Version 11

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Version 11
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andere Medien.
7. überarbeitete Auflage
für Grafis-Version 11
Februar 2012
7. Auflage 2012
© 1995-2012
Grafis- Software Dr. Kerstin Friedrich GbR
Klosterstraße 48
41747 Viersen
Germany
Telefon: +49-(0)-2162-12114
Telefax: +49-(0)-2162-13185
www.grafis.de
Quelle der Clipart: „Carsten Scheibes Clip-Art-CD-Rom“, Systhema Verlag, Vol.1 und Vol.2
„80.000 Cliparts“, 4CDs, Ari Data, Willich
Umschlaggestaltung: Diplom Grafik-Designerin Jutta Höfs, Viersen
Inhalt
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Einleitung
7
Kapitel 1
Grundkonstruktionen holen
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
Wichtige Regeln für die Arbeit mit Grafis
Starten von Grafis
Holen von Grundkonstruktionen
Ändern der Bildschirmansicht
Grafis beenden
Übungen
9
10
12
12
13
13
Kapitel 2
Gradieren
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
Maßtabellen
Die Gradiertabelle
Gradieren mit Maßtabellen
Interaktive Konstruktion einstellen
Übungen
Herauslösen von Teilen
Wenn Hilfe nötig ist
Schnittausgabe
Stapeln
Schleppen, drehen, flippen von Teilen
Abrollen von Teilen
Übungen
16
21
22
23
25
28
30
31
34
35
37
38
Kapitel 4
Umfangslinie erzeugen und bearbeiten
4.1 Die Grafis-Datenstruktur
4.2 Das Konstruktionsprotokoll
4.3 Geometrische Grundlagen
4.4 Löschen von Objekten
4.5 Parallelen
4.5.1
Interaktive Tools und nicht-interaktive
Funktionen
4.5.2
Das Menü Parallele
4.5.3
Die Funktion Parallele
4.5.4
Das Tool Parallele 10
4.6 Eckenbehandlung
4.7 Übungen
40
40
41
43
44
44
45
45
46
47
51
Kapitel 5
Einfache Linienfunktionen
5.1
5.2
5.3
5.4
6.1 Linienkonstruktion in Verbindung mit
dem Untermenü Punktkonstruktion
6.2 Punktkonstruktionen
6.3 Linienkonstruktionen
6.4 Linien mit Richtungskonstruktion
6.5 Kreisbögen
6.6 Rechtecke
6.7 Übungen
70
77
79
82
87
88
88
Kapitel 7
Bemaßen und Beschriften
Kapitel 3
Herauslösen von Teilen und Schnittausgabe
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
Kapitel 6
Punkt-, Linien- und Richtungskonstruktion
Koppeln von Linien
54
Rastern
58
Linien verlängern und verkürzen
61
Abschneiden, „Dranschneiden“ und Trennen
von Linien
62
5.5 Das Tool Vordere Kante 30
65
5.6 Übungen
66
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
7.6
7.7
7.8
7.9
7.10
Das temporäre Messen
Bemaßen
Texte setzen und verändern
Symbole setzen
Interaktive Tools für Knopflöcher und
Riegel
Attribute
Interaktive Naht-Symbole
Schraffuren
Funktion Vorzeichenlinie zur Anfertigung
von Schablonen
Übungen
93
96
99
102
103
105
106
107
108
109
Kapitel 8
Abnäher und Falten
8.1
8.2
8.3
8.4
8.5
Abnäher verlegen
Abnäher kürzen
Dachbildungen auf Abnähern und Falten
Kneifen mit neuem Abnäher
Sperren für Faltenbildung, Auf- und
Zudrehen
8.6 Übungen
Kapitel 9
Konstruktion
Kurven
9.1
9.2
9.3
9.4
und
Manipulation
Konstruktion von Kurven
Kurve manipulieren
Übungen
Kurvenkorrektur für Kurven classic
112
115
116
117
118
119
von
124
129
130
132
Kapitel 10
Transformationen
10.1 Transformationen
10.2 Einfügen mit Transformation
10.3 Komplexe Übungen
136
141
144
4
Inhalt
_________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Kapitel 11
Die Konstruktionsparameter X-Werte
Kapitel 16
Sprungwertgradieren
11.1
11.2
16.1
16.2
11.3
11.4
11.5
Die X-Werte
150
Interaktive Konstruktionen größenabhängig
einstellen
157
Der X-Wert-Verweis
159
Die Alternative Verweisgröße
159
Übungen zu X-Werten
166
Kapitel 12
Die Konstruktionsparameter G- und ZWerte
12.1
12.2
12.3
Die G-Werte
Die Z-Werte
Komplexe Übungen
170
171
174
Kapitel 13
Interaktive Konstruktionen
13.1
13.2
13.3
13.4
13.5
Interaktives Oberteil 50
Interaktiver Ärmel 30
Zusätzliche Funktionen zum Einstellen
interaktiver Konstruktionen
Digitalisiertes Vorlageteil mit einer interaktiven Konstruktion nachstellen
Die Gestaltung der Holen-Liste
178
188
14.4
14.5
14.6
Vererbungsautomatik
Teilearbeit
Unterschied zwischen den Funktionen
des Menüs Einfügen und Duplizieren/
Verweisteil in der Teilearbeit
Änderungen in Mutterteilen
Pick neu setzen
Komplexe Übungen
196
198
202
205
15.2
15.3
15.4
15.5
15.6
15.7
15.8
Vorbereitungen für den Export im Programm Grafis-Konstruktion
Exportformate und deren Besonderheiten
Die Export-Dialoge
Schrittfolge für den Export im AAMA/
ASTM/ DXF-Format
Schrittfolge für den Export im Gerber
EPN-Format
Spezielle Einstellungen und Fehlerquellen beim Export
Export manuell…
Import von Sprungwertschnitten
17.1
17.2
17.3
17.4
17.5
17.6
17.7
17.8
17.9
206
207
208
215
Kapitel 15
Export und Import
15.1
Kapitel 17
Schnittbildlegen
194
Kapitel 14
Teilearbeit
14.1
14.2
14.3
Digitalisieren der Schnittkontur
244
Überblick über das Zuweisen von Sprungwerten
249
16.3 Sprungwerte editieren
250
16.4 Sprungwertschnitt speichern
254
16.5 Sprungwertschnitt bearbeiten, Sprungwerte schleppen und übertragen
255
16.6 Sprungwerte digitalisieren
259
16.7 Sprungwerte übernehmen
262
16.8 Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln
264
16.9 Sprungwert-Bibliothek anlegen, nutzen
und ändern
265
16.10 Gradierpunkte gruppieren
267
232
233
233
235
236
237
238
239
Der schnellste Weg zum Schnittbild
272
Vorbereitungen im Programm GrafisKonstruktion
272
Struktur des Grafis-Schnittbildes
273
Produktionsmodell erstellen
274
Schnittbildinformation bearbeiten
277
Schnittbild legen
280
Schnittbild legen: Funktionen der rechten
Menüleiste
283
Zusätzliche Funktionen im Pull-DownMenü Schnittbild und Ansicht
286
Schnittbild plotten
286
Kapitel 18
Schnittbildlegen II
18.1
18.2
18.3
18.4
18.5
18.6
18.7
18.8
18.9
18.10
18.11
18.12
18.13
18.14
18.15
18.16
18.17
Änderungen am Produktionsmodell
Modellverwaltung
Rapport
Einlaufen
Legeschema
Fehlerbereiche
Kategorien
Stufenlagen (freier Modus)
Schnittbildkette
Saumlagen
Linientypen
Materialkatalog/ Materialvorauswahl
Überlappungsbereiche
Austauschteile
Zusätzliche Optionen
Cutter-Ausgabe
Autonester
290
291
292
296
297
298
298
300
301
301
301
302
302
303
304
305
306
Inhalt
5
_________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Folgende Kapitel und Anhänge befinden sich ausschließlich in der Grafis-Hilfe, die aus dem Programm Grafis über das Pull-Down-Menü Hilfe geöffnet werden kann.
Kapitel 19
Fachsprache I
19.1
19.2
19.3
19.4
19.5
19.6
19.7
Ein einfaches Programm: Quadrat
Datenbasis und Oberfläche
Regeln der Programmierung
Programm Gradierbares Rechteck
Programm Bündchenkragen
Programm Rock
Allgemeine Hinweise
308
309
313
314
316
320
325
Kapitel 20
Fachsprache II
20.1
20.2
20.3
20.4
20.5
Themen für Fortgeschrittene
328
Automatische Längenanpassung
334
Ansatzlinie mit Minimum als Externe
Funktion
337
Hemdkragenkonstruktion
339
Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung
341
Anhang A
Neuerungen der Version 11
A.1
A.2
A.3
Neuerungen im Programm GrafisKonstruktion
347
Neuerungen im Programm GrafisSchnittbild
348
Neuerungen der interaktiven Konstruktionen
348
Anhang B
Grafis installieren und einrichten
B.1
B.2
B.3
B.4
B.5
B.6
B.7
Grafis-Installation
351
Systemeinstellung Grafis-Setup
353
Grafis Verzeichnisstruktur
358
Parameter der Grafis.ini
359
Drucker/Plotter einrichten
365
Plotteranpassung und Drucker/Plotter im
Netzwerk
367
Einstellungen für den EPN-Export an
Gerber
369
Anhang C
Autonester installieren und einrichten 371
Anhang D
Plotmanager installieren und einrichten
377
Einleitung
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Das System Grafis
Das Lehrbuch und die Grafis- Lehrgänge
Zum Leistungsumfang von Grafis gehören die Erstschnittentwicklung, die Schnittvergrößerung/ -verkleinerung und ein industrielles Schnittbildlegesystem. Die Schnittvergrößerung/ -verkleinerung kann
sowohl nach dem Konstruktionsprinzip als auch mit
Sprungwerten erfolgen.
Während der Modellentwicklung speichert Grafis
die Konstruktions- und Gestaltungsschritte indem es
unmerklich ein Protokoll führt. Das Protokoll kann
später für andere Größen automatisch abgearbeitet
werden. Das Herkömmliche Gradieren des Erstschnittes entfällt daher.
Grafis protokolliert auch das Ableiten von Teilen.
Damit sind die Abhängigkeiten zwischen den Teilen
bekannt. Änderungen an einem Teil werden automatisch auf alle davon abhängigen Teile übertragen.
Die Verwendung von Konstruktionsparametern
während der Modellentwicklung erlaubt nachträgliche Schnittvariationen allein durch Verändern der
Parameter.
Das Lehrbuch soll einen autodidaktischen Einstieg in
Grafis ermöglichen und/oder als begleitendes Unterrichtsmaterial für Grafis- Lehrgänge dienen.
In Viersen/ Deutschland werden die Lehrgänge Grafis I und Grafis II angeboten. Gegenstand des Lehrganges Grafis I sind die Kapitel 1 bis 10 des Lehrbuches. Die Kapitel 11 bis 17 des Lehrbuches werden
in Grafis II behandelt. Aus Kapitel 16 Sprungwertgradieren wird speziell das Digitalisieren einer Modell- oder Nestzeichnung und deren Weiterverwendung trainiert.
Zum Komplex Grafis III gehören die Inhalte der
Kapitel 19 und 20 ‚Grafis-Fachsprache’. Das Beschäftigen mit den Inhalten von Grafis III ist zu empfehlen,
wenn der Anwender
• eigene Konstruktionen oder Konstruktionsmodule mit der Grafis- Fachsprache erstellen,
• ein eigenes Konstruktionssystem anlegen oder
• umfassende Kenntnissen zur Installation des
Systems und zur Systempflege erwerben möchte.
Alle Lehrbuch-Kapitel stehen in deutscher und englischer Sprache zum Download im Internet bereit.
Voraussetzungen
Voraussetzungen für das Erlernen von Grafis sind
• Grundkenntnisse in der Anwendung von Computern, insbesondere die Benutzung der Tastatur
und der Maus sowie die Arbeit mit Ordnern und
Dateien und
• gute Kenntnisse der Bekleidungskonstruktion.
Der Umgang mit Grafis kann auch ohne Kenntnisse
in der Bekleidungskonstruktion erlernt werden, zum
Beispiel für den Einsatz von Grafis in der Polstermöbelindustrie. Grundsätzlich gilt, dass Grafis den Bleistift, das Lineal und den Winkelmesser des Anwenders ersetzt, jedoch nicht sein Wissen über Konstruktion.
Ausblick
Grafis kann nur dann optimal genutzt werden, wenn
der Anwender umfassend und gut geschult wurde.
Zur Förderung der Ausbildung wird das GrafisTeam auch weiterhin eine frei kopierbare, kostenlose Übungsversion zur Verfügung stellen. In Vorbereitung ist eine CD mit Videos zum Lehrbuch. Aktuelle Informationen und Downloads werden unter
www.grafis.de veröffentlicht.
Viersen, im Februar 2012
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Inhalt
16.1 Digitalisieren der Schnittkontur ................ 244
16.2 Überblick über das Zuweisen von
Sprungwerten ........................................... 249
16.3 Sprungwerte editieren .............................. 250
16.4 Sprungwertschnitt speichern .................... 254
16.5 Sprungwertschnitt bearbeiten,
Sprungwerte schleppen und
übertragen ................................................ 255
16.6 Sprungwerte digitalisieren......................... 259
16.7 Sprungwerte übernehmen ........................ 262
16.8 Protokoll in Sprungwertschnitt
umwandeln................................................ 264
16.9 Sprungwert-Bibliothek anlegen,
nutzen und ändern .................................... 265
16.10 Gradierpunkte gruppieren ........................ 267
______________________
Seit Version 7 ist das Sprungwertgradieren in Grafis
integriert. Konstruktionsschnitte als auch
Sprungwertschnitte können gleichermaßen zur
Modellentwicklung verwendet werden.
Konstruktionsschnitte werden auf der Basis von
Körpermaßen aufgestellt. Sie benötigen zum Gradieren keine Sprungwerte, siehe Kapitel 12.
Ein Sprungwertschnitt besteht aus einer Schnittkontur mit Gradierpunkten. Zu jedem Gradierpunkt
gehört eine Sprungwert-Tabelle mit größenabhängigen Punktverschiebungen in X- und Y-Richtung.
Sprungwertschnitte können wie die Konstruktionsschnitte in das Protokoll übernommen werden und
Ausgangspunkt für Modellentwicklungen sein. Im
Unterschied zu den Konstruktionsschnitten sind
Sprungwertschnitte nicht nach Maß gradierbar.
In diesem Kapitel werden folgende Themen behandelt:
• Digitalisieren eines Schnittes,
• Übersicht über die Varianten zum Zuweisen von
Sprungwerten,
• Editieren der Sprungwerte in drei Varianten,
• Speichern des Sprungwertschnittes in den Varianten:
¾ Übernehmen in das Konstruktionsprotokoll
zur Modellentwicklung,
¾ Ablegen als Vorlage,
¾ Ablegen als Konstruktion in die Holen-Liste.
• Sprungwertschnitt bearbeiten, Sprungwerte
übertragen und schleppen,
• Digitalisieren von Sprungwerten aus einer Nestzeichnung,
• Sprungwerte von einer Vorlage übernehmen,
• „Abnehmen“ eines Sprungwertschnittes,
¾ zum Herauslösen von Teilen aus komplexen
Modellen und Aufbau eines Baukastens sowie
¾ zum Übertragen der Sprungwerte „bewährter“ Schnitte auf digitalisierte Konturen,
• Sprungwert-Bibliothek anwenden und nutzen,
• Gradierverbände bilden.
244
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
16.1 Digitalisieren der Schnittkontur
Voraussetzungen
Voraussetzung für das Digitalisieren ist ein angeschlossenes und eingeschaltetes Digitalisiertablett mit 16-Tasten-Lupe. Der zugehörige Windows-Treiber muss installiert sein. Sind diese Bedingungen erfüllt, liefert das Testprogramm
\Grafis\HILFEN\TABTEST.EXE beim Bewegen der
Digitalisierlupe über die aktive Fläche die jeweiligen
Pixel-Positionen in X- und Y-Richtung.
Legen Sie sich die Übersicht über die Belegung der
Lupentasten und die Menü-Schablone für das
Digitalisiertablett bereit. Beide sind der <F1>-Hilfe
zu entnehmen.
Positionieren Sie die Menü-Schablone an beliebiger Stelle im aktiven Bereich des Digitalisiertabletts.
Nur zu Beginn und nach jeder Lageänderung ist Ihre
Position wie folgt zu bestimmen. Durch <TAB>
(Tabulatortaste) wird das Einrichten gestartet. Danach sind die Punkte P1 und P2 der Menü-Schablone
zu digitalisieren.
Schrittfolge
⇒ Vorbereitung des Digitalisiertabletts
⇒ Vorbereitung des zu digitalisierenden Schnittes,
Einzeichnen fehlender Markierungen, Entscheiden ob mit oder ohne Nahtzugabe digitalisiert
wird
⇒ ein leeres Teil der Teileliste aktivieren und beschriften (evtl. die Teileliste mit den Bezeichnungen aller zu digitalisierenden Teile vorbereiten)
⇒ Basisgröße des zu digitalisierenden Schnittes auf
die erste Position der Gradiertabelle eintragen
⇒ Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren
⇒ Sprungwertschnitt: digitalisieren
anklicken
⇒ Einrichten der Menü-Schablone (nur zu Beginn)
⇒ Eingabetransformation bestimmen und Vergrö-
⇒
⇒
⇒
⇒
⇒
ßerungsfaktor Fa=... festlegen (z.B. 2 für Vorlagen im Maßstab 1:2)
Digitalisieren von Linien und Punkten
ggf. Speichern des digitalisierten Schnittes und
einen weiteren Schnitt digitalisieren
Beenden mit [Digitalisieren verlassen] auf der
Menü-Schablone oder
Bearbeiten (Nach-Digitalisieren / Ersetzen) und
Speichern des Sprungwertschnittes (siehe Abschnitte 16.4 und 16.5)
Beenden mit
Im Folgenden wird ’Digitalisier-’ in der Regel mit
’Digi-’ abgekürzt.
Vorbereitungen
Das Digitalisieren wird erleichtert, wenn auf der
Vorlage die gewünschten Gradierpunkte besonders markiert sind. Sie können auch per Hand
eingezeichnet werden.
Mit Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren wird
in ein leeres Teil digitalisiert. Aktivieren Sie daher
ein Teil mit „0“ Protokollschritten. Der digitalisierte
Schnitt kann später in das Protokoll oder die HolenListe eingebunden oder als Vorlage gespeichert
werden.
Mit Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten ist das
Nach-Digitalisieren von Punkten, Linien oder
Sprungwerten in unbearbeitete oder bearbeitete
Sprungwertschnitte oder aber in konstruierte
Schnitte möglich. Diese Nutzungsvariante wird nicht
detailliert erläutert.
Vor dem Digitalisieren muss Grafis mitgeteilt werden, welche Größe der zu digitalisierende Schnitt
hat. Die Basisgröße ist auf die erste Position der
Gradiertabelle einzutragen. Für das Beispiel BlazerSeitenteil (Bild 16-5) ist das die Größe 38.
Nach diesen Vorbereitungen wird mit Sprungwert |
Sprungwertschnitt digitalisieren fortgesetzt. Es öffnet
sich das in Abschnitt 16.4 abgebildete Menü Sprungwertschnitt zum Bearbeiten von Sprungwertschnitten. Öffnen Sie zunächst über den Menüpunkt digitalisieren das abgebildete Menü digitalisieren.
Menü digitalisieren
Schablone positionieren
Eingabetransformationen:
P+Px => (0,0)
P+Py => (0,0)
P+Px => P
P+Py => P
P+P => P+P
Maßstabsfaktor
Punkte
Linien/Kurven
Sprungwerte
Im Menü digitalisieren kann nicht geklickt werden.
Die Steuerung erfolgt allein über die MenüSchablone auf dem Digitalisiertablett. Im Menü digitalisieren wird der aktuelle Zustand angezeigt.
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
245
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Transformation P+P => P+P
Eingabetransformation
Für die Datenübernahme Digitablett =>Grafis gibt
es fünf Eingabetransformationen
P+Px =>0,0
P+Py =>0,0
P+Px =>P
P+Py =>P
P+P
=>P+P
Die Eingabetransformation bestimmt die Datenübernahme Digitablett => Grafis. Sie muss nach
jeder Neupositionierung des Schnittes auf dem Digitablett aktualisiert werden. Die Eingabetransformationen werden über die Menü-Schablone aufgerufen.
Sie haben folgende Bedeutung.
Transformationen P+Px => 0,0 und P+Px =>P
Digitablett
Y
Pb
X
GRAFIS
Y
Pa
X
0,0 bzw. Pc
Bild 16-1
Diese Transformationen richten den Schnitt waagerecht aus. Mit P+Px => 0,0 wird der erste Digitablett-Punkt Pa in Grafis auf den Nullpunkt gelegt.
Der zweite Digitablett-Punkt Pb definiert die XAchs-Richtung der Digi-Vorlage (Bild 16-1).
Im Unterschied zu P+Px => 0,0 liegt bei P+Px
=>P der erste Digitablett-Punkt Pa auf einem zu
konstruierenden Punkt in Grafis.
Transformationen P+Py => 0,0 und P+Py =>P
Digitablett
Y
Pb
X
Pa
Digitablett
Pa
GRAFIS
Pc
Pb
Pd
Bild 16-3
Der erste Digitablett-Punkt Pa kommt in Grafis an
die Stelle Pc; der zweite Punkt Pb kommt in Grafis
nach Pd. Der Maßstabsfaktor und die Koordinatendrehungen werden gemäß diesen Vorgaben berechnet (Bild 16-3). Nutzen Sie diese Transformation
beispielsweise zum Einfügen/Ersetzen von Kurven.
Maßstabsfaktor
Für alle Transformationen außer bei P+P=> P+P
ist der Maßstabsfaktor einzustellen. Mit diesem
Faktor werden die digitalisierten Punktkoordinaten
multipliziert. Eine Vorlage im Maßstab 1:2, die mit
einem Maßstabsfaktor 2.00 digitalisiert wird, erscheint in Grafis in Originalgröße.
Die Funktionen der Lupentaste
Zum Digitalisieren wird eine 16-Tasten-Lupe benötigt, deren Tasten mit folgenden Funktionen belegt
sind (Bild 16-4).
GRAFIS
Y
X
0,0 bzw. Pc
Bild 16-2
Diese Transformationen richten den Schnitt senkrecht aus. Sie unterscheiden sich von P+Px => 0,0
bzw. P+Px =>P nur dadurch, dass der zweite Digitablett-Punkt Pb in diesem Fall die Y-Achs-Richtung
der Digi-Vorlage definiert (Bild 16-2).
Bild 16-4
1: <digitalisieren>
Digipunkt setzen.
246
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bild 16-5
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
247
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
2: <ablegen+weiter>
Die aktive Linie/Kurve (rot) oder aktiven Punkte
(schwarz, rund) werden abgelegt. Die nächste
Linie/ Kurve wird direkt angeschlossen. Der Anfangspunkt der nächsten Linie/Kurve ist gleich
dem Endpunkt der letzten Linie/Kurve. Er wird
nicht nochmals digitalisiert.
3: <ablegen+neu beginnen>
Die aktive Linie/Kurve oder aktiven Punkte werden abgelegt. Es wird ein neues Objekt mit neuem Anfangspunkt digitalisiert.
4: <nächstliegenden Digipunkt löschen>
Der zum Kursor nächstliegende, noch aktive
Punkt (Digipunkt oder Gradierpunkt) wird gelöscht.
5: <digitalisieren mit Gradierpunkt>
Ein Digipunkt wird als Gradierpunkt digitalisiert.
6: <pick P>
Digipunkt auf einen Punkt setzen.
7: <pick L>
Digipunkt auf eine Linie/Kurve setzen.
8: <pick PL>
Digipunkt auf den Stützpunkt einer Linie/Kurve
setzen.
9: <Zoomen Digibereich>
Der Bildausschnitt wird so gezoomt, dass er alle
aktiven, noch nicht abgelegten Digiobjekte enthält.
10: <Zoomen alles>
Der Bildausschnitt wird so gezoomt, dass er alle
Bildschirmobjekte enthält; analog der Funktion
„Bild zentrieren“ mit <F6>.
11: <Zoomen +>
Bildausschnitt vergrößern.
12: <Zoomen ->
Bildausschnitt verkleinern.
15: <Punkte versetzen>
Versetzen von Gradierpunkten.
16: <Linien/Kurven neu digitalisieren>
Ersetzen von Linien/Kurven. Der Anfangs- und
Endpunkt der Linie/Kurve kann nicht verändert
werden.
Die Funktionen <Punkte versetzen> und <Linien/
Kurven neu digitalisieren> sind besonders interessant
für das Bearbeiten von Sprungwertschnitten, die
bereits in eine Modellentwicklung eingebunden sind.
Die Funktionen der Menü-Schablone werden im
Anschluss an die Übung erläutert.
Digitalisieren von Punkten und Linien/ Kurven
Im Digitalisier-Modus erscheinen alle abgelegten
Linien blau und alle aktiven Linien rot. Aktive Punkte
sind rund und rot gefüllt, abgelegte Punkte sind
schwarze Kreuze.
Umschalten zwischen [Punkte] und [Linie/Kurve] (auf
der Menü-Schablone) wirkt sich auf alle aktiven
Objekte aus.
Jede digitalisierte Linie oder Punktfolge muss mit
<ablegen+weiter> bzw. <ablegen+neu beginnen>
abgelegt werden. Anfangs- und Endpunkt einer
Linie/ Kurve werden automatisch ein Gradierpunkt.
Danach wird mit einem neuen Objekt fortgesetzt.
Kontrollieren Sie vor jedem Ablegen mit <Zoomen
Digibereich>, ob die digitalisierte Kontur mit der
Vorlage übereinstimmt.
Schrittfolge
⇒ Objekttyp [Punkte] oder [Linie/Kurve] auswählen
⇒ im Fall [Linie/Kurve]; zu Beginn und nach <ablegen+neu beginnen>:
• Anfangspunkt der Linie digitalisieren,
Variante 1 „Formen mit Zwischenpunkten“:
• Endpunkt der Linie digitalisieren,
• <Zoomen Digibereich>,
• Zwischenpunkte digitalisieren
Variante 2 „der Reihe nach digitalisieren“:
• Linienpunkte fortlaufend digitalisieren,
• <Zoomen Digibereich>,
⇒ im Fall <Punkte>:
• alle Punkte digitalisieren
⇒ Korrektur mit <nächstliegenden Digipunkt löschen>
⇒ Ablegen der digitalisierten Linie/ des Punktes mit
• <ablegen+weiter>, falls der Endpunkt des
digitalisierten Objektes gleich der Anfangspunkt des nächsten Objektes sein soll oder
• <ablegen+neu beginnen>, falls das nächste
Objekt an einer anderen Stelle beginnt.
⇒ Korrektur mit <Punkt versetzen> und <Linie/Kurve neu digitalisieren>
Digitalisieren Sie die Objekte der Vorlage. Die Umfangskontur sollte keine Lücken haben. Sie ist zu
schließen, indem der Endpunkt der letzten Linie mit
<pick P>, <pick L> oder <pick PL> an die vorhandenen Objekte angebunden wird.
Punkte auf Linien (beispielsweise Knipspositionen)
sollten mit <pick L> an bereits digitalisierte Linien
angebunden werden.
Übung
Das Digitalisieren wird am Beispiel des BlazerSeitenteiles (Bild 16-5) erläutert, das im Maßstab 1:2
abgebildet ist. Beachten Sie, dass je kleiner der Maßstab der Vorlage ist, umso ungenauer der digitalisierte Schnitt wird.
Befestigen Sie eine Kopie des Blazer-Seitenteiles auf
dem Digitablett. Aktivieren Sie in der Teileliste ein
leeres Teil, beschriften das Teil und setzen die Modellgröße (hier: ____38_0) auf Position 01 der Gradiertabelle. Die folgenden Schritte beziehen sich auf
Bild 16-6.
Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren
digitalisieren
<TAB>
nacheinander die Punkte P1
und P2 der Menü-Schablone
digitalisieren
248
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
4
P5 mit <digitalisieren>
<Zoomen alles>
<ablegen + weiter>
5
Jetzt folgt die andere Digitalisiervariante. Es wird
zuerst der Endpunkt digitalisiert und anschließend die Zwischenpunkte. Wir empfehlen diese
Variante, da auch beim Digitalisieren gilt: Je
weniger Punkte, desto schöner wird die Kurve.
6
10
16
17
3
7
15
14
13
11
12
18
2
1
8
19
9
Bild 16-6
P+Py=>0,0 Punkt 11 und 10 nacheinander
anklicken
Fa=2
für Vorlagen im Maßstab 1:2
[Linie/Kurve]
P1 mit <digitalisieren>
P2 mit <digitalis. mit Gradierpkt>
P3 mit <digitalis. mit Gradierpkt>
P4 mit <digitalisieren>
<Zoomen Digibereich>
Diese Kurve wurde „der Reihe nach“ digitalisiert.
Die andere Variante folgt beim Digitalisieren der
Armlochkurve.
Vor dem Ablegen mit den Punkten P14, P15, P16
die Kurve formen.
P14 mit <digitalisieren>
Falls P14 nicht die gewünschte Position hat, mit
P14 mit <nächstl. Digipkt löschen> löschen
P14 mit <digitalisieren>
P15 mit <digitalisieren>
P16 mit <digitalisieren>
<ablegen + weiter>
P7 mit <digitalisieren>
<Zoomen Digibereich>
P6 mit <digitalis. mit Gradierpkt>
P17 mit <digitalisieren>
evtl. weitere Zwischenpunkte
<ablegen + weiter>
P9 mit <digitalisieren>
<Zoomen Digibereich>
P8 mit <digitalisieren>
Das <digitalis. mit Gradierpkt> wird jetzt
nicht genutzt, da noch das Digitalisieren
von Punkten behandelt werden soll.
P18 mit <digitalisieren>
P19 mit <digitalisieren>
evtl. weitere Zwischenpunkte
<ablegen + weiter>
Digitalisieren der Knipsposition P8 als Gradierpunkt.
[Punkte]
P8 mit <pick L> anklicken
<ablegen + neu beginnen>
[Linie/Kurve]
<Zoomen alles>
P9 mit <pick PL> anklicken
P1 mit <pick PL> anklicken
<ablegen + neu beginnen>
Die Kontur ist geschlossen. Auf allen Knipspositionen befinden sich Gradierpunkte. Digitalisieren Sie
noch den Fadenlauf.
P10 mit <digitalisieren>
<ablegen + weiter>
P11 mit <digitalisieren>
<ablegen + weiter>
P12 mit <digitalisieren>
<ablegen + weiter>
P13 mit <digitalisieren>
<ablegen + neu beginnen>
Der Schnitt ist in der Modellgröße 38 digitalisiert.
Führen Sie eine abschließende Kontrolle durch. Die
Funktionstasten <F2> (Zoomen mit der Digi-Lupe)
und <F6> funktionieren auch im Digitalisiermodus.
Das Löschen von Objekten ist nur im Modus
Sprungwerte | Sprungwertschnitt digitalisieren, nicht in
Sprungwerte | Sprungwertschnitt bearbeiten möglich.
Zum Löschen von Punkten klicken Sie [Objekte
löschen P] auf der Menü-Schablone an; zum Löschen
von Linien/Kurven [Objekte löschen L] (Echo →
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
249
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
rechte Menüleiste). Löschen Sie mit der Digitalisierlupe alle betreffenden Objekte. Das Löschen wird
mit [Objekte löschen AUS] beendet.
Das Ersetzen von Objekten ist auch im Modus
Sprungwerte | Sprungwertschnitt bearbeiten möglich.
Sprungwertschnitte, die Basis einer Modellentwicklung sind, können damit nachträglich geändert werden. Zum Versetzen eines Punktes klicken Sie ihn
mit der Lupentaste <Punkt versetzen> an und digitalisieren ihn erneut. Mit <Linie/Kurve neu digitalisieren> ersetzen Sie eine Linie/ Kurve. Anfangs- und
Endpunkte der Linie/Kurve bleiben unverändert. Mit
<ablegen + neu beginnen> legen Sie die neue Linie/Kurve ab.
Sollen die Sprungwerte aus einer Nestzeichnung
digitalisiert werden, ist gemäß Abschnitt 16.6 fortzusetzen. Anderenfalls können Sie wählen zwischen
• alle Schnitte digitalisieren und erst später mit
Sprungwerten versehen oder
• die Sprungwerte zum Schnitt sofort eingeben
und danach den nächsten Schnitt digitalisieren.
Die Funktion [Auf Teil speichern] der MenüSchablone gestattet das Speichern des digitalisierten
Schnittes im Protokoll. Grafis öffnet ein Fenster in
dem die Teilenummern und –bezeichnungen angezeigt werden. Wählen Sie mit den SchablonenFunktionen [↑] und [↓] ein freies Teil und speichern
mit [JA]. Dieses Speichern direkt aus dem Digitalisiermodus erlaubt, mehrere Schnitte zu digitalisieren, ohne zwischen Digi-Lupe und Tastatur wechseln zu müssen. Die Bezeichnungen der zu digitalisierenden Teile können bereits vor dem Digitalisieren in die Teileliste eingetragen werden.
Das Digitalisieren beenden Sie mit [Digitalisieren
verlassen] auf der Menü-Schablone. Sofern Sie nicht
sofort mit dem nächsten Abschnitt dieses Kapitels
weiterarbeiten, legen Sie mit speichern => Protok.
den digitalisierten Schnitt in das aktive Teil ab. Sie
können ihn über Sprungwert | Sprungwertschnitt
bearbeiten weiter bearbeiten.
Die Funktionen der Menü-Schablone
Die Menü-Schablone ist im aktiven Bereich des
Digitabletts zu positionieren. Die Position der MenüSchablone wird durch <Tab> und digitalisieren der
Punkte P1 und P2 bestimmt. Die Felder der MenüSchablone sind danach durch Anklicken aktivierbar
und haben folgende Funktion:
[ P+Px => 0,0 ]
[ P+Px => P ]
[ P+Py => 0,0 ]
[ P+Py => P ]
[ P+P => P+P ]
Aktivieren einer der fünf bereits beschriebenen
Eingabetransformationen.
[ Fa= ... ]
Eingabe des Maßstabsfaktors (ausgenommen für
„P+P => P+P“).
[ Punkte ]
Einzelne Punkte digitalisieren (gilt für alle noch
aktiven Digipunkte).
[ Linie/Kurve ]
Linie/Kurve digitalisieren (gilt für alle noch aktiven Digipunkte). Für eine Linie wählen Sie [ Linie/Kurve ], digitalisieren den Anfangs- und Endpunkt der Linie und legen das Objekt ab.
[ Sprungwerte EIN/AUS ]
Beginnen/Beenden des Digitalisierens von
Sprungwerten aus einer Nestzeichnung, siehe
Abschnitt 16.6.
[ Attribute setzen ]
Festlegen des Attributes für die aktive Objektart
[Punkte] bzw. [Linie/Kurve]. Klicken Sie auf die
gewünschte Attribut-Nummer 1, 2 oder 3. Die
neue Attribut-Nummer erscheint als Echo auf
der rechten Menüleiste hinter der aktiven Objektart in Klammern. Beispiel: Lin/Kur (3)
bedeutet, dass eine digitalisierte Linie/Kurve das
Linienattribut Nr. 3 erhält.
[ Objekte löschen ]
Löschen von Punkten mit [ Objekte löschen P ]
bzw. Linien mit [ Objekte löschen L ]. Beenden
des Löschens mit [ Objekte löschen AUS ].
[ Auf Teil speichern ]
Speichern des digitalisierten Schnittes auf ein
noch auszuwählendes, leeres Teil der Teileliste.
Mit [ ↑ ] bzw. [ ↓ ] wird in der Teileliste geblättert. Die Auswahl ist mit [ JA ] zu bestätigen.
[ ↑ ] bzw. [ ↓ ]
Blättern in der Teileliste.
[ speichern ] bzw. [ Abbruch ]
Bestätigen der Auswahl in der Teileliste bzw.
Abbruch des Speicherns.
[ Digitalisieren verlassen ]
Verlassen des Digitalisiermodus. Der Dialog wird
am Rechner fortgesetzt.
Folgende Funktionen wurden in der Übung nicht
benutzt:
• Objekte löschen
• Attribute setzen und
• das Speichern aus dem Digitalisiermodus.
16.2 Überblick über das Zuweisen von
Sprungwerten
Sprungwerte sollten nur in den Stützgrößen (auch
Sprung-/ Brechgrößen) vorgegeben werden. Alle
anderen Größen berechnet Grafis automatisch
durch Interpolation bzw. Extrapolation analog zur
Berechnung der X-Werte.
Überblick über die Varianten zum Zuweisen
von Sprungwerten
• Die Eingabe absoluter Sprungwerte (Abschnitt 16.3) ist die gängige Zuweisungsart. Die
250
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Sprungwerte können in mm oder 1/10mm eingegeben werden.
• Die Eingabe von Sprungdifferenzen (Abschnitt 16.3) ist ebenfalls gebräuchlich.
• Das Digitalisieren von Sprungwerten (Abschnitt 16.6) wird benötigt, falls die Sprungwerte
nicht als Zahlenwerte vorliegen, sondern nur indirekt über Größenstapel (Nestzeichnungen)
oder Schablonensätze.
• Das Übertragen von Sprungwerten mit
Kopieren oder Proportional (Abschnitt 16.5)
wird beispielsweise für zusätzliche Gradierpunkte benötigt.
• Mit dem Schleppen von Sprungwerten (Abschnitt 16.5) können Sprungwerte „nach Augenmaß“ oder mit Rasterwerten verändert werden.
• Die Nutzung einer Sprungwert-Bibliothek
(Abschnitt 16.9) ist für Firmen interessant, die
langjährige Erfahrung mit dem Sprungwertgradieren haben und mit eigenen Bibliotheken arbeiten.
• Für das Übernehmen der Sprungwerte eines
Vorlage-Schnittes (Abschnitt 16.7) sind zunächst bewährte, gradierbare Vorlagen für die
interessierenden Modelltypen zu hinterlegen.
Digitalisierte Erstschnitte ohne Gradierinformation können von diesen Vorlagen die Sprungwerte übernehmen.
• Der Import von Sprungwertschnitten anderer CAD-Systeme wurde bereits in Kapitel 15
behandelt.
16.3 Sprungwerte editieren
Gradierpunkte sind mit einem roten bzw. grünen
Kreis gekennzeichnet. Ein roter Kreis bedeutet, dass
dem Gradierpunkt noch keine Gradierregel zugeordnet wurde.
Die Varianten zum Zuweisen von Sprungwerten
wurden in Abschnitt 16.2 kurz im Überblick dargestellt. Gegenstand dieses Abschnittes ist das Editieren von Sprungwerten in den Varianten Normalund Differenzdarstellung.
Gradierregeln sind in Grafis als Sprungwert-Tabellen
gespeichert. Das Fenster zum Editieren der Sprungwert-Tabelle (Bild 16-7) öffnet sich nach Anklicken
eines Gradierpunktes. Ein roter Pfeil kennzeichnet
den Gradierpunkt, dessen Sprungwert-Tabelle dargestellt ist. Die wichtigsten Elemente des Fensters
sind in Bild 16-7 erläutert.
Ansicht
Anzeige der Sprungwerte in Millimeter oder
1/10 Millimeter. Die aktive Variante ist mit einem
Häkchen gekennzeichnet. In der Praxis ist die
Anzeigevariante 1/10 mm üblich.
Eingabe von Werten in der mit einem Balken
markierten Zeile. Die Interpretation der Werte
in X- und Y-Richtung ist abhängig von der unter
Ansicht eingestellten Anzeigevariante. Die Werte
werden
mit
übernommen.
oder
<ENTER>
Werte der Eingabefelder „X“ und „Y“ übernehmen. Die markierte Größe wird zur Stützgröße.
Markierte Größe als Stützgröße löschen. Die
Werte dieser Größe werden danach interpoliert.
Auswahl eines anderen Figurtyps
Anzeige des aktuell eingestellten Drehwinkels
der Sprungwerte. Das Drehen der Sprungwerte
wird aktiviert über Bearbeiten | Drehen/Spiegeln
der Sprungwerte erlaubt
Nähere Erläuterungen dazu folgen im Text.
Eingabe einer eigenen Nummer (0 bis 999) zur
Gradierregel, siehe auch Abschnitt 16.9.
Die Karteikarten norm und diff enthalten verschiedene Ansichtsvarianten der aktuellen
Sprungwert-Tabelle (Bilder 16-9 und 16-10).
Änderungen in einer Ansicht verändern auch den
Inhalt der anderen Ansichten.
graues Editierfeld am unteren Fensterrand
In dieses Editierfeld können Sie eigene Kommentare zur Gradierregel hinterlegen. Mit Doppelklick wird es geöffnet. Anklicken einer anderen
Funktion schließt es. Grafis trägt in dieses Feld
automatisch Informationen über den Ursprung
der Regel und das Schleppen der Gradierpunkte
ein.
Gegenstand der folgenden Übung ist die Eingabe
von Sprungwerten in der Normalansicht. Danach
folgt die Erläuterung der Ansichtsvariante ‚diff’.
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
251
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Regel zu Gradierpunkt Nr.:
Modellgröße
Wechsel zwischen Anzeige
in mm und 1/10 mm
Sprungwert als
Stützgröße löschen
Sprungwert als
Stützgröße übernehmen
Sprungwert für X
bzw. Y eingeben
Anzeigevarianten
Kennzeichen für
Stützgröße
Kennzeichen für
Basisgröße
Eingabebereich für
Kommentare
Öffnen mit Doppelklick
Spalte der Größen
Differenz zur Modellgröße in Y-Richtung
Differenz zur Modellgröße in X-Richtung
in mm oder 1/10 mm
Bild 16-7
Übung: Sprungwerte für das Blazer-Seitenteil
eingeben
Für das Blazer-Seitenteil, das in Abschnitt 16.1 digitalisiert wurde, sollen jetzt Gradierregeln eingegeben werden, so dass es im Größenbereich 34 bis 46
gradierbar ist. Zu den Gradierpunkten mit Nummerierung gemäß Bild 16-6 gehören die folgenden
Gradierregeln (Angabe jeweils in mm). Sie entsprechen möglicherweise nicht den üblichen Gradierregeln. Üben Sie die Eingabe von Sprungwerten. Die
Werte können Sie später selbst festlegen.
Punkt 01:
____34_0
36.2
5.6
*____38_0
.0
.0
____46_0 -72.4 -11.2
Punkt 02:
____34_0
36.1
5.6
*____38_0
.0
.0
____46_0 -72.1 -11.1
Punkt 03:
____34_0
*____38_0
____46_0
Punkt 04:
____34_0
*____38_0
____46_0
Punkt 05:
____34_0
*____38_0
____46_0
Punkt 06:
____34_0
*____38_0
____46_0
Punkt 07:
____34_0
*____38_0
____46_0
35.9
.0
-71.9
5.3
.0
-11.2
24.1
.0
-41.3
-5.1
.0
5.0
25.7
.0
-43.9
-4.7
.0
5.5
28.1
.0
-47.8
1.8
.0
-7.0
22.1
.0
-40.1
7.7
.0
-15.2
252
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Punkt 08:
____34_0
22.2
*____38_0
.0
____46_0 -40.4
Punkt 09:
____34_0
23.1
*____38_0
.0
____46_0 -42.4
Punkte 10 bis 13:
____34_0
33.7
*____38_0
.0
____46_0 -62.4
Öffnen Sie die Sprungwert-Tabelle zu Gradierpunkt
02, indem Sie diesen Punkt anklicken. Geben Sie die
Sprungwerte ein und setzen mit den anderen
Gradierpunkten fort. Testen Sie die Gradierung
direkt aus dem Menü Sprungwertschnitt mit gradieren
mit dem Ergebnis gemäß Bild 16-8.
4.7
.0
-9.7
4.5
.0
-8.6
Normalansicht „norm“
Die Normalansicht des Gradierpunktes 01 aus Bild
16-6 zeigt Bild 16-9.
2.1
.0
-6.9
Sofern Sie nach der Übung aus Abschnitt 16.1 das
Menü Sprungwertschnitt verlassen und die Kontur
mit speichern: => Protok. abgelegt haben, müssen
Sie zunächst das betreffende Teil aktivieren und
über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten das
Menü wieder öffnen.
Klicken Sie den Punkt 01 an. Es öffnet sich die
Sprungwert-Tabelle analog Bild 16-7. Die Sprungwerte sind zunächst mit „0“ vorbelegt. Stellen Sie
die Anzeige auf mm, indem Sie Ansicht | mm auswählen. Markieren Sie die Größe ____34_0 und
den Wert –
geben in das Editierfeld
36.2 und im Editierfeld „Y“ den Wert 5.6 ein. Wechseln Sie zwischen beiden Feldern mit der
<TAB>-Taste. Übernehmen Sie die Werte mit
oder <ENTER>.
Setzen Sie mit den Werten für die Größe ____46_0
fort, indem Sie diese Größe markieren, in das
Editierfeld “X” den Wert –72.4 und in “Y” den Wert
–11.2 eingeben und übernehmen. Die SprungwertTabelle ist in der Normalansicht gemäß Bild 16-9
belegt.
Bild 16-9
Die Spalten dieser Ansicht enthalten:
1: die Kennungen für Basis- und Stützgrößen.
Das Zeichen >> kennzeichnet die Basisgröße,
auf die sich die Sprungwerte beziehen. Das Zeichen > kennzeichnet die Stützgrößen.
2: die Größenbezeichnung,
3: den Sprungbetrag der Größe in X-Richtung,
als Differenz zur Basisgröße. Die Anzeige erfolgt
in mm oder 1/10 mm, je nach Einstellung unter
Ansicht.
4: den Sprungbetrag der Größe in Y-Richtung.
Für alle Nicht-Stützgrößen werden die Sprungwerte
aus benachbarten Stützgrößen interpoliert bzw.
extrapoliert.
Eine Größe wird zur Stützgröße, indem die Größe
markiert, die Vorgaben gegebenenfalls geändert und
mit
übernommen werden.
Differenzansicht „diff“
Betrachten Sie die Gradierregel zu Punkt 01 in der
Differenzansicht (Bild 16-10).
