01 Einführung Internet Focus In dieser Einführung werden Sie mit grundsätzlichen Arbeitsweisen im Umgang mit Neuen Medien vertraut gemacht. Sie werden einen Überblick über das Medium Internet gewinnen, durchs Internet surfen und gute wie schlechte Beispiele von Webseiten analysieren. meta 01 Medien GmbH • [email protected] / Einführung Internet 1 Das Medium Internet 1.1. Die kurze Geschichte des Internets Die Ursprünge des heutigen Internets reichen in die 60er Jahre zurück, in die Zeit des Kalten Krieges zwischen den beiden Weltmächten USA und UdSSR. Die amerikanische Verteidigungsbehörde beauftragte 1968 die RAND Corporation mit dem wissenschaftlichen Projekt, im Fall eines atomaren Holocausts eine sichere Computervernetzung zu gewährleisten, um vor allem wichtige militärische Daten besser schützen zu können. Sie sollte es ermöglichen, die Kommunikation zwischen den einzelnen Behörden ohne zentrales Kontrollzentrum zu garantieren. Als Lösung kam nur ein elektronisches Datennetz in Frage. Die gleichen Daten sollten dabei auf mehreren, weit entfernten Rechnern abgelegt werden. Bei neuen oder geänderten Daten sollten sich alle angeschlossenen Rechner binnen kürzester Zeit den aktuellen Datenstand zusenden. Jeder Rechner sollte dabei über mehrere Wege mit jedem anderen Rechner kommunizieren können. So würde das Netz auch dann funktionieren, wenn ein einzelner Rechner oder eine bestimmte Leitung durch einen Angriff zerstört würde. Die Advanced Research Projects Agency (ARPA), Teil der US-Militärs, realisierte das geplante Projekt. Es entstand das ARPANET, aus dem das INTERNET meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 3/128 / Einführung Internet hervorging. 1973 wurde erstmals der Entwurf des neuen TCP-Protokolls (Transmission Control Protocol) veröffentlicht, das mit jedem Betriebssystem kombinierbar sein sollte. 1975 war der Großvater des Internets fertig. Das Wachstum des Internets war zunächst sehr gering, da die Bedienung sich als sehr umständlich erwies und dementsprechend nur begrenzte Informationsmengen veröffentlicht wurden. Durch eine Steigerung der User-Freundlichkeit und einem Anstieg der Server explodierten die Besucherzahlen. 1.2. Das Client-Server Prinzip und andere technische Grundlagen Das Internet funktioniert weitgehend nach dem Client–Server-Prinzip, das etliche Vorteile bietet: die freie Kommunikation aller Internet-Teilnehmer über staatliche, geographische und kulturelle Schranken hinweg, ein leistungsfähiges, aber einfach zu bedienendes System zum Abruf von Informationen, Herstellerunabhängige Technik, die nahezu auf allen Computern lauffähig ist, und vergleichsweise niedrige Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Im Detail: Jeder Computer (Client) hat Verbindung zu einem oder mehreren zentralen Datenhalter(n), dem Server. Für die einzelnen Internet-Dienste wie World Wide Web, E-Mail, FTP usw. muß auf einem Hostrechner, der anderen Rechnern diese Dienste anbieten will, eine entsprechende Server-Software laufen. Ein Hostrechner kann einen Internet-Dienst nur anbieten, wenn eine entsprechende Server-Software auf dem Rechner aktiv ist, und wenn der Rechner „online“ ist. Server sind Programme, die permanent darauf warten, daß eine Anfrage eintrifft, die ihren Dienst betreffen. So wartet etwa ein WWW-Server darauf, daß Anfragen eintreffen, die WWW-Seiten auf dem Server-Rechner abrufen wollen. meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 4/128 / Einführung Internet Clients sind dagegen Software-Programme, die typischerweise Daten von Servern anfordern. Ihr WWW-Browser ist beispielsweise ein Client. Wenn Sie etwa auf einen Link klicken, der zu einer HTTP-Adresse führt, startet der Browser, also der WWW-Client, eine Anfrage an den entsprechenden Server auf dem entfernten Hostrechner. Der Server