Stadt der Zukunft

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Dokumentation Kinder- und Jugendbeteiligung
Detmold 2012
STADT
DER ZUKUNFT
Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
STADT
DER ZUKUNFT
Ergebnisse der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
April 2012 in Detmold
Konzeption:
JAS – Jugend Architektur Stadt e.V.
Thorsten Schauz (Dipl.-Ing. Arch.),
Päivi Kataikko (Dipl.-Ing. Arch.)
Durchführung:
JAS – Jugend Architektur Stadt e.V.
JAS VOR ORT – Kinder- und Jugendakademie für Baukultur
Thorsten Schauz, Päivi Kataikko, Caroline Berlingen
1Anlass
Die Stadt Detmold stellt für den Bereich der Innenstadt ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) unter intensiver Beteiligung
der Bevölkerung und unterschiedlichster Akteursgruppen auf. Neben
fünf bereits durchgeführten thematischen Werkstattgesprächen zu
den Themen Wohnen, Einzelhandel, Mobilität, Stadtgestaltung und
Kultur und einer querschnitssorientierten Werkstatt „Stadt im Wandel“ hat sich eine Werkstatt unter dem Titel „Stadt der Zukunft“ mit
den Belangen von Kindern und Jugendlichen befasst und die bereits aufgerufenen Themen im Querschnitt bearbeitet. In einer kreativen Arbeitsatmosphäre wurden insbesondere die unterschiedlichen
Wahrnehmungen der Innenstadt von Kindern und Jugendlichen, von
Mädchen und Jungen, ihre alltäglichen Wege und Nutzungsmuster,
ihr Freizeitverhalten, ihre Bedürfnisse und mögliche Verbesserungsvorschläge herausgearbeitet.
2
Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
2Vorgehen
Es wurden zwei vierstündige Werkstätten durchgeführt, die sich vormittags an Kinder (Altersgruppe 6 - 11 Jahre) und nachmittags an
Jugendliche (Altersgruppe 12 – 18 Jahre) richteten. Da sich die Wahrnehmungen und die Nutzung der Innenstadt sowie die Bedürfnisse
an die Räume der Innenstadt je nach Altersgruppe, Geschlecht, sozialem und kulturellem Hintergrund deutlich unterscheiden, wurde
angestrebt, durch einen differenzierten Methodenansatz - u.a. das Arbeiten in geschlechtsspezifischen Teilgruppen - ein möglichst großes
Meinungsspektrum der angesprochenen Zielgruppen zu erfassen.
Zur inhaltlichen Vorbereitung der Werkstätten erhielten die TeilnehmerInnen im Vorfeld altersspezifische Aufgabenblätter, in denen persönliche Nutzungsmuster der Innenstadt, das allgemeine Freizeitverhalten, positive Orte der Innenstadt sowie negativ wahrgenommene
Räume und Situationen durch die VeranstaltungsteilnehmerInnen
individuell dargestellt werden konnten. Die Werkstätten gliederten
sich in Arbeitsphasen, die in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen bearbeitet wurden. Auf Grundlage der zu Hause bearbeiteten
Übungsaufgaben wurde ein Streifzug durch die Innenstadt geplant
mit dem Ziel, überwiegend als negativ empfundende Orte aufzusuchen und vor Ort in eine Diskussion u.a. über Veränderungsmöglichkeiten einzutreten. Zurück im Arbeitsraum wurden Optionen einer
Veränderung ausgewählter Orte in Form von Stegreifentwürfen dargestellt.
Der Auftakt der jeweiligen Werkstatt erfolgte in der Gesamtgruppe.
Ortsbegehungen und Diskussionen vor Ort wurden in geschlechtsspezifischen Teilgruppen durchgeführt ebenso wie das Zusammentragen der Erkenntnisse aus den Ortsbegehungen. Die Bearbeitung von
Veränderungsvorschlägen für augewählte Ort der Innenstadt erfolgte
in Zweiergruppen.
In allen Arbeitsphasen der Werkstätten wurden die TeilnehmerInnen
aufgefordert, sich mit unterschiedlichen Perspektiven der Innenstadtnutzung auseinanderzusetzen.
Die Werkstätten wurden konzipiert und durchgeführt von Herrn
Schauz, Frau Kataikko und Frau Berlingen, JAS – Jugend Architektur
Stadt e.V. Seitens der Stadt Detmold wurden die Arbeitsprozesse begleitet von Herrn Frieg und Herrn Müther (Fachbereich Stadtentwicklung und Frau Zurheide vom Fachbereich Jugend und Soziales.
1
2
An der Kinderwerkstatt nahmen 8 Kinder der Detmolder Bachschule
und 12 Kinder der Weerthschule teil.
An der Jugendwerkstatt nahmen 5 Jugendliche der Heinrich-DrakeRealschule und 4 Jugendliche der Geschwister-Scholl-Gesamtschule
teil.
