Struktur ist If (logischer Ausdruck) Then [Anweisungen] End If Nur wenn der logische Ausdruck wahr ist (den Wert True hat), werden die Anweisungen abgearbeitet. Der logische Ausdruck kann entweder direkt eine logische Variable sein lSchalter=true If(lSchalter) Then [Anweisungen] End If oder das Ergebnis einer Vergleichsoperation zwischen ganzen / reellen Zahlen oder Variablen. If(rMw<<0) Then rSn = rMw rHr = 0 rVr = 0 End If Als Vergleichsoperatoren zwischen ganzzahligen/ reelen Variablen sind zugelassen: Zeichen Bedeutung << kleiner als >> größer als == gleich <= kleiner gleich >= größer gleich <> ungleich Zur Verknüpfung logischer Variablen sind zugelassen: Zeichen Bedeutung NOT „Nicht“ AND „Und“ OR „Oder“ Die Operationen „==“ und „<>“ sind nur für den If (logischer Ausdruck 1) Then [Anweisungen 1] Else If (logischer Ausdruck 2) Then [Anweisungen 2] Else [Anweisungen 3] End If Vergleich zwischen ganzen Zahlen geeignet, da bis einschließlich zur 6. Nachkommastelle verglichen wird. Beispiel: Für extreme individuelle Größen kann der Taillenumfang größer als der Hüftumfang werden. In diesem Fall muss die negative Mehrweite komplett in die Seitennaht gelegt werden. Dieser Fall wird im Programm wie folgt berücksichtigt: '----------------- Mehrweite aufteilen rSn = 3/6*rMw 'Anteil in die SN rHr = 2/6*rMw 'Anteil in den HR rVr = 1/6*rMw 'Anteil in den VR If(rMw<<0) Then rSn = rMw rHr = 0 rVr = 0 End If Innerhalb von IF-THEN-Strukturen dürfen keine Objekte ausgegeben werden, da sich dadurch die Objektanzahl, -art oder –reihenfolge ändern kann. Eine geänderte Objektausgabe kann zu Fehlern bei der Modellentwicklung führen. Es gelten die Bemerkungen zur Verknüpfung Fachsprache ⇔ Protokollbetrieb aus dem letzten Abschnitt des vorhergehenden Kapitels. Die ausführliche Struktur ist If (logischer Ausdruck 1) Then [Anweisungen 1] Else If (logischer Ausdruck 2) Then [Anweisungen 2] Else If (logischer Ausdruck 3) Then [Anweisungen 3] Else [Anweisungen 4] End if Eine Erläuterung befindet sich in Bild 20-1. Die „Else If() Then“ Abfragen können mehrfach nach „If() Then“ folgen. „Else“ darf nur einmal vor „End If“ stehen. Beispiel: In einer Rock-Grundkonstruktion für individuelle Größen soll die Mehrweite anders verteilt werden, wenn die Mehrweite für das halbe Erzeugnis größer als 40mm ist. Im Programm ist zu schreiben: Wenn (logischer Ausdruck 1) Dann Die Anweisungen 1 werden nur abgearbeitet, wenn “logischer Ausdruck 1” wahr ist. Die IFENDIF-Struktur wird verlassen. Oder Wenn (logischer Ausdruck 2) Dann Die Anweisungen 2 werden nur abgearbeitet, wenn “logischer Ausdruck 2” wahr ist und “logischer Ausdruck 1” falsch war. Die IF-ENDIFStruktur wird verlassen. Anderenfalls Die Anweisungen 3 werden nur abgearbeitet, wenn die vorhergehenden Abfragen falsch waren. Ende Wenn Bild 20-1 Kapitel 20 Fachsprache II 329 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 '----------------- Mehrweite aufteilen ' rSn Anteil in die SN ' rHr Anteil in den HR ' rVr Anteil in den VR '-------------------------- Fall rMw<0 If(rMw<<0) Then rSn = rMw rHr = 0 rVr = 0 '------------------------- Fall rMw<40 Else If(rMw<<40) Then rSn = 1/6*rMw rHr = 3/6*rMw rVr = 2/6*rMw '------------------------ Fall rMw>=40 Else rSn = 1/4*rMw rHr = 2/4*rMw rVr = 1/4*rMw End If FOR-NEXT-Struktur Mit der FOR-NEXT-Struktur können Laufschleifen gebildet werden. Die Laufschleife beginnt mit For nLauf = nA,nE,nSchritt und endet mit End For nLauf ist die Laufvariable. Beim ersten Durchlauf hat sie den Wert nA. Nach jedem Durchlauf wird nLauf automatisch um nSchritt erhöht, bzw. reduziert, falls nSchritt negativ ist. Die Anweisungen zwischen For und End For werden bei jedem Durchlauf der Schleife wiederholt bearbeitet. Die Laufschleife wird erst dann verlassen, wenn die Laufvariable den Endwert überschritten hat oder Exit For angewiesen wurde. Die Variablen nLauf, nA, nE und nSchritt müssen ganzzahlige Variablen sein. Die gesamte Struktur im Überblick enthält Bild 202. Mit diesen Programmzeilen wird geprüft, ob einer der X-Werte X1 bis X5 negativ ist. Ist einer der Werte negativ, wird das Programm mit einem Hinweis sofort beendet. Größeninterpolation Die Funktion rGroInt() führt eine größenabhängige Interpolation durch. In der vorhergehenden Fachsprache wurden dazu Y-Werten definiert. Eine größenabhängige Interpolation ist dann sinnvoll, wenn sich ein Wert abhängig von der aktuellen Maßtabelle ändern soll. Gleiches wird durch die Definition größenabhängiger X-Werte erreicht. Im Unterschied zu den X-Werten sind die mit rGroInt() berechneten Werte jedoch nur innerhalb des Fachsprachen-Programmes einstellbar. Der Nutzer des freigegebenen Progammes hat keinen Zugriff auf diese Werte. Er kann sie nicht verändern. Ein größenabhängiger Zahlenwert vom reellen Zahlentyp kann an beliebiger Stelle im Programm mit folgender Befehlszeile definiert werden. rKorr1=rGroInt("Größe",Wert & [,"Größe",Wert,]) Als Parameter werden beliebig viele Paare aus Größe und dem zugehörigen Wert übergeben. Die Funktion berechnet den Wert für die aktuelle Maßtabelle aus den Wertepaaren Größe/Wert. Der Größenbezeichner muss mit Anführungsstrichen übergeben werden, wobei ein Unterstrich „_“ die Größe als Standardgröße kennzeichnet. Es ist empfehlenswert, die Größen in aufsteigender Reihenfolge einzugeben. Ist für einen Figurtyp kein Wertepaar angegeben, dann wird für alle Größen dieses Figurtyps der Wert des ersten Wertepaares verwendet. Bitte beachten Sie dazu das folgende Beispiel. Wert For nLauf = nA,nE,nSchritt [Anweisungen] [Next For] (nächster Schleifendurchlauf) [Anweisungen] [Exit For] (Schleife sofort verlassen) [Anweisungen] End For 20 18 16 14 12 Bild 20-2 10 Beispiel: '---------X1 bis X5 prüfen, ob negativ nA=1 nE=5 For nLauf=nA,nE,1 If(rX(nLauf)<<0) Then t1="Der X-Wert X"+tFormat(nLauf) & +" ist negativ !"+tc(13,10)+ & "Der Kragen kann nicht & konstruiert werden." nBox= nIBox(t1,31) Exit Program End If End For 38 40 42 44 538 540 542 544 Größe Bild 20-3 Es soll ein Korrekturwert für die Figurtypen normal und starkhüftig gemäß Bild 20-3 definiert werden. Die folgende Befehlszeile belegt den Wert r1 wie gewünscht. r1 & & = rGroInt("_38",10,"_40",12, "_42",16,"_44",18,"_538",12, "_540",14,"_542",17,"_544",19) 330 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die folgende Übersicht zeigt, welchen Wert die Variable r1 für die angegebene Maßtabelle annimmt. Größe r1 Größe r1 Größe r1 36 8 036 10 536 12 38 10 038 10 538 14 40 12 040 10 540 17 42 16 042 10 542 19 44 18 044 10 544 21 46 20 046 10 546 23 Für den Figurtyp schmalhüftig (vorangestellte „0“) wurde kein Wert definiert. Die Variable erhält daher für alle Größen dieses Figurtyps den Wert 10. Für eine individuelle Maßtabelle wird der Wert der entsprechenden Verweisgröße (Spalte X-WertVerweis in der Gradiertabelle) eingetragen. Ist in dieser Spalte kein Verweis eingetragen, gilt wiederum der