In dieser Ansicht sind zusätzlich zu den Werten der
Stützgröße auch die Differenzen je Größensprung dargestellt und editierbar. In Bild 16-10 sind
das die Größen 34, 38 und 46. Die Basisgröße 38 ist
mit >> gekennzeichnet. Die Zeile mit dem Größenbezeichner in der zweiten Spalte enthält den
Sprungwert dieser Größe als Differenz zur Basisgröße. Die jeweils folgende Zeile mit der Kennung
ddx bzw. ddy gibt den Differenzwert je GrößenBild 16-8
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
253
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
sprung an. In der Differenzansicht sollten die Differenzwerte bearbeitet werden.
Linie/einen Punkt gelten soll. Berührt beispielsweise
die Fadenlauf-Linie in der Basisgröße zufällig die
Kontur, dann darf die Gradierregel am Fadenlauf
keine allgemeine Gradierregel sein, anderenfalls
‚hängt’ beim Gradieren die Konturlinie am Fadenlauf.
Eine Gradierregel an einem Strichknips muss hingegen eine allgemeine Gradierregel sein, da anderenfalls
die Basislinie vom Knips gelöst wird, siehe Bild 1611.
Wird der Schalter ‚Allgemeine Gradierregel’
entfernt, erwartet Grafis das Anklicken der
Basislinie zur Gradierregel.
Bild 16-10
Sofern Ihnen die Differenzwerte je Größensprung
vorliegen, gehen Sie bei der Eingabe von Sprungwerten wie folgt vor:
⇒ Kennzeichnen Sie in der Normalansicht alle
Stützgrößen, indem Sie die betreffende Größe
markieren und mit
den Wert übernehmen.
⇒ Ansicht | Nur Stützgrößen
⇒ Danach wechseln Sie zur Differenzansicht und
geben die Sprungdifferenzen in X und Y ein.
Hinweis: Sind die Sprungdifferenzen über den gesamten Größengang gleich, übernehmen Sie eine
(gegenüber der Basisgröße) größere Größe als
Stützgröße. Sofern Größe 38 die Basisgröße ist,
übernehmen Sie Größe 40 mit
und geben für
die Größe 40 in der Normal- oder Differenzansicht
die Sprungdifferenzen ein.
Allgemeine Gradierregel
Ist der Schalter Allgemeine Gradierregel gesetzt, dann
gilt diese Gradierregel für alle Linien der Suchumgebung. Treffen zwei Linien in einer Ecke aufeinander,
Zusätzliche Funktionen
Die Funktionen im Sprungwert-Fenster in Bild 16-7
haben folgende Bedeutung:
Datei |Speichern in Bibliothek...
Speichert die Sprungwert-Tabelle in einer Bibliothek, sofern eine vorhanden ist (Abschnitt 16.9).
Datei |Löschen aus Bibliothek...
Löscht die Sprungwert-Tabelle aus der Bibliothek (Abschnitt 16.9).
Datei |Drucken
Druckt die einzelne Sprungwert-Tabelle in der
aktiven Anzeigevariante. Eine Übersicht über alle
Sprungwert-Tabellen kann über den Menüpunkt
drucken ausgegeben werden.
Datei |Schließen oder
Schließt das Fenster.
Bearbeiten | Gradierpunkt wird neuer Stapelpunkt
Der markierte Gradierpunkt wird neuer Stapelpunkt des Sprungwertschnittes.
Bearbeiten | Stützgrößen reduzieren (alle Gradierpunkte)
Das Kennzeichen für Stützgröße wird automatisch für alle Größen entfernt, deren Werte sich
durch Interpolation aus benachbarten Stützgrößen unverändert berechnen lassen. In einem
Zwischenschritt kann der Anwender die bevorzugten Stützgrößen markieren, siehe Bild 16-12.
Bild 16-11
dann muss dieser Schalter gesetzt sein. Der Schalter
darf nicht gesetzt sein, wenn eine Regel nur für eine
Bild 16-12
254
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bei konstanten Sprüngen bleiben die ausgewählten Größen als Stützgrößen erhalten. Es werden
nur Stützgrößen gelöscht, die tatsächlich nicht
für die Gradierung benötigt werden. Die Gradierung bleibt nach diesem Aufruf unverändert.
Bearbeiten | Stützgrößen reduzieren (dieser Gradierpunkt)
wie vor, jedoch nur für den markierten Gradierpunkt.
Bearbeiten | X und Y nullen
Alle Sprungwert-Vorgaben löschen. Nach diesem
Aufruf wird der Gradierpunkt nicht gradiert, er
bleibt beim Gradieren liegen.
Bearbeiten | X bzw. Y nullen
Die Sprungwert-Vorgaben der X- bzw. YKomponente löschen. Nach diesem Aufruf wird
der Gradierpunkt nur noch in einer Komponente
gradiert.
Bearbeiten | Drehen/Spiegeln der Sprungwerte erlaubt
Sobald vor dieser Option ein Häkchen gesetzt
ist, können die Sprungwerte des markierten
Gradierpunktes gedreht und gespiegelt werden.
Dazu erscheint ein Fadenkreuz mit den Funktionen analog <F3>. Das Drehen und Spiegeln von
Sprungwerten sollte nur von versierten Anwendern genutzt werden! Der Drehwinkel und das
Spiegeln wird in der Sprungwert-Tabelle angezeigt. Die Gradierung ändert sich.
Bearbeiten | Drehen/Spiegeln des gesamten Sprungwertschnittes erlaubt
Sobald vor dieser Option ein Häkchen gesetzt
ist, kann der Schnitt gedreht werden. Die
Sprungwerttabellen werden aktualisiert, so dass
sich der Schnitt unverändert gradiert.
Bearbeiten | Gradierung eine Größe nach oben schieben
Die Modellgröße und die Sprünge verschieben
sich eine Größe nach oben. Die Kontur der größeren Größe wird die neue Basis für die Gradierpunktberechnung. Der Gradierstapel ändert
sich bei ungleichmäßigem Sprungverlauf.
Ansicht | mm oder Ansicht | 1/ 10mm
Anzeige der Werte in Millimeter oder Zehntel
Millimeter.
Ansicht | Nur Stützgrößen
Es werden nur Stützgrößen angezeigt.
Ansicht | Zeige individuelle Größen
Die in der Gradiertabelle eingetragenen individuellen Größen werden auf der Position der zugehörigen Standardmaßtabelle angezeigt.
16.4 Sprungwertschnitt speichern
Vor Verlassen des Menüs Sprungwertschnitt ist der
Sprungwertschnitt zu speichern. Folgende drei Varianten stehen dafür zur Verfügung.
Menü Sprungwertschnitt
digitalisieren
Abnahme
Gradierpunkte…
setzen
schleppen
gruppieren
+/-anzeigen
Sprungwerte…
bearbeiten
übernehmen
schleppen
+/-Bemaßungen
Bemaßungen setzen
löschen
drucken
speichern…
=> Holen
=> Vorlage
=> Protokoll
Probelauf
gradieren
stapeln
Speichern mit => Protokoll
Der Sprungwertschnitt wird in das aktive Teil übernommen. Das Ablegen dieses Schnittes ist damit ein
Protokollschritt im Teil und entspricht dem Holen
einer Sprungwert-Konstruktion. Wählen Sie diese
Variante, wenn Sie mehrere Schnittteile neu digitalisieren. Öffnen Sie in diesem Fall in Grafis ein neues
Modell, belegen die Teileliste bereits vorab mit den
Bezeichnungen der zu digitalisierenden Schnittteile
und digitalisieren die Teile. Auf diese Weise sind alle
Schnittteile in einem Grafis-Modell gespeichert.
Nach der Erprobung / Überprüfung kann jedes Teil
über Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten auch
als Vorlage oder in die Holen-Liste abgelegt werden.
Falls in ein Teil mehrere Sprungwertschnitte geholt
wurden, erscheint am unteren Ende des Menüs eine
Button-Leiste. Anklicken dieser Buttons wechselt
zwischen den Sprungwertschnitten im Teil.
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
255
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Speichern mit => Vorlage
Der Sprungwertschnitt wird im Verzeichnis für
Vorlage-Schnitte \Grafis\[Verzeichnis des Konstruktionssystems]\SWERT oder in einem anderen Verzeichnis gespeichert. Sprungwertschnitt-Dateien
haben die Erweiterung *.SWS. Die Sprungwerte
dieser Vorlage-Schnitte können auf andere Sprungwertschnitte übertragen werden (siehe Abschnitt
16.7).
Speichern Sie das Blazer-Seitenteil aus Abschnitt
16.3 als Vorlage unter \Grafis\[Verzeichnis des Konstruktionssystems]\SWERT\BLAZERST.SWS.
Speichern mit => Holen
Der Sprungwertschnitt wird als SprungwertKonstruktion in die Holen-Liste gespeichert.
Speichern Sie einen Schnitt erst in der HolenListe, wenn er erprobt und freigegeben ist.
Schrittfolge
⇒ Öffnen des Menüs Sprungwertschnitt für den zu
speichernden Sprungwertschnitt, z.B. über
Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten
⇒ speichern: => Holen
⇒ Anklicken von
oder
und Eingabe einer
geeigneten Bezeichnung
⇒ später: Bearbeiten der Holen-Liste, Gestalten
einer Grafik zur Konstruktion und Hinterlegen
von Textinformationen
Speichern Sie das Blazer-Seitenteil aus Abschnitt
16.3 in der Holen-Liste. Nach Anklicken von
=>Holen öffnet sich der Dialog Module einfügen
(Bild 16-13).
Nach OK wurde die Datei im Verzeichnis
\Grafis\[Verzeichnis des Konstruktionssystems]\Prog
angelegt. In der Holen-Liste befindet sich ein ‚Neuer
Eintrag’ im Bereich der Konstruktionen des Konstruktionssystems. Der Eintrag kann umbenannt und
gestaltet werden.
16.5 Sprungwertschnitt bearbeiten,
Sprungwerte schleppen und übertragen
Das Menü Sprungwertschnitt (siehe vorhergehende
Seite) öffnet sich jeweils für Sprungwert |
Sprungwertschnitt bearbeiten
Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln
Sprungwertschnitt digitalisieren
Je nach Auswahl sind bestimmte Funktionen abgegraut. Die einzelnen Menüfunktionen haben folgende Bedeutung.
Digitalisieren und Abnahme
Je nach Auswahl sind davon ein oder mehrere Funktionen anwählbar. Digitalisieren startet das Digitalisieren von Konturen oder Sprungwerten, siehe
Abschnitt 16.1 bzw. 16.6.
Abnahme startet die Abnahme eines Sprungwertschnittes vom aktiven Teil. Das aktive Teil kann sein
• ein auf der Basis von Körpermaßen konstruierter
Schnitt oder
• ein Sprungwertschnitt mit oder ohne Modifikationen.
Die Möglichkeiten dieser Funktion sind Gegenstand
von Abschnitt 16.8.
Gradierpunkte
Die Rubrik Gradierpunkte enthält alle Funktionen zur Bearbeitung der Gradierpunkte.
Gradierpunkte setzen öffnet das abgebildete
Menü.
Menü Gradierpunkte setzen
automatisch
konstruktiv
Bild 16-13
Für das Eingeben einer freien Bezeichnung für die
SWS-Datei klicken Sie auf
und Sie können im
Feld Einbinden als: die Datei-Bezeichnung eingeben.
Alternativ kann durch Anklicken von
eine vorbereitete Maske aufgerufen werden. Diese Oberfläche ist in Abschnitt 14.5 näher erläutert.
Mit automatisch werden die Gradierpunkte automatisch gesetzt. Vorhandene Gradierpunkte
werden nicht überschrieben und nicht gelöscht.
Mit konstruktiv setzen Sie einzelne Gradierpunkte mit den bekannten Funktionen der
Punktkonstruktion.
256
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die neuen Gradierpunkte sind rot gekennzeichnet,
da deren Sprungwert-Tabellen noch unbelegt sind.
Mit den Funktionen unter Sprungwert: werden den
Gradierpunkten die Sprungwerte zugeordnet.
Setzen Sie zusätzliche Gradierpunkte insbesondere
auf Kurven, wenn die Kurvenform noch nicht wie
gewünscht gradiert wird.
Mit Gradierpunkte schleppen kann die Kontur in
der Basisgröße bearbeitet werden. Aktivieren Sie
schleppen. Das Fenster Grafis-Rastertool öffnet sich
(Bild 16-14). Ist der Button Rasterwert gedrückt,
dann werden die Gradierpunkte in den eingestellten
Rasterschritten geschleppt.
Menü Sprungwerte bearbeiten
Sprungwerte…
editieren
schleppen
Sprungwerte kopieren…
1=>1 (XY)
1=>1 (X)
1=>1 (Y)
[spezial 1]
spezial 1 setzen
[spezial 2]
spezial 2 setzen
Sprungwerte kopieren…
2=>1 (linear)
2=>1 (kurvig)
Kopieren erlaubt das Übertragen von Sprungwerten
eines oder zweier Gradierpunkte auf einen anderen
Gradierpunkt in den Varianten:
Bild 16-14
Aktivieren Sie Rasterwert und ziehen einen Gradierpunkt mit gedrückter linker Maustaste. Sie verändern die Kontur „nach Augenmaß“. Grafis zeigt die
Verschiebungen des Gradierpunktes in X- und YRichtung im Fenster Grafis-Rastertool an. Das Schleppen beenden Sie mit . Erst nach Bestätigung der
Sicherheitsabfrage werden die Änderungen übernommen. Zu Ihrer Information registriert Grafis die
Verschiebewerte im Mitteilungsfeld der SprungwertTabelle zum Gradierpunkt mit der Kennung % und
dem Änderungsdatum, siehe Bild 16-14.
Mit Gradierpunkte gruppieren können Gradierverbände gebildet werden. Diese sehr spezielle
Gradieroption ist Gegenstand von Abschnitt 16.10.
Stellen Sie auf +anzeigen, um die Nummern der
Gradierpunkte anzuzeigen. Das Bildschirmbild kann
mit Bearbeiten | Kopieren (Zwischenablage) oder mit
den Funktionen im Menüpunkt drucken ausgegeben
werden.
Sprungwerte
Sprungwerte bearbeiten öffnet das entsprechende
Menü zum Bearbeiten der Sprungwert-Tabellen mit
folgenden Möglichkeiten:
Mit Sprungwerte editieren und Anklicken eines
Gradierpunktes öffnet sich dessen SprungwertTabelle, siehe Abschnitt 16.3.
• 1=>1 ,
• [spezial] und
• 2=>1 .
Die Varianten „1=>1“ unterscheiden sich wie folgt:
1=>1(XY) Die komplette Sprungwert-Tabelle
wird kopiert.
1=>1(X) Nur die Werte der X-Komponente
werden kopiert.
1=>1(Y) Nur die Werte der Y-Komponente
werden kopiert.
Zum „1=>1“-Kopieren aktivieren Sie eine der drei
Kopiervarianten und klicken den Gradierpunkt an,
dessen Sprungwerte kopiert werden sollen. Bewegen Sie den Kursor. Es erscheint ein Pfeil, mit dem
Sie festlegen, auf welchen Gradierpunkt die
Sprungwerte kopiert werden. Beenden Sie das Kopieren mit .
Mit den Varianten „[spezial]“ werden die Gradierregeln eines Gradierpunktes auf einen anderen Punkt
kopiert. Beim Kopieren kann beispielsweise die XKomponente gespiegelt werden (im Fall [Xspg Y
]). Im anderen Fall werden die Sprungwerte nicht
überschrieben, sondern addiert. Doppelklick auf
spezial setzen gestattet die Auswahl anderer Spezialvarianten, die nur von versierten Anwendern benutzt werden sollten.
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
257
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die Varianten „2=>1“ übertragen die Sprungwerte
zweier Punkte auf einen dritten Punkt. Sie unterscheiden sich wie folgt:
2=>1(lin)
2=>1(kur)
Die neuen Sprungwerte werden
linear mit Bezug auf die direkte
Verbindung beider Punkte berechnet. Verwenden Sie diese Variante,
wenn die Punkte auf einer langgezogenen (gedachten) Verbindungslinie liegen.
Die neuen Sprungwerte werden
komponentenweise
berechnet.
Verwenden Sie diese Variante,
wenn die Punkte auf einer ausgeformten (gedachten) Verbindungslinie liegen.
Die Gradierregeln
dieser Punkte.....
Bemaßungen
Mit Bemaßungen setzen können Sie eigene Bemaßungen an einen Sprungwertschnitt setzen. Beim
Schleppen von Gradierpunkten oder beim Schleppen von Sprungwerten ändern sich diese eigenen
Bemaßungen sofort mit. Das Setzen von Bemaßungen erfolgt analog dem Messen in Kapitel 7. Mit dem
Schalter +/-Bemaßungen werden sie angezeigt oder
ausgeblendet.
Löschen
Löschen öffnet ein eigenes Untermenü. Es gestattet
das Löschen einzelner oder aller Punkte und Linien
Menü Löschen
Linien einzeln
Punkte einzeln
alle Punkte und Linien
Gradierpunkte einzeln
alle Gradierpunkte
der Kontur. Gradierpunkte werden mit Gradierpunkte einzeln oder alle Gradierpunkte gelöscht.
Das Löschen von Punkten und Linien der Kontur ist
beim Ändern eines Sprungwertes nicht gestattet, da
nachfolgende Konstruktionsschritte auf diese Objekte zurückgreifen könnten.
..... werden auf diesen
Punkt übertragen.
Bild 16-15
Zum „2=>1“-Kopieren aktivieren Sie eine der
beiden Kopiervarianten und klicken nacheinander
die Gradierpunkte an, dessen Sprungwerte kopiert
werden sollen. Legen Sie mit dem Pfeil fest, welche
Punkte neue Gradierregeln erhalten (Bild 16-15).
Beenden Sie mit .
Beachten Sie die Übung in diesem Abschnitt.
Sprungwerte übernehmen öffnet das Menü zum
Übernehmen der Sprungwerte von VorlageSchnitten, siehe Abschnitt 16.7.
Sprungwerte schleppen und Anklicken eines Gradierpunktes öffnet wiederum das Fenster GrafisRastertool. Gleichzeitig werden alle Größen der
Gradiertabelle gradiert. Die Kontur in den verschiedenen Größen kann jetzt direkt mit oder ohne Raster geschleppt werden. Achtung, diese Änderungen werden direkt in die Sprungwert-Tabelle
zum aktiven Gradierpunkt übernommen! Ein
anderer Gradierpunkt kann jederzeit durch Anklicken aktiviert werden. Das Schleppen der Sprungwerte wird mit beendet.
Drucken
Drucken öffnet das Untermenü mit folgenden Funktionen:
Menü Drucken
Sprungwert-Listen…
drucken
kopieren
Sprungwert-Schnitt…
drucken
Sprungwert-Listen drucken startet den Ausdruck
der Sprungwert-Tabellen aller Gradierpunkte. Die
Liste enthält die Nummern der Gradierpunkte sowie deren absolute Sprungbeträge in den Stützgrößen.
Sprungwert-Listen kopieren kopiert diese Liste in
die Zwischenablage. Für eine formatierte Ansicht
wählen Sie eine Proportionalschrift, z.B. CourierNew.
258
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Sprungwertschnitt drucken startet den Ausdruck
des Sprungwertschnittes mit markierten Gradierpunkten. Sofern die Nummern der Gradierpunkte
sichtbar sind (Menü Sprungwertschnitt: +anzeigen)
werden sie auch ausgegeben.
Probelauf / Gradieren / stapeln / speichern
Diese Funktionen sind bereits bekannt. Gradieren
startet in diesem Menü das Gradieren mit Sprungwerten. Das Speichern war Gegenstand von Abschnitt 16.4.
Übung
Aktivieren Sie in der Teileliste das gradierfähige
Blazer-Seitenteil aus Abschnitt 16.3. Setzen Sie einen
zusätzlichen Gradierpunkt auf der Armlochkurve.
Kopieren Sie die Sprungwerte der benachbarten
Gradierpunkte mit „2=>1“-Kopieren auf den neuen Gradierpunkt (Bild 16-15).
Teilearbeit
Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten
Gradierpunkt setzen
pick L
Gradierpunkt auf der Armlochkurve setzen
Sprungwerte bearbeiten
kopieren 2=>1(linear)
Gradierregel analog Bild 16-15
zuordnen. Klicken Sie zuerst
den Ärmeleinsatzpunkt, dann
den Punkt der Seitennaht und
anschließend den neuen Gradierpunkt an.
beendet das Kopieren
gradieren
Die Gradierung entspricht dem
rechten Größenstapel in Bild
16-16. Die Kurvenform ist etwas flacher geworden.
Sprungwerte bearbeiten
kopieren 2=>1(kurvig)
gleiche Schritte
Die Gradierung entspricht dem
linken Größenstapel in Bild 1616. Die Kurvenform ist etwas
runder.
beendet das Kopieren
Schleppen Sie den Gradierpunkt in der Modellgröße 38 um ca. 2mm „nach links“, d.h. 2mm in
negativer X-Richtung (Bild 16-17).
gradieren
Gradierpunkt um
2mm in negativer XRichtung schleppen:
vorher
nachher
38
46
Bild 16-17
Gradpunkt: schleppen Ziehen Sie den Gradierpunkt mit gedrückter linker
Maustaste. Im Mitteilungsfenster wird der Verschiebebetrag
angezeigt.
Mit dem Schleppen des Gradierpunktes haben Sie
die Kontur des Schnittes in der Basisgröße verändert. Grafis hat die Verschiebewerte des Gradierpunktes im Mitteilungsfeld der Sprungwert-Tabelle
mit der Kennung % und dem Änderungsdatum
(z.B.: %31-07-98 = -2.0 0.0) registriert.
links:
2=>1(prop) kopiert
Mitte:
Gradierung vor dem
Einfügen des
Gradierpunktes
rechts:
2=>1(lin) kopiert
38
34
Mit diesen
Anfassern können
die Sprungwerte
der Größe 34 bzw.
46 geschleppt
werden.
38
34
34
46
46
Bild 16-16
Bild 16-18
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
259
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Schleppen Sie die Sprungwerte dieses Gradierpunktes. Achtung! Diese Änderungen werden ohne
Sicherheitsabfrage übernommen.
Sprungwert: schleppen
Klicken Sie auf den
Gradierpunkt, dessen Sprungwerte Sie schleppen möchten.
Ziehen Sie die Anfasser gemäß
Bild 16-18 mit gedrückter linker Maustaste. Im Mitteilungsfenster wird der Verschiebebetrag angezeigt.
16.6 Sprungwerte digitalisieren
Ist der Schnitt als Nestzeichnung, d.h. als Stapel
der benötigten Größen vorhanden, dann können die
Sprungwerte digitalisiert werden.
Die Nestzeichnung muss nur die Modellgröße
und die Stützgrößen enthalten. Weitere Größen
sind nicht zu digitalisieren, sie werden von Grafis
automatisch interpoliert. Warum mehr Arbeit
machen, als nötig!
Schrittfolge
⇒ Digitalisieren der Schnittkontur in der Modellgröße (siehe Abschnitt 16.1)
⇒ Gradiertabelle über Extras | Gradiertabelle öffnen und die Größen der Nestzeichnung in systematischer Reihenfolge eintragen und aktivieren; Die Größe auf Position 01 ist die Größe der
digitalisierten Kontur. Die Sprungwerte aller weiteren aktivierten Größen werden in dieser Reihenfolge digitalisiert.
⇒ sofern das Menü Sprungwertschnitt verlassen
wurde:
• Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten
• digitalisieren
• Eingabetransformation und Maßstabsfaktor
bestimmen
⇒ [Sprungwerte EIN/AUS] auf der Menü-Schablone
anklicken
⇒ die Sprungwerte aller Gradierpunkte digitalisieren, jeweils mit:
• Gradierpunkt anklicken, ggf. nach dem Bildschirm orientieren. Es genügt, in der Nähe zu
klicken.
• Positionen des Punktes in den anderen Größen digitalisieren. Die zu digitalisierende
Größe wird auf der Menüleiste angezeigt. Die
angezeigte Reihenfolge muss genau eingehalten werden.
• Nach dem Digitalisieren der letzten Größe
gibt der Rechner ein akustisches Zeichen.
⇒ Beenden mit [Sprungwerte EIN/AUS] auf der
Menü-Schablone
⇒ ggf.
Nach-Digitalisieren von Linien,
Punkten
oder
Sprungwerten
⇒ Beenden mit [Digitalisieren verlassen] auf
der Schablone oder
⇒ Bearbeiten
des
Sprungwertschnittes
⇒ Speichern
des
Sprungwertschnittes
im Protokoll, als Vorlage oder in der Holen-Liste.
Nach dem Verlassen des
Digitalisiermodus testen
Sie den Arbeitsstand mit
Probelauf und gradieren
aus dem Menü Sprungwertschnitt. Sofern Fehler auftreten, können
Linien,
Punkte
und
Sprungwerte nochmals
digitalisiert werden.
Übung
Bild 16-19 ist eine Nestzeichnung des BlazerSeitenteiles (Übung in Abschnitt 16.1) in den Größen 34, 38 und 46. Zur besseren Übersicht sind die
Größen nicht wie üblich gestapelt, sondern versetzt
angeordnet. Die Sprungwerte des BlazerSeitenteiles sollen digitalisiert werden.
Befestigen Sie eine Kopie der Nestzeichnung auf
dem Digitablett. Digitalisieren Sie zunächst die Kontur in Größe 38, siehe Abschnitt 16.1. Nach dem
Digitalisieren der Kontur folgt das Digitalisieren der
Sprungwerte.
Die folgenden Schritte beziehen sich auf Bild 16-20.
<Zoomen alles>
[Sprungwerte EIN/AUS]
Im Menü erscheinen unter Sprungwerte die Größen
38, 34 und 46. Falls andere Größen oder eine andere Reihenfolge erscheinen, müssen Sie die Einträge
in der Gradiertabelle ändern. Verlassen Sie in diesem Fall den Digitalisiermodus, jedoch nicht das
Menü Sprungwertschnitt und bearbeiten über Extras
| Gradiertabelle die Gradiertabelle. Nach digitalisieren befinden Sie sich wieder im Digitalisiermodus.
Sofern die Vorlage auf dem Digitalisiertablett nicht
verändert wurde, setzen Sie sofort mit dem Digitalisieren der Sprungwerte fort.
260
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
46
38
34
Bild 16-19
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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6
3
46
4
5
1
2
38
34
Falls Sprungwerte falsch digitalisiert wurden, kann
der Gradierstapel schlecht aussehen. Analysieren Sie
zunächst, welche Punkte nicht korrekt gradiert
werden. Gegebenenfalls deaktivieren Sie in der
Gradiertabelle die Größe 46, so dass nur die Größen
34 und 38 dargestellt werden. Digitalisieren Sie
Sprungwerte nach. Beim Digitalisieren der Sprungwerte müssen die Größen 38, 34 und 46 wieder
aktiv sein.
Im nächsten Schritt ist die Kurvenform in den gradierten Größen zu prüfen. Die Form der Teilungsnaht in Größe 46 entspricht noch nicht der Vorlage.
Zur Korrektur von Kurvenformen setzen Sie
einen oder mehrere zusätzliche Gradierpunkte
und digitalisieren die zugehörigen Sprungwerte.
Gradpunkt: setzen
pick L
setzen Sie die zusätzlichen
Gradierpunkte P1 und P4 (Bild
16-21)
5
4
6
Bild 16-20
Dem Punkt P1 in Größe 38 entsprechen die Punkte
P2 in Größe 34 und P3 in Größe 46. Die Sprungwerte für diesen Punkt werden wie folgt digitalisiert:
P1 mit <digitalisieren> in der Nähe digitalisieren
P2 mit <digitalisieren> genau digitalisieren
P3 mit <digitalisieren> genau digitalisieren
Nach P3 hat der Rechner ein akustisches Zeichen
gegeben.
Es
bedeutet:
Das
SprungwertDigitalisieren für diesen Gradierpunkt ist beendet.
Der Gradierpunkt ist jetzt grün gekennzeichnet und
mit Sprungwerten belegt.
Es kann mit einem anderen Gradierpunkt fortgesetzt werden. Setzen Sie mit dem noch rot gekennzeichneten Gradierpunkt P4 fort.
P4 mit <digitalisieren> in der Nähe digitalisieren
P5 mit <digitalisieren> genau digitalisieren
P6 mit <digitalisieren> genau digitalisieren
Falls während dieser Schritte ein Fehler unterlief,
digitalisieren Sie bis zum Signalton (oder betätigen die Lupentaste Nr. 4) und digitalisieren die
Sprungwerte erneut.
Digitalisieren Sie die Sprungwerte für die Gradierpunkte bis alle Punkte grün gekennzeichnet sind.
Verlassen Sie den Digitalisiermodus mit [Digitalisieren verlassen] auf der Menü-Schablone und testen
die Gradierung mit Probelauf und gradieren.
2
1
3
46
38
34
Bild 16-21
Markieren Sie die zusätzlichen Gradierpunkte auch
auf der Vorlage in den Größen der Nestzeichnung.
Digitalisieren Sie die Sprungwerte der neuen Gradierpunkte.
P1 mit <digitalisieren> in der Nähe digitalisieren
P2 mit <digitalisieren> genau digitalisieren
P3 mit <digitalisieren> genau digitalisieren
Nach P3 hat der Rechner ein akustisches Zeichen
gegeben. Setzen Sie analog mit P4 fort, verlassen
262
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
anschließend den Digitalisiermodus mit [ Digitalisieren verlassen ] auf der Menü-Schablone und testen
erneut.
Setzen Sie zusätzliche Gradierpunkte, bis Sie mit
dem Gradierergebnis einverstanden sind und legen
den Sprungwertschnitt anschließend ab (siehe Abschnitt 16.4).
16.7 Sprungwerte übernehmen
Sprungwerte von einem anderen Grafis-Teil
übernehmen
Sprungwerte können von einem anderen Teil des
Grafis-Modells sehr nutzerfreundlich auf den aktiven
Sprungwertschnitt übertragen werden. Voraussetzung dafür ist, dass das benötigte Teil sichtbar und
gradiert im Hintergrund liegt, siehe Bild 16-22.
gradiertes
aktiver
Grafis-Teil
Sprungwertschnitt
Nach der Installation von Grafis sind zunächst keine
Vorlage-Schnitte vorhanden. Vorlage-Schnitte werden durch speichern => Vorlage aus dem Menü
Sprungwertschnitt erzeugt. Das Speichern eines
Sprungwertschnittes als Vorlage ist über Sprungwert
| Sprungwertschnitt bearbeiten oder Sprungwert |
Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln (siehe Abschnitt 16.8) möglich.
Anklicken von übernehmen im Menü Sprungwertschnitt öffnet das abgebildete Menü mit folgenden
Funktionen.
Menü Sprungwerte übernehmen
Sprungwerte editieren
Vorlage…
holen
ausblenden
koordinieren
bewegen
Drehwinkel
Sprungwerte kopieren…
1=>1 (XY)
1=>1 (X)
1=>1 (Y)
einzeln
geführt
Bild 16-22
Direkt im Menü Sprungwertschnitt führen Sie den
Kursor über das gradierte Grafis-Teil. Die Sprungwerte werden in Form kleiner Punkte visualisiert.
Klicken Sie einen Punkt oder eine Linie im gradierten Grafis-Teil an und führen anschließend den Kursor zum aktiven Sprungwertschnitt. Im aktiven
Sprungwertschnitt klicken Sie den zugehörigen Gradierpunkt an. Diesem Gradierpunkt wurden jetzt
die Sprungwerte zugeordnet. Mit gradieren in der
Menüleiste lassen Sie sich den aktuellen Zustand
anzeigen.
Sprungwerte von einem gespeicherten Vorlage-Schnitt übernehmen
Mit Sprungwerte übernehmen im Menü Sprungwertschnitt werden Sprungwerte von einem gespeicherten Vorlage-Schnitt übernommen. Nutzen Sie diese
Möglichkeit, wenn ein Schnitt nur in der Modellgröße vorliegt. Digitalisieren Sie den Schnitt in der Modellgröße und übernehmen die Sprungwerte anschließend von einem vorhandenen, bewährten
Sprungwertschnitt.
Sprungwerttabellen
+/- identische anzeigen
+/- X-Komponente
+/- Y-Komponente
Sprungwerte editieren öffnet die SprungwertTabelle des noch anzuklickenden Gradierpunktes,
siehe Abschnitt 16.3.
Funktionengruppe Vorlage
Die Funktionen unter Vorlage dienen zur Vorbereitung der Vorlage für die Sprungwert-Übernahme.
Zuerst ist die Vorlage zu holen. Wählen Sie eine
bewährte, als Sprungwertschnitt (*.SWS) gespeicherte Vorlage. Die Vorlage erscheint mit gestrichelten Linien. Gleichzeitig fordert Sie Grafis auf, beide
Schnitte zueinander zu koordinieren. Das koordinieren
(nachfolgend erläutert) ist bereits aktiv.
Zum Holen einer anderen Vorlage müssen Sie die
aktive Vorlage zuerst ausblenden. Anschließend
kann eine neue Vorlage geholt werden. Es ist mög-
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
263
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
lich, die Sprungwerte aus mehreren Vorlagen zu
übernehmen.
Mit koordinieren legen Sie fest, welche Gradierpunkte identische Gradierwerte haben. Zuerst ist
der Punkt der Vorlage zu bestimmen; danach der
Punkt im aktiven Sprungwertschnitt.
Bewegen gestattet, die Vorlage zu verschieben, zu
drehen oder zu spiegeln. Die Handhabung entspricht der <F3>-Funktion. Beim Drehen und
Spiegeln der Vorlage werden auch deren
Sprungwerte aktualisiert. Drehen und Spiegeln Sie
daher, bevor Sie mit dem Kopieren der Sprungwerte beginnen. Der Drehwinkel der Vorlage wird
angezeigt. Für sehr kleine Drehungen ziehen Sie
weiter vom Kreismittelpunkt entfernt. Eine Verschiebung hat auf die Sprungwerte keinen Einfluss.
Nachdem die Vorlage ausgerichtet und geeignet
positioniert ist, beginnt das Kopieren der Sprungwerte mit den Funktionen unter kopieren.
aktiver Sprungwertschnitt
Vorlage
Funktionengruppe kopieren
Mit den Funktionen unter kopieren erfolgt die Übernahme der Sprungwerte von der Vorlage auf den
aktiven Sprungwertschnitt.
Die Kopiervarianten wurden bereits in Abschnitt
16.5 beschrieben. Für die Kopiervarianten „1=>1“
kann das Kopieren entweder einzeln oder geführt
erfolgen. Im Fall geführt sind die Gradierpunkte des
aktiven Sprungwertschnittes nacheinander der Anfangspunkt des Fadens, der mit dem entsprechenden Gradierpunkt der Vorlage zu verbinden ist. Die
Gradierpunkte werden in der Reihenfolge ihrer
Nummerierung abgearbeitet. Eine Zuweisung wird
mit
übersprungen. Aktivieren von einzeln beendet das geführte Übernehmen.
Anzeigeoptionen
In der Schalterstellung +identische anzeigen werden Gradierpunkte mit identischen Sprungwerten
durch gestrichelte Linien miteinander verbunden. Es
werden miteinander verbunden:
+X-Komponente und +Y-Komponente:
identische Sprungwert-Tabellen
+X-Komponente und -Y-Komponente:
Sprungwert-Tabellen mit identischen X-Komponenten
-X-Komponente und +Y-Komponente:
Sprungwert-Tabellen mit identischen Y-Komponenten
Übung
Erstellen Sie sich ein Blazer-Seitenteil ähnlich Bild
16-23, beispielsweise durch Zeichnen und Digitalisieren der Kontur. Übernehmen Sie die Sprungwer-
Bild 16-23
te von der in Abschnitt 16.4 gespeicherten Vorlage
BLAZERST.SWS.
Bearbeiten Sie den digitalisierten Schnitt im Menü
Sprungwertschnitt wie folgt.
Sprungwerte übernehmen
holen
BLAZERST.SWS öffnen
Das vorbereitete Blazer-Seitenteil erscheint gestrichelt.
koordinieren in beiden Schnitten die Eckpunkte Armloch/ Seitennaht
anklicken
bewegen
die Vorlage versetzen und
drehen; die Drehung wieder
auf 0 zurücksetzen
geführt
kopieren 1=>1 (XY)
Alle Gradierpunkte geführt
zuordnen; ggf. überspringen
eines Punktes mit und Nacharbeiten mit einzeln
gradieren
Die Gradierung entspricht dem
Größenstapel in Bild 16-24
(Größen 34, 38 und 46).
Falls ein Gradierpunkt fehlerhaft gradiert wird, wählen Sie erneut Sprungwert: übernehmen. Die Einstellungen für das Übernehmen bleiben bis zum Verlassen des Menüs Sprungwertschnitt bestehen. Bei Bedarf ist der Schnitt mit den in Abschnitt 16.5 erläuterten Funktionen weiter zu bearbeiten.
264
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
⇒ Abnahme, Lassen Sie die Gradierpunkte zunächst
⇒
⇒
⇒
⇒
automatisch setzen. Grafis nimmt danach die
Sprungwerte dieser Gradierpunkte für alle aktivierten Größen der Gradiertabelle ab.
gradieren, der Schnitt wird jetzt als Sprungwertschnitt gradiert. Der Schnitt muss identisch mit
dem ursprünglichen Konstruktionsschnitt sein.
Insbesondere bei Kurven treten Abweichungen
auf, die durch Setzen zusätzlicher Gradierpunkte
mit Gradierpunkt: setzen und erneuter Abnahme
zu beheben sind. Die Gradierpunkte müssen
nicht nochmals gesetzt werden. Klicken Sie abwechselnd auf Abnahme und auf gradieren. Wenn
keine Abweichungen erkennbar sind, kann der
Sprungwertschnitt gespeichert werden.
ggf. überarbeiten des Sprungwertschnittes gemäß Abschnitt 16.5
Speichern des Schnittes gemäß Abschnitt 16.4
Beenden mit .
Testen Sie das Abnehmen, indem Sie die Produktionsteile oder bestimmte Entwicklungsstufen eines
Modells als Sprungwertschnitt speichern. Vom konstruierten Blazer-Mittelteil in Bild 16-26 wurden die
Sprungwerte der Stützgrößen 34, 38 und 46 mit
automatisch gesetzten Gradierpunkten abgenom-
Bild 16-24
Diese Abweichungen zwischen Konstruktions- und
Sprungwertschnitt werden mit zusätzlichen Gradierpunkten korrigiert.
16.8 Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln
Jedes Grafis-Teil kann in einen Sprungwertschnitt
umgewandelt werden. Das gilt sowohl für reine
Konstruktionsschnitte als auch für Sprungwertschnitte, die mit den Grafis-Konstruktionsfunktionen
weiter bearbeitet wurden.
Das Umwandeln des Teiles in einen Sprungwertschnitt, auch „Abnahme“ eines Sprungwertschnittes,
ist beispielsweise interessant für:
• das Herauslösen von einem oder mehreren
Teilen aus einer Vererbungslinie zwecks Weiterverwendung in einem anderen Modell oder
• das Übertragen einer bewährten, konstruierten
Gradierung auf einen Schnitt, der nur in der Modellgröße vorliegt.
Schrittfolge
⇒ Teil aktivieren, das in einen Sprungwertschnitt
umgewandelt werden soll;
⇒ auf die erste Position der Gradiertabelle die
Basisgröße eintragen, auf die folgenden Positionen der Gradiertabelle alle Größen eintragen
und aktivieren, deren Sprungwerte abzunehmen
sind;
⇒ Sprungwert | Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln
Bild 16-25
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
schnittes übereinander. An den markierten Linien
treten Abweichungen auf.
Nach dem Setzen zusätzlicher Gradierpunkte mit
Gradpunkte setzen und konstruktiv gemäß Bild 16-26
und erneuter Abnahme sind die Stapel von konstruiertem Schnitt und Sprungwertschnitt identisch
(Bild 16-27).
zusätzliche
Gradierpunkte
Prüfen Sie vor der Abnahme, ob Knipse oder andere
Symbole besser durch Punkte ersetzt werden. Ein
Knips erhält beispielsweise zwei Gradierpunkte. Die
Modellgröße und alle Stützgrößen müssen in der
Gradiertabelle eingetragen und aktiv sein. Gehen Sie
dann entsprechend der Schrittfolge vor und speichern die Schnitte sowohl in der Holen-Liste als
auch als Vorlage-Sprungwertschnitt.
16.9 Sprungwert-Bibliothek anlegen, nutzen und ändern
Bild 16-26
men. In Bild 16-25 liegen die Stapel des konstruierten Schnittes und des abgenommenen SprungwertKonstruktions- und Sprungwertschnitt nach der
Korrektur:
Eine Sprungwert-Bibliothek ist eine Sammlung von
Sprungwert-Tabellen. Die Nutzung mehrerer Bibliotheken ist möglich. Die einzelnen SprungwertTabellen können eigene Bezeichner erhalten. Eine
Bibliothek wird im Dateiformat für Sprungwertschnitte (*.SWS) gespeichert.
Dieser Abschnitt gliedert sich in die Themen:
• Sprungwert-Bibliothek anlegen
• Sprungwerte aus der Bibliothek zuordnen
• Sprungwert-Bibliothek ändern.
Sprungwert-Bibliothek anlegen
Eine Sprungwert-Bibliothek kann von vorhandenen
Schnitten abgenommen oder durch Eingabe der
Werte angelegt werden. Zunächst wird die erste
Variante erläutert.
Schrittfolge
⇒ ein Teil mit allen gradierfähigen Schnittteilen
zusammenstellen,
⇒ Stützgrößen in die Gradiertabelle eintragen und
aktivieren,
⇒ Sprungwert | Protokoll in Sprungwertschnitt umwandeln
⇒ Gradierpunkte, deren Sprungwert-Tabellen in
die Bibliothek übernommen werden sollen, manuell setzen
⇒ Abnahme
⇒ ggf. weitere Gradierpunkte setzen und Abnahme
⇒ mit
in das Menü Sprungwertschnitt zurückkehren
⇒ Sprungwert-Tabellen im Feld Nr. mit einer Zahl
zwischen 1 und 999 beschriften. Diese Zahl erscheint später in der Bibliothek.
⇒ Sprungwertschnitt mit speichern => Vorlage
unter
\Grafis\[Konstruktionssystem]\SWERT\
LIBRARY\[Bezeichnung der Bibliothek].SWS
speichern.
Bild 16-27
266
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Sprungwert-Bibliothek. Führen Sie bei der Bezeichnungsweise Ihre eigene Systematik ein. Beachten
Sie, dass die Gradierregeln in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt werden. Vergeben Sie für alle Gradierpunkte eine Bezeichnung. Speichern Sie anschließend den Sprungwertschnitt mit speichern:
=>
Vorlage
unter
\Grafis\[Konstruktionssystem]\SWERT\ LIBRARY\ BLAZER.SWS. Die
Sprungwert-Bibliothek ist angelegt.
Sofern Sie eine leere Bibliothek benötigen, in die
später erst Sprungwerte zu speichern sind, gilt folgende Schrittfolge:
Bild 16-28
Erstellen Sie sich ein Grafis-Teil mit allen interessierenden Schnittteilen siehe Bild 16-28. Aktivieren Sie
in der Gradiertabelle die Stützgrößen (hier: 38, 34,
46) und starten Gradierung | Gradieren alle Teile.
Öffnen Sie anschließend über Sprungwert | Protokoll
in Sprungwertschnitt umwandeln das Menü Sprungwertschnitt und setzen mit Gradpunkte setzen die
Gradierpunkte, deren Sprungwert-Tabellen in
die Bibliothek übernommen werden sollen. Es
müssen nicht alle Gradierpunkte gesetzt werden!
Danach klicken Sie auf Abnahme. Die SprungwertTabellen zu den Gradierpunkten wurden berechnet.
Klicken Sie einen Gradierpunkt an. Es öffnet sich das
Fenster mit der Sprungwert-Tabelle (Bild 16-29).
Doppelklicken Sie auf das Mitteilungsfeld am unteren Ende der Tabelle. Geben Sie in das Feld Nr. eine
Nummer zwischen 0 und 999 als Kennung für die
Gradierregel ein. Diese Nummer erscheint jeweils
mit ‚#’ gekennzeichnet als Nummer am Punkt (bei
+anzeigen), im Kommentarfeld und später in der
Eingabe
Bild 16-29
Schrittfolge für eine leere Bibliothek
⇒ leeres Teil aktivieren,
⇒ Basisgröße in die Gradiertabelle eintragen,
⇒ Sprungwert | Sprungwertschnitt digitalisieren
⇒ Gradpunkte setzen
⇒ konstrukt.
⇒ Punkt auf X&Y mit X=Y=0
⇒ mit
in das Menü Sprungwertschnitt zurückkehren
⇒ Sprungwertschnitt mit speichern => Vorlage
unter
\Grafis\[Konstruktionssystem]\SWERT\
LIBRARY\[Bezeichnung der Bibliothek].SWS
speichern
Sprungwert-Bibliothek nutzen
Sprungwert-Biblotheken werden im Menü Sprungwertschnitt über den Menüpunkt Sprungwerte bearbeiten geöffnet und wie folgt genutzt.
Schrittfolge
⇒ im Menü Sprungwertschnitt den Menüpunkt
Sprungwerte bearbeiten anklicken,
⇒ gewünschte Sprungwert-Bibliothek auswählen
(Bild 16-30),
⇒ gewünschte Gradierregel einmal anklicken und
danach den Gradierpunkt anklicken, dem die
Gradierregel zuzuordnen ist;
Digitalisieren Sie einen Schnitt ohne Sprungwerte.
Bearbeiten Sie diesen Schnitt im Menü Sprungwertschnitt (ggf. Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten). Öffnen Sie das Menü Sprungwerte bearbeiten
(Bild 16-30). Es stehen alle aus Abschnitt 16.5 bekannten Funktionen zur Verfügung. Wählen Sie im
Feld unter schleppen die gewünschte SprungwertBibliothek, indem Sie dieses Feld anklicken und in
der Liste darunter eine der vorhandenen Bibliotheken auswählen. Die gewählte Bibliothek wird in das
Feld unter schleppen eingetragen. Die Liste unter
dem Feld mit der Bezeichnung der Bibliothek enthält jetzt die Gradierregeln. Scrollen Sie diese Liste,
indem Sie auf die Trennlinien oberhalb und unterhalb der Liste klicken. Klicken Sie eine Gradierregel
an und bewegen ohne gedrückte Maustaste den
Kursor zum Schnitt. Zu Ihrer Unterstützung erscheint ein Pfeil zum jeweils nächstliegenden Gra-
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
267
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
dierpunkt. Klicken Sie
den Gradierpunkt an,
dem diese Gradierregel
zuzuordnen ist.