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3
Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
3
Ergebnisübersicht Hausaufgabe
3.1 Ergebnisübersicht Hausaufgabe Kindergruppe
Positive Orte
− Aqualip
− Eis Essen
− Rathaus
− Verwandte besuchen
− Wasser
− Brunnen Rathaus
− Schlosspark (Wiese)
− Fußballplatz Aqualip
− Spielplatz
− Kino
− Fahrradrampe
− Marktplatz (ruhig)
− Shopping
− Palaisgarten
− Markt
− Musikschule
− Stadtbücherei
Negative Orte
− Parkhäuser
− Theater
− „Alte Pauline“
− Wege ohne Fahrradspur
− Dunkle Gassen
− Öffentliche Toiletten (beschmiert)
− Kaiser Wilhelm Platz
− Ehemaliges Krankenhaus
Treffpunkte
− Rathaus
− Schlosspark
3.2 Ergebnisübersicht Hausaufgabe Jugendgruppe
Positive Orte
− Schlosspark
− Kino
− Eis Essen
− Brauhaus
− Palaisgarten (Musikschule)
Negative Orte
− Bahnhof
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Was fehlt
− Brunnen
− „Orte, an die man sich erinnert“
− Natur, Bäume
− Sauberkeit
4Kinderwerkstatt
4.1
Ergebnisse Kindergruppe Mädchen
Positive Orte
Schlosspark und Palaisgarten
− In die städtischen Parks gehen die Kinder mit ihren Eltern zum Eis
essen, zum Spielen oder nur kurz zum Erholen. Die Bepflanzungen
(bunte Blumen) sowie die Brunnen gefallen den jungen Besuchern
gut. Es fehlen Mülleimer.
Fußgängerzone und Marktplatz
− In der Fußgängerzone fallen den Kindern sehr viele Läden namentlich auf, da die häufigste Tätigkeit dort das Einkaufen mit den Eltern
ist. Auf dem Marktplatz wird mit Wasser am Brunnen gespielt und
kurze Pausen beim Eis essen eingelegt. Darüber hinaus ist die Innenstadt eher uninteressant.
Schlossgraben
− Wird von den Kindern positiv genannt; Vogel füttern, Sitzen und
Ausruhen sind die Tätigkeiten, die mit dem Ort verbunden werden.
Weitere „positive Orte“ wurden im Stadtplan (9) dargestellt. Sie wurden allerdings während des Streifzuges nicht besucht und auch nicht
später genauer erläutert.
Negative Orte
Tweete zum Wehmhof
− Die Kinder haben Angst durch diese Gassen zu gehen, vor allem der
Gang vom Innenhof zur Krummen Straße ist eine unüberwindbare
Strecke. Die Wände sind tlw. mit Graffiti beschmiert und verdreckt.
Der Innenhof schreckt mit unangenehmen Geruch ab. (4)
4
Parkhäuser
− Die Parkhäuser wurden in der Stadt häufig „dunkel“ und „gruselig“
empfunden. Einen zusätzlichen Angstfaktor stellt im Parkhaus Lustgarten die Nähe zum ehemaligen Spielplatz hinter dem Theater dar,
da dieser durch Obdachlose und suchtkranke Menschen besetzt ist
und diese sich häufig auch im Umfeld des Parkhauses aufhalten. (5)
5
5
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„STADT DER ZUKUNFT“
Rosental
− Auf dem neu gestalteten Bereich im Rosental fehlt ein Zebrastreifen
oder eine Ampel, damit die Straße gefahrlos überquert werden kann.
(6)
Weitere „negative Orte“ wurden im Stadtplan (9) dargestellt. Sie wurden allerdings während des Streifzuges nicht besucht und auch später nicht genauer erläutert.
6
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Ideenskizzen
„Platz am Fluss“ (fußläufige, versteckte Überquerungsmöglichkeit zwischen Friedrichstr. und Leopoldstr.) (7)
– Graffitiwand
– Picknicktisch
– Gras
„Platz am Parkhaus Hornsches Tor“ (hinter C&A) (8)
– Wasserspiel
– Bänke
– Farbe an Fassaden
– Bäume
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
„Parkhaus Lustgarten“
– Fröhliche Farben
– Mehr Licht / Beleuchtung
(10)
Durchgang (zwischen Tweete zum Wehmhof und Krumme Straße)
– Blumen auf den Wänden
– Streifen auf dem Boden
– Mehr Licht / Beleuchtung
(11)
Durchgang (zwischen Tweete zum Wehmhof und Krumme Straße)
– Neue Eingangsgestaltung
– Durchgangshöhe vergrößern
– Mehr Licht / Beleuchtung
– Heller Fußboden
– Bunte Wände
(12)
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Sitzbank am Fluss (Verlängerung Friedrichstraße, zwischen ehem. Karstadt und Fluss)
– Loch in der Mauer
– Neue Bank
– Rosenhecke
(13)
Weitere Aspekte
Viele der eher versteckten Spielorte in den Innenhöfen des Stadtkerns
kennen die Kinder gar nicht. Falls sie diese kennen, wird eher bemängelt, dass sie dreckig und „nicht für uns“ gedacht sind. Diese Aussage
ist so zu verstehen, dass die innerstädtischen Spielplätze durchgehend nur für Kleinkinder ausgestattet sind.
Enge Gassen werden generell als „dunkel“ und Angsträume charakterisiert. Die Grabenstraße oder Adolfstraße kannten die meisten teilnehmenden Kinder nicht.
Hauptthemen
– Aufenthalts- / Spielorte
– Versteckte Orte
– Sicherheit
– Mobilität
Generell ist anzumerken, dass die Kinder selten oder nie die Innenstadt ohne Ihre Eltern besuchen.
