RADIOLOGIE UND NUKLEARMEDIZIN JAHRESBERICHT 2011 Jahresbericht 2011 | Mitarbeitende | 2 Adami Silke, Aeby Britta, Ahlhelm Frank, Amann Michael, Ammann Esther, Aschermann Angelina, Avis Brigit, Baazzi Abdelhamid, Bach Felicitas, Baldrych Claire, Barth Esther, Bätzold Monique, Baudinot Ursula, Bauman Andreas, Benz Matthias, Benz Robyn, Bernhardt Kaspar, Berther Stéphanie, Bieri Oliver, Bieri Susanne, Bilska Beata, Biondo Carluccio Daniela, Blatow Maria, Blehs Sandra, Blumhagen Jan Ole, Bolt Robert E., Bongartz Georg, Botta Selina, Brandl Petra, Brantner Philipp, Bratu Vlad, Braun Martin Laurent, Bremerich Jens, Brodmann Chantal, Brönnimann Edith, Brüderlin Claudia, Bucherer Christine, Bühler Andrea, Burg Valérie, Burgener Fabienne, Bürgler David, Burgy Isabelle, Calvetti Monika,Ćeličanin Žarko, Christoforidis Theofilos, Citrano Antonino, Ciulli Stefano, Crooijmans Henk-Joost, Dannenmaier Sandro, Dashti David, Dazio Matteo, de Vries Stefan, Dehn Katharina, Dekany Tatjana, Deligianni Xeni, Dellas Buser Theresa, Dellas Sophie, D’Errico Luigia, Dietel Virginia, Duhnsen Sjunne Hans, Dziergwa Severine, Ederer Susanne, Eggen Marianne, Engelhardt Denise, Escher Achim, Evard Christine, Fellner Inga, Fischmann Arne, Flemming Jasmin, Forrer Flavio, Förster Ursula, Forte Serafino, Frey Jan, Fumey Marion, Furrer Studer Simone, Giger Fränzi, Giovacchini Giampiero, Gleichauf Nadja, Gloor Monika, Goller-Wittekind Ute, Grand-Guillaume Alexis, Grawe Philipp, Grothues Judith, Gutekunst Stephan, Gutierrez Ineke, Haas Tanja, Hänggi Eva, Hänggi Nadine, Harder Dorothee, Häring Annelis, Hartmann Claudia, Hasanic Haris, Hedges Shane, Hegyaljai Nicole, Heimgartner Thomas, Hengherr Martin, Hensel Silvia, Hill Andreas, HöchleJordi Esther, Hofer Anniina, Hofer Franziska, Hoffmann Florian, Hofmann Petra, Hohmann Joachim, Hoppe Sandra, Hügin Barbara, Huguenin Ruth, Hüneborn Rizzo Claudia, Hürbin Manuel, Imfeld Barbara, Jacob Augustinus Ludwig, Jäger Corinne, Jambresic Cynthia, Janetzki Julia, Jantschke Robert, Jevremovic Radmila, Jhooti Permi, Jung Maya, Jusufi Alban, Kaiser Katrin, Kamber Sven, Kappeler Fabienne, Karle Monia, Karwacki Grzegorz Marek, Kempf Pierre, Kessler Angela, Kettner Eva, Klarhöfer Markus, Kluba Christiane, Koch Handschin Verena, Kolakovic Georgia, Kos Sebastian, Kraus Nadine, Kretzschmar Martin, Kummer Sandra, Latscha Brunner Ruth, Laurent Valérie, Lavacca Grazia, Lazic Danijela, Lenz Claudia, Leyendecker Jeanette, Lieb Johanna, Loffredo Antonietta, Lohmann Meike, Lutz Marlène, Maas Ole Christopher, Magon Stefano, Mahendran Piratheepan, Martin Lisa, Mascarin Alba, Matt Ilse, Matter Alexandra, Mattera Giovanna, Merz Matthias, Meyer Sandra, Meyer Stephanie, Meyer Ursula, Mezzomo Dominik, Miescher Claudia, Mindt Thomas, Minnig Ursula, Moritz Sarah, Mösch Sonja, Motschan Gerda, Müller Lea, Nachtrab Elisabeth, Nagy Mia, Nann Christine, Nern Christian, Newerla Caroline, Nicolas Guillaume, Niemann Tilo, Nill Gabriele, Obhues Katja, Ochmann Claudia, Öksüz Mehmet Özer, Öksüz Tülay, Oppliger Dorette, Oprea Isabell, Orsingher Christine, Pansini Michele, Parrish Fiona, Pasquier Anouk, Pegios Renata, Piserchia Pina, Pohl Katharina, Poiger Esther, Politi Antonio, Pollastro Antonella, Popescu Andreea, Portmann Kerstin, Potthast Silke, Powell Pia, Prati Stéphanie, Puglisi Loredana, Raia Umberto, Ralli Georgia, Rasewerg Andrea, Rasmus Matthias, Rauber Edith, Reichmann Jan, Reidy Manuel, Reinhardt Julia, Riegraf Jacqueline, Rindlisbacher Sarah, Ringel Martina, Rizzo Leonardo, Rizzo Petrusca, Rizzo Salvatore, Roser Hans W., Rossiello Stefania, Roth Christine, Ruch Stephanie, Rudin Arnaldo, Ruf Cornelia, Sagmeister Florian, Sander Rainer, Sansonnens Janine, Santini Francesco, Schädeli-Mura Beatrice, Schaeffer Fabienne, Scheffler Klaus, Scheiwiller Svenja, Schellenberg Wessendorf Seline, Schieweck Regina, Schmid Simone, Schmidlin Nicole, Schmidt Matthias, Schnelli Monika, Schöbel Grit, Schubert Tilmann, Schulter Maria Anna, Schwarz Jochen, Schweizer Sabrina, Schwob Michelle, Siemer Sandra, Sommer Gregor, Speiser Martin, Spielmann Arnold Petra, Sprenger Till, Steinbrich Wolfgang, Stenzel Franziska, Stippich Christoph, Strojin Bruno, Studler Ueli, Sudholt Philipp, Takes Martin, Tanner Sabine, Thaler Margeritha, Thoman Sybille, Tognoni Nadia, Tozakidou Magdalini, Tumminelli Tatjana, Turan Hasan, Türkal Nergis, Tyndall Anthony, Ulmer Stephan, Valverde Ibai, Vogel Michèle, Vomstein Sandra, Wersinger Virginie, Westphal Nicole, Wietschorke Gina, Wildpreth Claudia, Willi-Sedlacek Berenika, Wimberger Manuela, Winter Leopold, Wyss Anja, Yesildeniz Zozan-Anna, Zarghom Amir-Reza, Zbinden-Stadler Isabella, Zhu Jinxia, Ziegler Caroline, Zlatunic Anita, Zogg Nicole 3 | inhaltsverzeichnis | Jahresbericht 2011 Jahresbericht 2011 Radiologie und Nuklearmedizin Editorial 4 Organisation6 Leistungen8 Reportage: Schlaganfall – vom Schicksal zum behandelbaren Notfall 10 Reportage: Präzise Mammadiagnostik auch bei dichtem Gewebe 12 Abdominelle und Onkologische Diagnostik 14 Cardiale und Thorakale Diagnostik 16 Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie 18 Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie – Nuklearmedizin 20 Interventionelle Radiologie 22 Muskuloskelettale Diagnostik 24 Radiologische Chemie 26 Radiologische Physik28 Lehre 30 Research Highlights32 Engagement in nationalen und internationalen Gremien 36 Publikationen und Vorträge 38 Informationen für Zuweiser 43 Impressum44 Jahresbericht 2011 | Editorial | 4 Zwischen medizinischem Fortschritt und ökonomischen Limitationen Liebe Leserinnen und Leser Nun legen wir Ihnen bereits zum zweiten Mal unseren Jahresbericht in einer Publikumsversion vor. Wir möchten Ihnen damit einen Überblick über unsere Angebotspalette und das im letzten Jahr Geleistete geben sowie die neusten Entwicklungen in unseren Spezialabteilungen aufzeigen. Darüber hinaus ist der Jahresbericht immer auch eine Möglichkeit zu einigen grundsätzlichen Überlegungen und Einschätzungen. Selbstverständlich freuen wir uns über jede Rückmeldung zu diesem Bericht. In kaum einem Fachbereich wird die berüchtigte Schere zwischen dem medizinischen Fortschritt und dem ökonomisch Machbaren so offensichtlich wie in der Radiologie und der Nuklearmedizin. Überdeutlich ist einerseits der Informationsgewinn durch moderne Untersuchungstechniken wie z. B. die FDGPET/CT oder die Diffusionsbildgebung für das Tumorstaging und die Tumorverlaufsbeurteilung. Auch die seit den 70er Jahren etablierte Computertomografie macht hinsichtlich Scangeschwindigkeit und räumlicher Auflösung immer neue Sprünge, so dass eine CT der Lunge heute – bei deutlich höherem Informationsgehalt – kaum mehr Zeit in Anspruch nimmt als eine konventionelle Röntgenaufnahme. Wie wir uns grade anhand zweier neuer ultraschneller CT-Geräte überzeugen konnten, ist inzwischen selbst die Dünnschnittdarstellung des gesamten Herzens in einer einzigen Diastole möglich. Damit ist es heute keine Frage mehr, ob die Koronararterien adäquat mit der CT dargestellt werden können – das Verfahren ist Routine geworden. Bei gleichzeitiger Senkung der Strahlendosis für die CT kommen immer mehr konventionelle Röntgentechniken aufs Abstellgleis. Erwartungsgemäss hat z. B. eine grosse Studie zur Früherkennung des Bronchialkarzinoms bei starken Rauchern nicht nur die deutliche Überlegenheit der CT gegenüber dem konventionellen Röntgenbild gezeigt, sondern auch einen deutlichen Überlebensvorteil der in der CT untersuchten Gruppe bewiesen. Entsprechend heftig wird nun über ein Low-Dose-CT-Screening der Lunge diskutiert. Wäre da nicht andererseits die Ökonomie. Inzwischen genügt es auch in der Diagnostik eben nicht mehr, einen Befund richtig zu interpretieren, es muss auch noch eine Verbesserung der therapeutischen Prognose, am besten gleich ein Überlebensvorteil, daraus resultieren. Die 2012 auch in der Schweiz verbindlich eingeführten DRG werden hier zu mehr Transparenz führen, weil bei gleicher Diagnose kostenrelevante Unterschiede in den diagnostischen und therapeutischen Strategien evident werden. Wollen wir darüber jammern? Nein. Eine stärkere Evidenzbasierung liegt ja nicht nur im ökonomischen, sondern auch im medizinischen Interesse und stellt zudem auch für die Diagnostik ein weites, noch unterentwickeltes Forschungsfeld dar. Dieser Herausforderung wollen wir uns am Universitätsspital Basel gerne vermehrt annehmen. Ziel ist dabei eine bessere Risikostratifizierung für einen sinnvollen Einsatz unserer Verfahren. Für beides, sowohl die evidenzgerichtete Forschung als auch die risikoadaptierte Diagnostik, sind wir bestens gerüstet. Was uns dabei hilft, sind einerseits die Breite unserer Angebotspalette bis hin zu modernsten Verfahren und Messtechniken, andererseits aber auch die spezialisierte Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies gibt Ihnen, liebe Patientinnen und Patienten, liebe Zuweiserinnen und Zuweiser, die Gewähr, dass Ihre Anliegen immer in kompetente Hände gelangen. Ihr Wolfgang Steinbrich, Chefarzt bis 31. Dezember 2011, und Ihre Beatrice Schädeli-Mura, Leitung MTRAs und Administration 5 | editorial | Jahresbericht 2011 Neue Perspektiven in Zeiten des Wandels Liebe Leserin, lieber Leser Ein Jahresbericht bietet die Gelegenheit, vorwärts zu schauen, bevorstehende Änderungen und Ziele ins Auge zu fassen. Bereits die ersten Monate des Jahres 2012 brachten der Radiologie und der Nuklearmedizin grosse Neuerungen – durch die Verselbstständigung des Universitätsspitals einerseits und die Einführung der diagnosebezogenen Fallgruppen andererseits. Zudem gab es zwei Wechsel auf Leitungsebene. Prof. Dr. Dr. Damian Wild führt nun die Abteilung für endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie, während der andere Wechsel mich selbst betrifft – den neuen Chefarzt. Ich freue mich, hier zu sein, und ich freue mich auf diese Arbeit. Nach 12-jähriger Tätigkeit in amerikanischen Kliniken – mein Weg führte mich von Ulm aus über Cleveland nach North Carolina – schätze ich die Überschaubarkeit und die kurzen Wege am Universitätsspital Basel. Gerade für uns sind dies erhebliche Vorteile. Es ist Ziel unseres Teams, die Arbeit zahlreicher Fachbereiche des Spitals durch präzise Bildgebung und Diagnostik zu erleichtern. Als Dienstleister und Drehscheibe zugleich. Dieses Zusammenspiel innerhalb des Spitals, aber auch mit unseren externen Zuweisern, gelingt dank dem Wissen und dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Motivation ist mir denn auch ein zentrales Anliegen: Teamkultur, Work-Life-Balance und Arbeitsklima dürfen keine Worthülsen sein. Sie sollen gelebt und müssen gefördert werden. Was dies betrifft, hat mich das amerikanische Kliniksystem geprägt – natürlich lohnt es sich, dessen Vorteile hier einzubringen, wobei es gleichzeitig gilt, die vielen Stärken des Schweizer Systems zu bewahren. Als Arbeitgeber können wir nur durch die Optimierung sämtlicher Bereiche interessant bleiben und weiterhin mit unseren Leistungen überzeugen. In Durham (North Carolina) habe ich den Schwerpunkt Magnetresonanztomografie des Duke University Medical Center geleitet. Forschungsergebnisse aus diesem Bereich, etwa zu onkologischen Fragestellungen und zur nicht-invasiven Gewebecharakterisierung, zeugen von der rasanten Entwicklung unseres Fachgebiets und eröffnen neue Perspektiven. Der medizinische Fortschritt bleibt indes teuer. Seiner ökonomischen Beschränkung bin ich mir durchaus bewusst. Wir werden permanent mit Veränderungen, etwa im Bereich der Onkologie und des kardio-vaskulären Systems, konfrontiert und müssen uns mit neuen, durch die demografische Veränderung hervorgerufenen medizinischen Problemen auseinandersetzen. Andererseits stellt sich stets die Frage: Was ist sinnvoll und machbar und bleibt dabei auch mittelfristig finanzierbar? 2012 wird – nicht nur für mich persönlich – ein Jahr des Wandels. Grosse Veränderungen wecken Ängste, bieten jedoch auch die Möglichkeit für einen Neubeginn. Wie so oft ist dies eine Frage der Perspektive des Betrachters, seines Blicks auf ein zur Hälfte gefülltes Glas. In diesem Sinne freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, liebe Zuweiser und Kollegen – für unsere Patientinnen und Patienten. Ihr Elmar Merkle, Chefarzt seit 1. Januar 2012 Jahresbericht 2011 | Organisation | 6 Organisation Liebe Leserinnen und Leser Die immer spezieller werdenden Anforderungen an Radiologie und Nuklearmedizin erfordern eine zunehmende Spezialisierung, wobei gleichzeitig die Breite des Versorgungsspektrums gewahrt werden muss. Dies hat zu einer Entwicklung in zwei Richtungen geführt, nämlich zur Spezialisierung nach Modalitäten bei den Fachpersonen für medizinischtechnische Radiologie (MTRAs) und nach Krankheitsgruppen respektive Organsystemen bei unseren Ärztinnen und Ärzten. Entstanden ist daraus eine für die Schweiz einzigartige Matrixorganisation, die sehr flexibel neue Entwicklungen aufgreifen und umsetzen kann. Die modalitätsbasierte Organisation bei den MTRAs hat sich sehr bewährt, wird doch von ihnen eine hohe Expertise in den verschiedenen Gerätesektoren wie Computertomografie, Magnetresonanztomografie, konventionelle Radiologie, nuklearmedizinische Bildgebung, Angiografie und interventionelle Radiologie erwartet. Wir ermöglichen unseren MTRAs eine Rotation zwischen diesen Gerätesektoren, fördern aber gezielt Vertiefungen in einem der Gebiete, um unsere hohen QualitätsÄrzte ansprüche zu erfüllen. Innerhalb der Modalitätenteams sorgen zudem spezialisierte Fachverantwortliche für eine optimale Betreuung der ärztlichen Spezialabteilungen. Auch die Administration ist in Funktionsteams organisiert, welche die Anmeldung, das Datenmanagement, die Informatik und den Sekretariatsbereich umfassen. Quer zu dieser medizinisch-technisch-administrativen Organisation steht die Gliederung der akademischen Dienste unserer Klinik in spezialisierte Fachabteilungen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten, dass unseren Zuweisern spezialisierte Ansprechpartner in den verschiedenen Organgruppen zur Verfügung stehen. Ergänzt werden diese Fachabteilungen von unserer Radiologischen Physik und der Radiologischen Chemie, in denen überwiegend Naturwissenschaftlerinnen tätig sind. Insgesamt sind 223 Mitarbeitende in den verschiedenen Teams und Abteilungen tätig. Wie sich diese ausgewiesene Kompetenz auf die verschiedenen Berufsgruppen verteilt, zeigt die Tabelle. Damit sind wir gut aufgestellt, um unseren verschiedenen Aufgaben in Dienstleistung, Lehre und Forschung gerecht zu werden. übrige Akademiker MTRAs BMAs Administration Stellen insgesamt 52 10 81.5 4.1 29 davon Drittmittel 3.7 8.3 1.1 – – 54 12 107 6 44 27.7 41.6 86 90 82.1 Anzahl Personen Anteil Frauen (in %) Mitarbeitende der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, nach Berufsgruppe 7 | Organisation | Jahresbericht 2011 Universitätsspital Basel Universität Basel Bereich Medizinische Querschnittsfunktionen Medizinische Fakultät Departement Medizinische Radiologie Fachbereich Medizinische Radiologie Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin 1. Ebene unserer Matrixorganisation Leitung Ärzte und übriges akademisches Personal Chefarzt: Prof. Dr. W. Steinbrich | Stv. Chefarzt: Prof. Dr. G. Bongartz Fachabteilungen Abteilungsleitungen | Stellvertretende Abteilungsleitungen Abdominelle und Onkologische Diagnostik Prof. Dr. G. Bongartz | Dr. J. Hohmann Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Prof. Dr. C. Stippich | PD Dr. S. Ulmer, PD Dr. F. Ahlhelm Interventionelle Radiologie Prof. Dr. A. L. Jacob | PD Dr. S. Kos Radiologische Chemie Prof. Dr. T. Mindt | Dr. A. Bauman Cardiale und Thorakale Diagnostik Prof. Dr. J. Bremerich | Dr. U. Goller-Wittekind Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie PD Dr. Dr. F. Forrer (a. i.) Muskuloskelettale Diagnostik PD Dr. U. Studler | Dr. M. Kretzschmar Radiologische Physik Dr. O. Bieri (a. i.) 2. Ebene unserer Matrixorganisation Leitung MTRAs, Administration und nicht-akademisches Personal B. Schädeli Mura, Stellvertretende Leitung: M. Nagy Team BMAs Leitung: D. Biondo Ausbildungsverantwortliche MTRAs/BMAs Leitung | Stellvertretende Leitung Team MTRAs Leitung | Stellvertretende Leitung Team Administration Leitung | Stellvertretende Leitung Angiografie S. Dziergwa Administration Nuklearmedizin C. Roth | B. Avis Nuklearmedizin S. Meyer | D. Lasic Computertomografie G. Ralli | A. Loffredo Informatik/BWL A. Escher | A. Citrano Radiologie N. Zogg | J. Flemming Felix Platter-Spital G. Lavacca | R. Schieweck Sekretariate, Anmeldung Radiologie, Datenmanagement S. Ruch Radiologische Chemie D. Biondo Pflegeverantwortlicher Nukl. Bettenstation M. Speiser Konventionelle Radiologie L. Rizzo | E. Nachtrab Magnetresonanztomografie S. Gutekunst | S. Hensel Nuklearmedizin M. Nagy | E. Rauber MTRA = Fachperson für medizinisch-technische Radiologie BMA = Biomedizinische Analytikerin Stand per Ende Dezember 2011 Jahresbericht 2011 | Leistungen | 8 Leistungsprofil Radiologie und Nuklearmedizin gemeinsam bieten das gesamte Leistungsspektrum eines modernen Imaging-Zentrums, angereichert um die interventionellen Verfahren der Radiologie und die