Geschäftsbericht 2005

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Geschäftsbericht 2005
Geschäftsfelder
Ingenieurbau
2004
2005
∆ in %
Leistung
2.447
2.747
+ 12
Ausland
80
Auftragseingang
2.447
2.984
+ 22
Inland
20
Auftragsbestand
3.127
3.344
+7
40
65
+ 63
+ 22
+ 50
+ 127
22.090
23.480
+6
in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
Leistung
1.989
2.081
+5
Ausland
60
Auftragseingang
2.061
2.122
+3
Inland
40
Auftragsbestand
2.055
2.095
+2
5
8
+ 60
+9
- 14
Mitarbeiter
9.972
9.629
-3
in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
Leistung
1.600
2.250
+ 41
Ausland
54
Auftragseingang
1.588
2.441
+ 54
Inland
46
Auftragsbestand
1.088
1.568
+ 44
22
27
+ 23
+ 62
+ 90
+ 45
17.125
21.709
+ 27
2004
2005
∆ in %
Projekte im Portfolio
davon in Bau
16
11
17
8
+6
- 27
Eigenkapitalbindung
davon eingezahlt
171
112
177
130
+9
+ 16
EBITA
+3
+4
+ 33
Mitarbeiter
64
80
+ 25
Investitionen
EBITA
Mitarbeiter
Hoch- und Industriebau
Investitionen
EBITA
Dienstleistungen
Investitionen
EBITA
Mitarbeiter
Betreiberprojekte
Leistungsanteile in %
in Mio. ¤
Anzahl / in Mio. ¤
Leistungsanteile in %
Leistungsanteile in %
Eigenkapitalinvestitionen in %
Ausland
90
Inland
10
Bilfinger Berger ist ein führender international tätiger Bau- und
Dienstleistungskonzern. Als Multi Service Group bietet das Unternehmen im In- und Ausland ganzheitliche Lösungen in den
Bereichen Immobilien, Infrastruktur und Industrieservice. Das
Leistungsspektrum reicht von Beratung, Entwicklung, Planung und
Finanzierung über betriebsfertige Erstellung bis hin zu Instandhaltung und Betrieb.
Seite 42
Das Geschäftsfeld Ingenieurbau umfasst die Aktivitäten des Konzerns in dieser Bausparte. Das Unternehmen zählt weltweit zu den
anerkannten Anbietern für große Infrastrukturprojekte. Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen auf internationalen Märkten wie Australien, ausgewählten europäischen und afrikanischen Ländern,
Nordamerika sowie in Deutschland.
Seite 46
Das Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau besteht aus den Aktivitäten der Hochbausparte im Inland und dem Hoch- und Industriebaugeschäft unserer Auslandsgesellschaften, vor allem in Australien und
Nigeria. In diesem Segment bietet Bilfinger Berger seinen Kunden
neben Planung und betriebsfertiger Erstellung eine besonders
umfassende Leistungspalette aus Beratung, Entwicklung, Finanzierung, Unterhalt und Betrieb.
Seite 48
Im Geschäftsfeld Dienstleistungen sind Facility Services und Industrial Services zusammengefasst. Im Gebäudemanagement zählt
Bilfinger Berger zu den Marktführern in Deutschland. Im Industrieservice nimmt der Konzern international eine Spitzenstellung als
Serviceprovider für Prozessindustrie und Energieerzeuger ein. Die
regionalen Schwerpunkte dieser Sparte liegen in Deutschland,
Europa, Australien und den Vereinigten Staaten.
Seite 51
Das Geschäftsfeld Betreiberprojekte umfasst das privatwirtschaftliche Betreiberengagement von Bilfinger Berger. Im Mittelpunkt
stehen Projekte der Verkehrsinfrastruktur und des öffentlichen Hochbaus. Wichtige Märkte sind Australien, die britischen Inseln, weitere
ausgewählte Staaten der Europäischen Union, Deutschland und
Kanada.
Bilfinger Berger
in Mio. ¤
2003
2004
2005
Leistung
5.586
6.111
7.061
Auftragseingang
5.605
6.139
7.545
Auftragsbestand
6.277
6.339
7.001
Investitionen
271
165
330
Sachanlagen
88
70
102
Finanzanlagen
Mitarbeiter (am Jahresende)
183
95
228
50.460
49.852
55.346
3.483
3.720
4.357
1.136
1.131
1.189
33
30
27
Bilanzkennzahlen
Bilanzsumme
Eigenkapital
Eigenkapitalquote
in %
Working Capital
- 223
- 534
- 645
Liquide Mittel
900
914
832
Bankverbindlichkeiten
343
339
623
162
205
495
1.497
1.368
1.391
81
115
davon non recourse
Capital Employed
Ertragskennzahlen
EBITA
101
Konzernergebnis
1
51
66
Ergebnis je Aktie
in ¤
1,37
1,39
1,80
Dividende je Aktie
in ¤
0,65
1,00
1,00
Bonus je Aktie
in ¤
0,65
Leistungsrendite (EBITA)
in %
1,8
1,3
1,6
Eigenkapitalrendite (ROE)
in %
4,7
4,6
5,9
Return on Capital Employed (ROCE)
in %
9,4
8,8
10,9
- 24
- 30
-2
50
Rentabilitätskennzahlen
Wertbeitrag
1
Bereinigt um Sondereinflüsse von +76 Mio. ¤
Inhalt
2 Vorwort
4
8
12
16
19
Solides Fundament für unterirdisches Prestigeprojekt
Eine Immobilie ist nicht statisch
Strom aus der Wüste
Magnet für Kunden und Kapital
Das Warten hat ein Ende
22 Die Bilfinger Berger Aktie
26 Corporate Governance Bericht
28 Bericht des Aufsichtsrats
30 Konzernlagebericht
30 Das Geschäftsjahr 2005 im Überblick
32 Der Bilfinger Berger Konzern
34 Wirtschaftliches Umfeld
35 Branchenentwicklung
36 Geschäftsverlauf
42 Entwicklung in den Geschäftsfeldern
58 Forschung und Entwicklung
60 Beschaffung
61 Kommunikation und Marketing
63 Personal
66 Nachhaltigkeit
67 Risikobericht
70 Nachtragsbericht
70 Prognosebericht
72 Jahresabschluss 2005
72 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
73 Konzernbilanz
74 Entwicklung des Eigenkapitals
75 Konzern-Kapitalflussrechnung
76 Segmentberichterstattung
78 Konzernanhang
113 Bestätigungsvermerk
114 Kapitalrenditecontrolling
118 Wesentliche Beteiligungen
120 Organe der Gesellschaft
124 Glossar
128 Zehnjahresübersicht
130 Termine
Vorwort
Verehrte Aktionäre und Geschäftspartner,
sehr geehrte Damen und Herren,
für Bilfinger Berger war 2005 ein insgesamt erfolg-
Bei der Weiterentwicklung der Multi Service Group
reiches Geschäftsjahr. Leistung und Auftrags-
steht unser Dienstleistungsgeschäft im Mittel-
eingang haben neue Höchstwerte erreicht. Unser
punkt. Es soll organisch wachsen und durch Akqui-
Konzernergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um
sitionen ausgebaut werden. Wir verfügen dafür
30 Prozent gestiegen.
über einen erheblichen Finanzierungsspielraum,
Auch bei der weiteren Umsetzung unserer
den wir auch für Investitionen in renditestarke
Unternehmensstrategie haben wir bedeutende
privatwirtschaftliche Betreiberprojekte nutzen
Fortschritte erzielt. Im Dienstleistungsgeschäft
wollen. Daneben hat die Verbesserung der Ertrags-
konnten wir im zurückliegenden Jahr durch die
kraft unseres Baugeschäfts hohe Priorität.
Akquisition von Babcock Borsig Service und Simon
Engineering sowie die Gründung der EPM Assetis
Verehrte Aktionäre,
unsere Position in interessanten Zukunftsmärkten
Bilfinger Berger ist auf dem richtigen Weg und
stärken. Das Geschäftsfeld Dienstleistungen ist ein
wird seine erfolgreiche Unternehmensstrategie
festes Standbein neben unseren Bauaktivitäten
auch künftig konsequent umsetzen. Oberstes Ziel
und trägt mit stabilen Margen entscheidend
bleibt dabei die Steigerung von Ergebnisqualität
zu unserem Ergebnis bei. Damit haben wir auch
und Unternehmenswert. Ich bitte Sie, uns weiter-
im vergangenen Geschäftsjahr die strategische
hin Ihr Vertrauen zu schenken.
Neuausrichtung unseres Konzerns erfolgreich fortgesetzt.
Ihr
Unser Portfolio privatwirtschaftlicher Betreiberprojekte hat sich 2005 ebenfalls weiterentwickelt. Wir haben es um Engagements in Kanada,
Australien und England ergänzt. Das noch junge
Geschäftsfeld liefert schon heute positive Wertbeiträge und wird langfristig einen wichtigen
Anteil an unserem Ergebnis haben.
In den Bausegmenten ist die im Ausland
erbrachte Leistung weiter gestiegen. Die Expansion unseres Service- und unseres Betreibergeschäfts hat auch den Bauaktivitäten neue Perspektiven eröffnet. Die Zusammenarbeit zwischen
den Einheiten des Konzerns bietet unseren Kunden
umfassende Lösungen für ihren spezifischen
Bedarf. Mit diesem Profil setzen wir uns deutlich
vom Wettbewerb ab.
2
Vorwort
Herbert Bodner
Vorstand der
Bilfinger Berger AG
Prof. Hans Helmut Schetter
Herbert Bodner
Dr. Joachim Ott
Dr. Jürgen M. Schneider
Vorsitzender
geboren am 25. Februar 1949
geboren am 20. Februar 1948
geboren am 5. Februar 1963
geboren am 19. Dezember 1946
in Albstadt. Nach dem Studium
in Graz. Er studierte Bauinge-
in Wiesbaden. Dem Studium der
in Walldürn. Dem Studium der
des Bauingenieurwesens an
nieurwesen an der Universität
Volkswirtschaftslehre an der
Betriebswirtschaftslehre an der
der Universität Karlsruhe und
Stuttgart und verfügt über
Universität Mainz schloss sich
Universität Mannheim folgte
beruflicher Tätigkeit in der
langjährige Erfahrung in der
ein Studium der Betriebswirt-
eine Tätigkeit als wissenschaft-
Bauindustrie trat er 1990 in die
Bauindustrie. Im Jahr 1991 trat
schaftslehre an der Universität
licher Assistent und die Promo-
Bilfinger Berger Unternehmens-
Herbert Bodner in die Bilfinger
St. Gallen und die Promotion
tion zum Dr. rer. pol. Seine
gruppe ein. Prof. Hans Helmut
Berger Unternehmensgruppe
zum Dr. oec. an. Im Jahr 1991
berufliche Laufbahn begann
Schetter gehört dem Vorstand
ein. Seit 1997 ist er Mitglied,
trat Dr. Joachim Ott in die
er im Anlagenbau. Dr. Jürgen
seit 1995 an und verantwortet
seit 1999 Vorsitzender des
Bilfinger Berger Unternehmens-
M. Schneider trat 1983 in die
die Ressorts Personal, Technik,
Vorstands. Er zeichnet unter
gruppe ein. Im Vorstand, dem er
Bilfinger Berger Unternehmens-
Hochbau, europäische und
anderem verantwortlich für
seit 2003 angehört, ist er unter
gruppe ein. Im Vorstand, dem
außereuropäische Beteiligungen.
Unternehmensentwicklung,
anderem für Industrial Services,
er seit 1990 angehört, ist er
Kommunikation, Recht, Inge-
Facility Services, Betreiber-
unter anderem für Bilanzen,
nieurbau und außereuropäische
projekte und Umwelttechnik
Finanzen, Controlling, Investor
Beteiligungen.
verantwortlich.
Relations und Industrial Services
verantwortlich.
Ressortzuständigkeiten
ab 1. Januar 2006
„Es darf auf keinen Fall wie
eine Müllverbrennung aussehen.“ André Santini, Bürgermeister von Issy-les-Moulineaux, hatte die Latte für die
Planer hoch gehängt: Müllverwertung quasi in der Innenstadt – ohne sichtbare Emissionen. So wächst auf einem
ehemaligen Firmengelände
des Autobauers Peugeot eine
der modernsten Müllverbrennungs- und Sortieranlagen
Europas.
Auftraggeber ist der Abfallwirtschaftsverband ¸Syndicat mixte
Central de Traitement des
Ordures Ménagères de l’Agglomération Parisienne‘, kurz:
Syctom. Ab 2007 wird am Ufer
der Seine Hausmüll von mehr
als einer Million Einwohner
aus dem Pariser Südwesten
und seinen Einzugsgebieten
verarbeitet. Jährlich sollen
450.000 Tonnen Müll verbrannt
und weitere 50.000 Tonnen
sortiert und verwertet werden.
Die frei werdende Energie speist
ein Fernwärmenetz, das fast
80.000 Haushalte versorgt.
Büros und Wohnungen im
wohlhabenden Issy-les-Moulineaux sind teuer. „Wer sich hier
niederlässt, will sich den Blick
auf die Seine nicht verbauen
4
Reportage
Text
Kirsten Wörnle
Fotos
Frank Schultze
Solides Fundament
für unterirdisches
Prestigeprojekt
In Paris entsteht nur vier Kilometer
vom Eiffelturm entfernt ein
hochmodernes Müllheizkraftwerk –
zum größten Teil liegt es unter der Erde.
5
Reportage
lassen“, hatte der Bürgermeister
sehen wie ein freundlicher Ver-
verfügt. Die Antwort der Planer:
waltungsbau, mit Holzfassade
„Wir gehen in die Tiefe.“ Der
und begrüntem Dach.“
Großteil der Anlage verschwin-
Im Untergrund aber läuft
det unter der Erdoberfläche.
unsichtbar die Abfallverwer-
„Von außen sehen Sie nur die
tung. Müllwagen kippen ihre
Fracht in einen tiefen Schlund.
Über Förderbänder wandert sie
„Es darf auf keinen Fall
in zwei Verbrennungsöfen,
die in der Stunde jeweils über
wie eine Müllver-
60 Tonnen Müll bewältigen.
brennung aussehen“
Damit kein Rauch nach außen
dringt, werden die Verbrennungsgase in Filtern gereinigt
Spitze des Eisbergs“ erklärt
und anschließend getrocknet.
Roland Wend, Leiter der Nieder-
Die neue Müllverwertung wird
lassung Spezialtiefbau von
die gültigen EU-Grenzwerte für
Bilfinger Berger. „Und über der
Schadstoffe zum Teil weit unter-
Erde wird das Bauwerk aus-
schreiten. Wasser aus der Seine
kühlt die Anlage. Schiffe entsorgen die Verbrennungsschlacke,
mehr als 100.000 Tonnen
im Jahr, und entlasten so die
Straßen um 6.000 Lkw-Fahrten.
6
Reportage
Der Bau einer unterirdischen
das Zusammenspiel von Men-
eingebaut werden. „Eine enorme
High-Tech-Einrichtung einen
schen und Maschinen zu steu-
Logistikleistung“, erinnert sich
Steinwurf neben der Seine erfor-
ern. „Damit die Anlage nicht wie
Nico von der Hude.
dert den Einsatz modernster
eine Seifenschale im Badewas-
Spezialtiefbautechnik. „Nach
ser nach oben treibt, müssen wir
Westen von Paris, sitzt Paul
vier Metern kommt das Grund-
im Untergrund ständig Wasser
Aublanc in der Zentrale von
wasser“, berichtet Roland Wend.
abpumpen“, erläutert er. Bis zu
Mit der Anlage 30 Meter in die
70 Meter unter die Erde sind die
Tiefe zu gehen war eine Heraus-
Tiefbauspezialisten mit ihren
forderung. Bilfinger Berger und
Geräten vorgedrungen, um die
ihre französische Beteiligung
Anlage fest zu betten: 50 Meter
reichen die eineinhalb Meter
Fernab der Baustelle, im
„Gemeinsam wollen
wir künftig noch
viel mehr bewegen“
starken Umfassungswände in
den Untergrund. Darunter noch
„Die Realität schreibt
das Drehbuch
immer wieder um“
mal 20 Meter so genannte
Razel und blickt in die Zukunft.
Dichtungsschleier, ein Netz aus
Die erfolgreiche konzerninterne
Zementinjektionen, die Hohl-
Kooperation beim Bau der
räume abdichten sollen. Zu den
Müllverbrennung an der Seine
Abweichungen vom Drehbuch
ist ein wichtiger Meilenstein
Razel stellten sich der Aufgabe
zählten auch unerwartete
für die weitere Entwicklung des
und gaben dem Prestigeprojekt
Klüfte. „Mehr als einmal sackte
Konzerns in Frankreich. „Zusam-
ein solides Fundament.
der Untergrund ab“, erzählt Nico
men mit Bilfinger Berger wollen
von der Hude.
wir künftig noch viel mehr
„Bei so einem Vorhaben entsteht im Kopf ein Film, wie alles
Regiearbeit war auch ange-
bewegen“, unterstreicht der
abläuft. Doch dann schreibt die
sichts der Menge an Gerät ge-
Direktor für Großprojekte.
Realität das Drehbuch immer
fordert: „Hier sieht es aus wie
„Unser Markt hat Potenzial.“
wieder um.“ Nico von der Hude
auf einer Baumaschinenmesse“,
marschiert in Gummistiefeln
scherzten Fachbesucher, die
und leuchtend gelber Weste
immer wieder auf dem vier
über die Großbaustelle. Monate-
Hektar großen Baufeld vorbei-
lang war er als Projektleiter für
schauten. Bagger, Greifer, Fräsen,
den Spezialtiefbau vor Ort, um
Bohrgeräte, Kräne, Silos und
Mischanlagen waren auf engem
Raum zu dirigieren, gleichzeitig
mussten an manchen Tagen
bis zu 1.000 Kubikmeter Beton
7
Reportage
Eine Immobilie
ist nicht statisch
Ob Entwicklung, Planung, Bau, Betrieb oder
Revitalisierung von Gebäuden –
wie Bilfinger Berger die Wirtschaftlichkeit optimiert.
8
Interview
Mit i.volution hat Bilfinger
Dämmung investiert, spart
Berger eine neue Marke ent-
beim Heizen. Wer Bewegungs-
wickelt: Unter diesem Begriff
melder einbauen lässt, verhin-
fasst das Unternehmen sein
dert, dass in Räumen Licht
ganzheitliches Beratungs- und
brennt, in denen sich niemand
Dienstleistungsangebot für
aufhält. Oder wir raten, auf
Immobilien zusammen. „Wir
Glasflächen zu verzichten, die
besinnen uns damit wieder
man nur schwer erreichen und
Interview
Uschi Entenmann
auf die Rolle des universell
reinigen kann.
Fotos
Daniel Lukac
Baumeisters“, sagt Prof. Hans
begabten und versierten
Helmut Schetter, das für die
Dass ein Steinboden teuer, aber
haltbarer ist, ist ja nicht neu ...
Hochbausparte verantwort-
Entscheidend ist die Vernetzung
liche Vorstandsmitglied.
der Einsparpotenziale. Und dass
dieses Know-how mit zuver-
Was verbirgt sich hinter dem
Begriff i.volution?
lässigen Kalkulations- und Preis-
Wir verstehen darunter die
phase verfügbar ist. Wenn wir
ganzheitliche Betrachtung einer
von Anfang an mit einbezogen
Immobilie über ihren gesamten
sind, untersuchen wir den
Lebenszyklus. Dazu gehören
Zusammenhang von Investi-
neben Entwicklung, Planung
tions- und Betriebskosten, in
und Bau auch Betrieb und später
unterschiedlichen Kombinatio-
Revitalisierung oder Abbruch
nen und über den gesamten
eines Gebäudes.
Lebenszyklus.
Bauen und Sanieren gehören
doch traditionell zum Geschäft
von Bilfinger Berger. Was also
ist neu?
Das gilt demnach für
Neubauten?
Neu ist, dass wir bei i.volution
Gebäuden. Eine Immobilie ist
ansätzen schon in der Planungs-
Nicht nur. Noch wichtiger ist
dieser Ansatz bei bestehenden
alle Aspekte des späteren
Betriebs einbeziehen – also
Dienstleistungen, die anfallen,
wenn die Immobilie steht. Wir
kalkulieren die Unterhaltskosten
sehr genau. Damit kennen
sich unsere Einheiten aus den
Facility Services bestens aus.
Können Sie ein Beispiel
nennen?
Lassen Sie mich mit ganz einfachen Dingen anfangen. Ein
Steinboden ist zunächst teurer
nicht statisch. Sie nutzt sich
als ein Teppichbelag, aber er ist
ab und kommt in die Jahre.
leichter zu reinigen und hat eine
Das Umfeld wandelt sich, durch
wesentlich längere Lebensdauer.
neue Nachbarn oder geänderte
Wir rechnen aus, wann er sich
Verkehrsanbindung. Wir
amortisiert. Genauso bei den
Energiekosten. Wer in eine gute
9
Interview
Kosten-Nutzen-Relation jeweils
Sie selbst sind in die Akquisition gegangen. Warum?
verbessert werden kann.
Wir haben in acht Monaten
machen Vorschläge, wie die
250 Zielkunden angesprochen.
War es schwierig, die neue
Marke in Ihrem Unternehmen
zu implementieren?
Ich fand die Verbindung von
Wir haben die Idee im Kaska-
nierend. Für mich war es keine
den-Prinzip vermittelt, von
Frage, dass auch ich erleben
Vorstand und Geschäftsleitung
wollte, wie i.volution ankommt.
zu den Niederlassungs- und
Die Gespräche sind sehr positiv
Oberbauleitern. Die Skeptiker
verlaufen.
technischem Wissen und Vermarktung schon immer faszi-
wurden schnell von Begeisterten überzeugt: Mit i.volution
Gibt es konkrete Erfolge?
bekommen Strategien, die wir
Zum Beispiel reden wir mit der
seit Jahren verfolgen, einen
DB Real Estate über die Revita-
griffigen Namen. Mehr noch:
lisierung einer Immobilie in
Sie werden gebündelt und wei-
Hannover. Ein Bau aus den sieb-
ter vertieft.
ziger Jahren. Die Frage ist, was
lässt sich modernisieren, was
Haben Sie für i.volution eine
eigene Einheit gegründet?
muss neu gebaut werden? Ganz
Das war nicht notwendig. Wir
fristige wirtschaftliche Über-
funktionieren im Prinzip wie
legungen. Es ist nicht einfach,
ein Orchester, das passend zur
ein altes Bauwerk zu durchdrin-
jeweiligen Symphonie besetzt
gen, aber genau hier können
wird. Dirigiert wird es von
wir unsere Stärken einbringen.
entscheidend sind dabei lang-
einem Projektleiter. Er holt die
men und ist Ansprechpartner
Wie erstellt Bilfinger Berger
eine so umfassende Analyse?
für den Kunden.
Wir haben unser Creativ Center
jeweils richtigen Leute zusam-
Hochbau, eine Einheit mit hochqualifizierten Architekten und
Ingenieuren. Wenn wir ein
solches Gebäude untersuchen,
ist das komplette Team im Ein-
10
Interview
satz: Statiker, Gebäudeausrüster,
wird über die Vergabe verhan-
Bauphysiker, Fassadentechniker,
delt. Das Ergebnis ist der ver-
i.volution scheint sich
zu lohnen?
Ausbauspezialist, Kalkulator
meintlich günstigste Preis. Aber
i.volution ist der zentrale Erfolgs-
und Baubetriebler. Ähnlich breit
alle langfristigen Vorteile, die
faktor unserer Akquisitions-
ist die Expertise unserer Facility
durch eine sorgfältige Lifecycle-
offensive, die wir im vergange-
Services. Bei Bedarf ziehen wir
Betrachtung gewonnen werden
nen Jahr gestartet haben. Wir
noch externe Fachleute hinzu.
können, bleiben auf der Strecke.
heben uns damit deutlich vom
Das kostet Geld. Lohnt sich
der Aufwand für den Kunden?
Haben Sie noch andere
Beispiele für i.volution?
Wettbewerb ab. Wir bearbeiten
Ja, denn er hat eine ungleich
Ja, darunter auch spektakuläre.
gründlicher. Statt uns an belie-
höhere Kostensicherheit. Wenn
Wir erneuern und erweitern das
bigen Ausschreibungen zu
wir schon bei der Analyse ein-
Hotel Schloss Fuschl, ein Fünf-
beteiligen, suchen wir selektiv
geschaltet sind, haben alle
Sterne-Haus im Salzburger Land,
nach Aufträgen, die unserem
Beteiligten eine belastbare Kal-
das zu den Festspielen im Som-
spezifischen Leistungsspektrum
kulationsgrundlage. Für unsere
mer fertig sein muss. Das ganz-
entsprechen. Nicht zuletzt des-
Kunden werden Preisgestaltung
heitliche Prinzip von i.volution
halb schreiben wir im Hochbau
und Terminrahmen transparent.
ist aber nicht auf Immobilien
in Deutschland schwarze
Das fördert das Vertrauen in
beschränkt. Für die Schlussfeier
Zahlen, Tendenz steigend. Mit
die weitere Zusammenarbeit.
des Weltjugendtags mit einer
i.volution übernehmen wir
weniger Projekte, die aber
Million Teilnehmern haben wir
wieder die Rolle des klassischen
Welche Alternative zu i.volution haben Ihre Kunden?
auf dem Marienfeld bei Köln die
Baumeisters, wie es ihn über
gesamte Infrastruktur geschaf-
viele Jahrhunderte gab: Univer-
Viele Bauvergaben laufen über
fen: Wege, Strom, Wasser. Und
sell begabt, fachlich versiert, ein
Ausschreibungen. Wer billig
wir waren für die komplette
Problemlöser bei der Gestaltung
anbietet, bekommt den Zu-
Technik des Events verantwort-
und Nutzung von Bauwerken.
schlag. Oft handelt es sich um
lich. Inzwischen liegen uns
Einzelausschreibungen, eine
Anfragen für ähnliche Großver-
Reihe von Fachingenieuren
anstaltungen vor. Hier zeigt sich
Wird i.volution bald
Nachahmer finden?
erstellt dabei für jedes Gewerk
Bilfinger Berger als echte Multi
Das kann keiner aus dem Stand
Leistungsverzeichnisse. Firmen
Service Group.
bewerkstelligen. Dazu braucht
machen Angebote, und dann
man ein integriertes Dienstleistungsgeschäft, wie wir es uns
aufgebaut haben, und gebündelten technischen Sachverstand –
sowohl für die Bau- als auch für
die Betriebsphase.
11
Interview
Klimatisierte Paläste, Springbrunnen an vielen
Straßenkreuzungen, Golfplätze mit üppig
grünem Rasen – Abu Dhabi zeigt seinen Reichtum gern. Das Emirat hat seine Pracht der
Geologie zu verdanken. Unter dem Wüstenstaat
liegt Öl, Öl und nochmals Öl.
Text
Philipp Mausshardt
Fotos
Frank Schultze
Die Felder von Abu Dhabi zählen zu den größten
und ergiebigsten Lagerstätten des Nahen und
Mittleren Ostens. Bei einer Förderung auf heutigem Niveau reichen die derzeit bekannten Ölvorkommen noch rund hundert Jahre. Energie ist in
Abu Dhabi daher kein Thema. Modernste Kraftwerke decken den riesigen Bedarf des größten der
Vereinigten Arabischen Emirate.
Vierzig Kilometer nordöstlich der Wüstenmetropole liegt Al Taweelah – einer der größten
Kraftwerkskomplexe des Landes mit einer
Kapazität von derzeit dreitausend Megawatt. Der
Energieverbrauch der wirtschaftlich aufstreben-
Unter dem Wüstenstaat
liegt Öl, Öl und nochmals Öl
den Region hat sich in den zurückliegenden
zehn Jahren nahezu verdreifacht und so ist auch
die Mitte der achtziger Jahre erbaute Anlage
kontinuierlich gewachsen. Heute besteht
Al Taweelah aus drei voneinander unabhängig
arbeitenden Kraftwerken mit den schlichten
Namen A1, A2 und B. Taweelah B wird derzeit
12
Reportage
Strom
aus der Wüste
Im Emirat Abu Dhabi ist Babcock Borsig Service
an der Modernisierung eines der
größten Kraftwerkskomplexe des Landes beteiligt.
13
Reportage
von einem Konsortium erweitert und moderni-
wenn die meisten Klimaanlagen im Land ausge-
siert, an dem Babcock Borsig Service maßgeblich
schaltet sind und der Energiebedarf sein Mini-
beteiligt ist.
mum erreicht, ist eine solche Just-in-time-Über-
Die Gesellschaft ist seit Anfang der siebziger
Jahre im arabischen Markt präsent. Von Abu
holung überhaupt möglich.
Vom Dach der Anlage ist der Stand der Arbei-
Dhabi aus steuert das Unternehmen das Engage-
ten besonders gut zu überblicken. Diesseits und
ment in der Region, zunächst im Kraftwerks-
jenseits des Kraftwerks dominieren zwei Farben:
neubau, seit den achtziger Jahren verstärkt im
Kraftwerkservice. Martin Schalkowski führt den
Erfolg von Babcock Borsig auch auf den guten
Namen am Golf zurück. „Natürlich zählt im Wettbewerb um den Auftrag auch der Preis. Doch
250 Ingenieure, Monteure und
Logistiker arbeiten rund um die Uhr
gerade auf einem so überschaubaren Markt sind
Verlässlichkeit und eine langjährige Präsenz sehr
viel wert“, erläutert der Niederlassungsleiter.
250 Ingenieure, Monteure und Logistiker von
im Westen das Blau des Meeres, im Osten das
Gelb des Wüstensands. Martin Schalkowski sieht
Babcock Borsig Service arbeiten rund um die
gute Perspektiven. Allein der Wartungsvertrag für
Uhr an der Anlage. Für Umbau und Wartung der
Al Taweelah läuft noch bis ins Jahr 2010. Babcock
Borsig Service will seine Industriedienstleistungen im Kraftwerksgeschäft in den kommenden
Auf einem überschaubaren Markt
ist langjährige Präsenz viel wert
Jahren erheblich verstärken.
Zurück in Abu Dhabi verwandelt sich die
Wüste wieder in eine blühende Landschaft.
Palmen säumen kilometerlang die mehrspurigen
Straßen, Sprinkleranlagen versprühen kostbares
beiden Kraftwerksblöcke bleiben Martin Schalkowski und seinen Mitarbeitern nur jeweils
35 Tage Zeit. Darum ist jeder Griff während des
Shut-down von langer Hand geplant und in den
Arbeitsteams abgesprochen. Lediglich im Winter,
14
Reportage
Nass auf Blumenrabatten und englischen Rasen.
Vor dem kürzlich eröffneten Sieben-Sterne-Hotel
,Emirates Palace‘ spucken fast zweihundert
Springbrunnen ihr Wasser in die Luft. In den
kommenden Jahren, so hat Sheikh Khalifa bin
Zayed Al Nahyan, der Präsident der Vereinigten
Jeder Griff während des Shut-down
ist von langer Hand geplant
Arabischen Emirate, verkündet, werde der
Wüstenstaat allein in Abu Dhabi 70 Milliarden
Euro investieren. Die 2004 besiegelte Partnerschaft zwischen den Emiraten und der Bundesrepublik bringt Babcock Borsig Service in eine
besonders gute Position.
15
Reportage
Magnet für
Kunden und Kapital
Ein Spezialfonds investiert in
hochwertige Shopping Center –
EPM Assetis übernimmt das Management.
16
Reportage
Zwischen Kastanien und Plata-
„Bereits in den ersten Wochen
nen wandeln gut gekleidete
haben Investoren zusammen
Damen und Herren, ihre Ein-
mehr als 160 Millionen Euro ein-
kaufstüten tragen die Namen
gebracht“, freut sich Roger Welz,
italienischer Designer. Luxus-
Geschäftsführer von CGS. Als
boulevard, Flaniermeile, ein
erstes Objekt erwarb der Fonds
Ort zum Sehen und Gesehen-
das Sevens in Düsseldorf.
werden: die Königsallee in
Schon im Dezember 2005
Düsseldorf. Viele zieht es ins
folgte die City Galerie in Aschaf-
Sevens – ein für seine Architek-
fenburg – angesichts des knap-
tur ausgezeichnetes Einkaufs-
pen Angebots an renditestarken
zentrum.
Immobilien in Deutschland ein
besonderer Erfolg. Den Vätern
„Shopping Center mit Magnet-
des Spezialfonds gelang ein
wirkung, darauf zielt unser
guter Start, das gesteckte Ziel ist
neuer Fonds“, erläutert Oliver
Priggemeyer, Geschäftsführer
der EPM Assetis. Die auf Immobilien- und Asset-Management
spezialisierte Beteiligung von
Bilfinger Berger ist Partner der
Der Markt verlangt
nach homogenen
Marktkonzepten
Commerzbank Tochter CGS
Text
Friederike Nagel
beim neuen Immobilienfonds
Shopping Center D. Er wurde
realistisch. „Wir wollen bis zum
Fotos
Jörg Lange
im Oktober 2005 aufgelegt,
Jahr 2008 ein Volumen von
richtet sich an institutionelle
mehr als einer Milliarde Euro
Anleger und investiert aus-
investiert haben“, sagt Roger
schließlich in Einzelhandelsim-
Welz. „Dann sollen dem Fonds
mobilien in Deutschland. Damit
bis zu 15 Einkaufszentren
trifft er den Nerv des Markts,
der verstärkt nach homogenen
Fondskonzepten verlangt.
17
Reportage
gehören.“ Die beiden Unterneh-
„Die Zusammenarbeit mit EPM
Kapital an“, hebt Roger Welz
men ergänzen sich ideal. CGS
Assetis ist für unseren Fonds
hervor. Noch gilt der Immo-
hat den Kontakt zum institutio-
ein echter Gewinn. Ihre Erfah-
bilienmarkt in Deutschland als
nellen Kapitalmarkt, EPM
rung bei Entwicklung und
Assetis bietet seinem Kunden
Management von Einzelhandels-
eine ausgewiesene Expertise
immobilien kommt der Wertsteigerung unseres Portfolios
zugute“, ist Roger Welz über-
Den Vätern des
Spezialfonds gelang ein
guter Start
zeugt. Beispiel Sevens, das die
„Wer jetzt nicht
handelt,
verpasst Chancen”
Gesellschaft vor kurzem erfolgreich restrukturiert hat. „Durch
ein neues Marketingkonzept
schwierig. „Aber wer jetzt nicht
ist es gelungen, renommierte
handelt, verpasst Chancen. Die
Filialisten langfristig als Mieter
Krise ist eine gute Möglichkeit
im Management von Shopping
zu binden. Dies macht das
zum Einstieg.“
Centern. Derzeit gestaltet und
Sevens zu einer hochinteressan-
verwaltet das Unternehmen
ten Kapitalanlage.“
Besonders nahe liegt die
Investition in Spezialfonds für
37 Einkaufzentren in Deutsch-
Einkaufszentren, die von einem
land.
Ende der aktuellen Konsum-
EPM Assetis ist mit mehr
als zehn Milliarden Euro ‚assets
under management‘ Marktführer unter den unabhängigen
Der Immobilienmarkt
steht vor strukturellen
Veränderungen
Immobilienmanagern in
Deutschland.
450 Mitarbeiter betreuen
Der deutsche Immobilienmarkt
über 1.000 Liegenschaften. Das
steht vor weitreichenden
Leistungsspektrum ist breit.
strukturellen Veränderungen.
Das Unternehmen begutachtet,
Im Vergleich zu Publikumsfonds
analysiert, vermietet und
haben institutionelle Investoren
managt nicht nur einzelne
bisher nur einen Bruchteil ihres
Gebäude, sondern auch ganze
Kapitals in Immobilien angelegt,
Immobilienportfolios.
was erhebliche Dynamik erwarten lässt. „Außerdem locken
die derzeit niedrigen Preise
zunehmend ausländisches
18
Reportage
flaute in hohem Maße profitieren werden.
Das Warten
hat ein Ende
Mit dem Herrentunnel in Lübeck ist 2005
eine der ersten Mautstrecken im
deutschen Straßennetz in Betrieb gegangen.
Text
Helge Bendl
Das Warten hat ein Ende. Pendler kommen
Fotos
Sebastian Lasse
Stau, weil vor ihnen die Flügel einer veralteten
pünktlich zur Arbeit und stehen nicht mehr im
Klappbrücke hochfahren, um einem Containerschiff auf der Trave in Richtung Ostsee Platz
zu machen. Das Nadelöhr ist beseitigt: Seit
August 2005 rollt der Verkehr durch die beiden
Röhren des 800 Meter langen Herrentunnels
unter dem Fluss hindurch.
19
Reportage
„Nach der Warnowquerung in Rostock ist der
„Um ein solches Projekt zu kalkulieren, setzen
Herrentunnel in Lübeck das zweite Projekt in
wir in jedem Fachgebiet auf Spezialisten“, erklärt
Deutschland, das nach dem so genannten
Jürgen Schönwasser, Mitglied der Geschäfts-
F-Modell verwirklicht worden ist“, erläutert Frank
führung der Bilfinger Berger BOT GmbH. „Dabei
Mathias, kaufmännischer Geschäftsführer der
geht es um eine angemessene Risikoverteilung
Betreibergesellschaft Herrentunnel Lübeck. An
in den Verträgen, valide Verkehrsprognosen,
der Gesellschaft sind Bilfinger Berger und Hochtief gleichermaßen beteiligt. Das Kürzel F-Modell
steht für Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz. Damit wurde in den neunziger Jahren die
Möglichkeit geschaffen, Brücken, Tunnel und
Mit dem Herrentunnel
bekam die Stadt eine optimale Lösung
Gebirgspässe im Rahmen von Public Private Partnership (PPP) zu realisieren. Der Private Partner
ist dabei Dienstleister, der nicht nur baut, sondern
tragfähige Modelle für die Finanzierung und die
auch plant, finanziert und den langfristigen
detaillierte Berechnung der Zahlungsströme über
die gesamte Laufzeit – zahlreiche Experten arbeiten an einem derart komplexen Angebot.“ Der
Zahlreiche Experten arbeiten
an einem so komplexen Angebot
Konzessionsgeber, in diesem Fall die Hansestadt
Lübeck, kann ein Projekt auf diesem Weg schneller
realisieren, muss sich im Vorfeld nicht um die
Finanzierung und in der Betriebsphase nicht um
die Instandhaltung kümmern. Mit dem Herren-
Betrieb des Bauwerks verantwortet. Das Invest-
tunnel bekam die Stadt zudem eine optimale
ment wird über eine Maut finanziert. „Die Ein-
verkehrstechnische Lösung. Der Bund hätte näm-
nahmen aus dem laufenden Betrieb decken neben
lich nur eine neue Klappbrücke finanziert, nicht
den Bau- und Finanzierungskosten alle Instandhaltungsmaßnahmen ab. Schließlich muss der
Tunnel auch in 30 Jahren noch vollkommen
intakt sein“, ergänzt Peter Bartsch, der technische
Geschäftsführer.
20
Reportage
aber den Tunnel, den sich Lübeck so dringend
Deutschland Autobahnabschnitte von Privaten
wünschte. Von einem PPP-Projekt profitieren aber
ausgebaut und betrieben werden – überwiegend
auch die Investoren, denn sie können langfristig
nutzerfinanziert durch die auf diesen Strecken
stabile Renditen auf ihr eingesetztes Kapital
anfallende Lkw-Maut. Der Wettbewerb um die
erwirtschaften.
ersten Projekte ist bereits in vollem Gang. Jürgen
Der Herrentunnel ist ein Vorreiter bei der
Schönwasser zeigt sich optimistisch: „Was sich
privatwirtschaftlichen Realisierung von Verkehrs-
andernorts bewährt hat, wird auch bei uns Erfolg
wegen in Deutschland. Weitere Projekte sind
haben.“
geplant. „Schon bald könnte der Knoten platzen“,
so Jürgen Schönwasser. Er verweist auf die
anstehenden Straßenbauvorhaben nach dem so
genannten A-Modell. Endlich sollen auch in
21
Reportage
Die Bilfinger Berger Aktie
100 Prozent Streubesitz erhöht Liquidität
Jahresschlusskurs 37 Prozent über Vorjahr
Entwicklung auf MDAX-Niveau,
DAX deutlich übertroffen
Kennzahlen zur Aktie
in ¤ je Aktie
2001
2002
2003
2004
2005
Erfreuliches Börsenumfeld
2005 war ein exzellentes Börsenjahr in Deutsch-
Ergebnis
Ergebnis inklusive Sondereinflüsse
1,44
Dividende
davon Bonus
1,80
1,66
(3,16 )
1,37
(3,44 )
1,39
0,55
1,00
(0,45 )
1,30
(0,65 )
1,00
1,00
Dividenden-Rendite 1
2,2 %
6,8 %
4,8 %
3,3 %
2,5%
Ausschüttungsquote 2
38 %
33 %
47 %
72 %
56 %
Höchstkurs
26,50
27,20
27,40
32,41
46,44
Tiefstkurs
12,70
14,20
16,30
25,50
30,18
Jahresschlusskurs
25,00
14,60
27,00
30,25
40,30
Buchwert 3
30,50
27,80
30,30
30,20
31,20
0,8
0,5
0,9
1,0
1,3
Marktkapitalisierung in Mio. ¤
908
662
991
1.112
1.499
Kurs-Gewinn-Verhältnis 1
inklusive Sondereinflüsse
17,4
8,8
(4,6 )
19,7
(7,8 )
21,7
22,4
36.745
37.196
Marktwert / Buchwert 3
Anzahl der Aktien in tausend Stück 4
36.306
36.362
36.720
land. Ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, Ergebnisverbesserungen in den Unternehmen sowie
eine relativ niedrige Bewertung der Aktien erlaubten hohe Kursgewinne. Der deutsche Aktienindex
DAX zeigte Ende Dezember mit 5.469 Punkten seinen höchsten Stand seit August 2001. Der MDAX
befand sich kurz vor Jahresende mit 7.342 Punkten
auf einem neuen Allzeithoch.
Der Jahresend-Rallye war eine Konsolidierungsphase im Oktober vorausgegangen, die
jedoch in den Folgemonaten mehr als kompensiert
wurde. Gegenüber dem Vorjahresende stieg der
DAX um 27 Prozent und der MDAX um 36 Prozent.
Auch der europäische Markt zeigte eine überdurchschnittlich gute Entwicklung: Der DJ EURO
STOXX 50 erreichte einen Zuwachs von 24 Prozent.
Alle Kursangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel
1
Bezogen auf den Jahresschlusskurs
2
Bezogen auf das Ergebnis je Aktie
Bilfinger Berger – ein attraktives Investment
3
Bilanzielles Eigenkapital ohne Anteile fremder Gesellschafter
4
Bezogen auf das Jahresende
Die Bilfinger Berger Aktie startete gut ins Jahr
2005. Nach einem kontinuierlichen Anstieg, der
Anfang Juni durch eine breite Platzierung der
zuvor von der Dresdner Bank gehaltenen Anteile
Angaben zur Aktie
weiter beschleunigt wurde, erreichte die Aktie
Anfang Oktober Spitzenwerte von über 46 €.
Nach der Anpassung der Gewinnprognose
ISIN
DE0005909006
WKN
590 900
Börsenkürzel
GBF
Börse
XETRA / Frankfurt, Stuttgart
Segment Deutsche Börse
Prime Standard
Indexzugehörigkeit
MDAX, Prime Construction,
DJ STOXX 600, DJ EURO STOXX
22
im Zusammenhang mit Belastungen aus dem
australischen Hochbaugeschäft geriet die Aktie
unter Druck, konnte sich aber zunächst auf etwas
Aktie
Relative Aktienkursentwicklung
12/04
03/05
06/05
09/05
12/05
170 %
160 %
150 %
140 %
130 %
120 %
110 %
100 %
Bilfinger Berger
DAX
MDAX
niedrigerem Niveau stabilisieren. Später setzten
Die Bilfinger Berger Aktie hat im MDAX ein
am Markt Gewinnmitnahmen insbesondere bei
Gewicht von mehr als 1,8 Prozent. Gemessen an der
kleinen und mittleren Werten ein. Diesem Trend
Marktkapitalisierung nach Streubesitz belegte sie
konnte sich auch Bilfinger Berger nicht entziehen.
im MDAX Ende des Jahres 2005 Platz 21 – gemessen
So fiel die Aktie im November zeitweise unter
am Handelsvolumen Platz 22. Nach Erhöhung des
36 €, erreichte zum Jahresende jedoch wieder
Streubesitzes wurde Bilfinger Berger in den
Werte über 40 €. Damit gewann sie im Vergleich
DJ STOXX 600 aufgenommen, dem die 600 Unter-
zum Vorjahr 37 Prozent. In den ersten Wochen
nehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung
des Jahres 2006 zog der Kurs der Bilfinger Berger
nach Streubesitz in Europa angehören.
