Transparenzgesetz»: Ärztekammer will bis zur

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Inland | 3
MITTWOCH
24. AUGUST 2011
Verbesserung geplant
Elternurlaub soll
ausgeweitet werden
VADUZ Die Regierung will mehr für
Einfacher für Radfahrer
Velovignette soll
abgeschafft werden
VADUZ Fahrradfahrer könnten künftig ohne Velovignette auskommen.
Sofern der Landtag zustimmt, würde sich Liechtenstein der Schweiz
anpassen, die sich für die Abschaffung zum 1. Januar 2012 entschieden
hat. Wie die Regierung gestern mitteilte, verfügen ohnehin 90 Prozent
der Bevölkerung über eine Privathaftpflichtversicherung. Für die übrigen Personen soll subsidiär der Nationale Garantiefonds (NGF) diese
Versicherungslücke decken. Die Finanzierung des NGF soll über die
Motorfahrzeughaftpf lichtversicherung erfolgen. Da gegenwärtig der
Staat die Versicherungssumme
trägt, führe die Abschaffung zu einer Entlastung des Staatshaushalts
von 53 550 Franken. «Neben der Bevölkerung und dem Staat profitieren
auch die Gemeinden von der Gesetzesanpassung, indem der Verwaltungsaufwand für die Herausgabe
der Velovignette entfällt», sagte Regierungschef-Stellvertreter Martin
Meyer.
(pafl/hf )
B
ei unserer durchgeführten
Altersstrukturanalyse in
liechtensteinischen Firmen
standen u. a. zwei Fragen
im Zentrum: Was lässt Mitarbeitende ab 45 Jahren bis ins Pensionsalter einsatzfähig bleiben und was
können bzw. müssen ältere Mitarbeitende im Hinblick auf die Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeiten tun
und welche Beiträge kann bzw.
muss ein Arbeitgeber leisten?
Den Begriff «ältere Mitarbeitende»
bezeichnen wir auf das chronologische Lebensalter und nicht auf die
Jahre der Firmenzugehörigkeit.
Neueste Forschungen bestätigen
klar, dass der Prozess des Alterns
als solches bis ins sechste Lebensjahrzehnt hinein keinen relevanten
Einfluss auf das berufliche Leistungsvermögen hat, immer vorausgesetzt, es handelt sich um gesund
älter werdende Menschen. Eigenschafts-Einbussen werden durch
neue Fähigkeiten kompensiert.
Einige Erkenntnisse
der Befragungen
Gemäss älteren Mitarbeitenden gibt
es Leistungsunterschiede zwischen
älteren und jüngeren Personen, diese haben jedoch weniger mit dem
Alter zu tun, sondern mit Faktoren
wie Berufserfahrung, Werte, konkrete Leistung und spezifische
Kompetenzfelder. Berufserfahrung
kommt am häufigsten zur Sprache.
Vorgesetzte sehen dies jedoch kritischer: geringere Veränderungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit,
sinkendes Arbeitstempo sowie weniger Dynamik und Flexibilität. Vorgesetzte schätzen durchaus langjährige Berufserfahrung, doch sehen
sie dies anders gewichtet und man
findet mehr Äusserungen über die
Die Ärztekammer beklagt, dass das «Transparenzgesetz» die Rechte von Ärzten und weiteren Leistungserbringern im Gesundheitswesen verletzt. (Foto: Shutterstock)
«Transparenzgesetz»: Ärztekammer
will bis zur letzten Instanz kämpfen
Gesundheitskosten Nachdem der Staatsgerichtshof eine Beschwerde gegen die anonymisierte Offenlegung der Umsätze
von Ärzten zurückgewiesen hat, wird die Ärztekammer nun auf dem ordentlichen Rechtsweg gegen das Gesetz vorgehen.
VON MICHAEL BENVENUTI
«E
in Arzt wird exemplarisch für alle betroffenen Ärzte gegen das
Gesetz Klage einreichen», bestätigte Ruth Kranz-Candrian entsprechende «Volksblatt»-Recherchen. Der Arzt werde «die volle
Unterstützung der Ärztekammer
erhalten – notfalls bis zur letzten Instanz», wie die Ärztekammerpräsidentin betonte.
