Entwicklung Interkultureller Kompetenz von Auszubildenden und

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Entwicklung Interkultureller Kompetenz von
Auszubildenden und Ausbildern in
Berufsbildungszentren in der EU
Projekt Nr. LLP-LdV-ToI-2013-LT-0145
Konzept
von
Frank Bertelmann-Angenendt
Gefördert durch
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser;
die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Vorbemerkung
Das
Innovationstransferprojekt
INCOM-VET
basiert
auf
dem
Lernprogramm
ICIC
–
Internationaler Kurs für Interkulturelle Kompetenzen, das seitens der Europäischen Union durch
das Programm für lebenslanges Lernen unterstützt wurde.
ICIC sprach Universitätsstudenten aus sehr unterschiedlichen kulturellen Gruppen wie auch
wissenschaftliches Universitätspersonal an. Es handelte sich bei diesen Gruppen also um
Personen, die ihre Lernaufgaben selbst definieren und darüber hinaus auch selbst organisieren.
Darüber hinaus haben alle Gruppenmitglieder erfolgreich die Schullaufbahn mit den
entsprechenden Abschlussprüfungen mit Berechtigung zum Studieren an einer Hochschule
absolviert. Sie sind in der Lage, in mindestens einer Fremdsprache zu kommunizieren 1. Die
Gruppe bestand sowohl aus männlichen wie auch aus weiblichen Teilnehmern.
Das
vorliegende
Konzept
basiert
auf
der
Veröffentlichung
Aufbau
Interkultureller
Kompetenzen – Ein Handbuch für Berufstätige in den Bereichen Bildung, Sozialarbeit
und Gesundheit/Pflege2. Der Autor empfiehlt die Lektüre dieser Veröffentlichung.
Living Laboratories3
Der Begriff Living Laboratories (LL) stammt aus einem Wissenschaftskonzept. Bei den LL ist
der Nutzer der zentrale Akteur, wenn über offene Umgebungen gesprochen wird. Die
Nutzergruppen beschäftigen sich mit der gemeinsamen Erarbeitung, der Untersuchung, dem
Testen und der Bewertung innovativer Ideen im Umfeld von Interkulturalität. Der Nutzer wird
hier als aktives und kreatives Subjekt angesehen und nicht als Erkenntnisobjekt, das
beobachtet wird. Das bedeutet, dass der Nutzer die Quelle des Neuen ist.
Zurzeit4
existiert
eine
Bewegung,
die
LL-Idee
von
der
wissenschaftlichen
und
unternehmerischen Ebene weiter auszudehnen. Dabei spielen die verschiedenen Möglichkeiten
der Sozialen Netzwerke eine hervorragende Rolle. In sogenannten Kollaborationsprojekten mit
vielen Teilnehmern und mit Unterstützung durch die aktuellen digitalen Medien und Geräte wird
eine nachhaltige Wirkung dadurch erreicht, dass weitere große Nutzergruppen erreicht werden
können, um neue Produkte zu entwickeln.
1
Englisch war die Sprache der Wahl im ICIC Projekt
Originaltitel in englisch: Building Intercultural Competences – A Handbook for Professionals in
Education, Social Work and Health Care
3
Lebendige Laboratorien  auf eine Eindeutschung wird im Text verzichtet
4
April 2014
2
2
Living Laboratories ermöglichen die Schaffung von Testumgebungen, die experimentelles
Lernen zulassen, bei dem die Nutzer ihre persönliche Situation einbringen dürfen / sollen, um
daraus realitätsnahe und relevante Kontexte für zukünftige Situationen zu kreieren.
Aus
technischer
Sicht
können
LL
aus
online-Treffen,
gemeinsamer
Arbeit
an
Dokumenten/Dateien, verteilten Projektarbeiten, Kommentaren, gemeinsamer Wissensnutzung,
kreativen Unterstützungen, Netzwerksichtbarmachung, online-Umfagen usw. bestehen.