Wert des ersten Wertepaares. Dialogfunktionen In Grundkonstruktionen oder Konstruktionsbausteinen werden häufig Informationen aus dem GrafisProtokoll benötigt. Diese Informationen können Prozeßparameter (Längen, Abstände,...), aber auch Objekte (Punkte, Linien) sein. Beispielsweise werden für den Kragen diverse Informationen vom Halsloch und für einen Ärmel diverse Informationen vom Armloch benötigt. In der neuen Fachsprache kann dazu ein Dialog aufgebaut werden, mit dem der Nutzer des Programmes angewiesen wird, die benötigten Objekte anzuklicken. Für den Dialog mit dem Nutzer stehen die Funktionen nIBox() cPick() zur Verfügung. nIBox() Infobox baut ein Fenster auf, mit dem der Anwender einen Hinweis erhalten oder das der Anwender mit Ja/Nein schließen kann. In einem Fenster können dem Anwender beispielsweise die Gründe mitgeteilt werden, warum eine Konstruktion unter den konkreten Bedingungen nicht möglich ist. Falls ein XWert mit einem extremen Wert belegt ist, kann der Zeichen/ Symbol: Tasten: Beenden/Wiederholen/Ignorieren OK OK/Abbrechen Wiederholen/Abbrechen Ja/Nein Ja/Nein/Abbrechen ohne Symbol Anwender gewarnt werden. Die Infobox erscheint auch beim Gradieren! Nutzen Sie nIBox in der Regel für Fehlermeldungen aus Ihrem Programm bei extremen Konstruktionsvorgaben. Die Infobox kann in verschiedenen Darstellungsvarianten erscheinen. Die Darstellungsvariante wird mit dem optionalen ganzzahligen Parameter nD festgelegt. Die Zehnerposition dieses Parameters steuert, welche Buttons angezeigt werden. Die Einerposition legt das Symbol im Fenster fest. Bild 20-4 enthält die Darstellungsvarianten im Überblick. Der Funktionswert von nIBox ist eine Zahl, die den angeklickten Button kennzeichnet. Die Werte von nIBox stehen für folgende Button: 1 - Button „OK” 2 - Button „Ja” 3 - Button „Nein“ 4 - Button „Ignorieren” 5 - Button „Wiederholen“ 6 - Button „Beenden“ Anklicken des Button „Abbrechen“ führt immer zum sofortigen Beenden des Programmes. Es ist gleichbedeutend mit Exit Program. Beispiel: Bevor in der Fachsprache die Konstruktionsschritte für eine Brief-/Kuvertecke ausgeführt werden, wird getestet, ob die angewiesenen Linien zum Bilden einer Ecke geeignet und nicht parallel sind. '----------------- Strecken parallel ? rWi = rWiSS(s1,s2) t1 = "Die Linien der Ecke sind fast" & " parallel (Winkel<5°) !"+tC(13,10) & +"Die Kuvertecke kann nicht" & " konstruiert werden." t2 = "Error – Konstruktion & Kuvertecke" If(rAbs(rWi)<<5) Then nMsg= nIBox(t1,t2,21) Exit Program Else If(rAbs((rAbs(rWi)-180))<<5) Then nMsg= nIBox(t1,t2,21) Exit Program End If Falls der Winkel zwischen den Strecken s1 und s2 fast 0° oder fast 180° ist (zwischen –5°/5°, 175°/180° oder –175°/-180°), dann erscheint die Meldung gemäß Bild 20-5 und das Programm wird abgebrochen. Ausrufezeichen InfoZeichen Fragezeichen Kreuz als Warnzeichen 10+ +0 10 +1 11 +2 12 +3 13 +4 14 20+ 30+ 40+ 50+ 60+ 20 30 40 50 60 21 31 41 51 61 22 32 42 52 62 23 33 43 53 63 24 34 44 54 64 Bild 20-4 Kapitel 20 Fachsprache II 331 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die Parameter beim Aufruf von nMsg= nIBox(t1,t2,21) sind: t1 der Text der Mitteilung. Hier: „Die Linien der Ecke sind fast parallel ...“ Bild 20-5 t2 der Titel der Infobox; hier: „Error – Konstruktion Kuvertecke“ 21 die Nummer für die Darstellungsvariante; hier: 21 für das Symbol Ausrufezeichen und den Button „OK“. cPick() Mit cPick() erscheint analog zu nIBox eine Mitteilung auf dem Bildschirm, mit der der Anwender aufgefordert wird, einen Punkt bzw. eine Linie anzuklicken. Alle Informationen zum angeklickten Objekt werden zunächst in einen Container gepackt und können bei Bedarf dem Container entnommen werden. Für Kragen- oder Ärmelprogramme können mit cPick() Dialoge erarbeitet werden, in denen der Anwender gezielt die erforderlichen Linien anklickt. Die Verwendung von Z-Werten zur Übergabe von Längen und Abständen an das Fachsprachenprogramm ist nicht mehr erforderlich. Beispiel: Für die Ermittlung der Gesamtlänge der Halslochlinien von Vorder- und Rückenteil sind folgende Programmzeilen einzugeben: '-------------------- qV, qH vorbelegen qV = qKop(pXY(0,0)+pXY(100,0)) qH = qKop(pXY(0,0)+pXY(50,0)) '---------------------- qV, qH anpicken cV = cPick(1,4,"Halslochkurve VORN"+ & " anpicken !","Kragen",nT) qV = qCo(cV,"qq") cH = cPick(2,4,"Halslochkurve HINTEN" & +" anpicken !","Kragen",nT) qH = qCo(cH,"qq") '------------------ Ziellänge berechnen rZl= rLngQ(qV)+rLngQ(qH) Mit dem Aufruf von cPick wird zunächst ein Container gefüllt, hier: cV und cH. Aus diesen Containern werden anschließend mit der Funktion qCo die benötigten Informationen entnommen. Die Parameter der Funktion cPick() haben folgende Bedeutung: cPick(nI,nV,tK,tT,tB,nT) nI eineindeutiger Identifikator; Dieser Identifikator muss für jeden Aufruf von cPick() anders sein. Die verschiedenen PickAnweisungen werden damit bei Probelauf und Gradieren identifiziert. nV Anpickvariante 1 Punkt anpicken 2 Linien-/Kurven-Stützpunkt anpicken 4 Linien/Kurven anpicken 8 Picken im „freien“ erlaubt Die einzelnen Varianten können durch Addieren kombiniert werden. So bedeutet nV=3 das Anpicken von Punkten und Linien-/Kurven-Stützpunkten. tK Kommentartext; Mit diesem Text wird der Anwender zum Picken aufgefordert. tT Titeltext für die Dialogbox tB Bild-/Symboltext; Erlaubt sind , “!“, “+“, “i“, “g“ oder der komplette Pfad zu einer Bitmap. nT Bei Aufruf: Nummer des Teiles, in dem gepickt werden darf. Der Fall nT=0 erlaubt das Picken in allen Teilen, deren Teilenummer <= der des aktiven Teiles ist. Nach dem Aufruf: Nummer des Teiles in dem gepickt wurde. Folgende Informationen können mit folgenden Funktionen aus dem Pick-Container abgerufen werden. Der erste Parameter ist jeweils der Variablenname des Pick-Containers. nCo(c,"tl") Nummer des Teiles, in dem gepickt wurde nCo(c,"nr") Pos-Nummer des angepickten Objektes nCo(c,"ty") Typ des angepickten Objektes (-1: Fehler, 0- Digi-Punkt, 1Punkt, 2- Linie/Kurve) lCo(c,"rl") Linie/Kurve wurde Rechts angepickt (JA/NEIN) lCo(c,"st") Pickpunkt ist Linien-/ Kurvenstützpunkt (JA/NEIN) lCo(c,"ri") Kurvenrichtung im Pickpunkt in Grad rCo(c,"rln") relative Länge der Kurve im Pickpunkt in % pCo(c,"pp") Pickpunkt qCo(c,"qq") angepickte Linie/Kurve Zugabenklassen Die Mehrweite einer Grundkonstruktion kann entweder über Zugabenklassen oder mit X-Werten eingestellt werden. Welche der beiden Varianten angewendet wird oder ob beide Varianten gemischt werden, entscheidet der Programmierer. Werden Zugabenklassen verwendet, dann legt der Programmierer die Mehrweite je Zugabenklasse in der Taille, in der Hüfte, im Brustumfang, in der Armlochvertiefung,... im Programm fest. Bleiben die Zugabenklassen unberücksichtigt, stellt der Anwender die Mehrweiten später mit X-Werten ein. Die jeweils gültige Zugabenklasse wird in der Gradiertabelle festgelegt und mit der Funktion nZKlasse() als ganzzahliger Wert übergeben. 