1.3.3 Vorlast und Nachlast 1.3.3 Vorlast und Nachlast Druck [mmHg] Unter der Vorlast versteht man das enddiastolische Volumen und der sich dabei einstellende Druck im Ventrikel (das Volumen an Punkt A des Arbeitsdiagramms). In Beinhochlage kommt es z. B. zu vermehrtem Blutrückstrom zum Herzen und damit zum Anstieg der Vorlast. Unter der Nachlast versteht man den diastolischen Druck in der Aorta, gegen den der linke Ventrikel anpumpen muss (der Druck im Arbeitsdiagramm an Punkt B). Steigt die Nachlast z. B. durch periphere Vasokonstriktion an, wird das Schlagvolumen verringert und das endsystolische Volumen steigt. Kurve der Unterstützungsmaxima 150 C’ 125 C 100 B 1 B’ 75 Ruhedehnungskurve Schlagvolumen 2 50 Schlagvolumen 1 25 D 25 50 A’ D’ A 75 100 125 150 Volumen [ml] Abb. 24: Frank-Starling-Mechanismus medi-learn.de/6-physio6-24­ Druck [mmHg] 150 C’ 125 C 100 B’ erhöhte Nachlast B Nachlast 75 50 25 D 25 50 A D’ 75 100 Vorlast 125 150 Volumen [ml] Abb. 23:Arbeitsdiagramm des linken Ventrikels mit erhöhter Nachlast medi-learn.de/6-physio6-23­ Im Rahmen des Frank-Starling-Mechanismus erhöht sich die Druck-Volumen-Arbeit des Herzens (die vom Arbeitsdiagramm eingeschlossene Fläche ist größer als vorher). Umgekehrt funktioniert der Frank-StarlingMechanismus, wenn das enddiastolische Volumen abnimmt, also z. B. bei der Orthostase (dem Aufrichten von der waagrechten in die senkrechte Lage): Hier nimmt das Schlagvolumen entsprechend ab. 1.3.5 Herzinsuffizienz Die Herzinsuffizienz ist ein häufiges Krankheitsbild, bei dem ein geschädigtes Herz nicht mehr adäquat auf die Anforderungen des Kreislaufs reagieren kann. 1.3.4 Frank-Starling-Mechanismus Der Frank-Starling-Mechanismus beschreibt einen Kompensationsmechanismus des Herzens, mit dem es sich an ein enddiastolisch erhöhtes Volumen (an eine erhöhte Vorlast) anpasst. Dies geschieht dadurch, dass sich das Schlagvolumen des Herzens erhöht. Die stärkere Vordehnung der Muskelfasern ermöglicht dabei die Entwicklung einer stärkeren Spannung. Dieser Prozess lässt sich im Arbeitsdiagramm des Herzens darstellen: www.medi-learn.de Da die Pumpleistung des Herzens sinkt, verringert sich die Ejektionsfraktion des Ventrikels (der Anteil des Schlagvolumens des Herzens am enddiastolischen Volumen). Außerdem nimmt auch die Kreislaufzeit zu (die Zeit, die das Blut benötigt, um vom Herzen in die Peripherie zu gelangen). Im venösen Schenkel des Kreislaufs kommt es dabei zum Anstau von Blut, sodass der zentrale Venendruck und das enddiastolische Ventrikelvolumen steigen. 23