Aktie weiter an.
Im abgelaufenen Jahr ist das gehandelte
Volumen der Bilfinger Berger Aktie – nicht zuletzt
durch den auf 100 Prozent erhöhten Streubesitz –
deutlich gestiegen. Nachdem im Vorjahr der
Durchschnitt unter 100.000 Stück pro Tag gefallen
war, nahm er im Jahr 2005 auf 166.000 Stück zu.
Dies steigert die Attraktivität unserer Aktie für
institutionelle Investoren, für die auch die Liquidität ein wichtiges Kriterium beim Kauf eines
Wertpapiers ist.
23
Aktie
Gleitender 30-Tage-Durchschnitt mit monatlichen Höchst- und Tiefstkursen
12/04
03/05
06/05
09/05
12/05
46 ¤
44 ¤
42 ¤
40 ¤
38 ¤
36 ¤
34 ¤
32 ¤
30 ¤
Kapitalmarktpräsenz weiter erhöht
institutionelle Investoren. Gegenwärtig empfehlen
Die Präsenz am Kapitalmarkt wurde durch ver-
fast alle Analysten, die Bilfinger Berger Aktie zu
stärkte Investor Relations Aktivitäten erhöht. Vor-
kaufen oder zu halten.
standsmitglieder präsentierten das Unternehmen
Im Mittelpunkt der Kommunikation mit dem
und seine Strategie auf eigenständigen Veranstal-
Kapitalmarkt stand in erster Linie der Wandel
tungen und sechs Kapitalmarktkonferenzen in
des Unternehmens zur Multi Service Group. Die
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den
strategische Ausrichtung und die damit einher-
Vereinigten Staaten. An 21 Tagen waren Repräsen-
gehenden Veränderungen in unserer Struktur
tanten von Bilfinger Berger auf Roadshow in
werden von den Investoren positiv bewertet. Dies
europäischen und nordamerikanischen Finanz-
hat eine im Herbst 2005 durchgeführte Studie zur
metropolen, um sich den Fragen der Investoren
Wahrnehmung von Bilfinger Berger am Kapital-
zu stellen. Hinzu kamen zahlreiche Analysten-
markt bestätigt.
und Investorengespräche in unserer Zentrale in
Mannheim.
Ausschüttungsquote 56 Prozent
Derzeit berichten mehr als zehn Finanzanalys-
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Haupt-
ten regelmäßig über Bilfinger Berger. Wir arbeiten
versammlung am 18. Mai 2006 vor, eine Dividende
daran, diese Zahl weiter zu erhöhen. Finanzanalys-
in Höhe von 1,00 (Vorjahr: 1,00) € je Aktie auszu-
ten sind für uns wichtige Multiplikatoren für
schütten. Dies entspricht einer Dividendenrendite
von 2,5 Prozent in Bezug auf den Jahresschlusskurs
sowie einer Ausschüttungsquote von 56 Prozent
des konsolidierten Konzerngewinns nach Abzug
der Minderheitsanteile. Unsere Anteilseigner
partizipieren an der wachsenden Ertragskraft
des Unternehmens.
24
Aktie
Aktionärsstruktur
in %
Privataktionäre Ausland
1
Privataktionäre Inland
16
Institutionelle Anleger Inland
16
Institutionelle Anleger Ausland
67
Institutionelle Anleger Ausland
in %
Institutionelle Anleger Schweiz
3
Institutionelle Anleger United Kingdom
30
6
Institutionelle Anleger Frankreich
Institutionelle Anleger Vereinigte Staaten
18
Sonstige
10
Internationale Aktionärsstruktur
Im Sommer 2005 hat Bilfinger Berger eine Untersuchung zur Aktionärsstruktur durchgeführt.
Durch die erfolgreiche Platzierung der Aktien
unseres ehemaligen Großaktionärs Dresdner Bank
am 8. Juni 2005 bei institutionellen Investoren
wurde unsere internationale Eigentümerbasis
noch verbreitert. Innerhalb weniger Stunden
konnte die Bank ihren gesamten Anteil in Höhe
von 25 Prozent im Zuge eines beschleunigten
Bieterverfahrens nahe am Börsenkurs veräußern –
ein Ausdruck des Vertrauens, das der Kapitalmarkt
in uns setzt.
25
Aktie
Corporate Governance Bericht
Corporate Governance beschäftigt sich mit den
Seit Abgabe der Entsprechenserklärung vom
Strukturen und Prozessen guter Unternehmens-
Dezember 2004 entsprach Bilfinger Berger sämt-
führung, -überwachung und -transparenz.
lichen Empfehlungen des Deutschen Corporate
Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Gremien der
Governance Kodex in der Fassung vom 21. Mai
2003.“
Gesellschaft sind Vorstand, Aufsichtsrat und
Hauptversammlung. In der Unternehmensfüh-
Vorstand
rung orientiert sich Bilfinger Berger an nationalen
Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener
und internationalen Standards.
Verantwortung. Die Vorstandsmitglieder werden
vom Aufsichtsrat bestellt. Der Vorstand besteht
Corporate Governance Kodex
aus vier Mitgliedern, Vorstandsvorsitzender ist
Bilfinger Berger unterstützt das Ziel, mit einem
Herbert Bodner.
Corporate Governance Kodex für deutsche börsen-
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands
notierte Unternehmen das Vertrauen der nationa-
besteht aus drei Komponenten: einem festen Jah-
len und internationalen Anleger, der Kunden, der
resgrundgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme
Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung
und einer langfristig am Unternehmenserfolg
und Überwachung von Aktiengesellschaften zu
(Wertbeitrag) sowie am Aktienkurs ausgerichteten
fördern. Die Unternehmensführung der Bilfinger
Vergütung. Weitere Informationen zur Vergütung
Berger AG entspricht sämtlichen Kriterien des
des Vorstands werden im Konzernanhang unter
Deutschen Corporate Governance Kodex in der
Nr. 28 gegeben. Bestehende Aktienoptionspläne
Fassung vom 2. Juni 2005 mit einer notwendigen
sind außerdem in den Erläuterungen zum Eigen-
Ausnahme. Die Einzelheiten ergeben sich aus der
kapital beschrieben.
von Vorstand und Aufsichtsrat am 7. Dezember
2005 abgegebenen Erklärung gemäß §161 AktG.
Aufsichtsrat
Sie lautet:
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat 16 Mitglie-
„Die Bilfinger Berger AG entspricht sämtlichen
der. Die Vertreter der Anteilseigner werden von
Empfehlungen des Deutschen Corporate Gover-
der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl der
nance Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005. Hier-
Arbeitnehmervertreter erfolgt dem Mitbestim-
von ausgenommen ist die Empfehlung in Ziffer
mungsgesetz entsprechend durch die Mitarbeiter.
5.4.3 Satz 3 (Bekanntgabe von Kandidatenvorschlä-
Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Udo Stark. Der
gen für den Aufsichtsratsvorsitz an die Aktionäre),
Aufsichtsrat berät und überwacht die Geschäfts-
weil diese Empfehlung nicht der im Aktiengesetz
führung. Im Rahmen des Jahresabschlusses berich-
festgelegten Kompetenzverteilung entspricht. Die
tet der Aufsichtsrat den Aktionären über seine
Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden obliegt allein
Tätigkeit.
dem Aufsichtsrat.
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
setzt sich gemäß § 14 der auf unseren Internetseiten veröffentlichten Satzung zusammen aus
einer festen Vergütung von 10.000 € und einer
variablen Vergütung von 500 € je Cent, um welchen die Dividende 10 Cent je Aktie übersteigt. Der
Vorsitzende erhält das Doppelte, sein Stellvertreter
sowie die Mitglieder des Präsidiums und des
Prüfungsausschusses das Eineinhalbfache dieser
Beträge. Übt ein Aufsichtsratsmitglied mehrere der
genannten Funktionen aus, steht ihm nur einmal
die jeweils höchste Vergütung zu.
26
Corporate Governance Bericht
in ¤
Fixum
Variable
Vergütung 1
Udo Stark (Vorsitzender, Vorsitzender des Präsidiums
und Mitglied des Prüfungsausschusses)
20.000
90.000
110.000
Maria Schmitt (stv. Vorsitzende
und Mitglied des Präsidiums)
15.000
67.500
82.500
Hans Bauer
10.000
45.000
55.000
Dr. Horst Dietz
10.000
45.000
55.000
Wolfgang Erdner
10.000
45.000
55.000
Dr. Jürgen Hambrecht
10.000
45.000
55.000
Reiner Jager
10.000
45.000
55.000
Rainer Knerler
10.000
45.000
55.000
Dr. Hermut Kormann
10.000
45.000
55.000
Harald Möller
10.000
45.000
55.000
Klaus Obermierbach
10.000
45.000
55.000
Thomas Pleines
10.000
45.000
55.000
Friedrich Rosner (Mitglied des Prüfungsausschusses)
15.000
67.500
82.500
Rolf Steinmann
10.000
45.000
55.000
Dr. Klaus Trützschler
10.000
45.000
55.000
Bernhard Walter (Mitglied des Präsidiums
und Vorsitzender des Prüfungsausschusses)
15.000
67.500
82.500
185.000
1
Gesamt
832.500 1.017.500
Auf Basis der vorgeschlagenen
Dividende von 1,00 ¤
Daneben wurden als Ersatz für Auslagen insgesamt 17 T € vergütet. Vergütungen für persönlich
erbrachte Leistungen wurden nicht gezahlt.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2005 betrugen
somit 1.035 (Vorjahr: 1.030) T€.
Directors’ Dealings
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands
sowie Personen, die in einer engen Beziehung
zu den vorgenannten Mitgliedern stehen, sind
nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz gesetzlich
verpflichtet, wesentlichen Erwerb oder Veräußerung von Aktien, Optionen und Derivaten der Bilfinger Berger AG offen zu legen. Mitteilungen über
entsprechende Geschäfte im Jahr 2005 haben wir
im Internet unter www.bilfingerberger.de veröffentlicht.
27
Corporate Governance Bericht
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat sich über den Gang der
Veränderung der Aktionärsstruktur durch den
Geschäfte und die Lage des Unternehmens regel-
Verkauf der Beteiligung der Dresdner Bank an der
mäßig unterrichtet und die Geschäftsführung des
Gesellschaft wurde eingehend behandelt.
Vorstands der Gesellschaft aufgrund schriftlicher
Das Präsidium des Aufsichtsrats hat sich neben
und mündlicher Berichterstattung überwacht.
der Vorbereitung der Sitzungen des Plenums vor
Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Auf-
allem mit Großprojekten, dem privatwirtschaft-
sichtsrats erforderlich ist, wurden überprüft und
lichen Betreibergeschäft und der Vergütung des
mit dem Vorstand behandelt. Der Aufsichtsrat hat
Vorstands befasst.
seine Zustimmung bei Erwerb und Veräußerung
Der Prüfungsausschuss hat sich über die
von Unternehmensbeteiligungen, Übernahme von
Behandlung der Jahres- und Zwischenabschlüsse
Teilbetrieben, Abgabe von Angeboten für Groß-
hinaus über den Einsatz des Projekt Controllings
projekte und Kapitalmaßnahmen erteilt.
sowie die Tätigkeit der Konzernrevision eingehend
Im Geschäftsjahr 2005 haben sechs Sitzungen
informiert. Zur Prüfung des Risikomanagements
des Aufsichtsratsplenums, vier Sitzungen des
erstatten beide Zentralbereiche dem Ausschuss
Präsidiums des Aufsichtsrats und vier Sitzungen
regelmäßig Jahresberichte. Der Aufsichtsrat ist der
des Prüfungsausschusses stattgefunden. Dabei
Auffassung, dass das derzeit bestehende Risiko-
wurden neben den laufenden Geschäften und den
management den Anforderungen vollumfänglich
Großprojekten vor allem die Unternehmensstra-
entspricht. Der Prüfungsausschuss hat die Effizienz
tegie sowie die Position von Bilfinger Berger im
seiner Tätigkeit evaluiert.
Vergleich zu seinen Wettbewerbern mit dem
Die Vorsitzenden von Präsidium und Prüfungs-
Vorstand besprochen. Der Aufsichtsrat hat sich mit
ausschuss haben dem Aufsichtsratsplenum in
den Akquisitionen Babcock Borsig Service, Assetis,
seinen Sitzungen über die Arbeit der von ihnen
Simon Engineering und PPRM intensiv beschäftigt.
geleiteten Ausschüsse berichtet. Es bestand keine
Dabei wurden jeweils alle wesentlichen Gesichts-
Veranlassung, vom Einsichtsrecht des Aufsichts-
punkte wie Ergebnisse der Due Diligence, Ertrags-
rats in die Bücher, Schriften etc. der Gesellschaft
situation, Business Plan, Qualität der Geschäfts-
gemäß § 111 Abs. 2 AktG Gebrauch zu machen.
führung, Auswirkungen auf Konzernabschluss
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat mit dem
und Integrationskonzept geprüft. Über die tatsäch-
Vorstandsvorsitzenden auch außerhalb der Sitzun-
liche Entwicklung neuer Beteiligungsgesellschaf-
gen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse in
ten im Vergleich zu den bei Erwerb getroffenen
Einzelgesprächen die Lage der Gesellschaft und
Annahmen lässt sich der Aufsichtsrat regelmäßig
ihre weitere Entwicklung erörtert.
berichten.
Mit dem Deutschen Corporate Governance
Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen lag
Kodex hat sich der Aufsichtsrat erneut ausführlich
in der Ergebnisentwicklung des Konzerns mit
befasst und dabei unter anderem die Effizienz
einerseits erfreulichen Resultaten, andererseits der
seiner Tätigkeit evaluiert. In der gemeinsam mit
Belastung aus den Verlusten im australischen
dem Vorstand am 7. Dezember 2005 abgegebenen
Hochbaugeschäft. Die Ursache dieses Einbruchs,
Erklärung gemäß § 161 AktG wird festgestellt, dass
der Einsatz des Projekt Controllings und die getrof-
die Bilfinger Berger AG sämtlichen Empfehlungen
fenen Maßnahmen wurden mit dem Vorstand ein-
des Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005
gehend erörtert und einer intensiven Prüfung
entspricht. Ausgenommen hiervon ist die Empfeh-
unterzogen. Der Aufsichtsrat stimmte im Ergebnis
lung in Ziffer 5.4.3 Satz 3 (Bekanntgabe von Kandi-
seiner Prüfung den eingeleiteten Maßnahmen des
datenvorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz an
Vorstands zu. Ausführlich untersucht wurden auch
die Aktionäre), weil diese Empfehlung nicht der im
generelle Fragen der Führung von Beteiligungs-
Aktiengesetz festgelegten Kompetenzverteilung
gesellschaften, die Unternehmensplanung, das
entspricht. Die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden
Kapitalrenditecontrolling und der Vergleich des
obliegt allein dem Aufsichtsrat. Die Entsprechens-
Geschäftsverlaufs mit den erwarteten Zahlen. Die
erklärung ist den Aktionären auf der Website der
Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.
28
Bericht des Aufsichtsrats
Neben dem Präsidium und dem Prüfung-
Gewinnverwendung sind Einwendungen nicht zu
sausschuss besteht gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung
erheben. Der Empfehlung des Prüfungsausschus-
ein Ausschuss des Aufsichtsrats zur Wahr-
ses folgend hat der Aufsichtsrat von dem Ergebnis
nehmung der in § 31 Abs. 3 des Mitbestimmungs-
der Prüfung der Abschlussprüfer zustimmend
gesetzes bezeichneten Aufgaben. Die derzeitige
Kenntnis genommen. Die vom Vorstand für die
Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner
Gesellschaft und den Konzern vorgelegten Jahres-
Ausschüsse ist dem Kapitel Organe der Gesell-
abschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr
schaft zu entnehmen. Personelle Veränderungen
2005 wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung
sind seit dem Bericht des Aufsichtsrats vom
am 15. März 2006 gebilligt. An dieser Sitzung
23. März 2005 nicht eingetreten.
haben auch zwei der unterzeichnenden Wirt-
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss
schaftsprüfer teilgenommen und ihre Prüfung des
sowie die Lageberichte der Bilfinger Berger AG und
Jahres- und Konzernabschlusses erläutert. Der Jah-
des Konzerns für das Geschäftsjahr 2005 sind von
resabschluss der Gesellschaft ist damit festgestellt.
den durch die Hauptversammlung gewählten und
Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung
vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfern,
des Bilanzgewinns stimmt der Aufsichtsrat zu.
der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Herr Carlos Möller ist im beiderseitigen Einver-
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Karlsruhe, und
nehmen zum Jahresende 2005 aus dem Vorstand
der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesell-
ausgeschieden. Die von ihm wahrgenommenen
schaft, Mannheim, geprüft und mit dem unein-
Betreuungsaufgaben wurden auf Herrn Bodner
geschränkten Bestätigungsvermerk versehen
(Bilfinger Berger Australia) und Herrn Prof. Schet-
worden. Die Prüfungsberichte wurden den Auf-
ter (Fru-Con) übertragen.
sichtsratsmitgliedern ausgehändigt. Der Prüfungs-
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und
ausschuss des Aufsichtsrats hat die Abschlüsse
allen Mitarbeitern herzlichen Dank und Anerken-
sowie die Wirtschaftsprüfungsberichte in Anwe-
nung für ihre Leistung im vergangenen Geschäfts-
senheit der Wirtschaftsprüfer erörtert.
jahr aus.
Nach dem abschließenden Ergebnis der auf
dieser Grundlage vom Aufsichtsrat vorgenomme-
Mannheim, den 15. März 2006
nen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, der Lageberichte der Bilfinger Berger
AG und des Konzerns sowie des Vorschlags für die
Udo Stark
Aufsichtsratsvorsitzender
29
Bericht des Aufsichtsrats
Konzernlagebericht
Das Geschäftsjahr 2005 im Überblick
Bilfinger Berger hat das Geschäftsvolumen
erneut ausgeweitet. Zuwächse in allen Segmenten sind mit einem deutlichen Ergebnisanstieg verbunden. Bei der Umsetzung unserer
Strategie haben wir weitere erhebliche Fortschritte erzielt.
Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung
Im privatwirtschaftlichen Betreibergeschäft
war der Ausbau unserer Serviceaktivitäten:
verfolgen wir eine langfristig angelegte
Wachstumsstrategie. Unser Projektportfolio
Mit der Akquisition von Babcock Borsig
haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr
Service haben wir unsere Industriedienst-
erheblich weiterentwickelt:
leistungen auf den Kraftwerksektor ausgedehnt und uns in diesem Zukunftsmarkt
Wir konnten unsere Betreiberaktivitäten auf
eine ausgezeichnete Position geschaffen.
Nordamerika ausweiten. In Kanada planen
und finanzieren wir den Ausbau einer
Rheinhold & Mahla konnte seine Aktivitä-
Schnellstraße in den Rocky Mountains und
ten in Deutschland und auf europäischen
stellen ihre Verfügbarkeit langfristig sicher.
Märkten erheblich verstärken. Das Unter-
Darüber hinaus wurde Bilfinger Berger für
nehmen hat große Teile der Wartung
die Realisierung einer wichtigen Brücken-
und Instandhaltung in den Industrieparks
verbindung in Vancouver ausgewählt.
Höchst und Griesheim in Frankfurt am Main
übernommen – eine hervorragende Aus-
In der englischen Grafschaft Kent verwirk-
gangsbasis für weiteres Wachstum im
lichen wir ein weiteres großes Schulprojekt.
In- und Ausland.
Es handelt sich um sechs Schulgebäude, die
wir planen, finanzieren, errichten und
Durch die mehrheitliche Beteiligung an der
betreiben.
Assetis GmbH und die Zusammenführung
mit eigenen Serviceeinheiten nimmt Bilfin-
Von zwei strategisch nicht mehr relevanten
ger Berger auch im Property Management
älteren Beteiligungen haben wir uns wie
eine führende Rolle in Deutschland ein.
geplant getrennt.
In Australien haben wir durch den Erwerb
der Dienstleistungssparte von Simon Engineering unser Industrieservicegeschäft
auf eine breitere Basis gestellt und die Voraussetzungen für weitere Expansion geschaffen.
30
Lagebericht
Die Entwicklung im Hoch- und Industriebau
Im Ingenieurbau steht das internationale
verlief im zurückliegenden Jahr uneinheitlich:
Großprojektgeschäft im Vordergrund. Unsere
Organisation erlaubt den flexiblen Einsatz
In Deutschland stößt ,i.volution‘, unser Bera-
unseres Spitzen-Know-hows, ohne es in allen
tungs-, Bau- und Dienstleistungsangebot für
unseren Märkten vorhalten zu müssen:
jede Phase im Lebenszyklus einer Immobilie,
auf hervorragende Resonanz. Die konse-
Unsere Position in Skandinavien und aus-
quente Ausrichtung des Geschäfts an den
gewählten EU-Beitrittsländern konnten wir
Bedürfnissen unserer Kunden ist unsere
deutlich ausbauen.
Basis für stabilen wirtschaftlichen Erfolg.
Unsere starke Stellung im australischen
Unsere nigerianische Beteiligungsgesell-
Markt haben wir weiter gefestigt.
schaft profitiert von der anhaltend hohen
Nachfrage privater Auftraggeber, vor allem
In Nordamerika haben wir uns neu aufge-
aus der Öl- und Gasindustrie.
stellt und sind für kommende Aufgaben gut
gerüstet. Die Ausweitung unseres Betreiber-
Dem Erfolg in Deutschland und Nigeria
geschäfts auf Nordamerika wird unseren
standen jedoch Verluste im australischen
Bauaktivitäten zusätzliche Impulse geben.
Hochbaugeschäft gegenüber. Dort haben
wir unsere Strukturen optimiert, das
Management gestärkt und konzentrieren
uns auf ausgewählte Marktsegmente.
Veränderung der Aktionärsstruktur
Inzwischen hat sich auch der überhitzte
Im Geschäftjahr 2005 hat sich die Aktionärs-
Markt entspannt und wir erwarten keine
struktur von Bilfinger Berger grundlegend
weiteren Belastungen.
verändert. Nachdem sich die Dresdner Bank im
Juni von ihrer Beteiligung an unserem Unternehmen getrennt hat, ist der Free Float unserer
Aktie auf 100 Prozent gestiegen.
31
Lagebericht
Der Bilfinger Berger Konzern
Das Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau umfasst
die Tätigkeit unserer Hochbausparte in Deutsch-
Geschäftstätigkeit und Strategie
land und die Hoch- und Industriebauaktivitäten
Bilfinger Berger bietet als international agierender
unserer Beteiligungsgesellschaften Bilfinger Ber-
Bau- und Dienstleistungskonzern ganzheitliche
ger Australia und Julius Berger Nigeria. In diesem
Lösungen in den Bereichen Immobilien, Infrastruk-
Segment überwiegt der Anteil privater Kunden
tur und Industrieservice. Die Geschäftstätigkeit
deutlich gegenüber öffentlichen Auftraggebern.
reicht von Beratung, Entwicklung, Planung und
Mit unserem ganzheitlichen Ansatz lösen wir die
Finanzierung über betriebsfertige Erstellung bis
individuellen Probleme unserer Auftraggeber und
hin zu Instandhaltung und Betrieb. Sie gliedert sich
schaffen so dauerhafte Kundenbeziehungen.
in die Geschäftsfelder Ingenieurbau, Hoch- und
Unser Geschäftsfeld Dienstleistungen haben
Industriebau, Dienstleistungen sowie Betreiber-
wir auf die Sparten Facility Services und Industrial
projekte.
Services ausgerichtet. Im Gebäudemanagement
Das Geschäftsfeld Ingenieurbau beinhaltet
konzentrieren wir uns auf anspruchsvolle tech-
die Aktivitäten unseres Konzerns in dieser Bau-
nische und kaufmännische Leistungen und zählen
sparte. Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen
zu den Marktführern in Deutschland. Der Indus-
auf internationalen Märkten wie Australien,
trieservice betrifft Wartung und Instandhaltung
ausgewählten europäischen und afrikanischen
von Anlagen der Prozessindustrie und von Energie-
Ländern, dem Mittleren Osten, Nordamerika sowie
erzeugern. Die regionalen Schwerpunkte liegen
in Deutschland. Ausgeprägte technische Kom-
in Deutschland, Europa, Australien und in den
petenz und die Fähigkeit zur verantwortlichen
Vereinigten Staaten.
Führung großer Infrastrukturprojekte sind wich-
Das Segment Betreiberprojekte bündelt das pri-
tige Fundamente unseres Erfolgs. Eine flexible
vatwirtschaftliche Betreiberengagement unseres
Spartenorganisation erleichtert die konzerninter-
Konzerns. Bei der Gestaltung unseres Projekt-
ne Zusammenarbeit und fördert den reibungs-
portfolios stellen wir stets die Rendite auf das ein-
losen Know-how-Transfer.
gesetzte Eigenkapital in den Mittelpunkt unserer
Geschäftsfeldstruktur
Volle Zuordnung
Ingenieurbau
Hoch- und Industriebau
Dienstleistungen
Betreiberprojekte
Bilfinger Berger
Ingenieurbau
Bilfinger Berger
Hochbau
Bilfinger Berger
Facility Services:
Bilfinger Berger
BOT
Bilfinger Berger
Umwelttechnik
Bilfinger Berger
Verkehrswegebau
Hydrobudowa
HSG
EPM Assetis
Bilfinger Berger
Industrial Services:
Babcock Borsig Service
Rheinhold & Mahla
Razel
Anteilige Zuordnung
Bilfinger Berger Nigeria (inklusive JBN)
Fru-Con (inklusive Centennial)
Bilfinger Berger Australia (Baulderstone Hornibrook, Abigroup)
32
Lagebericht
Tätigkeit. Wir befassen uns ausschließlich mit
wichtige strategische Wettbewerbsvorteile bei der
Projekten im öffentlichen Hochbau und in der
Weiterentwicklung unseres Betreibergeschäfts.
Verkehrsinfrastruktur. Dabei konzentrieren wir
Unser konzerneigenes Know-how in allen Bau-
uns auf Zielmärkte mit sicheren politischen und
und Betriebsstadien erlaubt einen fundierten
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Umgang mit den spezifischen Anforderungen in
jeder Phase im Lebenszyklus eines Projekts. Die
Steigerung von Ergebnisqualität
und Unternehmenswert
enge Kooperation von Hochbau und Service-
Unsere Strategie zielt auf eine nachhaltige Steige-
lienkunden auf eine völlig neue Grundlage.
geschäft stellt die Beziehung zu unseren Immobi-
rung von Ergebnisqualität und Unternehmensmit einem ertragstarken Dienstleistungsgeschäft
Maßgebliche Finanzkennzahlen:
EBITA und Kapitalrendite
ein zweites starkes Standbein neben unseren Bau-
Das EBITA ist die maßgebliche Kenngröße zur
aktivitäten zu schaffen. Darüber hinaus bauen wir
Erfolgsmessung unserer operativen Einheiten. Im
unser Portfolio privatwirtschaftlicher Betreiber-
Baugeschäft setzen wir uns eine Leistungsrendite
projekte aus, das bereits heute seine Kapitalkosten
von mindestens 2 Prozent, im Dienstleistungs-
verdient. Sein Beitrag zum Konzernergebnis wird
segment von mindestens 4 Prozent zum Ziel.
langfristig deutlich wachsen. Im Baugeschäft
Den wirtschaftlichen Erfolg der Geschäftsfelder
konzentrieren wir uns auf die weitere Verbesse-
und des Konzerns messen wir zusätzlich anhand
rung der Ergebnisqualität. Die internationale
des Wertbeitrags mithilfe unseres Kapitalrendite-
Ausrichtung unserer Bauaktivitäten macht unser
controlling. Dabei legen wir konzerneinheitlich
Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber
einen Kapitalkostensatz von 11 Prozent zu Grunde.
wert. Innerhalb kurzer Zeit ist es uns gelungen,
Schwankungen in einzelnen Märkten.
Diesen erfolgreichen Weg werden wir konse-
Profitcenter und zentrale Kontrolle
quent weiterverfolgen. Unser Dienstleistungs-
Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesellschaft
geschäft wird sowohl organisch als auch durch
nach deutschem Recht. Gremien der Gesellschaft
Zukäufe weiter wachsen. Wir wollen unsere
sind Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversamm-
Leistungspalette in diesem Segment abrunden
lung. In der Unternehmensführung orientieren wir
und neue Märkte erschließen. Beim Ausbau des
uns an nationalen und internationalen Standards.
Betreiberportfolios bleibt die Rendite auf das ein-
Die Bilfinger Berger AG entspricht mit einer not-
gesetzte Eigenkapital das entscheidende Kriterium
wendigen Ausnahme sämtlichen Empfehlungen
unseres Handelns.
des Deutschen Corporate Governance Kodex in der
Fassung vom 2. Juni 2005. Unser operatives
Umfassendes Leistungsspektrum
für unsere Kunden
Geschäft ist konsequent dezentral organisiert.
Als Multi Service Group setzen wir auf die
agieren als eigenständige Profitcenter. Steuerung
Zusammenarbeit einzelner Einheiten innerhalb
und Kontrolle erfolgen über ein konzerneinheit-
unseres Konzerns. Die Nutzung dieser Synergien
liches Berichtswesen und ein wirkungsvolles
hat in kurzer Zeit erhebliche Bedeutung für Bilfin-
Risikomanagementsystem.
ger Berger erlangt. So profitiert der Ingenieurbau
zunehmend vom Erfolg bei der Realisierung privatwirtschaftlicher Projekte. Gleichzeitig verfügen
wir durch unsere bautechnische Kompetenz über
33
Lagebericht
Niederlassungen und Beteiligungsgesellschaften
Europäischen Union der erwartete Aufschwung
Wirtschaftliches Umfeld
eingetreten, das Bruttoinlandsprodukt stieg 2005
Weltwirtschaft: Robustes Wachstum
um knapp 5 Prozent. Dank einer verbesserten
Die Weltwirtschaft ist im Jahr 2005 weiter gewach-
Binnennachfrage erreichte Österreich ein Plus von
sen. Trotz Höchstpreisen für Rohöl lag die Steige-
rund 2 Prozent.
rungsrate bei gut 4 Prozent. Auf den für Bilfinger
Berger relevanten Märkten verlief die wirtschaft-
Nordamerika: Anhaltendes Wachstum
liche Entwicklung uneinheitlich.
Das Wachstum in den Vereinigten Staaten verlangsamte sich im Vergleich zum Vorjahr, lag aber
Europa: Unterschiedliche Entwicklung
mit einem Plus von 3,5 Prozent noch deutlich vor
Die Steigerungsraten in Europa blieben deutlich
der Eurozone. Einem leichten Rückgang des priva-
hinter dem globalen Wachstum zurück. In der
ten Konsums als Folge steigender Zinsen standen
Eurozone nahm das Bruttoinlandsprodukt um
höhere Investitionen und Exportraten gegenüber.
etwas mehr als 1 Prozent zu. In Deutschland war im
Die Auswirkungen der verheerenden Wirbel-
zweiten Halbjahr 2005 ein leichtes Anziehen der
stürme an der Südküste des Landes haben die
Konjunktur zu verzeichnen. Wirtschaftsmotor
Wirtschaft nicht nachhaltig belastet. Kanada ent-
blieb der Export, die Inlandsnachfrage dagegen
wickelt sich nach zwölf Jahren Wachstum weiter-
stagnierte. Insgesamt wuchs die deutsche Wirt-
hin dynamisch.
schaftsleistung 2005 jedoch nur um 0,9 Prozent.
Die Teuerung war im Wesentlichen von spürbar
Australien: Aufschwung ungebrochen
gestiegenen Energiekosten getrieben, blieb aber
Die australische Wirtschaft hat auch 2005 ihren
insgesamt moderat.
Wachstumspfad nicht verlassen. Die Binnennach-
In Frankreich hat die Konjunktur in der zweiten
frage ist ungebrochen, der Außenhandel floriert.
Jahreshälfte 2005 durch privaten Konsum, wach-
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 2,6 Prozent.
sende Investitionen und lebhafte Exporte Impulse
Die Teuerung blieb moderat, die Arbeitslosenquote
erhalten. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich
war weiterhin gering. Dienstleistungen, Industrie-
um rund 1,5 Prozent. Die britische Wirtschaft legte
produktion und Bauwirtschaft sind die Konjunk-
im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent zu, hat aber
turmotoren.
infolge einer schwächeren Konsumnachfrage an
Wachstumstempo verloren. Schweden und Norwegen zeichnen sich durch stabile Zuwachsraten
aus. In Polen ist nach dem Beitritt des Landes zur
Bruttoinlandsprodukt – Wachstum nach Regionen
in %
2004
2005
Deutschland
1,6
0,9
Europa
2,4
1,5
Vereinigte Staaten
4,4
3,5
Australien
3,7
2,6
34
Lagebericht
Branchenentwicklung
Die Baukonjunktur in den Vereinigten Staaten
erwies sich mit einem Zuwachs von knapp 5 Pro-
Bauwirtschaft: Uneinheitliches Bild
zent erneut als sehr robust. In allen Marktsegmen-
Für die Bauwirtschaft in Deutschland war 2005
ten gab es Steigerungsraten. In Kanada erwickelte
das elfte Rezessionsjahr in Folge. Die Auftragsein-
sich die Baukonjunktur erfreulich, nicht zuletzt
gänge im Bauhauptgewerbe lagen mit insgesamt
aufgrund der hohen Akzeptanz privatwirtschaft-
44 Mrd. € um 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert.
licher Modelle.
Die Umsätze gingen um 5,7 Prozent auf 74 Mrd. €
stand nach der Wiedervereinigung. Im Durch-
Dienstleistungen: Hohe Nachfrage nach
integrierten Lösungen
schnitt waren im vergangenen Jahr 717.000
Die Instandhaltungsaufwendungen der produzie-
Mitarbeiter im Bauhauptgewerbe tätig, 50.000
renden Industrie in Westeuropa nehmen wieder
Beschäftigte weniger als im Vorjahr.
zu. Gute Chancen eröffnen sich Unternehmen, die
zurück und markieren damit einen neuen Tief-
Allerdings deutete sich bei der Entwicklung der
das Instandhaltungsmanagement von Industrie-
Auftragseingänge im zweiten Halbjahr ein Ende
anlagen komplett übernehmen können. Hier ist
der Talfahrt an. Der Wirtschaftsbau profitierte von
auch künftig von einer deutlich wachsenden
der allgemeinen konjunkturellen Stabilisierung,
Nachfrage auszugehen. In den neuen EU-Beitritts-
der öffentliche Bau von der beginnenden Entspan-
staaten besteht ein anhaltender Modernisierungs-
nung der kommunalen Finanzsituation. Lediglich
bedarf der Industrie. Outsourcing-Lösungen für
der Wohnungsbau verzeichnete noch leichte Rück-
die Instandhaltung stoßen daher auf großes
gänge. Die seit Mitte 2005 anziehende Baunachfra-
Interesse. Im Kraftwerkssektor sorgen steigende
ge begann sich Ende des Jahres in leicht steigenden
Energienachfrage, zunehmender Rehabilitations-
Umsätzen niederzuschlagen, was vorsichtigen
bedarf und höhere Umweltschutzanforderungen
Optimismus aufkommen lässt.
weltweit für gute konjunkturelle Rahmenbe-
Für das Jahr 2006 erwartet der Hauptverband
dingungen.
der Deutschen Bauindustrie im Bauhauptgewerbe
Der Markt für Facility Services in Deutschland
erstmals seit langem wieder stabile Umsätze – und
ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Den-
nährt damit die Hoffnung auf eine Trendwende.
noch nimmt der Preisdruck bei Standardleistungen
Auch die Ankündigung der neuen Bundesregie-
zu, die Konzentration unter den Anbietern setzt
rung, die Investitionen in die Verkehrswege zu
sich fort. Chancen eröffnen sich auch hier für
erhöhen und Public Private Partnership verstärkt
Unternehmen, die ihren Kunden integrierte
zu nutzen, spricht für eine mögliche Belebung der
Leistungspakete oder hochspezialisierte Services
Baukonjunktur.
offerieren. Ihnen bieten sich auch gute Perspek-
In Frankreich stiegen die Investitionen in
tiven in einigen Ländern West- und Osteuropas.
öffentliche Bauprojekte im vergangenen Jahr um
2 Prozent. Im Mittelpunkt standen Ausbau und
Stabile rechtliche Rahmenbedingungen
Erhalt des Schienennetzes sowie von Straßen und
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Akti-
Autobahnen. In Polen profitiert die Branche in
vitäten unseres Konzerns haben sich 2005 nur
besonderem Maße vom Wirtschaftsaufschwung
unwesentlich verändert.
des Landes, der durch Investitionen der Europäi-
In Deutschland ist die Verabschiedung des
schen Union spürbare Impulse erhält. In Österreich
Beschleunigungsgesetzes für Öffentlich- Private
war die Nachfrage im Ingenieurbau stabil. Dem
Partnerschaften positiv zu bewerten. Das Gesetz
Straßenbau in Ungarn kommt eine Zunahme
schafft mehr Rechtssicherheit und ermöglicht
privatwirtschaftlicher Projekte zugute. In Skandi-
unter anderem auch die private Realisierung von
navien sind die Investitionen in die Verkehrsinfra-
Autobahnabschnitten nach dem Fernstraßenbau-
struktur stark gestiegen.
privatfinanzierungsgesetz. Die zum 1. Januar 2006
In Australien setzte sich der Bauboom fort,
beschlossene Abschaffung der Eigenheimzulage
allerdings verlagerten sich die Gewichte. Während
hat keine Auswirkungen auf unser Unternehmen,
sich der überhitzte Hochbausektor langsam
da Wohnungsbau für uns von marginaler Bedeu-
abkühlte, wurde noch mehr in die Infrastruktur
tung ist.
investiert.
35
Lagebericht
Geschäftsverlauf
Leistung und Auftragseingang
erheblich ausgeweitet
Konzernergebnis 30 Prozent
über Vorjahreswert
Cashflow übertrifft zum Jahresende
die Erwartung
Leistung und Auftragseingang
erreichen Rekordniveau
Die Leistung des Konzerns hat im zurückliegenden
Geschäftsjahr um 16 Prozent auf 7.061 Mio. € zuge-
Leistung, Auftragseingang, Auftragsbestand
in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
nommen. Neben organischem Wachstum haben
dazu vor allem Akquisitionen im Geschäftsfeld
Dienstleistungen beigetragen. Der Anteil der
Leistung, der auf internationalen Märkten erbracht
wurde, hat sich auf 66 (Vorjahr: 65) Prozent erhöht.
Der Anteil des inländischen Baugeschäfts an
Leistung
6.111
7.061
+16
Auftragseingang
6.139
7.545
+23
Auftragsbestand
6.339
7.001
+10
der Konzernleistung ist weiter auf 19 (Vorjahr: 21)
Prozent zurückgegangen, Dienstleistungsaktivitäten in Deutschland schlagen mit 15 (Vorjahr: 14)
Prozent zu Buche.
Der Auftragseingang ist ebenfalls angestiegen.
Mit einem Zuwachs um 23 Prozent auf 7.545 Mio. €
übertraf er deutlich den Vorjahreswert. Der Auf-
Leistung nach Regionen
in Mio. ¤
2004
2005
%
tragsbestand lag zum Jahresende bei 7.001 Mio. €,
eine Zunahme um 10 Prozent.
Deutschland
2.160
2.390
34
1.272
1.500
21
Amerika
624
540
8
Afrika
467
681
9
Asien
92
139
2
Australien
1.496
1.811
26
Gesamt
6.111
7.061
100
übriges Europa
Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte führen wir
ab dem Jahr 2005 ausschließlich die Betreiberleistung vollkonsolidierter Projekte. Die mit Betreiberengagements verbundene Bauleistung – soweit sie
im Konzern erbracht wird – weisen wir in den
Geschäftsfeldern Ingenieurbau beziehungsweise
Hoch- und Industriebau aus. Die Konsolidierung
verringert sich entsprechend. Die Vorjahreswerte
wurden zur Vergleichbarkeit angepasst.
Konzernergebnis 30 Prozent über Vorjahr
Leistung nach Geschäftsfeldern
in Mio. ¤
2004
2005
%
Die Ertragskraft des Konzerns hat sich im Vorjahresvergleich weiter verbessert. Dazu haben vor
Ingenieurbau
2.447
2.747
39
Hoch- und Industriebau
1.989
2.081
29
Dienstleistungen
1.600
2.250
32
Betreiberprojekte
11
14
<1
Konsolidierung, Sonstiges
64
-31
6.111
7.061
Gesamt
allem die Segmente Ingenieurbau und Dienstleistungen mit deutlichen Ergebnissteigerungen
beigetragen. Diesen Zuwächsen standen jedoch
Belastungen aus dem australischen Hochbaugeschäft gegenüber.
100
Die GuV-Gesamtleistung erhöhte sich um
743 Mio. € beziehungsweise 13,6 Prozent auf 6.208
(Vorjahr: 5.465) Mio. €. Neben organischem Wachstum haben dazu vor allem Akquisitionen im
36
Lagebericht
Operatives Ergebnis / EBITA
in Mio. ¤
2004
2005
Die Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen im
Wesentlichen konsolidierungsbedingt um 8 Mio. €
Ingenieurbau
22
50
9
-14
Dienstleistungen
62
90
Betreiberprojekte
3
4
-15
-15
81
115
Hoch- und Industriebau
Konsolidierung, Sonstiges
Konzern
auf 92 (Vorjahr: 84) Mio. € zu. Ihr Anteil an der
Gesamtleistung blieb mit 1,5 (Vorjahr: 1,5) Prozent
konstant.
Die sonstigen betrieblichen Erträge waren
mit 129 (Vorjahr: 129) Mio. € unverändert. Dagegen
ergab sich bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ein Anstieg um 95 Mio. € auf 545
(Vorjahr: 450) Mio. €. Saldiert ergibt sich ein Nettoaufwand von 416 (Vorjahr: 321) Mio. €. Dies entspricht einer Quote von 6,7 (Vorjahr: 5,9) Prozent
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung)
in Mio. ¤
2005
2004
der GuV-Gesamtleistung.
Insgesamt konnte das EBITA auf 115 (Vorjahr: 81)
Mio. € gesteigert werden. Dieser Zahl liegt eine
5.464,7
6.207,8
methodische Änderung beim Ausweis des EBITA
-4.979,3
-5,585,3
für Betreiberprojekte zu Grunde. Nach bisheriger
-84,0
-91,8
Ermittlung hätte sich das EBITA auf 126 Mio. €
-320,4
-415,9
belaufen. Die vorgenommene Änderung besteht
EBITA ( Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Goodwillabschreibungen )
81,0
114,8
Abschreibungen auf Immaterielle
Vermögenswerte aus Akquisitionen
-0,3
-5,3
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern)
80,7
109,5
Zinsergebnis
10,3
5,9
EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern)
91,0
115,4
-34,3
-41,6
Ergebnis nach Ertragsteuern
56,7
73,8
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
-5,5
-7,3
Konzernergebnis
51,2
66,5
36.734
37.005
1,39
1,80
Gesamtleistung
Materialaufwand / Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge
darin, dass erstmals alle Zinserträge und Zinsauf-
Ertragssteuern
Durchschnittliche Anzahl der Aktien
in Tausend
Ergebnis je Aktie
in ¤
wendungen – soweit sie das Betreibergeschäft
betreffen – im EBITA des Geschäftsfelds erfasst
werden. Per saldo führt dies zu einer Verringerung
des EBITA und zu einer Verbesserung des Zinsergebnisses von jeweils 11 Mio. €. Auf das Ergebnis
vor Ertragsteuern und das Konzernergebnis wirkt
sich diese Umgliederung nicht aus.
Das Geschäftsfeld Ingenieurbau hat erwartungsgemäß wieder einen maßgeblichen Ergebnisbeitrag geleistet. Das EBITA lag mit 50 (Vorjahr:
22) Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert, der
durch einen Einmaleffekt belastet war.
Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau war
das EBITA durch Verluste im australischen Hoch-
Geschäftsfeld Dienstleistungen beigetragen. Nicht
hierin enthalten sind unsere anteilig in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Leistungen. Die
GuV-Gesamtleistung weicht insoweit von der
im Lagebericht mit 7.061 Mio. € ausgewiesenen
Konzernleistung ab. Wir verweisen hierzu auf
unsere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen im
Anhang zur Gewinn- und Verlustrechnung.
Der Anteil der Aufwendungen für Material
und Subunternehmerleistungen sowie für eigenes
Personal verringerte sich auf 90,0 (Vorjahr: 91,1)
Prozent. Die darin enthaltene Personalaufwandsquote blieb mit 27,6 (Vorjahr: 27,7) Prozent nahezu
unverändert.
baugeschäft belastet und belief sich auf -14 (Vorjahr: 9) Mio. €.
Im Geschäftsfeld Dienstleistungen ist das
EBITA im Zuge der Leistungsausweitung weiter auf
90 (Vorjahr: 62) Mio. € gewachsen. Dazu hat neben
organischem Wachstum die erstmalige Einbeziehung der neu erworbenen Gesellschaften, vor
allem der Babcock Borsig Service seit April 2005,
beigetragen.
Das EBITA im Geschäftsfeld Betreiberprojekte
beläuft sich auf 4 (Vorjahr: 3) Mio. €. Ohne die
eingangs beschriebene methodische Änderung
hätte das EBITA trotz hoher Vorkosten für neue
Engagements 15 (Vorjahr: 3) Mio. € betragen. Zur
Beurteilung unseres Geschäftserfolgs im Betreibergeschäft betrachten wir neben dem laufenden
37
Lagebericht
operativen Ergebnis auch die jährliche Verände-
Nach Abzug der Ergebnisanteile anderer Gesell-
rung des Barwerts künftiger Cashflows. Die Wert-
schafter in Höhe von 7 (Vorjahr: 6) Mio. € ergibt sich
entwicklung unseres BOT-Portfolios erläutern wir
das Konzernergebnis mit 66 (Vorjahr: 51) Mio. €.
detailliert in der Darstellung des Geschäftsfelds
Dies entspricht einem Ergebnis von 1,80 (Vorjahr:
Betreiberprojekte.
1,39) € je Aktie.
Das nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete
EBITA (Konsolidierung/Sonstiges) war wie im Vor-
Dividende von 1,00 ¤ je Aktie vorgeschlagen
jahr mit -15 Mio. € negativ. Neben Konsolidierungs-
Der Jahresüberschuss der Bilfinger Berger AG,
effekten sind hier vor allem nicht verursachungs-
deren Einzelabschluss nach den Vorschriften des
gerecht umlegbare Kosten der Konzernzentrale
deutschen Handelsrechts aufgestellt wird, beträgt
enthalten.
42,2 (Vorjahr: 41,7) Mio. €. Davon wurden 5,0 (Vor-
Die Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen gemäß IFRS 3 / IAS 36
jahr: 5,0) Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen
eingestellt.
in Höhe von 5,3 (Vorjahr: 0,3) Mio. € betreffen vor
Wir schlagen der Hauptversammlung vor, aus
allem aktivierte Werte aus erworbenen Auftrags-
dem Bilanzgewinn von 37,2 (Vorjahr: 36,7) Mio. €
beständen und langfristigen Kundenbeziehungen
eine unveränderte Dividende von 1,00 € zu zahlen.
im Rahmen der Akquisitionen im Dienstleistungs-
Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von
bereich. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests
37,2 Mio. €. Gemessen am Konzernergebnis beläuft
für Goodwill ergaben keinen Abwertungsbedarf.
sich die Ausschüttungsquote im Berichtsjahr auf
Der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwen-
etwa 56 Prozent.
dungen hat sich um 1 Mio. € vermindert. Des Weiteren sind die Gewinne aus Wertpapierverkäufen
Kapitalrenditecontrolling
um 2 Mio. € gesunken. Hinzu kamen um 1 Mio. €
Den Wertbeitrag der Geschäftsfelder und des Kon-
höhere Nettozinsaufwendungen bei den Pensions-
zerns messen wir anhand unseres Kapitalrendite-
rückstellungen. Insgesamt führte dies zu einem
controlling. Ein positiver Wertbeitrag wird erzielt,
Rückgang des Zinsergebnisses gegenüber dem Vor-
wenn der Ertrag (Return) auf das gebundene
jahr um 4 Mio. € auf 6 (Vorjahr: 10) Mio. €.
Kapital (Capital Employed) eine Rendite (ROCE)
Wertbeiträge der Geschäftsfelder
2004
2005
2004
Capital Employed
in Mio. ¤
Ingenieurbau
333
390
33,4
Hoch- und Industriebau
159
160
Dienstleistungen
463
619
Betreiberprojekte
90
Summe der Segmente
Konsolidierung / Sonstiges
Konzern
2005
2004
Return
in Mio. ¤
2005
2004
2005
Wertbeitrag
in %
ROCE
in %
2004
2005
Wertbeitrag absolut
in Mio. ¤
15,7
-1,0
4,7
15,5
1,3
4,5
13,4
14,6
2,4
13,9
13,9
11,3
2,9
132,9
167,6
12,7
13,0
1,7
2,0
18,0
25,5
-12,4
-16,4
-3,8
-16,6
-14,8
-27,6
-47,9
-27,3
120,5
151,2
8,8
10,9
-2,2
-0,1
-29,9
-1,8
61,2
10,0
24,8
2,1
62,2
90,4
123
12,5
1.045
1.292
323
99
1.368
1.391
-3,1
18,3
-9,7
7,2
-15,5
3,6
11,3
22,4
0,3
2,6
0,3
Das EBT beläuft sich auf 115 (Vorjahr: 91) Mio. € und
ergibt, die über den Kosten des eingesetzten
liegt um 24 Mio. € über dem Vorjahreswert.
Kapitals (Kapitalkosten) liegt. Der Kapitalkosten-
Der Aufwand für Ertragsteuern in Höhe von
satz (WACC) beläuft sich wie in den Vorjahren
42 (Vorjahr. 34) Mio. € entspricht einer Steuerquote
konzerneinheitlich auf 11 Prozent. Die Berechnung
von 36,1 (Vorjahr: 37,6) Prozent.
ist im Kapitel Kapitalrenditecontrolling im Einzelnen dargestellt.
38
Lagebericht
Der Ingenieurbau steuerte mit 18 (Vorjahr: -3)
auf 99 (Vorjahr: 323) Mio. €. Ursächlich waren die
Mio. € wieder einen wesentlichen Wertbeitrag zum
Verwendung freier Liquidität für Akquisitionen
Konzern bei, nachdem er im Vorjahr aufgrund
sowie ein unterjährig geringerer Bestand an
eines Einmaleffekts einen negativen Wertbeitrag
Liquiden Mitteln als Folge eines erhöhten Working
auswies. Sein ROCE lag mit 15,7 Prozent deutlich
Capital-Bedarfs.
über den Kapitalkosten. Wir rechnen weiterhin mit
stabilen Wertbeiträgen aus diesem Segment.
In Summe verbesserte sich der Wertbeitrag
des Konzerns auf -2 (Vorjahr: -30) Mio. €. Dies ent-
Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau fiel
spricht einem ROCE von 10,9 (Vorjahr: 8,8) Prozent.
der Wertbeitrag mit -16 (Vorjahr: 7) Mio. € im
Trotz der Verluste im australischen Hochbau-
Berichtsjahr deutlich negativ aus. Ursache hierfür
geschäft haben wir dennoch unser erklärtes Ziel,
waren die berichteten Verluste im australischen
im Geschäftsjahr 2005 unsere Kapitalkosten von
Hochbaugeschäft. Für das laufende Geschäftsjahr
11 Prozent zu erwirtschaften, nahezu erreicht.
erwarten wir wieder einen positiven Wertbeitrag.
Auf Dienstleistungen entfällt unverändert der
Gute Finanzlage und solide Kapitalstruktur
größte Anteil des Capital Employed der Geschäfts-
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vorjahresver-
felder. Es hat sich im Berichtsjahr vor allem auf-
gleich um 637 Mio. € auf knapp 4,4 (Vorjahr: 3,7)
grund von Akquisitionen auf 619 (Vorjahr: 463)
Mrd. €. Ursache war die Ausweitung unseres
Mio. € erhöht. Hiervon betreffen rund 395 Mio. €
Betreibergeschäfts mit 450 Mio. € und der gezielte
Goodwill. Der ROCE ist weiter auf 14,6 (Vorjahr: 13,4)
Ausbau unseres Dienstleistungsgeschäfts durch
Prozent gestiegen. Mit 22 (Vorjahr: 11) Mio. € erwirt-
Akquisitionen mit 250 Mio. €, vor allem durch den
schaftete das Geschäftsfeld den höchsten Wert-
Erwerb der Babcock Borsig Service.
beitrag im Konzern.
Auf der Aktivseite betrifft der Anstieg der
Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte ist zu
immateriellen Vermögenswerte um 243 Mio € auf
berücksichtigen, dass sich die überwiegende
592 (Vorjahr: 349) Mio. € insbesondere erworbenen
Anzahl der Projekte derzeit im Bau oder einer
Goodwill aus Akquisitionen.
noch frühen Betriebsphase befindet. Zur Ermitt-
Im Zuge der Geschäftsausweitung haben die
lung des Wertbeitrags berechnen wir den Return
Sachanlagen um 37 Mio. € auf 512 (Vorjahr: 475)
unter Einbezug der im Vergleich zum Vorjahr
Mio. € zugenommen.
ermittelten Wertsteigerung des Portfolios. Die
Die Ausweitung unseres Betreibergeschäfts
Berechnung des Wertzuwachses, der sich im
schlägt sich im Anstieg der Finanzanlagen um
Berichtsjahr auf 10,4 (Vorjahr: 10,5) Mio. € beläuft,
284 auf 712 (Vorjahr: 428) Mio. € nieder. Von den
ist im Kapitel Betreiberprojekte im Einzelnen
712 Mio. € entfallen 645 (Vorjahr: 236) Mio. € auf die-
erläutert. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete im
ses Geschäftsfeld. Sie betreffen im Wesentlichen
Berichtsjahr mit 11,3 (Vorjahr: 13,9) Prozent wieder
Forderungen aus Betreiberprojekten mit 525 (Vor-
einen ROCE über den Kapitalkosten.
jahr: 139) Mio. €. At Equity bilanzierte Werte
In Summe ist der Wertbeitrag der Geschäftsfelder auf 25 (Vorjahr: 18) Mio. € gestiegen.
von Betreiberprojekten finden sich unter Beteiligungen an assoziierten Unternehmen beziehungs-
Überleitungsposten und die Zentrale haben
weise Ausleihungen an assoziierte Unternehmen
diesen Wertbeitrag um -27 (Vorjahr: -48) Mio. €
mit zusammen 83 (Vorjahr: 73) Mio. €. In den
gemindert. Die deutliche Verbesserung des weiter-
Beteiligungen ist in Höhe von 37 Mio. € nach dem
hin negativen Wertbeitrags der Zentrale beruht auf
Verkauf von zwei Minderheitsbeteiligungen an
einer starken Reduzierung des Capital Employed
Betreiberprojekten insbesondere unser Anteil am
Westlink Motorway M7, Australien, enthalten.
Die Abnahme der Investment Properties um
128 Mio. € auf 34 (Vorjahr: 162) Mio. € wirkte
sich gegenläufig bei den Finanzanlagen aus. Dies
resultiert aus dem Verkauf unserer Büroimmobilie
Broker und Office Center in Frankfurt am Main
zum Jahresende.
39
Lagebericht
Insgesamt stiegen die langfristigen Vermögens-
Basis – beliefen sich auf 127 (Vorjahr: 134) Mio. €.
werte unter Einbezug der Position Latente Steuern
Non-Recourse Kredite, die ohne Haftung des Kon-
um 587 Mio. € auf 1.952 (Vorjahr: 1.365) Mio. €.
zerns zur Finanzierung von Betreiberprojekten
Unter den kurzfristigen Vermögenswerten
gewährt sind, sind korrespondierend zu den Forde-
nahm die Position Vorräte, insbesondere die
rungen aus Betreiberprojekten auf 495 (Vorjahr:
künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen,
114) Mio. € gestiegen. Zusätzlich bestand im Vorjahr
im Zuge der Geschäftsausweitung um 102 Mio. €
noch eine Non-Recourse Finanzierung für die
auf 385 (Vorjahr: 283) Mio. € zu. Die Forderungen
verkaufte Büroimmobilie in Frankfurt in Höhe von
und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sind
91 Mio. €, so dass sich die Non-Recourse Verbind-
um 30 Mio. € auf 1.188 (Vorjahr: 1.158) Mio. € ange-
lichkeiten zum Jahresende 2004 insgesamt auf
stiegen.
205 Mio. € beliefen.
Wertpapiere und Liquide Mittel erreichten trotz
Die langfristigen Rückstellungen erhöhten
erheblicher Investitionen mit 832 (Vorjahr: 914)
sich insgesamt um 30 Mio. € auf 235 (Vorjahr: 205)
Mio. € erneut ein hohes Niveau. Die Bankverbind-
Mio. €. Dabei stiegen die Pensionsrückstellun-
lichkeiten – ohne Projektkredite auf Non-Recourse
gen im Wesentlichen konsolidierungsbedingt um
33 Mio. € auf 130 (Vorjahr: 97) Mio. €. Pensionsverpflichtungen der AG sind hierin nicht enthalten, da sie vollständig mit den Fondsvermögen des
Bilanzstruktur Konzern
in Mio. ¤
2004
2005
2005
2004
Aktiva
3.720
4.357
4.357
3.720
832
2.259
Contractual Trust Arrangements und der Unterstützungskasse saldiert sind.
Passiva
Langfristige andere Verbindlichkeiten erhöhten sich um 3 auf 17 (Vorjahr: 14) Mio. € und latente
Steuerverbindlichkeiten um 21 Mio. € auf 74 (Vorjahr. 53) Mio. €.
Die kurzfristigen Rückstellungen sind konsoli-
Wertpapiere
und Liquide
Mittel
2.028
914
1.188
kurzfristiges
Fremdkapital 1
dierungsbedingt auf 470 (Vorjahr: 399) Mio. €
gestiegen.
Kurzfristige andere Verbindlichkeiten haben
um 167 Mio. € auf 1.748 (Vorjahr: 1.581) Mio. € zu-
Andere
kurzfristige
Vermögenswerte
1.158
genommen. Der wesentliche Anstieg entfällt mit
91 Mio. € auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen
385
und Leistungen.
495
1.952
Vorräte
langfristige
Vermögenswerte
205
283
284
1.365
130
1.189
260
97
1.130
Non-Recourse
Kredite
langfristiges
Fremdkapital 2
durch die Ausweitung des Betreibergeschäfts
Pensionsrückstellungen
Prozent. Ohne diesen Effekt hätte sie den Wert des
Eigenkapital
1
davon Finanzverbindlichkeiten 41 (Vorjahr: 48) Mio ¤
2
davon Finanzverbindlichkeiten 87 (Vorjahr: 86) Mio ¤
40
Lagebericht
Das Eigenkapital stieg um 59 Mio. € auf 1.189
(Vorjahr: 1.130) Mio. €. Trotz der Bilanzverlängerung
beträgt die Eigenkapitalquote 27 (Vorjahr: 30)
Vorjahres erreicht.
Operativer Cashflow übertrifft zum Jahresende
die Erwartungen
zahlungen von 32 (Vorjahr: 43) Mio. €., so dass sich
Mit 188 (Vorjahr: 198) Mio. € lag der Cashflow aus
ergibt.
ein Netto-Mittelabfluss von 74 (Vorjahr: 36) Mio. €
laufender Geschäftstätigkeit zum Jahresende über
Aus dem Abgang von Finanzanlagen flossen
unseren Erwartungen. Die Liquiditätsentwicklung
dem Unternehmen 66 Mio. € zu. Davon resultieren,
war im Verlauf des Jahres zunächst von einem
nach Ablösung zugehöriger Non-Recourse Kredite,
31 Mio. € aus dem Verkauf des Investment Property
Broker und Office Center in Frankfurt. Weitere
Kapitalflussrechnung
in Mio. ¤
2004
2005
16 Mio. € flossen aus der Veräußerung der Minderheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft
Cash Earnings
126
183
72
5
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
198
188
Investitionen in Sachanlagen / Immaterielle Vermögenswerte
-79
-106
43
32
-36
-74
Veränderung Working Capital
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Netto-Mittelabfluss für Sachanlagen /
Immaterielle Vermögenswerte
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Free Cashflow
Investitionen in Finanzanlagen
Bangkok Expressway Company Ltd. zu. Die Zahlungseingänge aus weiteren Beteiligungsabgängen und aus der Rückführung langfristiger Ausleihungen belaufen sich auf 19 Mio. €. Danach verbleiben 180 (Vorjahr: 223) Mio. € als Free Cashflow.
Die Investitionen in Finanzanlagen beliefen
sich auf 228 (Vorjahr: 108) Mio. €. Davon entfallen
61
66
auf Akquisitionen, insbesondere im Dienstleis-
223
180
tungsgeschäft, 185 Mio. €. Der größte Einzelbetrag
-108
-228
betrifft mit 130 Mio. € den Erwerb der Babcock
Borsig Service. In Betreibergesellschaften haben
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit
Dividende
-47
-37
wir 33 Mio. € Eigenkapital einbezahlt, insbesondere
Aufnahme / Tilgung von Krediten
-52
4
für Westlink M7, Australien. Des Weiteren wurden
Funding Pensionsrückstellungen
0
-17
10 Mio. € Darlehen an Betreibergesellschaften
Einzahlungen aus Kapitalerhöhung
0
1
-99
-49
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit
gewährt.
Sonstige Wertänderungen
-2
15
beträgt 49 (Vorjahr: 99) Mio. €. Davon beanspruch-
Veränderung der Wertpapiere und Liquiden Mittel
14
-82
te die Ausschüttung der Dividende 37 (Vorjahr: 47)
Liquide Mittel am 1. Januar
900
914
Mio. €. Weitere 17 (Vorjahr: 0) Mio. € wurden zum
Liquide Mittel am 31. Dezember
914
832
Funding der Pensionsrückstellungen verwendet.
Aus Kreditaufnahme und Kapitalerhöhung flossen
5 (Vorjahr: -52) Mio. € zu.
Wechselkursveränderungen führten – rein
deutlich erhöhten Working Capital-Bedarf geprägt.
rechnerisch – zu einem Anstieg der Liquiden Mittel
Zum Jahresende kam es jedoch zu einem hohen
um 15 (Vorjahr: -2) Mio. €.
Mittelzufluss aus operativem Geschäft. Eine Ursa-
Zum Ende des Geschäftsjahres betrug der
che waren Zahlungen auf erbrachte Leistungen
Finanzmittelfonds, bestehend aus Wertpapieren
bei Großprojekten, die entgegen unserer Planung
und Liquiden Mitteln, 832 (Vorjahr: 914) Mio. €.
noch vor Jahresende eingegangen sind. Darüber
hinaus erreichten die Vorauszahlungen – wie
schon Ende 2004 – ein unerwartet hohes Niveau.
In Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte wurden 106 (Vorjahr: 79) Mio. € investiert.
Aus dem Abgang von Sachanlagen resultieren Ein-
41
Lagebericht
Entwicklung in den Geschäftsfeldern
jüngster Zeit haben wir die rückläufige Entwick-
Ingenieurbau
lung in Asien durch Zuwächse in Australien kompensiert. Derzeit bauen wir angesichts der guten
Leistung und Auftragseingang legen zu
Neue Großprojekte in Australien
und Skandinavien
Nachfrage unsere Position in Skandinavien aus.
Auch in Nordamerika zeichnet sich eine positive
Geschäftsentwicklung ab. Durch unsere Spartenorganisation sind wir in der Lage, auf allen unseren
Märkten Spitzen-Know-how bei Planung und Aus-
Unser hohes technisches Know-how und unsere
führung zur Verfügung zu stellen, ohne es in jedem
weitreichende Erfahrung zur verantwortlichen
Land vorhalten zu müssen. Dieser strategische
Führung großer Infrastrukturprojekte machen das
Wettbewerbsvorteil trägt entscheidend zur Schlag-
Geschäftsfeld Ingenieurbau zu einer tragenden
kraft von Bilfinger Berger im internationalen
Säule des Konzerns. Zunehmend profitiert es auch
Großprojektgeschäft bei.
von unserem Erfolg bei der Realisierung privat-
Den wirtschaftlichen Erfolg unserer Ingenieurbauaktivitäten stellen wir durch ein wirkungs-
wirtschaftlicher Verkehrsprojekte.
Die positive Entwicklung des Segments basiert
volles Risikomanagement sicher. Im Mittelpunkt
zudem auf unserer Fähigkeit, schnell und flexibel
stehen der professionelle Umgang mit spezifi-
mit Nachfrageschwankungen umzugehen. Rück-
schen Großprojektrisiken sowie ein adäquates
gänge in einzelnen Regionen werden durch starkes
Vertragsmanagement über alle Projektphasen
Wachstum in anderen Märkten ausgeglichen. In
hinweg.
Im Jahr 2005 hat das Geschäftsvolumen im
Ingenieurbau zugenommen. Die Leistung wuchs
um 12 Prozent auf 2.747 Mio. €. Die Steigerung ist
Kennzahlen Ingenieurbau
in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
vor allem auf große Infrastrukturprojekte im europäischen Ausland und in Australien zurückzufüh-
Leistung
2.447
2.747
+12
Auftragseingang
2.447
2.984
+22
Auftragsbestand
3.127
3.344
+7
Investitionen Sachanlagen
40
65
+63
Abschreibungen auf Sachanlagen
53
48
-9
+22
50
+127
22.090
23.480
+6
EBITA
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)
ren. Der Zuwachs des Auftragseingangs um 22 Prozent auf 2.984 Mio. € resultiert unter anderem aus
Verkehrsprojekten in Australien, Skandinavien
und Frankreich. Der Auftragsbestand zum Jahresende lag mit 3.344 Mio. € um 7 Prozent über dem
Vergleichswert.
Das im vorangegangenen Jahr durch einen Einmaleffekt geminderte EBITA erreichte 50 (Vorjahr:
22) Mio. €.
Die auf 65 (Vorjahr: 40) Mio. € erhöhten Investi-
Ingenieurbau – Leistung nach Regionen
in Mio. ¤
2004
2005
%
tionen in Sachanlagen sind vor allem angelaufenen Großprojekten im Ausland zuzuordnen.
Gleiches gilt für den Anstieg der Mitarbeiterzahl
Deutschland
563
551
20
übriges Europa
704
859
31
Amerika
222
194
7
Afrika
261
315
12
Asien
86
83
3
611
745
27
2.447
2.747
100
Australien
Gesamt
42
Lagebericht
um 7 Prozent auf 23.480 Beschäftigte.
Australien – Fokussierung auf anspruchsvolle
Infrastrukturprojekte
Der fünfte Kontinent war auch 2005 der größte
Ingenieurbaumarkt des Bilfinger Berger Konzerns.
Die Leistung ist erneut gestiegen, insbesondere
durch den Abschluss von zwei Großprojekten in
Projekt mit einem Volumen von 250 Mio. € berück-
Sydney. Der Cross City Tunnel ist im August 2005
sichtigte nicht nur den angebotenen Preis, sondern
in Betrieb gegangen und die 40 Kilometer lange
auch das technische Know-how und die wirt-
Umgehungsstraße Westlink M7 wurde zum
schaftliche Bonität unserer Bietergruppe.
Jahresende 2005 acht Monate vor dem vertraglich
Bei dem im Vorjahr durch einen technischen
vereinbarten Termin fertig gestellt. Beide Projekte
Defekt verzögerten Projekt Maumee River Bridge
haben wir im Rahmen privatwirtschaftlicher
sind weitere Belastungen aus heutiger Sicht nicht
Betreibermodelle realisiert.
zu erwarten.
Die nochmals gestiegenen Auftragseingänge
Im Jahr 2005 wurden in den Vereinigten Staa-
in Australien sind auf neue bedeutende Straßen-
ten beträchtliche Investitionsprogramme für die
projekte zurückzuführen. Dazu zählt der Ausbau
Infrastruktur verabschiedet, die in den kommen-
eines mehr als 20 Kilometer langen Abschnitts des
den Jahren zu wachsender Nachfrage führen wer-
Hume Highway, der Sydney und Melbourne
den. Unser dortiges Ingenieurbaugeschäft haben
verbindet. Die Maßnahme umfasst die Erstellung
wir neu geordnet und in die Organisation der
großer Brückenbauwerke und die Instandhaltung
Bilfinger Berger Ingenieurbausparte eingebunden.
über einen Zeitraum von zehn Jahren. Darüber
Auch in Kanada sehen wir gute Perspektiven.
hinaus erweitern wir einen neun Kilometer langen
Im Vancouver District erstellen wir ein 7.200 Meter
Streckenabschnitt des Pacific Highway südlich
langes Tunnelbauwerk, um die Trinkwasser-
von Brisbane auf vier Fahrspuren. Auch dort sind
versorgung zu verbessern. Synergien mit unseren
zahlreiche Ingenieurbauwerke zu errichten. Der
Betreiberaktivitäten werden zur positiven Ent-
Auftrag beinhaltet ebenfalls langfristige Instand-
wicklung unserer Ingenieurbautätigkeit in Nord-
haltungsleistungen.
amerika beitragen.
Im australischen Ingenieurbaugeschäft kommen die Vorteile der flexiblen Kooperation einzel-
Nigeria – Ausbau der öffentlichen Infrastruktur
ner Konzerneinheiten besonders zum Tragen.
In Nigeria besteht ein anhaltender Nachholbedarf
So stärken Tunnelbauspezialisten von Bilfinger
beim Ausbau öffentlicher Infrastruktur. Dies gilt
Berger mit ihrem führenden Know-how die Markt-
sowohl für Verkehrswege als auch für Ver- und
stellung der einheimischen Gesellschaften. Finanz-
Entsorgungsnetze. Projekte der öffentlichen Hand
kraft und Erfahrung des Konzerns eröffnen gute
sind ein wichtiges Standbein unserer Aktivitäten
Perspektiven bei privatwirtschaftlichen Lösungen.
im bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Derzeit
führen wir in der Hauptstadt Abuja Straßen- und
Nordamerika – Investitionsprogramme
bieten Chancen
Brückenbauarbeiten aus, setzen im Wirtschafts-
Auch in Nordamerika setzt Bilfinger Berger ver-
zen in nördlichen Provinzen das Straßennetz.
zentrum Lagos Verkehrswege instand und ergän-
stärkt auf konzerninterne Zusammenarbeit. So
haben wir aufgrund unserer Tunnelbaukompetenz
Südostasien – zyklischer Markt für Großprojekte
in Portland, Oregon, den Auftrag erhalten, einen
In zahlreichen Märkten Südostasiens verfügt
neun Kilometer langen Tunnel zu bauen, der als
Bilfinger Berger aufgrund erfolgreich abgeschlos-
Rückstauraum nach heftigen Regenfällen Über-
sener Infrastrukturprojekte über eine hohe Repu-
flutungen verhindern wird. Der Zuschlag für das
tation. Aktuell ist die Bedeutung der Region für
den Konzern jedoch gering. In Taiwan sind keine
interessanten Großprojekte am Markt, in der thailändischen Hauptstadt Bangkok verzögert sich der
weitere Ausbau der U-Bahn-, Hochbahn- und
Schnellstraßennetze.
43
Lagebericht
Naher und Mittlerer Osten – hohe Finanzkraft
durch gestiegenen Ölpreis
Autobahn A 89 und der TGV-Hochgeschwindig-
Der gestiegene Ölpreis und damit verbundene
zeichnet sich der Inlandsmarkt von Razel durch
hohe Staatseinnahmen sorgen im Nahen und
eine stabile Nachfrage und gute Perspektiven aus.
Mittleren Osten für wachsende Nachfrage.
Darüber hinaus ist das Unternehmen in französi-
keitsstrecke zwischen Paris und Metz. Insgesamt
In Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar, hat
schen Überseedepartements und im frankofonen
Bilfinger Berger den Auftrag erhalten, einen zehn
Afrika vertreten. In Algerien hat sich das Projekt-
Kilometer langen Abschnitt der Stadtautobahn
volumen beim Bau des Staudamms Koudiat-
auszubauen. Das Projekt mit einem Gesamt-
Acerdoune auf über 180 Mio. € erhöht. Auf der Insel
volumen von 200 Mio. € umfasst neben Neubau
La Réunion im Indischen Ozean führt Razel
und Erweiterung von Straßen auch die Erstellung
umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen aus und
mehrerer Tunnel- und Brückenbauwerke sowie
hat im Jahr 2005 mehrere neue Aufträge erhalten.
umfangreiche Arbeiten zur Verlegung von Ver-
In Polen ist nach dem Beitritt des Landes zur
und Entsorgungsleitungen. An der Ausführung
Europäischen Union die erwartete Belebung des
ist auch die 2005 gegründete Sparte Verkehrs-
Baumarkts eingetreten. Zahlreiche mit Fördergel-
wegebau maßgeblich beteiligt.
dern finanzierte Autobahnen, Schnellstraßen und
Im Emirat Fujairah errichten Bilfinger Berger
Ortsumgehungen sind geplant oder bereits ausge-
und die auf Kläranlagenausrüstung spezialisierte
schrieben. Unsere Beteiligung Hydrobudowa-6 hat
Beteiligung Passavant-Roediger die komplette
sich dafür optimal aufgestellt. Die eigenen Kapa-
Abwasserentsorgung und -behandlung für 80.000
zitäten im Ingenieurbau und Spezialtiefbau wur-
Einwohner. Nach der Fertigstellung übernimmt
den mit der Übernahme des Straßenbauspezialis-
Passavant-Roediger den technischen Betrieb der
ten WPRD und des Brückenbauunternehmens
Kläranlage für die Dauer von 15 Jahren.
PPRM abgerundet. Zu den aktuell ausgeführten
Die Arbeiten am Staudamm und Wasserkraft-
Projekten zählen der Bau einer Schrägseilbrücke
werk Naga Hammadi in Ägypten laufen plan-
über die Weichsel bei Plock sowie eine U-Bahn-
mäßig. Das Projekt am Unterlauf des Nils wird die
Station und Straßentunnel in Warschau. Wir gehen
Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und
davon aus, dass unser Konzern von den wachsen-
Strom verbessern.
den Investitionen in die Infrastruktur des Landes
erheblich profitieren wird.
Europa – gezielter Ausbau der Marktposition
In Skandinavien hat Bilfinger Berger mit neuen
Die Bedeutung des europäischen Auslands für
Aufträgen seine Marktposition weiter gefestigt.
unser Ingenieurbaugeschäft ist im Jahr 2005
Im Zusammenhang mit dem Ausbau des schwe-
weiter gewachsen.
dischen Eisenbahnnetzes errichten wir zwei wich-
In Frankreich führt unsere Beteiligung Razel
tige Brückenbauwerke in der Provinz Norrland.
zusammen mit dem Spezialtiefbau von Bilfinger
Darüber hinaus entstehen ein fünf Kilometer lan-
Berger ein spektakuläres Großprojekt aus. In Paris
ger Eisenbahntunnel unter der Innenstadt von
entstand am Ufer der Seine in einer 370 Meter
Malmö sowie ein Straßentunnel in Stockholm. In
langen, 120 Meter breiten und 30 Meter tiefen
Göteborg wurde ein Tunnel zur Unterquerung des
Baugrube der Rohbau für einen weitgehend unter-
Hafengebiets fertig gestellt und die Svinesund-
irdisch gelegenen Müllverwertungskomplex. Dort
brücke über den Idefjord zwischen Schweden und
sollen künftig mehr als 500.000 Tonnen Hausmüll
Norwegen in Betrieb genommen. In Norwegen
pro Jahr entsorgt werden. Außerdem ist die Gesell-
realisieren wir derzeit zwei Brücken für eine
schaft an der Erstellung der U-Bahn in Toulouse
Straßenverbindung über den Imarsund. Auf der
beteiligt. Eine 1.200 Meter lange Straßenbrücke
Grundlage unserer technischen Kompetenz stre-
über das Marne-Tal wurde 2005 ihrer Bestimmung
ben wir in Skandinavien die Übernahme weiterer
übergeben. Im Vorfeld der Realisierung der Eisen-
anspruchsvoller Infrastrukturprojekte an.
bahnschnellverbindung zwischen Lyon und Turin
treiben Razel und Bilfinger Berger gemeinsam
Erkundungsstollen in den Alpen vor. Zu den bedeutenden Projekten im Erdbau zählen Abschnitte der
44
Lagebericht
Der Vortrieb des Gotthardbasistunnels in der
Passavant, Roediger, Noggerath und Geiger weiter-
Schweiz, an dessen Kernstück Bilfinger Berger
hin geführt. Bilfinger Berger Umwelttechnik ist
maßgeblich beteiligt ist, geht planmäßig voran.
auf den Gebieten Wasser- und Abwassertechnik,
Der mit 57 Kilometern längste Eisenbahntunnel
Altlastensanierung und Deponietechnik sowie
der Welt wird nach seiner Inbetriebnahme von
Vakuumtechnik tätig.
zentraler Bedeutung für den europäischen
Unsere auf Abwasserbehandlung spezialisierte
Eisenbahnverkehr sein. Auch in Österreich trägt
Beteiligung Passavant-Roediger erwirtschaftet
Bilfinger Berger zum Ausbau der Verkehrsinfra-
70 Prozent ihrer Leistung auf internationalen
struktur bei. Wir erstellen dort den 13 Kilometer
Märkten, insbesondere in den EU-Beitrittsländern,
langen Wienerwaldtunnel, ein wichtiger Bestand-
in China und im Nahen Osten. Steigende Nachfra-
teil der Eisenbahnhochgeschwindigkeitstrecke
ge besteht dabei nach schlüsselfertigen Anlagen,
zwischen Wien und Salzburg, und führen in der
deren Realisierung ein umfassendes Know-how
österreichischen Hauptstadt Aufträge zur Erweite-
erfordert. So errichten wir in China eine Anlage zur
rung des U-Bahnnetzes aus.
Schlammbehandlung mit nachgelagerter Energiegewinnung. Auftraggeber ist die Abwassergesell-
Deutschland – Impulse durch
Public Private Partnership?
schaft der Millionenstadt Shijiazhuang. Passavant-
In Deutschland war die Nachfrage der öffentlichen
langfristig für deren Betrieb verantwortlich sein.
Roediger wird nach Fertigstellung der Anlage
Hand auch 2005 rückläufig. Erneut wurden wichtige Großprojekte zur Verbesserung der Verkehr-
Ausblick
sinfrastruktur nicht in Angriff genommen. Die
Wir werden die erfolgreiche Strategie im Inge-
Parteien der neuen Bundesregierung haben in
nieurbau weiter verfolgen. Durch die Konzentra-
ihrer Koalitionsvereinbarung jedoch positive
tion unseres Spitzen-Know-hows in konzernweit
Akzente gesetzt. Erhalt und Ausbau der Infrastruk-
agierenden Kompetenzzentren können wir Wissen
tur in Deutschland sind wieder zu einem Thema
und Erfahrung in unseren jeweiligen Zielmärkten
der politischen Agenda geworden. Die Ankün-
flexibel einsetzen. Damit verschaffen wir uns
digung, die Verkehrsinvestitionen bis 2009 um
Vorteile im Wettbewerb um anspruchsvolle Groß-
insgesamt 4,3 Mrd. € zu erhöhen, weist in die rich-
projekte in allen Teilen der Welt.
tige Richtung. Ermutigend ist auch das Bestreben
In Australien erwarten wir beim Ausbau der
der Regierungsparteien zur Beschleunigung von
Verkehrsinfrastruktur eine anhaltend lebendige
Planungsverfahren, so dass wichtige Infrastruktur-
Nachfrage. In Nordamerika kommen in nächster
projekte schneller verwirklicht werden könnten.
Zeit interessante Projekte auf den Markt. Im
Darüber hinaus lässt das Bekenntnis zum verstärk-
Mittleren Osten stehen große Investitionen an. Das
ten Einsatz von Public Private Partnership den
Gewicht unserer europäischen Auslandsmärkte
Abbau vorhandener Hemmnisse erwarten.
wird zunehmen. In Frankreich will Razel das
Mit der Erweiterung der Europäischen Union
Geschäft durch gezielte Kooperation mit dem
nehmen die Anforderungen an leistungsfähige
Bilfinger Berger Ingenieurbau ausweiten. Auf dem
Ost-West-Verbindungen in Deutschland deutlich
zukunftsträchtigen polnischen Markt sind wir gut
zu. Auch vor diesem Hintergrund haben wir
aufgestellt und erwarten deutliche Steigerungen.
Anfang 2005 mit dem Aufbau unserer Sparte Ver-
Perspektiven sehen wir auch in anderen EU-Bei-
kehrswegebau begonnen, die inzwischen erste
trittsländern, insbesondere in Ungarn. Die Dyna-
Aufträge ausführt. Die neue Einheit agiert wie alle
mik in Skandinavien wollen wir weiter nutzen. Die
Spezialisten unseres Ingenieurbaus sowohl in
Willensbekundungen der deutschen Bundesregie-
Deutschland als auch auf internationalen Märkten.
rung lassen auf ein Ende der Baurezession hoffen.
Es bleibt abzuwarten, ob konkrete Maßnahmen zu
Umwelttechnik – Nachfrage nach
Komplettlösungen
einer Belebung der Nachfrage führen.
Die im Umweltbereich aktiven Gesellschaften
Geschäftsfeld Ingenieurbau eine stabile Leistung
wurden Anfang 2005 unter dem Dach der Bilfinger
mit einem erneut guten Ergebnis.
Berger Umwelttechnik zusammengefasst. Im operativen Geschäft werden die bekannten Marken
45
Lagebericht
Für das Jahr 2006 plant Bilfinger Berger im
Verluste in Australien haben das EBITA des
Hoch- und Industriebau
Geschäftsfelds belastet, es liegt mit -14 (Vorjahr: 9)
Mio. € erheblich unter unserer Erstplanung.
Markterfolge durch i.volution
EBITA durch australisches
Hochbaugeschäft belastet
Die Investitionen in Sachanlagen bewegten
sich mit 8 (Vorjahr: 5) Mio. € über dem Wert des
Vorjahres. Die Beschäftigtenzahl ging um 3 Prozent
auf 9.629 Mitarbeiter zurück.
Berger in Deutschland, Australien und Nigeria
Deutschland – i.volution als Basis langfristiger
Kundenbeziehungen
über eine ausgezeichnete Wettbewerbsposition im
Nach vielen Jahren der Rezession mehren sich die
jeweiligen Marktsegment. Das Geschäft ist über-
Anzeichen für eine Wende auf dem deutschen
wiegend durch die Zusammenarbeit mit privaten
Hochbaumarkt. Im zweiten Halbjahr 2005 war
Auftraggebern gekennzeichnet, weniger durch
erstmals seit langem wieder eine leichte Belebung
festgefügte Vergabepraktiken der öffentlichen
der Nachfrage zu verzeichnen.
Im Hoch- und Industriebau verfügt Bilfinger
Hand. Die konsequente Orientierung an den indivi-
Die Leistung der Bilfinger Berger Hochbau-
duellen Bedürfnissen unserer Kunden ist daher ein
sparte hat sich im Geschäftsjahr 2005, wie
entscheidender Erfolgsfaktor.
erwartet, stabil entwickelt. Mit ihrem positiven
Die Leistung im Hoch- und Industriebau hat
Ergebnis trägt die Einheit wesentlich dazu bei, die
2005 um 5 Prozent auf 2.081 Mio. € zugenommen.
in Australien entstandenen Belastungen teilweise
In Nigeria ist das Geschäft mit privaten Auftrag-
zu kompensieren.
gebern, vor allem mit der Öl- und Gasindustrie,
gewachsen.
Der
Auftragseingang
war
Die konsequente Ausrichtung des Geschäfts
mit
an den Bedürfnissen unserer Kunden ist die
2.122 Mio. € stabil. Der Auftragsbestand übertraf
Basis unseres wachsenden Erfolgs. Dabei spielen
mit 2.095 Mio. € den Vorjahreswert um 2 Prozent.
Synergien mit unseren Facility Services eine maßgebende Rolle. So waren Bilfinger Berger und
HSG gemeinsam für den perfekten Ablauf des
katholischen Weltjugendtags in Köln verantwortlich. Auf dem Marienfeld vor den Toren der Stadt
Kennzahlen Hoch- und Industriebau
in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
wurden 50 Kilometer temporäre Wege gebaut,
80.000 Kubikmeter Boden zu einem Altarhügel
Leistung
1.989
2.081
+5
Auftragseingang
2.061
2.122
+3
Auftragsbestand
2.055
2.095
+2
Investitionen Sachanlagen
5
8
+60
Abschreibungen auf Sachanlagen
3
4
+33
+9
-14
9.972
9.629
EBITA
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)
aufgeschüttet. Neben der Strom- und Wasserversorgung zählten auch die Installation der kompletten Licht- und Beschallungstechnik zum Auftrag.
Mehr als eine Million Teilnehmer feierte im
August 2005 mit Papst Benedikt XVI. Vigil und
Abschlussmesse des Weltjugendtags.
-3
Die enge Vernetzung von Hochbau und Serviceeinheiten bildet auch die Grundlage unseres Beratungs- und Dienstleistungsangebots ,i.volution‘,
das wir im Berichtsjahr am Markt eingeführt
Hoch- und Industriebau – Leistung nach Regionen
in Mio. ¤
2004
2005
%
haben. Mit unserer Akquisitionsoffensive haben
wir beachtliche Erfolge erzielt. In jeder Phase im
Lebenszyklus einer Immobilie können wir unseren
Kunden maßgeschneiderte Lösungen zur Ver-
Deutschland
831
827
40
fügung stellen. Sie reichen von Entwicklung über
Afrika
197
301
14
Planung, Bau und Betrieb bis hin zu Revitalisie-
Australien
796
891
43
rung. Damit gelingt es unserer Hochbausparte,
Sonstige Regionen
165
62
3
ihren hohen Anteil an Stammkunden und Direkt-
1.989
2.081
100
vergaben weiter auszubauen. So haben wir im Jahr
Gesamt
2005 von unserem langjährigen Kunden Metro
Group den Auftrag erhalten, für die Zentrale in
Düsseldorf ein Parkhaus mit zehn Ebenen und
46
Lagebericht
In Penzberg bei München sind wir für Planung,
Vereinigte Staaten – Fokussierung
auf Engineering
Projektsteuerung und schlüsselfertige Erstellung
Das Geschäft unserer amerikanischen Beteiligung
eines Bürogebäudes für Roche Diagnostics verant-
Fru-Con haben wir weiter auf ihre Kernkompetenz
wortlich. Außerdem erneuern und erweitern wir
fokussiert. Im Mittelpunkt steht das Engineering,
in Österreich das Fünf-Sterne-Hotel Schloss Fuschl
der Anlagenbau wird dagegen zurückgehen.
bei Salzburg.
Planungs- und Ausführungseinheiten wurden
1.300 Pkw-Stellplätzen zu planen und zu errichten.
Das Hochbaugeschäft in Deutschland erhält
organisatorisch zusammengefasst.
zunehmend Impulse durch die wachsende AkzepProjekte sowohl mit als auch ohne Eigenkapital-
Nigeria – wachsende Nachfrage der
Öl- und Gasindustrie
einsatz der beteiligten Unternehmen verwirklicht.
Unsere Hoch- und Industriebaueinheiten in
Diesen wachsenden Markt bearbeiten wir unter
Nigeria arbeiten nicht nur für die öffentliche Hand,
Einbeziehung des im Konzern vorhandenen Betrei-
der Schwerpunkt verlagert sich zunehmend auf
ber-Know-hows über die dezentrale Organisation
private Auftraggeber vor allem in der Öl- und
der Niederlassungen unserer Hochbausparte. So
Gasindustrie.
tanz von Public Private Partnership. Dabei werden
verwirklichen wir den Neubau eines Verwaltungs-
Im Auftrag der Entwicklungsbehörde der
gebäudes der Region Hannover oder Tiefgaragen in
Hauptstadt Abuja erweitern wir derzeit den
Frankfurt und Leipzig.