332 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 In einem Fachsprachenprogramm mit der Befehlszeile nZkl=nZKlasse() hat die Variable nZkl beim Abarbeiten mit der jeweiligen Maßtabelle den folgenden Wert: Gradiertabelle Wert von nZKlasse() > 01 e04 ____40_0 4 > 02 e04 ____42_0 4 > 03 e04 ____44_0 4 > 04 c02 ____40_0 2 > 05 g06 ____40_0 6 > 06 i08 ____40_0 8 Der Programmierer legt mit der Verrechnung von nZKlasse fest, wieviel Mehrweite im Brustumfang, Taillenumfang... berücksichtigt wird. Mit den Programmzeilen '-------------------------- Brustweite rBu = rG(1)+10*nZKlasse() '------------------------ Taillenweite rTa = rG(4)+13*nZKlasse() '-------------------------- Gesäßweite rGe = rG(2)+15*nZKlasse() '------------------- Armlochvertiefung rAt = 2*nZKlasse() berechnet sich die Brustweite rBu für das halbe Erzeugnis wie folgt Gradiertabelle Wert von ZurBu gabe > 01 e04 ____40_0 920+10*4 +40 > 02 e04 ____42_0 960+10*4 +40 > 03 e04 ____44_0 1000+10*4 +40 > 04 e02 ____40_0 920+10*2 +20 > 05 e06 ____40_0 920+10*6 +60 > 06 e08 ____40_0 920+10*8 +80 Je Zugabenklasse werden 10mm Mehrweite im Brustumfang, 13mm Mehrweite im Taillenumfang, 15mm Mehrweite im Gesäßumfang verrechnet. Gleichzeitig wird das Armloch um je 2mm vertieft. Mit den Faktoren vor nZKlasse() legt der Programmierer die Mehrweite je Zugabenklasse fest. Soll sich die Mehrweite je Zugabenklasse ungleichmäßig ändern, muss die IF-ENDIF-Struktur angewendet werden. Für körpernahe Bekleidung, z.B. Bademoden oder Sportbekleidung, kann auch 10*nZKlasse()–40 gerechnet werden. Damit ist das Maß in Zugabenklasse a00 um 4cm kleiner als das Körpermaß. Kreisfunktionen Kreise werden in der neuen Fachsprache wie Kurven behandelt. Alle Kurven-Funktionen können auch auf Kreise angewendet werden. Ein Kreis wird mit den Funktionen qTeilKr() qHalbKr() qVollKr() gebildet. Als Parameter sind immer der Mittelpunkt des Kreises (Punktvariable) und der Radius des Krei- ses (reele Variable) anzugeben. Je nach Kreistyp folgen Richtungsangaben. Sofern der Kreis zur Schnittpunktbildung mit einer Strecke oder einer anderen Kurve benötigt wird, sollte grundsätzlich qVollKr() verwendet werden. Zur Schnittpunktbildung muss ein Richtpunkt angegeben werden, der bei mehreren möglichen Schnittpunkten auf den gesuchten zeigt. Der Kreismittelpunkt ist als Richtpunkt ungeeignet. Beispiel: Im folgenden Beispielprogramm wird jede Kreisvariante definiert und danach ausgegeben (Bild 20-6). q3 q1 q2 Bild 20-6 Der Parameter 45 in der Zeile q1 = qVollKr(p0,rRad1,45) bestimmt, dass die Symmetrieachse des Vollkreises (Anfang und Ende) die 45° Richtung ist. Der Parameter –45 in der Zeile q2 = qHalbKr(p0,rRad2,-45) bestimmt, dass die Symmetrieachse des Halbkreises die –45° Richtung ist. Die Parameter 60 und –90 in der Zeile q3 = qTeilKr(p0,rRad3,60,-90) bestimmen, dass der Teilkreis bei 60° beginnt und bei –90° endet. Der Kreis wird in mathematisch positivem Drehsinn erzeugt. '************************************* Program Main() ' Kreisvarianten '------------------------------------rVar rRad1,rRad2,rRad3 qVar q1,q2,q3 pVar p0 '------------------------- Mittelpunkt p0 = pXY(0,0) '------------------------------ Radien rRad1 = 100 rRad2 = 140 rRad3 = 180 '------------------- Kreise definieren q1 = qVollKr(p0,rRad1,45) q2 = qHalbKr(p0,rRad2,-45) q3 = qTeilKr(p0,rRad3,60,-90) Kapitel 20 Fachsprache II 333 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 '---------------------------- Ausgaben AusP(p0) AusQ(q1,q2,q3) End Program '************************************* Externe Funktionen Zur besseren Übersicht können häufig benötigte Programmschritte als externe Funktion abgelegt werden. Eine externe Funktion (hier: vom Typ n) beginnt mit Function nXxx([Parameterliste]) und endet mit End Function Der Funktionsname ist analog einer Variablenbezeichnung zu bilden und auch einem Variablentyp zuzuordnen. Innerhalb der Funktion ist der Funktionsname eine Variable, die mit einem Wert belegt werden kann. Dieser Wert wird nach dem Abarbeiten der Funktion zurückgegeben. Beim Funktionsaufruf können in der Parameterliste beliebig viele Variablen unterschiedlichen Typs an die Funktion übergeben werden. Die Parameteranzahl und die Parametertypen müssen im Funktionsaufruf und in der Funktionsdefinition identisch sein. Die Parameter im Funktionsaufruf werden auch zurückgegeben. Externe Funktionen können in eigenen Modulen stehen. Zukünftig werden spezielle Module für Kurven, Ecken und anderes entwickelt werden, die als Bibliotheken auch anderen Grafis-Programmierern zur Verfügung stehen. Die Strukturen Program Main()/ End Program und Function xXxx()/ End Function dürfen nicht miteinander oder untereinander verschachtelt werden. Beispiel: '************************************* Program Main() [Anweisungen] lIo=lEck(p20,p21,p27,p28,p31) [Anweisungen] lIo=lEck(p31,p37,p56,p57,p57a) [Anweisungen] End Program '************************************* '************************************* Function lEck(p1,p2,p3,p4,pEck) ' Berechnung des Schnittpunktes ' zweier Strecken ' Die Punkte p1 und p2 bilden die ' erste Strecke, ' die Punkte p3 und p4 bilden die ' zweite Strecke. ' Der Eckpunkt wird als fünfter ' Parameter zurückgegeben. ' Falls beide Strecken fast parallel ' sind wird mit einer Warnung ' abgebrochen. ' Erstellt: 10-09-2000 KF '************************************* pVar sVar s1,s2 rVar rWi tVar t1,t2 nVar nMsg '------------------------------------lEck= False s1 = sPP(p1,p2) s2 = sPP(p3,p4) '----------------- Strecken parallel ? rWi = rWiSS(s1,s2) t1 = "Die Linien der Ecke sind fast" & +" parallel (Winkel<5°) !"+tC(13,10) & +"Die Ecke kann nicht konstruiert" & +" werden." t2 = "Error – Konstruktion Ecke" If(rAbs(rWi)<<5) Then nMsg= nIBox(t1,t2,21) Exit Program Else If(rAbs((rAbs(rWi)-180))<<5) Then nMsg= nIBox(t1,t2,21) Exit Program End If pEck= pSchnSS(s1,s2) lEck= True End Function '************************************* Die externe Funktion lEck() konstruiert einen Eckpunkt, der durch vier Punkte bestimmt wird. In der Parameterliste werden die vier Punkte übergeben. Der erste und zweite sowie der dritte und vierte Punkt bilden je eine Strecke. Ist der Winkel zwischen beiden Strecken kleiner als 5°, dann wird das Programm mit einer Mitteilung abgebrochen. Anderenfalls wird der Eckpunkt pEck berechnet und als fünfter Parameter der Parameterliste zurückgegeben. Die Funktion kann mehrfach (hier: zweimal) jeweils mit anderen Punkten aufgerufen werden. Häufig werden logische Funktionen programmiert, die nur mit dem Wert True abschließen, wenn die Funktion korrekt abgearbeitet werden konnte. Für eine Verschiebung der Schulternaht um X6 am Halsloch und um X7 am Armloch müßte die Funktion lTranslSchulter() folgende Struktur haben: '************************************* Program Main() [Anweisungen] lIst=lTranslSchulter(qHalsV,qHalsH, & qArmV,qArmH,rX(6),rX(7)) [Anweisungen] End Program '************************************* '************************************* Function lTranslSchulter(q1,q2, & q3,q4,r1,r2) ' Transformation von q2 an q2 und ' q4 an q3 ' Endpunkt von q1 um r1 verschieben ' Endpunkt von q3 um r2 verschieben ' Kurven neu bilden ' neue q2 und neue q4 rücktransform. '************************************* lTranslSchulter=False [Anweisungen] q1=... q2=... q3=... q4=... lTranslSchulter=True End Function '************************************* 334 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Die neuen Kurven von Hals- und Armloch werden in der Parameterliste übergeben. Vor dem Abarbeiten der Zeile lIst=lTranslSchulter(qHalsV,qHalsH, & qArmV,qArmH,rX(6),rX(7)) in Main() ist die Schulternaht der Kurven qHalsV, qHalsH, qArmV, qArmH noch nicht verlegt. Nach Abarbeiten der Zeile sind die Kurven neu belegt, die Schulter ist verschoben. 