Herzlich Willkommen im Studienbereich Hebammenkunde Liebe (neue) Studierende, wir freuen uns, dass Sie sich für das Bachelor-Studium der Hebammenkunde entschieden haben und begrüßen Sie ganz herzlich an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Hier geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über den Studiengang sowie weitere Dokumente und Informationen, die den Studienverlauf und das gesamte Studium betreffen. Wir stehen Ihnen selbstverständlich auch gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Prof. Dr. Nicola H. Bauer und das Team des Studienbereichs Hebammenkunde Überblick über den Studiengang (BSc) Hebammenkunde an der hsg Der Studiengang Hebammenkunde an der hsg ist ein Modellstudiengang mit 210 ECTS1. Das grundständige Bachelor-Studium integriert zwei Abschlüsse. Durch Bestehen der Modulprüfungen im siebten Semester wird die staatliche Anerkennung und somit die „Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Hebamme bzw. Entbindungspfleger“ erlangt. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums und dem Erstellen der Bachelor-Arbeit wird auch der akademische Grad "Bachelor of Science" verliehen. Das wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Studium eröffnet Ihnen das gesamte Berufsfeld der Hebammenarbeit und bereitet auf die vielfältigen Anforderungen und auf Eigenverantwortlichkeit des anspruchsvollen Berufes vor. Als Fachperson für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit ist die Hebamme2 Begleiterin in einer physiologischen Lebensphase, die gleichzeitig mit tiefgreifenden Veränderungen verbunden ist. Die Gesundheit von Mutter und Kind zu erhalten und im Idealfall zu stärken, ist das zentrale Anliegen der Hebamme. Eine kompetente, empathische und respektvolle Arbeitsweise wird den unterschiedlichen Frauen, Kindern und Familien mit ihren individuellen Bedürfnissen gerecht. Die Ausbildung zur Hebamme ist in Deutschland im Hebammengesetz in Abschnitt III geregelt: „Die Ausbildung soll insbesondere dazu befähigen, Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und dem Wochenbett Rat zu erteilen und die notwendige Fürsorge zu gewähren, normale Geburten zu leiten, Komplikationen des Geburtsverlaufs frühzeitig zu erkennen, Neugeborene zu versorgen, den Wochenbettverlauf zu überwachen und eine Dokumentation über den Geburtsverlauf anzufertigen“ (§ 5 HebG). Daran orientieren sich die Konzeption und die Inhalte des Studiengangs Hebammenkunde. 1 ECTS = „European Credit Transfer System“, eine vereinheitlichte Definition des geleisteten akademischen Arbeitsumfangs. 2 Bei der Bezeichnung der Berufsgruppe der Hebammen oder Angehörigen dieser Berufsgruppe wird ausschließlich die Berufsbezeichnung ‚Hebamme‘ verwendet. Hierunter werden auch Entbindungspfleger subsumiert. In insgesamt acht Semestern erwerben Sie Wissen, Kompetenzen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, um als Hebamme kompetent handeln zu können. Dazu werden sowohl Erkenntnisse der wissenschaftlichen und evidenzbasierten Forschung und Praxis als auch traditionelles Erfahrungswissen der praktischen Geburtshilfe vermittelt. Der Studiengang Hebammenkunde ist modular aufgebaut und in theoretische und praktische Module unterteilt. Die Module fokussieren jeweils einen bestimmten Themenbereich. Sie beruhen auf einem einheitlichen curricularen und didaktischen Konzept und sind inhaltlich aufeinander abgestimmt. Jedes Modul hat definierte Qualifikationsziele und wird in Vorlesungen, Seminaren, Übungen oder Gruppenarbeiten vermittelt. Praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten werden in kleinen Gruppen im Skills-Lab geübt, bevor sie dann in der Praxis umgesetzt werden. Das Skills-Lab ist ein Fertigkeitenlabor, in dem an Modellen nicht nur einzelne Handgriffe und Fertigkeiten, sondern ganze Handlungsabläufe aus der Praxis dargestellt werden können. Eine Besonderheit des Studiums an der hsg ist das interprofessionelle Lernen (Interprofessional Education = IPE). Studierende aus den Studienbereichen Logopädie, Ergotherapie, Hebammenkunde, Physiotherapie und Pflege lernen in bestimmten Modulen gemeinsam in gemischten Gruppen. Interprofessionelle Themen sind unter anderem „Wissenschaftliches Arbeiten“, „Akteure und Strukturen im Gesundheitssystem“ und „Professionelle Kommunikation und Interaktion im Gesundheitswesen“. Die drei Lernbereiche Theorie, Skills-Lab und praktische Studienphasen sind im Sinne eines für den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz notwendigen Konzeptes vernetzt. Dieses Konzept ermöglicht den unmittelbaren Transfer der theoretisch erlernten Inhalte in die praktische Hebammentätigkeit. Die praktischen Studienphasen werden als Blockpraktika in den Studienablauf integriert, so dass die Inhalte der Theoriemodule direkt in der Praxis angewendet und geübt werden können. Die sieben Praxismodule werden in 76 Wochen, über drei Jahre verteilt, an unterschiedlichen Einsatzorten in ganz Nordrhein-Westfalen absolviert. Dazu gehören verschiedene Kliniken mit ihren Abteilungen, und auch außerklinische Einsatzorte wie Hebammenpraxen oder