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
4.2
Ergebnisse Kindergruppe Jungen
Positive Orte
Schlosspark
− Der Schlosspark wird als einer der positivsten Orte in der Innenstadt
wahrgenommen, er dient als Treffpunkt, Aufenthaltsort und zum Spielen; im Schlosspark sollten Ballsiele erlaubt sein.
Kino Lange Straße
− Das Kino wird als positive Einrichtung geschätzt, es ist nicht bei
allen beteiligten Kindern bekannt.
Bruchstraße, Fläche am Burggraben
− Der Raum wird als positiv aufgrund der Aussicht auf das Wasser und
das Schloss angesehen und ist ein Treffpunkt.
Theater, Landesmuseum, Schloss
− werden als wichtige Besuchsziele mit Eltern genannt und positiv
eingeschätzt.
Bruchstraße
− Die Bruchstraße wird aufgrund ihres Einkaufsangebotes und ihrer
positiven Atmosphäre als Geschäftsstraße geschätzt.
Marktplatz
− Der Brunnen wird als Treffpunkt, Aufenthaltsort (z.B zum Eis Essen)
und Ort für Veranstaltungen geschätzt.
Innenstadt
− Wunsch nach „Spielpunkten“ auf Plätzen und in der Fußgängerzone. Es fehlen Essensangebote für Kleinigkeiten.
Hertieumnutzung oder Hornsches Tor
− Integration einer Indoorfreizeitnutzung. Wunsch nach Elektronikfachmarkt.
14
15
Negative Orte
Lange Straße, Einmündung Meierstraße
− Die enge Gassensituation wird als Angstraum mit ungemütlicher
Atmosphäre wahrgenommen, hier steht negativ empfundenes Graffiti
neben positiv beurteilter Wandmalerei. (14)
Lange Straße, Blick auf die Werre
− Mit dem Anblick des Bachlaufes werden keine positiven Assoziationen verbunden, generell wird von den beteiligten Jungen mit den
besuchten Wasserläufen kein Spiel- und Freizeitwert verbunden. (15)
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Parkhaus Lustgarten
− Das Parkhaus Lustgarten wird als unangenehmer Ort wahrgenommen, es ist nicht allen Kindern bekannt, z.T. werden von den Eltern
andere Parkhäuser angefahren oder die Innenstadt nicht mit dem
Auto besucht.
− Die Passage zum Rosental wird als enger unangenehmer Ort, aufgrund ihres verwahrlosten Zustandes wahrgenommen. Positiv wird
die Wandmalerei von Kindern und Jugendlichen bewertet, die darüber angebrachten Graffitis werden als „Verschandelung“ des Ortes
betrachtet. (16)
16
Freifläche hinter dem Theater
− Die Fläche wird als Angstraum aufgrund einer Dominanz suchtkranker Menschen angesehen. Es werden andere Nutzungsoptionen z.B.
für Kinder und Jugendliche vorgeschlagen.
Bahnhof
− Der Bahnhof und sein Umfeld wird von den beteiligten Kindern
sowohl positiv als auch negativ eingeschätzt. Es werden geringe Aufenthaltsmöglichkeiten beanstandet. Als Ort des täglichen Ankommens und Abfahrens wird das Bahnhofsumfeld eher negativ und das
Gebäude von einem Teilnehmer als eher positiv eingeschätzt. Die
Dominanz von Randgruppen bewirkt Angst.
Kaiser-Wilhelm-Platz
− Der Freiraum wird aufgrund des mangelnden Angebotes für „ältere“
Kinder (älter als sechs Jahre) und aufgrund der Präsenz suchtkranker
Menschen als negativ eingeschätzt. Angrenzende Pavillons könnten
für die Belebung des Parks, z.B. als Verleihstation von Spielgeräten
oder Kiosk, genutzt werden.
Wasserstufen an der Bruchstraße
− Dieser Ort am Wasser wird in seiner heutigen Form nicht als positiv
eingeschätzt, wenngleich ihm Umgestaltungspotenziale eingeräumt
werden, z.B. durch eine Erhöhung der Wasserfließgeschwindigkeit
und Bespielbarkeit.
Lange Straße, Einmündung Grabenstraße
− Der Bereich wird als Angstraum aufgrund seiner Enge, der Unübersichtlichkeit, der vielen Graffitis und einer geringen Beleuchtung
angesehen. Wunsch nach Licht, Farbe, Glasdach, Sauberkeit. (17)
Raum zwischen Parkhaus Hornsches Tor und Kita
− Der Raum wird als verlassen und trostlos eingeschätzt. Die Fassaden
der angrenzend Gebäude (vor allem das Parkhaus) werden nicht als
einladend empfunden, ein Brunnen ist nicht in Betrieb, die Ladenlokale wirken leer. Wunsch nach Dachbeseitigung, Aufhellen der Passage, Belebung der Geschäfte.
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Spielplatz hinter der Kita Grabenstraße
− Der Spielplatz wird als zu klein, das Spielmobiliar als veraltet und
verwahrlost eingeschätzt. Der überwiegende Teil der Beteiligten
kennt diesen Ort nicht.
18
Ideenskizzen
Fläche hinter dem Theater
− Aus der Fläche wird wieder ein Spielplatz mit Rutsche, Seilbahn und
Möblierung.