20.2 Automatische Längenanpassung Die Funktion rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel) Die Funktion rNahInt(rA1,rIst1,rA2, rIst2,rZiel)berechnet aus zwei Anfangswerten rA1 und rA2 und den zugehörigen Ergebniswerten rIst1 und rIst2 den vermutlichen Anfangswert, der als Ergebnis rZiel liefert. Es wird dabei von einer weitestgehend linearen Abhängigkeit zwischen Anfangs- und Ergebniswert ausgegangen (Bild 20-7). rIst rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel) Die Näherungsinterpolation rNahInt()wird für automatische Längenanpassungen, beispielsweise von Kragen und Ärmeln benötigt. Die Kragen sind an das Halsloch und die Ärmel an das Armloch anzupassen. Für die Umsetzung von Längenanpassungen gilt prinzipiell die folgende Vorgehensweise: 1. Formulieren einer eindeutigen Konstruktionsbeschreibung mit einer Ziellänge, die von einem anderen Konstruktionsparameter abhängig ist. 2. Festlegen eines variablen Konstruktionsparameters rA, der zum Einstellen der Ziellänge rZiel verändert werden kann. 3. Vorbelegen einer nullten Näherung. Beispiel: Für rA1=0 würde sich rIst1=0 ergeben. 4. Erste Entwicklung der Konstruktion mit einem geeigneten Anfangswert rA2 des variablen Konstruktionsparameters bis zur Istlänge rIst2 und Berechnung der Istlänge rIst2. Je nach Umfang können diese Entwicklungsschritte als Externe Funktion programmiert werden. 5. Berechnen eines neuen Anfangswertes rA mit der Funktion rNahInt(). 6. Wiederholte Entwicklung der Konstruktion mit dem neuen Anfangswert rA und Berechnung der Istlänge rIst. 7. Abfrage, ob die Ziellänge bereits erreicht wurde. Wenn ja, wird gemäß Punkt 8. die Konstruktion fortgesetzt. Wenn nein, werden die Werte von rA2 und rIst2 auf die Variablen rA1 und rIst1 umgespeichert. Die Variablen rA2 und rIst2 erhalten danach die Werte von rA und rIst, die zuletzt ermittelt wurden. Danach wird gemäß Punkt 5. ein neuer Wert für rA berechnet. 8. Fertigstellen der Konstruktion. rIst1 rZiel rIst2 ? rA rA2 rA1 Bild 20-7 Bei der folgenden Bündchenkragenkonstruktion ist der variable Konstruktionsparameter der Abstand von p1 zu p3. Beispiel: Für einen Abstand p1⇔p3 von 160mm wird die Ansatzlinie 165.8mm lang und für 200mm wird sie 204.7mm lang. Mit der Belegung rA1 =160 rIst1=165.8 rA2 =200 rIst2=204.7 kann der benötigte Abstand p1⇔p3 für eine Ziellänge der Ansatzlinie von 183mm wie folgt berechnet werden: rZiel=183 rA =rNahInt(rA1,rIst1,rA2, & rIst2,rZiel) Diese Berechnung liefert einen Wert von 177.6mm für den Abstand p1⇔p3. Mit diesem Wert entsteht eine Ansatzlinie der Länge 182.9mm. Eine nochmalige Berechnung mit den Werten rA1 =200 rIst1=204.7 rA2 =177.6 rIst2=182.9 liefert einen Wert von 177.7mm für den Abstand p1⇔p3. Mit diesem Wert hat die Ansatzlinie die vorgegebene Länge von 183.0mm. Kapitel 20 Fachsprache II 335 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Konstruktion: Bündchenkragen mit automatischer Längenanpassung Ein Bündchenkragen gemäß Bild 20-8 soll unter Verwendung folgender X-Werte programmiert werden: X Bezeichnung Schritt Wert 1 Zugabe Kragenlänge 0mm 2 Höherstellung HM 35mm p1⇒p2 3 Kragenumfaltbreite p2⇒p4 20mm 4 Kragenbreite HM p4⇒p5 40mm 5 Kragenspitze (X) zu p3 p3⇒p6 40mm 6 Kragenspitze (Y) zu p3 p6⇒p7 45mm 7 Faktor für den Richtpkt p1⇒p9 2.6 Ansatzlinie bezogen auf X2 8 Richtpunkt für Außenlinie p1⇒p8 155mm Konstruktionsschritte: von 1 2 4 1 1 1 bis Richtg 2 ⇑ 4 ⇑ 5 ⇑ 8 ⇑ 9 ⇑ 3 ⇒ Abstand X2 (Höherstellung HM) X3 (Kragenumfaltbreite) X4 (Kragenbreite) X8 (Richtpunkt Außenlinie) X2*X7 Variabler Abstand, so dass Ansatzlinie=Halslochmaß+X1 Ansatzlinie konstruieren und optimieren 3 6 X5 ⇒ 6 7 X6 ⇑ Umfalt- und Außenlinie konstruieren Alle Kurven sollen rechtwinklig in die Hintere Mitte einlaufen. Die Ansatz- und Umfaltlinie haben in p3 die Richtung p3⇒p9. Die Außenlinie hat in p7 die Richtung p7⇒p8. p8 p5 p9 p4 p7 p2 p1 p3 p6 Bild 20-8 Das Programm: Bündchenkragen mit automatischer Längenanpassung '*********************************************************************** Program Main() ' Konstruktion eines Bündchenkragens nach einer Vorlage ' von Frau Prof. H.Brückner, Berlin ' Der Anwender muss die Halslochlinien von Vorder- und Rückenteil ' anklicken. Der Kragen wird automatisch so konstruiert, dass die Länge ' der Kragenansatzlinie gleich der Länge beider Halslochlinien ' plus Zugabe X1 ist. '----------------------------------------------------------------------lVar nVar n rVar rWi3,rWi7,rA,rA1,rA2,rIst,rIst1,rIst2,rKgLng,rZiel 336 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7,p8,p9 sVar qVar q1,q2,q3,qV,qH tVar cVar cV,cH '----------------------------------------------------------------------lCon nCon rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 rCon tCon '--------------------------------------------------- X-Wert-Definitionen XTitel("Bündchenkragen") Defx(1,"Zugabe Kragenlänge",0) Defx(2,"Höherstellung HM",35) Defx(3,"Kragenumfaltbreite",20) Defx(4,"Kragenbreite HM",40) Defx(5,"Kragenspitze (X) in Bezug zu p3",40) Defx(6,"Kragenspitze (Y) in Bezug zu p3",45) Defx(7,"Faktor für Richtpunkt Ansatzl. bezogen auf X2",2.6) Defx(8,"Richtpunkt für Außenlinie",155) '------------------------------------- Länge des Halslochlinien erfragen cV = cPick(1,4,"VORDERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT) If (not lCo(cV, "iO")) Then FEnd(0) Exit Program Endif qV = qCo(cV,"qq") cH = cPick(2,4,"HINTERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT) If (not lCo(cH, "iO")) Then FEnd(0) Exit Program Endif qH = qCo(cH,"qq") rKgLng = rLngQ(qV)+rLngQ(qH) If(rKgLng<<rX(2)) Then n = nIBox("Die Halslochlinien sind zu kurz !") Exit Program End If '--------------------------------------------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pXY(0,rX(2)) p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(3)) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(4)) p8 = pPRiLng(p1,rOb,rX(8)) p9 = pPRiLng(p1,rOb,rX(2)*rX(7)) '---------------------------------------------- Kragenansatzlinie 