Das Zuordnen kann mit
den drei Kopiervarianten
1=>1 erfolgen, wobei
die Variante 1=>1 (XY)
voreingestellt ist.
Geöffnete Sprungwert-Bibliothek
Klicken Sie hier, um eine andere
Bibliothek auszuwählen.
Auswahlliste
Wählen Sie hier die gewünschte
Bibliothek bzw. Gradierregel.
SprungwertBibliothek ändern
Zur geöffneten Sprungwert-Bibliothek können
neue Gradierregeln wie
folgt hinzugefügt werden.
Schrittfolge
⇒ im Menü Sprungwertschnitt den Menüpunkt
Sprungwerte
bearbeiten anklicken,
⇒ gewünschte Sprungwert-Bibliothek auswählen,
⇒ Ändern einer Gradierregel:
Doppelklick auf die Gradierregel in der rechten
Menüleiste, Gradierregel ändern und mit beenden
⇒ Hinzufügen einer Gradierregel: editieren aktivieren und Doppelklick auf eine ähnliche Gradierregel in der rechten Menüleiste, Gradierregel ändern, im Feld Nr… beschriften und mit Datei |
Speichern in Bibliothek in der Bibliothek speichern. Schließen der Sprungwert-Tabelle mit ,
dabei die Änderungen nicht nochmals übernehmen, sonst wird die als Vorlage gewählte Gradierregel überschrieben.
⇒ Löschen einer Gradierregel: Doppelklick auf die
Gradierregel in der rechten Menüleiste und Datei | Löschen aus Bibliothek.
Ändern Sie die Bibliothek gemäß der Schrittfolge.
Die Änderungen werden sofort in die Bibliothek
übernommen.
16.10 Gradierpunkte gruppieren
Das Gruppieren von Gradierpunkten ist eine leistungsfähige, anspruchsvolle Funktion. Sie wird in
diesem Abschnitt kurz an einem einfachen Beispiel
erläutert. Sie kann in weit größerem Umfang genutzt werden, als hier beschrieben.
Mit der Funktion gruppieren kann angewiesen werden, dass ein Gradierpunkt mit Bezug zu einem
anderen Gradierpunkt gradiert wird. Die bisher
behandelten Sprungwert-Tabellen beziehen sich auf
Scrollen der Auswahlliste
Bild 16-30
die Schnittkontur in der Basisgröße. Durch gruppieren und zuordnen wird dieser Bezug aufgelöst und
die Gradierung in Bezug zu einem Gradierpunkt
hergestellt.
Einem Gradierpunkt können mehrere Gradierpunkte zugeordnet werden.
Der Gradierpunkt, dem andere Gradierpunkte
zugeordnet sind, ist mit einem gestrichelten Kreis
gekennzeichnet.
Ein Gradierpunkt, dem andere Gradierpunkte
zugeordnet wurden, kann wiederum einem Gradierpunkt zugeordnet werden (Kette von Gradierverbänden).
Menü Gradierpunkte gruppieren
Sprungwerte editieren
Gradierpunkt neutral…
zuordnen
lösen
268
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die Varianten Gruppieren neutral oder additiv
Gradierpunkte können neutral oder additiv gruppiert werden:
Die Variante Gradierpunkt additiv verwenden Sie,
wenn die Gradierregel für einen neuen Punkt in
Bezug auf einen vorhandenen Punkt einzustellen ist.
Beispiel
Bild 16-31 zeigt ein Vorderteil mit Bohrlöchern für
eine aufgesetzte Patte. Die Patte hat in allen Größen
die gleiche Abmessung. Der Größenstapel in Bild
16-31 ist an P1 gestapelt. Die Sprungwert-Tabelle
von P2 zeigt Bild 16-32. Der Gradierpunkt P2 wird
mit den folgenden Schritten dem Gradierpunkt P1
zugeordnet und in Bezug zu P1 gradiert.
Sprungwert | Sprungwertschnitt bearbeiten
Gradierpunkte gruppieren
Gradierpunkt neutral zuordnen
P2 ist P1 gemäß Bild 16-33 zuzuordnen.
Bohrlöcher
P1
P2
P1
Bild 16-31
Im Fall Gradierpunkt neutral werden die Sprungwerte des Gradierpunktes so umgerechnet, dass er
wie bisher ohne Veränderung gradiert wird.
Im Fall Gradierpunkt additiv bleibt die SprungwertTabelle unverändert. Es ändert sich nur, worauf sich
die Sprungwerte beziehen. Diese Variante ist zunächst nicht sichtbar, da sie eher selten benötigt
wird. Die Freischaltung der Variante additiv erfolgt in
der Grafis.ini, Rubrik [OPTIONS] mit dem Schalter
GRD_GRP_ADD=1.
Gradierpunkt neutral zuordnen und anschließendes
Gradierpunkt neutral lösen stellt den ursprünglichen
Zustand wieder her. Gleiches gilt für die Variante
additiv.
P2
Bild 16-33
editieren
Die Sprungwert-Tabelle für P2 nach
der Zuordnung zeigt Bild 16-34. Die
Position von P2 ändert sich in Bezug
zu P1 über die Größen nicht. Alle
Sprungwerte sind Null.
Bild 16-34
Bild 16-32
Den Fall Gradierpunkt neutral sollten Sie verwenden, wenn ein Gradierpunkt bereits korrekt gradiert
wird und nur seine Gradierung bezogen auf einen
anderen Punkt neu eingestellt / überprüft werden
soll. Siehe auch das folgende Beispiel (Bilder 16-31
und 16-36).
Die Sprungwerte für das Bohrloch P2 sind jetzt so
zu ändern, dass die Tasche in den Größen 34 und 36
gleich 5mm schmaler und ab Größe 44 gleich 10mm
breiter ist. In den Größen 38 bis 42 soll sie
unverändert gradiert werden. Die SprungwertTabelle von P2 muss dafür nur gemäß Bild 16-35
geändert werden.
Kapitel 16 Sprungwertgradieren
269
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bild 16-35
Das Ergebnis nach Gradieren und Stapeln des
Schnittes an P1 zeigt Bild 16-36.
P2
P1
Bild 16-36
Lösen Sie jetzt den Gradierverband mit
Sprungwert | Sprungwert bearbeiten
Gradierpunkte gruppieren
Gradierpunkt neutral lösen
Zum Lösen klicken Sie den Punkt an,
der einem anderen Punkt zugeordnet
wurde, in diesem Fall ist P2 anzuklicken.
editieren
Die Sprungwert-Tabelle wurde umgerechnet auf
den Bezug zur Schnittkontur (Bild 16-37). Die
Gradierung des Schnittes entspricht unverändert
Bild 16-36.
Bild 16-37
Verwenden Sie additiv, wenn Sie einen Gradierpunkt
neu gesetzt haben und ihn in Bezug zu einem
vorhandenen Gradierpunkt gradieren wollen. Sofern
am Bohrloch P2 zunächst noch kein Gradierpunkt
gesetzt war, können Sie das Ergebnis gemäß Bild 1636 wie folgt erreichen.
Sprungwert | Sprungwert bearbeiten
Gradierpunkte setzen
konstruktiv Den Mittelpunkt des Bohrloches anklicken.
Gradierpunkte gruppieren
Gradierpunkt additiv zuordnen
P2 ist P1 gemäß Bild 16-31 zuzuordnen.
editieren
Die Sprungwerte für P2 nach der Zuordnung sind weiterhin Null (Bild 1634). Ändern Sie die Sprungwerte gemäß Bild 16-35.
gradieren
Ergebnis siehe Bild 16-36
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Inhalt
17.1 Der schnellste Weg zum Schnittbild ............ 272
17.2 Vorbereitungen im Programm GrafisKonstruktion ................................................ 272
17.3 Struktur des Grafis - Schnittbildes................ 273
17.4 Produktionsmodell erstellen ........................ 274
17.5 Schnittbildinformation bearbeiten................ 277
17.6 Schnittbild legen ........................................... 280
17.7 Schnittbild legen: Funktionen der
Menüleiste.................................................... 283
17.8 Zusätzliche Funktionen in den Pull-DownMenüs Schnittbild und Ansicht ...................... 286
17.9 Schnittbild plotten ........................................ 286
______________________
Seit Version 8 gehört zu Grafis auch das Programm
Grafis - Schnittbild, das industrielle Anforderungen
erfüllt. Es wird als eigenständige Anwendung gestartet und kann parallel zur Anwendung Grafis - Konstruktion geöffnet sein.
Das Grafis - Schnittbild kann in verschiedenen Stufen
in der Industrie, im Handwerk und in der Lehre
genutzt werden. Es gestattet unter anderem:
• das Auslegen aller Produktionsschnittteile des
aktuellen Modells,
• das Kombinieren von Teilen verschiedener
Modelle in einem Schnittbild, auch übergreifend
über Maßsysteme,
• das Gruppieren von Teilen,
• offenes und gedoppeltes Legen,
• das Übernehmen optimierter Schnittbilder auf
neu zu erstellende,
• das Bilden von Fixiergruppen und vieles andere.
Technische Parameter wie Materialart, Fadenlauf,
Anzahl der Teile je Modell und Rapportmarkierungen werden berücksichtigt, ebenso wie Legeparameter für Abstände (global, teilespezifisch, richtungsabhängig), Einlaufwerte, Materialfehler. Während des Legens können die Teile auch gedreht und
gespiegelt werden.
Gegenstand dieses Kapitels sind die Basisfunktionen
zum Legen eines Schnittbildes aus einem oder mehreren Modellen. Alle anderen Anwendungsmöglichkeiten folgen in Kapitel 18.
272
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
17.1 Der schnellste Weg zum Schnittbild
Für industrielle Anwendungen bietet das Schnittbild
eine Fülle an Lege- und Verwaltungsoptionen, die
vor dem eigentlichen Legen einzutragen sind. Nicht
jeder Anwender benötigt alle Optionen. Daher
sollen zunächst die Schritte erläutert werden, die
mindestens abgearbeitet werden müssen.
Hinweis:
Sofern Sie kein geeignetes Modell mit Schnittteilen
zur Hand haben, können Sie sich wie folgt behelfen.
Öffnen Sie im Maßsystem Optimass (BASIS_D) ein
neues Modell. Holen Sie in Teil 001 und in Teil 002
die „Unisex-Grundkonstruktion“. In Teil 001 löschen Sie alle Punkte und Linien des Rückenteils und
benennen es als Vorderteil. Teil 002 wird das Rückenteil, indem alle Punkte und Linien des Vorderteiles gelöscht werden. Damit liegen zwei Teile mit
geschlossener Umfangskontur vor. Setzen Sie nun
mit dem Schritt „Teileparameter setzen“ fort.
Schritte in Grafis-Konstruktion
⇒ Erstellen der Produktionsschnittteile mit geschlossener Umfangskontur, ggf. Fadenlauf setzen
⇒ Teileparameter setzen; mindestens: Attribut
Schnittteil, Materialart (z.B. „O Oberstoff“), Anzahl des Teiles je Modell (z.B. 1x normal, 1x gespiegelt)
⇒ Alle auszulegenden Größen in die Gradiertabelle
eintragen und alle Teile gradieren.
⇒ Modell speichern
⇒ Schnittbild starten über Datei | Schnittbildlegung
starten oder über das Icon „Schnittbild“ auf dem
Desktop
Schritte in Grafis-Schnittbild
⇒ Über Produktionsmodell | Öffnen das vorbereitete Modell (der Version 8 oder höher) öffnen.
Grafis bietet Ihnen an, das Modell in ein Produktionsmodell umzuwandeln, was Sie in der Regel
bestätigen sollten. Erläuterungen dazu folgen in
Abschnitt 17.4.
⇒ ggf. Prüfen oder Verändern der Teileparameter
über Produktionsmodell | Teilearbeit
⇒ über Schnittbildinformation | Material die Karteikarte Material öffnen
⇒ Stoffbreite eintragen, z.B. 1500 (Angabe in mm)
⇒ Materialtyp auswählen, z.B. „O Oberstoff“
⇒ Button Weiter zur Karteikarte Teile
⇒ Optional: Ein oder mehrere Teile wählen und
Sicherheitsabstände (Rubrik Abstände) eintragen
sowie Dreh-/Spiegelerlaubnisse (Rubrik Erlaubt
sind) erteilen.
⇒ Button Weiter zur Karteikarte Größen
⇒ Eine Größe anklicken und unter Anzahl ändern
einstellen, wie oft diese Größe zu legen ist.
Durch Ziehen bei gedrückter linker Maustaste
können auch mehrere Größen markiert und deren Legeanzahl verändert werden.
⇒ Button Legen öffnet die Oberfläche zum Legen
des Schnittbildes
⇒ Auslegen der Teile gemäß Abschnitt 17.6
17.2 Vorbereitungen im Programm Grafis-Konstruktion
Schrittfolge
⇒ Produktionsschnittteile mit geschlossener Umfangskontur erstellen
⇒ Fadenlauf setzen
⇒ Teileparameter (Materialart, Anzahl der Teile je
Modell) eintragen
⇒ alle auszulegenden Größen in die Gradiertabelle
eintragen und alle Teile gradieren.
Produktionsschnitte mit geschlossener Umfangskontur konstruieren
In der Modellentwicklung entstehen zunächst
Schnittanalyseteile, aus denen danach die eigentlichen Produktionsteile abgeleitet werden, siehe
Kapitel 14. Teile können nur im Schnittbild gelegt
werden, wenn sie eine geschlossene Umfangskontur
haben. Die Umfangskontur entspricht der Schneidlinie auf dem Stoff. Im Schnittbild kann sie durch
Eingabe von Einlaufwerten und Sicherheitsabständen
noch an das Material angepaßt werden.
Produktionsteile:
Schnittentwicklungsteile:
Bild 17-1
Grafis prüft beim Setzen des Teileparameters
Schnittteil (im Menüpunkt Teilearbeit) und nochmals
bei der Übernahme aller Größen in das Schnittbild,
ob die Umfangskontur der Teile geschlossen ist.
Kapitel 17 Schnittbildlegen
273
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Findet Grafis in der Umfangskontur Lücken
(>0.5mm) oder überstehende Linien, erscheint eine
Fehlermeldung. Erfahrungsgemäß sind Lücken an
Ecken, Linienübergängen oder Symbolen zu suchen.
Knips in der Umfangskontur
; richtig
: falsch (Lücke )
Bild 17-2
Liniensymbole, wie z.B. Knipse, werden bei der
Prüfung der Umfangskontur ignoriert (Bild 17-2).
Für die ersten Schritte im Schnittbild bereiten Sie
bitte ein einfaches Modell mit Schnittteilen vor,
beispielsweise einen Rock analog Bild 17-1.
Fadenlauf setzen
In den Produktionsschnittteilen sollte zumindest
das Grafis-Symbol „Fadenlauf“ gesetzt sein.
Ist kein Fadenlauf festgelegt, wird standardmäßig die
negative Y-Achse (Richtung nach unten) als Fadenlauf-Richtung gewertet, wobei auch diese Vorbelegung noch verändert werden kann (siehe 18.10).
Auch eine innere Linie kann zum Fadenlauf erklärt
werden (siehe 18.11).
Die folgenden Symbole und Attribute müssen bereits im Modell gesetzt sein, sofern sie im Schnittbild
benötigt werden:
¾ Fadenlauf
¾ Beschriftungslinie (siehe 18.11)
¾ Teilungslinie (siehe 18. 11)
¾ geschnittene innere Linie (siehe 18. 11)
Teileparameter vergeben
Im Menü Teilearbeit öffnet sich bei +Teilepar. das
Fenster Teileparameter (Bild 17-3). Nach der Fertig-
Bild 17-3
stellung der Produktionsschnitte sollten bereits die
Teileparameter für die Schnittteile vergeben werden. Dazu gehören:
⇒ die Teileart auf Schnittteil setzen,
⇒ die Materialart für die Schnittteile festlegen;
Wird die gewünschte Materialart nicht mit aufgelistet, dann muss sie in der Datei
\Grafis\MATERIAL.DAT ergänzt werden. Diese
Datei enthält in der ersten Spalte das Kennzeichen für die Materialart. Jedes Kennzeichen darf
nur einmal vergeben werden. Als Kennzeichen
kann ein Großbuchstabe oder eine Zahl verwendet werden. Sonderzeichen oder Umlaute sind
nicht gestattet. Ab der dritten Spalte folgt die
Materialbezeichnung.
⇒ Anzahl des Schnittteiles je Modell eintragen;
Für rechts/links-symmetrische Teile wird es „1x
normal“ und „1x gespiegelt“ benötigt. Bitte beachten Sie, dass hier nicht die Gesamtzahl der zu
legenden Teile einzugeben ist, sondern die Anzahl für normale und gespiegelte Lage je Modell.
Mit dem Button
werden die Teileparameter des
markierten Teiles auf das nächste Teil übertragen.
Dies betrifft das Attribut Schnittteil, die Materialart
und die Anzahl je Modell in normaler/ gespiegelter
Lage.
Optional kann jedes Teil einer Kategorie zugeordnet
werden, für die wiederum die Abstände nach oben/
unten/ rechts/ links sowie die Vorgaben für das Drehen und Spiegeln während der Auslage vorbelegt
sind. Details zur Arbeit mit Kategorien folgen in
Abschnitt 18.7.
Produktionsschnitte gradieren
Alle auszulegenden Größen sind in die Gradiertabelle einzutragen. Ein Eintrag je Größe ist ausreichend.
Gradieren Sie alle Produktionsschnittteile mit Gradieren alle Teile und speichern das Modell.
17.3 Struktur des Grafis - Schnittbildes
Das Grafis - Schnittbild wird über das Icon „Schnittbild“ oder aus Grafis - Konstruktion über Datei |
Schnittbildlegung
starten
gestartet.
GrafisKonstruktion und Grafis-Schnittbild können gleichzeitig geöffnet sein.
Datenstruktur Grafis - Schnittbild
Die Daten des Schnittbildes sind untergliedert in
Produktionsmodell, Schnittbildinformation und
Schnittbild. In dieser Reihenfolge werden auch die
Informationen für ein Schnittbild zusammengestellt.
Die Übersicht in Bild 17-4 skizziert die Struktur. Die
Teilschritte (Produktionsmodell, Schnittbildinformation und „leeres Schnittbild“) können separat gespeichert werden.
Produktionsmodell
... ist die Zusammenstellung von Schnittteilen aus
verschiedenen Modellen und verschiedenen Maßsystemen, die in ein Schnittbild zu legen sind. Es enthält
• alle benötigten Schnittteile als Kontur in allen
benötigten Größen,
• die Teileparameter zu den Schnittteilen,
• gegebenenfalls die Abpaßbeziehungen und
274
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Konstruktionsmodell mit
• Konstruktionsprotokoll
• Teileabhängigkeiten
• X-Wert-Listen
• Teileparameter (z.B. Kennung
Schnitteil / Schnittanalyseteil)
Produktionsmodell
• Teile aus verschiedenen Modellen
• Teilekonturen in mehreren
Größen
• Teileparameter
• Abpassbeziehungen
• Verweis auf das Quell-Modell
ohne: Konstruktionsprotokoll,
Teileabhängigkeiten, X-Wert-Listen
Struktur des GRAFIS-Schnittbildes
Zunächst wird aus einem oder mehreren Modellen
ein Produktionsmodell erstellt. Dann sind die
Schnittbildinformationen zum Material, zu den Teilen
und den Größen einzugeben. Anschließend kann
gelegt werden.
Schnittbildinformation
• Materialdaten (Bahnbreite,
Rapport, Einlaufwerte,...)
• Legeoptionen zu jedem Teil
(Sicherheitsabstände, Erlaubnis
zum Drehen/Spiegeln)
• Größenliste (Bündel)
Schnittbild
• Legedaten zu jedem Teil
(Position auf der Bahn,
Drehwinkel, aktive
Spiegelung, ...)
Bild 17-4
• einen Verweis auf die Quelle des jeweiligen Teiles.
Im Unterschied zu den Modellen der GrafisKonstruktion sind das Konstruktionsprotokoll mit XWert-Listen und die Teileabhängigkeiten nicht mehr
enthalten.
Schnittbildinformation
... sind die Daten des Produktionsmodells und zusätzlich
• alle Informationen zum Material (Bahnbreite,
Rapport, Einlaufwerte, ...)
• Legeoptionen zu jedem Teil (Sicherheitsabstände, Erlaubnis zum Drehen/Spiegeln) und
• zu legende Größen (Bündel), Bezeichnung des
Schnittbildes.
Schnittbild
... enthält die Daten der Schnittbildinformation mit
den Daten des Produktionsmodells und zusätzlich
• die Legedaten zu jedem Teil (aktuelle Position
auf dem Schnittbild, gedreht, gespiegelt,...)
Die Daten eines gelegten Schnittbildes werden in
sogenannten Schnittbild-Dateien mit der Extension
(Erweiterung) *.scb abgelegt.
Schnittbild vorbereiten
Schrittfolge
⇒ Vorbereiten des Modells gemäß Abschnitt 17.2
und das Programm Grafis-Schnittbild starten
⇒ Produktionsmodell laden oder zusammenstellen
⇒ Schnittbildinformationen vergeben
⇒ Schnittbild legen
Zu jedem hervorgehobenen Schritt gehört ein eigenes Pull-Down-Menü mit allen zugehörigen Funktionen.
Produktionsmodell laden oder zusammenstellen:
⇒ Pull-Down-Menü Produktionsmodell
Schnittbildinformationen vergeben:
⇒ Pull-Down-Menü Schnittbildinformation
Schnittbild legen:
⇒ Pull-Down-Menü Schnittbild
Zum Erstellen eines Schnittbildes sind diese Schritte
nacheinander abzuarbeiten. Die einzelnen Schritte
werden in den Abschnitten 17.4 bis 17.7 erläutert.
17.4 Produktionsmodell erstellen
Produktionsmodell laden
Sollen nur die Teile eines Modells gelegt werden,
genügen folgende Schritte.
Schrittfolge
⇒ Pull-Down-Menü
Produktionsmodell |Modell
öffnen; Öffnen Sie ein vorbereitetes Modell. Grafis bietet Ihnen an, das Modell automatisch in ein
Produktionsmodell umzuwandeln. Dies sollten
Sie in der Regel bestätigen. Damit werden gezielt
alle Schnittteile übernommen und der Änderungsdienst je Teil aktiviert. Nur wenn noch
nicht alle benötigten Teile als Schnittteile deklariert wurden, lehnen Sie diese Umwandlung ab.
In diesem Fall werden alle Teile übernommen,
auch leere Teile und Entwicklungsteile. Allerdings führt dann jede Änderung am Quellmodell
dazu, dass im Schnittbild alle Teile aktualisiert
werden.
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
⇒ ggf. Teileparameter prüfen oder verändern über
Produktionsmodell | Teilearbeit; Schalter auf
+Teileparam. stellen und für jedes Teil die Materialart und die benötigte Anzahl je Modell prüfen
Das Produktionsmodell ist jetzt vorbereitet. Es kann
sofort mit den Schnittbildinformationen fortgesetzt
werden.
Achtung, der Änderungsdienst (Abschnitt 18.1)
kann nur funktionieren, wenn das Quellmodell
und der komplette Pfad zum Quellmodell (Laufwerk, Kollektion, Unter-Kollektion) nicht umbenannt, verschoben oder gelöscht werden.
Modell auswählen
In der Oberfläche Modell für das Einfügen Öffnen
wählen Sie dazu unter Suchen in: das Laufwerk, auf
dem sich das gewünschte Modell befindet. Im Fenster darunter erscheinen alle Maßsysteme, die mit
als Ordner gekennzeichnet sind.
dem Icon
Durch Doppelklick wird in das gewünschte Maßsystem gewechselt. Im ausgewählten Maßsystem erscheinen jetzt alle vorhandenen Kollektionen, eben. Doppelklick
falls gekennzeichnet mit dem Icon
auf die gewünschte Kollektion öffnet die Liste aller
vorhandenen Modelle der Kollektion. Die Modelle
Produktionsmodell zusammenstellen
sind mit dem Icon
Schrittfolge
⇒ Teilearbeit öffnen über Produktionsmodell | Modell neu.
⇒ Verweis einfügen anklicken.
⇒ Ein Modell aus einem beliebigen Maßsystem
auswählen.
⇒ Der Dialog Grafis-Teileverweise öffnet sich.
⇒ Größen, die im Produktionsmodell benötigt
werden, auswählen oder Alle Größen drücken.
Die Reihenfolge der Größen bleibt auch im
Schnittbild bei der Erzeugung der Bündel erhalten.
⇒ Für alle Teile, die im Produktionsmodell benötigt
werden, den Button Verweis erstellen anklicken
oder Alle Teile drücken.
⇒ Mit dem Button Zurück das nächste Modell auswählen oder mit dem Button Schließen den Dialog Grafis-Teileverweise schließen.
⇒ Schalter auf +Teileparam. stellen und für jedes
Teil die Materialart und die benötigte Anzahl je
Modell prüfen.
⇒ Mit rechter Maustaste beenden.
Beim Zusammenstellen von Produktionsmodellen
aus Modellen verschiedener Maßsysteme ist auf
identische Größenbezeichner zu achten. Sind die
Größenbezeichner nicht identisch, müssen gegebenenfalls individuelle Maßtabellen mit einheitlicher
Bezeichnung angelegt werden, wobei auf die korrekte Einstellung der Alias-Bezeichnung in der Größentabelle geachtet werden muss.
Das Produktionsmodell wird mit den Funktionen
des Menüs Teilearbeit zusammengestellt, die weitestgehend identisch mit denen der GrafisKonstruktion sind. Alle Änderungen im neuen Produktionsmodell gelten nur für das neue Produktionsmodell. Das Quellmodell bleibt unverändert.
Starten Sie das Grafis-Schnittbild und wählen im
Pull-Down-Menü Produktionsmodell | Modell Neu.
Stellen Sie jetzt das neue Produktionsmodell zusammen, indem Sie in der Teilearbeit Verweis einfügen anklicken und das gewünschte Modell auswählen.
gekennzeichnet. Befindet sich
, so wird das
am Icon zusätzlich ein Schloß
Modell aktuell bearbeitet und ist daher
schreibgeschützt. Aus einem schreibgeschützten
Modell werden die Teile im Zustand vom letzten
Speichern übernommen. In den übergeordneten
geOrdner/Kollektion wird mit dem Button
wechselt. Tabelle 17-1 enthält eine Übersicht über
die in Grafis verwendeten Icons und deren Bedeutung.
Icon
Bedeutung
Ordner (Maßsystem), Kollektion
Modell (Grafis-Konstruktion)
schreibgeschütztes Modell
Produktionsmodell
Schnittbild
Schnittbildinformation
Tabelle 17-1
Die Inhalte des Fensters können mit den Button
gemäß Tabelle 17-2 gestaltet werden.
Button Bedeutung
Liste ohne Details
Liste mit Details
Zu- und Ausblenden der Textvorschau
Zu- und Abblenden der Vorschau auf
das erste Teil
Tabelle 17-2
Teileverweis erstellen
Nach der Auswahl des gewünschten Modells erscheint das Fenster Teileverweise (Bild 17-5).
Schrittfolge
⇒ Auswahl der Größen, die in das Produktionsmodell zu übernehmen sind
⇒ Teile übernehmen mit: Teil markieren und den
Button Verweis erstellen anklicken oder Doppelklick auf das Teil
⇒ Button Zurück zur Auswahl eines anderen Modells
⇒ Beenden mit dem Button Schließen
276
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bild 17-5
Auswahl der Größen
Alle Größen, die in der Rubrik Größen im Modell
links vom Zeichen „<=“ sind, stehen später im
Schnittbild zur Verfügung. Doppelklick auf die betreffende Zeile übernimmt die Größe nach links
oder schließt sie wieder aus. Auch das Markieren
mehrerer Größen mit gedrückter linker Maustaste
ist möglich. In der Reihenfolge der Größen links
vom „<=“ werden später auch die Bündel erzeugt.
Teile übernehmen
Das Häkchen Nur Schnittteile anzeigen kann gesetzt
werden, wenn bereits alle zu legenden Teile das
Attribut Schnittteil haben. Ist das Häkchen gesetzt,
werden alle Schnittentwicklungsteile ausgeblendet.
Nach Anklicken eines Teiles erscheint seine Kontur
im Bereich Vorschau und unter Teilebeschreibung –
sofern vorhanden- der Inhalt der Textbox. Mit Anklicken des Button Verweis erstellen oder mit Doppelklick auf das Teil wird es übernommen. Das folgende Teil ist dann automatisch markiert. Eine andere Einfügeposition im Produktionsmodell kann mit
den Button
gewählt werden.
Nachdem alle erforderlichen Teile übernommen
wurden, wird mit dem Button Zurück ein weiteres
Modell ausgewählt oder mit dem Button Schließen
das Zusammenstellen des Produktionsmodells beendet.
Produktionsmodell bearbeiten
Über Produktionsmodell | Teilearbeit öffnet sich die
aktuelle Teileliste. Im Fenster Teileparameter, das
mit +Teileparam. erscheint, wird für jedes Teil jetzt
auch das Datum der letzten Änderung am Teil sowie
Name und Pfad des Quellmodells angegeben. Diese
Informationen werden benutzt, um spätere Änderungen am Quellmodell automatisch auch im
Schnittbild zu aktualisieren. Weitere Informationen
zum Aktualisieren von Teilen folgen in Abschnitt
18.1.
Prüfen Sie bei Bedarf, dass
• keine Teile versehentlich doppelt übernommen
wurden,
• die Materialart jedes Teiles richtig ist,
• die benötigte Anzahl je Modell richtig ist und
• ggf. auch die Teilekategorie richtig ist.
Korrekturen können mit den bekannten Funktionen
der Teilearbeit, siehe Kapitel 14, sofort ausgeführt
werden. Das Hinzufügen weiterer Teile wird durch
Anklicken von Verweis einfügen gestartet. Die Teilearbeit wird mit der rechten Maustaste geschlossen.
In der Modellansicht sind die Funktionstasten
<F2>, <F3>, <F4> und <F6> wie in Grafis Konstruktion belegt. Betätigen der Funktionstaste
<F5> ordnet alle übernommenen Teile in allen
übernommenen Größen an. Die Funktionen Kopieren, Messen, Stapeln und Schieben/Zoomen sind ebenfalls aktiv (Pull-Down-Menü Bearbeiten oder
Toolbox).
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Produktionsmodell speichern
Über Produktionsmodell | Modell Speichern unter
kann das Produktionsmodell in diesem Bearbeitungsstand gespeichert werden. Fertige Modelle
sollten als Produktionsmodell an Auftraggeber oder
an Produktionsstätten weitergegeben werden. Veränderungen der Schnitte durch andere Körpermaße
oder X-Werte sind dann nicht mehr möglich.
Für das Speichern von Produktionsmodellen ist
keine feste Verzeichnisstruktur vorgegeben, da die
Produktionsmodelle nicht mehr an ein Maßsystem
gebunden sind. Wir empfehlen als Ziel den Ordner
\Grafis\SB\ und dessen Unterordner. Mit dem Button
Neuer Ordner kann auch ein neuer Ordner/
neues Verzeichnis angelegt werden.
17.5 Schnittbildinformation bearbeiten
Schrittfolge
⇒ Produktionsmodell erstellen oder öffnen
⇒ Pull-Down-Menü Schnittbildinformation | Neu
Jetzt sind nacheinander drei Karteikarten auszufüllen.
⇒ Karteikarte Material ausfüllen (mindestens
Stoffbreite und Materialart eintragen)
⇒ Karteikarte Teile ausfüllen
⇒ Karteikarte Größen ausfüllen
⇒ Leeres Schnittbild speichern oder Auslegen der
Teile im Schnittbild
Nach der Vorbereitung des Produktionsmodells und
vor dem Auslegen der Teile im Schnittbild sind alle
Informationen zum Schnittbild in die Karteikarten
Material, Teile und Größen einzutragen. Für diese
Karteikarten befindet sich in der Regel je ein Icon in
der Toolbox.
Karteikarte Material
Tragen Sie auf dieser Karteikarte zumindest die
Stoffbreite und auch den Materialtyp ein. Alle
anderen Felder können bei Bedarf verändert werden. Einige der weiteren Eingabemöglichkeiten
werden im folgenden erläutert. Weitere Informationen zu Materialvorauswahl, Rapport, Einlaufwerte
(global), Fehlerbereiche und Legeschema folgen in
Kapitel 18.
Sicherheitsabstand (global)
Der globale Sicherheitsabstand gilt für alle Teile des
Schnittbildes. Grafis berechnet für jedes Teil eine
neue Umfangskontur im Abstand des halben Sicherheitsabstandes. Zwischen zwei aneinander liegenden
Teilen wird damit der eingestellte Sicherheitsabstand eingehalten. Soll kantengenaues Legen möglich
sein, dann muss der globale Sicherheitsabstand
gleich 0 sein. Die Sicherheitsabstände werden dann
Bild 17-6
278
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
teileabhängig auf der nächsten Karteikarte eingetragen.
Maximale Bahnlänge
In diesem Feld wird die maximale Bahnlänge in Metern oder eine Mindest-Auslastung in % eingetragen. Die Vorbelegung für die maximale Bahnlänge
erfolgt in der Datei Grafis.INI und kann jederzeit
verändert werden.
Bei Eingabe einer Mindest-Auslastung in % berechnet sich die maximale Bahnlänge automatisch aus
dem Flächeninhalt aller Teile und der Breite des
Materials.
Anlegelinien
Anlegelinien sind Legehilfen, die wie eine Legebahnbegrenzung wirken. Schnittteile können von links/
rechts bzw. oben/ unten angelegt werden. Das Ablegen eines Schnittteiles auf einer Anlegelinie ist nur
erlaubt, wenn das Häkchen nur als Hilfslinie verwenden gesetzt ist. Anlegelinien können auch
geplottet werden.
Mit alle.... mm ist der Abstand der senkrechten
bzw. waagerechten Anlegelinien frei wählbar. Für
senkrechte Anlegelinien kann der Abstand der Anlegelinien auch der Blattlänge des aktiven Plotters
entsprechen. Diese Einstellung ist für Plotter mit
Einzelblatteinzug sinnvoll, bei denen die Schnittteile
nicht über den Blattrand reichen sollen.
Button Weiter
Anklicken des Button Weiter öffnet die Karteikarte
Teile.
Karteikarte Teile
Auf der Karteikarte Teile können für jedes zu legende Teil noch Vorgaben für zusätzliche richtungsabhängige Abstände, Dreh- und Spiegelfreigaben und
spezielle Einstellungen für die Einlaufwerte eingegeben werden.
In der Teileliste (links auf der Karteikarte) stehen
hinter der Teilebezeichnung:
Spalte
Teil
Anzahl
Abstand
Inhalt
Teilebezeichnung
Anzahl des Teiles je Modell, wobei die
erste Zahl für normale und die zweite
für gespiegelte Lage steht
Das Zeichen „x“ zeigt an, dass für
dieses Teil ein teile- und richtungsabhängiger Abstand eingetragen ist.
Kleines „x“: Originalkontur ist Schnittlinie; Großes „X“: Abstandslinie wird
Schnittlinie;
Zeichen „-“: Das Teil wird verkleinert.
Bild 17-7
Kapitel 17 Schnittbildlegen
279
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Kategorie
Material
Anzeige der Kategorie-Nummer und
-Bezeichnung, der dieses Teil zugeordnet wurde.
Kennzeichen für die Materialart
Sollen nur Teile der eingestellten Materialart angezeigt werden, dann ist das Häkchen vor zeige nur
Teile für das gewählte Material zu setzen. Damit
sind nur die Teile zu sehen, die später gelegt werden. Die Materialart wird auf der vorhergehenden
Karteikarte Material eingestellt.
Die Werte in den Eingabefeldern feste Vorgaben,
Erlaubt sind, Abstände und Einlaufwerte für das Teil
gelten jeweils für das/die markierte/n Teil/e. Zum
Markieren mehrerer Teile ist beim Anklicken wieder
die <Strg> (<Ctrl>)- bzw. <Shift>- Taste zu
drücken.
Feste Vorgaben
Für jedes Teil kann vorgegeben werden:
• fester Drehwinkel
Um diesen Winkel wird das Teil vorab gedreht.
• Spiegeln um X bzw. Y
Das Teil wird vorab gespiegelt.
Erlaubt sind
Zusätzlich sind folgende Dreh- / Spiegelfreigaben
einstellbar:
• Toleranzwinkel
Um diesen Winkel darf ein Schnittteil auf der Legebahn maximal noch freihand gedreht werden.
• Spiegeln um X (Fadenlauf)
• Spiegeln um Y
• Drehung um 180°
• Drehung um +/-90°
• Drehung um +/-45°
Das Teil darf während der Auslage gemäß diesen
Einstellungen gedreht/gespiegelt werden, muss
jedoch nicht.
Abstände
Die teile- und richtungsabhängigen Abstände werden zum globalen Sicherheitsabstand der vorhergehenden Karteikarte Material addiert. Die Einstellungen gelten für das oder die markierten Teile. In den
Feldern oben, unten, links und rechts kann ein Abstand in mm oder in % eingetragen werden. Nur für
Prozent ist das Zeichen „%“ mit einzugeben. Mit
der Tabulator-Taste wird zwischen den Eingabefeldern gewechselt. Alle Angaben beziehen sich auf das
erste Teil im ersten Bündel bei ungespiegelter Lage.
Das Häkchen bei Abstandslinie schneiden bewirkt,
dass das Teil um die globale und teileabhängige Abstandszugabe vergrößert und so ausgeschnitten
wird. Komplizierte Teile oder Teile, die der Cutter
nicht exakt schneiden kann, könnten damit zunächst
grob ausgeschnitten werden. Der Feinschnitt erfolgt
dann später per Hand.
Ist das Häkchen bei Abstandslinie schneiden nicht
gesetzt, so ist der Abstand ein unsichtbarer Zwischenraum.
Das Häkchen bei Teil verkleinern bewirkt, dass das
Teil um die globale und teileabhängige Abstandszugabe verkleinert und so ausgeschnitten wird. Einlagen können damit beispielsweise um 2mm rundum
verkleinert werden, damit beim Fixieren die Presse
nicht verklebt.
In der Teileliste (links auf der Karteikarte) werden
die aktuellen Einstellungen wie folgt gekennzeichnet:
Zeichen
Bedeutung
x
† Abstandslinie schneiden
(Originalkontur ist Schnittlinie)
X
; Abstandslinie schneiden
(Abstandslinie ist Schnittlinie)
; Teil verkleinern
(Teil wird verkleinert ausgeschnitten)
Bild 17-8
280
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Alle weiteren Eingabemöglichkeiten werden in Kapitel 18 behandelt. Dazu gehören
¾ Einlaufwerte für das Teil
¾ Vorbelegung der Abstände
¾ Vorbelegung (alles)
¾ Modell ersetzen / Modell anhängen
Karteikarte Größen
Auf der Karteikarte Größen wird festgelegt, welche
Größen wie oft gelegt werden. Diese Informationen werden in der Größenliste (Bild 17-8, Fenster
links) angezeigt. Im Fenster rechts werden aus diesen Daten automatisch die Bündel erzeugt. Nur die
im Produktionsmodell angelegten Größen können
gelegt werden. Das Hinzufügen nicht aufgeführter
Größen ist nur durch Nachbearbeiten des Produktionsmodells möglich. Zum Verändern der Anzahl
der Größe sind im Fenster links eine oder mehrere
Größen zu markieren. Durch Drücken einer Ziffer
auf der Tastatur oder mit den Pfeilen neben dem
Eingabefeld Anzahl ändern wird die Anzahl der
markierten Größe(n) geändert. Mehrere Größen
können analog dem Handling in der Teileliste unter
Nutzung der <Shift>- und <Strg> (<Ctrl>) –
Taste markiert werden.
Das Feld Artikel/ Schnittbildbezeichner dient zur
Eingabe einer kurzen Beschreibung des Schnittbildes, die beim Plotten am Bahnrand erscheinen kann.
Weitere Informationen zum Feld Artikel/ Schnittbildbezeichner und zu Stufenlagen folgen in Kapitel 18.
Leeres Schnittbild speichern
Sobald alle Einstellungen der Schnittbildinformation
erledigt sind, kann dieser Zwischenstand als „leeres
Schnittbild“ gespeichert werden. Oftmals werden
durch die Legeoptimierung mehrere Schnittbilder
für ein Modell angefordert. Das erste Bild enthält die
Größen 36 und 42, das zweite Bild die Größen 38
und 40 und so weiter. Nach dem Speichern des
„leeren Schnittbildes“ für die Größen 36 und 42
müssen auf der Karteikarte Größen nur die Größen
38 und 40 in der gewünschten Anzahl eingetragen
werden. Dann ist auch das Schnittbild für die Größen 38 und 40 vorbereitet.
Später wird mit Schnittbild | Schnittbild öffnen das
erste Schnittbild geladen. Sofern beim Speichern
eine fortlaufende Bezeichnung für die Schnittbilder
gewählt wurde, kann anschließend mit Schnittbild |
Nächstes Schnittbild öffnen sofort das nächste
Schnittbild geladen werden.
Option Bündelposition beibehalten
Wird an einem bereits gelegten Schnittbild die Größenliste geändert, dann erscheint die Option Bündelposition beibehalten. Sie steuert die Übernahme
von Auslagepositionen bereits gelegter Teile.
Ist diese Option aktiv, dann bleiben die Bündel an
den ursprünglichen Positionen liegen. Bei Änderungen des Größenganges kommt es dadurch zu Überlappungen bereits gelegter Teile. Der grundlegende
Aufbau des Schnittbildes bleibt aber erhalten. Nut-
zen Sie diese Option, wenn sich der grundlegende
Aufbau des Schnittbildes nicht ändern soll, sich aber
viele Größen ändern werden.
Ist diese Option inaktiv, dann bleiben die Größen an
den ursprünglichen Positionen liegen. Nutzen Sie
diese Option, wenn nur einzelne Größen ausgetauscht werden und die übrigen Größen an ihren
ursprünglichen Positionen liegen bleiben, auch wenn
sich deren Bündelnummer ändert.
Beispiel für das Legeschema alle Bündel gleiche Richtung:
vorher
nachher
1. Bündel 38
40
2. Bündel 40
42
Ist die Option Bündelposition beibehalten aktiv, dann
wird die 40 dort ausgelegt, wo zuvor die 38 lag, und
die 42 dort, wo zuvor die 40 lag. Ist die Option nicht
aktiv, dann bleibt die 40 liegen und die 42 ist ungelegt in den Vorratsboxen.
Legen öffnet die Schnittbild-Oberfläche sofort.
Änderungen der Schnittbildinformation
Über das Pull-Down-Menü Schnittbildinformation
werden die Karteikarten Material, Teile und Größen
direkt geöffnet. Änderungen in den Karteikarten sind
jederzeit möglich. Sie werden automatisch im
Schnittbild berücksichtigt. Kommt es dadurch zu
Überlappungen oder Lücken, muss das Schnittbild
überarbeitet werden.
17.6 Schnittbild legen
Schrittfolge
⇒ Produktionsmodell erstellen oder öffnen
⇒ Schnittbildinformationen eingeben
⇒ Schnittbild |
Schnittbild legen
Bereiten Sie zunächst das Produktionsmodell vor
und geben die Schnittbildinformationen ein. Von der
letzten Karteikarte Größen führt der Button Legen
zum Schnittbild. Ist diese Karteikarte bereits geschlossen, wird das Schnittbild über Schnittbild |
Schnittbild legen geöffnet.
Schnittbildoberfläche
Die Schnittbild-Oberfläche (Bild 17-9) ist in vier
Bereiche unterteilt:
• die Vorratsboxen,
• der Vorauslagebereich,
• die Legebahn und
• die Statusleiste.
Die Vorratsboxen befinden sich im oberen Bildfeld.
Sie enthalten alle zu legenden Teile in allen zu legen-
Kapitel 17 Schnittbildlegen
281
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Vorratsboxen
Vorauslage
aktuelles Ende des
Schnittbildes
Legebahn
Anzeige in der
Statuszeile:
- Schnittbild-Länge
- Auslageeffektivität
- Materialverbrauch
- Materialbreite
- Teile gelegt / insgesamt
Bild 17-9
den Größen bzw. Bündeln. Die Reihenfolge der
Teile entspricht der Reihenfolge in der Teileliste des
Produktionsmodells. Die Anzahl der Teile in normaler und gespiegelter Lage sowie die Bündelbezeichner ergeben sich aus den Einstellungen auf den Karteikarten der Schnittbildinformation. Bei Bedarf
erscheint ein Scrollbalken für das Scrollen nach
links/rechts.
Unterhalb der Vorratsboxen stehen in der ersten
Spalte die zu legenden Größen mit einem Großbuchstaben als Bündelbezeichner. Die Zahlen in den
folgenden Spalten stehen für die Anzahl der Teile in
normaler Lage (links) und in gespiegelter Lage
(rechts). Eine angeklickte Zahl wird weiß unterlegt
und am Cursor hängt das zugehörige Teil des entsprechenden Bündels in der entsprechenden Lage.
Die Legebahn befindet sich am unteren Bildrand.
Die Breite der Legebahn wurde auf der Karteikarte
Material festgelegt. Am Ende der Legebahn (rechts)
befinden sich Markierungen für die Auslastung in
Prozent.
Der Vorauslagebereich ist der Bereich zwischen den
Vorratsboxen und der Legebahn. Er dient als Zwischenlager und kann durch Zusammenklappen der
Vorratsboxen vergrößert werden. Dazu ist der
Button
am oberen rechten Ende der
Vorratsboxen anzuklicken. Anklicken von
klappt
die Vorratsboxen wieder auf.
Am unteren Bildschirmrand befindet sich die
Statusleiste mit Angaben zum Schnittbild. In den
einzelnen Feldern (von links nach rechts) werden
angezeigt:
• Teilenummer und –bezeichnung des Teiles am
bzw. unter dem Cursor
• Größe und ein Großbuchstabe als Bündelbezeichner
• aktuelle Länge des Schnittbildes in m
• aktuelle Auslastung (Effektivität) in %
• Verbrauch je Bündel (gemittelt) in m
• Materialbreite in m
• gelegte Teile / insgesamt zu legende Teile
• gelegtes Produktionsmodell
Schnittteile aus der Vorratsbox holen und
legen
Ein Teil wird aus der Vorratsbox geholt, indem die
betreffende Zahl unter der Box mit der linken Maustaste angeklickt wird. Das Teil hängt am Cursor und
kann im Vorauslagebereich oder auf der Legebahn
wiederum durch kurzes Klicken der linken Maustaste abgelegt werden.
