PUBLI-PANEL EINLEITUNG Innovative Sparprodukte in der 3. Säule Der Kapitalschutz und Garantien gewinnen beim individuellen Sparen an Bedeutung. Trotz den aktuellen Turbulenzen möchten die Anleger die Wachstumschancen an den Kapitalmärkten wahrnehmen können. Das Angebot in der freien und gebundenen Vorsorge weitet sich aus. Von Georg Hofmann Die Finanzbranche reagiert auf die Verunsicherung bei den Anlegern. Dabei setzen die Anbieter bei ihren neuen Produkten auf Flexibilität. Die Assekuranz hat mit den variabel gestalteten fondsgebundenen Lebensversicherungen ein interessantes Wachstumsfeld entdeckt. Immer mehr Fonds stehen zur Auswahl, zudem gibt es Kapitalgarantien kombiniert mit Renditechancen und in jüngster Zeit sind banknahe Tranchenprodukte dazugekommen. Mit dem ausgeweiteten Angebot fällt es dem Vorsorgenehmer auch schwerer, die für seine Bedürfnisse richtige Lösung auszuwählen. Grundsätzlich sollte er sich für transparente und einfach verständliche Produkte entscheiden, die er auch versteht. Gegen Kursverluste schützen Rentenlösungen mit flexiblen Garantien sind im Trend. Diese sogenannten «Variable Annuities» haben die traditionelle Lebensversicherung zu einem guten Teil abgelöst. Für die Lebensversicherer geht es darum, das Sicherheitsbedürfnis der Kundschaft, gepaart mit möglichst variantenreichen Lösungen, noch besser zu befriedigen. Alle grossen Versicherungsgesellschaften verfügen mittlerweile über solche Auszahlungspläne, die dank einer Teilrevision des Versicherungsaufsichtsgesetzes möglich wurden. Die biometrischen Risiken, wie Tod oder Invalidität, müssen in den neuen Produkten 26 nicht mehr zwingend eingeschlosSwiss Solvency Test (SST) sorgt sen sein. Das hat in der Branche dafür, dass inländische Lebensvereinen Innovationsschub ausgelöst. sicherer solche Risikopositionen Im Zentrum der freien Vorsorge mit viel Eigenkapital unterlegen (Saule 3b) stehen fondsgebunmüssen. Dafür profitiert der Vordene Lebensversicherungen, mit sorgenehmer. Er sichert sich eine denen Anleger die Wachstumslebenslange Rente und darüber hichancen an den Finanzmärkten naus wird ihm bei einer guten Entwahrnehmen können. Gleichzeitig wicklung an den Kapitalmärkten sind sie gegen Kursverluste gejährlich ein Zusatzbonus gutgeschützt. Dabei kann meist zwischrieben. schen verschiedenen Fondsportfolios mit bis zu 35 Prozent AktienanRun auf Tranchenprodukte teil ausgewählt werden. Nebst der Eine starke Nachfrage hat sich in Variante mit der Einmaleinlage der jüngsten Vergangenheit für Legibt es auch die Möglichkeit zur bensversicherungen in Verbinperiodischen Prämienzahlung. Alle dung mit der Kapitalschutz-Andiese Produkte leihe einer Bank bieten in Ergän«Mit neuen Vor- abgezeichnet. zung zum gaSolche Transorgeprodukten chenprodukte rantierten Erlebensfall-Kapital die Wachstums- wurden in entauch Renditesprechend grochancen an den sser Zahl auf den chancen. Das wird von den Finanzmärkten Markt gebracht. Anlegern im akDie Garantie wahrnehmen.» wird bei diesen tuellen Tiefzinsumfeld und bei Vorsorgelösunteils starken Kursschwankungen gen von einer Bank übernommen. an den Aktienmärkten geschätzt. In der Regel begibt die Bank eine Um die Garantie zu gewährleisten, Anleihe mit einem hohen Rating sind aufwendige Absicherungsund ergänzt diese um eine Kaufopvorgänge notwendig. Weil das Rition auf einen diversifizierten Insiko beim Versicherer liegt, muss er dex. Den Anlegern wird ein Kapidieses mit Spezialisten