Projektidee / Städtebauliche Integration Leitidee des Entwurfs war es, gezielt auf die vorhandenen Qualitäten einzugehen und ein harmonisches Gesamtensemble von Neubau und adaptiertem Bestandsgebäude zu kreieren. Die Fassadengestaltung wurde so gewählt, dass sowohl Neubau als auch Bestand klar ablesbar werden. Das Entwurfskonzept beinhaltet die Erweiterung von 3 Baukörpern. Im Osten wird ein 4‐ bzw. 5‐ geschossiger Neubau errichtet. Dieser schließt das Parkareal vor dem Haupteingang u‐förmig ein und bildet mit dem Hauptgebäude ein harmonisches Ganzes. Im Bereich des bestehenden Ordensgebäudes wurde auf die Anordnung eines 5. Staffelgeschoßes verzichtet, um eine ausreichende Aussicht und Belichtung des Ordensgebäudes zu garantieren. Das Ordensgebäude und das bestehende 5‐geschoßige Krankenhaus ergeben städtebaulich eine ringförmige Anordnung in deren Mitte der 4‐geschoßige Neubau die Trennung zwischen Krankenhaus‐ und Ordensbereich klar beschreibt. Im Westen wird der Bestand meanderförmig erweitert. Dieses Erweiterungsgebäude nimmt die Linien der bestehenden Krankenhausstruktur auf, wodurch es, von der Auhofstraße zurückgesetzt, einen Freiraum öffnet und die bestehende Kirche freispielt. Im Süden wird der Bestand um einen polygonalen Baukörper, der sich an die Schloßberggasse schmiegt, erweitert. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Neustrukturierung der Wegeführung gelegt. Eine neue Verbindungsspange mit 2‐geschoßiger Eingangshalle vereint den Bestand und den Neubau und gewährleistet eine klare und kurze Wegeführung. Durch die Situierung der Eingangshalle im Norden des Krankenhauses kann eine sommerliche Überhitzung ohne hohen Beschattungsaufwand vermieden werden. Die neu errichteten Bettenzimmer werden zum überwiegenden Teil Ost‐West orientiert, dadurch wird eine helle und freundliche Atmosphäre erreicht. Sonderklassezimmer werden nach Süden ausgerichtet und genießen den schönen Blick in den bestehenden Ordensgarten. Erschließung Die neue Verbindungsspange stellt die klar strukturierte Haupterschließung dar, verbindet über kurzem Weg die entsprechenden medizinischen Einrichtungen, orientiert sich in jedem Punkt an die naturräumlichen Qualitäten des Außenraums, bildet ein spannendes Raumerlebnis mit den Vertikalverbindungen und nimmt funktionell die öffentlichen Einrichtungen für ein modernes Gesundheitszentrum auf. Hier können über kurzem Wege Cafe, Shops, Bankservicecenter und die Lounge genutzt werden. Es wird somit räumlich eine attraktive Zone geschaffen, um Besucher und Bevölkerung auch für Zusatzveranstaltungen in das Zentrum zu führen. Durch Absenken des bestehenden Vorplatzes um 60 cm, betritt der Besucher barrierefrei die neue 2‐ geschoßige Eingangshalle im bestehenden Untergeschoß. Zentral gelegen befinden sich der Infopoint und die Cafeteria. Über eine offene Stiege sowie einem behindertengerechten Glasaufzug gelangt der Besucher zur zentralen Aufnahme und zur Patientenlounge in der Ebene +1. Der lichtdurchflutete Baukörper verbindet die 2 neuen zentralen Verbindungskerne sowohl in der Ebene 0, als auch in der Ebene + 1. Das neue, einfach konzipierte Leitsystem erleichtert die Orientierung der Patienten und Besucher. Im Westen der neuen Eingangshalle wird die Rettungsvorfahrt situiert. Die bestehende Straße kann als neue Rettungszufahrt genutzt werden. Von der Auhofstraße aus führt ein neu angelegter Weg direkt zum Haupteingang, dadurch werden die naturräumlichen Qualitäten beim Zugang zum Krankenhaus für Besucher und Patienten spürbar. Durch die klar getrennten Zugänge für gehend‐ und liegendkranke Patienten mit der dazwischenliegenden Aufzugsgruppe wird eine enorme Verbesserung der Wegeführung erreicht. Über die