Geschäftsbericht 2005 Geschäftsfelder Ingenieurbau 2004 2005 ∆ in % Leistung 2.447 2.747 + 12 Ausland 80 Auftragseingang 2.447 2.984 + 22 Inland 20 Auftragsbestand 3.127 3.344 +7 40 65 + 63 + 22 + 50 + 127 22.090 23.480 +6 in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % Leistung 1.989 2.081 +5 Ausland 60 Auftragseingang 2.061 2.122 +3 Inland 40 Auftragsbestand 2.055 2.095 +2 5 8 + 60 +9 - 14 Mitarbeiter 9.972 9.629 -3 in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % Leistung 1.600 2.250 + 41 Ausland 54 Auftragseingang 1.588 2.441 + 54 Inland 46 Auftragsbestand 1.088 1.568 + 44 22 27 + 23 + 62 + 90 + 45 17.125 21.709 + 27 2004 2005 ∆ in % Projekte im Portfolio davon in Bau 16 11 17 8 +6 - 27 Eigenkapitalbindung davon eingezahlt 171 112 177 130 +9 + 16 EBITA +3 +4 + 33 Mitarbeiter 64 80 + 25 Investitionen EBITA Mitarbeiter Hoch- und Industriebau Investitionen EBITA Dienstleistungen Investitionen EBITA Mitarbeiter Betreiberprojekte Leistungsanteile in % in Mio. ¤ Anzahl / in Mio. ¤ Leistungsanteile in % Leistungsanteile in % Eigenkapitalinvestitionen in % Ausland 90 Inland 10 Bilfinger Berger ist ein führender international tätiger Bau- und Dienstleistungskonzern. Als Multi Service Group bietet das Unternehmen im In- und Ausland ganzheitliche Lösungen in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur und Industrieservice. Das Leistungsspektrum reicht von Beratung, Entwicklung, Planung und Finanzierung über betriebsfertige Erstellung bis hin zu Instandhaltung und Betrieb. Seite 42 Das Geschäftsfeld Ingenieurbau umfasst die Aktivitäten des Konzerns in dieser Bausparte. Das Unternehmen zählt weltweit zu den anerkannten Anbietern für große Infrastrukturprojekte. Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen auf internationalen Märkten wie Australien, ausgewählten europäischen und afrikanischen Ländern, Nordamerika sowie in Deutschland. Seite 46 Das Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau besteht aus den Aktivitäten der Hochbausparte im Inland und dem Hoch- und Industriebaugeschäft unserer Auslandsgesellschaften, vor allem in Australien und Nigeria. In diesem Segment bietet Bilfinger Berger seinen Kunden neben Planung und betriebsfertiger Erstellung eine besonders umfassende Leistungspalette aus Beratung, Entwicklung, Finanzierung, Unterhalt und Betrieb. Seite 48 Im Geschäftsfeld Dienstleistungen sind Facility Services und Industrial Services zusammengefasst. Im Gebäudemanagement zählt Bilfinger Berger zu den Marktführern in Deutschland. Im Industrieservice nimmt der Konzern international eine Spitzenstellung als Serviceprovider für Prozessindustrie und Energieerzeuger ein. Die regionalen Schwerpunkte dieser Sparte liegen in Deutschland, Europa, Australien und den Vereinigten Staaten. Seite 51 Das Geschäftsfeld Betreiberprojekte umfasst das privatwirtschaftliche Betreiberengagement von Bilfinger Berger. Im Mittelpunkt stehen Projekte der Verkehrsinfrastruktur und des öffentlichen Hochbaus. Wichtige Märkte sind Australien, die britischen Inseln, weitere ausgewählte Staaten der Europäischen Union, Deutschland und Kanada. Bilfinger Berger in Mio. ¤ 2003 2004 2005 Leistung 5.586 6.111 7.061 Auftragseingang 5.605 6.139 7.545 Auftragsbestand 6.277 6.339 7.001 Investitionen 271 165 330 Sachanlagen 88 70 102 Finanzanlagen Mitarbeiter (am Jahresende) 183 95 228 50.460 49.852 55.346 3.483 3.720 4.357 1.136 1.131 1.189 33 30 27 Bilanzkennzahlen Bilanzsumme Eigenkapital Eigenkapitalquote in % Working Capital - 223 - 534 - 645 Liquide Mittel 900 914 832 Bankverbindlichkeiten 343 339 623 162 205 495 1.497 1.368 1.391 81 115 davon non recourse Capital Employed Ertragskennzahlen EBITA 101 Konzernergebnis 1 51 66 Ergebnis je Aktie in ¤ 1,37 1,39 1,80 Dividende je Aktie in ¤ 0,65 1,00 1,00 Bonus je Aktie in ¤ 0,65 Leistungsrendite (EBITA) in % 1,8 1,3 1,6 Eigenkapitalrendite (ROE) in % 4,7 4,6 5,9 Return on Capital Employed (ROCE) in % 9,4 8,8 10,9 - 24 - 30 -2 50 Rentabilitätskennzahlen Wertbeitrag 1 Bereinigt um Sondereinflüsse von +76 Mio. ¤ Inhalt 2 Vorwort 4 8 12 16 19 Solides Fundament für unterirdisches Prestigeprojekt Eine Immobilie ist nicht statisch Strom aus der Wüste Magnet für Kunden und Kapital Das Warten hat ein Ende 22 Die Bilfinger Berger Aktie 26 Corporate Governance Bericht 28 Bericht des Aufsichtsrats 30 Konzernlagebericht 30 Das Geschäftsjahr 2005 im Überblick 32 Der Bilfinger Berger Konzern 34 Wirtschaftliches Umfeld 35 Branchenentwicklung 36 Geschäftsverlauf 42 Entwicklung in den Geschäftsfeldern 58 Forschung und Entwicklung 60 Beschaffung 61 Kommunikation und Marketing 63 Personal 66 Nachhaltigkeit 67 Risikobericht 70 Nachtragsbericht 70 Prognosebericht 72 Jahresabschluss 2005 72 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 73 Konzernbilanz 74 Entwicklung des Eigenkapitals 75 Konzern-Kapitalflussrechnung 76 Segmentberichterstattung 78 Konzernanhang 113 Bestätigungsvermerk 114 Kapitalrenditecontrolling 118 Wesentliche Beteiligungen 120 Organe der Gesellschaft 124 Glossar 128 Zehnjahresübersicht 130 Termine Vorwort Verehrte Aktionäre und Geschäftspartner, sehr geehrte Damen und Herren, für Bilfinger Berger war 2005 ein insgesamt erfolg- Bei der Weiterentwicklung der Multi Service Group reiches Geschäftsjahr. Leistung und Auftrags- steht unser Dienstleistungsgeschäft im Mittel- eingang haben neue Höchstwerte erreicht. Unser punkt. Es soll organisch wachsen und durch Akqui- Konzernergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um sitionen ausgebaut werden. Wir verfügen dafür 30 Prozent gestiegen. über einen erheblichen Finanzierungsspielraum, Auch bei der weiteren Umsetzung unserer den wir auch für Investitionen in renditestarke Unternehmensstrategie haben wir bedeutende privatwirtschaftliche Betreiberprojekte nutzen Fortschritte erzielt. Im Dienstleistungsgeschäft wollen. Daneben hat die Verbesserung der Ertrags- konnten wir im zurückliegenden Jahr durch die kraft unseres Baugeschäfts hohe Priorität. Akquisition von Babcock Borsig Service und Simon Engineering sowie die Gründung der EPM Assetis Verehrte Aktionäre, unsere Position in interessanten Zukunftsmärkten Bilfinger Berger ist auf dem richtigen Weg und stärken. Das Geschäftsfeld Dienstleistungen ist ein wird seine erfolgreiche Unternehmensstrategie festes Standbein neben unseren Bauaktivitäten auch künftig konsequent umsetzen. Oberstes Ziel und trägt mit stabilen Margen entscheidend bleibt dabei die Steigerung von Ergebnisqualität zu unserem Ergebnis bei. Damit haben wir auch und Unternehmenswert. Ich bitte Sie, uns weiter- im vergangenen Geschäftsjahr die strategische hin Ihr Vertrauen zu schenken. Neuausrichtung unseres Konzerns erfolgreich fortgesetzt. Ihr Unser Portfolio privatwirtschaftlicher Betreiberprojekte hat sich 2005 ebenfalls weiterentwickelt. Wir haben es um Engagements in Kanada, Australien und England ergänzt. Das noch junge Geschäftsfeld liefert schon heute positive Wertbeiträge und wird langfristig einen wichtigen Anteil an unserem Ergebnis haben. In den Bausegmenten ist die im Ausland erbrachte Leistung weiter gestiegen. Die Expansion unseres Service- und unseres Betreibergeschäfts hat auch den Bauaktivitäten neue Perspektiven eröffnet. Die Zusammenarbeit zwischen den Einheiten des Konzerns bietet unseren Kunden umfassende Lösungen für ihren spezifischen Bedarf. Mit diesem Profil setzen wir uns deutlich vom Wettbewerb ab. 2 Vorwort Herbert Bodner Vorstand der Bilfinger Berger AG Prof. Hans Helmut Schetter Herbert Bodner Dr. Joachim Ott Dr. Jürgen M. Schneider Vorsitzender geboren am 25. Februar 1949 geboren am 20. Februar 1948 geboren am 5. Februar 1963 geboren am 19. Dezember 1946 in Albstadt. Nach dem Studium in Graz. Er studierte Bauinge- in Wiesbaden. Dem Studium der in Walldürn. Dem Studium der des Bauingenieurwesens an nieurwesen an der Universität Volkswirtschaftslehre an der Betriebswirtschaftslehre an der der Universität Karlsruhe und Stuttgart und verfügt über Universität Mainz schloss sich Universität Mannheim folgte beruflicher Tätigkeit in der langjährige Erfahrung in der ein Studium der Betriebswirt- eine Tätigkeit als wissenschaft- Bauindustrie trat er 1990 in die Bauindustrie. Im Jahr 1991 trat schaftslehre an der Universität licher Assistent und die Promo- Bilfinger Berger Unternehmens- Herbert Bodner in die Bilfinger St. Gallen und die Promotion tion zum Dr. rer. pol. Seine gruppe ein. Prof. Hans Helmut Berger Unternehmensgruppe zum Dr. oec. an. Im Jahr 1991 berufliche Laufbahn begann Schetter gehört dem Vorstand ein. Seit 1997 ist er Mitglied, trat Dr. Joachim Ott in die er im Anlagenbau. Dr. Jürgen seit 1995 an und verantwortet seit 1999 Vorsitzender des Bilfinger Berger Unternehmens- M. Schneider trat 1983 in die die Ressorts Personal, Technik, Vorstands. Er zeichnet unter gruppe ein. Im Vorstand, dem er Bilfinger Berger Unternehmens- Hochbau, europäische und anderem verantwortlich für seit 2003 angehört, ist er unter gruppe ein. Im Vorstand, dem außereuropäische Beteiligungen. Unternehmensentwicklung, anderem für Industrial Services, er seit 1990 angehört, ist er Kommunikation, Recht, Inge- Facility Services, Betreiber- unter anderem für Bilanzen, nieurbau und außereuropäische projekte und Umwelttechnik Finanzen, Controlling, Investor Beteiligungen. verantwortlich. Relations und Industrial Services verantwortlich. Ressortzuständigkeiten ab 1. Januar 2006 „Es darf auf keinen Fall wie eine Müllverbrennung aussehen.“ André Santini, Bürgermeister von Issy-les-Moulineaux, hatte die Latte für die Planer hoch gehängt: Müllverwertung quasi in der Innenstadt – ohne sichtbare Emissionen. So wächst auf einem ehemaligen Firmengelände des Autobauers Peugeot eine der modernsten Müllverbrennungs- und Sortieranlagen Europas. Auftraggeber ist der Abfallwirtschaftsverband ¸Syndicat mixte Central de Traitement des Ordures Ménagères de l’Agglomération Parisienne‘, kurz: Syctom. Ab 2007 wird am Ufer der Seine Hausmüll von mehr als einer Million Einwohner aus dem Pariser Südwesten und seinen Einzugsgebieten verarbeitet. Jährlich sollen 450.000 Tonnen Müll verbrannt und weitere 50.000 Tonnen sortiert und verwertet werden. Die frei werdende Energie speist ein Fernwärmenetz, das fast 80.000 Haushalte versorgt. Büros und Wohnungen im wohlhabenden Issy-les-Moulineaux sind teuer. „Wer sich hier niederlässt, will sich den Blick auf die Seine nicht verbauen 4 Reportage Text Kirsten Wörnle Fotos Frank Schultze Solides Fundament für unterirdisches Prestigeprojekt In Paris entsteht nur vier Kilometer vom Eiffelturm entfernt ein hochmodernes Müllheizkraftwerk – zum größten Teil liegt es unter der Erde. 5 Reportage lassen“, hatte der Bürgermeister sehen wie ein freundlicher Ver- verfügt. Die Antwort der Planer: waltungsbau, mit Holzfassade „Wir gehen in die Tiefe.“ Der und begrüntem Dach.