30843 JaBe 11.indd - Radiologie

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RADIOLOGIE UND NUKLEARMEDIZIN
JAHRESBERICHT 2011
Jahresbericht 2011 | Mitarbeitende | 2
Adami Silke, Aeby Britta, Ahlhelm Frank, Amann Michael, Ammann Esther, Aschermann Angelina, Avis Brigit, Baazzi
Abdelhamid, Bach Felicitas, Baldrych Claire, Barth Esther, Bätzold Monique, Baudinot Ursula, Bauman Andreas, Benz
Matthias, Benz Robyn, Bernhardt Kaspar, Berther Stéphanie, Bieri Oliver, Bieri Susanne, Bilska Beata, Biondo Carluccio
Daniela, Blatow Maria, Blehs Sandra, Blumhagen Jan Ole, Bolt Robert E., Bongartz Georg, Botta Selina, Brandl Petra,
Brantner Philipp, Bratu Vlad, Braun Martin Laurent, Bremerich Jens, Brodmann Chantal, Brönnimann Edith, Brüderlin
Claudia, Bucherer Christine, Bühler Andrea, Burg Valérie, Burgener Fabienne, Bürgler David, Burgy Isabelle, Calvetti
Monika,Ćeličanin Žarko, Christoforidis Theofilos, Citrano Antonino, Ciulli Stefano, Crooijmans Henk-Joost, Dannenmaier
Sandro, Dashti David, Dazio Matteo, de Vries Stefan, Dehn Katharina, Dekany Tatjana, Deligianni Xeni, Dellas Buser
Theresa, Dellas Sophie, D’Errico Luigia, Dietel Virginia, Duhnsen Sjunne Hans, Dziergwa Severine, Ederer Susanne, Eggen
Marianne, Engelhardt Denise, Escher Achim, Evard Christine, Fellner Inga, Fischmann Arne, Flemming Jasmin, Forrer
Flavio, Förster Ursula, Forte Serafino, Frey Jan, Fumey Marion, Furrer Studer Simone, Giger Fränzi, Giovacchini Giampiero,
Gleichauf Nadja, Gloor Monika, Goller-Wittekind Ute, Grand-Guillaume Alexis, Grawe Philipp, Grothues Judith, Gutekunst
Stephan, Gutierrez Ineke, Haas Tanja, Hänggi Eva, Hänggi Nadine, Harder Dorothee, Häring Annelis, Hartmann Claudia,
Hasanic Haris, Hedges Shane, Hegyaljai Nicole, Heimgartner Thomas, Hengherr Martin, Hensel Silvia, Hill Andreas, HöchleJordi Esther, Hofer Anniina, Hofer Franziska, Hoffmann Florian, Hofmann Petra, Hohmann Joachim, Hoppe Sandra, Hügin
Barbara, Huguenin Ruth, Hüneborn Rizzo Claudia, Hürbin Manuel, Imfeld Barbara, Jacob Augustinus Ludwig, Jäger
Corinne, Jambresic Cynthia, Janetzki Julia, Jantschke Robert, Jevremovic Radmila, Jhooti Permi, Jung Maya, Jusufi Alban,
Kaiser Katrin, Kamber Sven, Kappeler Fabienne, Karle Monia, Karwacki Grzegorz Marek, Kempf Pierre, Kessler Angela,
Kettner Eva, Klarhöfer Markus, Kluba Christiane, Koch Handschin Verena, Kolakovic Georgia, Kos Sebastian, Kraus Nadine,
Kretzschmar Martin, Kummer Sandra, Latscha Brunner Ruth, Laurent Valérie, Lavacca Grazia, Lazic Danijela, Lenz Claudia,
Leyendecker Jeanette, Lieb Johanna, Loffredo Antonietta, Lohmann Meike, Lutz Marlène, Maas Ole Christopher, Magon
Stefano, Mahendran Piratheepan, Martin Lisa, Mascarin Alba, Matt Ilse, Matter Alexandra, Mattera Giovanna, Merz
Matthias, Meyer Sandra, Meyer Stephanie, Meyer Ursula, Mezzomo Dominik, Miescher Claudia, Mindt Thomas, Minnig
Ursula, Moritz Sarah, Mösch Sonja, Motschan Gerda, Müller Lea, Nachtrab Elisabeth, Nagy Mia, Nann Christine, Nern
Christian, Newerla Caroline, Nicolas Guillaume, Niemann Tilo, Nill Gabriele, Obhues Katja, Ochmann Claudia, Öksüz
Mehmet Özer, Öksüz Tülay, Oppliger Dorette, Oprea Isabell, Orsingher Christine, Pansini Michele, Parrish Fiona, Pasquier
Anouk, Pegios Renata, Piserchia Pina, Pohl Katharina, Poiger Esther, Politi Antonio, Pollastro Antonella, Popescu Andreea,
Portmann Kerstin, Potthast Silke, Powell Pia, Prati Stéphanie, Puglisi Loredana, Raia Umberto, Ralli Georgia, Rasewerg
Andrea, Rasmus Matthias, Rauber Edith, Reichmann Jan, Reidy Manuel, Reinhardt Julia, Riegraf Jacqueline, Rindlisbacher
Sarah, Ringel Martina, Rizzo Leonardo, Rizzo Petrusca, Rizzo Salvatore, Roser Hans W., Rossiello Stefania, Roth Christine,
Ruch Stephanie, Rudin Arnaldo, Ruf Cornelia, Sagmeister Florian, Sander Rainer, Sansonnens Janine, Santini Francesco,
Schädeli-Mura Beatrice, Schaeffer Fabienne, Scheffler Klaus, Scheiwiller Svenja, Schellenberg Wessendorf Seline, Schieweck Regina, Schmid Simone, Schmidlin Nicole, Schmidt Matthias, Schnelli Monika, Schöbel Grit, Schubert Tilmann,
Schulter Maria Anna, Schwarz Jochen, Schweizer Sabrina, Schwob Michelle, Siemer Sandra, Sommer Gregor, Speiser
Martin, Spielmann Arnold Petra, Sprenger Till, Steinbrich Wolfgang, Stenzel Franziska, Stippich Christoph, Strojin Bruno,
Studler Ueli, Sudholt Philipp, Takes Martin, Tanner Sabine, Thaler Margeritha, Thoman Sybille, Tognoni Nadia, Tozakidou
Magdalini, Tumminelli Tatjana, Turan Hasan, Türkal Nergis, Tyndall Anthony, Ulmer Stephan, Valverde Ibai, Vogel Michèle,
Vomstein Sandra, Wersinger Virginie, Westphal Nicole, Wietschorke Gina, Wildpreth Claudia, Willi-Sedlacek Berenika,
Wimberger Manuela, Winter Leopold, Wyss Anja, Yesildeniz Zozan-Anna, Zarghom Amir-Reza, Zbinden-Stadler Isabella,
Zhu Jinxia, Ziegler Caroline, Zlatunic Anita, Zogg Nicole
3 | inhaltsverzeichnis | Jahresbericht 2011
Jahresbericht 2011
Radiologie und Nuklearmedizin
Editorial
4
Organisation6
Leistungen8
Reportage: Schlaganfall – vom Schicksal zum behandelbaren Notfall
10
Reportage: Präzise Mammadiagnostik auch bei dichtem Gewebe
12
Abdominelle und Onkologische Diagnostik
14
Cardiale und Thorakale Diagnostik
16
Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie
18
Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie – Nuklearmedizin
20
Interventionelle Radiologie
22
Muskuloskelettale Diagnostik
24
Radiologische Chemie
26
Radiologische Physik28
Lehre
30
Research Highlights32
Engagement in nationalen und internationalen Gremien
36
Publikationen und Vorträge 38
Informationen für Zuweiser
43
Impressum44
Jahresbericht 2011 | Editorial | 4
Zwischen medizinischem
Fortschritt und ökonomischen
Limitationen
Liebe Leserinnen und Leser
Nun legen wir Ihnen bereits zum zweiten Mal unseren Jahresbericht in einer Publikumsversion vor. Wir
möchten Ihnen damit einen Überblick über unsere
Angebotspalette und das im letzten Jahr Geleistete
geben sowie die neusten Entwicklungen in unseren
Spezialabteilungen aufzeigen. Darüber hinaus ist
der Jahresbericht immer auch eine Möglichkeit zu
einigen grundsätzlichen Überlegungen und Einschätzungen. Selbstverständlich freuen wir uns über
jede Rückmeldung zu diesem Bericht.
In kaum einem Fachbereich wird die berüchtigte
Schere zwischen dem medizinischen Fortschritt und
dem ökonomisch Machbaren so offensichtlich wie
in der Radiologie und der Nuklearmedizin. Überdeutlich ist einerseits der Informationsgewinn durch
moderne Untersuchungstechniken wie z. B. die FDGPET/CT oder die Diffusionsbildgebung für das Tumorstaging und die Tumorverlaufsbeurteilung. Auch
die seit den 70er Jahren etablierte Computertomografie macht hinsichtlich Scangeschwindigkeit und
räumlicher Auflösung immer neue Sprünge, so dass
eine CT der Lunge heute – bei deutlich höherem
Informationsgehalt – kaum mehr Zeit in Anspruch
nimmt als eine konventionelle Röntgenaufnahme.
Wie wir uns grade anhand zweier neuer ultraschneller CT-Geräte überzeugen konnten, ist inzwischen
selbst die Dünnschnittdarstellung des gesamten
Herzens in einer einzigen Diastole möglich. Damit
ist es heute keine Frage mehr, ob die Koronararterien
adäquat mit der CT dargestellt werden können –
das Verfahren ist Routine geworden. Bei gleichzeitiger Senkung der Strahlendosis für die CT kommen
immer mehr konventionelle Röntgentechniken aufs
Abstellgleis. Erwartungsgemäss hat z. B. eine grosse
Studie zur Früherkennung des Bronchialkarzinoms
bei starken Rauchern nicht nur die deutliche Überlegenheit der CT gegenüber dem konventionellen Röntgenbild gezeigt, sondern auch einen deutlichen Überlebensvorteil der in der CT untersuchten Gruppe
bewiesen. Entsprechend heftig wird nun über ein
Low-Dose-CT-Screening der Lunge diskutiert.
Wäre da nicht andererseits die Ökonomie. Inzwischen genügt es auch in der Diagnostik eben nicht
mehr, einen Befund richtig zu interpretieren, es muss
auch noch eine Verbesserung der therapeutischen
Prognose, am besten gleich ein Überlebensvorteil,
daraus resultieren. Die 2012 auch in der Schweiz
verbindlich eingeführten DRG werden hier zu mehr
Transparenz führen, weil bei gleicher Diagnose kostenrelevante Unterschiede in den diagnostischen
und therapeutischen Strategien evident werden.
Wollen wir darüber jammern? Nein. Eine stärkere
Evidenzbasierung liegt ja nicht nur im ökonomischen, sondern auch im medizinischen Interesse und
stellt zudem auch für die Diagnostik ein weites, noch
unterentwickeltes Forschungsfeld dar. Dieser Herausforderung wollen wir uns am Universitätsspital
Basel gerne vermehrt annehmen. Ziel ist dabei eine
bessere Risikostratifizierung für einen sinnvollen
Einsatz unserer Verfahren.
Für beides, sowohl die evidenzgerichtete Forschung
als auch die risikoadaptierte Diagnostik, sind wir bestens gerüstet. Was uns dabei hilft, sind einerseits die
Breite unserer Angebotspalette bis hin zu modernsten
Verfahren und Messtechniken, andererseits aber auch
die spezialisierte Expertise unserer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Dies gibt Ihnen, liebe Patientinnen
und Patienten, liebe Zuweiserinnen und Zuweiser, die
Gewähr, dass Ihre Anliegen immer in kompetente
Hände gelangen.
Ihr Wolfgang Steinbrich, Chefarzt bis 31. Dezember 2011,
und Ihre Beatrice Schädeli-Mura, Leitung MTRAs und Administration
5 | editorial | Jahresbericht 2011
Neue Perspektiven
in Zeiten des Wandels
Liebe Leserin, lieber Leser
Ein Jahresbericht bietet die Gelegenheit, vorwärts
zu schauen, bevorstehende Änderungen und Ziele
ins Auge zu fassen. Bereits die ersten Monate des
Jahres 2012 brachten der Radiologie und der Nuklearmedizin grosse Neuerungen – durch die Verselbstständigung des Universitätsspitals einerseits
und die Einführung der diagnosebezogenen Fallgruppen andererseits. Zudem gab es zwei Wechsel
auf Leitungsebene. Prof. Dr. Dr. Damian Wild führt
nun die Abteilung für endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie, während der andere Wechsel
mich selbst betrifft – den neuen Chefarzt.
Ich freue mich, hier zu sein, und ich freue mich auf
diese Arbeit. Nach 12-jähriger Tätigkeit in amerikanischen Kliniken – mein Weg führte mich von
Ulm aus über Cleveland nach North Carolina –
schätze ich die Überschaubarkeit und die kurzen
Wege am Universitätsspital Basel. Gerade für uns
sind dies erhebliche Vorteile. Es ist Ziel unseres
Teams, die Arbeit zahlreicher Fachbereiche des Spitals durch präzise Bildgebung und Diagnostik zu
erleichtern. Als Dienstleister und Drehscheibe zugleich. Dieses Zusammenspiel innerhalb des Spitals, aber auch mit unseren externen Zuweisern,
gelingt dank dem Wissen und dem Engagement
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Motivation ist mir denn auch ein zentrales Anliegen:
Teamkultur, Work-Life-Balance und Arbeitsklima
dürfen keine Worthülsen sein. Sie sollen gelebt und
müssen gefördert werden. Was dies betrifft, hat
mich das amerikanische Kliniksystem geprägt –
natürlich lohnt es sich, dessen Vorteile hier einzubringen, wobei es gleichzeitig gilt, die vielen Stärken des Schweizer Systems zu bewahren. Als
Arbeitgeber können wir nur durch die Optimierung
sämtlicher Bereiche interessant bleiben und weiterhin mit unseren Leistungen überzeugen.
In Durham (North Carolina) habe ich den Schwerpunkt Magnetresonanztomografie des Duke University Medical Center geleitet. Forschungsergebnisse
aus diesem Bereich, etwa zu onkologischen Fragestellungen und zur nicht-invasiven Gewebecharakterisierung, zeugen von der rasanten Entwicklung
unseres Fachgebiets und eröffnen neue Perspektiven. Der medizinische Fortschritt bleibt indes teuer.
Seiner ökonomischen Beschränkung bin ich mir
durchaus bewusst. Wir werden permanent mit Veränderungen, etwa im Bereich der Onkologie und des
kardio-vaskulären Systems, konfrontiert und müssen
uns mit neuen, durch die demografische Veränderung hervorgerufenen medizinischen Problemen
auseinandersetzen. Andererseits stellt sich stets die
Frage: Was ist sinnvoll und machbar und bleibt dabei auch mittelfristig finanzierbar?
2012 wird – nicht nur für mich persönlich – ein Jahr
des Wandels. Grosse Veränderungen wecken Ängste,
bieten jedoch auch die Möglichkeit für einen Neubeginn. Wie so oft ist dies eine Frage der Perspektive
des Betrachters, seines Blicks auf ein zur Hälfte gefülltes Glas.
In diesem Sinne freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, liebe Zuweiser und Kollegen – für
unsere Patientinnen und Patienten.
Ihr Elmar Merkle, Chefarzt seit 1. Januar 2012
Jahresbericht 2011 | Organisation | 6
Organisation
Liebe Leserinnen und Leser
Die immer spezieller werdenden Anforderungen an
Radiologie und Nuklearmedizin erfordern eine zunehmende Spezialisierung, wobei gleichzeitig die
Breite des Versorgungsspektrums gewahrt werden
muss. Dies hat zu einer Entwicklung in zwei Richtungen geführt, nämlich zur Spezialisierung nach
Modalitäten bei den Fachpersonen für medizinischtechnische Radiologie (MTRAs) und nach Krankheitsgruppen respektive Organsystemen bei unseren Ärztinnen und Ärzten. Entstanden ist daraus
eine für die Schweiz einzigartige Matrixorganisation, die sehr flexibel neue Entwicklungen aufgreifen und umsetzen kann.
Die modalitätsbasierte Organisation bei den MTRAs
hat sich sehr bewährt, wird doch von ihnen eine
hohe Expertise in den verschiedenen Gerätesektoren wie Computertomografie, Magnetresonanztomografie, konventionelle Radiologie, nuklearmedizinische Bildgebung, Angiografie und interventionelle Radiologie erwartet. Wir ermöglichen
unseren MTRAs eine Rotation zwischen diesen Gerätesektoren, fördern aber gezielt Vertiefungen in
einem der Gebiete, um unsere hohen QualitätsÄrzte
ansprüche zu erfüllen. Innerhalb der Modalitätenteams sorgen zudem spezialisierte Fachverantwortliche für eine optimale Betreuung der ärztlichen
Spezialabteilungen. Auch die Administration ist in
Funktionsteams organisiert, welche die Anmeldung,
das Datenmanagement, die Informatik und den Sekretariatsbereich umfassen.
Quer zu dieser medizinisch-technisch-administrativen Organisation steht die Gliederung der akademischen Dienste unserer Klinik in spezialisierte
Fachabteilungen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gewährleisten, dass unseren Zuweisern spezialisierte Ansprechpartner in den verschiedenen Organgruppen zur Verfügung stehen. Ergänzt werden
diese Fachabteilungen von unserer Radiologischen
Physik und der Radiologischen Chemie, in denen
überwiegend Naturwissenschaftlerinnen tätig sind.
Insgesamt sind 223 Mitarbeitende in den verschiedenen Teams und Abteilungen tätig. Wie sich diese
ausgewiesene Kompetenz auf die verschiedenen
Berufsgruppen verteilt, zeigt die Tabelle. Damit sind
wir gut aufgestellt, um unseren verschiedenen Aufgaben in Dienstleistung, Lehre und Forschung gerecht zu werden.
übrige Akademiker
MTRAs
BMAs
Administration
Stellen insgesamt
52
10
81.5
4.1
29
davon Drittmittel
3.7
8.3
1.1
–
–
54
12
107
6
44
27.7
41.6
86
90
82.1
Anzahl Personen
Anteil Frauen (in %)
Mitarbeitende der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, nach Berufsgruppe
7 | Organisation | Jahresbericht 2011
Universitätsspital Basel
Universität Basel
Bereich Medizinische Querschnittsfunktionen
Medizinische Fakultät
Departement Medizinische Radiologie
Fachbereich Medizinische Radiologie
Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin
1. Ebene unserer Matrixorganisation
Leitung Ärzte und übriges akademisches Personal
Chefarzt: Prof. Dr. W. Steinbrich | Stv. Chefarzt: Prof. Dr. G. Bongartz
Fachabteilungen
Abteilungsleitungen | Stellvertretende Abteilungsleitungen
Abdominelle und Onkologische Diagnostik
Prof. Dr. G. Bongartz | Dr. J. Hohmann
Diagnostische und Interventionelle
Neuroradiologie
Prof. Dr. C. Stippich | PD Dr. S. Ulmer,
PD Dr. F. Ahlhelm
Interventionelle Radiologie
Prof. Dr. A. L. Jacob | PD Dr. S. Kos
Radiologische Chemie
Prof. Dr. T. Mindt | Dr. A. Bauman
Cardiale und Thorakale Diagnostik
Prof. Dr. J. Bremerich | Dr. U. Goller-Wittekind
Endokrine Diagnostik und
Radionuklidtherapie
PD Dr. Dr. F. Forrer (a. i.)
Muskuloskelettale Diagnostik
PD Dr. U. Studler | Dr. M. Kretzschmar
Radiologische Physik
Dr. O. Bieri (a. i.)
2. Ebene unserer Matrixorganisation
Leitung MTRAs, Administration und nicht-akademisches Personal
B. Schädeli Mura, Stellvertretende Leitung: M. Nagy
Team BMAs
Leitung: D. Biondo
Ausbildungsverantwortliche MTRAs/BMAs
Leitung | Stellvertretende Leitung
Team MTRAs
Leitung | Stellvertretende Leitung
Team Administration
Leitung | Stellvertretende Leitung
Angiografie
S. Dziergwa
Administration Nuklearmedizin
C. Roth | B. Avis
Nuklearmedizin
S. Meyer | D. Lasic
Computertomografie
G. Ralli | A. Loffredo
Informatik/BWL
A. Escher | A. Citrano
Radiologie
N. Zogg | J. Flemming
Felix Platter-Spital
G. Lavacca | R. Schieweck
Sekretariate,
Anmeldung Radiologie,
Datenmanagement
S. Ruch
Radiologische Chemie
D. Biondo
Pflegeverantwortlicher Nukl.
Bettenstation
M. Speiser
Konventionelle Radiologie
L. Rizzo | E. Nachtrab
Magnetresonanztomografie
S. Gutekunst | S. Hensel
Nuklearmedizin
M. Nagy | E. Rauber
MTRA = Fachperson für medizinisch-technische Radiologie
BMA = Biomedizinische Analytikerin
Stand per Ende Dezember 2011
Jahresbericht 2011 | Leistungen | 8
Leistungsprofil
Radiologie und Nuklearmedizin gemeinsam bieten
das gesamte Leistungsspektrum eines modernen
Imaging-Zentrums, angereichert um die interventionellen Verfahren der Radiologie und die Radionuklidtherapie in der Nuklearmedizin. Die bildgebende Diagnostik umfasst die gesamte konventionelle Radiologie einschliesslich der Mammografie
und aller Kontrastmittelverfahren, die Sonografie
(Ultraschall), die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) und die angiografischen Verfahren, weiterhin die nuklearmedizinische Diagnostik von der
planaren Szintigrafie bis hin zu den modernen Hybridverfahren PET/CT (Positronen-Emissions-Tomografie/CT) und SPECT/CT (Single Photon Emission
Computed Tomography/CT). Der grossen Zahl von
spezialisierten Techniken und Untersuchungen werden wir einerseits durch einen sehr modernen Gerätepark, vor allem aber durch den hohen Spezialisierungsgrad unserer Modalitätenteams (MTRAs:
Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie) und ärztlichen Spezialabteilungen gerecht.