wertet die Anfrage aus und sendet die gewünschten Daten. Um die Kommunikation zwischen Clients und Servern zu regeln, gibt es entsprechende Protokolle. Client-Server-Kommunikation im WWW etwa regelt u.a. das HTTP-Protokoll. Ein solches Protokoll läuft oberhalb des TCP/IP-Protokolls ab. Daß ein Client Daten anfordert und ein Server die Daten sendet, ist der Normalfall. Es gibt jedoch auch „Ausnahmen“. So kann ein Client nicht nur Daten anfordern, sondern auch Daten an einen Server schicken: zum Beispiel, wenn Sie per FTP eine Datei auf den Server-Rechner hochladen, wenn Sie ein E-Mail versenden oder im WWW ein Formular ausfüllen und abschicken. Internet und Intranet (= lat. innerhalb) verbindet die gleiche Technik: Das Intranet ist quasi eine "private" Form des Internets, das nur eine begrenzte Zahl von Rechnern miteinander verbindet. Normalerweise befinden sich diese Rechner innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation. Intranet dient also der internen Unternehmenskommunikation, das Internet hingegen der externen. (Extranet, der Begriff - wurde von der Firma Netscape Communications Inc. eingeführt - stellt den Teil des Intranets dar, der auch anderen Firmen und Kunden mit spezieller Berechtigung zur Verfügung steht). Ein Intranet wird eingerichtet, indem einfach das TCP/IP-Protokoll zusammen mit einem LAN (Local Area Network) verwendet wird, und ein oder mehrere Internet- meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 5/128 / Einführung Internet Server-Programme installiert werden. Das Intranet ist die effizienteste Lösung für schnellen internen Informationsaustausch. Sind einzelne Computer miteinander verbunden, stellen sie also ein Netzwerk dar. Die meisten Local Area Networks oder auch kurz LANs benutzen als Netztechnik ein sogenanntes Ethernet; diese arbeiten mit verdrillten Kabelpaaren und bieten Übertragungsraten von 10 Mbps (Millionen bit pro Sekunde) bzw. 100 Mbps (Fast Ethernet). 1.3. Protokolle Kommunikationsprotokolle sind die Sprache des Internets. Es benutzt als Basisprotokoll das Transmission Control Protocol/Internet Protocol oder kurz TCP/IP, wobei IP die Daten übermittelt, TCP den vollständigen und fehlerfreien Transfer sicherstellt. meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 6/128 / Einführung Internet 1.4. Domains Eine Domain ist der Name, unter dem eine Gruppe von Rechnern im Internet zu erreichen ist. Die Domain ist ein Teil aller Internet-Adressen, die im Bereich dieser Rechner angesiedelt sind. In größeren Unternehmen ist es durchaus üblich, auch einzelnen Abteilungen Domainnamen zuzuordnen, wobei die Computer unabhängig vom Leitungsverlauf zu logischen Verbünden zusammengefaßt werden können. So können Computer in Europa, Asien und Amerika zu derselben Domain gehören. Ein einprägsamer Domainname hat den Nutzen, daß er leicht gefunden wird und eindeutig dem Unternehmen zuordenbar ist. Weiters ist ein Unternehmen mit einer eigenen Domain unabhängig von einem Provider, da der Name auch bei einem Wechsel der gleiche bleibt. Die Vergabe der Domainnamen wird von den Network Information Center (NIC) koordiniert, die dafür eine geringe Verwaltungsgebühr verrechnen. Oft gibt es weitere Auflagen wie z. B. inländischer Firmensitz, Eintrag ins Firmenbuch etc. Tip: Achtung bei Wunschnamen: Man kann bei http://www.nic.at überprüfen, ob die Wunschdomain noch frei ist. Falls dies der Fall sein sollte, läßt man sich am besten gleich registrieren, da jeden Tag tausende neue Domains hinzukommen. Im Vergleich zum potentiellen Imageverlust sind die Kosten gering. Domainnnamen bestehen immer aus mindestens zwei Teilen; dem ersten, frei wählbaren Part – z. B. der Firmenname – und einem Kürzel nach einem Punkt. .com .co .at, .de, .no .gov .gv .mil .ml .edu Kommerzielle Organisation Kommerzielle Organisation