juryprotokoll der 2.stufe

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Sanierung Architektur- und Baufakultät Universität Innsbruck
JURYPROTOKOLL DER 2.STUFE
Ort:
Universität Innsbruck, Baufakultät, Hörsaal B9
Datum:
29.05.2009, 08:40 Uhr bis 17:30 Uhr
Anwesende:
Preisgericht:
Arch. Prof. Brian Cody
Arch. Mag.arch. Paul Katzberger
Arch. Anne Lacaton
OR Mag.iur.Dipl.Ing. Bernhard Futter
Vizerektor Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. techn. Arnold Klotz (ab 09:40 Uhr)
Ersatz: Dipl.Ing. Werner Gächter
Dekan Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr.techn. Arnold Tautschnig (ab 08:50 Uhr)
Ersatz: Arch. Dipl.Ing. Erich Gutmorgeth
Dipl.Ing. Karl Dürhammer
Dipl.Ing. Bernhard Falbesoner
Berater (ohne Stimmrecht):
Dipl.-HTL-Ing. Georg Schöpf
Ing. Mag. Klaus Miller
Ing. Bertram Knoflach
Vorprüfung:
Dipl.Ing. Walter Niedrist
Andrea Zeich
Dipl.Ing. Falbesoner begrüßt alle Anwesenden.
Arch. Katzberger vertritt bei der heutigen Sitzung Arch. Riewe.
Vizerektor Klotz und Dekan Tautschnig werden sich etwas verspäten, die Ersatzjuroren Dipl.Ing.
Gächter und Arch. Gutmorgeth sind aber anwesend.
Dr. Christanell (Berater ohne Stimmrecht) hat sich für die Jurysitzung entschuldigt, ist aber
telefonisch erreichbar.
Die Beschlussfähigkeit der Jury ist gegeben und wird vom Juryvorsitzenden Prof. Cody festgestellt.
Bei den Jurymitgliedern liegt keine Befangenheit vor.
Alle 6 Projekte der 2.Stufe wurden beim Notar termingerecht abgegeben.
Vom Wettbewerbsbüro wurden die Projekte, mit den aus der 1. Stufe bekannten Nummern,
anonymisiert.
Dekan Tautschnig kommt um 08:50 Uhr zur Sitzung.
Es folgt ein individueller Sichtungsdurchgang bis 09:30 Uhr.
Durchgang mit Erläuterungen der Vorprüfung
09:30 Uhr bis 10:50 Uhr
Vizerektor Klotz kommt um 09:40 Uhr zur Sitzung.
Im Anschluß daran wird über die weitere Vorgehensweise und Zielsetzung des Wettbewerbs
beraten.
Vizerektor Klotz überträgt Dipl.Ing. Gächter sein Stimmrecht.
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1. Wertungsdurchgang:
11:05 Uhr bis 11:40 Uhr
Alle Projekte die zumindest eine Prostimme auf sich vereinen können verbleiben in der Wertung.
In den 2. Wertungsdurchgang kommen folgende Projekte:
.002, .018, .025, .044
Folgende Projekte werden einstimmig ausgeschieden:
.001, .035
Nach nochmaliger Diskussion wird der Antrag gestellt, das Projekt .025 auszuscheiden.
Der Antrag wird einstimmig angenommen.
Die drei in der Wertung verbliebenen Projekte werden vertieft diskutiert sowie die Vor- und
Nachteile jedes Projektes herausgearbeitet.
Mittagspause von 12:40 bis 14:00 Uhr.
Mag. Miller verlässt die Sitzung um 12:40 Uhr
Die Diskussion der Projekte wird bis 15:30 Uhr fortgesetzt.
Entscheidung über die Reihung der Projekte:
15:30 Uhr bis 15:45 Uhr
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt .044 auf den 1.Platz = Gewinner zu setzen.
Abstimmung: 8:0
einstimmig angenommen
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt .018 auf den 2.Platz zu setzen.
Abstimmung: 4:3, 1 Enthaltung
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt .002 auf den 3.Platz zu setzen.
Abstimmung: 5:3
angenommen
Im Anschluß daran werden die Projektbeschreibungen formuliert.
Projekt .001:
Charakteristikum des Gesamtkonzeptes ist eine Neuinterpretation der Bestandsarchitektur mit
ihrer ausgeprägten horizontalen Strukturierung durch eine 2-schalige Glashülle. Die schematische
Ausführung nimmt jedoch zu wenig Bezug auf die inneren Funktionen des Gebäudes. Der Nutzen
des Raumes zwischen den Fassadenschalen wird von der Jury in Frage gestellt. Die
vorgesehenen Stiegenbreiten sind nicht ausreichend, gegenüber der 1.Stufe ist jeweils eine Stiege
entfallen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind teilweise unplausibel und
erscheinen wirtschaftlich aufwändig.
