14. 1. 2012 / Heinz Wenzl Vorlesung 8 Alterungsmechanismen und Lebensdauer: Alterungsmechanismen führen zu irreversiblen Änderungen der physikalischen Materialeigenschaften und langfristig zu einem Versagen der Zelle. Wie wirken sich derartige Änderungen von Materialeigenschaften auf die Leistungsfähigkeit aus und welche verstärkenden oder vermindernden Effekte haben sie für andere Schädigungsmechanismen. 1. Ohne externen Stromfluss Ein inhomogener Ladezustand bzw. eine inhomogene Konzentration der an der Reaktion beteiligten Reaktanden führt zu lokal unterschiedlichen Spannungen und deshalb zu Ausgleichsströmen innerhalb einer Elektrode: Ein Teilbereich wird entladen und ein anderer geladen. Dies entspricht den normalen Reaktionen während der Nutzung und stellt keine Alterung dar. Allerdings können dadurch direkt oder indirekt andere Alterungsmechanismen initiiert oder verstärkt werden. Inhomogenitäten sind keine Alterungsmechanismen, wenn sie reversibel sind Eine Spannungsdifferenz zwischen Elektrode und Elektrolyt von 1 V führt zu einer Feldstärke von ca. 10 – 100 Millionen V/m, je nachdem, von welcher Dicke der Helmholtzschicht ausgegangen wird. Bei 100 nm: 1V/10-7m = 107 V/m. Es laufen Reaktionen zwischen den verschiedenen Materialien ab. Es müssen vor allem die Reaktionen betrachtet werden, die zwischen Elektrolyt und den Elektrodenmaterialien (aktive Massen, Stromkollektoren, Additive) betrachtet werden. Der Name Nebenreaktion wird dabei nur für die Reaktionen verwendet, die bei der Ladung im Normalbetrieb zu beachten sind bzw. den Ladezustand verringern (Nebenreaktionen können im Betrieb einer Batterie die Elektroden nie laden, weil die Spannung immer unterhalb der Hauptreaktion liegt). Selbstentladung: Reaktionen, die den Ladezustand verringern: Die Energie der geladenen aktiven Materialien treibt andere Reaktionen an. Die positive Elektrode ist beim Entladen die Kathode. Die dort ablaufenden kathodischen Reaktionen haben die Struktur: Reaktanden (geladene Materialien) plus Ionen plus Elektronen → entladene Materialien und können nur ablaufen, wenn es eine entsprechende anodische Gegenreaktion gibt mit der Form: Reaktanden → Reaktionsprodukten plus Ionen plus Elektronen. Im Normalbetrieb finden die kathodischen und anodischen Reaktionen auf den jeweiligen Elektroden der Zelle statt, bei Selbstentladungen an der gleichen Elektrode. Es sind auch mehrere anodische Reaktionen parallel möglich: Die negative Elektrode ist beim Entladen die Anode. Ihre Energie treibt dann kathodische Gegenreaktionen an. 1 Reaktionsübersicht bei Bleibatterien. Die Spannungslage dieser Reaktionen kann aus thermodynamischen Daten berechnet werden. Im Sinne eines Ersatzschaltbildes handelt es sich um parallel geschaltete Spannungsquellen unterschiedlicher Spannungslage, die nur deshalb nicht zu hohen Ausgleichsströmen führen, weil die Werte des Butler-Volmer-Widerstands zu hoch sind. Im Normalfall sind die fließenden Ströme also gering. Wenn durch katalytisch wirkende Zusatze (Verunreinigungen oder Korrosionsprodukte) der Strom steigt, dann die Wärme steigt, was zu einer weiteren Erhöhung des Stroms führt bzw. dann kann die gesamte chemisch gespeicherte Energie einer Elektrode intern vernichtet werden. Dieser Prozess heißt thermische Selbstzerstörung (thermal runaway) und kann zu sehr hohen Temperaturen, Bränden usw. führen. Der Prozess ist von außen nicht mehr zu unterbrechen. Die Reaktion von Blei zu Bleisulfat (IV) ist sehr schnell, allerdings nicht mehr, wenn das Blei auf dem Potential der PbO2-Elektrode liegt. Das