0.Näh. rZiel = rKgLng+rX(1) rA = rKgLng p3 = pXY(rA,0) rWi3= rRiPP(p3,p9) q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi) rIst= rLngQ(q1) '-------------------------------------------------- Werte für 1.Näherung rA1 = 0 rIst1 = 0 rA2 = rA rIst2 = rIst '--------------------------------------------------------- Atom.Näherung For n = 1,10,1 rA = rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel) p3 = pXY(rA,0) rWi3= rRiPP(p3,p9) q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi) rIst= rLngQ(q1) If(rAbs(rIst-rZiel)<<0.01) Then Exit For End If rA1 = rA2 rIst1 = rIst2 rA2 = rA rIst2 = rIst End For '---------------------------------------------------------- Kragenspitze p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(5)) p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(6)) '----------------------------------------------------- Kragenumfaltlinie q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi) '------------------------------------------------------ Kragenaußenlinie rWi7= rRiPP(p7,p8) q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi) Kapitel 20 Fachsprache II 337 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 '------------------------------------------------ Punkte+Linien ausgeben AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7) AusQ(p2+p5) AusQ(p3+p7) AusQ(q1,q2,q3) '----------------------------------------------------------------------End Program '*********************************************************************** 20.3 Ansatzlinie mit Minimum als Externe Funktion Als Basis für diverse Kragenentwicklungen soll eine Externe Funktion qKgAnsatz() programmiert werden, die eine Ansatzlinie (Bild 20-9) mit vorgegebener Länge unter Berücksichtigung folgender Parameter liefert: • Höherstellung Hintere Mitte • Höherstellung Vordere Mitte • zusätzliche Richtung an der VM • Lage des Minimums in Prozent (ab HM) Auf dieser Seite befindet sich zunächst eine Testumgebung für die Funktion qKgAnsatz(). Auf Seite 12 folgt dann die Funktion qKgAnsatz() selbst. Die Funktion qKgAnsatz() kann auch in einem neuen Modul mit weiteren Funktionen für Ansatzlinien anderer Form gespeichert werden. Konstruktionsschritte Funktion qKgAnsatz(): von bis Richtg Abstand 1 2 rHm (Höherstellung HM) ⇑ 1 4 Variabler Abstand, ⇒ Dieser Abstand wird so optimiert, dass die Ansatzlinie gleich rZiel lang ist. 1 3 rMin /100* Variabler Abstand ⇒ 4 5 rVm (Höherstellung VM) ⇑ Ansatzlinie konstruieren und optimieren Die Ansatzlinie soll rechtwinklig in die Hintere Mitte einlaufen. Im Punkt p5 soll die Kurve die Richtung p3⇒p5 plus der Korrektur rRi5z haben. p5 p2 p1 p3 p4 Bild 20-9 '*********************************************************************** Program Main() ' Testumgebung für die Entwicklung der Funktion qKgAnsatz() '----------------------------------------------------------------------nVar n rVar rKgLng,rZiel pVar p1,p2,p3,p4,p5 qVar qV,qH,q1 rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 '--------------------------------------------------------------- X-Werte XTitel("Ansatzlinie für Hemdkragen") Defx(1,"Zugabe zur Kragenansatzlinie",0) Defx(2,"Höherstellung HM",10) Defx(3,"Höherstellung VM",5) Defx(4,"Zusätzl. Richtung Stegansatz in p5",10) Defx(5,"Lage p3 zwischen p1-p4 in %",66) '------------------------------------- Länge des Halslochlinien erfragen cV = cPick(1,4,"VORDERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT) If (not lCo(cV, "iO")) Then FEnd(0) Exit Program Endif qV = qCo(cV,"qq") cH = cPick(2,4,"HINTERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT) If (not lCo(cH, "iO")) Then FEnd(0) Exit Program Endif qH = qCo(cH,"qq") 338 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 rKgLng = rLngQ(qV)+rLngQ(qH) If(rKgLng<<rX(2)) Then n = nIBox("Die Halslochlinien sind zu kurz !") Exit Program End If rZiel= rKgLng+rX(1) '----------------------------------------------------- Kragenansatzlinie q1 = qKgAnsatz(rX(2),rX(3),rX(4),rX(5),rZiel,p1,p2,p3,p4,p5) '-------------------------------------------------------------- Ausgaben AusP(p1,p2,p3,p4,p5) AusQ(q1) End Program '*********************************************************************** '*********************************************************************** Function qKgAnsatz(rHm,rVm,rRi5z,rMin,rZiel,p1,p2,p3,p4,p5) ' ... ermittelt die Kragenansatzlinie, die ein Minimum bei rRi5 % ' zwischen HM und VM hat. Die Übergabe-Parameter: ' rHm - Höherstellung HM ' rVm - Höherstellung VM ' rRi5 - zusätzliche Richtung in p5 (an der VM) ' rMin - Lage des Minimums in Prozent (ab HM) ' rZiel- Ziellänge der Ansatzlinie (incl.Zugabe) von HM bis VM ' Zurückgegeben wird die Kurve qKgAnsatz, die in der HM beginnt, ' und die Punkte p1 bis p5. '----------------------------------------------------------------------nVar n rVar rA,rRi5,rIst,rA1,rIst1,rA2,rIst2 '----------------------------------------------------------------------rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 '--------------------------------------------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pPRiLng(p1,rOb,rHm) '------------------------------------------------------------ 0.Näherung rA = rZiel p3 = pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA) p4 = pPRiLng(p1,rRe,rA) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rVm) rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5) rIst = rLngQ(qKgAnsatz) '-------------------------------------------------- Werte für 1.Näherung rA1 = 0 rIst1= 0 rA2 = rA rIst2= rIst '--------------------------------------------------------- Atom.Näherung For n = 1,10,1 rA = rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel) p3 = pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA) p4 = pPRiLng(p1,rRe,rA) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rVm) rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5) rIst = rLngQ(qKgAnsatz) If(rAbs(rIst-rZiel)<<0.01) Then Exit For End If rA1 = rA2 rIst1= rIst2 rA2 = rA rIst2= rIst End For End Function '*********************************************************************** Kapitel 20 Fachsprache II 339 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 20.4 Hemdkragenkonstruktion unter Nutzung der Externen Funktion qKgAnsatz() Unter Nutzung der Externen Funktion qKgAnsatz() des vorhergehenden Abschnittes soll ein Hemdkragen (Bild 20-10) mit folgenden X-Werten konstruiert werden: werden. X Bezeichnung Schritt Wert 1 Zugabe Kragenlänge 0mm 2 Höherstellung HM p1⇒p2 10mm 3 Höherstellung VM p4⇒p5 5mm 4 Zusätzl. Richtung Steg10° ansatz in p5 5 Stegbreite HM p2⇒p6 25mm 6 Kragenbreite HM p6⇒p7 65mm 7 Übertrittbreite Steg p5⇒p8 20mm 8 Minderung Stegbreite p8⇒p10 5mm am Übertritt 9 Spitzenübertritt in X p4⇒p11 15mm 10 Spitzenübertritt in Y p4⇒p11 10mm 11 Richtung Kragenspitze 10° 12 Lage p3 zwischen p1-p4 p1⇒p4 66% Konstruktionsschritte: von bis Richtg 1 2 ⇑ 1 4 ⇒ Abstand X2 (Höherstellung HM) Variabler Abstand, so dass Ansatzlinie=Halslochmaß+X1 1 3 X12 /100* Variabler Abstand ⇒ 4 5 X3 (Höherstellung VM) ⇑ Ansatzlinie konstruieren und optimieren Die bisherigen Schritte werden von der Externen Funktion qKgAnsatz() abgearbeitet. Alle folgenden Schritte werden im Programm Main() programmiert. 