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Projekt .002:
3.Platz
Der Teilnehmer bietet zwei identische Hüllen für Architektur- und Bauingenieurgebäude an. Eine
Unterscheidung ist offensichtlich vom Bewerber nicht gewünscht. Im Gegensatz zur Stufe 1
entfallen die Bänderungen durch die Brüstungselemente. Das Lochblech der 1.Stufe wird durch ein
Metallgewebe ersetzt, das einzig dem Sonnenschutz dient. Gleichzeitig ergeben sich dadurch
brandschutztechnisch verschiedene Problemstellungen die aus Sicht der Jury noch nicht zu Ende
gedacht und funktional insgesamt nicht ausreichend berücksichtigt sind. Der hohe
Technisierungsgrad der vorgehängten Fassade zur Sicherstellung des Blickkontaktes nach Außen
wird als äußerst problematisch und wartungsintensiv eingeschätzt. Die Kastenfensterkonstruktion
erscheint der Jury als nicht ausreichend begründbare thermische - klimatische Sonderkonstruktion.
Insgesamt ist nach Auffassung der Jury das vorgegebene Budget mit dieser Lösung nicht
gesichert einhaltbar. Die beiden vorgeschlagenen Baukörper bilden gegenüber den zu
sanierenden und den am Gelände verbleibenden Objekten einen gestalterischen Kontrapunkt, den
Teile der Jury durchaus attraktiv empfunden haben, andererseits kommt die unterschiedliche
Aufgabenstellung und Tätigkeit von Architekten und Bauingenieuren durch die gewählte
Gestaltung nicht zum Ausdruck. Die Attraktivität der neuen Freiräume an den Gebäudeecken ist
zwar hoch, jedoch auf die funktionalen Anforderungen zumindest im Bauingenieurgebäude nicht
ausreichend abgestimmt. Die Kompensation des dadurch entstehenden Verlustes an attraktiven
Büroarbeitsplätzen wird nicht aufgezeigt. Insgesamt kommt die Jury zur Auffassung, dass kaum
eine Weiterentwicklung in der 2.Stufe erfolgt ist, insbesondere die Wirtschaftlichkeit hat sich
keinesfalls verbessert.
Projekt .018:
2.Platz
Das Projekt maximiert durch den Entwurfsansatz die Quantität an Licht und Sicht für die hinter den
Fassaden liegenden Räumen. Dies durch die Anwendung von quadratischen Fensterelementen in
einer gestalterischen Analogie zu klassischen „Bow-windows“. Dadurch entsteht ein elegantes,
feinstrukturiertes Fassadenelement. Durch die Bearbeitung in der 2.Stufe wurde das ursprüngliche
Fassadenkonzept technisch verbessert, insbesondere ist die Luftführung für die Luftschicht des
Kastenfensters stark verbessert. Als nachteilig wird der Vorschlag bewertet, die großen
Fenstergläser der Außenschicht zu öffnen, da dies aufgrund der hohen Gewichte der Scheibe nur
mit motorischer Unterstützung möglich wäre. Das bestehende Erscheinungsbild der Gebäude wird
geprägt durch die starke Präsenz der Balkone und ihre tektonische Wirkung. Der Vorschlag steht
zu dieser gegenwärtigen Erscheinung im Widerspruch. Dies wird aber aufgrund der Stimmigkeit
des Vorschlages auch als Qualität gewürdigt. Dadurch bekommen die Gebäude eine neue 2.Haut.
Diese steht im Gegensatz zu einem Konzeptansatz, der Transparenz anstreben würde, da hier die
Betonung auf den Reflexionen des Glases vorherrscht. Durch die Entscheidung die Fassade mit
rahmenförmigen Elementen zur Herstellung einer Zweischaligkeit zu ergänzen, ergibt sich für
Blickrichtungen senkrecht zur Fassadenebene oder leicht abweichend davon, eine gute Ein- und
Aussicht. Für Blickachsen entlang der Fassadenebene ergibt sich aber eine sehr problematische
Dominanz dieser Elemente, welche die Ausblicke stark minimieren. Dies ist insbesondere für
Raumlösungen mit mehreren Achsen (Großraumbüros) sehr qualitätseinschränkend. Die Ansätze
hinsichtlich der Neupositionierung bzw. Adaptierung der Stiegenhäuser sind nachvollziehbar,
müssten aber hinsichtlich der Fluchtwegbreiten noch optimiert werden.
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Projekt .025:
Der innovative Lösungsansatz, der von der Jury in der 1.Stufe besonders gewürdigt wurde, findet
in der 2.Stufe keine entsprechende Umsetzung. Dies betrifft sowohl die formalen, konstruktiven
und auch funktionellen Aspekte des Projektes. Für die Erhöhung der Energieeffizienz wird ein
umfangreiches, technisches Maßnahmenpaket angeboten, dessen vollständige Umsetzbarkeit im
vorgegebenen Kostenrahmen jedoch von der Jury in Frage gestellt wird.