Staaten Regierungsstellen Regierungsstellen militärische Einrichtungen militärische Einrichtungen Bildungseinrichtungen Manchmal wird innerhalb eines Landes weiter unterteilt: z. B.: gv.at at de ch fr uk it jp Beispiel: Österreich Deutschland Schweiz Frankreich Großbritannien Italien Japan co.at steht für: kommerzieller Server in Österreich meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 7/128 / Einführung Internet 1.5. Browser Der Browser ist ein Programm, das Informationen von einem Server anfordert, dann herunterlädt und anzeigt (z. B. MS Internet Explorer, Netscape Navigator, Netscape Communicator, NCSA Mosaic). Im Schnitt kommt jedes Jahr ein Update, d. h. eine neuere und dem Internet angepaßte Version der Browser auf den Markt. Technisch betrachtet sind die Browser die Clients. Sie interpretieren die Dokumente, die der HTTP Server überträgt. Der Rechner, der die Dokumente enthält, ist der Server. Der Server wartet auf die Anfragen des Browsers und sendet die gewünschten Dokumente (= Files) zurück. 1.6. PlugIn Ein PlugIn ist eine Zusatzsoftware für den Browser, die es ermöglicht, Websites die zum Beispiel Shockwave-Movies oder Flash-Animationen und -Movies enthalten - lesbar/interpretierbar zu machen. Dasselbe gilt auch für Quicktime Movies. Um sie sehen zu können, benötigt man den Quicktime MoviePlayer. 1.7. Das Adreßsystem des Internets Ein Rechner wird anhand von 4 Bytes eindeutig identifiziert. Diese Nummer wird wie eine „amerikanische Telefonnummer“, z. B. 193.170.108.35 beschrieben. Eine Rechneradresse kann aber auch als „Name“ dargestellt werden (leichter zu merken!) Der Uniform Resource Locator (kurz: URL) ist die Adresse der Information im Internet oder im Intranet. meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 8/128 / Einführung Internet Wählt man eine Adresse an, wird automatisch das erste File geöffnet, das entweder index.htm, welcome.htm, default.htm oder nach Wunsch auch anders benannt sein kann. Das heißt, wenn die URL www.meta.at angewählt wird, wird eigentlich www.meta.at/index.htm geöffnet. Wobei index.htm dem angesprochenen File entspricht. Bei www.meta.at/projects.htm wird ein anderes HTML-Dokument im Browser geöffnet. Die Art des Internetservers läßt sich an den Endungen erkennen (siehe: Domains) Zusätzlich zur Rechneradresse gibt die e-mail-Adresse einem Benutzer/einer Benutzerin des Systems im Internet die Möglichkeit, aktiv zu kommunizieren. Wenn dieser User ausschließlich an der Nutzung des e-mails interessiert ist, dann wird der Rechner als POP (Post-Office-Protocol)-Server bezeichnet. Der Aufbau einer e-mail Adresse ist dann: name@Adresse Beispiel: [email protected] 1.8. Upload Beim Upload wird der Server (also der Rechner, auf dem das gesamte Material der Webseite „gelagert“ ist) mittels einer Software kontaktiert (dazu muß man selbstverständlich online sein und vom Provider die richtigen Angaben zur Einwahl auf den gewünschten Server haben). meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 9/128 / Einführung Internet Wenn eine Verbindung erfolgreich hergestellt wurde, werden die neuen Daten vom lokalen (= eigenen) Rechner auf den Server übertragen. Ab diesem Moment sind die neuen Daten auch online sichtbar. Es ist allerdings ratsam, den Cache des eigenen Browsers zu leeren, bevor man selbst das Ergebnis verifiziert (SHIFTTaste + Aktualisieren bzw. Reload-Button drücken). Es ist auch möglich, Daten vom Server auf den eigenen Rechner zu überspielen. Begriffserklärung Cache = Zwischenspeicher, entweder im RAM (Random Access Memory) oder auf der Festplatte eines Rechners. Hier werden häufig verwendete Routinen oder auch temporäre Dateien für einen befristeten Zeitraum abgelegt, um die Arbeitsgeschwindigkeit zu erhöhen. Einige Programme, wie z. B. Netscape Navigator, legen ihren eigenen Cache auf