Blei des Stromkollektors (Blei kann nicht Bestandteil der positiven aktiven masse sein) wird durch die Formation der positiven Elektrode (den Herstellungsprozess) mit einem Film aus PbO2 überzogen, der die Reaktion unterbindet. Pb und PbO2 sind in Kontakt jedoch nicht stabil und wandeln sich über 2 Zwischenschritte (PbOx) bei Zutritt von Schwefelsäure in PbSO4 um (X). Diese Umwandlung der positiven aktiven Masse und des Blei des Stromkollektors zu Bleisulfat ist durch Laden rückgängig zu machen. Die Reaktion des Bleis des positiven Gitters zu Bleisulfat (entladenes positives Material) korrodiert das Gitter und wandelt es in geladenes Material um. Die Kapazität der positiven Elektrode müsste somit steigen – was auch beobachtet wird. Die Selbstentladereaktionen der negativen Elektrode sind beide reversibel (laden plus Wasserzugabe), wogegen nur eine der Selbstentladereaktionen der positiven Elektrode (IX) reversibel ist, die andere (X) nicht. Die Hydrolyse von Wasser (II und VIII) läuft ohne Entladung der aktiven Masse ab. Es ist somit eine Definitionsfrage, ob die Reaktion als Selbstentladung bezeichnet werden sollte. Bedingung für die Rektion ist, dass sowohl die positive und negative Elektrode durch die Hauptreaktionen gegenüber dem Elektrolyten die richtige Potentiallage haben. Bei NiCdBatterien ist das Potential der Cadmiumelektrode gegenüber Wasserstoff positiv. Obwohl die Zellspannung über 1,23 V liegt, kann an der negativen keine Bildung von Wasserstoff erfolgen, und die Reaktion läuft dort nicht ab. Selbstentladereaktionen einer Lithium-Ionen Batterie: Alkali und Erdalkali Metalle lösen sich in Lösungsmitteln bzw. Elektrolyten auf. Eine stabile Elektrode ist nur möglich, wenn das aufgelöste Metall mit einem Materialbestandteil des Elektrolyten zu einem Schutzfilm (SEI Solid Electrolyte Interface) reagiert, Das Reaktionsprodukt muss eine hohe Kohäsionskraft zur Oberfläche haben, und darf sich in dem Lösungsmittel nicht lösen. Die Oberfläche wird durch die SEI passiviert, es sei denn, der Film ist für Ionen durchlässig, aber nicht Elektronen leitend. SEI haben diese Eigenschaften und verhalten sich somit wie ein Elektrolyt. Wäre der Film auch für Elektronen leitend, dann würde die SEI-Bildung einfach an der, dem Elektrolyt zugewandten Seite des SEI-Films weiter ablaufen und die Dicke schnell zunehmen. Die kathodische Gegenreaktion zu der anodischen Hauptreaktion der negativen Elektrode (LixC6 → Lix-yC6 + yLi+ + ye-) ist: Bestandteile des Elektrolyt + Li+ + Elektronen → LiX plus Restmaterialien. Nach der ursprünglichen Bildung des SEI-Films (unmittelbar nach Kontakt zwischen Elektrolyt und aktivem Material und anschließendem Formierungszyklus bis zu einer Dicke, bei der Elektronen nicht mehr durch die SEI durchtunneln können) hat die SEI einen metastabilen Zustand erreicht. Die zur Bildung der SEI notwendige Menge an Ladung und Lithium ist erheblich und muss bei der Einwaage der Komponenten berücksichtigt werden. Die SEI wächst langsam weiter. weil Lösungsmittelmoleküle durch die SEI durchdiffundieren. Wie bei allen Diffusionsprozessen steigt die Dicke mit der Wurzel über die Zeit an. Die Bildung und das weitere Wachstum der SEI kann somit als irreversible Selbstentladereaktion betrachtet werden. Zusammenfassend Selbstentladung kann reversibel sein oder irreversibel und ist dann mit einer Reaktion mit anderen Materialien, Degradation von diesen, verbunden. Batterien mit geringer Selbstentladung können mehrere Jahre aufbewahrt werden, ohne dass sie eine merkliche Kapazitätsminderung