im Bereich talschutz von 100 Prozent der einPricing und Hedging abdecken. bezahlten Sparprämien zugesiIm Vordergrund steht die Absichert. Dazu kommen die Renditecherung gegen Kursverluste an chancen, die je nach dem gewählder Börse. Zudem ist das Langleten Anlageuniversum unterbigkeitsrisiko in den gesamten schiedlich ausfallen können. Aus Prozess einzukalkulieren. Der Sicht des Lebensversicherers sind APRIL 2012 | SCHWEIZER VERSICHERUNG solche Produkte interessant, weil die Garantie von einer Bank sichergestellt wird. Damit entfällt für die Versicherungsgesellschaft die Unterlegungspflicht mit Eigenkapital. Vielfalt bei der Vorsorge Auch in der gebundenen Vorsorge (Säule 3a) nimmt die Vielfalt an Produkten zu. Anfänglich dominierten bei diesem steuerbegünstigten Sparprozess die Konti bei einer Bank. Neu dazugekommen sind zwischenzeitlich 3a-Fonds und spezifische 3a-Pläne, die Anlageinstrumente mit flexiblen Versicherungslösungen kombinieren. Bei einer Lösung mit einem Sparund Versicherungsanteil ist die Erlebensfallsumme garantiert. Um dies zu erreichen wird der Sicherheitsanteil der Prämie in Obligationen investiert. Durch eine aktive Bewirtschaftung des Beteiligungsanteils wird zudem eine Erlebensfallsumme angestrebt, die über die Garantie hinausgeht. Wer sich nicht mit der reinen Verzinsung auf einem Konto zufrieden gibt, der kann mit Vorsorgefonds eine höhere Rendite erreichen. Der Anleger muss allerdings mit den teils massiven Schwankungen an den Aktienmärkten umgehen können. Die historische Entwicklung zeigt jedoch, dass Aktien über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten und mehr durchschnittliche Renditen von 6 bis 8 Prozent pro Jahr abwerfen. PUBLI-PANEL Sicherheit und Rendite in der Vorsorge Das weiterhin sehr tiefe Zinsumfeld stellt Lebensversicherungs-Gesellschaften vor das Problem, im heutigen wirtschaftlichen Umfeld Kundenbedürfnisse nach hohen Garantien abzudecken. Barclays hilft Ihren Kunden dabei, attraktive Lösungen zu entwickeln. Von Christian Treuer biometrischen Risiken wie z.B. dem Todesfall. Art und Vielfalt der Absicherung von biometrischen Risiken stellen häufig das ausschlaggebende Kriterium bei der Auswahl von geeigneten Vorsorgeprodukten dar. Vorsorgeprodukte werden in den meisten Fällen nicht von Finanzexperten erworben. Sie müssen hohen Anforderungen an Transparenz und Einfachheit genügen. Deshalb legt Barclays bei der Konzeption von Vorsorgelösungen hohen Wert auf diese Aspekte. Was zeichnet das Vorsorgeprodukt gegenüber anderen Finanzinstrumenten aus? Generell unterscheiden sich Vorsorgeprodukte von anderen Finanzinstrumenten durch längere Laufzeiten und die Absicherung von Wie werden die Risiken abgesichert? Die Garantie oder die Sicherungskomponente kann für den Kapitalschutz mit einer Vielzahl unterschiedlich gestalteter Anleihen erreicht werden. Im einfachsten Fall BILD: ZVG Schweizer Versicherung: Die Anleger suchen in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld vermehrt Garantien und einen Kapitalschutz. Wie werden diese Bedürfnisse abgedeckt? Christian Treuer: Um die Anlegerbedürfnisse zu erfüllen, sehen wir einen Trend hin zu Produktalternativen, die eine ausgewogenere Balance zwischen Garantie und der Möglichkeit der Marktpartizipation darstellen. Dabei ist die Transparenz und Verständlichkeit des Produktes für Kunden eine wesentliche Voraussetzung. In der Schweiz existiert weiterhin eine grosse Nachfrage nach Indexgelinkten