Nur Schnittteile, die ohne Überlappungen auf
der Legebahn abgelegt sind, werden gefüllt dargestellt.
Ein am Cursor hängendes Teil folgt dem Cursor
nicht mehr, sobald es auf der Legebahn ein anderes
Schnittteil, den Rand der Legebahn oder eine Anle-
282
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
gelinie berührt. Gleichzeitig erscheint ein roter Faden zwischen dem Teil und dem Cursor. Überschreitet dieser Faden eine bestimmte Länge, dann
folgt das Schnittteil dem Cursor; auch über den
Rand der Legebahn oder über bereits gelegte
Schnittteile hinweg. Die Länge dieser sogenannten
Suchumgebung kann über Ansicht | SchnittbildOptionen verändert werden.
Zum erneuten Positionieren bereits gelegter
Schnittteile wird der freie Cursor (ohne angehängtem Schnittteil) über die Schnittteile geführt. In der
Statuszeile am unteren Bildschirmrand erscheinen
die Teilenummer und –bezeichnung, sowie Größe
und Bündel. Die Größe und der Bündelbezeichner
stehen auch direkt am Schnittteil, sofern dies unter
Schnittbild | Optionen aktiviert ist. Anklicken des
Schnittteiles mit der linken Maustaste nimmt das
Schnittteil auf.
Alle Teile einer Größe erscheinen in einer von sieben Farben. Die Bündel einer Größe werden durch
drei Farbabstufungen unterschieden.
Auch mehrere Teile gleichzeitig können aus den
Vorratsboxen geholt werden. Der Cursor ist dazu
mit gedrückter rechter Maustaste über die Zahlen
unter den gewünschten Teilen zu führen. Die rechte
Maustaste muss noch im Bereich der Vorratsbox
losgelassen werden. Danach hängen alle ausgewählten Teile am Cursor. Mit der linken Maustaste werden die Teile im Vorauslagebereich oder auf der
Legebahn leicht versetzt abgelegt. Auch das Anschießen des Stapels ist möglich.
Schnittteile anschießen
Klicken Sie das anzuschießende Teil an, so dass es
am Cursor hängt. Ziehen Sie das Schnittteil bei gedrückter linker Maustaste. Es erscheint ein roter
Bild 17-11
Das Teil muss nicht erst aufgenommen werden.
Beim Anklicken kann die linke Maustaste auch sofort
gedrückt bleiben. Bewegen der Maus zieht wieder
den roten Faden auf. Loslassen der Maustaste
schießt das Teil an bereits gelegte Teile an.
Mehrere Teile bewegen
Klicken Sie mit gedrückter Taste <Strg> mehrere
Teile an, lassen dann die Taste <Strg> los, klicken
kurz auf ein Teil der Auswahl und bewegen die
Teile.
Freie Anlegelinien
Im Bereich der unteren oder linken Bahnbegrenzung
erscheinen am Cursor die Symbole
bzw.
. Nach Klicken und Ziehen erscheint eine frei
bewegliche Anlegelinie, die nach Bedarf positioniert
werden kann. Bei gedrückter <Shift>-Taste rastet
die Linie auf volle cm-Werte ein. Bereits gelegte
Teile, die sich im Bereich der Linie befinden, werden
auf ’ungelegt’ geschaltet.
Diese freien Anlegelinien verhalten sich analog den
Anlegelinien mit regelmäßigen Abständen, siehe
Abschnitt 17.5. Je nach Stellung des Schalters nur als
Hilfslinien verwenden wirken diese Linien als Anlegelinien oder Magnetlinien.
Um eine Anlegelinie wieder zu löschen, ziehen Sie
die Anlegelinie an den Rand. Am Cursor erscheint
bzw.
. Nach dem Loslassen
das Symbol
der Maustaste ist die Anlegelinie entfernt.
Bild 17-10
Faden, der die Richtung des Anschießens deutlich
macht (Bild 17-10).
Sobald Sie die Maustaste loslassen, wird das Schnittteil an bereits gelegte Teile bzw. in die nächste Lücke geschossen (Bild 17-11).
Ansicht verändern / auffrischen
<F6> wechselt zwischen
¾ Zoomen auf optimale Schnittbildlänge und
¾ Zoomen auf optimale Schnittbildbreite.
Gleichzeitig werden die Teile im Vorauslagebereich
nach Bündeln neu angeordnet und der Bildschirm
neu aufgebaut. <F6> verändert die Ansicht nur,
wenn zuvor auf ein Detail gezoomt wurde oder das
Schnittbild bei optimaler Schnittbildbreite nicht
komplett sichtbar ist.
Mit <F4> oder dem Verschieben des Schnittbildes
nach links/rechts wird der Bildschirm neu aufgebaut.
Kapitel 17 Schnittbildlegen
283
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Zum Verkleinern/Vergrößern des Schnittbildes steht
auch die bereits bekannte Funktion Schieben/Zoomen zur Verfügung. Sie ist aus der Toolbox
oder aus dem Pull-Down-Menü Bearbeiten aufrufbar. Die maximale Vergrößerung ist 1:1.
Auslegeschritte rückgängig machen oder wiederholen
Solange die Schnittbild-Oberfläche noch nicht geschlossen wurde, sind über Bearbeiten | Rückgängig
(Tastenkombination <Strg+Z>) beliebig viele Legeschritte rücksetzbar. Zurückgesetzte Legeschritte
können mit Bearbeiten | Wiederholen (Tastenkombination <Strg+Y>) wieder abgearbeitet werden,
solange kein neuer Schritt gemacht wurde.
17.7 Schnittbild legen: Funktionen der
Menüleiste
Menü Schnittbild legen
Überblick über alle Funktionen der Menüleiste
Funktion
Eigenschaft
Symbol Beschreibung
Bearbeiten der Teileeigenschaften auf der
Karteikarte Teile
Spiegeln:
um X
Eigenschaft
Spiegeln um X
Spiegeln um Y
Drehung um 180°
Drehung um +90°
Drehung um +45°
Drehung um +1°
Drehung um –90°
Drehung um –45°
Drehung um –1°
Teil nullen
alle Teile ungelegt
Spiegeln um die X-Achse
(Fadenlauf)
Spiegeln um die Y-Achse
um Y
Drehung um:
180°
+90°
1/2 Drehung
1/4 Drehung nach links
–90°
1/4 Drehung nach rechts
+45°/+1°
–45°/–1°
45°/1° Drehung nach links
45°/1° Drehung nach
rechts
Sicherheitsabstand
(global+teilespezifisch)
zu-/ abschalten
Magnetfunktion aktivieren
Drehungen und Spiegelungen zurücksetzen;
Teil erscheint ungelegt
(ohne Füllung)
Alle Teile werden sofort
als ungelegt gekennzeichnet.
Abstand+/-
Automatisch legen…
Teile einzeln
ungelegte aktive Teile
ungelegte Teile
Zurücklegen…
Teile einzeln
Bündel
Teile
+/-Magnet
Teil nullen
alle ungelegt
Abstand ein/aus
+/-Magnet
ohne
Automatisch Legen:
einzeln
gruppieren
fixieren
Gruppe lösen
Trenne Teil
Teil in Teil legen
überlappt legen
Haltefunktionen
Fast alle Funktionen der Menüleiste
Haltefunktionen und mit dem Zeichen
unten auf dem Button gekennzeichnet. Für diese
Funktionen gilt die folgende Regel:
Ist eine Haltefunktion aktiv und die Maus über
einem Teil, dann zeigt ein Symbol am Cursor an,
welche Funktion aktiv ist. Darf die gewählte
Funktion am Teil nicht angewendet werden (z.B.
Drehung nicht erlaubt), dann erscheint am Teil
das Symbol
. Die aktive Funktion wird mit der
rechten Maustaste ausgelöst.
Beispiel: Die Funktion Spiegeln um X ist aktiviert. Am
. Nach Anklicken
Cursor erscheint das Symbol
eines Teiles mit der rechten Maustaste wird es
(sofern für dieses Teil erlaubt) um die X-Achse
gespiegelt.
sind
links
ungelegte
aktive
ohne
ungelegte
ohne
Zurücklegen
einzeln
Bündel
Das angeklickte Teil wird
automatisch gelegt.
Alle ungelegten aktiven
Teile werden sofort automatisch gelegt.
Alle ungelegten Teile,
auch aus der Vorratsbox
werden sofort automatisch gelegt.
einzelnes Teil zurück in
die Vorratsbox
alle Teile des Bündels
284
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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Teile. Zunächst wird die Magnetfunktion im Menü
aktiviert. Wählen Sie dann mit gedrückter <Strg>Taste das oder die Teile aus, zu dem sich andere
Teile anordnen sollen. Lassen Sie nun die <Strg>Taste los, nehmen ein anderes Teil auf und führen es
zu diesen markierten Teilen. In der Nähe der
markierten Teile erscheinen die Magnetlinien als
Echo. Das Teil bleibt an diesen Magnetlinien hängen.
zurück in die Vorratsbox
alle Teile mit gleicher
Teilenummer zurück in
die Vorratsbox
Die schraffierten Teile
gruppieren.
Die schraffierten Teile
fixieren.
Gruppe lösen
Teile
Gruppieren
Fixieren
Gruppe lösen
Trenne Teil
Automatisch Legen
Die
automatische
Legefunktion
ist
keine
Auslageoptimierung. Das Teil oder die Gruppierung
wird auf die erste erlaubte Position im Schnittbild
(von links gesehen) gelegt. Eine Optimierung unter
Berücksichtigung der Kontur oder der Auslageeffektivität wird nicht durchgeführt !
Das automatische Legen mit der Funktion einzeln ist
günstig, wenn viele Kleinteile in Lücken nachgelegt
werden sollen. Das mit der rechten Maustaste
angeklickte Teil wird soweit wie möglich nach links
gelegt.
Analoges gilt für die Funktionen ungelegte aktive (für
ungelegte Teile der Vorauslage und Legebahn) und
ungelegte (alle ungelegten Teile). Weitere Varianten
für das automatische Legen befinden sich im PullDown-Menü Schnittbild.
Teil mit Nahtzugabe
trennen
Teil in ein anderes Teil
legen
Teil überlappt legen
Teil in Teil
überlappt
Fast alle Funktionen lassen sich auch über die
Tastatur aktivieren, siehe Bild 17-12.
Spiegeln / Drehen
Falls für eine der Funktionen unter Spiegeln/ Drehen
für „Funktion nicht
am Cursor das Zeichen
ausführbar“ erscheint, dann ist das Spiegeln /
Drehen für dieses Teil nicht erlaubt. Die Freigabe
kann erteilt werden, indem Sie
• die Funktion Eigenschaft auf der rechten
Menüleiste wählen,
• das Teil mit der rechten Maustaste anklicken,
• auf der geöffneten Karteikarte Teile die Freigabe
zum Spiegeln / Drehen erteilen,
• mit dem Button Schließen wieder zurück zum
Legen gehen,
• erneut die Funktion für Spiegeln/ Drehen
aktivieren und
• das zu spiegelnde / zu drehende Teil mit der
rechten Maustaste anklicken.
Gruppieren / Fixieren von Teilen
Nur Schnittteile, die ohne Überlappung auf der
Legebahn abgelegt sind (gefüllt dargestellt), können
gruppiert werden. Zum Gruppieren klicken Sie die
Teile bei gedrückter Strg- (Ctrl-) Taste mit der
linken Maustaste einmal an. Die Teile erscheinen
anschließend schraffiert. Danach ist die Funktion
Gruppieren zu aktivieren und eines der
schraffierten Teile mit der rechten Maustaste
anzuklicken. Die Gruppe ist wie ein einzelnes Teil
verschiebbar. Auch die Funktionen der Menüleiste
können auf die Gruppe angewendet werden.
Für die Gruppe gelten nur die Freigaben für
Spiegeln/ Drehen, die alle Teile der Gruppe haben.
Darf ein Teil um bis zu 15° und ein zweites Teil um
bis zu 10° gedreht werden, dann darf die Gruppe
aus beiden Teilen um maximal 10° gedreht werden.
Die Sicherheitsabstände gelten auch nach dem
Gruppieren für jedes einzelne Teil der Gruppe.
Teil nullen
Alle Drehungen und Spiegelungen werden
zurückgesetzt. Das Teil liegt in der Ausgangslage
und ist ungelegt (nicht gefüllt). Die fest eingestellten
Vorgaben bleiben erhalten.
Legen mit Magnetfunktion
Die Magnetfunktion +/-Magnet dient zum
Ausrichten von Teilen. Als Magnet dient das
umschließende Rechteck des oder der markierten
1
2
Q
W
A
<
3
0
E
S
R
+1°
D
X
einzeln
T
U
Bündel
G
H
←
V
Teile
O
alle
ungelegt
↑
F
-1°
C
Z
Marker
nach oben
P
ungelegte
aktive legen
+
ungelegte
legen
J
↓
N
ungelegte
→
M
alle
Leertaste
Ausführen der eingestellten Funktion, wie Rechtsklick
Bild 17-12
Kapitel 17 Schnittbildlegen
285
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Zum Lösen einer Gruppe ist die Funktion Gruppe
lösen zu aktivieren. Anklicken der Gruppe mit der
rechten Maustaste löst die Gruppe auf. Zum
Herauslösen einzelner Teile aus einer Gruppe muss
zunächst die Gruppe aufgelöst und anschließend neu
gebildet werden.
Für das Bilden einer Fixiergruppe sind zunächst
ebenfalls alle betreffenden Teile bei gedrückter Strg(Ctrl-) Taste anzuklicken. Anschließend muss die
Funktion Fixieren aktiviert und ein Teil der Gruppe
mit der rechten Maustaste angeklickt werden.
Es öffnet sich ein Fenster (Bild 17-13) mit folgenden
Eingabeoptionen für die Fixiergruppe:
• Methode der Konturbildung (Rechteck oder
Silhouette),
• Zugabe in mm oder % um die Fixiergruppe,
zusätzlich zu den Sicherheitsabständen der
fixierten Teile,
• maximale Größe der Fixiergruppe, die sich nach
der Größe der
Fixierpresse
richtet und
• eine Bezeichnung für die
Fixiergruppe.
Die Fixiergruppe
wird unter der
eingegebenen
Bezeichnung
als
neues Teil im
Produktionsmodell abgelegt. Beim
Legen des Schnittbildes für die
Einlage kann mit
diesem Teil die
Kontur der FixierBild 17-13
gruppe aus dem
Schnittbild
des
Oberstoffes übernommen werden.
Trenne Teil
Teile können im
Modus Schnittbild
legen noch geteilt
oder
beliebig
dupliziert werden.
Zum
Trennen
oder Duplizieren
muss zunächst die
Funktion Trenne
Teil auf der rechten
Menüleiste
markiert und das
Teil mit der rechten
Maustaste
angeklickt
wer-
den. Es öffnet sich ein Fenster (Bild 17-14) mit folgenden Eingabeoptionen.
Zum Duplizieren ist die benötigte Anzahl in das
Eingabefeld mal einzugeben und anschließend auf
den Button Duplizieren zu klicken.
Zum Trennen eines Teiles muss zunächst gewählt
werden, wo das Teil zu trennen ist. Es kann
• im Abstand von xx Millimeter von oben/ unten/
links/ rechts,
• senkrecht/ waagerecht in der Mitte oder
• an der Teilungslinie getrennt werden.
Weiterhin ist die Nahtzugabe einzutragen, die an
beiden Schnittkanten angefügt wird. Anklicken des
Button Teilen trennt das Teil.
Teil in Teil legen
Bei Aktivierung der Funktion Teil-in-Teil legen
erscheint während des Legens am Cursor entweder
Teil in Teil oder das Symbol
das Symbol
normal. Es zeigt die eingestellte Legevorgabe für
das Teil an. Mit einem Rechtsklick wechselt die
Vorgabe für das Teil. Mit der Vorgabe normal wird
das Teil normal, ohne Überlappung mit anderen
Teilen gelegt. Mit der Vorgabe Teil in Teil kann das
Teil nur vollständig innerhalb eines anderen bereits
gelegten Teiles platziert werden.
Diese Legemöglichkeit ist bei mehrlagigem Zuschnitt sinnvoll. Wird beispielsweise ein Teil nur ein
einziges Mal benötigt, dann kann an derselben Stelle
aus einer anderen Lage ein kleineres Teil geschnitten
werden. Teile, die mit Teil-in-Teil platziert wurden,
zählen als ‚gelegt’. Sie sind auf der Legebahn mit
einem Muster gefüllt.
Überlappt legen
Teile können mit einer kleinen Überlappung gelegt
werden. Dazu werden zunächst die normalen Teile
ausgelegt. Anschließend wird das überlappende Teil
mit gedrückter <Shift>-Taste platziert. Es wird
zunächst ohne Füllung dargestellt. Aktivieren Sie die
Funktion überlappt legen und klicken das Teil mit
der rechten Maustaste an. Das Teil zählt jetzt als
gelegt und wird gefüllt dargestellt. Auf der Legebahn
ist der Überlappungsbereich farblich gekennzeichnet. Der Flächeninhalt der Überlappung ist auf maximal xxx cm² begrenzt. Daher ist es nicht möglich,
große Überlappungen zu erzeugen.
Ende
Mit Ende oder mit der rechten Maustaste im
Menübereich wird das Schnittbild nach einer
Sicherheitsabfrage verlassen. Die SchnittbildOberfläche mit dem letzten Arbeitsstand öffnet sich
wieder über Schnittbild | Schnittbild legen.
Bild 17-14
286
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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17.8 Zusätzliche Funktionen in den
Pull-Down-Menüs Schnittbild
und Ansicht
Die Funktionen aus dem Pull-Down-Menü
Schnittbild stehen zum Teil nur zur Verfügung, wenn das Schnittbild geöffnet bzw.
geschlossen ist.
Schnittbild öffnen zum Öffnen eines bereits gespeicherten Schnittbildes.
Nächstes Schnittbild öffnen zum Öffnen
des nächsten Schnittbildes. Die Schnittbilder werden alphabetisch geordnet und das
dem aktiven Schnittbild folgende Schnittbild wird geöffnet.
Schnittbild speichern speichert das
Schnittbild sofort unter der vorbelegten
Bezeichnung.
Schnittbild speichern unter speichert das Schnittbild in einem zu wählenden Verzeichnis und unter
einem zu vergebenden Dateinamen.
Überflüssige Daten entfernen sollte benutzt werden, wenn ein Schnittbild fertig gelegt und Überflüssige Daten beim Speichern immer entfernen ausgeschaltet ist. Die Konturen der nicht gelegten Teile
und der nicht gelegten Größen werden aus dem
Schnittbild entfernt. Die Schnittbild-Datei wird damit kleiner. Unter Bearbeiten | Einstellungen kann
Überflüssige Daten beim Speichern immer entfernen
eingeschaltet werden. Die beiden anderen Optionen
Schnittbild mit Vorschau ablegen und mehr Spalten in
Detailansicht sollten nur eingeschaltet werden, wenn
nicht in einem Netzwerk gearbeitet wird. Das Fenster für den Dialog Schnittbild öffnen würde sonst
sehr langsam aufgebaut werden. Für die Option
Schnittbild mit Vorschau ablegen muss darüber hinaus
genügend Speicherplatz vorhanden sein.
Schnittbild legen öffnet die Schnittbild-Oberfläche.
Auslage übernehmen aus einem bereits gespeicherten, auszuwählenden Schnittbild mit gleicher Teileund Bündelanzahl. Über die Button (Liste, Details,
Vorschau) erscheint eine Vorschau und/oder Detailinformationen zum Schnittbild.
Legedaten löschen setzt alle Legedaten zurück.
Nur die Einstellungen auf den Karteikarten zur
Schnittbildinformation bleiben erhalten.
Automatisches Legen (wie zwei Seiten zuvor beschrieben)
¾ aller Teile
¾ aller aktiven Teile der Legebahn oder Vorauslage
¾ aller Teile der Legebahn
¾ aller ungelegten Teile *
¾ aller ungelegten, aktiven Teile *
* Diese Funktionen befinden sich zusätzlich auch
in der rechten Menüleiste der SchnittbildOberfläche.
Bild 17-15
Zurücklegen (wie zwei Seiten zuvor beschrieben)
¾ aller Teile
¾ aller ungelegten Teile.
Ansicht | Schnittbild-Optionen bietet ein Fenster
(Bild 17-15) mit diversen Anzeigeoptionen im
Schnittbild und Einstellmöglichkeiten für das Handling beim Legen. Die Suchumgebung bei Auslage entspricht der Länge des roten Fadens beim Legen.
17.9 Schnittbild plotten
Die Ausgabe eines Schnittbildes wird über Datei |
Plotten/Drucken... gestartet. Es öffnet sich der Dialog
zum Plotten gemäß Bild 17-16.
In der Rubrik Ausgabe auf wählen Sie zunächst den
Plotter/Drucker aus, auf den Sie ausgeben möchten.
Mit dem Button Einstellungen werden weitere Einstelloptionen angeboten.
Ist Plotten mit Rahmen gesetzt, dann wird auch
der Rand des Plotbildes mit ausgegeben. Der Rahmen wird nur benötigt, wenn auf mehrere Blätter
ausgegeben wird und diese später Rahmen an Rahmen zusammengefügt werden müssen, z.B. bei
Ausgabe in Originalgröße auf kleinformatige Drucker/ Plotter.
Ist Stop vor Ausgabe gesetzt, dann wird das vorbereitete Plotbild angezeigt. Die Ausgabe kann dann
noch abgebrochen werden.
Ein Zwischenraum kann am linken Bildrand angefügt werden. Dies ist sinnvoll, wenn bei der Ausgabe
mehrerer Blätter zwischen dem Plotende und dem
nächsten Plot ein Sicherheitsabstand sein soll, z.B.
bei Ausgabe auf Endlospapier, wenn am jeweiligen
Plotende nicht abgeschnitten wird.
In der Rubrik Angaben zum Plotbild sind einstellbar:
Die Eingabefelder Maßstabsfaktor und entspricht
1: werden jeweils aufeinander abgestimmt. Soll das
Schnittbild in Originalgröße geplottet werden, muss
Maßstabsfaktor auf 1 bzw. entspricht 1: auf 1
gestellt werden. Für eine verkleinerte Ausgabe im
Kapitel 17 Schnittbildlegen
287
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den sich alle Kürzel, die beim Plotten automatisch durch den zutreffenden Inhalt ersetzt
werden:
Datum:
{Sdt}
Uhrzeit:
{Szt}
Effizienz:
{Sef}%
Verbrauch je Bündel:
{Svb}m
Länge:
{Sln}m {Slc}cm
{Slm}mm
Schnittbildbreite:
{Sbc}cm
{Sbm}mm
{Sbr}m
Bündelanzahl:
{Sbz}
Größenliste:
{Sgl...............}
Produktionsmodell:
{Smd}
Schnittbild (Dateiname): {Ssb}
Artikel-/Schnittbildbezeichner: {Sar}
Materialkürzel:
{Smk}
Material:
{Smt}
Umfangslängen:
{Sum} m
Einlaufwerte:
{Sdx} {Sdy}
Teileanzahl:
{Snt}
Anzahl gelegte Teile:
{Sng}
Texte für Flächengewichte, siehe Abschnitt
18.15 und Schnittbild | Kenndaten:
Absolutes Gewicht:
{Stw} kg
Effektives Gewicht:
{Sew} kg
Verlust-Gewicht:
{Sww} kg
Absolutes Gewicht pro Bündel: {Sbw} kg
Effektives Gewicht pro Bündel: {Seb} kg
Die Bahnbeschriftung wird als *.stx-Datei im
Verzeichnis \Grafis\TEXTE gespeichert.
Mit Teilebeschriftung wird eingestellt, ob und
wie jedes Teil mit einem Standardtext beschriftet wird. Über den Button Bearbeiten
Bild 17-16 wird der Inhalt der Teilebeschriftung bearbeiMaßstab 1:2 muss Maßstabsfaktor auf 0.5 bzw.
entspricht 1: auf 2 gestellt werden.
Ist an Seite anpassen gesetzt, wird die Vergrößerung und die Papierausrichtung automatisch
von Grafis optimiert.
Die Ziffer für erstes Bündel legt die Nummer für
das erste Bündel dieses Schnittbildes fest.
Mit Bahnbeschriftung wird eingestellt, ob und wie
das Schnittbild beschriftet wird. Direkt wählbar ist,
wo die Bahnbeschriftung beginnt bzw. endet, wie sie
ausgerichtet ist und ob sie sich im Schnittbild oder
außen am Schnittbild befindet. Über den Button
Bearbeiten
wird der Inhalt der Bahnbeschrif-
tung bearbeitet und mit
eine neue Datei angelegt. In der Bahnbeschriftung Schnittbild Alle befin-
eine neue Datei angelegt. In
tet und mit
der Teilebeschriftung Teile Alle befinden sich alle
Kürzel, die automatisch durch den zutreffenden
Inhalt ersetzt werden:
Datum:
{Sdt}
Uhrzeit:
{Szt}
Teiletext:
{Stl}
Teiletextbereiche:
{Stb0106}
Größe:
{Sgr}
Bündel als Buchstabe:
{Sbd}
Bündel als Nummer:
{Sbn}
Quellmodell:
{Sqm}
Quellkollektion:
{Sqk}
Materialkürzel:
{Smk}
Material:
{Smt}
Teileanzahl (normal+gespiegelt): {Snz}
Teilekategorie:
{Skt}
Umfangslängen:
{Sum} m
288
Kapitel 17 Schnittbildlegen
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die Teilebeschriftung wird als *.ttx-Datei im Verzeichnis \Grafis\TEXTE gespeichert.
Weiterhin kann eingestellt werden, ob auch andere
Informationen, wie beispielsweise
¾ der Fadenlauf,
¾ sonstige Texte,
¾ Rapportlinien,
¾ Markierungslinien,
¾ Hilfslinien,
¾ der Schnittbildrand oder
¾ Anlegelinien
mit auszugeben sind.
Plotten startet die eigentliche Plotausgabe.
Die Ausgabe von Cutterdaten wird über Datei |
Cutterdaten erzeugen angewiesen, siehe Abschnitt
18.16.
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Inhalt
18.1 Änderungen am Produktionsmodell............. 290
18.2 Modellverwaltung......................................... 291
18.3 Rapport ........................................................ 292
18.4 Einlaufen....................................................... 296
18.5 Legeschema.................................................. 297
18.6 Fehlerbereiche ............................................. 298
18.7 Kategorien.................................................... 298
18.8 Stufenlagen (freier Modus) ........................... 300
18.9 Schnittbildkette ............................................ 301
18.10 Saumlagen .................................................. 301
18.11 Linientypen................................................. 301
18.12 Materialkatalog/ Materialvorauswahl.......... 302
18.13 Überlappungsbereiche ............................... 302
18.14 Austauschteile ............................................ 303
18.15 Zusätzliche Optionen................................. 304
18.16 Cutter-Ausgabe.......................................... 305
18.17 Autonester ................................................. 306
Nicht jeder Anwender wird alle zur Verfügung stehenden Anwendungsoptionen des Schnittbildes
benötigen. Die spezielleren Anwendungsoptionen
sind in diesem Kapitel zusammengefasst. Eine optimale Arbeitsweise wird oftmals erst im direkten
Gespräch zwischen Experten der Firma bzw. dem
Anwender und einem Grafis - Experten gefunden,
da sich firmenspezifische Anforderungen oft mit
mehreren Funktionen und Arbeitsweisen erfüllen
lassen. Es gilt, die schnellste und sicherste Arbeitsweise zu finden.
290
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
18.1 Änderungen am Produktionsmodell
Schnittbild - Änderungsdienst für Produktionsmodelle
Beim Öffnen eines Schnittbildes, dessen Produktionsmodell keine Verweisteile hat, also direkt aus
einem Modell der Grafis-Konstruktion entstanden
ist, prüft Grafis, ob das ursprüngliche Modell geändert wurde und bietet ggf. das Aktualisieren des
Modelles an.
Schnittbild - Änderungsdienst für Produktionsmodelle aus Verweisteilen
Beim Öffnen eines Schnittbildes, dessen Produktionsmodell aus Verweisteilen besteht, prüft Grafis
für jedes Verweisteil, ob das Quellmodell noch vorhanden und das Teil im Quellmodell unverändert ist.
Wenn nicht, wird der Anwender entsprechend informiert und ggf. gefragt, ob die geänderten Teile
aktualisiert werden sollen.
Änderungsdienst für Verweisteile
Verweisteile sind Teile, die in Teilearbeit über Verweis einfügen in das Modell eingefügt wurden. Sie
sind in der Teileliste (Produktionsmodell | Teilearbeit)
mit dem Zeichen „>“ gekennzeichnet (Bild 18-1).
Bild 18-1
Die Teileparameter zum markierten Teil erscheinen
mit +Teilepar. Zu jedem Verweisteil wird auch
Datum/Zeit der letzten Änderung und das Quellmodell mit Pfad gespeichert (Bild 18-2).
Beim Laden eines Produktionsmodells, Schnittbildes
und bei jedem Öffnen der Teilearbeit wird für Verweisteile geprüft, ob das Quellmodell noch vorhanden und das Quellteil unverändert ist. Erscheint zum
Kennzeichen für Verweisteile „>“ noch das Fragezeichen „?“, dann sind das Quellmodell oder das
Quellteil nicht mehr vorhanden. Erscheint das Ausrufezeichen „!“, dann ist das Quellteil geändert worden. Unabhängig davon kann mit den bereits geladenen Teilen und Größen das Schnittbild weiter gelegt
werden. Das gilt auch für den Fall, dass das Konstruktionsmodell nicht mehr existiert.
Ein Verweis wird neu gesetzt, indem im Fenster
Teileparameter der Button
rechts neben dem
Pfad zum Quellmodell angeklickt wird. Das neue
Quellmodell und das neue Verweisteil sind auszuwählen.
Einzelnes Teil / Alle Teile aktualisieren (nur für
Verweisteile)
Zum Aktualisieren einzelner Verweisteile öffnen Sie
Teilearbeit aus dem Pull-Down-Menü Produktionsmodell, markieren das betreffende Teil und klicken
auf Verweis aktualisieren. Je nach Stellung des Schalters +/-Teileinfo werden dabei auch die Teileparameter erneut übernommen. Die Textbox wird immer aktualisiert. Die Funktion Verweis aktualisieren
sollte insbesondere dann verwendet werden, wenn
in der Teilearbeit nur einzelne Teile mit „!“ gekennzeichnet sind oder einige Teile im alten Zustand
bleiben sollen.
Das Aktualisieren aller Verweisteile des Produktionsmodells wird aus dem Pull-Down-Menü Produktionsmodell mit Alle Teile aktualisieren bzw. Alle Teile
aktualisieren (mit Teileinfo) gestartet.
Nach dem Aktualisieren von Teilen bleibt das bereits gelegte Schnittbild erhalten. Treten Überlappungen oder Lücken auf, muss das Schnittbild überarbeitet werden.
Achtung, der Änderungsdienst kann nur funktionieren, wenn das Quellmodell und der komplette
Pfad zum Quellmodell (Laufwerk, Kollektion,
Unter-Kollektion) nicht umbenannt, verschoben
oder gelöscht wurden.
Größen hinzufügen
Bild 18-2
Vor dem Nachtragen einer oder mehrerer Größen
prüfen Sie zunächst in Grafis-Konstruktion, ob im
Quellmodell die Teile in den betreffenden Größen
gradiert sind. Wenn nicht, gradieren Sie alle Teile in
allen Größen des Schnittbildes und speichern das
Konstruktions-Modell unter gleichem Namen wieder ab. Im Grafis-Schnittbild klicken Sie im PullDown-Menü Produktionsmodell auf Größentabelle
und ergänzen hier die fehlenden Größen. Die Größentabelle lässt sich jedoch nur unbeschränkt ändern, solange noch keine Schnittbildinformationen
vergeben wurden und es noch kein Schnittbild gibt.
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die Konturen in den hinzugefügten Größen werden
erst beim Aktualisieren der Teile mit Produktionsmodell | Alle Teile aktualisieren übernommen.
Teile hinzufügen
Einzelne Teile können in Produktionsmodell | Teilearbeit wie folgt eingefügt werden. Mit eröffnen oder
einfügen wird zunächst ein neues, leeres Teil angelegt. Mit Verweis einfügen
wird es eingefügt, vorausgesetzt, es sind alle benötigten Größen vorhanden.
aus verschiedenen Produktionsmodellen zusammengestellt werden. Im Unterschied zu Verweisteil
einfügen (über Teilearbeit | Verweis einfügen) werden
die Größen jedes geladenen Modells separat verwaltet. Auf der Karteikarte Größen erscheinen die Größen geordnet nach den geladenen Modellen. Die
Anzahl der zu legenden Größen wird je Modell angegeben, auch wenn die Größenbereiche zum Teil
Modell ersetzen
Produktionsmodell | Modell
ersetzen ersetzt das gesamte Produktionsmodell
durch ein neu auszuwählendes
Produktionsmodell. Die Teileparameter
und der Inhalt der Textbox werden ebenfalls
ersetzt. Die Schnittbildinformationen und auch
Legedaten des Schnittbildes bleiben erhalten.
Voraussetzung für das
Ersetzen eines Modelles
ist, dass alle benötigten
Größen vorliegen und die
Belegung der Teile identisch ist.
Modell anhängen/ hinzufügen
Über Produktionsmodell | Modell hinzufügen wird die
Teileliste um die Teile eines kompletten Modells
erweitert. Alle Teile des gewählten Modells werden
dann am Ende der Teileliste angefügt. Eventuell
geladene neue Größen werden der Größenliste des
Modells hinzugefügt. Alternativ zu Modell hinzufügen
können Sie auch die Möglichkeiten von Produktionsmodell | Modelle verwalten nutzen, siehe Abschnitt
18.2.
18.2 Modellverwaltung
Mit der Funktion Modelle verwalten im Pull-DownMenü Produktionsmodell kann ein Schnittbildauftrag
Bild 18-3
identisch sind.
Die Zusammenstellung in Bild 18-3 besteht aus den
Modellen "Modell_A" mit den Größen ____36_0 bis
____48_0 und "Modell_B" mit den Größen
____40_0 bis ____46_0. Obwohl die Größen
____40_0 bis ____46_0 in beiden Modellen vorkommen, werden sie getrennt verwaltet. Es kann
entsprechend festgelegt werden:
1x Größe ____42_0 aus Modell_A und
1x Größe ____42_0 aus Modell_B
2x Größe ____44_0 aus Modell_A und
1x Größe ____44_0 aus Modell_B
Die zugehörige Ansicht im Legemodus ist in Bild 184 dargestellt.
Bild 18-4
292
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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Daraus ergibt sich auch, dass gleiche Größen verschiedener Modelle immer unterschiedliche Bündelkennungen erhalten.
Bei Erstellung von Modellkombinationen über Verweisteil einfügen wäre nur möglich:
1x Größe ____42_0 aus Modell_A und Modell_B
2x Größe ____44_0 aus Modell_A und Modell_B
Der Button Alle Modelle vereinigen führt die Größen
zusammen und stellt den Zustand analog Verweisteil
einfügen her.
18.3 Rapport
Schrittfolge
⇒ evtl.: Konstruktion zusätzlicher Punkte und Linien als Hilfsobjekte für das Setzen der Abpassbeziehungen
⇒ Zusammenstellen des Produktionsmodells
⇒ Setzen von modellspezifischen Abpassbeziehungen zwischen Teilen, unabhängig vom Stoff
⇒ evtl.: Setzen eines Musterpunktes auf einem Teil
einer Abpass-Gruppe
⇒ evtl.: Abpassbeziehung rechtes & linkes Teil für
ein Teil einer Abpass-Gruppe setzen
⇒ Produktionsmodell für weitere Schnittbilder
speichern
⇒ Auf der Karteikarte Material die konkreten Rapport-Daten für ein Schnittbild eingeben.
⇒ Das Schnittbild legen.
Punkte/Linien im Konstruktionsmodell setzen
Ist ein Modell für die Auslage im Rapport (Schuss
und/oder Kette) vorgesehen, so sind im Modell an
den betreffenden Teilen geeignete Punkte und Linien zu konstruieren. Die eigentlichen Abpassbeziehungen werden erst im Schnittbild-Programm gesetzt und an Punkte oder den Anfang/ das Ende von
Linien angebunden. Das Anbinden an Symbole ist
auch möglich. In diesem Fall wird der Basispunkt des
Symbols ausgewertet.
Hinweise an Anwender der Versionen 8 und früher:
Die Symbole „RP Kette“ und „RP Schuss“ aus dem
Menü Symbole sind ab Version 9 für den Rapport
unwirksam, können aber als Punkte für das Setzen
der Abpassbeziehungen weiter genutzt werden.
Der Dialog Abpassbeziehungen setzen
Die Abpassbeziehungen werden im vorbereiteten
Produktionsmodell im Menüpunkt Produktionsmodell
| Abpassbeziehungen... gesetzt. Sie sollten modellspezifisch und noch unabhängig vom Stoff festgelegt
werden. Nach Anklicken von Produktionsmodell |
Abpassbeziehungen...öffnet sich der Dialog gemäß
Bild 18-5.
Die Teile sind durch Ziehen mit gedrückter linker
Maustaste frei beweglich und sollten zunächst ge-
Bild 18-5
eignet positioniert werden. Alle Teile mit gesetzter
Abpassbeziehung sind grundsätzlich sichtbar oder
können mit <F6> sichtbar gemacht werden. Weitere Teile ohne Abpassbeziehung erscheinen, nachdem sie in der Teilearbeit sichtbar gemacht wurden,
auch im Dialog Abpassbeziehungen setzen. Gegebenenfalls muss noch <F6> gedrückt werden.
Der Bereich Zeige Größe dient nur zur Auswahl
der aktuell angezeigten Größe. Es ist immer nur eine
Größe sichtbar. Die Abpassbeziehungen gelten gleichermaßen für alle anderen Größen. Prüfen Sie
durch Anzeige anderer Größen, ob die Abpassbeziehungen richtig gesetzt wurden.
Mit dem Button Alle löschen werden alle vorhandenen Abpassbeziehungen gelöscht.
Abpassbeziehungen zwischen verschiedenen
Teilen setzen
Der „Abpasspunkt“ stellt eine Beziehung zwischen verschiedenen Teilen her. Diese Abpassbeziehung kann für die Abpassrichtungen „Kette“ (Rapportlinien in Richtung Fadenlauf) und/oder „Schuss“
(Rapportlinien senkrecht zum Fadenlauf) gelten.
Nach dem Anklicken eines Punktes oder eines Anfangs-/ Endpunktes einer Linie wird der zugehörige
Punkt im anderen Teil angeklickt.
Bild 18-6
In Bild 18-6 wurden die Teile „VT Beleg“, „VT Mitte“ und „VT Seite“ zueinander in Kette und Schuss
abgepasst. Sie gehören damit zu einer AbpassGruppe. Eine weitere Abpass-Gruppe besteht aus
„RT Mitte“ und „RT Seite“. Beim Legen im
Schnittbild ist die Lage des zuerst gelegten Teiles
beliebig. Alle anderen Teile werden entsprechend
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
293
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abgepasst, siehe Bild 18-7. Die ersten drei Teile
aus Bild 18-6 wurden in Bild 18-7 auf Rapport in
Kette und Schuss abgepasst.
dere Größen anzeigen lassen und bei Bedarf die
Teile mit gedrückter linker Maustaste frei bewegen.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen
Punkt der Abpassbeziehung. Es erscheint ein Kontextmenü mit dem Inhalt gemäß Bild 18-8.
Bild 18-8
Bild 18-7
Öffnen Sie in einem vergleichbaren Produktionsmodell den Dialog Abpassbeziehungen setzen, positionieren die Teile und aktivieren Abpasspunkt sowie
Schuss und Kette. Klicken Sie dann auf den Eckpunkt
Vordere Mitte/ Saum im Belegteil. Dabei erscheint
am Kursor entweder P oder PL. Mit P wird ein
Punkt und mit PL ein Anfangs/ Endpunkt einer Linie
angeklickt. Sie sollten möglichst die Naht- und nicht
die Schnittlinie anklicken, da der Rapport für das
genähte Teil gelten soll. Klicken Sie dann den zugehörigen Punkt im „VT Mitte“ an. Die Abpassbeziehung ist gesetzt und wird durch eine grüne Linie
angezeigt. Falls keine geeigneten Punkte vorhanden
sind, müssen sie zuvor im Modell nachkonstruiert
werden.
Beim Setzen von Abpassbeziehungen sollten alle
modellspezifisch in Frage kommenden Beziehungen in Kett- und Schussrichtung gesetzt werden.
Hat ein konkreter Stoff später nur einen Rapport, dann wird auch nur dieser Rapport beim
Legen ausgewertet. Hat ein Stoff keinen Rapport, dann kann dieses Modell auch ohne Rapport gelegt werden.
Anzeige und Bearbeiten gesetzter Abpassbeziehungen, Kontextmenü
Vorhandene Abpassbeziehungen werden durch eine
grüne Linie angezeigt. Prüfen Sie, ob der Anfangsund Endpunkt der Abpassbeziehung geeignet gewählt wurde, indem Sie sich unter Zeige Größe an-
Der erste Block und die Zeile Symmetrische Optik...
dienen der Anzeige, zu welchem Typ dieser Punkt
gehört. Diese Einstellungen können hier nicht geändert werden.
Die Zeilen ... Schuss und ... Kette zeigen die für diese
Abpassbeziehung gesetzte(n) Abpassrichtung(en) an.
Die Abpassrichtungen können im Kontextmenü
direkt durch Anklicken geändert werden.
Mit dem Anklicken von Eintrag löschen wird die
Abpassbeziehung gelöscht.
Zum Schließen des Kontextmenüs muss auf „Abbruch“ geklickt werden. Anklicken außerhalb des
Kontextmenüs setzt eine neue Beziehung!
Im Dialog Abpassbeziehungen setzen... gelten folgende Symbole:
Markierung am
Bedeutung
Teil
Abpassbeziehung mit den
beiden „Abpasspunkten“
Musterpunkt
Abpasspunkt rechtes-linkes
Teil
Kursor
Bedeutung
Beziehung gilt für Kette und
Schuss
Beziehung gilt für Kette
Beziehung gilt für Schuss
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Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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Abpasspunkt rechtes-linkes Teil
Die Abpassbeziehungen mit Abpasspunkt gelten
grundsätzlich für ungespiegelte und gespiegelte Teile
gleichermaßen. Die gespiegelten, abgepassten Teile
bilden eine Gruppe und die ungespiegelten, abgepassten Teile bilden eine weitere Gruppe. Mit „Abpasspunkt rechtes-linkes Teil“ wird ein Teil mit
dem gespiegelten Teil abgepasst, siehe Beispiel in
Bild 18-9.
Symmetrische Optik
Das Stoffmuster wiederholt sich symmetrisch zur
Vorderen Mitte.
Bild 18-10
Fortlaufende Optik
Das Stoffmuster setzt sich gleichmäßig über die Vordere
Mitte fort.
Bild 18-9
Beim Setzen eines Abpasspunktes rechtes-linkes Teil
kann gewählt werden, ob symmetrische oder fortlaufende Optik vorliegt.
Symmetrische Optik wird für die meisten Modelle
verwendet. Wie zum Beispiel bei Blazern oder Blusen soll sich das Stoffmuster symmetrisch zur Vorderen bzw. Hinteren Mitte wiederholen.
Fortlaufende Optik ist beispielsweise für Bahnröcke
sinnvoll, bei denen sich das Muster gleichmäßig über
die Vordere bzw. Hintere Mitte fortsetzen soll.
Für das Beispiel aus Bild 18-9 sind beide Varianten in
Bild 18-10 und Bild 18-11 angedeutet.
Bild 18-11
Der Abpasspunkt rechtes-linkes Teil ist sowohl für
Kett- als auch für Schuss-Richtung relevant. In Kettrichtung werden die Teile symmetrisch oder fortlaufend auf das Kett-Muster abgestimmt. Ist zusätzlich
auch die Schussrichtung aktiv, dann werden die
gespiegelten Teile zueinander auch in Schuss abgepasst, siehe Bilder 18-10 und 18-11.
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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Musterpunkt
Der „Musterpunkt“ stellt eine direkte Beziehung
zwischen dem Teil und der Stoffbahn her. Er wird
benötigt, wenn ein Stoffmuster an einer ganz bestimmten Stelle des Teiles liegen soll, wie zum Beispiel Applikationen oder auffällige Streifen. Für das
gespiegelte Teil wird der Musterpunkt mit gespiegelt. Er zeigt später auf den gleichen Punkt im Rapport.
Je Abpass-Gruppe kann nur entweder ein „Abpasspunkt rechtes-linkes Teil“ oder ein Musterpunkt gesetzt werden.
Musterpunkt an den markierten Stellen
B
A
Bild 18-12
Das Bild 18-12 zeigt ein VT mit Applikation und
einem Musterpunkt an zwei verschiedenen Stellen.
Bild 18-13 zeigt die zu Bild 18-12 gehörende Auslage.
Musterpunkt A
Musterpunkt B
Bild 18-13
Zusammenfassung und Tipps für das Setzen
von Abpassbeziehungen
1. Abpassbeziehungen sollten möglichst modellspezifisch und unabhängig vom Stoff gesetzt werden
unter Berücksichtigung der maximal denkbaren
Abpassrichtungen Kette und Schuss.
2. Setzen Sie zunächst die Abpasspunkte. Alle Teile,
die durch Abpasspunkte miteinander verbunden
sind, bilden eine Abpass-Gruppe. Das zuerst ausgelegte Teil einer Abpass-Gruppe bestimmt die
Lage der anderen Teile der Gruppe.
3. Je Abpass-Gruppe kann entweder ein Musterpunkt oder ein Abpasspunkt rechtes-linkes Teil
gesetzt werden.
4. Nutzen Sie die Nahtlinien und nicht die Schnittlinien zum Festlegen von Abpassbeziehungen, da
der Rapport für das genähte Teil gelten soll und
die Nahtzugabe in der Breite variieren könnte.
5. Konstruieren Sie für das Setzen von Abpassbeziehungen bereits vorab genügend Hilfslinien und
Punkte. Auch an gestrichelte Linien und Symbole
können Abpassbeziehungen angebunden werden. Beim Anbinden an Symbole wird automatisch der Basispunkt des Symbols ausgewertet.
