BIG-STÄDTEBAU GmbH SANIERUNGSGEBIET BARMBEK-NORD S1, FUHLSBÜTTLER STRASSE Gesprächsprotokoll Stadtteilgespräch – Öffentliche Erörterung Neugestaltung Fuhlsbüttler Straße Datum: Ort: Protokoll ist öffentlich 18.09.2013 Kirchengemeinde Tieloh TOP 1: Begrüßung und Vorstellung Pastor Hanno leitet die Veranstaltung ein. Herr Stahl von der BIG-STÄDTEBAU begrüßt die Anwesenden und stellt die Büros Ingenieurplanung-Ost GmbH (Ausführungsplanung Fuhlsbüttler Straße) und Lichtenstein Landschaftsarchitekten (Fußgängerpassage) vor. TOP 2: Vorstellung der Planung zur zukünftigen Fußgängerpassage Das Büro Lichtenstein Landschaftsarchitekten ist seitens der ECE mit der Planung der künftigen Passage zwischen den Bauprojekten der VBG und Development Partner beauftragt worden. Der aktuelle Planungsstand wird vorgestellt (Präsentation siehe Anlage). Die Anwesenden werden aufgefordert, Anregungen zu äußern, um die Planung mit diesem Input weiterzuentwickeln. Die Passage wird eine lineare Struktur, mit einem lang verlaufenden Nord-Süd-Aufbau aufweisen. Bei der Gestaltung wurde sich bewusst an die Planungen des Büros Breimann & Bruun für die Fuhlsbüttler Straße sowie die Freifläche der Piazetta angelehnt, um den gesamten Zentrumsbereich in gleichem Gestaltungsbild auszuweisen (Materialität, Verbund etc.). Im Süden der Passage erfolgt eine platzartige Aufweitung der Passage, die im Vorderbereich des VBG Gebäudes mit einer Stufenanlage versehen wird, um die Höhenniveaus im Verlauf auszugleichen. Für die gastronomische Einheit wird die Außenbestuhlung auf einem anderen Höhenniveau realisiert. Im Bereich des rechtwinkligen Platz weist die Passage eine Breite von 20-22m auf. Sämtliche Gebäude sind barrierefrei erreichbar. Die Entwässerung erfolgt von Norden nach Süden mittels einer Gosse, die das Wasser der gesamten Fläche aufnimmt, um ein homogenes Erscheinungsbild zu erhalten. Es wurden bislang drei Aufstellflächen für Fahrräder definiert, die ggf. im Norden und Süden durch weitere ergänzt werden. Das wird derzeit noch geprüft, denn das Bestreben ist es, möglichst viele Fahrradstellplätze zu realisieren. Größere Bepflanzungen, in Form eines großen stadtbildprägenden Baums, sind im Süden im Bereich des Platzbereichs (Entree) vorgesehen, wo hingegen der nördliche Verlauf relativ frei gehalten wird, da auch Belange des Anlieferverkehrs und der Feuerwehraufstellflächen berücksichtigt werden müssen. Die geringe Anzahl an Großsträuchern oder kleinen Bäumen wird von hoher Qualität sein. Die Art der zu pflanzenden Bäume ist noch nicht bestimmt. Als Vorgabe ist zu beachten, dass heimische Bäume ausgewählt werden, die verträglich für den Standort sind und nicht zu sehr die Fassade verdecken. Zugleich ist bei der Auswahl zu berücksichtigen, dass unter der Passage die Tiefgarage liegen wird. Die Breite der Passage wird im Norden ca. 14m betragen; dies ist vergleichbar mit der der Collonaden. Das Lichtkonzept befindet sich derzeit in der Abstimmung. Es wird eine ausreichende und sichere Beleuchtung hergestellt; eine Mindestbeleuchtung wie bei Straßen ist hier vorgeschrieben, d.h. mind. 2 Lux (vgl. Straße entspricht der DIN). 1 Ziel bei der Beleuchtungskonzeption ist es, so wenig wie möglich eine vertikale Ausleuchtung vorzunehmen. Der Hinweis bei der Planung darauf zu achten, dass kein dunkler Angstraum in den Abend- und Nachtstunden entsteht wird berücksichtigt. Eine zusätzliche Ausleuchtung wird über die Ladenlokale erfolgen. Die Oberflächengestaltung wird analog zur Fuhlsbüttler Straße geplant, d.h. der gelbliche Betonstein im Fischgrätverbund wird auch hier weitergeführt. Es handelt sich um ein solides Material. Im Verlauf der Passage ist die die Anordnung von Bänken in Form von Holzdecks, analog zu den