der Festplatte an, in dem Dateien lokal zwischengespeichert werden. (Aus: Internet Summary, Das Medienbüro Wien, Eckart Holzinger) 1.9. Begriffsglossar 1.9..1. ADSL Die ADSL-Technologie nutzt herkömmliche Telefonkabel und verwandelt diese in leistungsstarke Datenkanäle. Mit ADSL werden die neben der Sprachübertragung noch freien Kapazitäten der Zwei-Draht-Kupferleitungen voll ausgenützt. So werden Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht, die alle gegenwärtig eingesetzten Verfahren weit übertreffen. Die Datenübertragung ist unsymmetrisch und passt sich dadurch optimal dem Nutzungsverhalten eines typischen HomeUsers an. Üblicherweise werden beim Surfen kleinere Datenmengen ins Netz geschickt (Upload), als aus dem Netz empfangen werden (Download). ADSL berücksichtigt diese Situation, indem dementsprechend größere Bandbreiten vom Server zum User als umgekehrt zur Verfügung gestellt werden. (Quelle: http://www.telekom.at/adsl/index2.html) 1.9..2. ASP Active Server Pages ist ein Standard der Firma Microsoft, um dynamische Seiten zu generieren. Dabei werden Scripts auf dem Web-Server ausgeführt. Der Anwender erkennt solche Seiten an Dokumenten mit der Endung "*.asp". http://www.aspwelt.de/ 1.9..3. Bandbreite Unter Bandbreite versteht man die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen zwei Computern. Sie wird angegeben in Baud (=Bit pro Sekunde). So hat zum Beispiel eine ISDN-Leitung eine Bandbreite von 64.000 Baud, d.h. es werden pro Sekunde bis zu 64.000 Bit (= 8 kb/S) übertragen. meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 10/128 / Einführung Internet 1.9..4. CGI CGI steht für Common Gateway Interface. CGI ist ein wichtiges Werkzeug bei der Erstellung von umfassenden und komplexen Webseiten, Intranets und Extranets. Mittels CGI schreibt man Scripts, die serverseitige Applikationen ermöglichen. CGI ist der Teil eines Webservers, der mit anderen Programmen, die ebenfalls auf dem Server installiert sind, interagieren kann. Mit CGI läßt sich die Zugriffszahl auf eine Webseite aufzeichnen, ein Guestbook führen etc. Man kann damit aber auch Spiele programmieren und etliches anderes mehr. http://www.teamone.de/selfhtml/tg.htm 1.9..5. Cookies Bei Cookies (engl.: Kekse) handelt es sich um Textdateien, in denen das Verhalten des Users gespeichert wird, z. B. welche WWW-Seiten in welchem Ausmaß abgerufen werden. Cookies sind quasi Benutzerprofile, die extern abgerufen werden können. http://www.rolf.haas.net/cookie_faq.html 1.9..6. Datenbank/SQL Eine Datenbank ist mit einer großen Tabelle vergleichbar, in der Daten gespeichert werden (z.B. Kundendaten). Eine Datenbank kann mehrere Tabellen enthalten, die auch miteinander verknüpft werden können. Man kann Datenbanken nach bestimmten Kriterien abfragen (z.B. „Alle Kunden, die in den letzten 3 Monaten etwas gekauft haben“). Die am stärksten verbreitete Abfragesprache ist SQL. Hier schickt ein Programm eine „query“ an den Datenbankserver, bekommt das Ergebnis als Antwort und verarbeitet es weiter. http://www.glossar.de/glossar/z_sql.htm 1.9..7. DHTML DHTML steht für Dynamic HTML. Dynamic HTML ist eine Erweiterung von HTML. Mit Hilfe von JavaScript und neu entwickelten HTML-Befehlen ist es möglich, Animationen, Bildwechsel, Mouse-Actions, kurz: einfach mehr Interaktivität und Leben, in die Webseite zu bringen. www.adobe.com 1.9..8. E-Commerce Unter E-Commerce versteht man die elektronische Vermarktung und den Verkauf von Waren und Dienstleistungen über elektronische Medien wie das Internet. 