Mit diesem Schritt reagiert die Ärztekammer auf ein Urteil des Staatsgerichtshofs. Dieser hatte Anfang Juli eine Beschwerde des Dachverbands von Berufen der Gesundheitspflege, der Ärztekammer und weiteren 66 Ärzten gegen das «Transparenzgesetz» aus formellen Gründen
zurückgewiesen. Falls Ärzte die im
Gastkommentar
«45plus» – Interviews
und Aussagen
PETER GOOP
LEITER PROJEKTGRUPPE «45PLUS»
Defizite Älterer. Einig ist man sich
bei Fähigkeiten wie Genauigkeit,
Zuverlässigkeit und Stabilität. Die
unterschiedliche Gewichtung der
Berufserfahrung kann möglicherweise so interpretiert werden, dass
ältere Mitarbeitende deren Wichtigkeit überschätzen und die DefizitOrientierung der Vorgesetzten beeinflusst ist durch Vorurteile über
ältere Menschen.
Lernen und Weiterbildung
Unterschiede bei Jung und Alt auch
in den Bereichen Lernen und Weiterbildung: «45plus»-Menschen lernen anders, Neulernen heisst auch,
Bestehendes zu verlernen und somit braucht es einen zusätzlichen
Lernschritt, dies schlägt sich in der
Verlangsamung des Lernens nieder.
Die Motivation ist vorhanden, obwohl die abnehmende Aufstiegsorientierung und die kleiner werdende
Informationsverarbeitungs-Kapazität eher hinderlich sind. «45plus»Menschen schätzen die Möglichkeit
für Aus- und Weiterbildung, bemängeln jedoch gleichzeitig, dass es für
November 2010 vom
wollen, dass das GeLandtag beschlossene,
setz aufgehoben wird.»
anonymisierte OffenleWie schon in der vom
gung ihrer Umsätze
StGH zurückgewieseanfechten
wollen,
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im
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«Verletzung der perEntscheidung.
sönlichen Freiheit, der
Zwar befand der StGH
Handels- und Gewer«Das Gesetz ist
in seinem Urteil auch,
befreiheit, des Gleichnichts anderes als heitssatzes, des Grunddass eine umgehende
Veröffentlichung der eine weitere Hetze satzes von Treu und
Daten durch das Amt
Glauben sowie des
gegen Ärzte.»
für Statistik zwar rechWillkürverbots» an:
RUTH KRANZ-CANDRIAN
tens, aber «nicht mit
«Wir wären die einzige
ÄRZTEKAMMERPRÄSIDENTIN
dem Gehalt des BeBerufsgruppe, die ihre
schlusses vereinbar» sei, dennoch Umsätze publizieren müsste.» Aber
will Ärztekammerpräsidentin Kranz- nicht nur das: «Die Umsätze wären
Candrian Klarheit schaffen: «Diese nicht vollständig, teilweise sogar
Empfehlung reicht uns nicht. Wir völlig verzerrt», kritisiert sie. Letzt-
lich stelle das «Transparenzgesetz»
nichts anderes dar als «eine weitere
Hetze gegen uns Ärzte».
diese Altersgruppen zu wenig passende Angebote gibt. Die Teilnahme
an «Lernen» hängt auch davon ab,
wie attraktiv und den jeweiligen
Funktionen angepasst die Angebote
sind und ob Perspektiven im Betrieb vorhanden sind. Lernen «on
the job», also direkt am Arbeitsplatz, wird als Erstes genannt. Bestätigt wird, dass Lernen im Alter
schwerer fällt, eine gewisse Sättigung in Bezug auf Weiterbildung
und eine Verschiebung der persönlichen Prioritäten wird dafür verantwortlich gemacht.
Vorgesetzte erwähnen mangelnde
Flexibilität, Ältere gehen darauf
kaum ein. Hier können als Beispiel
Workshops dazu dienen, bestehende Vorurteile zu korrigieren, den
Kreislauf sich selbsterfüllender Prophezeiungen zu unterbrechen, Bewusstsein für Risiko und Chancen
zu durchleuchten und das Thema
Eigenverantwortung schlechthin
anzusprechen.
ne gute Altersdurchmischung immer weniger stattfindet. Der Faktor
Personalkosten dürfte hier im Spiel
sein.