zukünftigen auf der Piazetta, vorgesehen. Folgende Fragen werden erörtert: Führen die Sitzmöbel am großen Baum (Süden) nicht zu einer Verengung der Passage, wenn die seitlichen Flächen für die Außengastronomie vorgesehen sind? Über den Sitzbereich kann hinweg geschaut werden, da links und rechts davon viel Platz zum Passieren bereit steht. Wie wird ein sicherer Übergang zwischen Busbahnhof und Passage für Fußgänger gewährleistet werden, wenn gleichzeitig die Ablaufmöglichkeit für Busse gegeben sein muss? Der Übergang wird mittels einer Straßenverengung in diesem Bereich hergestellt. Daher wird kein separater Übergang notwendig. Wie wird mit dem Vogelkot umgegangen, wenn die Bank unter dem Baum steht? Ein Schädlingsbefall, Tropfenfluss bei derart Bäumen wird ausgeschlossen, der Vogelkot jedoch nicht. Daher bleibt eine Reinigung der Bänke zu klären. Von wem erfolgte die Vorgabe hinsichtlich der Fahrradabstellmöglichkeiten innerhalb der Passage? Der private Investor muss eine gewisse Zahl an Stellplätzen auf eigenem Grund nachweisen, so plant die VBG Fahrradabstellplätze für ihre Büromitarbeiter im Hinterhofbereich sowie in der Tiefgarage Die Notwendigkeit weiterer angeordneter Abstellmöglichkeiten ist allen bewusst. Das Büro Lichtenstein wird im weiteren Verfahren überprüfen, welche zusätzliche Abstellmöglichkeiten an der Drosselstraße, auf den Freiflächen nördlich der Neubauimmobilien realisiert werden könnten. Auf der Nordseite des Bahnhofes sind keine weiteren Fahrradstellplätze realisierbar. Die unter der Unterführung an der Fuhlsbüttler Straße ursprünglich nur als übergangsweise angedachten Fahrradbügel werden dauerhaft dort verbleiben. Es erfolgt zusätzlich eine Überprüfung durch das Bezirksamt, ob eine Verdichtung an der Stelle möglich ist. Das Ziel ist jedoch, die Passage möglichst frei zu halten, um den Fußgängerfluss nicht zu behindern. Es wird der Vorschlag geäußert, die Auslagerung in Randbereiche vorzunehmen, da befürchtet wird, dass die Passage mit Fahrrädern zugestellt würde (Wildparken). Daher sind attraktive Abstellmöglichkeiten am Bahnhof für Bus- und Bahnnutzer Voraussetzung, damit die anderen für andere Nutzer zur Verfügung stehen. Wird es im Bereich der Tiefgaragenunterbauung Lüftungsschächte geben? Die Belüftung wird nicht über die Passage sondern über die Gebäude selbst realisiert. Gibt es bei einer Passagenbreite von 14m noch Abzüge für Auslage und Gastronomie? Der Hamburger Durchschnitt beträgt 12m. Sondernutzungen sind abgesehen von der Außengastronomie der VBG nicht bekannt. Der Anlieferverkehr wird ermöglicht, jedoch mit zeitlicher Begrenzung. Wie wird mit dem Laub des großen Baums umgegangen hinsichtlich Rutschgefahr und Verdreckung? 2 Eine Umsetzung des Baums ist nicht vorgesehen, auch wenn die Angst in gewisser Weise nachvollziehbar ist. Jedoch bringt die Begrünung Qualität in den Raum, was auch angesichts der Baumasse eine notwendige gestalterische Ergänzung darstellt. Es wird der Vorschlag unterbreitet, beim Bahnhof mittels Beschilderung auf die „neue“ Wegeführung hinzuweisen. Top 3: Umgestaltung Fuhlsbüttler Straße Frau Kohnen vom LSBG erläutert den bisherigen Prozess, beginnend mit der Ideensammlung 2010 im Rahmen verschiedener Workshops und der anschließenden Einarbeitung der Ideen in die Entwurfsplanung mit den beteiligten Planern der Büros Breimann&Bruun und Argus. Eine anschließende europaweite Ausschreibung hatte zum Ergebnis, dass mit der Ausführungs- und Umsetzungsplanung das Büro Ingenieurplanung-Ost GmbH aus Greifswald beauftragt wurden. Das Büro ist spezialisiert auf Verkehrs- und Freiraumplanung und wird das Projekt auch mit einem Ansprechpartner vor Ort in den nächsten Jahren begleiten. 