1.9..9. Flash Flash ist eines der PlugIns der Firma Macromedia. Web-Entwickler verwenden Flash zum Erstellen von attraktiven, auf Browsergröße anpaßbaren, extrem kleinen und kompakten meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 11/128 / Einführung Internet Navigations-Oberflächen, von technischen Illustrationen, Langform-Animationen und sonstigen faszinierenden Effekten für Webseiten und andere Web-aktivierte Geräte (wie WebTV). Die Dateien tragen die Endung swf und sind vor allem auf Vektorgrafik basierende Animationen. Die Hauptvorteile von Flash liegen in der extremen Kompressionsfähigkeit, der dabei hohen Grafikqualität und der Möglichkeit zur Einbindung von Sounds in diese Dateien. http://www.macromedia.com/software/flash/ 1.9..10. Flatrate Unter Flatrate versteht man das Prinzip „1x zahlen – unlimitiert nützen“. Im Internet bedeutet das, daß man eine monatliche Pauschale zahlt, und dafür ohne Telefon- und Verbindungsgebühren surfen kann, so lange man will (wie z.B. Chello, AONComplete,...) 1.9..11. HTML HTML ist die Abkürzung für Hypertext Markup Language. Ursprünglich als Formatierungssprache gedacht, dekodiert sie WWW Dokumente. Die BasisSyntax und die Semantik werden vom HTML Standard definiert. Dieser HTML Standard und alle anderen webverwandten Standards werden vom World Wide Web Consortium (W3C; http://www.w3.org ) entwickelt. Eine der wichtigsten Eigenschaften von HTML ist die Möglichkeit, Verweise (Hyperlinks) zu definieren. Sie können zu anderen Stellen im eigenen Projekt führen, aber auch zu beliebigen anderen Adressen im World Wide Web und sogar zu Internet-Adressen, die nicht Teil des WWW sind. Durch diese einfache Grundeigenschaft eröffnet HTML völlig neue Welten. Das Bewegen zwischen räumlich weit entfernten Rechnern wird bei modernen grafischen WWW-Browsern auf einen Mausklick reduziert. In Ihren eigenen HTMLDateien können Sie Hyperlinks notieren und dadurch inhaltliche Verknüpfungen zwischen Ihren eigenen Inhalten und denen anderer Anbieter herstellen. Auf dieser Grundidee beruht letztlich das gesamte World Wide Web, und dieser Grundidee verdankt es seinen Namen. Im Zeitalter der Kommerzialisierung des Internets sind natürlich auch die Verweise (Hyperlinks) kommerzialisiert worden. Anklickbare Werbe-Grafiken (Banner) auf häufigbesuchten Seiten führen zu Anbietern, die für die Plazierung der Banner Miete bezahlen. Glücklicherweise gibt es daneben aber weiterhin genügend andere Hyperlinks, die einfach nur die Grundidee des Webs verfolgen und zur weltweiten Vernetzung von Information beitragen wollen. 1.9..12. JavaScript JavaScript ist - wie der Name schon sagt - eine Script-Sprache, die rein gar nichts mit Java zu tun hat. Ihre Syntax ist eine komplett andere. JavaScript dient als Erweiterung der Funktionen einer Website. JavaScript wird clientseitig ausgeführt. D.h. das JavaScript wird direkt in den HTML-Code, also in das File, das der Server dem Browser sendet eingebaut und somit auch vom Browser gelesen, decodiert und ausgeführt. Das HTML-File wird demnach nur vom Server „geholt“ und nicht von diesem ausgeführt. Voraussetzung ist allerdings, daß in den Preferences (dt.Eigenschaften) des Browsers die Funktion JavaScript enabled/entsichert ist. meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 12/128 / Einführung Internet 1.9..13. Java Java ist eine Programmiersprache, die sich von der C und C++ Programmierung ableitet und zum Beispiel ermöglicht, daß der User im Browser-Fenster Bilder zeichnen oder andere Dinge tun kann, die mittels HTML und DHTML nicht möglich sind. Im Gegensatz zu JavaScript wird die Anwendung allerdings serverseitig ausgeführt. D.h., daß jede Handlung, die der User setzt, mit dem Server rückgekoppelt ist. Eine ständige Verbindung mit dem Server ist notwendig. Baut man Java in eine Website ein, so spricht man davon, daß man ein Java-Applet integriert/embeded hat. JavaScript und Java sind allerdings miteinander kompatibel und bieten zusammen eine wirklich interaktive Nutzung des Internets, falls erwünscht. http:// www.nofrontiere.com/nofrontierans 1.9..14. MySQL MySQL ist ein