Diese sind beim Leistungsprofil der einzelnen
Fachabteilungen näher spezifiziert (vgl. die Seiten
14–29). Im therapeutischen Bereich erweitern wir
unser Anwendungsspektrum ständig um Neuentwicklungen bei den minimalinvasiven Verfahren in
der interventionellen Radiologie und in der Neuroradiologie. Die therapeutische Nuklearmedizin bietet in Basel mit der Radionuklidtherapie von neuroendokrinen Tumoren und malignen Lymphomen
eine Spezialität von nationaler und internationaler
Bedeutung. Sie bildet einen der vier spitzenmedizinischen Schwerpunkte des Universitätsspitals.
Unser Gerätepark umfasst eine volldigitalisierte
konventionelle Radiologie mit hochempfindlichen
und entsprechend strahlensparenden Detektorsystemen. Im Bereich der CT verfügen wir über vier
Mehrzeilengeräte, davon zwei ultraschnelle Anlagen
besonders für die kardiale, die funktionelle und die
Notfalldiagnostik. Unser Dual-Source-CT-Gerät vermag gleichzeitig mit zwei Energien zu strahlen, was
eine differenzierte Materialanalyse (Konkremente,
Plaques, Kontrastmittelverteilung etc.) erlaubt. Die
insgesamt vier MRI-Scanner sind sämtlich High-EndGeräte mit Feldstärken zwischen 1,5 und 3 Tesla
und entsprechend hoher räumlicher und zeitlicher
Auflösung. Sie bieten fortgeschrittene Möglichkeiten von der morphologischen Analyse bis hin zur
Funktionsdiagnostik (Bewegungsstudien am Herzen, Perfusions-und Diffusionsbildgebung, fMRI,
fiber tracking, Ganzkörperbildgebung, MR-Angiografie etc.). Ein System mit speziell kurzem und weitem Magneten ist ideal für MRI-gesteuerte interventionelle Eingriffe. Einzigartig ist der multifunktionale
bildgesteuerte Interventionsraum, in dem für komplexe operative und minimalinvasive Eingriffe in
einer sterilen Operationsumgebung eine CT- und
eine Angiografieanlage installiert sind. Für interventionelle Eingriffe sind zudem zwei moderne Angiografieanlagen verfügbar, davon eine mit 2-EbenenDarstellung. In der Nuklearmedizin stehen neben
der planaren Szintigrafie drei ultramoderne Hybridgeräte zur Verfügung. Dabei wird das PET/CT vor
allem für die onkologische Bildgebung eingesetzt,
während an den beiden SPECT/CT eine optimierte
kardiale, pulmonale und muskuloskelettale Diagnostik möglich ist.
Neben ausgezeichneten Geräten wird die MRI-Diagnostik zusätzlich beflügelt von unserer Forschungsgruppe in der Radiologischen Physik, die neue Bildgebungsverfahren entwickelt und hilft, die angewandten Untersuchungssequenzen zu optimieren.
Die Nuklearmedizin profitiert von den Naturwissenschaftlern in der Radiopharmazie. Hier werden neue
Tracer, sowohl für die Bildgebung als auch für die
Therapie, entwickelt.
Wir fühlen uns einer evidenzbasierten Medizin verpflichtet und begleiten deshalb unsere diagnostischen und therapeutischen Aktivitäten wissenschaftlich. Leistungsmotivation und eine kritische
Fehlerkultur zusammen bilden die Grundlage unserer Qualitätssicherung.
9 | Leistungen | Jahresbericht 2011
Leistungsstatistik
Endokrine
Diagnostik
und Radionuklidtherapie
Diagnostische und Interventionelle
Neuroradiologie
Muskuloskelettale
Diagnostik
Interventionelle
Radiologie
Cardiale und Thorakale
Diagnostik
Abdominelle und Onkologische
Diagnostik
2010
Allgemeine Leistungen
Konventionelle Untersuchungen
Mammografien
Ultraschall (US)
CT
MRI Gefässe
MRI Übrige
Szintigrafien Onkologie (PET)
Szintigrafien Abdomen/Urogenitalsystem
Allgemeine Leistungen
Konventionelle Untersuchungen
CT Herz/Aorta
MRI Herz/Aorta
Szintigrafien Herz
CT Thorax/Lunge
MRI Thorax/Lunge
Szintigrafien Lunge
Allgemeine Leistungen
US-gesteuerte Interventionen
CT-gesteuerte Interventionen
MRI-gesteuerte Interventionen
Sonstige bildgesteuerte Interventionen
Gefässdarstellungen
Gefässinterventionen
Allgemeine Leistungen
Konventionelle Untersuchungen
US Gelenke/Weichteile
CT Knochen/Gelenke
CT Wirbelsäule
MRI Wirbelsäule
MRI Sonstige
KM-Arthrografien
Szintigrafien Bewegungsapparat
Allgemeine Leistungen
CT Gesichtsschädel/Hals
MRI Gesichtsschädel/Hals
CT Neurokranium
MRI Neurokranium
CT Wirbelsäule
MRI Wirbelsäule
MRI Extremitäten
Myelografien
Diagnostische Angiografien
Therapeutische Angiografien
Szintigrafien Nervensystem
Allgemeine Leistungen Nuklearmedizin
Endokrinologie
Spezialuntersuchungen
Metabolische Therapien
Gesamtergebnis
280
6235
*
5496
4336
207
935
1382
193
276
22 888
372
446
1569
3208
25
337
2139
152
237
13
11
912
722
195
33 323
438
727
492
1257
1372
268
1359
320
1279
285
5963
5257
452
1133
**
63
468
46
306
39
1293
698
933
110 337
2011 Total 2010/2011
374
2175
3644
5766
4423
202
1038
1489
188
103
22 605
568
852
1629
3488
66
289
2644
152
361
2
55
942
753
353
36 078
463
821
339
1421
1759
316
1487
477
1203
174
6510
6138
429
1022
108
55
874
95
41
183
1426
697
1081
117 358
19 064/19 299
29 121/29 600
4186/4909
39 431/43 037
15 572/17 126
2963/3387
* 2010 unter Konventionelle
Untersuchungen
** 2010 unter MRI Wirbelsäule
Jahresbericht 2011 | Reportage | 10
Schlaganfall – vom Schicksal
zum behandelbaren Notfall
Beim Schlaganfall zählt jede Minute. Es gilt,
ungenügend durchblutete Hirnzellen zu retten.
Die Neuroradiologie hat eine Schlüsselrolle in
der Diagnostik und Behandlung des akuten
Notfalls. Ein Besuch der Stroke Unit, der Blick
auf hochsensitive Bildgebungsverfahren und
neue endovaskuläre Therapieformen, zeigt die
rasante Entwicklung des Gebiets.
Die Zeit drängt. Gleich liegt das Ergebnis der Perfusions-Computertomografie vor. Vier Personen richten ihre Aufmerksamkeit schon auf den Bildschirm,
als PD Dr. Frank Ahlhelm, Facharzt für Neuroradiologie, eintrifft. Kurz studiert er das wenige Minuten
zuvor entstandene CT (Abb. 1) und weist auf einen
kleinen hellen Fleck hin: «hyperdenses Mediazeichen, wahrscheinlich ein frischer Hirninfarkt». Sonst
Stroke Unit: In dieser Spezialstation werden – rund um die Uhr – ausschliesslich
Patienten mit Symptomen eines akuten Schlaganfalls (Stroke) behandelt. Ein interdisziplinäres Team erfahrener Fachärzte (Neurologen, Neuroradiologen, Neuro- und
Gefässchirurgen, Anästhesisten), Pflegefachleute sowie Logo-, Ergo- und Physiotherapeuten greift vor Ort auf modernste Bildgebungsverfahren wie die Perfusions-CT
(Computertomografie), die CT-Angiografie oder die Magnetresonanztomografie und
auf neue, sehr effektive Therapieformen (z. B. intravenöse systemische oder intraarterielle lokale Thrombolyse bzw. Thrombektomie) zurück. Das Behandlungskonzept
ist darauf abgestimmt, dem Patienten schnellstmöglich zu helfen und dauerhafte
Schäden am Gehirn, die bleibende Lähmungen, Sprach- oder Gedächtnisstörungen
verursachen können, zu vermeiden. Gemeinsam mit der von Prof. Dr. Christoph
Stippich geleiteten Neuroradiologie bietet die Stroke Unit Basel unter der Leitung
von Prof. Dr. Philippe Lyrer die gesamte Bandbreite der medikamentösen und interventionell-neuroradiologischen Therapie an.
Stroke Concept: Die Behandlung akuter Schlaganfälle erfordert die reibungslose
und unverzügliche Versorgung unserer Patienten, vom Transport über die Diagnostik
bis zur Therapie, und hierfür ausreichende personelle Ressourcen. Der Behandlungsablauf muss auf alle denkbaren Krankheitsverläufe abgestimmt sein, die neusten
fachlichen Richtlinien und Forschungsergebnisse berücksichtigen. Unser Stroke Concept wurde dazu im Oktober 2011 umfassend revidiert und mit allen beteiligten
Fachdisziplinen abgestimmt: Behandlungsräume wurden umgebaut, Geräte modernisiert und alle Abläufe neu organisiert.
ist kein Schaden am Gehirn erkennbar. Aufgrund der
verdichteten Struktur an dieser Stelle vermutet er
einen Verschluss der mittleren Hirnschlagader (Arteria cerebri media). Erstaunlich ruhig und ohne
jegliche Hektik bittet die MTRA (Fachfrau für medizinisch-technische Radiologie) den von Pflegern und
Ärzten betreuten 59-jährigen Patienten, sich nicht
zu bewegen. Sie gehört zum eingespielten interdisziplinären Team, das bei einem Stroke-Alarm in
Windeseile hier, in der Stroke Unit, zusammenkommt: Notfallarzt, Neurologe, Neuroradiologe,
MTRAs, Pflegefachpersonen. Der ältere Mann bleibt
reglos; einzig seine Liege fährt hin und her – durch
den technischen Kniff vergrössert sich der Aufnahmebereich des Tomografen. Schon wertet der Radiologe die Perfusionsbilder aus (Abb. 2). Sie erlauben
es ihm, die Ausdehnung des Infarkts und das nicht
ausreichend mit Sauerstoff versorgte Hirngewebe zu
beurteilen. Ursache des Schlaganfalls ist tatsächlich
ein Blutgerinnsel, das die linke Hirnschlagader auf
einer Länge von ca. 1 cm verstopft. Zusammen mit
dem Neurologen entscheidet er, das Gefäss mit einem Mikrokatheter schnellstmöglich wiederzueröffnen. Die interventionelle Behandlung ist hier indiziert,
da die medikamentös-intravenöse Therapie bei einem
Hauptstammverschluss dieser Grösse weniger wirkungsvoll ist. Sie wird zunehmend eingesetzt, bei
hierfür geeigneten Patienten (üblicherweise innerhalb
von 6 Stunden nach Beginn der Symptome).
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Patient noch
keine 30 Minuten in der Klinik. Er war auf dem
Heimweg gestürzt und konnte nicht mehr aufstehen. Auch der rechte Arm gehorchte ihm nicht; zudem konnte er nicht sprechen. Eine Passantin alarmierte sofort den Sanitätsnotruf. Damit ist klar,
wann der Infarkt ausgelöst wurde. Wie der Neuroradiologe später erläutert, helfen die modernen
bildgebenden Techniken indes auch bei unsicherem
Symptombeginn, z. B. aus dem Schlaf: «Dank der
Perfusions-CT und der CT-Angiografie sind wir heute
imstande, Patienten mit Hirninfarkt zu identifizieren,
die von einer invasiven Behandlung profitieren können». So kann das Ausmass des minderversorgten
11 | Reportage | Jahresbericht 2011
Gewebes schnell abgeklärt und eine Rekanalisation
der verstopften Gefässe eingeleitet werden.
Neuroradiologische Behandlung
Sofort bringt das Stroke-Team den Patienten zur
nahe gelegenen Neuroangiografieanlage, einem
speziellen Röntgengerät. Schon unterwegs erhält er
intravenös einen Teil des Medikaments zur Auflösung des Thrombus (sog. Bridging-Lyse). Die biplane
DSA (digitale Subtraktionsangiografie) ist betriebsbereit: Die MTRA der Notfall-CT hatte ihre Kollegin
unverzüglich informiert – kurze, direkte Wege sind
nicht nur räumlich, sondern auch in der Kommunikation wichtig, um Zeit zu sparen und Hirnzellen zu
retten. Nicht umsonst lautet der Leitsatz der Schlaganfallbehandlung «time is brain». Zeitgleich mit
dem Patienten trifft die Anästhesistin ein. Sie versetzt ihn in Vollnarkose, während die MTRA den
Patienten und das Material für die Behandlung
vorbereitet. Diese erfolgt über die Leistenarterie zum
Gehirn. Frank Ahlhelm navigiert den nur knapp
2 mm dünnen Katheter (einen flexiblen Kunststoffschlauch) mit Hilfe eines haarfeinen Mikrodrahts
unter angiografischer Kontrolle. Er verwendet verschiedene Katheter, die er der anatomischen Situation individuell anpasst. Über den Mikrokatheter
bringt er ein winziges Maschendrahtröhrchen
(Stent-Retriever) in den Thrombus ein. Es entfaltet
sich und hält das Blutklümpchen fest (Abb. 6). Dieser Moment ist eindrücklich. Sofort strömt das Blut
wieder durch die Arterie – auf dem Bildschirm werden die Zweige und Verästelungen der Hirnschlagader innert Sekunden sichtbar (Abb. 4–5). Der im
Gitter des Stents hängende Thrombus wird nun aus
dem Gefäss herausgezogen. Die Freude über die
gelungene Rekanalisation spiegelt sich deutlich auf
den Gesichtern. Auch in diesem Moment zeigt sich,
dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist.
Abb. 1: 17:33 Uhr: natives Computertomogramm mit Nachweis eines hyperdensen Mediazeichens.
Abb. 2: 17:39 Uhr: Perfusions-CT: Durchblutungsverhältnisse von Beginn der Kontrastmittelapplikation bis
zum Zeitpunkt der maximalen Anreicherung im Gewebe (time to peak) mit Nachweis einer Durchblutungsstörung in der linken Hirnhälfte.
Abb. 3: 17:41 Uhr: CT-Angiogramm mit ca. 1 cm langem Verschluss der linken mittleren Hirnarterie
(Arteria cerebri media).
16 000 Menschen erleiden in der Schweiz jährlich
einen Schlaganfall. 20–25 Prozent sterben daran. Je
ein Drittel der Überlebenden lebt ohne spürbare
Einschränkungen weiter, hat leichte Behinderungen
oder bleibt für immer pflegebedürftig.
Bei 85 Prozent der Betroffenen liegen – wie bei unserem Patienten – ein ischämischer Infarkt infolge
eines Gefässverschlusses, bei 15 Prozent eine Hirnblutung (intrazerebrale oder Subarachnoidalblutung) vor. Angesichts dieser Fakten wünscht sich
Dr. Ahlhelm mehr Verständnis für die Erkrankung
und für die Bedeutung einer schnellen Einweisung
in eine spezialisierte Stroke Unit: «Der Schlaganfall,
insbesondere der ischämische Infarkt, ist heute eine
behandelbare Erkrankung. In den letzten Jahren
wurden erhebliche Fortschritte in Diagnostik und
Therapie gemacht; die Ergebnisse sind eindeutig
und positiv. Bei rechtzeitiger, sachkundiger Behandlung muss ein Schlaganfall nicht mehr unbedingt ein
Schicksalsschlag sein».
Zahlen, Fakten
Rechtzeitig eingeleitete Wiedereröffnungen verschlossener Hirnarterien durch die Thrombektomie
sind sehr erfolgreich. Sieht man den Patienten wieder gehen und sprechen; weiss man, dass die
schnelle Intervention eine bleibende Hirnschädigung verhindert hat, so stimmt das nachdenklich.
«Schliesslich ist der Schlaganfall der häufigste neurologische Notfall, der zu bleibender Invalidität
führt. Das bedeutet oft eine lebenslange Behinderung – manchmal 30, 40 Jahre – mit allen Folgen,
auch für die Angehörigen. Es gibt nur sehr wenige
Erkrankungen, die so viele Menschen betreffen –
mit solch einer, auch sozioökonomisch verheerenden, Konsequenz», so der Neuroradiologe. Rund
Abb. 4: 17:59 Uhr: digitales Subtraktionsangiogramm (DSA) mit Nachweis eines Verschlusses der mittleren
Hirnarterie, vor der Rekanalisation.
Abb. 5: 19:28 Uhr: DSA der wiedereröffneten mittleren Hirnarterie, nach der Rekanalisation.
Abb. 6: 19:28 Uhr: Revaskularisationsstent samt Thrombus.
Jahresbericht 2011 | Reportage | 12
Präzise Mammadiagnostik
auch bei dichtem Gewebe
Dichtes Drüsengewebe und kleine Tumoren
stellen eine Herausforderung für die Mammadiagnostik dar. Strukturen geringer Grösse
werden mitunter durch benachbartes Gewebe überlagert und können nur schwierig
identifiziert werden. Die MammografieTomosynthese liefert Bilder ohne störende
Überlagerung und erlaubt auch bei dichtem
Gewebe eine präzise Diagnostik. Seit November 2011 wird die hochmodernde Technik am Universitätsspital Basel angeboten.
Eva Kettner führt die 43-jährige Frau zum neuen
Mammografiegerät.* Sie arbeitet schon seit 13 Jahren als MTRA (Fachfrau für medizinisch-technische
Radiologie) in der Mammografie, kennt die Anamnese ihrer Patientinnen und weiss um deren flaues
Gefühl vor der Untersuchung. Die 43-Jährige kommt
zum ersten Mal zur Krebs-Früherkennung in das
Brustzentrum. Sie hat ein hohes familiäres Risiko für
ein Mammakarzinom – mehrere Verwandte 1. und
2. Grades mütterlicherseits sind daran erkrankt. Da
Früherkennung des Mammakarzinoms: Die Diagnose Brustkrebs wird in der
Schweiz jährlich bei über 5200 Frauen (und 30–40 Männern) gestellt. Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebsform der Frau; jährlich sterben in der Schweiz
etwa 1360 Frauen an dieser Erkrankung. Im Frühstadium erkannt, lässt sie sich jedoch gut behandeln. Unter den derzeit verfügbaren bildgebenden Methoden ist die
Mammografie, die bei relativ transparentem Brustgewebe eine Sensitivität bezüglich
der Malignomerkennung von über 90 Prozent aufweist, die zweckmässigste Methode. Bei dichtem Drüsengewebe ist ihre Sensitivität indes deutlich geringer und
liegt nur bei ca. 60 Prozent. In diesen Fällen kann die Mammografie-Tomosynthese, die jedoch erst an wenigen Spitälern verfügbar ist, die Sensitivität der
Mammografie verbessern. Aus unterschiedlichen Winkeln werden mehrere Röntgenbilder der Brust angefertigt. Aus den erhaltenen Rohdaten werden Schichtbilder
errechnet, die das Drüsengewebe ohne störende Überlagerung in Millimeterschritten
darstellen (z. B. 50 Bilder bei einer Brust von 5 cm Dicke). Die Strahlenbelastung
durch eine solche Mammografie-Tomosynthese entspricht etwa der eines konventionellen Mammografiebildes.
noch keine Vergleichsbilder vorliegen, ist eine Mammografie mit Tomosynthese indiziert. Den Untersuchungsablauf hat Eva Kettner bereits erklärt und
leitet die 43-jährige Frau nun behutsam an, die linke
Brust auf der schräg seitlich eingestellten Ablage zu
positionieren. Die Röntgenröhre schwenkt sogleich
nach links. Während die Röhre mit leisem Summen
– oberhalb der Brust – einen Bogen nach rechts
beschreibt, stoppt sie 15 Mal kaum merklich. In sieben Sekunden entstehen so je ein Mammografieund 15 Tomosynthesebilder. Flink bewegt sich die
MTRA um ihre Patientin und wiederholt die Untersuchung, nun der rechten Seite (Abb. 1). Danach
wird bei horizontal eingestellter Ablage ein weiteres
konventionelles Mammografiebild von jeder Brust
angefertigt. Bereits wenige Sekunden nach der letzten Aufnahme können alle Mammografiebilder von
der Radiologin am Bildschirm betrachtet werden.
Millimeter für Millimeter
Dr. Sophie Dellas, Leitende Ärztin der Mammografie
am Brustzentrum, wertet zunächst das aus vier Aufnahmen – zwei von jeder Brust – bestehende Mammogramm aus. Es zeigt unauffälliges dichtes Drüsengewebe (Abb. 2). Die Ärztin wechselt zu den
Schichtbildern der Tomosynthese (je ca. 50 Bilder bei
einer Brustdicke von 5 cm). Aus 15 Summationsbildern errechnet, können sie wie ein Film abgespielt
werden. Sophie Dellas betrachtet Schicht für Schicht,
Millimeter um Millimeter. Dann hält sie inne, rückt
unwillkürlich näher zum Bildschirm und fokussiert
ein Areal nahe der Wand des rechten Brustkorbs. Am
Monitor ist eine kleine sternförmige Struktur erkennbar (Abb. 3). Die Radiologin blättert vor und
zurück, doch der verdächtige Befund ist unverändert
in drei aufeinanderfolgenden Schichten sichtbar.
Später erläutert sie: «In der herkömmlichen Mammografie wird ein so kleines Karzinom durch das
dichte Drüsengewebe überlagert – ich kann es einfach nicht sehen. Wenn ich dann aber die Schichtbilder der Tomosynthese betrachte, springt es mir
plötzlich deutlich ins Auge».