LL können auf folgende Sachverhalte angewendet werden:
-
Multikulturelle Gruppen innerhalb einer Berufsbildungseinrichtung (regelmäßig der
Charakter einer solchen Gruppe)
-
Kulturell homogene Gruppen, die sich in einem Land außerhalb ihres Heimatlandes
aufhalten (z.B. eine Gruppe spanischer Auszubildender, die sich zwecks dreijähriger
Ausbildung in Deutschland aufhalten)
-
Kulturell homogene Guppen, die sich in mehr als einem Land im Ausland aufhalten (wie
beim vorhergehenden Punkt, aber ähnliche Gruppen in mehr als einem Land)
-
Multikulturelle Gruppen in mehr als einer Berufsbildungseinrichtung in verschiedenen
Ländern (wie beim vorhergehenden Punkt, aber in mehr als einem Land)
-
LL-Moderatoren müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie eine ausgewogene
Mischung aus realen und virtuellen Anteilen zusammenstellen
Der Berufsbildungssektor
Wird der Berufsbildungssektor5 aus der Perspektive des akademischem Sektors näher
betrachtet, der den Transferansatz bei INCOM-VET darstellt, so lassen sich diverse
Unterschiede in Bezug auf Nutzergruppen, deren Alter, der Geschlechterproportionen, der
Bildungsabschlüsse, der persönlichen und Selbstorganisation, der Offenheit für neue Prozesse,
der (Fremd-) Sprachkompetenzen, der IT-Kompetenzen, der Ausstattung mit IT-Geräten und –
Anwendungen sowie dem Grad der Bereitschaft, kreativ zu sein (als vielmehr nur
Anweisungsempfänger) usw. aufzeigen.
5
Bezugspunkt für das INCOM-VET Projekt
3
Diese Punkte führen zu einigen Erläuterungen:
-
Alter: (innerhalb der BZB) Zielgruppen sind Auszubildende zwischen 17 und 25 Jahren
-
Geschlechterstruktur: 99 % männlich
-
Schulabschlüsse: meist erfolgreicher Abschluss der Sekundarstufe6, aber auch
Schulabgänger ohne Abschluss
-
Persönliche/Selbstorganisation: oft/meist noch zu Hause wohnend (bei Eltern); meist in
Freundesgruppen verankert; begrenzt mobil; kaum Auslandserfahrungen
-
Offenheit für neue Abläufe: durch das junge Lebensalter irgendwie neugierig, aber oft
nicht in der Lage, bei neuen beruflichen Herausforderung zuzugreifen im Gegensatz
zum Verhalten im privaten Umfeld; benötigen Begleitung in formalen Situationen
-
(Fremd-) Sprachkompetenzen: großer Anteil von Personen mit ausländischen Wurzeln
und anderem als deutschen Hintergrund; durchschnittliche Sprachkompetenzen im
Deutschen bei Personen mit deutscher Herkunft sowie dasgleiche oder schlechtere bei
nicht-deutschen Personen; meist schlechte Fremdsprachkompetenzen abgesehen von
ihrer Muttersprache, wenn sie nicht deutsch ist.
-
IT-Kompetenzen: gute Kenntnisse in nicht-formalen und informellen Kontexten
-
IT-Ausstattung: meist gut ausgestattet; modernste mobile Geräte sind Statussymbole
-
Genutzte Anwendungen: private (informelle) Anwendungen sind weitverbreitet (soziale
Netzwerke)
-
Grad der Bereitschaft zur Kreativität: Bereitschaft besteht meist nur dann, wenn auch ein
Nutzen angeboten wird bzw. erkennbar ist
Hindernisse
Nicht nur die Hindernisse auf der Seite der Auszubildenden sind Betrachtungsobjekt im Prozess
der Aktivierung, Integration, Umsetzung, Tests und Bewertung der LL, sondern auch einige
Unzulänglichkeiten auf der Seite der Ausbilder/Lehrer.