− Es wird keine Aussage gemacht, was mit der heute dominierenden
Nutzergruppe geschieht. (19)
19
20
Kaiser-Wilhelm-Platz
− Die (Spiel)angebote des Kaiser-Wilhelm-Platzes sollen erweitert werden, so dass für unterschiedliche Zielgruppen (auch für suchtkranke
und obdachlose Menschen) Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen.
− Ergänzend zu der Spielfläche für kleinere Kinder sollen Angebote
für die Altersklasse der Beteiligten (acht bis zehn Jahre) wie ein
Trampolin, ein Fußballfeld/Basketballfeld, eine Skaterbahn und eine
Seilbahn entstehen. Der Park sollte nutzbar und bespielbar sein. Die
Pavillons sollten der Parknutzung dienen (z.B. Eisdiele, Ausgabe von
Speilgeräten). (20)
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Spielplatz hinter der Kita Grabenstraße
− Für den Spielplatz wird eine großzügigere Dimensionierung mit
einer „klassischen Einrichtung“ (Schaukel, Sandkasten, Rutsche) für
kleinere Kinder vorgeschlagen.
− Die Beteiligten scheinen den Ort nicht mit einem Angebot für ihre
Altersgruppe zu verbinden. (21)
Weitere Aspekte
Die belebten Innenstadtstraßen scheinen bei den Beteiligten beliebter
und auch bekannter als die ruhigen Nebenlagen und Seitenstraßen
zu sein. Orte am Wasser spielen keine große Rolle in den Vorstellungen der Beteiligten. Unwohlsein und Angst an bestimmten Orten
ist häufig mit der Anwesenheit sozialer Randgruppen (z.B. suchtkranker Menschen) verbunden. Die Beteiligten können sich vorstellen,
sich bei der Gestaltung der Innenstadt (z.B. Wandgestaltungen o.ä.)
einzubringen.
Haupthemen
− Die Innenstadt wird nicht mit dem Ziel des Spielens aufgesucht,
sondern überwiegend mit den Eltern zum Einkauf, Aufenthalt, als
Treffpunkt und für die Nutzung gastronomischer Angebote.
− Spielplätze sind für die Beteiligten weniger ein Thema der Innenstadt, dafür scheint eher ein Interesse an „Spielpunkten“ an besonderen Orten zu bestehen (kleinere Orte, die zum ggf. ungewöhnlichen
Spiel einladen).
− Angstorte durch Uneinsehbarkeit, geringe Dimension, schlechter
Zustand oder Dominanz sozialer Randgruppen.
− Negativ besetzte Parkhäuser als Orte des Ankommens in der Innenstadt.
4.3 Fazit Kinderbeteiligung
Kinder nutzen die Innenstadt überwiegend in Begleitung ihrer Eltern.
Das Bild der Kinder von der Detmolder Innenstadt ist hauptsächlich
geprägt von den Haupttätigkeiten, die sie gemeinsam mit den Eltern dort verrichten, Einkaufen, Verweilen, Besuch gastronomischer
Einrichtungen. Die jenseits des Schlossparks und der Haupteinkaufsstraßen gelegenen Bereiche werden kaum besucht und sind kaum
bekannt. Da sich das Spielplatzangebot in der Innenstadt überwiegend an kleinere Kinder richtet, sind sie für die Altersgruppe der über
Sechsjährigen kaum bekannt und werden auch kaum genutzt.
Als positive Orte werden der Schlosspark, die Einkaufsstraßen, der
Marktplatz samt Brunnen und die Stadträume am Schlossgraben angesehen.
11
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Negativ besetzte Räume sind die Parkhäuser (Lustgarten, Hornsches
Tor) als Orte des Ankommens in die Innenstadt, die Fläche hinter
dem Theater, der Kaiser-Wilhelm-Platz und einige schmale Gassen,
Passagen und „Tweeten“.
Mädchen bevorzugen ruhige, naturnahe Räume und Räume am Wasser. Der sichere Rückzug und der ungestörte Aufenthalt spielen für
die Mädchen eine übergeordnete Rolle.
Die Präferenzen der Jungen bezogen auf Räume in der Innenstadt
liegen auf belebten Orten der Aktion und Öffentlichkeit, des Spiels
und der Bewegung.
Wichtige zu verändernde Orte aus Sicht der Mädchen sind:
− Bereiche an der Werre (z.B. zwischen Friedrichstraße und Leopoldstraße)
− Bereich zwischen Parkhaus Hornsches Tor und ehem. Kita
− Durchgang zwischen Tweete zum Wehmhof und Krumme Straße
Wichtige zu verändernde Orte aus Sicht der Jungen sind:
− Kaiser-Wilhelm-Platz
− Bereich zwischen Parkhaus Hornsches Tor und ehem. Kita
− Fläche hinter dem Theater
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„STADT DER ZUKUNFT“
5JUGENDWERKSTATT
5.1
Ergebnisse Jugendgruppe Mädchen
Positive Orte
Fußgängerzone
− Wird von den Jugendlichen zum „Shoppen“ genutzt. Die Gestaltung
und das Angebot wird von ihnen als zufriedenstellend angesehen,
wobei die Mädchen sich noch mehr verschiedene Läden wünschen.
Einige Jugendliche bemängeln den Marktplatz als zu „monoton und
grau“. Marktplatz dient für viele als Treffpunkt, allerdings weniger als
Aufenthaltsort.