Sie informiert die wartende Patientin, dass sie eine
13 | Reportage | Jahresbericht 2011
Sonografie (Ultraschalluntersuchung der Brust)
durchführen möchte, um Sicherheit über eine unklare Struktur zu gewinnen. Die Sonografie eignet
sich als ergänzende Untersuchung zur Mammografie, um auffällige Strukturen (z. B. Zysten, benigne
und maligne Tumoren, Narben) besser beurteilen zu
können. Die Untersuchung dauert ca. 15 Minuten;
Dr. Dellas findet dabei jedoch kein sicheres Korrelat
des mammografisch verdächtigen Befundes. Sie bittet ihre Patientin in den Nebenraum und zeigt ihr
nun die hochsuspekte und damit abklärungsbedürftige Sternfigur. Über die Notwendigkeit einer Biopsie
klärt sie sie ausführlich auf. Die Ärztin betont: «Für
unsere Patientinnen stellen diese Situationen, diese
Unsicherheit, grossen psychologischen Stress dar.
Die Frauen sind meist familiär vorbelastet und haben Angst. Umso wichtiger ist es mir, dass wir sie
hier – soweit wir können – individuell betreuen,
dass wir ihnen in einer ruhigen Atmosphäre begegnen und ihre Wartezeit – diese Zeit der Unsicherheit
– gering halten». Die 43-Jährige verlässt das Brustzentrum; sie hat hier rund eine Stunde verbracht.
Bestätigung durch die Pathologie
Die Biopsie findet bereits in der Folgewoche im Operationssaal der chirurgischen Poliklinik statt. Die
Radiologin führt sie in örtlicher Betäubung ambulant durch und sendet das entnommene Gewebe
sofort zur histologischen Untersuchung in das Institut für Pathologie. Nach wenigen Tagen liegt der
Befund vor. In der wöchentlich stattfindenden präoperativen Konferenz bespricht das interdisziplinäre
Team des Brustzentrums des Universitätsspitals
(Chirurgen, Gynäkologen, Onkologen, Pathologen,
Radiologen) die Ergebnisse der Bildgebung und der
Histologie. Der histologische Befund hat die Verdachtsdiagnose eines invasiven Karzinoms bestätigt. Da es sich um ein sehr kleines nicht tastbares
Karzinom handelt, empfehlen die Ärzte die brusterhaltende Tumorektomie nach vorheriger Drahtmarkierung und eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie.
Alle Berichte werden dem überweisenden Arzt zugeschickt. Er klärt die Patientin über das Ergebnis
der Biopsie auf und bespricht mit ihr die erforderliche Operation.
Eine Alternative zur konventionellen
Mammografie?
Die Tomosynthese erhöht aufgrund ihrer Sensitivität
bei dichtem Gewebe die Aussagekraft der Mammografie. Für Sophie Dellas ist es daher vorstellbar, dass
die derzeit als Ergänzungsuntersuchung indizierte
Tomosynthese die Mammografie in Zukunft ablösen
könnte. «Entscheidend ist die Genauigkeit der
Abb. 1: Untersuchung am Mammografie/Tomosynthese-Gerät.
räumlichen Zuordnung innerhalb der Einzelschichten sowie die Auflösung des Bilds», so Dr. Dellas. Die
Ergebnisse verschiedener grosser Studien hierzu
stehen noch aus. Die 43-Jährige war eine der ersten
Frauen, die in Basel mittels Tomosynthese untersucht wurden.
*Der beschriebene Fall ereignete sich im Dezember
2011. Er stellt die Ausnahme im klinischen Alltag
dar – nur bei 4–5 von 1000 mit einer Mammografie zur Brustkrebsfrüherkennung untersuchten
beschwerdefreien Frauen wird ein Mammakarzinom entdeckt. Die Patientin konnte brusterhaltend
operiert werden; der entfernte Sentinel-Lymphknoten war metastasenfrei.
Abb. 2: Mammogramm der
43-jährigen Patientin (ohne
auffälligen Befund).
Abb. 3: Tomosynthesebild der
rechten Brust mit dem sternförmigen
invasiven Karzinom nahe der
Brustwand (Pfeil).
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 14
Abdominelle und
Onkologische Diagnostik
Leitung
Prof. Dr. med. Georg Bongartz
Aufgabenbereich
Die Abdominelle und Onkologische Diagnostik bildet die grösste diagnostische Abteilung der Radiologie und Nuklearmedizin. Hier arbeiten insgesamt
sechs Fachärzte, fünf Assistenten in Weiterbildung
und ein wissenschaftlich eingesetzter Fellow.
Neben dem Kerngebiet der bildgebenden Diagnostik der Organe des Bauchraums und der Harnorgane
beschäftigen wir uns mit der radiologischen Abklärung von Krebserkrankungen inklusive der Mammografie: Krebsvorsorgeuntersuchungen der Brust und
der abdominellen Organe. Ein weiterer Arbeitsbereich ist die nichtinvasive Gefässdiagnostik mittels
Magnetresonanztomografie (MR-Angiografie) oder
Computertomografie (CT-Angiografie), dies in enger
Kooperation mit den Kollegen der interventionellen
Radiologie.
Ferner betreuen wir die radiologische Aussenstelle
im Felix Platter-Spital.
Leistungsangebot
Durch die Vernetzung der Radiologie und Nuklearmedizin haben wir Zugriff auf die gesamte Infrastruktur unserer Klinik. So können wir auf vier verschiedene Computertomografen zurückgreifen, die
sämtlich der neusten Generation entsprechen.
Dabei messen wir dem Strahlenschutz eine besondere Bedeutung zu, weil bekanntermassen die Computertomografie (CT) den grössten Anteil an der
Gesamtstrahlenbelastung in der Medizin hat. Protokolloptimierungen, strenge Indikationsprüfungen
und die Anwendung von möglichst geringen Strahlendosen sind bei uns verpflichtend.
In der Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) sind wir durch die Anwendung
hochmoderner Geräte und Techniken führend. Dazu
zählen die Darstellung der Kontrastmittelperfusion,
die Diffusionsbildgebung und die Anwendung organspezifischer Kontrastmittel und Untersuchungs-
techniken (Abb. 1). Wir sind in der Lage, eine Tumorausbreitung im Hinblick auf die Therapierbarkeit
besonders präzise zu erfassen und können zudem
Kontrollen des Therapieerfolgs im Rahmen der
Nachsorge optimieren.
Die Gefässdiagnostik der arteriellen Aorten-BeckenBein-Strombahn hat bei uns eine besonders lange
Tradition und hat die aufwändigen invasiven Katheteruntersuchungen heute weitgehend abgelöst.
In der Onkologie rückt die Diagnostik mittels PET/
CT (Positronen-Emissions-Tomografie und Computertomografie) immer stärker in den Vordergrund:
Durch Markierung des Tumorstoffwechsels können
Aussagen darüber erzielt werden, ob ein Tumor
noch aktiv oder bereits abgestorben ist. Diese hochmoderne Applikation erfordert die enge Kooperation
zwischen reiner und funktioneller Bildgebung. In
zunehmendem Masse werden bei uns deshalb Doppelfachärzte ausgebildet.
Die Organe des Bauchraums und des Beckens sind
der Sonografie (Ultraschall) besonders gut zugänglich, weshalb wir für unklare entzündliche oder tumoröse Erkrankungen gerne auf diese schonende
Methode zurückgreifen.
Zusätzlich zur normalen Bildgebung setzen wir bei
gezielten Fragestellungen häufig den kontrastmittelverstärkten Ultraschall ein, vornehmlich, um bösartige
von gutartigen Tumoren zu unterscheiden (Abb. 2).
Die Mammografie ist mit zwei digitalen Röntgenanlagen im Brustzentrum des Klinikums 1 (Spitalstrasse 21) untergebracht. Als ergänzende Methoden der Brustbildgebung stehen Ultraschall und MRI
zur Verfügung (Abb. 3). Das MRI kommt besonders
in der Brustkrebsfrüherkennung bei Frauen mit einem hohen familiären Brustkrebsrisiko zum Einsatz.
In unklaren Fällen wird das MRI der weiblichen
Brust eingesetzt, um die Tumorausdehnung darzustellen, die Operationsplanung zu vereinfachen oder
einen Tumorverlauf zu objektivieren. Sowohl zur
15 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
Analyse der MR-Mammografien als auch der konventionellen Mammografien stehen computerbasierte Auswertungsverfahren zur Verfügung, welche die diagnostische Genauigkeit verbessern. Ausserdem verfügt das Team der Mammadiagnostik
über eine langjährige Expertise in der Durchführung
minimalinvasiver bildgestützter Biopsien. Es werden
in zunehmendem Umfang Tru-Cut-Biopsien und vakuumassistierte Biopsien mit sonografischer Kontrolle, MR-gezielt und mit stereotaktischer (mammografischer) Kontrolle durchgeführt.
Die Betreuung der Patientinnen erfolgt durch zwei
auf das Gebiet der Senologie spezialisierte Fachärztinnen für Radiologie und zwei entsprechend ausgebildete Fachpersonen für medizinisch-technische
Radiologie (MTRAs). Bereits seit 2006 werden
Mammografien mit einem digitalen Gerät erstellt.
Neuerungen
2011 wurde durch einen grosszügigen Umbau
Raum für ein zweites digitales Mammografiegerät
mit optionaler Tomosynthese geschaffen. Dieses
moderne Schichtbildverfahren ermöglicht die bessere Detektion sehr kleiner Malignome, die sonst
infolge der Überlagerung durch mammografisch
dichtes Gewebe dem Nachweis entgehen können.
Ausserdem ist die Strahlenbelastung der Brust durch
das neue Gerät deutlich geringer (vgl. die Reportage
zur Mammografie-Tomosynthese auf den Seiten
12–13).
Kooperationen
In regelmässigen Konferenzen werden die einzelnen
Fälle interdisziplinär mit den anderen Fachdisziplinen besprochen. Gleichzeitig liefert das Institut für
Pathologie die aktuellen feingeweblichen Analysen
zu den erhobenen Befunden. Diese Tumorboards
sind auch für Kollegen und Kolleginnen ausserhalb
des Universitätsspitals Basel zugänglich.
Abb. 1: Nichtinvasive selektive Darstellung der Gallenblase und der Gallengänge zur Beurteilung von
Steinleiden und möglichen Entzündungen mittels MRI.
Abb. 2: Gefässbaum der Leber nach Kontrastmittelgabe während der Ultraschalluntersuchung (Contrast
Enhanced Ultrasonography). Anhand der Muster, bedingt durch die unterschiedliche Mikroperfusion von
gutartigem und bösartigem Gewebe, können einfach, schnell und kosteneffektiv entsprechende
Unterscheidungen, vor allem an Leber und Nieren, getroffen werden.
Abb. 3: MR-Mammografie nach automatisierter, computerunterstützter Auswertung der Kontrastmitteldynamik (CAD). Das CAD-Mapping stellt die Dynamikverläufe des Kontrastmittels in unterschiedlichen
Farben dar und erlaubt so die lokale Tumordetektion und das lokale Tumorstaging.
Forschung
Unsere Forschungsschwerpunkte sind derzeit:
·· Einsatz spezifischer Kontrastmittel zur Organdiagnostik im MRI mit spezieller Anwendung bei
hepatozellulären Karzinomen und anderen Lebertumoren,
·· Diffusions- und Perfusionsbildgebung onkologischer Fragestellungen mithilfe des MRI (Abb. 4),
·· Anwendung von kontrastmittelunterstütztem
Ultraschall bei onkologischen Fragestellungen,
besonders beim Nierenzellkarzinom, bei anderen
Nierentumoren und bei Lebertumoren,
·· Etablierung neuer onkologischer Beurteilungskriterien in Zusammenhang mit ebenfalls neuartigen Therapiekonzepten (Angiogeneseinhibitoren): immune-related Response Criteria (irRC);
Choi-Kriterien,
·· MR-Angiografie der peripheren und abdominellen Zirkulation mit oder ohne Kontrastmittel
(Abb. 5).
Abb. 4: Überlagerung von Diffusions-MRI-Daten über die
anatomische Korrelation bei einem Patienten mit fortgeschrittener Metastasierung eines malignen Melanoms.
Abb. 5: MR-Angiografie (MRA) der Unterschenkel mit
arteriosklerotisch veränderten und partiell verschlossenen
arteriellen Gefässen. Die Darstellung erfolgt mit einer
mehrfachen, schnellen und Kontrastmittel sparenden
Aufnahmetechnik (TWIST-MRA) am 3-Tesla-Gerät.
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 16
Cardiale und
Thorakale Diagnostik
Leitung
Prof. Dr. med. Jens Bremerich
Aufgabenbereich
In der Abteilung für Cardiale und Thorakale Diagnostik untersuchen wir Erkrankungen von Herz,
Lunge, Mediastinum und Thoraxwand. Dazu gehören z. B. Durchblutungsstörungen und Fehlbildungen
des Herzens, Embolien der Lungenarterien, Aneurysmen der Aorta, Tumoren und Entzündungen der
Lungen. Die Abteilung umfasst vier Fachärzte für
Radiologie, zwei Assistenzärzte, einen Fellow und
unser medizinisch-technisches Fachpersonal. Die
nuklearmedizinischen Untersuchungen führen wir
gemeinsam mit den Fachkolleginnen durch; die Fusion von Radiologie und Nuklearmedizin ist in vielen
modernen medizinischen Geräten ja schon seit längerem realisiert. Daher sind wir in der Lage, jede
Fragestellung mit der am besten geeigneten Untersuchungsmethode zu untersuchen.
Leistungsangebot
Das konventionelle Thoraxröntgen und die Computertomografie (CT) machen den grössten Teil unserer
Untersuchungen aus. Sie dauern jeweils nur wenige
Minuten, sind täglich rund um die Uhr sofort verfügbar und decken ein breites Spektrum an klinischen
Fragestellungen ab. Die CT wird bei traumatisierten
Patienten, bei onkologischen Verlaufskontrollen, bei
Verdacht auf Lungenembolien, bei Aortenaneurysmen und -dissektionen sowie zur Beurteilung der
Koronararterien eingesetzt, um nur einige der zahlreichen Indikationen zu nennen. In der zeitgemässen Diagnostik der koronaren Herzkrankheit spielt
die CT zunehmend eine wichtige Rolle, bietet sie
doch eine hohe diagnostische Sicherheit bei sehr
niedriger Strahlenexposition ohne katheterassoziierte Risiken. Mit der Magnetresonanztomografie
(Magnetic Resonance Imaging: MRI) untersuchen
wir die Mediastinalorgane, die Thoraxwand und vor
allem das Herz, z. B. um Durchblutungsstörungen,
Kardiomyopathien (Abb. 1) oder Entzündungen
(Abb. 2) nachzuweisen bzw. im Verlauf zu kontrollieren. Die Herzuntersuchungen führen wir schon
seit Jahren gemeinsam mit den Kardiologen durch,
was sich gut etabliert und bewährt hat. Aufgrund
seines ausgezeichneten Weichteilkontrasts liefert
das MRI hervorragende Bilder des Herzens, zusätzlich auch eine Fülle funktioneller Daten über die
Pumpfunktion, die Wandbewegung oder den Fluss.
Zudem wird das MRI als röntgenstrahlenfreie Alternative zur CT eingesetzt, z. B. wenn junge Patienten
mit Aortenaneurysma regelmässig untersucht werden müssen.
Von den nuklearmedizinischen bzw. kombiniert radiologisch-nuklearmedizinischen (so genannte Hybrid-) Untersuchungen führen wir die PET/CT (Positronen-Emissions-Tomografie/CT), insbesondere bei
onkologischen Fragestellungen (Abb. 3), oder auch
die SPECT/CT (Single Photon Emission Computed
Tomography/CT) bei der Myokardperfusionsszintigrafie oder zur Quantifizierung der Lungenperfusion
vor Lungenoperationen durch. Bei einigen klinischen
Problemen wie z. B. dem Verdacht auf Lungenembolien stehen uns somit mehrere Modalitäten zur Verfügung. Damit sind wir nicht nur in der Lage, eine
umfangreiche bildgebende Diagnostik auf höchstem
Niveau anzubieten, sondern auch den individuellen
Besonderheiten jeder Patientin gerecht zu werden.
Neuerungen
2011 haben wir zwei Computertomografen der
neusten Generation installiert. Wir können jetzt Bilder mit einer extrem kurzen Aufnahmezeit (85 ms)
aufnehmen. Störende Bewegungen, wie sie z. B. die
Atmung oder der Herzschlag verursachen, spielen
kaum noch eine Rolle. Dadurch wird die Genauigkeit
bei Untersuchungen des Herzens (Abb. 4) oder der
Aorta deutlich optimiert. Diese verbesserte Bildqualität geht überdies mit einer sehr deutlichen Reduktion der Strahlenexposition einher. Ein Gerät ist
zentral in der Radiologie untergebracht, ein weiteres
auf der Notfallstation, wodurch wir eine optimale
Abdeckung vor Ort gewährleisten können. Für das
MRI haben wir eine spezielle 32-Kanal-Herzspule
angeschafft, was uns eine verbesserte Bildqualität
bei Herzuntersuchungen mit einer noch höheren
diagnostischer Sicherheit ermöglicht. Mit CT, MRI
und Szintigrafie bieten wir somit ein einzigartiges
17 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
Spektrum an modernster bildgebender Herzdiagnostik an, das wir an anlässlich der MedArt 2012
vorstellen werden. Neuerdings bieten wir auch die
MR-Lungenbildgebung an, für die wir entsprechende Protokolle etabliert haben. Diese Untersuchungsmethode ist insbesondere bei onkologischen
Fragestellungen von Bedeutung. Im Lungenzentrum
wurden unser hoher Qualitätsanspruch sowie unsere medizinisch und technisch überzeugenden Leistungen bereits eingehend von externer, unabhängiger Stelle überprüft und ausgezeichnet: Dem
Behandlungszentrum Lunge des Universitätsspitals
Basel, und damit auch unserer Abteilung, wurde im
Juni 2011 das international anerkannte Zertifikat für
Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001: 2008)
verliehen.
Kooperationen
Mit der Kardiologie und der Herzchirurgie pflegen
wir seit vielen Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit, was sich in zahlreichen Zuweisungen für das
MRI, die Szintigrafie und das CT niederschlägt. Auch
2011 konnten wir wieder einen Stipendiaten der
European School of Radiology für eine Fellowship in
der Herzbildgebung begrüssen. Unsere spezielle
Expertise fliesst zudem in zahlreiche von uns organisierte Kurse und Fortbildungsveranstaltungen wie
z. B. den Advanced Cardiac Imaging-Kurs der School
of MRI der ESMRMB ein. Im Behandlungszentrum
Lunge pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit
allen beteiligten Disziplinen. Wir treffen uns jeweils
am Dienstag um 17 Uhr zur interdisziplinären Konferenz. Patientinnen können unter [email protected]
angemeldet werden; die anmeldenden Kolleginnen
und Kollegen sind herzlich eingeladen.
Forschung
Unsere Grundlagen- und klinische Forschung dient
dem Ziel, exakte und nebenwirkungsarme bildgebende Diagnostika weiterzuentwickeln und evidenzbasiert in diagnostische Algorithmen einzubetten.
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den
Gebieten:
Herz
·· Myokardnarbendarstellung: 2D versus 3D,
·· Einfluss von Co-Medikation mit Proteinbindern
auf die T1-Zeit des Myokards,
·· physiologische Messungen von Fluss und Myokardperfusion in Ruhe und in Stress.
Lunge
·· Diffusions-MR versus PET/CT beim Bronchialkarzinom (vgl. unseren Artikel zum präoperativen
Staging des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms mit einem Vergleich von diffusionsgewichtetem Ganzkörper-MRI und 18F-FDG-PET/CT auf
Seite 32),
·· Diffusions- und Perfusions-MRI zur Therapiekontrolle neuroendokriner Tumore,
·· Thoraxwandbeweglichkeit nach komplexer Rippenosteosynthese.
Abb. 1: Aneurysma (Pfeil) des
rechtsventrikulären Ausflusstrakts bei
Herzrhythmusstörungen im MRI.
Abb. 2: Herzbeteiligung (Pfeil) bei
Lupus Erythematodes im MRI.
Abb. 3: Bronchialkarzinom (Pfeil) im
diffusionsgewichteten MRI.
Abb. 4: Aneurysma einer linken
Koronararterie in der CT.
Abb. 5 (unten): Melorheostose der
rechtsseitigen Rippen.
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 18
Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie
Leitung
Prof. Dr. med. Christoph Stippich
Aufgabenbereich
Die Neuroradiologie ist ein hochspezialisiertes, äusserst dynamisches Teilgebiet der Radiologie mit eigenen Schwerpunkttiteln für diagnostische Neuroradiologie und invasive Neuroradiologie. Über die
Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des
Zentralnervensystems (Gehirn, Rückenmark) und
peripherer Nerven mit modernsten Bildgebungsmethoden ist die Neuroradiologie eng mit den Partnerdisziplinen Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie verbunden. Zugehörige Organe (Augen,
Hör- und Gleichgewichtsorgan etc.) und umgebende
Strukturen an Kopf, Hals, Wirbelsäule und peripheren Nerven gehören ebenso zum Spektrum. Wesentliche Aufgaben der Abteilung Diagnostische und
Interventionelle Neuroradiologie sind die Erbringung spitzenmedizinischer Leistungen und die akademische Vertretung des Fachs in Forschung und
Lehre. Hierfür steht unser kompetentes Team mit
sechs Fachärzten, vier Ärztinnen in Weiterbildung
und hochspezialisiertem medizinisch-technischem
Personal ganzjährig rund um die Uhr zur Verfügung.
Leistungsangebot
Diagnostische Neuroradiologie
Die nichtinvasive neuroradiologische Diagnostik
stützt sich wesentlich auf die Computertomografie
(CT) und die Magnetresonanztomografie (Magnetic
Resonance Imaging: MRI) zur detaillierten Beurteilung struktureller und funktioneller Veränderungen
des Nervensystems. Für spezielle Fragen werden
Gefässdarstellungen mit Kathetern (Angiografien)
und Durchleuchtungsuntersuchungen des Spinalkanals (Myelografien) mit Kontrastmitteln eingesetzt, selten ergänzende konventionelle Röntgenaufnahmen. Die häufigsten diagnostischen Abklärungen werden durchgeführt bei:
·· entzündlichen und degenerativen Erkrankungen
des Nervensystems,
·· Tumoren von Gehirn, Rückenmark, Hirnhäuten,
peripheren Nerven, Schädel und Wirbelsäule,
·· Schlaganfällen aufgrund von Durchblutungsstörungen (Ischämie) oder Blutungen,
·· Erkrankungen im Hals- und Gesichtsbereich (vgl.