In Deutschland sind Ausbilder in der Berufsbildung normalerweise keine Akademiker, d. h.
meist haben sie Haupt- oder Realschule, eine dreijährige Berufsausbildung in der Bauwirtschaft
sowie eine Meisterschule erfolgreich absolviert. Nur nach erfolgreichem Abschluss einer
Meisterschule sind sie autorisiert, Auszubildende auszubilden, sei es in einem Unternehmen
oder in einer Berufsbildungseinrichtung.
Deren Bereitschaft, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen ist oft nicht stark ausgeprägt,
da sie sich häufig einer hohen Arbeitsbelastung gegenüber sehen. Die alltäglichen Konflikte in
6
In Deutschland die Hauptschule, die die unterste Stufe der drei parallelen Klassenarten in der 5. bis 10.
Klasse darstellt; bei den anderen handelt es sich um die Realschule (mittlere Stufe) und das Gymnasium
(höchste Stufe); nur das Gymnasium bietet die Klassen 11 bis 12 (13) an
4
den Auszubildendengruppen werden üblicherweise ihrerseits situativ gelöst. Bisher existiert
kein pro-aktiver methodischer Ansatz zu diesem Thema des formalen interkulturellen Trainings.
Außerdem werden die Gruppen auch von Sozialpädagogen im Falle problematischer
Situationen betreut. Aber auch bei dieser Gruppe sind selten pro-aktive Ansätze anzutreffen, da
auch sie sich meist einem dichten Arbeitsrhythmus gegenüber sehen.
Fremdsprachliche Kenntnisse sind in aller Regel nur schwach ausgeprägt.
Entwurf für Living Laboratories im Rahmen von INCOM-VET
Basierend auf der Grobstruktur7 stehen folgende Punkte für Living Laboratories in INCOM-VET
zur Diskussion:
1) Transferansatz:
Das
ICIC-Programm
wurde
im
akademischen
Zusammenhang
entwickelt und erfolgreich praktiziert. Daher soll es für den Berufsbildungsbereich
adaptiert werden; hier unter besonderer Berücksichtigung der Bauwirtschaft
2) Persönliche Living Labs: Die Auszubildenden befinden sich in aller Regel vor Ort in den
Berufsbildungseinrichtungen. Daher sind die Zielgruppen real anzutreffen. Dies
ermöglicht es, dass sich Gruppen auf freiwilliger Basis zusammenfinden, die aus
mindestens sechs Auszubildenden plus Ausbilder/Sozialpädagogen bestehen, um die
LL aufzubauen und durchzuführen.8 Der Prozess beginnt mit einer kurzen Vorstellung
zur Idee von LL und einer Motivation, Teil davon zu sein. Darüber hinaus sind
Einschätzungen aus der Gruppe, ein erster Handlungsansatz, welche Themen wichtig
wären und eine erste leichte Arbeitsaufgabe für das erste persönliche Treffen essentiell.
– Des Weiteren sollte der Moderator9 ankündigen, dass das nächste Treffen virtuell
stattfinden wird; das erste virtuelle Treffen dient lediglich dem Test der technischen
Gegebenheiten sowie der Funktionsfähigkeit der Geräte und Verbindungen. Technische
Unzulänglichkeiten
stellen
die
Mehrheit
der
Gründe
beim
Rückgang
von
Teilnehmerzahlen dar, da die Teilnehmer oft nicht die Geduld und/oder die Kompetenz
besitzen, technische Probleme zu lösen.
3) Projektinternetseite10: Sie steht im Zentrum aller Projektaktivitäten. Diese Seite besitzt
einen informativen sowie einen Bericht-Teil, der weit wichtigere liegt aber auf der
Einstellung dort in Bezug auf die LL, die hierüber administriert werden sollen.