6. ACHTUNG! Häufig wird das Abpassen der
rechts-links (ungespiegelt-gespiegelten) Teile
vergessen!
7. Prüfen Sie durch Anzeige anderer Größen, ob
die Abpassbeziehungen richtig gesetzt wurden.
Rapporteinstellungen auf der Karteikarte Material
Auf der Karteikarte Material unter Schnittbildinformation kann eingestellt werden, ob das konkrete
Material einen Rapport in Kette (Rapportlinien in
Richtung Fadenlauf) oder/und in Schuss (Rapportlinien senkrecht zum Fadenlauf) hat. Die Felder für
Abstand und Offset der Rapportlinien sind erst aktiv,
wenn das Häkchen von Kette und/oder Schuss gesetzt ist. Abstand gibt den Abstand zwischen den
Rapportlinien an. Seit Version 11 können diese Werte auch mit Nachkommastellen angegeben werden.
Das ermöglicht das Legen im Nadelstreifen-Rapport.
Offset gibt den Abstand der ersten Rapportlinie vom
Rand der Legebahn (von links bzw. unten) an.
Für alle Teile, die im Rapport zu legen sind, müssen die Abpassbeziehungen gesetzt sein!
Im Grafis-Setup können Erweiterte Rapportfunktionen
freigeschaltet werden, siehe Bild 18-14. Mit Subrapporte werden zusätzliche Hilfslinien angezeigt,
die keine weitere Funktion haben und an die auch
nicht angelegt werden kann. Nutzen Sie Subrapport
als Orientierung für die Auslage des ersten Teiles.
296
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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Die erlaubte Rapportabweichung ist ein Toleranzwert, um den Teile aus dem Rapport bewegt werden dürfen. Die Option Ende mit vollem Rapport
bewirkt, dass das Schnittbild grundsätzlich mit einem
Vielfachen des Rapports endet. Zu dieser Option
gehört auch der Schalter abzüglich Offset. Ist dieser
Schalter zusätzlich gesetzt, dann endet das Schnittbild genau mit einer Rapportlinie.
Bild 18-14
Während des Legens werden die Rapportlinien nur
angezeigt, wenn sie unter Schnittbild | Optionen
zugeschaltet sind. Für das Drucken/ Plotten wird die
Ausgabe der Rapportlinien direkt im Dialog Schnittbild plotten (Bild 17-16) eingestellt. Für die Plotausgabe kann unter Bearbeiten | Einstellungen eingestellt werden, dass die Rapportlinien nur als kurze
Striche am Bahnrand erscheinen.
Der Schalter nur Abpassen (Musterpunkte nicht
wirksam) bewirkt, dass Musterpunkte für die Auslage nicht berücksichtigt werden. Dieser Schalter ist
sinnvoll, wenn der Stoff beispielsweise ein sehr kleines Karo hat und die Abpassbeziehungen für ein
sehr auffälliges Muster vorbereitet wurden.
Mit Teile ohne Rapport abpassen werden abgepasste Teile generell auf gleicher Höhe abgepasst.
Diese Option wird benötigt, wenn der Stoff kein
offensichtliches messbares Muster hat, sondern
beispielsweise einen Farbverlauf oder unregelmäßige
Rapportabstände durch sich verziehendes Material.
Achtung, bei Dreh- und Spiegelungen im Legemodus werden auch die Abpasspunkte mit gedreht und gespiegelt!
18.4 Einlaufen
Einlaufwerte (global)
Viele Materialien schrumpfen nach dem Waschen
oder Dämpfen. Da die Schnitte für das fertige Kleidungsstück entwickelt wurden, ist das Einlaufen vor
dem Schneiden des Materiales zu berücksichtigen.
Tragen Sie in der Schnittbildinformation auf der
Karteikarte Material die Einlauf-/ Schrumpfungswerte in Kette bzw. Schuß im Bereich Einlaufwerte (global) nach dem Setzen des jeweiligen Häkchens ein.
Auch negative Werte sind möglich, falls sich das
Material durch die Weiterverarbeitung dehnt. Die
auszulegenden Teile werden in gedehnter / gestauchter Form ausgelegt. Das Ändern der Einlaufwerte führt bei bereits gelegten Teilen zu Überlappungen/Lücken. Gelegte Teile sind neu zu positionieren.
Einlaufwerte für das Teil
Auch beim Fixieren mit Einlagen verändert sich
unter Umständen das Material. Da nicht alle Teile
fixiert werden, muss das Einlaufen auch teileabhängig einstellbar sein.
Falls auf der Karteikarte Material die Werte für das
Einlaufen gesetzt sind, kann auf der folgenden Karteikarte Teile noch eine der folgenden Optionen
teileabhängig gewählt werden:
• für Teil und Abstand
Die Einlaufwerte gelten für die Teilekontur und
die Abstandslinie.
• nur für Abstandslinie
Die Einlaufwerte werden nur für die Abstände
berücksichtigt. Die Originalkontur bleibt in diesem Fall unverändert.
• nicht anwenden
Die Einlaufwerte bleiben für dieses Teil unberücksichtigt.
Einlaufwerte-Assistent
Über den Menüpunkt Schnittbild | EinlaufwerteAssistent kann ein bereits gelegtes Schnittbild im
Ganzen um einen bestimmten %-Wert vergrößert
werden. Dies ist allerdings nur sinnvoll, wenn die
Warenbreite groß genug ist oder es eine Breitenreserve gibt. Dabei erledigt der Assistent (Bild 1815) folgende Schritte:
• Ändern der Einlaufwerte auf der Karteikarte
Material
• Erhöhen der Schnittbildbreite um den %-Wert
in Schuss-Richtung
• Verschieben aller Teile gemäß der Einlaufwerte
Dabei kann es zu
kleinen Überlappungen einzelner Teile
kommen, die sich in
der Regel schnell
beheben lassen.
Im Unterschied zur
prozentualen Vergrößerung
eines
Schnittbildes während der PlotausgaBild 18-15
be mit zusätzliche
Streckung werden auf diese Weise alle Beschriftungstexte aktualisiert. Dazu gehören unter anderem die
Länge und Breite des Schnittbildes, sowie die Umfangslängen und Flächeninhalte der Teile.
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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18.5 Legeschema
Auf der Karteikarte Material stellen Sie in der Rubrik
Legeschema die Legeart für die Ware und die Bündelrichtungen ein.
Legearten
Folgende Legearten stehen für die Ware zur Verfügung:
• Rechts-Links oder auch „offen gelegt“ wird für
Einzel- und Mehrlagigen Zuschnitt benutzt. Es ist
die häufigste Legeart (Bild 18-16). Die einzelnen
Stofflagen liegen jeweils in gleicher Richtung mit
Bild 18-16
der gleichen Seite nach oben. Legemaschinen legen eine Bahn, schneiden am Ende ab, fahren zurück zum Anfang und legen die nächste Bahn in
gleicher Weise darauf. Eventuell vorhandene
Muster oder „Härchen“ zeigen in allen Lagen
nach oben.
• Rechts-Rechts wird für den Mehrlagigen Zuschnitt verwendet (Bild 18-17). Die einzelnen
Stofflagen liegen in gleicher Richtung, jedoch mit
jeweils der anderen Seite nach oben. Legemaschinen legen eine Bahn, schneiden am Ende ab,
Bild 18-17
fahren zurück zum Anfang und legen die nächste
Bahn gewendet (mit der Oberseite nach unten).
Eventuell vorhandene Muster oder „Härchen“
zeigen im Wechsel nach oben und unten (siehe
Skizze).
Die Teile werden grundsätzlich ungespiegelt gelegt, da das gespiegelt benötigte Teil aus der gewendeten Lage entnommen wird.
Mit dem Legeschema Rechts-Rechts kann auch
für Zick-Zack gelegt werden (Bild 18-18). Im
Bild 18-18
Unterschied zu Rechts-Rechts wird die Ware am
Bahnende jedoch nicht abgeschnitten. Einer Lage
Rechts-auf-Rechts folgt eine Lage Links-aufLinks. Für Stoffe mit Glanz-/Strichrichtung und
richtungsorientierten Stoffen ist Zick-Zack ungeeignet.
• Gedoppelt legen bedeutet, dass ein Material von
1,50m Breite einmal längs zusammengelegt wird
(Bild 18-19). Das Schnittbild ist damit nur 0,75m
breit und hat eine Spiegellinie. An die Spiegellinie
Bild 18-19
können symmetrische Schnittteile gelegt werden. Symmetrische Teile sind auf der Karteikarte
Teile unter Schnittbildinformation mit einem Häkchen zu kennzeichnen. Dieses Häkchen kann nur
bei Teilen geschaltet werden, die nicht in gespiegelter Lage vorkommen.
Die Legebahn erscheint in Grafis aufgeklappt,
wobei die Teile nur auf der unteren Bahnhälfte
abgelegt werden können. Die gespiegelten Teile
erscheinen automatisch in der oberen Bahnhälfte. Symmetrische Teile müssen nur an die Spiegellinie gezogen werden. Sie erscheinen dann im
Bruch gelegt.
• Schlauchware bedeutet, dass das Material als
Schlauch von halber Breite liegt (Bild 18-20). Im
Bild 18-20
Unterschied zur Legeart Gedoppelt hat das
Schnittbild dann zwei Spiegellinien. Alles weitere
ist identisch.
Bündelrichtungen
Zu jeder aufgeführten
Legeart können drei
Bündelrichtungen eingestellt werden. Die
einzelnen Größen, die
auch mehrfach vorkomBild 18-21
men können, werden in
Bündeln geordnet. Zusammengehörende Schnittteile einer einzelnen Größe erhalten einen eigenen
Bündel-Buchstaben (Bild 18-21). Die Optionen zur
Bündelrichtung beziehen sich auf die Frage „Wie
liegt der Saum des Bündels ?“.
• Verschiedene Bündel - verschiedene Richtung
wird für Ware ohne Glanz-/Strichrichtung, ohne
Karo und ohne Kopfmuster verwendet. Bündel A
hat damit den Saum links, Bündel B den Saum
rechts, Bündel C den Saum wieder links und so
weiter.
298
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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• Alle Bündel – gleiche Richtung wird für sogenanntes Kopfmuster benötigt. Kopfmuster (z.B.
ein Gesicht) können nicht gedreht werden.
• Gleiche Größen – gleiche Richtung wird für
Ware mit Glanz-/Strichrichtung, jedoch ohne
Kopfmuster benutzt. Mit dieser Option wird sichergestellt, dass versehentlich verarbeitete Teile aus einem anderen Bündel der gleichen Größe
die identische Glanzrichtung haben. Alle Bündel
der Größe 38 hätten somit zum Beispiel den
Saum links, alle Bündel der Größe 40 den Saum
rechts und so weiter.
• Gleiche Größen – gleiche Richtung (ausgleichend) Im Unterschied zur vorherigen Option
werden die Bündelrichtungen nicht grundsätzlich
von Größe zu Größe gewechselt. Eine interne
Logik sorgt dafür, dass die Zahl der Bündel in
den beiden Legerichtungen weitgehend ausgeglichen ist. Diese Option ist insbesondere dann
sinnvoll, wenn die Stückzahlen je Größe stark variieren.
Ist im Grafis-Setup der Expertenmodus Bündelrichtungen manuell einstellen aktiviert, dann ist auf der
Karteikarte Größen ein zusätzlicher Button Richtung
wechseln sichtbar. Mit diesem Button kann die Bündelrichtung für jedes Bündel gezielt eingestellt werden. Markieren Sie dazu ein Bündel und schalten die
Bündelrichtung mit Richtung wechseln um. Wurde
die Bündelrichtung manuell geändert, dann ist auf
der Karteikarte Material keine der verfügbaren Optionen für die Bündelrichtung aktiviert.
18.6 Fehlerbereiche
Für fehlerhaftes Material können bis zu drei (auch
regelmäßige) Fehlerbereiche hinterlegt und während
der Auslage berücksichtigt werden. Die Einstellungen dazu erfolgen unter Schnittbildinformation auf
der Karteikarte Material. Nach dem Setzen des
Häkchens Materialfehler berücksichtigen ist der Button Werte einstellen aktiv und kann angeklickt werden. In dem danach erscheinenden Fenster (Bild 1822) sind für jeden Fehlerbereich einzutragen:
• bei Kette (y)
Beginn ab unterer Kante
• Breite (dy)
Breite des Fehlerbereiches
• bei Schuß (x)
Beginn ab linker Kante
• Länge (dx)
Breite des Fehlerbereiches
• Rapport (in x) Abstand zwischen den Anfangspunkten regelmäßiger Fehlerbereiche
Die eingegebenen Fehlerbereiche werden angezeigt.
Mit dem Häkchen Fehlerbereiche nur anzeigen wird
eingestellt, ob die Fehlerbereiche auch belegt werden können (Häkchen gesetzt) oder für das Auslegen gesperrt sind (Häkchen nicht gesetzt).
Auch die Breite der Webkante wird in diesem
Fenster eingegeben. Sie erscheint im Schnittbild als
gestrichelte Linie und wirkt wie eine zusätzliche
Anlegelinie.
Bild 18-22
Die Vorgaben zu den Fehlerbereichen und zur Webkante bleiben unberücksichtigt, wenn das Häkchen
Materialfehler berücksichtigen auf der Karteikarte
Material nicht gesetzt ist.
18.7 Kategorien
Mit Kategorien werden teilespezifische Auslegeparameter, insbesondere Sicherheitsabstände, systematisiert. Voraussetzung für die Verwendung von
Kategorien ist die Existenz firmenspezifischer Regeln
für Sicherheitsabstände, z.B. speziell für Ärmel,
Kragen, Manschetten, Schlaufen und so weiter. Für
jede Kategorie können die Parameter der Karteikarte Teile der Schnittbildinformation vorbelegt werden. Dies sind
¾ feste Vorgaben: Drehwinkel, Spiegeln um X,
Spiegeln um Y
¾ Erlaubnisse während des Legens: Toleranzwinkel, Spiegeln um X bzw. Y, Drehen um
180°/±90°/±45°
¾ Sicherheitsabstände nach oben/ unten/ rechts/
links
¾ Anwenden der Abstände: als unsichtbarer Sicherheitsabstand, Abstandslinie als Schneidlinie
oder Teil um den Sicherheitsabstand verkleinern
¾ Einlaufwerte des Materials auf Teil und Material,
nur auf den Sicherheitsabstand oder nicht anwenden
Kategorien einrichten
Die Kategoriebezeichnungen werden als Maßgruppe
999 in der Datei MASSCODE.DAT (Verzeichnis
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
299
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
\Grafis) hinterlegt. Vor der eventuellen Benutzung
des MassCode-Managers muss mit Notepad zumindest die Kennung der Gruppe „999.000.049“
vorbelegt werden. Die Bezeichnung der Kategorie
kann aus Buchstaben und Ziffern bestehen. Der
Auszug aus einer MASSCODE.DAT als Beispiel:
!----------------------- Gruppe 999
999.000.049 Kategorien
999.001.049
999.002.049
999.003.049
999.004.049
999.005.049
999.006.049
999.007.049
999.008.049
999.009.049
999.010.049
999.011.049
999.012.049
999.013.049
999.014.049
999.015.049
999.016.049
--D
-B
–S
ID
IB
IS
XD
XB
XS
OD
OB
OS
IXO-
keine/keine
keine Drehung/Abstand
keine Drehung/Block
keine Drehung/Verklein.
Drehung 180°/Abstand
Drehung 180°/Block
Drehung 180°/Verklein.
Drehung 90°/Abstand
Drehung 90°/Block
Drehung 90°/Verkleinern
Drehung um 45°/Abstand
Drehung um 45°/Block
Drehung 45°/Verkleinern
Drehung 180°/keine
Drehung 90°/keine
Drehung um 45°/keine
Nach Speichern der MassCode.dat können die Kategorien den Teilen zugeordnet werden. Das Zuordnen erfolgt in der Teilearbeit im Fenster Teileparameter (Bild 18-23), bereits im Konstruktionsmodell oder erst später im Produktionsmodell.
Bild 18-23
Kategorien mit teilespezifischen Parametern
belegen
Die Vorgehensweise zum Belegen der Kategorien,
zunächst in Grafis-Konstruktion:
¾ Neues Modell eröffnen.
¾ Rechteck beliebiger Kantenlänge im Teil 001
konstruieren.
¾ Teil 001 duplizieren, bis die Teileanzahl gleich
der Anzahl der benötigten Kategorien ist.
¾ Für jedes Teil in Teilearbeit das Attribut Schnitteil setzen und die Teilekategorien fortlaufend
vergeben (Teil 001 wird die erste Kategorie, Teil
002 die zweite Kategorie usw. zugeordnet).
¾ Modell speichern.
Jetzt folgen die Schritte in Grafis-Schnittbild:
¾ Das neue Modell öffnen.
¾ Schnittbildinformation | Teile
¾ Für Teil 001 alle Parameter einstellen, die für die
erste Kategorie gelten sollen. Für Teil 002 alle
Parameter einstellen, die für die zweite Kategorie gelten sollen und so weiter bis zum letzten
Teil.
¾ Button Weiter, Button Schließen
¾ Mit Schnittbildinformation | Speichern unter ...
diese Verknüpfung zwischen teilespezifischen
Parametern und den Kategorien als *.sbi - Datei
speichern.
¾ Sofern die Parameter auch noch abhängig von
der Materialqualität sind, können auch mehrere
dieser Dateien angelegt werden.
In den *.sbi - Dateien müssen nicht alle Kategorien
belegt sein. Später werden den Teilen jedoch nur
die Kategorien zugeordnet, die in der *.sbi - Datei
belegt sind. Eine *.sbi – Datei ist im Prinzip ein leeres Schnittbild mit einer Blanko-Teileliste, ähnlich
einer Formatvorlage in der Textverarbeitung.
Teileabhängige Parameter von einer *.sbiDatei laden
Zur Verwendung vorbereiteter Schnittbildinformationen/ Kategorien ist für ein geladenes Produktionsmodell die Karteikarte Teile zu öffnen. Die Parameter können aus der *.sbi-Datei in zwei Varianten
übernommen werden:
A) Allen Teilen eines Produktionsmodells, die einer
Kategorie zugeordnet sind, werden nur die Parameter in der Rubrik Abstände (Abstände nach
re/li/ob/un mit zwei Optionen) zugewiesen. Für
diesen Fall ist in der Liste oder mit dem Button
von Datei direkt unter Vorbelegung der Abstände
die *.sbi-Datei auszuwählen.
B) Allen Teilen eines Produktionsmodells, die einer
Kategorie zugeordnet sind, werden alle Parameter in den Rubriken Abstände , feste Vorgaben, Erlaubt sind: und Einlaufwerte für das Teil zugewiesen. Für diesen Fall ist in der Liste oder mit dem
Button von Datei direkt unter Vorbelegung (alles)
die *.sbi-Datei auszuwählen.
Datei *.sbi ändern
Zum Überarbeiten einer *.sbi - Datei wird die Datei
über Schnittbildinformation | Öffnen geladen und
nach dem Überarbeiten mit Schnittbildinformation |
Speichern wieder abgelegt. Änderungen werden erst
wirksam, wenn die teileabhängigen Parameter von
der geänderten *.sbi – Datei neu geladen werden.
300
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
18.8 Stufenlagen (freier Modus)
Die Schnittbildart Stufenlagen wird unter Schnittbildinformation | Größen festgelegt. In einer Stufenlage
mit zwei Materialien (Bild 18-24) sollen folgende
Größen gelegt werden:
1.Stufe
2.Stufe
B
A
Bild 18-24
Material A
Material B
Gr. 38
1x
Gr. 40
2x
1x
Gr. 42
2x
1x
Gr. 44
1x
Die Verteilung auf die Stufen muss der Nutzer selbst
optimieren. Die Beispiel-Vorgabe lässt sich wie folgt
umsetzen:
1. Stufe
2. Stufe
Gr. 38
1x
Gr. 40
1x
1x
Gr. 42
1x
1x
Gr. 44
1x
Nach Zuschalten von Stufenlagen (freier Modus) auf
der Karteikarte Größen erscheinen zusätzliche Buttons (Bild 18-25).
Nach Alles entfernen übernehmen Sie aus der Größenliste in der Mitte des Fensters per Doppelklick
zuerst die Größen der ersten Stufe und dann die
Größen der zweiten Stufe. Dann markieren Sie die
erste Größe der zweiten Stufe (hier: 38) und klicken
auf Neue Stufe beginnen. Nach Eingabe der benötigten Anzahl erscheinen rechts die Bündel. Ein durchgezogener Strich im linken und rechten Fenster
markiert den Beginn der neuen Stufe. Alle Teile der
Bündel A und B gehören zur ersten Stufe, alle anderen Teile zur zweiten Stufe.
Bild 18-26
Beim Legen des Schnittbildes werden die Größen in
der Vorratsbox nach Stufen getrennt angeboten
(Bild 18-26).
Das Ende der ersten Stufe wird im Schnittbild auto-
Bild 18-25
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
301
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
matisch markiert. Es befindet sich am rechten Rand
des am weitesten rechts liegenden Teiles der ersten
Stufe (Bild 18-27). Das Bild darf auch verzahnt sein.
Die Stufenenden werden beim Plotten am Rand
markiert.
Ende der 1.Stufe
x: Teile der 1.Stufe
x
x
x
x
x
x
x
x
Bild 18-27
18.9 Schnittbildkette
Mehrere Schnittbilder können als Kette geplottet
werden. Benötigt wird diese Funktion für das Plot-
ten von Mehrgößenbildern als Schnittbildkette, aber
auch zum schnellen Ausgeben von „Mini“Schnittbildern zur Kontrolle. Die einzelnen Schnittbilder sind in Grafis vorzubereiten und als Schnittbild
zu speichern. Anschließend wird über Datei |
Schnittbildkette plotten die Schnittbildkette zusammengestellt und bei Bedarf sofort ausgegeben. Der
Menüpunkt Datei | Schnittbildkette plotten ist nur
aktiv, wenn kein Schnittbild und kein Produktionsmodell geöffnet sind. Ist Datei | Schnittbildkette
plotten nicht aktiv, dann muss erst das Produktionsmodell bzw. Schnittbild über Datei | Schließen geschlossen werden.
Im Fenster Schnittbildkette plotten (Bild 18-28) werden die einzelnen Schnittbilder der Kette geladen
und sortiert. Für jedes Schnittbild ist die Nummer
des ersten Bündels festzulegen. Auch ein optionaler
Abstand zwischen den einzelnen Schnittbildern ist
eintragbar.
Eine Schnittbildkette kann mit dem Button Liste
speichern auch zwischengespeichert und erst später
zum Plotter gesandt werden.
18.10 Saumlagen
Im Grafis-Setup können die
Saumlagen zwischen Konstruktion und Schnittbild
abgeglichen werden. Dazu ist
im Setup auf der Karteikarte
Sonstiges der Button Saumlagen anzuklicken. Es öffnet
sich das Fenster gemäß Bild
18-29.
Bild 18-29
Nur wenn kein Fadenlauf
durch ein Fadenlaufsymbol oder eine Fadenlauflinie
festgelegt ist, wird das Teil gemäß der Einstellung
unter Saumlage in der Konstruktion ausgerichtet. Die
Saumlage im Schnittbild gilt immer.
Die Saumrichtung wird im
Schnittbild
gespeichert.
Beim
Öffnen
eines
Schnittbildes wird dessen
Saumrichtung
geprüft.
Unterscheidet sich die
Saumrichtung
des
Schnittbildes von den
Vorgaben
im
GrafisSetup, dann erfolgt eine
Rückfrage. Sie können
entscheiden,
ob
die
Saumrichtung des Schnittbildes beibehalten oder
alle Schnittteile entsprechend der im Grafis-Setup
vorgegebenen Saumrichtung gedreht werden
Bild 18-28 sollen.
18.11 Linientypen
Mit der Konstruktionsfunktion Attribute können einzelnen Linien spezielle Bedeutungen
zugewiesen
werden, die später im
Schnittbild
ausgewertet
werden.
An die optionale Beschriftunglinie wird später im
Schnittbild der Teiletext
zentriert angefügt, ausgerichtet und falls nötig auf die
Länge der Linie verkleinert.
Eine Linie des Teiles kann
als Fadenlauflinie gekennzeichnet werden. Das Fadenlaufsymbol hat allerdings Vorrang vor einer Fadenlauflinie. Soll in einem
302
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Teil die Fadenlauflinie gelten, darf kein Fadenlaufsymbol gesetzt sein.
An der optionalen Teilungslinie kann ein Teil
im Schnittbild getrennt
werden. Beim Legen ist
rechts im Menü Trenne
Teil zu aktivieren und
das Teil mit der rechten
Maustaste anzuklicken.
Im anschließenden Dialog (Bild 18-30) kann als
Trennlinie direkt die
Teilungslinie
gewählt
werden. Auch die Nahtzugabe ist einstellbar.
Die optionalen geschnittenen
inneren
Linien werden beim
Bild 18-30
Cutten geschnitten und
immer geplottet.
Die Nahtlinie wird nur beim Export im ASTMFormat ausgewertet. Sie hat für das Schnittbild keine
Bedeutung.
Beim Plotten/Drucken aus dem Schnittbild kann
gewählt werden, ob auch Markierungslinien
und/oder Hilfslinien mit auszugeben sind. Welche
Linientypen als Markierungslinien bzw. Hilfslinien zu
verstehen sind, ist im Dialog Linientypen (Bild 18-31)
festzulegen. Dieser Dialog wird über das GrafisSetup, auf der Karteikarte Sonstiges über den Button
Linientypen geöffnet. Linientyp 1 ist die durchgezogene Linie, Linientyp 2 die gepunktete Linie und so
weiter.
Im Dialog Linientypen sollten der Fadenlauf, die Beschriftungslinie und so weiter als nicht besetzt
verbleiben. Nur wenn bereits in Version 9 oder
früher mit speziellen Einstellungen in diesem Bereich
gearbeitet wurde, dann sollten diese Einstellungen
beibehalten werden.
18.12 Materialkatalog/ Materialvorauswahl
Zur Verwendung auf der Karteikarte Material in
Schnittbildinformation kann ein Materialkatalog
hinterlegt werden. Im Materialkatalog hinterlegte
Materialdaten, wie zum Beispiel die Materialbreite,
Rapportdaten oder der Materialtyp, werden durch
Auswahl in der Combobox aktiviert. Änderungen an
den Materialdaten können mit dem Button Speichern
in den Materialkatalog übernommen werden. Nach
Eingabe einer neuen Katalogbezeichnung und Betätigen des Buttons Speichern wird ein neuer Eintrag
im Materialkatalog angelegt. Mit dem Button Löschen
wird der gewählte Eintrag gelöscht. Nutzen Sie den
Materialkatalog, um die Einstellungen für häufig
benötigte Materialien schnell zu laden.
Der Materialkatalog wird als Material.dba unter
\Grafis gespeichert. Die Datei kann mit dem Editor
Notepad nach folgendem Prinzip bearbeitet werden. Jeweils durch Tabulator getrennt sind in jeder
Zeile einzugeben:
• Fortlaufende Nummer
• Name des Materials
• Breite in mm
• Materialart als Kürzel
• Rapportabstand in Kette in mm
• Rapportabstand in Schuß in mm
• Offset für Kette in mm
• Offset für Schuß in mm
Falls der Wert für Rapportabstand in Kette bzw.
Schuß gleich 0. ist, wird auch kein Rapport berücksichtigt. Auch die Einlaufwerte werden zukünftig im
Materialkatalog berücksichtigt.
18.13 Überlappungsbereiche
Über den Dialog Überlappungsbereiche können Bereiche im Schnittbild angezeigt werden, an denen
Stoff neu angesetzt werden kann. Benötigt wird
diese Möglichkeit, wenn Stoffreste aufgeschnitten
werden sollen oder wenn wegen Materialfehlern der
Stoff abgeschnitten und neu aufgelegt werden muss,
siehe Bild 18-32.
Bild 18-32
Bild 18-31
Im Dialog Überlappungsbereiche erscheint eine Liste
mit den möglichen Überlappungsbereichen. Sie
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
303
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bild 18-33
können auswählen, welche Überlappungsbereiche
im Schnittbild angezeigt werden sollen. Zunächst
sind nur die Bereiche mit der kleinsten Überlappungslänge ausgewählt. Mit Alle wählen Sie alle Bereiche aus, mit Keine schalten Sie alle Bereiche ab.
Mit Typisch werden alle Bereiche bis 30cm Überlappungslänge aktiviert.
Überlappungsbereiche, die im Dialog aktiviert wur-
den, werden im Schnittbild schraffiert dargestellt.
Damit jedes Schnittteil einmal korrekt zugeschnitten
wird, muss die vorhergehende Lage (Materialende)
mindestens bis zur rechten Linie ausgelegt und die
folgende Lage (Materialanfang) ab der linken Linie
fortgesetzt werden, siehe Bild 18-33.
Im Plotbild werden die Überlappungsbereiche mit
einer Markierung am oberen Schnittbildrand gekennzeichnet. Diese Markierung erscheint auch am
unteren Schnittbildrand, wenn im Dialog Überlappungsbereiche die Option Markierung auch am unteren Rand gesetzt ist.
Auch nach dem Aktivieren von Überlappungsbereiche können Teile ausgelegt oder in ihrer Lage verändert werden. Wird allerdings die Lage eines Teiles
verändert, das einen Überlappungsbereich definiert,
dann ist dieser Überlappungsbereich nicht mehr
gültig und wird entfernt. Auch beim Zurücklegen
des Teiles wird der Bereich nicht mehr aktiviert.
Öffnen Sie den Dialog Überlappungsbereiche und
aktivieren die gewünschten Bereiche erneut.
18.14 Austauschteile
Der Dialog Austauschteile ermöglicht beispielsweise
das Seitenteil einer Jacke in den kleinen Größen
zweiteilig tailliert und in den größeren Größen ein-
Bild 18-34
304
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bild 18-35
Die Einstellungen im Dialog Austauschteile werden
im Grafis-Schnittbild berücksichtigt, siehe Bild 1835. Für das Gradieren in Grafis oder den Export
bleiben sie unberücksichtigt.
Variante zeigt dieser Dialog einige grundlegende
Informationen zum Schnittbild an: Breite, Länge,
Effizienz, Name des Produktionsmodells und die
Anzahl von Teilen und Bündeln.
Über den Button
erweitert>> schaltet der Dialog auf
eine ausführliche
Variante um. Sie
erlaubt die Angabe
und Berechnung
von
Gewichten
und Preisen. Die
Eingabefelder für
Flächengewicht
und Preis je Meter
werden mit dem
Schnittbild gespeichert. An Hand
der eingegebenen
Daten wird eine
Bild 18-36
Reihe von Werten
ermittelt, wie beispielsweise der Gesamtpreis oder
das Nutzgewicht je Bündel.
18.15 Zusätzliche Optionen
Toolbox
teilig gerader geschnitten zu fertigen, siehe Bild 1834 mit den Teilen 013, 014 und 015.
Sofern keine Einstellungen im Dialog Austauschteile
vorgenommen werden, erscheinen diese drei Teile
im Schnittbild in allen Größen. Der Dialog Austauschteile öffnet sich in der Teilearbeit durch
Wechsel auf +Austauscht in der rechten Menüleiste.
Zunächst sind alle Größen markiert und damit für
das Schnittbild aktiv. Durch Anklicken der Größen
oder eines Größenbereiches wird die Markierung
verändert. Für das zweiteilige Seitenteil in Bild 18-34
müssen nacheinander die Teile 013 und 014 markiert und dann im Dialog Austauschteile die Größen
N34 bis N42 aktiviert werden. Für das Teil 015
werden anschließend die Größen N44 bis N48 aktiviert, siehe Bild 18-34.
Beim Gradieren des Modells werden alle Teile in
allen Größen berechnet und bei ‚Export Schnittteile’ auch exportiert.
Dialog Schnittbild-Kenndaten
Über Schnittbild | Kenndaten… wird der in Bild 1836 abgebildete Dialog geöffnet. In der einfachen
In der Toolbox stehen die am häufigsten benötigten
Funktionen. Sie wird im Pull-Down-Menu Ansicht
zu- und abgeblendet. Der Inhalt der Toolbox wird
über das Grafis-Setup festgelegt.
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
305
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
18.16 Cutter-Ausgabe
Die Ausgabe von Cutterdaten ist optional und
wird vom Grafis-Team freigegeben und eingerichtet.
Für ein gelegtes Schnittbild können auch direkt die
Steuerdaten für einen Cutter erzeugt werden. Über
Datei | Cutterdaten erzeugen öffnet sich ein Dialog,
in dem der Cutter ausgewählt wird und einige Optionen gesetzt werden können, siehe Bild 18-37.
Cutter-spezifische Optionen
Die Optionen Knipse cutten und Bohrlöcher setzen
steuern die Ausgabe der entsprechenden Symbole.
Die Option Knipse nach innen/außen drehen rotiert
V- und Rechteck-Knipse um 180°. Kann der Cutter
auch zeichnen, dann stehen weitere Optionen zur
Verfügung. In diesem Fall können auch Beschriftungen, Texte und innere Linien als gezeichnete Objekte ausgegeben werden. Eine Anpassung der Beschriftungen kann nur im Plotdialog erfolgen.
Die Option Infodatei erzeugen legt eine Textdatei
mit Informationen zum Schnittbild an. Dazu gehören
Daten wie Länge, Breite und Name des Schnittbildes. Zusätzlich wird jedem Teil der Cutterdatei der
ursprüngliche Teilname aus Grafis zugeordnet.
Mit der Option Zusammenfassung zeigen wird nach
dem Erstellen der Cutter-Datei eine Zusammenfassung angezeigt, die unter anderem Angaben zur
Länge, Breite, Schneidweglänge, Leerwege, Anzahl
Bohrlöcher, Anzahl Knipse enthält.
Ist die Option Einstichstelle, Umlaufsinn und Cutreihenfolge manuell gesetzt, dann öffnet sich ein zusätzlicher Dialog, mit dem die Schneidvorgaben für jedes
Teil gezielt kontrolliert und verändert werden können.
Das Menü Cutter
Das Menü Cutter öffnet sich beim Erzeugen von
Cutterdaten, sofern der Schalter Einstichstelle, Umlaufsinn und Cutreihenfolge manuell gesetzt ist.
Menü Cutter
Reihenfolge festlegen
rücksetzen
Schneidrichtung…
ändern
alle rechts
alle links
rücksetzen
Bild 18-37
Einstichstelle
rücksetzen
Allgemeine Optionen
Im unteren Bereich des Dialogs folgen allgemeine
Einstellungen. Wenn Schnittbilder Fixierblöcke enthalten, dann kann deren Inhalt als separate CutterDatei gespeichert werden. Setzen Sie dazu die Option für Fixierblöcke gesonderte Dateien erzeugen.
Diese separaten Dateien werden für das spätere
Ausschneiden der Kleinteile benötigt.
Die Option an Teilungslinien in Datei-Segmente zerlegen ist für große Schnittbilddateien sinnvoll, die länger als eine Cutter-Tischlänge sind. Um beim
Schnittbildlegen die Cutter-Tischlänge von 10m zu
berücksichtigen, stellen Sie auf der Karteikarte Material die Anzeige von Anlegelinien auf alle 10m.
Unter Berücksichtigung der Anlegelinie können Sie
beispielsweise ein Schnittbild von 12m erzeugen. Mit
der gesetzten Option werden dann zwei CutterDateien von 10m und 2m Länge ausgegeben.
Ausgabe starten
Ist das Menü Cutter aktiv, dann wird für jedes Teil
dessen Nummer in der Schneidreihenfolge, dessen
Schneidrichtung und die Einstichstelle angezeigt,
siehe Bild 18-38. Diese aktuellen Einstellungen könEinstichstelle
Schneidreihenfolge
33
Schneidrichtung
Bild 18-38
306
Kapitel 18 Schnittbildlegen II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
nen jetzt noch verändert werden.
Mit der Funktion Reihenfolge festlegen wird die Reihenfolge neu festgelegt, in der die Teile ausgeschnitten werden. Aktivieren Sie dazu Reihenfolge festlegen
und klicken mit der linken Maustaste das Teil an,
welches zuerst geschnitten werden soll, danach das
zweite Teil und so weiter. Mit rücksetzen stellen Sie
den Anfangszustand der Reihenfolge wieder her.
Sofern Sie erneut das erste Teil festlegen wollen,
deaktivieren Sie Reihenfolge festlegen und aktivieren
die Funktion erneut.
Mit den drei folgenden Funktionen beeinflussen Sie
die Schneidrichtung. Die Funktionen alle rechts und
alle links setzen die Schneidrichtung aller Teile nach
rechts bzw. links. Mit der Funktion Schneidrichtung
ändern wird die Schneidrichtung einzelner Teile
durch Anklicken des Teiles gedreht. Mit rücksetzen
stellen Sie den Anfangszustand der Schneidrichtungen wieder her.
Ist die Funktion Einstichstelle aktiv, können Sie die
Einstichstellen jedes Teiles mit der Maus an eine
andere Stelle der Teilekontur ziehen. Mit rücksetzen
stellen Sie den Anfangszustand der Einstichstellen
wieder her.
18.17 Autonester
Die Ansteuerung des Autonesters ist optional und
wird vom Grafis-Team freigegeben und eingerichtet.
Der Grafis-Autonester ist eine optionale ZusatzSoftware für die automatische Schnittbildlegung. Das
Schnittbild wird zunächst wie üblich vorbereitet. Auf
der Karteikarte Material sind die Bahnbreite, die
Stoffart und das Legeschema einzutragen. Auf der
Karteikarte Teile können Freigaben für Drehung
oder Spiegelung im Schnittbild
erteilt werden. Im letzten Schritt
ist der gewünschte Größengang
einzustellen. Nach dem Öffnen
des Legemodus wird der Legeauftrag über den Menübefehl
Schnittbild | An Autonester senden an den Autonester abgeschickt.
Der Grafis-Autonester ist ein
separates Programm mit einer
eigenen Oberfläche. Während
der Berechnung eines Auftrages
erscheinen die Zwischenergebnisse in einem Kontrollfenster.
Die Länge und die Effektivität
des aktuellen Zwischenergebnisses werden in der Titelleiste des
Kontrollfensters und im Autonester-Fenster angezeigt, siehe
Bild 18-39. Im Grafis-Schnittbild
erscheint der Hinweis auf ein
Bild 18-39
Zwischenergebnis zum betreffenden Schnittbild.
Da der Autonester unabhängig vom Schnittbildprogramm arbeitet, kann parallel zur automatischen
Auslage weitergearbeitet werden. Sobald der Autonester-Auftrag abgearbeitet ist, erscheint im Schnittbildprogramm ein Hinweis und die berechnete Auslage kann übernommen werden, siehe Bild 18-40.
Häufig sollen mehrere Schnittbilder für einen
Schnittauftrag gelegt werden. Von der Karteikarte
Größen aus können die einzelnen Größenbilder sehr
schnell an den Autonester übergeben werden. Dazu
werden die gewünschten Größenkombinationen
eingestellt und als leeres, ungelegtes Schnittbild
gespeichert. Ist die Option Autonester-Aufträge beim
Speichern anlegen aktiviert, wird gleichzeitig mit dem
Speichern auch der Legeauftrag an den Autonester
geschickt.
Bild 18-40
Kapitel 19 Fachsprache I
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Inhalt
19.1 Ein einfaches Programm: Quadrat ............... 308
19.2 Datenbasis und Oberfläche .......................... 309
19.3 Regeln der Programmierung ........................ 313
19.4 Programm Gradierbares Rechteck .............. 314
19.5 Programm Bündchenkragen ........................ 316
19.6 Programm Rock ........................................... 320
19.7 Allgemeine Hinweise.................................... 325
______________________
konstruktion werden als Text eingegeben. Grundkonstruktionen sollten dann in der Fachsprache
entwickelt werden, wenn die firmenspezifische
Passform oder komplette Baukastenlösungen zu
entwickeln sind. Es ist zu bedenken, dass die Fachsprache eine abstrakte Form der Schnittentwicklung
ist. Neben exzellenten Konstruktionskenntnissen
und Erfahrung in der Anwendung von Grafis wird
auch eine längere Einarbeitungszeit benötigt. Zur
Entwicklung von Produktionsschnitten aus vorbereiteten, angepassten Grundformen sind die Funktionen des Grafis-Dialoges das geeignetere Werkzeug.
Die Grafis-Fachsprache dient zur Entwicklung von
Grundkonstruktionen und Konstruktionsbausteinen.
Die einzelnen Schritte zur Erstellung einer Grund__________________________________________
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar rWi3,rWi7
pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7
sVar
qVar q1,q2,q3
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
rCon rKgLng=150
tCon
'----------------- X-Wert-Definitionen
XTitel("Bündchenkragen")
Defx(1,"Höherstellung HM",35)
Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20)
Defx(3,"Kragenbreite HM",40)
Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40)
Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45)
Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90)
Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80)
'----------------------- Punkte der HM
p1 = pXY(0,0)
p2 = pXY(0,rX(1))
p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2))
p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3))
'-------------------- Eckpunkt p3 (VM)
p3 = pXY(rKgLng,0)
p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4))
p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5))
'------------------ Kragenansatzlinie
rWi3 = rWiPPP(p6,p3,p7)
rWi3 = rWi3+rX(6)
q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi)
q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi)
'------------------- Kragenaußenlinie
rWi7 = rRiPP(p7,p3)-rX(7)
q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi)
'-------------- Punkte+Linien ausgeben
AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7)
AusQ(p2+p5)
AusQ(p3+p7)
AusQ(q1,q2,q3)
'------------------------------------End Program
'*************************************
p5
p4
p7
X7
p2
X6
p1
p3
p6
308
Kapitel 19 Fachsprache I
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
19.1 Ein einfaches Programm: Quadrat
Einleitende Bemerkungen
Die neue Fachsprache gehört ab Version 8 zum
Lieferumfang von Grafis. Sie ist eine Compilerorientierte Programmiersprache. Die Programme
werden nicht mehr interpretativ abgearbeitet, sondern in einem maschinennahen Code. Die Abarbeitung des Fachsprachenprogrammes wird dadurch
deutlich schneller. In der neuen Fachsprache sind
viele Werkzeuge enthalten, die auch in anderen
Programmiersprachen üblich sind; jeweils angepasst
an die Bedingungen der Schnittkonstruktion. Auch
die Nutzung von Unterprogrammen ist jetzt möglich, so dass häufige oder sich wiederholende Berechnungen als Unterprogramme abgelegt werden
können. Die Übersichtlichkeit vor allem in der Textdarstellung und die Syntaxprüfung sind gegenüber
der vorhergehenden Fachsprache besser und genauer geworden. Anwendern, die mit der vorhergehenden Fachsprache gearbeitet haben, wird die
jetzige Fachsprache zunächst komplexer erscheinen.
Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass
die neuen Techniken eine kürzere und übersichtlichere Programmierung ermöglichen.
Quadrat
Im ersten Projekt soll zunächst ein Quadrat (Bild 191) konstruiert werden, das später in das „Haus vom
Nikolaus“ abgewandelt wird.
p02
p03
100 mm
100mm
p00
p01
Bild 19-1
Legen Sie wie folgt das neue Projekt „Quadrat“ an:
⇒ Extras | Neuer Compiler
⇒ Projekt | Neu...
⇒ Projektname: Quadrat
⇒ 9-stelliges Kürzel Ihres Namens (analog Bild 194) eingeben
⇒ 2-stelliges Kürzel der Produktgruppe eingeben,
z.B. „LB“ für Lehrbuch-Übungen
⇒ Mit <OK> wird das Projekt angelegt.
Die Struktur des Programms Main() wurde im
Editierfenster (Bild 19-5) angelegt. Bearbeiten Sie
das Programm wie folgt:
'*************************************
Program Main()
'- Programm: Quadrat
'- Deklarationszeilen
lVar
nVar
rVar
pVar
sVar
qVar
tVar
cVar
'- Konstanten
lCon
nCon
rCon
tCon
'- Zuweisungen / Befehlszeilen
'- Programmende
End Program
'*************************************
Nach einem ersten Compilieren mit dem Button
oder <F4> wurde das bisherige Programm
automatisch formatiert:
'*************************************
Program Main()
'------------------- Programm: Quadrat
'------------------ Deklarationszeilen
lVar
nVar
rVar
pVar
sVar
qVar
tVar
cVar
'-------------------------- Konstanten
lCon
nCon
rCon
tCon
'--------- Zuweisungen / Befehlszeilen
'------------------------ Programmende
End Program
'*************************************
Zur Konstruktion eines Quadrates kann wie folgt
vorgegangen werden:
⇒ Punkte p00 bis p03 belegen
⇒ Punkte p00 bis p03 ausgeben
⇒ Verbindungslinien zwischen den Punkten ausgeben
Folgende Zuweisungen / Befehlszeilen führen zum
Ziel:
'--------- Zuweisungen / Befehlszeilen
p00= pXY(0,0)
p01= pXY(100,0)
p02= pXY(100,100)
p03= pXY(0,100)
Die Funktion pXY() konstruiert einen Punkt aus
dessen anzugebender X- und Y-Koordinate. Die XKoordinate des Punktes p01 hat damit den Wert
100 und dessen Y-Koordinate den Wert 0.
AusP(p00,p01,p02,p03)
Kapitel 19 Fachsprache I
309
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Mit dem Befehlswort AusP werden die aufgelisteten Punkte auf den Bildschirm ausgegeben. Ohne
diese Zeile sind die Punkte zwar im Programm belegt, werden jedoch nicht auf dem Bildschirm dargestellt.
Nach Eingabe der fünf Zeilen ist das Programm mit
zu compilieren und dann mit
im Probelauf
zu testen. Erst nach
wird auf den GrafisBildschirm umgeschaltet und die Punkte des Quadrates erscheinen. Der Grafis-Bildschirm wird mit der
rechten Maustaste wieder geschlossen.
p04
p03
p02
Mit dem Befehlswort AusQ werden einzelne Strecken, Kurven oder Polygonzüge ausgegeben. Wählen Sie Innere Fkt in der Variablen Liste und klicken
dort auf AusQ. Unterhalb des Editierfensters erscheint ein Hilfetext zur markierten Funktion. Die
Verbindungslinien werden mit
AusQ(p00+p01+p02+p03+p00)
als über die Ecken hinweg gekoppelte Verbindungslinie ausgegeben, mit den Zeilen
AusQ(p00+p01,p01+p02)
AusQ(p02+p03,p03+p00)
als einzelne Linien von Ecke zu Ecke. Die Strecken
müssen nicht zuvor als Variablen gebildet werden.