Datenbankmanagementprogramm für Datenbanken mittlerer Größe. Es verwendet SQL als Abfragesprache. Andere Managementprogramme: Microsoft Access (für kleine Datenbanken), Oracle.... http://www.glossar.de/glossar/z_sql.htm 1.9..15. Perl Perl steht für Practical Extraction and Report Language. Die Sprache stammt aus der Unix-Welt und erblickte 1987 das Licht der Welt. Perl ist das Werk einer Einzelperson: Der Erfinder Larry Wall hat auch heute noch die Oberhand über die Fortentwicklung der Syntax und gilt als Kultfigur. Entsprechend der Unix-Philosophie ist Perl eine offene Sprache. Ihr Umfang und ihre Möglichkeiten wachsen mit neuen Versionen des Perl-Interpreters. Ab der Version 5.0 unterstützt Perl z. B. auch den Ansatz der objektorientierten Programmierung. Jedoch ist es eine Script-Sprache, deren Haupteinsatz nicht umfangreiche Anwendungen sind, sondern trickreiche Automatismen in der täglichen Datenverarbeitung. Einen wahren Boom erlebt die Sprache aber vor allem als Lieblingswerkzeug der CGI-Programmierer im World Wide Web. 1.9..16. PHP ist eine serverseitig interpretierte, in HTML eingebettete Skriptsprache. Die Syntax ist ähnlich zu C, Java und Perl, erweitert durch PHP-eigene Features wie z.B. Kommandos zur Integration von Datenbanken. PHP gibt dem WWWAnwendungs-Entwickler einfach erlernbare und gleichzeitig mächtige Werkzeuge zur Erstellung von Web-Seiten dynamischen Inhalts an die Hand. http://www.zend.com/zend/aboutphp.php 1.9..17. Provider Das Internet besteht aus unzähligen Hochleistungsdatenleitungen, die die Server miteinander vernetzen. Wenn der Privatuser einen Internetzugang haben will, braucht er einen Provider. Dieser ist das Bindeglied zwischen Internet und User meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 13/128 / Einführung Internet und betreibt einen oder mehrere Einwahlknoten (POPs). Die User wählen sich in einen POP ein, wo die Leitungen „gebündelt“ und ins Internet geleitet werden. 1.9..18. Router Ein Router (=„Weiterleiter“) ist dafür zuständig, daß in einem Netzwerk alle versendeten Datenpakete an den richtigen Empfänger kommen. Er schaut auf die „Adresse“ eines jeden Datenpaketes, weiß wo der Empfänger ist und schickt das Paket in die richtige Richtung. 1.9..19. Shockwave Shockwave, ebenfalls ein Produkt von Macromedia, ist zur Zeit der Web-Standard für die dynamische Multimedia-Wiedergabe. Damit können Sie interaktiven WebInhalt anzeigen, wie Spiele, Firmenpräsentationen, Unterhaltung und Werbung von Ihrem Web-Browser. http://www.macromedia.com/de/shockwave/ 1.9..20. Standleitung Unter Standleitung versteht man eine Datenleitung zwischen zwei Orten, die ständig aufgebaut ist. Das kann eine Verbindung zwischen einer Firma und einem ISP sein (für einen Internetzugang) oder eine Verbindung zwischen zwei Firmen (zur direkten Datenübertragung). Standleitungen gibt es in verschiedenen Bandbreiten, davon hängen auch die Kosten ab. 1.9..21. World Wide Web (WWW) Bezeichnung für einen erst seit 1991 betriebenen Internet-Dienst auf der Basis weltweit verteilter Hypertext-Dokumente, die Verweise auf weitere Dokumente, Multimediaelemente oder Software jeder Art - die auf beliebigen Servern weltweit verteilt sein können - enthält. Das World Wide Web wird häufig mit dem Internet selbst verwechselt, dabei stellt das World Wide Web nur einen der vielen InternetDienste dar. 1.9..22. XML XML ist eine neu entwickelte Programmiersprache, die ähnlich wie HTML aufgebaut ist und sich strukturell als auch inhaltlich an JavaScript anlehnt. Einfach ausgedrückt eine Art Konglomerat aus HTML und JavaScript. http://www.wu-wien.ac.at/usr/h97a/h9751280/wu/xml/local.html http://www.eidon.de/xml_neu.htm meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 14/128 / Einführung Internet 2 Grundsätzliches zur Arbeit an Online-Medien 