Position.Gesundheit - OÖ. Ordensspitäler Koordinations GmbH

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Informationen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OÖ. Ordensspitäler // Ausgabe 2/2008
Hohe Wertehaltung mit Bedacht auf Lebensphasen
Ing. Markus Plunger, stv. technischer Betriebsleiter, Krankenhaus St. Josef Braunau:
Als ich vor 23 Jahren im Krankenhaus St. Josef als Techniker begann, war mir bewusst, dass
ich einen sicheren Arbeitsplatz antrete. Ich wurde von den Schwestern des FranziskanerinnenOrdens sehr familiär aufgenommen. Es herrscht ein starkes Vertrauensverhältnis. Arbeit nimmt
einen wichtigen Teil meines Lebens ein und soll dort stattfinden, wo ich meine persönlichen
Werte verwirklicht sehe. Im Vergleich zur stark dem Gewinndenken verpflichteten Privatwirtschaft
lebt ein Ordensspital eine andere Wertehaltung. Hier spielen der Umgang mit Ressourcen und
ökologische Aspekte eine Rolle. Nachhaltigkeit muss gegeben und unter dem Gesichtspunkt
unseres Leitbildes vertretbar sein. In unserem Ordensspital wird auf das Personal Acht gegeben.
Wichtig ist, wie wir die Lebensenergie in der Arbeitszeit einsetzen. Deshalb bin ich Mitinitiator
der Arbeitsgemeinschaft „Lebensphasen-gerechtes Arbeiten“. Der Mensch ist keine Maschine,
die ein Leben lang zu 100 Prozent läuft. Man muss ihm bestimmte Lebensphasen zugestehen,
um dann wieder hohe Leistung erwarten zu können.
Dem Leben dienen
Position.Gesundheit
Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (2007)
8000
Schlanke Bürokratie und kurze Entscheidungswege
Prim. Dr. Elisabeth Haschke-Becher, Leiterin des Instituts für Medizinische und Chemische
Labordiagnostik, KH Elisabethinen: Ich sehe die Vorzüge des Krankenhauses der Elisabethinen
in der positiven Arbeitsatmosphäre und im respektvollen Umgang mit allen Berufsgruppen in
unserem Haus und mit dem Spitalsträger. Auch die schlanke Bürokratie und die kurzen Entscheidungswege sind mir wichtig. Ich bin seit dreieinhalb Jahre im Haus und leite das Zentrallabor
und das Kompetenzzentrum für Molekularbiologie und Genetik. Die molekulare Diagnostik ist
eine viel versprechende Entwicklung in vielen diagnostischen Bereichen, die eine enge Kooperation
der Abteilungen erfordert. Die Weiterentwicklung dieser Diagnostik ist eine ökonomische Herausforderung für jeden Krankenhausträger. Daher war es sinnvoll, alle Bereiche der molekularen
Diagnostik organisatorisch zusammenzulegen. Die Elisabethinen sind keine universitäre Einrichtung
und haben somit keinen Forschungsauftrag. Trotzdem bietet unser Haus viele Möglichkeiten,
an Forschungsprojekten oder klinischen Studien teilzunehmen oder diese selbst zu entwickeln,
sofern die Finanzierung gewährleistet ist.
Impressum: Medieninhaber und Verleger: OÖ. Ordensspitäler Koordinations GmbH, Stockhofstr. 3/2, 4020 Linz
Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Peter Ausweger; „Position.Gesundheit“ ist ein quartalsweise erscheinendes Informationsmedium für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OÖ. Ordensspitäler.
Auflage: 10.500. www.positiongesundheit.at
3000
Betriebspersonal
Sonst. MitarbeiterInnen
3722,09
Verwaltungsdienst
4000
Medizinisch technisches
Personal
5000
Pflegepersonal und
Sanitätsdienst
6000
Diplomierte Krankenschwester Gertrude Adlmanseder, Abtlg. Innere Medizin, NephrologieDialyse, Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried: Die gelebten Werte dieses Ordensspitals
sind für Patienten und für Mitarbeiter gleichermaßen spürbar. Auch die vielen Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die ich erfahren konnte, sind für mich Gründe, warum ich seit 23 Jahren
gerne in diesem Haus arbeite. Hier geht man auf die Spiritualität unterschiedlichster Religionen
ein. Jeder Patient erfährt Wertschätzung, egal welcher Religion er angehört. Für mich sind die
religiösen Gefühle, die ich hier im Ordensspital leben und erleben kann, sehr wertvoll. Eine
Kernbotschaft des Ordensgründers, des hl. Vinzenz von Paul, lautet: „Der Not der Zeit begegnen“.
Wir dürfen uns gegenüber den sich wandelnden Bedürfnissen nicht verschließen. Für mich
bedeutet das, sensibel zu sein, um diese Bedürfnisse wahrzunehmen. Positiv erlebe ich die
Wertschätzung durch meine Vorgesetzte. Meine Aufgaben sind klar geregelt und ich kann mich
entfalten. Auch wir erhalten in persönlichen Krisen maximale Unterstützung durch Vorgesetzte,
Kollegen und verschiedene Einrichtungen im Haus.
