Beat Züsli, Jahrgang 1963 www.beatzüsli.ch Berufliche Kompetenzen - Lehre als Hochbauzeichner, Architekturstudium an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur - Nachdiplomstudium Energie an der Fachhochschule in Muttenz - Selbständiger Architekt und Energie-Ingenieur seit 1994 - Leiter und Dozent von Weiterbildungen der Hochschule Luzern, Technik & Architektur In seiner beruflichen Tätigkeit berät Beat Züsli seit vielen Jahren Bauträger, Investoren und die öffentliche Hand im Bereich des energieeffizienten Bauens. Seit über 15 Jahren ist er im Projekt „Energiestadt“ für die Beratung von Gemeinden in der Zentralschweiz zuständig. Diese energiepolitische Arbeit mit den politisch Verantwortlichen in den Gemeinden erfordert viel Fingerspitzengefühl, Kompromissbereitschaft und den Blick für das Machbare. Zudem braucht es häufig viel Geduld, da sich die Prozesse über mehrere Jahre hinziehen. Mit Extrempositionen kann man in solchen Projekten unmöglich Erfolg haben. Politische Aktivitäten und Erfolge aus der politischen Tätigkeit - Mitglied Grosser Stadtrat 1998 bis 2009, Fraktionschef 2001 bis 2005 - 2007/2008 Präsident Grosser Stadtrat - 1998 bis 2007 Mitglied der Baukommission; 2008/2009 Mitglied der Geschäftsprüfungskommission - Vorstandsmitglied Luzerner und Deutschschweizer Mieterinnen- und Mieterverband - Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen (berat. Gremium des Bundesrates) Der autofreie Mühlenplatz – eine lange Geschichte mit einem tollen Ergebnis Durch einen Vorstoss von Beat Züsli im Jahr 1999 wurde der Mühleplatz nach einem langen Prozess und einem mehrjährigen Provisorium (Sommerleben Mühlenplatz) ab dem Jahr 2010 definitiv autofrei. Einer der schönsten Altstadtplätze wird nun von der Bevölkerung intensiv genutzt. Energieeffiziente städtische Gebäude und eine aktive Energiepolitik Aufgrund eines Vorstosses von Beat Züsli im Grossen Stadtrat (2007) hat der Stadtrat beschlossen, dass die städtischen Gebäude bei Um- und Neubau den Minergie-Standard und einen erhöhten Anteil an erneuerbaren Energien einhalten müssen. Im Jahr 2008 lancierte die SP Stadt Luzern die Initiative „Für eine aktive Energiepolitik in der Stadt Luzern“, die Beat Züsli massgeblich mitgeprägt hatte. Die Initiative bezweckte eine Erhöhung der Einlage in den Energiefonds und damit einen Ausbau der Förderung von erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Das Volk stimmte 2009 der Initiative zu, der Gegenvorschlag erhielt bei der Stichfrage jedoch etwas mehr Zustimmung. Finanzielle Rettung des KKL – Präsidium der Spezialkommission Im Jahr 2003 war das KKL in einer finanziell schwierigen Lage, dies wegen ungedeckter Kosten aus der Bauphase und höheren Betriebsaufwendungen als geplant. Beat Züsli präsidierte die Spezialkommission, welche nach intensiven Abklärungen (ein externes Gutachten wurde in Auftrag gegeben) die Grundlage für die positiv ausgegangene Volksabstimmung zur finanziellen Rettung des KKL erarbeitete. Freibad Tribschen vor der Überbauung gerettet Auf der Suche nach einem neuen Standort für das Hallenbad wollte der Stadtrat das neue Hallenbad in der Tribschenbucht, direkt am See bauen. Aufgrund des zu einem wesentlichen Teil von Beat Züsli organisierten Widerstandes lehnte die Bevölkerung das Hallenbad-Projekt deutlich ab und machte den Weg frei für das nun realisierte Hallenbad Allmend. Einsatz für den Erhalt und die Schaffung von zahlbarem Wohnraum Der Stadtrat wollte den Wohnanteilplan im Rahmen der BZO-Revision ersatzlos abschaffen. Durch die von Beat Züsli mitgetragene Arbeit und Interventionen des Luzerner Mieterinnen- und Mieterverbands konnte ein annehmbarer Kompromiss erreicht werden. Die städtische Volksinitiative «Für zahlbaren Wohnraum», welche am 17. Juni 2012 zur Abstimmung kommt, wurde von Beat Züsli, als Vorstandsmitglied des Luzerner Mieterinnen- und Mieterverbandes mitinitiiert. Mit dieser Initiative soll der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen der Stadt Luzern von heute 14% auf 16% innert 25 Jahren erhöht werden. Dieses moderate Ziel kann mit den entsprechenden planerischen Massnahmen der Stadt erreicht werden, z.B. Abgabe von städtischem Land im Baurecht an gemeinnützige Wohnbauträger, Verstärkung der Kooperation mit staatsnahen Betrieben, Ausstattung der Gemeinschaftsstiftung zur Erhaltung und Schaffung von preisgünstigem Wohnraum (GSW) mit genügend Mitteln. Einsatz für den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr In der Verkehrspolitik hat sich Beat Züsli mit zahlreichen Vorstössen für die gezielte Förderung des öffentlichen Verkehrs und den Velo- und Fussverkehr eingesetzt. Kleine Verbesserungen konnten damit erzielt werden, die grossen Schritte fehlen in der Stadt Luzern jedoch weiterhin. Bereits im Jahr 2004 wurde ein Vorstoss von Beat Züsli für „Road Pricing zur Förderung des öffentlichen Verkehrs“ im Stadtparlament überwiesen, bisher aufgrund der fehlenden nationalen Grundlagen ohne Wirkung. Regional- und Quartierpolitik Eine Stärkung der regionalen Zusammenarbeit und als Konsequenz die Fusion mit Nachbargemeinden war ein dauerndes Anliegen von Beat Züsli. Der Entscheid der umliegenden Gemeinden ist nun zu akzeptieren und die Zusammenarbeit zu optimieren. In der Stadt selber waren die Stärkung der Quartierpolitik und der vermehrte Einbezug der Bevölkerung bei wichtigen Fragen ein zentrales Thema. Entwicklung Luzerner Allmend Mit dem Einsatz der SP-Fraktion und von Beat Züsli konnte bei der Entwicklung der Allmend erreicht werden, dass erhöhte Energiestandards (Minergie-Standard) und Vorgaben beim Verkehr (Fahrtenmodell) realisiert wurden. Eine andere städtebauliche Lösung und ein anderes Finanzierungsmodell mit Verzicht auf die Hochhäuser hatten jedoch keinen Erfolg. Präsidium des Grossen Stadtrats Ein Höhepunkt der parlamentarischen Tätigkeit von Beat Züsli war das Präsidiumsjahr 2007/2008. Sein Nachfolger in diesem Amt, Rolf Hilber (CVP), charakterisierte anlässlich der Amtsübergabe Beat Züsli wie folgt: „Das Parlament hat ihn als kompetenten, fairen und führungsstarken Präsidenten erlebt. Er hat den Spagat, von einem Tag auf den anderen vom Chef einer Interessengruppe zum Präsidenten von allen zu werden, ausgezeichnet gemeistert. Er hat darum unsere Achtung und den Dank mehr als verdient.“ Luzern, Mai 2012