“ Großteil der Anlage verschwin- Im Untergrund aber läuft det unter der Erdoberfläche. unsichtbar die Abfallverwer- „Von außen sehen Sie nur die tung. Müllwagen kippen ihre Fracht in einen tiefen Schlund. Über Förderbänder wandert sie „Es darf auf keinen Fall in zwei Verbrennungsöfen, die in der Stunde jeweils über wie eine Müllver- 60 Tonnen Müll bewältigen. brennung aussehen“ Damit kein Rauch nach außen dringt, werden die Verbrennungsgase in Filtern gereinigt Spitze des Eisbergs“ erklärt und anschließend getrocknet. Roland Wend, Leiter der Nieder- Die neue Müllverwertung wird lassung Spezialtiefbau von die gültigen EU-Grenzwerte für Bilfinger Berger. „Und über der Schadstoffe zum Teil weit unter- Erde wird das Bauwerk aus- schreiten. Wasser aus der Seine kühlt die Anlage. Schiffe entsorgen die Verbrennungsschlacke, mehr als 100.000 Tonnen im Jahr, und entlasten so die Straßen um 6.000 Lkw-Fahrten. 6 Reportage Der Bau einer unterirdischen das Zusammenspiel von Men- eingebaut werden. „Eine enorme High-Tech-Einrichtung einen schen und Maschinen zu steu- Logistikleistung“, erinnert sich Steinwurf neben der Seine erfor- ern. „Damit die Anlage nicht wie Nico von der Hude. dert den Einsatz modernster eine Seifenschale im Badewas- Spezialtiefbautechnik. „Nach ser nach oben treibt, müssen wir Westen von Paris, sitzt Paul vier Metern kommt das Grund- im Untergrund ständig Wasser Aublanc in der Zentrale von wasser“, berichtet Roland Wend. abpumpen“, erläutert er. Bis zu Mit der Anlage 30 Meter in die 70 Meter unter die Erde sind die Tiefe zu gehen war eine Heraus- Tiefbauspezialisten mit ihren forderung. Bilfinger Berger und Geräten vorgedrungen, um die ihre französische Beteiligung Anlage fest zu betten: 50 Meter reichen die eineinhalb Meter Fernab der Baustelle, im „Gemeinsam wollen wir künftig noch viel mehr bewegen“ starken Umfassungswände in den Untergrund. Darunter noch „Die Realität schreibt das Drehbuch immer wieder um“ mal 20 Meter so genannte Razel und blickt in die Zukunft. Dichtungsschleier, ein Netz aus Die erfolgreiche konzerninterne Zementinjektionen, die Hohl- Kooperation beim Bau der räume abdichten sollen. Zu den Müllverbrennung an der Seine Abweichungen vom Drehbuch ist ein wichtiger Meilenstein Razel stellten sich der Aufgabe zählten auch unerwartete für die weitere Entwicklung des und gaben dem Prestigeprojekt Klüfte. „Mehr als einmal sackte Konzerns in Frankreich. „Zusam- ein solides Fundament. der Untergrund ab“, erzählt Nico men mit Bilfinger Berger wollen von der Hude. wir künftig noch viel mehr „Bei so einem Vorhaben entsteht im Kopf ein Film, wie alles Regiearbeit war auch ange- bewegen“, unterstreicht der abläuft. Doch dann schreibt die sichts der Menge an Gerät ge- Direktor für Großprojekte. Realität das Drehbuch immer fordert: „Hier sieht es aus wie „Unser Markt hat Potenzial.“ wieder um.“ Nico von der Hude auf einer Baumaschinenmesse“, marschiert in Gummistiefeln scherzten Fachbesucher, die und leuchtend gelber Weste immer wieder auf dem vier über die Großbaustelle. Monate- Hektar großen Baufeld vorbei- lang war er als Projektleiter für schauten. Bagger, Greifer, Fräsen, den Spezialtiefbau vor Ort, um Bohrgeräte, Kräne, Silos und Mischanlagen waren auf engem Raum zu dirigieren, gleichzeitig mussten an manchen Tagen bis zu 1.000 Kubikmeter Beton 7 Reportage Eine Immobilie ist nicht statisch Ob Entwicklung, Planung, Bau, Betrieb oder Revitalisierung von Gebäuden – wie Bilfinger Berger die Wirtschaftlichkeit optimiert. 8 Interview Mit i.volution hat Bilfinger Dämmung investiert, spart Berger eine neue Marke ent- beim Heizen. Wer Bewegungs- wickelt: Unter diesem Begriff melder einbauen lässt, verhin- fasst das Unternehmen sein dert, dass in Räumen Licht ganzheitliches Beratungs- und brennt, in denen sich niemand Dienstleistungsangebot für aufhält. Oder wir raten, auf Immobilien zusammen. „Wir Glasflächen zu verzichten, die besinnen uns damit wieder man nur schwer erreichen und Interview Uschi Entenmann auf die Rolle des universell reinigen kann. Fotos Daniel Lukac Baumeisters“, sagt Prof. Hans begabten und versierten Helmut Schetter, das für die Dass ein Steinboden teuer, aber haltbarer ist, ist ja nicht neu ... Hochbausparte verantwort- Entscheidend ist die Vernetzung liche Vorstandsmitglied. der Einsparpotenziale. Und dass dieses Know-how mit zuver- Was verbirgt sich hinter dem Begriff i.volution? lässigen Kalkulations- und Preis- Wir verstehen darunter die phase verfügbar ist. Wenn wir ganzheitliche Betrachtung einer von Anfang an mit einbezogen Immobilie über ihren gesamten sind, untersuchen wir den Lebenszyklus. Dazu gehören Zusammenhang von Investi- neben Entwicklung, Planung tions- und Betriebskosten, in und Bau auch Betrieb und später unterschiedlichen Kombinatio- Revitalisierung oder Abbruch nen und über den gesamten eines Gebäudes. Lebenszyklus. Bauen und Sanieren gehören doch traditionell zum Geschäft von Bilfinger Berger. Was also ist neu? Das gilt demnach für Neubauten? Neu ist, dass wir bei i.volution Gebäuden. Eine Immobilie ist ansätzen schon in der Planungs- Nicht nur. Noch wichtiger ist dieser Ansatz bei bestehenden alle Aspekte des späteren Betriebs einbeziehen – also Dienstleistungen, die anfallen, wenn die Immobilie steht. Wir kalkulieren die Unterhaltskosten sehr genau. Damit kennen sich unsere Einheiten aus den Facility Services bestens aus. Können Sie ein Beispiel nennen? Lassen Sie mich mit ganz einfachen Dingen anfangen. Ein Steinboden ist zunächst teurer nicht statisch. Sie nutzt sich als ein Teppichbelag, aber er ist ab und kommt in die Jahre. leichter zu reinigen und hat eine Das Umfeld wandelt sich, durch wesentlich längere Lebensdauer. neue Nachbarn oder geänderte Wir rechnen aus, wann er sich Verkehrsanbindung. Wir amortisiert. Genauso bei den Energiekosten. Wer in eine gute 9 Interview Kosten-Nutzen-Relation jeweils Sie selbst sind in die Akquisition gegangen. Warum? verbessert werden kann. Wir haben in acht Monaten machen Vorschläge, wie die 250 Zielkunden angesprochen. War es schwierig, die neue Marke in Ihrem Unternehmen zu implementieren? Ich fand die Verbindung von Wir haben die Idee im Kaska- nierend. Für mich war es keine den-Prinzip vermittelt, von Frage, dass auch ich erleben Vorstand und Geschäftsleitung wollte, wie i.volution ankommt. zu den Niederlassungs- und Die Gespräche sind sehr positiv Oberbauleitern. Die Skeptiker verlaufen. technischem Wissen und Vermarktung schon immer faszi- wurden schnell von Begeisterten überzeugt: Mit i.volution Gibt es konkrete Erfolge? bekommen Strategien, die wir Zum Beispiel reden wir mit der seit Jahren verfolgen, einen DB Real Estate über die Revita- griffigen Namen. Mehr noch: lisierung einer Immobilie in Sie werden gebündelt und wei- Hannover. Ein Bau aus den sieb- ter vertieft. ziger Jahren. Die Frage ist, was lässt sich modernisieren, was Haben Sie für i.volution eine eigene Einheit gegründet? muss neu gebaut werden? Ganz Das war nicht notwendig. Wir fristige wirtschaftliche Über- funktionieren im Prinzip wie legungen. Es ist nicht einfach, ein Orchester, das passend zur ein altes Bauwerk zu durchdrin- jeweiligen Symphonie besetzt gen, aber genau hier können wird. Dirigiert wird es von wir unsere Stärken einbringen. entscheidend sind dabei lang- einem Projektleiter. Er holt die men und ist Ansprechpartner Wie erstellt Bilfinger Berger eine so umfassende Analyse? für den Kunden. Wir haben unser Creativ Center jeweils richtigen Leute zusam- Hochbau, eine Einheit mit hochqualifizierten Architekten und Ingenieuren. Wenn wir ein solches Gebäude untersuchen, ist das komplette Team im Ein- 10 Interview satz: Statiker, Gebäudeausrüster, wird über die Vergabe verhan- Bauphysiker, Fassadentechniker, delt. Das Ergebnis ist der ver- i.volution scheint sich zu lohnen? Ausbauspezialist, Kalkulator meintlich günstigste Preis. Aber i.volution ist der zentrale Erfolgs- und Baubetriebler. Ähnlich breit alle langfristigen Vorteile, die faktor unserer Akquisitions- ist die Expertise unserer Facility durch eine sorgfältige Lifecycle- offensive, die wir im vergange- Services. Bei Bedarf ziehen wir Betrachtung gewonnen werden nen Jahr gestartet haben. Wir noch externe Fachleute hinzu. können, bleiben auf der Strecke. heben uns damit deutlich vom Das kostet Geld. Lohnt sich der Aufwand für den Kunden? Haben Sie noch andere Beispiele für i.volution? Wettbewerb ab. Wir bearbeiten Ja, denn er hat eine ungleich Ja, darunter auch spektakuläre. gründlicher. Statt uns an belie- höhere Kostensicherheit. Wenn Wir erneuern und erweitern das bigen Ausschreibungen zu wir schon bei der Analyse ein- Hotel Schloss Fuschl, ein Fünf- beteiligen, suchen wir selektiv geschaltet sind, haben alle Sterne-Haus im Salzburger Land, nach Aufträgen, die unserem Beteiligten eine belastbare Kal- das zu den Festspielen im Som- spezifischen Leistungsspektrum kulationsgrundlage. Für unsere mer fertig sein muss. Das ganz- entsprechen. Nicht zuletzt des- Kunden werden Preisgestaltung heitliche Prinzip von i.volution halb schreiben wir im Hochbau und Terminrahmen transparent. ist aber nicht auf Immobilien in Deutschland schwarze Das fördert das Vertrauen in beschränkt. Für die Schlussfeier Zahlen, Tendenz steigend. Mit die weitere Zusammenarbeit. des Weltjugendtags mit einer i.volution übernehmen wir weniger Projekte, die aber Million Teilnehmern haben wir wieder die Rolle des klassischen Welche Alternative zu i.volution haben Ihre Kunden? auf dem Marienfeld bei Köln die Baumeisters, wie es ihn über gesamte Infrastruktur geschaf- viele Jahrhunderte gab: Univer- Viele Bauvergaben laufen über fen: Wege, Strom, Wasser. Und sell begabt, fachlich versiert, ein Ausschreibungen. Wer billig wir waren für die komplette Problemlöser bei der Gestaltung anbietet, bekommt den Zu- Technik des Events verantwort- und Nutzung von Bauwerken. schlag. Oft handelt es sich um lich. Inzwischen liegen uns Einzelausschreibungen, eine Anfragen für ähnliche Großver- Reihe von Fachingenieuren anstaltungen vor. Hier zeigt sich Wird i.volution bald Nachahmer finden? erstellt dabei für jedes Gewerk Bilfinger Berger als echte Multi Das kann keiner aus dem Stand Leistungsverzeichnisse. Firmen Service Group. bewerkstelligen. Dazu braucht machen Angebote, und dann man ein integriertes Dienstleistungsgeschäft, wie wir es uns aufgebaut haben, und gebündelten technischen Sachverstand – sowohl für die Bau- als auch für die Betriebsphase. 11 Interview Klimatisierte Paläste, Springbrunnen an vielen Straßenkreuzungen, Golfplätze mit üppig grünem Rasen – Abu Dhabi zeigt seinen Reichtum gern. Das Emirat hat seine Pracht der Geologie zu verdanken. Unter dem Wüstenstaat liegt Öl, Öl und nochmals Öl. Text Philipp Mausshardt Fotos Frank Schultze Die Felder von Abu Dhabi zählen zu den größten und ergiebigsten Lagerstätten des Nahen und Mittleren Ostens. Bei einer Förderung auf heutigem Niveau reichen die derzeit bekannten Ölvorkommen noch rund hundert Jahre. Energie ist in Abu Dhabi daher kein Thema. Modernste Kraftwerke decken den riesigen Bedarf des größten der Vereinigten Arabischen Emirate. Vierzig Kilometer nordöstlich der Wüstenmetropole liegt Al Taweelah – einer der größten Kraftwerkskomplexe des Landes mit einer Kapazität von derzeit dreitausend Megawatt. Der Energieverbrauch der wirtschaftlich aufstreben- Unter dem Wüstenstaat liegt Öl, Öl und nochmals Öl den Region hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren nahezu verdreifacht und so ist auch die Mitte der achtziger Jahre erbaute Anlage kontinuierlich gewachsen. Heute besteht Al Taweelah aus drei voneinander unabhängig arbeitenden Kraftwerken mit den schlichten Namen A1, A2 und B. Taweelah B wird derzeit 12 Reportage Strom aus der Wüste Im Emirat Abu Dhabi ist Babcock Borsig Service an der Modernisierung eines der größten Kraftwerkskomplexe des Landes beteiligt. 