7
Siehe auch zugehörige powerpoint-Präsentation und die Bezüge darin
Nur Personen, die ein laptop und/oder moderne mobile internetfähige Geräte/smartphones besitzen,
können Mitglied der Gruppe/n sein
9
Ausbilder oder Sozialpädagoge
10
http://www.incom-vet.eu
8
5
4) Virtuelle Living Labs: In Ergänzung zu den persönlichen Living Labs wird es virtuelle
geben und umgekehrt. Die Idee der virtuellen soll verschiedene Gruppen dazu in die
Lage versetzen, mit sich und anderen Gruppen in Bezug auf Themen von
interkulturellem Interesse auszutauschen und darüber zu diskutieren. Dies sei an dieser
Stelle relativ abstrakt belassen. – Es soll in diesem Prozess in der Folge ein bekanntes,
verbreitetes und leicht zugängliches soziales Medium ausgewählt werden. Es soll
kostenfrei
sein,
sowohl
für
beteiligte
Personen
wie
auch
für
die
Berufsbildungseinrichtungen. Dieses soziale Netzwerk muss Chats, Blogs sowie
asynchrone/synchrone Kommunikation11 zulassen sowie das Herauf-/Herunterladen von
Fotos und Videos, white-board-Anwendungen und das Aufnehmen von onlineKonferenzen.
5) Ausbilder: Diese Hauptfigur in Berufsbildungszentrum oder Schule soll hinter seine/ihre
zentrale Rolle zurücktreten, wenn LL eingerichtet und durchgeführt werden. Dies
bedeutet, er / sie lediglich Initiator, Moderator und manchmal auch Mediator sein soll.
Darüber hinaus liegen die Zusammenstellung von Methoden und / oder Ergebnissen in
seinem / ihrem Bereich. Diese können allerdings auch auf alle Gruppenmitglieder
aufgeteilt werden, wobei der Ausbilder / Lehrer / Sozialpädagoge lediglich eine/r der
Gruppenmitglieder ist. Ergebnisse aus verschiedenen Sichtweisen werden innerhalb des
LL verglichen und in die alltägliche Routine bei der Arbeit übernommen. Diese
Rollenveränderung ist möglicherweise nicht einfach umsetzbar und erfordert ein hohes
Maß an Toleranz, wenn von der bestimmenden in die teilnehmende Rolle gewechselt
wird.
6) Auszubildende/Schüler: Sind befinden sich im Zentrum der Betrachtung in diesem
Projekt. Mit dem vorliegenden neuen Ansatz sollen die Teilnehmer dazu befähigt werden
- und sie übernehmen diese Befähigung zukünftig selbst -, Ideen zu einer besseren
Integration von unterschiedlichen Kulturen zu erreichen. Kulturelle Unterschiede sollen
dabei nicht auf der Strecke bleiben, aber ein besseres gegenseitiges Verständnis erzielt
werden; kulturelle Unterschiede sind ein Wert an sich. Diese Zielgruppe sollte mehr
Innovation wagen, aus sich heraus oder durch einen Ausbilder motiviert.
7) Gruppe der Ausbilder / Sozialpädagogen: Es sollte einen abgegrenzten (virtuellen)
Raum für Ausbilder geben, in dem sie sich während der Arbeit über LL austauschen
können. Die wenigsten Berufsbildungseinrichtungen werden eigens dafür eine separate
Stelle einrichten. Diese Gruppe wird nicht nur die Gelegenheit haben, sich mit aktuellen
Fragestellungen in diesen kulturell-gemischten Gruppen auseinanderzusetzen, sondern
11
Asynchron: z.B. e-mails; synchron: z.B. online-Konferenz
6
auch Gruppen für zukünftige Aktivitäten zu generieren. Dies für den Fall, dass bspw.
grenzüberschreitende Mobilitätsmaßnahmen stattfinden und es um die Entsendung oder
die Aufnahme von Auszubildenden geht. Im Falle des Zusammenarbeitens von
Auszubildenden in Firmen oder in Berufsbildungszentren könnten beide Gruppen bereits
im Vorfeld des Austausches angenähert werden, indem interaktive Kommunikation über
Internetmedien stattfindet. Oder die vorbereitenden Maßnahmen vor Beginn des
Austausches könnten mittels LL organisiert werden.