Gebäudekomplex der Nationalversammlung und
Ein wichtiges Instrument zur Pflege unserer
die Kapazitäten des internationalen Flughafens.
Kundenbeziehungen sind regelmäßige Befragun-
Für einen privaten Investor errichten wir in
gen unserer Auftraggeber über Zufriedenheit und
Obajana ein Zementwerk mit einer Produktions-
künftige Erwartungen. Die in der Vergangenheit
kapazität von 10.000 Tonnen pro Tag.
bereits sehr guten Werte konnten im Berichtsjahr
Nigeria ist eines der größten Ölförderländer
erneut verbessert werden. Bilfinger Berger gilt als
und hat sich verpflichtet, das bei der Ausbeutung
kompetent, vertrauenswürdig, flexibel, qualitäts-
von Erdöllagerstätten anfallende Erdgas künftig
bewusst und kosteneffizient. Durch ihre engen
nicht mehr abzufackeln. Derzeit entstehen mit
Kundenbeziehungen und ihre umfassende Leis-
erheblichen privaten Investitionen große Gasver-
tungspalette kann sich unsere Hochbausparte auf
flüssigungsanlagen. Unsere nigerianische Beteili-
dem deutschen Markt vom Wettbewerb positiv
gungsgesellschaft profitiert von der anhaltend
absetzen.
hohen Nachfrage und hat ihre Leistung in diesem
Bereich ausgeweitet. Im Mittelpunkt stehen
Australien – Entspannung der Marktsituation
Planung und Bau der erforderlichen Infrastruktur.
Unser australisches Hochbaugeschäft hat im
Berichtsjahr das Ergebnis im Segment Hoch- und
Ausblick
Industriebau spürbar belastet. Als Folge der Über-
Die Perspektiven unseres Hoch- und Industrie-
hitzung des Markts waren die Preise für eingekauf-
baugeschäfts sind gut. Auf dem deutschen Hoch-
te Leistungen rasant gestiegen, Verlässlichkeit und
baumarkt stellen wir durch unser umfassendes
Qualität der Nachunternehmer ließen nach und
Beratungs- und Dienstleistungsangebot ,i.volution‘
die Gewerkschaften erhoben überzogene Forde-
unsere Kundenbeziehungen auf eine einzigartige
rungen. Wir haben die Risiken in unserem Auf-
Grundlage. Auch die wachsende Akzeptanz von
tragsbestand bewertet und die Verluste im
Public Private Partnership lässt positive Impulse
Abschluss des dritten Quartals 2005 verarbeitet.
erwarten. In Australien werden wir unser Geschäft
Angesichts der inzwischen entspannten
konsolidieren und wieder wirtschaftlich erfolg-
Marktsituation und der Qualität unserer neuen
reich arbeiten. In den Vereinigten Staaten setzen
Aufträge sind keine weiteren Belastungen zu
wir verstärkt auf unsere Engineeringkompetenz.
erwarten. Mit der Fokussierung auf attraktive
Von der anhaltend hohen Nachfrage der Öl- und
Marktsegmente und gestärktem Management
Gasindustrie in Nigeria wollen wir auch weiterhin
haben wir in Australien die Voraussetzungen
profitieren.
für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg auch im
Hochbau geschaffen.
Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau planen wir für 2006 eine stabile Leistung, beim EBITA
gehen wir von einem deutlich positiven Wert aus.
47
Lagebericht
Die Leistung im Geschäftsfeld Dienstleistungen ist
Dienstleistungen
im Geschäftsjahr um 41 Prozent auf 2.250 Mio. €
gestiegen. Dazu hat neben einem organischen
Hohe Wachstumsraten
EBITA erneut gesteigert
Wachstum von 5 Prozent die erstmalige Einbeziehung der australischen Simon Engineering seit
März 2005 und der Babcock Borsig Service seit
April 2005 beigetragen. Der Auftragseingang
Das Geschäftsfeld Dienstleistungen haben wir
übertraf mit 2.441 Mio. € den Vorjahreswert um
innerhalb kurzer Zeit zu einem zweiten starken
54 Prozent. Der Auftragsbestand lag zum Jahres-
Standbein neben unseren Bau- und Betreiberakti-
ende bei 1.568 Mio. €, dies entspricht einem Anstieg
vitäten entwickelt. Mit dem Aufbau schlagkräfti-
um 44 Prozent. Das EBITA wurde weiter auf
ger Einheiten für Industrial Services und Facility
90 (Vorjahr: 62) Mio. € gesteigert. Das Segment
Services hat sich Bilfinger Berger neu positioniert.
leistet mit stabilen und hohen Margen einen ent-
Der eingeschlagene Weg ist richtungweisend.
scheidenden Beitrag zum Konzernergebnis.
Durch unsere Serviceangebote sind wir ein noch
Die Investitionen in Sachanlagen wurden im
leistungsfähigerer Problemlöser für die Belange
Berichtsjahr auf 27 (Vorjahr: 22) Mio. € erhöht. Die
unserer Kunden.
Zahl der Mitarbeiter ist insbesondere durch
Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolgs in
diesem Segment ist nicht zuletzt die konsequente
Akquisitionen um 27 Prozent auf 21.709 Beschäftigte gestiegen.
Anwendung unserer strengen AkquisitionskriteGesellschaften, die wir zum Aufbau des Geschäfts-
Industrial Services – Trend zum Outsourcing
beflügelt das Geschäft
felds seit 2002 übernommen haben, erfüllen oder
In der Sparte Industrial Services hat die Leistung
übertreffen unsere Erwartungen.
2005 erheblich zugenommen. Sie lag mit 1.659
rien beim Erwerb neuer Unternehmen. Alle
(Vorjahr: 1.042) Mio. € um 59 Prozent über dem
Wert des vorangegangenen Jahres.
Rheinhold & Mahla, die auf Service für die
Kennzahlen Dienstleistungen
in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
Prozessindustrie spezialisierte Gesellschaft des
Bilfinger Berger Konzerns, konnte ihre Aktivitäten
Leistung
1.600
2.250
+41
Auftragseingang
1.588
2.441
+54
Auftragsbestand
1.088
1.568
+44
Investitionen Sachanlagen
22
27
+23
Abschreibungen auf Sachanlagen
23
28
+22
+62
+90
+45
17.125
21.709
+27
EBITA
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)
im laufenden Jahr in Deutschland und im europäischen Ausland erheblich ausweiten. Dabei ist vor
allem die Übernahme großer Teile der Wartung
und Instandhaltung in den Industrieparks Höchst
und Griesheim bei Frankfurt am Main hervorzuheben. Dort befinden sich Produktionsstandorte
renommierter Unternehmen der chemischen und
pharmazeutischen Industrie, für die Rheinhold &
Mahla ein umfassendes Instandhaltungsmanagement einführt. Es handelt sich um eines der
Dienstleistungen – Leistung nach Regionen
in Mio. ¤
2004
2005
%
größten Outsourcing-Projekte für Industriedienstleistungen in Deutschland, das bei unserer
Zielkundschaft in Europa besondere Beachtung
gefunden hat.
776
Deutschland
1.039
46
übriges Europa
465
603
27
Amerika
291
317
14
62
175
8
6
116
5
1.600
2.250
100
Australien
Sonstige Regionen
Gesamt
Rheinhold & Mahla bewegt sich in einem
insgesamt dynamischen Marktumfeld. Die Fremdvergabe der Instandhaltung von Produktionsanlagen stößt in vielen Branchen auf großes Interesse.
Rheinhold & Mahla hat sich in den zurückliegenden Jahren eine starke Wettbewerbsposition
erarbeitet: Im Rahmen von Integrated Services
fasst das Unternehmen verschiedene Gewerke
wie Gerüstbau, Rohrleitungsbau, Korrosionsschutz
48
Lagebericht
und Isolierung zu maßgeschneiderten Leistungs-
In den Beitrittsländern zur Europäischen Union
paketen zusammen. Full Service Konzepte bündeln
müssen bis 2015 die vorgegebenen Emissions-
die komplette Wartung von Produktionsanlagen
grenzwerte eingehalten werden, Förderpro-
bis
gramme sollen den Modernisierungsprozess
hin
zum
Instandhaltungsmanagement.
Dies verschafft Rheinhold & Mahla in wichtigen
Zielmärkten einen Wettbewerbsvorsprung.
beschleunigen.
Im zurückliegenden Jahr hat Bilfinger Berger
Auf dieser Grundlage baut die Gesellschaft ihre
sein Industrieservicegeschäft auch in Australien
Position in der Spitzengruppe international tätiger
ausgeweitet. Mit der Übernahme von Simon
Industriedienstleister weiter aus. In Deutschland
Engineering haben wir auf dem fünften Kontinent
und einer Reihe europäischer Länder spielt Rhein-
die Leistung in dieser Sparte verdoppelt. Unsere
hold & Mahla bereits eine führende Rolle.
Aktivitäten umfassen auf Grundlage langlaufen-
Insbesondere in Osteuropa besteht erheblicher
der Verträge nun Instandhaltung von Wasser-, Gas-
Nachholbedarf bei der Modernisierung von Indus-
und Stromnetzen sowie Wartung von Maschinen
trieanlagen. Dabei geht der Trend auch dort zum
und Anlagen zur Rohstoffgewinnung.
Outsourcing. Im westeuropäischen Ausland versprechen vor allem Full Service Angebote Erfolg.
Unsere amerikanische Beteiligung Fru-Con ist
bei namhaften Unternehmen seit Jahrzehnten
Bilfinger Berger hat 2005 durch den Erwerb von
erfolgreich im Industrieservice tätig. Im vergange-
Babcock Borsig Service sein Dienstleistungsport-
nen Geschäftsjahr wurden an verschiedenen
folio weiter ausgedehnt. Die Gesellschaft zählt zu
Standorten großvolumige Rahmenverträge zur
den Marktführern im Lifecycle-Service für fossil
Wartung und Instandhaltung von Produktions-
befeuerte Kraftwerke. Ein besonderes Gewicht des
anlagen verlängert.
von hoher Engineeringkompetenz geprägten
rung und Lebensdauerverlängerung vorhandener
Facility Services – integrierte Leistungspakete
auf höchstem Niveau
Anlagen. Darüber hinaus stellt Babcock Borsig
Die Leistung in der Sparte Facility Services ist um
Service sein führendes technisches Know-how bei
10 Prozent auf 591 (Vorjahr: 537) Mio. € angestiegen.
der Realisierung anspruchsvoller Anlagenteile
Die im Berichtsjahr tätig gewordene Bilfinger
für Neubauprojekte unter Beweis.
Berger Facility Services fasst unter ihrem Dach die
Unternehmens liegt in der Wirkungsgradsteige-
Das Unternehmen ist weltweit in ausgewähl-
Aktivitäten von HSG, Wolfferts und EPM Assetis
ten Schwerpunktmärkten tätig und hat angesichts
zusammen. Die Gesellschaft ist damit in die
der global steigenden Energienachfrage, des
Spitzengruppe anspruchsvoller Immobiliendienst-
wachsenden Rehabilitationsbedarfs und höherer
leister in Deutschland aufgerückt. Schritt für
Umweltschutzanforderungen hervorragende Per-
Schritt wird das Geschäft auf ausgewählte europä-
spektiven.
ische Länder wie die Schweiz und Polen ausgewei-
In Deutschland werden im kommenden Jahr-
tet. Darüber hinaus sind die Vereinigten Staaten
zehnt 40 Prozent der konventionellen Kraftwerks-
ein wichtiger Markt für Bilfinger Berger. Dort ist
kapazitäten das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.
Centennial ein erfolgreicher Anbieter spezieller
Durch umfassende Rehabilitationsmaßnahmen
Serviceleistungen im Hochbau.
lässt sich die Betriebsdauer solcher Anlagen um bis
HSG ist in Deutschland führend im anspruchs-
zu 15 Jahre verlängern – bei gleichzeitiger Steige-
vollen Gebäudemanagement. Die Gesellschaft bie-
rung des Wirkungsgrads und deutlich geringeren
tet für Büro- und Verwaltungsgebäude, Einkaufs-
Emissionen. Darüber hinaus stehen größere Neu-
zentren oder Sport- und Veranstaltungsarenen
bauprojekte an, bei denen Babcock Borsig Service
individuelle technische, kaufmännische und infra-
ausgewählte Teilleistungen erbringt.
strukturelle Leistungen, von der Einzellösung
Mit seiner umfassenden Kompetenz ist Bab-
bis hin zum integrierten Komplettpaket. So trägt
cock Borsig Service auch in Frankreich und Italien
HSG die Verantwortung für sämtliche kaufmänni-
erfolgreich. Weitere regionale Schwerpunkte sind
schen und technischen Facility Services im neuen
der Mittlere Osten, Südafrika und Osteuropa.
BMW-Werk in Leipzig. Zu den Höhepunkten des
abgelaufenen Geschäftsjahres zählte die Vorbereitung der Abschlussveranstaltung des Weltjugendtages in Köln – in enger Zusammenarbeit mit der
49
Lagebericht
Bilfinger Berger Hochbausparte. Das gemeinsame
Ausblick
Know-how soll künftig bei der Organisation ande-
Das Geschäftsfeld Dienstleistungen wird auch
rer Großveranstaltungen eingesetzt werden. Auch
2006 weiter wachsen – sowohl organisch als auch
bei der Erschließung europäischer Auslandsmärk-
durch Akquisitionen zur Abrundung der Leis-
te konnte HSG im zurückliegenden Geschäftsjahr
tungspalette und zur Erschließung neuer Markt-
Erfolge verzeichnen. So hat die Gesellschaft den
regionen.
Auftrag zur Bewirtschaftung aller 175 Liegen-
In der Sparte Industrial Services bietet ein welt-
schaften der ABB Immobilien AG in der Schweiz
weit steigender Energiebedarf gute Voraussetzun-
erhalten. Der Rahmenvertrag mit einer Laufzeit
gen für eine anhaltend erfolgreiche Entwicklung
von fünf Jahren beinhaltet das komplette kauf-
von Babcock Borsig Service. Auf der Grundlage
männische und technische Facility Management
umfassender Kompetenz im Engineering wird das
sowie die Betreuung der technischen Gebäude-
Unternehmen die Aktivitäten in seinen bisherigen
ausrüstung und Beratungsleistungen.
Zielländern ausweiten. Für Rheinhold & Mahla
Mit der im Berichtsjahr gebildeten EPM Assetis
bleibt Osteuropa aufgrund des hohen Modernisie-
nehmen wir nun auch im kaufmännischen Facility
rungsbedarfs der Industrie ein wichtiger Zukunfts-
Management eine Spitzenstellung in Deutschland
markt. In den westeuropäischen Staaten ist eine
ein. An der neuen Gesellschaft ist Bilfinger Berger
wachsende Nachfrage nach Full Service Lösungen
zu 70 Prozent und die Westdeutsche Immobilien-
zu verzeichnen. Die Übernahme des Instandhal-
bank zu 30 Prozent beteiligt. EPM Assetis ist unter
tungsmanagements in den Industrieparks Höchst
den unabhängigen Immobilienmanagern führend
und Griesheim ist eine wichtige Referenz für ver-
und bietet ihren Kunden Immobilien- und Asset-
gleichbare Vorhaben der chemischen und pharma-
Management sowie Consulting auf höchstem
zeutischen Industrie in Deutschland und Europa.
Niveau. Die Gesellschaft betreut über 1.000 Objek-
Auch die Unternehmen unserer Facility Servi-
te mit einer Gesamtfläche von acht Millionen
ces haben gute Perspektiven. International tätige
Quadratmetern und einem Mieteinnahmevolu-
Unternehmen suchen immer öfter Servicepartner,
men von über 600 Millionen Euro jährlich. In enger
die anspruchsvolle Aufgaben europaweit über-
Zusammenarbeit mit namhaften Banken opti-
nehmen können. HSG stellt sich darauf ein, ihre
miert das Unternehmen komplette Portfolios von
Kunden ins Ausland zu begleiten. Im kaufmänni-
Immobilienfonds. Dieses anspruchsvolle Geschäft
schen Facility Management bieten sich EPM
bietet außergewöhnlich gute Perspektiven. Zum
Assetis Chancen durch die Strukturveränderungen
einen konzentrieren sich Banken verstärkt auf ihr
am deutschen Immobilienmarkt. In den Vereinig-
Kerngeschäft und lagern die Betreuung von Immo-
ten Staaten konzentriert sich Centennial auf ein
bilenportfolios an Spezialisten aus. Darüber hinaus
spezielles Marktsegment. Eine hohe Kompetenz
rückt der deutsche Immobilienmarkt mehr und
und langfristige Kundenbeziehungen gewähr-
mehr ins Blickfeld internationaler Kapitalanleger,
leisten den Erfolg der Gesellschaft.
die ebenfalls auf die Kompetenz externer Dienstleister zurückgreifen.
In den Vereinigten Staaten führt Centennial,
eine Beteiligung der Fru-Con, auf der Grundlage
langlaufender Rahmenverträge Instandhaltungsarbeiten an Gebäuden aus. Die wichtigsten
Auftraggeber sind öffentliche Institutionen. Die
Gesellschaft konnte im vergangenen Jahr bestehende Kundenbeziehungen weiter festigen und
zahlreiche Rahmenvereinbarungen verlängern,
darunter auch Verträge zur Instandhaltung von
Liegenschaften des US Army Corps of Engineers im
Bundesstaat Washington.
50
Lagebericht
Für das Jahr 2006 erwarten wir im Geschäftsfeld Dienstleistungen eine Zunahme der Leistung
und erneut eine Steigerung des EBITA.
Bilfinger Berger verfolgt im Betreibergeschäft eine
Betreiberprojekte
langfristig angelegte Wachstumsstrategie. Wir
konzentrieren uns auf die Sektoren öffentlicher
Neue Engagements in Kanada,
Australien und England
Barwert künftiger Cashflows
weiter gewachsen
Hochbau und Verkehrsinfrastruktur sowie auf Zielmärkte mit sicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie Australien, Nordamerika und ausgewählte europäische Staaten.
Im Berichtsjahr konnten wir unser Betreibergeschäft um drei neue Projekte ergänzen. Bei zwei
Bilfinger Berger hat sich innerhalb weniger Jahre
weiteren wurden wir zum bevorzugten Bieter
auf den Zielmärkten seines privatwirtschaftlichen
ausgewählt. Die Zusammensetzung unseres Port-
Betreibergeschäfts erfolgreich etabliert. Beim
folios haben wir durch den Verkauf von zwei
Aufbau unseres inzwischen ansehnlichen Projekt-
älteren Projekten optimiert, die nicht mehr zur
portfolios war die Rendite auf das eingesetzte
strategischen Ausrichtung des Geschäftsfelds
Eigenkapital stets Maßstab unseres Handelns. Von
passen. Dabei handelt es sich um die Anteile an der
diesem Grundsatz werden wir uns auch künftig
börsennotierten Bangkok Expressway Company
leiten lassen, um den Erfolg des Geschäfts dauer-
und am Beijing Lufthansa Center. Der Buchgewinn
haft sicherzustellen. Unsere Kompetenz bei Pla-
belief sich auf 8 Mio. €. Unser Betreiberportfolio
nung, Steuerung und Ausführung von Bauprozes-
umfasste zum Jahresende 17 privatwirtschaftliche
sen sowie unser konzerninternes Know-how im
Projekte. Das gebundene Eigenkapital lag bei
Servicebereich erlauben eine fundierte Risikoein-
177 Mio. €, davon waren 130 Mio. € in Objektgesell-
schätzung und ein effektives Risikomanagement
schaften eingezahlt.
über alle Projektstadien hinweg. Damit verfügen
Das EBITA beläuft sich auf 4 Mio. €. Ohne die im
wir über einen wichtigen strategischen Vorteil
Kapitel Geschäftsverlauf beschriebene methodi-
gegenüber Wettbewerbern aus der Finanzbranche.
sche Änderung hätte das EBITA trotz hoher Vorkosten für neue Engagements 15 (Vorjahr: 3) Mio. €
betragen. Wie erläutert, hat diese Umgliederung
auf Konzernebene keine Auswirkungen auf das
Ergebnis vor Ertragsteuern und auf das Konzern-
Kennzahlen Betreiberprojekte
Anzahl / in Mio. ¤
2004
2005
∆ in %
ergebnis.
Zur Beurteilung unseres Geschäftserfolgs im
Betreibergeschäft betrachten wir neben dem
Projekte im Portfolio
davon in Bau
16
11
17
8
+6
-27
laufenden operativen Ergebnis auch die jährliche
Eigenkapitalbindung
davon eingezahlt
171
112
177
130
+9
+16
Der Wert unseres Portfolios zum Jahresende ist
EBITA
+3
+4
+33
Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)
64
80
+25
Veränderung des Barwerts künftiger Cashflows.
trotz Abgängen in Höhe von 32 Mio. € durch den
Verkauf von Projektbeteiligungen auf 183 (Vorjahr:
153) Mio. € gestiegen. Er liegt damit deutlich über
dem Buchwert des eingezahlten Eigenkapitals.
Betreiberprojekte – Eigenkapitalinvestitionen nach Regionen
2004
2005
Deutschland
10
10
Australien
55
61
9
13
26
15
100
100
in %
Großbritannien
Sonstige Regionen
Gesamt
51
Lagebericht
Projekte der Bilfinger Berger BOT GmbH
ProjektAnteil Eigenkapitalanteil
Bilfinger Berger
volumen Bilfinger Berger
in Mio. ¤
in Mio. ¤
in %
Projekt status
Konsolidierungsmethode
Konzessionsdauer
Verkehrsinfrastruktur
Herrentunnel, Lübeck, Deutschland
176
50,0
11,7
at equity konsolidiert
in Betrieb
2005-2035
Cross City Tunnel, Sydney, Australien
520
20,0
52,0
at equity konsolidiert
in Betrieb
2005-2035
Westlink M7, Sydney, Australien
1.350
5,0
28,6
nicht konsolidiert
in Betrieb
2005-2037
M6, Ungarn
482
40,0
19,2
at equity konsolidiert
in Bau
2006-2026
Kicking Horse Pass, Kanada
100
100,0
7,7
voll konsolidiert
in Bau
2007-2030
Britische Botschaft, Berlin, Deutschland
38
100,0
2,8
voll konsolidiert
in Betrieb
2000-2030
North Wiltshire Schools, Großbritannien
62
50,0
1,5
at equity konsolidiert
in Betrieb
2002-2032
Maternity Hospital, Hull, Großbritannien
37
100,0
3,8
voll konsolidiert
in Betrieb
2003-2032
Bedford Schools, Großbritannien
41
80,0
4,1
voll konsolidiert
in Bau
2006-2035
Liverpool & Sefton Clinics, Großbritannien
20
24,0
0,4
at equity konsolidiert
in Betrieb
2005-2030
Barnet & Harringey Clinics, Großbritannien
24
24,0
0,3
at equity konsolidiert
in Betrieb
2005-2031
Hochbau
Victoria Prisons, Melbourne, Australien
150
100,0
16,9
voll konsolidiert
in Bau
2005-2031
Kreishaus, Unna, Deutschland
24
90,0
2,8
voll konsolidiert
in Bau
2006-2031
Hospital, Gloucester, Großbritannien
60
50,0
2,8
at equity konsolidiert
in Betrieb
2005 -2034
Coventry Schools, Großbritannien
36
80,0
2,9
voll konsolidiert
in Bau
2007-2035
Royal Women’s Hospital, Victoria, Australien
198
100,0
11,0
voll konsolidiert
in Bau
2008-2033
Kent Schools, Großbritannien
155
60,0
8,0
voll konsolidiert
in Bau
2007-2035
176,5
Verkehrsinfrastruktur – hohe Dynamik
im Ausland, neue Impulse in Deutschland
Planung, Finanzierung, Erstellung und langfristi-
Auf unseren internationalen Märkten ist die Einbe-
bauwerks sowie von drei Kilometer Hochstraße
ziehung privaten Kapitals ein häufig genutztes
und neun Kilometer Verbindungsstraße. Die
Mittel, um die Verkehrsinfrastruktur in Stand zu
Bauausführung liegt in den Händen eines Konsor-
halten und auszubauen.
tiums unter Führung von Bilfinger Berger. Nach
gen Betrieb eines 1.000 Meter langen Brücken-
Im Berichtsjahr konnten wir unsere Betreiber-
der Fertigstellung übernehmen wir den Betrieb
aktivitäten auf Nordamerika ausweiten. Anfang
über einen Zeitraum von 32 Jahren, ebenfalls
November sind die Verträge für die Realisierung
gegen feste Zahlungen der regionalen Verkehrs-
eines 26 Kilometer langen Streckenabschnitts des
gesellschaft. Somit verfügen wir in Nordamerika
Trans Canada Highway in den Rocky Mountains in
über ein weiteres starkes Standbein unseres
Kraft getreten. Bilfinger Berger wird die Schnell-
privatwirtschaftlichen Betreibergeschäfts.
straße über den Kicking Horse Pass planen, bauen
In Australien hat im August 2005 der Cross City
und finanzieren. Anschließend stellen wir wäh-
Tunnel in Sydney seinen Betrieb aufgenommen
rend der 24-jährigen Betriebsphase für ein festes
und befindet sich nun in der Anlaufphase, in der
monatliches Entgelt der Provinz British Columbia
sich die Verkehrsströme der Innenstadt neu
die Verfügbarkeit des Teilstücks sicher. Darüber
ordnen werden. Schon jetzt trägt das Bauwerk
hinaus wurden wir für die Realisierung einer
spürbar zur Verkehrsentlastung im Geschäfts-
Brückenverbindung in der kanadischen Stadt
zentrum der Metropole bei.
Vancouver ausgewählt. Die Maßnahme umfasst
Auf den britischen Inseln realisieren wir unser
erstes privatwirtschaftliches Infrastrukturprojekt.
Ein von Bilfinger Berger geführtes Konsortium ist
52
Lagebericht
in Belfast für den Ausbau innerstädtischer Schnell-
planen, finanzieren, errichten und über einen
straßen verantwortlich. Insgesamt übernehmen
Zeitraum von 28 Jahren betreiben. Bisher sind in
wir Betrieb und Instandhaltung von 60 Kilometer
den Grafschaften Wiltshire und Bedfordshire fünf
Motorway für einen Zeitraum von 30 Jahren.
Schulen in Betrieb, die von uns privatwirtschaftlich
In Ungarn macht der Bau der 58 Kilometer
realisiert wurden. In Coventry ist ein weiterer
langen Autobahn M6 südlich der Hauptstadt
Schulkomplex in Bau. Neben Bildungseinrichtun-
Budapest gute Fortschritte. Die Inbetriebnahme ist
gen verwirklichen wir in England auch Kliniken
für 2006 geplant. Während der 21-jährigen
und Ärztehäuser in Liverpool und London. In
Betriebsphase erhält unsere Projektgesellschaft
Betrieb befinden sich die Krankenhäuser in Hull
vom ungarischen Staat ein festes Entgelt für die
und Gloucester.
Verfügbarkeit der Strecke.
In Australien ist 2005 der Startschuss für ein
Die privatwirtschaftliche Realisierung von Ver-
weiteres Projekt im Gesundheitswesen gefallen:
kehrsprojekten in Deutschland hat neue Impulse
Bilfinger Berger plant, finanziert und errichtet das
erhalten. Die Parteien der im Herbst 2005 ge-
Royal Women Health Hospital in Melbourne und
bildeten Bundesregierung haben sich in ihrer
wird es über einen Zeitraum von 25 Jahren be-
Koalitionsvereinbarung dazu bekannt, „die Infra-
treiben. Westlich von Melbourne sind zwei
strukturfinanzierung im Verkehrsbereich auf eine
Gefängnisse entstanden, die demnächst ihren
breitere Basis zu stellen.“ Der Einsatz privaten
Betrieb aufnehmen werden.
Kapitals zum Erhalt und Ausbau des Straßennetzes
wurde von der Politik als notwendig erkannt.
In Deutschland ist das Interesse an Public
Private Partnership im öffentlichen Hochbau stark
Die deutsche Bauindustrie hat eine Studie über
gestiegen. Im vergangenen Jahr sind zahlreiche
Wege zur Privatisierung des deutschen Autobahn-
Projekte auf den Markt gekommen, um die ein
netzes vorgelegt. Danach erscheint eine materielle
intensiver Wettbewerb entstanden ist. Wir legen
Vollprivatisierung gegenwärtig eher unwahr-
auch in Deutschland bei der Angebotsbearbeitung
scheinlich. Aber schon mit einer funktionalen
die strengen Selektions- und Renditekriterien an,
Privatisierung – der Vergabe von Konzessionen für
die für unser internationales Geschäft gelten.
Betrieb, Instandhaltung und Ausbau – ließe sich
ein erheblicher Effizienzgewinn erzielen. Gleich-
Ausblick
zeitig muss der bereits seit längerem geplante
Unser Engagement im Betreibergeschäft werden
privatwirtschaftliche Ausbau von Autobahnteil-
wir systematisch weiter ausbauen. Dabei bleibt die
stücken zügig verwirklicht werden, damit in
Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital das ent-
Deutschland die praktische Erfahrung mit dem
scheidende Kriterium unserer Projektauswahl.
Instrument Public Private Partnership auch in der
Verkehrsinfrastruktur wächst.
Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur gehen wir
von einer anhaltend dynamischen Marktentwicklung in Australien aus. Auch in Nordamerika und
Öffentlicher Hochbau – neue Projekte
in England und Australien
einigen europäischen Staaten sehen wir gute
Auch im öffentlichen Hochbau haben wir unser
gewachsene Investitionsstau nur mithilfe privater
Betreiberportfolio im Berichtsjahr ausgeweitet. Die
Investitionen abzubauen. Das Bekenntnis der
regionalen Schwerpunkte des Geschäfts lagen
Politik zu mehr Public Private Partnership im Ver-
unverändert auf den britischen Inseln und in Aus-
kehrswegebau ist ein ermutigendes Zeichen, dem
tralien.
allerdings konkrete Maßnahmen folgen müssen.
Perspektiven. In Deutschland ist der seit Jahren
In der englischen Grafschaft Kent haben wir
Auch im öffentlichen Hochbau wollen wir
ein weiteres großes Projekt im Bildungswesen
an der positiven Entwicklung unserer Zielmärkte
übernommen und werden dort sechs Schulen
teilhaben. Hier verfügen wir in Australien, auf den
britischen Inseln und in Deutschland über eine
starke Wettbewerbsposition.
Für das Geschäftsjahr 2006 gehen wir von
weiterem Wachstum unseres Betreiberportfolios
und einem wiederum positiven Wertbeitrag aus.
53
Lagebericht
Bewertung des Projektportfolios
im Betreibergeschäft
Die Wertentwicklung eines Betreiberprojekts
Die Bewertung unseres BOT-Portfolios erfolgt wie
sierungsphase bestehen die höchsten Wertschöp-
im Vorjahr nach der Discounted Cashflow (DCF)-
fungspotenziale, aber auch die größten Risiken.
Methode. Ermittelt wird ein Barwert aller erwarte-
Diese nehmen mit dem Reifegrad ab. Für die
ten Free Cashflows, die uns als Eigenkapitalgeber
Abzinsung der Cashflows kommen daher spezifi-
aus den Projekten zufließen. Der Barwert ist der
sche Zinssätze zur Anwendung, die sich aus einem
auf die Gegenwart abgezinste Wert zukünftiger
risikofreien Basiszinssatz sowie einem Zuschlag
unterliegt einem Lebenszyklus. In der frühen Reali-
für Projekttyp und Projektphase ergeben.
Der gewichtete risikofreie Basiszinssatz ist
abgeleitet aus den langfristigen Zinssätzen für
Abzinsungssätze
in %
Staatsschuldverschreibungen in den jeweiligen
Investitionsländern (Großbritannien, Europäische
Gewichteter risikofreier Basiszinssatz
6
Währungsunion, Ungarn, Australien, Kanada).
2-4
Zuschlag für Projekttyp
Zuschlag Bauphase
3
Zuschlag Inbetriebnahme
2
Zuschlag Vollbetrieb
0
Der Zuschlag für den Projekttyp differenziert
• Projekte, deren Erlöse ausschließlich vom Grad
der Verfügbarkeit abhängen, zum Beispiel
Schulen (2 Prozent).
• Projekte, die begrenzte Mengenrisiken beinhalten (3 Prozent).
Zahlungsströme. Um eine risikoadäquate Bewer-
• Projekte, deren Einnahmen vom Grad der
tung zu gewährleisten, passen wir die Zinssätze
Inanspruchnahme durch Dritte abhängen, zum
den individuellen Projektcharakteristika an.
Beispiel Mautstraßen (4 Prozent).
Unverändert zum Vorjahr werden folgende Grund-
Da Investitionen in der Bauphase dem Risiko der
sätze angewendet:
termin- und kostengerechten Fertigstellung unter-
• Generell wird die DCF-Methode zur Bewertung
liegen, erfolgt in diesem Zeitraum ein Zuschlag von
herangezogen.
3 Prozent auf den Abzinsungssatz. Bei Projekten,
• Es werden nur Projekte berücksichtigt, bei denen
die sich in der Inbetriebnahme (Ramp-up-Phase)
das gesamte Finanzierungsvertragswerk in Kraft
befinden, beträgt der Zuschlag wegen der noch
ist (‚Financial Close‘).
• Die den Projekten zu Grunde gelegten Zahlungsströme entstammen Finanzmodellen, die von
den Fremdkapitalgebern akzeptiert sind.
• Zukünftige potenzielle Refinanzierungsgewinne
werden bei der Bewertung nicht berücksichtigt.
54
Lagebericht
Projektportfolio 12 / 2005
in Mio. ¤
2004
2005
2004
Vertraglich
gebundenes
Eigenkapital
2005
2004
2005
Eingezahltes
Eigenkapital
2004
2005
Barwert
zukünftiger
Cashflows
Zukünftige
Cashflows
125,6
119,2
79,9
102,2
654,9
736,5
92,5
125,5
Hochbau
45,4
57,3
32,5
27,7
273,5
317,4
60,0
57,4
Gesamt
171,0
176,5
112,4
129,9
928,4
1.053,9
152,5
182,9
Verkehrsinfrastruktur
Zahlungsströme an Bilfinger Berger 2006-2037 (nach Steuern)
in Mio. ¤
Verkehrsinfrastruktur
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
-7,5
6,2
9,4
4,6
14,9
17,5
18,6
19,5
20,0
20,6
22,9
Hochbau
-2,1
3,3
-13,4
7,9
7,4
7,4
7,4
7,5
7,6
7,7
7,6
Gesamt
-9,6
9,5
-4,0
12,5
22,3
24,9
26,0
27,0
27,6
28,3
30,5
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
2026
2027
Verkehrsinfrastruktur
23,7
24,4
25,9
25,3
24,0
23,6
27,1
34,5
41,7
42,6
27,6
Hochbau
10,6
7,8
7,4
7,6
7,5
7,7
9,4
10,4
9,7
10,2
10,5
Gesamt
34,3
32,2
33,3
32,9
31,5
31,3
36,5
44,9
51,4
52,8
38,1
2028
2029
2030
2031
2032
2033
2034
2035
2036
2037
Gesamt
Verkehrsinfrastruktur
27,9
29,0
39,3
30,3
31,8
32,3
32,9
31,1
11,9
2,9
736,5
Hochbau
35,4
18,1
27,2
46,5
5,7
15,3
13,5
7,8
0,8
0,0
317,4
Gesamt
63,3
47,1
66,5
76,8
37,5
47,6
46,4
38,9
12,7
2,9
1.053,9
existierenden Betriebskostenrisiken 2 Prozent. Er
entfällt, wenn Erlös- und Kostensicherheit hergestellt sind. Dies ist bei reinen Verfügbarkeitsmodellen in der Regel nach einem Jahr, bei Projekten mit
Nachfragerisiken nach zwei Jahren der Fall.
Die erwarteten zukünftigen Cashflows werden
daher mit einem Abzinsungssatz zwischen 8 Prozent und 13 Prozent diskontiert. Für unser Betreiberportfolio, das zum Ende des Berichtsjahres
17 Projekte umfasste, ergab sich ein gewichteter
Abzinsungssatz von 11,9 Prozent.
Zum Stichtag belaufen sich die erwarteten
Zahlungsströme aus dem vorhandenen Portfolio
bis zum Jahr 2037 auf 1.053,9 Mio. € im Vergleich
zu erwarteten Zahlungsströmen in Höhe von
928,5 Mio. € zum Jahresende 2004.
55
Lagebericht
Veränderungen Barwert 12 / 2004 - 12 / 2005
in Mio. ¤
Barwert
12/2004
Projektverkäufe
Kapital-Einzahlungen
Refinanzierungen
Wechselkursveränderungen
Auf 12/2005
fortgeschriebener
Barwert
12 / 2004
Wertzuwachs
Barwert
12 / 2005
Verkehrsinfrastruktur
92,5
-16,8
40,3
0,0
6,9
122,9
2,6
125,5
Hochbau
60,0
-14,9
2,7
0,0
1,8
49,6
7,8
57,4
Gesamt
152,5
-31,7
43,0
0,0
8,7
172,5
10,4
182,9
Entwicklung Eingezahltes Eigenkapital und Barwert
in Mio. ¤
200
182,9
152,5
160
129,9
120,5
120
112,4
105,1
87,9
91,8
2002
2003
80
40
0
Barwert
Verkehrsinfrastruktur
Barwert
Hochbau
Unter Anwendung der projektspezifischen Ab-
2004
Barwert
insgesamt
2005
Eingezahltes
Eigenkapital
• Wechselkursveränderungen mit 8,7 Mio. €.
zinsungssätze ergibt sich zum 31. Dezember 2005
Wechselkursveränderungen beeinflussen die
ein Barwert in Höhe von 182,9 Mio. €, der das ein-
Höhe der zukünftig zu erwartenden nominalen
gezahlte Eigenkapital von 129,9 Mio. € deutlich
Zahlungsströme in Euro und somit den Gesamt-
übersteigt.
barwert des Betreiberportfolios in Euro. Wertveränderungen aus Wechselkursschwankungen
Die Erhöhung des Barwerts auf 182,9 (Vorjahr: 152,5)
Mio. € resultiert aus:
• Planmäßigen Kapitaleinzahlungen in bestehen-
werden bei der Ermittlung des originären
Wertzuwachses eliminiert.
• Verkauf von Beteiligungen mit -31,7 Mio. €.
de Projekte mit 43,0 Mio. €.
Beteiligungsverkäufe verringern die zukünftig
Kapitaleinzahlungen in Projekte erhöhen den
zu erwartenden nominalen Zahlungsströme und
Gesamtbarwert des Betreiberportfolios. Sie stel-
somit den Barwert des Betreiberportfolios zum
len jedoch keinen originären Wertzuwachs aus
Jahresende. Die Veräußerungsgewinne sind im
der Geschäftstätigkeit dar.
Berichtsjahr mit 8 Mio. € im EBITA enthalten,
sind jedoch nicht Bestandteil des originären
Wertzuwachses.
56
Lagebericht
Entwicklung Barwert
Barwert
Zahlungsströme
Zeit
Bevorzugter Bieter (2)
Bau (8)
Anlauf (6)
Ertrag (3)
Golden Ears Bridge, Kanada
Bedford Schools, Großbritannien
Coventry Schools, Großbritannien
Barnet & Harringey
Clinics, Großbritannien
Britische Botschaft, Berlin, Deutschland
M1 Westlink, Nord-Irland
Kent Schools, Großbritannien
Kicking Horse Pass, Kanada
Kreishaus, Unna, Deutschland
M6, Ungarn
Royal Women’s Hospital, Victoria, Australien
Victoria Prisons, Melbourne, Australien
Cross City Tunnel,
Sydney, Australien
Maternity Hospital, Hull, Großbritannien
North Wiltshire Schools, Großbritannien
Hospital, Gloucester,
Großbritannien
Herrentunnel, Lübeck,
Deutschland
Liverpool & Sefton Clinics,
Großbritannien
Westlink M7, Sydney,
Australien
• Originären Wertzuwachs aus der Geschäftstätigkeit mit 10,4 Mio. €, bestehend aus:
• Wertzuwachs durch die Portfolioreifung mit
7,1 Mio. €.
• Wertzuwachs aus der Akquisition neuer
Projekte mit 3,3 Mio. €.
Der Reifeprozess von Financial Close über Bau-,
Anlauf- und Betriebsphase bis hin zur Abwicklung
ist originäre Wertschaffung unseres Geschäftsfelds Betreiberprojekte. Zur Ermittlung des ROCE
wird daher im Rahmen unseres Kapitalrenditecontrolling neben dem laufenden EBITA auch
der Wertzuwachs des Portfolios mit 10,4 Mio. €
berücksichtigt.
Der frühe Reifegrad unseres Projektportfolios
lässt eine positive Entwicklung der Wertzuwächse
erwarten.
57
Lagebericht
Reife (0)
Forschung und Entwicklung
Partnern aus der Wirtschaft fortgeführt sowie ein
funktionsfähiger Prototyp eines Baustellenportals
Konsequente Forschungs- und Entwicklungsarbeit
entwickelt. Das Portal erhielt im Wettbewerb ,auf
ist für Bilfinger Berger ein Garant für Erfolge in der
IT gebaut‘ des Bundesministeriums für Wirtschaft
Zukunft. Wir verfolgen dabei sowohl die Weiter-
und Technologie eine Auszeichnung.
entwicklung von Verfahren als auch Innovationen.
Unsere Hochbau-, Dienstleistungs- und Betrei-
2005 haben wir die Zahl der zentral gesteuer-
bergesellschaften entwickeln in Zusammenarbeit
ten Forschungsprojekte weiter erhöht und dadurch
mit Hochschulen unser Berechnungs- und Prog-
neue bauaufsichtliche Zulassungen, Patente und
nosetool weiter. Mit seinen Programmen können
Gebrauchsmuster erlangt. Mit unserem For-
die Herstellungs-, Ausstattungs- und Nutzungs-
schungs- und Entwicklungsprogramm konzentrie-
kosten von Immobilien berechnet und energe-
ren wir uns auf unsere Kerngeschäftsfelder und
tische
steigern so die Qualität von Bauprodukten und
ermittelt werden. Dies unterstützt und verbessert
Dienstleistungen.
unser ganzheitliches Beratungs-, Bau- und Dienst-
Bilanzen
und
Instandhaltungskosten
leistungsangebot i.volution.
Zusammenarbeit mit führenden Hochschulen
Aufbauend auf einem vom Bundesumwelt-
Die Koordination und Steuerung erfolgt zentral, die
ministerium geförderten Forschungsprojekt ent-
eigentliche Entwicklungsarbeit bleibt aber bei den
wickeln wir für die Offshoretechnik neue Berech-
Sparten und Beteiligungsgesellschaften. Dieses
nungsverfahren unterschiedlicher Gründungs-
Vorgehen steigert die Effizienz der Prozesse bei Pla-
strukturen. Der Ausbau an Know-how auf diesem
nung und Umsetzung und stellt sicher, dass wir
Gebiet stärkt unsere Position bei neuen zukunfts-
uns an den Bedürfnissen des Markts orientieren.
orientierten Projekten, zum Beispiel dem Bau von
So erzielen wir technisch hochwertige und wirt-
Offshorewindkraftanlagen.
schaftlich sinnvolle Lösungen. Neben diesen projektbezogenen Entwicklungen verfolgt Bilfinger
Weniger Werkzeugverschleiß bei Tunnelbauten
Berger in Zusammenarbeit mit führenden Hoch-
Im Tunnelbau erforschen wir, wie der Verschleiß
schulen ausgewählte Forschungsthemen. Auch
von Werkzeugen vermindert und die Lebensdauer
dabei steht ein direkter operativer Nutzen im
von Bohrern und Meißeln vorhergesagt werden
Vordergrund.
kann. Ziel dieser Untersuchungen ist es, einen eigenen Prognoseansatz zu entwickeln. Dies gibt uns
Mehr als 50 Forschungsprojekte gefördert
einen Know-how-Vorsprung bei der Vorhersage
Im Geschäftsjahr 2005 wurden mehr als 50 For-
von Vortriebsleistung und den zu erwartenden
schungsprojekte zentral gefördert, und zwar aus
Kosten.
den Bereichen Baustofftechnologie, Messtechnik,
Bauteil- und Bauwerkstechnologie, Sanierungs-
Kostenvorteile durch hybride Tragkonstruktionen
methoden, Nachhaltiges Bauen, Verfahrens- und
Mit dem Forschungsvorhaben Hybride Tragkon-
Maschinentechnik sowie Technisches Wissens-
struktionen haben wir verformbare Tragelemente
management.
mit großer zentrischer Tragkapazität entwickelt,
So haben wir gemeinsam mit Hochschulinsti-
die im hohen Maße vorgefertigt und mit geringem
tuten ein Softwaretool weiterentwickelt, mit dem
Aufwand montiert werden können. Hierbei wer-
es gelingt, gekoppelte Temperatur- und Feucht-
den Stahlbauprofile kombiniert mit selbstverdich-
felder für Bauwerke oder Bauteile aus Beton
tenden hochfesten Betonen eingesetzt und so eine
modellhaft darzustellen. Damit lässt sich nicht nur
höhere Trag- und Verformungsfähigkeit erreicht.
die Festigkeitsentwicklung eines frisch errichteten
Bauwerks gezielt vorhersagen. Es ist ebenfalls
möglich, extreme Temperatureinwirkungen etwa
durch einen Brand zu berechnen.