13 Reportage von einem Konsortium erweitert und moderni- wenn die meisten Klimaanlagen im Land ausge- siert, an dem Babcock Borsig Service maßgeblich schaltet sind und der Energiebedarf sein Mini- beteiligt ist. mum erreicht, ist eine solche Just-in-time-Über- Die Gesellschaft ist seit Anfang der siebziger Jahre im arabischen Markt präsent. Von Abu holung überhaupt möglich. Vom Dach der Anlage ist der Stand der Arbei- Dhabi aus steuert das Unternehmen das Engage- ten besonders gut zu überblicken. Diesseits und ment in der Region, zunächst im Kraftwerks- jenseits des Kraftwerks dominieren zwei Farben: neubau, seit den achtziger Jahren verstärkt im Kraftwerkservice. Martin Schalkowski führt den Erfolg von Babcock Borsig auch auf den guten Namen am Golf zurück. „Natürlich zählt im Wettbewerb um den Auftrag auch der Preis. Doch 250 Ingenieure, Monteure und Logistiker arbeiten rund um die Uhr gerade auf einem so überschaubaren Markt sind Verlässlichkeit und eine langjährige Präsenz sehr viel wert“, erläutert der Niederlassungsleiter. 250 Ingenieure, Monteure und Logistiker von im Westen das Blau des Meeres, im Osten das Gelb des Wüstensands. Martin Schalkowski sieht Babcock Borsig Service arbeiten rund um die gute Perspektiven. Allein der Wartungsvertrag für Uhr an der Anlage. Für Umbau und Wartung der Al Taweelah läuft noch bis ins Jahr 2010. Babcock Borsig Service will seine Industriedienstleistungen im Kraftwerksgeschäft in den kommenden Auf einem überschaubaren Markt ist langjährige Präsenz viel wert Jahren erheblich verstärken. Zurück in Abu Dhabi verwandelt sich die Wüste wieder in eine blühende Landschaft. Palmen säumen kilometerlang die mehrspurigen Straßen, Sprinkleranlagen versprühen kostbares beiden Kraftwerksblöcke bleiben Martin Schalkowski und seinen Mitarbeitern nur jeweils 35 Tage Zeit. Darum ist jeder Griff während des Shut-down von langer Hand geplant und in den Arbeitsteams abgesprochen. Lediglich im Winter, 14 Reportage Nass auf Blumenrabatten und englischen Rasen. Vor dem kürzlich eröffneten Sieben-Sterne-Hotel ,Emirates Palace‘ spucken fast zweihundert Springbrunnen ihr Wasser in die Luft. In den kommenden Jahren, so hat Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan, der Präsident der Vereinigten Jeder Griff während des Shut-down ist von langer Hand geplant Arabischen Emirate, verkündet, werde der Wüstenstaat allein in Abu Dhabi 70 Milliarden Euro investieren. Die 2004 besiegelte Partnerschaft zwischen den Emiraten und der Bundesrepublik bringt Babcock Borsig Service in eine besonders gute Position. 15 Reportage Magnet für Kunden und Kapital Ein Spezialfonds investiert in hochwertige Shopping Center – EPM Assetis übernimmt das Management. 16 Reportage Zwischen Kastanien und Plata- „Bereits in den ersten Wochen nen wandeln gut gekleidete haben Investoren zusammen Damen und Herren, ihre Ein- mehr als 160 Millionen Euro ein- kaufstüten tragen die Namen gebracht“, freut sich Roger Welz, italienischer Designer. Luxus- Geschäftsführer von CGS. Als boulevard, Flaniermeile, ein erstes Objekt erwarb der Fonds Ort zum Sehen und Gesehen- das Sevens in Düsseldorf. werden: die Königsallee in Schon im Dezember 2005 Düsseldorf. Viele zieht es ins folgte die City Galerie in Aschaf- Sevens – ein für seine Architek- fenburg – angesichts des knap- tur ausgezeichnetes Einkaufs- pen Angebots an renditestarken zentrum. Immobilien in Deutschland ein besonderer Erfolg. Den Vätern „Shopping Center mit Magnet- des Spezialfonds gelang ein wirkung, darauf zielt unser guter Start, das gesteckte Ziel ist neuer Fonds“, erläutert Oliver Priggemeyer, Geschäftsführer der EPM Assetis. Die auf Immobilien- und Asset-Management spezialisierte Beteiligung von Bilfinger Berger ist Partner der Der Markt verlangt nach homogenen Marktkonzepten Commerzbank Tochter CGS Text Friederike Nagel beim neuen Immobilienfonds Shopping Center D. Er wurde realistisch. „Wir wollen bis zum Fotos Jörg Lange im Oktober 2005 aufgelegt, Jahr 2008 ein Volumen von richtet sich an institutionelle mehr als einer Milliarde Euro Anleger und investiert aus- investiert haben“, sagt Roger schließlich in Einzelhandelsim- Welz. „Dann sollen dem Fonds mobilien in Deutschland. Damit bis zu 15 Einkaufszentren trifft er den Nerv des Markts, der verstärkt nach homogenen Fondskonzepten verlangt. 17 Reportage gehören.“ Die beiden Unterneh- „Die Zusammenarbeit mit EPM Kapital an“, hebt Roger Welz men ergänzen sich ideal. CGS Assetis ist für unseren Fonds hervor. Noch gilt der Immo- hat den Kontakt zum institutio- ein echter Gewinn. Ihre Erfah- bilienmarkt in Deutschland als nellen Kapitalmarkt, EPM rung bei Entwicklung und Assetis bietet seinem Kunden Management von Einzelhandels- eine ausgewiesene Expertise immobilien kommt der Wertsteigerung unseres Portfolios zugute“, ist Roger Welz über- Den Vätern des Spezialfonds gelang ein guter Start zeugt. Beispiel Sevens, das die „Wer jetzt nicht handelt, verpasst Chancen” Gesellschaft vor kurzem erfolgreich restrukturiert hat. „Durch ein neues Marketingkonzept schwierig. „Aber wer jetzt nicht ist es gelungen, renommierte handelt, verpasst Chancen. Die Filialisten langfristig als Mieter Krise ist eine gute Möglichkeit im Management von Shopping zu binden. Dies macht das zum Einstieg.“ Centern. Derzeit gestaltet und Sevens zu einer hochinteressan- verwaltet das Unternehmen ten Kapitalanlage.“ Besonders nahe liegt die Investition in Spezialfonds für 37 Einkaufzentren in Deutsch- Einkaufszentren, die von einem land. Ende der aktuellen Konsum- EPM Assetis ist mit mehr als zehn Milliarden Euro ‚assets under management‘ Marktführer unter den unabhängigen Der Immobilienmarkt steht vor strukturellen Veränderungen Immobilienmanagern in Deutschland. 450 Mitarbeiter betreuen Der deutsche Immobilienmarkt über 1.000 Liegenschaften. Das steht vor weitreichenden Leistungsspektrum ist breit. strukturellen Veränderungen. Das Unternehmen begutachtet, Im Vergleich zu Publikumsfonds analysiert, vermietet und haben institutionelle Investoren managt nicht nur einzelne bisher nur einen Bruchteil ihres Gebäude, sondern auch ganze Kapitals in Immobilien angelegt, Immobilienportfolios. was erhebliche Dynamik erwarten lässt. „Außerdem locken die derzeit niedrigen Preise zunehmend ausländisches 18 Reportage flaute in hohem Maße profitieren werden. Das Warten hat ein Ende Mit dem Herrentunnel in Lübeck ist 2005 eine der ersten Mautstrecken im deutschen Straßennetz in Betrieb gegangen. Text Helge Bendl Das Warten hat ein Ende. Pendler kommen Fotos Sebastian Lasse Stau, weil vor ihnen die Flügel einer veralteten pünktlich zur Arbeit und stehen nicht mehr im Klappbrücke hochfahren, um einem Containerschiff auf der Trave in Richtung Ostsee Platz zu machen. Das Nadelöhr ist beseitigt: Seit August 2005 rollt der Verkehr durch die beiden Röhren des 800 Meter langen Herrentunnels unter dem Fluss hindurch. 19 Reportage „Nach der Warnowquerung in Rostock ist der „Um ein solches Projekt zu kalkulieren, setzen Herrentunnel in Lübeck das zweite Projekt in wir in jedem Fachgebiet auf Spezialisten“, erklärt Deutschland, das nach dem so genannten Jürgen Schönwasser, Mitglied der Geschäfts- F-Modell verwirklicht worden ist“, erläutert Frank führung der Bilfinger Berger BOT GmbH. „Dabei Mathias, kaufmännischer Geschäftsführer der geht es um eine angemessene Risikoverteilung Betreibergesellschaft Herrentunnel Lübeck. An in den Verträgen, valide Verkehrsprognosen, der Gesellschaft sind Bilfinger Berger und Hochtief gleichermaßen beteiligt. Das Kürzel F-Modell steht für Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz. Damit wurde in den neunziger Jahren die Möglichkeit geschaffen, Brücken, Tunnel und Mit dem Herrentunnel bekam die Stadt eine optimale Lösung Gebirgspässe im Rahmen von Public Private Partnership (PPP) zu realisieren. Der Private Partner ist dabei Dienstleister, der nicht nur baut, sondern tragfähige Modelle für die Finanzierung und die auch plant, finanziert und den langfristigen detaillierte Berechnung der Zahlungsströme über die gesamte Laufzeit – zahlreiche Experten arbeiten an einem derart komplexen Angebot.“ Der Zahlreiche Experten arbeiten an einem so komplexen Angebot Konzessionsgeber, in diesem Fall die Hansestadt Lübeck, kann ein Projekt auf diesem Weg schneller realisieren, muss sich im Vorfeld nicht um die Finanzierung und in der Betriebsphase nicht um die Instandhaltung kümmern. Mit dem Herren- Betrieb des Bauwerks verantwortet. Das Invest- tunnel bekam die Stadt zudem eine optimale ment wird über eine Maut finanziert. „Die Ein- verkehrstechnische Lösung. Der Bund hätte näm- nahmen aus dem laufenden Betrieb decken neben lich nur eine neue Klappbrücke finanziert, nicht den Bau- und Finanzierungskosten alle Instandhaltungsmaßnahmen ab. Schließlich muss der Tunnel auch in 30 Jahren noch vollkommen intakt sein“, ergänzt Peter Bartsch, der technische Geschäftsführer. 20 Reportage aber den Tunnel, den sich Lübeck so dringend Deutschland Autobahnabschnitte von Privaten wünschte. Von einem PPP-Projekt profitieren aber ausgebaut und betrieben werden – überwiegend auch die Investoren, denn sie können langfristig nutzerfinanziert durch die auf diesen Strecken stabile Renditen auf ihr eingesetztes Kapital anfallende Lkw-Maut. Der Wettbewerb um die erwirtschaften. ersten Projekte ist bereits in vollem Gang. Jürgen Der Herrentunnel ist ein Vorreiter bei der Schönwasser zeigt sich optimistisch: „Was sich privatwirtschaftlichen Realisierung von Verkehrs- andernorts bewährt hat, wird auch bei uns Erfolg wegen in Deutschland. Weitere Projekte sind haben.“ geplant. „Schon bald könnte der Knoten platzen“, so Jürgen Schönwasser. Er verweist auf die anstehenden Straßenbauvorhaben nach dem so genannten A-Modell. Endlich sollen auch in 21 Reportage Die Bilfinger Berger Aktie 100 Prozent Streubesitz erhöht Liquidität Jahresschlusskurs 37 Prozent über Vorjahr Entwicklung auf MDAX-Niveau, DAX deutlich übertroffen Kennzahlen zur Aktie in ¤ je Aktie 2001 2002 2003 2004 2005 Erfreuliches Börsenumfeld 2005 war ein exzellentes Börsenjahr in Deutsch- Ergebnis Ergebnis inklusive Sondereinflüsse 1,44 Dividende davon Bonus 1,80 1,66 (3,16 ) 1,37 (3,44 ) 1,39 0,55 1,00 (0,45 ) 1,30 (0,65 ) 1,00 1,00 Dividenden-Rendite 1 2,2 % 6,8 % 4,8 % 3,3 % 2,5% Ausschüttungsquote 2 38 % 33 % 47 % 72 % 56 % Höchstkurs 26,50 27,20 27,40 32,41 46,44 Tiefstkurs 12,70 14,20 16,30 25,50 30,18 Jahresschlusskurs 25,00 14,60 27,00 30,25 40,30 Buchwert 3 30,50 27,80 30,30 30,20 31,20 0,8 0,5 0,9 1,0 1,3 Marktkapitalisierung in Mio. ¤ 908 662 991 1.112 1.499 Kurs-Gewinn-Verhältnis 1 inklusive Sondereinflüsse 17,4 8,8 (4,6 ) 19,7 (7,8 ) 21,7 22,4 36.745 37.196 Marktwert / Buchwert 3 Anzahl der Aktien in tausend Stück 4 36.306 36.362 36.720 land. Ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, Ergebnisverbesserungen in den Unternehmen sowie eine relativ niedrige Bewertung der Aktien erlaubten hohe Kursgewinne. Der deutsche Aktienindex DAX zeigte Ende Dezember mit 5.469 Punkten seinen höchsten Stand seit August 2001. Der MDAX befand sich kurz vor Jahresende mit 7.342 Punkten auf einem neuen Allzeithoch. Der Jahresend-Rallye war eine Konsolidierungsphase im Oktober vorausgegangen, die jedoch in den Folgemonaten mehr als kompensiert wurde. Gegenüber dem Vorjahresende stieg der DAX um 27 Prozent und der MDAX um 36 Prozent. Auch der europäische Markt zeigte eine überdurchschnittlich gute Entwicklung: Der DJ EURO STOXX 50 erreichte einen Zuwachs von 24 Prozent. Alle Kursangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel 1 Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2 Bezogen auf das Ergebnis je Aktie Bilfinger Berger – ein attraktives Investment 3 Bilanzielles Eigenkapital ohne Anteile fremder Gesellschafter 4 Bezogen auf das Jahresende Die Bilfinger Berger Aktie startete gut ins Jahr 2005. Nach einem kontinuierlichen Anstieg, der Anfang Juni durch eine breite Platzierung der zuvor von der Dresdner Bank gehaltenen Anteile Angaben zur Aktie weiter beschleunigt wurde, erreichte die Aktie Anfang Oktober Spitzenwerte von über 46 €. Nach der Anpassung der Gewinnprognose ISIN DE0005909006 WKN 590 900 Börsenkürzel GBF Börse XETRA / Frankfurt, Stuttgart Segment Deutsche Börse Prime Standard Indexzugehörigkeit MDAX, Prime Construction, DJ STOXX 600, DJ EURO STOXX 22 im Zusammenhang mit Belastungen aus dem australischen Hochbaugeschäft geriet die Aktie unter Druck, konnte sich aber zunächst auf etwas Aktie Relative Aktienkursentwicklung 12/04 03/05 06/05 09/05 12/05 170 % 160 % 150 % 140 % 130 % 120 % 110 % 100 % Bilfinger Berger DAX MDAX niedrigerem Niveau stabilisieren. Später setzten Die Bilfinger Berger Aktie hat im MDAX ein am Markt Gewinnmitnahmen insbesondere bei Gewicht von mehr als 1,8 Prozent. Gemessen an der kleinen und mittleren Werten ein. Diesem Trend Marktkapitalisierung nach Streubesitz belegte sie konnte sich auch Bilfinger Berger nicht entziehen. im MDAX Ende des Jahres 2005 Platz 21 – gemessen So fiel die Aktie im November zeitweise unter am Handelsvolumen Platz 22. Nach Erhöhung des 36 €, erreichte zum Jahresende jedoch wieder Streubesitzes wurde Bilfinger Berger in den Werte über 40 €. Damit gewann sie im Vergleich DJ STOXX 600 aufgenommen, dem die 600 Unter- zum Vorjahr 37 Prozent. In den ersten Wochen nehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung des Jahres 2006 zog der Kurs der Bilfinger Berger nach Streubesitz in Europa angehören. Aktie weiter an. Im abgelaufenen Jahr ist das gehandelte Volumen der Bilfinger Berger Aktie – nicht zuletzt durch den auf 100 Prozent erhöhten Streubesitz – deutlich gestiegen. Nachdem im Vorjahr der Durchschnitt unter 100.000 Stück pro Tag gefallen war, nahm er im Jahr 2005 auf 166.000 Stück zu. Dies steigert die Attraktivität unserer Aktie für institutionelle Investoren, für die auch die Liquidität ein wichtiges Kriterium beim Kauf eines Wertpapiers ist. 23 Aktie Gleitender 30-Tage-Durchschnitt mit monatlichen Höchst- und Tiefstkursen 12/04 03/05 06/05 09/05 12/05 46 ¤ 44 ¤ 42 ¤ 40 ¤ 38 ¤ 36 ¤ 34 ¤ 32 ¤ 30 ¤ Kapitalmarktpräsenz weiter erhöht institutionelle Investoren. Gegenwärtig empfehlen Die Präsenz am Kapitalmarkt wurde durch ver- fast alle Analysten, die Bilfinger Berger Aktie zu stärkte Investor Relations Aktivitäten erhöht. Vor- kaufen oder zu halten. standsmitglieder präsentierten das Unternehmen Im Mittelpunkt der Kommunikation mit dem und seine Strategie auf eigenständigen Veranstal- Kapitalmarkt stand in erster Linie der Wandel tungen und sechs Kapitalmarktkonferenzen in des Unternehmens zur Multi Service Group. Die Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den strategische Ausrichtung und die damit einher- Vereinigten Staaten. An 21 Tagen waren Repräsen- gehenden Veränderungen in unserer Struktur tanten von Bilfinger Berger auf Roadshow in werden von den Investoren positiv bewertet. Dies europäischen und nordamerikanischen Finanz- hat eine im Herbst 2005 durchgeführte Studie zur metropolen, um sich den Fragen der Investoren Wahrnehmung von Bilfinger Berger am Kapital- zu stellen. Hinzu kamen zahlreiche Analysten- markt bestätigt. und Investorengespräche in unserer Zentrale in Mannheim. Ausschüttungsquote 56 Prozent Derzeit berichten mehr als zehn Finanzanalys- Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Haupt- ten regelmäßig über Bilfinger Berger. Wir arbeiten versammlung am 18. Mai 2006 vor, eine Dividende daran, diese Zahl weiter zu erhöhen. Finanzanalys- in Höhe von 1,00 (Vorjahr: 1,00) € je Aktie auszu- ten sind für uns wichtige Multiplikatoren für schütten. Dies entspricht einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent in Bezug auf den Jahresschlusskurs sowie einer Ausschüttungsquote von 56 Prozent des konsolidierten Konzerngewinns nach Abzug der Minderheitsanteile. Unsere Anteilseigner partizipieren an der wachsenden Ertragskraft des Unternehmens. 24 Aktie Aktionärsstruktur in % Privataktionäre Ausland 1 Privataktionäre Inland 16 Institutionelle Anleger Inland 16 Institutionelle Anleger Ausland 67 Institutionelle Anleger Ausland in % Institutionelle Anleger Schweiz 3 Institutionelle Anleger United Kingdom 30 6 Institutionelle Anleger Frankreich Institutionelle Anleger Vereinigte Staaten 18 Sonstige 10 Internationale Aktionärsstruktur Im Sommer 2005 hat Bilfinger Berger eine Untersuchung zur Aktionärsstruktur durchgeführt. Durch die erfolgreiche Platzierung der Aktien unseres ehemaligen Großaktionärs Dresdner Bank am 8. Juni 2005 bei institutionellen Investoren wurde unsere internationale Eigentümerbasis noch verbreitert. Innerhalb weniger Stunden konnte die Bank ihren gesamten Anteil in Höhe von 25 Prozent im Zuge eines beschleunigten Bieterverfahrens nahe am Börsenkurs veräußern – ein Ausdruck des Vertrauens, das der Kapitalmarkt in uns setzt. 25 Aktie Corporate Governance Bericht Corporate Governance beschäftigt sich mit den Seit Abgabe der Entsprechenserklärung vom Strukturen und Prozessen guter Unternehmens- Dezember 2004 entsprach Bilfinger Berger sämt- führung, -überwachung und -transparenz. lichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Gremien der Governance Kodex in der Fassung vom 21. Mai 2003.“ Gesellschaft sind Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. In der Unternehmensfüh- Vorstand rung orientiert sich Bilfinger Berger an nationalen Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener und internationalen Standards. Verantwortung. Die Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat bestellt. Der Vorstand besteht Corporate Governance Kodex aus vier Mitgliedern, Vorstandsvorsitzender ist Bilfinger Berger unterstützt das Ziel, mit einem Herbert Bodner. Corporate Governance Kodex für deutsche börsen- Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands notierte Unternehmen das Vertrauen der nationa- besteht aus drei Komponenten: einem festen Jah- len und internationalen Anleger, der Kunden, der resgrundgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und einer langfristig am Unternehmenserfolg und Überwachung von Aktiengesellschaften zu (Wertbeitrag) sowie am Aktienkurs ausgerichteten fördern. Die Unternehmensführung der Bilfinger Vergütung. Weitere Informationen zur Vergütung Berger AG entspricht sämtlichen Kriterien des des Vorstands werden im Konzernanhang unter Deutschen Corporate Governance Kodex in der Nr. 28 gegeben. Bestehende Aktienoptionspläne Fassung vom 2. Juni 2005 mit einer notwendigen sind außerdem in den Erläuterungen zum Eigen- Ausnahme. Die Einzelheiten ergeben sich aus der kapital beschrieben. von Vorstand und Aufsichtsrat am 7. Dezember 2005 abgegebenen Erklärung gemäß §161 AktG. Aufsichtsrat Sie lautet: Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat 16 Mitglie- „Die Bilfinger Berger AG entspricht sämtlichen der. Die Vertreter der Anteilseigner werden von Empfehlungen des Deutschen Corporate Gover- der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl der nance Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005. Hier- Arbeitnehmervertreter erfolgt dem Mitbestim- von ausgenommen ist die Empfehlung in Ziffer mungsgesetz entsprechend durch die Mitarbeiter. 5.4.3 Satz 3 (Bekanntgabe von Kandidatenvorschlä- Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Udo Stark. Der gen für den Aufsichtsratsvorsitz an die Aktionäre), Aufsichtsrat berät und überwacht die Geschäfts- weil diese Empfehlung nicht der im Aktiengesetz führung. Im Rahmen des Jahresabschlusses berich- festgelegten Kompetenzverteilung entspricht. Die tet der Aufsichtsrat den Aktionären über seine Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden obliegt allein Tätigkeit. dem Aufsichtsrat. Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats setzt sich gemäß § 14 der auf unseren Internetseiten veröffentlichten Satzung zusammen aus einer festen Vergütung von 10.000 € und einer variablen Vergütung von 500 € je Cent, um welchen die Dividende 10 Cent je Aktie übersteigt. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, sein Stellvertreter sowie die Mitglieder des Präsidiums und des Prüfungsausschusses das Eineinhalbfache dieser Beträge. Übt ein Aufsichtsratsmitglied mehrere der genannten Funktionen aus, steht ihm nur einmal die jeweils höchste Vergütung zu. 26 Corporate Governance Bericht in ¤ Fixum Variable Vergütung 1 Udo Stark (Vorsitzender, Vorsitzender des Präsidiums und Mitglied des Prüfungsausschusses) 20.000 90.000 110.000 Maria Schmitt (stv. Vorsitzende und Mitglied des Präsidiums) 15.000 67.500 82.500 Hans Bauer 10.000 45.000 55.000 Dr. Horst Dietz 10.000 45.000 55.000 Wolfgang Erdner 10.000 45.000 55.000 Dr. Jürgen Hambrecht 10.000 45.000 55.000 Reiner Jager 10.000 45.000 55.000 Rainer Knerler 10.000 45.000 55.000 Dr. Hermut Kormann 10.000 45.000 55.000 Harald Möller 10.000 45.000 55.000 Klaus Obermierbach 10.000 45.000 55.000 Thomas Pleines 10.000 45.000 55.000 Friedrich Rosner (Mitglied des Prüfungsausschusses) 15.000 67.500 82.500 Rolf Steinmann 10.000 45.000 55.000 Dr. Klaus Trützschler 10.000 45.000 55.000 Bernhard Walter (Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender des Prüfungsausschusses) 15.000 67.500 82.500 185.000 1 Gesamt 832.500 1.017.500 Auf Basis der vorgeschlagenen Dividende von 1,00 ¤ Daneben wurden als Ersatz für Auslagen insgesamt 17 T € vergütet. Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen wurden nicht gezahlt. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2005 betrugen somit 1.035 (Vorjahr: 1.030) T€. Directors’ Dealings Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie Personen, die in einer engen Beziehung zu den vorgenannten Mitgliedern stehen, sind nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz gesetzlich verpflichtet, wesentlichen Erwerb oder Veräußerung von Aktien, Optionen und Derivaten der Bilfinger Berger AG offen zu legen. Mitteilungen über entsprechende Geschäfte im Jahr 2005 haben wir im Internet unter www.bilfingerberger.de veröffentlicht. 