Einmaleinlageprodukten im Anspar- und Entsparbereich. Die typischen Produkte im Ansparbereich weisen eine Laufzeit von 10 Jahren auf und kombinieren Kapitalschutz, sicheren Ertrag und marktabhängige Renditechancen. Diese Ansparlösungen können flexibel mit Entsparlösungen kombiniert werden. Barclays arbeitet eng mit Versicherungsgesellschaften zusammen, um deren Kunden im anhaltenden Tiefzinsumfeld interessante Lösungen anbieten zu können, welche eine attraktive Garantie mit einer chancenreichen Anlage effizient miteinander verknüpfen. Christian Treuer ist Director bei Barclays und zuständig für die Betreuung institutioneller Kunden im Solutions Bereich. Dazu gehört die Betreuung der Lebensversicherungen auf der Produkte-Ebene im deutschsprachigen Europa. wird der Kapitalschutz durch eine Anleihe von einem Emittenten (wie z.B. Barclays) gestellt. Mit der Verwendung von Anleihen unterschiedlicher Emittenten wird das Ausfallrisiko diversifiziert. Dabei können die Anleihen unter Beachtung des gewünschten Risiko-Rendite-Profiles aus dem staatlichen oder aus dem Corporate- und Finanzbereich stammen. Kann der Anleger von Kursgewinnen profitieren? Es ist uns sehr wichtig, unseren Kunden Produkte mit Chancen auf Kursgewinne anzubieten. Wir sehen einen starken Trend zu effizienten Index-Lösungen, die oft kostengünstiger abzusichern sind als fondsgebundene Versicherungen. Zudem können diese massgeschneidert für bestimmte Themenbereiche erstellt werden. Die Themen werden oft gemeinsam mit dem Asset Management der Versicherung und den Vertriebseinheiten gewählt, um Kundenbedürfnisse möglichst gut abzudecken. Momentan beliebte Themen sind Multi-Asset-Anlagen, die eine Inflationskomponente beinhalten und darüber hinaus Sachwerte abbilden. Anlageklassen wie Immobilien sind ebenfalls möglich und werden regelmässig verwendet. Reine Aktienanlagen werden im momentanen wirtschaftlichen Umfeld hingegen kaum nachgefragt. Barclays bietet Kunden grosse Flexibilität an. Beispielsweise können Versicherungspartner das gewünschte Anlageuniversum innerhalb bestimmter Rahmenvorgaben selber bestimmen. Unsere neueste Generation von Indizes erlaubt es der Versicherung oder ihrem Asset Manager, die Anlage innerhalb von bestimmten definierten Richtlinien aktiv zu verwalten. Einen Schritt weiter führen Lösungen, bei denen der VersicherungsEndkunden selber das Anlageuniversum aktiv gestalten kann. Was sind die Vorteile von Sparprodukten? Langfristige Versicherungssparprodukte werden im Rahmen von steuerlichen Vorteilen gefördert. Dieser Vorzug ist sicherlich immer noch ein wichtiger Aspekt beim Erwerb von Versicherungsprodukten. Versicherungsprodukte weisen aber auch eine Reihe weiterer Vorteile auf, so z.B. die Absicherung der biometrischen Risiken, wie Langlebigkeit in Form von lebenslänglichen Renten und Todesfallschutz bei Ansparprodukten. Was gilt es sonst noch zu beachten? Die deutlich höheren Kapitalanforderungen, aber auch die ökonomische Realität – im aktuellen Umfeld sehr niedriger Kapitalmarktzinsen – machen es für Versicherer immer schwieriger, die Garantiezinsen im klassischen Geschäft zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass durch das Absenken der Garantieverzinsung klassische Produkte für Kunden im Vergleich zu alternativen Anlagemöglichkeiten weniger attraktiv sind. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden neue Möglichkeiten und Lösungen im Bereich der Vorsorgeprodukte. SCHWEIZER VERSICHERUNG | APRIL 2012 27 PUBLI-PANEL Innovative Sparprodukte In der 3. Säule sind anteilsgebundene Lebensversicherungen mit flexiblen Garantien im Trend. Von Michael Neubert und Udo Lichtenstein Schweizer Versicherung: Die Anleger suchen in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld vermehrt Garantien und einen Kapitalschutz. Wie werden diese Bedürfnisse abgedeckt? Vereinzelt werden neuerdings Kombinationen von traditionellen kapitalbildenden Versicherungen und reiner Fondsanlage via einer Depotbank angeboten; der Marktanteil dieser Produktekombinationen dürfte jedoch derzeit marginal sein. Signifikanter in puncto Verkaufsvolumina sind hingegen die fondsgebundenen Lebensversicherungsprodukte, bei welchen nicht durch den Versicherer, sondern seitens Fondsgesellschaft i.d.R. Höchststandsgarantien zum Ablauf und / oder ein Kapitalschutz (garantiertes Erlebensfallkapital) gewährt werden. Meist handelt es sich bei diesen im Rahmen einer Lebensversicherung angebotenen Garantiefonds um Publikumsfonds von namhaften Fondsgesellschaften respektive Fondsmanagementgesellschaften. Seit kurzem werden auch zunehmend sogenannte anteilsgebundene Lebensversicherungen, genauer gesagt an (versicherungs)interne Anlagebestände oder andere Bezugswerte gebundene Lebensversicherungen offeriert, bei welchen wiederum nicht der Versicherer dem Versicherungsnehmer gegenüber Garantien wie z.B. garantierte minimale Erlebensfallleistungen ausspricht, sondern eine dritte Partei, der sogenannte «Garantiesteller» (d.h. eine in- oder ausländische Bank und / oder ein in- oder ausländischer Effektenhändler). Vereinfacht gesagt wird hier der Sparanteil der Prämien durch das Versicherungsunternehmen in speziell strukturierte Portfolios des Garantiestellers investiert. 28 nen Versicherungen mit Garantien werden diese Garantien durch den Garantiesteller begeben und am Kapitalmarkt insbesondere gegen Ausfall des Garantiestellers abgesichert. Zu bemerken ist an dieser Stelle, dass das Bonitätsrisiko des Garantiestellers im Allgemeinen beim entsprechenden Teilvermögen bzw. Portfolio verbleibt. Dr. Michael Neubert, Geschäftsführer Company 2 New Market (C2NM GmbH), Wilen bei Wollerau. Was zeichnet das Vorsorgeprodukt gegenüber anderen Finanzinstrumenten aus? Vorsorgeprodukte der 3. Säule zeichnen sich durch verschiedene, insbesondere auch im Kontext der steuerlichen Privilegierung durch die Eidgenössische Steuerverwaltung vorgeschriebene Attribute aus. Besonders zu erwähnen ist der im Rahmen von 3a/3b-Policen zwingend zu vereinbarende Transfer von biometrischen Risiken (Tod, Invalidität); Verträge bei denen das Versicherungsunternehmen kein (ausreichendes) biometrisches Risiko trägt, wären im Sinne der FINMA als Kapitalisationsgeschäft zu beurteilen und dürfen nicht als Versicherung bezeichnet werden. Weiter ist zu bemerken, dass Fonds für Produkte der Säule 3a die Anlagevorschriften der Verordnung BVV2 zu erfüllen haben, d.h. die für den Fonds zugelassenen Anlagekategorien wie Aktien, Obligationen etc. vorgegeben sind und deren jeweiliger Anteil am Gesamtfondsanlagevolumen strikten Obergrenzen unterliegt. APRIL 2012 | SCHWEIZER VERSICHERUNG Dr. Udo Lichtenstein, Leiter MAZARS, Courbevoie, FR, Zweigniederlassung Zürich. Zusammenfassend sind Vorsorgeprodukte also «All-in-one» Produkte, die während der Erwerbstätigkeit Einkommensausfälle aufgrund von Tod oder Invalidität bzw. den Aufbau von Altersguthaben steueroptimiert