JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIESSEN ALLG. BWL UND WIRTSCHAFTSINFORMATIK UNIV.-PROF. DR. AXEL C. SCHWICKERT Klausur-Vorbereitung zum Bachelor-Modul IT- Management Sommersemester 2011 Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Klausur „IT-Management“ - Bachelor SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „IT-Management“ Sommersemester 2010 – B A C H E L O R Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: LÖSUNGSHINWEISE Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Wie kann die objektorientierte organisatorische Einbindung des IT-Management in die Aufbauorganisation eines divisionalisierten Unternehmens erfolgen? Erläutern Sie dabei, die Unterscheidung in zentrale und divisionsindividuelle IT-Services. Lösunghinweise: Folien 143-146 im Scriptum Unternehmensleitung "Division IM" (Profit Center, Tochter) Zentrale Services (Facility Management) Inf.-Man. Division 1 Division 2 Division 3 Beschaff. Beschaff. Beschaff. F&E F&E F&E Produkt. Produkt. Produkt. Vertrieb Vertrieb Vertrieb Personal Personal Personal ReWe ReWe ReWe Inf.-Man. Inf.-Man. Inf.-Man. Divisions-/Abteilungs-individuelle Services Genau diese Form der Einbindung (und nur diese) war als Lösung zu beschreiben und hätte zur vollen Punktzahl geführt. Andere Formen wurden in der Vorlesung hinleitend als theoretisch denkbar diskutiert, sind aber aufgrund ihrer Nachteile nicht umsetzbar. Zur obigen Einbindungsform war das Facility Management und die divisionsindividuellen IT-Services differenzierend zu erläutern, wobei Beispiele, die zu Ihrer Klausurbearbeitung passen, als Verdeutlichung darzulegen waren. Wie in der Vorlesung und im Klausurtraining wiederholt betont, reichte es nicht, die Stichpunkttexte der betreffenden Folien in der Klausur zu reproduzieren. Im Sinne einer Erörterung waren Herleitungen, Erläuterungen, Begründungen und die Beigabe von plausibeln Beispielen gefordert. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2010 2 Prof. Dr. Schwickert Seite 3 von 12 15 Minuten Für ein erfolgreiches IT-Profit-Center müssen in den Bereichen Leistungsprinzip, Wettbewerb und Preismechanismus bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Erläutern Sie diese Voraussetzungen. Lösungshinweise: Folien 237 und 238 im Scriptum IT-Profit-Center: Leistungsprinzip Organisatorischer Zuschnitt: So, daß Leitung des Profit Centers voll eigenverantwortlich handeln kann. Zurechenbarkeit: Seine Erträge und Aufwendungen sind dem Profit Center zurechenbar; eigene Kostenverantwortung Ergebnisrechnung: Eigenständig im Profit Center Beeinflußbarkeit: Erträge und Aufwendungen sind von der Leitung des Profit Centers beeinflußbar. Kongruenz: Von Aufgaben und Kompetenz Koordination: Koordination der Profit-Center-Aktivitäten durch die Unternehmensleitung z. B. über Planvorgaben, Budgets etc. Größe: Eine gewisse organisatorische und personelle Mindestgröße muß den administrativen Mehraufwand für ein Profit Center rechtfertigen. Ressourcen: Eigene Entscheidungen des Profit Centers über eingesetzte Hardware, Software, Personal, "Make or Buy" etc. Selbstverständnis: Leitung und Mitarbeiter verstehen sich nicht als Kostenstellenverwalter sondern als Entrepreneurs. IT-Profit-Center: Wettbewerb und Preise Marktzugang: Profit Center kann seine Leistungen auch außerhalb des Unternehmens/ Konzerns absetzen (Maximalforderung). Nachfrage: Interne und externe Kunden. Angebot: Selbstbestimmung; es werden Leistungen erbracht, die die Nachfrager fordern; die Leistungen entsprechen deren Ansprüchen nach Art, Menge, Qualität, Preis. Preise: Das Profit Center "verkauft" seine Leistungen. Demzufolge sind konkurrenz-enzfähige Preise zu bilden. Die Inhalte dieser Folien waren als Lösung zu beschreiben und zu erläutern – dies im Sinne einer Erörterung mit Herleitungen, Erläuterungen, Begründungen und der Beigabe von plausibeln Beispielen. In der Vorlesung und im Klausurtraining wurde mehrfach und deutlich darauf hingewiesen, dass es in der Klausurbearbeitung nicht erforderlich ist, jeden einzelnen der auf den Folien dargestellten Punkte im Detail zu beschreiben, um die volle Punktzahl zu erhalten. Gefordert war die nachvollziehbare Darlegung, dass die Grundprinzipien eines ITProfit-Centers verstanden worden sind. Wie in der Vorlesung und im Klausurtraining ebenfalls wiederholt betont, reichte es dafür nicht, die Stichpunkttexte der betreffenden Folien in der Klausur zu reproduzieren. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2010 Prof. Dr. Schwickert 3 Seite 4 von 12 15 Minuten Mehr Erfolg durch Flexibilität (CW, 12.10.2009, Diego Wyllie) […]Die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit, die die moderne Softwareentwicklung erfordert, finden ITProjektverantwortliche zunehmend in den so genannten agilen Methoden. […] Bei agilen Projekten wird deutlich weniger Zeit [im Vergleich zu traditionellen Methoden] in Vorabdesign und Architektur investiert. „Agilisten“ glauben nicht, dass sie alles exakt planen können und sich später keine Änderungen mehr ergeben werden. Sie wollen auf Veränderungen während des Projekts flexibel reagieren. […] „Die agile Entwicklungsmethodik ist von vornherein auf Veränderungen vorbereitet“, erklärt Henning Wolf, Geschäftsführer der IT-Agile GmbH […]. „Das können geänderte Anforderungen sein, aber auch technische Unwägbarkeiten, die zu Projektbeginn noch nicht bekannt waren.“ Unabhängig von der gewählten Methode hat sich gezeigt, dass die Kosten für Veränderungen steigen, je später sie im Projekt erkannt und vom Team bearbeitet werden. Daher verwendet das traditionelle, wasserfallartige Vorgehensmodell viel Zeit auf Anforderungsdefinition, Analyse und Design. Änderungswünsche werden danach in der Regel durch ein Change-Request-Verfahren bearbeitet. Dies kann aber unter Umständen bedeuten, dass Änderungen nicht zugelassen werden, weil sie zu großen Aufwand bedeuten würden oder durch vertragliche Vereinbarungen ausgeschlossen sind. Aufgrund der strikten Einteilung von traditionellen Projekten in Anforderungsdefinition, Analyse und Design, Implementierung, Test und Betrieb werden notwendige Veränderungen oft erst in den letzten Phasen, typischerweise beim Abnahmetest, erkannt. Notwendige Änderungen werden wegen ihrer hohen Kosten dann häufig in Nachfolgeprojekte verschoben. Nach der agilen Entwicklungsmethode werden die genannten Projektphasen nicht nur ein einziges Mal durchlaufen, sondern iterativ. Viele agile Methoden, so Henning Wolf, stützen sich deshalb auf das „Time-Boxing“-Verfahren. Dabei wird die Entwicklungszeit in kleine Einheiten fester Länge - zum Beispiel immer zwei oder drei Wochen - eingeteilt. Das zentrale Instrument zur Steuerung der Projektarbeit in jeder Iteration beziehungsweise Time-Box ist die „Features-Liste“. Sie enthält eine Kurzbeschreibung der geplanten Funktionen. Diese Methode erweist sich bei der Zeitplanung als vorteilhaft: „So lässt sich aus den erledigten Anforderungen nach einigen Time-Boxes hochrechnen, wie viel ein Team durchschnittlich schafft, und daraus eine realistischere Schätzung für den Fertigstellungstermin errechnen“, erläutert Wolf. Time-Boxing sei zudem vorteilhaft, weil es dazu zwinge, die Anforderungen kleinteilig und für überschaubare Zeiträume zu beschreiben. […] Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Agile Vorgehensmodelle zeichnen sich durch eine geringe Regelungs- und Dokumentationsdichte aus. Ein Vorteil agiler Vorgehensmodelle ist der geringe Kommunikationsbedarf. Das „V-Modell“ ist ein typischer Vertreter der agilen Vorgehensmodelle. Agile Vorgehensmodelle nutzen das „Prinzip der schrittweisen Verfeinerung“ und „Meilensteine“. Vorgehensmodelle gehören zur Ergebnissicht der IT-Planung. Projekte mit agilen Vorgehensmodellen benötigen keinen finalen Abnahmetest. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2010 4 Prof. Dr. Schwickert Seite 5 von 12 15 Minuten SAP for Media (Computerwoche, 23.06.2010) SAP-Kunden aus der Verlagsbranche setzen deutlich öfter eine SAP-Branchenlösung ein, als SAP-Anwender aus anderen Branchen. 34 Prozent der SAP-Kunden aus dem Verlagswesen nutzen die Industriespezifikation SAP for Media. Seit vielen Jahren treibt SAP die Anpassung ihrer Software an die branchenspezifischen Geschäftsprozesse ihrer Kunden voran […]. Insgesamt 25 Branchen können aktuell mit einer Industry Solution unterstützt werden, deren Palette von Aerospace & Defense bis hin zu Waste & Recycling reicht. Der Erfolg von Industry Solutions am Markt und die Durchdringung der jeweiligen SAP-Bestandskunden in Deutschland ist branchenabhängig. […] In der deutschen Verlagsbranche ist der Einsatz [der Industry Solution] mit 34 Prozent der SAP-Kunden […] deutlich überdurchschnittlich. Insgesamt hat SAP in der Verlagsbrache, hierzu zählen Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlage, eine relativ hohe Verbreitung. In Deutschland existieren knapp 400 Verlage mit mehr als 100 Mitarbeitern, wovon etwa 37 Prozent Software von SAP einsetzen. Traditionell handelt es sich bei SAP-Kunden um eher große Kunden, was auch im Verlagswesen festgestellt werden kann. Annähernd alle deutschen Großverlage sind Kunden der SAP. Auch hinsichtlich der Branchenlösungen lässt sich festhalten, dass insbesondere größere und IT-affinere Unternehmen Branchenlösungen der SAP implementieren. Dies ist auch im Verlagswesen der Fall. So setzen konzernverbundene Verlage doppelt so häufig SAP for Media ein, als dies eigenständige Verlage aus dem Mittelstand tun. Bei Zeitungen und Zeitschriften werden durch SAP for Media Prozesse wie das Anzeigenmanagement und der Abonnementvertrieb abgedeckt. Wesentlicher Bestandteil bei Buchverlagen ist beispielsweise das Lektorat. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Die Branchenlösung SAP for Media ist ein typisches Individual-ERP- System. Das Modul Lektorat von SAP for Media trägt insbesondere bei Buchverlagen zur Prozessoptimierung und zur Verbesserung der Informationsflüsse bei. Eine gute Benutzerführung, ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis und der Support des Marktführers SAP sind gewöhnlich die Gründe, warum auch mittelständische Verlage SAP for Media einführen sollten. Durch die Implementierung einer ERP-Branchenlösung können verglichen mit einem branchenneutralen ERP-System die Kosten für das Customizing gesenkt werden. SAP for Media ist durch die vollständige Integration der speziellen Funktionen für das Anzeigenmanagement (Einkauf und Produktion) und den Abonnementvertrieb (Verkauf) ein erweitertes ERP-System. Rationalisierung, Informationsentwicklung und Prozessanpassung zählen zu den Vorteilen von ERP-Systemen. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2010 Prof. Dr. Schwickert 5 a) – o) Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). a) Die Datenbank eines ERP-Systems wie z. B. MS Dynamics NAV enthält u. a.: Die Web Site des Unternehmens. X Die Debitorendaten. X Die Fakturierungsdaten. X Die Artikeldaten. b) Welche Aussagen zur Lagerverwaltung mit Hilfe von MS Dynamics NAV sind korrekt? Der Bestellvorgang ist so gewählt, dass im Beschaffungszeitraum nicht produziert werden kann. X MS Dynamics NAV hilft die Lagerbestände zu optimieren. Der Sicherheitsbestand kann nicht unterschritten werden. X Der Meldebestand kann unterschritten werden. c) Welche Aussagen zur Produktionsplanung mit MS Dynamics NAV sind zutreffend? Die Produktionsplanung legt die Rüst-, Melde-, Sicherungs- und Transportzeiten für jeden einzelnen Fertigungsschritt fest. MS Dynamics NAV erstellt die Produktionsplanung vollautomatisch. X Die Produktionsplanung umfasst die Produktionsprogrammplanung, die Materialbedarfsplanung und die Produktionsprozessplanung. Kostensenkungen sind durch die Produktionsplanung nicht zu erwarten. d) Eine Fertigungsstückliste … X … ist Bestandteil eines ERP-Systems. X … hat eine eindeutige Nummer. X … kann mehrere Artikel enthalten. X … ist Teil der Fertigungsstammdaten. e) Welche Aussagen sind zutreffend? (1) X MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch vorgefertigte Reports. X MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch einfache Informationsbeschaffung. MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch die automatische Erstellung von fallweisen Reports ohne Benutzerinteraktion. X MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch Informationszugriff auf alle im ERPSystem abgebildeten Abteilungen. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. 5 a) – o) SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). f) Welche Aussagen sind zutreffend? (2) MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch Berichte zum ERP-System der Lieferanten. X MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch Berichte zu einzelnen Kunden. X MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch Analyseberichte zu neu eingeführten Produkten des letzten Quartals. MS Dynamics NAV unterstützt das Controlling durch Einsparen der Handelskosten. g) Welche Aussagen sind zutreffend? (3) Kosten können in einem ERP-System nur in groben Übersichten angezeigt werden. Das Sammeln, Analysieren und Bewerten von Informationen hat in einem ERP-System einen geringen Stellenwert. Durch den Einsatz eines ERP-Systems ist eine Ergebniskontrolle nicht mehr notwendig. X Neue Produkte müssen in MS Dynamics NAV erst angelegt werden, bevor ihr Verkauf gebucht werden kann. h) Welche Aussagen in Bezug auf „Finanzmanagement mit MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? (1) Finanzplanungsaufgaben können mit MS Dynamics NAV nicht bearbeitet werden. X Eine bedarfsgerechte Anpassung des grundlegenden IKR ist möglich. Die Planbilanz entspricht zu jedem Zeitpunkt der Jahresabschlussbilanz. Ein Rechnungspostenausgleich für einen Kunden wird in MS Dynamics NAV über das Modul Finanzmanagement: Kreditoren bearbeitet. i) Welche Aussagen in Bezug auf „Finanzmanagement mit MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? (2) X Das Modul "Bankkontoabstimmung" erlaubt u. a. einen manuellen Abgleich der Anwendungssystem-internen Kontosalden mit den Kontoauszügen der Banken. Neutrale Einnahmen/neutrale Ausgaben werden von MS Dynamics NAV nicht bei der Liquiditätsplanung berücksichtigt. Unter dem Punkt "Liquiditätskontenschema" können Liquiditätskennziffern verschiedender Perioden miteinander verglichen werden. X Die Bankkontokarte zeigt neben den Stammdaten der Bank auch den Kontosaldo des Unternehmens bei der Bank an. j) Welche Aussagen in Bezug auf „Zuliefermanagement mit MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? Eine Nachfrageauktion über das Commerce Portal von MS Dynamics NAV verfolgt primär das Ziel einer Umsatzsteigerung. Unter EDI wird eine Erweiterte Direkte Interaktion mit dem Zulieferer verstanden. X EDI dient der Effizienzsteigerung der Kunden-Lieferanten-Beziehung. X Die EDI-Kommunikation zwischen Kunden und Lieferanten muss bestimmten Standards genügen. In MS Dynamics NAV kann diese EDI-Kommunikation über einen BizTalk-Server erfolgen. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2010 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). k) Welche Aussagen in Bezug auf „Customer Relationship Management mit MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? (1) X Kundenstamm- und -transaktionsdaten sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage im CRM. Ziel des CRM ist eine Gleichbehandlung aller Kunden. Isolierte IT-Systeme begünstigen eine kundenorientierte Ausrichtung des Unternehmens. X Eine logisch zentrale Datenbank ist eine wichtige Voraussetzung für ein CRM-System. l) Welche Aussagen in Bezug auf „Customer Relationship Management mit MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? (2) X MS Dynamics NAV bietet relevante Funktionen zur Umsetzung eines analytischen CRM. X Die 80/20-(Pareto-)Regel ist eine typische Methode des analytischen CRM. X Ein Data Warehouse dient u. a. der Sammlung von Daten aus den produktiven, bestandsführenden Anwendungssystemen (z. B. einem ERP-System). OLAF-Analysen und Data Digging sind typische Methoden, die zur Auswertung der Daten in einem Data Warehouse angewandt werden. m) Welche Aussagen in Bezug auf „Customer Relationship Management mit MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? (3) Die Einrichtung eines Rabatts für eine Debitorenpreisgruppe ist ein Beispiel für analytisches CRM in Microsoft Dynamics NAV. X Maßnahmen des operativen CRM, wie das Einräumen von Kundenrabatten, basieren häufig auf Daten des analytischen CRM. X Kommunikative CRM-Maßnahmen können mit MS Dynamics NAV geplant und gesteuert werden. X Grundlegende kundenspezifische CRM-Informationen sind bereits in der Kontaktkarte aufgeführt. n) Welche Aussagen in Bezug auf die Funktionen von „MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? In der Debitorenstammkarte werden die Daten der Lieferanten erfasst. Nachdem ein Auftrag entgegengenommen wurde, werden die Daten des Debitors in MS Dynamics NAV aufgenommen. Kriterien bei der Beschaffung von Material sind nur die Preise der Materialanbieter. Nach Abschluss eines Auftrags liefert MS Dynamics NAV die Produkte an den Kunden aus. o) Welche Aussagen in Bezug auf „zentrale Datenverwaltung von MS Dynamics NAV“ sind zutreffend? Eine dezentrale Datenverwaltung würde die Widerspruchsfreiheit der Daten garantieren. X Mehrfach erfasste und gespeicherte Datensätze eines Kunden gefährden die Konsistenz der gespeicherten Daten. X Durch die Vorhaltung aller ERP-Daten in einer zentralen Datenbank entfällt der Verwaltungs- und Zeitaufwand, der durch das Aufbewahren und Bereitstellen der Daten an verschiedenen Stellen entstehen würde. X Die zentrale Datenverwaltung stellt sicher, dass Geschäftsinformationen aus den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens bestimmten Mitarbeitern zugänglich gemacht werden können. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 9 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 10 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 11 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen (Klausurende) SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 12 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „IT-Management“ Sommersemester 2010 – D I P L O M Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: LÖSUNGSHINWEISE Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Wie kann die objektorientierte organisatorische Einbindung des IT-Management in die Aufbauorganisation eines divisionalisierten Unternehmens erfolgen? Erläutern Sie dabei, die Unterscheidung in zentrale und divisionsindividuelle IT-Services. Lösunghinweise: Folien 143-146 im Scriptum Unternehmensleitung "Division IM" (Profit Center, Tochter) Zentrale Services (Facility Management) Inf.-Man. Division 1 Division 2 Division 3 Beschaff. Beschaff. Beschaff. F&E F&E F&E Produkt. Produkt. Produkt. Vertrieb Vertrieb Vertrieb Personal Personal Personal ReWe ReWe ReWe Inf.-Man. Inf.-Man. Inf.-Man. Divisions-/Abteilungs-individuelle Services Genau diese Form der Einbindung (und nur diese) war als Lösung zu beschreiben und hätte zur vollen Punktzahl geführt. Andere Formen wurden in der Vorlesung hinleitend als theoretisch denkbar diskutiert, sind aber aufgrund ihrer Nachteile nicht umsetzbar. Zur obigen Einbindungsform war das Facility Management und die divisionsindividuellen IT-Services differenzierend zu erläutern, wobei Beispiele, die zu Ihrer Klausurbearbeitung passen, als Verdeutlichung darzulegen waren. Wie in der Vorlesung und im Klausurtraining wiederholt betont, reichte es nicht, die Stichpunkttexte der betreffenden Folien in der Klausur zu reproduzieren. Im Sinne einer Erörterung waren Herleitungen, Erläuterungen, Begründungen und die Beigabe von plausibeln Beispielen gefordert. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2010 2 Prof. Dr. Schwickert Seite 3 von 12 15 Minuten Für ein erfolgreiches IT-Profit-Center müssen in den Bereichen Leistungsprinzip, Wettbewerb und Preismechanismus bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Erläutern Sie diese Voraussetzungen. Lösungshinweise: Folien 237 und 238 im Scriptum IT-Profit-Center: Leistungsprinzip 1. Organisatorischer Zuschnitt: So, daß Leitung des Profit Centers voll eigenverantwortlich handeln kann. 2. Zurechenbarkeit: Seine Erträge und Aufwendungen sind dem Profit Center zurechenbar; eigene Kostenverantwortung 3. Ergebnisrechnung: Eigenständig im Profit Center 4. Beeinflußbarkeit: Erträge und Aufwendungen sind von der Leitung des Profit Centers beeinflußbar. 5. Kongruenz: Von Aufgaben und Kompetenz 6. Koordination: Koordination der Profit-Center-Aktivitäten durch die Unternehmensleitung z. B. über Planvorgaben, Budgets etc. 7. Größe: Eine gewisse organisatorische und personelle Mindestgröße muß den administrativen Mehraufwand für ein Profit Center rechtfertigen. 8. Ressourcen: Eigene Entscheidungen des Profit Centers über eingesetzte Hardware, Software, Personal, "Make or Buy" etc. 9. Selbstverständnis: Leitung und Mitarbeiter verstehen sich nicht als Kostenstellenverwalter sondern als Entrepreneurs. IT-Profit-Center: Wettbewerb und Preise 1. Marktzugang: Profit Center kann seine Leistungen auch außerhalb des Unternehmens/ Konzerns absetzen (Maximalforderung). 2. Nachfrage: Interne und externe Kunden. 3. Angebot: Selbstbestimmung; es werden Leistungen erbracht, die die Nachfrager fordern; die Leistungen entsprechen deren Ansprüchen nach Art, Menge, Qualität, Preis. 4. Preise: Das Profit Center "verkauft" seine Leistungen. Demzufolge sind konkurrenz-enzfähige Preise zu bilden. Die Inhalte dieser Folien waren als Lösung zu beschreiben und zu erläutern – dies im Sinne einer Erörterung mit Herleitungen, Erläuterungen, Begründungen und der Beigabe von plausibeln Beispielen. In der Vorlesung und im Klausurtraining wurde mehrfach und deutlich darauf hingewiesen, dass es in der Klausurbearbeitung nicht erforderlich ist, jeden einzelnen der auf den Folien dargestellten Punkte im Detail zu beschreiben, um die volle Punktzahl zu erhalten. Gefordert war die nachvollziehbare Darlegung, dass die Grundprinzipien eines ITProfit-Centers verstanden worden sind. Wie in der Vorlesung und im Klausurtraining ebenfalls wiederholt betont, reichte es dafür nicht, die Stichpunkttexte der betreffenden Folien in der Klausur zu reproduzieren. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2010 Prof. Dr. Schwickert 3 Seite 4 von 12 15 Minuten Mehr Erfolg durch Flexibilität (CW, 12.10.2009, Diego Wyllie) […]Die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit, die die moderne Softwareentwicklung erfordert, finden ITProjektverantwortliche zunehmend in den so genannten agilen Methoden. […] Bei agilen Projekten wird deutlich weniger Zeit [im Vergleich zu traditionellen Methoden] in Vorabdesign und Architektur investiert. „Agilisten“ glauben nicht, dass sie alles exakt planen können und sich später keine Änderungen mehr ergeben werden. Sie wollen auf Veränderungen während des Projekts flexibel reagieren. […] „Die agile Entwicklungsmethodik ist von vornherein auf Veränderungen vorbereitet“, erklärt Henning Wolf, Geschäftsführer der IT-Agile GmbH […]. „Das können geänderte Anforderungen sein, aber auch technische Unwägbarkeiten, die zu Projektbeginn noch nicht bekannt waren.