Abb. 3),
·· neuromuskulären Erkrankungen.
Ferner sind wir als einzige neuroradiologische
Fachabteilung der Region auf besonders schwierige
Untersuchungen und auf neuste Untersuchungsverfahren zum Nachweis struktureller und funktioneller
Veränderungen am Nervensystem (Perfusions- und
Diffusions-MRI, funktionelles MRI, Diffusions-Tensor-Bildgebung, verschiedene quantitative MRIVerfahren etc.) spezialisiert (vgl. Abb. 1–2, 4–5).
Interventionelle Neuroradiologie
Ein Schwerpunkt der neuroradiologischen Therapie
ist die minimalinvasive Behandlung zerebraler und
spinaler Gefässerkrankungen mit Mikrokathetertechniken (extra- und intrakranielles Stenting, Embolisationen mit Coils, Partikeln oder Flüssigembolisaten, Lysen und Revaskularisationen etc.). Die
bildgesteuerte Behandlung von Schmerzen an Spinalnerven, Facettengelenken und Iliosakralfugen,
Vertebro- oder Kyphoplastien und Biopsien ergänzen unser Leistungsangebot. Die häufigsten endovaskulären und minimalinvasiven Behandlungen
werden durchgeführt bei:
·· akuten Schlaganfällen,
·· Aneurysmen und anderen Gefässmissbildungen
an Gehirn und Rückenmark (Angiome, Fisteln
etc.),
·· Verengungen gehirnversorgender Gefässe (v. a.
Arteria carotis, basilaris, vertebralis/subclavia),
·· lebensbedrohlichen Blutungen an Schädel und
Hals (unstillbares Nasenbluten, Tumorblutungen
etc.),
·· Schmerzen an Wirbelsäule und peripheren Nerven.
Neuerungen
2011 konnten im Bereich der diagnostischen Neuroradiologie die Restrukturierungsmassnahmen sowie
die Aktualisierung der Untersuchungsprotokolle
weitgehend abgeschlossen werden. Im Vergleich
zum Vorjahr liess sich die positive Leistungsbilanz
für CT- und MRI-Untersuchungen weiter verbessern.
19 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
Die intensive Anleitung und Ausbildung des assistenzärztlichen Personals spiegelt sich unter anderem
in einer konsistent hohen Befundqualität. In der
interventionellen Neuroradiologie konnte das Behandlungsspektrum weiter ausgebaut und das
medizinisch-technische wie ärztliche Personal umfassend geschult werden. Die Anzahl der Neuroangiografien und der interventionell-neuroradiologischen Eingriffe konnte gegenüber 2010 verdoppelt
werden, mit einer weiteren Verschiebung hin zu
akuten Eingriffen bei Schlaganfällen und Hirnblutungen sowie zu komplexen Wahleingriffen. Eine
wichtige Zukunftsinvestition lag im Austausch der
Neuroangiografieeinheit in eine Anlage auf dem
neusten technischen Stand. Für die Einführung und
Umsetzung der Anforderungen in den Bereichen
Hochspezialisierte Medizin (HSM) und Stroke-Center
wurden durch die Neuroradiologie signifikante Vorleistungen erbracht: Das neue Stroke-Konzept respektive die einschlägigen Behandlungspfade wurden gemeinsam mit der neurologischen und
neurochirurgischen Klinik, der Anästhesie und der
Intensivmedizin auf den Weg gebracht (vgl. dazu die
Reportage auf den Seiten 10–11).
Forschung und Lehre
Klinische und neurowissenschaftliche Forschung
wird mit modernster Bildgebung in enger Kooperation mit der Abteilung für Radiologische Physik betrieben. Hierbei werden das gesunde Nervensystem
und krankheitsbedingte strukturelle und funktionelle Veränderungen untersucht. Aktuelle Forschungsaktivitäten fokussieren auf die:
·· Darstellung von Hirnfunktionen (Motorik, Sprache) und Faserverbindungen für die funktionserhaltende Behandlung von Hirntumoren (Neuronavigation, Bestrahlung); vgl. unseren Artikel zur
diagnostischen Aussagekraft des prächirurgischen funktionellen MRI bei Patienten mit Hirntumoren der Zentralregion auf Seite 33,
·· Erforschung entzündlicher und degenerativer
Erkrankungen des Zentralnervensystems (Multiple Sklerose: MS, Demenzerkrankungen etc.)
mit neuen quantitativen MR-Techniken,
·· Erforschung funktioneller und struktureller Veränderungen des motorischen und somatosensiblen Nervensystems bei Rückenmarksläsionen
(Querschnittlähmung),
·· neuen Techniken zur Darstellung von Hirngefässen und Hirndurchblutung bei zerebrovaskulären Erkrankungen (Stenosen, Aneurysmen etc.),
·· Schmerzforschung,
·· Bildgebungsstudien im Rahmen der MS-Medikamentenforschung.
Die Abteilung Neuroradiologie vertritt die universitäre Lehre im Rahmen des Curriculums Humanmedizin und unterstützt die Ausbildung von Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie
(MTRAs). Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung rotieren mehrfach in die Neuroradiologie und können
ein gezieltes Training mit Forschungsarbeit verbinden (Fellowship). Fachärztinnen und -ärzte können
die Schwerpunktbezeichnungen diagnostische und
invasive Neuroradiologie erwerben.
Abb. 1: T1-gewichtetes MRI eines
Patienten mit einem Glioblastom
(nach Kontrastmittelgabe).
Abb. 2: Korrespondierende
Perfusionskarte des zerebralen
Blutvolumens mit charakteristischem
Nachweis einer deutlichen
Steigerung des Blutvolumens im
Tumor im Vergleich zum nicht
betroffenen Hirngewebe (derselbe
Patient wie auf Abb. 1).
Abb. 3: CT im Knochenfenster:
Sialolith (Speichelstein) der linken
Glandula Submandibularis.
Abb. 4: MR-Spektroskopie des
Gehirns.
Abb. 5 (unten): 3D-Oberflächendarstellung einer prächirurgischen
fMRI- und DTI-Diagnostik (functional
MRI und Diffusion Tensor Imaging).
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 20
Endokrine Diagnostik und
Radionuklidtherapie –
Nuklearmedizin
Leitung
PD Dr. phil. Dr. med. Flavio Forrer (a. i.)
seit Februar 2012
Prof. Dr. phil. Dr. med. Damian Wild
Aufgabenbereich
Unsere Abteilung befasst sich mit der funktionellen
Bildgebung von Drüsen (endokrinen Organen) und
der gezielten Therapie mit radioaktiven Stoffen (Radionuklidtherapie). Uns obliegt zudem die Fachverantwortung für alle nuklearmedizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Wir bieten sämtliche
etablierten nuklearmedizinischen Funktionsuntersuchungen an, vornehmlich zu Stoffwechselvorgängen und Durchblutungsverhältnissen der Knochen,
der Schilddrüse, des Herzens und zahlreicher weiterer Organe. Gerade bei Tumorerkrankungen verbessert die Nuklearmedizin die diagnostische Genauigkeit entscheidend. Mittels Radionuklidtherapie
können verschiedene Erkrankungen behandelt werden, z. B. Schilddrüsenerkrankungen durch radioaktives Jod. Unsere Abteilung hat sich dabei auf die
nuklearmedizinische Behandlung von neuroendokrinen Tumoren spezialisiert und findet in diesem Bereich weltweite Anerkennung. Insgesamt ist die
Nuklearmedizin Basel das grösste Zentrum für nuklearmedizinische Therapien in der Schweiz. Für unsere Patientinnen und Patienten steht uns eine eigene Bettenstation mit sieben Betten zur Verfügung.
Unser Team besteht aus 6 Ärzten, 14 Fachpersonen
für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs),
3 Pflegefachleuten und 6 administrativen Mitarbeiterinnen.
Leistungsangebot
Unser Untersuchungsspektrum reicht von der konventionellen Szintigrafie bis hin zur Fusionsbildgebung mit Schnittbildverfahren. Die Fusion der
nuklearmedizinischen Szintigramme mit den morphologischen Bildern der Computertomografie (CT)
erfolgt in einem Untersuchungsgang. Für sämtliche
Untersuchungen stehen uns modernste nuklearmedizinische Geräte inkl. zwei SPECT/CT (Single
Photon Emission Computed Tomography) und PET/
CT (Positronen-Emissions-Tomografie) zur Verfügung. Unser Generator zur Produktion von Gallium-68 findet klinische Anwendung zur Diagnostik
von neuroendokrinen Tumoren mittels 68Ga-DOTATOC, einer Untersuchung, die wir als einziges Institut in der Schweiz anbieten (Abb. 1). Ebenso führen
wir als Einzige die Bestimmung der Magen-DarmTransitzeit und die Bestimmung des Blutvolumens
mittels nuklearmedizinischer Methoden durch.
Im Bereich der Radionuklidtherapie steht vor allem
die DOTATOC-Therapie im Vordergrund. Bei dieser
schweizweit einzigartigen Therapie handelt es sich
um eine gezielte Behandlung mit radioaktiven Stoffen für Patienten mit neuroendokrinen Tumoren.
Daneben werden auch Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsentumoren mittels Radiojod behandelt. Ebenfalls in unserem Leistungsangebot befindet sich die Radiosynoviorthese für
entzündliche Gelenkserkrankungen sowie die palliative Schmerzbehandlung von Knochenmetastasen
mit Radionukliden. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für interventionelle Radiologie werden
ausserdem selektive interne Radiotherapien (SIRT:
Selective Internal Radio Therapy) für primäre und
sekundäre Lebertumore angeboten.
Neuerungen
Die weitere Verbesserung der Ischämiediagnostik
am Herzen mittels SPECT/CT war im vergangenen
Jahr erneut ein Schwerpunkt unserer Abteilung.
Neue Protokolle, welche die Strahlenbelastung für
21 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
die Patienten um bis zu 80 Prozent reduzieren, wurden erfolgreich eingeführt. Ausserdem wird auch
routinemässig der so genannte Kalzium-Score der
Koronararterien gemessen, was für den Patienten
vor allem prognostisch relevant ist. Im Rahmen der
Zusammenarbeit mit dem Behandlungszentrum
Lunge in unserem Haus werden zahlreiche PET/CTund SPECT/CT-Studien wissenschaftlich analysiert,
wovon wir uns mittelfristig eine Verbesserung insbesondere bei der Nachsorge von Patienten mit einem Bronchuskarzinom erhoffen.
Kooperationen
Unser wichtigster Partner sowohl im Bereich der
Dienstleistung als auch in der Forschung ist die Abteilung für Radiologische Chemie, die für die zeitgerechte Bereitstellung unserer Untersuchungssubstanzen und Radiotherapeutika verantwortlich ist.
Weitere Kollaborationen bestehen mit einer Vielzahl
klinischer Disziplinen, vor allem mit dem Behandlungszentrum Lunge, der Endokrinologie und der
Neurochirurgie.
Abb. 1: Somatostatin-Rezeptorbildgebung mittels 68Ga-DOTATOC-PET/CT bei gut differenziertem
neuroendokrinem Tumor der Lunge (A: MIP: Maximal Intensity Projection; B und C: koronare PET/
CT-Fusionsbilder).
Forschung
In der Forschung sind wir dafür bekannt, neue Entwicklungen in der Radiopharmazie zum Nutzen
unserer Patientinnen und Patienten rasch in die klinische Routine zu übernehmen. Unsere Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf der Weiterentwicklung der Diagnostik und der Behandlung neuroendokriner Tumore mit radioaktiven Peptiden sowie
auf der Entwicklung neuer Substanzen zur Früherkennung und Therapie von Erkrankungen (vgl. unseren Artikel zur Verhinderung von Hyperkaliämien
bei der Radiopeptidtherapie auf Seite 33).
2012 ist eine Folgestudie zur verbesserten Bildgebung in der Lokalisation von Insulinomen zu erwarten. Eine kürzlich abgeschlossene Studie ergab sehr
positive Resultate. Mit radioaktiv markiertem Exendin-4 können GLP-1-Rezeptoren in vivo dargestellt
werden (Abb. 2). Da Insulinome im Allgemeinen den
GLP-1-Rezeptor stark überexprimieren, gelingt die
Darstellung dieser häufig sehr kleinen Tumore zuverlässig. Diese präoperative Darstellung führt zu
einer signifikanten Verbesserung der Operationsplanung.
Abb. 2: Bei diesem Patienten wurde ein Insulin produzierender Tumor der Bauchspeicheldrüse, ein
sogenanntes Insulinom, vermutet. Keine der etablierten Methoden konnte das Insulinom lokalisieren.
Die Ganzkörperszintigrafie (A–C, nach Injektion unserer neuen Substanz 111In-DOTA-Exendin-4) zeigt eine
Mehranreicherung zwischen den Nieren (Pfeile). In der SPECT/CT (D) projiziert sich diese Anreicherung auf
einen Knoten zwischen einer Dünndarmschlinge und der Hauptbauchschlagader (Pfeil). Nach operativer
Entfernung dieses radioaktiv markierten Knotens mittels Sonde (E) konnte der Pathologe die Diagnose
bestätigen.
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 22
Interventionelle Radiologie
Leitung
Prof. Dr. med. Augustinus L. Jacob
Aufgabenbereich
Die interventionelle Radiologie spezialisiert sich auf
die bildgebende Diagnostik der Gefässe sowie die
bildgesteuerte Therapie, etwa von Gefässkrankheiten,
Entzündungen, Tumoren und Schmerzen. Deren Ursachen werden mithilfe von winzigen Instrumenten
lokalisiert und gezielt behandelt. Diese Form der operativ durchgeführten Behandlung wird daher auch als
mikroinvasive Therapie oder Mikrotherapie bezeichnet. Wir sind Spezialisten für Mikrotherapie.
In unserer Abteilung arbeiteten zwei Fachärzte, ein
Assistenzarzt und ein Fellow sowie unsere Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie.
Leistungsangebot
Zur bildgestützten Erfassung und Darstellung von
Krankheiten des menschlichen Körpers bedienen wir
uns ganz unterschiedlicher bildgebender Methoden
wie der Angiografie, der Computertomografie (CT),
der Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) und des Ultraschalls (Sonografie). Sind Erkrankungen einer Mikrotherapie zugänglich, wird diese unter Steuerung durch die genannten
Verfahren durchgeführt, wobei ein grosser therapeutischer Erfolg über winzige Zugangswege durch
die Haut erzielt werden kann. Millimeterdünne Instrumente werden dabei entweder auf direktem Weg
oder entlang von Blutgefässen, Gallen- oder Harnwegen zum Ort der Erkrankung geführt, wo die eigentliche Behandlung stattfindet.
Einige wenige Beispiele aus unserem breiten Behandlungsspektrum sind:
·· endoluminale Gefässbehandlungen mittels Ballon und Stent,
·· Wiedereröffnung von arteriellen und venösen
Gefässverschlüssen,
·· minimalinvasive Behandlung von erweiterten
Schlagadern (Aneursymen) mittels Prothesen,
·· notfallmässiger Verschluss von lebensbedrohlichen Blutungen (vgl. Abb. 2 a–c),
·· Verödung von Uterusmyomen über die Gefässe
(Myomembolisation),
·· Behandlung von Tumoren mittels Kälte (Kryoablation),
·· Zerstörung von Tumoren durch Erhitzung (Radiofrequenzablation),
·· lokale Therapie von primären oder sekundären
Tumoren der Leber mittels transarterieller Chemoembolisation,
·· Gewinnung von Gewebeproben zur diagnostischen Sicherung eines Tumors oder einer Entzündung,
·· Schmerztherapien an Knochen und Gelenken
(Infiltrationen mit Schmerzmitteln),
·· Stabilisation der Wirbelsäule und anderer frakturgefährdeter oder frakturierter Knochen mittels
Zementinjektion,
·· Stabilisation von Beckenbrüchen mittels minimalinvasiver Verschraubungen,
·· Einlage und Management von Ernährungssonden (z. B. in den Magen),
·· Einlage und Management von zentralvenösen
Zugängen und Port-a-Caths (Dauerkathetersysteme).
Neu bieten wir ab Mai 2012 auch die Einlage von
sogenannten PICC-Lines (Peripherally Inserted Central Venous Catheter), peripher-zentralen Venenkathetern, an.
Neuerungen
Wir arbeiten in einem innovativen, sich sehr schnell
weiterentwickelnden Bereich der Medizin. Es ist uns
ein Anliegen, unseren Patientinnen und Patienten
sinnvolle medizinische und technische Neuerungen
baldmöglichst zu Gute kommen zu lassen. 2011
haben wir uns umfangreich mit der Einführung der
Einlage von peripher-zentralen Venenkathetern beschäftigt. Diese Systeme sind eine exzellente Alternative zu zentralen Venenkathetern und Dauerkathetersystemen, insbesondere bei kurzer bis
23 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
mittlerer Liegedauer (bis zu sechs Monaten).
Im Vergleich zu herkömmlichen zentralen Venenkathetern weisen PICC-Lines zudem geringere Infektionsraten auf und sind auch beim ambulanten
Patienten anwendbar. Sie werden – sowohl optisch
als auch hinsichtlich des Tragekomforts – angenehmer empfunden als herkömmliche zentrale Venenkatheter.
Seit Ende 2010 können wir auf ein neues Navigationssystem (Activiews) zurückgreifen (vgl. Abb.
1a–b). Wir setzen es vor allem bei komplexen Zugangswegen ein und konnten damit z. B. einen präsakralen Lymphknoten über einen sakralen, transforaminalen Zugang erfolgreich biopsieren.
Kooperationen
Aufgrund unseres breiten mikrotherapeutischen
Spektrums unterhalten wir zahlreiche enge Kooperationen mit verschiedenen Fachgebieten des Universitätsspitals Basel sowie mit nationalen und internationalen Partnern. Diese Zusammenarbeit
erlaubt es uns, unseren Patienten und klinischen
Partnern ein qualitativ hochwertiges Behandlungsangebot zu offerieren.
Forschung
Unsere wissenschaftlichen Schwerpunkte sind:
·· Evaluation der MR-Angiografie peripherer Gefässe mit und ohne Kontrastmittel,
·· Optimierung der funktionellen Tumorcharakterisierung mittels MRI,
·· Optimierung und Evaluation der funktionellen
Bildgebung und Beurteilung der Gewebeoxygenierung,
·· Evaluation von Bildgebung und Management
des Polytraumas,
·· Interventionelle Onkologie: Evaluation der Radioembolisation mit Yttrium-90 bei Patienten mit
hepatozellulärem Karzinom (SORAMIC-Studie),
·· Interventionelle Onkologie: Optimierung der
transarteriellen Chemoembolisation,
·· Evaluation komplexer Navigationssysteme zur
minimalinvasiven Therapie,
·· Entwicklung minimalinvasiver Operationsmethoden (vgl. unseren Artikel zur Fenestrierung bei
Aortendissektionen auf Seite 34).
Abb. 2a: Notfall-CT einer Patientin, die von einem Lastwagen überfahren wurde und zu verbluten drohte. Deutlich sichtbar ist die
massive Blutung im Becken links (Pfeil) trotz Kompression mit Beckengurt (Pfeilspitze).
Abb. 2b: Temporärer Ballonverschluss der Hauptschlagader (Pfeil) bei derselben Patientin zur unmittelbaren Blutungsstillung und
Stabilisierung des Kreislaufs.
Abb. 2c: Angiografie der linken inneren Beckenarterie zur definitiven Blutungsstillung. Nach Verstopfung der blutenden Arterie von
innen durch den Katheter konnte die temporäre Ballonokklusion der Aorta aufgehoben werden. Die gesamte Notfalldiagnostik und
-therapie fand im multifunktionellen bildgesteuerten Interventionsraum statt, in dem radiologische und chirurgische Modalitäten
vereint sind.
Abb. 1a: 3D-Rekonstruktion einer
CT-navigierten Biopsie eines
verdächtigen, subphrenisch
gelegenen Leberherds mit dem
Activiews-Navigationssystem. Man
erkennt den Referenzkleber (Pfeil),
an dem das Navigationssystem sich
ausrichtet, und die zur Vermeidung
eines transpulmonalen Weges steil
nach oben geführte Nadel (Pfeilspitze).
Abb. 1b: 2D-Rekonstruktion der
Situation wie auf Abb. 1a entlang
des Nadelpfads.
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 24
Muskuloskelettale Diagnostik
Leitung
PD Dr. med. Ueli Studler
Aufgabenbereich
Unsere Abteilung beschäftigt sich primär mit der
bildgebenden Diagnostik von Erkrankungen des
Skeletts und der Muskulatur. 2011 haben wir
43 000 Untersuchungen durchgeführt, die der Abklärung von Verletzungen und krankhaften Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparats
dienten.
Derzeit besteht unsere Abteilung aus sechs ärztlichen Mitarbeitern (einem leitenden Arzt, zwei
Oberärzten, zwei Assistenzärzten, einem Fellow).
Leistungsangebot
Zu unseren Untersuchungsverfahren gehört das
gesamte methodische Spektrum, das im klinischen
Alltag einer modernen Radiologie Anwendung findet: die konventionelle Röntgentechnik, die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI), der
Ultraschall (Sonografie) sowie die nuklearmedizinischen Verfahren Szintigrafie, SPECT/CT und PET/
CT (Single Photon Emission Computed Tomography und Positronen-Emissions-Tomografie).
Die konventionelle Röntgendiagnostik stellt auch
in der heutigen Zeit die primäre Methode der Wahl
zur Beurteilung der Knochenstrukturen dar. Zu den
wesentlichen Vorteilen zählen die schnelle Verfügbarkeit, die geringen Kosten, das hohe Auflösungsvermögen, die gute Übersicht und die langjährigen
Erfahrungen mit dieser Methode.