Die Berechnung kann auch direkt im Funktionsaufruf
erfolgen. Die Zeilen
s1=sPP(p00,p01)
AusQ(s1)
führen zum gleichen Ergebnis wie die Zeile
AusQ(sPP(p00,p01)) oder wie
AusQ(p00+p01)
In der ersten Variante wird die Strecke zunächst auf
die Variable s1 geschrieben und erst danach ausgegeben. In der zweiten Variante wird die Strecke
direkt im Befehlsaufruf gebildet. Die Funktion
sPP(p00,p01) bildet dazu eine Streckenvariable als
Verbindung zwischen den beiden anzugebenden
Punkten.
Variante „Haus vom Nikolaus“
Das Quadrat kann noch zum „Haus vom Nikolaus“
(Bild 19-2) abgewandelt werden. Dazu wird ein
zusätzlicher Punkt p04 als Dachspitze konstruiert.
Die Linien sind durchgängig auszugeben.
Folgende Zuweisungen / Befehlszeilen führen zum
Ziel:
'----------Zuweisungen / Befehlszeilen
p00= pXY(0,0)
p01= pXY(100,0)
p02= pXY(100,100)
p03= pXY(0,100)
p04= pXY(50,150)
AusP(p00,p01,p02,p03,p04)
AusQ(p00+p02+p01+p00+p03+p04+p02+p03+p0
1)
p00
p01
Bild 19-2
Speichern Sie das Projekt über Projekt | Speichern
und verlassen über Projekt | Beenden die Projektoberfläche.
19.2 Datenbasis und Oberfläche
Datenbasis
Die Entwicklung einer Grundkonstruktion läuft in
einem sogenannten Projekt ab. Zu einem Projekt
gehören
• die Module im Klartext,
• der Objetcode zum Projekt und
• das ausführbare Fachsprachen-Programm als
Ergebnis.
Das Projekt selbst wird als Verzeichnis gespeichert.
In diesem Verzeichnis befinden sich die Module im
Klartext sowie der Objektcode. Das ausführbare
Fachsprachen-Programm wird direkt in das \PROG
– Verzeichnis des jeweiligen Konstruktionssystems
gespeichert. Bild 19-3 enthält eine detaillierte Übersicht.
Zum Kopieren oder Duplizieren genügt es, das
komplette
Verzeichnis
\Grafis\Module\[Kosystem]\[Projektname] zu kopieren. Alle zum Projekt
gehörenden Dateien sind damit erfasst. Zur Weitergabe eines getesteten und freigegebenen Fachsprachenprogramms genügt es, die Datei *.cpr aus
dem Verzeichnis \Grafis\[Ko-system]\PROG zu kopieren.
310
Kapitel 19 Fachsprache I
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Grafis
|--Basis_D
|
|--PROG
|
|
|
|
|-- ...
|--Module
|--Basis_D
|--\[Projektname]
*.cpr-Dateien (Beispiel: KFriedric_DA_c001_00.cpr)
Diese ausführbaren Fachsprachen-Programme enthalten alle Informationen, die zur Abarbeitung des Moduls erforderlich sind. Damit Modelle, in denen dieses Modul verwendet wurde, auf einem anderen
Rechner laufen, muss diese Datei mitgeliefert werden.
Jedes Projekt erhält unter \Grafis\Module\[Ko-system]\ ein eigenes
Verzeichnis, in das alle Dateien zum Projekt gespeichert werden. Das
Projekt „Oberkoerper 01“ im Konstruktionssystem Optimass wird als
Verzeichnis \Grafis\Module\Basis_D\Oberkoerper 01 angelegt.
Im Projektverzeichnis befinden sich folgende Dateien:
Modul.ini
Initialisierungsdatei zum Projekt
Main.qpr
Quellcode des Hauptprogrammes « Main » im RTFFormat
Main.qpt
Quellcode des Hauptprogrammes « Main » als ASCIText
Main.opr
Objektcode Hauptprogrammes « Main »
… und weitere Dateien *.qpr, *.qpt und *.opr eventuell vorhandener
Unterprogramme.
Bild 19-3
Neues Projekt anlegen
Liste der letzten Programm-Namen
Zur Entwicklung einer
Zur Vorbelegung der Eingabefelder kann
neuen
Grundform
einer der letzten Namen gewählt werden.
wird Grafis mit dem
gewünschten
KonKürzel des Entwicklers (9-stellig)
struktionssystem
gestartet. Das ProCode der Produktgruppe (2-stellig)
grammieren mit der
Fachsprache sollte in
Laufende Nummer (3-stellig)
einem neuen Modell
stattfinden,
damit
Änderungscode (2-stellig)
wichtige
Modelle
nicht
versehentlich
zurückgesetzt oder
überschrieben werBild 19-4
den.
Ein neues Projekt
Name der Programmdatei
wird über das Pull-Down-Menu Extras | Neuer
Der Name der Programmdatei hat eine fest vorgeCompiler und anschließend Projekt | Neu... angegebene Länge von 20 Zeichen. Gegenüber der Fachlegt. Der Projektname darf keine Sonderzeichen
sprache der Versionen 7 und früher wurde er um 12
(z.B. „!+-ßäöü) enthalten. Eine geeignete BezeichZeichen verlängert. Damit sind die Programme
nung wäre beispielsweise „Oberkoerper 01“.
besser unterscheidbar und eine doppelte NamensZusätzlich zum Projektnamen (=Verzeichnis für die
gebung wird vermieden.
Entwicklungsdateien, siehe Bild 19-3) ist auch ein
Bezeichner für das ausführbare Fachsprachenprogramm zu vergeben. Dazu öffnet sich das Fenster
Name der Programmdatei generieren (Bild 19-4).
Kapitel 19 Fachsprache I
311
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Variable Liste
zur Anzeige der
Module,
Funktionen, ...
Editierfenster
(Editieren der Programme)
Hilfetexte zur markierten Standardfunktion
Bild 19-5
Der Name setzt sich jetzt aus folgenden Kürzeln
zusammen:
KFriedric_DA_c000_00
|-- 9-stelliges Kürzel des Entwicklers
Beispiele:
KFriedric für Kerstin Friedrich
BBachmann für Birgit Bachmann
FSBeautyW für Friederike Sauer, Mitarbeiterin
der Firma BeautyWear
RWRollerD für Roland Wagner, Mitarbeiter
der Firma Roller Design
KFriedric_DA_c000_00
|-- 2-stelliges Kürzel der Produktgruppe
Beispiele:
DA
für Damenoberbekleidung
HE
für Herrenoberbekleidung
KI
für Kinder
KFriedric_DA_c000_00
|
3-stellige Laufende Nummer
KFriedric_DA_c000_00
|
2-stelliger Änderungscode
Nur für das erste Projekt des Entwicklers ist das
Fenster komplett auszufüllen. Dazu gehören insbesondere das Kürzel des Entwicklers und das Kürzel
der Produktgruppe. Die Laufende Nummer wird
von Grafis automatisch vorgeschlagen und sollte nur
bei Bedarf verändert werden.
Der Änderungscode muss höher gesetzt werden,
wenn ein bereits ausgeliefertes/ benutztes Programm überarbeitet werden soll. Der Änderungscode wird in der Projektoberfläche über Extras |
Optionen erhöht.
Für weitere Projekte kann aus der Liste der letzten
Programmnamen ein geeigneter ausgewählt und bei
Bedarf angepasst werden.
Die Projektoberfläche
Die drei größten Bereiche der Projektoberfläche
(Bild 19-5) sind
• das Editierfenster zur Eingabe der Programme,
• die Variable Liste zur Anzeige vorhandener Module, Funktionen, ... und
• ein Feld mit Hilfetexten zur markierten Standardfunktion.
Das Programm Main wird als „leeres“ Programm in
der erforderlichen Struktur sofort angelegt, siehe
Bild 19-5. Alle Tastatureingaben und die Button über
dem Editierfenster wirken nur auf den Programmtext. Die Variable Liste und das Feld mit Hilfetexten
sind Anzeigebereiche ohne Eingabemöglichkeit.
312
Kapitel 19 Fachsprache I
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Editierfunktionen
Zum Editieren sind nutzbar:
Kursor nach links, rechts, oben,
←→↑↓
unten
Zeilenwechsel
↵ (Enter)
Pos 1
Kursor an Zeilenanfang
Ende
Kursor an Zeilenende
Entf
nächstes/markiertes Zeichen löschen
Ctrl+Pos 1 Kursor an Programmanfang
Ctrl+Ende Kursor an Programmende
rechte
Öffnen des Kontextmenü = PullMaustaste
Down-Menü Bearbeiten
Analog zu anderen Editoren ist das Markieren einer
oder mehrerer Zeilen durch Anklicken am linken
Zeilenrand möglich. Markierte Zeilen werden mit
gedrückter linker Maustaste verschoben oder bei
zusätzlich gedrückter Strg/Ctrl-Taste kopiert. Weitere Funktionen zum Editieren befinden sich im PullDown-Menü Bearbeiten, welches auch mit der rechten Maustaste als Kontextmenü geöffnet wird.
Button Compilieren und Testen
Die häufigsten Funktionen bei der Programmentwicklung befinden sich auf den Button oberhalb des
Editierfensters.
Der erste Block von Button enthält Funktionen zum
Compilieren und Testen des Programms:
Compilieren (Syntaxprüfung und erste
Übersetzung)
Bilden & Testen des Programms im Probelauf
Bilden & Testen des Programms mit
Gradieren
Ein-/Ausschalter für VList-Einträge;
Bei eingeschaltetem VList()-Button, wird
das Programm beim Bilden & Testen an
den VList-Haltepunkte angehalten. Die
Werte der angegebenen Variablen erscheinen in der Variablen Liste.
Bildschirmanzeige des Ergebnisses vom
letzten Bilden & Testen des Programms
Button Suchen und Ersetzen
Der zweite Block von Button enthält Funktionen
zum Suchen und Ersetzen von Zeichen:
Markieren aller Zeichen im Programm,
die gleich dem Zeichen rechts im Feld
sind
Suchen der Zeichen
rechts im Feld
Ersetzen des markierten
Zeichens durch den
Begriff rechts von
Markieren Sie den Suchbegriff, z.B. p01, im Programm. Er erscheint automatisch im Suchfeld rechts
neben
, in das der Begriff auch eingegeben wer-
den kann. Anklicken von
oder
markiert die
nächste gefundene Zeichenkette.
Für das Ersetzen von z.B. p01 durch p02 ist folgende
Vorgehensweise zu empfehlen:
⇒ Markieren des Suchbegriffs im Programm,
⇒ Eingabe des Ersatzbegriffes (hier: p02) rechts
neben
,
⇒ Anklicken von
, sofern der markierte Begriff
durch den Ersatzbegriff ersetzt werden soll.
Die Variable Liste
Die Button über der Variablen Liste Module, Innere
Fkt., usw. wirken wie Karteikartenreiter. Nach Anklicken eines dieser Button wird in der Variablen
Liste angezeigt:
Button
Inhalt der Variablen Liste
Module
alle Programm-Module (*.qptDateien) zum aktuellen Projekt
Innere Fkt.
alle Inneren Funktionen
Externe Fkt. alle Externen Funktionen des aktuellen Projektes (aus allen Programm-Modulen)
Objekte
die ausgegebenen Objekte (Punkte
+ Linien) mit den Daten (oObjektnummer, ty-Objekttyp, poPos-Nummer)
Die Automatische Formatierung
Jedes Compilieren, das mit
oder <F4> gestartet wird, führt neben der Syntaxprüfung auch eine
automatische Formatierung des Programmtextes
durch. Bei der automatischen Formatierung werden
Befehlsworte blau gekennzeichnet, Kommentare
erscheinen grün.
Befehlszeilen sind grundsätzlich um zwei Zeichen
eingerückt; in Schleifen jeweils um zwei Zeichen
weiter. Der erste Buchstabe des Variablennamens
ist zwingend klein und der zweite Buchstabe groß
geschrieben.
Zur Vereinfachung der Eingabe von Kommentarzeilen gilt folgende zusätzliche Regelung:
1. Befindet sich ein einzelner Anführungsstrich in
der 1. Spalte, dann füllt das dem Anführungsstrich folgende Zeichen die ganze Zeile.
′- wird...
′----------------------------------′* wird...
′***********************************
2. Befindet sich ein einzelner Anführungsstrich in
der zweiten oder einer folgenden Spalte,
dann wird der Text rechtsbündig formatiert.
′---Initialisierung wird...
′---Initialisierung
′Ausgabe der Punkte wird...
′Ausgabe der Punkte
Kapitel 19 Fachsprache I
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3. Ein einzelner Anführungsstrich mit nachfolgendem Leerzeichen bewirkt, dass der Text
unverändert bleibt.
′ ---Initialisierung bleibt...
′ ---Initialisierung
′ Ausgabe der Punkte bleibt...
′ Ausgabe der Punkte
Kommentare können auch in einer Programmzeile
rechts vom Befehlstext stehen. Auch dabei gelten
die zweite und dritte Regel.
Hinweis: Testen Sie das automatische Formatieren und die Regeln für die Kommentierung bereits mit dem noch „leeren“ Programm Main().
19.3 Regeln der Programmierung
Grundregeln
9 Ein Programm ist zeilenweise aufgebaut.
9 Jede Zeile enthält eine Zuweisung oder einen
Befehl.
9 Die Zeilenbreite sollte 64 Zeichen nicht überschreiten.
9 Die Groß-/Kleinschreibung, Zeichenabstände
und auch eventuelle Leerzeichen am Zeilenanfang formatiert Grafis automatisch beim Compilieren.
9 Der Anführungsstrich ′ kennzeichnet den folgenden Text als Kommentar, der nicht abgearbeitet
wird.
9 Das Zeichen „&“ in der ersten Spalte kennzeichnet eine Fortsetzungszeile.
9 Das Modul Main() muss in jedem Projekt enthalten sein und das Programm Main() enthalten.
9 Jedes Projekt hat genau ein Programm mit dem
Namen Main(). Dieses Programm wird beim
Aufruf als erstes abgearbeitet.
9 Jedes Projekt kann beliebig viele Innere Funktionen und auch beliebig viele Externe Funktionen enthalten. Die Inneren Funktionen gehören
zum Grafis-Lieferumfang. Externe Funktionen
werden vom Anwender programmiert.
9 Jedes Programm beginnt mit „Program
Main()“ und endet mit „End Program“.
9 Jede Funktion beginnt mit „Function
xXxx()“ und endet mit „End Function“.
Variablen
In Grafis werden Variablen verschiedener Typen
eingesetzt. Der Variablen-Name kann bis zu 64
Zeichen lang sein, wobei das erste Zeichen den
Variablentyp kennzeichnet. Variablen können erst
dann verwendet werden, wenn sie am Beginn des
Programms oder der Funktion deklariert wurden.
Bei der Deklaration der Variablen wird Speicherplatz reserviert und genullt. Die Variable bleibt dann
bis zum Ende der Funktion oder des Programms
verfügbar.
Es gibt folgende Variablentypen:
Typ
Erläuterung
logische Variable, die den Wert
lXxx
True oder False annehmen
kann
nXxx Nummer (ganze Zahl), die
einen Wert zwischen -2*109
und +2*109 (2.000.000.000)
annehmen kann
rXxx reelle Zahl, auf 6 Nachkommastellen genau
pXxx Punkt mit X- und Y-Koordinate
sXxx Strecke mit Anfangs- und Endpunkt
qXxx Polygonzug / Kurve / Linienzüge
(q steht für que – engl. Schlange, Folge)
tXxx Texte mit bis zu 10.000 Zeichen
cXxx Container
Beispiel
lFrage
nNum
r01
pAe
sSaum
qArm
tHilfe
cBox
Alle verwendeten Variablen müssen im Programm-/
Funktionskopf deklariert werden. Die Deklarationszeilen beginnen mit lVar für logische Variablen, mit nVar für ganzzahlige Variablen und so weiter. Für jeden Variablentyp kann es mehrere Deklarationszeilen geben.
Beispiel:
nVar nIst1,nIst2,nIndex
Die Werte der Variablen werden über Zuweisungszeilen gesetzt.
Die Variablentypen l (logisch), n (ganzzahlig), r (reel)
und t (Text) können am Programm-/ Funktionsanfang auch als Konstanten definiert werden.
Die Definitionszeilen für Konstanten beginnen mit
lCon für logische Variablen, mit nCon für ganzzahlige Variablen und so weiter.
Beispiel:
nCon nIst1=1,nIst2=2
Konstanten dürfen nicht gleichzeitig als Variablen deklariert sein.
Variablen und Konstanten gelten nur innerhalb
des Programms bzw. der Funktion, in der sie
deklariert wurden.
Alle während der Programmierung neu verwendeten Variablen werden beim Compilieren automatisch in den Deklarationszeilen nachgetragen,
vorausgesetzt, es gibt mindestens eine (auch
„leere“) Deklarationszeile für diesen Variablentyp.
Zuweisung
Das Zeichen „=“ steht in allen Programmiersprachen für eine Zuweisung. Im Unterschied zur Gleichung in der Mathematik bedeutet es hier:
314
Kapitel 19 Fachsprache I
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Der Wert des Ausdrucks rechts vom „=“ wird
der Variablen links vom „=“ zugewiesen. Links
vom „=“ muss deshalb eine Variable stehen.
Die folgende Zeile wäre als mathematische Gleichung falsch. Als Zuweisungszeile beim Programmieren hat sie die nachfolgende Bedeutung:
nZahl=nZahl+2
Die Variable nZahl muss zunächst am Programmkopf deklariert sein. Beim Abarbeiten dieser Zeile
wird zunächst der Ausdruck rechts vom „=“ berechnet und dann auf die Variable links vom „=“
geschrieben. Hat nZahl vor dem Abarbeiten der
Zeile den Wert 5, dann ergibt der Ausdruck rechts
vom „=“ den Wert 7. Nach Abarbeiten der Zeile
hat sich somit der Wert von nZahl um 2 erhöht.
Befehl / Anweisung
Mit Befehlen / Anweisungen werden beim Programmieren Operationen ausgeführt, die auf ein
oder mehrere Objekte wirken können. In Grafis gibt
es Befehle / Anweisungen zum Verschieben, Drehen, Spiegeln oder zur Bildschirmausgabe eines oder
mehrerer Objekte. Befehle / Anweisungen beginnen
im Unterschied zur Zuweisung sofort mit dem Befehlswort.
Innere Funktionen
Innere Funktionen sind vorbereitete Funktionen, die
zum Grafis - Lieferumfang gehören. Innere Funktionen, die einen Wert liefern, werden in Berechnungen verwendet. Innere Funktionen, die eine Operation ausführen, werden in Befehlszeilen / Anweisungen eingesetzt. Der Umfang der Inneren Funktionen
reicht aus, um alle üblichen Schritte bei der Konstruktion eines Schnittes programmieren zu können.
Nach dem Öffnen eines Projektes und dem Anklicken des Button Innere Fkt. (über der Variablen
Liste) werden in der Variablen Liste alle Inneren
Funktionen angezeigt. Anklicken einer Funktion
markiert sie. Gleichzeitig erscheinen unter dem
Editierfenster die Hilfetexte zur markierten Funktion. Doppelklick auf die Funktion übernimmt sie ins
Programm.
Das erste Zeichen des Funktionsnamens von Inneren Funktionen, die einen Wert liefern, ist ein Typkennzeichen für den gelieferten Wert. Die Typen
sind identisch mit den Variablentypen. Die Funktion
rG() liefert einen reelen Wert. Die Funktion
pPRiLng() liefert einen Punkt.
Zuweisen von Werten
Deklarierte Variablen werden durch folgende Anweisungen mit einem Wert belegt.
Logische Variable
lFrage1=False
lFrage2=True
Nummer / Ganzzahlige Variable
nIndex=1
Mathematische Berechnungen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) aus Zahlen, ganzzahligen/reellen Variablen sowie ganzzahligen/reellen
Funktionen sind möglich. Liefert der Ausdruck
rechts vom „=“ keinen ganzzahligen Wert, dann
wird auf die nächste ganze Zahl gerundet.
Reele Variable
rAbstand=920*2/3+14
Analog zu ganzzahligen Variablen sind auch hier
mathematische Berechnungen möglich. Das Ergebnis wird jedoch nicht gerundet.
Punkt
p00=pXY(0,0)
Punkte werden unter Verwendung der Inneren
Funktionen gesetzt. Auch das Kopieren eines
Punktes mit p31=p30 ist möglich.
Strecke
sSaum=sPP(p31,p42)
... analog Punkt
Zusätzlich kann mit sSaum=-sSaum die Orientierung der Strecke geändert werden.
Kurve
qArm=qSpline(p01,r01,p02,r02)
... analog Strecke
Text
tInfo=“Mein erstes Programm.“
Der Text muss immer zwischen Anführungszeichen stehen.
19.4 Programm Gradierbares Rechteck
Gradierbares Rechteck
Ein gradierbares Rechteck (Breite: Brustumfang,
Höhe: Körperlänge) soll nun konstruiert werden
(Bild 19-6). Folgende Zeilen führen zum Ziel:
'****************************************
*
Program Main()
'----- Programm: Gradierbares Rechteck
'------------------ Deklarationszeilen
lVar
nVar
rVar rBreite,rHoehe
pVar p00,p01,p02,p03
sVar
qVar
tVar
cVar
'-------------------------- Konstanten
lCon
nCon
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
tCon
'----------Zuweisungen / Befehlszeilen
p00= pXY(0,0)
rBreite = rG(1)
rHoehe= rG(3)
p01= pPRiLng(p00,rRe,rBreite)
p02= pPRiLng(p01,rOb,rHoehe)
p03= pPRiLng(p02,rLi,rBreite)
AusP(p00,p01,p02,p03)
AusQ(p00+p01,p01+p02)
AusQ(p02+p03,p03+p00)
Kapitel 19 Fachsprache I
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p03
Y
p02
130°
90°
X
180°
Höhe=
G3 (lKö)
270°
Bild 19-7
Breite=G1 (uBr)
p00
p01
Bild 19-6
'------------------------ Programmende
End Program
'*************************************
Die Deklarationen der neuen Variablen rBreite
und rHoehe wird automatisch beim ersten Compilieren durchgeführt. Es ist nicht nötig, die Variablen
selbst in die Deklarationszeilen einzutragen.
Richtungen
Richtungen werden in Winkel-Graden angegeben.
Ein Punkt wird nach links abgetragen, wenn für die
Richtung der Wert 180 gesetzt ist. Alle Winkelangaben beziehen sich auf die positive X-Achse und
entgegen dem Uhrzeigersinn (Bild 19-7). Fällt es
Ihnen schwer, sich die Richtungen in Winkel-Grad
vorzustellen, dann sollten Sie mit Richtungskonstanten arbeiten, z.B. rRe=0, rLi=180, rOb=90,
rUn=270; siehe auch Programm-Beispiel „Gradierbares Rechteck“.
Die Funktionen pXY(), rG(), pRiLng()
Die Zeilen im Block „Zuweisungen / Befehlszeilen“
haben folgende Bedeutung:
p00= pXY(0,0)
Die Variable p00 wird mit Hilfe der Inneren Funktion pXY() belegt. Die Parameter nach der öffnen-
den Klammer geben die X- und die Y-Koordinate
des Punktes an. In diesem Fall sind beide Koordinaten Null. Damit ist p00 der Nullpunkt.
rBreite = rG(1)
rHoehe= rG(3)
Den neuen Variablen rBreite und rHoehe werden Werte zugewiesen, die mit der Inneren Funktion rG(n) berechnet wurden. Die Funktion
rG(n) ermittelt den n-ten Größenwert der
Maßtabelle. Mit rG(1) wird der erste Wert der
Maßtabelle (in Damen_5 und Basis_D: Brustumfang)
und mit rG(3) der dritte Wert der Maßtabelle (in
Damen_5 und Basis_D: Körperlänge) übergeben.
p01= pPRiLng(p00,rRe,rBreite)
Dem neuen Punkt p01 wird das Ergebnis von
pPRiLng(p00,rRe,rBreite)
zugewiesen.
pPRiLng() berechnet einen neuen Punkt, der
ausgehend vom Punkt p00 in Richtung rRe und im
Abstand rBreite liegt.
In der Parameterliste von Inneren Funktionen
können statt der Variablen auch Funktionen gleichen Typs und für reele/ganzzahlige Parameter
auch Zahlen stehen. Die folgenden Zeilen haben
daher gleiche Bedeutung:
p01= pPRiLng(p00,rRe,rBreite)
p01= pPRiLng(pXY(0,0),rRe,rG(1))
p01= pPRiLng(p00,0,rBreite)
In den Zeilen
p02= pPRiLng(p01,rOb,rHoehe)
p03= pPRiLng(p02,rLi,rBreite)
wird der Punkt p02 ausgehend von p01 abgetragen
und zwar nach oben mit dem Abstand der Höhe des
Rechteckes. Analoges gilt für p03.
316
Kapitel 19 Fachsprache I
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Ausgabe der Objekte, Programm testen
AusP(p00,p01,p02,p03)
gibt die Eckpunkte des Rechteckes auf dem Bildschirm aus.
AusQ(p00+p01,p01+p02)
AusQ(p02+p03,p03+p00)
gibt die Verbindungslinien zwischen den Eckpunkten
als einzelne Linien auf dem Bildschirm aus.
Nach Eingabe der Programmzeilen und Compilieren
ist das Programm zu Bilden&Testen
. Das
Ergebnis erscheint nach
. Mit der rechten Maustaste öffnet sich wieder die ProgrammierOberfläche. Mit
statt
wird das Programm
nicht nur mit der Modellgröße, sondern in allen
Größen der Gradiertabelle berechnet und nach
auch dargestellt. Damit sich die Höhe des Gradierbaren Rechteckes ändert, müssen auch lange/ kurze
Größen bzw. individuelle Größe eingetragen sein
19.5 Programm Bündchenkragen
Ein Bündchenkragen gemäß Bild 19-8 soll unter
Verwendung folgender X-Werte programmiert
werden.
X Bezeichnung
Schritt Wert
1 Höherstellung HM
p1⇒p2 35mm
2 Kragenumfaltbreite
p2⇒p4 20mm
3 Kragenbreite HM
p4⇒p5 40mm
4 Kragenspitze (X) zu p3
p3⇒p6 40mm
5 Kragenspitze (Y) zu p3
p6⇒p7 45mm
6 Winkel Umfalt+Ansatzlinie in p3
90°
7 Winkel Kragenaußenlinie
in p7
80°
Verwendung von X-Werten
X-Werte müssen im Programmkopf direkt nach den
Deklarationszeilen für Variablen und Konstanten
definiert werden. Für die Definition der X-Werte
gilt:
9 Mit der Zeile
XTitel(".............")
wird ein Programmname übergeben, der später
in der X-Wert-Liste der Grundkonstruktion erscheint. Daran erkennt der Anwender, zu welcher Grundkonstruktion diese X-Werte gehören. Der Titel darf 50 Zeichen lang sein.
9 Die X-Wertangaben müssen am Beginn des
Programmes mit folgender Befehlsstruktur stehen.
Defx(1,".....",10.0)
Defx(2,".....",12.5)
| |
|
| |
|_ Standardwert
| |_______________ Kommentartext
|_________________ Laufende Nummer
9 Die Standardwerte dürfen nur eine Nachkommastelle haben und müssen im Wertebereich
-3200. <= Wert <= 3200. liegen.
9 Die laufende Nummer muss mit 1 beginnen und
lückenlos ansteigen.
9 Jedem X-Wert können größenbezogene Werte
zugeordnet werden. Die Definitionszeile des XWertes wird dafür wie folgt erweitert:
&
Defx(3,"Zugabe zu RL",0,
"_36",3,"_46",4,"_036",1,"_046",2)
|
|
Größe Wert
(_ steht für eine Standardmaßtabelle!)
Das Zeichen & steht für eine Folgezeile. Die XWert-Definitionszeile kann mehrere Folgezeilen
haben.
Der Kennung „Defx“ mit Laufender Nummer,
p5
p4
p7
X7
p2
X6
p1
p3
p6
Bild 19-8
Kapitel 19 Fachsprache I
317
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Bezeichner und Standardwert können auch größenbezogene X-Wert-Zuweisungen folgen. In
Angabeblöcken wird einem Größenbezeichner
ein Wert zugeordnet, den der X-Wert bei dieser
Größe annehmen soll. Die Größenbezeichner für
Standardmaßtabellen müssen mit "_" beginnen!
Programmieren der Punkte
Grundsätzlich wird ein Programm in Teilschritten
erarbeitet und nach jedem Teilschritt getestet. Erst
wenn der Teilschritt erfolgreich war, sollte fortgesetzt werden. Ein erster Teilschritt bei der Programmierung des Bündchenkragens ist das Programmieren der Punkte der Hinteren Mitte und
anschließend der Punkte an der Kragenecke.
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar
pVar p1,p2,p4,p5
sVar
qVar
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
rCon
tCon
'----------------- X-Wert-Definitionen
XTitel("Bündchenkragen")
Defx(1,"Höherstellung HM",35)
Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20)
Defx(3,"Kragenbreite HM",40)
Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40)
Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45)
Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90)
Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80)
'----------------------- Punkte der HM
p1 = pXY(0,0)
p2 = pXY(0,rX(1))
p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2))
p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3))
'--------------------- Punkte ausgeben
AusP(p1,p2,p4,p5)
'------------------------------------End Program
'*************************************
Die Angaben in der Zeile pVar trägt Grafis nach
einem Compilieren automatisch ein. Die Zeile rCon
enthält wiederum die Vorbelegung für die Hauptrichtungen. Danach schließt sich ein Block mit der
Definition der X-Werte an. Für die erste Kommentarzeile genügt es,
'- X-Wert-Definitionen
einzugeben. Die restlichen Zeichen fügt Grafis beim
automatischen Formatieren ein. Die X-Werte werden in den darauffolgenden Zeilen fortlaufend definiert und enthalten keine größenbezogenen XWerte.
Nach der Definition der X-Werte werden die ersten
Punkte konstruiert.
p1 = pXY(0,0)
... definiert den Punkt p1 mit den Koordinaten (0,0).
p1 ist damit der Nullpunkt der Konstruktion.
p2 = pXY(0,rX(1))
... definiert einen Punkt p2 mit den Koordinaten
(0,rX(1)), wobei rX(1) den Wert des ersten
X-Wertes übergibt. p1 liegt damit um die „Höherstellung HM“ nach oben versetzt.
p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2))
… definiert einen Punkt p4, der von p2 nach oben
im Abstand rX(2) –dem zweiten X-Wert- abgetragen wird.
p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3))
… definiert einen Punkt p5, der von p4 nach oben
im Abstand rX(3) –dem dritten X-Wert- abgetragen wird.
Die Punkte der Hinteren Mitte liegen damit programmintern vor. Sie müssen noch auf dem Bildschirm ausgegeben werden. Dazu dienen die Zeilen
'------------------ Punkte ausgeben
AusP(p1,p2,p4,p5)
Diesen ersten Teilschritt sollten Sie mit
,
und
zunächst gründlich testen. Es erscheinen
nur die Punkte der Hinteren Mitte auf dem Bildschirm. Messen Sie die Abstände zwischen den
Punkten und gegebenenfalls auch deren Koordinaten. Mit der rechten Maustaste kehren Sie wieder in
die Programmier-Oberfläche zurück. Speichern Sie
das Projekt über Projekt | Speichern.
Im nächsten Teilschritt werden die Punkte an der
Kragenecke konstruiert. Empfehlenswert ist, die
Bildschirmausgaben in einem Block am Ende des
Programms anzuweisen. Daher werden die nächsten Programmzeilen direkt vor „Punkte ausgeben“ eingefügt. Alle Ergänzungen sind hervorgehoben.
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar
pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7
sVar
qVar
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
rCon rKgLng=150
tCon
'----------------- X-Wert-Definitionen
XTitel("Bündchenkragen")
Defx(1,"Höherstellung HM",35)
318
Kapitel 19 Fachsprache I
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Richtungen und Winkel berechnen
Richtungs- und Winkelangaben
Richtungen werden unter anderem beim Abtragen
von Punkten in einer Richtung sowie bei der Konstruktion von Kurven benötigt. In der neuen Fachsprache erfolgen Richtungsangaben grundsätzlich als
reele Zahlenwerte in Grad.
Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20)
Defx(3,"Kragenbreite HM",40)
Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40)
Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45)
Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90)
Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80)
'----------------------- Punkte der HM
p1 = pXY(0,0)
p2 = pXY(0,rX(1))
p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2))
p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3))
'-------------------- Eckpunkt p3 (VM)
p3 = pXY(rKgLng,0)
p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4))
p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5))
'-------------- Punkte+Linien ausgeben
AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7)
AusQ(p2+p5)
AusQ(p3+p7)
'------------------------------------End Program
'*************************************
Y
pC (90°)
pB (30°)
pD (165°)
pA (0°)
p0
Die Kragenbreite soll in diesem Beispiel noch fest
vorgegeben sein. In Abschnitt 20.2 wird erarbeitet,
welche Anweisungen für eine Automatische Längenanpassung des Kragens an das Halsloch erforderlich
sind. Die Kragenlänge rKgLng wird in der Zeile
rCon rKgLng=150
als Konstante von 150mm festgelegt. Direkt vor der
Ausgabe der Punkte und Linien wurde folgender
Block ergänzt:
'----------------- Eckpunkt p3 (VM)
p3 = pXY(rKgLng,0)
... definiert den Punkt p3 mit den Koordinaten
(rKgLng,0). p3 liegt damit im Abstand der Kragenlänge rechts vom Nullpunkt.
p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4))
… definiert einen Punkt p6, der von p3 nach rechts
im Abstand rX(4) –dem vierten X-Wert- abgetragen wird
p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5))
… definiert einen Punkt p7, der von p6 nach oben
im Abstand rX(5) –dem fünften X-Wert-. abgetragen wird
In der Zeile zur Ausgabe der Punkte wurden die
neuen Punkte p3, p6 und p7 ergänzt.
AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7)
Mit den Zeilen
AusQ(p2+p5)
AusQ(p3+p7)
wird auch die Hintere Mitte als Verbindung zwischen den Punkten p2 und p5 sowie die Linie an
der Kragenecke zwischen p3 und p7 sichtbar. Mit
dem Ausgabebefehl AusQ() können Linien und
Kurven zur Bildschirmausgabe angewiesen werden.
Statt der Variablen ist auch die Angabe von Strecken-Funktionen erlaubt.
Testen und prüfen Sie diesen Teilschritt mit
und
. Speichern Sie das Projekt.
,
pA
pB
pC
pD
pE
=
=
=
=
=
pPRiLng(p0,0,100)
pPRiLng(p0,30,100)
pPRiLng(p0,90,100)
pPRiLng(p0,165,100)
pPRiLng(p0,-60,100)
X
pE (-60° | 300°)
Bild 19-9
Die Punkte pA bis pE aus Bild 19-9 sind wie folgt
programmierbar, wobei der Abstand zu p0 jeweils
100mm betragen soll:
pA = pPRiLng(p0,0,100)
pB = pPRiLng(p0,30,100)
pC = pPRiLng(p0,90,100)
pD = pPRiLng(p0,165,100)
pE = pPRiLng(p0,-60,100)
Statt der Zahlenangaben in Grad könnten auch reele
Variable als Parameter eingetragen werden.
Richtungen berechnen
Eine Richtung kann bestimmt werden als
• Richtung vom ersten zum zweiten Punkt mit
rRiPP(p,p),
• Richtung einer Strecke rRiS(s),
• Richtung einer Kurve im Anfangs- bzw. Endpunkt
rRiQanf(q) bzw. rRiQend(q) oder
• Richtung einer Kurve in einem Kurvenpunkt
rRiQP(q,p).
Aus mathematischer Sicht ist die Richtung gleichzusetzen mit einem Vektor. Erst wenn der Vektor mit
einem Punkt verknüpft wird, entsteht eine Gerade.
Die Richtung des Punktes pB bezogen auf p0 (Bild
19-9) lässt sich wie folgt berechnen:
rB = rRiPP(p0,pB)
Nach Abarbeiten dieser Zeile hat rB den Wert 30.
Kapitel 19 Fachsprache I
319
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Winkel berechnen
Ein Winkel berechnet sich als
• Winkel, bestimmt durch drei Punkte, mit
rWiPPP(p,p,p) (Anfangs-, Dreh- und Endpunkt) oder
• Winkel zwischen zwei Strecken rWiSS(s,s).
Für die Punkte gemäß Bild 19-9 ergeben die Funktionsaufrufe in der linken Spalte die Werte in der
rechten Spalte.
Aufruf
Ergebnis
rWiPPP(pA,p0,pB)
+30
rWiPPP(pB,p0,pA)
-30
rWiPPP(pD,p0,pE)
+135
rWiPPP(pD,p0,pC)
-75
rWiPPP(pE,p0,pA)
+60
Der erste Parameter in rWiPPP(p,p,p) bestimmt den ersten Schenkel des Winkels. Bezogen
auf diesen Schenkel bestimmt sich die Drehrichtung
(positiver oder negativer Drehwinkel).
Gleiches gilt für die Funktion rWiSS(s,s), bei der
die Schenkel des Winkels zuvor als Strecken definiert werden müssen.
Die Kurvenvariante Spline
Eine Kurve in der Variante als Spline kann durch
beliebig viele Stützpunkte verlaufen. In diesen Stützpunkten können auch Richtungen für den Kurvenverlauf angegeben werden. Wie bei einem Lineal aus
Stahl, biegt sich die Kurve so, dass alle Bedingungen
mit möglichst geringer Biegeenergie erfüllt werden.
Zur Definition einer Spline muss mindestens ein
Anfangs- und ein Endpunkt angegeben werden. Die
einfachste Variante mit
q1=qSpline(pA,pE)
pA
entsteht eine Kurve durch drei Punkte, wobei die
Richtungen in den Punkten nicht vorgegeben sind.
Kragenansatz- und Kragenumfaltlinie als Spline mit Richtungsangaben konstruieren
Die Kragenansatz- und Kragenumfaltlinien sollen als
Spline konstruiert werden. Der Anfangspunkt beider
Kurven ist p3. Beide Kurven sollen im Winkel X6
beginnen, bezogen auf die Verbindung von p3 nach
p7. Dazu ist zunächst die Richtung von p3 nach p7
zu ermitteln (Bild 19-11).
p7
rRiPP(p3,p7)
p3
Bild 19-11
Die berechnete Richtung ist noch um den vorgegebenen Winkel zu drehen (Bild 19-12).
p7
X6
qSpline(pA,0,pE,0)
qSpline(pA,pE)
pE
p3
p6
Bild 19-12
pM
qSpline(pA,pM,pE)
Bild 19-10
bestimmt eine Spline von pA nach pE. In diesen
Punkten kann die Spline eine beliebige Richtung
annehmen und wird daher als Strecke (Bild 19-10)
erscheinen.
Mit der Zeile
q2 = qSpline(pA,0,pE,0)
wird die Kurve zusätzlich gezwungen, in den Punkten pA und pE mit Richtung 0° waagerecht nach
rechts zu verlaufen. Für eine umgekehrte Kurvenrichtung wäre zu schreiben
q2 = qSpline(pE,180,pA,180)
Jede Kurve hat eine Richtung!
Mit der Zeile
q3 = qSpline(pA,pM,pE)
Die folgenden Zeilen führen zum Ziel:
rWi3 = rRiPP(p3,p7)
rWi3 = rWi3+rX(6)
q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi)
q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi)
Für die Kragenaußenlinie ist zu berücksichtigen, dass
der Winkel in p7 im Kragen innen angegeben wird.
Die Richtung der Kurve in p7 kann entweder mit
rWi7 = rRiPP(p7,p3)-rX(7)
oder mit
rWi7 = rRiPP(p3,p7)-180-rX(7)
berechnet werden. Nach
q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi)
ist die Kragenaußenlinie gebildet, jedoch noch nicht
auf dem Bildschirm ausgegeben. Die Ausgabeanweisung für die drei Kurven lautet
AusQ(q1,q2,q3)
320
Kapitel 19 Fachsprache I
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Das Programm für einen Bündchenkragen mit
(noch) vorgegebener Kragenlänge ist fertig :
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar rWi3,rWi7
pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7
sVar
qVar q1,q2,q3
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
rCon rKgLng=150
tCon
'----------------- X-Wert-Definitionen
XTitel("Bündchenkragen")
Defx(1,"Höherstellung HM",35)
Defx(2,"Kragenumfaltbreite",20)
Defx(3,"Kragenbreite HM",40)
Defx(4,"Kragenspitze(X) zu p3",40)
Defx(5,"Kragenspitze(Y) zu p3",45)
Defx(6,"Wi Ansatz+Umfaltl.in p3",90)
Defx(7,"Wi Außenlinie in p7",80)
'----------------------- Punkte der HM
p1 = pXY(0,0)
p2 = pXY(0,rX(1))
p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(2))
p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(3))
'-------------------- Eckpunkt p3 (VM)
p3 = pXY(rKgLng,0)
p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(4))
p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(5))
'------------------ Kragenansatzlinie
rWi3 = rWiPPP(p6,p3,p7)
rWi3 = rWi3+rX(6)
q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi)
q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi)
'------------------- Kragenaußenlinie
rWi7 = rRiPP(p7,p3)-rX(7)
q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi)
'-------------- Punkte+Linien ausgeben
AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7)
AusQ(p2+p5)
AusQ(p3+p7)
AusQ(q1,q2,q3)
'------------------------------------End Program
'*************************************
19.6 Programm Rock
Die Grundkonstruktion Rock gemäß Bild 19-13 soll
unter Verwendung der angegebenen X-Werte programmiert werden. Die Programmerstellung erfolgt
in vier Teilschritten. Zu jedem Teilschritt gehören
die Konstruktionsschritte (Tabelle), eine Abbildung
und das Programm bis zum abgebildeten Zustand.
Die Teilschritte sollten zunächst selbst erarbeitet
und dann mit dem vorbereiteten Programmtext
verglichen werden.
Bei der Erarbeitung des Rockes werden Sie möglicherweise folgende Fragen haben:
Was mache ich bei Fehlermeldungen ?
Wie finde ich die passende Funktion ?
Was ist bei der Freigabe eines Programmes zu
berücksichtigen ?
Was ist bei der Änderungen / Korrektur eines
Programmes zu berücksichtigen ?
Die Antworten auf diese Fragen finden Sie im letzten Abschnitt 19.7 dieses Kapitels.
X
1
2
3
4
5
6
7
Bezeichnung
Rocklänge ab Taille
Zugabe zum halben Hüftumfang
Zugabe zum halben Taillenumfang
Verschiebung der SN nach vorn
Höherstellung Seitennaht
Abnäherlänge Vorderrock
Abnäherspitze ab Hüftlinie im HR
Wert
600mm
10mm
10mm
0mm
10mm
90mm
35mm
Bild 19-13
1.Teilschritt: Punkte der Hinteren Mitte, der
Vorderen Mitte und der Seitennaht konstruieren
(Bild 19-14)
von
01
01
01
bis Richtg
02
⇓
03
⇓
05
⇐
02
03
02
01
03
04
06
07
08
09
⇐
⇐
⇐
⇐
⇐
Abstand
G10 (Hüfttiefe)
X1 (Rocklänge ab Taille)
G2/2+X2 (halber Hüftumfang
+ Zugabe)
G2/2+X2
G2/2+X2
½ Abstand p02⇔p04 + X4
½ Abstand p02⇔p04 + X4
½ Abstand p02⇔p04 + X4
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar rZ
pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09
sVar
qVar
tVar
Kapitel 19 Fachsprache I
321
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270
tCon
'-------------- Definition der X-Werte
XTitel("Rock")
Defx(1,"Rocklänge ab Taille",600)
Defx(2,"Zugabe 1/2 Hüftumfang",10)
Defx(3,"Zugabe 1/2Taillenumfang",10)
Defx(4,"Verschiebung SN n. vorn",0)
Defx(5,"Höherstellung SN",10)
Defx(6,"Abnäherlänge Vorderrock",90)
Defx(7,"Abnspitze ab Hüftl. HR",35)
'----------------------- Punkte der HM
p01 = pXY(0,0)
p02 = pXY(0,-rG(10))
p03 = pXY(0,-rX(1))
'----------------------- Punkte der VM
rZ = rG(2)/2+rX(2)
p05 = pPRiLng(p01,rLi,rZ)
p04 = pPRiLng(p02,rLi,rZ)
p06 = pPRiLng(p03,rLi,rZ)
'----------------------- Punkte der SN
rZ = rAbstPP(p02,p04)/2+rX(4)
p07 = pPRiLng(p02,rLi,rZ)
p08 = pPRiLng(p01,rLi,rZ)
p09 = pPRiLng(p03,rLi,rZ)
'------------------ Ausgabe der Punkte
AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09)
'------------------ Ausgabe der Linien
AusQ(p01+p03)
AusQ(p03+p06)
AusQ(p06+p05)
AusQ(p04+p02)
AusQ(p05+p01)
AusQ(p08+p09)
'------------------------------------End Program
'*************************************
05
08
2.Teilschritt: Mehrweite berechnen & verteilen
(Bild 19-15)
Mehrweite
Mw=(G2/2+X2)-(G4/2+X4)
Anteil Seitennaht 3/6 Mehrweite
Anteil Hinterrock 2/6 Mehrweite
Anteil Vorderrock 1/6 Mehrweite
von bis Richtg Abstand
08 08
X5 (Höherstellung Seitennaht)
⇑
08 10
½ * 3/6 * Mehrweite
⇒
08 11
½ * 3/6 * Mehrweite
⇐
01 12
⇐
½ Abstand p01⇔p10
12 12
¼*X5 (Taillenringerhöhung)
⇑
12 13
½ * 2/6 * Mehrweite
⇒
12 14
½ * 2/6 * Mehrweite
⇐
05 15
⇒
2/3 Abstand p05⇔p11
15 15
½ *X5 (Taillenringerhöhung)
⇑
15 16
½ * 1/6 * Mehrweite
⇒
15 17
½ * 1/6 * Mehrweite
⇐
17 16
05
15
11
10
08
14 13
12
01
04
07
02
06
09
03
01
04
07
02
06
09
03
Bild 19-14
Bild 19-15
'*************************************
Program Main()
lVar
nVar
rVar rZ,rMw,rSn,rHr,rVr
pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14,
&
p15,p16,p17
sVar
qVar
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270
tCon
322
Kapitel 19 Fachsprache I
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
'-------------- Definition der X-Werte
XTitel("Rock")
Defx(1,"Rocklänge ab Taille",600)
Defx(2,"Zugabe 1/2 Hüftumfang",10)
Defx(3,"Zugabe 1/2Taillenumfang",10)
Defx(4,"Verschiebung SN n. vorn",0)
Defx(5,"Höherstellung SN",10)
Defx(6,"Abnäherlänge Vorderrock",90)
Defx(7,"Abnspitze ab Hüftl. HR",35)
'----------------------- Punkte der HM
p01 = pXY(0,0)
p02 = pXY(0,-rG(10))
p03 = pXY(0,-rX(1))
'----------------------- Punkte der VM
rZ = rG(2)/2+rX(2)
p05 = pPRiLng(p01,rLi,rZ)
p04 = pPRiLng(p02,rLi,rZ)
p06 = pPRiLng(p03,rLi,rZ)
'----------------------- Punkte der SN
rZ = rAbstPP(p02,p04)/2+rX(4)
p07 = pPRiLng(p02,rLi,rZ)
p08 = pPRiLng(p01,rLi,rZ)
p09 = pPRiLng(p03,rLi,rZ)
'----------------- Mehrweite aufteilen
rMw = (rG(2)/2+rX(2))
&
-(rG(4)/2+rX(3))
'auf halbes Erzeugnis
rSn = 3/6*rMw
'Anteil in die SN
rHr = 2/6*rMw
'Anteil in den HR
rVr = 1/6*rMw
'Anteil in den VR
'--------- SN an der Taille einstellen
p08 = pPRiLng(p08,rOb,rX(5))
p10 = pPRiLng(p08,rRe,rSn/2)
p11 = pPRiLng(p08,rLi,rSn/2)
'----------------------- Abhäher im HR
rZ = rAbstPP(p01,p10)/2
p12 = pPRiLng(p01,rLi,rZ)
p12 = pPRiLng(p12,rOb,rX(5)/4)
p13 = pPRiLng(p12,rRe,rHr/2)
p14 = pPRiLng(p12,rLi,rHr/2)
'----------------------- Abhäher im VR
rZ = rAbstPP(p11,p05)*2/3
p15 = pPRiLng(p05,rRe,rZ)
p15 = pPRiLng(p15,rOb,rX(5)/2)
p16 = pPRiLng(p15,rRe,rVr/2)
p17 = pPRiLng(p15,rLi,rVr/2)
'------------------ Ausgabe der Punkte
AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14,
&
p15,p16,p17)
'------------------ Ausgabe der Linien
AusQ(p01+p03)
AusQ(p03+p06)
AusQ(p06+p05)
AusQ(p04+p02)
AusQ(p05+p01)
AusQ(p08+p09)
End Program
'*************************************
3.Teilschritt: Abnäher einzeichnen (Bild 19-16)
von bis Richtg
12 12a
Lot
12a 12b
15 15a
⇑
⇓
17 16
05
15
Abstand
Lot von p12 auf Strecke
p02⇔p07
X7
X6
Abnäher einzeichnen
11
10
08
14 13
12
01
15a
12b
04
07
06
09
12a
02
03
Bild 19-16
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar rZ,rMw,rSn,rHr,rVr
pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14,
&
p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a
sVar sZ
qVar
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270
tCon
'-------------- Definition der X-Werte
... wie vorher ...