2.1. Einleitung Bei der Planung, Umsetzung und Erhaltung von Webseiten treffen drei Bereiche aufeinander, die in wechselseitiger Interaktion stehen. Form Inhalt Technik Diese drei Bereiche sind eng miteinander verzahnt und teilweise ist die Grenzziehung nicht ganz einfach. Mehr als in anderen Medien bedingen die drei Faktoren sich gegenseitig und stellen an einen Online-Producer komplexe Anforderungen. Auch kann man diesen drei Bereichen verschiedene Berufsgruppen zuweisen: Form: Grafik, Art Direction. Inhalt: Konzeption, Redaktion, Recherche. Technik: Programmierung, HTML-Formatierung. Die sogenannte Implementierung führt alle Ergebnisse dieser verschiedenen Bereiche zusammen. 2.2. Formale Umsetzung Darunter versteht man die Umsetzung des Inhalts und der technischen Rahmenbedingungen in einem grafischen Design. Anforderungen an diesen Bereich sind: • • • • Anpassung an das inhaltliche Umfeld basismediale Anforderungen (Lesbarkeit, Übersichtlichkeit, Geschwindigkeit) Auf der Höhe der Zeit (Problematik) Integration der Technik meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 15/128 / Einführung Internet 2.3. Exkurs: Interface = Zwischen Mensch und Maschine geschaltene Bedienelemente. Immer öfter laufen unsere Betätigungen über Schnittstellen und zwar, weil wir immer mehr vermittelte, d. h. mediale Tätigkeiten ausüben, bzw. die Tätigkeiten, die wir an elektronischen Geräten verrichten, für uns nicht mehr durchschaubar sind. Klassische Interfaces: Bankomaten, Fernbedienungen, Programm-Oberflächen (Word, Photoshop) u.s.w. Beim Betrachten von Webseiten unterscheiden wir sofort zwei Elemente: zum einen die Information, die uns die betreffende Seite bietet, zum anderen die Navigation, die uns durch diese Inhalte führt. 2.4. Navigation Die Navigation steht im Dienste des Inhaltes und soll folgende Eigenschaften haben: Nicht datenintensiv: Da Navigationselemente auf allen Seiten aufscheinen, sollten sie womöglich nur einmal geladen werden, d. h. sich nicht mehr (exzessiv) verändern. Einprägsam, aber zurückhaltend: Eine vorlaute, riesige und sich womöglich ständig verändernde Navigationsleiste nervt den User/die Userin. Er/sie will ja nicht das Interface downloaden, sondern Information. Einfach, funktional gehalten: Eine wunderschöne TV-Fernbedienung, deren Tasten aber unergonomisch sind, nervt ziemlich schnell. Verständlich: Navigationselemente können aus Text und/oder Icons bestehen. Das Verwenden deutschsprachiger Worte ist nicht notgedrungen uncool, wenn sie genau das beschreiben, wo sie hinführen. Die Manie der Icons hat dazu geführt, daß viele Zeichen überlastet sind. Beispiele: www.orfon.at www.derstandard.at meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 16/128 / Einführung Internet 2.5. Exkurs: Linearität/Non-Linearität Bisherige Medien wie Bücher, Kino sind linear: Ich kaufe ein Buch, fange auf Seite 3 zum Lesen an und höre am Buchende auf. Im Kino: Ich gehe rein und sehe den Film von Anfang bis zum Ende. Elektronische Medien brechen diese Linearität und ermöglichen offenere Strukturen: Surfen, d.h. das Springen von einer Webseite zu einer völlig anderen ist das beste Beispiel für Nicht-Linearität. 2.6. Site Site (Webseite): die Gesamtheit eines Webauftritts, inkludiert alle Seiten. Damit ist die Art und Weise gemeint, wie die einzelnen Seiten über eine Navigation miteinander verbunden sind. Durch die Wahl eines Site-Systems wird die Art und Weise der Nutzung ja sehr stark determiniert. 