27 Corporate Governance Bericht Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat sich über den Gang der Veränderung der Aktionärsstruktur durch den Geschäfte und die Lage des Unternehmens regel- Verkauf der Beteiligung der Dresdner Bank an der mäßig unterrichtet und die Geschäftsführung des Gesellschaft wurde eingehend behandelt. Vorstands der Gesellschaft aufgrund schriftlicher Das Präsidium des Aufsichtsrats hat sich neben und mündlicher Berichterstattung überwacht. der Vorbereitung der Sitzungen des Plenums vor Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Auf- allem mit Großprojekten, dem privatwirtschaft- sichtsrats erforderlich ist, wurden überprüft und lichen Betreibergeschäft und der Vergütung des mit dem Vorstand behandelt. Der Aufsichtsrat hat Vorstands befasst. seine Zustimmung bei Erwerb und Veräußerung Der Prüfungsausschuss hat sich über die von Unternehmensbeteiligungen, Übernahme von Behandlung der Jahres- und Zwischenabschlüsse Teilbetrieben, Abgabe von Angeboten für Groß- hinaus über den Einsatz des Projekt Controllings projekte und Kapitalmaßnahmen erteilt. sowie die Tätigkeit der Konzernrevision eingehend Im Geschäftsjahr 2005 haben sechs Sitzungen informiert. Zur Prüfung des Risikomanagements des Aufsichtsratsplenums, vier Sitzungen des erstatten beide Zentralbereiche dem Ausschuss Präsidiums des Aufsichtsrats und vier Sitzungen regelmäßig Jahresberichte. Der Aufsichtsrat ist der des Prüfungsausschusses stattgefunden. Dabei Auffassung, dass das derzeit bestehende Risiko- wurden neben den laufenden Geschäften und den management den Anforderungen vollumfänglich Großprojekten vor allem die Unternehmensstra- entspricht. Der Prüfungsausschuss hat die Effizienz tegie sowie die Position von Bilfinger Berger im seiner Tätigkeit evaluiert. Vergleich zu seinen Wettbewerbern mit dem Die Vorsitzenden von Präsidium und Prüfungs- Vorstand besprochen. Der Aufsichtsrat hat sich mit ausschuss haben dem Aufsichtsratsplenum in den Akquisitionen Babcock Borsig Service, Assetis, seinen Sitzungen über die Arbeit der von ihnen Simon Engineering und PPRM intensiv beschäftigt. geleiteten Ausschüsse berichtet. Es bestand keine Dabei wurden jeweils alle wesentlichen Gesichts- Veranlassung, vom Einsichtsrecht des Aufsichts- punkte wie Ergebnisse der Due Diligence, Ertrags- rats in die Bücher, Schriften etc. der Gesellschaft situation, Business Plan, Qualität der Geschäfts- gemäß § 111 Abs. 2 AktG Gebrauch zu machen. führung, Auswirkungen auf Konzernabschluss Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat mit dem und Integrationskonzept geprüft. Über die tatsäch- Vorstandsvorsitzenden auch außerhalb der Sitzun- liche Entwicklung neuer Beteiligungsgesellschaf- gen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse in ten im Vergleich zu den bei Erwerb getroffenen Einzelgesprächen die Lage der Gesellschaft und Annahmen lässt sich der Aufsichtsrat regelmäßig ihre weitere Entwicklung erörtert. berichten. Mit dem Deutschen Corporate Governance Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen lag Kodex hat sich der Aufsichtsrat erneut ausführlich in der Ergebnisentwicklung des Konzerns mit befasst und dabei unter anderem die Effizienz einerseits erfreulichen Resultaten, andererseits der seiner Tätigkeit evaluiert. In der gemeinsam mit Belastung aus den Verlusten im australischen dem Vorstand am 7. Dezember 2005 abgegebenen Hochbaugeschäft. Die Ursache dieses Einbruchs, Erklärung gemäß § 161 AktG wird festgestellt, dass der Einsatz des Projekt Controllings und die getrof- die Bilfinger Berger AG sämtlichen Empfehlungen fenen Maßnahmen wurden mit dem Vorstand ein- des Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005 gehend erörtert und einer intensiven Prüfung entspricht. Ausgenommen hiervon ist die Empfeh- unterzogen. Der Aufsichtsrat stimmte im Ergebnis lung in Ziffer 5.4.3 Satz 3 (Bekanntgabe von Kandi- seiner Prüfung den eingeleiteten Maßnahmen des datenvorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz an Vorstands zu. Ausführlich untersucht wurden auch die Aktionäre), weil diese Empfehlung nicht der im generelle Fragen der Führung von Beteiligungs- Aktiengesetz festgelegten Kompetenzverteilung gesellschaften, die Unternehmensplanung, das entspricht. Die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden Kapitalrenditecontrolling und der Vergleich des obliegt allein dem Aufsichtsrat. Die Entsprechens- Geschäftsverlaufs mit den erwarteten Zahlen. Die erklärung ist den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. 28 Bericht des Aufsichtsrats Neben dem Präsidium und dem Prüfung- Gewinnverwendung sind Einwendungen nicht zu sausschuss besteht gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung erheben. Der Empfehlung des Prüfungsausschus- ein Ausschuss des Aufsichtsrats zur Wahr- ses folgend hat der Aufsichtsrat von dem Ergebnis nehmung der in § 31 Abs. 3 des Mitbestimmungs- der Prüfung der Abschlussprüfer zustimmend gesetzes bezeichneten Aufgaben. Die derzeitige Kenntnis genommen. Die vom Vorstand für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Gesellschaft und den Konzern vorgelegten Jahres- Ausschüsse ist dem Kapitel Organe der Gesell- abschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr schaft zu entnehmen. Personelle Veränderungen 2005 wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung sind seit dem Bericht des Aufsichtsrats vom am 15. März 2006 gebilligt. An dieser Sitzung 23. März 2005 nicht eingetreten. haben auch zwei der unterzeichnenden Wirt- Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss schaftsprüfer teilgenommen und ihre Prüfung des sowie die Lageberichte der Bilfinger Berger AG und Jahres- und Konzernabschlusses erläutert. Der Jah- des Konzerns für das Geschäftsjahr 2005 sind von resabschluss der Gesellschaft ist damit festgestellt. den durch die Hauptversammlung gewählten und Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung vom Aufsichtsrat beauftragten Abschlussprüfern, des Bilanzgewinns stimmt der Aufsichtsrat zu. der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Herr Carlos Möller ist im beiderseitigen Einver- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Karlsruhe, und nehmen zum Jahresende 2005 aus dem Vorstand der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesell- ausgeschieden. Die von ihm wahrgenommenen schaft, Mannheim, geprüft und mit dem unein- Betreuungsaufgaben wurden auf Herrn Bodner geschränkten Bestätigungsvermerk versehen (Bilfinger Berger Australia) und Herrn Prof. Schet- worden. Die Prüfungsberichte wurden den Auf- ter (Fru-Con) übertragen. sichtsratsmitgliedern ausgehändigt. Der Prüfungs- Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und ausschuss des Aufsichtsrats hat die Abschlüsse allen Mitarbeitern herzlichen Dank und Anerken- sowie die Wirtschaftsprüfungsberichte in Anwe- nung für ihre Leistung im vergangenen Geschäfts- senheit der Wirtschaftsprüfer erörtert. jahr aus. Nach dem abschließenden Ergebnis der auf dieser Grundlage vom Aufsichtsrat vorgenomme- Mannheim, den 15. März 2006 nen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, der Lageberichte der Bilfinger Berger AG und des Konzerns sowie des Vorschlags für die Udo Stark Aufsichtsratsvorsitzender 29 Bericht des Aufsichtsrats Konzernlagebericht Das Geschäftsjahr 2005 im Überblick Bilfinger Berger hat das Geschäftsvolumen erneut ausgeweitet. Zuwächse in allen Segmenten sind mit einem deutlichen Ergebnisanstieg verbunden. Bei der Umsetzung unserer Strategie haben wir weitere erhebliche Fortschritte erzielt. Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung Im privatwirtschaftlichen Betreibergeschäft war der Ausbau unserer Serviceaktivitäten: verfolgen wir eine langfristig angelegte Wachstumsstrategie. Unser Projektportfolio Mit der Akquisition von Babcock Borsig haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr Service haben wir unsere Industriedienst- erheblich weiterentwickelt: leistungen auf den Kraftwerksektor ausgedehnt und uns in diesem Zukunftsmarkt Wir konnten unsere Betreiberaktivitäten auf eine ausgezeichnete Position geschaffen. Nordamerika ausweiten. In Kanada planen und finanzieren wir den Ausbau einer Rheinhold & Mahla konnte seine Aktivitä- Schnellstraße in den Rocky Mountains und ten in Deutschland und auf europäischen stellen ihre Verfügbarkeit langfristig sicher. Märkten erheblich verstärken. Das Unter- Darüber hinaus wurde Bilfinger Berger für nehmen hat große Teile der Wartung die Realisierung einer wichtigen Brücken- und Instandhaltung in den Industrieparks verbindung in Vancouver ausgewählt. Höchst und Griesheim in Frankfurt am Main übernommen – eine hervorragende Aus- In der englischen Grafschaft Kent verwirk- gangsbasis für weiteres Wachstum im lichen wir ein weiteres großes Schulprojekt. In- und Ausland. Es handelt sich um sechs Schulgebäude, die wir planen, finanzieren, errichten und Durch die mehrheitliche Beteiligung an der betreiben. Assetis GmbH und die Zusammenführung mit eigenen Serviceeinheiten nimmt Bilfin- Von zwei strategisch nicht mehr relevanten ger Berger auch im Property Management älteren Beteiligungen haben wir uns wie eine führende Rolle in Deutschland ein. geplant getrennt. In Australien haben wir durch den Erwerb der Dienstleistungssparte von Simon Engineering unser Industrieservicegeschäft auf eine breitere Basis gestellt und die Voraussetzungen für weitere Expansion geschaffen. 30 Lagebericht Die Entwicklung im Hoch- und Industriebau Im Ingenieurbau steht das internationale verlief im zurückliegenden Jahr uneinheitlich: Großprojektgeschäft im Vordergrund. Unsere Organisation erlaubt den flexiblen Einsatz In Deutschland stößt ,i.volution‘, unser Bera- unseres Spitzen-Know-hows, ohne es in allen tungs-, Bau- und Dienstleistungsangebot für unseren Märkten vorhalten zu müssen: jede Phase im Lebenszyklus einer Immobilie, auf hervorragende Resonanz. Die konse- Unsere Position in Skandinavien und aus- quente Ausrichtung des Geschäfts an den gewählten EU-Beitrittsländern konnten wir Bedürfnissen unserer Kunden ist unsere deutlich ausbauen. Basis für stabilen wirtschaftlichen Erfolg. Unsere starke Stellung im australischen Unsere nigerianische Beteiligungsgesell- Markt haben wir weiter gefestigt. schaft profitiert von der anhaltend hohen Nachfrage privater Auftraggeber, vor allem In Nordamerika haben wir uns neu aufge- aus der Öl- und Gasindustrie. stellt und sind für kommende Aufgaben gut gerüstet. Die Ausweitung unseres Betreiber- Dem Erfolg in Deutschland und Nigeria geschäfts auf Nordamerika wird unseren standen jedoch Verluste im australischen Bauaktivitäten zusätzliche Impulse geben. Hochbaugeschäft gegenüber. Dort haben wir unsere Strukturen optimiert, das Management gestärkt und konzentrieren uns auf ausgewählte Marktsegmente. Veränderung der Aktionärsstruktur Inzwischen hat sich auch der überhitzte Im Geschäftjahr 2005 hat sich die Aktionärs- Markt entspannt und wir erwarten keine struktur von Bilfinger Berger grundlegend weiteren Belastungen. verändert. Nachdem sich die Dresdner Bank im Juni von ihrer Beteiligung an unserem Unternehmen getrennt hat, ist der Free Float unserer Aktie auf 100 Prozent gestiegen. 