'----------------------- Abnäher im VR
rZ = rAbstPP(p11,p05)*2/3
p15 = pPRiLng(p05,rRe,rZ)
p15 = pPRiLng(p15,rOb,rX(5)/2)
p16 = pPRiLng(p15,rRe,rVr/2)
p17 = pPRiLng(p15,rLi,rVr/2)
Kapitel 19 Fachsprache I
323
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
'-------------------- Abnäherspitze HR
sZ = sPP(p02,p07)
p12a= pLotPS(p12,sZ)
p12b= pPRiLng(p12a,rOb,rX(7))
'-------------------- Abnäherspitze VR
p15a= pPRiLng(p15,rUn,rX(6))
'------------------ Ausgabe der Punkte
AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14,
&
p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a)
'------------------ Ausgabe der Linien
AusQ(p01+p03)
AusQ(p03+p06)
AusQ(p06+p05)
AusQ(p04+p02)
AusQ(p05+p01)
AusQ(p08+p09)
AusQ(p12b+p13)
AusQ(p12b+p14)
AusQ(p15a+p16)
AusQ(p15a+p17)
'------------------------------------End Program
'*************************************
Die Kurvenvariante Kreisbogenkurve
Dem Kurventyp Kreisbogenkurve liegen verzerrte,
entartete Kreisbögen zugrunde. Ein wesentlicher
Unterschied zum Kurventyp Spline ist, dass eine
Kreisbogenkurve keine Wendepunkte (Bild 19-17)
annehmen kann. Eine Kurvenform gemäß Bild 19-17
kann nur mit dem Kurventyp Spline konstruiert
werden.
Wendepunkt
der Kurvenrichtung
Bild 19-17
Für den Kurventyp Kreisbogenkurven gibt es drei
Definitionsvarianten, die bei vergleichbaren Parametern auch die gleiche Kurvenform liefern. Kreisbogenkurven ergeben relativ gering ausgeformte
Kurven. Sie sind besonders für Hüft- und Taillenkurven geeignet. Sollte die Kurvenform mit einer
der Kreisbogenvarianten nicht befriedigend sein,
so ist die einzige Alternative eine Kurve vom Typ
Spline. Die Kurve in Bild 19-18 wurde jeweils mit
einer der drei Definitionsvarianten konstruiert:
r0= -50°
p0
Kurve1(p0,p1,p2)
Kurve2(p0,r0,p2,r2)
Kurve3(p0,r0,p2,rRel)
hier: rRel=66.7
r2=20°
p2
p1
pLot (Lotpunkt von p2 auf p0⇔p1)
Bild 19-18
Kurve1(pA,pR,pE)
Die Kurve wird von pA nach pE gebildet. Als Parameter sind
• der Anfangspunkt pA,
• der Richtpunkt pR und
• der Endpunkt pE anzugeben.
Mit dem Richtpunkt pR werden die Richtungen der
Kurve in pA und pE bestimmt. In pA hat die Kurve
die Richtung pA⇒pR und in pE hat sie die Richtung
pR⇒pE. Die Kurve schmiegt sich dadurch an die
Linien pA⇒pR und pR⇒pE an.
Kurve2(pA,rA,pE,rE)
Die Kurve wird von pA nach pE gebildet. Als Parameter sind
• der Anfangspunkt pA,
• die Richtung im Anfangspunkt rA,
• der Endpunkt pE und
• die Richtung im Endpunkt rE anzugeben.
Mit den Richtungen im Anfangs- und Endpunkt ergibt sich der Richtpunkt der ersten Definitionsvariante.
Kurve3(pA,rA,pE,rRel[,rE])
Die Kurve wird von pA nach pE gebildet. Als Parameter sind
• der Anfangspunkt pA,
• die Richtung im Anfangspunkt rA,
• der Endpunkt pE,
• ein Relativwert für die Kurvenform rRel und
• optional als Rückgabewert die Richtung im Endpunkt rE anzugeben.
Die Richtung der Kurve im Endpunkt berechnet sich
aus dem Relativwert durch folgende Regel:
Vom Endpunkt wird das Lot auf die Strecke vom
Anfangspunkt mit der Anfangsrichtung gefällt. Der
Abstand pA⇔Richtpunkt (analog dem Typ Kurve1)
berechnet
sich
aus
rRel/100*Abstand
pA⇔Lotpunkt.
Mit dem Wert rRel wird indirekt die Richtung im
Endpunkt eingestellt. Die Kurvenform kann damit
sehr feinfühlig geändert werden. Sie ist jedoch ungeeignet, wenn im Anfangs- und Endpunkt vorgegebene Richtungen einzuhalten sind.
4.Teilschritt: Seitennaht und Taillenlinien auszeichnen
Für die Konstruktion der Seitennaht wird die Konstruktionsvariante „Kurve3“ benutzt, da die Richtung
der Seitennaht an der Taille noch beliebig ist. Der
Hüftbogen kann dadurch mit dem Parameter rRel
in einer optimalen Form eingestellt werden. Der
Hüftbogen im Vorderrock entsteht mit
qSn_vr = qKurve3(p07,rOb,p11,60)
Verändern Sie den Zahlenwert 60 in Schritten von 5
und stellen nach
Größen) und
,
(auch
mit mehreren
einen schönen Hüftbogen ein.
324
Kapitel 19 Fachsprache I
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Nach Spiegeln an p07⇔p08 entsteht der Hüftbogen im Hinterrock.
qSn_hr = qSn_vr
Spgl(sPP(p07,p08):qSn_hr)
Vor dem Spiegeln wird zunächst auf die neue Kurvenvariable qSn_hr umgespeichert. Mit
Spgl(sPP(p07,p08):qSn_hr=qSn_vr)
würde direkt in der Spiegelfunktion umgespeichert.
Die Taillenlinien sollen jeweils rechtwinklig zur Seitennaht, zu den Abnäherlinien sowie zur Vorderen
und Hinteren Mitte verlaufen. Bevor die jeweiligen
Abschnitte der Taillenlinie gebildet werden können,
muss die Richtung der Taillenlinie im Anfangs-/ Endpunkt berechnet werden.
17 16
11
10
14 13
05
01
15a
12b
07
Bild 19-19
Die Taillenlinie ab Hinterer Mitte beginnt am Punkt
p01 mit waagerechter Richtung nach links (180°)
und endet in p13 senkrecht auf der Richtung
p12b⇒p13
(Bild
19-19).
Mit
rRiPP(p12b,p13) wird die Richtung berechnet
und mit +90 um 90° im mathematisch positiven
Drehsinn gedreht.
rRi13 = rRiPP(p12b,p13)+90
Das Teilstück der Taillenlinie ab Hinterer Mitte kann
dann konstruiert werden mit
qTa_hr1= qKurve2(p01,rLi,p13,rRi13)
Die Taillenlinie soll senkrecht in die Seitennaht einlaufen. Mit rRiQend(qSn_hr)wird dazu zunächst
die Richtung im Endpunkt der Seitennaht berechnet.
Mit +90 wird die Richtung wiederum um 90° in
mathematisch positiver Richtung gedreht und ergibt
die gesuchte Richtung der Taillenlinie im Endpunkt
rRi10.
Das Teilstück der Taillenlinie ab Abnäher HR zur
Seitennaht kann dann konstruiert werden mit
qTa_hr2=qKurve2(p14,rRi14,p10,rRi10)
Analog schließt sich die Konstruktion der Taillenlinien im Vorderrock an.
'*************************************
Program Main()
'------------------------------------lVar
nVar
rVar rZ,rMw,rSn,rHr,rVr,
&
rRi13,rRi14,rRi10,
&
rRi17,rRi16,rRi11
pVar p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14,
&
p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a
sVar sZ
qVar qSn_vr,qSn_hr,
&
qTa_hr1,qTa_hr2,
&
qTa_vr1,qTa_vr2
tVar
cVar
'------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rOb=90,rLi=180,rUn=270
tCon
'-------------- Definition der X-Werte
... wie vorher ...
'-------------------- Abnäherspitze VR
p15a= pPRiLng(p15,rUn,rX(6))
'----------- SN auszeichnen & spiegeln
qSn_vr = qKurve3(p07,rOb,p11,60)
qSn_hr = qSn_vr
Spgl(sPP(p07,p08):qSn_hr)
'--------- Taillenlinie HR auszeichnen
rRi13 = rRiPP(p12b,p13)+90
qTa_hr1= qKurve2(p01,rLi,p13,rRi13)
rRi14 = rRiPP(p12b,p14)+90
rRi10 = rRiQend(qSn_hr)+90
qTa_hr2=qKurve2(p14,rRi14,p10,rRi10)
'--------- Taillenlinie VR auszeichnen
rRi17 = rRiPP(p15a,p17)+90
qTa_vr1= qKurve2(p05,rRe,p17,rRi17)
rRi16 = rRiPP(p15a,p16)+90
rRi11 = rRiQend(qSn_vr)+90
qTa_vr2=qKurve2(p16,rRi16,p11,rRi11)
'------------------ Ausgabe der Punkte
AusP(p01,p02,p03,p04,p05,p06,p07,
&
p08,p09,p10,p11,p12,p13,p14,
&
p15,p16,p17,p12a,p12b,p15a)
'------------------ Ausgabe der Linien
AusQ(p01+p03)
AusQ(p03+p06)
AusQ(p06+p05)
AusQ(p04+p02)
AusQ(p05+p01)
AusQ(p08+p09)
AusQ(p12b+p13)
AusQ(p12b+p14)
AusQ(p15a+p16)
AusQ(p15a+p17)
AusQ(qSn_vr,qSn_hr,qTa_vr1,qTa_vr2,
&
qTa_hr1,qTa_hr2)
'------------------------------------End Program
'*************************************
Kapitel 19 Fachsprache I
325
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
19.7 Allgemeine Hinweise
Mit den bisher vorgestellten Befehlen und Funktionen können bereits die Mehrzahl aller Grundkonstruktionen in ein Fachsprachenprogramm umgesetzt werden. Eine Übersicht über alle verfügbaren
Funktionen befindet sich in der Grafis-Hilfe.
Wie finde ich die passende Funktion ?
Ermitteln Sie zunächst, von welchem Variablentyp
das Ergebnis sein muss. Wird ein Punkt gesucht,
dann kommen nur Funktionen in Frage, die mit „p“
beginnen, für Strecken nur die Funktionen mit „s“
und so weiter. In der Regel folgt im Funktionsnamen
ein Kürzel für die Ergebnisart
Kürzel
Wi
Ri
Lng
Tlng
Rlng
Lot
Tang
…
Ergebnisart
Winkel
Richtung
Gesamtlänge
Teillänge
relative Länge
Lot
Tangens
…
Beispiel
rWiSS(s,s)
rRiPP(p,p)
rLngQ(q)
rTlngSP(s,p)
rRlngSP(s,p)
pLotPS(p,s)
pTangPQ(p,q)
…
und anschließend die benötigten Parameter als
Großbuchstabe.
Was mache ich bei Fehlermeldungen ?
Es sind zwei Fehlerarten zu unterscheiden
• Syntaxfehler = Fehler in der Schreibkonvention
(„Rechtschreibfehler“) und
• logische Fehler, die beim Abarbeiten des Programms auftreten.
Syntaxfehler werden beim Compilieren unter Angabe der betreffenden Zeile und eines Hinweises
gemeldet. Als Syntaxfehler werden unter anderem
das Fehlen öffnender / schließender Klammern,
unbekannte Funktionsaufrufe oder falsche Parametertypen in Funktionsaufrufen gemeldet. Syntaxfehler können in der Regel schnell behoben werden.
Ein logischer Fehler liegt vor, wenn das Programm
nicht das erwartete Ergebnis liefert. Logische Fehler sind leichter zu finden, wenn das Programm in
kleinen Teilschritten entwickelt und jeder Teilschritt gründlich getestet wird (auch in kleinen/großen Größen). In diesem Fall ist der Fehler
im letzten Teilschritt zu suchen. Bei langen Programmen ist es durchaus sinnvoll, die Punkte, Linien
und Kurven von einem bestimmten Zwischenstand
auszudrucken und zu beschriften, analog den Bildern
19-14, 19-15, 19-16 und 19-19. Zur Fehlersuche
hier noch einige Tips:
• Der Wert einer Variablen beliebigen Typs kann
mit dem Befehl VList() geprüft werden. Mit
der Zeile
rRi11 = rRiQend(qSn_vr)+90
VList(rRi11)
wird nach dem nächsten
oder
der Wert
der Variablen rRi11 in der Variablen Liste angezeigt.
• Die Zeile, in der eine Variable mit dem aktuellen
Wert belegt wurde, ermitteln Sie, indem die Variable in der aktuellen Zeile markiert und dann
mit
rückwärts gesucht wird.
• Zur Identifikation eines gesuchten Punktes pW
geben Sie eine Strecke vom Nullpunkt zum gesuchten Punkt aus: AusQ(pXY(0,0)+pW)
• Wird ein Punkt als Schnittpunkt zwischen Kreis
und Strecke gebildet, geben Sie temporär den
Kreis und die Strecke aus und beobachten dann
das Ergebnis auch in kleinen/großen Größen. Mit
einem „’“ vor dieser temporären Ausgabe wird
die Zeile zur Kommentarzeile.
• Während der Compilierung wird gefragt, ob eine
nicht deklarierte Variable neu deklariert werden
soll. Prüfen Sie bei jeder Abfrage, ob die Variable
tatsächlich neu verwendet wurde oder nur durch
einen Schreibfehler „neu entstanden“ ist.
• Nach dem erfolgreichen Compilieren erscheint
im unteren Hinweisfeld eine Angabe, welche Variablen unbenutzt sind. Unbenutzte Variablen
sind bei ordentlicher Programmierung oft der
Hinweis auf eine Verwechslung.
Was ist bei der Freigabe eines Programmes zu
berücksichtigen ?
Vor der Freigabe eines Programmes sollte abschließend geprüft werden, ob
• das Programm in allen Größen, auch in extremen
kleinen/ großen/ individuellen, fehlerfrei funktioniert.
• alle X-Werte eingebunden sind, richtig verrechnet werden und korrekt kommentiert sind. Eine
„Zugabe zum Taillenumfang“ darf nicht als „Zugabe zum halben Taillenumfang“ wirken. Ein positiver Wert bei „Ausstellung Seitennaht“ darf
nicht zum Einstellen der Seitennaht führen.
• nur Objekte (Punkte, Linien, Kurven) ausgegeben werden, die nötig sind. Objekte, die der
Anwender nicht benötigt, sollten auch nicht ausgegeben werden.
• die Linienlängen korrekt sind. In der RockKonstruktion des vorhergehenden Abschnittes
sollten beispielsweise die Längen der Seitennähte
in Vorder- und Hinterrock verglichen und die
Summe der Taillenlinien nachgemessen werden;
auch in anderen Größen.
Nach der Freigabe des Programmes ist die Programmdatei *.cpr in die Holen-Liste einzutragen und
eine Infomaske zu erstellen.
326
Kapitel 19 Fachsprache I
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Weiterhin erstellen Sie eine Dokumentation mit
unter anderem folgendem Inhalt:
• ein Ausdruck der Konstruktion, in dem die Objekte beschriftet werden. Es sollten alle verwendeten Objekten ausgegeben werden, auch Hilfspunkte und –linien, die in der freigegebenen
Konstruktion nicht erscheinen.
• ein Ausdruck des Programmes,
• das Programm als Datei und
• eine Kopie der Konstruktionsbeschreibung.
Was ist bei der Änderungen / Korrektur eines
Programmes zu berücksichtigen ?
Korrekturen in freigegebenen Programmen müssen
sehr umsichtig durchgeführt werden, da Modelle,
die aus diesem Programm entwickelt wurden, immer wieder darauf zurückgreifen.
Vor allen Änderungen an freigegebenen Programmen, muss der Änderungscode in der Projektoberfläche über Extras | Optionen erhöht
werden! Dies gilt insbesondere im Fall von Änderungen bei der Objektausgabe.
Zur Erläuterung soll an dieser Stelle das Protokollprinzip von Grafis erläutert werden. Jeder Ausgabebefehl eines Fachsprachenprogrammes übergibt
Objekte (Punkte, Linien) an das Grafis-Protokoll.
Die Objekte erhalten in der Reihenfolge ihrer Übergabe eine Pos-Nummer. Die Pos-Nummer ist ein
Identifikator für die Objekte des Grafis-Protokolls.
Der Ausgabebefehl
AusQ(qSaum,qInnenbein,qSchritt)
übergibt die Saum-, Innenbein- und Schrittnaht an
das Grafis-Protokoll, das diesen Linien die laufenden
Pos-Nummern 1, 2 und 3 zuordnet. Wird jetzt im
Protokollbetrieb eine Parallele an die Innenbeinnaht
konstruiert, bezieht sich dieser Protokollschritt auf
das Objekt mit Pos-Nummer 2.
Wird später am Fachsprachenprogramm die Ausgabezeile geändert in
AusQ(qInnenbein,qSaum,qSchritt)
und im Modell ein Probelauf durchgeführt, erscheint
die Parallele statt an der Innenbeinnaht an der Saumlinie. Diese Änderung führt nur bei Modellen zu
Fehlern, die mit dem Fachsprachenprogramm vor
der Änderung entwickelt wurden.
Die Objekte müssen immer in gleicher Reihenfolge bei gleicher Objektart ausgegeben werden,
unabhängig von der Größe und von den XWerten. Ausgabeanweisungen innerhalb von IFENDIF-Strukturen sollten daher vermieden werden.
Auch vor der Korrektur an Zahlen oder Formeln
sollte der Änderungscode erhöht werden. Ein Anwender Ihres Programmes könnte die Grundform
bereits durch Konstruktionsschritte korrigiert haben. Diese Konstruktionsschritte werden später
auch mit dem geänderten Programm ausgeführt.
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Inhalt
20.1 Themen für Fortgeschrittene ...................... 328
20.2 Automatische Längenanpassung .................. 334
20.3 Ansatzlinie mit Minimum als Externe
Funktion....................................................... 337
20.4 Hemdkragenkonstruktion unter Nutzung
der Externen Funktion qKgAnsatz() ............ 339
20.5 Konstruktionsbaustein
Schulternahtverlegung mit dem Ersetzen
von Pos-Objekten........................................ 341
Mit den in Kapitel 19 behandelten Befehlen und
Funktionen kann bereits die Mehrzahl aller Grundkonstruktionen in ein Fachsprachenprogramm umgesetzt werden. Im ersten Abschnitt werden diverse
spezielle Programmierstrukturen und –funktionen
behandelt. Gegenstand des zweiten Abschnittes ist
die automatische Längenanpassung am Beispiel eines
Kragens. Danach folgt die Nutzung Externer Funktionen und das Erstellen von Konstruktionsbausteinen.
'***************************************************************
Program Main()
'--------------------------------------------------------------' Kragenkonstruktion mit automatischer Längenanpassung
.
'--------------------------------------------------------------nVar n,nNextPos,nT
rVar rZl,rA,rL,rA1,rL1,rA2,rL2
pVar p0,p1,p2,p3,p4,p5
qVar q1,q2,q3,qV,qH,qQqq
cVar cV,cH
'----------------------------------------- Definition der XWerte
XTitel("XWerte der Hemdkragen-Konstruktion")
Defx(1,"Auslaufrichtung der Kragenansatzlinie",-45)
Defx(2,"Auslaufrichtung der Steglinie",-55)
Defx(3,"Hochstellbetrag Kragen",35)
Defx(4,"Stegbreite",15)
Defx(5,"Hintere Kragenbreite",45)
Defx(6,"Spitzenlänge",60)
Defx(7,"Spitzenhöhe",60)
Defx(8,"Auslaufrichtung der Kragen-Außenkurve",-30)
'---------------------------------- Länge der Halslinie erfragen
qV = qKop(pXY(0,0)+pXY(100,0))
' Vorbelegung der qV
qH = qKop(pXY(0,0)+pXY(50,0))
' Vorbelegung der qH
cV = cPick(1,4,"Halslochkurve VORN anpicken !","Kragen",nT)
qV = qCo(cV,"qq")
cH = cPick(2,4,"Halslochkurve HINTEN anpicken !","Kragen",nT)
qH = qCo(cH,"qq")
'------------------------------------------- Ziellänge berechnen
rZl= rLngQ(qV)+rLngQ(qH)
'------------------------------------------ Aufgabe nicht lösbar
If(rZl<=rX(3)) Then
n = nIBox("Der Kragen ist nicht konstruierbar !")
Exit Program
End If
'----------------------------- Anfangseinstellung P0 => P1 (=rA)
rA = rZl
'------------- 0.Näherung mit Konstruktion der Kragenansatzlinie
p0 = pXY(0,0)
p1 = pXY(rA,0)
p2 = pXY(0,rX(3))
q1 = qSpline(p2,0,p1,rX(1))
rL = rLngQ(q1)
! Ermittlung der Kurvenlänge
'---------------------- automatische Längeneinstellung im Zyklus
rA1= 0
' Funktionswerte für 1.Näherung vorbelegen
rL1= rX(3)
rA2= rA
rL2= rL
For n = 1,10,1
' maximale 10 Näherungsschritte
rA = rNahInt(rA1,rL1,rA2,rL2,rZl)
' nächste Näherung
p1 = pXY(rA,0)
q1 = qSpline(p2,0,p1,rX(1))
rL = rLngQ(q1)
! Ermittlung der Kurvenlänge
If(rAbs(rL-rZl)<<0.01) Then
! Genauigkeit erreicht ?
Exit For
! wenn JA => Schleife verlassen
End If
rA1= rA2
! Funktionswerte-Neubelegung für nächste Näherung
rL1= rL2
rA2= rA
rL2= rL
End For
328
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
20.1 Themen für Fortgeschrittene
IF-THEN-Struktur
Die IF-THEN-Struktur ist eine Kontrollstruktur, mit
der Berechnungen oder Konstruktionsschritte nur
dann ausgeführt werden, wenn eine bestimmt Bedingung erfüllt ist.
Die einfache Struktur ist
If (logischer Ausdruck) Then
[Anweisungen]
End If
Nur wenn der logische Ausdruck wahr ist (den Wert
True hat), werden die Anweisungen abgearbeitet.
Der logische Ausdruck kann entweder direkt eine
logische Variable sein
lSchalter=true
If(lSchalter) Then
[Anweisungen]
End If
oder das Ergebnis einer Vergleichsoperation zwischen ganzen / reellen Zahlen oder Variablen.
If(rMw<<0) Then
rSn = rMw
rHr = 0
rVr = 0
End If
Als Vergleichsoperatoren zwischen ganzzahligen/
reelen Variablen sind zugelassen:
Zeichen
Bedeutung
<<
kleiner als
>>
größer als
==
gleich
<=
kleiner gleich
>=
größer gleich
<>
ungleich
Zur Verknüpfung logischer Variablen sind zugelassen:
Zeichen
Bedeutung
NOT
„Nicht“
AND
„Und“
OR
„Oder“
Die Operationen „==“ und „<>“ sind nur für den
If (logischer Ausdruck 1) Then
[Anweisungen 1]
Else If (logischer Ausdruck 2) Then
[Anweisungen 2]
Else
[Anweisungen 3]
End If
Vergleich zwischen ganzen Zahlen geeignet, da bis
einschließlich zur 6. Nachkommastelle verglichen
wird.
Beispiel:
Für extreme individuelle Größen kann der Taillenumfang größer als der Hüftumfang werden. In diesem Fall muss die negative Mehrweite komplett in
die Seitennaht gelegt werden. Dieser Fall wird im
Programm wie folgt berücksichtigt:
'----------------- Mehrweite aufteilen
rSn = 3/6*rMw
'Anteil in die SN
rHr = 2/6*rMw
'Anteil in den HR
rVr = 1/6*rMw
'Anteil in den VR
If(rMw<<0) Then
rSn = rMw
rHr = 0
rVr = 0
End If
Innerhalb von IF-THEN-Strukturen dürfen keine
Objekte ausgegeben werden, da sich dadurch
die Objektanzahl, -art oder –reihenfolge ändern
kann. Eine geänderte Objektausgabe kann zu
Fehlern bei der Modellentwicklung führen. Es
gelten die Bemerkungen zur Verknüpfung Fachsprache ⇔ Protokollbetrieb aus dem letzten
Abschnitt des vorhergehenden Kapitels.
Die ausführliche Struktur ist
If (logischer Ausdruck 1) Then
[Anweisungen 1]
Else If (logischer Ausdruck 2) Then
[Anweisungen 2]
Else If (logischer Ausdruck 3) Then
[Anweisungen 3]
Else
[Anweisungen 4]
End if
Eine Erläuterung befindet sich in Bild 20-1. Die
„Else If() Then“ Abfragen können mehrfach
nach „If() Then“ folgen. „Else“ darf nur einmal
vor „End If“ stehen.
Beispiel:
In einer Rock-Grundkonstruktion für individuelle
Größen soll die Mehrweite anders verteilt werden,
wenn die Mehrweite für das halbe Erzeugnis größer
als 40mm ist. Im Programm ist zu schreiben:
Wenn (logischer Ausdruck 1) Dann
Die Anweisungen 1 werden nur abgearbeitet,
wenn “logischer Ausdruck 1” wahr ist. Die IFENDIF-Struktur wird verlassen.
Oder Wenn (logischer Ausdruck 2) Dann
Die Anweisungen 2 werden nur abgearbeitet,
wenn “logischer Ausdruck 2” wahr ist und “logischer Ausdruck 1” falsch war. Die IF-ENDIFStruktur wird verlassen.
Anderenfalls
Die Anweisungen 3 werden nur abgearbeitet,
wenn die vorhergehenden Abfragen falsch waren.
Ende Wenn
Bild 20-1
Kapitel 20 Fachsprache II
329
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
'----------------- Mehrweite aufteilen
'
rSn Anteil in die SN
'
rHr Anteil in den HR
'
rVr Anteil in den VR
'-------------------------- Fall rMw<0
If(rMw<<0) Then
rSn = rMw
rHr = 0
rVr = 0
'------------------------- Fall rMw<40
Else If(rMw<<40) Then
rSn = 1/6*rMw
rHr = 3/6*rMw
rVr = 2/6*rMw
'------------------------ Fall rMw>=40
Else
rSn = 1/4*rMw
rHr = 2/4*rMw
rVr = 1/4*rMw
End If
FOR-NEXT-Struktur
Mit der FOR-NEXT-Struktur können Laufschleifen
gebildet werden. Die Laufschleife beginnt mit
For nLauf = nA,nE,nSchritt
und endet mit
End For
nLauf ist die Laufvariable. Beim ersten Durchlauf
hat sie den Wert nA. Nach jedem Durchlauf wird
nLauf automatisch um nSchritt erhöht, bzw.
reduziert, falls nSchritt negativ ist. Die Anweisungen zwischen For und End For werden bei
jedem Durchlauf der Schleife wiederholt bearbeitet.
Die Laufschleife wird erst dann verlassen, wenn die
Laufvariable den Endwert überschritten hat oder
Exit For angewiesen wurde. Die Variablen
nLauf, nA, nE und nSchritt müssen ganzzahlige Variablen sein.
Die gesamte Struktur im Überblick enthält Bild 202.
Mit diesen Programmzeilen wird geprüft, ob einer
der X-Werte X1 bis X5 negativ ist. Ist einer der
Werte negativ, wird das Programm mit einem Hinweis sofort beendet.
Größeninterpolation
Die Funktion rGroInt() führt eine größenabhängige Interpolation durch. In der vorhergehenden
Fachsprache wurden dazu Y-Werten definiert. Eine
größenabhängige Interpolation ist dann sinnvoll,
wenn sich ein Wert abhängig von der aktuellen Maßtabelle ändern soll. Gleiches wird durch die Definition größenabhängiger X-Werte erreicht. Im Unterschied zu den X-Werten sind die mit rGroInt()
berechneten Werte jedoch nur innerhalb des Fachsprachen-Programmes einstellbar. Der Nutzer des
freigegebenen Progammes hat keinen Zugriff auf
diese Werte. Er kann sie nicht verändern.
Ein größenabhängiger Zahlenwert vom reellen Zahlentyp kann an beliebiger Stelle im Programm mit
folgender Befehlszeile definiert werden.
rKorr1=rGroInt("Größe",Wert
&
[,"Größe",Wert,])
Als Parameter werden beliebig viele Paare aus Größe und dem zugehörigen Wert übergeben. Die
Funktion berechnet den Wert für die aktuelle Maßtabelle aus den Wertepaaren Größe/Wert. Der
Größenbezeichner muss mit Anführungsstrichen
übergeben werden, wobei ein Unterstrich „_“ die
Größe als Standardgröße kennzeichnet. Es ist empfehlenswert, die Größen in aufsteigender Reihenfolge einzugeben. Ist für einen Figurtyp kein Wertepaar
angegeben, dann wird für alle Größen dieses Figurtyps der Wert des ersten Wertepaares verwendet.
Bitte beachten Sie dazu das folgende Beispiel.
Wert
For nLauf = nA,nE,nSchritt
[Anweisungen]
[Next For]
(nächster Schleifendurchlauf)
[Anweisungen]
[Exit For] (Schleife sofort verlassen)
[Anweisungen]
End For
20
18
16
14
12
Bild 20-2
10
Beispiel:
'---------X1 bis X5 prüfen, ob negativ
nA=1
nE=5
For nLauf=nA,nE,1
If(rX(nLauf)<<0) Then
t1="Der X-Wert X"+tFormat(nLauf)
&
+" ist negativ !"+tc(13,10)+
&
"Der Kragen kann nicht
&
konstruiert werden."
nBox= nIBox(t1,31)
Exit Program
End If
End For
38
40
42
44
538 540
542 544
Größe
Bild 20-3
Es soll ein Korrekturwert für die Figurtypen normal
und starkhüftig gemäß Bild 20-3 definiert werden.
Die folgende Befehlszeile belegt den Wert r1 wie
gewünscht.
r1
&
&
= rGroInt("_38",10,"_40",12,
"_42",16,"_44",18,"_538",12,
"_540",14,"_542",17,"_544",19)
330
Kapitel 20 Fachsprache II
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die folgende Übersicht zeigt, welchen Wert die
Variable r1 für die angegebene Maßtabelle annimmt.
Größe r1
Größe r1
Größe r1
36
8
036
10
536
12
38
10
038
10
538
14
40
12
040
10
540
17
42
16
042
10
542
19
44
18
044
10
544
21
46
20
046
10
546
23
Für den Figurtyp schmalhüftig (vorangestellte „0“)
wurde kein Wert definiert. Die Variable erhält daher
für alle Größen dieses Figurtyps den Wert 10.
Für eine individuelle Maßtabelle wird der Wert der
entsprechenden Verweisgröße (Spalte X-WertVerweis in der Gradiertabelle) eingetragen. Ist in
dieser Spalte kein Verweis eingetragen, gilt wiederum der Wert des ersten Wertepaares.
Dialogfunktionen
In Grundkonstruktionen oder Konstruktionsbausteinen werden häufig Informationen aus dem GrafisProtokoll benötigt. Diese Informationen können
Prozeßparameter (Längen, Abstände,...), aber auch
Objekte (Punkte, Linien) sein. Beispielsweise werden für den Kragen diverse Informationen vom
Halsloch und für einen Ärmel diverse Informationen
vom Armloch benötigt. In der neuen Fachsprache
kann dazu ein Dialog aufgebaut werden, mit dem
der Nutzer des Programmes angewiesen wird, die
benötigten Objekte anzuklicken.
Für den Dialog mit dem Nutzer stehen die Funktionen
nIBox()
cPick()
zur Verfügung.
nIBox()
Infobox baut ein Fenster auf, mit dem der Anwender einen Hinweis erhalten oder das der Anwender
mit Ja/Nein schließen kann. In einem Fenster können
dem Anwender beispielsweise die Gründe mitgeteilt
werden, warum eine Konstruktion unter den konkreten Bedingungen nicht möglich ist. Falls ein XWert mit einem extremen Wert belegt ist, kann der
Zeichen/
Symbol:
Tasten:
Beenden/Wiederholen/Ignorieren
OK
OK/Abbrechen
Wiederholen/Abbrechen
Ja/Nein
Ja/Nein/Abbrechen
ohne
Symbol
Anwender gewarnt werden. Die Infobox erscheint
auch beim Gradieren! Nutzen Sie nIBox in der
Regel für Fehlermeldungen aus Ihrem Programm
bei extremen Konstruktionsvorgaben.
Die Infobox kann in verschiedenen Darstellungsvarianten erscheinen. Die Darstellungsvariante wird mit
dem optionalen ganzzahligen Parameter nD festgelegt. Die Zehnerposition dieses Parameters steuert,
welche Buttons angezeigt werden. Die Einerposition
legt das Symbol im Fenster fest. Bild 20-4 enthält die
Darstellungsvarianten im Überblick.
Der Funktionswert von nIBox ist eine Zahl, die
den angeklickten Button kennzeichnet. Die Werte
von nIBox stehen für folgende Button:
1 - Button „OK”
2 - Button „Ja”
3 - Button „Nein“
4 - Button „Ignorieren”
5 - Button „Wiederholen“
6 - Button „Beenden“
Anklicken des Button „Abbrechen“ führt immer
zum sofortigen Beenden des Programmes. Es ist
gleichbedeutend mit Exit Program.
Beispiel:
Bevor in der Fachsprache die Konstruktionsschritte
für eine Brief-/Kuvertecke ausgeführt werden, wird
getestet, ob die angewiesenen Linien zum Bilden
einer Ecke geeignet und nicht parallel sind.
'----------------- Strecken parallel ?
rWi = rWiSS(s1,s2)
t1 = "Die Linien der Ecke sind fast"
& " parallel (Winkel<5°) !"+tC(13,10)
& +"Die Kuvertecke kann nicht"
& " konstruiert werden."
t2 = "Error – Konstruktion
& Kuvertecke"
If(rAbs(rWi)<<5) Then
nMsg= nIBox(t1,t2,21)
Exit Program
Else If(rAbs((rAbs(rWi)-180))<<5) Then
nMsg= nIBox(t1,t2,21)
Exit Program
End If
Falls der Winkel zwischen den Strecken s1 und s2
fast 0° oder fast 180° ist (zwischen –5°/5°, 175°/180°
oder –175°/-180°), dann erscheint die Meldung gemäß Bild 20-5 und das Programm wird abgebrochen.
Ausrufezeichen
InfoZeichen
Fragezeichen
Kreuz als
Warnzeichen
10+
+0
10
+1
11
+2
12
+3
13
+4
14
20+
30+
40+
50+
60+
20
30
40
50
60
21
31
41
51
61
22
32
42
52
62
23
33
43
53
63
24
34
44
54
64
Bild 20-4
Kapitel 20 Fachsprache II
331
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die Parameter beim Aufruf von
nMsg= nIBox(t1,t2,21)
sind:
t1 der Text der Mitteilung. Hier: „Die Linien der
Ecke sind fast parallel ...“
Bild 20-5
t2 der Titel der Infobox; hier: „Error – Konstruktion Kuvertecke“
21 die Nummer für die Darstellungsvariante;
hier: 21 für das Symbol Ausrufezeichen und
den Button „OK“.
cPick()
Mit cPick() erscheint analog zu nIBox eine
Mitteilung auf dem Bildschirm, mit der der Anwender aufgefordert wird, einen Punkt bzw. eine Linie
anzuklicken. Alle Informationen zum angeklickten
Objekt werden zunächst in einen Container gepackt
und können bei Bedarf dem Container entnommen
werden.
Für Kragen- oder Ärmelprogramme können mit
cPick() Dialoge erarbeitet werden, in denen der
Anwender gezielt die erforderlichen Linien anklickt.
Die Verwendung von Z-Werten zur Übergabe von
Längen und Abständen an das Fachsprachenprogramm ist nicht mehr erforderlich.
Beispiel:
Für die Ermittlung der Gesamtlänge der Halslochlinien von Vorder- und Rückenteil sind folgende Programmzeilen einzugeben:
'-------------------- qV, qH vorbelegen
qV = qKop(pXY(0,0)+pXY(100,0))
qH = qKop(pXY(0,0)+pXY(50,0))
'---------------------- qV, qH anpicken
cV = cPick(1,4,"Halslochkurve VORN"+
& " anpicken !","Kragen",nT)
qV = qCo(cV,"qq")
cH = cPick(2,4,"Halslochkurve HINTEN"
& +" anpicken !","Kragen",nT)
qH = qCo(cH,"qq")
'------------------ Ziellänge berechnen
rZl= rLngQ(qV)+rLngQ(qH)
Mit dem Aufruf von cPick wird zunächst ein Container gefüllt, hier: cV und cH. Aus diesen Containern werden anschließend mit der Funktion qCo die
benötigten Informationen entnommen.
Die Parameter der Funktion cPick() haben folgende Bedeutung:
cPick(nI,nV,tK,tT,tB,nT)
nI eineindeutiger Identifikator; Dieser Identifikator muss für jeden Aufruf von cPick() anders sein. Die verschiedenen PickAnweisungen werden damit bei Probelauf
und Gradieren identifiziert.
nV Anpickvariante
1
Punkt anpicken
2
Linien-/Kurven-Stützpunkt anpicken
4
Linien/Kurven anpicken
8
Picken im „freien“ erlaubt
Die einzelnen Varianten können durch Addieren kombiniert werden. So bedeutet
nV=3 das Anpicken von Punkten und Linien-/Kurven-Stützpunkten.
tK Kommentartext; Mit diesem Text wird der
Anwender zum Picken aufgefordert.
tT Titeltext für die Dialogbox
tB Bild-/Symboltext; Erlaubt sind , “!“, “+“,
“i“, “g“ oder der komplette Pfad zu einer
Bitmap.
nT Bei Aufruf: Nummer des Teiles, in dem gepickt werden darf. Der Fall nT=0 erlaubt
das Picken in allen Teilen, deren Teilenummer <= der des aktiven Teiles ist.
Nach dem Aufruf: Nummer des Teiles in
dem gepickt wurde.
Folgende Informationen können mit folgenden Funktionen aus dem Pick-Container abgerufen werden.
Der erste Parameter ist jeweils der Variablenname
des Pick-Containers.
nCo(c,"tl") Nummer des Teiles, in dem
gepickt wurde
nCo(c,"nr") Pos-Nummer des angepickten
Objektes
nCo(c,"ty") Typ des angepickten Objektes
(-1: Fehler, 0- Digi-Punkt, 1Punkt, 2- Linie/Kurve)
lCo(c,"rl") Linie/Kurve wurde Rechts angepickt (JA/NEIN)
lCo(c,"st") Pickpunkt ist Linien-/ Kurvenstützpunkt (JA/NEIN)
lCo(c,"ri") Kurvenrichtung im Pickpunkt in
Grad
rCo(c,"rln") relative Länge der Kurve im
Pickpunkt in %
pCo(c,"pp") Pickpunkt
qCo(c,"qq") angepickte Linie/Kurve
Zugabenklassen
Die Mehrweite einer Grundkonstruktion kann entweder über Zugabenklassen oder mit X-Werten
eingestellt werden. Welche der beiden Varianten
angewendet wird oder ob beide Varianten gemischt
werden, entscheidet der Programmierer.
Werden Zugabenklassen verwendet, dann legt der
Programmierer die Mehrweite je Zugabenklasse in
der Taille, in der Hüfte, im Brustumfang, in der
Armlochvertiefung,... im Programm fest. Bleiben die
Zugabenklassen unberücksichtigt, stellt der Anwender die Mehrweiten später mit X-Werten ein.
Die jeweils gültige Zugabenklasse wird in der Gradiertabelle festgelegt und mit der Funktion
nZKlasse() als ganzzahliger Wert übergeben.
332
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
In einem Fachsprachenprogramm mit der Befehlszeile nZkl=nZKlasse() hat die Variable nZkl
beim Abarbeiten mit der jeweiligen Maßtabelle den
folgenden Wert:
Gradiertabelle
Wert von
nZKlasse()
> 01 e04 ____40_0
4
> 02 e04 ____42_0
4
> 03 e04 ____44_0
4
> 04 c02 ____40_0
2
> 05 g06 ____40_0
6
> 06 i08 ____40_0
8
Der Programmierer legt mit der Verrechnung von
nZKlasse fest, wieviel Mehrweite im Brustumfang, Taillenumfang... berücksichtigt wird. Mit den
Programmzeilen
'-------------------------- Brustweite
rBu = rG(1)+10*nZKlasse()
'------------------------ Taillenweite
rTa = rG(4)+13*nZKlasse()
'-------------------------- Gesäßweite
rGe = rG(2)+15*nZKlasse()
'------------------- Armlochvertiefung
rAt = 2*nZKlasse()
berechnet sich die Brustweite rBu für das halbe
Erzeugnis wie folgt
Gradiertabelle
Wert von
ZurBu
gabe
> 01 e04 ____40_0 920+10*4 +40
> 02 e04 ____42_0 960+10*4 +40
> 03 e04 ____44_0 1000+10*4 +40
> 04 e02 ____40_0 920+10*2 +20
> 05 e06 ____40_0 920+10*6 +60
> 06 e08 ____40_0 920+10*8 +80
Je Zugabenklasse werden 10mm Mehrweite im
Brustumfang, 13mm Mehrweite im Taillenumfang,
15mm Mehrweite im Gesäßumfang verrechnet.
Gleichzeitig wird das Armloch um je 2mm vertieft.
Mit den Faktoren vor nZKlasse() legt der Programmierer die Mehrweite je Zugabenklasse fest.
Soll sich die Mehrweite je Zugabenklasse ungleichmäßig ändern, muss die IF-ENDIF-Struktur angewendet werden.
Für körpernahe Bekleidung, z.B. Bademoden oder
Sportbekleidung, kann auch 10*nZKlasse()–40
gerechnet werden. Damit ist das Maß in Zugabenklasse a00 um 4cm kleiner als das Körpermaß.
Kreisfunktionen
Kreise werden in der neuen Fachsprache wie Kurven behandelt. Alle Kurven-Funktionen können auch
auf Kreise angewendet werden. Ein Kreis wird mit
den Funktionen
qTeilKr()
qHalbKr()
qVollKr()
gebildet. Als Parameter sind immer der Mittelpunkt
des Kreises (Punktvariable) und der Radius des Krei-
ses (reele Variable) anzugeben. Je nach Kreistyp
folgen Richtungsangaben.
Sofern der Kreis zur Schnittpunktbildung mit einer
Strecke oder einer anderen Kurve benötigt wird,
sollte grundsätzlich qVollKr() verwendet werden. Zur Schnittpunktbildung muss ein Richtpunkt
angegeben werden, der bei mehreren möglichen
Schnittpunkten auf den gesuchten zeigt. Der Kreismittelpunkt ist als Richtpunkt ungeeignet.
Beispiel:
Im folgenden Beispielprogramm wird jede Kreisvariante definiert und danach ausgegeben (Bild 20-6).
q3
q1
q2
Bild 20-6
Der Parameter 45 in der Zeile
q1 = qVollKr(p0,rRad1,45)
bestimmt, dass die Symmetrieachse des Vollkreises
(Anfang und Ende) die 45° Richtung ist. Der Parameter –45 in der Zeile
q2 = qHalbKr(p0,rRad2,-45)
bestimmt, dass die Symmetrieachse des Halbkreises
die –45° Richtung ist. Die Parameter 60 und –90 in
der Zeile
q3 = qTeilKr(p0,rRad3,60,-90)
bestimmen, dass der Teilkreis bei 60° beginnt und
bei –90° endet. Der Kreis wird in mathematisch
positivem Drehsinn erzeugt.