Weg am Schlossgraben zwischen Theaterplatz und Grabbestraße
− Dieser Weg wird von den Jugendlichen als der schönste Teil der
Stadt bezeichnet. Allerdings findet man auch hier Aspekte, die verbesserungswürdig sind.
Verbesserungsvorschläge:
– Um einen Zugang zum Wasser herstellen zu können sollte die Mauer verschoben (oder abgebrochen) werden. Es werden mehr Bänke
direkt am Teich gewünscht.
– Um die Konflikte zwischen den Fahrradfahrern und Fußgängern zu
minimieren, sollte für Fahrradfahrer eine eigene Fahrspur angelegt
werden. Dies könnte gestalterisch z.B. mit roten Pflastersteinen erfolgen.
– Es fehlen Mülltonnen
– Mehr Blumen (Farbe)
Wasserspiel an der Bruchstraße
− Im Grunde könnte dieser zentral gelegene Ort Aufenthaltsqualitäten für junge Erwachsene anbieten; Zugang zum Wasser, Sichtschutz durch dichte Begrünung, wenig Wohnnutzung um den Platz
herum. Das jetzige Erscheinungsbild ist jedoch eher negativ besetzt
(verlassen, ungepflegt).
Verbesserungsvorschläge:
− Die Gestaltung allgemein müsste junge Leute ansprechen
− Die Bänke erneuern
− Moos entfernen
− Müll aus Wasser entfernen
− Dönerbude (optisch) verstecken
Wall
− Der Fußweg am Wasser wird generell positiv bewertet. Die Abwechslung zwischen offenen und versteckten Bereichen (Uferzone)
wird als angenehm empfunden.
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Verbesserungsvorschläge:
− Wasser erlebbar machen. Fortführung des Friedrichstaler kanals unter Erhalt der großen Bäume. Ufer dichter an das Wasser heranführen, z.B. durch Rasenfläche.
− An manchen Stellen könnte das dichte Grün sogar auf die Seite der
historischen Altstadt hergestellt werden, dadurch schafft man Schutz
gegen das „sich beobachtet zu fühlen“ (Anwohner > Passanten / Passanten > Anwohner).
− Aufenthaltsorte mit unterschiedlichen Stimmungen schaffen > z.B.
Wasserfall wirkt beruhigend, diese Stimmung könnte durch Gestaltung verstärkt werden.
− Der Dreieckplatz im Kreuzungsbereich Paulinenstraße / Am Wall
sollte dichter bepflanzt werden, so dass der Verkehrslärm vermindert
wird.
Allee und Palaisgarten
− Die bereits neu gestaltete Allee Richtung Palaisgarten (Friedrichstaler Kanal) gefällt den Jugendlichen sehr gut und dient ihnen bereits
als beliebter Treffpunkt. Palaisgarten sowie Hochschule für Musik haben ein deutlich positives Image bei den jungen Erwachsenen.
Schlossplatz
− Treffpunkt und Chillbereich
Theater
− Das äußere Erscheinungsbild wird als positiv umnd prägend für
die Innenstadt wahrgenommen. Wunsch nach Erhalt des kulturellen
Angebotes. Es sollte alles für die Erhaltung und dauerhafte Attraktivierung getan werden.
Treffpunkte sind der Marktplatz, der Schlossplatz, der Palaisgarten,
Rosental (wenig Aufenthaltsqualität: Ankommen und sich Treffen),
Schlossgraben (Ameide).
Weitere „positive Orte“ wurden im Stadtplan dargestellt. Sie wurden
allerdings während des Streifzugs nicht besucht und auch nicht später genauer erläutert.
Negative Orte
Parkhäuser
Die ehemalige Zufahrtstraße zum Parkhaus „Lustgarten“ von der Langen Straße sowie das Parkhaus selbst wird als „no go area“ bezeichnet. Dort sammeln sich Obdachlose und suchtkranke Menschen. Am
Parkhaus Hornsches Tor gibt Leerstand und minderwertigere Nutzungen (Second Hand Geschäfte). Der umgebende öffentliche Raum
beider Parkhäuser ist verwahrlost. Die halböffentliche und die private
Freiräume sind eingezäunt, aber ebenfalls verwahrlost und ungenutzt.
14
Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Verbesserungsvorschläge:
− Straßenbeleuchtung
− Aufsichtspersonal
Freifläche hinter dem Theater
Der ehemalige Spielplatz dient heute als ein Treffpunkt suchtkranker
Menschen und Obdachloser. Die jungen Damen werden häufig unangemessen angesprochen und fühlen sich hier ängstlich. Wenn es sich
einrichten lässt, meiden sie die Gegend.
Verbesserungsvorschläge:
− Eine Anlaufstelle für die Obdachlosen („Obdachlosenheim“), die
nicht unbedingt in der Stadtmitte gelegen sein muss.
− Der Ort soll wieder die frühere Nutzung (Kinderspielplatz) erhalten.
Rosental
Die viel befahrene Straße ist vor allem abends, wenn Jugendliche
schnell fahren, gefährlich.