zeigen, bei anderen beträgt die Selbstentladung bis zu 25 % pro Monat 3 (konventionelle NiCd/NiMH). Da es sich dabei aber um reversible Reaktionen handelt, werden sie vor der Nutzung einfach wieder geladen. Reversible Selbstentladereaktionen sind per se keine Alterungsmechanismen. Das Gesamtsystem muss so ausgelegt sein, dass es auch unter Nebenreaktionen funktioniert. Alterungseffekte sind aber, wenn sich die Reaktionsrate ändert, im Normalfall erhöht. Dies erfolgt bei Freisetzungen von Katalysatoren oder der Zerstörung von Additiven, die die Nebenreaktionen hemmen. Andere Reaktionen im stromlosen Zustand: Die wichtigste ist die Korrosion der Separatoren. Die aktiven Materialien der positiven Elektrode sind so stark oxidierend, dass die Reaktion MOx + CSeparator → M + CO2 + beschädigter Separator ablaufen kann. Die Dicke des Separators, seine Porengröße und seine mechanische Stabilität werden durch diese Korrosion verändert. Es können viele weitere Reaktionen zwischen den verschiedenen Materialien stattfinden Rekristallisationen und Änderungen der Legierungszusammensetzungen der Stromkollektoren Festkörperreaktionen durch Oxidation der Stromkollektoren durch das positive aktive Material bei Lithiumbatterien auch Lithiuminterkalation an den Leitfähigkeitszusätzen der negativen Elektrode Undichtigkeit des Gehäuses gegenüber Lösungsmitteln und Gasen Undichtigkeit an den Poldurchführungen and anderen Zellöffnungen bzw. Schweißnähten usw. Von besonderer Bedeutung ist die Ostwaldreifung, wenn Kristallite im Elektrolyt löslich sind – auch bei extrem geringer Löslichkeit. Die Auflösung und Abscheidung ist abhängig von der Größe der Oberfläche. Als Konsequenz verschwinden die kleinen Kristallite mit der Zeit und ihr Material erhöht das Volumen der großen Kristallite. 2. Stromfluss durch die Zellen: Es müssen betrachtet werden: Der Ladungsmengenumsatz der Haupt- und Nebenreaktionen Die Auswirkungen der Spannung auf alle Reaktionen (Spannungshub beträgt ca. +/20 % von der Nennspannung. Die Reaktionsrichtung elektrochemischer Reaktionen kann sich dadurch verändern und, wegen der exponentiellen Abhängigkeit des Stroms von der Spannung kann sich auch der jeweilige Reaktionsstrom drastisch ändern. Interkalationsmechanismen: Volumenänderungen und Auseinanderbrechen der Materialien Bei Interkalationsreaktionen nimmt das Volumen zu, und die Mikrokristallite können zerbrechen. Das hat positive Auswirkungen auf die Größe der Oberfläche (BV-Widerstand wird geringer), aber führt i Lithium-Ionenbatterien zur Bildung neuer SEI-Schichten auf der Bruchfläche unter Verbrauch von Lithium und somit zu einer Kapazitätsminderung. Der 4 elektrische Kontakt zum Leitfähigkeitsnetzwerk der Elektrode für Elektronen kann gestört werden. Dieser Alterungsmechanismus nimmt zu, je größer der Ladezustandshub pro Zyklus wird und je häufiger ge- und entladen wird. Batterien mit sehr hoher zyklischer Lebensdauer haben i.A. Materialien mit sehr geringer Volumenausdehnung bei der Einlagerung von Lithium (z.B. Lithiumtitanat). Rekonstitutionsprozesse: Volumenänderungen und Änderungen der Kristallstruktur Der Übergang zwischen ge- und entladenem Aktivmaterial erfolgt über eine Lösungsphase. Beim Laden gibt es eine Abscheidung an den noch bestehenden Kristalliten, so dass die Durchschnittsgröße langsam wächst. Bei großen Volumenänderungen erfolgt eine mechanische Belastung der Mikrostruktur, die zur Zerstörung von Kontaktzonen zwischen Kristalliten führen kann. Mechanische und /oder elektrisch leitende Strukturen sowie der Kontakt zu ihnen kann