Radionuklidtherapie in der Nuklearmedizin. Die bildgebende Diagnostik umfasst die gesamte konventionelle Radiologie einschliesslich der Mammografie und aller Kontrastmittelverfahren, die Sonografie (Ultraschall), die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) und die angiografischen Verfahren, weiterhin die nuklearmedizinische Diagnostik von der planaren Szintigrafie bis hin zu den modernen Hybridverfahren PET/CT (Positronen-Emissions-Tomografie/CT) und SPECT/CT (Single Photon Emission Computed Tomography/CT). Der grossen Zahl von spezialisierten Techniken und Untersuchungen werden wir einerseits durch einen sehr modernen Gerätepark, vor allem aber durch den hohen Spezialisierungsgrad unserer Modalitätenteams (MTRAs: Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie) und ärztlichen Spezialabteilungen gerecht. Diese sind beim Leistungsprofil der einzelnen Fachabteilungen näher spezifiziert (vgl. die Seiten 14–29). Im therapeutischen Bereich erweitern wir unser Anwendungsspektrum ständig um Neuentwicklungen bei den minimalinvasiven Verfahren in der interventionellen Radiologie und in der Neuroradiologie. Die therapeutische Nuklearmedizin bietet in Basel mit der Radionuklidtherapie von neuroendokrinen Tumoren und malignen Lymphomen eine Spezialität von nationaler und internationaler Bedeutung. Sie bildet einen der vier spitzenmedizinischen Schwerpunkte des Universitätsspitals. Unser Gerätepark umfasst eine volldigitalisierte konventionelle Radiologie mit hochempfindlichen und entsprechend strahlensparenden Detektorsystemen. Im Bereich der CT verfügen wir über vier Mehrzeilengeräte, davon zwei ultraschnelle Anlagen besonders für die kardiale, die funktionelle und die Notfalldiagnostik. Unser Dual-Source-CT-Gerät vermag gleichzeitig mit zwei Energien zu strahlen, was eine differenzierte Materialanalyse (Konkremente, Plaques, Kontrastmittelverteilung etc.) erlaubt. Die insgesamt vier MRI-Scanner sind sämtlich High-EndGeräte mit Feldstärken zwischen 1,5 und 3 Tesla und entsprechend hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung. Sie bieten fortgeschrittene Möglichkeiten von der morphologischen Analyse bis hin zur Funktionsdiagnostik (Bewegungsstudien am Herzen, Perfusions-und Diffusionsbildgebung, fMRI, fiber tracking, Ganzkörperbildgebung, MR-Angiografie etc.). Ein System mit speziell kurzem und weitem Magneten ist ideal für MRI-gesteuerte interventionelle Eingriffe. Einzigartig ist der multifunktionale bildgesteuerte Interventionsraum, in dem für komplexe operative und minimalinvasive Eingriffe in einer sterilen Operationsumgebung eine CT- und eine Angiografieanlage installiert sind. Für interventionelle Eingriffe sind zudem zwei moderne Angiografieanlagen verfügbar, davon eine mit 2-EbenenDarstellung. In der Nuklearmedizin stehen neben der planaren Szintigrafie drei ultramoderne Hybridgeräte zur Verfügung. Dabei wird das PET/CT vor allem für die onkologische Bildgebung eingesetzt, während an den beiden SPECT/CT eine optimierte kardiale, pulmonale und muskuloskelettale Diagnostik möglich ist. Neben ausgezeichneten Geräten wird die MRI-Diagnostik zusätzlich beflügelt von unserer Forschungsgruppe in der Radiologischen Physik, die neue Bildgebungsverfahren entwickelt und hilft, die angewandten Untersuchungssequenzen zu optimieren. Die Nuklearmedizin profitiert von den Naturwissenschaftlern in der Radiopharmazie. Hier werden neue Tracer, sowohl für die Bildgebung als auch für die Therapie, entwickelt. Wir fühlen uns einer evidenzbasierten Medizin verpflichtet und begleiten deshalb unsere diagnostischen und therapeutischen Aktivitäten wissenschaftlich. Leistungsmotivation und eine kritische Fehlerkultur zusammen bilden die Grundlage unserer Qualitätssicherung. 9 | Leistungen | Jahresbericht 2011 Leistungsstatistik Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Muskuloskelettale Diagnostik Interventionelle Radiologie Cardiale und Thorakale Diagnostik Abdominelle und Onkologische Diagnostik 2010 Allgemeine Leistungen Konventionelle Untersuchungen Mammografien Ultraschall (US) CT MRI Gefässe MRI Übrige Szintigrafien Onkologie (PET) Szintigrafien Abdomen/Urogenitalsystem Allgemeine Leistungen Konventionelle Untersuchungen CT Herz/Aorta MRI Herz/Aorta Szintigrafien Herz CT Thorax/Lunge MRI Thorax/Lunge Szintigrafien Lunge Allgemeine Leistungen US-gesteuerte Interventionen CT-gesteuerte Interventionen MRI-gesteuerte Interventionen Sonstige bildgesteuerte Interventionen Gefässdarstellungen Gefässinterventionen Allgemeine Leistungen Konventionelle Untersuchungen US Gelenke/Weichteile CT Knochen/Gelenke CT Wirbelsäule MRI Wirbelsäule MRI Sonstige KM-Arthrografien Szintigrafien Bewegungsapparat Allgemeine Leistungen CT Gesichtsschädel/Hals MRI Gesichtsschädel/Hals CT Neurokranium MRI Neurokranium CT Wirbelsäule MRI Wirbelsäule MRI Extremitäten Myelografien Diagnostische Angiografien Therapeutische Angiografien Szintigrafien Nervensystem Allgemeine Leistungen Nuklearmedizin Endokrinologie Spezialuntersuchungen Metabolische Therapien Gesamtergebnis 280 6235 * 5496 4336 207 935 1382 193 276 22 888 372 446 1569 3208 25 337 2139 152 237 13 11 912 722 195 33 323 438 727 492 1257 1372 268 1359 320 1279 285 5963 5257 452 1133 ** 63 468 46 306 39 1293 698 933 110 337 2011 Total 2010/2011 374 2175 3644 5766 4423 202 1038 1489 188 103 22 605 568 852 1629 3488 66 289 2644 152 361 2 55 942 753 353 36 078 463 821 339 1421 1759 316 1487 477 1203 174 6510 6138 429 1022 108 55 874 95 41 183 1426 697 1081 117 358 19 064/19 299 29 121/29 600 4186/4909 39 431/43 037 15 572/17 126 2963/3387 * 2010 unter Konventionelle Untersuchungen ** 2010 unter MRI Wirbelsäule Jahresbericht 2011 | Reportage | 10 Schlaganfall – vom Schicksal zum behandelbaren Notfall Beim Schlaganfall zählt jede Minute. Es gilt, ungenügend durchblutete Hirnzellen zu retten. Die Neuroradiologie hat eine Schlüsselrolle in der Diagnostik und Behandlung des akuten Notfalls. Ein Besuch der Stroke Unit, der Blick auf hochsensitive Bildgebungsverfahren und neue endovaskuläre Therapieformen, zeigt die rasante Entwicklung des Gebiets. Die Zeit drängt. Gleich liegt das Ergebnis der Perfusions-Computertomografie vor. Vier Personen richten ihre Aufmerksamkeit schon auf den Bildschirm, als PD Dr. Frank Ahlhelm, Facharzt für Neuroradiologie, eintrifft. Kurz studiert er das wenige Minuten zuvor entstandene CT (Abb. 1) und weist auf einen kleinen hellen Fleck hin: «hyperdenses Mediazeichen, wahrscheinlich ein frischer Hirninfarkt». Sonst Stroke Unit: In dieser Spezialstation werden – rund um die Uhr – ausschliesslich Patienten mit Symptomen eines akuten Schlaganfalls (Stroke) behandelt. Ein interdisziplinäres Team erfahrener Fachärzte (Neurologen, Neuroradiologen, Neuro- und Gefässchirurgen, Anästhesisten), Pflegefachleute sowie Logo-, Ergo- und Physiotherapeuten greift vor Ort auf modernste Bildgebungsverfahren wie die Perfusions-CT (Computertomografie), die CT-Angiografie oder die Magnetresonanztomografie und auf neue, sehr effektive Therapieformen (z. B. intravenöse systemische oder intraarterielle lokale Thrombolyse bzw. Thrombektomie) zurück. Das Behandlungskonzept ist darauf abgestimmt, dem Patienten schnellstmöglich zu helfen und dauerhafte Schäden am Gehirn, die bleibende Lähmungen, Sprach- oder Gedächtnisstörungen verursachen können, zu vermeiden. Gemeinsam mit der von Prof. Dr. Christoph Stippich geleiteten Neuroradiologie bietet die Stroke Unit Basel unter der Leitung von Prof. Dr. Philippe Lyrer die gesamte Bandbreite der medikamentösen und interventionell-neuroradiologischen Therapie an. Stroke Concept: Die Behandlung akuter Schlaganfälle erfordert die reibungslose und unverzügliche Versorgung unserer Patienten, vom Transport über die Diagnostik bis zur Therapie, und hierfür ausreichende personelle Ressourcen. Der Behandlungsablauf muss auf alle denkbaren Krankheitsverläufe abgestimmt sein, die neusten fachlichen Richtlinien und Forschungsergebnisse berücksichtigen. Unser Stroke Concept wurde dazu im Oktober 2011 umfassend revidiert und mit allen beteiligten Fachdisziplinen abgestimmt: Behandlungsräume wurden umgebaut, Geräte modernisiert und alle Abläufe neu organisiert. ist kein Schaden am Gehirn erkennbar. Aufgrund der verdichteten Struktur an dieser Stelle vermutet er einen Verschluss der mittleren Hirnschlagader (Arteria cerebri media). Erstaunlich ruhig und ohne jegliche Hektik bittet die MTRA (Fachfrau für medizinisch-technische Radiologie) den von Pflegern und Ärzten betreuten 59-jährigen Patienten, sich nicht zu bewegen. Sie gehört zum eingespielten interdisziplinären Team, das bei einem Stroke-Alarm in Windeseile hier, in der Stroke Unit, zusammenkommt: Notfallarzt, Neurologe, Neuroradiologe, MTRAs, Pflegefachpersonen. Der ältere Mann bleibt reglos; einzig seine Liege fährt hin und her – durch den technischen Kniff vergrössert sich der Aufnahmebereich des Tomografen. Schon wertet der Radiologe die Perfusionsbilder aus (Abb. 2). Sie erlauben es ihm, die Ausdehnung des Infarkts und das nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgte Hirngewebe zu beurteilen. Ursache des Schlaganfalls ist tatsächlich ein Blutgerinnsel, das die linke Hirnschlagader auf einer Länge von ca. 1 cm verstopft. Zusammen mit dem Neurologen entscheidet er, das Gefäss mit einem Mikrokatheter schnellstmöglich wiederzueröffnen. Die interventionelle Behandlung ist hier indiziert, da die medikamentös-intravenöse Therapie bei einem Hauptstammverschluss dieser Grösse weniger wirkungsvoll ist. Sie wird zunehmend eingesetzt, bei hierfür geeigneten Patienten (üblicherweise innerhalb von 6 Stunden nach Beginn der Symptome). Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Patient noch keine 30 Minuten in der Klinik. Er war auf dem Heimweg gestürzt und konnte nicht mehr aufstehen. Auch der rechte Arm gehorchte ihm nicht; zudem konnte er nicht sprechen. Eine Passantin alarmierte sofort den Sanitätsnotruf. Damit ist klar, wann der Infarkt ausgelöst wurde. Wie der Neuroradiologe später erläutert, helfen die modernen bildgebenden Techniken indes auch bei unsicherem Symptombeginn, z. B. aus dem Schlaf: «Dank der Perfusions-CT und der CT-Angiografie sind wir heute imstande, Patienten mit Hirninfarkt zu identifizieren, die von einer invasiven Behandlung profitieren können». So kann das Ausmass des minderversorgten 11 | Reportage | Jahresbericht 2011 Gewebes schnell abgeklärt und eine Rekanalisation der verstopften Gefässe eingeleitet werden. Neuroradiologische Behandlung Sofort bringt das Stroke-Team den Patienten zur nahe gelegenen Neuroangiografieanlage, einem speziellen Röntgengerät. Schon unterwegs erhält er intravenös einen Teil des Medikaments zur Auflösung des Thrombus (sog. Bridging-Lyse). Die biplane DSA (digitale Subtraktionsangiografie) ist betriebsbereit: Die MTRA der Notfall-CT hatte ihre Kollegin unverzüglich informiert – kurze, direkte Wege sind nicht nur räumlich, sondern auch in der Kommunikation wichtig, um Zeit zu sparen und Hirnzellen zu retten. Nicht umsonst lautet der Leitsatz der Schlaganfallbehandlung «time is brain». Zeitgleich mit dem Patienten trifft die Anästhesistin ein. Sie versetzt ihn in Vollnarkose, während die MTRA den Patienten und das Material für die Behandlung vorbereitet. Diese erfolgt über die Leistenarterie zum Gehirn. Frank Ahlhelm navigiert den nur knapp 2 mm dünnen Katheter (einen flexiblen Kunststoffschlauch) mit Hilfe eines haarfeinen Mikrodrahts unter angiografischer Kontrolle. Er verwendet verschiedene Katheter, die er der anatomischen Situation individuell anpasst. Über den Mikrokatheter bringt er ein winziges Maschendrahtröhrchen (Stent-Retriever) in den Thrombus ein. Es entfaltet sich und hält das Blutklümpchen fest (Abb. 6). Dieser Moment ist eindrücklich. Sofort strömt das Blut wieder durch die Arterie – auf dem Bildschirm werden die Zweige und Verästelungen der Hirnschlagader innert Sekunden sichtbar (Abb. 4–5). Der im Gitter des Stents hängende Thrombus wird nun aus dem Gefäss herausgezogen. Die Freude über die gelungene Rekanalisation spiegelt sich deutlich auf den Gesichtern. Auch in diesem Moment zeigt sich, dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist. Abb. 1: 17:33 Uhr: natives Computertomogramm mit Nachweis eines hyperdensen Mediazeichens. Abb. 2: 17:39 Uhr: Perfusions-CT: Durchblutungsverhältnisse von Beginn der Kontrastmittelapplikation bis zum Zeitpunkt der maximalen Anreicherung im Gewebe (time to peak) mit Nachweis einer Durchblutungsstörung in der linken Hirnhälfte. Abb. 3: 17:41 Uhr: CT-Angiogramm mit ca. 1 cm langem Verschluss der linken mittleren Hirnarterie (Arteria cerebri media). 16 000 Menschen erleiden in der Schweiz jährlich einen Schlaganfall. 20–25 Prozent sterben daran. Je ein Drittel der Überlebenden lebt ohne spürbare Einschränkungen weiter, hat leichte Behinderungen oder bleibt für immer pflegebedürftig. Bei 85 Prozent der Betroffenen liegen – wie bei unserem Patienten – ein ischämischer Infarkt infolge eines Gefässverschlusses, bei 15 Prozent eine Hirnblutung (intrazerebrale oder Subarachnoidalblutung) vor. Angesichts dieser Fakten wünscht sich Dr. Ahlhelm mehr Verständnis für die Erkrankung und für die Bedeutung einer schnellen Einweisung in eine spezialisierte Stroke Unit: «Der Schlaganfall, insbesondere der ischämische Infarkt, ist heute eine behandelbare Erkrankung. In den letzten Jahren wurden erhebliche Fortschritte in Diagnostik und Therapie gemacht; die Ergebnisse sind eindeutig und positiv. Bei rechtzeitiger, sachkundiger Behandlung muss ein Schlaganfall nicht mehr unbedingt ein Schicksalsschlag sein». Zahlen, Fakten Rechtzeitig eingeleitete Wiedereröffnungen verschlossener Hirnarterien durch die Thrombektomie sind sehr erfolgreich. Sieht man den Patienten wieder gehen und sprechen; weiss man, dass die schnelle Intervention eine bleibende Hirnschädigung verhindert hat, so stimmt das nachdenklich. «Schliesslich ist der Schlaganfall der häufigste neurologische Notfall, der zu bleibender Invalidität führt. Das bedeutet oft eine lebenslange Behinderung – manchmal 30, 40 Jahre – mit allen Folgen, auch für die Angehörigen. Es gibt nur sehr wenige Erkrankungen, die so viele Menschen betreffen – mit solch einer, auch sozioökonomisch verheerenden, Konsequenz», so der Neuroradiologe. Rund Abb. 4: 17:59 Uhr: digitales Subtraktionsangiogramm (DSA) mit Nachweis eines Verschlusses der mittleren Hirnarterie, vor der Rekanalisation. Abb. 5: 19:28 Uhr: DSA der wiedereröffneten mittleren Hirnarterie, nach der Rekanalisation. Abb. 6: 19:28 Uhr: Revaskularisationsstent samt Thrombus. Jahresbericht 2011 | Reportage | 12 Präzise Mammadiagnostik auch bei dichtem Gewebe Dichtes Drüsengewebe und kleine Tumoren stellen eine Herausforderung für die Mammadiagnostik dar. Strukturen geringer Grösse werden mitunter durch benachbartes Gewebe überlagert und können nur schwierig identifiziert werden. Die MammografieTomosynthese liefert Bilder ohne störende Überlagerung und erlaubt auch bei dichtem Gewebe eine präzise Diagnostik. Seit November 2011 wird die hochmodernde Technik am Universitätsspital Basel angeboten. Eva Kettner führt die 43-jährige Frau zum neuen Mammografiegerät.* Sie arbeitet schon seit 13 Jahren als MTRA (Fachfrau für medizinisch-technische Radiologie) in der Mammografie, kennt die Anamnese ihrer Patientinnen und weiss um deren flaues Gefühl vor der Untersuchung. Die 43-Jährige kommt zum ersten Mal zur Krebs-Früherkennung in das Brustzentrum. Sie hat ein hohes familiäres Risiko für ein Mammakarzinom – mehrere Verwandte 1. und 2. Grades mütterlicherseits sind daran erkrankt. Da Früherkennung des Mammakarzinoms: Die Diagnose Brustkrebs wird in der Schweiz jährlich bei über 5200 Frauen (und 30–40 Männern) gestellt. Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebsform der Frau; jährlich sterben in der Schweiz etwa 1360 Frauen an dieser Erkrankung. Im Frühstadium erkannt, lässt sie sich jedoch gut behandeln. Unter den derzeit verfügbaren bildgebenden Methoden ist die Mammografie, die bei relativ transparentem Brustgewebe eine Sensitivität bezüglich der Malignomerkennung von über 90 Prozent aufweist, die zweckmässigste Methode. Bei dichtem Drüsengewebe ist ihre Sensitivität indes deutlich geringer und liegt nur bei ca. 60 Prozent. In diesen Fällen kann die Mammografie-Tomosynthese, die jedoch erst an wenigen Spitälern verfügbar ist, die Sensitivität der Mammografie verbessern. Aus unterschiedlichen Winkeln werden mehrere Röntgenbilder der Brust angefertigt. Aus den erhaltenen Rohdaten werden Schichtbilder errechnet, die das Drüsengewebe ohne störende Überlagerung in Millimeterschritten darstellen (z. B. 50 Bilder bei einer Brust von 5 cm Dicke). Die Strahlenbelastung durch eine solche Mammografie-Tomosynthese entspricht etwa der eines konventionellen Mammografiebildes. noch keine Vergleichsbilder vorliegen, ist eine Mammografie mit Tomosynthese indiziert. Den Untersuchungsablauf hat Eva Kettner bereits erklärt und leitet die 43-jährige Frau nun behutsam an, die linke Brust auf der schräg seitlich eingestellten Ablage zu positionieren. Die Röntgenröhre schwenkt sogleich nach links. Während die Röhre mit leisem Summen – oberhalb der Brust – einen Bogen nach rechts beschreibt, stoppt sie 15 Mal kaum merklich. In sieben Sekunden entstehen so je ein Mammografieund 15 Tomosynthesebilder. Flink bewegt sich die MTRA um ihre Patientin und wiederholt die Untersuchung, nun der rechten Seite (Abb. 1). Danach wird bei horizontal eingestellter Ablage ein weiteres konventionelles Mammografiebild von jeder Brust angefertigt. Bereits wenige Sekunden nach der letzten Aufnahme können alle Mammografiebilder von der Radiologin am Bildschirm betrachtet werden. Millimeter für Millimeter Dr. Sophie Dellas, Leitende Ärztin der Mammografie am Brustzentrum, wertet zunächst das aus vier Aufnahmen – zwei von jeder Brust – bestehende Mammogramm aus. Es zeigt unauffälliges dichtes Drüsengewebe (Abb. 2). Die Ärztin wechselt zu den Schichtbildern der Tomosynthese (je ca. 50 Bilder bei einer Brustdicke von 5 cm). Aus 15 Summationsbildern errechnet, können sie wie ein Film abgespielt werden. Sophie Dellas betrachtet Schicht für Schicht, Millimeter um Millimeter. Dann hält sie inne, rückt unwillkürlich näher zum Bildschirm und fokussiert ein Areal nahe der Wand des rechten Brustkorbs. Am Monitor ist eine kleine sternförmige Struktur erkennbar (Abb. 3). Die Radiologin blättert vor und zurück, doch der verdächtige Befund ist unverändert in drei aufeinanderfolgenden Schichten sichtbar. Später erläutert sie: «In der herkömmlichen Mammografie wird ein so kleines Karzinom durch das dichte Drüsengewebe überlagert – ich kann es einfach nicht sehen. Wenn ich dann aber die Schichtbilder der Tomosynthese betrachte, springt es mir plötzlich deutlich ins Auge». Sie informiert die wartende Patientin, dass sie eine 13 | Reportage | Jahresbericht 2011 Sonografie (Ultraschalluntersuchung der Brust) durchführen möchte, um Sicherheit über eine unklare Struktur zu gewinnen. Die Sonografie eignet sich als ergänzende Untersuchung zur Mammografie, um auffällige Strukturen (z. B. Zysten, benigne und maligne Tumoren, Narben) besser beurteilen zu können. Die Untersuchung dauert ca. 15 Minuten; Dr. Dellas findet dabei jedoch kein sicheres Korrelat des mammografisch verdächtigen Befundes. Sie bittet ihre Patientin in den Nebenraum und zeigt ihr nun die hochsuspekte und damit abklärungsbedürftige Sternfigur. Über die Notwendigkeit einer Biopsie klärt sie sie ausführlich auf. Die Ärztin betont: «Für unsere Patientinnen stellen diese Situationen, diese Unsicherheit, grossen psychologischen Stress dar. Die Frauen sind meist familiär vorbelastet und haben Angst. Umso wichtiger ist es mir, dass wir sie hier – soweit wir können – individuell betreuen, dass wir ihnen in einer ruhigen Atmosphäre begegnen und ihre Wartezeit – diese Zeit der Unsicherheit – gering halten». Die 43-Jährige verlässt das Brustzentrum; sie hat hier rund eine Stunde verbracht. Bestätigung durch die Pathologie Die Biopsie findet bereits in der Folgewoche im Operationssaal der chirurgischen Poliklinik statt. Die Radiologin führt sie in örtlicher Betäubung ambulant durch und sendet das entnommene Gewebe sofort zur histologischen Untersuchung in das Institut für Pathologie. Nach wenigen Tagen liegt der Befund vor. In der wöchentlich stattfindenden präoperativen Konferenz bespricht das interdisziplinäre Team des Brustzentrums des Universitätsspitals (Chirurgen, Gynäkologen, Onkologen, Pathologen, Radiologen) die Ergebnisse der Bildgebung und der Histologie. Der histologische Befund hat die Verdachtsdiagnose eines invasiven Karzinoms bestätigt. Da es sich um ein sehr kleines nicht tastbares Karzinom handelt, empfehlen die Ärzte die brusterhaltende Tumorektomie nach vorheriger Drahtmarkierung und eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie. Alle Berichte werden dem überweisenden Arzt zugeschickt. Er klärt die Patientin über das Ergebnis der Biopsie auf und bespricht mit ihr die erforderliche Operation. Eine Alternative zur konventionellen Mammografie? Die Tomosynthese erhöht aufgrund ihrer Sensitivität bei dichtem Gewebe die Aussagekraft der Mammografie. Für Sophie Dellas ist es daher vorstellbar, dass die derzeit als Ergänzungsuntersuchung indizierte Tomosynthese die Mammografie in Zukunft ablösen könnte. «Entscheidend ist die Genauigkeit der Abb. 1: Untersuchung am Mammografie/Tomosynthese-Gerät. räumlichen Zuordnung innerhalb der Einzelschichten sowie die Auflösung des Bilds», so Dr. Dellas. Die Ergebnisse verschiedener grosser Studien hierzu stehen noch aus. Die 43-Jährige war eine der ersten Frauen, die in Basel mittels Tomosynthese untersucht wurden. *Der beschriebene Fall ereignete sich im Dezember 2011. Er stellt die Ausnahme im klinischen Alltag dar – nur bei 4–5 von 1000 mit einer Mammografie zur Brustkrebsfrüherkennung untersuchten beschwerdefreien Frauen wird ein Mammakarzinom entdeckt. Die Patientin konnte brusterhaltend operiert werden; der entfernte Sentinel-Lymphknoten war metastasenfrei. Abb. 2: Mammogramm der 43-jährigen Patientin (ohne auffälligen Befund). Abb. 3: Tomosynthesebild der rechten Brust mit dem sternförmigen invasiven Karzinom nahe der Brustwand (Pfeil). Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 14 Abdominelle und Onkologische Diagnostik Leitung Prof. Dr. med. Georg Bongartz Aufgabenbereich Die Abdominelle und Onkologische Diagnostik bildet die grösste diagnostische Abteilung der Radiologie und Nuklearmedizin. Hier arbeiten insgesamt sechs Fachärzte, fünf Assistenten in Weiterbildung und ein wissenschaftlich eingesetzter Fellow. Neben dem Kerngebiet der bildgebenden Diagnostik der Organe des Bauchraums und der Harnorgane beschäftigen wir uns mit der radiologischen Abklärung von Krebserkrankungen inklusive der Mammografie: Krebsvorsorgeuntersuchungen der Brust und der abdominellen Organe. Ein weiterer Arbeitsbereich ist die nichtinvasive Gefässdiagnostik mittels Magnetresonanztomografie (MR-Angiografie) oder Computertomografie (CT-Angiografie), dies in enger Kooperation mit den Kollegen der interventionellen Radiologie. Ferner betreuen wir die radiologische Aussenstelle im Felix Platter-Spital. Leistungsangebot Durch die Vernetzung der Radiologie und Nuklearmedizin haben wir Zugriff auf die gesamte Infrastruktur unserer Klinik. So können wir auf vier verschiedene Computertomografen zurückgreifen, die sämtlich der neusten Generation entsprechen. Dabei messen wir dem Strahlenschutz eine besondere Bedeutung zu, weil bekanntermassen die Computertomografie (CT) den grössten Anteil an der Gesamtstrahlenbelastung in der Medizin hat. Protokolloptimierungen, strenge Indikationsprüfungen und die Anwendung von möglichst geringen Strahlendosen sind bei uns verpflichtend. In der Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) sind wir durch die Anwendung hochmoderner Geräte und Techniken führend. Dazu zählen die Darstellung der Kontrastmittelperfusion, die Diffusionsbildgebung und die Anwendung organspezifischer Kontrastmittel und Untersuchungs- techniken (Abb. 1). Wir sind in der Lage, eine Tumorausbreitung im Hinblick auf die Therapierbarkeit besonders präzise zu erfassen und können zudem Kontrollen des Therapieerfolgs im Rahmen der Nachsorge optimieren. Die Gefässdiagnostik der arteriellen Aorten-BeckenBein-Strombahn hat bei uns eine besonders lange Tradition und hat die aufwändigen invasiven Katheteruntersuchungen heute weitgehend abgelöst. In der Onkologie rückt die Diagnostik mittels PET/ CT (Positronen-Emissions-Tomografie und Computertomografie) immer stärker in den Vordergrund: Durch Markierung des Tumorstoffwechsels können Aussagen darüber erzielt werden, ob ein Tumor noch aktiv oder bereits abgestorben ist. Diese hochmoderne Applikation erfordert die enge Kooperation zwischen reiner und funktioneller Bildgebung. In zunehmendem Masse werden bei uns deshalb Doppelfachärzte ausgebildet. Die Organe des Bauchraums und des Beckens sind der Sonografie (Ultraschall) besonders gut zugänglich, weshalb wir für unklare entzündliche oder tumoröse Erkrankungen gerne auf diese schonende Methode zurückgreifen. Zusätzlich zur normalen Bildgebung setzen wir bei gezielten Fragestellungen häufig den kontrastmittelverstärkten Ultraschall ein, vornehmlich, um bösartige von gutartigen Tumoren zu unterscheiden (Abb. 2). Die Mammografie ist mit zwei digitalen Röntgenanlagen im Brustzentrum des Klinikums 1 (Spitalstrasse 21) untergebracht. Als ergänzende Methoden der Brustbildgebung stehen Ultraschall und MRI zur Verfügung (Abb. 3). Das MRI kommt besonders in der Brustkrebsfrüherkennung bei Frauen mit einem hohen familiären Brustkrebsrisiko zum Einsatz. In unklaren Fällen wird das MRI der weiblichen Brust eingesetzt, um die Tumorausdehnung darzustellen, die Operationsplanung zu vereinfachen oder einen Tumorverlauf zu objektivieren. Sowohl zur 15 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 Analyse der MR-Mammografien als auch der konventionellen Mammografien stehen computerbasierte Auswertungsverfahren zur Verfügung, welche die diagnostische Genauigkeit verbessern. Ausserdem verfügt das Team der Mammadiagnostik über eine langjährige Expertise in der Durchführung minimalinvasiver bildgestützter Biopsien. Es werden in zunehmendem Umfang Tru-Cut-Biopsien und vakuumassistierte Biopsien mit sonografischer Kontrolle, MR-gezielt und mit stereotaktischer (mammografischer) Kontrolle durchgeführt. Die Betreuung der Patientinnen erfolgt durch zwei auf das Gebiet der Senologie spezialisierte Fachärztinnen für Radiologie und zwei entsprechend ausgebildete Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs). Bereits seit 2006 werden Mammografien mit einem digitalen Gerät erstellt. Neuerungen 2011 wurde durch einen grosszügigen Umbau Raum für ein zweites digitales Mammografiegerät mit optionaler Tomosynthese geschaffen. Dieses moderne Schichtbildverfahren ermöglicht die bessere Detektion sehr kleiner Malignome, die sonst infolge der Überlagerung durch mammografisch dichtes Gewebe dem Nachweis entgehen können. Ausserdem ist die Strahlenbelastung der Brust durch das neue Gerät deutlich geringer (vgl. die Reportage zur Mammografie-Tomosynthese auf den Seiten 12–13). Kooperationen In regelmässigen Konferenzen werden die einzelnen Fälle interdisziplinär mit den anderen Fachdisziplinen besprochen. Gleichzeitig liefert das Institut für Pathologie die aktuellen feingeweblichen Analysen zu den erhobenen Befunden. Diese Tumorboards sind auch für Kollegen und Kolleginnen ausserhalb des Universitätsspitals Basel zugänglich. Abb. 1: Nichtinvasive selektive Darstellung der Gallenblase und der Gallengänge zur Beurteilung von Steinleiden und möglichen Entzündungen mittels MRI. Abb. 2: Gefässbaum der Leber nach Kontrastmittelgabe während der Ultraschalluntersuchung (Contrast Enhanced Ultrasonography). Anhand der Muster, bedingt durch die unterschiedliche Mikroperfusion von gutartigem und bösartigem Gewebe, können einfach, schnell und kosteneffektiv entsprechende Unterscheidungen, vor allem an Leber und Nieren, getroffen werden. Abb. 3: MR-Mammografie nach automatisierter, computerunterstützter Auswertung der Kontrastmitteldynamik (CAD). Das CAD-Mapping stellt die Dynamikverläufe des Kontrastmittels in unterschiedlichen Farben dar und erlaubt so die lokale Tumordetektion und das lokale Tumorstaging. Forschung Unsere Forschungsschwerpunkte sind derzeit: ·· Einsatz spezifischer Kontrastmittel zur Organdiagnostik im MRI mit spezieller Anwendung bei hepatozellulären Karzinomen und anderen Lebertumoren, ·· Diffusions- und Perfusionsbildgebung onkologischer Fragestellungen mithilfe des MRI (Abb. 4), ·· Anwendung von kontrastmittelunterstütztem Ultraschall bei onkologischen Fragestellungen, besonders beim Nierenzellkarzinom, bei anderen Nierentumoren und bei Lebertumoren, ·· Etablierung neuer onkologischer Beurteilungskriterien in Zusammenhang mit ebenfalls neuartigen Therapiekonzepten (Angiogeneseinhibitoren): immune-related Response Criteria (irRC); Choi-Kriterien, ·· MR-Angiografie der peripheren und abdominellen Zirkulation mit oder ohne Kontrastmittel (Abb. 5). Abb. 4: Überlagerung von Diffusions-MRI-Daten über die anatomische Korrelation bei einem Patienten mit fortgeschrittener Metastasierung eines malignen Melanoms. Abb. 5: MR-Angiografie (MRA) der Unterschenkel mit arteriosklerotisch veränderten und partiell verschlossenen arteriellen Gefässen. Die Darstellung erfolgt mit einer mehrfachen, schnellen und Kontrastmittel sparenden Aufnahmetechnik (TWIST-MRA) am 3-Tesla-Gerät. Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 16 Cardiale und Thorakale Diagnostik Leitung Prof. Dr. med. Jens Bremerich Aufgabenbereich In der Abteilung für Cardiale und Thorakale Diagnostik untersuchen wir Erkrankungen von Herz, Lunge, Mediastinum und Thoraxwand. Dazu gehören z. B. Durchblutungsstörungen und Fehlbildungen des Herzens, Embolien der Lungenarterien, Aneurysmen der Aorta, Tumoren und Entzündungen der Lungen. Die Abteilung umfasst vier Fachärzte für Radiologie, zwei Assistenzärzte, einen Fellow und unser medizinisch-technisches Fachpersonal. Die nuklearmedizinischen Untersuchungen führen wir gemeinsam mit den Fachkolleginnen durch; die Fusion von Radiologie und Nuklearmedizin ist in vielen modernen medizinischen Geräten ja schon seit längerem realisiert. Daher sind wir in der Lage, jede Fragestellung mit der am besten geeigneten Untersuchungsmethode zu untersuchen. Leistungsangebot Das konventionelle Thoraxröntgen und die Computertomografie (CT) machen den grössten Teil unserer Untersuchungen aus. Sie dauern jeweils nur wenige Minuten, sind täglich rund um die Uhr sofort verfügbar und decken ein breites Spektrum an klinischen Fragestellungen ab. Die CT wird bei traumatisierten Patienten, bei onkologischen Verlaufskontrollen, bei Verdacht auf Lungenembolien, bei Aortenaneurysmen und -dissektionen sowie zur Beurteilung der Koronararterien eingesetzt, um nur einige der zahlreichen Indikationen zu nennen. In der zeitgemässen Diagnostik der koronaren Herzkrankheit spielt die CT zunehmend eine wichtige Rolle, bietet sie doch eine hohe diagnostische Sicherheit bei sehr niedriger Strahlenexposition ohne katheterassoziierte Risiken. Mit der Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) untersuchen wir die Mediastinalorgane, die Thoraxwand und vor allem das Herz, z. B. um Durchblutungsstörungen, Kardiomyopathien (Abb. 1) oder Entzündungen (Abb. 2) nachzuweisen bzw. im Verlauf zu kontrollieren. Die Herzuntersuchungen führen wir schon seit Jahren gemeinsam mit den Kardiologen durch, was sich gut etabliert und bewährt hat. Aufgrund seines ausgezeichneten Weichteilkontrasts liefert das MRI hervorragende Bilder des Herzens, zusätzlich auch eine Fülle funktioneller Daten über die Pumpfunktion, die Wandbewegung oder den Fluss. Zudem wird das MRI als röntgenstrahlenfreie Alternative zur CT eingesetzt, z. B. wenn junge Patienten mit Aortenaneurysma regelmässig untersucht werden müssen. Von den nuklearmedizinischen bzw. kombiniert radiologisch-nuklearmedizinischen (so genannte Hybrid-) Untersuchungen führen wir die PET/CT (Positronen-Emissions-Tomografie/CT), insbesondere bei onkologischen Fragestellungen (Abb. 3), oder auch die SPECT/CT (Single Photon Emission Computed Tomography/CT) bei der Myokardperfusionsszintigrafie oder zur Quantifizierung der Lungenperfusion vor Lungenoperationen durch. Bei einigen klinischen Problemen wie z. B. dem Verdacht auf Lungenembolien stehen uns somit mehrere Modalitäten zur Verfügung. Damit sind wir nicht nur in der Lage, eine umfangreiche bildgebende Diagnostik auf höchstem Niveau anzubieten, sondern auch den individuellen Besonderheiten jeder Patientin gerecht zu werden. Neuerungen 2011 haben wir zwei Computertomografen der neusten Generation installiert. Wir können jetzt Bilder mit einer extrem kurzen Aufnahmezeit (85 ms) aufnehmen. Störende Bewegungen, wie sie z. B. die Atmung oder der Herzschlag verursachen, spielen kaum noch eine Rolle. Dadurch wird die Genauigkeit bei Untersuchungen des Herzens (Abb. 4) oder der Aorta deutlich optimiert. Diese verbesserte Bildqualität geht überdies mit einer sehr deutlichen Reduktion der Strahlenexposition einher. Ein Gerät ist zentral in der Radiologie untergebracht, ein weiteres auf der Notfallstation, wodurch wir eine optimale Abdeckung vor Ort gewährleisten können. Für das MRI haben wir eine spezielle 32-Kanal-Herzspule angeschafft, was uns eine verbesserte Bildqualität bei Herzuntersuchungen mit einer noch höheren diagnostischer Sicherheit ermöglicht. Mit CT, MRI und Szintigrafie bieten wir somit ein einzigartiges 17 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 Spektrum an modernster bildgebender Herzdiagnostik an, das wir an anlässlich der MedArt 2012 vorstellen werden. Neuerdings bieten wir auch die MR-Lungenbildgebung an, für die wir entsprechende Protokolle etabliert haben. Diese Untersuchungsmethode ist insbesondere bei onkologischen Fragestellungen von Bedeutung. Im Lungenzentrum wurden unser hoher Qualitätsanspruch sowie unsere medizinisch und technisch überzeugenden Leistungen bereits eingehend von externer, unabhängiger Stelle überprüft und ausgezeichnet: Dem Behandlungszentrum Lunge des Universitätsspitals Basel, und damit auch unserer Abteilung, wurde im Juni 2011 das international anerkannte Zertifikat für Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001: 2008) verliehen. Kooperationen Mit der Kardiologie und der Herzchirurgie pflegen wir seit vielen Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit, was sich in zahlreichen Zuweisungen für das MRI, die Szintigrafie und das CT niederschlägt. Auch 2011 konnten wir wieder einen Stipendiaten der European School of Radiology für eine Fellowship in der Herzbildgebung begrüssen. Unsere spezielle Expertise fliesst zudem in zahlreiche von uns organisierte Kurse und Fortbildungsveranstaltungen wie z. B. den Advanced Cardiac Imaging-Kurs der School of MRI der ESMRMB ein. Im Behandlungszentrum Lunge pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit allen beteiligten Disziplinen. Wir treffen uns jeweils am Dienstag um 17 Uhr zur interdisziplinären Konferenz. Patientinnen können unter [email protected] angemeldet werden; die anmeldenden Kolleginnen und Kollegen sind herzlich eingeladen. Forschung Unsere Grundlagen- und klinische Forschung dient dem Ziel, exakte und nebenwirkungsarme bildgebende Diagnostika weiterzuentwickeln und evidenzbasiert in diagnostische Algorithmen einzubetten. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Gebieten: Herz ·· Myokardnarbendarstellung: 2D versus 3D, ·· Einfluss von Co-Medikation mit Proteinbindern auf die T1-Zeit des Myokards, ·· physiologische Messungen von Fluss und Myokardperfusion in Ruhe und in Stress. Lunge ·· Diffusions-MR versus PET/CT beim Bronchialkarzinom (vgl. unseren Artikel zum präoperativen Staging des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms mit einem Vergleich von diffusionsgewichtetem Ganzkörper-MRI und 18F-FDG-PET/CT auf Seite 32), ·· Diffusions- und Perfusions-MRI zur Therapiekontrolle neuroendokriner Tumore, ·· Thoraxwandbeweglichkeit nach komplexer Rippenosteosynthese. Abb. 1: Aneurysma (Pfeil) des rechtsventrikulären Ausflusstrakts bei Herzrhythmusstörungen im MRI. Abb. 2: Herzbeteiligung (Pfeil) bei Lupus Erythematodes im MRI. Abb. 3: Bronchialkarzinom (Pfeil) im diffusionsgewichteten MRI. Abb. 4: Aneurysma einer linken Koronararterie in der CT. Abb. 5 (unten): Melorheostose der rechtsseitigen Rippen. Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 18 Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Leitung Prof. Dr. med. Christoph Stippich Aufgabenbereich Die Neuroradiologie ist ein hochspezialisiertes, äusserst dynamisches Teilgebiet der Radiologie mit eigenen Schwerpunkttiteln für diagnostische Neuroradiologie und invasive Neuroradiologie. Über die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Zentralnervensystems (Gehirn, Rückenmark) und peripherer Nerven mit modernsten Bildgebungsmethoden ist die Neuroradiologie eng mit den Partnerdisziplinen Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie verbunden. Zugehörige Organe (Augen, Hör- und Gleichgewichtsorgan etc.) und umgebende Strukturen an Kopf, Hals, Wirbelsäule und peripheren Nerven gehören ebenso zum Spektrum. Wesentliche Aufgaben der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie sind die Erbringung spitzenmedizinischer Leistungen und die akademische Vertretung des Fachs in Forschung und Lehre. Hierfür steht unser kompetentes Team mit sechs Fachärzten, vier Ärztinnen in Weiterbildung und hochspezialisiertem medizinisch-technischem Personal ganzjährig rund um die Uhr zur Verfügung. Leistungsangebot Diagnostische Neuroradiologie Die nichtinvasive neuroradiologische Diagnostik stützt sich wesentlich auf die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) zur detaillierten Beurteilung struktureller und funktioneller Veränderungen des Nervensystems. Für spezielle Fragen werden Gefässdarstellungen mit Kathetern (Angiografien) und Durchleuchtungsuntersuchungen des Spinalkanals (Myelografien) mit Kontrastmitteln eingesetzt, selten ergänzende konventionelle Röntgenaufnahmen. Die häufigsten diagnostischen Abklärungen werden durchgeführt bei: ·· entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, ·· Tumoren von Gehirn, Rückenmark, Hirnhäuten, peripheren Nerven, Schädel und Wirbelsäule, ·· Schlaganfällen aufgrund von Durchblutungsstörungen (Ischämie) oder Blutungen, ·· Erkrankungen im Hals- und Gesichtsbereich (vgl. Abb. 3), ·· neuromuskulären Erkrankungen. Ferner sind wir als einzige neuroradiologische Fachabteilung der Region auf besonders schwierige Untersuchungen und auf neuste Untersuchungsverfahren zum Nachweis struktureller und funktioneller Veränderungen am Nervensystem (Perfusions- und Diffusions-MRI, funktionelles MRI, Diffusions-Tensor-Bildgebung, verschiedene quantitative MRIVerfahren etc.) spezialisiert (vgl. Abb. 1–2, 4–5). Interventionelle Neuroradiologie Ein Schwerpunkt der neuroradiologischen Therapie ist die minimalinvasive Behandlung zerebraler und spinaler Gefässerkrankungen mit Mikrokathetertechniken (extra- und intrakranielles Stenting, Embolisationen mit Coils, Partikeln oder Flüssigembolisaten, Lysen und Revaskularisationen etc.). Die bildgesteuerte Behandlung von Schmerzen an Spinalnerven, Facettengelenken und Iliosakralfugen, Vertebro- oder Kyphoplastien und Biopsien ergänzen unser Leistungsangebot. Die häufigsten endovaskulären und minimalinvasiven Behandlungen werden durchgeführt bei: ·· akuten Schlaganfällen, ·· Aneurysmen und anderen Gefässmissbildungen an Gehirn und Rückenmark (Angiome, Fisteln etc.), ·· Verengungen gehirnversorgender Gefässe (v. a. Arteria carotis, basilaris, vertebralis/subclavia), ·· lebensbedrohlichen Blutungen an Schädel und Hals (unstillbares Nasenbluten, Tumorblutungen etc.), ·· Schmerzen an Wirbelsäule und peripheren Nerven. Neuerungen 2011 konnten im Bereich der diagnostischen Neuroradiologie die Restrukturierungsmassnahmen sowie die Aktualisierung der Untersuchungsprotokolle weitgehend abgeschlossen werden. Im Vergleich zum Vorjahr liess sich die positive Leistungsbilanz für CT- und MRI-Untersuchungen weiter verbessern. 19 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 Die intensive Anleitung und Ausbildung des assistenzärztlichen Personals spiegelt sich unter anderem in einer konsistent hohen Befundqualität. In der interventionellen Neuroradiologie konnte das Behandlungsspektrum weiter ausgebaut und das medizinisch-technische wie ärztliche Personal umfassend geschult werden. Die Anzahl der Neuroangiografien und der interventionell-neuroradiologischen Eingriffe konnte gegenüber 2010 verdoppelt werden, mit einer weiteren Verschiebung hin zu akuten Eingriffen bei Schlaganfällen und Hirnblutungen sowie zu komplexen Wahleingriffen. Eine wichtige Zukunftsinvestition lag im Austausch der Neuroangiografieeinheit in eine Anlage auf dem neusten technischen Stand. Für die Einführung und Umsetzung der Anforderungen in den Bereichen Hochspezialisierte Medizin (HSM) und Stroke-Center wurden durch die Neuroradiologie signifikante Vorleistungen erbracht: Das neue Stroke-Konzept respektive die einschlägigen Behandlungspfade wurden gemeinsam mit der neurologischen und neurochirurgischen Klinik, der Anästhesie und der Intensivmedizin auf den Weg gebracht (vgl. dazu die Reportage auf den Seiten 10–11). Forschung und Lehre Klinische und neurowissenschaftliche Forschung wird mit modernster Bildgebung in enger Kooperation mit der Abteilung für Radiologische Physik betrieben. Hierbei werden das gesunde Nervensystem und krankheitsbedingte strukturelle und funktionelle Veränderungen untersucht. Aktuelle Forschungsaktivitäten fokussieren auf die: ·· Darstellung von Hirnfunktionen (Motorik, Sprache) und Faserverbindungen für die funktionserhaltende Behandlung von Hirntumoren (Neuronavigation, Bestrahlung); vgl. unseren Artikel zur diagnostischen Aussagekraft des prächirurgischen funktionellen MRI bei Patienten mit Hirntumoren der Zentralregion auf Seite 33, ·· Erforschung entzündlicher und degenerativer Erkrankungen des Zentralnervensystems (Multiple Sklerose: MS, Demenzerkrankungen etc.) mit neuen quantitativen MR-Techniken, ·· Erforschung funktioneller und struktureller Veränderungen des motorischen und somatosensiblen Nervensystems bei Rückenmarksläsionen (Querschnittlähmung), ·· neuen Techniken zur Darstellung von Hirngefässen und Hirndurchblutung bei zerebrovaskulären Erkrankungen (Stenosen, Aneurysmen etc.), ·· Schmerzforschung, ·· Bildgebungsstudien im Rahmen der MS-Medikamentenforschung. Die Abteilung Neuroradiologie vertritt die universitäre Lehre im Rahmen des Curriculums Humanmedizin und unterstützt die Ausbildung von Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs). Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung rotieren mehrfach in die Neuroradiologie und können ein gezieltes Training mit Forschungsarbeit verbinden (Fellowship). Fachärztinnen und -ärzte können die Schwerpunktbezeichnungen diagnostische und invasive Neuroradiologie erwerben. Abb. 1: T1-gewichtetes MRI eines Patienten mit einem Glioblastom (nach Kontrastmittelgabe). Abb. 2: Korrespondierende Perfusionskarte des zerebralen Blutvolumens mit charakteristischem Nachweis einer deutlichen Steigerung des Blutvolumens im Tumor im Vergleich zum nicht betroffenen Hirngewebe (derselbe Patient wie auf Abb. 1). Abb. 3: CT im Knochenfenster: Sialolith (Speichelstein) der linken Glandula Submandibularis. Abb. 4: MR-Spektroskopie des Gehirns. Abb. 5 (unten): 3D-Oberflächendarstellung einer prächirurgischen fMRI- und DTI-Diagnostik (functional MRI und Diffusion Tensor Imaging). Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 20 Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie – Nuklearmedizin Leitung PD Dr. phil. Dr. med. Flavio Forrer (a. i.) seit Februar 2012 Prof. Dr. phil. Dr. med. Damian Wild Aufgabenbereich Unsere Abteilung befasst sich mit der funktionellen Bildgebung von Drüsen (endokrinen Organen) und der gezielten Therapie mit radioaktiven Stoffen (Radionuklidtherapie). Uns obliegt zudem die Fachverantwortung für alle nuklearmedizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Wir bieten sämtliche etablierten nuklearmedizinischen Funktionsuntersuchungen an, vornehmlich zu Stoffwechselvorgängen und Durchblutungsverhältnissen der Knochen, der Schilddrüse, des Herzens und zahlreicher weiterer Organe. Gerade bei Tumorerkrankungen verbessert die Nuklearmedizin die diagnostische Genauigkeit entscheidend. Mittels Radionuklidtherapie können verschiedene Erkrankungen behandelt werden, z. B. Schilddrüsenerkrankungen durch radioaktives Jod. Unsere Abteilung hat sich dabei auf die nuklearmedizinische Behandlung von neuroendokrinen Tumoren spezialisiert und findet in diesem Bereich weltweite Anerkennung. Insgesamt ist die Nuklearmedizin Basel das grösste Zentrum für nuklearmedizinische Therapien in der Schweiz. Für unsere Patientinnen und Patienten steht uns eine eigene Bettenstation mit sieben Betten zur Verfügung. Unser Team besteht aus 6 Ärzten, 14 Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs), 3 Pflegefachleuten und 6 administrativen Mitarbeiterinnen. Leistungsangebot Unser Untersuchungsspektrum reicht von der konventionellen Szintigrafie bis hin zur Fusionsbildgebung mit Schnittbildverfahren. Die Fusion der nuklearmedizinischen Szintigramme mit den morphologischen Bildern der Computertomografie (CT) erfolgt in einem Untersuchungsgang. Für sämtliche Untersuchungen stehen uns modernste nuklearmedizinische Geräte inkl. zwei SPECT/CT (Single Photon Emission Computed Tomography) und PET/ CT (Positronen-Emissions-Tomografie) zur Verfügung. Unser Generator zur Produktion von Gallium-68 findet klinische Anwendung zur Diagnostik von neuroendokrinen Tumoren mittels 68Ga-DOTATOC, einer Untersuchung, die wir als einziges Institut in der Schweiz anbieten (Abb. 1). Ebenso führen wir als Einzige die Bestimmung der Magen-DarmTransitzeit und die Bestimmung des Blutvolumens mittels nuklearmedizinischer Methoden durch. Im Bereich der Radionuklidtherapie steht vor allem die DOTATOC-Therapie im Vordergrund. Bei dieser schweizweit einzigartigen Therapie handelt es sich um eine gezielte Behandlung mit radioaktiven Stoffen für Patienten mit neuroendokrinen Tumoren. Daneben werden auch Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsentumoren mittels Radiojod behandelt. Ebenfalls in unserem Leistungsangebot befindet sich die Radiosynoviorthese für entzündliche Gelenkserkrankungen sowie die palliative Schmerzbehandlung von Knochenmetastasen mit Radionukliden. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für interventionelle Radiologie werden ausserdem selektive interne Radiotherapien (SIRT: Selective Internal Radio Therapy) für primäre und sekundäre Lebertumore angeboten. Neuerungen Die weitere Verbesserung der Ischämiediagnostik am Herzen mittels SPECT/CT war im vergangenen Jahr erneut ein Schwerpunkt unserer Abteilung. Neue Protokolle, welche die Strahlenbelastung für 21 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 die Patienten um bis zu 80 Prozent reduzieren, wurden erfolgreich eingeführt. Ausserdem wird auch routinemässig der so genannte Kalzium-Score der Koronararterien gemessen, was für den Patienten vor allem prognostisch relevant ist. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Behandlungszentrum Lunge in unserem Haus werden zahlreiche PET/CTund SPECT/CT-Studien wissenschaftlich analysiert, wovon wir uns mittelfristig eine Verbesserung insbesondere bei der Nachsorge von Patienten mit einem Bronchuskarzinom erhoffen. Kooperationen Unser wichtigster Partner sowohl im Bereich der Dienstleistung als auch in der Forschung ist die Abteilung für Radiologische Chemie, die für die zeitgerechte Bereitstellung unserer Untersuchungssubstanzen und Radiotherapeutika verantwortlich ist. Weitere Kollaborationen bestehen mit einer Vielzahl klinischer Disziplinen, vor allem mit dem Behandlungszentrum Lunge, der Endokrinologie und der Neurochirurgie. Abb. 1: Somatostatin-Rezeptorbildgebung mittels 68Ga-DOTATOC-PET/CT bei gut differenziertem neuroendokrinem Tumor der Lunge (A: MIP: Maximal Intensity Projection; B und C: koronare PET/ CT-Fusionsbilder). Forschung In der Forschung sind wir dafür bekannt, neue Entwicklungen in der Radiopharmazie zum Nutzen unserer Patientinnen und Patienten rasch in die klinische Routine zu übernehmen. Unsere Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf der Weiterentwicklung der Diagnostik und der Behandlung neuroendokriner Tumore mit radioaktiven Peptiden sowie auf der Entwicklung neuer Substanzen zur Früherkennung und Therapie von Erkrankungen (vgl. unseren Artikel zur Verhinderung von Hyperkaliämien bei der Radiopeptidtherapie auf Seite 33). 2012 ist eine Folgestudie zur verbesserten Bildgebung in der Lokalisation von Insulinomen zu erwarten. Eine kürzlich abgeschlossene Studie ergab sehr positive Resultate. Mit radioaktiv markiertem Exendin-4 können GLP-1-Rezeptoren in vivo dargestellt werden (Abb. 2). Da Insulinome im Allgemeinen den GLP-1-Rezeptor stark überexprimieren, gelingt die Darstellung dieser häufig sehr kleinen Tumore zuverlässig. Diese präoperative Darstellung führt zu einer signifikanten Verbesserung der Operationsplanung. Abb. 2: Bei diesem Patienten wurde ein Insulin produzierender Tumor der Bauchspeicheldrüse, ein sogenanntes Insulinom, vermutet. Keine der etablierten Methoden konnte das Insulinom lokalisieren. Die Ganzkörperszintigrafie (A–C, nach Injektion unserer neuen Substanz 111In-DOTA-Exendin-4) zeigt eine Mehranreicherung zwischen den Nieren (Pfeile). In der SPECT/CT (D) projiziert sich diese Anreicherung auf einen Knoten zwischen einer Dünndarmschlinge und der Hauptbauchschlagader (Pfeil). Nach operativer Entfernung dieses radioaktiv markierten Knotens mittels Sonde (E) konnte der Pathologe die Diagnose bestätigen. Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 22 Interventionelle Radiologie Leitung Prof. Dr. med. Augustinus L. Jacob Aufgabenbereich Die interventionelle Radiologie spezialisiert sich auf die bildgebende Diagnostik der Gefässe sowie die bildgesteuerte Therapie, etwa von Gefässkrankheiten, Entzündungen, Tumoren und Schmerzen. Deren Ursachen werden mithilfe von winzigen Instrumenten lokalisiert und gezielt behandelt. Diese Form der operativ durchgeführten Behandlung wird daher auch als mikroinvasive Therapie oder Mikrotherapie bezeichnet. Wir sind Spezialisten für Mikrotherapie. In unserer Abteilung arbeiteten zwei Fachärzte, ein Assistenzarzt und ein Fellow sowie unsere Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie. Leistungsangebot Zur bildgestützten Erfassung und Darstellung von Krankheiten des menschlichen Körpers bedienen wir uns ganz unterschiedlicher bildgebender Methoden wie der Angiografie, der Computertomografie (CT), der Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) und des Ultraschalls (Sonografie). Sind Erkrankungen einer Mikrotherapie zugänglich, wird diese unter Steuerung durch die genannten Verfahren durchgeführt, wobei ein grosser therapeutischer Erfolg über winzige Zugangswege durch die Haut erzielt werden kann. Millimeterdünne Instrumente werden dabei entweder auf direktem Weg oder entlang von Blutgefässen, Gallen- oder Harnwegen zum Ort der Erkrankung geführt, wo die eigentliche Behandlung stattfindet. Einige wenige Beispiele aus unserem breiten Behandlungsspektrum sind: ·· endoluminale Gefässbehandlungen mittels Ballon und Stent, ·· Wiedereröffnung von arteriellen und venösen Gefässverschlüssen, ·· minimalinvasive Behandlung von erweiterten Schlagadern (Aneursymen) mittels Prothesen, ·· notfallmässiger Verschluss von lebensbedrohlichen Blutungen (vgl. Abb. 2 a–c), ·· Verödung von Uterusmyomen über die Gefässe (Myomembolisation), ·· Behandlung von Tumoren mittels Kälte (Kryoablation), ·· Zerstörung von Tumoren durch Erhitzung (Radiofrequenzablation), ·· lokale Therapie von primären oder sekundären Tumoren der Leber mittels transarterieller Chemoembolisation, ·· Gewinnung von Gewebeproben zur diagnostischen Sicherung eines Tumors oder einer Entzündung, ·· Schmerztherapien an Knochen und Gelenken (Infiltrationen mit Schmerzmitteln), ·· Stabilisation der Wirbelsäule und anderer frakturgefährdeter oder frakturierter Knochen mittels Zementinjektion, ·· Stabilisation von Beckenbrüchen mittels minimalinvasiver Verschraubungen, ·· Einlage und Management von Ernährungssonden (z. B. in den Magen), ·· Einlage und Management von zentralvenösen Zugängen und Port-a-Caths (Dauerkathetersysteme). Neu bieten wir ab Mai 2012 auch die Einlage von sogenannten PICC-Lines (Peripherally Inserted Central Venous Catheter), peripher-zentralen Venenkathetern, an. Neuerungen Wir arbeiten in einem innovativen, sich sehr schnell weiterentwickelnden Bereich der Medizin. Es ist uns ein Anliegen, unseren Patientinnen und Patienten sinnvolle medizinische und technische Neuerungen baldmöglichst zu Gute kommen zu lassen. 2011 haben wir uns umfangreich mit der Einführung der Einlage von peripher-zentralen Venenkathetern beschäftigt. Diese Systeme sind eine exzellente Alternative zu zentralen Venenkathetern und Dauerkathetersystemen, insbesondere bei kurzer bis 23 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 mittlerer Liegedauer (bis zu sechs Monaten). Im Vergleich zu herkömmlichen zentralen Venenkathetern weisen PICC-Lines zudem geringere Infektionsraten auf und sind auch beim ambulanten Patienten anwendbar. Sie werden – sowohl optisch als auch hinsichtlich des Tragekomforts – angenehmer empfunden als herkömmliche zentrale Venenkatheter. Seit Ende 2010 können wir auf ein neues Navigationssystem (Activiews) zurückgreifen (vgl. Abb. 1a–b). Wir setzen es vor allem bei komplexen Zugangswegen ein und konnten damit z. B. einen präsakralen Lymphknoten über einen sakralen, transforaminalen Zugang erfolgreich biopsieren. Kooperationen Aufgrund unseres breiten mikrotherapeutischen Spektrums unterhalten wir zahlreiche enge Kooperationen mit verschiedenen Fachgebieten des Universitätsspitals Basel sowie mit nationalen und internationalen Partnern. Diese Zusammenarbeit erlaubt es uns, unseren Patienten und klinischen Partnern ein qualitativ hochwertiges Behandlungsangebot zu offerieren. Forschung Unsere wissenschaftlichen Schwerpunkte sind: ·· Evaluation der MR-Angiografie peripherer Gefässe mit und ohne Kontrastmittel, ·· Optimierung der funktionellen Tumorcharakterisierung mittels MRI, ·· Optimierung und Evaluation der funktionellen Bildgebung und Beurteilung der Gewebeoxygenierung, ·· Evaluation von Bildgebung und Management des Polytraumas, ·· Interventionelle Onkologie: Evaluation der Radioembolisation mit Yttrium-90 bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (SORAMIC-Studie), ·· Interventionelle Onkologie: Optimierung der transarteriellen Chemoembolisation, ·· Evaluation komplexer Navigationssysteme zur minimalinvasiven Therapie, ·· Entwicklung minimalinvasiver Operationsmethoden (vgl. unseren Artikel zur Fenestrierung bei Aortendissektionen auf Seite 34). Abb. 2a: Notfall-CT einer Patientin, die von einem Lastwagen überfahren wurde und zu verbluten drohte. Deutlich sichtbar ist die massive Blutung im Becken links (Pfeil) trotz Kompression mit Beckengurt (Pfeilspitze). Abb. 2b: Temporärer Ballonverschluss der Hauptschlagader (Pfeil) bei derselben Patientin zur unmittelbaren Blutungsstillung und Stabilisierung des Kreislaufs. Abb. 2c: Angiografie der linken inneren Beckenarterie zur definitiven Blutungsstillung. Nach Verstopfung der blutenden Arterie von innen durch den Katheter konnte die temporäre Ballonokklusion der Aorta aufgehoben werden. Die gesamte Notfalldiagnostik und -therapie fand im multifunktionellen bildgesteuerten Interventionsraum statt, in dem radiologische und chirurgische Modalitäten vereint sind. Abb. 1a: 3D-Rekonstruktion einer CT-navigierten Biopsie eines verdächtigen, subphrenisch gelegenen Leberherds mit dem Activiews-Navigationssystem. Man erkennt den Referenzkleber (Pfeil), an dem das Navigationssystem sich ausrichtet, und die zur Vermeidung eines transpulmonalen Weges steil nach oben geführte Nadel (Pfeilspitze). Abb. 1b: 2D-Rekonstruktion der Situation wie auf Abb. 1a entlang des Nadelpfads. Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 24 Muskuloskelettale Diagnostik Leitung PD Dr. med. Ueli Studler Aufgabenbereich Unsere Abteilung beschäftigt sich primär mit der bildgebenden Diagnostik von Erkrankungen des Skeletts und der Muskulatur. 2011 haben wir 43 000 Untersuchungen durchgeführt, die der Abklärung von Verletzungen und krankhaften Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparats dienten. Derzeit besteht unsere Abteilung aus sechs ärztlichen Mitarbeitern (einem leitenden Arzt, zwei Oberärzten, zwei Assistenzärzten, einem Fellow). Leistungsangebot Zu unseren Untersuchungsverfahren gehört das gesamte methodische Spektrum, das im klinischen Alltag einer modernen Radiologie Anwendung findet: die konventionelle Röntgentechnik, die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (Magnetic Resonance Imaging: MRI), der Ultraschall (Sonografie) sowie die nuklearmedizinischen Verfahren Szintigrafie, SPECT/CT und PET/ CT (Single Photon Emission Computed Tomography und Positronen-Emissions-Tomografie). Die konventionelle Röntgendiagnostik stellt auch in der heutigen Zeit die primäre Methode der Wahl zur Beurteilung der Knochenstrukturen dar. Zu den wesentlichen Vorteilen zählen die schnelle Verfügbarkeit, die geringen Kosten, das hohe Auflösungsvermögen, die gute Übersicht und die langjährigen Erfahrungen mit dieser Methode. Bei der Computertomografie handelt es sich um eine Modalität, die ebenfalls auf der Verwendung von Röntgenstrahlen beruht. Sie kommt in der muskuloskelettalen Diagnostik vor allem dort zum Einsatz, wo eine überlagerungsfreie Darstellung der Knochenstrukturen gefragt ist. 2011 wurde an unserer Klinik der Betrieb eines sogenannten DualSource-Computertomografen aufgenommen. Der Diagnostik des Bewegungsapparats bringt die Dual-Source-CT den Vorteil, dass erstmals Ablagerungen von Gichtkristallen mit einer bildgebenden Methode direkt sichtbar gemacht werden können (Abb. 2–3). Die Magnetresonanztomografie nimmt bei Erkrankungen des Bewegungsapparats einen besonders hohen Stellenwert ein. Als Schnittbildverfahren kann sie wie die CT anatomische Strukturen ohne Überlagerung darstellen, zudem verfügt sie über den höchsten Weichteilkontrast aller bildgebenden Methoden. So können verschiedene Verletzungen der Gelenkbinnenstrukturen nur mittels MRI zuverlässig erkannt werden; als typisches Beispiel sei der Meniskusschaden im Kniegelenk erwähnt. Die Sonografie eignet sich hervorragend zur Abklärung oberflächlicher Weichteilstrukturen. Am traumatisierten Schultergelenk lassen sich mit dieser kostengünstigen Methode z. B. Läsionen der Rotatorenmanschette ohne Strahlenexposition identifizieren. In Zusammenarbeit mit der nuklearmedizinischen Abteilung werden bei uns die modernsten Hybridtechnologien (SPECT/CT, PET/CT) eingesetzt. Die Skelettszintigrafie in Kombination mit einem exakten anatomischen Schnittbildverfahren (SPECT/CT) erlaubt die genaue örtliche Zuordnung eines aktiven Knochenprozesses. Neben etablierten Indikationen wie der Knochenmetastasensuche oder dem Infektnachweis wird die SPECT/CT vermehrt auch als diagnostisches Hilfsmittel bei schmerzhaften Gelenksdegenerationen am Fussskelett angewendet. Neuerungen 2011 konnten wir neben unserer vielfältigen wissenschaftlichen Tätigkeit auch im klinischen Bereich einige Weiterentwicklungen verzeichnen und verschiedene Untersuchungen zum muskuloskelettalen System neu anbieten bzw. optimieren, z. B.: Dual-Source-CT in der Gichtdiagnostik, Verringe- 25 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 rung der Strahlendosis mit neuster CT-Technologie. Zudem haben wir unseren MRI-Service weiter optimiert, so dass die Untersuchungszahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals angehoben werden konnten. Kooperationen Im vergangenen Jahr konnten wir im Bereich der MRI-Untersuchungen die Zusammenarbeit mit dem Behandlungszentrum Bewegungsapparat (Universitätsspital Basel) und mit der Rheumatologischen Universitätsklinik (Felix Platter-Spital) vertiefen. Zudem bestehen enge wissenschaftliche Kooperationen mit der Abteilung für Radiologische Physik. Die Abteilung für Muskuloskelettale Diagnostik beteiligt sich ferner regelmässig am zweiwöchentlichen interdisziplinären Knochen- und Weichteiltumor-Meeting, zusammen mit den Tumororthopäden vom Universitäts-Kinderspital beider Basel, den Knochenpathologen, den Strahlentherapeuten und den onkologischen Partnern des Universitätsspitals. Eine neue wissenschaftliche Zusammenarbeit wurde mit dem Medical Image Analysis Center (MIAC) der Universität Basel aufgenommen. schen Alltag. Zu diesem Zweck validieren wir die Effizienz neuer bildgebender Verfahren anhand definierter klinischer Fragestellungen. Ein Schwerpunkt unserer Forschung umfasst die Abklärung entzündlicher Systemerkrankungen mittels Ganzkörper-MRI. Ursprünglich wurde diese Methode bei Patienten mit Tumorleiden angewendet, doch hat sie auch bei entzündlichen Erkrankungen als diagnostisches Hilfsmittel ein Potential. Zum Stellenwert des Ganzkörper-MRI bei chronischen Krankheiten aus dem entzündlichen Formenkreis gibt es allerdings noch kaum zuverlässige Daten. In einer kürzlich abgeschlossenen Studie konnten wir zeigen, dass das MRI bei einigen Patienten mit Sarkoidose den Knochen- und Weichteilbefall bildlich darstellen kann (Abb. 1 und 4). Einzelne Patienten zeigten einen ausgeprägten Befall des gesamten Skeletts. Bei welchen Patienten die Methode sinnvoll zur Anwendung kommen soll, muss vorerst noch weiter evaluiert werden. Einem weiteren Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Tätigkeit, der Bildgebung von Knorpelgewebe und -implantaten, widmet sich unser Artikel in der Rubrik «Research Highlights» auf Seite 34. Forschung Wir betreiben eine patientenorientierte klinische Forschung und arbeiten dazu eng mit unseren Partnern am Universitätsspital Basel zusammen. Unsere wissenschaftliche Tätigkeit dient der strukturierten Qualitätssicherung der radiologischen Arbeit rund um den Bewegungsapparat im klini- Abb. 2: Mithilfe der Dual-Source-CT lassen sich die mit grüner Farbe markierten Gichtkristalle direkt darstellen (Pfeile). Abb. 3: Röntgenbild des linken Fusses (derselbe Patient wie auf Abb. 2) mit den durch die Gicht entstandenen Gelenkschäden (Pfeil). Die Gichtablagerungen sind nicht röntgendicht und somit nicht direkt erkennbar. Abb. 4: Vergrösserung der Beckenknochen einer Patientin mit Sarkoidose mit den Knochenläsionen im Becken (Pfeile). Abb. 1: Ganzkörper-MRI (dieselbe Patientin wie auf Abb. 4). Mit dieser Methode lässt sich der gesamte Bewegungsapparat in der Übersicht beurteilen. Der Pfeil zeigt auf Krankheitsherde im linken Schienbeinknochen. Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 26 Radiologische Chemie Leitung Prof. Dr. phil. Thomas Mindt Aufgabenbereich Eine Fachabteilung für Radiologische Chemie zur Unterstützung von Radiologie und Nuklearmedizin ist nur an wenigen Kliniken der Schweiz realisiert. In der Nordwestschweiz gibt es eine solche Einrichtung nur am Universitätsspital Basel. Wir befassen uns vor allem mit der Radiopharmazie, der Entwicklung, Herstellung, Wirkung, Prüfung, Abgabe und Entsorgung von radioaktiv markierten Arzneimitteln (Radiopharmaka). Diese werden zur Diagnose (Funktions- und Lokalisationsdiagnostik) oder Therapie verwendet; entsprechend werden Radiodiagnostika und -therapeutika unterschieden. Radiopharmaka werden aus Substanzen hergestellt, an die sich ein Radionuklid (instabiler Atomkern, der radioaktiv zerfällt) koppeln lässt. Radiodiagnostika enthalten Energiestrahler (Positronen- oder GammaEmitter), während für Radiotherapeutika Partikelstrahler (Alpha- und Beta-Emitter) eingesetzt werden. Die Produktion von Radiopharmaka ist komplex und setzt neben speziellen Laboreinrichtungen ein differenziertes und vertieftes Fachwissen aus den Bereichen Pharmazie, Chemie, Medizin und Strahlenphysik voraus. Aufgrund ihrer Strahlung werden unsere Arzneimittel gewöhnlich erst kurz vor der Applikation individuell für jede Patientin und jeden Patienten angefertigt. Zum Schutz von Patientinnen, Personal und Umwelt werden beim gesamten Prozess – von der Herstellung bis zur Entsorgung – strenge Strahlenschutzvorkehrungen angewandt. Im Unterschied zu geschlossenen Strahlenquellen, wie sie beispielsweise bei Röntgenuntersuchungen zur Anwendung kommen, braucht es beim Umgang mit offenen radioaktiven Quellen aufgrund der Kontaminationsgefahr weitergehende Sicherheitsmassnahmen. Die Radiologische Chemie ist verantwortlich für den sicheren Umgang mit offenen Strahlenquellen bei nuklearmedizinischen Untersuchungen und Therapien. Zur Überwachung der individuellen Strahlenbelastung werden bei den Personen, die mit offenen Strahlen- quellen arbeiten – Ärzte, Laborantinnen, Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs), biomedizinische Analytiker (BMAs), Pflege- und Reinigungspersonal –, tägliche Triage-Messungen durchgeführt. Radioaktive Abfälle (z. B. Abwässer der Bettenstation) müssen nach einer Abklingphase verantwortungsvoll entsorgt werden. Die Abteilungen für Radiologische Chemie sowie für Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie sind gemeinsam verantwortlich für die Prüfung und Messung sowie für die Entsorgung des radioaktiven Abfalls. Derzeit sind vier wissenschaftliche Mitarbeitende aus den Bereichen Chemie, Pharmazie und Biologie, fünf BMAs FH bzw. HF und Chemielaborantinnen sowie eine administrativ-wissenschaftliche Mitarbeiterin für uns tätig. Leistungsangebot Die von unserer Abteilung angefertigten Radiopharmaka lassen sich in folgende Kategorien einteilen: ·· «Ready to Inject»-Radiopharmaka, die für die Anwendung von uns portioniert werden (z. B. 18 F-FDG, 18F-Cholin, 18F-DOPA sowie Formulierungen von 90Y/188Re/169Er für die Radiosynoviorthese). ·· Inaktive Produkte (Kitformulierungen), die unmittelbar vor der Applikation radioaktiv markiert werden. Dies beinhaltet nebst den marktüblichen 99m Tc-Radiopharmaka (DPD, MIBI, MAA, MAG-3, DMSA, Neurolite, Pyrophosphat, Scintimum, Nanocoll, BRIDA, Vasculocis) auch 111In-Octreoscan und 111In/90Y-Zevalin. ·· Radiopharmaka, die auf körpereigenen Bestandteilen (Zellen bzw. Proteinen) basieren und für die Bestimmung des Blutvolumens und der Lebenszeit roter Blutkörperchen verwendet werden. ·· Eigenentwicklungen (Forschungspräparate), die nach GLP (Good Laboratory Practice) synthetisiert und dann radioaktiv markiert werden. Als Beispiele dieser Kategorie von Radiopharmaka 27 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 sind für die Diagnostik 111In-Exendin-4 und 68GaDOTATOC und für therapeutische Anwendungen 90 177 Y/ Lu-DOTATOC und 90Y/177Lu-DOTA-Substanz P aufzuführen. ·· Des Weiteren führen wir verschiedene Funktionstests durch, die eine spezifische Diagnosestellung verschiedener Krankheiten ermöglichen (z. B. Magen-Darm-Transit, Xylose-Test). Kooperationen Unsere Abteilung arbeitet eng mit Ärzten und MTRAs der Abteilung für Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie sowie mit den organgruppenbasierten Teams der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin zusammen. Neuerungen Ab 2012 tritt die neue Richtlinie der EANM (European Association of Nuclear Medicine) für die Herstellung und Zubereitung von Radiopharmaka in Kraft (cGRPP: Guidelines on Current Good Radiopharmacy Practice in the Preparation of Radiopharmaceuticals). Wir haben einige bauliche, apparative und personelle Anpassungen vorgenommen und sind daran, weitere zu implementieren. Diese beinhalten z. B. die Optimierung der Labors, der Ausrüstung sowie unserer internen Prozesse. Initiiert haben wir 2011 auch zwei Forschungsprojekte zur Entwicklung von Radiopeptiden beziehungsweise von Radiotracern (siehe unten). Forschung Unsere wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich Onkologie. Wir befassen uns mit der Entwicklung und Optimierung neuer Radiopharmaka für die funktionelle, molekulare Bildgebung (Diagnostik) und für Radiotherapien. Laufende Forschungsprojekte der Radiologischen Chemie sind: ·· Optimierung des Trägermoleküls (z. B. Peptide) bzgl. Rezeptoraffinität, Stabilität und Pharmakodynamik und -kinetik. Hierfür untersuchen wir verschiedene