Die Personalentwicklungs-Konzepte
müssen stärker auf die Bedürfnisse
Älterer ausgerichtet werden, so
zum Beispiel:
Eigene Haltung zum Älterwerden
reflektieren, ehrliche Wertschätzung durch die Vorgesetzten, Lernen mittels Erfahrungsaustausch
und on the job, aktive Förderung einer guten Team-Altersmischung,
verschiedene Arbeitszeitmodelle
nach Lebensphasen, Programme
wie «gsund & zwäg», Know-howTransfer sicherstellen und horizontale Karrieremöglichkeiten, Dequalifikationen vermeiden.
Ob wir wollen oder nicht – das Nutzen von Chancen und Potenzialen
bei «45plus»-Menschen wird zu einem Zukunfts- und Kompetenzmodell.
Mit Auto kollidiert
Führungsverhalten
Das «Volksblatt» veröffentlicht in loser Folge
Gastkommentare der Projektgruppe «45plus»,
der Agentur für internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA).
Das Führungsverhalten der Firmen
und Vorgesetzten spielt eine immens wichtige Rolle, weil es sowohl
die Leistungsfähigkeit als auch die
Leistungs- und Lernmotivation der
Älteren stark beeinflusst. Als förderlich wird ein kooperatives Führungsverhalten angesehen, welches
auf einem positiven Menschbild beruht. «45plus»-Menschen benötigen
kein «pampering» und spezielle Privilegien, sondern wollen ernst genommen werden, das bedeutet gefordert und gefördert werden.
Intergenerative Teamzusammensetzungen werden sowohl von den Vorgesetzten als auch «45plus»-Menschen geschätzt. Mitarbeitende bemängeln jedoch, dass bei Teams ei-
Amt für Statistik zeigt sich gelassen
Wie geht es jetzt weiter? Als ersten
Schritt können die Gegner des Gesetzes beim Amt für Statistik eine
Feststellungsverfügung erwirken
und diese dann gegebenenfalls anfechten. Noch ist aber kein solcher
Antrag eingelangt, erklärte Amtsleiter Wilfried Oehry auf «Volksblatt»Anfrage. Es bestehe allerdings auch
keine Eile: «Faktisch ist die Situation
nicht so dringlich. Die Krankenkassenstatistik ist eine jährliche Publikation und erscheint jeweils im Juli.»
Für eine Veröffentlichung im kommenden Jahr würde laut Oehry eine
Entscheidung bis Frühjahr 2012 reichen.
Töff-Fahrer verletzt
RUGGELL Zu einer Kollision zwischen
einem Motorrad und einem Personenwagen kam es am Dienstagnachmittag. Eine Autolenkerin fuhr kurz
nach 13 Uhr auf einer Nebenstrasse
in Ruggell, mit der Absicht, auf
die Landstrasse einzubiegen. Dabei
übersah sie einen vortrittsberechtigten Motorradfahrer und es kam zur
Kollision. Der Töff-Fahrer wurde
vom Motorrad geschleudert und
stürzte auf den Boden. Er zog sich
Verletzungen zu und musste ins Spital gebracht weden.
(red/lpfl)
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Kleid magdalena ernst; Tasche blembal
Familien tun. In Anlehnung an europäisches Recht soll einerseits die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
verbessert und anderseits die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsplatz gefördert werden. Nicht zuletzt soll mit der Ausweitung des Elternurlaubes von 3
auf 4 Monaten und der Einbeziehung von Teilzeitbeschäftigten, befristet Beschäftigten und Leiharbeitern die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf für alle Beschäftigungsarten gewährleistet werden. «Der vorliegende Bericht und Antrag der Regierung stellt eine wirtschaftsfreundliche Mindestumsetzung der
Richtlinie dar. Damit ist diese Umsetzung europäischen Rechts auch
für Liechtenstein grössenverträglich, was für mich einen wesentlichen Punkt darstellt», betonte Regierungschef-Stellvertreter Martin
Meyer.
(hf/pafl)
Das «Volksblatt» gibt Gastkommentatoren
Raum, ihre persönliche Meinung zu äussern.
Diese muss nicht mit der Meinung der
Redaktion übereinstimmen.
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45plus
Potenziale nutzen
für Liechtenstein
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