Vollzeitäquivalent 2007
7000
Ärztinnen und sonst.
Akademisches Personal
7874,48
Der Mensch zählt, egal welchen Glauben er hat
2000
1000
1382,07
1361,6
618,25
0
731,62
58,85
Ordensspitäler sind Jobmotor
Rund die Hälfte der stationären Patienten in unserem Bundesland
wird in den OÖ. Ordensspitälern versorgt. Dort wird auch jede
zweite ambulante Leistung erbracht. Mit jährlich etwa 670.000
stationären und ambulanten Patienten sind die Ordensspitäler
der größte Gesundheitsversorger in Oberösterreich.
Rund 7.880 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent) sorgen in unseren
acht Häusern für erstklassige medizinische Versorgung und
fürsorgliche Pflege. Wenig Beachtung findet dabei die Tatsache,
dass die Ordensspitäler damit nicht nur einer der größten
Arbeitgeber in unserem Bundesland sind, sondern die Beschäftigten mit ihren Einkommen auch eine erhebliche
Barmherzige Brüder
Linz
Barmherzige Schwestern
Linz, Ried
Vinzenz Gruppe
Wertschöpfungskette induzieren. Die Kaufkraft der Mitarbeiter
fließt in den Konsum, kurbelt die regionale Wirtschaft an und
schafft bzw. sichert somit auch außerhalb der Spitäler Arbeitsplätze. Außerdem fließt ein nicht unerheblicher Teil der Personalkosten über Steuern und Abgaben zurück an die öffentliche
Hand. Position.Gesundheit hat den renommierten Linzer
Universitätsprofessor Dr. Friedrich Schneider (Bild) beauftragt,
diese volkswirtschaftlichen Effekte durch den Personalaufwand
der acht oberösterreichischen Ordensspitäler zu berechnen. Die
Ergebnisse seiner Studie haben wir auf den Folgeseiten
zusammengefasst.
Elisabethinen
Linz
Franziskanerinnen
Braunau, Grieskirchen
TAU.Gruppe
Kreuzschwestern
Wels, Sierning
Beschäftigte der Ordensspitäler beleben regionale Wirtschaft
Die Einkommen der Mitarbeiter bilden den mit Abstand
größten Teil des Gesamtaufwandes für den Betrieb der
acht oberösterreichischen Ordensspitäler. „Diese Löhne
und Gehälter stärken die regionale Kaufkraft“, betont
Dr. Friedrich Schneider, Professor für Volkswirtschaftslehre
an der Johannes Kepler Universität Linz und einer der
angesehensten Ökonomen des Landes. Die Konsumausgaben der Mitarbeiter lösen damit Wertschöpfungseffekte
aus. In welchem Ausmaß die Aufwendungen für das
Personal die regionale Wirtschaft beleben, hat Prof.
1)
Schneider für die Ordensspitäler erstmals berechnet.
200 Mio. Euro Kaufkraft
Insgesamt beschäftigen die acht oberösterreichischen
Ordensspitäler knapp 7.900 Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten – also auf Normalarbeitszeit umgerechnete Beschäftigte. Die tatsächliche Mitarbeiterzahl ist aufgrund von
Teilzeitdiensten natürlich wesentlich höher. Geht man für
das Jahr 2008 von einem gesamten Personalaufwand
(Löhne und Gehälter) von 421,2 Millionen Euro aus, ergibt
sich daraus – nach den üblichen Abzügen – ein Nettoeinkommen von rund 225,3 Mio. Euro. Zieht man davon
wiederum die übliche Sparquote von 9,1 Prozent ab,
resultiert daraus das verfügbare Einkommen. „Im Falle der
Ordensspitäler summiert sich diese Kaufkraft immerhin auf
rund 200 Mio. Euro“, präzisiert Professor Schneider. „Dieses
Geld fließt in den Konsum – und zwar vor allem in
Oberösterreich.“
Beschäftigungsmotor inner- und außerhalb der Spitäler
Aus der Gesamtsumme der Personalkosten aller Ordensspitäler, die sich 2008 – wie bereits erwähnt – auf rund
420 Mio. Euro belaufen werden, ergeben sich durch entsprechende Konsumausgaben Impulse für die regionale
Wirtschaft. Dadurch entsteht nicht nur zusätzliche Nachfrage
sondern auch zusätzliche Produktion im Wert von knapp
Jahr
2008
Personalkosten aller acht
Ordensspitäler
(Gesamter primärer
Wertschöpfungsbeitrag)
in Mio. Euro
421,17
Kaufkraft der
Mitarbeiter der
OÖ Ordensspitäler
in Mio. Euro
Rückfluss an die
Öffentliche Hand
(Sozialvers./Lohn- bzw.
Einkommenssteuer)
in Mio. Euro
200
196
3)
460 Mio. Euro (Zuwachs an regionalem Bruttoinlandsprodukt
im Vergleich zum Vorjahr). „Gleichzeitig steigt damit auch
das regionale Volkseinkommen in Oberösterreich um 325
Mio. Euro“, erklärt Schneider.