31 Lagebericht Der Bilfinger Berger Konzern Das Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau umfasst die Tätigkeit unserer Hochbausparte in Deutsch- Geschäftstätigkeit und Strategie land und die Hoch- und Industriebauaktivitäten Bilfinger Berger bietet als international agierender unserer Beteiligungsgesellschaften Bilfinger Ber- Bau- und Dienstleistungskonzern ganzheitliche ger Australia und Julius Berger Nigeria. In diesem Lösungen in den Bereichen Immobilien, Infrastruk- Segment überwiegt der Anteil privater Kunden tur und Industrieservice. Die Geschäftstätigkeit deutlich gegenüber öffentlichen Auftraggebern. reicht von Beratung, Entwicklung, Planung und Mit unserem ganzheitlichen Ansatz lösen wir die Finanzierung über betriebsfertige Erstellung bis individuellen Probleme unserer Auftraggeber und hin zu Instandhaltung und Betrieb. Sie gliedert sich schaffen so dauerhafte Kundenbeziehungen. in die Geschäftsfelder Ingenieurbau, Hoch- und Unser Geschäftsfeld Dienstleistungen haben Industriebau, Dienstleistungen sowie Betreiber- wir auf die Sparten Facility Services und Industrial projekte. Services ausgerichtet. Im Gebäudemanagement Das Geschäftsfeld Ingenieurbau beinhaltet konzentrieren wir uns auf anspruchsvolle tech- die Aktivitäten unseres Konzerns in dieser Bau- nische und kaufmännische Leistungen und zählen sparte. Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen zu den Marktführern in Deutschland. Der Indus- auf internationalen Märkten wie Australien, trieservice betrifft Wartung und Instandhaltung ausgewählten europäischen und afrikanischen von Anlagen der Prozessindustrie und von Energie- Ländern, dem Mittleren Osten, Nordamerika sowie erzeugern. Die regionalen Schwerpunkte liegen in Deutschland. Ausgeprägte technische Kom- in Deutschland, Europa, Australien und in den petenz und die Fähigkeit zur verantwortlichen Vereinigten Staaten. Führung großer Infrastrukturprojekte sind wich- Das Segment Betreiberprojekte bündelt das pri- tige Fundamente unseres Erfolgs. Eine flexible vatwirtschaftliche Betreiberengagement unseres Spartenorganisation erleichtert die konzerninter- Konzerns. Bei der Gestaltung unseres Projekt- ne Zusammenarbeit und fördert den reibungs- portfolios stellen wir stets die Rendite auf das ein- losen Know-how-Transfer. gesetzte Eigenkapital in den Mittelpunkt unserer Geschäftsfeldstruktur Volle Zuordnung Ingenieurbau Hoch- und Industriebau Dienstleistungen Betreiberprojekte Bilfinger Berger Ingenieurbau Bilfinger Berger Hochbau Bilfinger Berger Facility Services: Bilfinger Berger BOT Bilfinger Berger Umwelttechnik Bilfinger Berger Verkehrswegebau Hydrobudowa HSG EPM Assetis Bilfinger Berger Industrial Services: Babcock Borsig Service Rheinhold & Mahla Razel Anteilige Zuordnung Bilfinger Berger Nigeria (inklusive JBN) Fru-Con (inklusive Centennial) Bilfinger Berger Australia (Baulderstone Hornibrook, Abigroup) 32 Lagebericht Tätigkeit. Wir befassen uns ausschließlich mit wichtige strategische Wettbewerbsvorteile bei der Projekten im öffentlichen Hochbau und in der Weiterentwicklung unseres Betreibergeschäfts. Verkehrsinfrastruktur. Dabei konzentrieren wir Unser konzerneigenes Know-how in allen Bau- uns auf Zielmärkte mit sicheren politischen und und Betriebsstadien erlaubt einen fundierten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Umgang mit den spezifischen Anforderungen in jeder Phase im Lebenszyklus eines Projekts. Die Steigerung von Ergebnisqualität und Unternehmenswert enge Kooperation von Hochbau und Service- Unsere Strategie zielt auf eine nachhaltige Steige- lienkunden auf eine völlig neue Grundlage. geschäft stellt die Beziehung zu unseren Immobi- rung von Ergebnisqualität und Unternehmensmit einem ertragstarken Dienstleistungsgeschäft Maßgebliche Finanzkennzahlen: EBITA und Kapitalrendite ein zweites starkes Standbein neben unseren Bau- Das EBITA ist die maßgebliche Kenngröße zur aktivitäten zu schaffen. Darüber hinaus bauen wir Erfolgsmessung unserer operativen Einheiten. Im unser Portfolio privatwirtschaftlicher Betreiber- Baugeschäft setzen wir uns eine Leistungsrendite projekte aus, das bereits heute seine Kapitalkosten von mindestens 2 Prozent, im Dienstleistungs- verdient. Sein Beitrag zum Konzernergebnis wird segment von mindestens 4 Prozent zum Ziel. langfristig deutlich wachsen. Im Baugeschäft Den wirtschaftlichen Erfolg der Geschäftsfelder konzentrieren wir uns auf die weitere Verbesse- und des Konzerns messen wir zusätzlich anhand rung der Ergebnisqualität. Die internationale des Wertbeitrags mithilfe unseres Kapitalrendite- Ausrichtung unserer Bauaktivitäten macht unser controlling. Dabei legen wir konzerneinheitlich Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber einen Kapitalkostensatz von 11 Prozent zu Grunde. wert. Innerhalb kurzer Zeit ist es uns gelungen, Schwankungen in einzelnen Märkten. Diesen erfolgreichen Weg werden wir konse- Profitcenter und zentrale Kontrolle quent weiterverfolgen. Unser Dienstleistungs- Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesellschaft geschäft wird sowohl organisch als auch durch nach deutschem Recht. Gremien der Gesellschaft Zukäufe weiter wachsen. Wir wollen unsere sind Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversamm- Leistungspalette in diesem Segment abrunden lung. In der Unternehmensführung orientieren wir und neue Märkte erschließen. Beim Ausbau des uns an nationalen und internationalen Standards. Betreiberportfolios bleibt die Rendite auf das ein- Die Bilfinger Berger AG entspricht mit einer not- gesetzte Eigenkapital das entscheidende Kriterium wendigen Ausnahme sämtlichen Empfehlungen unseres Handelns. des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005. Unser operatives Umfassendes Leistungsspektrum für unsere Kunden Geschäft ist konsequent dezentral organisiert. Als Multi Service Group setzen wir auf die agieren als eigenständige Profitcenter. Steuerung Zusammenarbeit einzelner Einheiten innerhalb und Kontrolle erfolgen über ein konzerneinheit- unseres Konzerns. Die Nutzung dieser Synergien liches Berichtswesen und ein wirkungsvolles hat in kurzer Zeit erhebliche Bedeutung für Bilfin- Risikomanagementsystem. ger Berger erlangt. So profitiert der Ingenieurbau zunehmend vom Erfolg bei der Realisierung privatwirtschaftlicher Projekte. Gleichzeitig verfügen wir durch unsere bautechnische Kompetenz über 33 Lagebericht Niederlassungen und Beteiligungsgesellschaften Europäischen Union der erwartete Aufschwung Wirtschaftliches Umfeld eingetreten, das Bruttoinlandsprodukt stieg 2005 Weltwirtschaft: Robustes Wachstum um knapp 5 Prozent. Dank einer verbesserten Die Weltwirtschaft ist im Jahr 2005 weiter gewach- Binnennachfrage erreichte Österreich ein Plus von sen. Trotz Höchstpreisen für Rohöl lag die Steige- rund 2 Prozent. rungsrate bei gut 4 Prozent. Auf den für Bilfinger Berger relevanten Märkten verlief die wirtschaft- Nordamerika: Anhaltendes Wachstum liche Entwicklung uneinheitlich. Das Wachstum in den Vereinigten Staaten verlangsamte sich im Vergleich zum Vorjahr, lag aber Europa: Unterschiedliche Entwicklung mit einem Plus von 3,5 Prozent noch deutlich vor Die Steigerungsraten in Europa blieben deutlich der Eurozone. Einem leichten Rückgang des priva- hinter dem globalen Wachstum zurück. In der ten Konsums als Folge steigender Zinsen standen Eurozone nahm das Bruttoinlandsprodukt um höhere Investitionen und Exportraten gegenüber. etwas mehr als 1 Prozent zu. In Deutschland war im Die Auswirkungen der verheerenden Wirbel- zweiten Halbjahr 2005 ein leichtes Anziehen der stürme an der Südküste des Landes haben die Konjunktur zu verzeichnen. Wirtschaftsmotor Wirtschaft nicht nachhaltig belastet. Kanada ent- blieb der Export, die Inlandsnachfrage dagegen wickelt sich nach zwölf Jahren Wachstum weiter- stagnierte. Insgesamt wuchs die deutsche Wirt- hin dynamisch. schaftsleistung 2005 jedoch nur um 0,9 Prozent. Die Teuerung war im Wesentlichen von spürbar Australien: Aufschwung ungebrochen gestiegenen Energiekosten getrieben, blieb aber Die australische Wirtschaft hat auch 2005 ihren insgesamt moderat. Wachstumspfad nicht verlassen. Die Binnennach- In Frankreich hat die Konjunktur in der zweiten frage ist ungebrochen, der Außenhandel floriert. Jahreshälfte 2005 durch privaten Konsum, wach- Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 2,6 Prozent. sende Investitionen und lebhafte Exporte Impulse Die Teuerung blieb moderat, die Arbeitslosenquote erhalten. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich war weiterhin gering. Dienstleistungen, Industrie- um rund 1,5 Prozent. Die britische Wirtschaft legte produktion und Bauwirtschaft sind die Konjunk- im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent zu, hat aber turmotoren. infolge einer schwächeren Konsumnachfrage an Wachstumstempo verloren. Schweden und Norwegen zeichnen sich durch stabile Zuwachsraten aus. In Polen ist nach dem Beitritt des Landes zur Bruttoinlandsprodukt – Wachstum nach Regionen in % 2004 2005 Deutschland 1,6 0,9 Europa 2,4 1,5 Vereinigte Staaten 4,4 3,5 Australien 3,7 2,6 34 Lagebericht Branchenentwicklung Die Baukonjunktur in den Vereinigten Staaten erwies sich mit einem Zuwachs von knapp 5 Pro- Bauwirtschaft: Uneinheitliches Bild zent erneut als sehr robust. In allen Marktsegmen- Für die Bauwirtschaft in Deutschland war 2005 ten gab es Steigerungsraten. In Kanada erwickelte das elfte Rezessionsjahr in Folge. Die Auftragsein- sich die Baukonjunktur erfreulich, nicht zuletzt gänge im Bauhauptgewerbe lagen mit insgesamt aufgrund der hohen Akzeptanz privatwirtschaft- 44 Mrd. € um 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. licher Modelle. Die Umsätze gingen um 5,7 Prozent auf 74 Mrd. € stand nach der Wiedervereinigung. Im Durch- Dienstleistungen: Hohe Nachfrage nach integrierten Lösungen schnitt waren im vergangenen Jahr 717.000 Die Instandhaltungsaufwendungen der produzie- Mitarbeiter im Bauhauptgewerbe tätig, 50.000 renden Industrie in Westeuropa nehmen wieder Beschäftigte weniger als im Vorjahr. zu. Gute Chancen eröffnen sich Unternehmen, die zurück und markieren damit einen neuen Tief- Allerdings deutete sich bei der Entwicklung der das Instandhaltungsmanagement von Industrie- Auftragseingänge im zweiten Halbjahr ein Ende anlagen komplett übernehmen können. Hier ist der Talfahrt an. Der Wirtschaftsbau profitierte von auch künftig von einer deutlich wachsenden der allgemeinen konjunkturellen Stabilisierung, Nachfrage auszugehen. In den neuen EU-Beitritts- der öffentliche Bau von der beginnenden Entspan- staaten besteht ein anhaltender Modernisierungs- nung der kommunalen Finanzsituation. Lediglich bedarf der Industrie. Outsourcing-Lösungen für der Wohnungsbau verzeichnete noch leichte Rück- die Instandhaltung stoßen daher auf großes gänge. Die seit Mitte 2005 anziehende Baunachfra- Interesse. Im Kraftwerkssektor sorgen steigende ge begann sich Ende des Jahres in leicht steigenden Energienachfrage, zunehmender Rehabilitations- Umsätzen niederzuschlagen, was vorsichtigen bedarf und höhere Umweltschutzanforderungen Optimismus aufkommen lässt. weltweit für gute konjunkturelle Rahmenbe- Für das Jahr 2006 erwartet der Hauptverband dingungen. der Deutschen Bauindustrie im Bauhauptgewerbe Der Markt für Facility Services in Deutschland erstmals seit langem wieder stabile Umsätze – und ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Den- nährt damit die Hoffnung auf eine Trendwende. noch nimmt der Preisdruck bei Standardleistungen Auch die Ankündigung der neuen Bundesregie- zu, die Konzentration unter den Anbietern setzt rung, die Investitionen in die Verkehrswege zu sich fort. Chancen eröffnen sich auch hier für erhöhen und Public Private Partnership verstärkt Unternehmen, die ihren Kunden integrierte zu nutzen, spricht für eine mögliche Belebung der Leistungspakete oder hochspezialisierte Services Baukonjunktur. offerieren. Ihnen bieten sich auch gute Perspek- In Frankreich stiegen die Investitionen in tiven in einigen Ländern West- und Osteuropas. öffentliche Bauprojekte im vergangenen Jahr um 2 Prozent. Im Mittelpunkt standen Ausbau und Stabile rechtliche Rahmenbedingungen Erhalt des Schienennetzes sowie von Straßen und Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Akti- Autobahnen. In Polen profitiert die Branche in vitäten unseres Konzerns haben sich 2005 nur besonderem Maße vom Wirtschaftsaufschwung unwesentlich verändert. des Landes, der durch Investitionen der Europäi- In Deutschland ist die Verabschiedung des schen Union spürbare Impulse erhält. In Österreich Beschleunigungsgesetzes für Öffentlich- Private war die Nachfrage im Ingenieurbau stabil. Dem Partnerschaften positiv zu bewerten. Das Gesetz Straßenbau in Ungarn kommt eine Zunahme schafft mehr Rechtssicherheit und ermöglicht privatwirtschaftlicher Projekte zugute. In Skandi- unter anderem auch die private Realisierung von navien sind die Investitionen in die Verkehrsinfra- Autobahnabschnitten nach dem Fernstraßenbau- struktur stark gestiegen. privatfinanzierungsgesetz. Die zum 1. Januar 2006 In Australien setzte sich der Bauboom fort, beschlossene Abschaffung der Eigenheimzulage allerdings verlagerten sich die Gewichte. Während hat keine Auswirkungen auf unser Unternehmen, sich der überhitzte Hochbausektor langsam da Wohnungsbau für uns von marginaler Bedeu- abkühlte, wurde noch mehr in die Infrastruktur tung ist. investiert. 