Bei der Computertomografie handelt es sich um
eine Modalität, die ebenfalls auf der Verwendung
von Röntgenstrahlen beruht. Sie kommt in der
muskuloskelettalen Diagnostik vor allem dort zum
Einsatz, wo eine überlagerungsfreie Darstellung
der Knochenstrukturen gefragt ist. 2011 wurde an
unserer Klinik der Betrieb eines sogenannten DualSource-Computertomografen aufgenommen. Der
Diagnostik des Bewegungsapparats bringt die
Dual-Source-CT den Vorteil, dass erstmals Ablagerungen von Gichtkristallen mit einer bildgebenden
Methode direkt sichtbar gemacht werden können
(Abb. 2–3).
Die Magnetresonanztomografie nimmt bei Erkrankungen des Bewegungsapparats einen besonders
hohen Stellenwert ein. Als Schnittbildverfahren
kann sie wie die CT anatomische Strukturen ohne
Überlagerung darstellen, zudem verfügt sie über
den höchsten Weichteilkontrast aller bildgebenden
Methoden. So können verschiedene Verletzungen
der Gelenkbinnenstrukturen nur mittels MRI zuverlässig erkannt werden; als typisches Beispiel sei
der Meniskusschaden im Kniegelenk erwähnt.
Die Sonografie eignet sich hervorragend zur Abklärung oberflächlicher Weichteilstrukturen. Am
traumatisierten Schultergelenk lassen sich mit
dieser kostengünstigen Methode z. B. Läsionen
der Rotatorenmanschette ohne Strahlenexposition identifizieren. In Zusammenarbeit mit der
nuklearmedizinischen Abteilung werden bei uns
die modernsten Hybridtechnologien (SPECT/CT,
PET/CT) eingesetzt. Die Skelettszintigrafie in
Kombination mit einem exakten anatomischen
Schnittbildverfahren (SPECT/CT) erlaubt die genaue örtliche Zuordnung eines aktiven Knochenprozesses. Neben etablierten Indikationen wie
der Knochenmetastasensuche oder dem Infektnachweis wird die SPECT/CT vermehrt auch als
diagnostisches Hilfsmittel bei schmerzhaften Gelenksdegenerationen am Fussskelett angewendet.
Neuerungen
2011 konnten wir neben unserer vielfältigen wissenschaftlichen Tätigkeit auch im klinischen Bereich einige Weiterentwicklungen verzeichnen und
verschiedene Untersuchungen zum muskuloskelettalen System neu anbieten bzw. optimieren, z. B.:
Dual-Source-CT in der Gichtdiagnostik, Verringe-
25 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
rung der Strahlendosis mit neuster CT-Technologie.
Zudem haben wir unseren MRI-Service weiter optimiert, so dass die Untersuchungszahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals angehoben werden
konnten.
Kooperationen
Im vergangenen Jahr konnten wir im Bereich der
MRI-Untersuchungen die Zusammenarbeit mit
dem Behandlungszentrum Bewegungsapparat
(Universitätsspital Basel) und mit der Rheumatologischen Universitätsklinik (Felix Platter-Spital) vertiefen. Zudem bestehen enge wissenschaftliche
Kooperationen mit der Abteilung für Radiologische
Physik. Die Abteilung für Muskuloskelettale Diagnostik beteiligt sich ferner regelmässig am zweiwöchentlichen interdisziplinären Knochen- und
Weichteiltumor-Meeting, zusammen mit den Tumororthopäden vom Universitäts-Kinderspital beider Basel, den Knochenpathologen, den Strahlentherapeuten und den onkologischen Partnern des
Universitätsspitals. Eine neue wissenschaftliche
Zusammenarbeit wurde mit dem Medical Image
Analysis Center (MIAC) der Universität Basel aufgenommen.
schen Alltag. Zu diesem Zweck validieren wir die
Effizienz neuer bildgebender Verfahren anhand
definierter klinischer Fragestellungen.
Ein Schwerpunkt unserer Forschung umfasst die
Abklärung entzündlicher Systemerkrankungen mittels Ganzkörper-MRI. Ursprünglich wurde diese
Methode bei Patienten mit Tumorleiden angewendet, doch hat sie auch bei entzündlichen Erkrankungen als diagnostisches Hilfsmittel ein Potential.
Zum Stellenwert des Ganzkörper-MRI bei chronischen Krankheiten aus dem entzündlichen Formenkreis gibt es allerdings noch kaum zuverlässige
Daten. In einer kürzlich abgeschlossenen Studie
konnten wir zeigen, dass das MRI bei einigen Patienten mit Sarkoidose den Knochen- und Weichteilbefall bildlich darstellen kann (Abb. 1 und 4).
Einzelne Patienten zeigten einen ausgeprägten
Befall des gesamten Skeletts. Bei welchen Patienten die Methode sinnvoll zur Anwendung kommen
soll, muss vorerst noch weiter evaluiert werden.
Einem weiteren Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Tätigkeit, der Bildgebung von Knorpelgewebe und -implantaten, widmet sich unser
Artikel in der Rubrik «Research Highlights» auf
Seite 34.
Forschung
Wir betreiben eine patientenorientierte klinische
Forschung und arbeiten dazu eng mit unseren
Partnern am Universitätsspital Basel zusammen.
Unsere wissenschaftliche Tätigkeit dient der strukturierten Qualitätssicherung der radiologischen
Arbeit rund um den Bewegungsapparat im klini-
Abb. 2: Mithilfe der Dual-Source-CT lassen sich die mit grüner Farbe markierten Gichtkristalle direkt darstellen (Pfeile).
Abb. 3: Röntgenbild des linken Fusses (derselbe Patient wie auf Abb. 2) mit den durch die Gicht entstandenen Gelenkschäden
(Pfeil). Die Gichtablagerungen sind nicht röntgendicht und somit nicht direkt erkennbar.
Abb. 4: Vergrösserung der Beckenknochen einer Patientin mit Sarkoidose mit den Knochenläsionen im Becken (Pfeile).
Abb. 1: Ganzkörper-MRI (dieselbe
Patientin wie auf Abb. 4). Mit dieser
Methode lässt sich der gesamte
Bewegungsapparat in der Übersicht
beurteilen. Der Pfeil zeigt auf
Krankheitsherde im linken Schienbeinknochen.
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 26
Radiologische Chemie
Leitung
Prof. Dr. phil. Thomas Mindt
Aufgabenbereich
Eine Fachabteilung für Radiologische Chemie zur
Unterstützung von Radiologie und Nuklearmedizin
ist nur an wenigen Kliniken der Schweiz realisiert. In
der Nordwestschweiz gibt es eine solche Einrichtung nur am Universitätsspital Basel. Wir befassen
uns vor allem mit der Radiopharmazie, der Entwicklung, Herstellung, Wirkung, Prüfung, Abgabe und
Entsorgung von radioaktiv markierten Arzneimitteln
(Radiopharmaka). Diese werden zur Diagnose
(Funktions- und Lokalisationsdiagnostik) oder Therapie verwendet; entsprechend werden Radiodiagnostika und -therapeutika unterschieden.
Radiopharmaka werden aus Substanzen hergestellt,
an die sich ein Radionuklid (instabiler Atomkern, der
radioaktiv zerfällt) koppeln lässt. Radiodiagnostika
enthalten Energiestrahler (Positronen- oder GammaEmitter), während für Radiotherapeutika Partikelstrahler (Alpha- und Beta-Emitter) eingesetzt werden. Die Produktion von Radiopharmaka ist komplex
und setzt neben speziellen Laboreinrichtungen ein
differenziertes und vertieftes Fachwissen aus den
Bereichen Pharmazie, Chemie, Medizin und Strahlenphysik voraus. Aufgrund ihrer Strahlung werden
unsere Arzneimittel gewöhnlich erst kurz vor der
Applikation individuell für jede Patientin und jeden
Patienten angefertigt.
Zum Schutz von Patientinnen, Personal und Umwelt
werden beim gesamten Prozess – von der Herstellung bis zur Entsorgung – strenge Strahlenschutzvorkehrungen angewandt. Im Unterschied zu geschlossenen Strahlenquellen, wie sie beispielsweise
bei Röntgenuntersuchungen zur Anwendung kommen, braucht es beim Umgang mit offenen radioaktiven Quellen aufgrund der Kontaminationsgefahr
weitergehende Sicherheitsmassnahmen. Die Radiologische Chemie ist verantwortlich für den sicheren
Umgang mit offenen Strahlenquellen bei nuklearmedizinischen Untersuchungen und Therapien. Zur
Überwachung der individuellen Strahlenbelastung
werden bei den Personen, die mit offenen Strahlen-
quellen arbeiten – Ärzte, Laborantinnen, Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs),
biomedizinische Analytiker (BMAs), Pflege- und
Reinigungspersonal –, tägliche Triage-Messungen
durchgeführt. Radioaktive Abfälle (z. B. Abwässer
der Bettenstation) müssen nach einer Abklingphase
verantwortungsvoll entsorgt werden. Die Abteilungen für Radiologische Chemie sowie für Endokrine
Diagnostik und Radionuklidtherapie sind gemeinsam verantwortlich für die Prüfung und Messung
sowie für die Entsorgung des radioaktiven Abfalls.
Derzeit sind vier wissenschaftliche Mitarbeitende
aus den Bereichen Chemie, Pharmazie und Biologie,
fünf BMAs FH bzw. HF und Chemielaborantinnen
sowie eine administrativ-wissenschaftliche Mitarbeiterin für uns tätig.
Leistungsangebot
Die von unserer Abteilung angefertigten Radiopharmaka lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
·· «Ready to Inject»-Radiopharmaka, die für die
Anwendung von uns portioniert werden (z. B.
18
F-FDG, 18F-Cholin, 18F-DOPA sowie Formulierungen von 90Y/188Re/169Er für die Radiosynoviorthese).
·· Inaktive Produkte (Kitformulierungen), die unmittelbar vor der Applikation radioaktiv markiert
werden. Dies beinhaltet nebst den marktüblichen
99m
Tc-Radiopharmaka (DPD, MIBI, MAA, MAG-3,
DMSA, Neurolite, Pyrophosphat, Scintimum, Nanocoll, BRIDA, Vasculocis) auch 111In-Octreoscan
und 111In/90Y-Zevalin.
·· Radiopharmaka, die auf körpereigenen Bestandteilen (Zellen bzw. Proteinen) basieren und für
die Bestimmung des Blutvolumens und der Lebenszeit roter Blutkörperchen verwendet werden.
·· Eigenentwicklungen (Forschungspräparate), die
nach GLP (Good Laboratory Practice) synthetisiert und dann radioaktiv markiert werden. Als
Beispiele dieser Kategorie von Radiopharmaka
27 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
sind für die Diagnostik 111In-Exendin-4 und 68GaDOTATOC und für therapeutische Anwendungen
90 177
Y/ Lu-DOTATOC und 90Y/177Lu-DOTA-Substanz
P aufzuführen.
·· Des Weiteren führen wir verschiedene Funktionstests durch, die eine spezifische Diagnosestellung verschiedener Krankheiten ermöglichen
(z. B. Magen-Darm-Transit, Xylose-Test).
Kooperationen
Unsere Abteilung arbeitet eng mit Ärzten und
MTRAs der Abteilung für Endokrine Diagnostik und
Radionuklidtherapie sowie mit den organgruppenbasierten Teams der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin zusammen.
Neuerungen
Ab 2012 tritt die neue Richtlinie der EANM (European Association of Nuclear Medicine) für die Herstellung und Zubereitung von Radiopharmaka in
Kraft (cGRPP: Guidelines on Current Good Radiopharmacy Practice in the Preparation of Radiopharmaceuticals). Wir haben einige bauliche, apparative
und personelle Anpassungen vorgenommen und
sind daran, weitere zu implementieren. Diese beinhalten z. B. die Optimierung der Labors, der Ausrüstung sowie unserer internen Prozesse.
Initiiert haben wir 2011 auch zwei Forschungsprojekte zur Entwicklung von Radiopeptiden beziehungsweise von Radiotracern (siehe unten).
Forschung
Unsere wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im
Bereich Onkologie. Wir befassen uns mit der Entwicklung und Optimierung neuer Radiopharmaka
für die funktionelle, molekulare Bildgebung (Diagnostik) und für Radiotherapien. Laufende Forschungsprojekte der Radiologischen Chemie sind:
·· Optimierung des Trägermoleküls (z. B. Peptide)
bzgl. Rezeptoraffinität, Stabilität und Pharmakodynamik und -kinetik. Hierfür untersuchen wir
verschiedene Peptidomimetika, Radioisotope und
den Einsatz von multifunktionellen Konjugaten.
·· Erforschung und Entwicklung neuer Chelatoren
und Radiometalle sowie Optimierung der Konjugationschemie. Wir verfolgen dafür moderne synthetisch-chemische Ansätze (z. B. Klick-Chemie).
Die biologischen Eigenschaften neuentwickelter Radiopharmaka werden zunächst in vitro (mit Zellen)
experimentell bestimmt und danach in vivo in Kleintiermodellen (Maus, Ratte) mittels Bildgebung
(SPECT und PET: Single Photon Emission Computed
Tomography bzw. Positronen-Emissions-Tomografie) hinsichtlich Bioverteilung untersucht. Erfolgsversprechende Substanzen werden dann zusammen
mit Ärzten der Nuklearmedizin und der Magnetresonanztomografie des Universitätsspitals Basel für
klinische Studien weiterentwickelt und schliesslich
in die klinische Anwendung übernommen.
Unsere interdisziplinären wissenschaftlichen Projekte werden oft in Zusammenarbeit mit anderen
Forschungsgruppen in Europa und in den USA unternommen und sind z. T. durch Drittmittel finanziert
(Schweizerischer Nationalfonds: SNF, L. + Th. La
Roche-Stiftung, Nora van Meeuwen-Häfliger-Stiftung u. a.). Im vergangenen Jahr konnten wir – mit
der Unterstützung des SNF – ein Forschungsprojekt
zur Entwicklung neuer, stabilisierter Radiopeptide
beginnen. Die von uns modifizierten Substanzen
werden für diagnostische und therapeutische Anwendungen bei Prostata- und Brustkrebs eingesetzt
(vgl. unseren Artikel auf Seite 35). Unsere wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung und Entwicklung
neuer Radiotracer zur Bildgebung von Insulinoma
wird ebenfalls seit 2011 gefördert und durch die
Nora van Meeuwen-Häfliger-Stiftung finanziert.
Abb. 1–4: Unsere Arbeit umfasst alle
Schritte der Entwicklung und Herstellung von Radiopharmaka: chemische
Synthese (Abb. 1), Radiomarkierung
(Abb. 2), Qualitätskontrolle und
präklinische Evaluation in Zellen
(Abb. 3) und Tieren (Abb. 4).
Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 28
Radiologische Physik
Leitung
Dr. phil. Oliver Bieri (a. i.)
bis Juni 2011
Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler
Aufgabenbereich
Wie lässt sich die Diffusion von Wasser im Knorpel
berechnen? Können wir mithilfe der Magnetresonanztomografie die Myelinisierung im Zentralnervensystem messen? Lassen sich die Relaxationseigenschaften von Gewebe schnell quantitativ erfassen?
Projekte zu diesen und ähnlichen Fragen wurden
von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im
letzten Jahr durchgeführt und erfolgreich am Patienten angewendet. Die Radiologische Physik forscht
und entwickelt im Bereich der Magnetresonanz
(MR) und der ionisierenden Strahlung. Zudem sorgen wir für die Einhaltung des Strahlenschutzes am
Universitätsspital Basel.
Unser 15-köpfiges Team – Physikerinnen, biomedizinische Ingenieure, MTRAs (Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie) und eine Informatikerin – arbeitet hauptsächlich für die Forschung
und die Lehre. Nach dem Weggang von Prof. Dr.
Klaus Scheffler Ende Juni ans Max-Planck-Institut
für biologische Kybernetik in Tübingen wird die Radiologische Physik ad interim von Dr. phil. Oliver
Bieri geleitet. Die Abteilung wird durch strukturelle
Mittel des Spitals und der Medizinischen Fakultät
der Universität Basel, zum grössten Teil aber durch
Drittmittel finanziert. Unser wissenschaftlicher
Schwerpunkt liegt in der methodischen Entwicklung
der MR-Bildgebung und der Erforschung von neuen
Verfahren, die eine genauere und schnellere Gewebecharakterisierung ermöglichen sollen. Oft steht
dabei aber nicht eine klinische Fragestellung oder
eine spezifische Erkrankung im Vordergrund, sondern vielmehr das Verständnis und die Erforschung
des MR-Signals im lebenden Gewebe und in Proben
– insbesondere das Wirken biophysikalischer und
biochemischer Prozesse auf die Kernmagnetisierung. Sind die Ergebnisse vielversprechend, wird
eine neue bildgebende Technik am Tomografen implementiert und getestet.
Überdies sind wir verantwortlich für die Strahlendosisüberwachung von rund 700 beruflich strahlen-
exponierten Personen, die Koordination der Qualitätssicherung an den Röntgeneinrichtungen im gesamten Spital, das Bewilligungswesen für den Betrieb dieser Geräte sowie Dosisabschätzungen bei
Röntgenuntersuchungen.
Leistungsangebot und Kooperationen
Der Forschungsschwerpunkt der Radiologischen
Physik liegt in der physikalischen Grundlagenforschung und in der Neuentwicklung schneller und
nichtorganspezifischer Verfahren; insbesondere
auch für den Ultra-Hochfeld-Bereich. Wir bieten methodische Unterstützung bei Forschungsvorhaben
sowie bei der Umsetzung und Realisierung von klinischer und grundlagenorientierter Forschung innerhalb der Radiologie und Nuklearmedizin, des Universitätsspitals und der Universität Basel sowie von
anderen inländischen und ausländischen Institutionen und Forschungseinrichtungen. Zudem befassen
wir uns mit Aspekten der ionisierenden Strahlung,
beispielsweise bei der Evaluation von Dosisreferenzwerten in der Radiologie und Nuklearmedizin. Wir
legen besonderen Wert auf einen effizienten und
konsequenten Strahlenschutz, um unsere Patientinnen und Mitarbeiter möglichst geringer Strahlung
auszusetzen. Gerne beraten wir Fachleute zum
Strahlenschutz.
Forschung
Insgesamt waren wir 2011 an acht SNF-Projekten,
einem EU- und einem BAG- Projekt beteiligt.
Magnetresonanz
2011 konnten verschiedene Projekte erfolgreich
initiiert oder abgeschlossen werden. In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und dem Allgemeinen Krankenhaus Wien ist es
uns gelungen, neuartige Verfahren, insbesondere für
die schnelle biochemische und biophysikalische
Charakterisierung von Knorpelgewebe, zu entwickeln und klinisch zu evaluieren. In einem vom
29 | Abteilungen | Jahresbericht 2011
Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützten
Projekt werden vornehmlich Methoden zur schnellen Quantifizierung von Relaxations- und Diffusionseigenschaften untersucht. Die Bestimmung der Relaxationszeiten (T1 und T2) von Gewebe ist das
wohl bekannteste quantitative Verfahren in der MR,
da das Kontrastverhalten der meisten konventionellen Sequenzen in natürlicher Weise von T1 und T2
abhängt. Erst kürzlich ist es uns gelungen, eine
schnelle Methode zur Messung der transversalen
Relaxation (T2) zu entwickeln, die insbesondere zur
Beurteilung von diffusen Knorpelveränderungen
benutzt werden kann. Dieses Verfahren wird zurzeit
auch am 7-Tesla-Ultra-Hochfeld-Tomografen klinisch evaluiert (Abb.1). Viele pathologische und
diffuse Veränderungen im Gewebe beeinflussen
direkt oder indirekt die freie Diffusion von Wassermolekülen. Die von uns neu erarbeitete Methodik
zur hochaufgelösten Diffusionsmessung ist zurzeit
das einzige Verfahren, das eine quantitative Erfassung der Diffusionseigenschaften von Knorpelgewebe erlaubt (Abb. 2).
Neben der Entwicklung quantitativer Methoden forschen wir auch an neuartigen Bildgebungsverfahren
– zur Darstellung von Gewebe mit sehr kurzen
transversalen Relaxationszeiten (Minisken, Bänder
und Sehnen), der Myelinisierung, der Lunge sowie
der Erfassung des Fettgehalts im Muskel und in der
Leber.
Kurz vor dem Abschluss stehen zwei in Kooperation
mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (Institut
Design- und Kunstforschung) durchgeführte Projekte zum Biofeedback (Sichtbarmachung von über
die Sinne nicht unmittelbar wahrnehmbaren biologischen Vorgängen). Die IT-basierten Projekte wurden vom SNF unterstützt. Wir konnten Probanden
anleiten, ihre Atmung bei MR-Herzuntersuchungen
am Bildschirm bewusst zu kontrollieren, um so die
Bildqualität (bei verringerter Messzeit) deutlich zu
erhöhen. Wie sich zeigte, lassen sich durch Biofeedback MR-Untersuchungen für Patienten angenehmer gestalten. Einen ähnlichen Ansatz – unter Verwendung verschiedener Biofeedback-Techniken
– verfolgte das zweite Projekt. Tinnitus-Patientinnen
und -Patienten lernten während der Aufnahme von
MR-Bildern, bestimmte Hirnareale so zu beeinflussen, dass sie den Lärmreiz aktiv reduzieren konnten.
Abb. 1: Hochauflösende Darstellung der transversalen Relaxationszeit (T2) des Knorpels an der Kniescheibe. Dieses neue schnelle Aufnahmeverfahren wurde in Basel entwickelt und am 7-Tesla-Hochfeldsystem am Allgemeinen Krankenhaus Wien aufgenommen.
werten. Die Abteilung für Radiologische Physik führt
die gesamtschweizerische Erhebung und Auswertung der Daten zum zweiten Mal, im Auftrag des
Bundesamts für Gesundheit (BAG), durch. Dabei
werden wir vom BAG finanziell unterstützt. Wir arbeiten mit Delegierten der Fachgesellschaften der
Nuklearmedizin, der Medizinphysik, der radiopharmazeutischen Chemie, der Radiopharmazie und der
MTRAs sowie des BAG zusammen. Die – insbesondere bei der PET (Positronen-Emissions-Tomografie)
– zu erwartenden Ergebnisse ersetzen die bisherige
Empfehlung des BAG zu den diagnostischen Referenzwerten für nuklearmedizinische Untersuchungen und werden 2012 vom BAG kommuniziert.