Ein Projekt zum mobilen Qualitätsmanagement und zur elektronischen Übergabe von Lieferscheinen wurde gemeinsam mit Hochschulen und
58
Lagebericht
Im Zusammenhang mit diesem Projekt haben wir
Ein wesentlicher Beitrag zum Null-Emissions-
uns auch mit der Erhöhung des Widerstands
Kraftwerk ist es, die Dampf-Parameter Druck und
selbstverdichtender Betone gegen Brandlasten
Temperatur zu erhöhen. Besonders durch die
beschäftigt.
Steigerung der Dampftemperatur werden an die
einzusetzenden Werkstoffe extreme Anforderun-
Innovationen bei der Vakuumtechnik
gen gestellt, damit ein sicherer Betrieb über lange
Auf dem Gebiet der Vakuumkanalisation haben
Laufzeiten der Anlage gewährleistet ist. Mit dem
unsere Beteiligungen Roediger und Airvac weg-
vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten
weisende Innovationen hervorgebracht. Inzwi-
Forschungsvorhaben Marcko 700 sollen neue
schen wurden komplette Systeme zur Gebäu-
Werkstoffe für Temperaturen bis 720 Grad Celsius
deentwässerung entwickelt. Mit deutlich niedrige-
auf ihre Eignung getestet und qualifiziert werden.
ren Baukosten, kürzeren Bauzeiten und seinem
Babcock Borsig Service ist gemeinsam mit anderen
geschlossenem System ohne Leckagen und
Industriepartnern und der Materialprüfungs-
Geruchsbelästigungen ist die Vakuum-Kanalisa-
anstalt der Universität Stuttgart auf dem Gebiet
tion den konventionellen Entwässerungssystemen
der Schweißverbindungen tätig. Das Forschungs-
technisch, ökologisch und wirtschaftlich häufig
vorhaben wurde 2005 gestartet, die Laborunter-
überlegen. Besonders im Offshore-, Bahn- und
suchungen sollen bis 2008 abgeschlossen sein.
Flughafenbereich sind diese Systeme schon heute
erfolgreich im Einsatz.
Hohe internationale Vernetzung
Unter maßgeblicher Beteiligung von Bilfinger
Kläranlagen optimal gesteuert
Berger wurde im Frühjahr 2005 die German Con-
Passavant hat ihr erfolgreiches System Aqualogic
struction Technology Platform (GCTP) gegründet.
technisch weiterentwickelt und bietet damit eine
Daran sind deutsche Unternehmen, Spitzenorgani-
zukunftweisende Reglerserie für Kläranlagen.
sationen und Dachverbände der Bauindustrie, des
Aqualogic steuert die Anlagen sowohl über Sauer-
Baugewerbes, der Baustoffindustrie, Forschungs-
stoffbedarf und Nitratmesswerte als auch über
einrichtungen und Behördenvertreter beteiligt. Die
Sauerstoffbedarf und Redox-Potenzial, die Summe
GCTP hat die Aufgabe, Forschungs- und Entwick-
der oxidierenden und reduzierenden Prozesse im
lungsaktivitäten auf dem Bausektor in Deutsch-
Wasser. Die von Passavant entwickelte Technik
land zu bündeln und europaweit zu fördern. Da
zeichnet sich durch höchstmögliche Betriebssi-
Bilfinger Berger diese Initiative aktiv unterstützt,
cherheit aus. Sie bietet Störfallkonzepte bei Ausfall
erreicht der Konzern eine hohe internationale Ver-
von Messsonden, Fernüberwachung und Notruf
netzung auf dem europäischen Forschungssektor.
über Mobilfunk. Aqualogic kann sowohl allein
Die Weiterentwicklung von Know-how und
installiert als auch in vorhandene Prozessleitsyste-
technischer Kompetenz in definierten Schwer-
me integriert werden. Dank der anspruchsvollen
punkten ist auch in den kommenden Jahren eine
Technik erhöht sich die Leistungsfähigkeit der
wichtige Aufgabe des Konzerns und Grundlage
Anlagen und die Betriebskosten sinken deutlich.
unseres Erfolgs, damit wir weiterhin zu den
weltweit führenden Unternehmen in unseren
Forschungsziel: das Null-Emissions-Kraftwerk
Branchen gehören. International angelegte For-
Ein weiteres Forschungsprojekt hat den emissions-
schung und Entwicklung und der damit verbunde-
armen Betrieb von fossil befeuerten Kraftwerken
ne Austausch von Informationen, auch mithilfe
zum Ziel. Babcock Borsig Service ist an dem
neu entwickelter Systeme einschließlich semanti-
Forschungsvorhaben ,Trockenbraunkohle-Kraft-
scher Netzwerke, sind wichtige Bausteine unserer
werksblock mit minimierten CO2-Emissionen und
Arbeit. Wir werden diese Strategie weiter aktiv
Nachrüstbarkeit einer CO2-Abscheidung‘ beteiligt.
vorantreiben.
Kohle wird auch weiterhin ein wichtiger Energieträger in der deutschen und internationalen
Stromerzeugung sein. Die Bundesrepublik hat sich
im Rahmen des Kyoto-Protokolls entschieden,
emissionsarme thermische Kraftwerkstechnologien zu unterstützen.
59
Lagebericht
Beschaffung
Um alle Chancen zu nutzen, haben unsere Unternehmenseinheiten ihren Einkauf konsequent
Kennzeichnend für die Bauwirtschaft ist ein hoher
internationalisiert. Die Zentrale liefert dafür die
Einsatz von Nachunternehmerleistungen, Materia-
entsprechenden Marktübersichten und sichert
lien und Stoffen. Wegen dieser besonderen Struk-
durch langfristige Rahmenverträge günstige
tur ist die strategische Beschaffung zu optimalen
Konditionen insbesondere bei Stahl und Bau-
Konditionen für uns ein wesentlicher Erfolgs-
maschinen.
faktor. Wir sehen darin einen ganzheitlichen
Ansatz in allen unseren Bau- und Dienstleistungs-
Technologische Alternativen sparen Kosten
geschäftsfeldern. Im Geschäftsjahr 2005 betrug
Außerdem haben wir auf die gestiegenen Stahl-
der Anteil des Einkaufs von Nachunternehmerleis-
und Zementpreise auch technologisch reagiert.
tungen, Materialien und Stoffen 62 Prozent am
So können wir durch den bestmöglichen Einsatz
Gesamtaufwand des Konzerns.
des Materials und Veränderung der Produkte die
Da 2005 die gesamte Leistung deutlich ange-
Kosten senken. Beispielsweise haben wir die
stiegen ist, erhöhte sich das Beschaffungsvolumen
Wandstärken von Rohrleitungen und die Betonre-
um 11 Prozent auf 3,9 Mrd. €. Die Leistungen
zepturen optimiert. Im Bereich Industrial Services
der Nachunternehmer machten dabei 71 Prozent
wurde ein Pumpen- und Armaturen-Pool gebildet,
aus, 29 Prozent entfielen auf den Einkauf von
der Ersatzgeräte sofort bereitstellt und ein um-
Materialien.
fassendes Lifecycle-Management sichert.
Sprunghafte Entwicklung der Rohstoffund Energiepreise
Internationale Verträge für Großgeräte
Nachdem sich die Preise für Stahlprodukte nach
Fahrzeugen haben wir mit den Herstellern inter-
den extremen Erhöhungen des Jahres 2004 auf
national gültige Verträge abgeschlossen. Ob in
hohem Niveau stabilisiert haben, verteuerten sich
Deutschland, Frankreich, Nigeria, Polen, Australien,
2005 vor allem die Preise für Mineralöl und
Schweden oder in den Vereinigten Staaten Bagger,
Mineralölprodukte. Die sprunghaft wachsende
Schwerlastwagen, Straßenbaumaschinen oder
Nachfrage aus China wirkt sich hier in drastischer
Geräte für den Spezialtiefbau benötigt werden –
Weise aus. Besonders auf den stark wachsenden
unsere Unternehmenseinheiten können auf diese
Märkten Australien und Nordamerika, die Kern-
Abkommen zurückgreifen.
Für den Einkauf von Geräten, Maschinen und
märkte für uns sind, hat dies zu einer Verknappung
des Angebots und damit zu weiter steigenden
Preisen geführt.
Vorsprung durch konzernweite
Vertragsdatenbank
Um diese Vorteile konzernweit optimal nutzen zu
Rahmenverträge sichern günstige Konditionen
können, haben wir 2005 im Bilfinger Berger Intra-
Mithilfe unseres internen und externen Reporting
net eine Vertragsdatenbank eingerichtet. Darin
und einer intensiven Marktbeobachtung stellen
sind alle vom Zentraleinkauf abgeschlossenen
wir sicher, dass wir die Rohstoffe für unsere Groß-
Konzern- und Rahmenverträge, Kooperations- und
projekte zu besten Konditionen flexibel einkaufen.
Bonusvereinbarungen sowie Kontrakte mit den
Premium Partnern hinterlegt. Mittelfristig sollen
alle Gesellschaften des Konzerns, auch die Auslandsfirmen, ihre Beschaffungsverträge in diese
Datenbank einbringen.
60
Lagebericht
Premium Partnerschaft – ein Erfolgsrezept
Kommunikation und Marketing
Unsere Premium Partnerschaften mit der Zulieferindustrie haben wir konsequent ausgebaut.
Unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Kommuni-
In hart umkämpften Märkten konzentrieren wir
kation und des Marketings sind auf die Eigen-
uns auf zuverlässige und wirtschaftlich starke
heiten des Bau- und Servicegeschäfts abgestimmt.
Unternehmen, die ihren Lieferverpflichtungen
Im Hoch- und Industriebau und im Dienstleis-
vertragsgemäß nachkommen. Wir suchen die
tungssegment sind wir überwiegend mit privaten
leistungsfähigsten, nicht die billigsten Partner.
Kunden im Gespräch. Im Ingenieurbau und
Durch intensive Beratung und engen Erfahrungs-
bei BOT-Projekten sind es vor allem öffentliche
austausch mit ausgewählten Unternehmen errei-
Auftraggeber mit ihren speziellen Vergabevor-
chen wir beste Qualitäten und optimale Lösungen.
schriften.
Diese Kooperationen haben für uns strategische
Marketinginstrumente wie etwa auf dem
Bedeutung. Das Bau- und Dienstleistungsgeschäft
Markenartikelsektor üblich sind auf beiden Märk-
profitiert davon.
ten nur begrenzt anwendbar. Derzeit vergibt die
Wir bewerten die Leistungsfähigkeit und
öffentliche Hand Aufträge ausschließlich über den
Zuverlässigkeit unserer Nachunternehmer. Mit
Preis, die Eignung eines Unternehmens muss nur
den besten gehen wir eine Premium Partnerschaft
im Einzelfall geprüft werden.
ein, um die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Ein Premium Partner wird automatisch über
Erfolg mit maßgeschneiderten Lösungen
neue Aufträge von Bilfinger Berger unterrichtet,
Klassische Produktwerbung kommt für Bilfinger
erhält die Kontaktdaten von Ansprechpartnern im
Berger nur in Einzelfällen in Betracht. Standard-
Konzern, kann die Bilfinger Berger Konditionen
leistungen sind weder im Bau- noch im Service-
beim PKW-Leasing, Mobilfunk oder bei Kopierern
geschäft gefragt. Erfolge haben wir vielmehr mit
nutzen und hat eine hervorgehobene Position in
maßgeschneiderten Lösungen. Die unterschied-
der Zentralen Adressenverwaltung des Konzerns.
lichen Kunden erwarten spezielle Konzepte für
Eine Premium Partnerschaft bieten wir nur
ihre Anforderungen. Bei unserer dezentralen
Unternehmern an, die über die vergangenen Jahre
operativen Struktur liegt die Verantwortung für
dauerhaft und erfolgreich für Bilfinger Berger
die Akquisition neuer Geschäfte bei den Nieder-
gearbeitet haben. Premium Partner befinden sich
lassungen und Beteiligungsgesellschaften.
im Übrigen im normalen Wettbewerb.
Für Kommunikation und Marketing hat Bilfinger Berger 2005 zentral 4,8 (Vorjahr: 4,1) Mio. € ausgegeben. Für Publikationen waren es 2,3 (Vorjahr:
1,9) Mio. €, für Messen 0,6 (Vorjahr: 0,6) Mio. €,
für neue Medien 0,8 (Vorjahr: 0,5) Mio. € und für
sonstige Aktivitäten 1,1 (Vorjahr: 1,1) Mio. €.
61
Lagebericht
Publishing Award für Bilfinger Berger magazin
Mit den Pressenotizen informieren wir tages-
Unsere Kundenzeitschrift Bilfinger Berger magazin
aktuell über wichtige Ereignisse im Konzern. Dazu
ist eines der zentralen Kommunikations- und
bieten wir einen Presseservice, eine Übersicht
Marketinginstrumente des Konzerns. Das Magazin
wichtiger Termine und laufender Ausschreibun-
erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von
gen. Die Homepage wird von Kunden, Aktionären,
20.000 Exemplaren in deutscher und englischer
potenziellen Mitarbeitern, Journalisten und einer
Sprache. In Reportagen mit professioneller Foto-
interessierten Öffentlichkeit intensiv genutzt.
grafie und anderen journalistischen Darstellungen
bieten wir den Lesern Informationen über die viel-
Zentrale Marketingdatenbank
fältigen Aspekte unserer operativen Tätigkeit. Das
Um die operativen Einheiten bei ihren Akquisitio-
Magazin wird überwiegend an qualifizierte Einzel-
nen zu unterstützen, unterhalten wir ein zentrales
adressen versandt. Der strukturierte Aufbau und
Datenbanksystem. Darin sind jederzeit Unterneh-
die gewissenhafte Pflege der Vertriebsadressen
mens-, Sparten- und Projektdarstellungen sowie
gewährleisten, dass die Leser gezielt angesprochen
Referenzlisten, technische Nachweise und Beschei-
werden. Die Leserschaft des Magazins setzt sich
nigungen direkt abrufbar. Darüber hinaus bietet
etwa zu gleichen Teilen aus Investoren, Kunden
die Datenbank Fotos, Powerpoint Präsentationen
und Geschäftspartnern zusammen. Das Echo der
und Hinweise auf vielfältige Marketinginstrumen-
Leser ist überaus positiv. Auch in der Branche der
te. Mithilfe des Systems können in allen Unterneh-
Kundenmagazine ist das Bilfinger Berger magazin
mensteilen kurzfristig Informationen individuell
immer wieder ausgezeichnet worden, 2005 mit
aufbereitet und zu hochwertigem Informations-
dem Best of Corporate Publishing Award in Silber.
material verarbeitet werden. Dieses Angebot wird
Neben dem Magazin geben Beteiligungsgesell-
umfangreich genutzt und erfolgreich eingesetzt.
schaften eigene Publikationen heraus, die über die
jeweiligen Aktivitäten umfassend informieren.
i.volution – ein besonderes Thema
auf der Expo Real 2005
Große Resonanz im Internet
Der Konzern ist auf wichtigen Leitmessen vertre-
Im Internet präsentieren wir das Unternehmen in
ten. Bei der Expo Real 2005 im Oktober in München
vielfacher Weise. In mehr als 30 Internetauftritten
haben sich unsere Hochbausparte und unsere
stellen sich der Konzern, die Beteiligungsgesell-
Facility Services auf einem gemeinsamen Stand
schaften und einzelne Marken vor. Alle Seiten sind
präsentiert. Der erste Messeauftritt unserer neuen
mit entsprechenden Links miteinander vernetzt.
Marke i.volution erzeugte nachhaltiges Besu-
Die Bilfinger Berger Homepage ist in deutscher
cherinteresse. Dieses ganzheitliche Beratungs- und
und englischer Version verfügbar. Allein die deut-
Dienstleistungsangebot für jede Phase im Lebens-
sche Seite www.bilfingerberger.de wird jeden Tag
zyklus einer Immobilie wurde von Kunden und
von bis zu 1.500 Interessenten besucht. Die Seite
Fachpublikum hervorragend angenommen und
bietet in den fünf Einheiten Vision, Unternehmen,
als Erfolgsrezept für die Zukunft bewertet.
Investor Relations, Karriere und Aktuelles umfas-
Auf der weltweit anerkannten Leitmesse für
sende Information über unseren Konzern. Die
Umwelt und Entsorgung, der IFAT in München,
Satzung und Gremien, Geschäftsfelder und Pro-
waren wir mit unseren Unternehmen der Umwelt-
jekte werden ebenso vorgestellt wie die Unter-
sparte vertreten. Erfolgreich war auch unsere Teil-
nehmensgeschichte, Strategie und Ziele, Zahlen
nahme an der Facility Management Messe in Ver-
und Fakten.
bindung mit der European Facility Management
Darüber hinaus berichten wir über die Aus-
Conference in Frankfurt am Main. Rheinhold &
bildung im Konzern, über Stellenangebote und
Mahla hat sich bei der Premiere von Maintain,
Chancen für Praktikanten und freie Mitarbeiter.
der Internationalen Fachmesse für industrielle
Instandhaltung, in München präsentiert. Die große
Resonanz kann als Beleg für das enorme Potenzial
dieser Aktivitäten gewertet werden.
62
Lagebericht
Enge Kommunikation mit unseren Kunden
Personal
Eine enge Kommunikation mit unseren Kunden
genießt bei Bilfinger Berger Priorität. Wir wollen
Im Geschäftsjahr 2005 hat sich die Zahl der Mit-
wissen, wie unsere Kunden über uns denken und
arbeiter durch die Ausweitung der Geschäfte und
wo wir unsere Angebote und unseren Service aus-
den Kauf neuer Gesellschaften um 5.494 erhöht.
weiten und verbessern können. Systematische
Am 31. Dezember waren im Bilfinger Berger
Kundenbefragung ist deshalb ein permanentes
Konzern 55.346 (Vorjahr: 49.852) Mitarbeiter
Instrument, um die Kundenzufriedenheit zu
beschäftigt. Davon waren 25,8 (Vorjahr 24,0) Pro-
ermitteln und zu verbessern. Es gehört zu unserem
zent Angestellte
Standard, Kunden während und nach Abschluss
In Deutschland ist die Zahl der Mitarbeiter auf
der Arbeiten aktiv zu fragen, wie sie die Qualität
15.005 (Vorjahr: 13.291) gewachsen. Im Ausland
unserer Leistungen beurteilen.
waren 40.341 (Vorjahr: 36.561) Mitarbeiter tätig, der
Anteil an der Gesamtbelegschaft lag bei 72,9 (Vor-
125 Jahre Bilfinger Berger
jahr: 73,3) Prozent. Die Zahl der Auszubildenden
„Visionen eine Gestalt verleihen und innovative
im Konzern stieg auf 940 (Vorjahr: 881).
Ideen verwirklichen“ – unter diesem Motto stanger Berger, das vom 24. bis 26. Juni 2005 in Mann-
Veränderte Mitarbeiterzahlen in den
Geschäftsfeldern
heim begangen wurde. Auf der Festversammlung
Im Verlauf des Jahres stieg im Ingenieurbau die
in der Bilfinger Berger City auf dem Maimarkt-
Zahl der Mitarbeiter um 1.390 auf 23.480. Während
gelände sprachen als Gäste Günther H. Oettinger,
in Deutschland die Zahl der Beschäftigten wegen
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
anhaltend schwacher Nachfrage um 221 sank,
und Prof. Dr. Wolfgang Franz, Präsident des
nahm sie im Ausland dank guter Geschäftsent-
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.
wicklung in Nigeria und Polen um 1.822 Mitarbei-
den die Feiern zum 125. Firmenjubiläum von Bilfin-
Aus Anlass des Jubiläums erschienen die
ter zu.
Broschüre ,Vom Bauunternehmen zur Multi
Im Hoch- und Industriebau ging der Personal-
Service Group – 125 Jahre Bilfinger Berger‘ und die
bestand um 343 auf 9.629 Mitarbeiter zurück.
622 Seiten starke Chronik ,Drei Wurzeln – ein
Einem Minus von 211 Beschäftigten in Deutschland
Unternehmen‘. Dieser umfangreiche mit vielen
und 601 Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten
historischen Fotos und Dokumenten illustrierte
stand ein Plus von 416 Mitarbeitern in Nigeria
Band ist nicht nur eine lesenswerte Unter-
gegenüber.
nehmensgeschichte, sondern gleichzeitig eine Dar-
Die deutlichste Veränderung gab es 2005 im
stellung der technischen Entwicklung auf allen
Geschäftsfeld Dienstleistungen. Hier nahm die
Gebieten des Bauens in den vergangenen 125 Jah-
Belegschaft auf 21.709 Beschäftigte zu. Dies ist
ren und eine kritische zeitgeschichtliche Arbeit.
einmal auf den Kauf von Babcock Borsig Service
Der Titel ist im Buchhandel erhältlich.
mit 2.791 Mitarbeitern und Simon Engineering mit
1.002 Mitarbeitern zurückzuführen. Aber auch bei
Rheinhold & Mahla erhöhte sich die Zahl der
Beschäftigten wegen der Geschäftsausweitung
um 1.687. Bei den Betreiberprojekten stieg die Zahl
der Angestellten um 16 auf 80 Mitarbeiter.
Rückkehr zur 40-Stunden-Woche
im Baugewerbe
Der Tarifkonflikt im deutschen Baugewerbe ist im
Juni 2005 nach einjähriger Dauer mit Abschluss
eines neuen Tarifvertrages beendet worden. Von
September 2005 bis März 2006 erhielten die
Beschäftigten in den alten Bundesländern Einmalzahlungen von je 30 Euro. Ab April 2006 werden
63
Lagebericht
Löhne und Gehälter um 1 Prozent erhöht. Außer-
Die damit verbundenen Maßnahmen reichen von
dem wurden längere Arbeitszeiten vereinbart:
der Identifikation und Ausbildung ambitionierter
Ab Januar 2006 gilt eine Wochenarbeitszeit von
junger Mitarbeiter bis hin zur Vorbereitung von
40 Stunden ohne Lohnausgleich. Dadurch sinken
Führungskräften auf neue Managementaufgaben.
die Lohnkosten um durchschnittlich 2,5 Prozent.
Über unser Hochschulmarketing halten wir
Die Einkommen in Ostdeutschland bleiben unver-
engen Kontakt zu ausgewählten deutschen und
ändert. Zusätzlich wurde von den Tarifpartnern
internationalen Hochschulen und Universitäten in
ein neues Leistungslohnsystem vereinbart, das
den Bereichen Technik und Wirtschaft, um so
besonders gute Arbeit belohnt und bei mangel-
schon dort hervorragende Nachwuchskräfte zu
hafter Arbeit Abzüge zulässt.
erkennen und für unsere Unternehmen zu interes-
Bilfinger Berger hat in den verschiedenen
sieren. Unter anderem stiften wir Preise für exzel-
Geschäftsfeldern sehr unterschiedliche Flächen-
lente Vertiefer- und Diplomarbeiten und bieten
und Haustarifverträge. Der Konzern ist bestrebt,
qualifizierten Studenten Praktika an. Um einem
sich mit seinen Beteiligungsgesellschaften an
angesichts rückläufiger Studentenzahlen schon
den wettbewerbsfähigsten Tarifmodellen zu orien-
heute erkennbaren Mangel an Bauingenieuren
tieren.
entgegenzuwirken, wirbt Bilfinger Berger gemeinsam mit Hochschulen für diesen Studienzweig.
Personalentwicklung im Fokus
Die jungen Hochschulabsolventen durchlaufen
Systematische Personalentwicklung ist in unse-
nach der Einstellung ein spezielles Einarbeitungs-
rem Konzern eine der zentralen Aufgaben, sie ist
programm, das sie auf anspruchsvolle Aufgaben
als wichtiges Ziel in unserem Unternehmens-
vorbereitet und in dessen Verlauf ihre Leistungen
leitbild festgeschrieben. Jeder Mitarbeiter soll für
und ihr Potenzial systematisch beurteilt werden.
die Position entwickelt werden, auf der er seine
Bei der Weiterbildung konzentrieren wir uns auf
Fähigkeiten und Vorstellungen sowohl im eigenen
vier Bereiche: Führung und Management, Kunden-
als auch im Interesse des Unternehmens best-
orientierung, Fachwissen und Methoden sowie
möglich einbringen kann.
Sozialkompetenz.
Unseren Führungsnachwuchs bereiten wir in
Förderkreisen stufenweise auf künftige Aufgaben
vor. Gemeinsam mit dem Management-Zentrum
Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern
2004
2005
∆ in %
St. Gallen haben wir ein spezielles Executive
Development Programm zur Weiterentwicklung
Ingenieurbau
22.090
23.480
+6
9.972
9.629
-3
Dienstleistungen
17.125
21.709
+27
Betreiberprojekte
64
80
+25
601
448
-25
49.852
55.346
+11
Hoch- und Industriebau
Zentrale, sonstige Einheiten
Gesamt
oberer Führungskräfte entwickelt, das wir seit
zwei Jahren erfolgreich einsetzen.
Betriebliche Altersversorgung auf
neuem Fundament
Mit Beginn des Jahres 2005 ist die betriebliche
Altersversorgung bei der Bilfinger Berger AG auf
ein neues Fundament gestellt worden. Für den
Arbeitnehmer wird ein Vorsorgekonto eingerich-
Mitarbeiter nach Regionen
2004
2005
%
Deutschland
13.291
15.005
27
übriges Europa
12.538
12.039
22
3.761
2.864
5
Afrika
16.356
19.874
36
Asien
1.183
2.042
4
Amerika
Australien
Gesamt
2.723
3.522
6
49.852
55.346
100
64
Lagebericht
tet, auf dem jährlich ein fester Betrag gutgeschrie-
Verhaltenskodex weltweit verbindlich
ben wird. Zusätzlich zu dieser vom Arbeitgeber
Als international tätiges Unternehmen müssen
finanzierten Alters- und Risikovorsorge haben Mit-
wir vielfältige rechtliche und gesellschaftliche
arbeiter die Möglichkeit, Teile ihres Einkommens
Rahmenbedingungen im In- und Ausland be-
steuerbegünstigt als zusätzlichen Beitrag zu ihrer
achten.
finanziellen Absicherung im Alter einzuzahlen.
Bilfinger Berger ist sich stets bewusst, dass nur
Wenn der Mitarbeiter die Pensionsgrenze erreicht
durch das Einhalten ethischer Prinzipien und
hat, kann er wählen, ob er eine Rente, eine Einmal-
durch verantwortungsbewusstes Handeln die
oder Ratenzahlung wünscht. Diese neue leistungs-
Interessen des Unternehmens und die seiner
fähige betriebliche Altersvorsorge ist ein wichtiger
Partner wirksam gewahrt werden können. Um
Faktor, um Mitarbeiter langfristig an das Unter-
diese Prinzipien eindeutig zu definieren, haben wir
nehmen zu binden. Die neue Regelung traf bei den
sie 2005 in einem Verhaltenskodex niedergelegt.
Beschäftigten auf eine sehr positive Resonanz.
Dieser Kodex besteht aus den weltweit gültigen
Schon im ersten Jahr nahmen viele Mitarbeiter die
Verhaltensgrundsätzen und den länderspezifi-
Möglichkeit wahr, durch Entgeltumwandlung
schen Verhaltensrichtlinien. Damit verhindern wir
eigene Beiträge zu leisten. Ab 2006 wird auch für
Schaden für unser Unternehmen und schützen
leitende Angestellte ein neues Altersvorsorge-
unsere Mitarbeiter.
modell eingeführt.
Unsere Verhaltensgrundsätze lauten: Wir
bekämpfen Korruption. Wir bekämpfen Bestech-
Personalcontrolling optimiert
lichkeit, eigennützige Praktiken und Verschwen-
Unser Personalcontrolling haben wir 2005 mit
dung im Unternehmen. Wir bekämpfen verbotene
vier Schwerpunkten weiterentwickelt: Wir haben
Absprachen. Wir bekämpfen illegale Beschäfti-
ein Personalkennzahlensystem aufgebaut und
gung und Schwarzarbeit. Wir verlangen soziales
ein neues Datenbanksystem eingeführt. Außer-
Verhalten im Unternehmen. Diese Grundsätze
dem wurden die Personalbestandsmeldungen
gelten international für alle Mitarbeiter, vom Aus-
sowie die Personalplanung optimiert. Mit diesen
zubildenden bis zum Vorstand. Die Verhaltens-
Instrumenten stehen der Unternehmensleitung
richtlinien konkretisieren diese Grundsätze für die
wichtige Daten für Planungs- und Steuerungsauf-
jeweiligen Länder, da es unterschiedliche Normen
gaben frühzeitig zur Verfügung.
und gesetzliche Bestimmungen gibt.
Personalentwicklung
Hochschulmarketing
Einstellung
Einarbeitung
Weiterverfolgung
Weiterbildung
65
Lagebericht
Förderkreise
Nachhaltigkeit
wären. Auf der anderen Seite verbessert engagiertes Corporate Citizenship das Image des Konzerns
Umweltschutz gehört für Bilfinger Berger ebenso
und bietet außerdem Gelegenheit, in einem beson-
zur Nachhaltigkeit wie unser bildungspolitisches,
deren Rahmen geschäftliche Kontakte zu knüpfen
kulturelles und soziales Engagement.
und zu festigen.
Bilfinger Berger engagiert sich auf zahlreichen
Gewässerschutz
Gebieten, insbesondere für Bildung und Wissen-
Auf Baustellen werden doppelwandige Tank-
schaft, bei der Kultur- und Regionalförderung und
container mit Leckanzeige verwendet, alternativ
bei der humanitären Hilfe. Darüber hinaus haben
werden die Geräte direkt vom Tankwagen mit
auch einzelne Mitarbeiter Hilfsprojekte etwa in
Treibstoffen versorgt. Altöle werden nicht auf Bau-
Russland und für Kinder im Himalaya ins Leben
stellen gelagert, sondern direkt nach dem Ölwech-
gerufen.
sel von den Servicewagen abtransportiert.
Schlammfänge und Abscheider für leichte Flüssig-
Bildung
keiten sind auf den Lagerplätzen installiert und
Bilfinger Berger fördert die Bereitschaft von Nach-
werden regelmäßig geleert.
wuchsingenieuren zu exzellenten Leistungen,
indem wir Preise dafür ausloben. Die Bilfinger
Abfälle
Berger Preise, mit denen an den Hochschulen
Bei Abfällen sorgen wir für konsequente Tren-
RWTH Aachen, der TU Darmstadt, der TH Karlsruhe
nung. Damit erreichen wir einen hohen Recycling-
und der TU Dresden hervorragende Leistungen
anteil und sparen Kosten. Die Bilfinger Berger
ausgezeichnet werden, sind ebenso begehrt wie
Umwelt hat in den Bodenreinigungsanlagen
hoch angesehen. Den Hans-Jürgen-Ewers-Preis,
Abfallbeauftragte bestellt. Die Anlieferung der
der seit 2003 von der TU Berlin für außerordentli-
Abfälle, ihre Verarbeitung und ihr Verbleib werden
che Arbeiten auf dem Gebiet der angewandten
von diesen nachvollziehbar dokumentiert.
wirtschaftswissenschaftlichen
Infrastruktur-
forschung vergeben wird, stiftet Bilfinger Berger
Emissionen
zur Hälfte. An der Universität Mannheim unter-
Um Emissionen von Lärm, Erschütterungen, Staub
stützen wir als Förderpartner der Fakultät für
und Abgasen auf das unvermeidliche Maß zu
Betriebswirtschaftslehre die Ausbildung junger
reduzieren, achten wir schon bei der Arbeitsvorbe-
Wirtschaftswissenschaftler.
reitung auf die Auswahl schonender Bauverfahren
und den Einsatz umweltfreundlicher Geräte.
Corporate Citizenship
Corporate Citizenship ist für Bilfinger Berger ein
wichtiges Investment in das Gemeinwesen. Beide
Seiten profitieren davon. Auf der einen Seite
ermöglicht es viele bildungs- und gesellschaftspolitisch sinnvolle Projekte, die ohne die finanzielle
oder personelle Hilfe des Konzerns unmöglich
66
Lagebericht
Die Zentrale übernimmt zusätzlich übergeordnete
Risikobericht
Controllingaufgaben. So können Aufträge mit
Mit seinem Risikomanagement fördert Bilfinger
einem Volumen von mehr als 50 Mio. € oder mit
Berger das Risikobewusstsein auf allen Manage-
besonderen Risiken nur angenommen werden,
mentebenen und bei allen Mitarbeitern. Das
wenn der Vorstand dies im Einzelfall ausdrücklich
System ist integraler Bestandteil der Management-
genehmigt hat. Solche Projekte werden vom Ange-
prozesse und hilft, Risiken möglichst zu vermeiden,
bot bis zur Fertigstellung kritisch begleitet. Dem
zumindest aber frühzeitig zu erkennen und daraus
Vorstand wird über Ergebnisse direkt berichtet.
resultierende Gefahren für das Unternehmen
Über Finanzierungen, interne Kreditlinien und
abzuwenden. Somit sind alle Vorkehrungen getrof-
Bürgschaften entscheidet der Vorstand zentral,
fen, dass der Konzern die gesteckten Ziele erreicht.
wobei er maßgeblich vom Zentralbereich Finanzen
Bestandteile des Systems sind eine strategische
unterstützt wird. Außerdem überprüft die interne
Geschäftsplanung kombiniert mit einem detail-
Revision die Wirksamkeit aller Arbeits- und
lierten, stets aktuellen Berichtswesen, einem Früh-
Prozessabläufe.
warn- und einem internen Überwachungssystem.
Die Zentralbereiche Recht, Projekt Controlling
Risikocontrolling ist bei Bilfinger Berger ein konti-
und Revision berichten zusätzlich jedes viertel Jahr
nuierlicher dezentraler Prozess.
umfassend über Projekte mit Risiken, über poten-
Die Vorgaben für das monatliche Reporting legt
der Konzern jährlich neu für alle Unternehmens-
zielle Gefahren, eventuelle Schadenshöhen und
über Möglichkeiten der Schadensminimierung.
teile und Beteiligungsgesellschaften einheitlich
Alle vom Gesetz, vom Vorstand oder von den
fest. Mit dem monatlichen Berichtswesen werden
Zentralbereichen vorgegebenen Prozesse und
der Vorstand und alle Managementebenen über
Genehmigungsverfahren sind in Handbüchern
die aktuelle wirtschaftliche Lage informiert. Auf
und Arbeitsanweisungen dokumentiert und
allen Ebenen wird die Ist-Situation analysiert. Über
stehen den Mitarbeitern konzernweit im Intranet
zentral festgelegte Grenzwerte und Abweich-
jeweils tagesaktuell zur Verfügung. Unsere Steue-
parameter werden relevante Risiken erkannt,
rungs- und Kontrollwerkzeuge sind zu einem ganz-
überwacht und durch geeignete Maßnahmen in
heitlichen System zusammengefasst, das ständig
ihren Auswirkungen begrenzt.
weiterentwickelt wird. Das Risikomanagement bei
Zusammenspiel der Instrumente im Risikomanagementprozess
Aufsichtsrat /
Audit Committee
Prozessvorgaben
Supportfunktion
Kontrollfunktion
Werkzeuge
Vorstand
Überwachungsfunktion
Zentralbereiche:
Group Controlling
Richtlinien
Projekt Controlling
Handbücher
Revision
Arbeitsanweisungen
Bilanzen
Rundschreiben
Finanzen
Gesetze
Recht
Sparten /
Beteiligungsgesellschaften
Sofortinformationen
Niederlassungen /
Großprojekte
Projekte
Technik
Personal
67
Lagebericht
Meetings
Berichte
Gutachten
Bilfinger Berger wird von unseren Wirtschafts-
Projektrisiken
prüfern geprüft. Etwaige Anregungen nutzen wir,
Risiken aus unserem Projektgeschäft begegnen
um das System zu optimieren.
wir mit einem ganzheitlichen, eindeutig strukturierten Projektmanagement. Dies umfasst die
Marktrisiken
Akquisition und Auftragsbearbeitung über die
Die makroökonomischen Entwicklungen auf unse-
Bauausführung bis hin zur Abwicklung etwaiger
ren nationalen und internationalen Märkten sowie
Gewährleistungsansprüche.
besondere Veränderungen in unseren Segmenten
Projekte mit großem Volumen – mehr als
betrachten wir unter dem Stichwort Marktrisiken.
50 Mio. € – oder mit einem hohen Schwierigkeits-
Dabei analysieren wir regelmäßig, wie sich die
grad werden mit einem klar definierten techni-
Volkswirtschaften entwickeln und ob wir betriebs-
schen und kaufmännischen Regelwerk in jeder
wirtschaftlich in unseren Geschäftsfeldern wett-
Phase des Geschäfts zusätzlich von einer zentralen
bewerbsfähig sind. Wir arbeiten aktiv in beraten-
Einheit verfolgt. Wir beteiligen uns am Wett-
den Ausschüssen und Gremien mit, um so sicher-
bewerb ausschließlich in unseren definierten
zustellen, dass
betriebswirtschaftlichen
Kerngeschäftsfeldern. Bei komplexen Projekten im
Auswirkungen neuer Gesetze, Verordnungen und
die
BOT-Geschäft nutzen wir die Kompetenzen der
Bestimmungen früh genug berücksichtigt werden.
gesamten Bilfinger Berger Multi Service Group,
Da wir im gegenüber dem Projektgeschäft
um Kosten und Risiken sicher einzuschätzen.
deutlich risikoärmeren Dienstleistungs- und
2005 wurden 78 Großprojekte speziell beobachtet.
Betreibersektor überproportional wachsen, verringern sich gleichzeitig die Risiken im Konzern.
Beschaffungsrisiken
In den Baugeschäftsfeldern Ingenieurbau und
Der Beschaffungsmarkt ist derzeit durch starke
Hoch- und Industriebau haben wir das Projektge-
Schwankungen bei den Rohstoffpreisen und durch
schäft in Sparten organisiert und im zugeordneten
eine Hochkonjunktur in Australien und an der
Niederlassungsnetz für eine entsprechende Spezi-
Ostküste der Vereinigten Staaten gekennzeichnet.
alisierung gesorgt. So werden Risiken minimiert,
Den daraus erwachsenen Risiken beugen wir vor,
die durch nicht ausreichende Kompetenzen ent-
indem wir nur mit leistungsfähigen Lieferanten
stehen könnten.
und
Nachunternehmern
zusammenarbeiten.
Die zentrale Beobachtung der Geschäfte
Durch Vorverträge stellen wir Kapazitäten, Qua-
ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen. Die
litäten und Preise sicher. Die wachsende Volatilität
spezifischen Risiken im Baugeschäft halten wir
auf den Rohstoffmärkten für Stahl, Zement und
deshalb für beherrschbar. Im Dienstleistungsge-
Energie kontrollieren wir mit einem speziellen
schäft sehen wir derzeit keine gravierenden Markt-
Berichtswesen, damit wir kurzfristige Änderungen
risiken. Dasselbe gilt für unser Betreibergeschäft,
erkennen und in der Kalkulation berücksichtigen
das wir über ein zentrales Kompetenzzentrum für
können. Mit Preisgleitklauseln in den Angeboten
den ganzen Konzern führen.
sichern wir uns gegen akute Verteuerungen ab.
Länderrisiken
Vertrags- und Prozessrisiken
Zu den Länderrisiken zählen wir Unsicherheiten,
Mithilfe eigener Juristen und externer Fachan-
die durch politische Entwicklungen auf unseren
wälte begegnen wir möglichen Risiken, die aus
jeweiligen Märkten entstehen. Um solche Risiken
unterschiedlichen zivil-, steuer-, wettbewerbs-,
zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren,
patent- und umweltrechtlichen Regeln und
sind wir nur in definierten Ländern geschäftlich
aktiv. Für latente Risiken ist Vorsorge getroffen.
Spezielle Länderrisiken sehen wir derzeit nicht.
68
Lagebericht
Gesetzen entstehen können. Neue Projekte werden
Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir,
vor einem Angebot auch unter vertraglichen
indem wir die Zusammensetzung der fest und
Risikoaspekten betrachtet und ausgewählt. Verträ-
variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbind-
ge und Vereinbarungen unterziehen wir vor
lichkeiten kontinuierlich überprüfen und anpas-
Abschluss
technischen,
sen. Um hier flexibel und kostensparend agieren
kaufmännischen und rechtlichen Prüfung. Ver-
zu können, setzen wir überwiegend derivative
trags- und Prozessrisiken, die einen wesentlichen
Finanzinstrumente ein. Risiken aus der Netto-
Einfluss auf unsere wirtschaftliche Lage haben
zinsposition analysieren und bewerten wir aktuell
könnten, sind weder derzeit noch für die Zukunft
und regelmäßig.
einer
sorgfältigen
erkennbar.
Bei der Anlage Liquider Mittel und beim
Einsatz derivativer Finanzinstrumente können in
Finanzrisiken
Einzelfällen Emittentenrisiken entstehen. Diese
Finanzrisiken überwachen wir mit bewährten
begrenzen wir, indem wir ausschließlich Emitten-
Kontroll- und Steuerungsinstrumenten. Das
ten mit einem Investment Grade Rating wählen,
Berichtswesen des Konzerns gewährleistet eine
außerdem begrenzen wir Laufzeiten und Beträge.
kontinuierliche Erfassung, Analyse, Bewertung
Um Kontrahentenrisiken einzugrenzen, unter-
und Steuerung finanzieller Risiken im Wochen-
nehmen wir Finanztransaktionen auf Basis eines
rhythmus. Einbezogen in diese Betrachtungen sind
internen Limitsystems ausschließlich mit Banken,
alle relevanten Beteiligungsgesellschaften.
die über ein erstklassiges Rating verfügen.
Liquiditätsrisiken werden im Konzern zentral
Aufgrund dieser konsequent angewandten
überwacht und gesteuert. Dabei überprüfen wir
Risikopolitik ergeben sich im Geschäftsjahr 2005
regelmäßig die Auswirkungen möglicher Ände-
keine negativen Auswirkungen auf Ergebnis und
rungen unserer finanziellen Verhältnisse auf unser
Finanzlage des Konzerns.
Risikoprofil gegenüber Banken und Kreditgebern.
Durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln
Personalrisiken
sowie freier Kredit- und Avallinien sind Liquidi-
Personalrisiken, die sich aus Nachwuchsmangel,
tätsengpässe auszuschließen. Im November 2005
hoher Fluktuation, fehlender Qualifikation, gerin-
haben wir das günstige Marktumfeld genutzt und
ger Motivation oder Überalterung der Belegschaft
eine syndizierte Multicurrency Barkreditlinie mit
ergeben können, verfolgen wir mit besonderer
einer Laufzeit von fünf Jahren sowie Verlänge-
Aufmerksamkeit und begegnen ihnen aktiv. Unse-
rungsoptionen für zwei weitere Jahre erfolgreich
re Personalentwicklung sorgt dafür, hoch qualifi-
bei unseren Kernbanken platziert.
zierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an
Marktpreisrisiken betreffen auf dem Finanz-
das Unternehmen zu binden. Dazu unterhalten
sektor vor allem Wechselkurse, Zinssätze und
wir enge Kontakte zu ausgesuchten Hochschulen,
Marktwerte der Geldanlagen. Mit unserer zentra-
bieten Praktika für deren Absolventen an und stel-
len Steuerung nehmen wir ein weitgehendes
len speziell konzipierte Einarbeitungsprogramme
Netting unserer Cashflows und Finanzposition vor.
an den Beginn der Karrieren bei Bilfinger Berger.