2 6 X5 ⇑ 9 7 8 Parallele zur Ansatzlinie im Abstand X5 Endpunkt der Parallele X6 (Kragenbreite) X7 (Übertrittbreite Steg) ⇑ Ansatzl. in p5 8 10 senkr. X5-X8 (Minderung Stegbreite wie am Übertritt) vorher 4 11 X2+X5+X6+X10 (Spitzen⇑ übertritt in Y) 11 11 X9 (Spitzenübertritt in X) ⇒ Außenlinie konstruieren mit Richtung X11 in p11 Alle Kurven sollen rechtwinklig in die Hintere Mitte einlaufen. 6 5 Schrittfolge: Erstellen Sie ein neues Projekt „Hemdkragen“ und eröffnen in diesem Projekt über Modul | Neu.... das neue Modul „Ansatzlinien“. Das Modul erscheint in der Variablen Liste unter der Rubrik „Module“. Durch Anklicken wird es geöffnet. Kopieren Sie die getestete Funktion qKgAnsatz() des vorhergehenden Abschnittes in das Modul „Ansatzlinien“ und compilieren das neue Modul. Anschließend wählen Sie aus der Rubrik „Module“ durch Anklicken von Main.qpr wieder das Hauptmodul und entwickeln den Hemdkragen, analog den Programmzeilen auf Seite 14. Für die Entwicklung eines anderen Kragens mit Ansatzlinie gleicher Form muss nur das Modul „Ansatzlinien“ eingefügt werden. Damit kann auch dort die Funktion qKgAnsatz() genutzt werden. p7 p11 p6 p10 p9 p2 p1 p5 p3 p8 p4 Bild 20-10 340 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Inhalt von Modul Ansatzlinien.qpr: '*********************************************************************** Function qKgAnsatz(rHm,rVm,rRi5z,rMin,rZiel,p1,p2,p3,p4,p5) ' ... ermittelt die Kragenansatzlinie, die ein Minimum bei rRi5 % ' zwischen HM und VM hat. Die Übergabe-Parameter: ' rHm - Höherstellung HM ' rVm - Höherstellung VM ' rRi5 - zusätzliche Richtung in p5 (an der VM) ' rMin - Lage des Minimums in Prozent (ab HM) ' rZiel- Ziellänge der Ansatzlinie (incl.Zugabe) von HM bis VM ' Zurückgegeben wird die Kurve qKgAnsatz, die in der HM beginnt, ' und die Punkte p1 bis p5. '----------------------------------------------------------------------nVar n rVar rA,rRi5,rIst,rA1,rIst1,rA2,rIst2 '----------------------------------------------------------------------rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 '--------------------------------------------------------- Punkte der HM p1 = pXY(0,0) p2 = pPRiLng(p1,rOb,rHm) '------------------------------------------------------------ 0.Näherung rA = rZiel p3 = pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA) p4 = pPRiLng(p1,rRe,rA) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rVm) rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5) rIst = rLngQ(qKgAnsatz) '-------------------------------------------------- Werte für 1.Näherung rA1 = 0 rIst1= 0 rA2 = rA rIst2= rIst '--------------------------------------------------------- Atom.Näherung For n = 1,10,1 rA = rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel) p3 = pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA) p4 = pPRiLng(p1,rRe,rA) p5 = pPRiLng(p4,rOb,rVm) rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5) rIst = rLngQ(qKgAnsatz) If(rAbs(rIst-rZiel)<<0.01) Then Exit For End If rA1 = rA2 rIst1= rIst2 rA2 = rA rIst2= rIst End For End Function '*********************************************************************** Inhalt von Modul Main.qpr: '*********************************************************************** Program Main() ' Hemdkragenkonstruktion mit automatischer Anpassung der ' Kragenansatzlinie an die Länge des gemessenen Halsloches ' nach einer Vorlage von Frau Prof. H.Brückner, Berlin '----------------------------------------------------------------------nVar n rVar rKgLng,rZiel,rRi5,rRi8,rRi11 pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p9,p7,p8,p10,p11 qVar qV,qH,q1,q2,q3 cVar cV,cH '----------------------------------------------------------------------rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270 '--------------------------------------------------------------- X-Werte XTitel("Hemdkragen") Defx(1,"Zugabe zur kragenansatzlinie",0) Defx(2,"Höherstellung HM",10) Defx(3,"Höherstellung VM",5) Defx(4,"Zusätzl. Richtung Stegansatz in p5",10) Defx(5,"Stegbreite HM",25) Defx(6,"Kragenbreite HM",65) Defx(7,"Übertrittbreite Steg",20) Defx(8,"Minderung Stegbreite am Übertritt",5) Kapitel 20 Fachsprache II 341 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 Defx(9,"Spitzenübertritt in X-Richtung",15) Defx(10,"Spitzenübertritt in Y-Richtung",10) Defx(11,"Richtung Kragenspitze",10) Defx(12,"Lage p3 zwischen p1-p4 in %",66) '------------------------------------- Länge des Halslochlinien erfragen cV = cPick(1,4,"VORDERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT) If (not lCo(cV, "iO")) Then FEnd(0) Exit Program Endif qV = qCo(cV,"qq") cH = cPick(2,4,"HINTERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT) If (not lCo(cH, "iO")) Then FEnd(0) Exit Program Endif qH = qCo(cH,"qq") rKgLng = rLngQ(qV)+rLngQ(qH) If(rKgLng<<rX(2)) Then n = nIBox("Die Halslochlinien sind zu kurz !") Exit Program End If rZiel = rKgLng+rX(1) '----------------------------------------------------- Kragenansatzlinie q1 = qKgAnsatz(rX(2),rX(3),rX(4),rX(12),rZiel,p1,p2,p3,p4,p5) '----------------------------------------------------- Punkte p6 bis p11 p6 = pPRiLng(p2,rOb,rX(5)) Paral(-rX(5):q2=q1) p9 = pQend(q2) p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(6)) rRi5= rRiQend(q1) p8 = pPRiLng(p5,rRi5,rX(7)) rRi8= rRi5+90 p10 = pPRiLng(p8,rRi8,rX(5)-rX(8)) p11 = pPRiLng(p4,rOb,rX(2)+rX(5)+rX(6)+rX(10)) p11 = pPRiLng(p11,rRe,rX(9)) '----------------------------------------------------- Kragenaussenlinie rRi11 = rX(11) q3 = qSpline(p7,rRe,p11,rRi11) '-------------------------------------------------------------- Ausgaben AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7,p8,p9,p10,p11) AusQ(p2+p7,p9+p11,p5+p8,p8+p10,p10+p9,p9+p5) AusQ(q1,q2,q3) End Program '*********************************************************************** 20.5 Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung mit dem Ersetzen von Pos-Objekten Bisher wurden ausschließlich neue Objekte an das Grafis-Protokoll übergeben. Für Konstruktionsbausteine, die auf bereits existierende Objekte angewendet werden sollen, muss es auch eine Möglichkeit geben, auf Objekte des Grafis-Protokolls zuzugreifen. Die sogenannten Pos-Nummern erlauben dies. Jedes Objekt (Punkt, Linie) des Grafis-Protokolls hat eine eindeutige Pos-Nummer, mit der es identifiziert wird. Die Pos-Nummer gilt innerhalb eines Teiles und wird für jedes neue Objekt automatisch angelegt. Alle Konstruktionsschritte des Grafis-Protokolls verweisen über die Pos-Nummer auf das betreffende Objekt. Die Verwendung der Pos-Nummern Vorhandene Objekte, die