Ionisierende Strahlung
Die Analyse von Patientendaten zur Anwendung von
ionisierender Strahlung in der Nuklearmedizin erlaubt die Festlegung von diagnostischen Referenz-
Abb. 2: Mittels einer von uns neu entwickelten Technik konnten erstmals die Diffusionseigenschaften von
Wasser im Knorpel des Fussgelenks hochaufgelöst erfasst werden.
Jahresbericht 2011 | Lehre | 30
Lehre
Unsere Klinik ist in erheblichem Umfang eine
Aus-, Weiter- und Fortbildungseinrichtung.
Wir sind in die Ausbildung von Ärztinnen, von
Zahnärzten, von Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs), von
Physikern, von Biologinnen, von Chemikern
und anderen Fachleuten involviert. Wir leisten Beiträge an mehrere Curricula und betreuen zudem zahlreiche Diplomanden, Doktorandinnen, Unterassistenten und externe
Studierende.
Der Weiterentwicklung der Expertise unserer Mitarbeiter räumen wir einen hohen Stellenwert ein. Wir
engagieren uns daher sowohl in der theoretischen
als auch in der praktischen Fortbildung. Ärzte,
MTRAs und Naturwissenschaftlerinnen profitieren
von unseren regelmässigen internen Fortbildungsveranstaltungen und werden von uns unterstützt,
externe Veranstaltungen, Kongresse und Kurse zu
besuchen. Unsere monatliche regionale Fortbildung
in medizinischer Radiologie und Nuklearmedizin
(vgl. www.radiologie.unibas.ch) und die systematischen Fortbildungen unserer MTRAs stehen auch
externen Kolleginnen und Kollegen zum Besuch
offen. Die Aus- und Fortbildung im Strahlenschutz
ist integraler Bestandteil all dieser Programme. Unsere Expertise fliesst in zahlreiche nationale und
internationale Lehrprogramme ein, wobei unsere
Mitarbeitenden mehrere Kurse und Workshops im
Rahmen von internationalen Fachgesellschaften organisieren. Letztlich profitieren auch unsere Patientinnen und Patienten von unseren Lehraktivitäten,
die eine hohe fachliche Kompetenz sicherstellen und
ein lebenslanges Lernen gewährleisten.
Universitäre Studiengänge
Die Ausbildung der Studierenden im Curriculum Humanmedizin ist nun vollständig nach dem BolognaSystem organisiert; das dritte Masterstudienjahr
wird 2012 erstmals nach dem neuen Plan durchgeführt. Radiologie und Nuklearmedizin sind dabei in
sämtliche Jahreskurse des Bachelor- bis Mastercurriculums und in fast alle Themenblöcke involviert.
Die Naturwissenschaftler in unseren Reihen decken
inzwischen sowohl die medizinische Physik als auch
die medizinische Chemie vollständig ab. Im 1. Jahreskurs wird zudem eine praxisorientierte Einführung in Technik und Anwendung der radiologischnuklearmedizinischen Verfahren geboten. Im 2. und
3. Jahreskurs werden diese Informationen fokussiert
in den einzelnen Themenblöcken vertieft. Im reformierten 1. und 2. Masterstudienjahr wurde erfolgreich ein Ausbildungsmodell aus Konzeptvorlesungen und zugeordneten praxisorientierten Bildinterpretationskursen umgesetzt. Die klinisch-differentialdiagnostischen Inhalte im Mastercurriculum
wurden auch in einem neuen, sehr gut besuchten
interdisziplinären Wahlmodul vermittelt und vertieft.
Ein zusätzliches Wahlmodul zum Strahlenschutz
wurde im Frühjahrssemester 2011 angeboten. Zu
unserer Freude stiessen diese Module auf reges Interesse der Studierenden. Neben unseren umfangreichen Veranstaltungen für die Humanmedizin sind
wir auch an der Ausbildung der Zahnmediziner beteiligt.
Die Vorlesungsreihe Principles of Medical Imaging
wurde wiederum in Kooperation mit der Universität
Bern durchgeführt. Sie richtet sich in erster Linie an
Master-Studierende des mittlerweile etablierten Studiengangs Biomedical Engineering, wird aber auch
von Doktoranden sowie von Medizinstudierenden
besucht.
Die Naturwissenschaftler in unseren Teams leisten
zudem Beiträge an einige naturwissenschaftliche
Curricula der Phil.-II-Fakultät.
Ausbildung zur diplomierten
Fachperson für medizinischtechnische Radiologie (HF)
Im September 2011 haben sechs Studierende den
eidgenössisch anerkannten Ausbildungsgang zur
diplomierten Fachperson für medizinisch-technische
Radiologie HF (MTRA) bei uns erfolgreich abge-
31 | Lehre | Jahresbericht 2011
schlossen. Sie bereichern – nun als diplomierte Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen – unsere
Teams.
Zur selben Zeit starteten acht neue Studierende ihren Weg zur MTRA. Wir freuen uns auf drei spannende Jahre mit ihnen. Ihre Ausbildung besteht aus
theoretischen Sequenzen am Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt sowie aus einem Praktikum,
das bei uns durchlaufen wird (Abb. 1).
Seit dem Start des neuen Curriculums führen wir
zweimal im Jahr einen Trainings-und-TransferMorgen interdisziplinär durch. Das heisst, die drei
Fachgebiete Radioonkologie, Nuklearmedizin und
diagnostische Radiologie organisieren gemeinsam
Unterrichtslektionen, in welchen sie Theorie und
Praxis miteinander verknüpfen (Abb. 2). Da in der
täglichen Praxis gewisse Untersuchungen fächerübergreifend miteinander vernetzt sind, ist es uns
wichtig, die drei Fachgebiete auch in der Fort- und
Weiterbildung optimal aufeinander abzustimmen.
Weiterbildung zur
Fachärztin Radiologie
Die Weiterbildung zum Facharzt und zur Fachärztin
Radiologie folgt den Regeln der Verbindung der
Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH). Unser spezifisches Weiterbildungsprogramm ist unter www.radiologie.unibas.ch in der Rubrik Ausbildung und
Lehre abrufbar. Wir gewährleisten ein tägliches systematisches Teaching im Rahmen unserer Mittagsfortbildung. Entsprechend unserer Gesamtorganisation erfolgt die obligate Rotation nach einem
vorgegebenen Schema durch unsere organbasierten
Fachabteilungen. Hinzu kommen Rotationen in unsere Aussenstelle im Felix Platter-Spital, in die Kinderradiologie des Universitäts-Kinderspitals beider
Basel und in die Radiologie des Kantonsspitals Bruderholz. In der fortgeschrittenen Weiterbildung (ab
dem 3. Jahr) besteht zudem die Möglichkeit der
beginnenden Spezialisierung. Diese erfolgt im Rahmen einer mindestens einjährigen Fellowship in einer unserer Fachabteilungen. Verbindlich zur Weiterbildung gehört auch die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Publikation und die Präsentation
von zwei wissenschaftlichen Vorträgen an einem
nationalen oder internationalen Fachkongress.
Ausbildung zur
biomedizinischen Analytikerin
Jährlich betreuen wir eine Studentin während ihres
– im Rahmen der Ausbildung zur biomedizinischen
Analytikerin HF (BMA) geleisteten – Praktikums. In
diesen sechs Monaten lernen unsere Studierenden
den grossen Teil unserer Routinearbeit kennen und
schreiben eine Diplomarbeit, welche die Ausbildung
bei uns dokumentiert. Mitunter führen die Ergebnisse dieser Arbeiten zu neuen Erkenntnissen und
positiven Veränderungen in unseren Arbeitsabläufen. Auch 2011 haben wir eine Studentin zur BMA
ausgebildet; sie hat genaue Analysen zur Präparation von Magentransitkapseln erfolgreich abgeschlossen.
Nachdiplomkurs Radiopharmazie
Dieser von der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM) akkreditierte Nachdiplomkurs
richtet sich an Naturwissenschaftler, die sich beruflich oder im Rahmen ihres Hochschulstudiums mit
Radiopharmaka befassen. Der aus drei Modulen
aufgebaute Kurs wird in Ljubljana, Zürich und Leipzig durchgeführt und mehrheitlich von internationalen Teilnehmerinnen besucht. Wir beteiligen uns am
Modul der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich.
Abb. 1: Die diplomierte Fachfrau für
medizinisch-technische Radiologie
zeigt ihrer angehenden Berufskollegin die Einstellung der Belichtungsparameter des Röntgengeräts.
Abb. 2: Im Rahmen des Trainingsund-Transfer-Morgens wird ein Fall
aus dem Klinikalltag demonstriert
und diskutiert.
Research Highlights
Jahresbericht 2011 | Research Highlights | 32
Serumkreatinin-Messungen:
Evaluation einer Patientenbefragung
basierend auf den ESUR-Guidelines
Abdominelle und Onkologische
Diagnostik
Die ESUR (European Society of Urogenital Radiology) empfiehlt Messungen des Serumkreatinins bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und
entsprechend erhöhtem Risiko einer Kontrastmittelinduzierten Nephropathie (CIN) und/oder einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF). In dieser
Studie wurde der Anteil der Patienten mit erhöhtem
Serumkreatinin vor Kontrastmittelapplikation für
eine CT- oder MRI-Untersuchung ermittelt.
Befragt wurden insgesamt 1385 Patienten. Serumkreatininmessungen erfolgten, wenn mindestens
eine Frage zu Nierenerkrankungen oder -operationen, Nierenerkrankungen bei Verwandten, Diabetes,
Proteinurie, Hypertonie, Gicht oder Schmerzmedikation positiv ausfiel.
499 Patienten (36 Prozent) beantworteten mindestens eine Frage positiv, von diesen hatten 68 (14
Prozent) ein erhöhtes Serumkreatinin. Ausschliesslich die Frage bezüglich vorangegangener Nierenerkrankungen zeigte einen signifikanten Zusammenhang zum erhöhten Serumkreatinin. Beim
Vergleich der Gruppen ohne positive Antwort und
mit mindestens einer positiven Antwort (1.), ohne
(2.) und mit erhöhtem Serumkreatinin (3.) fand sich
eine hoch signifikante Altersdifferenz (siehe Grafik).
Insbesondere bei der letzten Gruppe betrug das Alter der Patienten über 70 Jahre.
Der Standardfragebogen der ESUR zeigt in unserer
Studie eine hohe falsch-positive Rate. Der Vorteil
einer solchen Befragung bleibt damit – auch bzgl.
des Zeitaufwands – diskussionswürdig. Wir empfehlen aufgrund unserer Ergebnisse ein stark vereinfachtes Schema: ausschliessliche Erfassung von
vorangegangenen Nierenerkrankungen sowie Berücksichtigung des Patientenalters (>70 Jahre).
Präoperatives Staging des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms: Vergleich
von diffusionsgewichtetem Ganzkörper-MRI und 18F-FDG-PET/CT
Cardiale und Thorakale Diagnostik
Die Kombination aus 18F-FDG-PET (Fluorodeoxyglucose-Positronenemissionstomografie) und CT ist ein
wichtiges Untersuchungsverfahren bei onkologischen Fragestellungen, hat jedoch den Nachteil einer relativ hohen Strahlenbelastung für Patient und
Personal. Als potenzielle strahlenfreie Alternative
wird in jüngster Zeit die Ganzkörper-Magnetresonanztomografie mit Diffusionsgewichtung (DWIBSTechnik) erforscht. Ziel unseres Forschungsvorhabens war es, den diagnostischen Wert der Methode
bei der präoperativen Beurteilung von Patienten mit
nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) im
Vergleich zur PET/CT zu bestimmen.
33 Patienten mit Verdacht auf NSCLC wurden in die
Studie eingeschlossen. Sie wurden vor der Operation sowohl mit der PET/CT als auch mittels MRI bei
1,5 Tesla untersucht. Verwendet wurden neben der
DWIBS-Technik auch herkömmliche T1- und T2-gewichtete Sequenzen. Als Referenz dienten operativ
oder bioptisch gewonnene Gewebeproben.
MRI und PET/CT lieferten in allen Fällen eine hinreichende Bildqualität. Die Treffsicherheit der Gesamtdiagnose betrug nach Kriterien der UICC-Klassifikation 66 Prozent für das MRI und 74 Prozent für die
PET/CT. Die Genauigkeit der Beurteilung individueller Lymphknotengruppen betrug 85 Prozent für das
MRI und 88 Prozent für die PET/CT. Insgesamt ergab
sich damit zwischen beiden Untersuchungstechniken kein signifikanter Unterschied in der Diagnosegenauigkeit. Zur Bestätigung dieses Resultats sind
indes weitere Studien an grösseren Patientenkollektiven erforderlich.
Sommer G, Wiese M, Winter L, Lenz C, Klarhöfer M, Forrer F,
Lardinois D, Bremerich J.
Newerla C, Potthast S, Bongartz G, Hohmann J.
Gruppen 1./2./3. (hell-/mittel-/dunkelblau) jeweils mit dem
mittleren Alter oberhalb der Säulen.
DW/MRI
PET/CT
33 | Research Highlights | Jahresbericht 2011
Diagnostische Aussagekraft des
prächirurgischen funktionellen MRI
bei Patienten mit Hirntumoren der
Zentralregion
Diagnostische und Interventionelle
Neuroradiologie
Bei Hirntumoren der Zentralregion sind zuverlässige
Informationen über angrenzende funktionelle Areale
in der präoperativen Diagnostik unerlässlich. Für
unsere Vergleichsstudie zum diagnostischen Informationsgehalt der funktionellen Magnetresonanztomografie und des morphologischen MRI wurden
77 Patienten präoperativ untersucht. Gleichzeitig
wurden morphologische (mittels T1-gewichtetem
3D-Datensatz) und funktionelle Daten (mittels willkürlich ausgeführter Zungen-, Finger- und Zehenbewegungen) akquiriert und unabhängig voneinander ausgewertet. Das fMRI ermöglichte die Identifikation des motorischen Handareals in 99 Prozent
der Patienten (morphologisches MRI: 86 Prozent). Es
erwies sich sowohl darin als auch zur Bestimmung
der räumlichen Lage von Hirntumor zu rolandischen
Hirnwindungen den rein anatomischen Landmarken
als signifikant überlegen. Zusätzlich lieferte es wertvolle diagnostische Informationen über die Lokalisation motorischer Repräsentationen, für die gar keine
anatomischen Landmarken existieren (Fuss: 97 Prozent, Zunge: 96 Prozent der Patienten).
In der präoperativen Routine ist das fMRI bei Patienten mit Hirntumoren in der Zentralregion zuverlässig zur Lokalisation des primären motorischen
Kortex geeignet und dem morphologischen MRI
statistisch signifikant überlegen. Repräsentationen
der unteren Extremität sowie des Gesichtsbereichs
können nur mit dem fMRI ermittelt werden. Durch
die Bestimmung der Lagebeziehung zwischen Tumor
und funktionell relevanten Strukturen werden die
Prüfung der Operationsindikation sowie die Planung
und Durchführung funktionserhaltender Eingriffe
optimiert. Die fMRI-basierte präoperative Risikoabschätzung korrelierte in 88 Prozent mit einem
positiven postoperativen klinischen Outcome. Somit
kann das prächirurgische fMRI einen wesentlichen
Beitrag zu einer Reduktion der operationsassoziierten Morbidität und konsekutiv der Krankenhausaufenthaltszeit leisten.
Wengenroth M, Blatow M, Guenther J, Akbar M, Tronnier VM,
Stippich C (2011). Diagnostic benefits of presurgical fMRI in
patients with brain tumours in the primary sensorimotor cortex.
Eur Radiol 21(7): 1517–1525.
Motorisches fMRI bei einem Patienten mit einem Hirntumor.
Verhinderung von Hyperkaliämien
bei der Radiopeptidtherapie
Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie
Auch im vergangenen Jahr haben wir uns intensiv
mit der Verbesserung der Radiopeptidtherapie befasst. Unser Augenmerk lag vor allem auf der Optimierung des Toxizitätsprofils. In einer im European
Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging
veröffentlichten Arbeit konnten wir zeigen, dass es
unter dem gängigen Protokoll zum Schutz der Nieren bei Patienten während einer Radiopeptidtherapie zu einer lebensbedrohlichen Hyperkaliämie kommen kann. Aufgrund dieser Resultate haben wir das
Protokoll angepasst und können unseren Patienten
so eine sichere Behandlung anbieten.
Wir hoffen, dass wir die neuen Daten – unter Anwendung des veränderten Nierenschutzes – demnächst publizieren können.
Giovacchini G, Nicolas G, Freidank H, Mindt TL, Forrer F (2011).
Effect of amino acid infusion on potassium serum levels in
neuroendocrine tumor patients treated with targeted radiopeptide therapy. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38: 1675–1682.
Links: Ganzkörperszintigrafie nach Radiopeptidtherapie mit
90
Y-DOTATOC bei lebermetastasiertem neuroendokrinem Tumor
des Dünndarms. Rechts: Koronarer Schnitt eines SPECT/CT des
Abdomens nach Radiopeptidtherapie mit 90Y-DOTATOC mit
Darstellung einer intensiven tumorspezifischen Speicherung.
Jahresbericht 2011 | Research Highlights | 34
Kombinierte Fenestrierungstechnik
bei Aortendissektionen
Interventionelle Radiologie
Bei der Dissektion der abdominellen Aorta löst sich
die innere Wandschicht (Intima) ab. Sie kann sich vor
abgehende Arterien legen und u. a. die Durchblutung der Bauchorgane beeinträchtigen. Eine minimalinvasive Behandlungsmöglichkeit besteht in der
Durchstossung der Intima mit einem Nadelkatheter,
der über einen kleinen Zugang in der Leiste vorgeschoben wird. Anschliessend wird der Draht in der
gegenüberliegenden Leiste wieder aus dem Körper
herausgeführt und das Loch in der Intima durch Zug
an dem Draht zu einem Schlitz erweitert, um so die
Durchblutung des wahren Lumens und der Bauchorgane zu optimieren. Diese Methode wird – in
Anlehnung an das Schneiden von Weichkäse mit
einem Draht – «Cheese-Wire»-Technik genannt. Wir
haben sie erfolgreich bei mehreren Patienten angewendet und damit die Durchblutung erheblich verbessert. Unsere Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Cardiovascular Interventional Radiology
veröffentlicht.
Kos S, Gürke L, Jacob AL (2011). A novel fenestration technique
for abdominal aortic dissection membranes using a combination of a needle re-entry catheter and the «cheese-wire»
technique. Cardiovasc Intervent Radiol 34(6): 1296–1302.
Verlaufsbeurteilung von Knorpelimplantaten (AMIC) des Talus mit
multiparametrischem MRI
Muskuloskelettale Diagnostik
In der Behandlung von osteochondralen Sprunggelenkläsionen ist die operative Überdeckung mit
künstlichen Knorpelimplantaten (AMIC: Autologe
matrixinduzierte Chondrogenese) eine der neusten
therapeutischen Entwicklungen. Die therapieentscheidende Einheilung und die allmähliche Umwandlung dieser Implantate in Faserknorpel erfolgt
über einen längeren Prozess, der von aussen mit
klinischen Methoden nicht kontrollierbar ist. In Zusammenarbeit mit der Orthopädie und der Radiologischen Physik des Universitätsspitals Basel optimieren wir MRI-Sequenzen, mit denen eine Einschätzung
der Zusammensetzung und Architektur des Knorpelgewebes möglich wird. Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Unterschiede zwischen der AMICPlastik und dem normalem Knorpel in vivo gut
messbar sind (siehe Abb.). Unser Ziel ist, eine Angleichung der Signalcharakteristik von Implantat
und normalem Knorpel zu erkennen und gegebenenfalls prognostische Aussagen über den Erfolg
der Therapie zu erhalten.
Illustration der Messunterschiede im MRI zwischen behandeltem Knorpeldefekt (AMIC) und normalem Knorpel.
70-jähriger Patient, einen Tag nach aorto-koronarer BypassOperation. Eine iatrogen verursachte Dissektion des Typs A
machte eine operative Rekonstruktion des Aortenbogens notwendig. Postoperativ trat eine metabolische Azidose auf, eine
CT-Angiografie (a) zeigte die Dissektionsmembran bis zur abdominalen Aorta mit einer signifikanten Kompression des wahren
Lumens (Pfeil) und eine Minderperfusion der viszeralen Gefässe,
die in der konventionellen Angiografie (b) bestätigt wurde (Pfeil).
Mittels Outback-Nadelkatheter wurden die Dissektionsmembran
perforiert, der Führungsdraht über die Membran geführt und
kontralateral mit einer Schlinge eingefangen (c: Pfeil). Der Draht
wurde von beiden Seiten heruntergezogen (d: Pfeil), so dass wie
bei einem «Käsedraht» die Membran geschlitzt wurde. Hernach
zeigte sich eine kräftige Reperfusion der Arteria mesenterica
superior (e: Pfeil).
Knorpelspezifische dGEMRIC-Sequenz zur quantitativen
Darstellung des behandelten Knorpeldefekts (Pfeil) im oberen
Sprunggelenk (Rotwerte: normaler Knorpel, grüne bis gelbliche
Messwerte: Bereich des ehemaligen Knorpelschadens).
35 | Research Highlights | Jahresbericht 2011
Entwicklung von stabilisierten
Radiopeptiden zur Tumorerkennung
und -behandlung
Effekte von HochfrequenzAnregungspulsen in der Magnetresonanztomografie
Radioaktiv markierte Peptide haben sich in der Diagnostik und Therapie bestimmter Tumortypen (z. B.
endokriner Tumoren) bewährt. Indes weisen die
eingesetzten, rezeptorspezifischen Peptide aufgrund
ihrer Struktur eine sehr geringe Stabilität auf und
werden im Körper schnell abgebaut, oft in wenigen
Minuten bis Stunden. Da chemisch modifizierte, stabilisierte Varianten der Peptide länger im Blut zirkulieren, kann durch ihren Einsatz auch eine verbesserte Anreicherung der Radioaktivität im Tumorgewebe erreicht werden.