Peptidomimetika, Radioisotope und den Einsatz von multifunktionellen Konjugaten. ·· Erforschung und Entwicklung neuer Chelatoren und Radiometalle sowie Optimierung der Konjugationschemie. Wir verfolgen dafür moderne synthetisch-chemische Ansätze (z. B. Klick-Chemie). Die biologischen Eigenschaften neuentwickelter Radiopharmaka werden zunächst in vitro (mit Zellen) experimentell bestimmt und danach in vivo in Kleintiermodellen (Maus, Ratte) mittels Bildgebung (SPECT und PET: Single Photon Emission Computed Tomography bzw. Positronen-Emissions-Tomografie) hinsichtlich Bioverteilung untersucht. Erfolgsversprechende Substanzen werden dann zusammen mit Ärzten der Nuklearmedizin und der Magnetresonanztomografie des Universitätsspitals Basel für klinische Studien weiterentwickelt und schliesslich in die klinische Anwendung übernommen. Unsere interdisziplinären wissenschaftlichen Projekte werden oft in Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgruppen in Europa und in den USA unternommen und sind z. T. durch Drittmittel finanziert (Schweizerischer Nationalfonds: SNF, L. + Th. La Roche-Stiftung, Nora van Meeuwen-Häfliger-Stiftung u. a.). Im vergangenen Jahr konnten wir – mit der Unterstützung des SNF – ein Forschungsprojekt zur Entwicklung neuer, stabilisierter Radiopeptide beginnen. Die von uns modifizierten Substanzen werden für diagnostische und therapeutische Anwendungen bei Prostata- und Brustkrebs eingesetzt (vgl. unseren Artikel auf Seite 35). Unsere wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung und Entwicklung neuer Radiotracer zur Bildgebung von Insulinoma wird ebenfalls seit 2011 gefördert und durch die Nora van Meeuwen-Häfliger-Stiftung finanziert. Abb. 1–4: Unsere Arbeit umfasst alle Schritte der Entwicklung und Herstellung von Radiopharmaka: chemische Synthese (Abb. 1), Radiomarkierung (Abb. 2), Qualitätskontrolle und präklinische Evaluation in Zellen (Abb. 3) und Tieren (Abb. 4). Jahresbericht 2011 | Abteilungen | 28 Radiologische Physik Leitung Dr. phil. Oliver Bieri (a. i.) bis Juni 2011 Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler Aufgabenbereich Wie lässt sich die Diffusion von Wasser im Knorpel berechnen? Können wir mithilfe der Magnetresonanztomografie die Myelinisierung im Zentralnervensystem messen? Lassen sich die Relaxationseigenschaften von Gewebe schnell quantitativ erfassen? Projekte zu diesen und ähnlichen Fragen wurden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im letzten Jahr durchgeführt und erfolgreich am Patienten angewendet. Die Radiologische Physik forscht und entwickelt im Bereich der Magnetresonanz (MR) und der ionisierenden Strahlung. Zudem sorgen wir für die Einhaltung des Strahlenschutzes am Universitätsspital Basel. Unser 15-köpfiges Team – Physikerinnen, biomedizinische Ingenieure, MTRAs (Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie) und eine Informatikerin – arbeitet hauptsächlich für die Forschung und die Lehre. Nach dem Weggang von Prof. Dr. Klaus Scheffler Ende Juni ans Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen wird die Radiologische Physik ad interim von Dr. phil. Oliver Bieri geleitet. Die Abteilung wird durch strukturelle Mittel des Spitals und der Medizinischen Fakultät der Universität Basel, zum grössten Teil aber durch Drittmittel finanziert. Unser wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der methodischen Entwicklung der MR-Bildgebung und der Erforschung von neuen Verfahren, die eine genauere und schnellere Gewebecharakterisierung ermöglichen sollen. Oft steht dabei aber nicht eine klinische Fragestellung oder eine spezifische Erkrankung im Vordergrund, sondern vielmehr das Verständnis und die Erforschung des MR-Signals im lebenden Gewebe und in Proben – insbesondere das Wirken biophysikalischer und biochemischer Prozesse auf die Kernmagnetisierung. Sind die Ergebnisse vielversprechend, wird eine neue bildgebende Technik am Tomografen implementiert und getestet. Überdies sind wir verantwortlich für die Strahlendosisüberwachung von rund 700 beruflich strahlen- exponierten Personen, die Koordination der Qualitätssicherung an den Röntgeneinrichtungen im gesamten Spital, das Bewilligungswesen für den Betrieb dieser Geräte sowie Dosisabschätzungen bei Röntgenuntersuchungen. Leistungsangebot und Kooperationen Der Forschungsschwerpunkt der Radiologischen Physik liegt in der physikalischen Grundlagenforschung und in der Neuentwicklung schneller und nichtorganspezifischer Verfahren; insbesondere auch für den Ultra-Hochfeld-Bereich. Wir bieten methodische Unterstützung bei Forschungsvorhaben sowie bei der Umsetzung und Realisierung von klinischer und grundlagenorientierter Forschung innerhalb der Radiologie und Nuklearmedizin, des Universitätsspitals und der Universität Basel sowie von anderen inländischen und ausländischen Institutionen und Forschungseinrichtungen. Zudem befassen wir uns mit Aspekten der ionisierenden Strahlung, beispielsweise bei der Evaluation von Dosisreferenzwerten in der Radiologie und Nuklearmedizin. Wir legen besonderen Wert auf einen effizienten und konsequenten Strahlenschutz, um unsere Patientinnen und Mitarbeiter möglichst geringer Strahlung auszusetzen. Gerne beraten wir Fachleute zum Strahlenschutz. Forschung Insgesamt waren wir 2011 an acht SNF-Projekten, einem EU- und einem BAG- Projekt beteiligt. Magnetresonanz 2011 konnten verschiedene Projekte erfolgreich initiiert oder abgeschlossen werden. In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und dem Allgemeinen Krankenhaus Wien ist es uns gelungen, neuartige Verfahren, insbesondere für die schnelle biochemische und biophysikalische Charakterisierung von Knorpelgewebe, zu entwickeln und klinisch zu evaluieren. In einem vom 29 | Abteilungen | Jahresbericht 2011 Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützten Projekt werden vornehmlich Methoden zur schnellen Quantifizierung von Relaxations- und Diffusionseigenschaften untersucht. Die Bestimmung der Relaxationszeiten (T1 und T2) von Gewebe ist das wohl bekannteste quantitative Verfahren in der MR, da das Kontrastverhalten der meisten konventionellen Sequenzen in natürlicher Weise von T1 und T2 abhängt. Erst kürzlich ist es uns gelungen, eine schnelle Methode zur Messung der transversalen Relaxation (T2) zu entwickeln, die insbesondere zur Beurteilung von diffusen Knorpelveränderungen benutzt werden kann. Dieses Verfahren wird zurzeit auch am 7-Tesla-Ultra-Hochfeld-Tomografen klinisch evaluiert (Abb.1). Viele pathologische und diffuse Veränderungen im Gewebe beeinflussen direkt oder indirekt die freie Diffusion von Wassermolekülen. Die von uns neu erarbeitete Methodik zur hochaufgelösten Diffusionsmessung ist zurzeit das einzige Verfahren, das eine quantitative Erfassung der Diffusionseigenschaften von Knorpelgewebe erlaubt (Abb. 2). Neben der Entwicklung quantitativer Methoden forschen wir auch an neuartigen Bildgebungsverfahren – zur Darstellung von Gewebe mit sehr kurzen transversalen Relaxationszeiten (Minisken, Bänder und Sehnen), der Myelinisierung, der Lunge sowie der Erfassung des Fettgehalts im Muskel und in der Leber. Kurz vor dem Abschluss stehen zwei in Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (Institut Design- und Kunstforschung) durchgeführte Projekte zum Biofeedback (Sichtbarmachung von über die Sinne nicht unmittelbar wahrnehmbaren biologischen Vorgängen). Die IT-basierten Projekte wurden vom SNF unterstützt. Wir konnten Probanden anleiten, ihre Atmung bei MR-Herzuntersuchungen am Bildschirm bewusst zu kontrollieren, um so die Bildqualität (bei verringerter Messzeit) deutlich zu erhöhen. Wie sich zeigte, lassen sich durch Biofeedback MR-Untersuchungen für Patienten angenehmer gestalten. Einen ähnlichen Ansatz – unter Verwendung verschiedener Biofeedback-Techniken – verfolgte das zweite Projekt. Tinnitus-Patientinnen und -Patienten lernten während der Aufnahme von MR-Bildern, bestimmte Hirnareale so zu beeinflussen, dass sie den Lärmreiz aktiv reduzieren konnten. Abb. 1: Hochauflösende Darstellung der transversalen Relaxationszeit (T2) des Knorpels an der Kniescheibe. Dieses neue schnelle Aufnahmeverfahren wurde in Basel entwickelt und am 7-Tesla-Hochfeldsystem am Allgemeinen Krankenhaus Wien aufgenommen. werten. Die Abteilung für Radiologische Physik führt die gesamtschweizerische Erhebung und Auswertung der Daten zum zweiten Mal, im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG), durch. Dabei werden wir vom BAG finanziell unterstützt. Wir arbeiten mit Delegierten der Fachgesellschaften der Nuklearmedizin, der Medizinphysik, der radiopharmazeutischen Chemie, der Radiopharmazie und der MTRAs sowie des BAG zusammen. Die – insbesondere bei der PET (Positronen-Emissions-Tomografie) – zu erwartenden Ergebnisse ersetzen die bisherige Empfehlung des BAG zu den diagnostischen Referenzwerten für nuklearmedizinische Untersuchungen und werden 2012 vom BAG kommuniziert. Ionisierende Strahlung Die Analyse von Patientendaten zur Anwendung von ionisierender Strahlung in der Nuklearmedizin erlaubt die Festlegung von diagnostischen Referenz- Abb. 2: Mittels einer von uns neu entwickelten Technik konnten erstmals die Diffusionseigenschaften von Wasser im Knorpel des Fussgelenks hochaufgelöst erfasst werden. Jahresbericht 2011 | Lehre | 30 Lehre Unsere Klinik ist in erheblichem Umfang eine Aus-, Weiter- und Fortbildungseinrichtung. Wir sind in die Ausbildung von Ärztinnen, von Zahnärzten, von Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs), von Physikern, von Biologinnen, von Chemikern und anderen Fachleuten involviert. Wir leisten Beiträge an mehrere Curricula und betreuen zudem zahlreiche Diplomanden, Doktorandinnen, Unterassistenten und externe Studierende. Der Weiterentwicklung der Expertise unserer Mitarbeiter räumen wir einen hohen Stellenwert ein. Wir engagieren uns daher sowohl in der theoretischen als auch in der praktischen Fortbildung. Ärzte, MTRAs und Naturwissenschaftlerinnen profitieren von unseren regelmässigen internen Fortbildungsveranstaltungen und werden von uns unterstützt, externe Veranstaltungen, Kongresse und Kurse zu besuchen. Unsere monatliche regionale Fortbildung in medizinischer Radiologie und Nuklearmedizin (vgl. www.radiologie.unibas.ch) und die systematischen Fortbildungen unserer MTRAs stehen auch externen Kolleginnen und Kollegen zum Besuch offen. Die Aus- und Fortbildung im Strahlenschutz ist integraler Bestandteil all dieser Programme. Unsere Expertise fliesst in zahlreiche nationale und internationale Lehrprogramme ein, wobei unsere Mitarbeitenden mehrere Kurse und Workshops im Rahmen von internationalen Fachgesellschaften organisieren. Letztlich profitieren auch unsere Patientinnen und Patienten von unseren Lehraktivitäten, die eine hohe fachliche Kompetenz sicherstellen und ein lebenslanges Lernen gewährleisten. Universitäre Studiengänge Die Ausbildung der Studierenden im Curriculum Humanmedizin ist nun vollständig nach dem BolognaSystem organisiert; das dritte Masterstudienjahr wird 2012 erstmals nach dem neuen Plan durchgeführt. Radiologie und Nuklearmedizin sind dabei in sämtliche Jahreskurse des Bachelor- bis Mastercurriculums und in fast alle Themenblöcke involviert. Die Naturwissenschaftler in unseren Reihen decken inzwischen sowohl die medizinische Physik als auch die medizinische Chemie vollständig ab. Im 1. Jahreskurs wird zudem eine praxisorientierte Einführung in Technik und Anwendung der radiologischnuklearmedizinischen Verfahren geboten. Im 2. und 3. Jahreskurs werden diese Informationen fokussiert in den einzelnen Themenblöcken vertieft. Im reformierten 1. und 2. Masterstudienjahr wurde erfolgreich ein Ausbildungsmodell aus Konzeptvorlesungen und zugeordneten praxisorientierten Bildinterpretationskursen umgesetzt. Die klinisch-differentialdiagnostischen Inhalte im Mastercurriculum wurden auch in einem neuen, sehr gut besuchten interdisziplinären Wahlmodul vermittelt und vertieft. Ein zusätzliches Wahlmodul zum Strahlenschutz wurde im Frühjahrssemester 2011 angeboten. Zu unserer Freude stiessen diese Module auf reges Interesse der Studierenden. Neben unseren umfangreichen Veranstaltungen für die Humanmedizin sind wir auch an der Ausbildung der Zahnmediziner beteiligt. Die Vorlesungsreihe Principles of Medical Imaging wurde wiederum in Kooperation mit der Universität Bern durchgeführt. Sie richtet sich in erster Linie an Master-Studierende des mittlerweile etablierten Studiengangs Biomedical Engineering, wird aber auch von Doktoranden sowie von Medizinstudierenden besucht. Die Naturwissenschaftler in unseren Teams leisten zudem Beiträge an einige naturwissenschaftliche Curricula der Phil.-II-Fakultät. Ausbildung zur diplomierten Fachperson für medizinischtechnische Radiologie (HF) Im September 2011 haben sechs Studierende den eidgenössisch anerkannten Ausbildungsgang zur diplomierten Fachperson für medizinisch-technische Radiologie HF (MTRA) bei uns erfolgreich abge- 31 | Lehre | Jahresbericht 2011 schlossen. Sie bereichern – nun als diplomierte Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen – unsere Teams. Zur selben Zeit starteten acht neue Studierende ihren Weg zur MTRA. Wir freuen uns auf drei spannende Jahre mit ihnen. Ihre Ausbildung besteht aus theoretischen Sequenzen am Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt sowie aus einem Praktikum, das bei uns durchlaufen wird (Abb. 1). Seit dem Start des neuen Curriculums führen wir zweimal im Jahr einen Trainings-und-TransferMorgen interdisziplinär durch. Das heisst, die drei Fachgebiete Radioonkologie, Nuklearmedizin und diagnostische Radiologie organisieren gemeinsam Unterrichtslektionen, in welchen sie Theorie und Praxis miteinander verknüpfen (Abb. 2). Da in der täglichen Praxis gewisse Untersuchungen fächerübergreifend miteinander vernetzt sind, ist es uns wichtig, die drei Fachgebiete auch in der Fort- und Weiterbildung optimal aufeinander abzustimmen. Weiterbildung zur Fachärztin Radiologie Die Weiterbildung zum Facharzt und zur Fachärztin Radiologie folgt den Regeln der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH). Unser spezifisches Weiterbildungsprogramm ist unter www.radiologie.unibas.ch in der Rubrik Ausbildung und Lehre abrufbar. Wir gewährleisten ein tägliches systematisches Teaching im Rahmen unserer Mittagsfortbildung. Entsprechend unserer Gesamtorganisation erfolgt die obligate Rotation nach einem vorgegebenen Schema durch unsere organbasierten Fachabteilungen. Hinzu kommen Rotationen in unsere Aussenstelle im Felix Platter-Spital, in die Kinderradiologie des Universitäts-Kinderspitals beider Basel und in die Radiologie des Kantonsspitals Bruderholz. In der fortgeschrittenen Weiterbildung (ab dem 3. Jahr) besteht zudem die Möglichkeit der beginnenden Spezialisierung. Diese erfolgt im Rahmen einer mindestens einjährigen Fellowship in einer unserer Fachabteilungen. Verbindlich zur Weiterbildung gehört auch die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Publikation und die Präsentation von zwei wissenschaftlichen Vorträgen an einem nationalen oder internationalen Fachkongress. Ausbildung zur biomedizinischen Analytikerin Jährlich betreuen wir eine Studentin während ihres – im Rahmen der Ausbildung zur biomedizinischen Analytikerin HF (BMA) geleisteten – Praktikums. In diesen sechs Monaten lernen unsere Studierenden den grossen Teil unserer Routinearbeit kennen und schreiben eine Diplomarbeit, welche die Ausbildung bei uns dokumentiert. Mitunter führen die Ergebnisse dieser Arbeiten zu neuen Erkenntnissen und positiven Veränderungen in unseren Arbeitsabläufen. Auch 2011 haben wir eine Studentin zur BMA ausgebildet; sie hat genaue Analysen zur Präparation von Magentransitkapseln erfolgreich abgeschlossen. Nachdiplomkurs Radiopharmazie Dieser von der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM) akkreditierte Nachdiplomkurs richtet sich an Naturwissenschaftler, die sich beruflich oder im Rahmen ihres Hochschulstudiums mit Radiopharmaka befassen. Der aus drei Modulen aufgebaute Kurs wird in Ljubljana, Zürich und Leipzig durchgeführt und mehrheitlich von internationalen Teilnehmerinnen besucht. Wir beteiligen uns am Modul der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Abb. 1: Die diplomierte Fachfrau für medizinisch-technische Radiologie zeigt ihrer angehenden Berufskollegin die Einstellung der Belichtungsparameter des Röntgengeräts. Abb. 2: Im Rahmen des Trainingsund-Transfer-Morgens wird ein Fall aus dem Klinikalltag demonstriert und diskutiert. Research Highlights Jahresbericht 2011 | Research Highlights | 32 Serumkreatinin-Messungen: Evaluation einer Patientenbefragung basierend auf den ESUR-Guidelines Abdominelle und Onkologische Diagnostik Die ESUR (European Society of Urogenital Radiology) empfiehlt Messungen des Serumkreatinins bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und entsprechend erhöhtem Risiko einer Kontrastmittelinduzierten Nephropathie (CIN) und/oder einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF). In dieser Studie wurde der Anteil der Patienten mit erhöhtem Serumkreatinin vor Kontrastmittelapplikation für eine CT- oder MRI-Untersuchung ermittelt. Befragt wurden insgesamt 1385 Patienten. Serumkreatininmessungen erfolgten, wenn mindestens eine Frage zu Nierenerkrankungen oder -operationen, Nierenerkrankungen bei Verwandten, Diabetes, Proteinurie, Hypertonie, Gicht oder Schmerzmedikation positiv ausfiel. 