mit einem Konstruktionsbaustein zu bearbeiten sind, werden mit der Funktion cPick() eingelesen. Aus dem Pick-Container kann die Pos-Nummer als ganzzahliger Parameter entnommen werden. Beispiel: cXx=cPick(1,1,tK,tT,tB,nT) Die Bedeutung der Parameter ist auf Seite 20-5 erläutert. Diesem Container wird die Pos-Nummer des angepickten Punktes wie folgt entnommen: nXx=nCo(cXx,"nr") Ein Punkt/ eine Linie des Grafis-Protokolls wird ersetzt, indem bei der Ausgabe aus dem Fachsprachen-Programm auch die Pos-Nummer des zu ersetzenden Objektes angegeben wird. In Ausgabeanweisungen mit Pos-Nummern kann jeweils nur ein Objekt ausgegeben werden. Die Pos-Nummern können für Punkte, Strecken und Kurven übergeben werden. Im Grafis-Protokoll wird später nicht zwischen Strecken und Kurven unterschieden; beides sind Linien. AusP(nXx,pXx) nXx Pos-Nummer des Punktes pXx auszugebender Punkt 342 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 AusQ(nXx,qXx)oder AusQ(nXx,sXx) nXx Pos-Nummer der Linie qXx auszugebende Linie/Kurve Anwendung der Pos-Nummern im Konstruktionsbaustein „Schulternahtverlegung“ Neben der Anwendung der Pos-Nummern soll dieses Beispiel auch verdeutlichen: • Der Aufbau eines sinnvollen Dialoges mit dem Nutzer. Zunächst erhält der Nutzer Informationen und wird dann aufgefordert, die benötigten Objekte anzuklicken. • Die Sicherheit des Programms hat eine sehr große Bedeutung. Das Programm muss später auf die verschiedensten Anwendungsfälle sicher „reagieren“. Für die Schulternahtverlegung wird dazu die Länge der Schulterlinien verglichen und jede Ecke auf Lücken und überstehende Linien geprüft. • Jeder Konstruktionsbaustein sollte so wenig wie möglich an den ursprünglichen Objekten ändern, auch wenn zunächst keine negativen Folgeeffekte zu erkennen sind. Die ursprüngliche Orientierung der Linien wird daher am Ende des Konstruktionsbausteines wieder hergestellt. • Eine ausreichende Kommentierung ist notwendig. Dies gilt unabhängig davon, ob spätere Änderungen/Korrekturen voraussichtlich vom ursprünglichen Programmierer oder einer anderen Person durchgeführt werden. Beurteilen Sie beim Einarbeiten in den Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung, ob Ihnen die Kommentierung ausreicht. • Eine Skizze mit Punkt- und Linienbezeichnungen analog Bild 20-11 gehört ebenfalls zu jedem Projekt. Gleiches gilt für eine kurze Beschreibung der Vorgehensweise. Für die Schulternahtverlegung werden Objekte gemäß Bild 20-11 vorausgesetzt bzw. dafür vorbereitet. q2 q5 q6 q1 q3 q4 Bild 20-11 Das Fachsprachen-Programm für die Schulternaht ist wie folgt aufgebaut: ¾ Info-Maske für den Anwender erstellen und anzeigen. Der Anwender wird über die Voraus- setzungen und die Einstellmöglichkeiten informiert. ¾ Die Kurven werden geeignet vorbelegt, so dass das Programm in der Entwicklungsumgebung getestet werden kann. ¾ Den Anwender auffordern, das Halsloch VT anzuklicken. Die Pos-Nummer des Halsloch VT wird dabei auf nPos1 gespeichert. ¾ Den Anwender auffordern, die Schulterlinie VT anzuklicken. Die Pos-Nummer der Schulterlinie VT wird dabei auf nPos2 gespeichert. ¾ Mit der externen Funktion lKurven_richten_alle()die Halsloch- und Schulterlinie analog Bild 20-11 orientieren und die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer Meldung abbrechen. Auf den Variablen lDreh1 usw. wird abgelegt, ob die jeweilige Kurve umorientiert wurde oder nicht. ¾ Den Anwender auffordern, die Armlochlinie VT anzuklicken. Die Pos-Nummer der Armlochlinie VT wird dabei auf nPos3 gespeichert. ¾ Mit der externen Funktion lKurven2_richten()die Armlochlinie analog Bild 20-11 orientieren und die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer Meldung abbrechen. ¾ Den Anwender auffordern, das Armloch RT anzuklicken. Die Pos-Nummer des Armloch RT wird dabei auf nPos4 gespeichert. ¾ Den Anwender auffordern, die Schulterlinie RT anzuklicken. Die Pos-Nummer der Schulterlinie RT wird dabei auf nPos5 gespeichert. ¾ Mit der externen Funktion lKurven_richten_alle()die Armloch- und Schulterlinie analog Bild 20-11 orientieren und die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer Meldung abbrechen. ¾ Die Schulterlinien von VT und RT vergleichen und gegebenenfalls mit einer Meldung abbrechen. ¾ Den Anwender auffordern, die Halslochlinie RT anzuklicken. Die Pos-Nummer der Halslochlinie VT wird dabei auf nPos6 gespeichert. ¾ Mit der externen Funktion lKurven2_richten()die Halslochlinie analog Bild 20-11 orientieren und die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer Meldung abbrechen. Jetzt folgen die eigentlichen Transformationsschritte: ¾ Halsloch- und Armlochlinien des RT an das VT transformieren und anschließend koppeln. ¾ Schulterpunkt auf dem Halsloch um X1 und auf dem Armloch um X2 nach vorn verschieben. ¾ Kurven neu belegen und zurücktransformieren. ¾ Falls eine Kurve gedreht wurde, diese in die ursprüngliche Richtung umorientieren. Kapitel 20 Fachsprache II 343 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 ¾ Kurven des Konstruktionsprotokolls durch die neuen Kurven ersetzen. Die Kurven werden auf die ursprünglichen Pos-Nummern ausgegeben. Es folgt das komplette Programm Main() mit den Externen Funktionen lKurven_richten_alle und lKurven2_richten im Modul „Zusatz“. Inhalt von Modul Main.qpr: '*********************************************************************** Program Main() '----------------------------------------------------------------------' Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung '---------------------------------------- Informationen für den Anwender ' Die Verlegebeträge werden über X-Werte eingestellt. ' Voraussetzungen für diesen Konstruktionsbaustein: ' - Schulterlinien gleicher Länge in VT und RT ' - gerade Schulterlinien (keine Kurven) und ' - keine Lücken zwischen den Kurven und den Schulterlinien. '-------------------------------- Informationen über den internen Ablauf ' q1: Halsloch VT, q2: Schulter VT, q3: Armloch VT ' q4: Armloch RT, q5: Schutler RT, q6: Halsloch RT ' lDreh1 bis lDreh6 zeigt an, ob die o.g. Kurve umorientiert wurde. ' Die Kurven werden am Ende des Programms in der ursprünglichen ' Richtung wieder ausgegeben. '----------------------------------------------------------------------lVar l,lDreh1,lDreh2,lDreh3,lDreh4,lDreh5,lDreh6 nVar n,nPos1,nPos2,nPos3,nPos4,nPos5,nPos6,nT rVar r1,r2 pVar pShals,pSarml sVar s1,s2 qVar q1,q2,q3,q4,q5,q6,q1t,q3t tVar tInfo,t,tAllg,tTop,t1 cVar c1,c2,c3,c4,c5,c6 '----------------------------------------------------------------------lCon nCon rCon tCon '--------------------------------------------------------------- X-Werte XTitel("Schulternahtverlegung") Defx(1,"Verlegebetrag am Halsloch nach vorn",10) Defx(2,"Verlegebetrag am Armloch nach vorn",10) '------------------------------------------------ Vorbelegung der Kurven q1 = qKop(pXY(0,0)+pXY(0,20)) q2 = qKop(pXY(0,20)+pXY(20,20)) q3 = qKop(pXY(20,20)+pXY(20,-20)) q4 = qKop(pXY(30,-20)+pXY(30,20)) q5 = qKop(pXY(30,20)+pXY(50,20)) q6 = qKop(pXY(50,20)+pXY(50,0)) '----------------------------------- Objekte abfragen und jeweils prüfen tAllg= "bilden keine eindeutige Ecke."