gestört werden. Dendritenbildung Die Abscheidung von Metallen an der negativen Elektrode kann zu Dendritenbildung führen. Durch Umwandlungsprozesse (ähnlich Ostwaldreifung) kann der Prozess auch im Ladeerhaltungsbetrieb erfolgen. Neben der mechanischen Zerstörung der Separatoren ist die Bildung von Kurzschlüssen besonders bedeutsam. Sehr dünnen Dendrite mit geringem Querschnitt haben einen so hohen Widerstand, dass der Kurzschlussstrom sehr gering ist. Durch den Kontakt mit Elektrolyt als Kühlmedium werden die Dendriten auch nicht thermisch belastet. Bei dicken Dendriten wurde anekdotisch von kurzen Spannungseinbrüchen berichtet. Wenn gleichzeitig mit einem Ladegerät unbegrenzter Leistung geladen wird, wird die Zelle durch Dendrite hochgeheizt und zerstört. Spannungsänderungen führen zu anderen Reaktionen Die Spannungslage ändert sich beim Laden und Entladen sehr stark. Ein Spannungshub um ca. +/- 20 % ist eher normal, in vielen Fällen beträgt das Verhältnis von maximaler Ladespannung zu minimaler Entladespannung ca. 1,5 : 1. Das Verhältnis der ablaufenden Reaktionen und die jeweilige Reaktionsgeschwindigkeit hängt exponentiell von der Spannung ab. Die Landerkurve (Folie .4) für die Korrosionsrate von Blei in Schwefelsäure zeigt, dass bei Änderungen der Spannungen die ablaufenden Reaktionen und Reaktionsgeschwindigkeiten stark variieren. Ein ähnliches Beispiel ist die Korrosion von Platin im Spannungsbereich um 1 V bei PEM Brennstoffzellen. Durch Betriebsstrategien kann nur bedingt vermieden werden, dass derartige ungünstige Spannungslagen vermieden werden. Der Aufbau von Korrosionsschichten, deren Materialien im Normalfall unterschiedliche spezifische Dichten haben, führt zu einem Abplatzender Korrosionsschichten und damit Freilegung neuer bisher noch nicht korrodierter Materialoberflächen oder Korngrenzen des Materials. Es kann auch zu einer massiven mechanischen Verformung von Materialien kommen (Folie 5: verbogene Polbrücke einer Bleibatterie nach massiver, zerstörender Korrosion). Separator verstopft, Dendritenbildung Reaktionsprodukte können sich in den Poren ablagern und erhöhen somit den Widerstand der Ionenleitung. 5 Sonstige Undichtigkeit der Durchführung bzw. von Schweißnähten für Elektrolyt oder Gase, die durch konventionelle Materialermüdungen entstehen. Material des Zellgefäßes ist für Gase und/oder Lösungsmittel des Elektrolyten durchlässig und verändert die Zusammensetzung des Elektrolyten. Insbesondere der Zutritt von Sauerstoff und Wasserdampf ist für Lithium-Ionen-Zellen problematisch. 3. Durch den Betrieb verursachte Effekte Temperaturen Hohe Temperaturen beschleunigen alle Reaktionen, auch die nicht erwünschten; Kalte Temperaturen können zu Materialversprödungen führen Spannungsabweichungen Durch besondere Betriebsereignisse können die üblichen Spannungsgrenzen verletzt werden. Mechanische Belastungen Zellen sind schwingungsfähige Systeme, bei denen die negativen und positiven Plattensätze gegeneinander schwingen können (Heaviduty Batterien für Baumaschine, erdbebenfeste Batterien, usw.) unzureichende Ladung Nur bei Batterien, bei denen die vollständige Ladung gelegentlich erforderlich ist (Bleibatterien) zur vollständigen Umwandlung der Aktivmassen (sonst Sulphatierung, Bleisulfat wird in eine nicht wieder aufladbare Kristallstruktur umgewandelt) und Aufhebung der Säureschichtung. Diese Belastungen bzw. dadurch verursachte Alterungsmechanismen können eigentlich alle durch eine geeignete Betriebsführung oder Hilfssysteme vermieden werden. 4. Auswirkungen auf die Zelleigenschaften. 