35 Lagebericht Geschäftsverlauf Leistung und Auftragseingang erheblich ausgeweitet Konzernergebnis 30 Prozent über Vorjahreswert Cashflow übertrifft zum Jahresende die Erwartung Leistung und Auftragseingang erreichen Rekordniveau Die Leistung des Konzerns hat im zurückliegenden Geschäftsjahr um 16 Prozent auf 7.061 Mio. € zuge- Leistung, Auftragseingang, Auftragsbestand in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % nommen. Neben organischem Wachstum haben dazu vor allem Akquisitionen im Geschäftsfeld Dienstleistungen beigetragen. Der Anteil der Leistung, der auf internationalen Märkten erbracht wurde, hat sich auf 66 (Vorjahr: 65) Prozent erhöht. Der Anteil des inländischen Baugeschäfts an Leistung 6.111 7.061 +16 Auftragseingang 6.139 7.545 +23 Auftragsbestand 6.339 7.001 +10 der Konzernleistung ist weiter auf 19 (Vorjahr: 21) Prozent zurückgegangen, Dienstleistungsaktivitäten in Deutschland schlagen mit 15 (Vorjahr: 14) Prozent zu Buche. Der Auftragseingang ist ebenfalls angestiegen. Mit einem Zuwachs um 23 Prozent auf 7.545 Mio. € übertraf er deutlich den Vorjahreswert. Der Auf- Leistung nach Regionen in Mio. ¤ 2004 2005 % tragsbestand lag zum Jahresende bei 7.001 Mio. €, eine Zunahme um 10 Prozent. Deutschland 2.160 2.390 34 1.272 1.500 21 Amerika 624 540 8 Afrika 467 681 9 Asien 92 139 2 Australien 1.496 1.811 26 Gesamt 6.111 7.061 100 übriges Europa Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte führen wir ab dem Jahr 2005 ausschließlich die Betreiberleistung vollkonsolidierter Projekte. Die mit Betreiberengagements verbundene Bauleistung – soweit sie im Konzern erbracht wird – weisen wir in den Geschäftsfeldern Ingenieurbau beziehungsweise Hoch- und Industriebau aus. Die Konsolidierung verringert sich entsprechend. Die Vorjahreswerte wurden zur Vergleichbarkeit angepasst. Konzernergebnis 30 Prozent über Vorjahr Leistung nach Geschäftsfeldern in Mio. ¤ 2004 2005 % Die Ertragskraft des Konzerns hat sich im Vorjahresvergleich weiter verbessert. Dazu haben vor Ingenieurbau 2.447 2.747 39 Hoch- und Industriebau 1.989 2.081 29 Dienstleistungen 1.600 2.250 32 Betreiberprojekte 11 14 <1 Konsolidierung, Sonstiges 64 -31 6.111 7.061 Gesamt allem die Segmente Ingenieurbau und Dienstleistungen mit deutlichen Ergebnissteigerungen beigetragen. Diesen Zuwächsen standen jedoch Belastungen aus dem australischen Hochbaugeschäft gegenüber. 100 Die GuV-Gesamtleistung erhöhte sich um 743 Mio. € beziehungsweise 13,6 Prozent auf 6.208 (Vorjahr: 5.465) Mio. €. Neben organischem Wachstum haben dazu vor allem Akquisitionen im 36 Lagebericht Operatives Ergebnis / EBITA in Mio. ¤ 2004 2005 Die Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen im Wesentlichen konsolidierungsbedingt um 8 Mio. € Ingenieurbau 22 50 9 -14 Dienstleistungen 62 90 Betreiberprojekte 3 4 -15 -15 81 115 Hoch- und Industriebau Konsolidierung, Sonstiges Konzern auf 92 (Vorjahr: 84) Mio. € zu. Ihr Anteil an der Gesamtleistung blieb mit 1,5 (Vorjahr: 1,5) Prozent konstant. Die sonstigen betrieblichen Erträge waren mit 129 (Vorjahr: 129) Mio. € unverändert. Dagegen ergab sich bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ein Anstieg um 95 Mio. € auf 545 (Vorjahr: 450) Mio. €. Saldiert ergibt sich ein Nettoaufwand von 416 (Vorjahr: 321) Mio. €. Dies entspricht einer Quote von 6,7 (Vorjahr: 5,9) Prozent Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung) in Mio. ¤ 2005 2004 der GuV-Gesamtleistung. Insgesamt konnte das EBITA auf 115 (Vorjahr: 81) Mio. € gesteigert werden. Dieser Zahl liegt eine 5.464,7 6.207,8 methodische Änderung beim Ausweis des EBITA -4.979,3 -5,585,3 für Betreiberprojekte zu Grunde. Nach bisheriger -84,0 -91,8 Ermittlung hätte sich das EBITA auf 126 Mio. € -320,4 -415,9 belaufen. Die vorgenommene Änderung besteht EBITA ( Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen ) 81,0 114,8 Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen -0,3 -5,3 EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) 80,7 109,5 Zinsergebnis 10,3 5,9 EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) 91,0 115,4 -34,3 -41,6 Ergebnis nach Ertragsteuern 56,7 73,8 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter -5,5 -7,3 Konzernergebnis 51,2 66,5 36.734 37.005 1,39 1,80 Gesamtleistung Materialaufwand / Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge darin, dass erstmals alle Zinserträge und Zinsauf- Ertragssteuern Durchschnittliche Anzahl der Aktien in Tausend Ergebnis je Aktie in ¤ wendungen – soweit sie das Betreibergeschäft betreffen – im EBITA des Geschäftsfelds erfasst werden. Per saldo führt dies zu einer Verringerung des EBITA und zu einer Verbesserung des Zinsergebnisses von jeweils 11 Mio. €. Auf das Ergebnis vor Ertragsteuern und das Konzernergebnis wirkt sich diese Umgliederung nicht aus. Das Geschäftsfeld Ingenieurbau hat erwartungsgemäß wieder einen maßgeblichen Ergebnisbeitrag geleistet. Das EBITA lag mit 50 (Vorjahr: 22) Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert, der durch einen Einmaleffekt belastet war. Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau war das EBITA durch Verluste im australischen Hoch- Geschäftsfeld Dienstleistungen beigetragen. Nicht hierin enthalten sind unsere anteilig in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Leistungen. Die GuV-Gesamtleistung weicht insoweit von der im Lagebericht mit 7.061 Mio. € ausgewiesenen Konzernleistung ab. Wir verweisen hierzu auf unsere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen im Anhang zur Gewinn- und Verlustrechnung. Der Anteil der Aufwendungen für Material und Subunternehmerleistungen sowie für eigenes Personal verringerte sich auf 90,0 (Vorjahr: 91,1) Prozent. Die darin enthaltene Personalaufwandsquote blieb mit 27,6 (Vorjahr: 27,7) Prozent nahezu unverändert. baugeschäft belastet und belief sich auf -14 (Vorjahr: 9) Mio. €. Im Geschäftsfeld Dienstleistungen ist das EBITA im Zuge der Leistungsausweitung weiter auf 90 (Vorjahr: 62) Mio. € gewachsen. Dazu hat neben organischem Wachstum die erstmalige Einbeziehung der neu erworbenen Gesellschaften, vor allem der Babcock Borsig Service seit April 2005, beigetragen. Das EBITA im Geschäftsfeld Betreiberprojekte beläuft sich auf 4 (Vorjahr: 3) Mio. €. Ohne die eingangs beschriebene methodische Änderung hätte das EBITA trotz hoher Vorkosten für neue Engagements 15 (Vorjahr: 3) Mio. € betragen. Zur Beurteilung unseres Geschäftserfolgs im Betreibergeschäft betrachten wir neben dem laufenden 37 Lagebericht operativen Ergebnis auch die jährliche Verände- Nach Abzug der Ergebnisanteile anderer Gesell- rung des Barwerts künftiger Cashflows. Die Wert- schafter in Höhe von 7 (Vorjahr: 6) Mio. € ergibt sich entwicklung unseres BOT-Portfolios erläutern wir das Konzernergebnis mit 66 (Vorjahr: 51) Mio. €. detailliert in der Darstellung des Geschäftsfelds Dies entspricht einem Ergebnis von 1,80 (Vorjahr: Betreiberprojekte. 1,39) € je Aktie. Das nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete EBITA (Konsolidierung/Sonstiges) war wie im Vor- Dividende von 1,00 ¤ je Aktie vorgeschlagen jahr mit -15 Mio. € negativ. Neben Konsolidierungs- Der Jahresüberschuss der Bilfinger Berger AG, effekten sind hier vor allem nicht verursachungs- deren Einzelabschluss nach den Vorschriften des gerecht umlegbare Kosten der Konzernzentrale deutschen Handelsrechts aufgestellt wird, beträgt enthalten. 42,2 (Vorjahr: 41,7) Mio. €. Davon wurden 5,0 (Vor- Die Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen gemäß IFRS 3 / IAS 36 jahr: 5,0) Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. in Höhe von 5,3 (Vorjahr: 0,3) Mio. € betreffen vor Wir schlagen der Hauptversammlung vor, aus allem aktivierte Werte aus erworbenen Auftrags- dem Bilanzgewinn von 37,2 (Vorjahr: 36,7) Mio. € beständen und langfristigen Kundenbeziehungen eine unveränderte Dividende von 1,00 € zu zahlen. im Rahmen der Akquisitionen im Dienstleistungs- Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von bereich. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests 37,2 Mio. €. Gemessen am Konzernergebnis beläuft für Goodwill ergaben keinen Abwertungsbedarf. sich die Ausschüttungsquote im Berichtsjahr auf Der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwen- etwa 56 Prozent. dungen hat sich um 1 Mio. € vermindert. Des Weiteren sind die Gewinne aus Wertpapierverkäufen Kapitalrenditecontrolling um 2 Mio. € gesunken. Hinzu kamen um 1 Mio. € Den Wertbeitrag der Geschäftsfelder und des Kon- höhere Nettozinsaufwendungen bei den Pensions- zerns messen wir anhand unseres Kapitalrendite- rückstellungen. Insgesamt führte dies zu einem controlling. Ein positiver Wertbeitrag wird erzielt, Rückgang des Zinsergebnisses gegenüber dem Vor- wenn der Ertrag (Return) auf das gebundene jahr um 4 Mio. € auf 6 (Vorjahr: 10) Mio. €. Kapital (Capital Employed) eine Rendite (ROCE) Wertbeiträge der Geschäftsfelder 2004 2005 2004 Capital Employed in Mio. ¤ Ingenieurbau 333 390 33,4 Hoch- und Industriebau 159 160 Dienstleistungen 463 619 Betreiberprojekte 90 Summe der Segmente Konsolidierung / Sonstiges Konzern 2005 2004 Return in Mio. ¤ 2005 2004 2005 Wertbeitrag in % ROCE in % 2004 2005 Wertbeitrag absolut in Mio. ¤ 15,7 -1,0 4,7 15,5 1,3 4,5 13,4 14,6 2,4 13,9 13,9 11,3 2,9 132,9 167,6 12,7 13,0 1,7 2,0 18,0 25,5 -12,4 -16,4 -3,8 -16,6 -14,8 -27,6 -47,9 -27,3 120,5 151,2 8,8 10,9 -2,2 -0,1 -29,9 -1,8 61,2 10,0 24,8 2,1 62,2 90,4 123 12,5 1.045 1.292 323 99 1.368 1.391 -3,1 18,3 -9,7 7,2 -15,5 3,6 11,3 22,4 0,3 2,6 0,3 Das EBT beläuft sich auf 115 (Vorjahr: 91) Mio. € und ergibt, die über den Kosten des eingesetzten liegt um 24 Mio. € über dem Vorjahreswert. Kapitals (Kapitalkosten) liegt. Der Kapitalkosten- Der Aufwand für Ertragsteuern in Höhe von satz (WACC) beläuft sich wie in den Vorjahren 42 (Vorjahr. 