File - Dr. Werner Kusebauch

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Die endoskopische Operation des Carpaltunnelsyndroms
Dr. Werner Kusebauch
Facharzt für Unfallchirurgie
Endoskopische Carpaltunnelchirurgie
Gustav Degen-Gasse 14-16
7210 Mattersburg
Tel+Fax 02626 621 81
Mail [email protected]
Web www.kusedoc.at
Ihre Hand in guten Händen
Das Carpaltunnelsyndrom (CTS)
Unter „Carpaltunnelsyndrom“ versteht man die „Einklemmung“ des sogenannten "Medianus"-Nervs an der
Beugeseite des Handgelenks. Dort verläuft der Nerv in einem engen Kanal (Tunnel) zusammen mit den
Sehnen, welche die Fingerbewegungen ermöglichen. Deshalb auch diese Bezeichnung (Carpus =
Handgelenk, Syndrom= Krankheitsbild).
Man nimmt einerseits eine gewisse Veranlagung für dieses Krankheitsbild an. Vielleicht ist dieser Tunnel
auch etwas enger als bei jenen Menschen, die kein Carpaltunnelsyndrom bekommen. Durch immer wieder
kehrende überlastende Tätigkeiten kommt es zu einem Schwellungszustand in diesem Tunnel.
Der dadurch erhöhte Druck schädigt den Nerven, wodurch es schließlich zur typischen Symptomatik kommt.
Auch durch längere Beugestellung im Handgelenk kommt es zu einer Druckerhöhung im Tunnel.
Der Medianus-Nerv ermöglicht unter anderem die Gefühlsempfindung an der Beugeseite des Daumens
sowie des 2. bis 4.Fingers (letzterer nur zur Hälfte). Die Schädigung des Nerven äußert sich in einer Störung
des Gefühls an diesen Fingern (Taubheitsgefühl, "Ameisenlaufen").
Weiters treten stets typische nächtliche Schmerzen auf, die bis zur Schulter ziehen können. Auch
belastungsabhängige Schmerzen im Handgelenk und ein Muskelschwund am Daumenballen sind
krankheitstypisch. Manchmal ist auch eine Störung der feinmotorischen Fähigkeiten der Hand
(Ungeschicklichkeit) sowie eine Kraftverminderung vorhanden.
Zur Sicherung der Diagnose ist die Bestimmung der sogenannten Nervenleitgeschwindigkeit obligat. Diese
Untersuchung wird entweder beim Facharzt für Neurologie oder Physikalische Medizin durchgeführt.
Bei der Operation selbst wird das Band, das den Tunnel zur Oberfläche hin abgrenzt (in der Abbildung auf
Seite 1 als "Retinaculum flexorum" bezeichnet), gespalten. Dadurch kommt es zu einer Raumerweiterung
und die Druckbelastung auf den Nerven fällt weg.
Festzuhalten ist aber, dass dieses Band nicht die Ursache der Einklemmung ist. Die Spaltung ist aber die
einzige Möglichkeit, die Einklemmung zu beheben. Das gespaltene Band vernarbt schließlich in lockerer
Stellung. Am Nerv selbst ist kein Eingriff nötig. Eine neuerliche Einengung ist nicht möglich. Das
Krankheitsbild tritt oft an beiden Händen auf.
Die Vorbereitung
Falls Sie sehr nervös sein sollten, können Sie von uns eine Beruhigungstablette vor der Operation haben.
Bitte weisen Sie rechtzeitig darauf hin.
Die Betäubung erfolgt routinemäßig durch eine Injektion im Bereich des Handgelenks. Am Oberarm wird
eine Druckmanschette angelegt (ähnlich wie ein Blutdruckmessgerät), wodurch die Blutzufuhr unterbunden
wird. Diese Druckmanschette verursacht ein Druckgefühl, was aber für die kurze Dauer des Eingriffs (einige
Minuten) auf jeden Fall erträglich ist.
Die Operation
Im Bereich des Handgelenks wird ein kleiner Schnitt gesetzt. Unterhalb des zu durchtrennenden Bandes
wird eine Metallkanüle eingeführt, die nach oben hin (also zum Band) offen ist. Dann wird durch die Kanüle
eine Optik mit angeschlossener Minikamera eingeschoben. Knapp vor dem Ende der Optik wird ein
schmales Spezialmesser eingeführt und unter Monitorkontrolle das Band gespalten.
Der große Vorteil dieser "endoskopischen" Operationsmethode besteht in einem wesentlich kleineren
Hautschnitt (etwa 1 cm; dadurch auch verminderter Wundschmerz nach der Operation) und in einer deutlich
verkürzten Rehabilitationszeit. Die Gebrauchsfähigkeit der Hand wird früher erreicht, als nach herkömmlicher
Operationstechnik mit größerem Schnitt.
Die obenstehenden Grafiken zeigen das Band vor und nach der Spaltung (weiss, quer über dem Nerv
verlaufendder Nerv und seine Aufzweigungen sind gelb dargestellt). In manchen Fällen kann es vorkommen,
daß anatomische Besonderheiten eine sichere Spaltung des Bandes nicht ermöglichen, sodaß dann der
Eingriff auf herkömmliche Weise durch Erweiterung des Hautschnitts beendet wird.
In die Wunde wird schließlich zur Drainage ein schmaler Plastikstreifen eingelegt, und die Wunde durch eine
Naht verschlossen. Abschließend wird eine Gipsschiene zur Ruhigstellung angelegt.
Nach der Operation
Die Hand wird noch etwa 2 Stunden nach Ende der Operation betäubt bleiben. Wenn danach unangenehme
Schmerzen auftreten sollten, scheuen Sie sich nicht davor, eine gewöhnliche schmerzstillende Tablette
einzunehmen (es reicht eine einfache Kopfwehtablette). Lassen Sie den Arm nicht hinunterhängen, sondern
tragen Sie ihn in einer einfachen Schlinge.
Am Tag nach der Operation wird der Gips und das eingelegte Plastikstreifchen schmerzlos entfernt. Danach
können die Finger bereits bewegt werden. Zwei Tage danach wird die Wunde nochmals kontrolliert.
Eventuelle Beschwerden sollten bis dahin abgeklungen sein.
Bei ungewöhnlichen Schmerzen melden Sie sich auf jeden Fall in der Ordination. 10 Tage nach der
Operation wird die Naht entfernt. Danach ist die Hand für einfache alltägliche Tätigkeit zu gebrauchen.
Schwere Arbeit, die Kraft erfordert, sollte für etwa 34 Wochen vermieden werden.
Die nächtlichen Schmerzen, die Sie vor der Operation hatten, klingen bald ab. Das "pamstige" Gefühl in den
Fingern kann möglicherweise etwas länger andauern. Ein vor der Operation schon längere Zeit bestehender
Muskelschwund am Daumenballen wird bestehen bleiben, wenn der Nerv schon zu stark geschädigt war.
Die gesamte Nachbehandlung kann auch bei Ihrem praktischen Arzt durchgeführt werden. Etwa 12 Wochen
nach der Nahtentfernung würden wir Sie gerne zu einer Kontrolle sehen, oder Sie geben uns zumindest
telefonisch Bescheid über Ihr Befinden.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
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