+tC(13,10)+ & "Korrigieren Sie die Ecke und verlegen"+tC(13,10)+ & "dann die Schulter erneut !" tTop = "Schulternahtverlegung" '----------------------------------------------------------- Halsloch VT tInfo= "Halsloch VT anklicken !" nT = 0 c1 = cPick(1,4,tInfo,tTop,"i",nT) q1 = qCo(c1,"qq") '----------------------------------------------------------- Schulter VT tInfo= "Schulterlinie VT anklicken !" c2 = cPick(2,4,tInfo,tTop,"i",nT) q2 = qCo(c2,"qq") l = lKurven_richten_alle(q1,q2,lDreh1,lDreh2) If(Not l) Then t = "Die Kurven Halsloch VT und Schulterlinie VT"+tC(13,10)+tAllg n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '------------------------------------------- Schulterlinie eine Gerade ? If(rAbs(rLngQ(q2)-rAbstPP(pQanf(q2),pQend(q2)))>>0.05) Then t = "Die Schulterlinie ist gekrümmt."+tC(13,10) & +"Dieser Fall ist nicht vorbereitet." n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '------------------------------------------------------------ Armloch VT tInfo= "Armlochlinie VT anklicken !" 344 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 c3 = cPick(3,4,tInfo,tTop,"i",nT) q3 = qCo(c3,"qq") l = lKurve2_richten(q2,q3,lDreh3) If(Not l) Then t = "Die Kurven Schulterlinie VT und Armloch VT"+tC(13,10)+tAllg n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '------------------------------------------------------------ Armloch RT tInfo= "Armloch RT anklicken !" c4 = cPick(4,4,tInfo,tTop,"i",nT) q4 = qCo(c4,"qq") '----------------------------------------------------------- Schulter RT tInfo= "Schulterlinie RT anklicken !" c5 = cPick(5,4,tInfo,tTop,"i",nT) q5 = qCo(c5,"qq") l = lKurven_richten_alle(q4,q5,lDreh4,lDreh5) If(Not l) Then t = "Die Kurven Armloch RT und Schulterlinie RT"+tC(13,10)+tAllg n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '------------------------------------------- Schulterlinie eine Gerade ? If(rAbs(rLngQ(q5)-rAbstPP(pQanf(q5),pQend(q5)))>>0.05) Then t = "Die Schulterlinie ist gekrümmt."+tC(13,10) & +"Dieser Fall ist nicht vorbereitet." n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '-------------------------------------------- Schulterlinien vergleichen If(rAbs(rLngQ(q2)-rLngQ(q5))>>0.5) Then t = "Die Schulterlinien von VT und RT"+tC(13,10) & +"sind unterschiedlich lang !" n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '----------------------------------------------------------- Halsloch RT tInfo= "Halslochlinie RT anklicken !" c6 = cPick(6,4,tInfo,tTop,"i",nT) q6 = qCo(c6,"qq") l = lKurve2_richten(q5,q6,lDreh6) If(Not l) Then t = "Die Kurven Schulterlinie RT und Halsloch RT"+tC(13,10)+tAllg n = nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24) Exit Program End If '--------------------- Halsloch- und Armlochkurven des RT transformieren s1 = sPP(pQanf(q5),pQend(q5)) s2 = sPP(pQend(q2),pQanf(q2)) DrehTr(s1,s2:q4,q6) '-------------------------------------------------------- Kurven koppeln q1t = qKop(q1+q6) q3t = qKop(q4+q3) '--------------------------------------------- Schulterpunkt verschieben pShals = pQend(q1) pSarml = pQanf(q3) pShals = pQPlng(q1t,pShals,-rX(1)) pSarml = pQPlng(q3t,pSarml,rX(2)) '------------------------------------------------ alle Kurven neu bilden q1 = qQbisP(q1t,pShals) q2 = qKop(pShals+pSarml) q3 = qQabP(q3t,pSarml) q4 = qQbisP(q3t,pSarml) q5 = qKop(pSarml+pShals) q6 = qQabP(q1t,pShals) '-------------------------------------------- Kurven des RT zurücksetzen DrehTr(s2,s1:q4,q5,q6) '------------------------------------- Kurven in Originalrichtung drehen If(lDreh1) Then q1 = -q1 End If If(lDreh2) Then q2 = -q2 End If If(lDreh3) Then q3 = -q3 End If If(lDreh4) Then Kapitel 20 Fachsprache II 345 ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 q4 = -q4 End If If(lDreh5) Then q5 = -q5 End If If(lDreh6) Then q6 = -q6 End If '-------------------------------------------------------------- Ausgaben AusQ(nCo(c1,"nr"),q1) AusQ(nCo(c2,"nr"),q2) AusQ(nCo(c3,"nr"),q3) AusQ(nCo(c4,"nr"),q4) AusQ(nCo(c5,"nr"),q5) AusQ(nCo(c6,"nr"),q6) '----------------------------------------------------------------------End Program '*********************************************************************** Inhalt von Modul: Zusatz.qpr '*********************************************************************** Function lKurven_richten_alle(q1,q2,lDreh1,lDreh2) '----------------------------------------------------------------------' Die Kurven werden so orientiert, dass der Endpunkt der ersten ' direkt am Anfangspunkt der zweiten Kurve liegt. Konnten die Kurven ' korrekt orientiert werden, hat die Funktion den Wert True, ' anderenfalls den Wert False. '----------------------------------------------------------------------nVar n qVar q1t,q2t pVar pEndq1,pAnfq2 '------------------------------- Varianten abfragen, Kurve umorientieren lKurven_richten_alle= False For n = 1,4,1 If(n==1) Then q1t = q1 q2t = q2 lDreh1 = False lDreh2 = False Else If(n==2) Then q1t = -q1 q2t = q2 lDreh1 = True lDreh2 = False Else If(n==3) Then q1t = q1 q2t = -q2 lDreh1 = False lDreh2 = True Else If(n==4) Then q1t = -q1 q2t = -q2 lDreh1 = True lDreh2 = True End If pEndq1 = pQend(q1t) pAnfq2 = pQanf(q2t) If(rAbs(rAbstPP(pEndq1,pAnfq2))<<0.5) Then lKurven_richten_alle= True q1 = q1t q2 = q2t Exit For End If End For End Function '*********************************************************************** '*********************************************************************** Function lKurve2_richten(q1,q2,lDreh2) '----------------------------------------------------------------------' Die ZWEITE Kurve wird so orientiert, dass der Endpunkt der ersten ' direkt am Anfangspunkt der zweiten Kurve liegt. Konnten die zweite ' Kurven korrekt orientiert werden, hat die Funktion den Wert True, ' anderenfalls den Wert False. ' lDreh2 ist True, falls q2 gedreht wurde. ' q1 wird nicht gedreht. '----------------------------------------------------------------------nVar n 346 Kapitel 20 Fachsprache II ________________________________________________________________________________________________________________ ©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012 qVar q1t,q2t pVar pEndq1,pAnfq2 '------------------------------- Varianten abfragen, Kurve umorientieren lKurve2_richten = False For n = 1,2,1 If(n==1) Then q1t = q1 q2t = q2 lDreh2 = False Else If(n==2) Then q1t = q1 q2t = -q2 lDreh2 = True End If pEndq1 = pQend(q1t) pAnfq2 = pQanf(q2t) If(rAbs(rAbstPP(pEndq1,pAnfq2))<<0.5) Then lKurve2_richten = True q1 = q1t q2 = q2t Exit For End If End For '----------------------------------------------------------------------End Function '***********************************************************************