Am deutlichsten ablesbar sind die volkswirtschaftlichen
Effekte, die durch die von den Ordensspitälern bezahlten
Löhne und Gehälter erzielt werden, an der Beschäftigung
selbst. „Der gesamte Beschäftigungseffekt lässt sich für
das Jahr 2008 mit rund 5.385 Jobs beziffern, die außerhalb
der Ordensspitäler neu geschaffen oder gesichert wurden.“
Zusätzliche volkswirtschaftliche Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch
Einkommen der Mitarbeiter der OÖ Ordensspitäler dargestellt am/an
regionalen BIP1)
Oberösterreich
in Mio.Euro
458,47
regionalen
Volkseinkommen1)
Oberösterreich
in Mio. Euro
325,51
regionaler
Beschäftigung2)
Oberösterreich
in Personen
5.385
1) Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr
2) Geschaffene und/oder gesicherte Arbeitsplätze
3) Plandaten 2008; nicht verfügbar für KH der Barmherzigen Schwestern Ried
Es wurden dafür die entsprechenden Daten von 2007 angesetzt
Rundungsdifferenzen möglich
Fast 200 Mio Euro für die öffentliche Hand
Wie bei allen Wirtschaftsunternehmen entfällt auch bei den
Ordensspitälern ein großer Teil der Personalkosten auf
Steuern und Abgaben. So machen die Sozialversicherungsbeiträge und die Lohn- bzw. Einkommenssteuer knapp
47 % des Personalaufwandes aus. „In Summe sind das
bei den Ordensspitälern etwa 196 Mio. Euro“, unterstreicht
Schneider. „Das sind Gelder, die an die Öffentliche Hand
zurückfließen.“
1) Die Berechnungen von Prof. Schneider und Mag. Michael Holzberger, Assistent am
Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Wien, beruhen auf den
aggregierten Personalkosten aller acht OÖ. Ordensspitäler für das Jahr 2007 und den
Plandaten 2008. Da die Plandaten 2008 für das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
Ried nicht verfügbar sind, wurden die entsprechenden Daten aus 2007 angesetzt.
Warum ich gerne in einem Ordensspital arbeite:
EDV-Dienstleister war das Sprungbrett ins Klinikum
Individuelle Geburtshilfe als Anziehungspunkt
Mag. Julia Stierberger, Leiterin
der Personalabteilung, Klinikum
Wels-Grieskirchen: Die Gesundheitsbranche gewinnt stark an
Bedeutung. Für mich ist die
soziale Orientierung unserer
Gesellschaft überhaupt die
Herausforderung der Zukunft. Das
war der Hauptgrund, warum ich
ein Jobangebot einer Aluminiumgießerei ablehnte, bei der ich bereits als Studentin
im Rechnungswesen gearbeitet hatte. Stattdessen bewarb
ich mich auf ein Stelleninserat eines IT-Dienstleisters aus
dem Sozial- und Gesundheitsbereich, ohne anfänglich zu
Eva Hüblauer, leitende Hebamme des Kreißzimmers, Barmherzige Brüder Linz:
In meiner Berufsgruppe haben die Barmherzigen Brüder in Linz den Ruf, besonders
frauenorientiert und innovativ zu sein. Hinzu kommt die Intention des Vorstandes der
Gynäkologie und Geburtshilfe, Prim. Dr. Harald Gründling, neue Wege mit einer individuellen Schwangerenbetreuung zu beschreiten. Über all das wusste ich Bescheid,
als ich als Hebamme im Allgemeinen Krankenhaus Linz tätig war. Die Schließung der
Geburtenstation bzw. deren Integration in die Landesfrauen- und Kinderklinik im Vorjahr
war für mich der endgültige Auslöser, mich bei den Barmherzigen Brüdern zu bewerben.
Mir kommt zudem die religiöse Grundhaltung des Hauses entgegen, die mir persönlich
ein wichtiges Anliegen ist. Seit 1. Jänner 2008 wirke ich als leitende Hebamme des
Kreißzimmers an der Umsetzung einer individuellen Geburtshilfe mit und habe die Möglichkeit, beim Konzept selbst viel mitzugestalten. Mein Team besteht aus 16 Hebammen.
Ich kann mich in den gemeinsamen Arbeitsprozess voll einbringen und auf das Team einwirken. Hier stehe ich natürlich
noch am Anfang – aber es geht in diese Richtung.
wissen, wer sich dahinter verbarg. Es war X-Tention aus
Wels, ein Schwesterbetrieb des Klinikums, der auch für
andere Ordensspitäler und soziale Einrichtungen tätig ist.
Als EDV-Beraterin für Personalmanagement-Anwendungen
trat ich dort in engen Kontakt zur Personalabteilung des
Klinikums. Von Beginn an interessierte mich, wie die
Budgetierung eines Spitals funktioniert und welche sozialpolitischen Überlegungen hier im Hintergrund mitspielen.
Da die Chancen und Herausforderungen in einer großen
Einrichtung vielfältiger sind, entschloss ich mich zum
Wechsel in die Personalabteilung des Klinikums. Seit
November 07 leite ich die aus 13 Beschäftigten bestehende Abteilung. Unser Team managt die Personalagenden der 3.500 MitarbeiterInnen des Klinikums.
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