Um verbleibende Restrisiken einzuschränken und
Allen Mitarbeitern stehen umfangreiche Ange-
Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oder
bote für Qualifizierung und Weiterbildung zur
Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivative
Verfügung. In systematischen Gesprächen werden
Finanzinstrumente ein. Wir unternehmen keine
individuelle Perspektiven besprochen. Führungs-
Finanztransaktionen, die über das bestehende
positionen werden überwiegend aus den eigenen
Grundgeschäftsrisiko hinausgehen. Um Risiken
Reihen besetzt.
aus Fremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten
in fremder Währung abzusichern, schließen
wir Devisen-Termin- oder Optionsgeschäfte ab.
Projektgeschäfte sichern wir in dieser Weise
grundsätzlich für die gesamte Projektdauer ab,
und zwar auf Grundlage einer nach Währungen
differenzierten Cashflow-Planung.
69
Lagebericht
Auf dem Personalsektor sind keine spezifischen
Risiken zu erkennen.
Beteiligungsrisiken
Nachtragsbericht
Risiken aus Beteiligungen und Akquisitionen
begegnen wir durch eine klare Strategie. Wir über-
Unser Unternehmen entwickelt sich im laufenden
nehmen passende Gesellschaften mehrheitlich
Geschäftsjahr nach Plan. Vorgänge von besonderer
oder vollständig. In Betracht kommende Unter-
Bedeutung sind nicht eingetreten. In unserem
nehmen werden von unseren Experten mithilfe
Zwischenbericht, den wir am 11. Mai 2006 vor-
umfassender Due Diligence Prüfungen bewertet.
legen, geben wir einen ausführlichen Überblick
Entscheidend für die Beurteilung sind strategische
über das erste Quartal.
Relevanz, Ertragsstärke, Managementqualität und
gute Zukunftsaussichten. Wir erwerben nur Unternehmen, die aktiv und erfolgreich am Markt sind
und von Anfang an positive Beiträge zum Ergebnis
des Konzerns leisten. Auch die jüngsten Akquisitio-
Prognosebericht
nen haben unsere hohen Erwartungen an Kapitalrendite und Gewinn erfüllt. Neue Gesellschaften
Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich aller
werden zielgerichtet in unseren Konzern und sein
Voraussicht nach fortsetzen. Selbst der hohe
Risikomanagement integriert.
Ölpreis scheint die wirtschaftlichen Auftriebskräfte nicht entscheidend zu dämpfen. In den Vereinig-
IT-Risiken
ten Staaten, zahlreichen Ländern des Mittleren
Um unberechtigte Zugriffe und Datenverluste zu
Ostens und Asiens sowie Australien ist von einem
verhindern und die ständige Verfügbarkeit unserer
anhaltend dynamischen Wachstum auszugehen.
Systeme zu garantieren, schützen wir unsere Infor-
Die Konjunktur in Europa wird sich dagegen
mationstechnik mit Programmen auf höchstem
vergleichsweise verhalten entwickeln, wobei Bei-
Entwicklungsstand. Unsere IT-Strukturen sind
trittsländer zur Europäischen Union eher über-
weitgehend standardisiert. Bei den Programmen
durchschnittliche Zuwächse erreichen werden.
setzen wir die Produkte der führenden Hersteller
Zur Weiterentwicklung der Multi Service Group
wie SAP, IBM, RIB und Microsoft ein. Geltende
wollen wir vor allem unser Dienstleistungsge-
Richtlinien passen wir fortlaufend den neusten
schäft weiter stärken. Dabei setzen wir auf organi-
technischen Entwicklungen an.
sches Wachstum, aber auch auf gezielte Akquisitionen. Wir verfügen dafür über einen erheblichen
Gesamtrisiko
Finanzierungsspielraum aus Eigenmitteln und
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keine
möglichen Kreditaufnahmen. Mögliche Über-
Einzelrisiken festgestellt, die allein oder in ihrer
nahmekandidaten müssen unsere strengen Aus-
Gesamtheit den Fortbestand unseres Unterneh-
wahlkriterien erfüllen. Darüber hinaus wollen wir
mens hätten gefährden können. Träten ein oder
weiterhin in renditestarke privatwirtschaftliche
mehrere unvorhersehbare oder außergewöhnliche
Betreiberprojekte investieren. Im Baugeschäft
Risiken ein, so wäre ein Einfluss auf die Leistungs-
streben wir die nachhaltige Steigerung der Ertrags-
und Ergebnisentwicklung nicht auszuschließen.
kraft an.
Es sind jedoch keine Risiken erkennbar, die den
Konzern in seinem Bestand gefährden könnten.
Für das Geschäftsjahr 2006 rechnen wir mit
einem Anstieg der Leistung. Dabei sind mögliche
Unternehmensakquisitionen nicht berücksichtigt.
Beim EBITA und beim Konzernergebnis planen
wir erneut eine Zunahme. Unsere Anteilseigner
werden wir mit einer attraktiven Dividende angemessen am wachsenden Unternehmenserfolg
70
Lagebericht
beteiligen. Dabei streben wir eine Ausschüttungs-
Weiterentwicklung der Maschinentechnik. Im
quote in der Größenordnung von 50 Prozent an.
Wissensmanagement gilt der weiteren inter-
Ab dem laufenden Geschäftsjahr wollen wir im
nationalen und geschäftsfeldübergreifenden Ver-
Konzern eine Rendite von über 11 Prozent auf das
netzung unsere besondere Aufmerksamkeit.
eingesetzte Kapital erwirtschaften und damit
Bei der Beschaffung wird die Zusammenarbeit
nach Kapitalkosten einen positiven Wertbeitrag
mit ausgewählten Premium Partnern intensiviert.
schaffen.
Durch international gültige Kooperationsverein-
Die Höhe der Finanzanlagenzugänge hängt
barungen und Rahmenverträge wollen wir uns
vom Umfang neuer Akquisitionen und privat-
weitere Kostenvorteile sichern, die Qualität der
wirtschaftlicher Betreiberengagements ab. Die
Versorgung verbessern und die Anzahl der ins-
Investitionen in Sachanlagen werden voraussicht-
gesamt für uns tätigen Lieferanten verringern.
lich leicht zunehmen.
Durch die weitere Vernetzung unserer Marke-
Eine gute Finanzlage und eine solide Kapital-
ting- und Vertriebskapazitäten wollen wir unseren
struktur bilden unverändert die Basis für die
Kunden die breite Leistungspalette der Multi
erfolgreiche Weiterentwicklung des Konzerns.
Service Group verdeutlichen. Wir beherrschen
Neben den traditionellen Forschungs- und
die Schnittstellen komplexer Aufgaben und die dif-
Entwicklungsschwerpunkten der Bauteil- und
ferenzierten Anforderungen im Lifecycle von
Bauwerkstechnologie gewinnt die Entwicklung
Immobilien- und Infrastrukturprojekten.
neuer Verfahren bei der Modernisierung und
Nach wie vor stellen wir uns mit der Anpas-
Instandsetzung von Bauwerken an Bedeutung,
sung des Personalbestands flexibel auf die
denn das durchschnittliche Alter von Bauwerken
Entwicklung der Baunachfrage im In- und Ausland
nimmt zu und die Anforderungen an ihre Nutzung
ein. Organisches Wachstum und weitere Akquisi-
und Funktion ändern sich. Die Verteuerung
tionen im Dienstleistungsgeschäft lassen in die-
und Verknappung vieler Rohstoffe und das
sem Segment einen Anstieg der Beschäftigtenzahl
weiter wachsende Umweltbewusstsein führen in
erwarten. Die Instrumente unserer Personalent-
unseren Sparten Industrieservice und Umwelt-
wicklung passen wir ständig den steigenden
technik zur Erforschung neuer Verfahren und zur
Anforderungen an unsere Führungskräfte an.
Mithilfe unseres systematischen Risikocontrolling werden interne und externe Risiken weiterhin
intensiv analysiert. Risiken, die den Fortbestand
des Unternehmens im laufenden Jahr oder
im absehbaren Zeitraum gefährden könnten,
sind nicht erkennbar.
Alle in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen wurden nach bestem Wissen und
Gewissen getroffen. Da sie jedoch von Faktoren
abhängen, die nicht unserem Einfluss unterliegen,
kann die tatsächliche Entwicklung von den
Prognosen abweichen.
71
Lagebericht
Jahresabschluss 2005
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. ¤
Umsatzerlöse
Anhang
2005
2004
(6)
6.205,9
5.437,9
-2,3
22,0
4,2
4,8
6.207,8
5.464,7
Bestandsveränderung
Andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
(7)
129,1
129,5
Materialaufwand
(8)
-3.875,0
-3.465,8
Personalaufwand
(9)
-1.710,3
-1.513,5
Abschreibungen
(10)
-91,8
-84,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(11)
-545,0
-449,9
114,8
81,0
EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen)
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen
(12)
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern)
Zinsergebnis
(13)
EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-5,3
-0,3
109,5
80,7
5,9
10,3
115,4
91,0
-41,6
-34,3
Ergebnis nach Ertragsteuern
73,8
56,7
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
-7,3
-5,5
Konzernergebnis
66,5
51,2
(14)
Ergebnis je Aktie unverwässert
(in ¤)
(15)
1,80
1,39
Ergebnis je Aktie verwässert
(in ¤)
(15)
1,79
1,39
72
Jahresabschluss 2005
Konzernbilanz
in Mio. ¤
Anhang
31. 12. 05
31. 12. 04
Immaterielle Vermögenswerte
(16)
592,4
349,3
Sachanlagen
(16)
512,0
475,3
Finanzanlagen
(16)
712,3
427,8
(88,0)
(80,8)
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
davon Investment Properties
Anlagevermögen
(34,0)
(16)
Latente Steuern
(17)
Kurzfristige Vermögenswerte
1.816,7
(162,4)
1.252,4
135,2
112,4
1.951,9
1.364,8
384,5
283,5
1.188,3
1.158,4
(18)
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
davon Ertragsteuerforderungen
(27,2)
Liquide Mittel und Wertpapiere
(30,1)
831,9
913,7
2.404,7
2.355,6
4.356,6
3.720,4
111,6
110,2
1.012,3
963,1
Passiva
Eigenkapital
(19)
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Bilanzgewinn
Eigenkapital vor Anteilen anderer Gesellschafter
37,2
36,7
1.161,1
1.110,0
27,7
20,5
1.188,8
1.130,5
(20)
130,2
97,2
Anteile anderer Gesellschafter
Langfristiges Fremdkapital
Pensionsrückstellungen
(21)
105,3
107,7
1
(22)
571,7
199,7
Andere Verbindlichkeiten
(22)
17,2
13,9
Latente Steuern
(17)
Sonstige Rückstellungen
Finanzverbindlichkeiten
74,4
52,6
898,8
471,1
Kurzfristiges Fremdkapital
Steuerrückstellungen
(21)
50,2
55,4
Sonstige Rückstellungen
(21)
419,9
343,3
Finanzverbindlichkeiten 2
(22)
51,0
139,4
Andere Verbindlichkeiten
(22)
1
davon Non-Recourse Kredite 485,1 (31. Dezember 2004: 114) Mio. ¤
2
davon Non-Recourse Kredite 10,1 (31. Dezember 2004: 91) Mio. ¤
73
Jahresabschluss 2005
1.747,9
1.580,7
2.269,0
2.118,8
4.356,6
3.720,4
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
in Mio. ¤
Gezeichnetes
Kapital
KapitalGewinnrücklage rücklagen
Übriges Comprehensive Income
FremdRücklage
Rücklage
aus währungsaus Marktumrechbewertung Sicherungsnung
Wertpapiere geschäften
Bilanzgewinn
Anteile
anderer
Gesellschafter
Summe
110,2
522,6
445,0
0,9
- 2,5
- 12,7
47,7
24,9
1.136,1
Kapitaleinzahlungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Dividendenzahlungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- 47,7
0,0
- 47,7
Ergebnis nach Ertragsteuern
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
51,2
5,5
56,7
Einstellung in die Gewinnrücklagen
0,0
0,0
14,5
0,0
0,0
0,0
- 14,5
0,0
0,0
Währungsanpassungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- 5,5
0,0
0,0
- 5,5
Stand 01. 01. 2004
Übrige Veränderungen
0,0
0,0
2,0
-0,2
- 1,0
0,0
0,0
-9,9
- 9,1
Stand 31.12.2004
110,2
522,6
461,5
0,7
- 3,5
- 18,2
36,7
20,5
1.130,5
Stand 01. 01. 2005
110,2
522,6
461,5
0,7
-3,5
-18,2
36,7
20,5
1.130,5
Kapitaleinzahlungen
1,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1,4
Dividendenzahlungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- 36,7
0,0
- 36,7
Ergebnis nach Ertragsteuern
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
66,5
7,3
73,8
Einstellung in die Gewinnrücklagen
0,0
0,0
29,3
0,0
0,0
0,0
- 29,3
0,0
0,0
Währungsanpassungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
19,8
0,0
0,0
19,8
Übrige Veränderungen
Stand 31.12.2005
74
0,0
0,0
0,9
5,1
- 5,8
0,0
0,0
- 0,2
0,0
111,6
522,6
491,7
5,8
- 9,3
1,6
37,2
27,6
1.188,8
Jahresabschluss 2005
Konzern-Kapitalflussrechnung
in Mio. ¤
Konzernergebnis
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
Ab- / Zuschreibungen auf Anlagevermögen
Zunahme (Vorjahr: Abnahme) der langfristigen Rückstellungen
Latente Ertragsteueraufwendungen / -erträge
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge
Cash Earnings nach DVFA / SG
2005
2004
66,5
51,2
7,3
5,5
95,9
85,3
1,9
-6,7
10,6
-5,8
1,2
-3,2
183,4
126,3
Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen
19,2
46,9
Gewinne /Verluste aus Anlagenabgängen
-25,9
-13,5
Zunahme der Vorräte
-70,7
-64,9
Abnahme (Vorjahr: Zunahme) der Forderungen
51,3
-25,9
Zunahme der Verbindlichkeiten (ohne Bankverbindlichkeiten)
30,9
129,2
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
188,2
198,1
Einzahlungen aus Sachanlageabgängen
32,0
42,8
Einzahlungen aus Finanzanlageabgängen
65,6
61,3
Investitionen in Immaterielle Vermögensgegenstände
-4,3
-2,8
Investitionen in das Sachanlagevermögen
-101,9
-75,9
Investitionen in das Finanzanlagevermögen
-228,3
-108,0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-236,9
-82,6
Einzahlungen aus Kapitalerhöhung
Dividende der AG
Aufnahme (Vorjahr: Tilgung) von Krediten
1,4
0,1
-36,8
-47,7
3,8
-51,9
Funding Pensionsrückstellungen
-17,3
0,0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
-48,9
-99,5
Zahlungswirksame Veränderungen der Wertpapiere und Liquiden Mittel
-97,6
16,0
Sonstige Wertänderungen der Wertpapiere und Liquiden Mittel
15,8
-2,8
Wertpapiere und Liquide Mittel am 01. 01.
913,7
900,5
Wertpapiere und Liquide Mittel am 31.12.
831,9
913,7
75
Jahresabschluss 2005
Segmentberichterstattung nach Geschäftsfeldern
in Mio. ¤
2005
2004
2005
Ingenieurbau
Hoch- und
Industriebau
Produktionsleistung (Gruppe)
2.746,6
2.447,1
2.081,1
1.989,5
Segmenterträge
2.113,4
2.008,8
1.756,3
1.798,9
(davon Intersegmentärer Leistungsaustausch)
(0,7 )
(11,8 )
(134,3 )
(134,7 )
Materialaufwand
-1.235,9
-1.190,7
-1.421,0
-1.405,9
Personalaufwand
-552,9
-524,3
-262,1
-314,6
Abschreibungen
-47,9
-52,6
-3,5
-2,7
-226,6
-219,1
-84,1
-66,8
50,1
22,1
-14,4
8,9
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen
–
–
–
–
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern)
–
–
–
–
Zinsergebnis
–
–
–
–
EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern)
–
–
–
–
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
–
–
–
–
Ergebnis nach Ertragssteuern
–
–
–
–
Ergebnisanteile fremder Gesellschafter
–
–
–
–
Konzernergebnis
–
–
–
–
Segmentvermögen 31. 12.
934,8
882,8
309,1
379,5
Segmentschulden 31. 12.
931,3
887,3
559,9
601,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen
EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen) 1
Investitionen in Sachanlagen
Mitarbeiter 31. 12.
1
2004
65
40
8
5
23.480
22.090
9.629
9.972
2005
2004
Im EBITA sind Ergebnisse aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen in Höhe von 1,2 (Vorjahr: 3,6) Mio. ¤ enthalten.
Davon entfallen auf Ingenieurbau 2,5 (Vorjahr: -0,4) Mio. ¤, Dienstleistungen 1,5 (Vorjahr: 1,8) Mio. ¤, Betreiberprojekte -2,8 (Vorjahr: 2,2) Mio. ¤.
Segmentberichterstattung nach Regionen
2005
in Mio. ¤
2004
Deutschland
Europa
ohne Deutschland
Produktionsleistung (Gruppe)
2.389,9
2.160,2
1.500,2
1.272,2
Segmenterträge
2.317,4
2.166,5
1.390,5
1.149,6
Segmentvermögen 31. 12.
2.092,4
2.010,2
755,2
684,2
35
35
25
17
Investitionen in Sachanlagen
Erläuterungen
Die Segmentberichterstattung erfolgt entsprechend unserer internen Organisationsstruktur nach
Geschäftsfeldern. Der Intersegmentäre Leistungsaustausch zeigt Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Geschäftsfeldern. Die Verrechnung erfolgte zu marktüblichen Preisen. In der Überleitung auf
die Daten des Konzernabschlusses werden konzerninterne Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse eliminiert. Außerdem sind hierin Aufwendungen und Erträge der Zentrale ausgewiesen.
76
Jahresabschluss 2005
2005
2004
2005
Dienstleistungen
2004
Betreiberprojekte
2005
2004
Summe der Segmente
2.249,9
1.599,6
13,9
10,5
7.091,5
6.046,7
2.296,7
1.649,2
231,1
105,2
6.397,5
5.562,1
(21,6 )
(37,3 )
(0,0 )
(0,0 )
(156,6 )
(183,8 )
2005
2004
2005
Konsolidierung/
Sonstiges
-30,1
-60,6
(-156,6 )
2004
Konzern
64,4
7.061,4
6.111,1
32,1
6.336,9
5.594,2
(-183,8 )
(0,0 )
(0,0 )
-1.141,5
-800,9
-187,0
-88,5
-3.985,4
-3.486,0
110,4
20,2
-3.875,0
-3.465,8
-835,4
-607,7
-7,5
-4,6
-1.657,9
-1.451,2
-52,4
-62,3
-1.710,3
-1.513,5
-28,1
-22,5
-0,1
-0,1
-79,6
-77,9
-12,2
-6,1
-91,8
-84,0
-201,3
-155,9
-33,0
-9,2
-545,0
-451,0
0,0
1,1
-545,0
-449,9
90,4
62,2
3,5
2,8
129,6
96,0
-14,8
-15,0
114,8
81,0
–
–
–
–
–
–
–
–
-5,3
-0,3
–
–
–
–
–
–
–
–
109,5
80,7
–
–
–
–
–
–
–
–
5,9
10,3
–
–
–
–
–
–
–
–
115,4
91,0
–
–
–
–
–
–
–
–
-41,6
-34,3
–
–
–
–
–
–
–
–
73,8
56,7
–
–
–
–
–
–
–
–
-7,3
-5,5
–
–
–
–
–
–
–
–
66,5
51,2
–
–
–
–
–
1.178,7
755,1
672,0
240,2
3.094,6
2.257,6
1.262,0
1.462,8
4.356,6
3.720,4
521,1
263,8
525,5
135,2
2.537,8
1.887,8
630,0
702,1
3.167,8
2.589,9
27
22
0
0
100
67
0
3
100
70
21.709
17.125
80
64
54.898
49.251
448
601
55.346
49.852
2005
2004
2005
2004
2005
2004
2005
2004
2005
2004
Amerika
Afrika
Australien
Asien
Konzern
539,7
623,7
681,3
466,7
139,4
91,9
1.810,9
1.496,4
7.061,4
6.111,1
511,4
624,4
357,8
202,5
125,0
90,4
1.634,8
1.360,8
6.336,9
5.594,2
254,0
217,0
174,5
154,6
60,0
39,7
1.020,5
614,7
4.356,6
3.720,4
7
3
6
2
3
0
24
13
100
70
Die Überleitung des Segmentvermögens enthält insbesondere Wertpapiere, Liquide Mittel, nicht den
Geschäftsfeldern zugeordnete Finanzanlagen sowie Grundbesitz und weiteres Vermögen der Konzernzentrale. Die in der Überleitung ausgewiesenen Segmentschulden beinhalten die Verbindlichkeiten der
Konzernzentrale und verzinsliche Verbindlichkeiten wie Bankverbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen. Entsprechend werden korrespondierende Aufwands- und Ertragsposten nicht im Segmentergebnis (EBITA) erfasst.
77
Jahresabschluss 2005
Konzernanhang 2005
Erklärung des Vorstands
Der Vorstand der Bilfinger Berger AG ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und
des Konzernlageberichts. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2005 ist nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a
Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Die internen Kontrollsysteme und der Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien sowie unsere
Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ordnungsmäßigkeit des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden
kontinuierlich konzernweit geprüft.
Unser Risikomanagementsystem ist entsprechend den Anforderungen des KonTraG darauf ausgerichtet, dass der Vorstand potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die Ernst &
Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung
den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und den unten wiedergegebenen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Gemeinsam mit den Abschlussprüfern werden der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats am 10. März
2006 und der Aufsichtsrat am 15. März 2006 den Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht
sowie den Prüfungsbericht eingehend erörtern und damit den Konzernabschluss zur Veröffentlichung
freigeben. Das Ergebnis der Prüfung geht aus dem Bericht des Aufsichtsrats hervor.
Mannheim, 27. Februar 2006
Der Vorstand
78
Anhang
Allgemeine Erläuterungen
Der Konzernabschluss der Bilfinger Berger AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle bis zum Bilanzstichtag verpflichtend in Kraft
getretenen Standards wurden berücksichtigt.
Gemäß dem überarbeiteten IAS 1 wurde die Gliederung der Konzernbilanz geändert. Die Bilanzposten
sind nun in langfristige und kurzfristige Vermögenswerte bzw. Schulden gegliedert. Die Anteile fremder
Gesellschafter stellen einen Bestandteil des Eigenkapitals dar.
1. Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der Bilfinger Berger AG sechs Teilkonzerne im Inland, 31 inländische
Unternehmen, sieben Teilkonzerne im Ausland sowie 23 weitere Unternehmen mit Sitz im Ausland einbezogen. Im Berichtsjahr wurden davon ein Teilkonzern und zwei inländische sowie zehn ausländische
Gesellschaften erstmals konsolidiert. Daneben wurden 13 (Vorjahr: 14) assoziierte Unternehmen nach der
Equity-Methode bewertet.
Die wichtigsten in den Konzernabschluss einbezogenen Teilkonzerne und Unternehmen sind in der
Aufstellung über die wesentlichen Beteiligungen aufgeführt. Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim hinterlegt.
Zum 31. März 2005 haben wir 100 Prozent der Anteile an der Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen, zum Kaufpreis von 210 Mio. € erworben. Weitere bedeutende Beteiligungserwerbe im Geschäftsfeld
Dienstleistungen sind der Erwerb von 70 Prozent der Anteile an der EPM Assetis GmbH, Frankfurt, zum
1. August 2005 sowie die jeweils 100-prozentigen Erwerbe an der R&M Industrieservice Höchst GmbH,
Frankfurt (Erwerb 1. Juli 2005), der australischen Simon Engineering Services Pty. Ltd. (Erwerb 1. März
2005) und der Euromont Group a.s., Most/Tschechische Republik (Erwerb 1. September 2005), zu Anschaffungskosten von insgesamt 45 Mio. €.
Daneben haben wir im Geschäftsfeld Ingenieurbau im Januar 2005 100 Prozent der Anteile an der
Airvac Inc., Indiana/USA, und zum 31. März 2005 ebenfalls sämtliche Anteile an der polnischen PPRM S.A.
Plock, zu Anschaffungskosten von insgesamt 18 Mio. € übernommen.
79
Anhang
Die Akquisitionen wirkten sich zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt wie folgt auf das Vermögen und die
Schulden aus:
in Mio. ¤
Auswirkungen zum Erwerbszeitpunkt
Anlagevermögen
60,4
Umlaufvermögen (ohne Liquide Mittel)
147,0
Liquide Mittel
128,4
Vermögenswerte
335,8
Pensionsrückstellungen
29,2
Andere Rückstellungen
54,5
Finanzschulden
4,5
Sonstige Verbindlichkeiten
169,7
Schulden
257,9
Seit dem erstmaligen Konsolidierungszeitpunkt erwirtschafteten die im Berichtsjahr erworbenen Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 459,4 Mio. € und ein EBITA in Höhe von 24,3 Mio. €.
2. Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil
am neu bewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs der
Anteile oder der erstmaligen Konsolidierung. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverpflichtungen der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte werden
gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder
aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der Erstkonsolidierung entstehende aktive
Unterschiedsbeträge (Firmenwerte) werden aktiviert und entsprechend IFRS 3 / IAS 36 jährlich einem
Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Negative Unterschiedsbeträge werden unmittelbar
nach dem Erwerb ertragswirksam aufgelöst. Bei Entkonsolidierungen werden die Restbuchwerte der aktiven Unterschiedsbeträge bei der Berechnung des Abgangsergebnisses berücksichtigt. Für die Bewertung
nach der Equity-Methode gelten die gleichen Grundsätze, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird.
Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Das Anlagevermögen sowie die Vorräte aus Konzernleistungen sind
um Zwischenergebnisse bereinigt. Latente Steuern aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen
werden abgegrenzt.
80
Anhang
3. Formale Darstellung
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung fassen wir in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammen; sie sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die
Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle Beträge wurden in Millionen Euro (Mio. €)
angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.
Die Ergebnisbeiträge der operativen Beteiligungen werden bei den sonstigen betrieblichen Erträgen
beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen, so dass im Beteiligungsergebnis
nur Erträge und Aufwendungen aus reinen Finanzbeteiligungen ausgewiesen werden.
Im Berichtsjahr werden erstmals alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, soweit sie das Betreibergeschäft betreffen, unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
4. Währungsumrechnung
Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der Unterschiedsbetrag gegenüber der Umrechnung zum Stichtagskurs
wird im Eigenkapital gesondert ausgewiesen.
Der Währungsumrechnung wurden folgende wesentliche Wechselkurse zu Grunde gelegt:
1 ¤ entspricht
2005
2004
Jahresdurchschnittswerte
2005
2004
Stichtagswerte
Australien
AUD
1,6322
1,6911
1,6145
1,7489
Großbritannien
GBP
0,6839
0,6790
0,6870
0,7071
Hongkong
HKD
9,6821
9,6902
9,1778
10,6041
Kanada
CAD
1,4975
1,6167
1,6430
1,3769
Nigeria
NGN
163,6894
164,8128
153,7000
178,0280
Norwegen
NOK
8,0152
8,3586
8,0000
8,2400
Polen
PLN
4,0226
4,5314
3,8686
4,0877
Schweden
SEK
9,2838
9,1269
9,3930
9,0200
Taiwan
TWD
40,0051
41,5708
38,9500
43,1700
Tschechische Republik
CZK
29,7899
31,8913
28,9900
30,3900
Ungarn
HUF
248,0523
251,2749
252,6650
245,7750
Vereinigte Staaten
USD
1,2448
1,2442
1,1834
1,3640
Volksrepublik China
CNY
10,2026
10,2966
9,5515
11,2891
81
Anhang
5. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Lebensdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviert und
über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Dabei beträgt die voraussichtliche Nutzungsdauer überwiegend zwischen drei und acht Jahre. Firmenwerte und Immaterielle Vermögenswerte
mit unbestimmbarer oder unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemäß IFRS 3 / IAS 36 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird die Werthaltigkeit dieser Posten regelmäßig einmal jährlich
sowie zusätzlich unterjährig überprüft, wenn Anzeichen für einen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf vorliegen.
Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Der Werteverzehr wird durch
planmäßige lineare Abschreibungen erfasst, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt
beziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Reparaturkosten werden
grundsätzlich als Aufwand behandelt.
Bei der Bilanzierung von privatwirtschaftlichen Betreiberprojekten mit einer langfristig positiven
Ergebnisprognose werden im Herstellungszeitraum anfallende Zinsen aktiviert. In 2005 waren dies
11,2 (Vorjahr: 2,2) Mio. €. In allen übrigen Fällen werden keine Zinsen in die Herstellungskosten einbezogen.
Gebäude werden linear innerhalb einer Nutzungsdauer von 20 bis 50 Jahren abgeschrieben. Die Nutzungsdauer bei den Technischen Anlagen und Maschinen beträgt überwiegend zwischen drei und zehn
Jahre, bei Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen liegt sie im Wesentlichen zwischen
drei und zwölf Jahren.
Außerdem werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit der erzielbare Betrag
des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Dabei stellt der erzielbare Betrag den höheren
der beiden Werte aus Nettoveräußerungswert und dem Barwert der geschätzten Mittelzuflüsse aus dem
Vermögenswert dar. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung
nicht mehr besteht, wird eine Wertaufholung vorgenommen.
Ist bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum am Leasinggegenstand einer Gesellschaft der
Bilfinger Berger Gruppe zuzurechnen (Finanzierungsleasing), erfolgt die Aktivierung zum beizulegenden
Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der Leasingraten.
Bei den Finanzanlagen sind Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen, als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien und Forderungen aus Betreiberprojekten zu Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht wegen voraussichtlich dauerhafter Wertminderung
außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen sind. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige
Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden unter Berücksichtigung der anteiligen Ergebnisse der Gesellschaft, der erfolgten Gewinnausschüttungen sowie gegebenenfalls vorgenommener Wertminderungen auf Geschäftswerte bewertet.
Vorräte an Zum Verkauf bestimmten Grundstücken, Unfertigen und fertigen Erzeugnissen und Waren
sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden mit den Anschaffungskosten beziehungsweise Herstellungskosten oder dem niedrigeren, am Bilanzstichtag realisierbaren Nettoveräußerungswert angesetzt.
Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt beziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Finanzierungskosten werden nicht
berücksichtigt.
Für Fertigungsaufträge erfolgt eine Gewinnrealisierung nach der Percentage of Completion Methode.
Entsprechend dem Fertigstellungsgrad werden die realisierten Beträge bei den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Der Fertigstellungsgrad wird im Wesentlichen aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag erreichten
Leistung an der zu erbringenden Gesamtleistung bestimmt. Soweit für Fertigungsaufträge Leistungen
erbracht wurden, die den Betrag der gestellten Abschlagsrechnungen übersteigen, erfolgt der Ausweis
unter dem Posten Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen. Soweit der Betrag der erhaltenen Zahlungen aus gestellten Abschlagsrechnungen höher ist als die erbrachte Leistung, erfolgt der Ausweis
82
Anhang
unter den Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion. Die Forderungen aus Percentage of Completion
entsprechen dem Saldo der gestellten Abschlagsrechnungen abzüglich hierauf erhaltener Anzahlungen;
sie werden zusammen mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.
Drohende Verluste werden zum Zeitpunkt ihres Bekanntwerdens in voller Höhe berücksichtigt.
IAS 39 (Finanzinstrumente) unterteilt finanzielle Vermögenswerte in die Kategorien zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Trading), bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
(Held-to-Maturity), ausgereichte Kredite und Forderungen sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte (Available-for-Sale).
Die Bilanzierung der Finanzinstrumente erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum
beizulegenden Zeitwert.
Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen
Verbindlichkeit ergeben sich aus den historischen Anschaffungskosten abzüglich der vorgenommenen
Tilgungen zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen
dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag sowie abzüglich etwaiger
außerplanmäßiger Abschreibungen für Wertminderungen.
Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag. Der beizulegende Zeitwert
entspricht grundsätzlich dem Markt- oder Börsenwert.
Bei Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert
werden, haben wir möglichen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Die Wertpapiere werden zu Marktpreisen bewertet. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der
Marktbewertung von Wertpapieren, die zu Handelszwecken gehalten werden (Trading Papiere), werden
ergebniswirksam erfasst. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus den anderen zu Marktpreisen bewerteten Wertpapieren (Available-for-Sale Papiere) werden, gegebenenfalls unter Berücksichtigung Latenter
Steuern, erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen (Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren)
ausgewiesen. Die sonstigen Wertpapiere werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
(Held-to-Maturity Papiere). Auf alle Wertpapiere werden bei nicht vorübergehenden Wertminderungen
Abschreibungen vorgenommen.
Latente Steuern werden auf Abweichungen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und
Schulden nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung berücksichtigt. Daneben werden aktive Latente Steuern für künftige Vermögensvorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, soweit mit der Realisierung hinreichend gerechnet wird. Eine Saldierung von aktiven und passiven Latenten Steuern aus Bewertungsunterschieden erfolgt, soweit die Möglichkeit einer gesetzlichen Aufrechnung besteht.
Aufgrund der bestehenden hohen gewerbesteuerlichen Verlustvorträge bei der Bilfinger Berger AG
sowie des regelmäßig hohen Auslandsanteils der Ergebnisse ist mit einer Gewerbesteuerbelastung
in naher Zukunft bei der Bilfinger Berger AG nicht zu rechnen. Deshalb erfolgt der Ansatz der Latenten
Steuern auf der Basis der Körperschaftsteuer und des Solidaritätszuschlages mit 26,38 Prozent.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für leistungsorientierte Altersversorgungspläne unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Liegen die versicherungsmathematischen Gewinne und
Verluste außerhalb einer Bandbreite von 10 Prozent des höheren Betrages aus Anwartschaftsbarwert und
Planvermögen, werden diese über die durchschnittliche Restdienstzeit verteilt. Soweit möglich werden
Planvermögen offen abgesetzt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird als Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die übrigen Rückstellungen sind insoweit gebildet, als sich aus einem vergangenen Ereignis eine
gegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Höhe der Inanspruchnahme eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich ist und diese zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden nur für
rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet.
Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten passiviert.
83
Anhang
Bei Finanzierungsleasingverträgen erfolgt der Ansatz der Verbindlichkeiten in Höhe des Barwerts der
Leasingraten.
Derivative Finanzinstrumente (Devisentermin-, Devisenoptionsgeschäfte, Zinsswaps, Zinsoptionen)
werden ausschließlich zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken eingesetzt. Reine Handelsgeschäfte ohne ein entsprechendes Grundgeschäft werden nicht eingegangen. Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Handelstag.
Die derivativen Finanzinstrumente werden mit ihren Marktwerten als Vermögenswerte oder
Verbindlichkeiten bilanziert.
Bei einem Fair Value Hedge werden Gewinne und Verluste aus der Entwicklung der Marktwerte der
Sicherungsgeschäfte mit den Wertänderungen der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden ergebniswirksam aufgerechnet.
Marktwertveränderungen von Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung von Cashflow eingesetzt
werden (Cash Flow Hedge), werden erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen (Rücklage aus Sicherungsgeschäften) berücksichtigt. Die Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit
der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts.
Umsatzrealisierung
Die Umsätze aus Fertigungsaufträgen werden grundsätzlich gemäß IAS 11 Construction Contracts bzw.
IAS 18 Revenue nach dem tatsächlichen Baufortschritt (POC-Methode) ausgewiesen. Gewinne hieraus
werden nur dann realisiert, wenn das Ergebnis des Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden
kann. Umsätze aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren werden realisiert, wenn der Eigentumsund Gefahrenübergang an den Kunden erfolgt ist.
Beurteilungen und Schätzungen
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist es zu einem gewissen Grad erforderlich, Annahmen zu
treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz bzw. der
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie der Eventualverbindlichkeiten der Berichtsperiode
ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Ermittlung
der Projektergebnisse, die Einbringbarkeit von Forderungen, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie die Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver Latenter Steuern. Den Annahmen und
Schätzungen liegen Prämissen zu Grunde, die auf den jeweils aktuell verfügbaren Kenntnissen basieren.
Durch von den Annahmen abweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich
einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, sodass aus gegenwärtiger Sicht nicht von einer
wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Buchwerte der Vermögenswerte und
Schulden im folgenden Geschäftsjahr auszugehen ist.
84
Anhang
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(Werte in Mio. €, wenn nicht anders angegeben)
6. Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse enthalten überwiegend Leistungen aus Eigenbaustellen entsprechend dem Fertigstellungsgrad nach der Percentage of Completion Methode, Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie übernommene Ergebnisse aus diesen Gemeinschaftsunternehmen. Die Umsatzerlöse, die
aus der Anwendung der Percentage of Completion Methode resultieren, betragen 4.684,4 (Vorjahr:
4.452,8) Mio. €.
Zur Darstellung der gesamten Leistungserbringung im Konzern, insbesondere unter Einbeziehung der
anteiligen Leistungen in Arbeitsgemeinschaften, wird unsere Leistung der einzelnen Geschäftsfelder und
Regionen wie folgt zusammengefasst:
in Mio. ¤
2005
2004
Ingenieurbau
2.747
2.447
Hoch- und Industriebau
2.081
1.989
Dienstleistungen
2.250
1.600
Betreiberprojekte
14
11
Geschäftsfelder
Konsolidierung, Sonstiges
-31
64
7.061
6.111
Inland
2.390
2.160
Europa ohne Deutschland
1.500
1.272
Afrika
681
467
Amerika
540
624
Gesamt
Regionen
Asien
139
92
Australien
1.811
1.496
Ausland
4.671
3.951
Gesamt
7.061
6.111
In diesen Zahlen ist auch die Leistung nicht konsolidierter Gesellschaften mit 65 (Vorjahr: 45) Mio. € sowie
die Leistung assoziierter Unternehmen mit 424 (Vorjahr: 346) Mio. € enthalten.
85
Anhang
7. Sonstige betriebliche Erträge
in Mio. ¤
2005
2004
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen
14,9
12,8
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen
8,7
10,6
Kursgewinne aus Währungsumrechnung
3,7
2,8
Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen
12,0
17,8
Erträge aus operativen Beteiligungen
27,8
23,4
Sonstige Erträge
62,0
62,1
129,1
129,5
2005
2004
5,8
8,5
Erträge aus der Equity-Bewertung von assoziierten Unternehmen
6,5
6,6
Erträge aus dem Abgang und der Zuschreibung auf Beteiligungen
15,5
8,3
Gesamt
27,8
23,4
Gesamt
Die Erträge aus operativen Beteiligungen setzen sich dabei wie folgt zusammen:
in Mio. ¤
Erträge aus Beteiligungen
Die Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen betreffen im Wesentlichen GKW Holding GmbH,
Bangkok Expressway Public Company Limited sowie Beijing Lufthansa Center Co. Limited.
Im Berichtsjahr werden erstmals alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, soweit sie das Betreibergeschäft betreffen, unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Auf eine Anpassung der Vorjahreszahlen wurde verzichtet, da per saldo die Beträge unwesentlich
sind.
Die in den sonstigen Erträgen enthaltenen Zinsergebnisse aus Betreiberprojekten stellen sich wie
folgt dar:
2005
Bauphase
Zinsaufwendungen (Non-Recourse Finanzierung)
abzüglich Zinserträge aus der Anlage nicht verwendeter Projektfinanzierungsmittel
abzüglich aktivierte Projektzinsen
-18,3
7,1
11,2
0,0
Betreiberphase
Zinserträge aus der Aufzinsung der Forderungen aus Betreiberprojekten
abzüglich Zinsaufwendungen (Non-Recourse Finanzierung)
4,3
-3,9
0,4
86
Anhang
8. Materialaufwand
in Mio. ¤
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
2005
2004
1.128,6
1.014,9
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2.746,4
2.450,9
Gesamt
3.875,0
3.465,8
Der Anstieg zum Vorjahr ist in Höhe von 271,5 Mio. € auf Erstkonsolidierungseffekte zurückzuführen.
9. Personalaufwand
in Mio. ¤
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
Gesamt
2005
2004
1.417,4
1.255,5
292,9
258,0
1.710,3
1.513,5
Der Anstieg zum Vorjahr ist in Höhe von 107,1 Mio. € auf Erstkonsolidierungseffekte zurückzuführen.
10. Abschreibungen
Auf Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert und ohne Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen) wurden 5,8 (Vorjahr: 4,5) Mio. €, auf das Sachanlagevermögen 80,7 (Vorjahr:
79,5) Mio. € und auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 5,3 (Vorjahr: 0,0) Mio. € Abschreibungen vorgenommen.
87
Anhang
11. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 545,0 (Vorjahr: 449,9) Mio. € resultiert aus
Erstkonsolidierungseffekten sowie dem insgesamt gestiegenen Geschäftsvolumen.
in Mio. ¤
2005
2004
Bürobetriebskosten, Reisekosten, Versicherungen
164,2
133,3
Rechts- und Beratungskosten, Gebühren, Beiträge
90,8
75,0
Mieten, Leasing, Reparaturen
95,9
79,7
Sonstige Aufwendungen
194,1
161,9
Gesamt
545,0
449,9
Die sonstigen Aufwendungen umfassen insbesondere Kosten der Auftragsabwicklung, Zuführungen zu
Rückstellungen sowie Wertminderungen des Umlaufvermögens.
Des Weiteren sind Verluste aus Anlageabgängen in Höhe von 5,6 (Vorjahr: 2,3) Mio. €, Kursverluste aus
Währungsumrechnung von 5,2 (Vorjahr: 3,4) Mio. €, sonstige Steuern mit 9,0 (Vorjahr: 7,9) Mio. € sowie
Aufwendungen aus operativen Beteiligungen mit 7,9 (Vorjahr: 9,5) Mio. € in den sonstigen Aufwendungen enthalten.
Die Aufwendungen aus operativen Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen:
in Mio. ¤
2005
2004
Aufwendungen aus Beteiligungen
0,5
0,3
Aufwendungen aus der Equity-Bewertung von assoziierten Unternehmen
5,3
3,0
Aufwendungen aus dem Abgang und der Abschreibung von Beteiligungen
2,1
6,2
7,9
9,5
12. Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen
Gemäß IFRS 3 / IAS 38 werden bei Akquisitionen Vermögenswerte für Kundenbeziehungen (zum Beispiel
Auftragsbestände und Rahmenverträge) aktiviert. Die Abschreibungen belaufen sich im Berichtsjahr auf
5,3 (Vorjahr: 0,3) Mio. €.
88
Anhang
13. Zinsergebnis
in Mio. ¤
Zinsen und ähnliche Erträge
(davon verbundene Unternehmen)
2005
2004
26,7
32,5
(0,3)
(0,3)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-15,8
-20,7
(davon verbundene Unternehmen)
(-0,1)
(-0,2)
Zinsaufwendungen aus der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen
Zinserträge aus Planvermögen
-9,8
-12,1
5,1
4,3
-7,0
-5,5
Ergebnis aus dem Abgang von Wertpapieren
2,0
4,0
Gesamt
5,9
10,3
Der Rückgang der Zinserträge und Zinsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der geänderten Ausweismethodik hinsichtlich des Zinsergebnisses aus Betreiberprojekten, das
erstmals zusammengefasst unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wird.