Ein vom Schweizer Nationalfonds finanziertes Forschungsprojekt der Abteilung Radiologische Chemie
befasst sich mit der Entwicklung neuartiger, stabilisierter Radiopeptide. Wir ersetzen labile Bindungen
des Moleküls systematisch durch stabile synthetische Analoga. Die Herausforderung besteht darin,
den neuen Peptiden eine verbesserte Stabilität zu
verleihen und gleichzeitig ihre ausgeprägt hohe
Affinität zu den entsprechenden Rezeptoren von
Krebszellen aufrechtzuerhalten.
Wir haben jedoch bereits erste synthetische Radiopeptide mit diesen beiden Eigenschaften identifiziert und untersuchen diese gegenwärtig in Zellen
und Kleintieren. Erste Resultate unserer präklinischen Evaluationen sind vielversprechend.
Die quantitative Erfassung von Veränderungen mithilfe der Magnetresonanztomografie, z. B. in pathologischem Gewebe oder zur Beurteilung der Wirkung einer medizinischen Behandlung, hat viele
Vorteile gegenüber der konventionellen MR-Bildgebung, die sich meist auf die Analyse von hyper- oder
hypo-intensen Bildpunkten beschränkt. Der Interpretationsspielraum ist klein, die Daten sind vorurteilsfrei und im Allgemeinen gut reproduzierbar. Die
genaue Kenntnis des Signalverhaltens ist dabei jedoch von fundamentaler Bedeutung, da jede fehlerhafte Beschreibung des Signals unweigerlich zu einer falschen Datenmodellierung führt.
Erst kürzlich konnten wir zeigen, dass eine Vernachlässigung der Dauer von Hochfrequenz-Anregungspulsen (seit 50 Jahren Standard) besonders bei sehr
schnellen bildgebenden Verfahren zu beträchtlichen
systematischen Abweichungen der abgeleiteten biochemischen oder biophysikalischen Kenngrössen
führen kann.
Unsere Forschungsergebnisse kommen bei jeder
schnellen Quantifizierung grundsätzlich zum Tragen.
Sie stellen einen fundamentalen Beitrag zum theoretischen Verständnis der Signalbeurteilung im MR
dar und wurden 2011 in der Fachzeitschrift Magnetic Resonance in Medicine als Cover Paper veröffentlicht.
Radiologische Chemie
Radiologische Physik
Bieri O (2011). An analytical description of balanced steady
state free precession with finite radio-frequency excitation.
Magn Reson Med 65(2): 422–431.
Engagement in nationalen und
internationalen Gremien
Jahresbericht 2011 | Engagement in Gremien | 36
Leitungsfunktionen
in Fachgesellschaften und -gremien
Ursula Baudinot
·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der
Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für
medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA)
Prof. Dr. med. Georg Bongartz
·· Präsident der International Society of Magnetic
Resonance in Medicine (ISMRM)
·· Mitglied des Wissenschaftskomitees der European
Society for Magnetic Resonance in Medicine and
Biology (ESMRMB)
·· Mitglied des Wissenschaftskomitees der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR)
·· Vorstandsmitglied im MR Angio Club
·· Mitglied des Contrast Media Safety Committees der
European Society for Urogenital Radiology (ESUR)
Eva Kettner
·· Ersatzdelegierte der Sektion Nordwestschweiz der
Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für
medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA)
Ruth Latscha
·· Zentralvorstandsmitglied der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische
Radiologie (SVMTRA)
Dr. phil. Hans W. Roser
·· Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik
Cornelia Ruf
·· Ersatzdelegierte der Sektion Nordwestschweiz der
Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für
medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA)
Beatrice Schädeli-Mura
Prof. Dr. med. Jens Bremerich
·· Vorstandsmitglied der European Society of Cardiac
Radiology (ESCR)
·· Vorstandsmitglied und Abstract Chair der Society of
Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR)
·· Mitglied des Steering Committee der School of MRI
der European Society for Magnetic Resonance in
Medicine and Biology (ESMRMB)
·· Leiter des Ressorts Cardiac Imaging der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR)
·· Chairman des European Board of Cardiac Radiology (EBCR)
·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der
Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für
medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA)
Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler
·· Vorstandsmitglied der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB)
·· Mitglied der PhD-Kommission der Medizinischen
Fakultät, Universität Basel
·· Vorstandsmitglied im MR Angio Club
Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich
PD Dr. med. Dr. phil. Flavio Forrer
·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der
Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für
medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA)
·· Vorstandsmitglied der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB)
·· Mitglied im Ethical Committee der European Society of Radiology (ESR)
·· Vorsitzender des Beirats für Strategische Planung
des Medizinischen Angebots des Universitätsspitals
Basel
Prof. Dr. med. Augustinus Ludwig Jacob
Prof. Dr. med. Christoph Stippich
·· Generalsekretär und Vorstandsmitglied der Union
Schweizerischer Gesellschaften für Gefässkrankheiten (USGG)
·· Mitglied des erweiterten Vorstands der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR)
·· Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie (SSCVIR)
·· Vize-Präsident der SwissIntervention
·· Vorstand (Beirat) der Schweizerischen Gesellschaft
für Neuroradiologie (SGNR)
·· Vorsitz der Arbeitsgruppe Spinale Bildgebung und
periphere Neuroradiologie der SGNR
·· Wissenschaftlicher Beirat der Österreichischen Gesellschaft für funktionelle MRT (ÖGfMRT)
·· Mitglied des Radionuklid-Therapie-Komitees der
European Association of Nuclear Medicine (EANM)
Silvia Hensel
37 | Engagement in Gremien | Jahresbericht 2011
Nicole Zogg
·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der
Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für
medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA)
Editorial Boards
von Fachzeitschriften
Prof. Dr. med. Jens Bremerich
Nationale und internationale
Kursprogramme
Prof. Dr. med. Jens Bremerich
·· Course Organiser des Ressorts Cardiac Imaging der
Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGRSSR)
·· Course Organiser in der School of MRI der European Society for Magnetic Resonance in Medicine
and Biology (ESMRMB)
·· Journal of Thoracic Imaging
Dr. med. Joachim Hohmann
Prof. Dr. med. Georg Bongartz
·· Journal of Magnetic Resonance Imaging (JMRI)
·· Magnetic Resonance Materials in Physics, Biology
and Medicine (MAGMA)
PD Dr. med. Dr. phil. Flavio Forrer
·· Open Nuclear Medicine Journal
Prof. Dr. phil. Thomas Mindt
·· Kursleiter der Schweizerischen Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin (SGUM)
Prof. Dr. med. Augustinus Ludwig Jacob
·· Co-Präsident der Dreiländer-Tagung der Deutschen,
Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften (DeGIR, ÖGIR & SSCVIR) für Interventionelle
Radiologie des Interventionell Radiologischen Olbert Symposiums (IROS)
·· The Open Catalysis Journal
Prof. Dr. phil. Thomas Mindt
Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler
·· Stv. Chefredaktor von Magnetic Resonance in Medicine (MRM)
Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich
·· Co-Herausgeber von Radiologie up2date
·· Mitwirkender im Herausgebergremium der Zeitschrift RöFo (Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren)
·· Kursleiter des EANM-akkreditierten (Europäischen
Gesellschaft für Nuklearmedizin) Nachdiplomstudiums Radiopharmazie (Modul 3, ETH Zürich)
·· Kursleiter (Modul III: Radiopharmazie) und Mitglied
der Prüfungskommission der BAG-Weiterbildung
zur Erlangung des Facharztes in Nuklearmedizin
Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler
·· Direktor der Lectures on MR der European Society
for Magnetic Resonance in Medicine and Biology
(ESMRMB)
Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich
·· Direktor der School of MRI der European Society
for Magnetic Resonance in Medicine and Biology
(ESMRMB)
Publikationen und Vorträge
Jahresbericht 2011 | Publikationen und Vorträge | 38
Abdominelle und Onkologische
Diagnostik
Publikationen
Niemann T, Van Straten M, Reisinger C, Bayer T, Bongartz
G (2011). Detection of urolithiasis using low-dose CT – a
noise simulation study. Eur J Radiol 80(2): 213–218.
Sommer G, Klarhöfer M, Lenz C, Scheffler K, Bongartz
G, Winter L (2011). Signal characteristics of focal bone marrow lesions in patients with multiple myeloma using whole
body T1w-TSE, T2w-STIR and diffusion-weighted imaging
with background suppression. Eur Radiol 21(4): 857–862.
Internationale Kongresse (Auswahl)
European Congress of Radiology (ECR)
Rasmus M, Aschwanden M, Bongartz G, Bilecen D, Jacob
A, Partovi S. Feasibility of ECG-triggered nonenhanced MR
angiography of peripheral arteries in patients with symptomatic PAOD in comparison with DSA as goldstandard.
European Society for Magnetic Resonance in
Medicine and Biology (ESMRMB)
Sudholt P, Bongartz G, Hohmann J. Comparison of 3DSPACE and 3D-TSE-MRCP regarding image quality and diagnostic certainty in patients in a routine clinical setting.
Hohmann J. Serum creatinine measurements: evaluation of
a questionnaire according to the ACR recommendations and
the ESUR guidelines.
International Society for Magnetic Resonance in
Medicine (ISMRM)
Bongartz G. Eröffnungsvortrag des Annual Meetings in
Montreal als Gesellschaftspräsident.
Radiological Society of North America (RSNA)
Schmidt N, Hess V, Rothermundt C, Zumbrunn T, Bongartz
G, Potthast S. Choi response criteria for prediction of clinical
outcome in patients with metastatic renal cell carcinoma
treated with targeted therapies.
Hohmann J, Newerla C, Potthast S, Bongartz G. Serum
creatinine measurements: evaluation of a questionnaire according to the ACR recommendations and the ESUR guidelines.
Kuijpers D, Kwong RK, Nagel E, Lerakis S, Oshinski J, Paul JF,
Underwood R, Wintersperger BJ, Rees MR (2011). Assessment of acute myocardial infarction: current status and recommendations from the North American society for cardiovascular imaging and the European society of cardiac
radiology. Int J Cardiovas Imag 27: 7–24.
Weishaupt D, Bremerich J, Duru F, Hoppe H, Rizzo E, Votik
P, Luechinger R (2011). Pacemakers and magnetic resonance
imaging: Current status and survey in Switzerland. Swiss Med
Wkly 141: w13147.
Internationale Kongresse (Auswahl)
Society of Cardiovascular Magnetic Resonance
(SCMR)
Bremerich J. Developments in CMR accreditation and reimbursement: Radiology perspective.
Euro Heart Imaging
Bremerich J. Diseases of thoracic aorta: CMR.
Bremerich J. Paragliding accident.
European Society of Cardiac Radiology (ESCR)
Bremerich J. Cardiac magnetic resonance in heart failure.
Bremerich J. Myocardioal perfusion imaging: To predict
outcome with MR.
D’Errico L. Image plane, sequence options in cardiac MR.
Educational Session for Technologists 2.
European Association of Nuclear Medicine (EANM)
Benz RM, Maas OC, Zellweger M, Bremerich J, Forrer F.
Coincidental findings in thoracic CT-scan acquired for attenuation correction in myocardial perfusion scintigraphy.
Radiological Society of North America (RSNA)
Kawel N, Lee J, Liu S, Nacif M, Bluemke DA. Evaluation of
age related changes in myocardial extracellular volume fraction (ECV) in asymptomatic volunteers at 3T.
Kawel N, Nacif M, Santini F, Sibley C, Liu S, Bremerich J,
Arai A, Bluemke DA. Myocardial T1 mapping using a modified
Look-Locker inversion recovery (MOLLI) sequence in CMRI:
Influence of contrast agent on absolute T1 values and partition coefficient. [Electronic Poster].
European Heart and Rhythm Association
Cardiale und Thorakale Diagnostik
Bremerich J. Educational and training activities: ESCR.
Publikationen
Course School of MRI
Fussen S, De Boeck BWL, Zellweger MJ, Bremerich J,
Goetschalckx K, Zuber M, Buser PT (2011). Cardiovascular
magnetic resonance imaging for diagnosis and clinical management of suspected cardiac masses and tumours. Eur
Heart J 32: 1551–1560.
Jhooti P, Haas T, Kawel N, Bremerich J, Keegan J, Scheffler K (2011). Use of respiratory biofeedback and CLAWS for
increased navigator efficiency for imaging the thoracic aorta.
Magn Reson Med 66: 1666–1673.
Rohner A, Brinkert M, Kawel N, Buechel RR, Leibundgut G,
Grize L, Kühne M, Bremerich J, Kaufmann BA, Zellweger MJ,
Buser P, Osswald S, Handke M (2011). Functional assessment
of the left atrium by real-time three-dimensional echocardiography using a novel dedicated analysis tool: initial validation
studies in comparison with computed tomography. Eur J
Echocardiogr 12: 497–505.
Stillman AE, Oudkerk M, Bluemke D, Bremerich J, Esteves
FP, Garcia EV, Gutberlet M, Hundley WG, Jerosch-Herold M,
Bremerich J. Protocols step-by-step, safety, set-up for stress.
Promotionen
Fussen Sandra (Dr. med.): Bildgebung von Herztumoren
(2011, Referent und Leiter: P. Buser, Koreferent: J. Bremerich).
Diagnostische und Interventionelle
Neuroradiologie
Publikationen
Ahlhelm F, Lieb J, Ulmer S, Sprenger T, Stippich C, Kelm
J (2011). Entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule und des
Myelons. Radiologe 51(9): 763–771.
Amann M, Dössegger LS, Penner IK, Hirsch JG, Raselli C,
Calabrese P, Weier K, Radü EW, Kappos L, Gass A (2011).
Altered functional adaptation to attention and working memory tasks with increasing complexity in relapsing-remitting
39 | Publikationen und Vorträge | Jahresbericht 2011
multiple sclerosis patients. Hum Brain Mapp 32(10): 1704–
1719.
Blatow M, Reinhardt J, Riffel K, Nennig E, Wengenroth M,
Stippich C (2011). Clinical functional MRI of sensorimotor
cortex using passive motor and sensory stimulation at 3 Tesla.
J Magn Reson Imaging 34(2): 429–437.
Dörner L, Ulmer S, Rohr A, Mehdorn HM, Nabavi A (2011).
Space-occupying cyst development in the resection cavity of
malignant gliomas following. Gliadel implantation – incidence, therapeutic strategies and outcome. J Clin Neurosci
18(3): 347–351.
Fischmann A, Gloor M, Fasler S, Haas T, Rodoni Wetzel R,
Bieri O, Wetzel S, Heinimann K, Scheffler K, Fischer D
(2011). Muscular involvement assessed by MRI correlates to
motor function measurement values in oculopharyngeal
muscular dystrophy. J Neurol 258: 1333–1340.
Garcia M, Gloor M, Bieri O, Wetzel SG, Radue EW, Scheffler K (2011). MTR variations in normal adult brain structures
using balanced steady-state free precession. Neuroradiology
53: 159–167.
Gloor M, Fasler S, Fischmann A, Haas T, Bieri O, Heinimann K, Wetzel SG, Scheffler K, Fischer D (2011). Quantification of fat infiltration in oculopharyngeal muscular dystrophy: comparison of three MR imaging methods. J Magn
Reson Imaging 33(1): 203–210.
Jensen-Kondering U, Böhm R, Höcker J, Ruhe R, Brdon J, Ulmer S, Herdegen T, Jansen O (2011). Normal values of quantitative T2’ in a spontaneously hypertensive stroke prone rat
stem at 3T. Eur J Radiol [Epub ahead of print].
Jürgens T, Schulte LH, Gaul C, Schankin C, Sprenger T, Kraya
T (2011). DMKG-Netzwerkprojekt «Rare Headaches»: Erfassung seltener Kopfschmerzen im deutschsprachigen Raum.
Der Schmerz 25(Suppl. 1): 95.
Lieb JM, Ulmer S, Kelm J, Shariat K, Stippich C, Ahlhelm
FJ (2011). Postoperative findings in the spinal column. Radiologe 51(9): 784–790.
Monteith TS, Maniyar F, Sprenger T et al. (2011). Glyceryl
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Morrow JM, Matthews E, Rayan DLR, Amer I, Fischmann A,
Sinclair CDJ, Thornton JS, Reilly MM, Yousry TA, Hanna MG.
Magnetic resonance imaging in the non-dystrophic myotonias/
United Kingdom Neuromuscular Translational Research Conference 2011 (London UK), Neuromuscular Disorders 21: 5.
Morrow JM, Sinclair CDJ, Fischmann A, Thornton JS, Laura
M, Yousry TA, Hanna MG, Reilly MM. Quantitative magnetic
resonance imaging of muscle in Charcot-Marie-Tooth disease
1a – A potential outcome measure/Meeting of the PeripheralNerve-Society 2011 (Potomac, MD). Journal of the Peripheral
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Mueller-Lenke N, Kappos L, Pehrs-Juvilliera AC, Naegelin Y,
Bendfeldt K, Sprenger T, Stippich C, Radue EWR (2011).
Developmental venous anomaly as differential diagnosis of
acute multiple sclerosis plaques-Findings in a cohort of 3643
patients. Mult Scler 17: 27.
Riedl V, Valet M, Woeller A, Sorg C, Vogel D, Sprenger T,
Boecker H, Wohlschlaeger AM, Toelle TR (2011). Repeated
pain induces adaptations of intrinsic brain activity to reflect
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Rigotti D, Gass A, Achtnichts L, Inglese M, Babb J, Naegelin
Y, Hirsch J, Amann M, Kappos L, Gonen O (2011). Multiple
Sclerosis severity scale and whole-brain N-acetylaspartate
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Schubert T, Jacob AL, Takes M, Menter T, Gutzeit A, Kos
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the upper presacral space: A sacral transneuroforaminal approach. Cardiovasc Intervent Radiol [Epub ahead of print].
Schubert T, Santini F, Stalder AF, Bock J, Meckel S, Bonati
L, Markl M, Wetzel S (2011). Dampening of blood-flow pulsatility along the carotid siphon: does form follow function?
AJNR Am J Neuroradiol 32(6): 1107–1112.
Seifert CL, Sprenger T, Muecke T, Foerschler A, Poppert H,
Hemmer B, Sellner J (2011). Systemic thrombolysis in ischemic stroke after recent oral surgery and management of oral
cavity bleeding. Annals of Emergency Med 57(5): 517–519.
Seifert CL, Valet M, Pfaffenrath V, Boecker H, Rüther KV, Tölle
TR, Sprenger T (2011). Neurometabolic correlates of depression and disability in patients with severe episodic pain.
J Neurol 258(1): 123–131.
Seifert CL, Wegner C, Sprenger T, Weber MS, Brück W, Hemmer B, Sellner J (2011). Favorable response to plasma exchange in tumefactive CNS demyelination. Mult Scler [Epub
ahead of print].
Sinclair CDJ, Morrow JM, Fischmann A, Hanna MG, Reilly
MM,Yousry TA, Golay X, Thornton JS. MRI shows increased
tibial nerve size in CMT1A/United Kingdom Neuromuscular
Translational Research Conference 2011 (London UK), Neuromuscular Disorders 21: 28.
Sinclair CDJ, Morrow JM, Fischmann A, Hanna MG, Reilly
MM,Yousry TA, Golay X, Thornton JS. Skeletal muscle MRIdetermined fat fraction and myometric strength in inclusion
body myositis and Charcot-Marie-Tooth disease Type 1A/
United Kingdom Neuromuscular Translational Research Conference 2011 (London UK), Neuromuscular Disorders 21: 5.
Tozakidou M, Stippich C, Fischmann A (2011). Teaching
NeuroImages: Radiologic findings in Marchiafava-Bignami
disease. Neurology 77(11): e67.
Viana M, Glastonbury CM, Sprenger T, Goadsby PJ (2011).
Parry Romberg Syndrome. Arch Neurol 68(7): 938–943.
Viana M, Sprenger T, Goadsby PJ (2011). The typical duration of migraine aura: a systematic review. Cephalalgia
31(Suppl. 1): 208.
Walther S, Friederich HC, Stippich C, Weisbrod M, Kaiser S
(2011). Response inhibition or salience detection in the right
ventrolateral prefrontal cortex? Neuroreport 22(15): 778–
782.
Weier K, Amann M, Beck A, Penner IK, Radue EW, Stippich
C, Kappos L, Sprenger T (2011). Cerebellar volumetry in
patients with multiple sclerosis – a pilot study. Mult Scler 17:
370.
Wengenroth M, Blatow M, Guenther J, Akbar M, Tronnier
VM, Stippich C (2011). Diagnostic benefits of presurgical
fMRI in patients with brain tumours in the primary sensorimotor cortex. Eur Radiol 21(7): 1517–1525.
Internationale Kongresse (Auswahl)
European Society of Neuroradiology (ESNR)
Garcia M, Gloor M, Radue EW, Lieb J, Stippich C,
Scheffler EK, Bieri O. Assessment of neoplastic and metastastic brain tumors by fast magnetization transfer imaging
with bSSFP.
Promotionen
Riffel Katharina (Dr. med.): Funktionelle Netzwerke des
primären und sekundären motorischen Kortex (4. 11. 2011,
Referent und Leiter: C. Stippich).
Jahresbericht 2011 | Publikationen und Vorträge | 40
Auszeichnungen
Ahlhelm Frank: Posterpreis der Schweizerischen Gesellschaft
für Neuroradiologie (SGNR) für «Periprocedural thrombembolic events associated with angioplasty and stenting of
the extra- and intracranial carotid artery assessed by neurological status and diffusion weighted magnetic resonance
imaging (DWI)» (Dotation: CHF 1000).
Schubert Tilman: Peter Huber-Preis der Schweizerischen
Gesellschaft für Neuroradiologie (SGNR) für «Dampening of
blood-flow pulsatility along the carotid siphon: does form
follow function?» (Dotation: CHF 2000).
Endokrine Diagnostik und
Radionuklidtherapie
Publikationen
Abiraj K, Mansi R, Tamma ML, Fani M, Forrer F, Nicolas G,
Cescato R, Reubi JC, Maecke HR (2011). Bombesin Antagonist-based radioligands for translational nuclear imaging of
gastrin-releasing peptide receptor-positive tumors. J Nucl
Med [Epub ahead of print].