Verbesserungsvorschläge:
− Zebrastreifen
Galerie an der Hornschen Straße
Die Jugendlichen haben sich gerne in der Vergangenheit in der Galerie – und vor allem im McDonalds – aufgehalten. Dieser halböffentliche Raum war beliebt vor allem dann, wenn das Wetter nicht schön
war. Zur Zeit prägt dort vor allem der Leerstand die Atmosphäre.
Verbesserungsvorschläge:
− Eine Cafénutzung sollte angestrebt werden.
Alte Pauline
− Wird als „Schandfleck“ angesehen und ist kein Anziehungspunkt für
Jugendliche, sie fühlen sich hier nicht willkommen.
Kino
− Zu klein und unattraktiv für Detmold, Filmangebot nicht zugeschnitten für Jugendliche.
Bahnhof
− Dominanz von Suchkranken und anderen Randgruppen.
Kaiser-Wilhelm-Platz
− Obdachlose und Suchtkranke Menschen als „Angstfaktor“.
Marktplatz
− Schmutziger Bodenbelag
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Lemgoer Straße
− Gefährlich wegen mangelnder Querungsmöglichkeiten für Fußgänger.
Wallgraben
− Grün verdeckt Wasser, erschwert direkten zugang zum Wasser.
Verbesserungsvorschläge:
− Konzentration von Grün auf stadtzugewandter Seite unter Erhalt der
großen Bäume. Schaffung von zahlreicheren und sauberen Sitzmöglichkeiten.
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Ideenskizzen
Platz hinter der Galerie (zwischen Parkhaus und Kita)
Der wenig, bzw. nicht genutzte Platz hat zwei Zugänge, einen über
einen Durchgang (durch das Parkhaus) von der Hornschen Straße,
einen anderen von der Grabenstraße. Beide Zugänge sind eher versteckt und vergessen, entsprechend ist auch das Erscheinungsbild
des im Innenhof gelegenen öffentlichen Platzes. Oft halten sich Obdachlose und suchtkranke Menschen hier auf. Der Ort hat jedoch
Potenzial zu einen Ort für Jugendliche zu werden.
Ideenposter „Color your life“:
− Neue Bodengestaltung, mehr Pflanzen, Bänke
− Fassadengestaltung (hell und freundlich)
− Wände für Graffiti freigeben
− Skaterbahn
− Abriss der Überdachung
(23)
23
Alte Pauline
Das „alternative“ Jugendzentrum in Innenstadtnähe wird als nicht ansprechender Ort im Kreis der anwesenden Jugendlichen empfunden.
Einige Teilnehmer fühlen sich dort zudem nicht willkommen. Es ist
nicht sauber und auch von außen „nicht schön anzusehen“. Für die
Jugendlichen gibt es dort nicht genug Angebote und keine Aufenthaltsmöglichkeiten.
Ideenposter „Bunte Pauline – für jeden was dabei!“:
– Sanierung und Umgestaltung des bisherigen Jugendzentrums
– soll zu einem bunten und lebendigen Ort werden
– Treffpunkt > Aufenthaltsraum mit Ort zum Chillen
– Raum für Musik (Proberaum)
– anliegende Grünfläche aufwerten (draußen Verweilen, Fußballspielen) (24)
Weitere Aspekte
Während der Erkundungstour wurde seitens der Betreuer ein besonderer Augenmerk auf das Thema Wasser in der Stadt gelegt. Viele
Jugendliche waren überrascht davon, an wie vielen Orten man überhaupt Wasser in Detmold finden kann. Viele der bestehenden Zugänge zum Wasser waren für die Jugendlichen unbekannt oder auch
wenn sie diese kannten, fühlten sie sich dort nicht willkommen. Die
Sitzgelegenheit und Bachüberquerung an der Friedrichstraße sind
ihrer Meinung nach nicht einmal für Jugendliche geeignet, da sie
davon ausgehen, dass ihre Anwesenheit dort als Ruhestörung in der
anliegenden Wohnbebauung empfunden werden könnte. Zur Zeit ist
dieser Ort ein anonymer, versteckter Ort, den keiner nutzt. Allerdings
könnte man an dem direkt am Wasser gelegenen „Podest“ eine Bank
stellen und die Graffitis dort entfernen. Das würde zum Aufenthalt
17
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
direkt am Wasser einladen.
Die Ufer sollten regelmäßig gereinigt werden. Generell waren die
Teilnehmer überrascht, an wie vielen Stellen man in Detmold direkt
an das Wasser gelangen kann. Sie hatten allerdings Schwierigkeiten
sich neue Orte am Wasser vorzustellen. Dieses Potenzial sollte genauer untersucht werden. Es wurde angemerkt, dass sich die Luft
am Wasser frischer anfühlt. Weitere Treffpunkte könnten im Bereich
Ameide / Bruchberg (in Verbindung zum Wasser) eingerichtet werden
und am Willi-Brandt-Platz (durch eine Abschirmung des Verkehrs mit
Grün). Die Promenade am Wallgraben sollte um Sitzmöglichkeiten
mit Blick auf das Wasser und Mülleimer ergänzt werden.
Hauptthemen
– Aufenthaltsorte / Treffpunkte
– Orte am Wasser
– Sicherheit
– Mobilität
5.2
Ergebnisse Jugendgruppe Jungen
Positive Orte
Schlosspark
− Ruhig
− Übersichtlich, sauber
− „Man kann anderen aus dem Weg gehen“
Haupteinkaufsstraßen
− Das Angebot wird als zufriedenstellend eingeschätzt.
