IP/06/684 Brüssel, den 29. Mai 2006 Kommission startet Sensibilisierungskampagne zum Thema Klimawandel Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, und das für Umwelt zuständige Kommissionsmitglied, Stavros Dimas, starten heute in Brüssel eine Sensibilisierungskampagne, die unter dem Motto „Du kontrollierst den Klimawandel“ (Deutschland) bzw. „Du hast Einfluss auf den Klimawandel“ (Österreich) laufen wird. Im Rahmen dieser Kampagne wird der Einzelne aufgefordert, seine täglichen Gewohnheiten in gewissen Punkten zu ändern, um damit zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen beizutragen. Die Kampagne soll durch zahlreiche praktische und einfach umsetzbare Tipps das Verantwortungsbewusstsein der Menschen schärfen und es ihnen erleichtern, ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Die Haushalte in der EU verursachen etwa 16 % der gesamten Treibhausgasemissionen der EU, die zum Großteil aus der Energieerzeugung und -verwendung stammen. In den Mitgliedstaaten der EU wird die Kampagne in den nächsten Tagen auf nationaler Ebene anlaufen. „Für die Kommission sind Maßnahmen gegen den Klimawandel eine Priorität“, sagte Präsident Barroso. „Diese Kampagne ergänzt und verstärkt unsere politischen und gesetzgeberischen Bemühungen. Sie macht deutlich, in welchem Maße wir alle für den Klimawandel verantwortlich sind und was der Einzelne tun kann und muss, um diese Bedrohung in Grenzen zu halten.“ „Kommissar Dimas erklärte: „Viele Menschen meinen vielleicht, dass ihr Verhalten als Einzelperson nicht von Bedeutung ist; Ich sage - im Gegenteil: Die Haushalte in der EU tragen erheblich zu den gesamten Treibhausgasemissionen bei, daher kommt es auf jeden Einzelnen von uns an, wenn die Emissionen gesenkt werden sollen. Im Zuge unserer Kampagne erhalten die Bürger Informationen über den Klimawandel und darüber, wie sie zu seiner Bekämpfung beitragen können. Das Richtige zu tun ist nicht so schwierig wie es scheint.“ Die Kampagne Präsident Barroso und Kommissar Dimas haben heute ein riesiges Plakat auf dem Hauptgebäude der Kommission in Brüssel enthüllt, das die Erde im Universum zeigt, mit einem Thermometer, das ihre steigende Temperatur misst. „Du kontrollierst den Klimawandel“ lautet der Titel. „Runterdrehen. Ausschalten. Recyceln. Zu Fuß gehen.“ Solche riesigen Plakate und andere Arten von Außenwerbung werden auch in allen anderen EU-Hauptstädten enthüllt. Statuen in den EU-Hauptstädten werden T-Shirts mit der gleichen Botschaft tragen, unter vielen anderen das Brüsseler Wahrzeichen ‚Manneken Pis’, eine Brunnenfigur aus Bronze, und das Johann-Strauß-Denkmal in Wien. Um Aufmerksamkeit zu erregen, wird es im Rahmen dieser Kampagne auch Werbung im Fernsehen und in Zeitungen sowie unter Verwendung elektronischer Kommunikationsmittel geben. Ausführliche Informationen dazu bietet die Website der Kampagne. Dort gibt es unter anderem Erklärungen über den Klimawandel und seine Auswirkungen sowie an die 50 Tipps, wie Emissionen verringert werden können. Diese reichen vom Herunterdrehen der Heizung um 1ºC (Energieersparnis von bis zu 10 %) über den Verzicht auf den Standby-Betrieb bei Fernsehgeräten, Stereoanlagen und Computern (Energieersparnis von 10 %) bis zum zweiseitigen Drucken (Papiereinsparung bis zu 50 %). Ein Kohlenstoffrechner berechnet die Menge Kohlendioxid (CO2), die durch jede Maßnahme gespart wird, und die Besucher können auch einen Strom sparenden Bildschirmschoner für ihren Computer herunterladen. Die Kampagne richtet sich auch an Schüler der Sekundarstufe, die zur Unterzeichnung einer Erklärung ermuntert werden, mit der sie sich zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Weiterverfolgung ihrer Bemühungen verpflichten. In vielen Fällen unterstützen die nationalen Regierungen die Kampagne durch verschiedene Aktivitäten. Der österreichische Bundesminister für Umwelt, Josef Pröll, wird zum Beispiel an einem Workshop für Schüler im österreichischen Parlament teilnehmen und in anderen Mitgliedstaaten werden Regierungsvertreter öffentlich zu Maßnahmen aufrufen. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Popstars, Musikgruppen und Wetterpräsentatoren im Fernsehen werden sich an der Kampagne beteiligen. Die Kampagne verfügt über eine Mittelausstattung von 4,7 Millionen EUR. Die Website wird laufend verfügbar sein, die Kampagne wird jedoch in drei konzentrierten Wellen durchgeführt - im Juni, im September und im November 2006. Einzelpersonen und Treibhausgasemissionen Die Haushalte verursachen unmittelbar etwa 16 % der Treibhausgasemissionen in der EU. Pro Kopf und Jahr verursacht jeder EU-Bürger 11 Tonnen Treibhausgasemissionen, in erster Linie CO2. Die meisten Treibhausgasemissionen in der EU (61 %) werden durch Energieerzeugung und -verwendung verursacht, gefolgt vom Verkehr (21 %), wobei in beiden Fällen fossile Brennstoffe (Kohle, Öl und Gas) verwendet werden, die bei ihrer Verbrennung CO2 freisetzen. Die Haushalte verwenden fast ein Drittel der in der EU verbrauchten Energie und Privatautos verursachen etwa die Hälfte der Verkehrsemissionen. Das heißt also, dass einzelne Personen direkten Einfluss auf diese Emissionen haben. Sie können aber auch dazu beitragen, Emissionen aus anderen Sektoren wie der Industrie zu verringern, indem sie ihren Abfall reduzieren und dafür sorgen, dass dieser recycelt oder kompostiert wird. Z. B. kostet es zehnmal weniger Energie, eine Aluminiumdose zu recyceln als eine neue herzustellen. Nicht zuletzt können die Bürger auf die für die Reduktion der Kohlenstoffemissionen erforderlichen strukturellen Änderungen drängen, zum Beispiel die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Website der Kampagne: http://www.climatechange.eu.com Website der Kommission zum Thema Klimawandel: http://www.europa.eu.int/comm/environment/climat/home_en.htm 2