“ Unabhängig von der gewählten Methode hat sich gezeigt, dass die Kosten für Veränderungen steigen, je später sie im Projekt erkannt und vom Team bearbeitet werden. Daher verwendet das traditionelle, wasserfallartige Vorgehensmodell viel Zeit auf Anforderungsdefinition, Analyse und Design. Änderungswünsche werden danach in der Regel durch ein Change-Request-Verfahren bearbeitet. Dies kann aber unter Umständen bedeuten, dass Änderungen nicht zugelassen werden, weil sie zu großen Aufwand bedeuten würden oder durch vertragliche Vereinbarungen ausgeschlossen sind. Aufgrund der strikten Einteilung von traditionellen Projekten in Anforderungsdefinition, Analyse und Design, Implementierung, Test und Betrieb werden notwendige Veränderungen oft erst in den letzten Phasen, typischerweise beim Abnahmetest, erkannt. Notwendige Änderungen werden wegen ihrer hohen Kosten dann häufig in Nachfolgeprojekte verschoben. Nach der agilen Entwicklungsmethode werden die genannten Projektphasen nicht nur ein einziges Mal durchlaufen, sondern iterativ. Viele agile Methoden, so Henning Wolf, stützen sich deshalb auf das „Time-Boxing“-Verfahren. Dabei wird die Entwicklungszeit in kleine Einheiten fester Länge - zum Beispiel immer zwei oder drei Wochen - eingeteilt. Das zentrale Instrument zur Steuerung der Projektarbeit in jeder Iteration beziehungsweise Time-Box ist die „Features-Liste“. Sie enthält eine Kurzbeschreibung der geplanten Funktionen. Diese Methode erweist sich bei der Zeitplanung als vorteilhaft: „So lässt sich aus den erledigten Anforderungen nach einigen Time-Boxes hochrechnen, wie viel ein Team durchschnittlich schafft, und daraus eine realistischere Schätzung für den Fertigstellungstermin errechnen“, erläutert Wolf. Time-Boxing sei zudem vorteilhaft, weil es dazu zwinge, die Anforderungen kleinteilig und für überschaubare Zeiträume zu beschreiben. […] Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Agile Vorgehensmodelle zeichnen sich durch eine geringe Regelungs- und Dokumentationsdichte aus. Ein Vorteil agiler Vorgehensmodelle ist der geringe Kommunikationsbedarf. Das „V-Modell“ ist ein typischer Vertreter der agilen Vorgehensmodelle. Agile Vorgehensmodelle nutzen das „Prinzip der schrittweisen Verfeinerung“ und „Meilensteine“. Vorgehensmodelle gehören zur Ergebnissicht der IT-Planung. Projekte mit agilen Vorgehensmodellen benötigen keinen finalen Abnahmetest. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. 4 SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 5 von 12 15 Minuten Mittelstand denkt beim Outsourcing um (IW, 15.06.2010, Lars Bube / Michael Hase) Mittelständische Unternehmen werden in Zukunft stärker als bisher auf Outsourcing setzen. Damit rechnet das Marktforschungsinstitut Lünendonk auf Basis einer aktuellen Studie. Der Outsourcing-Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird bis 2015 im Durchschnitt um sechs Prozent pro Jahr wachsen. Überproportional dazu beitragen werden mittelständische Unternehmen, deren Outsourcing-Investitionen im Schnitt um 7,3 Prozent zulegen. Zu dieser Prognose kommt das Marktforschungsinstitut Lünendonk auf Basis der Trendstudie „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2010 bis 2015“. Bislang setzten vor allem größere Unternehmen auf Outsourcing. Dagegen zögerten viele Mittelständler, wenn es darum ging, Teile ihrer IT an externe Dienstleister auszulagern. Das wird sich künftig aus mehreren Gründen ändern, wie Lünendonk-Chef Jörg Hossenfelder erwartet: „Kostendruck, Liquiditätsgründe und die Notwendigkeit zur Fokussierung auf Kernkompetenzen drängen mittelständische Unternehmen dazu, dem Beispiel der Großunternehmen zu folgen und verstärkt IT-Prozesse auszulagern.“ Zu Outsourcing zählen Services wie Co-Location, Hosting, Business Process Management und Business Process Outsourcing sowie Software as a Service (SaaS). Diese Dienste werden laut Lünendonk in diesem Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Volumen von insgesamt 22 Milliarden Euro erreichen. Auf mittelständische Unternehmen entfallen dabei knapp fünf Milliarden Euro. Bis 2015 soll das Gesamtvolumen auf 29 Milliarden Euro steigen. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Die Schaffung eines IT-Profitcenters ist eine typische Form der Ausgliederung der IT aus dem Unternehmen. Bei „Professional Services“ wird die komplette IT eines Unternehmens an den Outsourcing-Partner ausgelagert. Das Outsourcing von „Processing Services“ betrifft meist Dienstleistungen des Personalbereichs. Für das Outsourcing von „Professional Services“ sind langfristige vertragliche Bindungen typisch. Die Fixkosten-Umwandlung ist ein Vorteil des Outsourcings, da variable in fixe Kosten umgewandelt werden. Die Irreversibilität der IT-Infrastruktur wird als typischer Vorteil des Outsourcings angesehen. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2010 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). a) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Management im Unternehmen“ sind zutreffend? Der Begriff Chief Information Officer kann ins deutsche mit „Chef der Informatiktechnik“ übersetzt werden. X Die Einbindung der IT-Abteilung zu Beginn eines strategischen Projekts befördert das Ausschöp fen der IT-Potentiale. Der Stellenwert der IT kann heute als reines „Hilfsmittel zur Umsetzung des Geschäfts“ bezeichnet werden. X Die Einschätzung technischer Entwicklungen ist nicht einfach, daher ist ein kompetentes Management der IT im Unternehmen nötig. b) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Produktionsfaktor“ sind zutreffend? X Die Vervielfältigungskosten sind niedrig. X Der klassische betriebliche Produktionsprozess besteht aus: Beschaffung und Kombination der Produktionsfaktoren sowie Absatz der erstellten Produkte. X Informationen unterliegen keinem Verschleiß. X Der Wert einer Information lässt sich häufig erst im Nachhinein bestimmen. c) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Wettbewerbsfaktor“ sind zutreffend? X Durch das Internet entstehen eine Reihe von Substituten für bestehende Produkte. X Neue Technologien können Markteintrittsbarrieren darstellen. X Ein Beispiel eines strategischen Wettbewerbsvorteils ist das Direktvertriebsmodell von Dell. X Strategische Wettbewerbsvorteile müssen vom Kunden als wesentliches Leistungsmerkmal wahr genommen werden. d) Welche Aussagen in Bezug auf die „IT-Balanced Scorecard (IT-BSC)“ sind zutreffend? X Die IT-BSC berücksichtigt qualitative und quantitative Faktoren. Qualitative Faktoren sind typischerweise objektiv zu beurteilen. X Die verwendeten Kennzahlen können in absolute und relative Kennzahlen unterschieden werden. Zu den vier IT-BSC-Perspektiven zählen: Finanz-, Kunden-, Vertriebs- und Potentialperspektive. e) Welche Aussagen in Bezug auf den „IT-Plan“ im Rahmen der IT-Strategie sind zutreffend? Die Strategieplanung ist ein Teil des IT-Plans. X Die Technologieplanung ist ein Teil des IT-Plans. X Die Organisationsplanung umfasst die Planung von Aufbau- und Ablauforganisation. X Bei der Methodenplanung wird die Vorgehensweise bei der Aufgabenbearbeitung geregelt. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2010 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). f) Welche Grundsätze für die „strategische Ebene“ des Information Management gelten? X Das strategische Information Management ist in die Unternehmensplanung einzubetten. X Das strategische Information Management ist rollierend zu überprüfen und fortzuschreiben. X Technologieentwicklungen sollen rechtzeitig umgesetzt werden. X Planungsergebnisse sind mit Alternativlösungen zu vergleichen. g) Welche Analyse-Bereiche umfasst die „Situations- und Umfeldanalyse“ auf der strategischen Ebene des Information Management? Programmfelder X Szenarien Strategische Vorteile X Standortbestimmung h) Welche Schritte umfasst die „Zielplanung“ als strategische Aufgabe des Information Management? X IuK-basierte KEF herausarbeiten X Setzen von strategischen IuK-Zielen X Priorisierung von strategischen IuK-Vorhaben X Übergeordnete Unternehmens-Ziele ermitteln i) Welche Aussagen in Bezug auf die „IT-Strategie“ sind zutreffend? Fachzielbaum und Formalziele sind synonyme Begriffe. X Eine Nutzwertanalyse dient der Projekt-Priorisierung. X KEF = Kritische Erfolgsfaktoren. X Die konkreten strategischen Sach- und Formalziele des Information Management sind nur in Ab stimmung mit den strategischen Unternehmenszielen zu bestimmen. j) Welche Aussagen in Bezug auf die „Ausprägung der IT-Strategie“ sind zutreffend? X Die moderate IT-Strategie verfolgt die Entwicklungstrends in gemäßigtem Tempo. Die aggressive IT-Strategie versucht technologische Trends abzuwehren („Never change a running system“). Gleichbedeutend sind die abwartende IT-Strategie und die moderate IT-Strategie. Die diversifizierende IT-Strategie kann hohe Kosten zur Folge haben. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2010 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). k) Welche Aussagen in Bezug auf die „IuK-Architektur“ sind zutreffend? IuK-Architektur und IuK-Infrastruktur sind synonyme Begriffe. X Zur IuK-Architektur gehören die Daten-, Anwendungs- und Kommunikations-/Technik Architektur. X Die Verteilung von Daten, Anwendungen, Infrastruktur im Unternehmen ist zunächst fachlich zu planen, bevor die technische Realisierung vorgenommen wird. Die „IuK-Architekten“ im Unternehmen sollten daher vorrangig technisch versierte Informatiker sein. l) Welche Aussagen in Bezug auf die „Daten-Architektur“ und die „Datenmodellierung“ sind zutreffend? X Objekte der Daten-Architektur sind die Kern-Entitäten und Kern-Beziehungen des Unternehmens. X Eine Methode zur Datenmodellierung ist das Entity Relationship Modeling (ERM). X Konstituierende Voraussetzung für jede Anwendungslandschaft ist die Modellierung der realen In formationsobjekte. X Die Daten-Modelleure benötigen Überblick über die Kern-Ziele und -Aktivitäten des Unterneh mens. m) Welche Aussagen in Bezug auf „Netzwerk-Strukturen“ sind zutreffend? (1) Das Internet setzt Glasfaserleitungen als technische Basis voraus. Ein Dienst des Internets heißt „LAN“. Ein Web-Browser ist ein gängiger Internetdienst. X Das Internet selbst stellt lediglich die Infrastruktur zur Verfügung. Ein Nutzen für die Anwender entsteht erst dadurch, dass dem Anwender verschiedene Internetdienste zur Verfügung stehen. n) Welche Aussagen in Bezug auf „Netzwerk-Strukturen“ sind zutreffend? (2) LAN = Loose Area Network X Local Area Networks befinden sich innerhalb von Unternehmensgrenzen. Ring, Stern und Bus sollten als Netzwerk-Topologien vermieden werden. X Bridge, Hub und Router sind typische Netzwerk-Komponenten. o) Welche Aussagen in Bezug auf das „Client/Server-Konzept“ sind zutreffend? Das Client/Server-Konzept ist vorrangig ein Hardware-Konzept. X Das Client/Server-Konzept umreißt den Rahmen für verschiedene Grade der Verteilung. X Eine anpassungsfähige Datenhaltung ist eine typische Voraussetzung für das Client/Server Konzept. X Das Client/Server-Konzept ist ein IT-Architektur-Modell, das je nach Ausgestaltung durch be stimmte IT-Infrastrukturen realisiert wird. Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 9 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 10 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 11 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen (Klausurende) SS 2010 Prof. Dr. Schwickert Seite 12 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „IT-Management“ Sommersemester 2009 – B A C H E L O R • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Beschreiben Sie fünf Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IT-Systemen und mit welchen ITSystemen diese Wirkungen erzielt werden können. Lösung: A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor ..... zum Beispiel Wettbewerbsvorteile durch: X Leistungsverbesserung: UPS-Online-Parcel-Tracking (Steigerung des Anteils der informationellen Komponente), Dell Product Tracking X Schaffung neuer Leistungen: Fuhrpark-Management- und Tourenplanungs-Software eines LKW-Herstellers / Online-Banking / Auktionen / Preisvergleiche X Schaffung neuer Absatzwege: Discount Broker, Amazon, Sixt Budget X Added Values: Tele-Assistance / 3-D-Visualisierung von Konstruktionen BA-Vorlesung „IT-Management“ – SS 2009 – Schwickert 34 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen X Akquisition von Neu-Kunden (Web Site !) X Schnelles, flexibles Reagieren auf Kundenwünsche (Mass Customization) X Bedarfsgerechte Lieferfähigkeit (z. B. Print on demand) X Individuelle, gezielte Kundenbetreuung (z. B. 1:1-eMarketing) X Verbesserung des Services (z. B. Software-, Treiber-Downloads) X Stärkung der Kundenbindung (z. B. über Communities, User Groups) X Größere Markttransparenz (z. B. über vergleichende Werbung per Web) X Schnellere Produktdifferenzierung, Neuproduktentwicklung (z. B. über Wiederverwendung, eLearning, Workgroup Computing) BA-Vorlesung „IT-Management“ – SS 2009 – Schwickert 37 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. 2 SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 3 von 12 15 Minuten Erläutern Sie die Auswahlkriterien, die ein Unternehmen bei seiner Entscheidung für ein ERPSystem anwenden sollte. Lösung: Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2009 3 Prof. Dr. Schwickert Seite 4 von 12 15 Minuten Mittelstand spart kaum am IT-Budget (CW, 15.07.2009) Die weltweite betriebene IBM-Mittelstandsstudie „Inside the Midmarket: A 2009 Perspective“ zeigt, dass Unternehmen ihre IT-Budgets trotz Krise kaum kürzen. Die meisten halten an ihren IT-Projekten fest und wünschen sich neben einem besseren Information Management mehr Effizienz und Produktivität der IT sowie strategisch und technisch kompetente Beratung. Zu den Top-Themen, die laut den […] befragten Unternehmen […] für erfolgreiche Geschäfte ausschlaggebend sind, gehören an erster Stelle Effizienz und Produktivität der IT. Insgesamt 83 Prozent […] wollen mit IT-Lösungen die Effizienz der Kerngeschäftsprozesse ihres Unternehmens steigern, um so Kosten zu senken. Eine höhere Produktivität erhoffen sich gut 80 Prozent der Teilnehmer von ihrer IT und drei Viertel der befragten Unternehmen wollen vor allem den Service für ihre Kunden verbessern. […] Technologische Lösungen, um die eigenen Daten besser und einfacher zu verwalten, wünschen sich laut der aktuellen IBM Mittelstandsstudie drei Viertel der befragten Betriebe […]. In der Prioritätenliste des Mittelstands folgen Lösungen für das Sicherheits-Management und die Verbesserung der ITInfrastruktur. […] Trotz angespannter Wirtschaftslage wollen fast zwei Drittel der befragten Mittelständler ihre IT-Budgets konstant halten oder sogar aufstocken. […] Jedoch will fast die Hälfte der befragten […] Unternehmen das IT-Budget in Projekte investieren, die eine höhere Effizienz oder Kostenreduzierung in anderen Geschäftsbereichen schaffen. Auch bei der Frage, ob IT-Projekte derzeit geplant oder umgesetzt werden, hält der Mittelstand an seinen bisherigen Projekten fest. Zwei Drittel sehen derzeit keinen Grund, ihre IT-Strategie zu ändern. Drei Viertel der befragten Unternehmen wollen in erster Linie ihre Infrastruktur verbessern. Weitere wichtige Themen sind Disaster Recovery, Information Management und Security Management. […] Mittelständische Unternehmen legen großen Wert darauf, dass ihre IT-Abteilungen nicht nur Lieferanten sind, sondern vor allem auch Berater. Drei Viertel der befragten Unternehmen wünschen sich einen Partner, der sowohl technische als auch strategische Beratung leisten kann. […] Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Besonders im Dienstleistungssektor sind Informationen und IT-Systeme wesentliche Produktions- und Wettbewerbsfaktoren. X F Die IT-Abteilung kann ihren Service am Kunden vorrangig durch ein intensiveres operatives Technik-Management verbessern. F X Die Integration von IT-Systemen ist eine wichtige Grundlage für Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen in den Kerngeschäftsbereichen eines Unternehmens. X F Funktions- und verrichtungsorientierte Strukturen in der IT-Abteilung fördern das partnerschaftliche und kundenorientierte Verhältnis zu den Fachabteilungen. F X Die strategischen Ziele des Information Managements sind in Abstimmung mit den strategischen Unternehmenszielen zu bestimmen. X F Die objektorientierte Gliederung der IT-Abteilung ist dann nicht zweckmäßig, wenn ein Spektrum an differenzierten Leistungen zu erbringen ist, die sich zudem nach Art und Umfang verändern. F X Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2009 4 Prof. Dr. Schwickert Seite 5 von 12 15 Minuten ERP als Wettbewerbsvorteil (Computerwoche, 30.04.2008) Firmen wollen sich mit ERP-Software strategische Vorteile verschaffen. Der Weg dahin führt oftmals zunächst über die Senkung der Prozess- und Betriebskosten, mehr Flexibilität innerhalb der IT sowie der gesamten Ablauforganisation und die Öffnung der Geschäftsapplikationen, um sie mit anderen Systemen interagieren zu lassen. Verbessern wollen Unternehmen darüber hinaus die Qualität von Entscheidungen. Analyseinstrumente, die sämtliche Kennzahlen der relevanten Unternehmensbereiche aggregieren und aufbereiten, sollen die Anwender bei Investitionsentschlüssen unterstützen. In einem Unternehmen, das seine über Jahre weiterentwickelte, monolithische Individualsoftware ersetzen möchte, sind die Erwartungen jedoch ganz andere als bei einem Betrieb, der bereits vor der Jahrtausendwende eine ERP-Standardsoftware eingeführt hat und heute zur nächsten Produktgeneration wechseln will. In letzterem Fall steht etwa die Optimierung der Produktionsplanung sowie die Integration einer Business-Intelligence-Lösung oder eines Dokumenten-Management-Systems im Fokus. Dem Nutzer der Individuallösung geht es indes darum, Finanzbuchhaltung, Personalwesen und die Produktion zu verzahnen sowie Excel als Kalkulationswerkzeug zurückzudrängen. Firmen lassen sich bei ihren Softwareinvestitionen nicht mehr nur vom betriebswirtschaftlichen Kalkül leiten. ERP hat im deutschen Mittelstand eine zentrale strategische Bedeutung gewonnen. Die Applikationen gestatten es nicht bloß, interne Abläufe zu steuern, sondern eignen sich auch dazu, Firmen, Lieferanten, Kunden und Partner in ein Wertschöpfungsnetz einzubinden. […] Ganz gleich, welche Ziele die Unternehmen mit der ERP-Einführung oder -Migration im Detail verknüpfen, eines haben alle Vorhaben gemein: Firmen wollen die eigene Ausgangssituation verbessern. Unterschiedlich ausgeprägt sind hingegen die Möglichkeiten dazu. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch ERP-II-Systeme gehen mit Supply Chain Management und Customer Relationship Management über die Unternehmensgrenzen hinaus. X F Klassische ERP-Systeme beschränken sich auf das Geschehen innerhalb der Unternehmensgrenzen. X F Finanzbuchhaltung und Personalwesen sind keine typischen Funktionen von ERP-ISystemen. F X Der Einsatz von ERP-Systemen ist auch für mittelständische Unternehmen von strategischer Bedeutung. X F Negative Aspekte des Einsatzes von ERP-Systemen sind u. a. Herstellerabhängigkeit, Rationalisierungseffekte und die Prozeßoptimierung im Unternehmen. F X ERP-Systeme sind Individualsoftware. F X Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2009 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). a) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Entwicklungen und -Fehleinschätzungen“ sind zutreffend? F Die Musikindustrie hat dank ihrer harten Vorgehensweise die Musik-Tauschbörsen in die Knie gezwungen. X Die IT wird im Laufe der Zeit immer wichtiger, weswegen der Chef der IT-Abteilung in der GeF schäftsleitung vertreten sein sollte. X Global Value Net bezeichnet die Verknüpfung von Unternehmen und deren Wertketten auf globaF ler Ebene – ermöglicht u. a. durch das Internet. F X Der Kopierschutz auf CDs hat den Nachteil, dass manche CD-Player die CDs nicht mehr abspielen können. b) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Produktionsfaktor“ sind zutreffend? X Information ist als Bestandteil dispositiver Arbeit (Organisation, Planung, etc.) implizit in der F Produktionsfunktion enthalten. F Information als Produktionsfaktor neigt zur Diffusion. Der Wert der Information steigt durch ungewollte Diffusion an. X Informationen unterliegen keinem Verschleiß. F F Der Wert einer Information lässt sich ex ante exakt bestimmen. c) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Wettbewerbsfaktor“ sind zutreffend? X Informationelle Komponenten sind ein wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von WettbewerbsF vorteilen. F X Wettbewerbsvorteile entstehen durch Leistungsverbesserung, Schaffung neuer Leistungen, Schaffung neuer Absatzwege und sog. „Added Values“. X Die Möglichkeit des Software- bzw. Treiberdownloads ist eine positive Wettbewerbswirkung des F IT-Systems „Web Site“. X Wettbewerbsvorteile müssen dauerhaft sein, d. h., der Vorteil darf von der Konkurrenz nicht beF reits nach kurzer Zeit eingeholt sein. d) Welche Aussagen in Bezug auf das „Ausschöpfen der IT-Potentiale“ sind zutreffend? X CIO ist die Abkürzung für Chief Information Officer. F F X Eine Studie zur Nutzung des IT-Potentials ergab, dass die meisten Unternehmen ihren Umsatz mit einer Ausnutzung der IT-Potentiale steigern können. F Die Aufgaben eines klassischen EDV-Leiters sind den Aufgaben eines Chief Information Officers gleich. F IT-Strategie und Unternehmensstrategie haben keinen Einfluss aufeinander. e) Welche Aussagen in Bezug auf „Funktions- und Verrichtungsorientierung“ sind zutreffend? X Funktionsorientierte Aufbauorganisation: Die traditionellen betriebswirtschaftlichen FunktionalbeF reiche definieren die Organisationseinheiten des Unternehmens. F X Verrichtungsorientierte Ablauforganisation: Hohe Arbeitsteilung, Hierarchiegrenzen sind Ablaufgrenzen, viele Schnittstellen in der Bearbeitungsfolge, lange Bearbeitungszeiten. F Medienbrüche zwischen weitgehend isolierten IuK-Systemen sind kein typisches Problem. F Funktions- und Verrichtungsorientierung sind Grundlage für den Einsatz moderner ERP-Systeme. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2009 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). f) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Strategieabstimmung“ sind zutreffend? F Eine eigene IT-Strategie ist generell nicht notwendig. F X Reagierende IT-Strategieplanung liegt vor, wenn die Planung von den strategischen Unternehmenszielen ausgeht. X Agierende IT-Strategieplanung bedeutet, dass zunächst die IT-Strategie festgelegt wird und die F IT-Strategie somit das Setzen der strategischen Unternehmensziele beeinflusst. F Interagierende IT-Strategieplanung bedeutet, dass IT-Strategie und Unternehmensstrategie nicht in Zusammenhang stehen. g) Welche Analyse-Bereiche umfasst die „Situations- und Umfeldanalyse“ auf der strategischen Ebene des Information Management? X Problemfelder F X Szenarien F F Mitarbeiter-Ressourcen X Standortbestimmung F h) Welche Planungsschritte umfasst die „IT-Strategie“? X Situationsanalyse F X Maßnahmenplanung F X Strategieentwicklung F X Planung der Ziele F i) Welche Aussagen in Bezug auf „ERP-Systeme“ sind zutreffend? X Das Material Requirement Planning (MRP) unterstützt die Planung der künftig benötigten MateriF almengen in Unternehmen. X ERP-Systeme sind typischerweise Standardsoftware. F F Customer Relationship Management zielt darauf ab, den Güterfluss entlang der Wertschöpfungskette zu optimieren. F Durch die Einführung eines ERP-Systems entstehen Insellösungen im Unternehmen. j) Welche Aussagen in Bezug auf „Funktionen von ERP-Systemen“ sind zutreffend? X Verglichen mit unverbundenen Einzelsystemen machen ERP-Systeme Geschäftsprozesse effizienF ter und kostengünstiger. X Im Rechnungswesen werden die im täglichen Geschäftsablauf auftretenden Finanzmittelströme erF fasst. F Supply Chain Management bildet dieselben Funktionen im Unternehmen ab wie das Customer Relationship Management. F Customer Relationship Management und Supply Chain Management sind Bestandteile von ERP-I-Systemen. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Aufgabe Nr. SS 2009 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). k) Welche „Auswahlkriterien für ERP-Systeme“ sind üblich? X Performance F X Benutzerfreundlichkeit F X Funktionsumfang F X Zukunftsfähigkeit F l) Welche Anbieter sind „ERP-Systemanbieter“? X SAP F F Ubisoft X Oracle F X Sage F m) Welche Aussagen in Bezug auf „ERP-Systeme“ sind zutreffend? X Standard ERP-Systeme können einen erheblichen Customizing-Aufwand verursachen. F F Der Vorteil von Individual-ERP-Systemen ist, dass sie in relativ kurzer Zeit entwickelt werden können. X SAP ist Marktführer bei ERP-Systemen für Großunternehmen. F F Die Einführung eines ERP-Systems beansprucht keine personellen, sondern nur finanzielle Ressourcen eines Unternehmens. n) Welche Aussagen in Bezug auf die Funktionen von „Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? F Nachdem ein Auftrag entgegengenommen wurde, werden die Daten des Kreditors in MS Dynamics NAV 4.0 aufgenommen. F X Kriterien bei der Beschaffung von Material sind nur die Preise sowie die Lieferdauer und Lieferbedingungen der Materialanbieter. F In der Debitorenstammkarte werden die Daten der Lieferanten erfasst. F X Nach Abschluss eines Auftrags veranlasst der Vertrieb die mengengerechte Auslieferung der Artikel aus dem Lager an die Kunden. o) Welche Aussagen in Bezug auf „zentrale Datenverwaltung von Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? F Eine zentrale Datenverwaltung kann zwar die Konsistenz der Daten, aber nicht die Widerspruchsfreiheit der Daten gewährleisten. F Mehrfach erfasste und gespeicherte Datensätze eines Kunden gewährleisten, dass die Datensätze im Bedarfsfall auch verfügbar sind. X Durch die Vorhaltung aller ERP-Daten in einer zentralen Datenbank entfällt der Verwaltungs- und F Zeitaufwand, der durch das Aufbewahren und Bereitstellen der Daten an verschiedenen Stellen entstehen würde. X Die zentrale Datenverwaltung stellt sicher, dass Geschäftsinformationen aus den verschiedenen F Abteilungen eines Unternehmens bestimmten Mitarbeitern zugänglich gemacht werden können. Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 9 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 10 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 11 von 12 Klausur „IT-Management“ - Bachelor Notizen (Klausurende) SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 12 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „IT-Management“ Sommersemester 2009 – D I P L O M • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Beschreiben Sie fünf Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IT-Systemen und mit welchen ITSystemen diese Wirkungen erzielt werden können. Lösung: A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor ..... zum Beispiel Wettbewerbsvorteile durch: X Leistungsverbesserung: UPS-Online-Parcel-Tracking (Steigerung des Anteils der informationellen Komponente), Dell Product Tracking X Schaffung neuer Leistungen: Fuhrpark-Management- und Tourenplanungs-Software eines LKW-Herstellers / Online-Banking / Auktionen / Preisvergleiche X Schaffung neuer Absatzwege: Discount Broker, Amazon, Sixt Budget X Added Values: Tele-Assistance / 3-D-Visualisierung von Konstruktionen BA-Vorlesung „IT-Management“ – SS 2009 – Schwickert 34 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen X Akquisition von Neu-Kunden (Web Site !) X Schnelles, flexibles Reagieren auf Kundenwünsche (Mass Customization) X Bedarfsgerechte Lieferfähigkeit (z. B. Print on demand) X Individuelle, gezielte Kundenbetreuung (z. B. 1:1-eMarketing) X Verbesserung des Services (z. B. Software-, Treiber-Downloads) X Stärkung der Kundenbindung (z. B. über Communities, User Groups) X Größere Markttransparenz (z. B. über vergleichende Werbung per Web) X Schnellere Produktdifferenzierung, Neuproduktentwicklung (z. B. über Wiederverwendung, eLearning, Workgroup Computing) BA-Vorlesung „IT-Management“ – SS 2009 – Schwickert 37 Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 3 von 12 15 Minuten 2 Erläutern Sie das Vorgehen bei der Zielplanung und Zielpriorisierung als strategische Aufgaben des Information Managements. Lösung: C.2 Zielplanung und -priorisierung Vorgehen bei der „Zielplanung“ X 1. Bestimmen der übergeordneten (Unternehmens-) Ziele. X 2. Herausarbeiten der zugehörigen IuK-basierten KEF. X 3. Sammlung aller KEF-Bereiche mit strategischen Defiziten X 4. Setzen der (strategischen) IuK-Ziele (Inhalt, Maßstab etc.) X 5. Benennung zugehöriger (strategischer) IuK-Vorhaben (Ziel) X 6. Priorisierung der (strategischen) IuK-Vorhaben (Ziel) BA-Vorlesung „IT-Management“ – SS 2009 – Schwickert 106 C.2 Zielplanung und -priorisierung Bewertungskriterien Schritt 6 Projektpriorisierung mit der Nutzwertanalyse GewichV1 tung (G) (E) (N) V2 (E) (N) V3 (E) (N) ... ... Kundenbindung 20 8 160 5 100 10 200 ... Kundenakquisition 15 4 60 3 45 8 120 ... Customer Added Value 15 3 45 6 90 6 90 ... Imageförderung 1 2 2 1 1 7 7 ... Innovationsgrad 2 6 12 3 6 9 18 ... 12 6 72 8 96 5 60 ... Kostensenkung 9 1 9 9 81 6 54 ... Flexibilität 6 2 12 2 12 7 42 ... Infrastrukt. Anforder. 1 9 9 3 3 4 4 ... Anforderungen an MA 1 4 4 7 7 3 3 ... Reailisierungsdauer 10 5 50 5 50 8 80 ... Entwicklungskosten 8 10 80 1 8 5 40 ... Ablauforganisation Summe Gewichtung: 100 Summe Nutzwerte (N = G x E): Rangfolge 515 499 718 ... 2 3 1 ... E = Kriterienerfüllung von 0 - 10 BA-Vorlesung „IT-Management“ – SS 2009 – Schwickert 112 Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2009 3 Prof. Dr. Schwickert Seite 4 von 12 15 Minuten Mittelstand spart kaum am IT-Budget (CW, 15.07.2009) Die weltweite betriebene IBM-Mittelstandsstudie „Inside the Midmarket: A 2009 Perspective“ zeigt, dass Unternehmen ihre IT-Budgets trotz Krise kaum kürzen. Die meisten halten an ihren IT-Projekten fest und wünschen sich neben einem besseren Information Management mehr Effizienz und Produktivität der IT sowie strategisch und technisch kompetente Beratung. Zu den Top-Themen, die laut den […] befragten Unternehmen […] für erfolgreiche Geschäfte ausschlaggebend sind, gehören an erster Stelle Effizienz und Produktivität der IT. Insgesamt 83 Prozent […] wollen mit IT-Lösungen die Effizienz der Kerngeschäftsprozesse ihres Unternehmens steigern, um so Kosten zu senken. Eine höhere Produktivität erhoffen sich gut 80 Prozent der Teilnehmer von ihrer IT und drei Viertel der befragten Unternehmen wollen vor allem den Service für ihre Kunden verbessern. […] Technologische Lösungen, um die eigenen Daten besser und einfacher zu verwalten, wünschen sich laut der aktuellen IBM Mittelstandsstudie drei Viertel der befragten Betriebe […]. In der Prioritätenliste des Mittelstands folgen Lösungen für das Sicherheits-Management und die Verbesserung der ITInfrastruktur. […] Trotz angespannter Wirtschaftslage wollen fast zwei Drittel der befragten Mittelständler ihre IT-Budgets konstant halten oder sogar aufstocken. […] Jedoch will fast die Hälfte der befragten […] Unternehmen das IT-Budget in Projekte investieren, die eine höhere Effizienz oder Kostenreduzierung in anderen Geschäftsbereichen schaffen. Auch bei der Frage, ob IT-Projekte derzeit geplant oder umgesetzt werden, hält der Mittelstand an seinen bisherigen Projekten fest. Zwei Drittel sehen derzeit keinen Grund, ihre IT-Strategie zu ändern. Drei Viertel der befragten Unternehmen wollen in erster Linie ihre Infrastruktur verbessern. Weitere wichtige Themen sind Disaster Recovery, Information Management und Security Management. […] Mittelständische Unternehmen legen großen Wert darauf, dass ihre IT-Abteilungen nicht nur Lieferanten sind, sondern vor allem auch Berater. Drei Viertel der befragten Unternehmen wünschen sich einen Partner, der sowohl technische als auch strategische Beratung leisten kann. […] Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Besonders im Dienstleistungssektor sind Informationen und IT-Systeme wesentliche Produktions- und Wettbewerbsfaktoren. X F Die IT-Abteilung kann ihren Service am Kunden vorrangig durch ein intensiveres operatives Technik-Management verbessern. F X Die Integration von IT-Systemen ist eine wichtige Grundlage für Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen in den Kerngeschäftsbereichen eines Unternehmens. X F Funktions- und verrichtungsorientierte Strukturen in der IT-Abteilung fördern das partnerschaftliche und kundenorientierte Verhältnis zu den Fachabteilungen. F X Die strategischen Ziele des Information Managements sind in Abstimmung mit den strategischen Unternehmenszielen zu bestimmen. X F Die objektorientierte Gliederung der IT-Abteilung ist dann nicht zweckmäßig, wenn ein Spektrum an differenzierten Leistungen zu erbringen ist, die sich zudem nach Art und Umfang verändern. F X Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. 4 SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 5 von 12 15 Minuten Datenflut überfordert CIOs (InformationWeek, 08.05.2009, Bernd Reder / Lars Bube) Laut einer aktuellen Umfrage von Unisys unter 80 europäischen IT-Managern und CIOs verschiedener Branchen, sieht sich weniger als die Hälfte von ihnen sicher in der Lage, die Entwicklung der Datensoeicher-Anforderungen und -Kapazitäten vorherzusagen. Über 40 Prozent der Befragten gab dabei an, höchstens einen begrenzten Zugang und Einblick auf die unternehmensübergreifenden Speicheranforderungen zu haben. […] Ein weiterer Teil der Umfrage beschäftigte sich mit der Frage, wie effizient europäische Unternehmen ihre vorhandenen Datenspeicher-Systeme nutzen. […] Die Hälfte der Befragten schätzte die Speicherauslastung im eignen Unternehmen auf nur etwa 40 Prozent. Weitere 15 Prozent sahen sich gar nicht in der Lage, Aussagen über die Speichernutzung zu machen. Die im Industriestandard festgelegten „Best Practices“ sehen eine Auslastung von 75 Prozent vor, die jedoch nur von 20 Prozent der befragten Unternehmen erreicht oder übertroffen wird. Das zeigt klar, dass die meisten Datenspeicher-Systeme deutlich überdimensioniert sind. „Firmen kämpfen mit explosivem Datenwachstum, und die dauernden Zukäufe von Speicher helfen nicht weiter“, erklärt Nicola Wilson, Director of Information and Data Management bei Unisys. Um dieses Datenwachstum sinnvoll unter Kontrolle zu bekommen, müsse man eventuell auch ungewöhnliche Wege gehen: „Ein Weg, um Abteilungen für das proaktive Management ihrer Daten zu motivieren, wäre, sie nach Verbrauch bezahlen zu lassen. Dies kann die Kosten reduzieren und den notwendigen Dialog zwischen der IT-Abteilung und der Unternehmensleitung in Gang setzen.“ Die Umfrage zeigt laut Unisys, dass ein stärker auf Konsistenz ausgerichteter und strukturierter Ansatz zum Datenmanagement gebraucht wird. Er sollte vom Einkauf über die Nutzung bis hin zur Automatisierung und Sicherheit reichen. Die Mehrheit der Befragten (90 Prozent) hat dabei auch die Auslagerung von Unternehmensdaten auf unternehmensexterne Datenspeicher-Anbieter im Auge, wovon sich die ITFachleute eine höhere Flexibilität und weniger Ausfälle versprechen. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Das Datenmanagement erfolgt im Wesentlichen auf der Grundlage einer Datenarchitektur, die über semantische und relationale Datenmodelle in Datenbanksystemen realisiert wird. X F Aus dem Entity-Relationship-Modell wird die logische und technische Haltung der Daten in einem Datenbank-System abgeleitet. X F Die ständige Erweiterung der vorhandenen Datenspeicher-Systeme löst das Problem des Datenwachstums automatisch. F X Ohne Zweckbezug sind Daten bedeutungslos. X F Durch eine angemessene Verrechnung von Kosten und Leistungen der IT (damit auch der Speichernutzung) können die Fachabteilungen für das Datenamangement sensibilisiert werden. X F Die Nutzung unternehmensexterner Datenspeicher-Anbieter ist in punkto Datensicherheit und Datenschutz unkritisch. F X Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2009 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). a) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Entwicklungen und -Fehleinschätzungen“ sind zutreffend? F Die Musikindustrie hat dank ihrer harten Vorgehensweise die Musik-Tauschbörsen in die Knie gezwungen. X Die IT wird im Laufe der Zeit immer wichtiger, weswegen der Chef der IT-Abteilung in der GeF schäftsleitung vertreten sein sollte. X Global Value Net bezeichnet die Verknüpfung von Unternehmen und deren Wertketten auf globaF ler Ebene – ermöglicht u. a. durch das Internet. F X Der Kopierschutz auf CDs hat den Nachteil, dass manche CD-Player die CDs nicht mehr abspielen können. b) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Produktionsfaktor“ sind zutreffend? X Information ist als Bestandteil dispositiver Arbeit (Organisation, Planung, etc.) implizit in der F Produktionsfunktion enthalten. F Information als Produktionsfaktor neigt zur Diffusion. Der Wert der Information steigt durch ungewollte Diffusion an. X Informationen unterliegen keinem Verschleiß. F F Der Wert einer Information lässt sich ex ante exakt bestimmen. c) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Wettbewerbsfaktor“ sind zutreffend? X Informationelle Komponenten sind ein wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von WettbewerbsF vorteilen. F X Wettbewerbsvorteile entstehen durch Leistungsverbesserung, Schaffung neuer Leistungen, Schaffung neuer Absatzwege und sog. „Added Values“. X Die Möglichkeit des Software- bzw. Treiberdownloads ist eine positive Wettbewerbswirkung des F IT-Systems „Web Site“. X Wettbewerbsvorteile müssen dauerhaft sein, d. h., der Vorteil darf von der Konkurrenz nicht beF reits nach kurzer Zeit eingeholt sein. d) Welche Aussagen in Bezug auf das „Ausschöpfen der IT-Potentiale“ sind zutreffend? X CIO ist die Abkürzung für Chief Information Officer. F F X Eine Studie zur Nutzung des IT-Potentials ergab, dass die meisten Unternehmen ihren Umsatz mit einer Ausnutzung der IT-Potentiale steigern können. F Die Aufgaben eines klassischen EDV-Leiters sind den Aufgaben eines Chief Information Officers gleich. F IT-Strategie und Unternehmensstrategie haben keinen Einfluss aufeinander. e) Welche Aussagen in Bezug auf „Funktions- und Verrichtungsorientierung“ sind zutreffend? X Funktionsorientierte Aufbauorganisation: Die traditionellen betriebswirtschaftlichen FunktionalbeF reiche definieren die Organisationseinheiten des Unternehmens. F X Verrichtungsorientierte Ablauforganisation: Hohe Arbeitsteilung, Hierarchiegrenzen sind Ablaufgrenzen, viele Schnittstellen in der Bearbeitungsfolge, lange Bearbeitungszeiten. F Medienbrüche zwischen weitgehend isolierten IuK-Systemen sind kein typisches Problem. F Funktions- und Verrichtungsorientierung sind Grundlage für den Einsatz moderner ERP-Systeme. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2009 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). f) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Strategieabstimmung“ sind zutreffend? F Eine eigene IT-Strategie ist generell nicht notwendig. F X Reagierende IT-Strategieplanung liegt vor, wenn die Planung von den strategischen Unternehmenszielen ausgeht. X Agierende IT-Strategieplanung bedeutet, dass zunächst die IT-Strategie festgelegt wird und die F IT-Strategie somit das Setzen der strategischen Unternehmensziele beeinflusst. F Interagierende IT-Strategieplanung bedeutet, dass IT-Strategie und Unternehmensstrategie nicht in Zusammenhang stehen. g) Welche Analyse-Bereiche umfasst die „Situations- und Umfeldanalyse“ auf der strategischen Ebene des Information Management? X Problemfelder F X Szenarien F F Mitarbeiter-Ressourcen X Standortbestimmung F h) Welche Planungsschritte umfasst die „IT-Strategie“? X Situationsanalyse F X Maßnahmenplanung F X Strategieentwicklung F X Planung der Ziele F i) Welche Aussagen in Bezug auf die „IT-Strategie“ sind zutreffend? F Sachziele und Formalziele sind synonyme Begriffe. X Bei der Strategieentwicklung geht es darum, eine passende Strategie zu finden, um den gewünschF ten Soll-Zustand zu erreichen. X SWOT = Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats. F F Der IuK-Technologiefundus hat keinen Einfluss auf die IT-Ziele. j) Welche Aussagen in Bezug auf die „Umsetzung einer IT-Strategie“ sind zutreffend? F Das Priorisieren von Teilaufgaben ist im Prinzip umwichtig, da ja alle Teilaufgaben irgendwann abgearbeitet werden. X Die IT-Architektur kann als Bebauungsplan der IT-Infrastruktur gesehen werden. F X Die IT-Organisation gliedert sich in Ablauf- und Aufbauorganisation. F F Die 4 Perspektiven der IT-Balanced-Scorecard sind: Finanz-, Kunden-, Prozess-, ProjektPerspektive. Klausur „IT-Management“ - Diplom Aufgabe Nr. SS 2009 Prof. Dr. Schwickert 5 a) – o) Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). k) Welche Aussagen in Bezug auf die „IuK-Architektur“ sind zutreffend? F Die IuK-Architektur besteht nur aus der Daten- und Anwendungsarchitektur. X Die Erstellung einer IuK-Architektur dient der fachlichen Planung des IT-Einsatzes im UnternehF men, bevor die technische Realisierung vorgenommen wird. X Die IuK-Architektur wird durch IuK-Infrastrukturelemente realisiert, die sich aus dem auf dem F Markt verfügbaren IuK-Technologiefundus beschafft oder erzeugt werden. F Die „IuK-Architekten“ im Unternehmen sollten daher vorrangig technisch versierte Informatiker sein. l) Welche Aussagen in Bezug auf die „Daten-Architektur“ und die „Datenmodellierung“ sind zutreffend? F Daten-Architektur ist ein Synonym zu IuK-Architektur. X Eine Methode zur Datenmodellierung ist das Entity Relationship Modeling (ERM). F F Die gesamte Daten-Architektur eines Unternehmens muss über ein detailliertes unternehmensweites Datenmodell dargestellt werden. F Funktionsstrukturen sind i. d. R. zeitstabiler als Datenstrukturen. Funktionsstrukturen eignen sich daher oft besser für eine längerfristige Modellbasis eines IT-Systems. m) Welche Aussagen in Bezug auf „Netzwerk-Strukturen“ sind zutreffend? (1) X Das Internet ist ein physikalisches Computer-Netzwerk und besteht aus Knoten und Leitungen. F F Das World Wide Web unterscheidet sich nicht vom Internet. F Zu den klassischen Netzwerkdiensten im Internet gehören E-Mail, FTP und Web-Browser. X Internet-Telefonie und Instant Messaging sind Netzwerkdienste neueren Datums. F n) Welche Aussagen in Bezug auf „Netzwerk-Strukturen“ sind zutreffend? (2) F WAN = Wireless Area Network X Local Area Networks befinden sich innerhalb von Unternehmensgrenzen. F X Ring, Stern und Bus sind typische Netzwerk-Topologien. F F Netzwerk-Topologien lassen sich nicht kombinieren. o) Welche Aussagen in Bezug auf das „Client/Server-Konzept“ sind zutreffend? X Das Client/Server-Konzept ist vorrangig ein betriebswirtschaftlich-organisatorisches Konzept. F X Der Aufgabenverteilung folgend wird eine Verteilung und Vernetzung von Hardware- und SoftF ware-Komponenten im Unternehmen vorgenommen. F Die technische und betriebswirtschaftlich-organisatorische Sicht des Client/Server-Konzeptes sind nicht verbunden und unabhängig. X Das Client/Server-Konzept erfordert die Vernetzung aller Komponenten. F Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 9 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 10 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 11 von 12 Klausur „IT-Management“ - Diplom Notizen (Klausurende) SS 2009 Prof. Dr. Schwickert Seite 12 von 12 Klausur „Information Management“ SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2008 – Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Unter welchen Rahmenbedingungen ist die objektorientierte organisatorische Gestaltung des Information Managements (selbst) zweckmäßig? Welche Organisationseinheiten innerhalb des Informations Managements werden bei dieser Gestaltung typischerweise gebildet? Lösungshinweis: C.4 IT-Organisation Objekt- und prozeßorientierte Organisationsstrukturen X Die Organisationsstruktur orientiert sich nicht mehr an betrieblichen Funktionen sondern an den Wertschöpfungsprozessen des Unternehmens. X Prozesse leiten sich aus den Kernkompetenzen ab und sind auf genau definierte marktbezogene Leistungen ausgerichtet. X Die marktbezogenen Leistungen stellen die „Objekte“ dar. X Die Prozeßleistung ist meßbar und kontrollierbar. X Im Gegensatz zu funktionsorientierten Arbeitsabläufen sind Prozesse stellen-, abteilungs-, funktionsbereichsübergreifend. Sie verlaufen quer zu funktionalen Organisationsstrukturen. X Jeder Prozeß bildet einen eigenständigen Verantwortungsbereich. Prozesse definieren somit die Organisationseinheiten des Unternehmens. X Die Prozeßarbeit wird von Teams getragen. Information Management – SS 2008 – Schwickert 138 C.4 IT-Organisation Unternehmensleitung Objektorientierte organisatorische Gestaltung des IM Division 1 X Die objektorientierte Abteilungsgliederung ist dann zweckmäßig, wenn ein Spektrum an differenzierten Leistungen zu erbringen ist, die sich zudem nach Art und Umfang verändern. X Die unterschiedlichen IV-Dienstleistungen sind hier die bezogenen Objekte. Betr.-wirt. Anw.-Sys. Division 2 Technische Anw.-Sys. DV-Abteilung Zentrale Systeme Division 3 Dezentrale Systeme BenutzerService Anw.-Sys. Vertrieb CAD Operating Clients, GUI Beratung, Informat. Anw.-Sys. Mat.-Wi. CNC Betriebssysteme Betriebssysteme Helpdesk, Hotline Anw.-Sys. Personal CAQ Datenbanken NetzwerkManag. Training Anw.