8) Gruppe der Auszubildenden: Diese Gruppe sollte nur aus Personen bestehen, die
wirklich daran interessiert sind und auf freiwilliger Basis mitmachen wollen. Sämtliche
Gruppenmitglieder sollten im Besitz eines Laptops sein oder zumindest Zugang zur
Nutzung haben. Dazu müssen eine schnelle Internetverbindung und möglichst ein
eigenes Smart-Phone vorhanden sein. Die Gruppe kann aus Personen gleicher
Nationalität und Kultur aber in verschiedenen Ländern zusammengesetzt sein. Oder die
Gruppe setzt sich selbst aus Personen verschiedenen Kulturen zusammen. Es kann vor
Vorteil sein, männliche und weibliche Teilnehmer zu kombinieren. Dies wird im Falle der
Bauwirtschaft aber schwierig zu realisieren sein.
9) Gruppe der Ausbilder / Sozialpädagogen und Auszubildenden: Dies sind die
persönlichen wie auch virtuellen LL in allen Ländern.
Pilotmodell für die BZB Krefeld
Die persönlichen wie auch die virtuellen LL werden mit 6-8 Auszubildenden aus Spanien
entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Die Mitglieder dieser Gruppe befinden sich alle in
dreijährigen Ausbildungen in verschiedenen Berufen der deutschen Bauwirtschaft. Alle besitzen
Ausbildungsverträge mit deutschen Unternehmen. Daher sind sie Teil des deutschen dualen
Systems: sie arbeiten in den Unternehmen, sie besuchen obligatorisch die Berufsschulen und
erhalten zusätzliche berufstheoretische und –praktische Unterweisung in den BZB Krefeld.
Diese Gruppe ist relativ homogen. Sie haben alle vor ihrem Ausbildungsbeginn im Spätsommer
2013 jeweils ein Praktikum in einem deutschen Unternehmen absolviert. Sie befinden sich auch
nach einem halben Jahr (April 2014) noch in der Situation, die deutsche und spanische Kultur in
Einklang zu bringen und ihren Platz zu finden. So sind zahlreiche Dinge noch nicht geklärt und
es entstehen permanent neue Situationen, die durch die unterschiedliche kulturelle
Sozialisation zu Friktionen führen (können). Diese Gruppe könnte ein große Interesse an
Teilnahme an einem LL besitzen.
Abgesehen von dieser „Spanischen Gruppe“ kann es eine Alternative sein, Personen aus
regulären Auszubildendengruppen in einem LL zusammenzubringen. In den meisten dieser
7
Gruppen sind zwei oder mehrere Kulturen vertreten. Aber natürlich gelten auch hier dieselben
Voraussetzungen: Freiwilligkeit, Besitz der technischen Ausrüstung oder mindestens Zugang
dazu; Neugier ist die conditio sine qua non auf Basis derer der Prozess initiiert werden kann
und soll.
Die Gruppen werden jeweils von einem Sozialpädagogen oder einem Ausbilder moderiert. Die
spanische Gruppe wird in spanischer Sprache durchgeführt, alle anderen in Deutsch. Beide
Gruppen werden da wo nötig und möglich in anderen Sprache kommunizieren.
Vorbereitung zum Start der LL
a) Bestimmung von Teilnehmerprofilen  welche Charakteristika, Eigenschaften und
Fähigkeiten sollten die Teilnehmer besitzen? In welchem Zusammenhang sollen sie
eingebunden werden?
b) Identifikation geeigneter virtueller Räume?  Technische Umgebung
c) Gestaltung der persönlichen LL-Interaktion?  Werkzeugkasten; siehe „Handbuch zur
Interkulturellen Kompetenz“
d) Gestaltung der Interaktion in Sozialen Medien  Werkzeugkasten; niederschwellige und
populäre Medien; Kommunikationsstrategie
e) Gestaltung einer Evaluationsstrategie  alle Gruppen in allen Partnerländern gleich
oder verschieden oder keine Voraussetzungen?
f)
Kontaktaufnahme zur Gruppe und Integration der Gruppe bezogen auf das ausgewählte
Thema “Interkulturelle Kompetenzen”
Schlussfolgerungen
Dieses
Papier
zielt
darauf
ab,
einen
Ansatz
für
Living
Laboratories
im
Berufsbildungszusammenhang zu geben. Darüber hinaus soll eine Idee geliefert werden, wie
mit LL begonnen werden kann, wenn sich der Berufsbildungssektor im Fokus befindet. Daher
sollten sich alle Arbeitsgruppenmitglieder kritisch an der Gestaltung und Formulierung beteiligen
und ihre eigene Sicht der Dinge einbringen. Unter Berücksichtigung aller Partnereingaben wird
das Konzept verfeinert und zu einem Ansatz pro-aktivem Lehrens, Lernens und Verhaltens im
Kontext der Bauwirtschaft bzw. dem Transfer darüber hinaus ausgebaut.