Geburtshäuser. Eine Lernprozessbegleitung durch die hsg und Praxisanleiter/-innen im klinischen und außerklinischen Bereich begleiten die Studierenden in den Praxisphasen, leiten an und begleiten die praktischen Prüfungen. Sie werden im üblichen Schichtdienst in zwei Kliniken in Nordrhein-Westfalen und in einer außerklinischen Einrichtung bundesweit und auf Wunsch auch im Ausland eingesetzt. In jeder praktischen Studienphase finden Reflexionsseminare für die Studierenden statt, um die praktischen Erfahrungen gemeinsam zu beleuchten. Im ersten Semester liegt der Schwerpunkt auf dem gemeinsamen Lernen in interprofessionellen Modulen, „Interprofessional Education“ (IPE). Hier werden drei IPE-Module angeboten. Ergänzt wird dieses Angebot durch das erste fachspezifische Modul „Mutter und Kind nach der Geburt“, und dem ersten Teil der dazu gehörenden praktischen Studienphase. Im zweiten Semester werden sowohl Module zu Ende geführt sowie neue begonnen. Neben dem Praxismodul mit dem Schwerpunkt Wochenbett, das im ersten Semester begonnen hat, rückt jetzt das Thema Geburt in den Mittelpunkt. Das wird in der Theorie durch das Theoriemodul „Die Gebärende“ und in der Praxis durch den ersten Teil der praktischen Studienphase im Kreißsaal initiiert. In diesem Semester beginnt auch das Theoriemodul „Bio-wissenschaftliche Grundlagen“. Im interprofessionellen Bereich bietet das zweite Semester die Themen „Professionelle Kommunikation und Interaktion“ sowie „Wissenschaftliches Arbeiten“. Das dritte Semester hat einen praktischen Schwerpunkt mit Studienphasen im Kreißsaal und auf einer pflegerischen Station. Hinzu kommt das interprofessionelle Modul „Evidenzbasierte Praxis und Forschung“ sowie die Fortsetzung des Theoriemoduls „Bio- wissenschaftliche Grundlagen“. Im vierten Semester erhält das pflegerische Praktikum Ergänzung durch das Theoriemodul „Frau sein in besonderen Situationen – Krankheitsbilder in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett“. Als interprofessionelles Modul wird „Partizipation, Aktivität und Lebensqualität“ fachübergreifend gelehrt. In diesem Semester ist auch eine Praxisphase im außerklinischen Bereich in einer Hebammenpraxis oder in einem Geburtshaus vorgesehen. Das fünfte Semester widmet sich im theoretischen und praktischen Modul den „besonderen Situationen“ der gebärenden Frau, also Situationen, in denen der Geburtsverlauf von der Norm abweicht und geburtshilfliches Eingreifen erforderlich sein kann. Zusätzlich wird das Theoriemodul „Die schwangere Frau“ angeboten. Der Schwerpunkt im sechsten Semester liegt wieder auf den „besonderen Situationen“, diesmal in Bezug auf die Schwangere und auf Mutter und Kind nach der Geburt. Dem entsprechen auch die praktischen Studienphasen, die in einer Kinderklinik und in einem weiteren klinischen Praktikum auf der Station mit Wöchnerinnen und Neugeborenen absolviert werden. Im siebten Semester werden alle bislang erworbenen Kompetenzen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Hinblick auf das komplexe Fallverstehen und die Bearbeitung komplexer Situationen für Mutter und Kind hin gebündelt. Die Modulprüfungen dieses Semesters werden zugleich als staatliche Prüfung zur Hebamme anerkannt. Die Erlaubnis zur Führung der (geschützten) Berufsbezeichnung „Hebamme/Entbindungspfleger“ wird damit erworben. Im achten Semester können Sie sich für ein bzw. zwei Wahlpflichtmodul/e entscheiden, das sie aus insgesamt vier Modulen auswählen können. Diese Module werden im Rahmen des interprofessionellen Studiums gemeinsam mit den Studierenden des Studiengangs Pflege durchgeführt. Zudem haben Sie die Möglichkeit ein Wahlmodul frei zu wählen und zu gestalten. Es erfolgt zudem die Durchführung und Bearbeitung eines eigenständigen Wissenschaftlichen Praxisprojektes. Im Rahmen der Bachelorarbeit soll eine selbst entwickelte Fragestellung empirisch, konzeptionell, literaturgestützt oder hermeneutisch bearbeitet werden. Die Erstellung der Bachelorarbeit wird durch ein Kolloquium begleitet. Für alle Module und die Leistungsnachweise werden Leistungspunkte nach dem europäischen System zur Leistungsbewertung (ECTS) vergeben. Leistungspunkte (LP) berücksichtigen den gesamten, geleisteten Arbeitsaufwand (Workload), so dass nicht nur die Zeit der Anwesenheit in einer Veranstaltung berechnet wird, sondern auch der Zeitaufwand von Selbstlernzeiten. Die Prüfungen werden am Ende des Semesters abgelegt, dabei gibt es für jedes Modul eine einheitlich festgelegte Anzahl an Leistungspunkten und die individuell erreichte Note. Pro Jahr sind insgesamt fünf bis sechs Wochen vorlesungs- und praktikumsfreie Zeit vorgesehen, die fest in das Studienprogramm eingeplant sind. Sie orientieren sich nicht an den Schulferien und zum Teil auch nicht an den üblichen vorlesungsfreien Zeiten. Die genauen Zeiten können Sie dem Dokument „Semesterübersicht“ entnehmen. Die genauen Einsatzzeiten der praktischen Module können Sie im Dokument „Einsatzzeiten“ nachlesen. Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das Studium! Prof. Dr. Nicola H. Bauer und das Team des Studienbereichs Hebammenkunde