-Sys. Buchhalt. Information Management – SS 2008 – Schwickert 150 Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 3 von 12 15 Minuten 2 Erläutern Sie, was unter dem „Client/Server-Konzept“ zu verstehen ist und schildern Sie ein Anwendungsbeispiel für die Verteilungsvariante „Entfernte Präsentation“. Lösungshinweis: C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur: Antwort „CLIENT/SERVER“ X Das Client/Server-Konzept ist vorrangig ein betriebswirtschaftlichorganisatorisches Konzept zur Verteilung von Aufgaben zwischen IuKSystemen. X Der Aufgabenverteilung folgend wird eine Verteilung von Hardware- und Software-Komponenten in einem Netzwerk vorgenommen. X Das Client/Server-Konzept kann somit aus betriebswirtschaftlichorganisatorischer Sicht und aus rein technischer Sicht gesehen werden. X Beide Sichten sind eng miteinander verbunden. IuK-Architektur: Antwort „CLIENT/SERVER“ X Client/Server-Konzept basiert auf einem Netzwerk von Servern + Clients. X Vernetzte Hardware- und Software-Komponenten X Server-Typen: Datenbank-, Applikations-, Print-, File-, Mail-, Web-Server X Client-Typen: heute i. d. R. Personal Computer X Das Client/Server-Konzept erfordert die Vernetzung aller Komponenten. Information Management – SS 2008 – Schwickert 159 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur UserPC Client Client Präsentation NetscapeBrowser Daten Anwendung Server Betriebliche Funktionen Daten Information Management – SS 2008 – Schwickert Programm Datenbasis Server Unternehmen Server Geschäftsprozeßkette Mitarbeiter Client Web-Nutzung: Typische „Entfernte Präsentation“ MS-IEServer Web-Pages 162 Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. 3 SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 4 von 12 15 Minuten Wo der Mittelstand IT-Potenzial verschenkt (CW – Computerwoche, 16.06.2008) CW: Welche IT-Bereiche sind für den Mittelstand von besonderer Relevanz und welche Motive stehen bei Investitionen im Vordergrund? KUBSCH: […] So unterschiedlich die Branchen sind, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an die IT und die Motive, die verschiedenen IT-Lösungen zu betreiben. Ein mittelständischer Automobilzulieferer muss zum Beispiel eine IT betreiben, die ihm eine möglichst nahtlose Kommunikation beziehungsweise Integration mit den großen Herstellern erlaubt. Für ein Handelshaus, das sich im OnlineGeschäft engagiert, stellen sich ganz andere Anforderungen. Trotz dieser Verschiedenheiten gibt es jedoch Themen, die den gesamten Mittelstand betreffen […] Das permanent und stark wachsende Datenaufkommen in Verbindung mit den sinkenden Preisen treibt zudem die Nachfrage nach Speicherlösungen stark an. Fast untrennbar damit verbunden ist das Interesse an Software, die eine Nutzbarmachung der Daten verspricht. Dazu zählen Enterprise-Content-Management-Systeme (ECM) oder Business-Intelligence-Werkzeuge (BI). In aller Regel steht der Wunsch, Transparenz über die im Unternehmen vorhandenen Daten zu erlangen und das damit verbundene Wissen zu erschließen, hinter diesem Interesse. […] CW: Wer entscheidet in mittelständischen Firmen über IT-Investitionsplanungen? KUBSCH: Unsere Studie "IT im Mittelstand" hat gezeigt, dass in der Gruppe der Unternehmen mit 20 bis 499 Mitarbeitern gerade einmal bei 42 Prozent der Betriebe überhaupt eine IT-Investitionsplanung stattfindet. Vielfach verfügt die Geschäftsführung direkt über ein Großteil des Budgets - im Fall von innovativen "Projekten" muss sie sowieso das finale OK geben. CW: In welchen IT-Bereichen weist der Mittelstand Ihrer Einschätzung nach Defizite auf, die beseitigt werden sollten? KUBSCH: […]In diesem Spannungsfeld wird die mittelständische IT-Organisation sehr oft zerrieben, was demotivierte IT-Mitarbeiter zur Folge hat. Ohne die aktive Mitarbeit der IT-Fachkräfte lassen sich die Potenziale der IT jedoch nicht erschließen. Vor diesem Hintergrund sollten Mittelständler über ihre "Wir-machen-alles-selbst"-Mentalität nachdenken, und sich gegebenenfalls auch mit externer Hilfe neue Sichtweisen und Strategien erarbeiten. Es muss nicht immer gleich der große Outsourcing-Deal sein. Ein Workshop zur Bestandsaufnahme zeigt oft genug schon Potenziale auf und kann einen Weg der kleinen Schritte zur kontinuierlichen Verbesserung aufzeigen. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch 42% der befragten Unternehmen in der Studie betreiben offensichtlich ein strategisches Information Management U F Ein Information Management ist im Mittelstand aufgrund der Betriebsgröße unnötig. F U Outsourcing kann zur Lösung organisatorischer Probleme des Mittelstands beitragen. U F Integrierte IT-Landschaften werden nur in „großen“ Unternehmen angestrebt. F U Im Mittelstand wird das Information Management ausschließlich als Stabsstelle ins Unternehmen eingebunden (mit der Geschäftsleitung als Entscheidungsträger). F U Auch im Mittelstand wird bereits Supply Chain Management betrieben. U F Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2008 4 Prof. Dr. Schwickert Seite 5 von 12 15 Minuten Schott lagert Buchhaltung an HP aus (CW – Computerwoche, 20.06.2008) Der Technologiekonzern Schott lagert zum 1. Juli 2008 Teile seines Finanz- und Rechnungswesens an die Hewlett-Packard GmbH (HP) aus. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren und umfasst die Abwicklung der Kreditoren-, Debitoren- und Anlagenbuchhaltung, das operative Investitions-Controlling und die Reisekostenabrechnung. Im Zuge des Abkommens übernimmt HP 35 Mitarbeiter am Standort Mitterteich. Zum Volumen des Vertrages haben die Partner keine Angaben gemacht. Schott verfolgt mit der Auslagerung im Wesentlichen zwei Ziele: die Kosten für die Nebenbuchhaltung senken und die Prozesse optimieren. Die nun an HP übergebenen Services hatte der Technikkonzern bereits im Jahr 2004 in ein internes Shared Service Center konzentriert und so Einsparungen von 15 Prozent erzielt. „Wir haben damit das Verbesserungspotenzial ausgeschöpft. Um weitere Kosten zu senken, haben wir uns nun zum Outsourcing entschlossen“, erläutert Tomas Schöning, Bereichsleiter Corporate Controlling and Accounting bei Schott. HP habe ihm in Aussicht gestellt, weitere 20 Prozent zu sparen. Dazu überarbeitet der IT-Konzern noch einmal die Prozesse in der Buchhaltung und vertraut dabei auf Erfahrungen, die er in anderen weltweiten Business-Process-Outsourcing-Deals gewonnen hat. Zudem investiert HP in Technik wie etwa das Workflow-Management, die Belegerfassung und Texterkennung, um die Abläufe zu automatisieren. Zudem wird HP Transaktionsprozesse ins Ausland verlagern. [...] „Den Standort in Mitterteich bauen wir zu unserer F&A-Factory aus“, verspricht Jörg Vollmer, Director BPO bei HP. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten - ein für Schott wichtiges Argument in der ProviderWahl. Dazu müssen jedoch neue Aufträge für HP von anderen Kunden her. Vollmer zeigte sich zuversichtlich, weitere Klienten im Mittelstand zu gewinnen. Bislang war das zumindest im BPO-Geschäft mit dem Finanz- und Rechnungswesen kaum gelungen. Um das neue F&A-Zentrum auszulasten, muss HP zudem Abkommen ohne Mitarbeiterübernahme treffen können. Schott hat im Jahr 2003 bereits die IT an HP ausgelagert, damals noch in Kooperation mit der Carl-ZeissGruppe. Im Zuge dieses Projekts wechselten 90 Mitarbeiter zu HP. Das Abkommen läuft noch bis Ende 2010. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Die Kostensenkungspotentiale durch das Outsourcing an HP werden nur durch ITSynergieeffekte erzeugt. F U Die angedachte Mehrfachbelastung der „neuen“ HP-Mitarbeiter in Mitterteich durch die Betreuung verschiedener Kunden (neben Schott) kann zu einer Qualitätsverschlechterung führen. U F Die Auslagerung des Finanz- und Rechnungswesens ist aus Sicht des Datenschutzes bei Schott unproblematisch. F U Schott begründet die Auslagerung auch durch Kostenreduzierung. U F Die Konzentration in einem internen Shared Service Center vor einer Auslagerung ist in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. F U Schott kann den Effekt der Fixkosten-Umwandlung (ehem. fixe Kosten werden zu variablen Kosten über mehrere Planungsperioden) nicht realisieren, da HP bereits in 2003 die komplette IT von Schott übernommen hat. F U Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2008 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). a) Welche Aussagen in Bezug auf „Zeichen, Daten, Informationen und Wissen“ sind zutreffend? F Isoliert betrachtet sind Daten Grundlage für strategische Wettbewerbsvorteile. U Auf Basis von Informationen werden Entscheidungen getroffen. F Bei der Abstraktion von Informationen entsteht Wissen. U „Die Ergebnisse der Klausur Information Management werden bis zum 10. August 2008 veröffentlicht.“ Diese Aussage ist für Sie eine Information. b) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Produktionsfaktor“ sind zutreffend? U Information ist als Bestandteil dispositiver Arbeit (Organisation, Planung etc.) implizit in der Produktionsfunktion enthalten. F Information als ökonomisches Gut neigt zur Diffusion. Der Wert der Information steigt durch ungewollte Diffusion u. U. an. U Informationen unterliegen keinem Verschleiß. F Der Wert einer Information lässt sich ex ante exakt bestimmen. c) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Wettbewerbsfaktor“ sind zutreffend? U Informationelle Komponenten sind ein wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen. U Wettbewerbsvorteile entstehen durch Leistungsverbesserung, Schaffung neuer Leistungen, Schaffung neuer Absatzwege und sog. „Added Values“. U Die Möglichkeit des Software- bzw. Treiberdownloads ist eine positive Wettbewerbswirkung des IT-Systems „Web Site“. F Informationen sind vor allem in Bereichen des produzierenden Gewerbes von Bedeutung. d) Welche Aussagen in Bezug auf die „Entstehung des Information Managements“ sind zutreffend? F Die Entwicklung hin zum Information Management wurde durch Zentralisierung der IuKInfrastruktur forciert. F Primäre Aufgaben des Technologieeinsatzes sind Rationalisierung sowie Planungs- und Steuerungsaufgaben. U Auslöser der Entwicklung hin zum IM war die Erkenntnis: Information = Schlüsselressource. U Die Entwicklungsstufen waren (chronologisch): Operatives Technik-Management, Operatives DV-Management, Information Management. e) Welche Aussagen in Bezug auf „Funktions- und Verrichtungsorientierung“ sind zutreffend? U Funktionsorientierte Aufbauorganisation bedeutet: Die traditionellen betriebswirtschaftlichen Funktionalbereiche definieren die Organisationseinheiten des Unternehmens. U Verrichtungsorientierte Ablauforganisation bedeutet: Hohe Arbeitsteilung, Hierarchiegrenzen sind Ablaufgrenzen, viele Schnittstellen in der Bearbeitungsfolge, lange Bearbeitungszeiten, hoher Koordinationsbedarf. U Durch künstliche Organisations-Barrieren entstehen unter Umständen sog. DV-Insellösungen. F Funktions- und Verrichtungsorientierung sind Grundlage für den Einsatz moderner ERP-Systeme. Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2008 Prof. Dr. Schwickert 5 a) – o) Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten f) Welche Aussagen in Bezug auf „Prozessorientierung“ sind zutreffend? F Horizontale Integration: IKS verdichten Informationen von unten nach oben. U Vertikale Integration: IKS detaillieren Informationen von oben nach unten. U Vertikale Integration: IKS verarbeiten Informationen ohne Medienbruch. F Zahlreiche gedruckte Dokumente, Liegezeiten und inkonsistente Datenbestände sind Indizien für einen vernetzten IuK-System-Verbund. g) Welche Aussagen in Bezug auf die „strategischen, administrativen und operativen Aufgaben des Information Managements“ sind zutreffend? F Die Entwicklung der IuK-Strategie ist eine administrativ-operative Aufgabe des Information Managements. U Vorgehen: Situationsanalyse Æ Zielplanung Æ Strategieentwicklung Æ Maßnahmenplanung U Strategische IuK-Ziele können in Sach- und Formalziele kategorisiert werden. U Die Umsetzung des strategischen Projektportfolios ist eine operativ-administrative Aufgabe des Information Managements. h) Welche Aussagen in Bezug auf die „Zielplanung“ im Rahmen der strategischen Aufgaben des Information Managements sind zutreffend? F Strategische Sach- und Formalziele des Unternehmens sind nur in Abstimmung mit den strategischen Zielen des Information Managements zu bestimmen. U Ein strategisches IuK-Ziel umfasst die Dimensionen Zielinhalt, -maßstab, -ausmaß und -zeitbezug. F Interagierende strategische Zielplanung: IuK-Ziele richten sicht strikt an den Vorgaben der Unternehmensziele aus („follows“). U Agierende strategische Zielplanung: Existierende IuK-Ziele beeinflussen die Entwicklung der Unternehmensziele („enables“). i) Welche Aussagen in Bezug auf die „Daten-Architektur“ und die „Datenmodellierung“ sind zutreffend? F Daten-Architektur und IuK-Infrastruktur bilden die IuK-Architektur eines Unternehmens. U Eine Methode zur Datenmodellierung ist das Entity Relationship Modeling (ERM). F Die gesamte Daten-Architektur eines Unternehmens muss über ein detailliertes unternehmensweites Datenmodell dargestellt werden. U Datenstrukturen sind i. d. R. zeitstabiler als Funktionsstrukturen. Datenstrukturen eignen sich daher oft besser für eine längerfristige Modellbasis eines IKS. j) Welche Aussagen in Bezug auf „Outsourcing“ sind zutreffend? F Processing Services: Keine Verantwortung beim Service-Geber; meist Personalleistungen. F Professional Services: Externe Service-Geber übernehmen die Bereitstellung und den Betrieb von klar abgegrenzten IV-Ressourcen; meist Sachleistungen. U Facility-Management gilt als die „klassische Form“ des Outsourcings. U Nachteile des Outsourcings ergeben sich durch Abhängigkeiten vom Service-Geber, Probleme des Datenschutzes und die Irreversibiltität der Entscheidung bei Verlust der IT-Kompetenz. Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. 5 a) – o) SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten k) Welche Aussagen in Bezug auf „zentrale Datenverwaltung von Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? F Eine zentrale Datenverwaltung kann zwar die Widerspruchsfreiheit der Daten, aber nicht die Konsistenz der Daten gewährleisten. F Mehrfach erfasste und gespeicherte Datensätze eines Kunden gewährleisten, dass die Datensätze im Bedarfsfall auch verfügbar sind. U Die zentrale Datenverwaltung stellt sicher, dass Geschäftsinformationen aus den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens bestimmten Mitarbeitern zugänglich gemacht werden können. U Durch die Vorhaltung aller ERP-Daten in einer zentralen Datenbank entfällt der Verwaltungs- und Zeitaufwand, der durch das Aufbewahren und Bereitstellen der Daten an verschiedenen Stellen entstehen würde. l) Welche Aussagen in Bezug auf „ERP-Systeme“ sind zutreffend? U Ein zentrales Merkmal von ERP-Systemen ist, verschiedene Insel-Systeme innerhalb eines Unternehmens durch ein einheitliches System mit einer zentralen Datenbank zu ersetzen. U ERP-Systeme können in Individual- und Standard-ERP-Systeme unterschieden werden. F In ERP-Systemen werden ausschließlich ausgewählte Teilbereiche des Unternehmens integriert. U Verglichen mit unverbundenen Einzelsystemen machen ERP-Systeme Geschäftsprozesse effizienter und kostengünstiger. m) Welche Aussagen in Bezug auf „Vor- und Nachteile von ERP-Systemen“ sind zutreffend? F Der Wechsel des ERP-Anbieters ist ohne großen Aufwand für ein Unternehmen möglich. U Durch die Einführung eines ERP-Systems werden routinemäßige Geschäftsprozesse automatisiert, wodurch die Vorgangsbearbeitung beschleunigt werden kann (Prozessoptimierung). U Ein Nachteil von ERP-Systemen kann darin bestehen, dass das Unternehmen einige seiner bisherigen Arbeitsabläufe dem ERP-System anpassen muss, auch wenn dies nicht gewünscht ist. F ERP-Systeme schwächen den Informationsfluss im Unternehmen. n) Welche Aussagen in Bezug auf „Auswahlkriterien für ein ERP-System“ sind zutreffend? U Eine hohe Flexibilität des ERP-Systems kann letztendlich die Motivation der Mitarbeiter stärken. F Aufgrund des günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses stellt die Einführung eines ERP-Systems selten ein Investitionsrisiko dar. U Bei einem zu großen Funktionsumfang des ERP-Systems besteht die Gefahr, dass das Unternehmen mit Funktionen überladen wird, wodurch die Effizienz sinken kann. F Die Integrierbarkeit des ERP-Systems in die bestehenden Insel-Systeme ist ein wichtiges Auswahlkriterium. o) Welche Aussagen in Bezug auf die Funktionen von „Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? U Nachdem ein Auftrag entgegengenommen wurde, werden die Daten des Debitors in MS Dynamics NAV 4.0 aufgenommen. U Kriterien bei der Beschaffung von Material sind die Qualität, die Preise sowie die Lieferdauer und Lieferbedingungen der Materialanbieter. F In der Debitorenstammkarte werden die Daten der Lieferanten erfasst. U Nach Abschluss eines Auftrags veranlasst der Vertrieb die mengengerechte Auslieferung der Artikel aus dem Lager an den Kunden. Klausur „Information Management“ Notizen SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 9 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 10 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 11 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen (Klausurende) SS 2008 Prof. Dr. Schwickert Seite 12 von 12 Klausur „Information Management“ SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2007 – Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Warum wird Information als Wettbewerbsfaktor für Unternehmen immer wichtiger? Beantworten Sie die Frage auch unter Hinzuziehung von Beispielen, wie man mit Information und ITSystemen Wettbewerbsvorteile erlangen kann. Lösung: A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Information als Wettbewerbsfaktor ..... X Moderne IV erweitert ganz beträchtlich die Fähigkeit eines Unternehmens, Verkettungen von (internen, externen) Wertschöpfungsaktivitäten wirtschaftlich auszunutzen. X Besonders im Bereich der Dienstleistungen ist die Bedeutung der informationellen Komponente von Wertschöpfungsaktivitäten beträchtlich. X Daher: Informationelle Komponenten als wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen. Sie Siewollen wollenServer Serverund undPCs PCsfür fürIhr IhrUnternehmen Unternehmenkaufen. kaufen. Vergleichen VergleichenSie, Sie,wo woSie Sieam ambesten bestenper perWeb Web„bedient“ „bedient“werden. werden. Information Management – SS 2007 – Schwickert 32 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor ..... zum Beispiel Wettbewerbsvorteile durch: X Leistungsverbesserung: UPS-Online-Parcel-Tracking (Steigerung des Anteils der informationellen Komponente), Dell Product Tracking X Schaffung neuer Leistungen: Fuhrpark-Management- und Tourenplanungs-Software eines LKW-Herstellers / Online-Banking / Auktionen / Preisvergleiche X Schaffung neuer Absatzwege: Discount Broker, Amazon, Sixt Budget X Added Values: Tele-Assistance / 3-D-Visualisierung von Konstruktionen Information Management – SS 2007 – Schwickert 33 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen X Akquisition von Neu-Kunden (Web Site !) X Schnelles, flexibles Reagieren auf Kundenwünsche (Mass Customization) X Bedarfsgerechte Lieferfähigkeit (z. B. Print on demand) X Individuelle, gezielte Kundenbetreuung (z. B. 1:1-eMarketing) X Verbesserung des Services (z. B. Software-, Treiber-Downloads) X Stärkung der Kundenbindung (z. B. über Communities, User Groups) X Größere Markttransparenz (z. B. über vergleichende Werbung per Web) X Schnellere Produktdifferenzierung, Neuproduktentwicklung (z. B. über Wiederverwendung, eLearning, Workgroup Computing) Information Management – SS 2007 – Schwickert 36 Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 3 von 12 15 Minuten 2 Was unterscheidet die „schwergewichtigen, starren“ von den „leichtgewichtigen, flexiblen“ Vorgehensmodellen in der Software-Entwicklung? Warum eignen sich die leichtgewichtigen Vorgehensmodelle besser für IT-Projekte, die nicht vollständig vorausgeplant werden können? Lösung: D.1 Systementwicklung: Prozeß- und Ergebnissicht Prozeßsicht: Prozeßsicht: Agile AgileVorgehensmodelle Vorgehensmodelle Gewicht + Agilität: „SCHWER + STARR“ X Hohe Regelungs- und Dokumentationsdichte („Schrank-Ware“) X Regelung: Ablauf- und Ergebnisvorschriften des Vorgehensmodells X Dokumentation: Ergebnisbeschreibungen (Spezifikationen, Zwischenergebnisse, Modelle etc.) X Abläufe und zu erzeugende Ergebnisse fix vordefiniert X Beispiel: V-Modell mit extrem umfangreichem Regelwerk Gewicht + Agilität: „LEICHT + FLEXIBEL“ X Geringe Regelungs- und Dokumentationsdichte X Regelung: Allgemeines, Rahmen / viel Eigenverantwortung X Dokumentation: Nur die „wichtigen“ Sachverhalte, Ergebnisse X Gestaltbare Abläufe, Ergebniszeitpunkte und Produkte X Nur für kleine Projekte mit hoher Unsicherheit und „Helden“ X Beispiel: eXtreme Programming mit wenigen Regeln Information Management – SS 2007 – Schwickert 201 D.1 Systementwicklung: Prozeß- und Ergebnissicht Prozeßsicht: Prozeßsicht: Evolutionäre EvolutionäreVorgehensmodelle Vorgehensmodelle Evolutionäre Vorgehensmodelle: Merkmale X Weitgehender Verzicht auf Sequentialisierung und vordefinierte Zwischenergebnisse X Zwischenresultate werden durch “systematisches Probieren” in zyklisch gestufter Abfolge von Entwerfen, Realisieren und Validieren erzeugt. X Grundlage “Prototyping”: explorativ, experimentell, evolutionär X Spiralmodell (Böhm): inkrementell-iteratives Vorgehen Evolutionäre Vorgehensmodelle: Eignung X Innovative, komplexe IKS X Im voraus schwierig zu strukturierende IKS X Rapid Application Development X Nachteil: Meilenstein-Zäsuren verschwimmen Information Management – SS 2007 – Schwickert 199 Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. 3 SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 4 von 12 15 Minuten Wie viel IT-Outsourcing verträgt der öffentliche Sektor? (heise.de, 11.01.2007) Die Wirtschaft drängt auf eine deutlich stärkere Übernahme von IT-Projekten in der Verwaltung, um die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Hand sicherzustellen und Deutschland beim E-Government voranzubringen. […] Dass Behörden im eigenen Haus mittelfristig schlagkräftige IT-Abteilungen auf die Beine stellen oder am Leben erhalten können, glaubt Bresonik, Vorsitzender des Lenkungsausschusses Public Sector beim Bitkom, nicht. Noch würde in der Verwaltung jede Einführung eines IT-Prozesses als rein technische Aufgabe angesehen, dabei gehe es um eine "grundsätzliche Transformation von Prozessen, Einstellungen und Kulturen". Der Staat dürfe dabei nicht die frühen Fehler der Wirtschaft wiederholen und das "Chaos elektrifizieren". Ein Erfahrungsaustausch sei daher wichtig, wobei ein "CIO" (Chief Information Officer) des Bundes mit strategischen Gestaltungsfunktionen eine große Hilfe wäre. Zudem würde die Verwaltung aber auch in dem bevorstehenden "War for Talents" im dynamischen ITSektor gegenüber den Privaten schon aufgrund seiner fest gefügten Tarifstrukturen den Kürzeren ziehen und schlicht keine gut ausgebildeten Informatiker bekommen, gab der Vertreter der T-Systems Enterprise Services GmbH angesichts der demographischen Entwicklung hierzulande zu bedenken. Konkret warf Bresonik unter anderem die Frage auf, warum Polizisten etwa de facto in vielen Bereichen Server oder andere IT-Dienste betreiben würden, obwohl dies nicht der Verbrechensbekämpfung an sich diene. Derartige Aufgaben könne die Wirtschaft kostengünstiger und besser erledigen. Auch Oswald Metzger, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag Baden-Württemberg, ist gegen ein unnötiges Aufblasen der Staatsfunktionen und schließt dabei den IT-Sektor mit ein. Es gehöre nicht zu den Kernaufgaben der Verwaltung, Dokumentationsaufgaben in öffentlichen Dienststellen mit Hilfe des Computers zu erledigen, gab der Haushaltsexperte ein Beispiel. "Wie viel Geld nehmen wir in die Hand, um mit ineffizienten und vielfältigen Systemen öffentliche Dienstleistungen zu erbringen", beklagte Metzger. Zugleich hätten sich viele Behörden immer noch nicht von der "überholten Kameralistik" zur rein jahresbezogenen Kostenerfassung verabschiedet, sodass keine Wettbewerbsrechnungen mit der Wirtschaft angestellt werden könnten. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch IT-Profit-Center-Strukturen in Behörden könnten zu einer Lösung der im Text beschriebenen Probleme beitragen. ⌧ F Den „War for Talents“ können Behörden mittels IT-Outsourcing abmildern. ⌧ F Das Betreiben von IT ist eine Kernkompetenz der öffentlichen Verwaltung bzw. von Behörden und sollte deswegen nicht ausgelagert werden. F ⌧ Das Outsourcing von IT-Leistungen von Behörden an Private ist hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz unproblematisch. F ⌧ IT-Großprojekte wie z. B. die Einführung des Mautsystems „Toll Collect“ oder die „Elektronische Gesundheitskarte“ sind Beispiele für abgeschlossene bzw. aktuelle Outsourcing-Projekte von Behörden. ⌧ F Auch Behörden sollten bei Outsourcing-Projekten eventuelle strategische oder finanzielle Nachteile in den Entscheidungsprozess miteinbeziehen. ⌧ F Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2007 4 Prof. Dr. Schwickert Seite 5 von 12 15 Minuten ERP-Konsolidierung - ein System für alle (Computerwoche, 30.01.2007, Frank Naujoks) Die meisten großen, international agierenden Unternehmen unterhalten ein heterogenes Applikationsportfolio, das über die Jahre eher wild gewachsen als strategisch geplant und implementiert worden ist. So haben Konzerne wie die Deutsche Telekom oder Siemens mehr als 100 unterschiedliche ERP-Produkte oder Versionsstände von SAPs ERP-Software im Einsatz. Gerade in solchen Situationen wächst der Wunsch des Managements nach einer Standardisierung des ERP-Portfolios […], insbesondere um operative Kosten zu senken und die Komplexität der IT-Landschaft zu verringern. In der Regel ist die Konzentration auf einen Hersteller der erste Schritt in Richtung einer konsolidierten ERP-Lösung. Dabei bedeutet Konsolidierung mehr als nur Standardisierung, denn gleichzeitig lassen sich auch organisatorische Veränderungen vornehmen und Geschäftsprozesse konzernweit vereinheitlichen. […] Zusätzlich lässt sich die technische Infrastruktur konsolidieren […]. Außerdem können Anwenderunternehmen Kosten senken z. B. in den Bereichen Integration, Schulung, Wartung, Support und Hardware. Hinzu kommen mögliche Vorteile durch Prozessverbesserungen, erhöhte Datenkonsistenz sowie eine verbesserte Informationsqualität. Dennoch ist es keine leichte Aufgabe, die eigene ERP-Landschaft zu vereinheitlichen, da beispielsweise Betriebsunterbrechungen drohen und oftmals auch ERP-Systeme abgelöst werden, an die die Anwender sich seit Jahren gewöhnt haben. […] Ist das Unternehmen dezentral organisiert, fällt es den lokalen Geschäftseinheiten deutlich schwerer zu akzeptieren, auf eine zentrale IT-Infrastruktur zurückgreifen zu müssen, als in einem zentral gesteuerten Unternehmen.[…] Wenn Unternehmen nicht die notwendigen technischen und kulturellen Voraussetzungen mitbringen, nur ein ERP-System zu betreiben, besteht immer noch die Möglichkeit, den über die Jahre angesammelten Wildwuchs wenigstens zu lichten. Dazu sollten die Verantwortlichen eine begrenzte Konsolidierung ins Auge fassen. Auf diese Weise können Unternehmen die Effizienz der IT-Abteilung verbessern, weil der Betrieb und die Wartung der ERP-Systeme vereinfacht werden. Das bietet sich beispielsweise für Konzerne an, die dezentral aufgestellt sind und ihre IT-Kosten senken wollen. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Nicht markierte Aussagen werden als falsch gewertet. Minimal werden null Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Die ERP-Konsolidierung bietet Unternehmen die Chance, Strukturen und Prozesse zu überprüfen, gegebenenfalls zu verändern beziehungsweise weltweit zu vereinheitlichen und dabei Wartungs- und Supportkosten zu reduzieren. ⌧ F Organisatorische Veränderungen sind zu akzeptieren. Denn im Zuge eines ERPProjekts werden sich Aufgaben, Zuständigkeiten und Abläufe ändern. Andernfalls werden bestehende Arbeitsabläufe nur neu elektrifiziert statt optimiert. ⌧ F Die Konsolidierung der technischen Infrastruktur bedeutet immer eine Vereinheitlichung der Geschäftsprozesse. F ⌧ Je dezentraler eine Unternehmens-Organisation ist, desto einfacher ist die Vereinheitlichung von ERP-Systemen in einem Unternehmen. F ⌧ In großen Unternehmen gibt es meist nur ein ERP-System. F ⌧ Kein ERP-System zu verwenden, bedeutet für Unternehmen angesichts der oben beschriebenen Probleme einen beträchtlichen Wettbewerbsvorteil. F ⌧ Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2007 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). a) Welche Aussagen in Bezug auf „Zeichen, Daten, Informationen und Wissen“ sind zutreffend? ⌧ Isoliert betrachtet sind Daten zweckneutral und bedeutungslos. ⌧ Auf Basis von Informationen werden Entscheidungen getroffen. F Bei der Abstraktion von Informationen entsteht Wissen. F Texte und Bilder eignen sich zur strukturierten Darstellung von Informationen. b) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Produktionsfaktor“ sind zutreffend? F Information ist als Bestandteil dispositiver Arbeit (Organisation, Planung, etc.) explizit in der Produktionsfunktion enthalten. ⌧ Information als Produktionsfaktor neigt zur Diffusion. Der Wert der Information kann durch ungewollte Diffusion sinken. ⌧ Informationen werden insbesondere im Dienstleistungssektor zu „Produkten aus Informationen“ kombiniert. F Der Wert einer Information lässt sich ex ante exakt bestimmen. c) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Wettbewerbsfaktor“ sind zutreffend? ⌧ Informationelle Komponenten sind ein wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen. ⌧ Wettbewerbsvorteile entstehen durch Leistungsverbesserung, Schaffung neuer Leistungen, Schaffung neuer Absatzwege und sog. „Added Values“. ⌧ Die Möglichkeit des Software- bzw. Treiberdownloads ist eine positive Wettbewerbswirkung des IT-Systems „Web Site“. ⌧ Wettbewerbsvorteile müssen dauerhaft sein, d. h., der Vorteil darf von der Konkurrenz nicht bereits nach kurzer Zeit eingeholt sein. d) Welche Aussagen in Bezug auf das „Information Management“ sind zutreffend? ⌧ Das Information Management befasst sich mit der IT in der unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette. ⌧ Management = Planung, Steuerung und Kontrolle. F IuK-Technologie durchdringt ausschließlich die sekundären Aktivitäten der Wertschöpfungskette. ⌧ Fehlende Informationen bzw. „Nichtwissen“ kostet Unternehmen Geld (z. B. in Form höherer Kapitalbindung für Vorratshaltung). e) Welche Aussagen in Bezug auf „Funktions- und Verrichtungsorientierung“ sind zutreffend? ⌧ Funktionsorientierte Aufbauorganisation: Die traditionellen betriebswirtschaftlichen Funktionalbereiche definieren die Organisationseinheiten des Unternehmens. ⌧ Verrichtungsorientierte Ablauforganisation: Hohe Arbeitsteilung, Hierarchiegrenzen sind Ablaufgrenzen, viele Schnittstellen in der Bearbeitungsfolge, lange Bearbeitungszeiten, hoher Koordinationsbedarf. ⌧ Medienbrüche zwischen verschiedenen, weitgehend isolierten IuK-Systemen sind ein typisches Problem. F Funktions- und Verrichtungsorientierung sind Grundlage für den Einsatz moderner ERP-Systeme. Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2007 Prof. Dr. Schwickert 5 a) – o) Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). f) Welche Aussagen in Bezug auf „Prozeß- und Objektorientierung“ sind zutreffend? F IT-Systeme stellen typische Objekte für Geschäftsprozesse dar. ⌧ Jeder Geschäftsprozeß bildet idealerweise einen eigenständigen Verantwortungsbereich – Geschäftsprozesse definieren die Organisationseinheiten des Unternehmens. ⌧ Prozeßarbeit wird von Teams getragen. Die Prozeßleistung ist messbar und kontrollierbar. F In divisionalisierten Unternehmen erfolgt die organisatorische Einbindung des IM über divisionsindividuelle IT-Abteilungen. g) Welche Analyse-Bereiche umfasst die „Situations- und Umfeldanalyse“ auf der strategischen Ebene des Information Management? ⌧ Problemfelder ⌧ Szenarien F Mitarbeiter-Ressourcen ⌧ Standortbestimmung h) Welche Aussagen in Bezug auf die „Zielplanung“ im Rahmen der strategischen Aufgaben des Information Management sind zutreffend? F Strategische Sach- und Formalziele des Unternehmens sind nur in Abstimmung mit den strategischen Zielen des Information Management zu bestimmen. ⌧ Das Herausarbeiten IuK-basierter kritischer Erfolgsfaktoren (KEF) ist Bestandteil der Zielplanung. ⌧ Ein strategisches IuK-Ziel muss die Dimensionen Zielinhalt, -maßstab, -ausmaß und -zeitbezug beinhalten. ⌧ Am Ende der Zielplanung erfolgt i. d. R. eine Prioisierung der IuK-Vorhaben (Ziele). i) Welche Aussagen in Bezug auf die „Daten-Architektur“ und die „Datenmodellierung“ sind zutreffend? F Daten-Architektur und IuK-Infrastruktur bilden die IuK-Architektur eines Unternehmens. ⌧ Eine Methode zur Datenmodellierung ist das Entity Relationship Modeling (ERM). F Die gesamte Daten-Architektur eines Unternehmens muß über ein detailliertes unternehmensweites Datenmodell dargestellt werden. ⌧ Datenstrukturen sind i. d. R. zeitstabiler als Funktionsstrukturen. Datenstrukturen eignen sich daher oft besser für eine längerfristige Modellbasis eines IKS. j) Welche Aussagen in Bezug auf „Vorgehensmodelle“ sind zutreffend? F Das Spiralmodell ist ein evolutionäres Vorgehensmodell und zählt daher zu den V-Modellen. F Streng-sequentielle Vorgehensmodelle gewährleisten die erfolgreiche Entwicklung von ITSystemen, die im Voraus schwer zu strukturieren sind. ⌧ Die Prozeßsicht legt fest, welche Teilaufgaben in welcher Reihenfolge zur Entwicklung eines Anwendungssystems zu bewältigen sind. ⌧ Je agiler ein Vorgehensmodell ist, desto geringer ist seine Regelungs- und Dokumentationsdichte. Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2007 5 a) – o) Prof. Dr. Schwickert Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte (keine Teilpunkte). k) Welche Aussagen in Bezug auf „ERP-Systeme“ sind zutreffend? F Ein zentrales Merkmal von ERP-Systemen besteht darin, die einzelnen Teilsysteme im Unternehmen zu modernisieren. F ERP-Systeme sind in der Regel Individualsoftware. ⌧ ERP I - Systeme beziehen sich ausschließlich auf die Abläufe im Unternehmensinneren. ⌧ ERP II - Systeme gehen mit Supply Chain Management (SCM) und Customer Relationship Management (CRM) über die Unternehmensgrenzen hinaus. l) Welche Aussagen in Bezug „Vor- und Nachteile von ERP-Systemen“ sind zutreffend? ⌧ Der Wechsel des ERP-Anbieters ist mit einem großen Aufwand für ein Unternehmen verbunden. ⌧ Ein Vorteil von ERP-Systemen besteht darin, Rationalisierungseffekte zu realisieren – dies insbesondere auch im IT-Bereich des Unternehmens. ⌧ Ein Nachteil von ERP-Systemen kann darin bestehen, dass das Unternehmen einige seiner bisherigen Arbeitsabläufe dem ERP-System anpassen muss, auch wenn dies nicht gewünscht ist. F Es ist sinnvoll, daß das eingesetzte ERP-System einen möglichst großen Funktionsumfang zur Verfügung stellt, auch wenn nicht alle Funktionen aktuell genutzt werden. m) Welche Aussagen in Bezug auf das Produkt „Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? ⌧ Der Wiedererkennungswert der Benutzeroberfläche von Microsoft Dynamics NAV erleichtert den Einstieg und die Nutzung von NAV. F Die Benutzeroberfläche von Microsoft Dynamics NAV 4.0 besteht aus der Menüleiste, der Symbolleiste und dem Hauptmenü. ⌧ Das Hauptmenüsystem von Microsoft Dynamics NAV 4.0 stellt die verschiedenen Unternehmensbereiche (Funktionsbereiche) wie Verkauf, Lager und Produktion dar. ⌧ In jedem Funktionsbereich werden Funktionsgruppen und darunter Einzelfunktionen angeboten. n) Welche Aussagen in Bezug auf die Funktionen von „Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? F Nachdem ein Auftrag entgegengenommen wurde, werden die Daten des Kreditors in MS Dynamics NAV 4.0 aufgenommen. F Kriterien bei der Beschaffung von Material sind nur die Preise sowie die Lieferdauer und Lieferbedingungen der Materialanbieter. F In der Debitorenstammkarte werden die Daten der Lieferanten erfaßt. ⌧ Nach Abschluss eines Auftrags veranlasst der Vertrieb die mengengerechte Auslieferung der Artikel aus dem Lager an die Kunden. o) Welche Aussagen in Bezug auf die „zentrale Datenverwaltung von Microsoft Dynamics NAV“ sind zutreffend? F Eine zentrale Datenverwaltung kann zwar die Konsistenz der Daten, aber nicht die Widerspruchsfreiheit der Daten gewährleisten. F Mehrfach erfaßte und gespeicherte Datensätze eines Kunden gewährleisten, daß die Datensätze im Bedarfsfall auch verfügbar sind. ⌧ Durch die Vorhaltung aller ERP-Daten in einer zentralen Datenbank entfällt der Verwaltungs- und Zeitaufwand, der durch das Aufbewahren und Bereitstellen der Daten an verschiedenen Stellen entstehen würde. ⌧ Die zentrale Datenverwaltung stellt sicher, daß Geschäftsinformationen aus den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens bestimmten Mitarbeitern z. B. zu Controlling-Zwecken zugänglich gemacht werden können. Klausur „Information Management“ Notizen SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 9 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 10 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 11 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen (Klausurende) SS 2007 Prof. Dr. Schwickert Seite 12 von 12 Klausur „Information Management“ SS 2006 Seite 1 von 12 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Klausur zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2006 – Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Verwenden Sie für Notizen ausschließlich die letzten Seiten dieses Hefters. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist jeweils ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie nur auf diesem Deckblatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie diesen gesamten Hefter ab (Deckblatt und alle zum Hefter gehörigen weiteren Blätter). Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 30 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) Summe 90 KlausurNote (1 – 5) Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2006 Seite 2 von 12 15 Minuten 1 Charakterisieren Sie die Bestandteile einer IuK-Architektur in einem Unternehmen. Lösung: C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur X Datenarchitektur X Anwendungsarchitektur X Kommunikations-/ Technik-Architektur Strategische Unternehmensziele Aufbauorganisation Ablauforganisation IuK-Architektur DatenArchitektur IuK-Infrastruktur X Technische Hardware-, Software- und NetzwerkKomponenten …. X …. die die IuK-Architektur realisieren AnwendungsArchitektur Komm.-/Techn.Architektur IuK-Infrastruktur IuK-Technologiefundus Information Management – SS 2006 – Schwickert 156 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur: Kernfrage „VERTEILUNG“ X Eine Geschäftsprozeßlandschaft wird von einem Verbund von Anwendungssystemen unterstützt. X Die organisatorische Verteilung/Aufteilung der Prozeß-Komponenten/Aufgaben/-Ressourcen etc. erfordert eine adäquate Verteilung der Daten, Anwendungen und Technikbestandteile einer IuK-Infrastruktur. X Anpassungsfähige (verteilte) Datenhaltung X Prozeßabgestimmte Anwendungen X Flexible Hardware-/Netz-Infrastruktur X Aus der Kernfrage "Verteilung" ergibt sich die Frage nach dem Grad der Dezentralisierung der IuK-Infrastruktur in einem Unternehmen. Die DieVerteilung Verteilungvon vonDaten, Daten,Anwendungen Anwendungenund undInfrastruktur Infrastrukturim im Unternehmen Unternehmenist istzunächst zunächstfachlich fachlichzu zuplanen, planen,bevor bevordie die technische technischeRealisierung Realisierungvorgenommen vorgenommenwird. wird. Information Management – SS 2006 – Schwickert 157 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur: Antwort „CLIENT/SERVER“ X Das Client/Server-Konzept fordert: prozeßabgestimmte Anwendungen fordert: anpassungsfähige Datenhaltung fordert: flexible Hardware-/Netz-Infrastruktur X Client/Server ist (zunächst) KEIN Hardware-Konzept. X Client/Server = logisches Konzept zur Verteilung der Infrastruktur, das auf betrtiebswirtschaftlich-organisatorischer Prozeß-/Informations-/Datenmodellierung aufsetzt. X Das Client/Server-Konzept steckt den Rahmen für verschiedene Grade der Dezentralisierung. Client/Server Client/Serverist istein einIuK-Architektur-Modell, IuK-Architektur-Modell,das dasje jenach nach Ausgestaltung Ausgestaltungdurch durchbestimmte bestimmteIuK-Infrastrukturen IuK-Infrastrukturenrealisiert realisiertwird wird Information Management – SS 2006 – Schwickert Zur Datenarchitektur: Folie 170 Zur Komm.-/Technik-Architektur: Folien 177 – 181 158 Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2006 Seite 3 von 12 15 Minuten 2 Beschreiben Sie vier Kategorien von Zutrittsbarrieren zu elektronischen Märkten und nennen Sie jeweils ein konkretes Beispiel. Lösung: E.3 eBusiness im elektronischen Markt Gesetze Steuern Marktzutrittsbarrieren Sanktionen Marktplatz Produkte / Qualität Kosten / Technik Marktbeherrschungsmissbrauch Information Management – SS 2006 – Schwickert 277 Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. 3 SS 2006 Seite 4 von 12 15 Minuten Unilever vergibt Outsourcing-Vertrag an IBM (heise.de, 26.12.2005) Der niederländische Markenartikelriese Unilever hat den IT-Konzern IBM mit der Auslagerung eines Großteils seiner Finanzdienstleistungen beauftragt. Von Indien, Polen und Portugal aus wird IBMs Geschäftsbereich "Business Consulting Services" künftig Beschaffungsprozesse, Abrechnungen sowie Hauptbuchhaltungs-Vorgänge für Unilever abwickeln. Der Vertrag mit einer Laufzeit von sieben Jahren ist Teil des "One Unilever"-Programms, mit dem der Konsumgüterkonzern seine Organisation verschlanken und jährlich rund 700 Millionen Euro einsparen will. Unternehmensangaben zufolge sind von der Outsourcing-Maßnahme rund 750 Unilever-Mitarbeiter in 20 Ländern betroffen. Unilever schließt IT-Outsourcing-Vertrag mit Accenture (heise.de, 11.04.2006) Der britisch-niederländische Konsumgüterhersteller Unilever, der Marken wie Knorr, Axe und Domestos führt, lagert weitere Teile seiner IT aus. Ab dem 1. Juli soll das IT-Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen Accenture (früher: Andersen Consulting) die Software-Entwicklung, -Implementierung und Wartung für die europäischen Unilever-Niederlassungen übernehmen. Finanzielle Details der Vereinbarung, die mehrere regionale Verträge umfasst, wurden nicht bekannt gegeben. Der Outsourcing-Auftrag ist Teil des Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramms namens "One Unilever". Britischen Medien zufolge sind von der Vereinbarung bis zu 2500 Arbeitsplätze bei Unilever betroffen. Der Konzern, der weltweit über 200.000 Menschen beschäftigt, nannte keine konkrete Zahl bedrohter Jobs […] Bereits im Dezember 2005 hatte Unilever den Großteil seiner Finanzdienstleistungen an IBM abgegeben. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Minimal werden 0 Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Unilever hat zunächst sogenannte Processing Services und im Anschluss sogenannte Professional Services ausgelagert. U F Im Regelfall werden die durch den Vertrag mit Accenture betroffenen UnileverMitarbeiter arbeitslos. F U Mit den beiden Outsourcing-Verträgen hat Unilever faktisch die Verantwortung für seine gesamte IT an IBM und Accenture abgegeben. F U Mit dem Accenture-Outsourcing-Vertrag gibt Unilever eine eigene Kernkompetenz aus der Hand. F U Ein konkreter finanzieller Vorteil aus dem Outsourcing-Vertrag mit IBM könnte in der Fixkosten-Umwandlung liegen. U F Eine Alternative zum Outsourcen der Software-Entwicklung, -Implementierung und -Wartung an Accenture wäre die konzerninterne Ausgliederung in Form eines Inhouse-Outsourcings gewesen. U F Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2006 4 Seite 5 von 12 15 Minuten Die kurze Karriere der CIOs (ZDNet.de, 24.01.2006) "CIOs wird es möglicherweise bald nicht mehr geben". Diese Prognose trifft nicht etwa der ketzerische Autor Nicholas Carr, der vor zwei Jahren in seinem Artikel "Does IT matter?" die Bedeutung der IT generell in Frage stellte. Nein, sie stammt von Wolfgang Franklin, dem Vorstandsvorsitzenden des CIO Forums, also einem Anwalt dieser bedrohten Spezies. Dabei gibt es den Chief Information Officer (CIO) hier zu Lande noch gar nicht einmal zehn Jahre. Der Titel CIO ist ein US-Import, der die grundlegende Bedeutung der Informationstechnik für die Unternehmen durch einen Sitz im Vorstand großer Unternehmen unterstreicht. Inhaltlich soll dieser Top-Manager dafür sorgen, dass Computertechnik nicht nur Geld kostet, sondern die Geschäfte des Unternehmens befördert. […] Beispielhaft sind diese Projekte, weil sie die veränderte strategische Bedeutung der IT ab Mitte der 90er Jahre widerspiegeln. Jahrzehntelang galt die EDV trotz ihrer Rationalisierungseffekte als lästiger Kostenträger. Nun verwandelten aktuelle Entwicklungen die Cost- in Profit-Center. […] Doch der Erfolg trägt den Keim des Niedergangs schon in sich. Internet, betriebswirtschaftliche Prozesse und Outsourcing sind längst Gemeingut geworden. Manager diskutieren heute kenntnisreich über die Vorteile von Sourcing-Modellen oder die Chancen von Web-Services. Jedes Unternehmen tut es und zwingt die Mitbewerber mitzuziehen, gewaltige Wettbewerbsvorteile sind von der Informationstechnik nicht mehr zu erwarten. Die Umsetzung kann man Fachleuten überlassen, je nach Bedarf Technikern oder Managern. IT verschwindet hinter den Geschäftsideen wie der Motor unter der Haube eines neuen Automodells. In diesem Sinn hat Carr Recht behalten: „IT doesn´t matter“. Damit schließt sich der Kreis. Zu Recht fragen sich die im CIO Forum organisierten IT-Verantwortlichen, ob man sie in der bisherigen Rolle noch braucht. Wolfgang Franklin prognostiziert daher ein Auseinanderfallen der CIO-Rolle in einen betriebswirtschaftlich und einen technisch Verantwortlichen, kurz: Management und IT-Leiter. Damit sind wir zurück in der Arbeitsteilung der 60er Jahre. Bitte ordnen Sie den folgenden Aussagen per Ankreuzen in der entsprechenden Spalte jeweils zu, ob die Aussage wahr oder falsch ist. Für jede richtige Markierung werden 2,5 Punkte vergeben, für jede falsche Markierung werden 2,5 Punkte abgezogen. Minimal werden 0 Punkte für diese Aufgabe angerechnet. wahr falsch Die im Text genannte, veränderte strategische Bedeutung der IT ab Mitte der 90er Jahre wurde hauptsächlich von der Erkenntnis getrieben, dass Informationen als Produktionsfaktor Wettbewerbswirkungen entfalten können. U F Carrs „IT doesn’t matter“ – Zitat belegt, dass Information Management in Zukunft nicht mehr notwendig ist, da die IT keinen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet. F U Zu den inhaltlichen Aufgaben des CIOs zählt die Förderung der Geschäfte des Unternehmens, u. a. durch eine entsprechend abgestimmte Planung und Umsetzung einer IuK-Strategie. U F Ziel der Umwandlung der IT von Cost- zu Profit-Centern ist u. a. eine Transparenzsteigerung bezüglich des betriebswirtschaftlichen Nutzenbeitrags der IT. U F Der angesprochene Rückfall in die Arbeitsteilung der 60er Jahre wirkt letztlich wie eine prozessorientierte Re-Organisation des Information Managements. F U Ein Vorteil von der Sourcing-Modelle ist, dass sich die Kosten für den ServiceNehmer in jedem Fall verringern. F U Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2006 5 a) – n) Seite 6 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte. a) Welche Aussagen in Bezug auf „Wirtschaftsinformatik“ (WI) sind zutreffend? U Im Mittelpunkt der WI stehen sozio-technische Systeme. F Die WI ist eine Wissenschaft, auf die ausschließlich BWL und VWL Einfluss haben. U Die WI befasst sich mit dem unternehmensübergreifenden Austausch von Informationen. U Die WI befasst sich mit IT in den Funktional- und Querschnittsbereichen eines Unternehmens. b) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Produktionsfaktor“ sind zutreffend? F Information als Produktionsfaktor substituiert die klassischen Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) vollständig. F Information als Produktionsfaktor ist einfach vor unbefugtem Gebrauch zu schützen. F Die Grenzkosten zur Vervielfältigung von Information sind hoch. F Der Gebrauchswert von Information ist ex ante durch Verfahren der Investitionsrechnung (Kapitalwertmethode) zuverlässig bestimmbar. c) Welche Aussagen in Bezug auf „Information als Wettbewerbsfaktor“ sind zutreffend? U Besonders im Bereich der Dienstleistungen ist die Bedeutung der informationellen Komponente von Wertschöpfungsaktivitäten beträchtlich. F Informationelle Komponenten sind kein wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen. F Wettbewerbsvorteile erstehen nur im Rahmen der Client/Server-Infrastruktur eines Unternehmens. U Wettbewerbsvorteile müssen dauerhaft sein, d. h., der Vorteil darf von der Konkurrenz nicht bereits nach kurzer Zeit eingeholt sein. d) Welche Aussagen in Bezug auf das „Information Management“ sind zutreffend? U Netzwerke: Weg von zentralen hin zu vermaschten Topologien. F Organisatorische Einordnung und Struktur der IT-Unterstützung: Aufbau- und Ablaufstrukturen eines Unternehmens sollen sich nach technischen Vorgaben aus der IT richten. F Zentrale Mainframes im Rechenzentrum dominieren eine hierarchische IT-Landschaft. U Die Nutzung von Information kann wettbewerbsentscheidend für ein Unternehmen sein. e) Welche Aussagen in Bezug auf „Funktions- und Verrichtungsorientierung“ sind zutreffend? F Verrichtungsorientierte Ablauforganisation: Die traditionellen betriebswirtschaftlichen Funktionalbereiche definieren die Organisationseinheiten des Unternehmens. F Funktionsorientierte Aufbauorganisation: Hohe Arbeitsteilung, Hierarchiegrenzen sind Ablaufgrenzen, viele Schnittstellen in der Bearbeitungsfolge, lange Bearbeitungszeiten, hoher Koordinationsbedarf F Der Kunde wird als Partner gesehen und durch Einführung der Funktions- und Verrichtungsorientierung reduziert sich die „Kundenferne“ im Zeitablauf erheblich. F Historisch gewachsene Monolithen werden durch zentrale Systeme ersetzt. Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2006 5 a) – n) Seite 7 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte. f) Welche Aussagen in Bezug auf „Prozeß- und Objektorientierung“ sind zutreffend? U Grundlage ist ein IuK-Systemverbund. U Horizontale Integration bedeutet: IKS verarbeiten Informationen ohne Medienbruch quer durch das Unternehmen von der Beschaffung über die Produktion bis in den Vertrieb zum Kunden. U Ohne IT-Unterstützung ist eine prozeß-/objektorientierte Organisation nicht zu realisieren. F Grundlage der objektorientierten Organisation ist die Verwendung von objektorientierten Programmiersprachen, wie z. B. C#, Java u. a. g) Welche Aufgaben können als „Strategische Aufgaben des Information Management“ bezeichnet werden? U IT-Organisation U Zielplanung U Umfeld- und Situationsanalyse F Prozeß- und Ergebnissicht der Systementwicklung h) Welche Aussagen in Bezug auf die „Situationsanalyse“ im Rahmen der strategischen Aufgaben des Information Management sind zutreffend? U Bei der Standortbestimmung wird das bestehende IuK-Anwendungsportfolio und die vorhandene IuK-Infrastruktur analysiert. F Die Standortbestimmung ist eine Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen, da eine Standortverlagerung (z. B. nach Süd-Ost-Asien) mit hohen Kosten verbunden ist. U Zur Standortbestimmung werden häufig Portfolio-Techniken verwendet. F Die Standortbestimmung ist Ergebnis der Maßnahmenplanung. i) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Architektur und -Infrastruktur“ sind zutreffend? F Eine Geschäftsprozeßlandschaft wird von einem zentralen Anwendungssystem unterstützt. U Die Verteilung von Daten, Anwendungen und Infrastruktur im Unternehmen ist zunächst fachlich zu planen, bevor die technische Realisierung vorgenommen wird. F Client/Server ist vor allem ein Hardware-Konzept. F Zur Modellierung der Daten-Architektur verwendet man häufig ein HIPO-Diagramm (HIPO = Hierarchy Input Process Output). j) Welche Aussagen in Bezug auf „Systementwicklung“ sind zutreffend? F Das „Was“ der Entwicklung – die Gestaltung und Darstellung des IT-Systems mit Modellierungsansätzen – nennt man Prozeßsicht. F Das „Simultaneous Engineering“ ist ein parabolisches Vorgehensmodell. U Grundlage evolutionärer Vorgehensmodelle ist das Prototyping. F Streng sequentielle Vorgehensmodelle eignen sich vor allem für gut strukturierbare Systeme. Klausur „Information Management“ Aufgabe Nr. SS 2006 5 a) – n) Seite 8 von 12 insgesamt 30 Minuten Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Bei allen Fragen können keine, eine oder mehrere Antworten richtig sein. Für jede vollständig korrekt beantwortete Frage erhalten Sie 2 Punkte. k) Welche Aussagen in Bezug auf „Outsourcing“ sind zutreffend? U Outsourcing bedeutet die Inanspruchnahme von (externen) außerhalb des Unternehmens verfügbaren Ressourcen und Leistungen. U Facility Management ist eine Form des IT-Outsourcings. U Der Vorteil des „Liquiditätseffekts“ im Rahmen des Outsourcings bedeutet: hohe Eigeninvestitionen entfallen (z. B. für Hardware). Durch den Verkauf von nicht mehr benötigten IV-Anlagen können evtl. sogar Einnahmen verbucht werden. F Der Vorteil der „Fixkosten-Umwandlung“ im Rahmen des Outsourcings bedeutet: Vorher variable werden zu fixen Kosten über mehrere Planungsperioden umgewandelt. l) Welche Aussagen in Bezug auf „Marktmechanismen“ sind zutreffend? U Ziel der Einführung eines Marktmechanismus im Unternehmen: Marktwirtschaftliche Verhältnisse im Unternehmen schaffen. U Eine Voraussetzung für die Einführung eines Marktmechanismus im Unternehmen ist das Leistungsprinzip: Erfolgsorientierte Steuerung des IT-Bereichs (z. B. über den Gewinn). U Ein Motiv für die Einführung eines Marktmechanismus im Unternehmen: Gewinnmaximierung des IT-Bereichs und damit des Gesamt-Unternehmens F Ein Motiv für die Einführung eines Marktmechanismus im Unternehmen: Zentralisierung der Unternehmensführung. m) Welche Aussagen in Bezug auf „IT-Profit-Center“ sind zutreffend? F Ein Profit-Center ist eine Auslagerung in einen rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Anbieter zu dem keine Kapitalbeteiligung besteht. U Seine Erträge und Aufwendungen sind dem Profit Center zurechenbar. Das Profit-Center hat eigene Kostenverantwortung. F Profit-Center werden gebildet, um eine Funktions- und verrichtungsorientierte Organisation in einem Unternehmen zu etablieren. U Ein Profit-Center ist eine quasi-autonome, erfolgsverantwortliche Organisationseinheit. n) Bringen Sie die Schritte bei einem idealtypischen Vorgehen der „Zielplanung“ im Rahmen der strategischen Aufgaben des Information Managements in die richtige Reihenfolge. Tragen Sie die Nummern dazu in die Kästchen ein. (Für diese Frage n) gibt es 4 Punkte.) 1. Setzen der (strategischen) IuK-Ziele (Inhalt, Maßstab etc.) 2. Herausarbeiten der zugehörigen IuK-basierten KEF 3. Benennung zugehöriger (strategischer) IuK-Vorhaben (Ziel) 4. Priorisierung der (strategischen) IuK-Vorhaben (Ziel) 5. Bestimmen der übergeordneten (Unternehmens-) Ziele 6. Sammlung aller KEF-Bereiche mit strategischen Defiziten 5Æ2Æ6Æ1Æ3Æ4 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2006 Seite 9 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2006 Seite 10 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen SS 2006 Seite 11 von 12 Klausur „Information Management“ Notizen (Klausurende) SS 2006 Seite 12 von 12 Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen Klausur mit Lösungshinweisen zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2005 Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie auf diesem Deckblatt und auf dem Deckblatt des Heftes, das Sie zur Klausurbearbeitung verwenden, Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie dieses Deckblatt und das zur Klausurbearbeitung verwendete Heft zusammen ab. Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 15 6 15 Summe 90 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 – 20) KlausurNote (1 – 5) Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –2– Klausur mit Lösungshinweisen zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2005 Aufgabe 1 (15 Minuten) Beschreiben Sie die Entstehungsgründe für ein Information Management im Unternehmen als zielorientiertes, geplantes und koordiniertes Leitungshandeln. B.1 Entwicklungsstufen zum Information Management Entwicklungsstufe 3: Entstehen des Information Management X IuK-Insellösungen: Desintegration betrieblicher Aufgaben im U. X IuK-Entwicklungsfortschritte forcieren die Dezentralisierung der IuKInfrastruktur (Downsizing, Individuelle DV) X Netzwerke: Weg von zentralen hin zu vermaschten Topologien X Erkenntnis: Information = Schlüsselressource / Die Nutzung von Information ist wettbewerbsentscheidend für das Unternehmen X Nutzung der Ressource Information: Es fehlen konsistente Ziele für die IuK-Infrastruktur, Koordinierung der Führungsaufgaben, mittel/langfristige Planungen, Controlling X Erforderlich: zielorientiertes, geplantes und koordiniertes Leitungshandeln X Primäre Aufgaben des Technologieeinsatzes sind nicht mehr Rationalisierung und Planung/Steuerung, sondern die Unterstützung bei der Erlangung von Wettbewerbsvorteilen. X Organisatorische Einordnung und Struktur der IT-Unterstützung: Ausrichtung an den Aufbau- und Ablaufstrukturen des U. Information Management – SS 2005 – Schwickert 47 Aufgabe 2 (15 Minuten) Beschreiben Sie stichwortartig fünf Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen und mit welchen IuK-Systemen diese Wettbewerbswirkungen realisiert werden können. A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen X Akquisition von Neu-Kunden (Web Site !) X Schnelles, flexibles Reagieren auf Kundenwünsche (Mass Customization) X Bedarfsgerechte Lieferfähigkeit (z. B. Print on demand) X Individuelle, gezielte Kundenbetreuung (z. B. 1:1-eMarketing) X Verbesserung des Services (z. B. Software-, Treiber-Downloads) X Stärkung der Kundenbindung (z. B. über Communities, User Groups) X Größere Markttransparenz (z. B. über vergleichende Werbung per Web) X Schnellere Produktdifferenzierung, Neuproduktentwicklung (z. B. über Wiederverwendung, eLearning, Workgroup Computing) Information Management – SS 2005 – Schwickert 36 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –3– Aufgabe 3 (15 Minuten) Was beinhaltet eine IuK-Strategie? C.3 Entwicklung der IuK-Strategie Inhalte der IuK-Strategie: „Strategischer Teil“ X 1. Unternehmensziele und Unternehmensstrategie X 2. IuK-Ziele und deren Bezüge zu den Unternehmenszielen X 3. Beziehungen zwischen IuK- und Unternehmensstrategie X 4. Organisatorisches Integrationskonzept des Unternehmens X 5. Strategisches Anwendungsportfolio X 6. Strategische IuK-Infrastruktur-Planung X 7. Strateg. Projektportfolio (Anwendungen + Infrastruktur) X 8. Verhältnis von Mensch und IuK-Technologie Information Management – SS 2005 – Schwickert 120 C.3 Entwicklung der IuK-Strategie Inhalte der IuK-Strategie: „Administrativ-operativer Teil“ X 1. Einbindung des IM in die Aufbauorganisation des Unternehmens X 2. Organisatorische Gestaltung des IM / Personalplanung X 3. Hardware-/Systemsoftware, Migrationspfade X 4. Art und Umfang des Outsourcings X 5. Einsatzbereiche von Standard- und Individual-Software X 6. Datenmanagement, Projektmanagement X 7. Software-Entwicklung: Prinzipien, Modelle, Methodik X 8. Sicherheitskonzepte, Qualitätssicherungskonzept X 9. Anwenderbetreuung, Systemwartung X 10. Richtlinien zur Verrechnung von Kosten und Leistungen X 11. Verfügbare Budgets und Finanzplanung, IuK-Controlling, -Revision Information Management – SS 2005 – Schwickert 121 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –4– Aufgabe 4 (15 Minuten) Charakterisieren Sie die Bestandteile einer IuK-Architektur in einem Unternehmen. C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur X Datenarchitektur X Anwendungsarchitektur X Kommunikations-/ Technik-Architektur Strategische Unternehmensziele Aufbauorganisation Ablauforganisation IuK-Architektur DatenArchitektur IuK-Infrastruktur X Technische Hardware-, Software- und NetzwerkKomponenten …. X …. die die IuK-Architektur realisieren AnwendungsArchitektur Komm.-/Techn.Architektur IuK-Infrastruktur IuK-Technologiefundus Information Management – SS 2005 – Schwickert 156 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur: Kernfrage „VERTEILUNG“ X Eine Geschäftsprozeßlandschaft wird von einem Verbund von Anwendungssystemen unterstützt. X Die organisatorische Verteilung/Aufteilung der Prozeß-Komponenten/Aufgaben/-Ressourcen etc. erfordert eine adäquate Verteilung der Daten, Anwendungen und Technikbestandteile einer IuK-Infrastruktur. X Anpassungsfähige (verteilte) Datenhaltung X Prozeßabgestimmte Anwendungen X Flexible Hardware-/Netz-Infrastruktur X Aus der Kernfrage "Verteilung" ergibt sich die Frage nach dem Grad der Dezentralisierung der IuK-Infrastruktur in einem Unternehmen. Die DieVerteilung Verteilungvon vonDaten, Daten,Anwendungen Anwendungenund undInfrastruktur Infrastrukturim im Unternehmen ist zunächst fachlich zu planen, Unternehmen ist zunächst fachlich zu planen,bevor bevordie die technische technischeRealisierung Realisierungvorgenommen vorgenommenwird. wird. Information Management – SS 2005 – Schwickert 157 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –5– C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur Daten-Architektur: Bereich und Objekte X Betrachtungsbereich: gesamtes Unternehmen X Objekte der Daten-Architektur sind die Kern-Entitäten und KernBeziehungen des Unternehmens. X "Informationsmodellierung" auf hoher Abstraktionsstufe zur Komplexitätsreduktion X Informationsmodellierung: Aufgabe des U-Managements Daten-Architektur: Zweck X Die "globale" Daten-Architektur wird in ein semantisches Datenmodell überführt. X Das semantische Datenmodell wird in ein Datenbankmodell umgesetzt und mit einem Datenbank-System realisiert. Information Management – SS 2005 – Schwickert 170 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur Information Management – SS 2005 – Schwickert 181 Aufgabe 5 (15 Minuten) Was unterscheidet die „schwergewichtigen“ von den „leichtgewichtigen“ Vorgehensmodellen in der Software-Entwicklung? Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –6– D.1 Systementwicklung: Prozeß- und Ergebnissicht Prozeßsicht: Prozeßsicht: Agile AgileVorgehensmodelle Vorgehensmodelle Gewicht + Agilität: „SCHWER + STARR“ X Hohe Regelungs- und Dokumentationsdichte („Schrank-Ware“) X Regelung: Ablauf- und Ergebnisvorschriften des Vorgehensmodells X Dokumentation: Ergebnisbeschreibungen (Spezifikationen, Zwischenergebnisse, Modelle etc.) X Abläufe und zu erzeugende Ergebnisse fix vordefiniert X Beispiel: V-Modell mit extrem umfangreichem Regelwerk Gewicht + Agilität: „LEICHT + FLEXIBEL“ X Geringe Regelungs- und Dokumentationsdichte X Regelung: Allgemeines, Rahmen / viel Eigenverantwortung X Dokumentation: Nur die „wichtigen“ Sachverhalte, Ergebnisse X Gestaltbare Abläufe, Ergebniszeitpunkte und Produkte X Nur für kleine Projekte mit hoher Unsicherheit und „Helden“ X Beispiel: eXtreme Programming mit wenigen Regeln Information Management – SS 2005 – Schwickert 201 Aufgabe 6 (15 Minuten) Beschreiben Sie vier Kategorien von Zutrittsbarrieren zu elektronischen Märkten und nennen Sie jeweils ein konkretes Beispiel. E.3 eBusiness im elektronischen Markt Gesetze Steuern Marktzutrittsbarrieren Sanktionen Marktplatz Produkte / Qualität Kosten / Technik Marktbeherrschungsmissbrauch Information Management – SS 2005 – Schwickert 277 Gießen, im August 2005 Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen Klausur mit Lösungshinweisen zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2004 Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie auf diesem Deckblatt und auf dem Deckblatt des Heftes, das Sie zur Klausurbearbeitung verwenden, Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie dieses Deckblatt und das zur Klausurbearbeitung verwendete Heft zusammen ab. Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 15 6 15 Summe 90 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 – 20) KlausurNote (1 – 5) Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –2– Klausur mit Lösungshinweisen zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2004 Aufgabe 1 (15 Minuten) Definieren Sie „Information Management“ über dessen Ziele, Aufgaben und Objektfeld. B.3 Interpretationen und Definitionen zum Information Management Definition „Information Management“ X Eine konsensfähige, eindeutige Begriffsdefinition des IM läßt sich in der Literatur nicht ausmachen. X Pragmatisch: IM über die inhaltlich charakteristischen Merkmale Ziele, Aufgaben und Objekte definieren. Daher: Ziele des Information Management X Generelles Sachziel des IM ist es, durch Schaffung und Aufrechterhaltung der IuK-Infrastruktur das Leistungspotential der Informationsfunktion für die Erreichung der strategischen Unternehmensziele in Unternehmenserfolg umzusetzen. X Generelles Formalziel des IM ist Wirtschaftlichkeit und Information effektiv einsetzen. Information Management – SS 2004 – Schwickert 75 B.3 Interpretationen und Definitionen zum Information Management Daher: Aufgaben des Information Management X Gemeinsamer Nenner: strategische + umsetzende Ebene X IV-Controlling als Planungs- und Feed-Back-Instrument X Die Konkretisierung der Aufgaben erfolgt nach Maßgabe der unternehmensindividuellen Ziele und Objekte des IM. Daher: Objektfeld des Information Management X IuK-Strategie X IuK-Aufbau- und Ablauforganisation X Informationsinfrastruktur aus technischer Sicht X Konkretisierung gemäß unternehmensindividueller Situation Information Management – SS 2004 – Schwickert 76 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –3– Aufgabe 2 (15 Minuten) Beschreiben Sie stichwortartig die Inhalte des „Strategischen Teils“ der IuK-Strategie. C.3 Entwicklung der IuK-Strategie Inhalte der IuK-Strategie: „Strategischer Teil“ X 1. Unternehmensziele und Unternehmensstrategie X 2. IuK-Ziele und deren Bezüge zu den Unternehmenszielen X 3. Beziehungen zwischen IuK- und Unternehmensstrategie X 4. Organisatorisches Integrationskonzept des Unternehmens X 5. Strategisches Anwendungsportfolio X 6. Strategische IuK-Infrastruktur-Planung X 7. Strateg. Projektportfolio (Anwendungen + Infrastruktur) X 8. Verhältnis von Mensch und IuK-Technologie Information Management – SS 2004 – Schwickert 120 Aufgabe 3 (15 Minuten) a) Beschreiben Sie die zwei Sichten der Planung und Entwicklung von IuK-Systemen. D.1 Systementwicklung: Prozeß- und Ergebnissicht Prozeßsicht Prozeßsichtund undErgebnissicht Ergebnissicht Zwei Sichten der Planung und Entwicklung von IT-Systemen X Ergebnissicht: Das “Was” der Entwicklung - die Gestaltung und Darstellung des IT-Systems mit Modellierungsansätzen wie z. B. funktions-, datenfluß-, daten-, prozeß- oder objektorientierter Modellierung X Prozeßsicht: Das “Wie” der Entwicklung - die Vorgehensweise der Entwicklung - die Prozeßgestaltung zur Entwicklung des IT-Systems Prozeßsicht Start Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt n Ende : Person {abstract} Funktion Name Adresse Geburtsdatum drucke Adreßaufkleber () Unterfunktion Elementarfunktion Unterfunktion Elementarfunktion Unterfunktion Elementarfunktion : Kunde : Mitarbeiter Branche Umsatz Status Abteilung Gehalt Familienstand ermittele durchschnittl. Umsatz () erstelle Urlaubsplan () Ergebnissicht Information Management – SS 2004 – Schwickert 186 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –4– b) Nennen Sie die Grundformen der Vorgehensmodelle. D.1 Systementwicklung: Prozeß- und Ergebnissicht Prozeßsicht der IT-Planung, -Entwicklung X Vorgehensmodelle: Wie z. B. sequentielle Phasenmodelle, evolutionäre Spiralmodelle, Prototyping-Modelle (RAD) etc. X Methodische Durchgängigkeit: Die einzelnen Prozeßschritte werden durch aufeinander abgestimmte Ergebnisssichten unterstützt (Analyseund Darstellungstechniken z. B. durch ein Bündel von UMLKonzepten). X Welche Teilaufgaben sind in welcher Reihenfolge zur Entwicklung eines Anwendungssystems zu bewältigen? X Grundformen: - Allgemeine Vorgehensmodelle - Sequentielle Vorgehensmodelle - Parallel-sequentielle Vorgehensmodelle - Evolutionäre Vorgehensmodelle - Agile Vorgehensmodelle Information Management – SS 2004 – Schwickert 187 c) Erläutern Sie stichwortartigdie Merkmale der evolutionären Vorgehensmodelle. D.1 Systementwicklung: Prozeß- und Ergebnissicht Prozeßsicht: Prozeßsicht: Evolutionäre EvolutionäreVorgehensmodelle Vorgehensmodelle Evolutionäre Vorgehensmodelle: Merkmale X Weitgehender Verzicht auf Sequentialisierung und vordefinierte Zwischenergebnisse X Zwischenresultate werden durch “systematisches Probieren” in zyklisch gestufter Abfolge von Entwerfen, Realisieren und Validieren erzeugt. X Grundlage “Prototyping”: explorativ, experimentell, evolutionär X Spiralmodell (Böhm): inkrementell-iteratives Vorgehen Evolutionäre Vorgehensmodelle: Eignung X