2.7. Content und Aufbereitung Aus der Sicht des Multimedia-Produzenten liegt die Qualität einer Webseite in der grafischen Umsetzung, in raffinierter Technik, etc. Aus der Sicht des Benutzers/der Benutzerin liegt diese Qualität in der Information, die er/sie auf dieser Webseite findet (und vermutlich auch gesucht hat). Es handelt sich hier um den vielzitierten Content. Schon bei der Planung, etwa beim ersten Gespräch mit dem Kunden, soll sichergestellt werden, daß Inhalte vorhanden sind, daß der Kunde nicht etwa nur aus Prestigegründen seinen Netzauftritt ins Auge faßt: Me-too-Seiten machen nur für den Auftragnehmer Sinn. Der Multimedia-Produzent sollte sehr wohl in der Lage sein, Inhaltsschienen zu entwerfen und anzuregen. 2.8. Aktualität Das Web als Medium mit permanentem Charakter erfordert die ständige Pflege der Inhalte. Neben dem Vorhandensein von Inhalten sollte in der Planung auch berücksichtigt werden, daß die Versorgung mit aktuellen Inhalten sichergestellt ist. Eine Webseite muß lebendig/aktuell sein. Ein User, der eine Webseite zweimal innerhalb eines Monats besucht und keine Veränderungen feststellen kann, wird sich stirnrunzelnd oder gar verärgert abwenden. meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 17/128 / Einführung Internet 2.9. Nutzen Der anvisierte User soll einen zusätzlichen Vorteil bekommen, den er nur übers WWW oder sonst nur unter zeitraubenden physikalischen Wegen erhält. Erfolgreich sind z. B. Onlinekonten, Flugreservierungen, Factsheets zu Produkten, exakte Kontaktinformationen bei großen Firmen. Kein zusätzlicher Nutzen ist z. B.: - "Hallo, wir sind jetzt auch im Netz, bald bekommen Sie hier mehr Infos.“ - komplexe und redundante Navigationselemente - auf exotischen PlugIns basierende Webseiten meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 18/128 / Einführung Internet 3 Produktionsprozeß: Phasen der Entwicklung Grafik von: http://www.valcasey.com/webdesign/prod.html -> sehr empfehlenswerte Adresse für Internet-Design 3.1. Konzept und Planung Ziele und Messages (top 3) des Kunden und des Produktes festlegen Beschreibung des Zielpublikums (Alter, Interessen, Fähigkeiten, Bedürfnisse, Soziales) Technische Voraussetzungen (Plattform, Browser, Verbindungsgeschwindigkeit, Erfahrung im Internet) Inhalte festlegen Visuelle Identität festlegen Rollen und Verantwortlichkeiten im Team (inklusive Kommunikationswege) 3.2. Design und Prototyp Visuelle Gestaltung Interaktionsdesign Prototyp erstellen und User-Testing Analyse der Resultate aus User-Testing und Verbesserung 3.3. Produktion Umsetzung des Designs auf allen Pages Programmierung (HTML, JavaScript, Java, Perl, CGI) Spezifikation und Dokumentation meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 19/128 / Einführung Internet 3.4. User-Testing Funktionalität (Funktioniert alles auf verschiedenen Plattformen und Browsern?) Usability-Testing (Ist alles natürlich und intuitiv?) Korrektur der Fehler 3.5. Launch Upload auf den Server 3.6. Wartung Archivierung und BackUp der Projektmaterialien Festlegung der Spezifikationen 3.7. Das Team Produktionsleitung: Koordination, Zeitpläne, Budget, Team, Kundenkontakt Screen-Design: Look&Feel, Seitenstruktur, Organisation der Informationen (Hierarchien), Interaktionsdesign Programmierer: Datenbanken, HTML, Java, techn. Spezifikation + Umsetzung. Gute Kommunikation im Team ist wichtig für die Verwirklichung einer guten Produktidee. Es soll klare Informationsstrukturen geben (Jour Fixe, Dokumentation) und eine Person, die für die Dokumentation verantwortlich ist. 4 Credits giving credit where credit is due ... An der Erstellung dieser Einführung zum Thema Internet waren beteiligt: Kapitel 1: Das Medium Internet meta 01, 2000 Quellen: Lilly Brodnik: Skriptum HTML, META Wien 1999 Self-HTML (http://www.teamone.de/selfhtml/selfhtml.htm) Kapitel 2: Grundsätzliches zur Arbeit an Online-Medien Arno Senoner Kapitel 3: Produktionsprozeß: Phasen der Entwicklung siehe: Valerie Casey, "The process: phases of development" (http://www.valcasey.com/webdesign/prod.html) meta 01 Medien GmbH • Mariahilferstrasse 113 • A-1060 Wien • Tel. +43/1/585 47 780 • [email protected] 20/128