absichern. Wie werden die Risiken abgesichert? Biometrische Risiken werden üblicherweise durch das Lebensversicherungsunternehmen selbst getragen und von diesem ggf. rückversichert. Seitens Garantiefonds gewährte Zusagen sind grundsätzlich durch die Fondsgesellschaft zu tragen, welche diese i.d.R. wiederum durch entsprechende derivative Anlageinstrumente bzw. Vereinbarungen mit Garantiestellern absichert. So hat z.B. die Fondsleitung des Teilvermögens «DWS (CH) – Pension Garant per 2017» zu Gunsten des Teilvermögens mit der Deutschen Bank AG, Frankfurt, über deren Niederlassung London eine SWAP-Vereinbarung abgeschlossen. Bei an versicherungsinterne Anlagebestände gebunde- Kann der Anleger von Kursgewinnen profitieren? Das Profitieren von Kursgewinnen ist meist nur eingeschränkt möglich, denn grundsätzlich haben alle Garantien ihren Preis. Die verschiedenen Garantieabsicherungsinstrumente bewirken, dass die Partizipation des Anlegers an Kursgewinnen limitiert ist. Bei Kapitalgarantiefonds kann der Aktienanteil des Fonds praktisch null sein und bei Höchststandsgarantiefonds bewirkt die «Cliquet-Logik» zur Höchststandermittlung faktisch eine Mittelung über die Performance der Vorperioden. Gemäss einer Studie der Frankfurt School of Finance & Management aus dem Jahre 2008 gilt für langfristige Investitionszeiträume simplifiziert die Faustregel, dass Garantien rund die Hälfte der Rendite kosten. Welches sind generell die Vorteile von Sparprodukten? Die Vorteile liegen in der steuerlichen Privilegierung sowie im Durchschnittskosten- und Zinseszins-Effekt, was sie gerade bei den typischerweise sehr langfristigen Investitionszeiträumen attraktiv erscheinen lässt. Hinzu kommt die Absicherung der Risiken Tod und / oder Invalidität, wodurch auch dem Bedürfnis nach Absicherung von Hinterlassenen Rechnung getragen wird. PUBLI-PANEL Sicherheit und Garantien sind Trumpf Europäische Schuldenkrise, historisches Niedrigzinsumfeld: Das aktuelle Marktumfeld stellt nicht nur die Versicherungsgesellschaften vor grosse Herausforderungen. Auch die Kunden sind derzeit verunsichert, vor allem was die Wahl der richtigen Lebensversicherung anbelangt. Dabei stehen Produkte im Fokus, die einerseits Sicherheit geben – anderseits aber auch Flexibilität, Renditechancen und Steuervorteile bieten. Mit «Balance Invest» hat die Allianz Suisse im vergangenen Jahr ein solches Angebot lanciert. Von Rudolf Alves Schweizer Versicherung: Die Anleger suchen in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld vermehrt Garantien und einen Kapitalschutz. Wie werden diese Bedürfnisse abgedeckt? Rudolf Alves: Die anhaltenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten verstärken verständlicherweise das grosse Kundenbedürfnis nach Sicherheit und Garantien. Zahlreiche Kundenbefragungen bestätigen dies. Gleichzeitig besteht angesichts des Niedrigzinsumfeldes aber auch weiterhin der Wunsch nach einem rentablen, flexiblen Investment. Diese Bedürfnisse gilt es abzuholen und den Kunden das entsprechende massgeschneiderte Produkt bereitzustellen. Die Allianz Suisse trägt dem mit ihrem neuen Garantiekonzept «Balance Invest» Rechnung, das der Kategorie traditioneller Lebensversicherungen zuzuordnen ist. Kern des Konzeptes ist ein optimiertes Zusammenspiel einer garantierten Anlage im Sicherungskapital der Allianz Leben und einer Fondsanlage mit Wert- und Garantiesicherungsmechanismus. Der Kunde weiss diese Sicherheit gepaart