1. Anhand der Lagepläne wird die Freiraumplanung vorgestellt. Die Fuhlsbüttler Straße und Hufnerstraße wurden in 5 Abschnitte eingeteilt. Im ersten Abschnitt (Bereich nördliche U-Bahnbrücke) wird es eine gegenläufige Befahrbarkeit des Autoverkehrs geben mit Radfahrstreifen auf beiden Seiten. Als Querungsmöglichkeit für Fußgänger sind Sprunginseln vorgesehen. Die Fußgängerampel wird auf die Nordseite der U-Bahnbrücke verlegt. Die jetzigen Radwege werden für Schrägparken umgenutzt und die Gehwegbereiche behalten ihre aktuelle Breite. Auf Höhe der Sprunginsel ist die Anordnung von 2 Ladeflächen für größere Fahrzeuge vorgesehen. Nachfrage: Wie sieht es mit dem Gefährdungspotential in Hinblick auf die Situation Radfahrstreifen und Schrägparker aus? Diese Radfahrstreifen gelten als sicherer als das Führen auf den Gehwegen. Der geplante Rückstoppbereich von 75cm gibt zusätzliche Absicherung. Abschnitt 3: Kreuzungsbereich Hellbrookstraße / Fuhlsbüttler Straße Die Radwegführung wird über einen Radfahrstreifen an die Straße geführt. In Richtung Süden wird der Radweg auf den Nebenflächen geführt. Auf Höhe der Gebäude 128 und 119 werden Ladezonen eingerichtet. Abschnitt 5: Die aktuelle Einbahnstraßenrichtung in der Diesterwegstraße sowie in der Drögestraße wird gedreht. Die Verkehrsfläche wird untergeordnet in Form einer leichten Rampenausführung. Die Nebenfahrbahn an der Fuhlsbüttler Straße entfällt zugunsten der Nebenflächen, des Radweges und der Stellplätze. Abschnitt 4: Hufnerstraße Die Radfahrstraße wird entgegen der Einbahnfahrtrichtung auf der Ostseite geführt. Kleine Inseln werden eingesetzt, um den Radfahr- vom Autoverkehr zu trennen. Dies ist möglich, da dort Längsparken vorgesehen ist und die Überleitung auf die Insel und dann zur Fuhlsbüttler Straße erfolgt. Richtung Süden wird zusätzlich ein baulich geführter Radweg in der Nebenfläche hergestellt. Frage: Wäre es eine gute Idee, ein eigenes Signal für Radfahrer herzustellen? Aufgrund der einheitlichen, konsequenten Umsetzung ist dies nicht möglich, da es zu Verwirrungen führen würde. Eine einfache Lösung wurde favorisiert. Es wird anhand der Visualisierung vorgestellt, wie viel Nebenfläche durch den Umbau gewonnen werden kann. 3 2. Parkplatzbilanz Derzeit bestehen im Planungsbereich 130 Stellplätze. Zugunsten der Gestaltungsmaßnahmen werden diese auf 90 reduziert. Während der Bauphase sind die Stellplätze teilweise nicht nutzbar, weshalb Ausgleichsmöglichkeiten notwendig werden. Bausausführung Zunächst werden Leitungsarbeiten (z.B. Trinkwasserleitung) durchgeführt. Einige Arbeiten an z.B. Gasleitungen sind bereits erfolgt. Der Baubeginn wird auf Mai 2014 gesetzt und der Ablauf erfolgt abschnittsweise in Längsrichtung. Die Bauzeit beträgt ca. 1 Jahr. Die Fuhlsbüttler Straße wird jederzeit befahrbar sein, d.h. es wird keine Vollsperrung geben. Der Kreuzungsbereich Fuhlsbüttler Straße / Hellbrockstraße kann überfahren werden jedoch wird voraussichtlich das Abbiegen nicht möglich sein. Es werden Parkmöglichkeiten, Erreichbarkeit der Geschäfte und Anlieferung sicher gestellt. Weitere Informationen erfolgen nach Feststehen der Baufirmen. Es wird eine wöchentliche Bürgersprechstunde eingerichtet, wodurch Anmerkungen der Bürger und Anlieger direkt in Baubesprechungen eingebracht werden können. Nördlich der U-Bahnbrücke sind die Umbaumaßnahmen zwar beendet, aber die Einzelaspekte der Planung sollen Richtung Norden weitergeführt werden, wie z.B. der Radfahrstreifen und die Instandsetzung der Fahrbahn. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf ca. 4-4,5 Mio Euro. Im Februar 2014 wird es eine weitere Veranstaltung mit konkreteren Informationen geben. i.V. Carolin Ahrens Hamburg, 14.10.2013 Anlagen: Präsentation Freiraumplanung Passage, Präsentation Einzelhandelsanalyse 4