− Die Geschäftsstraßen werden zum Einkaufen und zum Essen und
Trinken besucht.
− Wunsch nach einem Elektrofachmarkt in der Innenstadt, Verwunderung über die hohe Anzahl von Handyläden (Schülerstraße nicht
interessant für die Teilnehmer).
Marktplatz
− Der Brunnen wird als positives Element eingeschätzt.
− Der Marktplatz ist Treffpunkt.
Bahnhof
− Der Bahnhof wird teils positiv teils negativ eingeschätzt: Ort des Ankommens und des Aufenthalts, Gestaltung ist verbesserungswürdig,
vor allem fehlen Angebote für den Aufenthalt.
− Der Pavillon am Bahnhof könnte z.B. als Jugendzentrum genutzt
werden.
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Negative Orte
Kaiser-Wilhelm-Platz
− Der Platz wird als nicht unmittelbar zentral und damit nicht interessant für Jugendliche Nutzungen angesehen.
− Erhebliche Lautstärkebelastung durch angrenzenden Verkehr und
„Offenheit der Fläche.
− Aufenthaltsort suchtkranker Menschen.
− Spielangebot nur für kleinere Kinder.
Parkhaus Lustgarten
− Das Parkhaus wird als ungemütlicher Ort charakterisiert.
− Die Passage zum Rosental sollte mit Licht gestaltet und nach Möglichkeit verbreitert werden.
Hasselter Platz
− Gestaltung sollte ansprechender und „bunter“ sein.
− Eine Neugestaltung ist in jedem Fall notwendig.
− Die Option eines großen, zeitgemäßen Kinos an diesem Standort
wurde hervorgehoben.
25
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
26
Ideenskizzen
Kaiser Wilhelm Platz „Tob Dich aus, Kaiser!“
− Zonierung der Fläche, Schaffung von Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen (Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Senioren, suchkranke Menschen,...).
− Trendsportflächen als Angebot für Jugendliche, z.B. Basketballfeld,
Tischtennisplatten, Klettergarten / -wände.
(26)
Fläche hinter dem Theater „Chill’n und Grill’n“
− Errichtung eines Grillhauses, das von Jugendlichen genutzt werden
kann. (27)
27
Weitere Aspekte
− Sicherheitsgefühl ist u.a. von Beleuchtung der Stadträume abhängig, die Promenade entlang des Friedrichstaler Kanals wird in ihrem
beleuchteten Abschnitt als sicher, im unbeleuchteten als unsicher/
gefährlich eingeschätzt.
− Orientierung bezüglich Abendaktivitäten (Kino, Konzert, Disco,...)
nach Bielefeld und Herford aufgrund des größeren Angebotes (laut
Angaben der Jugendlichen 1-2 Mal im Monat).
− Wunsch nach einem Jugendzentrum im Detmolder Zentrumsbereich als Aufenthaltsort, Veranstaltungsort, Treffpunkt und „Raum für
den eigenen Gebrauch“. Mögliche Orte: Nähe Rosental, Pavillon am
Bahnhof, Alte Pauline.
− Die Kosten für den ÖPNV sind für Schüler sehr hoch, ihr Schülerticket gilt nur für die Schulzeiten, hier wird der Wunsch geäußert, günstigere Tarife für mehr Mobilität der Jugendlichen zu ermöglichen.
− Nachtleben in Detmold ist für Jugendliche unter 18 Jahren eingeschränkt, es gibt einige interessante Kneipen in der Innenstadt, eine
Diskothek befindet sich außerhalb des Zentrumsbereiches, der Zutritt
ist ab 18 Jahren.
− Das Jugendzentrum des CVJM in der Wiesenstraße wird von den
beteiligten Jugendlichen nicht genutzt, das Angebot ist ihnen nicht
bekannt.
− Wasser in der Stadt, die vorhandenen Bäche sind für die beteiligten
Jugendlichen nicht interessant.
− Theater und Museen sind für die beteiligten Jugendlichen nicht von
großer Bedeutung.
− Mobilität: die beteiligten Jugendlichen nutzen vor allem den ÖPNV
(Bus) oder laufen zu Fuß und verfügen über einen entsprechend
eingeschränkten Aktionsradius – das Fahrrad wird für Freizeit- und
Sportaktivitäten (z.B. Mountainbiking zum Hermannsdenkmal) genutzt.
− Der Wunsch nach einem größeren Kino wird geäußert – zur Zeit
werden Kinos in Paderborn oder Bielefeld besucht.
− Temporäre Feste und Veranstaltungen in der Innenstadt werden
begrüßt, z.B. ein Weihnachtsmarkt.
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
− Gerade an den Eingangsbereichen zur Innenstadt sind zu wenig
Fahrradabstellmöglichkeiten und zu wenig Aufenthaltsmöglichkeiten
und Treffpunkte vorhanden, z.B. im Bereich Willi-Brandt-Platz.
− Der Palaisgarten wird von den beteiligten Jugendlichen nicht genutzt (Lage außerhalb des Aktionsradius).