'*************************************
Program Main()
' Kreisvarianten
'------------------------------------rVar rRad1,rRad2,rRad3
qVar q1,q2,q3
pVar p0
'------------------------- Mittelpunkt
p0 = pXY(0,0)
'------------------------------ Radien
rRad1 = 100
rRad2 = 140
rRad3 = 180
'------------------- Kreise definieren
q1 = qVollKr(p0,rRad1,45)
q2 = qHalbKr(p0,rRad2,-45)
q3 = qTeilKr(p0,rRad3,60,-90)
Kapitel 20 Fachsprache II
333
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
'---------------------------- Ausgaben
AusP(p0)
AusQ(q1,q2,q3)
End Program
'*************************************
Externe Funktionen
Zur besseren Übersicht können häufig benötigte
Programmschritte als externe Funktion abgelegt
werden. Eine externe Funktion (hier: vom Typ n)
beginnt mit
Function nXxx([Parameterliste])
und endet mit
End Function
Der Funktionsname ist analog einer Variablenbezeichnung zu bilden und auch einem Variablentyp
zuzuordnen. Innerhalb der Funktion ist der Funktionsname eine Variable, die mit einem Wert belegt
werden kann. Dieser Wert wird nach dem Abarbeiten der Funktion zurückgegeben. Beim Funktionsaufruf können in der Parameterliste beliebig viele
Variablen unterschiedlichen Typs an die Funktion
übergeben werden. Die Parameteranzahl und die
Parametertypen müssen im Funktionsaufruf und in
der Funktionsdefinition identisch sein. Die Parameter im Funktionsaufruf werden auch zurückgegeben.
Externe Funktionen können in eigenen Modulen
stehen. Zukünftig werden spezielle Module für Kurven, Ecken und anderes entwickelt werden, die als
Bibliotheken auch anderen Grafis-Programmierern
zur Verfügung stehen. Die Strukturen Program
Main()/ End Program und Function
xXxx()/ End Function dürfen nicht miteinander oder untereinander verschachtelt werden.
Beispiel:
'*************************************
Program Main()
[Anweisungen]
lIo=lEck(p20,p21,p27,p28,p31)
[Anweisungen]
lIo=lEck(p31,p37,p56,p57,p57a)
[Anweisungen]
End Program
'*************************************
'*************************************
Function lEck(p1,p2,p3,p4,pEck)
' Berechnung des Schnittpunktes
' zweier Strecken
' Die Punkte p1 und p2 bilden die
' erste Strecke,
' die Punkte p3 und p4 bilden die
' zweite Strecke.
' Der Eckpunkt wird als fünfter
' Parameter zurückgegeben.
' Falls beide Strecken fast parallel
' sind wird mit einer Warnung
' abgebrochen.
' Erstellt: 10-09-2000 KF
'*************************************
pVar
sVar s1,s2
rVar rWi
tVar t1,t2
nVar nMsg
'------------------------------------lEck= False
s1 = sPP(p1,p2)
s2 = sPP(p3,p4)
'----------------- Strecken parallel ?
rWi = rWiSS(s1,s2)
t1 = "Die Linien der Ecke sind fast"
& +" parallel (Winkel<5°) !"+tC(13,10)
& +"Die Ecke kann nicht konstruiert"
& +" werden."
t2 = "Error – Konstruktion Ecke"
If(rAbs(rWi)<<5) Then
nMsg= nIBox(t1,t2,21)
Exit Program
Else If(rAbs((rAbs(rWi)-180))<<5) Then
nMsg= nIBox(t1,t2,21)
Exit Program
End If
pEck= pSchnSS(s1,s2)
lEck= True
End Function
'*************************************
Die externe Funktion lEck() konstruiert einen
Eckpunkt, der durch vier Punkte bestimmt wird. In
der Parameterliste werden die vier Punkte übergeben. Der erste und zweite sowie der dritte und
vierte Punkt bilden je eine Strecke. Ist der Winkel
zwischen beiden Strecken kleiner als 5°, dann wird
das Programm mit einer Mitteilung abgebrochen.
Anderenfalls wird der Eckpunkt pEck berechnet
und als fünfter Parameter der Parameterliste zurückgegeben. Die Funktion kann mehrfach (hier:
zweimal) jeweils mit anderen Punkten aufgerufen
werden.
Häufig werden logische Funktionen programmiert,
die nur mit dem Wert True abschließen, wenn die
Funktion korrekt abgearbeitet werden konnte. Für
eine Verschiebung der Schulternaht um X6 am Halsloch und um X7 am Armloch müßte die Funktion
lTranslSchulter() folgende Struktur haben:
'*************************************
Program Main()
[Anweisungen]
lIst=lTranslSchulter(qHalsV,qHalsH,
&
qArmV,qArmH,rX(6),rX(7))
[Anweisungen]
End Program
'*************************************
'*************************************
Function lTranslSchulter(q1,q2,
&
q3,q4,r1,r2)
' Transformation von q2 an q2 und
' q4 an q3
' Endpunkt von q1 um r1 verschieben
' Endpunkt von q3 um r2 verschieben
' Kurven neu bilden
' neue q2 und neue q4 rücktransform.
'*************************************
lTranslSchulter=False
[Anweisungen]
q1=...
q2=...
q3=...
q4=...
lTranslSchulter=True
End Function
'*************************************
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Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Die neuen Kurven von Hals- und Armloch werden in
der Parameterliste übergeben. Vor dem Abarbeiten
der Zeile
lIst=lTranslSchulter(qHalsV,qHalsH,
&
qArmV,qArmH,rX(6),rX(7))
in Main() ist die Schulternaht der Kurven qHalsV,
qHalsH, qArmV, qArmH noch nicht verlegt.
Nach Abarbeiten der Zeile sind die Kurven neu
belegt, die Schulter ist verschoben.
20.2 Automatische Längenanpassung
Die Funktion
rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel)
Die
Funktion
rNahInt(rA1,rIst1,rA2,
rIst2,rZiel)berechnet aus zwei Anfangswerten rA1 und rA2 und den zugehörigen Ergebniswerten rIst1 und rIst2 den vermutlichen Anfangswert,
der als Ergebnis rZiel liefert.
Es wird dabei von einer weitestgehend linearen
Abhängigkeit zwischen Anfangs- und Ergebniswert ausgegangen (Bild 20-7).
rIst
rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel)
Die Näherungsinterpolation rNahInt()wird für
automatische Längenanpassungen, beispielsweise
von Kragen und Ärmeln benötigt. Die Kragen sind
an das Halsloch und die Ärmel an das Armloch anzupassen.
Für die Umsetzung von Längenanpassungen gilt
prinzipiell die folgende Vorgehensweise:
1. Formulieren einer eindeutigen Konstruktionsbeschreibung mit einer Ziellänge, die von einem
anderen Konstruktionsparameter abhängig ist.
2. Festlegen eines variablen Konstruktionsparameters rA, der zum Einstellen der Ziellänge rZiel
verändert werden kann.
3. Vorbelegen einer nullten Näherung. Beispiel: Für
rA1=0 würde sich rIst1=0 ergeben.
4. Erste Entwicklung der Konstruktion mit einem
geeigneten Anfangswert rA2 des variablen Konstruktionsparameters bis zur Istlänge rIst2
und Berechnung der Istlänge rIst2. Je nach
Umfang können diese Entwicklungsschritte als
Externe Funktion programmiert werden.
5. Berechnen eines neuen Anfangswertes rA mit
der Funktion rNahInt().
6. Wiederholte Entwicklung der Konstruktion mit
dem neuen Anfangswert rA und Berechnung der
Istlänge rIst.
7. Abfrage, ob die Ziellänge bereits erreicht wurde.
Wenn ja, wird gemäß Punkt 8. die Konstruktion
fortgesetzt.
Wenn nein, werden die Werte von rA2 und
rIst2 auf die Variablen rA1 und rIst1 umgespeichert. Die Variablen rA2 und rIst2 erhalten danach die Werte von rA und rIst, die
zuletzt ermittelt wurden. Danach wird gemäß
Punkt 5. ein neuer Wert für rA berechnet.
8. Fertigstellen der Konstruktion.
rIst1
rZiel
rIst2
?
rA
rA2
rA1
Bild 20-7
Bei der folgenden Bündchenkragenkonstruktion ist
der variable Konstruktionsparameter der Abstand
von p1 zu p3.
Beispiel:
Für einen Abstand p1⇔p3 von 160mm wird die
Ansatzlinie 165.8mm lang und für 200mm wird sie
204.7mm lang. Mit der Belegung
rA1 =160
rIst1=165.8
rA2 =200
rIst2=204.7
kann der benötigte Abstand p1⇔p3 für eine Ziellänge der Ansatzlinie von 183mm wie folgt berechnet
werden:
rZiel=183
rA
=rNahInt(rA1,rIst1,rA2,
&
rIst2,rZiel)
Diese Berechnung liefert einen Wert von 177.6mm
für den Abstand p1⇔p3. Mit diesem Wert entsteht
eine Ansatzlinie der Länge 182.9mm. Eine nochmalige Berechnung mit den Werten
rA1 =200
rIst1=204.7
rA2 =177.6
rIst2=182.9
liefert einen Wert von 177.7mm für den Abstand
p1⇔p3. Mit diesem Wert hat die Ansatzlinie die
vorgegebene Länge von 183.0mm.
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Konstruktion: Bündchenkragen mit automatischer Längenanpassung
Ein Bündchenkragen gemäß Bild 20-8 soll unter
Verwendung folgender X-Werte programmiert
werden:
X Bezeichnung
Schritt Wert
1 Zugabe Kragenlänge
0mm
2 Höherstellung HM
35mm
p1⇒p2
3 Kragenumfaltbreite
p2⇒p4 20mm
4 Kragenbreite HM
p4⇒p5 40mm
5 Kragenspitze (X) zu p3
p3⇒p6 40mm
6 Kragenspitze (Y) zu p3
p6⇒p7 45mm
7 Faktor für den Richtpkt
p1⇒p9 2.6
Ansatzlinie bezogen auf X2
8 Richtpunkt für Außenlinie p1⇒p8 155mm
Konstruktionsschritte:
von
1
2
4
1
1
1
bis Richtg
2
⇑
4
⇑
5
⇑
8
⇑
9
⇑
3
⇒
Abstand
X2 (Höherstellung HM)
X3 (Kragenumfaltbreite)
X4 (Kragenbreite)
X8 (Richtpunkt Außenlinie)
X2*X7
Variabler Abstand, so dass
Ansatzlinie=Halslochmaß+X1
Ansatzlinie konstruieren und
optimieren
3
6
X5
⇒
6
7
X6
⇑
Umfalt- und Außenlinie konstruieren
Alle Kurven sollen rechtwinklig in die Hintere Mitte
einlaufen. Die Ansatz- und Umfaltlinie haben in p3
die Richtung p3⇒p9. Die Außenlinie hat in p7 die
Richtung p7⇒p8.
p8
p5
p9
p4
p7
p2
p1
p3
p6
Bild 20-8
Das Programm: Bündchenkragen mit automatischer Längenanpassung
'***********************************************************************
Program Main()
' Konstruktion eines Bündchenkragens nach einer Vorlage
' von Frau Prof. H.Brückner, Berlin
' Der Anwender muss die Halslochlinien von Vorder- und Rückenteil
' anklicken. Der Kragen wird automatisch so konstruiert, dass die Länge
' der Kragenansatzlinie gleich der Länge beider Halslochlinien
' plus Zugabe X1 ist.
'----------------------------------------------------------------------lVar
nVar n
rVar rWi3,rWi7,rA,rA1,rA2,rIst,rIst1,rIst2,rKgLng,rZiel
336
Kapitel 20 Fachsprache II
________________________________________________________________________________________________________________
©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7,p8,p9
sVar
qVar q1,q2,q3,qV,qH
tVar
cVar cV,cH
'----------------------------------------------------------------------lCon
nCon
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
rCon
tCon
'--------------------------------------------------- X-Wert-Definitionen
XTitel("Bündchenkragen")
Defx(1,"Zugabe Kragenlänge",0)
Defx(2,"Höherstellung HM",35)
Defx(3,"Kragenumfaltbreite",20)
Defx(4,"Kragenbreite HM",40)
Defx(5,"Kragenspitze (X) in Bezug zu p3",40)
Defx(6,"Kragenspitze (Y) in Bezug zu p3",45)
Defx(7,"Faktor für Richtpunkt Ansatzl. bezogen auf X2",2.6)
Defx(8,"Richtpunkt für Außenlinie",155)
'------------------------------------- Länge des Halslochlinien erfragen
cV = cPick(1,4,"VORDERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT)
If (not lCo(cV, "iO")) Then
FEnd(0)
Exit Program
Endif
qV = qCo(cV,"qq")
cH = cPick(2,4,"HINTERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT)
If (not lCo(cH, "iO")) Then
FEnd(0)
Exit Program
Endif
qH = qCo(cH,"qq")
rKgLng = rLngQ(qV)+rLngQ(qH)
If(rKgLng<<rX(2)) Then
n
= nIBox("Die Halslochlinien sind zu kurz !")
Exit Program
End If
'--------------------------------------------------------- Punkte der HM
p1 = pXY(0,0)
p2 = pXY(0,rX(2))
p4 = pPRiLng(p2,rOb,rX(3))
p5 = pPRiLng(p4,rOb,rX(4))
p8 = pPRiLng(p1,rOb,rX(8))
p9 = pPRiLng(p1,rOb,rX(2)*rX(7))
'---------------------------------------------- Kragenansatzlinie 0.Näh.
rZiel = rKgLng+rX(1)
rA = rKgLng
p3 = pXY(rA,0)
rWi3= rRiPP(p3,p9)
q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi)
rIst= rLngQ(q1)
'-------------------------------------------------- Werte für 1.Näherung
rA1 = 0
rIst1 = 0
rA2 = rA
rIst2 = rIst
'--------------------------------------------------------- Atom.Näherung
For n = 1,10,1
rA = rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel)
p3 = pXY(rA,0)
rWi3= rRiPP(p3,p9)
q1 = qSpline(p3,rWi3,p2,rLi)
rIst= rLngQ(q1)
If(rAbs(rIst-rZiel)<<0.01) Then
Exit For
End If
rA1 = rA2
rIst1 = rIst2
rA2 = rA
rIst2 = rIst
End For
'---------------------------------------------------------- Kragenspitze
p6 = pPRiLng(p3,rRe,rX(5))
p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(6))
'----------------------------------------------------- Kragenumfaltlinie
q2 = qSpline(p3,rWi3,p4,rLi)
'------------------------------------------------------ Kragenaußenlinie
rWi7= rRiPP(p7,p8)
q3 = qSpline(p7,rWi7,p5,rLi)
Kapitel 20 Fachsprache II
337
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
'------------------------------------------------ Punkte+Linien ausgeben
AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7)
AusQ(p2+p5)
AusQ(p3+p7)
AusQ(q1,q2,q3)
'----------------------------------------------------------------------End Program
'***********************************************************************
20.3 Ansatzlinie mit Minimum als Externe Funktion
Als Basis für diverse Kragenentwicklungen soll eine
Externe Funktion qKgAnsatz() programmiert
werden, die eine Ansatzlinie (Bild 20-9) mit vorgegebener Länge unter Berücksichtigung folgender
Parameter liefert:
• Höherstellung Hintere Mitte
• Höherstellung Vordere Mitte
• zusätzliche Richtung an der VM
• Lage des Minimums in Prozent (ab HM)
Auf dieser Seite befindet sich zunächst eine Testumgebung für die Funktion qKgAnsatz(). Auf Seite
12 folgt dann die Funktion qKgAnsatz() selbst.
Die Funktion qKgAnsatz() kann auch in einem
neuen Modul mit weiteren Funktionen für Ansatzlinien anderer Form gespeichert werden.
Konstruktionsschritte Funktion qKgAnsatz():
von bis Richtg Abstand
1
2
rHm (Höherstellung HM)
⇑
1
4
Variabler Abstand,
⇒
Dieser Abstand wird so optimiert, dass die Ansatzlinie
gleich rZiel lang ist.
1
3
rMin /100* Variabler Abstand
⇒
4
5
rVm (Höherstellung VM)
⇑
Ansatzlinie konstruieren und
optimieren
Die Ansatzlinie soll rechtwinklig in die Hintere Mitte
einlaufen. Im Punkt p5 soll die Kurve die Richtung
p3⇒p5 plus der Korrektur rRi5z haben.
p5
p2
p1
p3
p4
Bild 20-9
'***********************************************************************
Program Main()
' Testumgebung für die Entwicklung der Funktion qKgAnsatz()
'----------------------------------------------------------------------nVar n
rVar rKgLng,rZiel
pVar p1,p2,p3,p4,p5
qVar qV,qH,q1
rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
'--------------------------------------------------------------- X-Werte
XTitel("Ansatzlinie für Hemdkragen")
Defx(1,"Zugabe zur Kragenansatzlinie",0)
Defx(2,"Höherstellung HM",10)
Defx(3,"Höherstellung VM",5)
Defx(4,"Zusätzl. Richtung Stegansatz in p5",10)
Defx(5,"Lage p3 zwischen p1-p4 in %",66)
'------------------------------------- Länge des Halslochlinien erfragen
cV = cPick(1,4,"VORDERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT)
If (not lCo(cV, "iO")) Then
FEnd(0)
Exit Program
Endif
qV = qCo(cV,"qq")
cH = cPick(2,4,"HINTERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT)
If (not lCo(cH, "iO")) Then
FEnd(0)
Exit Program
Endif
qH = qCo(cH,"qq")
338
Kapitel 20 Fachsprache II
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rKgLng = rLngQ(qV)+rLngQ(qH)
If(rKgLng<<rX(2)) Then
n
= nIBox("Die Halslochlinien sind zu kurz !")
Exit Program
End If
rZiel= rKgLng+rX(1)
'----------------------------------------------------- Kragenansatzlinie
q1
= qKgAnsatz(rX(2),rX(3),rX(4),rX(5),rZiel,p1,p2,p3,p4,p5)
'-------------------------------------------------------------- Ausgaben
AusP(p1,p2,p3,p4,p5)
AusQ(q1)
End Program
'***********************************************************************
'***********************************************************************
Function qKgAnsatz(rHm,rVm,rRi5z,rMin,rZiel,p1,p2,p3,p4,p5)
' ... ermittelt die Kragenansatzlinie, die ein Minimum bei rRi5 %
' zwischen HM und VM hat. Die Übergabe-Parameter:
'
rHm - Höherstellung HM
'
rVm - Höherstellung VM
'
rRi5 - zusätzliche Richtung in p5 (an der VM)
'
rMin - Lage des Minimums in Prozent (ab HM)
'
rZiel- Ziellänge der Ansatzlinie (incl.Zugabe) von HM bis VM
' Zurückgegeben wird die Kurve qKgAnsatz, die in der HM beginnt,
' und die Punkte p1 bis p5.
'----------------------------------------------------------------------nVar n
rVar rA,rRi5,rIst,rA1,rIst1,rA2,rIst2
'----------------------------------------------------------------------rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
'--------------------------------------------------------- Punkte der HM
p1
= pXY(0,0)
p2
= pPRiLng(p1,rOb,rHm)
'------------------------------------------------------------ 0.Näherung
rA
= rZiel
p3
= pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA)
p4
= pPRiLng(p1,rRe,rA)
p5
= pPRiLng(p4,rOb,rVm)
rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z
qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5)
rIst = rLngQ(qKgAnsatz)
'-------------------------------------------------- Werte für 1.Näherung
rA1 = 0
rIst1= 0
rA2 = rA
rIst2= rIst
'--------------------------------------------------------- Atom.Näherung
For n = 1,10,1
rA
= rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel)
p3
= pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA)
p4
= pPRiLng(p1,rRe,rA)
p5
= pPRiLng(p4,rOb,rVm)
rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z
qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5)
rIst = rLngQ(qKgAnsatz)
If(rAbs(rIst-rZiel)<<0.01) Then
Exit For
End If
rA1 = rA2
rIst1= rIst2
rA2 = rA
rIst2= rIst
End For
End Function
'***********************************************************************
Kapitel 20 Fachsprache II
339
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20.4 Hemdkragenkonstruktion unter Nutzung der Externen Funktion qKgAnsatz()
Unter Nutzung der Externen Funktion qKgAnsatz() des vorhergehenden Abschnittes soll ein
Hemdkragen (Bild 20-10) mit folgenden X-Werten
konstruiert werden: werden.
X Bezeichnung
Schritt Wert
1
Zugabe Kragenlänge
0mm
2
Höherstellung HM
p1⇒p2 10mm
3
Höherstellung VM
p4⇒p5 5mm
4
Zusätzl. Richtung Steg10°
ansatz in p5
5
Stegbreite HM
p2⇒p6 25mm
6
Kragenbreite HM
p6⇒p7 65mm
7
Übertrittbreite Steg
p5⇒p8 20mm
8
Minderung Stegbreite
p8⇒p10 5mm
am Übertritt
9
Spitzenübertritt in X
p4⇒p11 15mm
10 Spitzenübertritt in Y
p4⇒p11 10mm
11 Richtung Kragenspitze
10°
12 Lage p3 zwischen p1-p4 p1⇒p4 66%
Konstruktionsschritte:
von bis Richtg
1
2
⇑
1
4
⇒
Abstand
X2 (Höherstellung HM)
Variabler Abstand, so dass
Ansatzlinie=Halslochmaß+X1
1
3
X12 /100* Variabler Abstand
⇒
4
5
X3 (Höherstellung VM)
⇑
Ansatzlinie konstruieren und
optimieren
Die bisherigen Schritte werden von der Externen
Funktion qKgAnsatz() abgearbeitet. Alle folgenden Schritte werden im Programm Main() programmiert.
2
6
X5
⇑
9
7
8
Parallele zur Ansatzlinie im
Abstand X5
Endpunkt der Parallele
X6 (Kragenbreite)
X7 (Übertrittbreite Steg)
⇑
Ansatzl.
in p5
8
10 senkr. X5-X8 (Minderung Stegbreite
wie am Übertritt)
vorher
4
11
X2+X5+X6+X10 (Spitzen⇑
übertritt in Y)
11 11
X9 (Spitzenübertritt in X)
⇒
Außenlinie konstruieren mit
Richtung X11 in p11
Alle Kurven sollen rechtwinklig in die Hintere Mitte
einlaufen.
6
5
Schrittfolge:
Erstellen Sie ein neues Projekt „Hemdkragen“ und
eröffnen in diesem Projekt über Modul | Neu.... das
neue Modul „Ansatzlinien“. Das Modul erscheint in
der Variablen Liste unter der Rubrik „Module“.
Durch Anklicken wird es geöffnet. Kopieren Sie die
getestete Funktion qKgAnsatz() des vorhergehenden Abschnittes in das Modul „Ansatzlinien“ und
compilieren das neue Modul. Anschließend wählen
Sie aus der Rubrik „Module“ durch Anklicken von
Main.qpr wieder das Hauptmodul und entwickeln
den Hemdkragen, analog den Programmzeilen auf
Seite 14.
Für die Entwicklung eines anderen Kragens mit
Ansatzlinie gleicher Form muss nur das Modul „Ansatzlinien“ eingefügt werden. Damit kann auch dort
die Funktion qKgAnsatz() genutzt werden.
p7
p11
p6
p10
p9
p2
p1
p5
p3
p8
p4
Bild 20-10
340
Kapitel 20 Fachsprache II
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Inhalt von Modul Ansatzlinien.qpr:
'***********************************************************************
Function qKgAnsatz(rHm,rVm,rRi5z,rMin,rZiel,p1,p2,p3,p4,p5)
' ... ermittelt die Kragenansatzlinie, die ein Minimum bei rRi5 %
' zwischen HM und VM hat. Die Übergabe-Parameter:
'
rHm - Höherstellung HM
'
rVm - Höherstellung VM
'
rRi5 - zusätzliche Richtung in p5 (an der VM)
'
rMin - Lage des Minimums in Prozent (ab HM)
'
rZiel- Ziellänge der Ansatzlinie (incl.Zugabe) von HM bis VM
' Zurückgegeben wird die Kurve qKgAnsatz, die in der HM beginnt,
' und die Punkte p1 bis p5.
'----------------------------------------------------------------------nVar n
rVar rA,rRi5,rIst,rA1,rIst1,rA2,rIst2
'----------------------------------------------------------------------rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
'--------------------------------------------------------- Punkte der HM
p1
= pXY(0,0)
p2
= pPRiLng(p1,rOb,rHm)
'------------------------------------------------------------ 0.Näherung
rA
= rZiel
p3
= pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA)
p4
= pPRiLng(p1,rRe,rA)
p5
= pPRiLng(p4,rOb,rVm)
rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z
qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5)
rIst = rLngQ(qKgAnsatz)
'-------------------------------------------------- Werte für 1.Näherung
rA1 = 0
rIst1= 0
rA2 = rA
rIst2= rIst
'--------------------------------------------------------- Atom.Näherung
For n = 1,10,1
rA
= rNahInt(rA1,rIst1,rA2,rIst2,rZiel)
p3
= pPRiLng(p1,rRe,rMin/100*rA)
p4
= pPRiLng(p1,rRe,rA)
p5
= pPRiLng(p4,rOb,rVm)
rRi5 = rRiPP(p3,p5)+rRi5z
qKgAnsatz = qSpline(p2,rRe,p3,rRe,p5,rRi5)
rIst = rLngQ(qKgAnsatz)
If(rAbs(rIst-rZiel)<<0.01) Then
Exit For
End If
rA1 = rA2
rIst1= rIst2
rA2 = rA
rIst2= rIst
End For
End Function
'***********************************************************************
Inhalt von Modul Main.qpr:
'***********************************************************************
Program Main()
' Hemdkragenkonstruktion mit automatischer Anpassung der
' Kragenansatzlinie an die Länge des gemessenen Halsloches
' nach einer Vorlage von Frau Prof. H.Brückner, Berlin
'----------------------------------------------------------------------nVar n
rVar rKgLng,rZiel,rRi5,rRi8,rRi11
pVar p1,p2,p3,p4,p5,p6,p9,p7,p8,p10,p11
qVar qV,qH,q1,q2,q3
cVar cV,cH
'----------------------------------------------------------------------rCon rRe=0,rLi=180,rOb=90,rUn=270
'--------------------------------------------------------------- X-Werte
XTitel("Hemdkragen")
Defx(1,"Zugabe zur kragenansatzlinie",0)
Defx(2,"Höherstellung HM",10)
Defx(3,"Höherstellung VM",5)
Defx(4,"Zusätzl. Richtung Stegansatz in p5",10)
Defx(5,"Stegbreite HM",25)
Defx(6,"Kragenbreite HM",65)
Defx(7,"Übertrittbreite Steg",20)
Defx(8,"Minderung Stegbreite am Übertritt",5)
Kapitel 20 Fachsprache II
341
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
Defx(9,"Spitzenübertritt in X-Richtung",15)
Defx(10,"Spitzenübertritt in Y-Richtung",10)
Defx(11,"Richtung Kragenspitze",10)
Defx(12,"Lage p3 zwischen p1-p4 in %",66)
'------------------------------------- Länge des Halslochlinien erfragen
cV = cPick(1,4,"VORDERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT)
If (not lCo(cV, "iO")) Then
FEnd(0)
Exit Program
Endif
qV = qCo(cV,"qq")
cH = cPick(2,4,"HINTERE Halslochkuve anpicken !","Kragen","!",nT)
If (not lCo(cH, "iO")) Then
FEnd(0)
Exit Program
Endif
qH = qCo(cH,"qq")
rKgLng = rLngQ(qV)+rLngQ(qH)
If(rKgLng<<rX(2)) Then
n
= nIBox("Die Halslochlinien sind zu kurz !")
Exit Program
End If
rZiel = rKgLng+rX(1)
'----------------------------------------------------- Kragenansatzlinie
q1 = qKgAnsatz(rX(2),rX(3),rX(4),rX(12),rZiel,p1,p2,p3,p4,p5)
'----------------------------------------------------- Punkte p6 bis p11
p6 = pPRiLng(p2,rOb,rX(5))
Paral(-rX(5):q2=q1)
p9 = pQend(q2)
p7 = pPRiLng(p6,rOb,rX(6))
rRi5= rRiQend(q1)
p8 = pPRiLng(p5,rRi5,rX(7))
rRi8= rRi5+90
p10 = pPRiLng(p8,rRi8,rX(5)-rX(8))
p11 = pPRiLng(p4,rOb,rX(2)+rX(5)+rX(6)+rX(10))
p11 = pPRiLng(p11,rRe,rX(9))
'----------------------------------------------------- Kragenaussenlinie
rRi11 = rX(11)
q3 = qSpline(p7,rRe,p11,rRi11)
'-------------------------------------------------------------- Ausgaben
AusP(p1,p2,p3,p4,p5,p6,p7,p8,p9,p10,p11)
AusQ(p2+p7,p9+p11,p5+p8,p8+p10,p10+p9,p9+p5)
AusQ(q1,q2,q3)
End Program
'***********************************************************************
20.5 Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung mit dem Ersetzen von Pos-Objekten
Bisher wurden ausschließlich neue Objekte an das
Grafis-Protokoll übergeben. Für Konstruktionsbausteine, die auf bereits existierende Objekte angewendet werden sollen, muss es auch eine Möglichkeit geben, auf Objekte des Grafis-Protokolls zuzugreifen. Die sogenannten Pos-Nummern erlauben
dies.
Jedes Objekt (Punkt, Linie) des Grafis-Protokolls
hat eine eindeutige Pos-Nummer, mit der es
identifiziert wird.
Die Pos-Nummer gilt innerhalb eines Teiles und
wird für jedes neue Objekt automatisch angelegt.
Alle Konstruktionsschritte des Grafis-Protokolls
verweisen über die Pos-Nummer auf das betreffende Objekt.
Die Verwendung der Pos-Nummern
Vorhandene Objekte, die mit einem Konstruktionsbaustein zu bearbeiten sind, werden mit der Funktion cPick() eingelesen. Aus dem Pick-Container
kann die Pos-Nummer als ganzzahliger Parameter
entnommen werden. Beispiel:
cXx=cPick(1,1,tK,tT,tB,nT)
Die Bedeutung der Parameter ist auf Seite 20-5
erläutert.
Diesem Container wird die Pos-Nummer des angepickten Punktes wie folgt entnommen:
nXx=nCo(cXx,"nr")
Ein Punkt/ eine Linie des Grafis-Protokolls wird
ersetzt, indem bei der Ausgabe aus dem Fachsprachen-Programm auch die Pos-Nummer des zu ersetzenden Objektes angegeben wird. In Ausgabeanweisungen mit Pos-Nummern kann jeweils nur
ein Objekt ausgegeben werden. Die Pos-Nummern
können für Punkte, Strecken und Kurven übergeben
werden. Im Grafis-Protokoll wird später nicht zwischen Strecken und Kurven unterschieden; beides
sind Linien.
AusP(nXx,pXx)
nXx
Pos-Nummer des Punktes
pXx
auszugebender Punkt
342
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
AusQ(nXx,qXx)oder AusQ(nXx,sXx)
nXx
Pos-Nummer der Linie
qXx
auszugebende Linie/Kurve
Anwendung der Pos-Nummern im Konstruktionsbaustein „Schulternahtverlegung“
Neben der Anwendung der Pos-Nummern soll
dieses Beispiel auch verdeutlichen:
• Der Aufbau eines sinnvollen Dialoges mit dem
Nutzer. Zunächst erhält der Nutzer Informationen und wird dann aufgefordert, die benötigten
Objekte anzuklicken.
• Die Sicherheit des Programms hat eine sehr
große Bedeutung. Das Programm muss später
auf die verschiedensten Anwendungsfälle sicher
„reagieren“. Für die Schulternahtverlegung wird
dazu die Länge der Schulterlinien verglichen und
jede Ecke auf Lücken und überstehende Linien
geprüft.
• Jeder Konstruktionsbaustein sollte so wenig wie
möglich an den ursprünglichen Objekten ändern,
auch wenn zunächst keine negativen Folgeeffekte zu erkennen sind. Die ursprüngliche Orientierung der Linien wird daher am Ende des Konstruktionsbausteines wieder hergestellt.
• Eine ausreichende Kommentierung ist notwendig. Dies gilt unabhängig davon, ob spätere Änderungen/Korrekturen voraussichtlich vom ursprünglichen Programmierer oder einer anderen
Person durchgeführt werden. Beurteilen Sie
beim Einarbeiten in den Konstruktionsbaustein
Schulternahtverlegung, ob Ihnen die Kommentierung ausreicht.
• Eine Skizze mit Punkt- und Linienbezeichnungen
analog Bild 20-11 gehört ebenfalls zu jedem Projekt. Gleiches gilt für eine kurze Beschreibung
der Vorgehensweise.
Für die Schulternahtverlegung werden Objekte
gemäß Bild 20-11 vorausgesetzt bzw. dafür vorbereitet.
q2
q5
q6
q1
q3
q4
Bild 20-11
Das Fachsprachen-Programm für die Schulternaht
ist wie folgt aufgebaut:
¾ Info-Maske für den Anwender erstellen und
anzeigen. Der Anwender wird über die Voraus-
setzungen und die Einstellmöglichkeiten informiert.
¾ Die Kurven werden geeignet vorbelegt, so dass
das Programm in der Entwicklungsumgebung getestet werden kann.
¾ Den Anwender auffordern, das Halsloch VT
anzuklicken. Die Pos-Nummer des Halsloch VT
wird dabei auf nPos1 gespeichert.
¾ Den Anwender auffordern, die Schulterlinie VT
anzuklicken. Die Pos-Nummer der Schulterlinie
VT wird dabei auf nPos2 gespeichert.
¾ Mit
der
externen
Funktion
lKurven_richten_alle()die Halsloch- und
Schulterlinie analog Bild 20-11 orientieren und
die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer Meldung abbrechen. Auf
den Variablen lDreh1 usw. wird abgelegt, ob
die jeweilige Kurve umorientiert wurde oder
nicht.
¾ Den Anwender auffordern, die Armlochlinie VT
anzuklicken. Die Pos-Nummer der Armlochlinie
VT wird dabei auf nPos3 gespeichert.
¾ Mit
der
externen
Funktion
lKurven2_richten()die Armlochlinie analog Bild
20-11 orientieren und die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer
Meldung abbrechen.
¾ Den Anwender auffordern, das Armloch RT
anzuklicken. Die Pos-Nummer des Armloch RT
wird dabei auf nPos4 gespeichert.
¾ Den Anwender auffordern, die Schulterlinie RT
anzuklicken. Die Pos-Nummer der Schulterlinie
RT wird dabei auf nPos5 gespeichert.
¾ Mit
der
externen
Funktion
lKurven_richten_alle()die Armloch- und
Schulterlinie analog Bild 20-11 orientieren und
die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer Meldung abbrechen.
¾ Die Schulterlinien von VT und RT vergleichen
und gegebenenfalls mit einer Meldung abbrechen.
¾ Den Anwender auffordern, die Halslochlinie RT
anzuklicken. Die Pos-Nummer der Halslochlinie
VT wird dabei auf nPos6 gespeichert.
¾ Mit
der
externen
Funktion
lKurven2_richten()die Halslochlinie analog Bild
20-11 orientieren und die Ecke prüfen. Falls keine eindeutige Ecke gefunden wird, mit einer
Meldung abbrechen.
Jetzt folgen die eigentlichen Transformationsschritte:
¾ Halsloch- und Armlochlinien des RT an das VT
transformieren und anschließend koppeln.
¾ Schulterpunkt auf dem Halsloch um X1 und auf
dem Armloch um X2 nach vorn verschieben.
¾ Kurven neu belegen und zurücktransformieren.
¾ Falls eine Kurve gedreht wurde, diese in die
ursprüngliche Richtung umorientieren.
Kapitel 20 Fachsprache II
343
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
¾ Kurven des Konstruktionsprotokolls durch die
neuen Kurven ersetzen. Die Kurven werden auf
die ursprünglichen Pos-Nummern ausgegeben.
Es folgt das komplette Programm Main() mit den
Externen Funktionen lKurven_richten_alle
und lKurven2_richten im Modul „Zusatz“.
Inhalt von Modul Main.qpr:
'***********************************************************************
Program Main()
'----------------------------------------------------------------------' Konstruktionsbaustein Schulternahtverlegung
'---------------------------------------- Informationen für den Anwender
' Die Verlegebeträge werden über X-Werte eingestellt.
' Voraussetzungen für diesen Konstruktionsbaustein:
' - Schulterlinien gleicher Länge in VT und RT
' - gerade Schulterlinien (keine Kurven) und
' - keine Lücken zwischen den Kurven und den Schulterlinien.
'-------------------------------- Informationen über den internen Ablauf
' q1: Halsloch VT, q2: Schulter VT, q3: Armloch VT
' q4: Armloch RT, q5: Schutler RT, q6: Halsloch RT
' lDreh1 bis lDreh6 zeigt an, ob die o.g. Kurve umorientiert wurde.
' Die Kurven werden am Ende des Programms in der ursprünglichen
' Richtung wieder ausgegeben.
'----------------------------------------------------------------------lVar l,lDreh1,lDreh2,lDreh3,lDreh4,lDreh5,lDreh6
nVar n,nPos1,nPos2,nPos3,nPos4,nPos5,nPos6,nT
rVar r1,r2
pVar pShals,pSarml
sVar s1,s2
qVar q1,q2,q3,q4,q5,q6,q1t,q3t
tVar tInfo,t,tAllg,tTop,t1
cVar c1,c2,c3,c4,c5,c6
'----------------------------------------------------------------------lCon
nCon
rCon
tCon
'--------------------------------------------------------------- X-Werte
XTitel("Schulternahtverlegung")
Defx(1,"Verlegebetrag am Halsloch nach vorn",10)
Defx(2,"Verlegebetrag am Armloch nach vorn",10)
'------------------------------------------------ Vorbelegung der Kurven
q1
= qKop(pXY(0,0)+pXY(0,20))
q2
= qKop(pXY(0,20)+pXY(20,20))
q3
= qKop(pXY(20,20)+pXY(20,-20))
q4
= qKop(pXY(30,-20)+pXY(30,20))
q5
= qKop(pXY(30,20)+pXY(50,20))
q6
= qKop(pXY(50,20)+pXY(50,0))
'----------------------------------- Objekte abfragen und jeweils prüfen
tAllg= "bilden keine eindeutige Ecke."+tC(13,10)+
&
"Korrigieren Sie die Ecke und verlegen"+tC(13,10)+
&
"dann die Schulter erneut !"
tTop = "Schulternahtverlegung"
'----------------------------------------------------------- Halsloch VT
tInfo= "Halsloch VT anklicken !"
nT
= 0
c1
= cPick(1,4,tInfo,tTop,"i",nT)
q1
= qCo(c1,"qq")
'----------------------------------------------------------- Schulter VT
tInfo= "Schulterlinie VT anklicken !"
c2
= cPick(2,4,tInfo,tTop,"i",nT)
q2
= qCo(c2,"qq")
l
= lKurven_richten_alle(q1,q2,lDreh1,lDreh2)
If(Not l) Then
t
= "Die Kurven Halsloch VT und Schulterlinie VT"+tC(13,10)+tAllg
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If
'------------------------------------------- Schulterlinie eine Gerade ?
If(rAbs(rLngQ(q2)-rAbstPP(pQanf(q2),pQend(q2)))>>0.05) Then
t
= "Die Schulterlinie ist gekrümmt."+tC(13,10)
&
+"Dieser Fall ist nicht vorbereitet."
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If
'------------------------------------------------------------ Armloch VT
tInfo= "Armlochlinie VT anklicken !"
344
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
c3
= cPick(3,4,tInfo,tTop,"i",nT)
q3
= qCo(c3,"qq")
l
= lKurve2_richten(q2,q3,lDreh3)
If(Not l) Then
t
= "Die Kurven Schulterlinie VT und Armloch VT"+tC(13,10)+tAllg
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If
'------------------------------------------------------------ Armloch RT
tInfo= "Armloch RT anklicken !"
c4
= cPick(4,4,tInfo,tTop,"i",nT)
q4
= qCo(c4,"qq")
'----------------------------------------------------------- Schulter RT
tInfo= "Schulterlinie RT anklicken !"
c5
= cPick(5,4,tInfo,tTop,"i",nT)
q5
= qCo(c5,"qq")
l
= lKurven_richten_alle(q4,q5,lDreh4,lDreh5)
If(Not l) Then
t
= "Die Kurven Armloch RT und Schulterlinie RT"+tC(13,10)+tAllg
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If
'------------------------------------------- Schulterlinie eine Gerade ?
If(rAbs(rLngQ(q5)-rAbstPP(pQanf(q5),pQend(q5)))>>0.05) Then
t
= "Die Schulterlinie ist gekrümmt."+tC(13,10)
&
+"Dieser Fall ist nicht vorbereitet."
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If
'-------------------------------------------- Schulterlinien vergleichen
If(rAbs(rLngQ(q2)-rLngQ(q5))>>0.5) Then
t
= "Die Schulterlinien von VT und RT"+tC(13,10)
&
+"sind unterschiedlich lang !"
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If '----------------------------------------------------------- Halsloch RT
tInfo= "Halslochlinie RT anklicken !"
c6
= cPick(6,4,tInfo,tTop,"i",nT)
q6
= qCo(c6,"qq")
l
= lKurve2_richten(q5,q6,lDreh6)
If(Not l) Then
t
= "Die Kurven Schulterlinie RT und Halsloch RT"+tC(13,10)+tAllg
n
= nIBox(t,"Schulternahtverlegung",24)
Exit Program
End If
'--------------------- Halsloch- und Armlochkurven des RT transformieren
s1
= sPP(pQanf(q5),pQend(q5))
s2
= sPP(pQend(q2),pQanf(q2))
DrehTr(s1,s2:q4,q6)
'-------------------------------------------------------- Kurven koppeln
q1t = qKop(q1+q6)
q3t = qKop(q4+q3)
'--------------------------------------------- Schulterpunkt verschieben
pShals = pQend(q1)
pSarml = pQanf(q3)
pShals = pQPlng(q1t,pShals,-rX(1))
pSarml = pQPlng(q3t,pSarml,rX(2))
'------------------------------------------------ alle Kurven neu bilden
q1
= qQbisP(q1t,pShals)
q2
= qKop(pShals+pSarml)
q3
= qQabP(q3t,pSarml)
q4
= qQbisP(q3t,pSarml)
q5
= qKop(pSarml+pShals)
q6
= qQabP(q1t,pShals)
'-------------------------------------------- Kurven des RT zurücksetzen
DrehTr(s2,s1:q4,q5,q6)
'------------------------------------- Kurven in Originalrichtung drehen
If(lDreh1) Then
q1
= -q1
End If
If(lDreh2) Then
q2
= -q2
End If
If(lDreh3) Then
q3
= -q3
End If
If(lDreh4) Then
Kapitel 20 Fachsprache II
345
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
q4
= -q4
End If
If(lDreh5) Then
q5
= -q5
End If
If(lDreh6) Then
q6
= -q6
End If
'-------------------------------------------------------------- Ausgaben
AusQ(nCo(c1,"nr"),q1)
AusQ(nCo(c2,"nr"),q2)
AusQ(nCo(c3,"nr"),q3)
AusQ(nCo(c4,"nr"),q4)
AusQ(nCo(c5,"nr"),q5)
AusQ(nCo(c6,"nr"),q6)
'----------------------------------------------------------------------End Program
'***********************************************************************
Inhalt von Modul: Zusatz.qpr
'***********************************************************************
Function lKurven_richten_alle(q1,q2,lDreh1,lDreh2)
'----------------------------------------------------------------------' Die Kurven werden so orientiert, dass der Endpunkt der ersten
' direkt am Anfangspunkt der zweiten Kurve liegt. Konnten die Kurven
' korrekt orientiert werden, hat die Funktion den Wert True,
' anderenfalls den Wert False.
'----------------------------------------------------------------------nVar n
qVar q1t,q2t
pVar pEndq1,pAnfq2
'------------------------------- Varianten abfragen, Kurve umorientieren
lKurven_richten_alle= False
For n = 1,4,1
If(n==1) Then
q1t = q1
q2t = q2
lDreh1 = False
lDreh2 = False
Else If(n==2) Then
q1t = -q1
q2t = q2
lDreh1 = True
lDreh2 = False
Else If(n==3) Then
q1t = q1
q2t = -q2
lDreh1 = False
lDreh2 = True
Else If(n==4) Then
q1t = -q1
q2t = -q2
lDreh1 = True
lDreh2 = True
End If
pEndq1 = pQend(q1t)
pAnfq2 = pQanf(q2t)
If(rAbs(rAbstPP(pEndq1,pAnfq2))<<0.5) Then
lKurven_richten_alle= True
q1
= q1t
q2
= q2t
Exit For
End If
End For
End Function
'***********************************************************************
'***********************************************************************
Function lKurve2_richten(q1,q2,lDreh2)
'----------------------------------------------------------------------' Die ZWEITE Kurve wird so orientiert, dass der Endpunkt der ersten
' direkt am Anfangspunkt der zweiten Kurve liegt. Konnten die zweite
' Kurven korrekt orientiert werden, hat die Funktion den Wert True,
' anderenfalls den Wert False.
' lDreh2 ist True, falls q2 gedreht wurde.
' q1 wird nicht gedreht.
'----------------------------------------------------------------------nVar n
346
Kapitel 20 Fachsprache II
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©Friedrich: Grafis – Lehrbuch, Ausgabe 2012
qVar q1t,q2t
pVar pEndq1,pAnfq2
'------------------------------- Varianten abfragen, Kurve umorientieren
lKurve2_richten = False
For n = 1,2,1
If(n==1) Then
q1t = q1
q2t = q2
lDreh2 = False
Else If(n==2) Then
q1t = q1
q2t = -q2
lDreh2 = True
End If
pEndq1 = pQend(q1t)
pAnfq2 = pQanf(q2t)
If(rAbs(rAbstPP(pEndq1,pAnfq2))<<0.5) Then
lKurve2_richten = True
q1
= q1t
q2
= q2t
Exit For
End If
End For
'----------------------------------------------------------------------End Function
'***********************************************************************
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