499 Patienten (36 Prozent) beantworteten mindestens eine Frage positiv, von diesen hatten 68 (14 Prozent) ein erhöhtes Serumkreatinin. Ausschliesslich die Frage bezüglich vorangegangener Nierenerkrankungen zeigte einen signifikanten Zusammenhang zum erhöhten Serumkreatinin. Beim Vergleich der Gruppen ohne positive Antwort und mit mindestens einer positiven Antwort (1.), ohne (2.) und mit erhöhtem Serumkreatinin (3.) fand sich eine hoch signifikante Altersdifferenz (siehe Grafik). Insbesondere bei der letzten Gruppe betrug das Alter der Patienten über 70 Jahre. Der Standardfragebogen der ESUR zeigt in unserer Studie eine hohe falsch-positive Rate. Der Vorteil einer solchen Befragung bleibt damit – auch bzgl. des Zeitaufwands – diskussionswürdig. Wir empfehlen aufgrund unserer Ergebnisse ein stark vereinfachtes Schema: ausschliessliche Erfassung von vorangegangenen Nierenerkrankungen sowie Berücksichtigung des Patientenalters (>70 Jahre). Präoperatives Staging des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms: Vergleich von diffusionsgewichtetem Ganzkörper-MRI und 18F-FDG-PET/CT Cardiale und Thorakale Diagnostik Die Kombination aus 18F-FDG-PET (Fluorodeoxyglucose-Positronenemissionstomografie) und CT ist ein wichtiges Untersuchungsverfahren bei onkologischen Fragestellungen, hat jedoch den Nachteil einer relativ hohen Strahlenbelastung für Patient und Personal. Als potenzielle strahlenfreie Alternative wird in jüngster Zeit die Ganzkörper-Magnetresonanztomografie mit Diffusionsgewichtung (DWIBSTechnik) erforscht. Ziel unseres Forschungsvorhabens war es, den diagnostischen Wert der Methode bei der präoperativen Beurteilung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) im Vergleich zur PET/CT zu bestimmen. 33 Patienten mit Verdacht auf NSCLC wurden in die Studie eingeschlossen. Sie wurden vor der Operation sowohl mit der PET/CT als auch mittels MRI bei 1,5 Tesla untersucht. Verwendet wurden neben der DWIBS-Technik auch herkömmliche T1- und T2-gewichtete Sequenzen. Als Referenz dienten operativ oder bioptisch gewonnene Gewebeproben. MRI und PET/CT lieferten in allen Fällen eine hinreichende Bildqualität. Die Treffsicherheit der Gesamtdiagnose betrug nach Kriterien der UICC-Klassifikation 66 Prozent für das MRI und 74 Prozent für die PET/CT. Die Genauigkeit der Beurteilung individueller Lymphknotengruppen betrug 85 Prozent für das MRI und 88 Prozent für die PET/CT. Insgesamt ergab sich damit zwischen beiden Untersuchungstechniken kein signifikanter Unterschied in der Diagnosegenauigkeit. Zur Bestätigung dieses Resultats sind indes weitere Studien an grösseren Patientenkollektiven erforderlich. Sommer G, Wiese M, Winter L, Lenz C, Klarhöfer M, Forrer F, Lardinois D, Bremerich J. Newerla C, Potthast S, Bongartz G, Hohmann J. Gruppen 1./2./3. (hell-/mittel-/dunkelblau) jeweils mit dem mittleren Alter oberhalb der Säulen. DW/MRI PET/CT 33 | Research Highlights | Jahresbericht 2011 Diagnostische Aussagekraft des prächirurgischen funktionellen MRI bei Patienten mit Hirntumoren der Zentralregion Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Bei Hirntumoren der Zentralregion sind zuverlässige Informationen über angrenzende funktionelle Areale in der präoperativen Diagnostik unerlässlich. Für unsere Vergleichsstudie zum diagnostischen Informationsgehalt der funktionellen Magnetresonanztomografie und des morphologischen MRI wurden 77 Patienten präoperativ untersucht. Gleichzeitig wurden morphologische (mittels T1-gewichtetem 3D-Datensatz) und funktionelle Daten (mittels willkürlich ausgeführter Zungen-, Finger- und Zehenbewegungen) akquiriert und unabhängig voneinander ausgewertet. Das fMRI ermöglichte die Identifikation des motorischen Handareals in 99 Prozent der Patienten (morphologisches MRI: 86 Prozent). Es erwies sich sowohl darin als auch zur Bestimmung der räumlichen Lage von Hirntumor zu rolandischen Hirnwindungen den rein anatomischen Landmarken als signifikant überlegen. Zusätzlich lieferte es wertvolle diagnostische Informationen über die Lokalisation motorischer Repräsentationen, für die gar keine anatomischen Landmarken existieren (Fuss: 97 Prozent, Zunge: 96 Prozent der Patienten). In der präoperativen Routine ist das fMRI bei Patienten mit Hirntumoren in der Zentralregion zuverlässig zur Lokalisation des primären motorischen Kortex geeignet und dem morphologischen MRI statistisch signifikant überlegen. Repräsentationen der unteren Extremität sowie des Gesichtsbereichs können nur mit dem fMRI ermittelt werden. Durch die Bestimmung der Lagebeziehung zwischen Tumor und funktionell relevanten Strukturen werden die Prüfung der Operationsindikation sowie die Planung und Durchführung funktionserhaltender Eingriffe optimiert. Die fMRI-basierte präoperative Risikoabschätzung korrelierte in 88 Prozent mit einem positiven postoperativen klinischen Outcome. Somit kann das prächirurgische fMRI einen wesentlichen Beitrag zu einer Reduktion der operationsassoziierten Morbidität und konsekutiv der Krankenhausaufenthaltszeit leisten. Wengenroth M, Blatow M, Guenther J, Akbar M, Tronnier VM, Stippich C (2011). Diagnostic benefits of presurgical fMRI in patients with brain tumours in the primary sensorimotor cortex. Eur Radiol 21(7): 1517–1525. Motorisches fMRI bei einem Patienten mit einem Hirntumor. Verhinderung von Hyperkaliämien bei der Radiopeptidtherapie Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie Auch im vergangenen Jahr haben wir uns intensiv mit der Verbesserung der Radiopeptidtherapie befasst. Unser Augenmerk lag vor allem auf der Optimierung des Toxizitätsprofils. In einer im European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging veröffentlichten Arbeit konnten wir zeigen, dass es unter dem gängigen Protokoll zum Schutz der Nieren bei Patienten während einer Radiopeptidtherapie zu einer lebensbedrohlichen Hyperkaliämie kommen kann. Aufgrund dieser Resultate haben wir das Protokoll angepasst und können unseren Patienten so eine sichere Behandlung anbieten. Wir hoffen, dass wir die neuen Daten – unter Anwendung des veränderten Nierenschutzes – demnächst publizieren können. Giovacchini G, Nicolas G, Freidank H, Mindt TL, Forrer F (2011). Effect of amino acid infusion on potassium serum levels in neuroendocrine tumor patients treated with targeted radiopeptide therapy. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38: 1675–1682. Links: Ganzkörperszintigrafie nach Radiopeptidtherapie mit 90 Y-DOTATOC bei lebermetastasiertem neuroendokrinem Tumor des Dünndarms. Rechts: Koronarer Schnitt eines SPECT/CT des Abdomens nach Radiopeptidtherapie mit 90Y-DOTATOC mit Darstellung einer intensiven tumorspezifischen Speicherung. Jahresbericht 2011 | Research Highlights | 34 Kombinierte Fenestrierungstechnik bei Aortendissektionen Interventionelle Radiologie Bei der Dissektion der abdominellen Aorta löst sich die innere Wandschicht (Intima) ab. Sie kann sich vor abgehende Arterien legen und u. a. die Durchblutung der Bauchorgane beeinträchtigen. Eine minimalinvasive Behandlungsmöglichkeit besteht in der Durchstossung der Intima mit einem Nadelkatheter, der über einen kleinen Zugang in der Leiste vorgeschoben wird. Anschliessend wird der Draht in der gegenüberliegenden Leiste wieder aus dem Körper herausgeführt und das Loch in der Intima durch Zug an dem Draht zu einem Schlitz erweitert, um so die Durchblutung des wahren Lumens und der Bauchorgane zu optimieren. Diese Methode wird – in Anlehnung an das Schneiden von Weichkäse mit einem Draht – «Cheese-Wire»-Technik genannt. Wir haben sie erfolgreich bei mehreren Patienten angewendet und damit die Durchblutung erheblich verbessert. Unsere Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Cardiovascular Interventional Radiology veröffentlicht. Kos S, Gürke L, Jacob AL (2011). A novel fenestration technique for abdominal aortic dissection membranes using a combination of a needle re-entry catheter and the «cheese-wire» technique. Cardiovasc Intervent Radiol 34(6): 1296–1302. Verlaufsbeurteilung von Knorpelimplantaten (AMIC) des Talus mit multiparametrischem MRI Muskuloskelettale Diagnostik In der Behandlung von osteochondralen Sprunggelenkläsionen ist die operative Überdeckung mit künstlichen Knorpelimplantaten (AMIC: Autologe matrixinduzierte Chondrogenese) eine der neusten therapeutischen Entwicklungen. Die therapieentscheidende Einheilung und die allmähliche Umwandlung dieser Implantate in Faserknorpel erfolgt über einen längeren Prozess, der von aussen mit klinischen Methoden nicht kontrollierbar ist. In Zusammenarbeit mit der Orthopädie und der Radiologischen Physik des Universitätsspitals Basel optimieren wir MRI-Sequenzen, mit denen eine Einschätzung der Zusammensetzung und Architektur des Knorpelgewebes möglich wird. Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Unterschiede zwischen der AMICPlastik und dem normalem Knorpel in vivo gut messbar sind (siehe Abb.). Unser Ziel ist, eine Angleichung der Signalcharakteristik von Implantat und normalem Knorpel zu erkennen und gegebenenfalls prognostische Aussagen über den Erfolg der Therapie zu erhalten. Illustration der Messunterschiede im MRI zwischen behandeltem Knorpeldefekt (AMIC) und normalem Knorpel. 70-jähriger Patient, einen Tag nach aorto-koronarer BypassOperation. Eine iatrogen verursachte Dissektion des Typs A machte eine operative Rekonstruktion des Aortenbogens notwendig. Postoperativ trat eine metabolische Azidose auf, eine CT-Angiografie (a) zeigte die Dissektionsmembran bis zur abdominalen Aorta mit einer signifikanten Kompression des wahren Lumens (Pfeil) und eine Minderperfusion der viszeralen Gefässe, die in der konventionellen Angiografie (b) bestätigt wurde (Pfeil). Mittels Outback-Nadelkatheter wurden die Dissektionsmembran perforiert, der Führungsdraht über die Membran geführt und kontralateral mit einer Schlinge eingefangen (c: Pfeil). Der Draht wurde von beiden Seiten heruntergezogen (d: Pfeil), so dass wie bei einem «Käsedraht» die Membran geschlitzt wurde. Hernach zeigte sich eine kräftige Reperfusion der Arteria mesenterica superior (e: Pfeil). Knorpelspezifische dGEMRIC-Sequenz zur quantitativen Darstellung des behandelten Knorpeldefekts (Pfeil) im oberen Sprunggelenk (Rotwerte: normaler Knorpel, grüne bis gelbliche Messwerte: Bereich des ehemaligen Knorpelschadens). 35 | Research Highlights | Jahresbericht 2011 Entwicklung von stabilisierten Radiopeptiden zur Tumorerkennung und -behandlung Effekte von HochfrequenzAnregungspulsen in der Magnetresonanztomografie Radioaktiv markierte Peptide haben sich in der Diagnostik und Therapie bestimmter Tumortypen (z. B. endokriner Tumoren) bewährt. Indes weisen die eingesetzten, rezeptorspezifischen Peptide aufgrund ihrer Struktur eine sehr geringe Stabilität auf und werden im Körper schnell abgebaut, oft in wenigen Minuten bis Stunden. Da chemisch modifizierte, stabilisierte Varianten der Peptide länger im Blut zirkulieren, kann durch ihren Einsatz auch eine verbesserte Anreicherung der Radioaktivität im Tumorgewebe erreicht werden. Ein vom Schweizer Nationalfonds finanziertes Forschungsprojekt der Abteilung Radiologische Chemie befasst sich mit der Entwicklung neuartiger, stabilisierter Radiopeptide. Wir ersetzen labile Bindungen des Moleküls systematisch durch stabile synthetische Analoga. Die Herausforderung besteht darin, den neuen Peptiden eine verbesserte Stabilität zu verleihen und gleichzeitig ihre ausgeprägt hohe Affinität zu den entsprechenden Rezeptoren von Krebszellen aufrechtzuerhalten. Wir haben jedoch bereits erste synthetische Radiopeptide mit diesen beiden Eigenschaften identifiziert und untersuchen diese gegenwärtig in Zellen und Kleintieren. Erste Resultate unserer präklinischen Evaluationen sind vielversprechend. Die quantitative Erfassung von Veränderungen mithilfe der Magnetresonanztomografie, z. B. in pathologischem Gewebe oder zur Beurteilung der Wirkung einer medizinischen Behandlung, hat viele Vorteile gegenüber der konventionellen MR-Bildgebung, die sich meist auf die Analyse von hyper- oder hypo-intensen Bildpunkten beschränkt. Der Interpretationsspielraum ist klein, die Daten sind vorurteilsfrei und im Allgemeinen gut reproduzierbar. Die genaue Kenntnis des Signalverhaltens ist dabei jedoch von fundamentaler Bedeutung, da jede fehlerhafte Beschreibung des Signals unweigerlich zu einer falschen Datenmodellierung führt. Erst kürzlich konnten wir zeigen, dass eine Vernachlässigung der Dauer von Hochfrequenz-Anregungspulsen (seit 50 Jahren Standard) besonders bei sehr schnellen bildgebenden Verfahren zu beträchtlichen systematischen Abweichungen der abgeleiteten biochemischen oder biophysikalischen Kenngrössen führen kann. Unsere Forschungsergebnisse kommen bei jeder schnellen Quantifizierung grundsätzlich zum Tragen. Sie stellen einen fundamentalen Beitrag zum theoretischen Verständnis der Signalbeurteilung im MR dar und wurden 2011 in der Fachzeitschrift Magnetic Resonance in Medicine als Cover Paper veröffentlicht. Radiologische Chemie Radiologische Physik Bieri O (2011). An analytical description of balanced steady state free precession with finite radio-frequency excitation. Magn Reson Med 65(2): 422–431. Engagement in nationalen und internationalen Gremien Jahresbericht 2011 | Engagement in Gremien | 36 Leitungsfunktionen in Fachgesellschaften und -gremien Ursula Baudinot ·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) Prof. Dr. med. Georg Bongartz ·· Präsident der International Society of Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM) ·· Mitglied des Wissenschaftskomitees der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) ·· Mitglied des Wissenschaftskomitees der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR) ·· Vorstandsmitglied im MR Angio Club ·· Mitglied des Contrast Media Safety Committees der European Society for Urogenital Radiology (ESUR) Eva Kettner ·· Ersatzdelegierte der Sektion Nordwestschweiz der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) Ruth Latscha ·· Zentralvorstandsmitglied der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) Dr. phil. Hans W. Roser ·· Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik Cornelia Ruf ·· Ersatzdelegierte der Sektion Nordwestschweiz der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) Beatrice Schädeli-Mura Prof. Dr. med. Jens Bremerich ·· Vorstandsmitglied der European Society of Cardiac Radiology (ESCR) ·· Vorstandsmitglied und Abstract Chair der Society of Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR) ·· Mitglied des Steering Committee der School of MRI der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) ·· Leiter des Ressorts Cardiac Imaging der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR) ·· Chairman des European Board of Cardiac Radiology (EBCR) ·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler ·· Vorstandsmitglied der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) ·· Mitglied der PhD-Kommission der Medizinischen Fakultät, Universität Basel ·· Vorstandsmitglied im MR Angio Club Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich PD Dr. med. Dr. phil. Flavio Forrer ·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) ·· Vorstandsmitglied der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) ·· Mitglied im Ethical Committee der European Society of Radiology (ESR) ·· Vorsitzender des Beirats für Strategische Planung des Medizinischen Angebots des Universitätsspitals Basel Prof. Dr. med. Augustinus Ludwig Jacob Prof. Dr. med. Christoph Stippich ·· Generalsekretär und Vorstandsmitglied der Union Schweizerischer Gesellschaften für Gefässkrankheiten (USGG) ·· Mitglied des erweiterten Vorstands der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGR-SSR) ·· Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie (SSCVIR) ·· Vize-Präsident der SwissIntervention ·· Vorstand (Beirat) der Schweizerischen Gesellschaft für Neuroradiologie (SGNR) ·· Vorsitz der Arbeitsgruppe Spinale Bildgebung und periphere Neuroradiologie der SGNR ·· Wissenschaftlicher Beirat der Österreichischen Gesellschaft für funktionelle MRT (ÖGfMRT) ·· Mitglied des Radionuklid-Therapie-Komitees der European Association of Nuclear Medicine (EANM) Silvia Hensel 37 | Engagement in Gremien | Jahresbericht 2011 Nicole Zogg ·· Delegierte der Sektion Nordwestschweiz der Schweizerischen Vereinigung der Fachleute für medizinisch-technische Radiologie (SVMTRA) Editorial Boards von Fachzeitschriften Prof. Dr. med. Jens Bremerich Nationale und internationale Kursprogramme Prof. Dr. med. Jens Bremerich ·· Course Organiser des Ressorts Cardiac Imaging der Schweizerischen Gesellschaft für Radiologie (SGRSSR) ·· Course Organiser in der School of MRI der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) ·· Journal of Thoracic Imaging Dr. med. Joachim Hohmann Prof. Dr. med. Georg Bongartz ·· Journal of Magnetic Resonance