Hauptthemen
− Mobilität – Ankommen / Abfahren mit dem ÖPNV
− „Stadteingänge“
− Einkaufen
− Freunde Treffen
5.3 Fazit Jugendbeteiligung
Jugendliche nutzen die Innenstadt überwiegend selbstständig in
ihrer Freizeit. Ihre Tätigkeiten sind überwiegend das Einkaufen, der
Aufenthalt und das Treffen von Freunden. Das Einkaufsangebot für
Jugendliche wird als zufriedenstellend bis nicht ausreichend angesehen, das Angebot an öffentlichen Räumen und Treffpunkten in der
Detmolder Innenstadt wird von den Jugendlichen als ausreichend
eingeschätzt. Angebote der Abendgestaltung (Diskothek, Großkino)
sind in Detmold nicht bzw. kaum vorhanden, es werden entsprechende Angebote in Bielefeld, Herford oder Paderborn genutzt.
Die Mobilität, das Erreichen und Verlassen der Innenstadt spielt eine
große Rolle für die beteiligten Jugendlichen, entsprechend kommt
einer (verkehrs)sicheren und großzügigen Gestaltung dieser „transitorischen Räume“ (z.B. Bahnhof, Rosental, Willi-Brandt-Platz) eine
große Bedeutung zu. Der Bewegungsradius der beteiligten Jungen
beschränkt sich auf sehr kurze Laufdistanzen, Orte wie der Kaiser-Wilhelm-Platz und Palaisgarten werden z.B. von ihnen aufgrund der relativen „Randlage“ und eines fehlenden Freizeitwertes nicht genutzt.
Die Jugendlichen bewegen sich überwiegend zu Fuß und mit dem
ÖPNV (Bus) durch den Stadtraum. Hervorzuheben ist die Forderung
der Jugendlichen nach bezahlbaren ÖPNV Angeboten außerhalb der
Schulzeiten, da Mobilität für sie eine wichtige Rolle spielt.
Mädchen formulieren als Ansprüche an die öffentlichen Räume der
Innenstadt die Möglichkeit des Rückzugs, das Naturerlebnis, Ruhe
und Erholung.
Jungen stellen Tätigkeiten wie das „Shoppen“, das Sich Treffen, das
Ankommen beziehungsweise Abfahren und das Ausgehen in den
Abendstunden als wichtige Nutzungen der Räume der Innenstadt in
den Fokus. Festzustellen ist, dass kaum Angebote explizit für Jugendliche in der Detmolder Innenstadt bestehen. Der Wunsch nach einem
Raum zum Treffen und sich Aufhalten, der nicht von einer Institution
oder organisierten Gruppe dominiert wird (wie das CVJM Jugendzentrum Wiesenstraße oder „Alte Pauline“) wird geäußert.
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Kinder und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Positive Orte in den Augen der Jugendlichen stellen der Schlosspark,
der Marktplatz, die Einkaufsstraßen und der Burggraben (alleinige
Einschätzung der Mädchen) dar. Negativ werden die Parkhäuser „Lustgarten“ und „Hornsches Tor“, die Fläche zwischen Parkhaus „Hornsches Tor“ und Kita, die Fläche hinter dem Theater, einige Gassen der
Innenstadt, die „Alte Pauline“ und der Hasselter Platz eingeschätzt.
Wichtige zu verändernde Orte aus Sicht der Jugendlichen sind:
− Orte am Wasser (Burggraben, Werre, Wall) – Position der Mädchen
− Kaiser-Wilhelm-Platz
− Bereich zwischen Parkhaus Hornsches Tor und Kita
− Fläche hinter dem Theater
− Bahnhof
− Schaffung von weiteren / neuen innerstädtischen Jugendtreffpunkten / Freizeiteinrichtungen
− Räume der an die Innenstadt angrenzenden Hauptverkehrsstraßen
(Entschärfung von Konfliktsituationen, Schaffung von Querungsmöglichkeiten, Schaffung von Aufenthaltsbereichen als „Orte des Ankommens und Treffens“)
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Kinder- und Jugendbeteiligung, Detmold | April 2012
„STADT DER ZUKUNFT“
Auftraggeber:
Stadt Detmold
Fachbereich 6
Stadtentwicklung
Kontakt: Herr Müther, Tel. 05231 977-624
eMail: [email protected]
Veranstalter:
JAS – Jugend Architektur Stadt e.V.
Vöcklinghauser Straße 2, 45130 Essen
www.jugend-architektur-stadt.de
JAS - Jugend Architektur Stadt ist ein gemeinnütziger Verein
zur Förderung der baukulturellen Bildung von Kindern und
Jugendlichen. Mit seinen Aktivitäten möchte der Verein junge
Menschen anregen, Architektur, Design, Stadt und Landschaft
– die gestaltete Lebensumwelt – mit allen Sinnen wahrzunehmen, neu zu entdecken und mit eigenen Mitteln mitzugestalten.
Das Team aus Architekten, Stadt- und Regionalplanern, Landschaftsarchitekten und Pädagogen konzipiert und realisiert
gemeinsam mit verschiedenen Partnern (u.a. baukulturelle
Initiativen, Schulen, Städte und Kommunen) Workshops und
Projekte für und mit Kindern und Jugendlichen.
Kontakt:
Thorsten Schauz, Tel. 0160.91589993
eMail: [email protected]
Päivi Kataikko, Tel. 0176.23201206
eMail: [email protected]
Layout:
Thorsten Schauz
© JAS e.V. 2012
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