mit Renditemöglichkeiten jedenfalls sehr zu schätzen. Was zeichnet das Vorsorgeprodukt gegenüber anderen Finanzinstrumenten aus? Für die Allianz Suisse steht die hohe Planungssicherheit für den Kunden der Fondsanlage investiert wird. Je tiefer der Garantielevel, desto höher sind natürlich die Ertragschancen durch die Fondsanlage. Der Kunde hat aber immer die Gewissheit, erzielte Erträge während der Vertragslaufzeit wieder als Garantie festsetzen zu können. Das bietet ihm die nötige Flexibilität bei gleichzeitiger Sicherheit, die er bei anderen Finanzinstrumenten in dieser Form nicht findet. Rudolf Alves ist bereits seit etwa 15 Jahren für die Allianz tätig. 2002 wechselte er zur Allianz Suisse und bekleidete seitdem verschiedene Führungsfunktionen im Unternehmen. Im vergangenen Jahr übernahm Rudolf Alves die Funktion als Leiter Leben/Hypotheken der Allianz Suisse. im Vordergrund. Bereits bei Vertragsabschluss wählt der Kunde nach seinem Bedürfnis die Höhe der von ihm gewünschten Garantie. Diese beträgt mindestens 85 Prozent bis max. 105 Prozent der Sparprämie. Diese flexible Festlegung des Garantieniveaus ist in ihrer Art einzigartig und eröffnet individuelle Perspektiven in Richtung einer kontrollierten PerformanceEntwicklung. Zugleich legt der Kunde selbst fest, welcher Teil der Sparprämie im renditeorientierten Investment, also Wie werden die Risiken abgesichert? Anders als bei CPPI-Produkten kommt bei «Balance Invest» ein neues Wertsicherungs-Konzept der Allianz Gruppe zum Einsatz: Hier findet eine vorausschauende Verteilung des Kapitals zwischen Fonds und Sicherungskapital statt - immer unter der Prämisse, ein häufiges und teures Umschichten zu vermeiden. Nach versicherungsmathematischen Grundsätzen überprüfen wir täglich die vertragsindividuelle Aufteilung der Gesamtanlage. Damit ist jederzeit sichergestellt, dass das garantierte Erlebensfallkapital auch zu erwirtschaften ist. Kann der Anleger von Kursgewinnen profitieren? Ja, der Anleger profitiert sogar in zweierlei Hinsicht: Bei steigenden Aktienkursen profitiert der Kunde 1:1 vom steigenden Wert seines performanceorientierten Investments. Zusätzlich besteht jederzeit die Möglichkeit, einmal erzielte Kursgewinne in den Garantieteil von «Balance Invest» zu überführen. In puncto Transparenz stellen jährliche Wertmitteilungen und tägliche Fondspublikationen der Allianz Suisse sicher, dass der Kunde seine Kapitalentwicklung jederzeit nachvollziehen kann. Er ist also immer im Bilde, wie sich seine Anlage entwickelt und kann auch entsprechend darauf reagieren. Welches sind generell die Vorteile von Sparprodukten? Generell sind innovative Sparprodukte der Lebensversicherer selbst in einem Tiefzinsumfeld attraktiv, da sie im Vergleich zu Bankprodukten weiterhin interessante Renditen in Kombination mit Steuervorteilen ermöglichen. Was gilt es sonst noch zu beachten? Im Vorfeld einer Entscheidung für ein Sparprodukt sollte jeder Kunde sich über die verschiedenen Varianten gut informieren und für sich beantworten, welches Verhältnis Garantien und Performance untereinander haben sollten – also welcher Risikotyp er letzlich ist. Bei der Auswahl des Anbieters ist darauf zu achten, dass dieser anerkanntermassen sehr solide kapitalisiert ist, damit die Versprechen auch wirklich eingehalten werden. Da kann sich angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage schnell die Spreu vom Weizen trennen. SCHWEIZER VERSICHERUNG | APRIL 2012 29