zentrale Liftgruppe gelangen Besucher und Patienten direkt zur zentralen Aufnahme in der Ebene +1. Als Variante wurde ein Konzept ausgearbeitet, in dem sich die Rettungsvorfahrt im Süden des Hauptgebäudes auf dem Geschoss +1 befindet. Die Rettungsvorfahrt wird mit einem Gründach überdacht, dadurch wird der Ordensgarten über das Dach erweitert. Dieser Eingriff bewirkt eine Reduktion des Verkehrs im Eingangsbereich, wodurch das Parkareal eine „grüne Oase“ für Besucher, Patienten und Personal wird. Außenanlagen / Grünraumkonzept Das neue Gebäude wird so angeordnet, dass es gezielt auf die vorhandenen Qualitäten des Bauplatzes eingeht und die naturräumlichen Vorzüge des bestehenden Parks weitestgehend erhält. Durch die verdichtete Gebäudestruktur entsteht ein klar begrenzter Naturraum vor dem Haupteingang. Die neue Eingangshalle und die Verbindungsspange werden Teil des Parkareals. Der kompakte Baukörper gliedert sich in die natürliche Umgebung. Durch die Anordnung der verglasten Eingangshalle wird ein visueller Bezug zum umgebenden Naturraum geschaffen und es ergibt sich eine harmonische Verschmelzung der Außenbereiche mit den Innenbereichen. Ein Großteil der bestehenden Baumstruktur wurde erhalten und in das neue Gesamtensemble eingebunden. Die Außenbereiche und die Terrasse des Cafes werden vom Baumbestand umgeben und dadurch an heißen Sommertagen natürlich beschattet. Die Wegeführung und Ruheplätze im Therapiegarten bleiben erhalten. Fassadenkonzept Die Wahl der Fassadenmaterialien unterstreicht das Konzept der Gliederung und Ablesbarkeit des Neubaus und des Bestandsgebäudes. Für die Erweiterungsgebäude wird eine weiße Vollwärmeschutzfassade mit integriertem Sonnenschutz vorgeschlagen. Der neue östlich des Parkareals angeordnete Bettentrakt nimmt einerseits die regelmäßige Fenstergliederung des Bestandsgebäudes auf, andererseits bildet das moderne, klar strukturierte Fassadenbild einen Gegensatz zum Bestandsgebäude. Die neue Eingangshalle und die Verbindungsspange werden mit einer 2‐geschoßige Glasfassade (pulverbeschichtete Pfosten‐Riegelkonstruktion) ausgeführt. Das neue Verbindungselement ist zugleich Eingangsüberdachung, bildet den überdachten Bereich der Cafeteria und markiert den separaten Eingang für die Kinder‐ und Jugendstation. Das Bestandsgebäude bleibt hinter der verglasten Eingangshalle spürbar und wird Teil der Innenraumgestaltung. Es entsteht ein harmonisches Gesamtensemble von Neubau und Bestand. Innenraumgestaltung Im Sinne der Patienten wird bewusst eine Atmosphäre geschaffen die beruhigend wirkt. Die 5 wesentlichen Punkte in der Gestaltung: Farben: zurückhaltende Farbgebung, beruhigende Wirkung durch ´Erdfarben` Material, natürliche Materialien, bzw. Texturen Licht: helle Atmosphäre Übersichtlichkeit Pflanzen An Böden und Wänden werden unterschiedliche Farben und Materialien, die mit `Natur´ assoziiert werden, verwendet. Wandvertäfelungen in Holz vermitteln einen warmen, wohnlichen Eindruck. Die Genesung der PatientInnen soll durch den Einsatz von natürlichen Materialien unterstützt werden. Das ´Wiedererkennen´ von Farben und Formen beruhigt den Betrachter und erweckt Zufriedenheit. Dieses Vertrauen und Wiedererkennen wird gestärkt durch das Einsetzen von bekannten Materialien und Farben die ursprünglicher Natur sind: Stein, Glas, Holz, Metall, Linol bzw. Naturfarben. Der Einsatz von Farben erfolgt zurückhaltend, um eine ruhige, angenehme Atmosphäre zu erzeugen. Farben werden gezielt eingesetzt, zB. zur besseren Orientierung. Der typische ´Krankenhauscharakter´ soll möglichst vermieden werden. Es sollen Stilelemente eingesetzt werden, die weniger an eine Klinikatmosphäre sondern vielmehr an eine Hotelatmosphäre erinnern.