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die Latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Der Berechnung liegen die in den
einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zu Grunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.
in Mio. ¤
Tatsächliche Steuern
2005
2004
31,0
40,1
Latente Steuern
10,6
-5,8
Gesamt
41,6
34,3
Der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Bilfinger Berger AG ergebende Steueraufwand lässt sich
zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:
in Mio. ¤
2005
2004
Ergebnis vor Ertragsteuern
115,4
91,0
30,4
23,9
Steuersatzunterschiede
0,5
-3,7
Steuerauswirkung der nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge
3,2
4,5
Periodenfremde Steuern
4,2
3,9
Verluste, für die keine Steueransprüche angesetzt werden,
und Veränderungen der Wertberichtigungen
2,5
4,7
Theoretischer Steueraufwand 26,38 (Vorjahr: 26,38) %
Sonstiges
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
89
Anhang
0,8
1,0
41,6
34,3
15. Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzerngewinns mit der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien.
in Mio. ¤
Konzernergebnis
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien
Unverwässertes Ergebnis je Aktie
in ¤
2005
2004
66,5
51,2
37.005.415
36.734.044
1,80
1,39
Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die durchschnittliche Aktienanzahl
durch Hinzurechnung der Ausgabe potenzieller Aktien aus Optionsrechten erhöht wird. Optionsrechte
wirken ergebnisverwässernd, wenn diese Rechte die Ausgabe von Aktien zu einem Wert unter dem
durchschnittlichen Börsenkurs des jeweiligen Geschäftsjahres in Höhe von 38,43 (Vorjahr: 28,45) € der
Aktie zur Folge haben. Der Verwässerungseffekt nicht ausgeübter Optionsrechte aus den Aktienoptionsprogrammen 2000 und 2002 wurde auf der Grundlage eines Bezugspreises je Aktie von 15,38 € bzw.
23,98 € errechnet.
in Mio. ¤
Konzernergebnis
Gewichtete durchschnittliche Aktienzahl
unter Berücksichtigung des Verwässerungseffekts
Verwässertes Ergebnis je Aktie
90
Anhang
in ¤
2005
2004
66,5
51,2
37.170.115
36.934.220
1,79
1,39
Erläuterungen zur Bilanz
(Werte in Mio. €, wenn nicht anders angegeben)
16. Anlagevermögen
Immaterielle Vermögenswerte
in Mio. ¤
Anschaffungsbzw. Herstellungskosten
Lizenzen,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
31.12.2003
20,4
Geschäftsoder
Firmenwert
Geleistete
Immaterielle
Anzahlungen
Vermögenswerte aus auf Immaterielle
Akquisitionen Vermögenswerte
Summe
318,3
297,7
0,0
0,2
Veränderung im Konsolidierungskreis
1,9
1,1
0,0
0,0
3,0
Zugänge
2,8
47,5
5,3
0,0
55,6
Abgänge
0,3
11,8
0,0
0,0
12,1
Umbuchungen
0,5
0,0
0,0
-0,1
0,4
Währungsanpassung
31.12.2004
0,1
-3,3
0,0
0,0
-3,2
25,4
331,2
5,3
0,1
362,0
Geleistete
Immaterielle
Anzahlungen
Vermögenswerte aus auf Immaterielle
Akquisitionen Vermögenswerte
Summe
in Mio. ¤
Kumulierte
Abschreibungen
Lizenzen,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
Geschäftsoder
Firmenwert
31. 12. 2003
7,9
10,5
0,0
0,0
18,4
Veränderung im Konsolidierungskreis
0,7
0,0
0,0
0,0
0,7
Zugänge
4,5
0,0
0,3
0,0
4,8
Abgänge
0,2
10,9
0,0
0,0
11,1
-0,6
0,6
0,0
0,0
0,0
Umbuchungen
Währungsanpassung
0,1
-0,2
0,0
0,0
-0,1
31. 12. 2004
12,4
0,0
0,3
0,0
12,7
Buchwert 31. 12. 2004
13,0
331,2
5,0
0,1
349,3
91
Anhang
in Mio. ¤
Anschaffungsbzw. Herstellungskosten
Lizenzen,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
31.12.2004
Geschäftsoder
Firmenwert
Immaterielle
Geleistete
VermögensAnzahlungen
werte aus auf Immaterielle
Akquisitionen Vermögenswerte
Summe
25,4
331,2
5,3
0,1
362,0
Veränderung im Konsolidierungskreis
8,4
0,0
0,0
0,0
8,4
Zugänge
4,6
215,7
28,8
0,0
249,1
Abgänge
1,4
3,0
0,0
0,0
4,4
Umbuchungen
5,0
- 4,9
0,0
-0,1
0,0
Zuschreibungen
0,0
0,3
0,0
0,0
0,3
Währungsanpassung
0,3
7,4
0,0
0,0
7,7
42,3
546,7
34,1
0,0
623,1
Geleistete
Immaterielle
Anzahlungen
Vermögenswerte aus auf Immaterielle
Akquisitionen Vermögenswerte
Summe
12,7
31.12.2005
in Mio. ¤
Kumulierte
Abschreibungen
Lizenzen,
Software und
ähnliche Rechte
und Werte
31. 12. 2004
Geschäftsoder
Firmenwert
12,4
0,0
0,3
0,0
Veränderung im Konsolidierungskreis
7,9
0,0
0,0
0,0
7,9
Zugänge
5,8
0,0
5,3
0,0
11,1
Abgänge
1,2
0,0
0,0
0,0
1,2
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Währungsanpassung
0,2
0,0
0,0
0,0
0,2
31. 12. 2005
25,1
0,0
5,6
0,0
30,7
Buchwert 31. 12. 2005
17,2
546,7
28,5
0,0
592,4
92
Anhang
Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Rahmen der Durchführung des jährlichen Impairmenttests entsprechend IFRS 3/IAS 36 den betreffenden Zahlungsmittel generierenden Einheiten (cash generating
units) zugeordnet. Im Einzelnen verteilen sie sich auf die Geschäftsfelder wie folgt:
in Mio. ¤
2005
2004
Ingenieurbau
72
66
Hoch- und Industriebau
10
10
Dienstleistungen
465
255
Betreiberprojekte
0
0
547
331
Gesamt
Die diesen Einheiten zum Stichtag beizulegenden Werte entsprechen deren Nutzungswerten, die sich aus
den abdiskontierten künftigen Cashflows ergeben. Die Ermittlung basiert auf aktuellen Planungsrechnungen über einen Dreijahreszeitraum. Für den Zeitraum danach wurden im Sinne einer vorsichtigen
Bewertung gleich bleibende Cashflows angesetzt, wodurch künftige Wachstumschancen unberücksichtigt bleiben. Der Diskontierungssatz für die künftigen Cashflows beträgt wie im Vorjahr 11 Prozent vor
Steuern.
Ein Vergleich der den Einheiten beizulegenden Werte mit deren Buchwerten einschließlich Geschäftsoder Firmenwerten ergab keinen Abwertungsbedarf.
Die Immateriellen Vermögenswerte aus Akquisitionen betreffen die den erworbenen Kundenbeziehungen (z.B. Auftragsbestände, Rahmenverträge) zugeordneten Kaufpreisanteile und werden entsprechend der Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
93
Anhang
Sachanlagevermögen
in Mio. ¤
Anschaffungsbzw. Herstellungskosten
31.12.2003
Veränderung im Konsolidierungskreis
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassung
31.12.2004
Grundstücke
und Bauten
Technische
Andere
Geleistete
Anlagen und
Anlagen, Anzahlungen
Maschinen Betriebs- und und Anlagen
Geschäftsim Bau
ausstattung
Summe
415,2
481,5
235,7
4,8
1.137,2
21,2
17,8
11,7
0,1
50,8
7,8
37,7
26,6
3,8
75,9
27,2
51,7
30,2
1,5
110,6
-51,6
-1,7
0,3
-4,3
-57,3
0,6
-3,0
1,0
-0,1
-1,5
366,0
480,6
245,1
2,8
1.094,5
Technische
Andere
Geleistete
Anlagen und
Anlagen, Anzahlungen
Maschinen Betriebs- und und Anlagen
Geschäftsim Bau
ausstattung
Summe
in Mio. ¤
Kumulierte
Abschreibungen
Grundstücke
und Bauten
119,3
325,7
152,5
0,0
597,5
Veränderung im Konsolidierungskreis
3,2
9,9
6,9
0,0
20,0
Zugänge
9,9
42,8
26,8
0,0
79,5
Abgänge
9,4
42,1
25,6
0,0
77,1
31.12.2003
0,3
-0,3
0,0
0,0
0,0
-0,3
-1,3
0,9
0,0
-0,7
31.12.2004
123,0
334,7
161,5
0,0
619,2
Buchwert 31.12.2004
243,0
145,9
83,6
2,8
475,3
Umbuchungen
Währungsanpassung
94
Anhang
in Mio. ¤
Anschaffungsbzw. Herstellungskosten
31.12.2004
Grundstücke
und Bauten
Technische
Andere
Geleistete
Anlagen und
Anlagen, Anzahlungen
Maschinen Betriebs- und und Anlagen
Geschäftsim Bau
ausstattung
Summe
366,0
480,6
245,1
2,8
1.094,5
21,3
63,0
42,8
0,8
127,9
Zugänge
7,0
53,8
32,1
8,9
101,8
Abgänge
25,1
54,5
25,2
0,3
105,1
0,1
1,7
1,1
-2,9
0,0
Veränderung im Konsolidierungskreis
Umbuchungen
Währungsanpassung
31.12.2005
3,8
12,0
3,0
0,0
18,8
373,1
556,6
298,9
9,3
1.237,9
Technische
Andere
Geleistete
Anlagen und
Anlagen, Anzahlungen
Maschinen Betriebs- und und Anlagen
Geschäftsim Bau
ausstattung
Summe
in Mio. ¤
Kumulierte
Abschreibungen
Grundstücke
und Bauten
123,0
334,7
161,5
0,0
619,2
9,5
50,5
37,4
0,0
97,4
Zugänge
9,9
42,8
28,0
0,0
80,7
Abgänge
13,2
44,3
23,1
0,0
80,6
Umbuchungen
0,1
-0,1
0,0
0,0
0,0
Währungsanpassung
1,1
6,2
1,9
0,0
9,2
31.12.2005
130,4
389,8
205,7
0,0
725,9
Buchwert 31.12.2005
242,7
166,8
93,2
9,3
512,0
31.12.2004
Veränderung im Konsolidierungskreis
Im Sachanlagevermögen enthalten sind Vermögenswerte in Höhe von 59,9 (Vorjahr: 55,1) Mio. €, die im
Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden.
95
Anhang
Finanzanlagevermögen
in Mio. ¤
Anschaffungsbzw. Herstellungskosten
Beteiligungen
an assoziierten
Unternehmen
31.12.2003
Als Finanzinvestitionen
gehaltene
Immobilien
Anteile
an verbundenen
Unternehmen
Beteiligungen
70,4
0,0
57,5
108,6
Auslei- Forderungen
hungen aus Betreiberprojekten
4,9
0,0
Summe
Finanzanlagen
241,4
0,4
0,0
-12,0
0,1
1,4
0,0
- 10,1
Zugänge
12,9
0,0
1,3
0,3
10,8
87,4
112,7
Abgänge
3,7
0,0
3,3
54,8
2,8
1,1
65,7
Umbuchungen
5,6
162,4
0,0
-5,6
0,0
56,9
219,3
Veränderung im Konsolidierungskreis
Währungsanpassung
31.12.2004
0,0
0,0
0,1
-0,6
0,0
-4,1
- 4,6
85,6
162,4
43,6
48,0
14,3
139,1
493,0
in Mio. ¤
Kumulierte
Abschreibungen
Beteiligungen
an assoziierten
Unternehmen
Als Finanzinvestitionen
gehaltene
Immobilien
Anteile
an verbundenen
Unternehmen
Beteiligungen
Auslei- Forderungen
hungen aus Betreiberprojekten
Summe
Finanzanlagen
31.12.2003
1,7
0,0
38,6
27,9
0,5
0,0
68,7
Veränderung im Konsolidierungskreis
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
3,1
0,0
1,7
0,0
0,0
0,0
4,8
Abgänge
0,0
0,0
3,0
1,4
0,0
0,0
4,4
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zuschreibungen
0,0
0,0
0,0
-3,8
0,0
0,0
-3,8
Währungsanpassung
0,0
0,0
0,0
-0,1
0,0
0,0
-0,1
31.12.2004
4,8
0,0
37,3
22,6
0,5
0,0
65,2
80,8
162,4
6,3
25,4
13,8
139,1
427,8
Buchwert 31.12.2004
96
Anhang
in Mio. ¤
Beteiligungen
an assoziierten
Unternehmen
Anschaffungsbzw. Herstellungskosten
31.12.2004
Veränderung im Konsolidierungskreis
Zugänge
Als Finanzinvestitionen
gehaltene
Immobilien
Anteile
an verbundenen
Unternehmen
85,6
162,4
43,6
Beteiligungen
48,0
Auslei- Forderungen
hungen aus Betreiberprojekten
14,3
139,1
Summe
Finanzanlagen
493,0
1,6
0,0
1,8
0,2
0,3
0,0
3,9
16,0
0,9
4,2
32,3
10,9
375,0
439,3
9,4
128,4
4,7
32,3
10,7
0,9
186,4
Umbuchungen
-4,3
0,0
0,0
4,3
0,0
0,0
0,0
Zuschreibungen
0,0
0,0
0,0
5,5
0,0
0,0
5,5
Währungsanpassung
0,1
0,0
0,0
0,8
0,0
12,1
13,0
89,6
34,9
44,9
58,8
14,8
525,3
768,3
Abgänge
31.12.2005
in Mio. ¤
Kumulierte
Abschreibungen
Beteiligungen
an assoziierten
Unternehmen
Als Finanzinvestitionen
gehaltene
Immobilien
Anteile
an verbundenen
Unternehmen
Beteiligungen
Auslei- Forderungen
hungen aus Betreiberprojekten
Summe
Finanzanlagen
31.12.2004
4,8
0,0
37,3
22,6
0,5
0,0
65,2
Veränderung im Konsolidierungskreis
0,0
0,0
2,3
0,0
0,0
0,0
2,3
Zugänge
0,0
5,3
1,9
0,0
0,0
0,0
7,2
Abgänge
0,2
4,4
1,9
9,3
0,5
0,0
16,3
Umbuchungen
- 0,3
0,0
0,0
0,3
0,0
0,0
0,0
Zuschreibungen
- 2,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- 2,7
Währungsanpassung
0,0
0,0
0,0
0,3
0,0
0,0
0,3
31.12.2005
1,6
0,9
39,6
13,9
0,0
0,0
56,0
88,0
34,0
5,3
44,9
14,8
525,3
712,3
Buchwert 31.12.2005
97
Anhang
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Aus den einbezogenen assoziierten Unternehmen sind entsprechend der jeweiligen Beteiligungsquote
dem Konzern folgende Werte zuzurechnen:
in Mio. ¤
Gesamt
Vermögen
608,7
Schulden
540,5
Umsatzerlöse
327,7
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wurden zum 31. Dezember 2004 aus dem Vorratsvermögen umgegliedert. Der Abgang im laufenden Geschäftsjahr betrifft den Verkauf des Broker Office
Center, Frankfurt.
Der Marktwert der verbleibenden Immobilien entspricht den fortgeführten Anschaffungs- und
Herstellungskosten und wurde, ohne Einschaltung eines Gutachters, auf der Grundlage anerkannter
Bewertungsmethoden (Discounted-Cashflow-Methode oder der Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis
vergleichbarer Immobilien) bewertet.
Die Mieteinnahmen aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien betrugen im Geschäftsjahr
13,3 Mio. €; Aufwendungen einschließlich Abschreibungen und Zinsen sind in Höhe von 12,6 Mio. € angefallen.
Forderungen aus Betreiberprojekten
Forderungen aus Betreiberprojekten betreffen sämtliche erbrachten Leistungen für die Erstellung von
solchen Projekten, für die eine feste – unabhängig vom Nutzungsumfang – zu leistende Vergütung vereinbart wurde. Aufgrund der langen Zahlungspläne sind die Forderungen mit dem Barwert angesetzt.
Die jährlichen Aufzinsungsbeträge werden als Zinserträge innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge
erfasst. Die Zahlungen der Auftraggeber werden aufgeteilt in einen Tilgungsanteil der Forderungen
sowie in den Vergütungsanteil der laufenden Betreiberdienstleistungen.
Des Weiteren sind die im Rahmen der Anleihenfinanzierung erhaltenen, aber noch nicht verwendeten Mittel ausgewiesen.
Den aktivierten Beträgen aus Betreiberprojekten stehen die unten dargestellten Non-Recourse
Finanzierungen gegenüber. Diese Beträge sind innerhalb der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen
(485,1 Mio. € langfristig und 10,1 Mio. € kurzfristig).
Zusammensetzung der Forderungen aus Betreiberprojekten:
in Mio. ¤
2005
2004
Forderungen aus Betreiberprojekten
332,4
139,1
Forderungen aus noch nicht verwendeten Projektfinanzierungsmitteln
192,9
0,0
525,3
139,1
495,2
114,2
Non-Recourse Finanzverbindlichkeiten
98
Anhang
17. Latente Steuern
Die aktiven und passiven Latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen:
in Mio. ¤
31. 12. 05
31. 12. 04
Aktive
Latente Steuern
31. 12. 05
31. 12. 04
Passive
Latente Steuern
Anlagevermögen
3,6
4,3
35,4
28,5
Umlaufvermögen
34,4
30,4
57,3
53,0
Rückstellungen
40,8
30,4
3,5
1,0
Verbindlichkeiten
12,6
13,7
0,0
0,2
Verlustvorträge
65,6
63,7
0,0
0,0
Saldierungen
- 21,8
-30,1
- 21,8
-30,1
Bilanzausweis
135,2
112,4
74,4
52,6
Im Berichtsjahr sind 3,2 (Vorjahr: 1,2) Mio. € Steuern aus erfolgsneutralen Bewertungsvorgängen mit dem
Eigenkapital verrechnet worden.
Im Gesamtbetrag der aktiven Latenten Steuern von 135,2 (Vorjahr: 112,4) Mio. € sind aktive Steuerminderungsansprüche in Höhe von 65,6 (Vorjahr: 63,7) Mio. € enthalten, die sich aus der erwarteten Nutzung
bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender Sicherheit gewährleistet. Nicht aktivierte Verlustvorträge belaufen sich auf 155,2 (Vorjahr:
158,8) Mio. €. Hiervon sind 149,2 (Vorjahr: 158,8) Mio. € zeitlich unbegrenzt nutzbar.
18. Kurzfristige Vermögenswerte
Die Vorräte setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:
in Mio. ¤
31. 12. 05
31. 12. 04
251,6
163,4
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke
44,5
48,6
Unfertige und fertige Erzeugnisse und Waren
17,6
17,5
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
52,5
42,0
Geleistete Anzahlungen
18,3
12,0
384,5
283,5
Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Gesamt
Fertigungsaufträge
Die zum Bilanzstichtag nach der Percentage of Completion-Methode bewerteten, aber noch nicht schlussabgerechneten Fertigungsaufträge sind wie folgt ausgewiesen:
in Mio. ¤
31. 12. 05
31. 12. 04
Angefallene Kosten zuzüglich Ergebnisse nicht abgerechneter Projekte
4.866,2
4.280,1
abzüglich gestellter Abschlagsrechnungen
4.879,0
4.363,7
Saldo
99
-12,8
-83,6
davon: Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen
251,6
163,4
davon: Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion
264,4
247,0
Anhang
Der Gesamtbetrag der erhaltenen Anzahlungen betrug im Geschäftsjahr 4.503,3 (Vorjahr: 3.943,1) Mio. €.
Zusammensetzung der Forderungen und Sonstigen Vermögenswerte:
31. 12. 05
31. 12. 04
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
einschließlich Forderungen aus Percentage of Completion
792,2
809,4
Forderungen an Arbeitsgemeinschaften
in Mio. ¤
204,5
209,8
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
16,8
13,1
Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
21,1
12,5
Ertragsteuerforderungen
27,2
30,1
Sonstige Vermögenswerte
126,5
83,5
1.188,3
1.158,4
Gesamt
Die Sonstigen Vermögenswerte betreffen neben abgegrenzten Zinserträgen aus festverzinslichen Wertpapieren und Termingeldern insbesondere andere Forderungen und Vermögenswerte außerhalb des
Lieferungs- und Leistungsverkehrs. In diesem Posten sind ebenfalls die Rechnungsabgrenzungsposten
in Höhe von 12,5 (Vorjahr: 6,6) Mio. € enthalten.
Wertpapiere
Der Wertpapierbestand enthält ausschließlich zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (Available-forSale Papiere) in Höhe von 143,1 (Vorjahr: 183,2) Mio. €.
Der Betrag der unrealisierten Gewinne beziehungsweise Verluste in Höhe von 1,4 (Vorjahr: 1,0) Mio. €,
die aus dem Ansatz der Available-for-Sale Papiere zum Marktwert resultieren, ist abzüglich Latenter
Steuern in der Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren ausgewiesen.
Die Liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten, Bundesbankguthaben sowie Kassenbestände.
Die Wertpapiere und Liquiden Mittel sind in Höhe von 83,5 (Vorjahr: 56,4) Mio. € als Sicherheiten
verpfändet.
Der Bestand an Finanzinstrumenten in den Positionen Wertpapiere und Liquide Mittel stellt sich wie
folgt dar:
2005
2004
2005
Dividenden
und Sonstige
Available-for-Sale Papiere
2,9
2004
2005
0,0
0,0
2005
2004
2005
feste Zinsbindung
1-5 Jahre
< 1 Jahr
variable
Verzinsung
1,7
2004
140,2
129,6
2004
Summe
0,0
52,0
143,1
183,3
Liquide Mittel
0,0
0,0
688,8
570,5
0,0
60,0
0,0
100,0
688,8
730,5
Gesamt
2,9
1,7
688,8
570,5
140,2
189,6
0,0
152,0
831,9
913,8
Der durchschnittliche Zinssatz für Wertpapiere und Liquide Mittel mit fester Zinsbindung lag zum Bilanzstichtag bei 4,17 (Vorjahr: 3,81) Prozent, der durchschnittliche variable Zinssatz betrug 2,69 (Vorjahr: 2,56)
Prozent. Die Geldanlagen des Konzerns sind kurzfristig strukturiert. Derivatepositionen bestanden aufgrund eines erwarteten Zinsanstiegs zum Bilanzstichtag nicht. Bei unveränderter Anlageposition würde
ein Zinsanstieg zu höherem Zinsertrag führen.
100
Anhang
19. Eigenkapital
Das Gezeichnete Kapital von 111,6 Mio. € ist eingeteilt in 37.196.102 Stückaktien zum rechnerischen Wert
von 3 € je Aktie. Aufgrund der Ausübung von Optionsrechten aus den Aktienoptionsprogrammen 2000
und 2002 wurden im Berichtsjahr 451.436 Aktien aus bedingtem Kapital gezeichnet.
Zum 31. Dezember 2005 setzten sich das genehmigte und das bedingte Kapital wie folgt zusammen:
in Mio. ¤
2005
2004
20,0
20,0
1,5
1,5
10,0
10,0
31,5
31,5
2005
2004
Bedingtes Kapital I zur Bedienung von Optionsrechten
aus dem Aktienoptionsprogramm 2000 (AOP 2000)
0,1
0,2
Bedingtes Kapital II zur Bedienung von Optionsrechten
aus dem Aktienoptionsprogramm 2002 (AOP 2002)
2,1
3,3
11,0
0
13,2
3,5
Genehmigtes Kapital I (befristet bis 26. Mai 2009)
zur Ausgabe neuer Aktien gegen Geldeinlage
Genehmigtes Kapital II (befristet bis 28. Juni 2006) zur Ausgabe
von Belegschaftsaktien gegen Geldeinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts
Genehmigtes Kapital III (befristet bis 26. Mai 2009) zum Zweck des Erwerbs
von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen unter Ausschluss des Bezugsrechts
in Mio. ¤
Bedingtes Kapital III zur Gewährung von Aktien bei Ausübung von
Wandlungs- oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen
Das bedingte Kapital I diente zur Ausgabe von neuen Aktien zum Zweck der Gewährung von nicht übertragbaren Bezugsrechten (Optionen) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2000 an Vorstandsmitglieder der Bilfinger Berger AG sowie an obere Führungskräfte der Bilfinger Berger AG und verbundener Unternehmen. Aufgrund der Ausübung von Optionen verminderte es sich weiter durch die Ausgabe
von 36.946 Aktien um 0,1 Mio. € auf 0,1 Mio. €. Nach Auslaufen des Programms im Dezember 2005 wird
das bedingte Kapital I nicht mehr benötigt.
Voraussetzung für die Gewährung von jeweils zehn Bezugsrechten war ein Eigeninvestment des
Programmteilnehmers von je einer Aktie der Bilfinger Berger AG für die Dauer bis zum Erreichen der
Ausübungshürde.
Für die Ausübung der Bezugsrechte galt außerdem eine Sperrfrist von drei Jahren, die mit Ablauf des
29. Mai 2003 endete.
Als Ausübungshürde war eine jährliche Kurssteigerung der Bilfinger Berger Aktie von Minimum
6 Prozent (total shareholder return) festgelegt. Die vollständige Ausübung aller Bezugsrechte setzte
ferner voraus, dass die Performance der Bilfinger Berger Aktie mindestens der Entwicklung des Referenzindex CDAX-Bau entsprach.
Nach Ablauf der Sperrfrist und Erreichen der Ausübungshürden konnten die Bezugsrechte innerhalb
festgelegter Zeitfenster, letztmalig im Jahr 2005, ausgeübt werden.
Ein Bezugsrecht berechtigte grundsätzlich zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft gegen Zahlung
des Basispreises von 15,38 €. Die von Vorstand oder Aufsichtsrat festzulegenden Ausübungsbedingungen
des Aktienoptionsprogramms sahen jedoch vor, dass die Gesellschaft statt einer den ausgeübten Aktienoptionen entsprechenden Anzahl von Aktien zum Basispreis (15,38 €) eine entsprechend geringere Anzahl
von Aktien zum geringsten Ausgabebetrag (3,00 €) lieferte. Ziel dieser Regelung war, die Anzahl der
auszugebenden Aktien möglichst gering zu halten.
101
Anhang
Anzahl
Vorstand
Führungskräfte
2005
2004
Gesamt
Gesamt
50.005
7.028
57.033
106.356
verfallen
3
29
32
0
ausgeübt
Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2000 am 1. 1.
50.002
6.999
57.001
49.323
Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2000 am 31.12.
0
0
0
57.033
davon ausübbar
0
0
0
57.033
Das bedingte Kapital II diente zur Ausgabe von neuen Aktien zum Zweck der Gewährung von nicht übertragbaren Bezugsrechten (Optionen) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2002 an Vorstandsmitglieder der Bilfinger Berger AG sowie an obere Führungskräfte der Bilfinger Berger AG und verbundener Unternehmen. Aufgrund der Ausübung von Optionen verminderte es sich durch die Ausgabe von
414.490 Aktien um 1,2 Mio. € auf 2,1 Mio. €. Nach Auslaufen des Programms im Oktober 2005 wird das
bedingte Kapital II nicht mehr benötigt.
Ein Bezugsrecht berechtigte grundsätzlich zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft gegen Zahlung
des Basispreises von 23,98 €. Die von Vorstand oder Aufsichtsrat festzulegenden Ausübungsbedingungen
des Aktienoptionsprogramms sahen jedoch vor, dass die Gesellschaft statt einer den ausgeübten Aktienoptionen entsprechenden Anzahl von Aktien zum Basispreis (23,98 €) eine entsprechend geringere
Anzahl von Aktien zum geringsten Ausgabebetrag (3,00 €) lieferte. Ziel dieser Regelung war, die Anzahl
der auszugebenden Aktien möglichst gering zu halten.
Für die Ausübung der Bezugsrechte galt eine Sperrfrist von zwei Jahren, die mit Ablauf des 17. Juli
2004 endete. Als weitere Voraussetzung für die Ausübung der Optionen galt, dass einmalig der Mittelwert der Schlusskurse von jeweils zehn aufeinander folgenden Handelstagen mindestens 25 Prozent im
Jahre 2004 beziehungsweise mindestens 37,5 Prozent im Jahre 2005 über dem Basispreis liegen musste.
Als Beginn des maßgeblichen Berechnungszeitraums wurde jeweils der zweite Tag nach der ordentlichen
Hauptversammlung der Jahre 2004 und 2005 festgelegt. Nach Erreichen der Kurshürde von
32,97 € konnten sie ab Juni 2005 – ausgenommen während der gesperrten Zeiträume – längstens bis
zwei Wochen vor Veröffentlichung des Berichts für das dritte Quartal 2005 ausgeübt werden.
Anzahl
Vorstand
Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2002 am 1. 1.
248.000
verfallen
5
ausgeübt
247.995
Führungskräfte
2005
2004
Gesamt
Gesamt
792.000 1.040.000 1.066.000
26.271
26.276
26.000
765.729 1.013.724
0
Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2002 am 31.12.
0
0
0 1.040.000
davon ausübbar
0
0
0
0
Die Aktienoptionsprogramme 2000 und 2002 haben die Gewinn- und Verlustrechnung des Berichtsjahres nicht belastet.
Die Allianz AG, Königinstraße 28, 80802 München, hat uns mit Schreiben vom 10. Juni 2005 gemäß
§ 25 Absatz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft die Schwellen von
25, 10 und 5 Prozent unterschritten hat und nun 0,05 Prozent beträgt.
Zugleich wurde mitgeteilt, dass auch die Stimmrechtsanteile der Dresdner Bank AG, Jürgen-PontoPlatz 1, 60301 Frankfurt am Main, und der Allianz Finanzbeteiligungs GmbH, Königinstraße 28,
80802 München, jeweils die Schwellen von 25, 10 und 5 Prozent unterschritten haben und nun 0,00 Prozent betragen.
Fidelity International hat uns mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FMR Corp. (Fidelity Management and Research Corp.), 82 Devonshire Street, Boston, Massachussetts 02109, USA, am 15. September
2005 die Schwelle von 5 Prozent an unserer Gesellschaft überschritten hat und nun 5,18 Prozent beträgt.
Die Stimmrechte werden der FMR Corp. gemäß § 22 (1) Nr. 2 WpHG i.V.m. § 22 (1) Nr. 6 WpHG zugerechnet.
102
Anhang
Rücklagen
in Mio. ¤
31. 12. 05
31. 12. 04
I. Kapitalrücklage
522,6
522,6
II. Gewinnrücklagen
491,7
461,5
-2,0
-21,0
1.012,3
963,1
III. Übriges Comprehensive Income
Gesamt
Das Übrige Comprehensive Income umfasst die Rücklage aus Marktbewertung von Wertpapieren und
Sicherungsgeschäften sowie Fremdwährungsumrechnung.
Die Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren zeigt die Entwicklung der unrealisierten
Gewinne und Verluste gegebenenfalls abzüglich Latenter Steuern aus Available-for-Sale Papieren.
in Mio. ¤
vor Steuern
Steuereffekt
Netto
1,0
- 0,3
0,7
aus Zugängen
5,3
- 0,6
4,7
aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
1,3
- 0,3
1,0
- 0,8
0,2
- 0,6
6,8
- 1,0
5,8
Stand 31. 12. 2004
Veränderungen im Geschäftsjahr
aus der Realisierung von Kursgewinnen bzw. -verlusten
Stand 31. 12. 2005
Die Rücklage aus Sicherungsgeschäften enthält die unrealisierten Gewinne und Verluste aus Absicherungen künftiger Zahlungsgrößen unter Berücksichtigung Latenter Steuern.
in Mio. ¤
vor Steuern
Steuereffekt
Netto
- 5,0
1,5
- 3,5
aus Zugängen
- 3,9
1,5
- 2,4
aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
- 2,8
0,7
- 2,1
Stand 31. 12. 2004
Veränderungen im Geschäftsjahr
aus der Realisierung von Kursgewinnen bzw. -verlusten
Stand 31. 12. 2005
- 1,8
0,5
- 1,3
- 13,5
4,2
- 9,3
20. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Für Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG und mehrerer inländischer Konzerngesellschaften bestehen
Pensionszusagen, die feste Leistungsansprüche gewähren und als Defined-Benefit-Pläne gemäß IAS 19 zu
bilanzieren sind.
Sofern bei ausländischen Konzerngesellschaften eine betriebliche Altersversorgung besteht, erfolgt
diese ganz überwiegend beitragsorientiert. Da die Verpflichtung ausschließlich in der Gewährung von
Beiträgen besteht (Defined-Contribution-Pläne), entfällt die Bilanzierung einer Verpflichtung.
Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren zum Bilanzstichtag
unter Berücksichtigung künftiger Entwicklungen versicherungsmathematisch bewertet. Den Berechnungen liegen in Deutschland die neuen biometrischen Rechnungsgrundlagen – Richttafeln 2005 G von
Klaus Heubeck – und im Wesentlichen folgende Annahmen zu Grunde:
103
Anhang
in %
31. 12. 05
31. 12. 04
Rechnungszinsfuß
4,25
5,00
Erwartete Einkommensentwicklung
2,00
2,00
Erwartete Rentenentwicklung
1,75
1,75
Soweit die zu Grunde liegenden Annahmen für die Vergangenheit zutreffend waren, entspricht der
Bilanzansatz der Pensionsverpflichtung dem Anwartschaftsbarwert. Abweichungen der tatsächlichen
Entwicklung von den getroffenen Annahmen führten zu versicherungsmathematischen Gewinnen bzw.
Verlusten. Diese werden gegebenenfalls entsprechend der so genannten Korridorregelung des IAS 19 über
die erwartete Restlebensarbeitszeit der Planteilnehmer ergebniswirksam erfasst, soweit die Korridorgrenzen überschritten werden. Die im Berichtsjahr entstandenen versicherungsmathematischen Verluste resultieren aus einer stark rückläufigen Entwicklung des Rechnungszins.
Sofern die Versorgungsansprüche durch Planvermögen gedeckt sind, wird der Wert des Fondsvermögens bei der Bilanzierung der Verpflichtung in Abzug gebracht. Der Marktwert des Fondsvermögens
beträgt zum Bilanzstichtag 167 Mio. €. Er beinhaltet im Wesentlichen Liquide Mittel und Wertpapiere
sowie Immobilien, die mit 25 Mio. € auch selbstgenutzte Bürogebäude der Bilfinger Berger AG betreffen.
Die Differenz zwischen Fair value des Planvermögens und dem Anwartschaftsbarwert ist in der
Tabelle als Finanzierungsstatus ausgewiesen und auf die zum Stichtag bilanzierten Werte übergeleitet.
2005
in Mio. ¤
Pensionspläne
Anwartschaftsbarwert (DBO) am 1. 1.
Versicherungsmathematische
Gewinne (+) / Verluste (-) kumuliert am 1. 1.
Rückstellung am 1.1. (vor Abzug Fondsvermögen)
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Rentenzahlungen
Veränderung Konsolidierungskreis
2004
RückFondsRückFondsfinanziert stellungs- finanziert stellungsfinanziert
finanziert
154,0
101,6
151,4
91,3
4,3
- 4,4
4,2
- 0,8
158,3
97,2
155,6
90,5
3,4
3,2
2,8
1,9
7,4
4,7
5,6
4,2
- 8,4
- 4,2
- 5,7
- 4,3
0,5
29,3
0,0
4,9
161,2
130,2
158,3
97,2
3,1
10,7
- 4,3
4,4
Anwartschaftsbarwert (DBO) am 31. 12.
164,3
140,9
154,0
101,6
Fair value des Fondsvermögens am 01. 01.
161,4
Rückstellung am 31. 12. (vor Abzug Fondsvermögen)
Versicherungsmathematische
Verluste (+) /Gewinne (-) kumuliert am 31. 12.
Erwartete Erträge aus Fondsvermögen
Rentenzahlungen
Fondsdotierung CTA
Sonstiges
Versicherungsmathematische
Gewinne (+) / Verluste (-) kumuliert am 31. 12.
Fair value des Fondsvermögens am 31. 12.
161,8
6,5
6,2
- 8,4
- 8,3
7,0
2,8
- 0,3
- 1,1
0,8
0,0
167,0
161,4
2,7
- 140,9
7,4
- 101,6
Versicherungsmathematische
Verluste (+) /Gewinne (-) kumuliert am 31. 12.
2,3
10,7
- 4,3
4,4
Aktivierter Betrag am 31. 12.
5,0
Finanzierungsstatus am 31. 12.
Bilanzierte Rückstellung am 31. 12.
104
Anhang
3,1
- 130,2
- 97,2
In der Gewinn- und Verlustrechnung ist der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand und der Zinsaufwand aus der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen im Zinsergebnis ausgewiesen. Erwartete Erträge aus dem Planvermögen sind mit 5,1 (Vorjahr: 4,3) Mio. € im Zinsergebnis und – soweit sie aus
Mieterträgen im Fonds resultieren – mit 1,4 (Vorjahr: 1,9) Mio. € in den sonstigen betrieblichen Erträgen
ausgewiesen; dies entspricht einer Rendite von insgesamt 4,1 Prozent. Die im Berichtsjahr tatsächlich
erzielten Erträge aus Planvermögen lagen mit 7,2 Mio. € um 0,8 Mio. € über den Planerträgen und führten
insoweit zu versicherungsmathematischen Gewinnen. Die beitragsorientierten und sonstigen Pensionsaufwendungen betragen 20,9 (Vorjahr: 21,2) Mio. €.
21. Übrige Rückstellungen
Entwicklung der übrigen Rückstellungen
in Mio. ¤
31. 12. 05
01. 01. 05
Verbrauch
Auflösung Zuführung Veränderung
im Konsolidierungskreis
55,4
19,7
2,2
15,7
1,0
50,2
Sonstige Rückstellungen
451,0
246,7
12,0
263,1
69,8
525,2
Gesamt
506,4
266,4
14,2
278,8
70,8
575,4
2005
2004
Steuerrückstellungen
Fristigkeiten der übrigen Rückstellungen
in Mio. ¤
2005
2004
2005
Langfristig
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Risiken aus Auftragsabwicklung
und Gewährleistung
2004
Gesamt
Kurzfristig
0,0
0,0
50,2
55,4
50,2
55,4
105,3
107,7
419,9
343,3
525,2
451,0
81,7
91,0
208,5
185,5
290,2
276,5
Restrukturierungen und sonstige
personalbezogene Verpflichtungen
9,9
6,4
82,3
56,8
92,2
63,2
Prozessrisiken
0,0
0,0
24,5
24,7
24,5
24,7
13,7
10,3
104,6
76,3
118,3
86,6
105,3
107,7
470,1
398,7
575,4
506,4
Sonstige ungewisse Verbindlichkeiten
Gesamt
105
Anhang
22. Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
in Mio. ¤
2005
2004
2005
Langfristig
2004
2005
2004
Gesamt
Kurzfristig
Anleihen aus Projektfinanzierung
(Non-Recourse)
221,2
0,0
5,0
0,0
226,2
0,0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (Non-Recourse)
263,9
114,2
5,1
90,7
269,0
204,9
Zwischensumme Non-Recourse
485,1
114,2
10,1
90,7
495,2
204,9
49,4
54,3
22,6
27,6
72,0
81,9
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten (Recourse)
Finanzierungsleasing
37,2
31,2
18,3
21,1
55,5
52,3
Zwischensumme Recourse
86,6
85,5
40,9
48,7
127,5
134,2
571,7
199,7
51,0
139,4
622,7
339,1
Gesamt
Die projektbezogenen Non-Recourse Finanzierungen sind allein auf das finanzierte Projekt abgestellt,
ohne dass eine Haftung für Bilfinger Berger besteht. Sie entfallen im Berichtsjahr ausschließlich auf unser
privatwirtschaftliches Betreibergeschäft (Vorjahr: 114,2 Mio. €). Zusätzlich bestand im Vorjahr noch eine
Non-Recourse Finanzierung für eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie in Höhe von 90,7 Mio. €.
Entsprechend der Zinsbindungsdauer gliedern sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt:
2005
2004
2005
variable
Verzinsung
Non-Recourse Finanzierung
0,0
0,0
Übrige Finanzierung
14,4
Finanzierungsleasing
0,0
14,4
Gesamt
2004
< 1 Jahr
2005
2004
2005
feste Zinsbindung
1-5 Jahre
2004
2005
2004
Summe
>5 Jahre
0,0
0,0
495,2
114,2
495,2
204,9
11,0
5,0
11,5
44,5
43,9
72,0
81,9
21,1
31,6
24,9
5,6
6,3
55,5
52,3
122,8
36,6
36,4
545,3
164,4
622,7
339,1
0,0
90,7
15,5
8,1
0,0
18,3
15,5
26,4
Für Finanzschulden mit fester Zinsbindung beträgt der durchschnittliche Zinssatz am Bilanzstichtag bei
Non-Recourse Krediten 6,58 (Vorjahr: 5,12) Prozent, bei übrigen Darlehen 5,86 (Vorjahr: 5,77) Prozent und
beim Finanzierungsleasing 6,08 (Vorjahr: 5,78) Prozent.
106
Anhang
Andere Verbindlichkeiten
in Mio. ¤
2005
2004
Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion
264,4
247,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
892,0
800,6
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften
233,7
205,3
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5,3
6,8
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
1,2
0,3
351,3
320,7
78,6
74,4
Sonstige Verbindlichkeiten
aus Steuern
im Rahmen der sozialen Sicherheit
53,8
59,6
Summe kurzfristige übrige Verbindlichkeiten
1.747,9
1.580,7
Summe langfristige übrige Verbindlichkeiten
17,2
13,9
Die langfristigen übrigen Verbindlichkeiten betreffen ausschließlich sonstige Verbindlichkeiten.
23. Erläuterungen zu den derivativen Finanzinstrumenten
Der Bilfinger Berger Konzern unterliegt als international tätiges Unternehmen diversen Marktpreisrisiken, die vor allem die Wechselkurse, Zinssätze und Marktwerte der Geldanlagen betreffen. Mit unserer zentralen Steuerung nehmen wir ein weitgehendes Netting unserer Cashflows und Finanzposition
vor. Um verbleibende Restrisiken einzuschränken und Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oder
Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivative Finanzinstrumente ein. Wir unternehmen keine Finanztransaktionen, die über das bestehende Grundgeschäftsrisiko hinausgehen. Um Risiken aus Fremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten in fremder Währung abzusichern, schließen wir Devisen-Terminoder Optionsgeschäfte ab. Projektgeschäfte sichern wir in dieser Weise grundsätzlich für die gesamte
Projektdauer ab, und zwar auf Grundlage einer nach Währungen differenzierten Cashflow-Planung.
Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir, indem wir die Zusammensetzung der fest und variabel
verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kontinuierlich überprüfen und anpassen. Um hier
flexibel und kostensparend agieren zu können, setzen wir überwiegend derivative Finanzinstrumente
ein. Risiken aus der Nettozinsposition analysieren und bewerten wir aktuell und regelmäßig.
Bei der Anlage Liquider Mittel und beim Einsatz derivativer Finanzinstrumente können in Einzelfällen
Emittentenrisiken entstehen. Diese begrenzen wir, indem wir ausschließlich Emittenten mit einem
Investment Grade Rating wählen, außerdem begrenzen wir Laufzeiten und Beträge.
Um Kontrahentenrisiken einzugrenzen, unternehmen wir Finanztransaktionen auf Basis eines internen Limitsystems ausschließlich mit Banken, die über ein erstklassiges Rating verfügen.
Die derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung bilanzierter Vermögenswerte beziehungsweise
bilanzierter Schulden (Fair Value Hedge) betreffen ausschließlich Währungsabsicherungen. Das Nominalvolumen zum Bilanzstichtag betrug 154,3 (Vorjahr: 103,1) Mio. €, der Marktwert zum Bilanzstichtag
betrug -0,1 (Vorjahr: 3,3) Mio. €.
Zur Absicherung künftiger Zahlungsströme wurden folgende derivative Finanzinstrumente (Cash
Flow Hedge) abgeschlossen:
107
Anhang
in Mio. ¤
31. 12. 05
31. 12. 04
31. 12. 05
Nominalvolumen
Devisentermin
Devisenoptionen
Zinsswaps
31. 12. 04
Marktwert
43,9
41,8
- 5,2
- 0,8
0,0
23,2
0,0
0,3
56,3
156,8
- 8,3
- 4,5
24. Gesicherte Verbindlichkeiten
Der Gesamtbetrag der gesicherten Verbindlichkeiten beläuft sich am 31. Dezember 2005 auf 48,8 (Vorjahr:
53,8) Mio. €. Es handelt sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Verpflichtungen, die durch Grundschulden und Festgeld gesichert sind.
25. Haftungsverhältnisse
in Mio. ¤
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
31. 12. 05
31. 12. 04
213,8
180,9
Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend für Vertragserfüllungen, Gewährleistungen und Vorauszahlungen gegeben. Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für Beteiligungsgesellschaften und
Arbeitsgemeinschaften. Des Weiteren haften wir als Beteiligte an Gesellschaften bürgerlichen Rechts
sowie im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften gesamtschuldnerisch.
26. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in Mio. ¤
31. 12. 05
31. 12. 04
Operating
Leasingverhältnisse
Minimumleasingzahlung
31. 12. 05
31. 12. 04
Weitere finanzielle
Verpflichtungen
(Miete)
< 1 Jahr
23,4
20,4
32,9
27,3
1-5 Jahre
26,2
24,4
57,0
47,1
>5 Jahre
4,8
0,9
20,6
21,9
27. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.
108
Anhang
Sonstige Angaben
28. Aufsichtsrat und Vorstand
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Kapitel Organe der Gesellschaft aufgeführt.
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands besteht aus drei Komponenten: einem festen Jahresgrundgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme und einer langfristig am Unternehmenserfolg (Wertbeitrag) sowie am Aktienkurs ausgerichteten Vergütung.
Die Erfolgsziele werden zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratspräsidium
und dem Vorstand vereinbart. Bei Erreichen des entsprechenden Ziels beträgt die Tantieme zwei Drittel
des Jahresgrundgehalts für das Geschäftsjahr.
Die Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung erfolgt erstmals für das Geschäftsjahr 2005 nach
einem Long-Term Incentive Plan (LTI), der im Wesentlichen folgenden Inhalt hat: Übersteigt der in einem
Geschäftsjahr erzielte Wertbeitrag die für das betreffende Jahr vereinbarte Mindesthöhe, werden den
Vorstandsmitgliedern virtuelle Anteile in Form so genannter Performance Share Units (PSU) gutgeschrieben. Der Wert dieser Gutschrift verändert sich während einer Wartezeit von zwei Jahren
entsprechend der Entwicklung des Kurses der Bilfinger Berger Aktie. Nach Ablauf der Wartezeit wird die
dann bestehende Gutschrift ausbezahlt, und zwar (nach Versteuerung) zu einem kleineren Teil in bar, der
größere Teil wird in Bilfinger Berger Aktien mit einer Veräußerungssperre von wiederum zwei Jahren
angelegt.
Sollte während der Wartezeit der für das jeweilige Jahr festgelegte Mindestwertbeitrag nicht erreicht
werden, führt dies zur Zuteilung negativer PSU, die die vorhandene Gutschrift vermindern. Außerdem
kann eine Kürzung der nach Ablauf der Wartezeit vorhandenen Gutschrift erfolgen, wenn sich die
Bilfinger Berger Aktie während der Wartezeit schlechter als der MDAX entwickelt hat. Zusätzlich besteht
ein Cap (für ein ordentliches Vorstandsmitglied derzeit 350.000 €, für den Vorsitzenden 525.000 €), der
die Auszahlung auf einen absoluten jährlichen Höchstbetrag begrenzt.
Der Wertbeitrag ist die Differenz zwischen ROCE (Return on Capital Employed = Verhältnis aus Ergebnis des Geschäftsjahres zu durchschnittlich gebundenem Vermögen) und Kapitalkostensatz, multipliziert
mit dem Capital Employed (durchschnittlich gebundenes Vermögen).
Für das Geschäftsjahr 2005 wurden dem Vorstand insgesamt 22.710 PSU gewährt. Der in nachstehender Tabelle ausgewiesene Wert dieser PSU stellt eine finanzmathematische Größe dar, berechnet
als fair value auf Basis des Aktienkurses zum Zeitpunkt der Gewährung der Rechte am 27. Februar 2006.
Ob und in welcher Höhe diese Vergütungskomponente später zu Auszahlungen führt, ist abhängig von
der Entwicklung der beschriebenen Programmparameter.
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der Personalaufwand für den Long-Term Incentive Plan auf Basis des Börsenkurses der Bilfinger Berger Aktie zum Bilanzstichtag berechnet und periodengerecht über den dreijährigen Leistungszeitraum verteilt. Unter Berücksichtigung des anteilig abgelaufenen Leistungserbringungszeitraums wurde zum 31. Dezember 2005 eine Rückstellung von 288 T€
gebildet.
Bestehende Aktienoptionspläne aus den Jahren 2000 und 2002 sind im Berichtsjahr ausgelaufen. In
2005 wurden hieraus keine weiteren Bezugsrechte gewährt. Die Ausgestaltung und Entwicklung dieser
Pläne ist in den Erläuterungen zum Eigenkapital beschrieben.
109
Anhang
in ¤in Mio. ¤
Fixum
Tantieme
Barvergütung
gesamt
Vergütung mit
langfristiger
Anreizwirkung
Anzahl
PSU
rechnerischer
Wert
7.569
346.493
Herbert Bodner (Vorsitzender)
577.500
345.518
923.018
Carlos Möller
385.000
230.345
615.345
Dr. Joachim Ott
385.000
230.345
615.345
5.047
231.041
Prof. Hans Helmut Schetter
385.000
230.345
615.345
5.047
231.041
Dr. Jürgen M. Schneider
385.000
230.345
615.345
5.047
231.041
2.117.500
1.266.898
3.384.398
22.710
1.039.616
Gesamt
Daneben erhielten die Vorstandsmitglieder Sachbezüge in Form der Gestellung von Dienstwagen und als
Zuschüsse zu Versicherungen in Höhe von insgesamt 124.190 €.
Die Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebenen beliefen sich auf
3.990 (Vorjahr: 2.373) T€. Hierin sind Abfindungen in Höhe von 1.452 (Vorjahr: 0) T€ enthalten. Der nach IAS
19 ermittelte Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen für diesen Personenkreis beträgt 33.545
(Vorjahr: 28.683) T€.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen 1.034.500 € einschließlich des Ersatzes
von Aufwendungen von 17.000 €. Sie sind im Corporate Governance Bericht individualisiert aufgeführt.
29. Beziehung zu nahe stehenden Personen
Als nahe stehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten Personen bzw. Unternehmen,
die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss
nehmen können.
Die wesentlichen Beziehungen zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften des Konzerns und nahe
stehenden Personen bzw. Unternehmen betreffen im Wesentlichen assoziierte Unternehmen. Sie sind in
der Tabelle dargestellt.
in Mio. ¤
Erlöse
2005
2004
255
318
Bezogene Leistungen
18
5
Forderungen
34
22
1
1
Verbindlichkeiten
110
Anhang
30. Wirtschaftsprüferhonorare
Die nachfolgend angeführten Beträge betreffen sämtliche Leistungen, die durch Gesellschaften der
Bilfinger Berger Gruppe an unsere Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) und Ernst & Young
(E &Y) im Geschäftsjahr 2005 vergeben wurden. Soweit diese Leistungen das Inland betreffen, sind diese
Beträge als „davon“-Angabe dargestellt.
in T¤in Mio. ¤
Abschlussprüfungen
davon inländischer Verbund
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen
davon inländischer Verbund
Steuerberatungsleistungen
davon inländischer Verbund
Sonstige Leistungen
davon inländischer Verbund
PwC
E &Y
Gesamt
2.199
1.854
4.053
1.115
1.075
2.190
549
749
1.298
369
518
887
719
267
986
43
211
254
658
329
987
182
45
227
4.125
3.199
7.324
2005
2004
Inland
6.796
5.927
Ausland
6.588
5.833
7.467
6.950
Ausland
32.600
30.220
Mitarbeiter gesamt
53.451
48.930
Gesamt
31. Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter
Angestellte
Gewerbliche Arbeitnehmer
Inland
Die Mitarbeiterzahl des Konzerns enthält auch 16.420 (Vorjahr: 15.031) Mitarbeiter assoziierter und nicht
konsolidierter Beteiligungsgesellschaften.
111
Anhang
32. Entsprechenserklärung
In den Konzernabschluss wurde die Bilfinger Berger AG als börsennotiertes Unternehmen einbezogen.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene jährliche Entsprechenserklärung wurde am 7. Dezember 2005
von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und auf unserer Internet-Homepage ab diesem Zeitpunkt den
Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.
33. Gewinnverwendungsvorschlag
Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2005 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 37.196.102 € zur Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 111.588.306 € (eingeteilt in 37.196.102 Stückaktien) zu verwenden.
Mannheim, den 27. Februar 2006
Der Vorstand
Herbert Bodner
112
Anhang
Dr. Joachim Ott
Prof. Hans Helmut Schetter
Dr. Jürgen M. Schneider
Bestätigungsvermerk
Wir haben den von der Bilfinger Berger AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzernbilanz, Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB
anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung
über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die
sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzung des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und
des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Mannheim, den 28. Februar 2006
PricewaterhouseCoopers
Ernst & Young AG
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Franz-Josef Schwarzhof
Dr. Martin Nicklis
Gunther Ruppel
Thomas Müller
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
113
Anhang
Kapitalrenditecontrolling
in Mio. ¤
2005
2004
2005
Ingenieurbau
Goodwill
Sachanlagen
Finanzanlagen
2004
Hoch- und
Industriebau
70,1
60,7
10,3
10,2
197,9
187,3
31,8
32,3
14,3
18,0
0,3
1,2
743,8
597,8
378,6
370,8
1.026,1
863,8
421,0
414,5
883,9
783,9
628,1
608,1
0,0
0,0
0,0
0,0
Abzugskapital
883,9
783,9
628,1
608,1
Saldo
142,2
79,9
-207,1
-193,6
Umlaufvermögen
Segmentvermögen
Segmentschulden
Verzinsliche Verbindlichkeiten
Finanzvermögen projektspezifisch
Finanzvermögen bereichsspezifisch
0,0
0,0
207,1
193,6
247,6
252,6
159,9
159,6
Betriebsbedingtes Finanzvermögen
247,6
252,6
367,0
353,2
Capital Employed
389,8
332,5
159,9
159,6
50,1
22,1
-14,4
8,9
Beteiligungsergebnis
0,0
0,0
0,0
0,0
Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zinsaufwand Non-Recourse Finanzierungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zinserträge aus der Aufzinsung von Forderungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Wertzuwachs BOT-Portfolio
0,0
0,0
0,0
0,0
EBITA
Zinsergebnis projektspezifisch (4,5 % p.a.)
0,0
0,0
9,3
8,7
Zinsergebnis bereichsspezifisch (4,5 % p.a.)
11,1
11,3
7,2
7,2
Ergebnis Finanzbereich
11,1
11,3
16,5
15,9
Return
61,2
33,4
2,1
24,8
ROCE (Return on Capital Employed)
15,7 %
10,0 %
1,3 %
15,5 %
WACC (Kapitalkostensatz)
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
Wertbeitrag relativ
4,7 %
-1,0 %
-9,7 %
4,5 %
Wertbeitrag absolut
18,3
-3,1
-15,5
7,2
114
Kapitalrenditecontrolling
2005
2004
2005
Dienstleistungen
2005
2004
Betreiberprojekte
2004
2005
Summe der Segmente
2004
2005
Konsolidierung/
Sonstiges
2004
Konzern
395,5
240,9
0,0
0,0
475,9
311,8
0,1
0,0
476,0
311,8
127,2
106,5
0,6
4,8
357,5
330,9
156,2
163,0
513,7
493,9
16,8
13,8
350,3
170,8
381,7
203,8
147,4
170,6
529,1
374,4
483,1
350,1
52,9
7,6
1.658,4
1.326,3
738,2
1.046,5
2.396,6
2.372,8
1.022,6
711,3
403,8
183,2
2.873,5
2.172,8
1.041,9
1.380,1
3.915,4
3.552,9
403,7
248,1
22,3
15,0
1.938,0
1.655,1
840,6
784,5
2.778,6
2.439,6
0,0
0,0
257,7
78,5
257,7
78,5
-511,9
-332,9
-254,2
-254,4
403,7
248,1
280,0
93,5
2.195,7
1.733,6
328,7
451,6
2.524,4
2.185,2
618,9
463,2
123,8
89,7
677,8
439,2
713,2
928,5
1.391,0
1.367,7
0,0
0,0
0,0
0,0
207,1
193,6
-207,1
-193,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
407,5
412,2
-407,5
-412,2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
614,6
605,8
-614,6
-605,8
0,0
0,0
618,9
463,2
123,8
89,7
1.292,4
1.045,0
98,6
322,7
1.391,0
1.367,7
90,4
62,2
3,5
2,8
129,6
96,0
-14,8
-15,0
114,8
81,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
28,7
36,5
28,7
36,5
0,0
0,0
0,0
-5,4
0,0
-5,4
-2,7
-2,1
-2,7
-7,5
0,0
0,0
0,0
4,6
0,0
4,6
0,0
-4,6
0,0
0,0
0,0
0,0
10,4
10,5
10,4
10,5
0,0
0,0
10,4
10,5
0,0
0,0
0,0
0,0
9,3
8,7
-9,3
-8,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
18,3
18,5
-18,3
-18,5
0,0
0,0
0,0
0,0
10,4
9,7
38,0
36,9
-1,6
2,6
36,4
39,5
90,4
62,2
13,9
12,5
167,6
132,9
-16,4
-12,4
151,2
120,5
14,6 %
13,4 %
11,3 %
13,9 %
13,0 %
12,7 %
-16,6 %
-3,8 %
10,9 %
8,8 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
11,0 %
3,6 %
2,4 %
0,3 %
2,9 %
2,0 %
1,7 %
-27,6 %
-14,8 %
-0,1 %
-2,2 %
22,4
11,3
0,3
2,6
25,5
18,0
-27,3
-47,9
-1,8
-29,9
115
Kapitalrenditecontrolling
Erläuterungen zum Kapitalrenditecontrolling
Grundlage für unser Kapitalrenditecontrolling bildet die Segmentberichterstattung, die entsprechend
unserer internen Organisationsstruktur nach Geschäftsfeldern erfolgt.
Im Segmentvermögen der Geschäftsfelder sind Goodwill und immaterielle Vermögenswerte aus
Akquisitionen, Sach- und Finanzanlagen sowie das Umlaufvermögen enthalten. Das in der Überleitung
ausgewiesene Segmentvermögen enthält Wertpapiere, Liquide Mittel, nicht den Geschäftsfeldern
zugeordnete Finanzanlagen sowie Grundbesitz und weiteres Vermögen der Konzernzentrale.
Vom Segmentvermögen werden die Segmentschulden in Abzug gebracht. Diese beinhalten Verbindlichkeiten und Rückstellungen, die dem Unternehmen zinslos zur Verfügung stehen. Nicht hierin enthalten sind insbesondere die Bankverbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen.
Abgezogen werden auch so genannte Non-Recourse Projektfinanzierungen im Geschäftsfeld Betreiberprojekte, obgleich diese verzinslich sind. Es handelt sich dabei um Kredite an Projektgesellschaften, die
allein auf den Projekt-Cashflow und nicht auf die Bonität des Konzerns abgestellt sind. Der Kürzung der
Kredite am zu verzinsenden Segmentvermögen wird durch Erfassung entsprechender Zinsaufwendungen im Ergebnis (Return) des Geschäftsfelds Rechnung getragen.
Die Segmentschulden und die genannten Non-Recourse Finanzierungen bezeichnen wir als Abzugskapital. Der Saldo aus Segmentvermögen und Abzugskapital stellt das in den Geschäftsfeldern unmittelbar gebundene Vermögen dar.
116
Kapitalrenditecontrolling
Projekt- und bereichsspezifisches Finanzvermögen wird den Geschäftsfeldern im Rahmen des Kapitalrenditecontrollings zugerechnet, um eine angemessene Kapitalausstattung zu berücksichtigen. Als so
genanntes betriebsbedingtes Finanzvermögen korrigieren sie den Saldo, wonach sich das durchschnittlich
gebundene zu verzinsende Netto-Betriebsvermögen ergibt. Wir bezeichnen diese Größe als Capital
Employed.
Die Ergebnisgröße im Kapitalrenditekonzept wird aus dem EBITA der Gewinn- und Verlustrechung
abgeleitet.
In der Zeile Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen werden neben Zinserträgen Ergebnisse aus
Wertpapierverkäufen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere und Ausleihungen ausgewiesen;
sie betreffen ausschließlich die Konzernzentrale. Um ein von der Finanzierungsform unbeeinflusstes
Ergebnis zu ermitteln, bleiben Zinsaufwendungen im Rahmen des Kapitalrenditecontrolling grundsätzlich außer Ansatz.
Abweichend hiervon sind im Geschäftsfeld Betreiberprojekte Zinsaufwand für Non-Recourse Finanzierungen und Zinserträge aus der Aufzinsung von Forderungen aus Betreiberprojekten im Return enthalten.
Während im Vorjahr die entsprechenden Beträge in der Überleitung des EBITA zum Return ausgewiesen
wurden, sind sie im Berichtsjahr bereis im EBITA des Geschäftsfelds berücksichtigt.
Zusätzlich zum laufenden Ergebnis wird auch der Wertzuwachs des BOT-Portfolios im Return des
Geschäftsfelds berücksichtigt.
Die projekt- und bereichsspezifischen Zinsergebnisse betreffen Gutschriften der Konzernzentrale auf
betriebsbedingtes Finanzvermögen zu Gunsten der Geschäftsfelder.
Der Return im Sinne unseres Kapitalrenditecontrolling ergibt sich als Summe aus EBITA und den
Ergebniskomponenten des Finanzbereichs.
ROCE ist die Rendite auf das Capital Employed; er ergibt sich als Verhältnis aus Return zu Capital
Employed. Diesem wird der Kapitalkostensatz (WACC) in Höhe von konzerneinheitlich 11 Prozent auf das
zu verzinsende Capital Employed gegenübergestellt.
Der Saldo aus ROCE und WACC ergibt den relativen Wertbeitrag. Der absolute Wertbeitrag ist die Differenz von Return und Kapitalkosten und entspricht dem relativen Wertbeitrag bezogen auf das Capital
Employed.
117
Kapitalrenditecontrolling
Wesentliche Beteiligungen
zum 31. Dezember 2005
Anteil
am Kapital
in Prozent
I. Vollkonsolidierte Unternehmen
Bilfinger Berger AG
Leistung
in Mio. ¤
Mitarbeiter
am
Jahresende
1.221,6
5.949
A. Deutschland
Achatz GmbH Bauunternehmung, Mannheim
100
112
13,2
1
Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (Teilkonzern)
100
316,2
BBS Schalungsbau GmbH, Bobenheim-Roxheim
100
8,7
39
BBV Vorspanntechnik GmbH, Bobenheim-Roxheim
100
17,8
72
bebit Informationstechnik GmbH, Mannheim
100
16,6
83
Bilfinger Berger BOT GmbH, Wiesbaden
100
5,4
29
100
4,5
-
Bilfinger Berger Facility Services GmbH, Mannheim (Teilkonzern)
100
405,3
2.943
Bilfinger Berger Freiburg GmbH, Freiburg
100
25,1
123
Bilfinger Berger Umwelttechnik GmbH, Aarbergen (Teilkonzern)
100
213,8
905
60
77,7
-Arteos GmbH, Wiesbaden
Franz Kassecker GmbH, Waldsassen
2.757
321
2
137 2
Modernbau GmbH, Saarbrücken
100
22,1
Reinhold & Mahla AG, München (Teilkonzern)
100
1.021,6
12.273
R&M Ausbau GmbH, München (Teilkonzern)
100
58,9
183
Tesch Industrie- und Rohrleitungsbau GmbH, Essen
100
22,2
171
Bilfinger Berger Baugesellschaft m.b.H., Wien, Österreich
100
197,4 2
391 2
Hydrobudowa-6 S.A., Warschau, Polen (Teilkonzern)
100
174,3
1.269
Razel S.A., Saclay, Frankreich (Teilkonzern)
100
353,4
2.628
100
514,2
2.693
100
1.810,4
3.434
B. Übriges Europa
C. Amerika
Fru-Con Holding Corporation, Ballwin, Missouri, Vereinigte Staaten von Amerika
(Teilkonzern)
D. Australien
Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney, Australien (Teilkonzern)
118
Wesentliche Beteiligungen
zum 31. Dezember 2005
Anteil
am Kapital
in Prozent
Leistung
in Mio. ¤
Mitarbeiter
am
Jahresende
Bilfinger Berger (Thai) Construction Co., Ltd., Bangkok, Thailand
49
23,1
619
CrossCity Motorway Pty. Ltd., Sydney, Australien
20
3,4
-
Gloucester Healthcare Partnership Limited, London, Großbritannien
50
2,7
-
Herrentunnel Lübeck GmbH & Co. KG, Lübeck
50
2,4
II. Assoziierte Unternehmen
Julius Berger Nigeria PLC., Abuja, Nigeria
49
165,6
White Horse Education Partnership Limited, Chertsey, Surrey, Großbritannien
50
2,2
1
Leistung vom 1. April bis 31. Dezember 2005
2
Gruppe
3
Geschäftsjahr 2004
119
Wesentliche Beteiligungen
38
3
14.999
-
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat
Präsidium
Udo Stark, Vorsitzender
Bernhard Walter
Maria Schmitt
Prüfungsausschuss
Bernhard Walter, Vorsitzender
Udo Stark
Friedrich Rosner
Ausschuss
gemäß § 31 Abs. 3
Mitbestimmungsgesetz
Udo Stark
Bernhard Walter
Maria Schmitt
Wolfgang Erdner
Ehrenvorsitzender
Die Angaben zu den
Mandaten beziehen
sich, soweit nicht anders
angegeben, auf den
31. Dezember 2005.
* Konzernmandat
120
Organe der Gesellschaft
Gert Becker
Udo Stark, Vorsitzender
Dr. Jürgen Hambrecht
Vorsitzender des Vorstands der
Vorsitzender des Vorstands der BASF Aktien-
MTU Aero Engines Holding AG, München
gesellschaft, Ludwigshafen am Rhein
Maria Schmitt, stellvertretende Vorsitzende
Reiner Jager
Mitarbeiterin der Bilfinger Berger AG,
Mitarbeiter der Modernbau GmbH, Saarbrücken
Mannheim
Rainer Knerler
Hans Bauer
Geschäftsführer des Bezirksverbands Berlin der
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,
HeidelbergCement AG, Heidelberg
Berlin
Dr. Horst Dietz
Dr. Hermut Kormann
President, Industrial Investment Council, Berlin
Vorsitzender des Vorstands der Voith AG,
Heidenheim
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
ABB AG, Mannheim
Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:
DIW Industriewartung AG, Stuttgart (Vorsitz)* |
Universitätsklinikum Ulm | Voith Turbo Beteili-
Wolfgang Erdner
gungen GmbH, Heidenheim / Brenz (Vorsitz)*
Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Köln
Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Voith Paper Holding Verwaltungs GmbH,
Heidenheim / Brenz (Vorsitz)* | Voith Siemens
Hydro Power Generation Verwaltungs GmbH,
Heidenheim / Brenz (Vorsitz)*
121
Organe der Gesellschaft
Harald Möller
Dr. Klaus Trützschler
Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG,
Mitglied des Vorstands der Franz Haniel & Cie
Frankfurt am Main
GmbH, Duisburg
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Klaus Obermierbach
Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:
Mitarbeiter der J. Wolfferts GmbH, Köln
Allianz Versicherungs AG, München | Celesio AG,
Stuttgart* | Cemex Deutschland AG, Ratingen |
TAKKT AG, Stuttgart (Vorsitz)*
Thomas Pleines
Mitglied des Vorstands Allianz Deutschland AG,
Vorsitzender des Vorstands Allianz
Bernhard Walter
Versicherungs AG
Ehemaliger Sprecher des Vorstands der
Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main
Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter-
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
nehmen: DEKRA Automobil GmbH, Stuttgart |
Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:
DEKRA AG, Stuttgart | Allianz Suisse Ver-
DaimlerChrysler AG, Stuttgart | Deutsche Telekom
sicherungs-Gesellschaft, Zürich* | Allianz Suisse
AG, Bonn | Henkel KGaA, Düsseldorf | Staatliche
Lebensversicherungs-Gesellschaft, Zürich* | Allianz
Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, Meissen
Asset Management AG, Zürich (Vorsitz)* | Alba,
(stellvertretender Vorsitz) | Wintershall AG, Kassel
Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft, Basel
(stellvertretender Vorsitz)
(Vorsitz)* | Amaya, Bern (Vorsitz)* | Phenix
Compagnie d’assurances, Lausanne* | Phenix
Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
Compagnie d’assurances sur la vie, Lausanne* |
anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter-
ELMONDA AG, Zürich*
nehmen: KG Allgemeine Leasing GmbH & Co.,
Grünwald (Vorsitz)
Friedrich Rosner
Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Mannheim
Rolf Steinmann
Mitglied des Bundesvorstands der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,
Frankfurt am Main
122
Organe der Gesellschaft
Vorstand
Herbert Bodner, Vorsitzender
Prof. Hans Helmut Schetter
Unternehmensentwicklung, Kommunikation,
Personal, Technik, Hochbau, Europäische und
Recht, Ingenieurbau, Außereuropäische
Außereuropäische Beteiligungen
Beteiligungen
Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter-
anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter-
nehmen: Razel S.A., Saclay (Vorsitz)* | Hydrobudo-
nehmen: A.W. Baulderstone Holdings Pty. Ltd., Syd-
wa-6 S.A., Warschau (Vorsitz)* | Fru-Con Holding
ney (Chairman)* | Bilfinger Berger Australia Pty.
Corporation, Ballwin/Missouri (Chairman)*
Limited, Sydney (Deputy Chairman)*
Dr. Jürgen M. Schneider
Carlos Möller (bis 31.12.2005)
Bilanzen, Finanzen, Controlling, Investor Relations,
Industrial Services
Dr. Joachim Ott
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Umwelttechnik, Facility Services,
Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:
Industrial Services, Betreiberprojekte
Rheinhold & Mahla AG, München* | Babcock Borsig
Service GmbH, Oberhausen (Vorsitz)*
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:
Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
Rheinhold & Mahla AG, München (Vorsitz)* |
anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter-
Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (stell-
nehmen: Abigroup Ltd., Gordon (Chairman)* |
vertretender Vorsitz)*
Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney* |
Dachser GmbH & Co., Kempten (stellvertretender
Vorsitz)
|
Fru-Con
Holding
Corporation,
Ballwin / Missouri (President)* | Hydrobudowa-6
S.A., Warschau* | Razel S.A., Saclay*
Die Angaben zu den
Ressortzuständigkeiten
und zu den
Mandaten beziehen
sich auf den
1. Januar 2006.
* Konzernmandat
123
Organe der Gesellschaft
Glossar
Aktienoptionsprogramm
BOT
International übliches Vergütungssystem für das
Abkürzung für ‚Build-Operate-Transfer‘. Ein BOT-
Management zur Steigerung des Unternehmens-
oder auch Betreiberprojekt ist die ganzheitliche
werts. Den Teilnehmern am Programm werden
privatwirtschaftliche Lösung einer öffentlichen
Bezugsrechte (Optionen) auf Aktien der Gesell-
Immobilien- oder Infrastrukturaufgabe. Dabei lie-
schaft eingeräumt. Die Ausübung der Optionen
gen Planung, Finanzierung, Bau und langfristiger
setzt in der Regel eine Mindestperformance der
Betrieb in privater Hand. Die Refinanzierung der
Aktie voraus. Ist diese erreicht, erhalten die Teil-
Gesamtinvestition erfolgt während der Betriebs-
nehmer Aktien zum ursprünglichen Kurswert.
phase durch Nutzungsentgelt.
Arbeitsgemeinschaft
Capital Employed
Eine von zwei oder mehreren Bauunternehmen für
Durchschnittlich gebundenes betriebliches Ver-
die Zeitdauer der Abwicklung eines Bauauftrags
mögen, das sich bei der Kapitalrenditebetrachtung
gegründete Gesellschaft, die selbständig bilanziert.
mindestens in Höhe des Kapitalkostensatzes
Gewinne und Verluste werden in die Gewinn- und
(WACC) verzinsen muss.
Verlustrechnung der Partnerunternehmen entsprechend der Beteiligungsquote übernommen
Cash earnings
und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Finanzwirtschaftliche Kennzahl für die Innen-
Die von der Arbeitsgemeinschaft ausgeführten
finanzierungskraft eines Unternehmens. Gibt den
Leistungen sind dagegen in den Abschlüssen der
in der Periode erwirtschafteten finanziellen Über-
Partnerunternehmen nicht enthalten.
schuss aus laufenden, erfolgswirksamen geschäftlichen Aktivitäten an, ohne jedoch die Verände-
Assoziierte Unternehmen
rung des Netto-Umlaufvermögens zu berück-
Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss
sichtigen.
ausgeübt werden kann, an denen jedoch keine
Mehrheitsbeteiligung besteht. Die Beteiligungs-
Cashflow
quote liegt in der Regel zwischen 20 und 50
Kennzahl zur Beurteilung der Finanz- und Ertrags-
Prozent.
kraft eines Unternehmens anhand von Zahlungsströmen. Die Kapitalflussrechnung stellt die Verän-
Bereichsspezifisches Finanzvermögen /
Bereichsspezifisches Zinsergebnis
derungen des Bestands an Wertpapieren und Liqui-
Rechengrößen im Kapitalrenditecontrolling von
Zu- beziehungsweise Abflüsse aus laufender
Bilfinger Berger zur Berücksichtigung einer an-
Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzie-
gemessenen Kapitalausstattung der jeweiligen
rungstätigkeit dar.
Konzerneinheit.
124
Glossar
den Mittel innerhalb des Geschäftsjahres durch
CTA
Equity-Konsolidierung
Abkürzung für ‚Contractual Trust Arrangement‘,
Minderheitsbeteiligungen, an denen Anteile zwi-
ein Modell zur Finanzierung von Pensionsver-
schen 20 und 50 Prozent gehalten werden, sind als
pflichtungen. Dabei werden zur Deckung der Pen-
assoziierte Unternehmen durch Equity-Konsolidie-
sionsansprüche gegenüber der Gesellschaft Ver-
rung in den Konzernabschluss einbezogen. In der
mögenswerte (Plan assets) auf einen Treuhänder
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der
(Trust) übertragen. Im Konzernabschluss nach IFRS
anteilige Jahresüberschuss des assoziierten Unter-
hat dies eine Bilanzverkürzung durch Saldierung
nehmens – gegebenenfalls vermindert um Good-
der Plan assets mit den entsprechenden Pensions-
will-Abschreibungen – in den Beteiligungserträgen
rückstellungen zur Folge. Die internationale Ver-
ausgewiesen.
gleichbarkeit des Jahresabschlusses wird dadurch
verbessert.
Goodwill
Firmen- oder Geschäftswert. Er resultiert aus der
EBIT
Berücksichtigung von Ertragserwartungen, die
Abkürzung für ‚Earnings before Interest and Taxes‘.
über den Substanzwert des erworbenen Vermö-
Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
gens hinaus im Kaufpreis für eine Gesellschaft enthalten sind. Der Goodwill wird unter den Immate-
EBITA
riellen Vermögensgegenständen im Anlagever-
Abkürzung für ‚Earnings before Interest, Taxes and
mögen aktiviert und gemäß IFRS 3/IAS 36 jährlich
Amortization‘. Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
auf Werthaltigkeit überprüft (Impairmenttest).
Goodwill-Abschreibungen. In der Rechnungslegung von Bilfinger Berger wird das EBITA als
IASB
Messgröße für das operative Ergebnis verwendet.
Abkürzung für ‚International Accounting Standards Board‘, London. Im Jahr 1973 gegründete
EBT
Institution zur Erarbeitung der International
Abkürzung für ‚Earnings before Taxes‘. Ergebnis
Accounting Standards (IAS).
vor Steuern.
IFRIC
Eigenkapitalquote
Abkürzung für ‚International Financial Reporting
Kennzahl für die Finanzierungsstruktur. Sie gibt
Interpretations Committee‘, London. IFRIC legt
den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital an.
Details zur Auslegung der IAS Standards fest.
Eigenkapitalrendite
Ertragskennzahl, die das Verhältnis aus Konzernergebnis und eingesetztem Eigenkapital wiedergibt.
125
Glossar
IFRS
Kapitalflussrechnung
Abkürzung für ‚International Financial Reporting
Betrachtung der Liquiditätsentwicklung / Zah-
Standards‘: Internationale Rechnungslegungs-
lungsströme unter Berücksichtigung der Mittel-
grundsätze. Sie orientieren sich an anglo-amerika-
herkunfts- und Mittelverwendungseffekte inner-
nischen Bilanzierungsgrundsätzen. Im Zuge der
halb des Geschäftsjahres. In der Kapitalflussrech-
Harmonisierung der internationalen Rechnungs-
nung werden die Cashflows aus laufender
legung gewinnen IFRS für die deutsche Rech-
Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzie-
nungslegung zunehmend an Bedeutung. IFRS
rungstätigkeit dargestellt.
basieren auf den International Accounting Standards (IAS / IFRS), die Bilanzierungs- und Bewer-
Latente Steuern
tungsregeln aufstellen, zum Beispiel IAS 19 für die
Aktiv- oder Passivposten zum Ausgleich zeitlicher
Bewertung von Pensionsrückstellungen.
Differenzen gegenüber dem Steuerbilanzergebnis.
Latente Steueraufwendungen /-erträge stellen
ISIN-Code
Korrekturgrößen zum tatsächlichen, aus der Steu-
Abkürzung für ‚International Securities Identifica-
erbilanz abgeleiteten Steueraufwand der Periode
tion Number‘. International gültige Identifi-
dar. Zielsetzung ist vor allem, einen Ertragsteuer-
kationsnummer für Wertpapiere. Einheitliches
aufwand zu zeigen, der in einer sachgerechten
System zur Vereinfachung von grenzübergreifen-
Relation zum ausgewiesenen Ergebnis vor Steuern
den Transaktionen.
steht.
Joint Venture
Leistung
Kooperation selbständiger Unternehmen zur Reali-
Der Begriff umfasst die im Konzern sowie anteilig
sierung eines gemeinsamen Projekts. Englische
in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Lieferungen
Bezeichnung für Arbeitsgemeinschaften.
und Leistungen.
Leistungsrendite
Ertragskennzahl, die das Verhältnis von EBITA zu
Leistung wiedergibt.
Non-Recourse Finanzierung
Fremdfinanzierung, deren Besicherung einzig auf
das finanzierte Projekt abgestellt ist, ohne dass ein
Haftungsrückgriff auf Bilfinger Berger möglich ist.
126
Glossar
Percentage of Completion-Methode (POC)
Return
Bilanzierungsmethode gemäß IAS 11 für lang-
Ergebnisgröße im Kapitalrenditecontrolling von
fristige Fertigungsaufträge. Auftragskosten und
Bilfinger Berger, abgeleitet aus dem EBITA.
-erlöse werden in Abhängigkeit vom Grad der Fertigstellung bilanziert, so dass die Gewinnrealisie-
ROCE
rung entsprechend dem Leistungsfortschritt in der
Abkürzung für ‚Return on Capital Employed‘. Ergibt
Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird.
sich als Verhältnis aus Ergebnis des Berichtsjahres
(Return) zu durchschnittlich gebundenem betrieb-
Plan assets
lichem Vermögen (Capital Employed).
Vermögenswerte, die zur Deckung von Pensionsverpflichtungen dienen und die Voraussetzungen
WACC
nach IAS 19 erfüllen. Plan assets werden im Kon-
Abkürzung für ‚Weighted Average Cost of Capital‘.
zernabschluss nach IFRS mit den Pensionsrückstel-
Als Kapitalkostensatz dient er als Messgröße für
lungen saldiert, wodurch sich die Bilanzsumme
die Finanzierung des betrieblich gebundenen Ver-
verkürzt. Vergleiche auch CTA.
mögens
im
Kapitalrenditecontrolling
von
Bilfinger Berger. Er entspricht dem Verzinsungsan-
Projektspezifisches Finanzvermögen /
Projektspezifisches Zinsergebnis
spruch der Eigen- und Fremdkapitalgeber und
Rechengrößen im Kapitalrenditecontrolling von
Fremdkapitalkosten ermittelt.
wird als gewichteter Durchschnitt von Eigen- und
Bilfinger Berger zur Berücksichtigung einer angemessenen Kapitalausstattung der jeweiligen
Wertbeitrag
Konzerneinheit.
Differenz zwischen ROCE und Kapitalkostensatz,
multipliziert mit dem Capital Employed. Bei positi-
Public Private Partnership (PPP)
vem Wertbeitrag liegt die Verzinsung des Capital
Siehe BOT
Employed über dem Kapitalkostensatz.
Working Capital
Kennzahl zur Beobachtung von Veränderungen
der Liquidität. Sie zeigt die Differenz zwischen
Umlaufvermögen, ohne Liquide Mittel und Wertpapiere, und kurzfristigen Verbindlichkeiten, ohne
Bankverbindlichkeiten.
127
Glossar
Zehnjahresübersicht
Konzern
in Mio. ¤
1996 1
1997 1
1998 1
1999 1
2000
2001
2002
2003
2004
2005
582,1
576,6
576,7
714,2
846,4
898,8
1.257,8
1.117,4
1.364,8
1.951,9
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
1,1
0,8
1,2
1,2
8,0
8,4
212,4
299,9
349,3
592,4
Sachanlagen
391,8
389,7
388,8
412,6
475,4
502,4
553,6
539,7
475,3
512,0
Finanzanlagen
189,2
186,1
186,7
300,1
308,4
335,6
419,5
172,7
427,8
712,3
0,0
0,0
0,0
0,3
54,6
52,4
72,3
105,1
112,4
135,2
2.653,3
2.477,8
2.287,0
2.361,1
2.230,1
2.411,8
2.375,0
2.365,9
2.355,6
2.404,7
526,3
463,2
380,8
524,4
408,3
405,4
412,0
370,6
283,5
384,5
Immaterielle Vermögenswerte
Latente Steuern
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
917,2
867,3
909,8
934,6
944,7
1.204,3
1.190,6
1.094,8
1.158,4
1.188,3
1.209,8
1.147,3
996,4
902,1
877,1
802,1
772,4
900,5
913,7
831,9
711,1
708,4
638,1
633,5
903,4
1.113,0
1.032,3
1.136,1
1.130,5
1.188,8
92,2
92,3
92,4
108,6
108,8
108,9
109,1
110,2
110,2
111,6
597,2
597,9
531,5
511,0
776,8
980,9
866,0
953,3
963,1
1.012,3
Bilanzgewinn
22,1
18,5
14,8
14,8
14,8
20,0
36,4
47,7
36,7
37,2
Anteile anderer Gesellschafter
-0,4
-0,3
-0,6
-0,9
3,0
3,2
20,8
24,9
20,5
27,7
296,7
285,4
258,3
458,7
517,3
532,3
541,8
436,2
471,1
898,8
Liquide Mittel und Wertpapiere
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Langfristiges Fremdkapital
Pensionsrückstellungen
89,8
92,0
98,6
100,3
129,4
119,9
187,6
90,5
97,2
130,2
Sonstige Rückstellungen
138,0
135,3
132,1
130,3
112,2
109,2
106,2
106,1
107,7
105,3
45,5
44,3
18,4
212,9
197,9
155,4
87,2
68,3
85,5
86,6
0,0
0,0
0,0
0,0
31,0
101,7
113,3
110,3
114,2
485,1
23,5
12,2
8,5
15,1
20,1
1,1
6,3
4,6
13,9
17,2
0,0
1,6
0,6
0,0
26,7
45,0
41,2
56,4
52,6
74,4
2.227,6
2.060,6
1.967,3
1.983,1
1.655,8
1.665,3
2.058,7
1.911,0
2.118,8
2.269,0
60,0
54,2
54,1
33,5
33,5
32,6
47,3
44,8
55,4
50,2
Sonstige Rückstellungen
652,0
591,0
528,6
521,2
314,2
274,3
302,7
302,7
343,3
419,9
Finanzverbindlichkeiten Recourse
124,7
121,9
156,9
88,9
93,5
94,2
225,4
113,6
48,7
40,9
Finanzverbindlichkeiten Recourse
Finanzverbindlichkeiten Non Recourse
Andere Verbindlichkeiten
Latente Steuern
Kurzfristiges Fremdkapital
Steuerrückstellungen
Finanzverbindlichkeiten Non Recourse
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
30,3
51,3
90,7
10,1
Andere Verbindlichkeiten
1.390,8
1.293,4
1.227,7
1.339,5
1.214,6
1.264,2
1.453,0
1.398,6
1.580,7
1.747,9
Bilanzsumme
3.235,4
3.054,4
2.863,7
3.075,3
3.076,5
3.310,6
3.632,8
3.483,3
3.720,4
4.356,6
Langfristige Vermögenswerte
18%
19%
20%
23%
28%
27%
35%
32%
37%
45%
Kurzfristige Vermögenswerte
82%
81%
80%
77%
72%
73%
65%
68%
63%
55%
Eigenkapital
Anteil an der Bilanzsumme
1
22%
23%
22%
21%
29%
34%
28%
33%
30%
27%
Langfristiges Fremdkapital
9%
9%
9%
15%
17%
16%
15%
12%
13%
21%
Kurzfristiges Fremdkapital
69%
68%
69%
64%
54%
50%
57%
55%
57%
52%
Zahlen auf Basis
HGB-Bilanzierung
128
Zehnjahresübersicht
Geschäftsentwicklung
in Mio. ¤
1996 1
1997 1
1998 1
1999 1
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Leistung
4.728
4.919
4.756
4.586
4.437
4.607
4.912
5.586
6.111
7.061
Auftragseingang
5.083
4.303
4.582
4.320
4.591
4.680
5.216
5.605
6.139
7.545
Auftragsbestand
5.102
4.486
4.312
4.046
4.200
4.272
5.168
6.277
6.339
7.001
Investitionen
106
116
85
217
80
111
324
271
165
330
Sachanlagen
94
107
72
82
66
73
71
88
70
102
Finanzanlagen
12
9
13
135
14
38
253
183
95
228
51.171
57.662
55.171
41.641
40.653
43.471
50.277
50.460
49.852
55.346
7
-20
-90
8
10
36
74
Mitarbeiter (am Jahresende)
Ertragskennzahlen
EBITA
101
2
81
115
2
91
115
50 3
51
66
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
75
34
-42
30
62
71
85
Konzernergebnis
47
20
-46
22
43
52
60 3
1,74
0,54
-0,77
0,62
1,20
1,44
1,66
1,37
1,39
1,80
22,1
18,5
14,8
14,8
14,8
20,0
36,4
47,7
36,7
37,2
0,61
0,51
0,41
0,41
0,41
0,55
0,55
0,65
1,00
1,00
0,45
0,65
14,60
27,00
30,25
40,30
Ergebnis je Aktie
in ¤
86
AG
Ausschüttungsbetrag
Dividende je Aktie
in ¤
Bonus
in ¤
Jahresschlusskurs Aktie
in ¤
28,89
28,53
1
Zahlen auf Basis HGB-Bilanzierung
2
Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 48 Mio. ¤ in 2003 bzw. 36 Mio. ¤ in 2002
3
Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 76 Mio. ¤ in 2003 bzw. 54 Mio. ¤ in 2002
129
Zehnjahresübersicht
21,73
21,60
12,99
25,00
Termine
2006
11. Mai
18. Mai
10. August
13. November
Zwischenbericht zum 31. März 2006
Hauptversammlung*
Zwischenbericht zum 30. Juni 2006
Zwischenbericht zum 30. September 2006
* Congress Centrum
Rosengarten,
Mannheim, 10 Uhr
Investor Relations
Andreas Müller
Telefon (06 21) 4 59-23 12
Telefax (06 21) 4 59-27 61
E-Mail: [email protected]
Corporate Communications
Michael Weber
Telefon (06 21) 4 59-24 64
Telefax (06 21) 4 59-25 00
E-Mail: [email protected]
Zentrale
Carl-Reiß-Platz 1–5
68165 Mannheim
Telefon (06 21) 4 59- 0
Telefax (06 21) 4 59-23 66
Die Adressen unserer
Niederlassungen und
Beteiligungsgesellschaften
im In- und Ausland finden
Sie im Internet unter
www.bilfingerberger.de
130
Termine
Impressum
© 2006
Bilfinger Berger AG
Konzeption, Gestaltung, Satz:
Büro für Gestaltung
Christoph Burkardt
Albrecht Hotz
Offenbach am Main
Lithografie:
Goldbeck Art
Frankfurt am Main
Druck:
ColorDruck Leimen GmbH
Leimen
Fotografie:
Jörg Lange
Sebastian Lasse
Daniel Lukac
Andreas Pohlmann
Frank Schultze
Reportage:
Helge Bendl
Uschi Entenmann
Philipp Maußhardt
Friederike Nagel
Kirsten Wörnle
Gedruckt auf Hello matt 150 g
Der Geschäftsbericht liegt
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