Imaging (JMRI) ·· Magnetic Resonance Materials in Physics, Biology and Medicine (MAGMA) PD Dr. med. Dr. phil. Flavio Forrer ·· Open Nuclear Medicine Journal Prof. Dr. phil. Thomas Mindt ·· Kursleiter der Schweizerischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (SGUM) Prof. Dr. med. Augustinus Ludwig Jacob ·· Co-Präsident der Dreiländer-Tagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften (DeGIR, ÖGIR & SSCVIR) für Interventionelle Radiologie des Interventionell Radiologischen Olbert Symposiums (IROS) ·· The Open Catalysis Journal Prof. Dr. phil. Thomas Mindt Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler ·· Stv. Chefredaktor von Magnetic Resonance in Medicine (MRM) Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich ·· Co-Herausgeber von Radiologie up2date ·· Mitwirkender im Herausgebergremium der Zeitschrift RöFo (Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren) ·· Kursleiter des EANM-akkreditierten (Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin) Nachdiplomstudiums Radiopharmazie (Modul 3, ETH Zürich) ·· Kursleiter (Modul III: Radiopharmazie) und Mitglied der Prüfungskommission der BAG-Weiterbildung zur Erlangung des Facharztes in Nuklearmedizin Prof. Dr. phil. Klaus Scheffler ·· Direktor der Lectures on MR der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich ·· Direktor der School of MRI der European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) Publikationen und Vorträge Jahresbericht 2011 | Publikationen und Vorträge | 38 Abdominelle und Onkologische Diagnostik Publikationen Niemann T, Van Straten M, Reisinger C, Bayer T, Bongartz G (2011). Detection of urolithiasis using low-dose CT – a noise simulation study. Eur J Radiol 80(2): 213–218. Sommer G, Klarhöfer M, Lenz C, Scheffler K, Bongartz G, Winter L (2011). Signal characteristics of focal bone marrow lesions in patients with multiple myeloma using whole body T1w-TSE, T2w-STIR and diffusion-weighted imaging with background suppression. Eur Radiol 21(4): 857–862. Internationale Kongresse (Auswahl) European Congress of Radiology (ECR) Rasmus M, Aschwanden M, Bongartz G, Bilecen D, Jacob A, Partovi S. Feasibility of ECG-triggered nonenhanced MR angiography of peripheral arteries in patients with symptomatic PAOD in comparison with DSA as goldstandard. European Society for Magnetic Resonance in Medicine and Biology (ESMRMB) Sudholt P, Bongartz G, Hohmann J. Comparison of 3DSPACE and 3D-TSE-MRCP regarding image quality and diagnostic certainty in patients in a routine clinical setting. Hohmann J. Serum creatinine measurements: evaluation of a questionnaire according to the ACR recommendations and the ESUR guidelines. International Society for Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM) Bongartz G. Eröffnungsvortrag des Annual Meetings in Montreal als Gesellschaftspräsident. Radiological Society of North America (RSNA) Schmidt N, Hess V, Rothermundt C, Zumbrunn T, Bongartz G, Potthast S. Choi response criteria for prediction of clinical outcome in patients with metastatic renal cell carcinoma treated with targeted therapies. Hohmann J, Newerla C, Potthast S, Bongartz G. Serum creatinine measurements: evaluation of a questionnaire according to the ACR recommendations and the ESUR guidelines. Kuijpers D, Kwong RK, Nagel E, Lerakis S, Oshinski J, Paul JF, Underwood R, Wintersperger BJ, Rees MR (2011). Assessment of acute myocardial infarction: current status and recommendations from the North American society for cardiovascular imaging and the European society of cardiac radiology. Int J Cardiovas Imag 27: 7–24. Weishaupt D, Bremerich J, Duru F, Hoppe H, Rizzo E, Votik P, Luechinger R (2011). Pacemakers and magnetic resonance imaging: Current status and survey in Switzerland. Swiss Med Wkly 141: w13147. Internationale Kongresse (Auswahl) Society of Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR) Bremerich J. Developments in CMR accreditation and reimbursement: Radiology perspective. Euro Heart Imaging Bremerich J. Diseases of thoracic aorta: CMR. Bremerich J. Paragliding accident. European Society of Cardiac Radiology (ESCR) Bremerich J. Cardiac magnetic resonance in heart failure. Bremerich J. Myocardioal perfusion imaging: To predict outcome with MR. D’Errico L. Image plane, sequence options in cardiac MR. Educational Session for Technologists 2. European Association of Nuclear Medicine (EANM) Benz RM, Maas OC, Zellweger M, Bremerich J, Forrer F. Coincidental findings in thoracic CT-scan acquired for attenuation correction in myocardial perfusion scintigraphy. Radiological Society of North America (RSNA) Kawel N, Lee J, Liu S, Nacif M, Bluemke DA. Evaluation of age related changes in myocardial extracellular volume fraction (ECV) in asymptomatic volunteers at 3T. Kawel N, Nacif M, Santini F, Sibley C, Liu S, Bremerich J, Arai A, Bluemke DA. Myocardial T1 mapping using a modified Look-Locker inversion recovery (MOLLI) sequence in CMRI: Influence of contrast agent on absolute T1 values and partition coefficient. [Electronic Poster]. European Heart and Rhythm Association Cardiale und Thorakale Diagnostik Bremerich J. Educational and training activities: ESCR. Publikationen Course School of MRI Fussen S, De Boeck BWL, Zellweger MJ, Bremerich J, Goetschalckx K, Zuber M, Buser PT (2011). Cardiovascular magnetic resonance imaging for diagnosis and clinical management of suspected cardiac masses and tumours. Eur Heart J 32: 1551–1560. Jhooti P, Haas T, Kawel N, Bremerich J, Keegan J, Scheffler K (2011). Use of respiratory biofeedback and CLAWS for increased navigator efficiency for imaging the thoracic aorta. Magn Reson Med 66: 1666–1673. Rohner A, Brinkert M, Kawel N, Buechel RR, Leibundgut G, Grize L, Kühne M, Bremerich J, Kaufmann BA, Zellweger MJ, Buser P, Osswald S, Handke M (2011). Functional assessment of the left atrium by real-time three-dimensional echocardiography using a novel dedicated analysis tool: initial validation studies in comparison with computed tomography. Eur J Echocardiogr 12: 497–505. Stillman AE, Oudkerk M, Bluemke D, Bremerich J, Esteves FP, Garcia EV, Gutberlet M, Hundley WG, Jerosch-Herold M, Bremerich J. Protocols step-by-step, safety, set-up for stress. Promotionen Fussen Sandra (Dr. med.): Bildgebung von Herztumoren (2011, Referent und Leiter: P. Buser, Koreferent: J. Bremerich). Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Publikationen Ahlhelm F, Lieb J, Ulmer S, Sprenger T, Stippich C, Kelm J (2011). Entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule und des Myelons. Radiologe 51(9): 763–771. Amann M, Dössegger LS, Penner IK, Hirsch JG, Raselli C, Calabrese P, Weier K, Radü EW, Kappos L, Gass A (2011). Altered functional adaptation to attention and working memory tasks with increasing complexity in relapsing-remitting 39 | Publikationen und Vorträge | Jahresbericht 2011 multiple sclerosis patients. Hum Brain Mapp 32(10): 1704– 1719. Blatow M, Reinhardt J, Riffel K, Nennig E, Wengenroth M, Stippich C (2011). Clinical functional MRI of sensorimotor cortex using passive motor and sensory stimulation at 3 Tesla. J Magn Reson Imaging 34(2): 429–437. Dörner L, Ulmer S, Rohr A, Mehdorn HM, Nabavi A (2011). Space-occupying cyst development in the resection cavity of malignant gliomas following. Gliadel implantation – incidence, therapeutic strategies and outcome. J Clin Neurosci 18(3): 347–351. Fischmann A, Gloor M, Fasler S, Haas T, Rodoni Wetzel R, Bieri O, Wetzel S, Heinimann K, Scheffler K, Fischer D (2011). Muscular involvement assessed by MRI correlates to motor function measurement values in oculopharyngeal muscular dystrophy. J Neurol 258: 1333–1340. Garcia M, Gloor M, Bieri O, Wetzel SG, Radue EW, Scheffler K (2011). MTR variations in normal adult brain structures using balanced steady-state free precession. Neuroradiology 53: 159–167. Gloor M, Fasler S, Fischmann A, Haas T, Bieri O, Heinimann K, Wetzel SG, Scheffler K, Fischer D (2011). Quantification of fat infiltration in oculopharyngeal muscular dystrophy: comparison of three MR imaging methods. J Magn Reson Imaging 33(1): 203–210. Jensen-Kondering U, Böhm R, Höcker J, Ruhe R, Brdon J, Ulmer S, Herdegen T, Jansen O (2011). Normal values of quantitative T2’ in a spontaneously hypertensive stroke prone rat stem at 3T. Eur J Radiol [Epub ahead of print]. Jürgens T, Schulte LH, Gaul C, Schankin C, Sprenger T, Kraya T (2011). DMKG-Netzwerkprojekt «Rare Headaches»: Erfassung seltener Kopfschmerzen im deutschsprachigen Raum. Der Schmerz 25(Suppl. 1): 95. Lieb JM, Ulmer S, Kelm J, Shariat K, Stippich C, Ahlhelm FJ (2011). Postoperative findings in the spinal column. Radiologe 51(9): 784–790. Monteith TS, Maniyar F, Sprenger T et al. (2011). Glyceryl trinitrate induced immediate headaches in a cohort of migraineurs. Headache 51(Suppl. 1): 1–2. Morrow JM, Matthews E, Rayan DLR, Amer I, Fischmann A, Sinclair CDJ, Thornton JS, Reilly MM, Yousry TA, Hanna MG. Magnetic resonance imaging in the non-dystrophic myotonias/ United Kingdom Neuromuscular Translational Research Conference 2011 (London UK), Neuromuscular Disorders 21: 5. Morrow JM, Sinclair CDJ, Fischmann A, Thornton JS, Laura M, Yousry TA, Hanna MG, Reilly MM. Quantitative magnetic resonance imaging of muscle in Charcot-Marie-Tooth disease 1a – A potential outcome measure/Meeting of the PeripheralNerve-Society 2011 (Potomac, MD). Journal of the Peripheral Nervous System 16: 90. Mueller-Lenke N, Kappos L, Pehrs-Juvilliera AC, Naegelin Y, Bendfeldt K, Sprenger T, Stippich C, Radue EWR (2011). Developmental venous anomaly as differential diagnosis of acute multiple sclerosis plaques-Findings in a cohort of 3643 patients. Mult Scler 17: 27. Riedl V, Valet M, Woeller A, Sorg C, Vogel D, Sprenger T, Boecker H, Wohlschlaeger AM, Toelle TR (2011). Repeated pain induces adaptations of intrinsic brain activity to reflect past and predict future pain. Neuroimage 57(1): 206–213. Rigotti D, Gass A, Achtnichts L, Inglese M, Babb J, Naegelin Y, Hirsch J, Amann M, Kappos L, Gonen O (2011). Multiple Sclerosis severity scale and whole-brain N-acetylaspartate concentration for patients’ assessment. Mult Scler 18(1): 98–107. Schubert T, Jacob AL, Takes M, Menter T, Gutzeit A, Kos S (2011). CT-guided percutaneous biopsy of a mass lesion in the upper presacral space: A sacral transneuroforaminal approach. Cardiovasc Intervent Radiol [Epub ahead of print]. Schubert T, Santini F, Stalder AF, Bock J, Meckel S, Bonati L, Markl M, Wetzel S (2011). Dampening of blood-flow pulsatility along the carotid siphon: does form follow function? AJNR Am J Neuroradiol 32(6): 1107–1112. Seifert CL, Sprenger T, Muecke T, Foerschler A, Poppert H, Hemmer B, Sellner J (2011). Systemic thrombolysis in ischemic stroke after recent oral surgery and management of oral cavity bleeding. Annals of Emergency Med 57(5): 517–519. 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Internationale Kongresse (Auswahl) European Society of Neuroradiology (ESNR) Garcia M, Gloor M, Radue EW, Lieb J, Stippich C, Scheffler EK, Bieri O. Assessment of neoplastic and metastastic brain tumors by fast magnetization transfer imaging with bSSFP. Promotionen Riffel Katharina (Dr. med.): Funktionelle Netzwerke des primären und sekundären motorischen Kortex (4. 11. 2011, Referent und Leiter: C. Stippich). Jahresbericht 2011 | Publikationen und Vorträge | 40 Auszeichnungen Ahlhelm Frank: Posterpreis der Schweizerischen Gesellschaft für Neuroradiologie (SGNR) für «Periprocedural thrombembolic events associated with angioplasty and stenting of the extra- and intracranial carotid artery assessed by neurological status and diffusion weighted magnetic resonance imaging (DWI)» (Dotation: CHF 1000). Schubert Tilman: Peter Huber-Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Neuroradiologie (SGNR) für «Dampening of blood-flow pulsatility along the carotid siphon: does form follow function?» (Dotation: CHF 2000). Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie Publikationen Abiraj K, Mansi R, Tamma ML, Fani M, Forrer F, Nicolas G, Cescato R, Reubi JC, Maecke HR (2011). Bombesin Antagonist-based radioligands for translational nuclear imaging of gastrin-releasing peptide receptor-positive tumors. J Nucl Med [Epub ahead of print]. Giammarile F, Bodei L, Chiesa C, Flux G, Forrer F, KraebereBodere F, Brans B, Lambert B, Konijnenberg M, Borson-Chazot F, Tennvall J, Luster M, Therapy, Oncology and Dosimetry Committees (2011). Procedure guideline for the treatment of liver cancer and liver metastases with intra-arterial radioactive ligands. Eur J Nucl Med Mol Imaging 38: 1393–1406. Giovacchini G, Nicolas G, Forrer F (2011). Radiolabeled peptides in therapy. Curr Med Chem [in press]. 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Muskuloskelettale Diagnostik Publikationen Karwacki GM, Studler U, Niemann T (2011). Chronic middle foot pain in a patient with a swollen leg. Skeletal Radiol [Epub ahead of print]. Hostettler KE, Studler U, Tamm M, Brutsche MH (2011). Long term treatment with infliximab in patients with sarcoidosis. Respiration [Epub ahead of print]. Leumann A, Valderrabano V, Plaass C, Rasch H, Studler U, Hintermann B, Pagenstert GI (2011). A novel imaging method for osteochondral lesions of the talus – comparison of SPECTCT with MRI. AM J SPORT MED 39: 1095–1101. Studler U, White LM, Deslandes M, Geddes C, Sussman MS, Theodoropoulos J (2011). Feasibility study of simultaneous physical examination and dynamic MR imaging of medial collateral ligament knee injuries in a 1.5-T large-bore magnet. Skeletal Radiol 40: 335–343. Internationale Kongresse (Auswahl) European Congress of Radiology (ECR) Studler U. The Hip: Normal variants and pitfalls. 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Click-Peptides: A novel strategy for the design of stabilized radiopeptides for tumor targeting. MTRA-Session der Dreiländertagung in Bregenz Biondo D, Müller-Brand J, Linder R, Roser H, Mäcke H, Mindt TL. Handdosimetrie bei Y-90 Markierungen – Quo Vadis? Auszeichnungen Kluba Christiane: AGR-Preis für die beste wissenschaftliche Präsentation anlässlich der 19. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Radiochemie/Radiopharmazie der Deutschen Forschungsgesellschaft Nuklearmedizin (DGN) in Ochsenfurt. Radiologische Physik Publikationen Anders J, SanGiorgio P, Deligianni X, Santini F, Scheffler K, Boero G (2011). Integrated active tracking detector for MRI-guided interventions. Magn Reson Med 67: 290–296. Berg I, Palmowski-Wolfe A, Schwenzer-Zimmerer K, Kober C, Radue EW, Zeilhofer HF, Scheffler K, Kunz C, Buitrago-Tellez C (2011). Near-real time oculodynamic MRI: a feasibility study for evaluation of diplopia in comparison with clinical testing. Eur Radiol [Epub ahead of print]. 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Christoph Stippich [email protected] Endokrine Diagnostik und Radionuklidtherapie Prof. Dr. phil. Dr. med. Damian Wild [email protected] Interventionelle Radiologie Prof. Dr. med. Augustinus Ludwig Jacob [email protected] Muskuloskelettale Diagnostik PD Dr. med. Ueli Studler [email protected] Radiologische Chemie Prof. Dr. phil. Thomas Mindt [email protected] Radiologische Physik Dr. phil. Oliver Bieri (a. i.) [email protected] Anmeldung von Patientinnen und Patienten Ärztinnen und Ärzte können ihre Patienten telefonisch sowie per Fax zur Untersuchung bei uns anmelden. Unser Anmeldeformular finden Sie auf unserer Website (www.radiologie.unibas.ch) in der Rubrik für Zuweiser. Sie erreichen uns von Montag bis Freitag, 7.30–17 Uhr unter folgenden Telefon- und Faxnummern: Telefon Fax Allgemeine Radiologie +41 (0)61 556 56 65/6 +41 (0)61 265 46 60 Ultraschall (Sonografie) +41 (0)61 328 73 23 +41 (0)61 265 46 60 Computertomografie (CT) +41 (0)61 556 56 67 +41 (0)61 265 46 60 Magnetresonanztomografie (MRI) +41 (0)61 556 56 61/2 +41 (0)61 265 53 18 Interventionelle Radiologie +41 (0)61 265 49 11 +41 (0)61 265 46 60 Interventionelle Neuroradiologie +41 (0)61 556 56 68 +41 (0)61 265 46 60 Mammadiagnostik +41 (0)61 265 91 50 +41 (0)61 265 91 38 Röntgendiagnostik K1 (nur für interne Zuweiser) +41 (0)61 265 91 50 +41 (0)61 265 91 38 Nuklearmedizin +41 (0)61 328 66 81 +41 (0)61 265 48 97 Notfälle Notfälle müssen zwingend telefonisch beim zuständigen Dienstarzt angemeldet werden: +41 (0)61 328 68 00. Gleichzeitig benötigen wir die Anmeldung per Fax: +41 (0)61 265 46 60. Impressum Herausgeber Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin Petersgraben 4 CH-4031 Basel T +41(0)61 265 43 84 F +41(0)61 265 53 51 [email protected] www.radiologie.unibas.ch Redaktionelle Leitung Prof. Dr. med. Wolfgang Steinbrich Redaktion und Koordination Dr. phil. Seline Schellenberg Wessendorf Dr. des. Sabine Tanner Gestaltung Verena Koch Handschin Druck Länggass Druck AG CH-3000 Bern 9 Auflage 1600 Expl. Diese Publikation, einschliesslich all ihrer Texte, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der beteiligten Institutionen unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2012 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Fakultät der Universität Basel und Universitätsspital Basel