Giammarile F, Bodei L, Chiesa C, Flux G, Forrer F, KraebereBodere F, Brans B, Lambert B, Konijnenberg M, Borson-Chazot
F, Tennvall J, Luster M, Therapy, Oncology and Dosimetry Committees (2011). Procedure guideline for the treatment of liver
cancer and liver metastases with intra-arterial radioactive
ligands. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38: 1393–1406.
Giovacchini G, Nicolas G, Forrer F (2011). Radiolabeled
peptides in therapy. Curr Med Chem [in press].
Giovacchini G, Nicolas G, Freidank H, Mindt TL, Forrer F
(2011). Effect of amino acid infusion on potassium serum levels
in neuroendocrine tumor patients treated with targeted radiopeptide therapy. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38: 1675–1682.
Maas OC, Forrer F (2011). Nuklearmedizin: Ga-68-DOTATOC-PET/CT – ein neuer Standard zur Diagnostik von Somatostatinrezeptor-positiven Tumoren. Schweiz Med Forum 11:
11–13.
Mansi R, Wang X, Forrer F, Waser B, Cescato R, Graham K,
Borkowski S, Reubi JC, Maecke HR (2011). Development of a
potent DOTA-conjugated bombesin antagonist for targeting
GRPr-positive tumours. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38:
97–107.
Nicolas G, Giovacchini G, Mueller-Brand J, Forrer F
(2011). Targeted radiotherapy with radiolabeled somatostatin analogues. Endocrinol Metab Clin North Am 40: 187–
204.
Schmid SM, Myrick ME, Forrer F, Obermann EC, Viehl CT,
Rochlitz C, Güth U (2011). Sentinel lymph node biopsy in
primary breast cancer: Trust the radiolabeled colloid method
and avoid unnecessary procedures. Eur J Surg Oncol 37:
211–216.
Wild D, Christ E, Caplin ME, Kurzawinski TR, Forrer F,
Brändle M, Seufert J, Weber WA, Bomanji J, Perren A, Ell PJ,
Reubi JC (2011). Glucagon-like peptide-1 versus somatostatin receptor targeting reveals 2 distinct forms of malignant
insulinomas. J Nucl Med 52: 1073–1078.
Interventionelle Radiologie
Publikationen
Kos S, Gürke L, Jacob AL (2011). A novel fenestration technique for abdominal aortic dissection membranes using a
combination of a needle re-entry catheter and the «cheesewire» technique. Cardiovasc Inter Rad 34: 1296–1302.
Kos S, Liu DM, Ho S (2011). Solid organ embolization. In:
Handbook of interventional radiologic procedures, 4th edition
(Hg.) Lippincot Williams and Wilkins, Philadelphia.
Kos S, Martin M, Machan L (2011). Embolization of visceral
aneurysms. In: Handbook of interventional radiologic procedures, 4th edition (Hg.) Lippincot Williams and Wilkins, Philadelphia.
Kos S, Messmer P, Bilecen D, Jacob AL (2011). Percutaneous
osteosynthesis of the pelvis and acetabulum. In: CT and MR
guided interventions in radiology, 1st edition (Hg.) Springer
Verlag, Berlin, Heidelberg, New York.
Kretzschmar M, Wiewiorski M, Rasch H, Jacob AL, Bilecen
D, Walter MA, Valderrabano V (2011). 99mTc-DPD-SPECT/CT
predicts the outcome of imaging-guided diagnostic anaesthetic injections: a prospective cohort study. Eur J Radiol 80:
e410–415.
Wiewiorski M, Pagenstert G, Rasch H, Jacob AL, Valderrabano V (2011). Pain in osteochondral lesions. Foot Ankle Spec
4: 92–99.
Internationale Kongresse (Auswahl)
Interventionell Radiologisches Olbert Symposium
(IROS)
Dziergwa S, Jantschke R. Emergency room: Interventionelle Radiologie im Notfall.
Jacob AL. Das Basler Projekt zum Risikomanagement im
Katheterlabor.
Muskuloskelettale Diagnostik
Publikationen
Karwacki GM, Studler U, Niemann T (2011). Chronic
middle foot pain in a patient with a swollen leg. Skeletal
Radiol [Epub ahead of print].
Hostettler KE, Studler U, Tamm M, Brutsche MH (2011).
Long term treatment with infliximab in patients with sarcoidosis. Respiration [Epub ahead of print].
Leumann A, Valderrabano V, Plaass C, Rasch H, Studler U,
Hintermann B, Pagenstert GI (2011). A novel imaging method
for osteochondral lesions of the talus – comparison of SPECTCT with MRI. AM J SPORT MED 39: 1095–1101.
Studler U, White LM, Deslandes M, Geddes C, Sussman MS,
Theodoropoulos J (2011). Feasibility study of simultaneous
physical examination and dynamic MR imaging of medial
collateral ligament knee injuries in a 1.5-T large-bore magnet.
Skeletal Radiol 40: 335–343.
Internationale Kongresse (Auswahl)
European Congress of Radiology (ECR)
Studler U. The Hip: Normal variants and pitfalls.
European Society for Magnetic Resonance in
Medicine and Biology (ESMRMB)
Kretzschmar M, Forte S, Nicolas G, Forrer F, Studler U.
Bone marrow lesions of the foot: Comparison of findings
between MRI and 99mTc DPD SPECT-CT.
Habilitationen
Studler Ueli (PD Dr. med.): Development of Imaging Criteria
for Evaluating Articular and Periarticular Structural Abnormalities (28. 9. 2011).
41 | Publikationen und Vorträge | Jahresbericht 2011
Radiologische Chemie
Publikationen
Arrowsmith RL, Waghorn PA, Jones MW, Bauman A,
Brayshaw SK, Hu Z, Kociok-Köhn G, Mindt TL, Tyrrell RM,
Botchway SW, Dilworth JR, Pascu SI (2011). Fluorescent gallium and indium bis (thiosemicarbazonates) and their radiolabelled analogues: synthesis, structures and cellular confocal
fluorescence imaging investigations. Dalton T 40: 6238–6252.
Giovacchini G, Nicolas G, Freidank H, Mindt TL, Forrer
F (2011). Effect of amino acid infusion on potassium serum
levels in neuroendocrine tumour patients treated with targeted radiopeptide therapy. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38:
1675–1682.
Parker KA, Mindt TL (2011). Convergent synthesis of 2Hchromenes – a formal [3+3] cycloaddition by a one-pot,
three-step cascade. Tetrahedron 67: 9779–9786.
Piscaer TM, Müller C, Mindt TL, Lubberts E, Verhaar JAN,
Krenning EP, Schibli R, De Jong M, Weinans H (2011). Imaging
of activated macrophages in experimental osteoarthritis using
folate-targeted animal single-photon-emission computed
tomography/computed tomography. Arthritis Rheum-US 63:
1898–1907.
Mindt TL, Forrer F (2011). Monoclonal antibody and peptide-targeted radiotherapy of cancer (Edited by Raymond M.
Reilly), ChemMedChem 7: 202.
Internationale Kongresse (Auswahl)
International Symposium on Radiopharmaceutical
Sciences (ISRS)
Valverde IE, Bauman A, Kluba C, Mindt TL. Click-Peptides: A novel strategy for the design of stabilized radiopeptides
for tumor targeting.
MTRA-Session der Dreiländertagung in Bregenz
Biondo D, Müller-Brand J, Linder R, Roser H, Mäcke H,
Mindt TL. Handdosimetrie bei Y-90 Markierungen – Quo
Vadis?
Auszeichnungen
Kluba Christiane: AGR-Preis für die beste wissenschaftliche
Präsentation anlässlich der 19. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Radiochemie/Radiopharmazie der Deutschen
Forschungsgesellschaft Nuklearmedizin (DGN) in Ochsenfurt.
Radiologische Physik
Publikationen
Anders J, SanGiorgio P, Deligianni X, Santini F, Scheffler
K, Boero G (2011). Integrated active tracking detector for
MRI-guided interventions. Magn Reson Med 67: 290–296.
Berg I, Palmowski-Wolfe A, Schwenzer-Zimmerer K, Kober C,
Radue EW, Zeilhofer HF, Scheffler K, Kunz C, Buitrago-Tellez
C (2011). Near-real time oculodynamic MRI: a feasibility study
for evaluation of diplopia in comparison with clinical testing.
Eur Radiol [Epub ahead of print].
Bieri O (2011). An analytical description of balanced steady
state free precession with finite radio frequency excitation.
Magn Reson Med 65(2): 422–431.
Bieri O (2011). Superbalanced steady state free precession.
Magn Reson Med [Epub ahead of print].
Bieri O, Ganter C, Scheffler K (2011). Quantitative in vivo
diffusion imaging of cartilage using double echo steady-state
free precession. Magn Reson Med [Epub ahead of print].
Bieri O, Ganter C, Welsch GH, Trattnig S, Mamisch TC,
Scheffler K (2011). Fast diffusion-weighted steady state
free precession imaging of in vivo knee cartilage. Magn Reson
Med [Epub ahead of print].
Bieri O, Scheffler K, Welsch GH, Trattnig S, Mamisch TC,
Ganter C (2011). Quantitative T2 mapping using partial spoiling. Magn Reson Med 66(2): 410–418.
Crooijmans HJ, Bieri O, Scheffler K (2011). Influence of
MT effects on T2 quantification with 3D balanced steadystate free precession imaging. Magn Reson Med 65(1):
195–201.
Crooijmans HJ, Scheffler K, Bieri O (2011). Finite RF pulse
correction on DESPOT2. Magn Reson Med 65(3): 858–862.
Fischmann A, Gloor M, Fasler S, Haas T, Bieri O, Wetzel
SG, Heinimann K, Scheffler K, Fischer D (2011). Muscular
involvement assessed by MRI correlates to motor function
measurement values in oculopharyngeal muscular dystrophy.
J Neurol 258: 1333–1340.
Garcia M, Gloor M, Bieri O, Wetzel SG, Radue EW, Scheffler K (2011). MTR variations in normal adult brain structures
using balanced steady-state free precession. Neuroradiology
53(3): 159–167.
Garcia M, Gloor M, Radue EW, Stippich C, Wetzel SG,
Scheffler K, Bieri O (2011). Fast high-resolution brain
imaging with balanced SSFP: Interpretation of quantitative
magnetization transfer towards simple MTR. Neuroimage
[Epub ahead of print].
Gloor M, Fasler S, Fischmann A, Haas T, Bieri O, Heinimann K, Scheffler K, Fischer D (2011). Quantitative MR
imaging of fat infiltration in oculopharyngeal muscular dystrophy. J Magn Reson Imaging 33(1): 203–210.
Gloor M, Scheffler K, Bieri O (2011). Intra- and interscanner variability of MT-sensitized balanced steady-state
free precession. Magn Reson Med 65(4): 1112–1117.
Jhooti P, Haas T, Kawel N, Bremerich J, Keegan J, Scheffler K (2011). Use of respiratory biofeedback and CLAWS for
increased navigator efficiency for imaging the thoracic aorta.
Magn Reson Med 66(6): 1666–1673.
Kawel N, Jhooti P, Dashti D, Haas T, Winter L, Zellweger
MJ, Buser PT, Keegan J, Scheffler K, Bremerich J (2011).
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print].
Lenz C, Klarhöfer M, Scheffler K (2011). Feasibility of in
vivo myelin water imaging using 3D multigradient-echo pulse
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Lenz C, Klarhöfer M, Scheffler K, Winter L, Sommer G
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Papadimitropoulos A, Scherberich A, Güven S, Theilgaard N,
Crooijmans HJA, Santini F, Scheffler K, Zallone A, Martin
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Papassotiropoulos A, Stefanova E, Vogler C, Gschwind L,
Ackermann S, Spalek K, Rasch B, Heck A, Aerni A, Hanser E,
Demougin P, Huynh KD, Luechinger R, Klarhöfer M, Novakovic I, Kostic V, Boesiger P, Scheffler K, de Quervain DJ
(2011). A genome-wide survey and functional brain imaging
study identify CTNNBL1 as a memory-related gene. Mol Psychiatry [Epub ahead of print].
Patil S, Jirák D, Saudek F, Hájek M, Scheffler K (2011). Positive contrast visualization of SPIO-labeled pancreatic islets
using echo-dephased steady-state free precession. Eur Radiol
21(1): 214–220.
Jahresbericht 2011 | Publikationen und Vorträge | 42
Reutlinger C, Gédet P, Büchler P, Kowal J, Rudolph T, Burger
J, Scheffler K, Hasler C (2011). Combining 3D tracking and
surgical instrumentation to determine the stiffness of spinal
motion segments: A validation study. Med Eng Phys 33(3):
340–346.
Santini F, Patil S, Scheffler K, IceLuva (2011). A scripting
framework for MR image reconstruction based on free software. Concepts Magn Reson Part B (Magn Reson Engineering) 39B(1): 1–10.
Schubert T, Santini F, Stalder AF, Bock J, Meckel S, Bonati L,
Markl M, Wetzel S (2011). Dampening of blood-flow pulsatility along the carotid siphon: Does form follow function?
AJNR Am J Neuroradiol 32(6): 1107–1112.
Schulz G, Crooijmans HJA, Germann M, Scheffler K,
Müller-Gerbl M, Morel A, Müller B (2011). Three-dimensional
strain fields in human brain resulting from formalin fixation.
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Smieskova R, Allen P, Simon A, Aston J, Bendfeldt K, Drewe J,
Gruber K, Gschwandtner U, Klarhoefer M, Lenz C, Scheffler K, Stieglitz RD, Radue EW, McGuire P, Riecher-Rössler A,
Borgwardt SJ (2011). Different duration of at-risk mental
state associated with neurofunctional abnormalities. A multimodal imaging study. Hum Brain Mapp [Epub ahead of print].
Sommer G, Klarhöfer M, Lenz C, Scheffler K, Bongartz
G, Winter L (2011). Signal characteristics of focal bone marrow lesions in patients with multiple myeloma using whole
body T1w-TSE, T2w-STIR and diffusion-weighted imaging
with background suppression. Eur Radiol 21(4): 857–862.
Welsch GH, Apprich S, Zbyn S, Mamisch TC, Mlynarik V,
Scheffler K, Bieri O, Trattnig S (2011). Biochemical (T2, T2*
and magnetisation transfer ratio) MRI of knee cartilage: feasibility at ultra high field (7T) compared with high field (3T)
strength. Eur Radiol 21(6): 1136–1143.
Zecca C, Cereda C, Wetzel S, Tschuor S, Staedler C, Santini
F, Nadarajah N, Bassetti CL, Gobbi C (2011). Diffusionweighted imaging in acute demyelinating myelopathy,
Neuroradiology [in press].
Internationale Kongresse (Auswahl)
International Society for Magnetic Resonance in
Medicine (ISMRN)
Bieri O. Superbalanced SSFP.
Bieri O, Ganter C, Scheffler K. Desperately Seeking: Nonbalanced steady state free precession fluid signal.
Bieri O, Ganter C, Scheffler K. Fast quantitative double
echo steady state diffusion imaging.
Bottan S, Fritz A, Kurtcuoglu V, Schmid Daners M, Knobloch
V, Langkammer C, Krebs N, Gloor M, Scheurer E, Scheffler
K, Ropele S, Boesiger P, Poulikakos D, Soellinger M. Investigating the role of choroid plexus in CSF pulsation by combining in-vivo and post-mortem MRI [Poster].
Celicanin Z, Preiswerk F, Arnold P, Cattin Ph, Scheffler K,
Santini F. Simultaneous acquisition of image and navigator
slices using CAIPIRINHA.
Ganter C, Settles M, Scheffler K, Bieri O. B1-mapping with
the transient phase of SSFP.
Gloor M, Scheffler K, Bieri O. Analysis of magnetization
transfer ratio measurements at 3T using multiple-acquisition
balanced SSFP.
Krebs N, Soellinger M, Scarpatetti M, Langkammer C, Gloor
M, Ropele S, Fazekas F, Yen K, Scheurer E. Detecting histo-
logical changes in traumatic brain injury with magnetization
transfer imaging [Poster].
Lenz C, Bieri O, Scheffler K, Santini F. Simultaneous B1
and B0 mapping using dual echo actual flip angle imaging
(DE-AFI).
Petrusca L, De Luca V, Arnold P, Celicanin Z, Goget T, Auboiroux V, Viallon M, Santini F, Terraz S, Scheffler K, Tanner
C, Cattin P, Salomir R. Ultrasound/MR hybrid imaging: truly
simultaneous motion monitoring in the abdomen and image
co-registration.
Picquot A, Santini F, Bock J, Reaymond P, Fornari E, Martin
B, Stergiopulos N. An in vivo MRI and computational fluid
dynamic simulation of cerebrospinal fluid hydrodynamics in
the third ventricle.
Santini F, Markl M, Scheffler K. Scan time reduction for
three-directional phase contrast sequences: a signal processing approach.
Santini F, Patil, S, Scheffler K. IceLuva: a scripting engine
for fast development of reconstruction algorithms.
Welsch GH, Bieri O, Scheffler K, Mamisch TC, Gelse K,
Messner A, Marlovits S, and Trattnig S. Clinical Feasibility of
a new partial spoiling T2 Mapping approach after cartilage
repair of the knee.
European Society for Magnetic Resonance in
Medicine and Biology (ESMRMB)
Ciulli S, Bieri O, Bocchi L, Scheffler K, Santini F. A novel
technique for velocity-selective MRI: phase-chase SSFP.
Crooijmans HJA, Gloor M, Scheffler K, Bieri O. Single
pool assumption in SE and DESPOT2 T2 quantifications on
multi-T2 probes.
Crooijmans HJA, Ruder T, Mathier S, Thali MJ, Scheffler K,
Bieri O. Cardiac MTR mapping in forensic medicine.
Crooijmans HJA, Ruder T, Mathier S, Thali MJ, Scheffler K,
Bieri O. Diffusion mapping in the post mortem porcine and
human heart after possible myocardial infarct.
Crooijmans HJA, Santini F, Cattin PC, Weber OM, Scheffler K. Quantification of blood flowing through the tricuspid
valves throughout the cardiac cycle.
Deligianni X, Scheffler K, Bieri O. A high-resolution
variable echo time 3D spoiled gradient echo sequence for
imaging of short T2 components [Electronic Poster].
Hainc N, Crooijmans HJA, Scheffler K. Imaging of microarchitecture in the proximal femur at 1.5T and 3.0T.
Zhu J, Crooijmans HJA, Klarhöfer M, Scheffler K. Visualization of facial muscle fibers using readout-segmented
diffusion-weighted EPI.
Promotionen
Lenz Claudia (Dr. phil.): On the track of the brain’s microstructure: Myelin water imaging using quantitative MRI
(18. 11. 2011, Referent und Leiter: Prof. Dr. Klaus Scheffler).
43 | Informationen für Zuweiser | Jahresbericht 2011
Informationen für Zuweiser
Universitätsspital Basel
Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin
Petersgraben 4, CH-4031 Basel
+41 (0)61 265 25 25 (Spitalzentrale)
[email protected]
www.radiologie.unibas.ch
Leitung Ärzte und übriges akademisches Personal
Prof. Dr. med. Elmar Merkle
[email protected]
Leitung MTRAs, Administration und nicht-akademisches Personal
Beatrice Schädeli-Mura
[email protected]
Abteilungen
Ärztliche Leitung
E-Mail
Abdominelle und Onkologische Diagnostik
– Mammografie
Prof. Dr. med. Georg Bongartz
Dr. med. Sophie Dellas
[email protected]
[email protected]
Cardiale und Thorakale Diagnostik
Prof. Dr. med. Jens Bremerich
[email protected]
Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie
Prof. Dr. med. Christoph Stippich
[email protected]
Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie
Prof. Dr. phil. Dr. med. Damian Wild
[email protected]
Interventionelle Radiologie
Prof. Dr. med. Augustinus Ludwig Jacob
[email protected]
Muskuloskelettale Diagnostik
PD Dr. med. Ueli Studler
[email protected]
Radiologische Chemie
Prof. Dr. phil. Thomas Mindt
[email protected]
Radiologische Physik
Dr. phil. Oliver Bieri (a. i.)
[email protected]
Anmeldung von Patientinnen und Patienten
Ärztinnen und Ärzte können ihre Patienten telefonisch sowie per Fax zur Untersuchung bei uns anmelden.
Unser Anmeldeformular finden Sie auf unserer Website (www.radiologie.unibas.ch) in der Rubrik für Zuweiser.
Sie erreichen uns von Montag bis Freitag, 7.30–17 Uhr unter folgenden Telefon- und Faxnummern:
Telefon
Fax
Allgemeine Radiologie
+41 (0)61 556 56 65/6
+41 (0)61 265 46 60
Ultraschall (Sonografie)
+41 (0)61 328 73 23
+41 (0)61 265 46 60
Computertomografie (CT)
+41 (0)61 556 56 67
+41 (0)61 265 46 60
Magnetresonanztomografie (MRI)
+41 (0)61 556 56 61/2
+41 (0)61 265 53 18
Interventionelle Radiologie
+41 (0)61 265 49 11
+41 (0)61 265 46 60
Interventionelle Neuroradiologie
+41 (0)61 556 56 68
+41 (0)61 265 46 60
Mammadiagnostik
+41 (0)61 265 91 50
+41 (0)61 265 91 38
Röntgendiagnostik K1 (nur für interne Zuweiser)
+41 (0)61 265 91 50
+41 (0)61 265 91 38
Nuklearmedizin
+41 (0)61 328 66 81
+41 (0)61 265 48 97
Notfälle
Notfälle müssen zwingend telefonisch beim zuständigen Dienstarzt angemeldet werden: +41 (0)61 328 68 00.
Gleichzeitig benötigen wir die Anmeldung per Fax: +41 (0)61 265 46 60.
Impressum
Herausgeber
Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin
Petersgraben 4
CH-4031 Basel
T +41(0)61 265 43 84
F +41(0)61 265 53 51
[email protected]
www.radiologie.unibas.ch
Redaktionelle Leitung
Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich
Redaktion und Koordination
Dr. phil. Seline Schellenberg Wessendorf
Dr. des. Sabine Tanner
Gestaltung
Verena Koch Handschin
Druck
Länggass Druck AG
CH-3000 Bern 9
Auflage
1600 Expl.
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und Nuklearmedizin und der beteiligten
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