8
Ergänzende Anmerkungen:
 Die Aktivierung von sozialen und experimentellen Lernansätzen durch und in virtuellen
Lernumgebungen
ist
die
große
Herausforderung.
Nichtsdestotrotz
stellen
die
persönlichen Aktivitäten, Besuche und Treffen den grundsätzlichen Ansatzpunkt dar. Die
Sicherung einer regen Teilnahme der Lerner in den Sozialen Netzwerken ist essentiell.
 Die Betrachtung der Charakteristika der Zielgruppe ist Hauptaugenmerk, um die
Lernaktivitäten und die Lernräume zu gestalten und vor allem zu evaluieren, falls und bis
zu welchem Grade eine kollaborative Arbeit zwischen verschiedenen nationalen
Gruppen in Betracht gezogen werden kann (abgesehen von Hürden und Hindernissen
sprachlicher Art)
 Die BZB haben die Gruppe sehr klar umrissen; alle Partner sollten ähnliche “Portraits”
versuchen. Ein Schlüssel wird auch die Offenheit für neue Prozesse sein (…) im
Vergleich zu privaten Aktivitäten. Das Potenzial liegt im großen Anteil von Personen mit
ausländischen
Wurzeln
und
unterschiedlichen
kulturellen
Herkünften
in
den
Partnerländern.
 Gute Kenntnisse und Fertigkeiten bei den neuen Medien sind guten Nachrichten wie
auch das gewohnte Umgehen mit Apps und mobilen Geräten bzw. Sozialen
Netzwerken.
 Transferpunkt: Einbettung des Modells in einen spezifischen Kontext! Bezugspunkt
ist der Bausektor und dessen Dynamiken.
 Persönliche Living Labs: Reale Arbeitsumgebungen sind ein großes Plus. Schaffung
experimenteller Situationen außerhalb von Klassenräumen: z.B. in Unternehmen.
 Projektinternetseite: zeichnet ein Bild von Netzwerkexperimenten. Es soll kein blutleere
Plattform sein; sie soll vielmehr als zentrales Medium zum Lernen fungieren.
 Virtuelle Living Labs: Kanalisierung psychologischer Widerstände; nicht Bevormundung
durch Lehrer/Ausbilder sondern Zusammenarbeit mit den Lernern
 Ausbilder: …muss einen Schritt “hinter” seine bisherige Rolle zurücktreten, wenn er LL
generieren und durchführen will. Er/sie ist dann mehr Initiator, Moderator und manchmal
auch Mediator. Dennoch wird seine/ihre Rolle als Impulsgeber wichtig bleiben wie auch
die Funktion eines Ansprechpartners.
 Auszubildende/Schüler: Schaffung von Überraschung und Neugier, aber in einem
abgesicherten Kontext
 Gruppe der Ausbilder / Sozialpädagogen: es wird nur dann funktionieren, wenn ein
konkreter Nutzen generiert werden kann
 Gruppe der Auszubildenden: es wird nur dann funktionieren, wenn ein konkreter Nutzen
generiert werden kann
9
 Die Umsetzung der LL in allen Partnerländern soll durch Fragebögen dokumentiert
werden; zurzeit noch zu entwickeln. Die Ergebnisse sollen dann zusammengefasst und
ausgewertet werden, um Verbesserungen später einzubauen. Alle Ebenen werden in
diese Befragung einbezogen.
Krefeld / Germany, 26th of March 2014
10
Zugehörige Unterlagen
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