6 Temperatur, Zyklisieren, Säureschichtung, etc. sind keine Alterungsmechanismen, sondern Belastungsfaktoren, die Alterungsmechanismen initiieren oder beschleunigen. Nur Phänomene, die zu einer irreversiblen Veränderung und/oder Leistungsminderung führen, werden als Alterungsmechanismen bezeichnet. Alterungsmechanismus Erhöhung der reversiblen Selbstentladeraten Irreversible Selbstentladeprozesse Separatorkorrosion Ostwaldreifung Rekristallisationsprozesse, die zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Kristallitgröße und Verminderung der Kristallitzahl führen. Mechanische Belastungen bei Umwandlungsprozessen Dendritenbildung Korrosion der Stromkollektoren Auswirkungen Ladeprozess dauert länger, Zelle wird beim Laden wärmer, u.U. ist es nicht mehr möglich, die Zelle vollständig zu laden Kapazitätsverlust am Ende plötzliches Versagen (Kurzschluss), vorher keine Auswirkungen Reduktion der Oberfläche (BV-Gleichung), Ggf. längere Diffusionswege und Abnahme der makroskopischen Elektronenleitfähigkeit; Chemische Auflösungsrate ist reduziert. Bestimmende Faktoren Zeit, Temperatur, Spannung Bemerkungen Systemanpassung Zeit, Temperatur Spannung und Temperatur Zeit, Temperatur SEI Kristallite brechen und können Kontakt zum Elektronen leitenden Netzwerk der Elektrode führen mechanische Stabilität der Aktivmasse Kurzschluss zwischen Elektroden; am Ende plötzliches Versagen, vorher keine Auswirkungen Abnahme der mechanischen Stabilität; Freisetzung von Legierungsbestandteilen; Großes Problem nur bei Bildung einer nicht oder schlecht leitenden, dichten Korrosionsschicht; Abnahme der elektrischen Leitfähigkeit, größere Strominhomogenität. Ladezustandshub, Zahl der Zyklen Spannung und Temperatur Separatorauswahl Spannung (hohe und ggf. tiefe, bestimmte Spannungsbereiche) Temperatur 7 Auswirkungen auf die Lebensdauer Folien 6 - 11 Was bedeutet Lebensdauer und wie kann man sie definieren. Folie 12 – 14 Alterungs- und Lebensdauertests sind im Normalfall Tests mit nur einer Belastung. Ihr Wert für die Lebensdauerprognose bei komplexen Belastungen ist gering. Des Weiteren sind die Lebensdauerauswirkungen von vielen tatsächlich auftretenden Belastungen nicht experimentell untersucht/untersuchbar. Bei der Lebensdauerprognose ist zu unterschieden zwischen einer Prognose für Planungen (Batterien dieser Type haben eine Lebensdauer von x Monaten unter der angenommenen Belastung) und konkrete Produkte und Anwendungen (diese Batterie in dieser Anwendung hat eine Restlebensdauer von y Tagen, wenn die Belastung ähnlich wie bisher oder wie für die Auslegung angenommen bleibt). Die Prognose kann auf aktuelle Messdaten und Zustandsbestimmungen zurückgreifen. Modelle sind: 1. Ereignisbasiertes Modell (Folie 16 – 22) Folien 20 – 22 zeigen die Zahl der Ereignisse bei unterschiedlichen Ereignisklassen (Zyklisieren, Ladeerhaltungsbetrieb, Zyklisieren im teilentladenem Zustand bei verschiedenen Randbedingungen. 2. Gewichtetes Ah-Modell (Folie 23 und 24) 3. Physikalisch-chemisches Modell (Folie 25 und 26) Ersatzschaltbild orientierte Modelle sind nur eine Option, im Prinzip sind auch andere denkbar (CFD, Finite Elemente, etc.). Bedingung ist eine ortsaufgelöste Betrachtung, weil die Alterungsmechanismen lokal unterschiedlich stark ablaufen, und ein Modell, das physikalische Alterungsprozesse auch leicht zu einer Komponente des Modells zuordnen lässt. In Folie 26 ist ein derartiger Vorschlag (D.-U. Sauer, RWTH-Aachen dargestellt. Folien 27 – 30) Nutzung und Einbindung von Lebensdauerprognosemodelle in die Betriebsführung 8