Innovative, komplexe IKS X Im voraus schwierig zu strukturierende IKS X Rapid Application Development X Nachteil: Meilenstein-Zäsuren verschwimmen Information Management – SS 2004 – Schwickert 199 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –5– Aufgabe 4 (15 Minuten) Outsourcing von IT-Leistungen: Erläutern Sie stichwortartig die wichtigsten strategischen, finanziellen und Service-bezogenen Vorteile. D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Outsourcing: Strategische Vorteile X Konzentration auf das Kerngeschäft: Finanzmittel, Investitionen, Fachpersonal, Organisation X Reduktion des Personalproblems: wird auf den Service-Geber transferiert X Verbesserung der Planbarkeit: Leistungen werden konfektioniert ohne Entwicklungsprobleme eingekauft X Risiko-Transfer: auf den Service-Geber X Know-how-Transfer: Der Service-Nehmer profitiert von der Professsionalität des Service-Gebers. X Besseres Reaktionsvermögen: Der IV-Spezialist verfügt i. d. R. über eine IV-Umgebung, die ständig an den State-of-the-Art angepaßt wird. Information Management – SS 2004 – Schwickert 226 D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Outsourcing: Finanzielle Vorteile X Kostenreduzierung: Service-Geber hat Vorteile beim Einsatz von technisch und wirtschaftlich effizienten IV-Umgebungen für mehrere Outsourcing-Kunden. X Kostenkontrolle und -bewußtsein: Kosten genau zuzuordnen und über längere Frist planbar; Verhältnis Kosten zu Leistungen evident. X Fixkosten-Umwandlung: Vorher fixe werden zu variablen Kosten (über mehrere Planungsperioden); dadurch wird eine stärkere Bedarfsorientierung möglich. X Liquiditätseffekt: Es entfallen hohe Eigeninvestitionen z. B. für Hardware. Durch den Verkauf von nicht mehr benötigten IV-Anlagen können evtl. sogar Einnahmen verbucht werden. Information Management – SS 2004 – Schwickert 227 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –6– D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Outsourcing: Service-bezogene Vorteile X Stabiler Service: durch professionelles Betriebsmanagement X Qualitätsverbesserung: vertraglich zu vereinbaren (meßbar) X Lastverteilung, Verfügbarkeit: ServiceGeber setzt seine größere Kapazitäten gezielt für Kunden ein. Information Management – SS 2004 – Schwickert 228 Aufgabe 5 (15 Minuten) Erläutern Sie die Voraussetzungen, die in den Bereichen Leistungsprinzip, Wettbewerb und Preis-Bildung für ein erfolgreiches IT-Profit Center erfüllt sein sollten. D.2 Outsourcing und Marktmechanismen IT-Profit-Center: Leistungsprinzip X Organisatorischer Zuschnitt: So, daß Leitung des Profit Centers voll eigenverantwortlich handeln kann. X Zurechenbarkeit: Seine Erträge und Aufwendungen sind dem Profit Center zurechenbar; eigene Kostenverantwortung X Ergebnisrechnung: Eigenständig im Profit Center X Beeinflußbarkeit: Erträge und Aufwendungen sind von der Leitung des Profit Centers beeinflußbar. X Kongruenz: Von Aufgaben und Kompetenz X Koordination: Koordination der Profit-Center-Aktivitäten durch die Unternehmensleitung z. B. über Planvorgaben, Budgets etc. X Größe: Eine gewisse organisatorische und personelle Mindestgröße muß den administrativen Mehraufwand für ein Profit Center rechtfertigen. X Ressourcen: Eigene Entscheidungen des Profit Centers über eingesetzte Hardware, Software, Personal, "Make or Buy" etc. X Selbstverständnis: Leitung und Mitarbeiter verstehen sich nicht als Kostenstellenverwalter sondern als Entrepreneurs. Information Management – SS 2004 – Schwickert 236 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –7– D.2 Outsourcing und Marktmechanismen IT-Profit-Center: Wettbewerb und Preise X Marktzugang: Profit Center kann seine Leistungen auch außerhalb des Unternehmens/ Konzerns absetzen (Maximalforderung). X Nachfrage: Interne und externe Kunden. X Angebot: Selbstbestimmung; es werden Leistungen erbracht, die die Nachfrager fordern; die Leistungen entsprechen deren Ansprüchen nach Art, Menge, Qualität, Preis. X Preise: Das Profit Center "verkauft" seine Leistungen. Demzufolge sind konkurrenzenzfähige Preise zu bilden. Information Management – SS 2004 – Schwickert 237 Aufgabe 6 (15 Minuten) Vergleichen Sie den „traditionellen Markt“ mit dem „elektronischen Markt“ anhand der grundlegenden Marktmerkmale. E.3 eBusiness im elektronischen Markt Allgemeine Markt-Merkmale in der Ökonomie Ort A trifft N traditionell an einem physischen Ort Koordination situatuiv, frei, spontan, individuell, „marktmäßig“ Preisbildung frei zwischen Anbieter und Nachfrager Teilnehmer Anbieter, Nachfrager, Bertreiber (je Org. und Individuen) Formen vertikal, horizontal, Branchen-, Themen-bezogen Barrieren finanziell, technisch, produktbezogen, rechtlich, ..... Gegenstände Dienstleistungen und Güter (im/materiell) Tausch Transaktion aus mehreren Phasen Tauschmittel Zahlungsmittel (Geld; staatlich emittiert) Information Management – SS 2004 – Schwickert 266 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –8– E.3 eBusiness im elektronischen Markt Traditioneller Markt - Elektronischer Markt Traditioneller Markt Elektronischer Markt Ort physisch „virtuell“ Koordination „marktmäßig" „marktmäßig" Preisbildung frei zwischen A und N höherer Freiheitsgrad Teilnehmer A, N, Betreiber A, N, Betreiber Formen vert., horiz., Branchen, Themen größere Variantenvielfalt Barrieren fin., techn., prod., rechtl., ..... gezielte Nutzung Gegenstände Dienstl., Güter (im/materiell) grundsätzlich: alle Tausch Transaktionsphasen schneller, integrierter Tauschmittel Zahlungsmittel neue Formen, Varianten Information Management – SS 2004 – Schwickert 268 Viel Spaß bei der Nachberarbeitung! Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen Klausur mit Lösungshinweisen zur Vorlesung „Information Management“ – Sommersemester 2003 Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie auf diesem Deckblatt und auf dem Deckblatt des Heftes, das Sie zur Klausurbearbeitung verwenden, Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie dieses Deckblatt und das zur Klausurbearbeitung verwendete Heft zusammen ab. Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 15 6 15 Summe 90 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 – 20) KlausurNote (1 – 5) Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –2– Klausur mit Lösungshinweisen zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2003 Aufgabe 1 (15 Minuten) Warum wird „Information“ nicht mehr nur als Produktionsfaktor, sondern vermehrt auch als Wettbewerbsfaktor angesehen? Erläutern Sie dabei auch stichwortartig die wichtigsten Wettbewerbsvorteile, die von IT-Systemen im Unternehmen ausgehen können. A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Information als Wettbewerbsfaktor ..... X Moderne IV erweitert ganz beträchtlich die Fähigkeit eines Unternehmens, Verkettungen von (internen, externen) Wertschöpfungsaktivitäten wirtschaftlich auszunutzen. X Besonders im Bereich der Dienstleistungen ist die Bedeutung der informationellen Komponente von Wertschöpfungsaktivitäten beträchtlich. X Daher: Informationelle Komponenten als wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen. Sie Siewollen wollenServer Serverund undPCs PCsfür fürIhr IhrUnternehmen Unternehmenkaufen. kaufen. Vergleichen VergleichenSie, Sie,wo woSie Sieam ambesten bestenper perWeb Web„bedient“ „bedient“werden. werden. Information Management – SS 2002 – Schwickert 29 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor ..... zum Beispiel Wettbewerbsvorteile durch: X Leistungsverbesserung: UPS-Online-Parcel-Tracking (Steigerung des Anteils der informationellen Komponente), Dell Product Tracking X Schaffung neuer Leistungen: Fuhrpark-Management- und Tourenplanungs-Software eines LKW-Herstellers / Online-Banking der Bank 24, ComDirect / eCash der Deutschen Bank (?) X Schaffung neuer Absatzwege: Discount Broker, Amazon, Sixt Budget X Added Values: Tele-Assistance durch Software-Hersteller / 3-DVisualisierung von Konstruktionsobjekten Information Management – SS 2002 – Schwickert 30 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –3– A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Wettbewerbswirkung von IuK-Systemen X Fast alle Wertschöpfungsprozesse in einem Unternehmen werden von Informationen getragen. X IuK- Systeme müssen daher als Mittel zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen eingesetzt werden. X Ein strategischer, sprich langfristiger/nachhaltiger Wettbewerbsvorteil hat allgemein folgenden Anforderungen zu entsprechen: - er muß auf ein wesentliches Leistungsmerkmal für den Kunden zielen, - er muß vom Kunden wahrgenommen werden, - er muß dauerhaft sein, d. h., der Vorteil darf von der Konkurrenz nicht bereits nach kurzer Zeit eingeholt sein. Information Management – SS 2002 – Schwickert 31 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen X Akquisition von Neu-Kunden (Web Site !) X Schnelles, flexibles Reagieren auf Kundenwünsche (Mass Customization) X Bedarfsgerechte Lieferfähigkeit (z. B. Print on demand) X Individuelle, gezielte Kundenbetreuung (z. B. 1:1-eMarketing) X Verbesserung des Services (z. B. Software-, Treiber-Downloads) X Stärkung der Kundenbindung (z. B. über Communities, User Groups) X Größere Markttransparenz (z. B. über vergleichende Werbung per Web) X Schnellere Produktdifferenzierung, Neuproduktentwicklung (z. B. über Wiederverwendung, eLearning, Workgroup Computing) Information Management – SS 2002 – Schwickert 33 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Information als Wettbewerbs- und strategischer Erfolgsfaktor Information Management – SS 2002 – Schwickert 35 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –4– Aufgabe 2 (15 Minuten) Erläutern Sie das Vorgehen bei der Zielplanung und Zielpriorisierung im Information Management eines Unternehmen. C.2 Zielplanung und -priorisierung Vorgehen bei der „Zielplanung“ X 1. Bestimmen der übergeordneten (Unternehmens-) Ziele. X 2. Herausarbeiten der zugehörigen IuK-basierten KEF. X 3. Sammlung aller KEF-Bereiche mit strategischen Defiziten X 4. Setzen der (strategischen) IuK-Ziele (Inhalt, Maßstab etc.) X 5. Benennung zugehöriger (strategischer) IuK-Vorhaben (Ziel) X 6. Priorisierung der (strategischen) IuK-Vorhaben (Ziel) Information Management – SS 2003 – Schwickert 106 C.2 Zielplanung und -priorisierung Strat. Bedeutung des IuK-Vorhabens Schritt Schritt66 Projektpriorisierung Projektpriorisierung mit mit Strategischem Strategischem Projektportfolio Projektportfolio hoch V1 A1 V2 V3 mittel A2 K1 K2 A3 niedrig niedrig mittel hoch Monetäre Wirtschaftlichkeit des IuK-Vorhabens Information Management – SS 2003 – Schwickert 111 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –5– C.2 Zielplanung und -priorisierung Bewertungskriterien Schritt Schritt66 ProjektProjektpriorisierung priorisierung mit mitder der Nutzwertanalyse Nutzwertanalyse GewichV1 tung (G) (E) (N) V2 (E) (N) V3 (E) (N) ... ... Kundenbindung 20 8 160 5 100 10 200 ... Kundenakquisition 15 4 60 3 45 8 120 ... Customer Added Value 15 3 45 6 90 6 90 ... Imageförderung 1 2 2 1 1 7 7 ... Innovationsgrad 2 6 12 3 6 9 18 ... 12 6 72 8 96 5 60 ... Kostensenkung 9 1 9 9 81 6 54 ... Flexibilität 6 2 12 2 12 7 42 ... Infrastrukt. Anforder. 1 9 9 3 3 4 4 ... Anforderungen an MA 1 4 4 7 7 3 3 ... Reailisierungsdauer 10 5 50 5 50 8 80 ... Entwicklungskosten 8 10 80 1 8 5 40 ... Ablauforganisation Summe Gewichtung: 100 Summe Nutzwerte (N = G x E): 515 499 718 ... 2 3 1 ... Rangfolge E = Kriterienerfüllung von 0 - 10 Information Management – SS 2003 – Schwickert 112 Aufgabe 3 (15 Minuten) Unter welchen Rahmenbedingungen ist die objektorientierte organisatorische Gestaltung des Information Managements (selbst) zweckmäßig? Welche Organisationseinheiten innerhalb des Informations Managements werden bei dieser Gestaltung typischerweise gebildet? C.4 IT-Organisation Unternehmensleitung Objektorientierte organisatorische Gestaltung des IM Division 1 X Die objektorientierte Abteilungsgliederung ist dann zweckmäßig, wenn ein Spektrum an differenzierten Leistungen zu erbringen ist, die sich zudem nach Art und Umfang verändern. X Die unterschiedlichen IV-Dienstleistungen sind hier die bezogenen Objekte. Betr.-wirt. Anw.-Sys. Division 2 Technische Anw.-Sys. DV-Abteilung Zentrale Systeme Division 3 Dezentrale Systeme BenutzerService Anw.-Sys. Vertrieb CAD Operating Clients, GUI Beratung, Informat. Anw.-Sys. Mat.-Wi. CNC Betriebssysteme Betriebssysteme Helpdesk, Hotline Anw.-Sys. Personal CAQ Datenbanken NetzwerkManag. Training Anw.-Sys. Buchhalt. Information Management – SS 2002 – Schwickert 140 Aufgabe 4 (15 Minuten) Erläutern Sie, was unter dem „Client/Server-Konzept“ zu verstehen ist und geben Sie ein Anwendungsbeispiel für die Verteilungsvariante „Entfernte Präsentation“. Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –6– C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur IuK-Architektur: Antwort „CLIENT/SERVER“ X Das Client/Server-Konzept ist vorrangig ein betriebswirtschaftlichorganisatorisches Konzept zur Verteilung von Aufgaben zwischen IuKSystemen. X Der Aufgabenverteilung folgend wird eine Verteilung von Hardware- und Software-Komponenten in einem Netzwerk vorgenommen. X Das Client/Server-Konzept kann somit aus betriebswirtschaftlichorganisatorischer Sicht und aus rein technischer Sicht gesehen werden. X Beide Sichten sind eng miteinander verbunden. IuK-Architektur: Antwort „CLIENT/SERVER“ X Client/Server-Konzept basiert auf einem Netzwerk von Servern + Clients. X Vernetzte Hardware- und Software-Komponenten X Server-Typen: Datenbank-, Applikations-, Print-, File-, Mail-, Web-Server X Client-Typen: heute i. d. R. Personal Computer X Das Client/Server-Konzept erfordert die Vernetzung aller Komponenten. Information Management – SS 2003 – Schwickert 160 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur Client-Prozeß Server-Prozeß Monolithische Lösung Terminal Verteilte Entfernte Kooperative Präsentation Präsentation Verarbeitung Präsentationsteil User Interface View Entfernte Datenbank Verteilte Datenbank Applikation Daten Information Management – SS 2003 – Schwickert 161 C.5 IT-Architektur und -Infrastruktur UserPC Client Client Präsentation NetscapeBrowser Daten Anwendung Server Betriebliche Funktionen Daten Information Management – SS 2003 – Schwickert Programm Datenbasis Server Unternehmen Server Geschäftsprozeßkette Mitarbeiter Client Web-Nutzung: Web-Nutzung:Typische Typische„Entfernte „EntferntePräsentation“ Präsentation“ MS-IEServer Web-Pages 163 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –7– Aufgabe 5 (15 Minuten) Welche Motive, Voraussetzungen, Probleme und Ziele sind bei der Einführung von Marktmechanismen im IT-Bereich relevant? D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Marktmechanismen im Unternehmen: Motive X Förderung von leistungs- und erfolgsorientiertem Verhalten X Erkennen und Beseitigen von Schwachstellen im GesamtUnternehmen durch den Zwang zum Erfolgsausweis X Dezentralisierierung der Unternehmensführung X Verbesserte Mitarbeitermotivation (intrinsisch z. B. durch Aufgabeninhalte, Verantwortung; extrinsisch durch leistungsorientierte Vergütungen). X Gewinnmaximierung des IV-Bereichs und damit des GesamtUnternehmens X Kostensenkung und Straffung des Leistungsangebots im IV-Bereich X Förderung des Preis-/Leistungsbewußtseins der (unternehmensinternen) Kunden Information Management – SS 2002 – Schwickert 217 D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Marktmechanismen im Unternehmen: Probleme und Ziele X Problembereich: Wirtschaftlichkeit der IV-Leistungen? X Problembereich: Optimaler Einsatz von IV-Ressourcen? X Ziel: Marktwirtschaftliche Verhältnisse im Unternehmen X Lieferant: IV-Abteilung (Profit Center) X Kunden: Abnehmer im Unternehmen und im freien Markt Marktmechanismen im Unternehmen: Voraussetzungen X Leistungsprinzip: Erfolgsorientierte Steuerung des IV-Bereichs (z. B. über den Gewinn) X Preismechanismus: Marktgerechte Belastung der Kunden mit Preisen für die IV-Leistungen (z. B. über Marktpreise) X Wettbewerb: Wahlrecht der Kunden, IV-Leistungen nach wirtschaftlichen Kriterien zu beziehen / Recht des IV-Bereichs, Kunden frei auszuwählen. Information Management – SS 2002 – Schwickert 216 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –8– Aufgabe 6 (15 Minuten) Erläutern Sie die Voraussetzungen, die in den Bereichen Leistungsprinzip, Wettbewerb und Preis-Bildung für ein erfolgreiches IT-Profit Center erfüllt sein sollten. Leistungsprinzip • Organisatorischer Zuschnitt: So, daß Leitung des Profit Centers voll eigenverantwortlich handeln kann. • Zurechenbarkeit: Seine Erträge und Aufwendungen sind dem Profit Center zurechenbar; eigene Kostenverantwortung • Ergebnisrechnung: Eigenständig im Profit Center • Beeinflußbarkeit: Erträge und Aufwendungen sind von der Leitung des Profit Centers beeinflußbar. • Kongruenz: Von Aufgaben und Kompetenz • Koordination: Koordination der Profit-Center-Aktivitäten durch die Unternehmensleitung z. B. über Planvorgaben, Budgets etc. • Größe: Eine gewisse organisatorische und personelle Mindestgröße muß den administrativen Mehraufwand für ein Profit Center rechtfertigen. • Ressourcen: Eigene Entscheidungen des Profit Centers über eingesetzte Hardware, Software, Personal, "Make or Buy" etc. • Selbstverständnis: Leitung und Mitarbeiter verstehen sich nicht als Kostenstellenverwalter sondern als Entrepreneurs. Wettbewerb und Preisbildung • Marktzugang: Profit Center kann seine Leistungen auch außerhalb des Unternehmens/Konzerns absetzen (Maximalforderung). • Nachfrage: Interne und externe Kunden. • Angebot: Selbstbestimmung; es werden Leistungen erbracht, die die Nachfrager fordern; die Leistungen entsprechen deren Ansprüchen nach Art, Menge, Qualität, Preis. • Preise: Das Profit Center "verkauft" seine Leistungen. Demzufolge sind konkurrenzenzfähige Preise zu bilden. Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen Klausur zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2002 Deckblatt – Hinweise • Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt 90 Minuten. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. • Es sind keine Hilfsmittel zugelassen. • Zu jeder Aufgabe wird eine bestimmte Bearbeitungszeit vorgeschlagen. Dies ist ein Hinweis zur voraussichtlichen Gewichtung der Aufgabe. • Notieren Sie auf diesem Deckblatt und auf dem Deckblatt des Heftes, das Sie zur Klausurbearbeitung verwenden, Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. • Nach Ihrer Klausurbearbeitung geben Sie dieses Deckblatt und das zur Klausurbearbeitung verwendete Heft zusammen ab. Ihr Name: Ihre Matrikelnummer: Aufgabe Nr. Maximale Klausur-Punkte 1 15 2 15 3 15 4 15 5 15 6 15 Summe 90 Erreichte Klausur-Punkte NotenPunkte (0 - 20) KlausurNote (1 –5) Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –2– Klausur zur Vorlesung „Information Management“ Sommersemester 2002 Klausuraufgaben und Lösungshinweise Aufgabe 1 (15 Minuten) Warum wird „Information“ nicht mehr nur als Produktionsfaktor, sondern vermehrt auch als Wettbewerbsfaktor angesehen? Erläutern Sie dabei auch stichwortartig die wichtigsten Wettbewerbsvorteile, die von IT-Systemen im Unternehmen ausgehen können. A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Information als Wettbewerbsfaktor ..... X Moderne IV erweitert ganz beträchtlich die Fähigkeit eines Unternehmens, Verkettungen von (internen, externen) Wertschöpfungsaktivitäten wirtschaftlich auszunutzen. X Besonders im Bereich der Dienstleistungen ist die Bedeutung der informationellen Komponente von Wertschöpfungsaktivitäten beträchtlich. X Daher: Informationelle Komponenten als wichtiger Ansatzpunkt zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen. Sie Siewollen wollenServer Serverund undPCs PCsfür fürIhr IhrUnternehmen Unternehmenkaufen. kaufen. Vergleichen VergleichenSie, Sie,wo woSie Sieam ambesten bestenper perWeb Web„bedient“ „bedient“werden. werden. Information Management – SS 2002 – Schwickert 29 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor ..... zum Beispiel Wettbewerbsvorteile durch: X Leistungsverbesserung: UPS-Online-Parcel-Tracking (Steigerung des Anteils der informationellen Komponente), Dell Product Tracking X Schaffung neuer Leistungen: Fuhrpark-Management- und Tourenplanungs-Software eines LKW-Herstellers / Online-Banking der Bank 24, ComDirect / eCash der Deutschen Bank (?) X Schaffung neuer Absatzwege: Discount Broker, Amazon, Sixt Budget X Added Values: Tele-Assistance durch Software-Hersteller / 3-DVisualisierung von Konstruktionsobjekten Information Management – SS 2002 – Schwickert 30 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –3– A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Wettbewerbswirkung von IuK-Systemen X Fast alle Wertschöpfungsprozesse in einem Unternehmen werden von Informationen getragen. X IuK- Systeme müssen daher als Mittel zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen eingesetzt werden. X Ein strategischer, sprich langfristiger/nachhaltiger Wettbewerbsvorteil hat allgemein folgenden Anforderungen zu entsprechen: - er muß auf ein wesentliches Leistungsmerkmal für den Kunden zielen, - er muß vom Kunden wahrgenommen werden, - er muß dauerhaft sein, d. h., der Vorteil darf von der Konkurrenz nicht bereits nach kurzer Zeit eingeholt sein. Information Management – SS 2002 – Schwickert 31 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Beispiele für Wettbewerbswirkungen von IuK-Systemen X Akquisition von Neu-Kunden (Web Site !) X Schnelles, flexibles Reagieren auf Kundenwünsche (Mass Customization) X Bedarfsgerechte Lieferfähigkeit (z. B. Print on demand) X Individuelle, gezielte Kundenbetreuung (z. B. 1:1-eMarketing) X Verbesserung des Services (z. B. Software-, Treiber-Downloads) X Stärkung der Kundenbindung (z. B. über Communities, User Groups) X Größere Markttransparenz (z. B. über vergleichende Werbung per Web) X Schnellere Produktdifferenzierung, Neuproduktentwicklung (z. B. über Wiederverwendung, eLearning, Workgroup Computing) Information Management – SS 2002 – Schwickert 33 A.3 Information als Produktions- und Wettbewerbsfaktor Information als Wettbewerbs- und strategischer Erfolgsfaktor Information Management – SS 2002 – Schwickert 35 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –4– Aufgabe 2 (15 Minuten) In der Wirtschaftsinformatik haben sich zwei unterschiedliche Sichtweisen auf das „Information Management“ herauskristallisiert. Erläutern Sie kurz (!) diese beiden Sichtweisen anhand ihren Hauptaussagen und der jeweiligen Kritik, die an diesen Sichtweisen geübt wird. Beschreiben Sie anschließend das heutige Selbstverständnis des Information Managements im Unternehmen. In der Wirtschaftsinformatik finden sich mit der vorrangig technisch orientierten und der vorrangig betriebswirtschaftlich orientierten Sichtweise zwei verschiedene Interpretationen des Information Management (IM). Heinrich als Vertreter der Technikorientierung sieht die Aufgabenschwerpunkte des IM in der Gestaltung der technischen Informationsinfrastruktur und nicht Management des Faktors Information. Krcmar, Griese und König z. B vertreten die Sichtweise, bei der die betriebswirtschaftlichen Nutzenaspekte (Ganzheitlichkeit, strategische Waffe, Information als Wettbewerbsfaktor) Priorität vor den technischen Aspekten genießen. Der technikorientierten Sichtweise ist der Kritik ausgesetzt, IM lediglich als „Verwaltung“ der IT-Systeme zu betreiben. Dabei kämen zu kurz: die Effizienz der Informationsbereitstellung, die Tragweite und Fristigeit von IM-Aktivitäten (Unternehmen, Gruppe, Person; kurz-, mittel-, langfristig), die Aufbau-/Ablauforganisation, die Entscheidungsunterstützung und die menschlich-verhaltensbezogenen Auswirkungen. Die Kritik an der betriebswirtschaftlichen Sichtweise konzentriert sich besonders auf den (kaum faßbaren) Begriff der Ganzheitlichkeit, noch weitgehend indifferenter Definitionen, unklarer Einordnungen sowie dem Mangel an Operationalisierbarkeit, Methoden und Techniken. B.3 Interpretationen und Definitionen zum Information Management Selbstverständnis des „Information Management“ X Das Information Management ist selbst eine Organisationseinheit des Unternehmens - entsprechend den Organisationseinheiten, die andere Ressourcen „managen“: Personal, Finanzen, Roh-/Hilfs-/Betriebsstoffe (Beschaffung, Logistik, Produktion) X Das Information Management sollte sich als Dienstleister im Unternehmen verstehen. IT-Systeme haben keinen Selbstzweck und die Org.