Projekt .035:
Die Entwicklung eines Fassadensystems mit luftgefüllten Folienkissen wird in der
2.Bearbeitungsstufe konsequent fortgeführt, die funktionelle Eignung und die Wirtschaftlichkeit der
vorgeschlagenen Lösungen kann jedoch nicht überzeugen. Die kaskadenartig vorgesetzte
Fluchttreppe wird als zu dominantes Gestaltungselement empfunden. Es werden umfangreiche
Haustechnikmaßnahmen vorgeschlagen, deren Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz jedoch
zu wenig konkretisiert sind.
Projekt .044:
1.Platz = Gewinner
Das Projekt überzeugt vor allem durch die kombinierte Lösung der gestalterischen, funktionellen
und energetischen Anforderungen. Das Fassadenkonzept in Kombination mit der Konfiguration
und Organisation der Grundrisse und dem Gebäudetechnikkonzept stellt ein in sich schlüssiges
Gesamtsystem dar. Innerhalb eines eingeschränkten Kostenrahmens verfolgt das Projekt den
Ansatz mit den zur Verfügung stehenden Mitteln eine möglichst hohe Qualitätssteigerung des
Gebäudeensembles zu erreichen. Durch den differenzierten Umgang in der Gestaltung der zwei
Gebäude erhalten diese eine jeweils spezifische Identität. Die Erweiterung des
Architekturgebäudes im Dachbereich und Fassadenbereich wird von der Jury gewürdigt. Ob diese
innerhalb des Kostenrahmens im vorgeschlagenen Umfang realisiert werden kann, ist im Rahmen
der weiteren Bearbeitung des Projektes zu prüfen. Die vorgeschlagenen Fassadenlösungen sind
hinsichtlich der Aufheizung der angesaugten Außenluft im Sommer und hinsichtlich der Reinigung
zu optimieren. Der angebotene Vorschlag der Umgestaltung des derzeitigen Atriums war nicht
Inhalt der Ausschreibung des Wettbewerbes, und kann aufgrund des vorgegebenen
Kostenrahmens nicht realisiert werden. Deshalb wurde der Vorschlag auch nicht in die Bewertung
der Jury aufgenommen.
Die Jury empfiehlt das Projekt .044 unter der Beachtung der oben stehenden Ausführungen zur
weiteren Bearbeitung.
Im Anschluß daran werden die Verfasserbriefe geöffnet.
Projekt .001:
Kennzahl 210282
Schaut Architekten, Felix Schaut
Trappentreustraße 33, D-80339 München
Mitarbeiter: Annika Haas
Berater: Haustechnik / Bauphysik / Energietechnik: IB Hausladen GmbH, Fassade: Edda Jockisch
Brandschutz: Bernd Ulbrich, Visualisierung: Anne Schneider, Freiraumplanung: CEL Landscape
Ingrid Liebald
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Projekt .002:
Kennzahl 743827
3.Platz
Prof. Hans Nickl und Prof. Christine Nickl-Weller
Lindberghstraße 19, D-80939 München
Mitarbeiter: Corinna Windelberg, Monia Sachs, Elke Schüngel
Berater: Norbert Rabl ZT GmbH, Bauphysik@ Integrierte Planung, Ebert Ingenieure Berlin GmbH
Projekt .018:
Kennzahl 150899
2.Platz
Dipl.Ing. Hans Josef Lankes und Dipl.Ing. Per Köngeter
Bergmannstraße 93, D-10961 Berlin
Fachplaner: Arup GmbH
Projekt .025:
Kennzahl 101112
Grüttner Architekten BDA, Bernd Grüttner
Kesseslstraße 28, D-59494 Soest
Mitarbeiter: Angela Wyzgol, Steffi Rickert
Berater: Brandschutz: Neumann, Krex & Partner, Statik: Rolf & Droste, HLS: Netthövel
Projekt .035:
Kennzahl 540810
arch-omo-zt GmbH
Herzog Otto Straße 8, A-6020 Innsbruck
Johann Obermoser, Harald Brutscher, Michael Lorsbach, Bernd Müller, Christoph Neuner, Jörg
Raich, Alois Zierl
Projekt .044:
Kennzahl 280509
1.Platz = Gewinner
ATP Planungs gesmbH, Arch. Christoph Achammer
Heiliggeiststraße 16, A-6020 Innsbruck
Mitarbeiter: Marc Eutebach, Klaus Hessenberger, Paul Ohnmacht, Linus Stolz, Caroline Winkler,
Pia Zobl, Robert Kelca, Peter Oberhuber, Hubert Neuhauser, Klaus Gebhart,
Sachverständiger für Brandschutz: Theodor Greiner
Ende der Jurysitzung: 17:30 Uhr
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