-Einheit „Information Management“ hat unternehmensinterne Kunden. X Das Unternehmen dreht sich nicht um die IT. Die IT dient dem Unternehmen. Typische Negativ-Beispiele: X Rechenzentrum: „Mail-Server in Org.-Einheiten entsprechen nicht unserer Sicherheitsphilosophie“ X Rechenzentrum: „Server-Namen mit mehr als 15 Buchstaben sind nicht zulässig“ X Rechenzentrum: „Sie erhalten keine weiteren Netzwerkanschlüsse.“ X Rechenzentrum: „Wir kaufen nur No-Name-PCs, da billiger.“ Information Management – SS 2002 – Schwickert 66 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –5– Aufgabe 3 (15 Minuten) Definieren Sie „Information Management“ über dessen Ziele, Aufgaben und Objektfeld. Eine konsensfähige, eindeutige Begriffsdefinition des IM läßt sich in der Literatur nicht ausmachen. Pragmatisch ist die Definition des IM über die inhaltlich charakteristischen Merkmale Ziele, Aufgaben und Objektfeld. Ziele des IM (nach Heinrich): Generelles Sachziel des IM ist es, das Leistungspotential der Informationsfunktion für die Erreichung der strategischen Unternehmensziele in Unternehmenserfolg umzusetzen. Generelles Formaziel des IM ist Wirtschaftlichkeit. Aufgaben des IM: Gemeinsamer Nenner aller IM-Interpretationen ist die Gliederung des IM in eine strategische und eine umsetzende Aufgabenebene. Hinzu kommt die begleitende Aufgabe des IV-Controlling. Die Konkretisierung der Aufgaben erfolgt nach Maßgabe der unternehmensindividuellen Ziele und Objekte des IM. Objektfeld des IM: Als Objekte des IM werden allgemein die IuK-Strategie, die IuK-Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Informationsinfrastruktur aus technsicher Sicht abgegrenzt. Die Konkretisierung der Abgrenzung erfolgt gemäß der jeweiligen unternehmensindividuellen Situation. Aufgabe 4 (15 Minuten) Unter welchen Rahmenbedingungen ist die funktionsorientierte organisatorische Gestaltung des Information Managements (selbst) zweckmäßig? Welche Organisationseinheiten innerhalb des Informations Managements werden bei dieser Gestaltung typischerweise gebildet? C.4 IT-Organisation Funktionsorientierte organisatorische Gestaltung des IM X Die funktionsorientierte Abteilungsgliederung ist dann zweckmäßig, wenn wenig differenzierte, homogene Leistungen zu erbringen sind. X Gegeben, wenn die Leistungserstellung im wesentlichen auf zentralen Systemen basiert; Adminstrations/Dispositionssysteme. Unternehmensleitung Beschaffung Produktion DV-Abteilung ReWe SystemEntwicklung SystemPflege RechenZentrum SystemTechnik Allg. Verwaltung SystemPlanung Änder.dienst Arbeitsvorbereitung SystemSoftware Budget, Kontrolle Programmierung Wartung Produktion Datenbanken Sicherheit, Revision Information Management – SS 2002 – Schwickert Druck Vertrieb Schulung Archivierung 137 Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –6– C.4 IT-Organisation Funktionshierarchie eines technik-orientierten DV-Management Systemplanung Anwendungsentwicklung Management DV-Infrastr. AnwenderService DVControlling DVSupport Langfristige Systemanalyse, Rahmenplanung Systementwurf Netzwerkmanagement Beratung, Hotline Wirksamkeit, Wirtschftlichkeit Datenschutz, Sicherheit Projektüberwachung Qualitätssicherung Kapazitäts-, Ressourcenplanung Programmierung Operating Schulung Ausbildungsplanung Systemauswahl Arbeitsvorbereitung Betreuung Systemeinführung Systempflege, Wartung Methoden, Standards Datenmanagement Systemintegration Ausbildung DV-Bereich Information Management – SS 2002 – Schwickert 138 C.4 IT-Organisation Funktionales Management des Produktionsfaktors "Information" Informationsplanung Unternehmensmodell-Manag. Inf.-Gewinn., -Verteilung Inf.-SupportFunktionen Informationscontrolling Inf.-Bedarfsanalyse Entwurf, Pflege U-Modell Produktion von Information Interpretationshilfen Controlling Inf.-Einsatz Inf.-Entwicklungsplanung Methoden-Auswahl, Integration Inf.-Beschaffung (extern) Informationssicherheit Controlling Prod.-Fak. Inf. Inf.-Verteilungsplanung Modellanalyse, Umsetzung Klassifizierung U-Beobachtung, Berichtswesen Informationsverteilung Qualitätssicherung Modellgestützte Ausbildung Information Management – SS 2002 – Schwickert 139 Aufgabe 5 (15 Minuten) Beschreiben Sie die Implementierungsformen von Marktmechanismen im IT-Bereich eines Unternehmens. Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –7– D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Konzern Memo: Memo: Verlagerung Verlagerungder der Verantwortung Verantwortung für fürdas dasIM IM Unternehmen A Insourcing Unternehmensinterne Abwicklung InhouseOutsourcing Konzerninterne Ausgliederung Outsourcing Auslagerung Abt. 1 Abt. 2 Abt. 3 1 DV-Abteilung 2 Profit Center 3 Unternehmen B Abwicklung der konzerninternen IV 4 Unternehmen C Externer Dienstleister Information Management – SS 2002 – Schwickert 218 D.2 Outsourcing und Marktmechanismen Konzern Bildung quasi-autonomer, erfolgsverantwortlicher Organisationseinheiten Unternehmen A Abt. 1 1 Funktions- und Vermögensübertragung auf rechtlich selbständiges Unternehmen (Tochter: 100 % Kapitalbeteiligung; Joint Venture: <=50 % Kapitalbeteiligung) Divisionalisierung Profit Center Ausgliederung Tochterunternehmen Ausgliederung Joint-Venture Rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Anbieter; keine Kapitalbeteiligung Auslagerung Externer Anbieter Information Management – SS 2002 – Schwickert Abt. 2 Abt. 3 DV-Abteilung 2 Profit Center Unternehmensinterne IV 3 Unternehmen B Konzern-IV, (evtl.) freier Markt 4 Unternehmen C IV der beteiligten Partner, Agieren im freien Markt 5 Unternehmen D Ext. Dienstleister im freien Markt 219 Aufgabe 6 (15 Minuten) Erläutern Sie die Voraussetzungen, die in den Bereichen Leistungsprinzip, Wettbewerb und Preis-Bildung für ein erfolgreiches IT-Profit Center erfüllt sein sollten. Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Fachbereich 02 35394 Gießen –8– Leistungsprinzip • Organisatorischer Zuschnitt: So, daß Leitung des Profit Centers voll eigenverantwortlich handeln kann. • Zurechenbarkeit: Seine Erträge und Aufwendungen sind dem Profit Center zurechenbar; eigene Kostenverantwortung • Ergebnisrechnung: Eigenständig im Profit Center • Beeinflußbarkeit: Erträge und Aufwendungen sind von der Leitung des Profit Centers beeinflußbar. • Kongruenz: Von Aufgaben und Kompetenz • Koordination: Koordination der Profit-Center-Aktivitäten durch die Unternehmensleitung z. B. über Planvorgaben, Budgets etc. • Größe: Eine gewisse organisatorische und personelle Mindestgröße muß den administrativen Mehraufwand für ein Profit Center rechtfertigen. • Ressourcen: Eigene Entscheidungen des Profit Centers über eingesetzte Hardware, Software, Personal, "Make or Buy" etc. • Selbstverständnis: Leitung und Mitarbeiter verstehen sich nicht als Kostenstellenverwalter sondern als Entrepreneurs. Wettbewerb und Preisbildung • Marktzugang: Profit Center kann seine Leistungen auch außerhalb des Unternehmens/Konzerns absetzen (Maximalforderung). • Nachfrage: Interne und externe Kunden. • Angebot: Selbstbestimmung; es werden Leistungen erbracht, die die Nachfrager fordern; die Leistungen entsprechen deren Ansprüchen nach Art, Menge, Qualität, Preis. • Preise: Das Profit Center "verkauft" seine Leistungen. Demzufolge sind konkurrenzenzfähige Preise zu bilden. Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Telefon (0641) 99-22611 • Telefax (0641) 99-22619 • E-Mail: [email protected] Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Bachelor-Modul „IT-Management“ – Sommersemester 2011 IT- Management Klausur-Vorbereitung Justus-Liebig-Universität Gießen Sommersemester 2011 Prof. Dr. Axel C. Schwickert Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 1 Klausur-Aufbau 1. Hinweise Klausurdauer: 90 Minuten Es sind alle Aufgaben zu beantworten. Pro Aufgabe: Vorgeschlagene Bearbeitungszeit Ein Klausur-Heft wird gestellt (kein eigenes Papier mitzubringen) Name + Matrikelnummer auf dem Heft vermerken !!! 2. Aufgabenblatt Aufgaben werden nach der Klausur zum Download bereit gestellt Aufgabe 1 (xx Minuten) Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text :::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Aufgabe n (xx Minuten) Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 2 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Hinweise zur formalen Gestaltung Ihrer Klausur-Bearbeitung Heft wird zur Verfügung gestellt – Kein eigenes Papier mitzubringen! Ein Heft zur Klausurbearbeitung wird Ihnen gestellt. Keine weiteren Blätter erforderlich. Deckblatt des Heftes: Namen + Matrikelnummer angeben Vermerken Sie auf dem Deckblatt des Heftes Ihren Namen + Matrikelnummer in den vorgesehenen Feldern. Beschriften Sie das Deckblatt, bevor Sie mit der Klausurbearbeitung beginnen. Handschrift: Bitte gut lesbar ! Bitte schreiben Sie in einer gut lesbaren Handschrift. Nicht lesbare Wörter oder Textpassagen werden als nicht vorhanden gewertet. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 3 Klausur-Ablauf Vor dem Klausur-Start Klausur Danach Richtigen Hörsaal aufsuchen Hinweise der Klausuraufsicht Heft vorbereiten (Name und Matr.-Nr.) Abgabe: Sofort nach Aufforderung Sitzplätze einnehmen Verteilung der Hefte Klausurbearbeitung Ergebnisse: Per News, Download Arbeitsplätze frei räumen Verteilung der Klausuraufgaben Abgabe vorbereiten: Deckblatt prüfen! Einsichtnahme: Extra-Termin Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 4 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Hinweise zur inhaltlichen Struktur Ihrer Klausur-Bearbeitung Alle Aufgaben lesen und Überblick verschaffen „Leichte“ Aufgaben identifizieren und zuerst bearbeiten Schafft Erfolgserlebnis und evtl. Zeitpuffer für „schwere Aufgaben“ Grundmuster zur Bearbeitung einer Aufgabe 1. Schritt: Einordnung und Stichworte zur Lösung auf Schmierblatt 2. Schritt: Gliederung, Kausalkette auf Schmierblatt 3. Schritt: Übertragung und Ausbau der Lösung auf Bearbeitungsblatt Darstellung der Aufgabenlösungen im Heft Trennen Sie die Bearbeitungen der verschiedenen Aufgaben deutlich voneinander ab Weißraumabstand und fette, markierte Überschriften „Aufgabe X“ Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 5 Ratschläge zur Bearbeitung einer Aufgabe: Beispiel 1 Aufgabe 1 (15 Minuten) Warum wird „Information“ als Produktionsfaktor angesehen? Welche besonderen Eigenschaften zeichnen „Information“ als Prod.-Faktor aus? 1. Lösungsschritt: Schmierblatt Thematische Einordnung: - Ressource „Information“ - Prod.-/Wettbew.-Faktor Stichworte zur Lösung - Klass.: Arb. Kapit., Boden - Heute zus.: Information - Dienstl.: Prod. aus Inf. - Wachsende Nachfrage - Immat., Diff., Verschleiß - Transport, unbefugt - Vervielfält., Bewertung 2. Lösungsschritt: Schmierblatt Reihenfolge, Kausalkette: 1. Transformation von Faktoren (Arb. Kapit., Boden) in Prod. 2. Besonders im DL-Bereich: Produkte aus Information 3. Aber auch In-, Throughput: Daten, Wissen, Software 4. Banken, Versicherungen, Tourismus, Medien 5. Eigensch.: Immat, Diff., Verschleiß, Transport, Sicherh., Grenzkosten, Bewertung Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 6 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Ratschläge zur Bearbeitung einer Aufgabe: Beispiel 1 Aufgabe 1 (15 Minuten) Warum wird „Information“ als Produktionsfaktor angesehen? Welche besonderen Eigenschaften zeichnen „Information“ als Prod.-Faktor aus? 3. Lösungsschritt: Übertragung und Ausbau auf Bearbeitungsblatt Die Produktion (Throughput) beschreibt den Prozeß der Transformation von Faktoren (Input) in Produkte (Output). Die klassischen Produktionsfaktoren sind Arbeit, Kapital und Boden zur Erzeugung von physischen Outputs. Dienstleistungen als Produkte (Output) bestehen zu einem großen Teil aus Informationen; als Input (Faktoren) werden dazu Informationen (Wissen und Daten), als Throughput meist Software benötigt. Insbesondere im Finanzdienstleistungs- und der Mediensektor werden zu Zeiten des Internet zunehmend Informationen zu Produkten kombiniert. „Information“ zeichnet besonders aus: Immaterialität, Neigung zur Diffusion und Wertverlust, kein Verschleiß, Aggregationsfähigkeit, einfacher Transport, Vervielfältigung ohne Grenzkosten, Bewertungsprobleme etc. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 7 Ratschläge zur Bearbeitung einer Aufgabe: Beispiel 2 Aufgabe 2 (15 Minuten) Welche Merkmale zeichnen die funktionsorientierte Aufbauorganisation und die verrichtungsorientierte Ablauforganisation aus? 1. Lösungsschritt: Schmierblatt 2. Lösungsschritt: Bearbeitungsblatt !! Thematische Einordnung: - Abgrenzung, Def. des IM - Technology follows Organis. Stichworte zur Lösung - Funktionalbereiche - Arbeitsteilung - Hierarchien und Grenzen - Langsamkeit - Koordinationsaufwand - Zentrale, monolithische IT - Inselsysteme - Integrationsbedarf - Taylorismus - Kunde droht mit Auftrag Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert Reihenfolge, Kausalkette: 1. Betrw. Funktionalbereiche determinieren die Org.-Einheiten 2. Steile Hierarchien mit „Abteilungshürden“ 3. Tayloristische Arbeitsteilung in der Administration des Untern. 4. Hierarchiegrenzen sind Ablaufgrenzen 5. Viele Schnittstellen, lange Bearbeitungszeiten, Koordination 6. Verharren bei zentralen IT-Sys. 7. Vertikale und horizontale Integration von Inselssystemen 8 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Ratschläge zur Bearbeitung einer Aufgabe: Beispiel 1 Aufgabe 2 (15 Minuten) Welche Merkmale zeichnen die funktionsorientierte Aufbauorganisation und die verrichtungsorientierte Ablauforganisation aus? 3. Lösungsschritt: Übertragung und Ausbau auf Bearbeitungsblatt In der funktionsorientierten Aufbauorganisation determinieren die klassischen betriebswirtschaftlichen Funktionalbereiche (Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Finanzen, Personal etc.) die Organisationseinheiten des Unternehmens. Üblich sind dabei viele Hierarchieebenen („steil“) mit vielen Hierarchiegrenzen. Die verrichtungsorientierte Ablauforganisation entspricht tayloristischer Arbeitsteilung in der Administration des Unternehmens: Kelien, abgegrenzte Aufgabenteile (Einzelfunktionen) über Mitarbeiterketten hinweg. Die Folge sind viele Schnittstellen, lange Bearbeitungszeiten (Liegezeiten) und ein hoher Aufwand zur Koordination aller Beteiligten. Die zentralisierte klassische Organisation bedingt das Verharren auf den darauf angepaßten zentralen IT-Systemen. Vertikale und horizontale IT-Integration erfolgt nur für die festgeschriebenen Organisationswege. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 9 Ratschläge zur Bearbeitung einer Aufgabe: Beispiel 3 Aufgabe 3 (15 Minuten) Was ist unter dem „Client/Server-Konzept“ zu verstehen? Schildern Sie das idealtypische Vorgehen zum Aufbau einer Client/Server-Landschaft. 1. Lösungsschritt: Schmierblatt 2. Lösungsschritt: Schmierblatt Thematische Einordnung: - Strateg. Aufgaben des IM - IT-Architetur, -Infrastruktur Stichworte zur Lösung - Primär log. Konzept zur Verteilung von IT-Aufgaben - Realisiert durch technisches Verteilungskonzept - Schichten: Präsentation, Applikation, Daten - Vorgehen: Datenmodell, Datenbank, Prozeßapplikationen, ITInfrastruktur vernetzt Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert Reihenfolge, Kausalkette: 1. Kernfrage „Verteilung“ 2. Verteilung von IT-Aufgaben zunächst fachlich, dann erst technisch im Netzwerk 3. Verteilung von IT-Systemen und deren Schichten Präsentation, Applikation, Daten 4. Zunächst Datenmodell und Datenbank, 5. dann Prozeßmodell mit angepaßten Applikationen, 6. dann Umsetzung mit adäquater Hardware im Netzwerk 10 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Ratschläge zur Bearbeitung einer Aufgabe: Beispiel 3 Aufgabe 3 (15 Minuten) Was ist unter dem „Client/Server-Konzept“ zu verstehen? Schildern Sie das idealtypische Vorgehen zum Aufbau einer Client/Server-Landschaft. 3. Lösungsschritt: Übertragung und Ausbau auf Bearbeitungsblatt Das Client/Server-Konzept ist vorrangig ein betriebswirtschaftlich-organisatorisches Konzept zur Verteilung von Aufgaben in und zwischen IuK-Systemen. Der Aufgabenverteilung folgend wird eine Verteilung von Hardware- und Software-Komponenten in einem Netzwerk vorgenommen. Das Client/Server-Konzept kann somit aus betriebswirtschaftlich-organisatorischer Sicht und aus rein technischer Sicht gesehen werden. Beide Sichten sind eng miteinander verbunden. Die Bestandteile (Schichten) der IT-Systeme Präsentation, Applikation, Daten werden als Client- oder Server-Prozesse plaziert (BCG-Konzept). Man nehme zunächst ein modernes Datenbanksystem und bilde das Datenmodell des Unternehmens darin ab. Man erzeuge dann (zeitversetzt) Anwendungen für Prozesse mit definierter, kontrollierbarer Interoperabilität sowie mit konsistenten Oberflächen. Man gehe dann erst an die Bestückung der Hardware-Landschaft und an die adäquate Ausgestaltung der Netz-Infrastrukur. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 11 Auswahl weiterer typischer Fragestellungen Auswahl weiterer typischer Klausur-Fragestellungen 1. Was beinhaltet der administrativ-operative Teil einer IuK-Strategie im Unternehmen? 2. Welche zwei Sichten werden bei der Planung/Modellierung von Informations- und Kommunikationssystemen grundsätzlich unterschieden? Erläutern Sie, welchen Zweck diese beiden Sichten erfüllen sollen. 3. Was ist im Client/Server-Konzept unter Kaskadierung und Systemketten zu verstehen? 4. Welche Voraussetzungen, Probleme und Ziele sind bei der Einführung von Marktmechanismen im IT-Bereich relevant? 5. Was ist unter Outsourcing zu verstehen? Beschreiben Sie die verschiedenen Formen des Outsourcings im IT-Bereich. 6. Welche strategischen (finanziellen, Service-bezogenen) Vor- und Nachteile bringt IT-Outsorucing mit sich? 7. Welche Dienstleistungen werden typischerweise von einem IT-ProfitCenter angeboten? Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 12 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Auswahl weiterer typischer Fragestellungen Auswahl weiterer typischer Klausur-Fragestellungen 8. Erläutern Sie das Vorgehen bei der Zielplanung und Zielpriorisierung im Information Management eines Unternehmen. 9. Unter welchen Rahmenbedingungen ist die objektorientierte organisatorische Gestaltung des Information Managements (selbst) zweckmäßig? Welche Organisationseinheiten innerhalb des Informations Managements werden bei dieser Gestaltung typischerweise gebildet? 10. Erläutern Sie, was unter dem „Client/Server-Konzept“ zu verstehen ist und geben Sie ein Anwendungsbeispiel für die Verteilungsvariante „Entfernte Präsentation“. 11. Welche Motive, Voraussetzungen, Probleme und Ziele sind bei der Einführung von Marktmechanismen im IT-Bereich relevant? 12. Erläutern Sie die Voraussetzungen, die in den Bereichen Leistungsprinzip, Wettbewerb und Preis-Bildung für ein erfolgreiches IT-Profit Center erfüllt sein sollten. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 13 Auswahl weiterer typischer Fragestellungen Auswahl weiterer typischer Klausur-Fragestellungen 13. In der Wirtschaftsinformatik haben sich zwei unterschiedliche Sichtweisen auf das „Information Management“ herauskristallisiert. Erläutern Sie kurz (!) diese beiden Sichtweisen anhand ihrer Hauptaussagen und der jeweiligen Kritik, die an diesen Sichtweisen geübt wird. Beschreiben Sie anschließend das heutige Selbstverständnis des Information Managements im Unternehmen. 14. Definieren Sie „Information Management“ über dessen Ziele, Aufgaben und Objektfeld. 15. Beschreiben Sie die Implementierungsformen von Marktmechanismen im IT-Bereich eines Unternehmens. 16. Welche Hauptpunkte sollte der strategische und administrativoperative Teil einer IuK-Strategie enthalten? 17. Was ist unter „Insourcing“, „Inhouse-Outsourcing“ und „Outsourcing“ im IT-Bereich zu verstehen? 18. Beschreiben Sie die vier Formen des Outsourcings von IT-Leistungen. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 14 Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Prof. Dr. Axel C. Schwickert Auswahl weiterer typischer Fragestellungen Auswahl weiterer typischer Klausur-Fragestellungen 19. Erläutern Sie die Unterschiede zwischen Zeichen, Daten, Informationen und Wissen anhand von Beispielen. Warum ist Wissensmanagement ungleich schwieriger zu realisieren als Informationsmanagement? 20. Warum wird Information als Wettbewerbsfaktor für Unternehmen immer wichtiger? Beantworten Sie die Frage auch unter Hinzuziehung von Beispielen, wie man mit Information und IT-Systemen Wettbewerbsvorteile erlangen kann. 21. Erläutern Sie stichwortartig die Schritte zum Vorgehen bei der Zielplanung und Priorisierung als strategische Aufgabe des Information Management. 22. Erläutern Sie die Probleme, Motive und Ziele, die ein Unternehmen dazu bewegen, Marktmechanismen in seinem IT-Bereich zu implementieren. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 15 Auswahl weiterer typischer Fragestellungen Auswahl weiterer typischer Klausur-Fragestellungen 23. Die Gestaltung des Information Management beschreibt die Leitlinien der inneren Organisationsstrukturen des Information Management („der IT-Abteilung“) selbst. Erläutern Sie stichwortartig, in welche typischen Organisationseinheiten eine funktions- und eine objektorientierte IT-Abteilung aufgegliedert ist. Unter welchen Voraussetzungen ist eine funktions- und eine objektorientierte Abteilungsgliederung zweckmäßig? 24. Erläutern Sie die Merkmale und Unterschiede der Netzwerkstrukturen WAN und LAN. Bachelor-Modul „IT-Management“ – SS 2011 – Schwickert 16