34) Mio. € entspricht einer Steuerquote konzerneinheitlich auf 11 Prozent. Die Berechnung von 36,1 (Vorjahr: 37,6) Prozent. ist im Kapitel Kapitalrenditecontrolling im Einzelnen dargestellt. 38 Lagebericht Der Ingenieurbau steuerte mit 18 (Vorjahr: -3) auf 99 (Vorjahr: 323) Mio. €. Ursächlich waren die Mio. € wieder einen wesentlichen Wertbeitrag zum Verwendung freier Liquidität für Akquisitionen Konzern bei, nachdem er im Vorjahr aufgrund sowie ein unterjährig geringerer Bestand an eines Einmaleffekts einen negativen Wertbeitrag Liquiden Mitteln als Folge eines erhöhten Working auswies. Sein ROCE lag mit 15,7 Prozent deutlich Capital-Bedarfs. über den Kapitalkosten. Wir rechnen weiterhin mit stabilen Wertbeiträgen aus diesem Segment. In Summe verbesserte sich der Wertbeitrag des Konzerns auf -2 (Vorjahr: -30) Mio. €. Dies ent- Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau fiel spricht einem ROCE von 10,9 (Vorjahr: 8,8) Prozent. der Wertbeitrag mit -16 (Vorjahr: 7) Mio. € im Trotz der Verluste im australischen Hochbau- Berichtsjahr deutlich negativ aus. Ursache hierfür geschäft haben wir dennoch unser erklärtes Ziel, waren die berichteten Verluste im australischen im Geschäftsjahr 2005 unsere Kapitalkosten von Hochbaugeschäft. Für das laufende Geschäftsjahr 11 Prozent zu erwirtschaften, nahezu erreicht. erwarten wir wieder einen positiven Wertbeitrag. Auf Dienstleistungen entfällt unverändert der Gute Finanzlage und solide Kapitalstruktur größte Anteil des Capital Employed der Geschäfts- Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vorjahresver- felder. Es hat sich im Berichtsjahr vor allem auf- gleich um 637 Mio. € auf knapp 4,4 (Vorjahr: 3,7) grund von Akquisitionen auf 619 (Vorjahr: 463) Mrd. €. Ursache war die Ausweitung unseres Mio. € erhöht. Hiervon betreffen rund 395 Mio. € Betreibergeschäfts mit 450 Mio. € und der gezielte Goodwill. Der ROCE ist weiter auf 14,6 (Vorjahr: 13,4) Ausbau unseres Dienstleistungsgeschäfts durch Prozent gestiegen. Mit 22 (Vorjahr: 11) Mio. € erwirt- Akquisitionen mit 250 Mio. €, vor allem durch den schaftete das Geschäftsfeld den höchsten Wert- Erwerb der Babcock Borsig Service. beitrag im Konzern. Auf der Aktivseite betrifft der Anstieg der Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte ist zu immateriellen Vermögenswerte um 243 Mio € auf berücksichtigen, dass sich die überwiegende 592 (Vorjahr: 349) Mio. € insbesondere erworbenen Anzahl der Projekte derzeit im Bau oder einer Goodwill aus Akquisitionen. noch frühen Betriebsphase befindet. Zur Ermitt- Im Zuge der Geschäftsausweitung haben die lung des Wertbeitrags berechnen wir den Return Sachanlagen um 37 Mio. € auf 512 (Vorjahr: 475) unter Einbezug der im Vergleich zum Vorjahr Mio. € zugenommen. ermittelten Wertsteigerung des Portfolios. Die Die Ausweitung unseres Betreibergeschäfts Berechnung des Wertzuwachses, der sich im schlägt sich im Anstieg der Finanzanlagen um Berichtsjahr auf 10,4 (Vorjahr: 10,5) Mio. € beläuft, 284 auf 712 (Vorjahr: 428) Mio. € nieder. Von den ist im Kapitel Betreiberprojekte im Einzelnen 712 Mio. € entfallen 645 (Vorjahr: 236) Mio. € auf die- erläutert. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete im ses Geschäftsfeld. Sie betreffen im Wesentlichen Berichtsjahr mit 11,3 (Vorjahr: 13,9) Prozent wieder Forderungen aus Betreiberprojekten mit 525 (Vor- einen ROCE über den Kapitalkosten. jahr: 139) Mio. €. At Equity bilanzierte Werte In Summe ist der Wertbeitrag der Geschäftsfelder auf 25 (Vorjahr: 18) Mio. € gestiegen. von Betreiberprojekten finden sich unter Beteiligungen an assoziierten Unternehmen beziehungs- Überleitungsposten und die Zentrale haben weise Ausleihungen an assoziierte Unternehmen diesen Wertbeitrag um -27 (Vorjahr: -48) Mio. € mit zusammen 83 (Vorjahr: 73) Mio. €. In den gemindert. Die deutliche Verbesserung des weiter- Beteiligungen ist in Höhe von 37 Mio. € nach dem hin negativen Wertbeitrags der Zentrale beruht auf Verkauf von zwei Minderheitsbeteiligungen an einer starken Reduzierung des Capital Employed Betreiberprojekten insbesondere unser Anteil am Westlink Motorway M7, Australien, enthalten. Die Abnahme der Investment Properties um 128 Mio. € auf 34 (Vorjahr: 162) Mio. € wirkte sich gegenläufig bei den Finanzanlagen aus. Dies resultiert aus dem Verkauf unserer Büroimmobilie Broker und Office Center in Frankfurt am Main zum Jahresende. 39 Lagebericht Insgesamt stiegen die langfristigen Vermögens- Basis – beliefen sich auf 127 (Vorjahr: 134) Mio. €. werte unter Einbezug der Position Latente Steuern Non-Recourse Kredite, die ohne Haftung des Kon- um 587 Mio. € auf 1.952 (Vorjahr: 1.365) Mio. €. zerns zur Finanzierung von Betreiberprojekten Unter den kurzfristigen Vermögenswerten gewährt sind, sind korrespondierend zu den Forde- nahm die Position Vorräte, insbesondere die rungen aus Betreiberprojekten auf 495 (Vorjahr: künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen, 114) Mio. € gestiegen. Zusätzlich bestand im Vorjahr im Zuge der Geschäftsausweitung um 102 Mio. € noch eine Non-Recourse Finanzierung für die auf 385 (Vorjahr: 283) Mio. € zu. Die Forderungen verkaufte Büroimmobilie in Frankfurt in Höhe von und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sind 91 Mio. €, so dass sich die Non-Recourse Verbind- um 30 Mio. € auf 1.188 (Vorjahr: 1.158) Mio. € ange- lichkeiten zum Jahresende 2004 insgesamt auf stiegen. 205 Mio. € beliefen. Wertpapiere und Liquide Mittel erreichten trotz Die langfristigen Rückstellungen erhöhten erheblicher Investitionen mit 832 (Vorjahr: 914) sich insgesamt um 30 Mio. € auf 235 (Vorjahr: 205) Mio. € erneut ein hohes Niveau. Die Bankverbind- Mio. €. Dabei stiegen die Pensionsrückstellun- lichkeiten – ohne Projektkredite auf Non-Recourse gen im Wesentlichen konsolidierungsbedingt um 33 Mio. € auf 130 (Vorjahr: 97) Mio. €. Pensionsverpflichtungen der AG sind hierin nicht enthalten, da sie vollständig mit den Fondsvermögen des Bilanzstruktur Konzern in Mio. ¤ 2004 2005 2005 2004 Aktiva 3.720 4.357 4.357 3.720 832 2.259 Contractual Trust Arrangements und der Unterstützungskasse saldiert sind. Passiva Langfristige andere Verbindlichkeiten erhöhten sich um 3 auf 17 (Vorjahr: 14) Mio. € und latente Steuerverbindlichkeiten um 21 Mio. € auf 74 (Vorjahr. 53) Mio. €. Die kurzfristigen Rückstellungen sind konsoli- Wertpapiere und Liquide Mittel 2.028 914 1.188 kurzfristiges Fremdkapital 1 dierungsbedingt auf 470 (Vorjahr: 399) Mio. € gestiegen. Kurzfristige andere Verbindlichkeiten haben um 167 Mio. € auf 1.748 (Vorjahr: 1.581) Mio. € zu- Andere kurzfristige Vermögenswerte 1.158 genommen. Der wesentliche Anstieg entfällt mit 91 Mio. € auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen 385 und Leistungen. 495 1.952 Vorräte langfristige Vermögenswerte 205 283 284 1.365 130 1.189 260 97 1.130 Non-Recourse Kredite langfristiges Fremdkapital 2 durch die Ausweitung des Betreibergeschäfts Pensionsrückstellungen Prozent. Ohne diesen Effekt hätte sie den Wert des Eigenkapital 1 davon Finanzverbindlichkeiten 41 (Vorjahr: 48) Mio ¤ 2 davon Finanzverbindlichkeiten 87 (Vorjahr: 86) Mio ¤ 40 Lagebericht Das Eigenkapital stieg um 59 Mio. € auf 1.189 (Vorjahr: 1.130) Mio. €. Trotz der Bilanzverlängerung beträgt die Eigenkapitalquote 27 (Vorjahr: 30) Vorjahres erreicht. Operativer Cashflow übertrifft zum Jahresende die Erwartungen zahlungen von 32 (Vorjahr: 43) Mio. €., so dass sich Mit 188 (Vorjahr: 198) Mio. € lag der Cashflow aus ergibt. ein Netto-Mittelabfluss von 74 (Vorjahr: 36) Mio. € laufender Geschäftstätigkeit zum Jahresende über Aus dem Abgang von Finanzanlagen flossen unseren Erwartungen. Die Liquiditätsentwicklung dem Unternehmen 66 Mio. € zu. Davon resultieren, war im Verlauf des Jahres zunächst von einem nach Ablösung zugehöriger Non-Recourse Kredite, 31 Mio. € aus dem Verkauf des Investment Property Broker und Office Center in Frankfurt. Weitere Kapitalflussrechnung in Mio. ¤ 2004 2005 16 Mio. € flossen aus der Veräußerung der Minderheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft Cash Earnings 126 183 72 5 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 198 188 Investitionen in Sachanlagen / Immaterielle Vermögenswerte -79 -106 43 32 -36 -74 Veränderung Working Capital Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen Netto-Mittelabfluss für Sachanlagen / Immaterielle Vermögenswerte Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen Free Cashflow Investitionen in Finanzanlagen Bangkok Expressway Company Ltd. zu. Die Zahlungseingänge aus weiteren Beteiligungsabgängen und aus der Rückführung langfristiger Ausleihungen belaufen sich auf 19 Mio. €. Danach verbleiben 180 (Vorjahr: 223) Mio. € als Free Cashflow. Die Investitionen in Finanzanlagen beliefen sich auf 228 (Vorjahr: 108) Mio. €. Davon entfallen 61 66 auf Akquisitionen, insbesondere im Dienstleis- 223 180 tungsgeschäft, 185 Mio. €. Der größte Einzelbetrag -108 -228 betrifft mit 130 Mio. € den Erwerb der Babcock Borsig Service. In Betreibergesellschaften haben Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit Dividende -47 -37 wir 33 Mio. € Eigenkapital einbezahlt, insbesondere Aufnahme / Tilgung von Krediten -52 4 für Westlink M7, Australien. Des Weiteren wurden Funding Pensionsrückstellungen 0 -17 10 Mio. € Darlehen an Betreibergesellschaften Einzahlungen aus Kapitalerhöhung 0 1 -99 -49 Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit gewährt. Sonstige Wertänderungen -2 15 beträgt 49 (Vorjahr: 99) Mio. €. Davon beanspruch- Veränderung der Wertpapiere und Liquiden Mittel 14 -82 te die Ausschüttung der Dividende 37 (Vorjahr: 47) Liquide Mittel am 1. Januar 900 914 Mio. €. Weitere 17 (Vorjahr: 0) Mio. € wurden zum Liquide Mittel am 31. Dezember 914 832 Funding der Pensionsrückstellungen verwendet. Aus Kreditaufnahme und Kapitalerhöhung flossen 5 (Vorjahr: -52) Mio. € zu. Wechselkursveränderungen führten – rein deutlich erhöhten Working Capital-Bedarf geprägt. rechnerisch – zu einem Anstieg der Liquiden Mittel Zum Jahresende kam es jedoch zu einem hohen um 15 (Vorjahr: -2) Mio. €. Mittelzufluss aus operativem Geschäft. Eine Ursa- Zum Ende des Geschäftsjahres betrug der che waren Zahlungen auf erbrachte Leistungen Finanzmittelfonds, bestehend aus Wertpapieren bei Großprojekten, die entgegen unserer Planung und Liquiden Mitteln, 832 (Vorjahr: 914) Mio. €. noch vor Jahresende eingegangen sind. Darüber hinaus erreichten die Vorauszahlungen – wie schon Ende 2004 – ein unerwartet hohes Niveau. In Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte wurden 106 (Vorjahr: 79) Mio. € investiert. Aus dem Abgang von Sachanlagen resultieren Ein- 41 Lagebericht Entwicklung in den Geschäftsfeldern jüngster Zeit haben wir die rückläufige Entwick- Ingenieurbau lung in Asien durch Zuwächse in Australien kompensiert. Derzeit bauen wir angesichts der guten Leistung und Auftragseingang legen zu Neue Großprojekte in Australien und Skandinavien Nachfrage unsere Position in Skandinavien aus. Auch in Nordamerika zeichnet sich eine positive Geschäftsentwicklung ab. Durch unsere Spartenorganisation sind wir in der Lage, auf allen unseren Märkten Spitzen-Know-how bei Planung und Aus- Unser hohes technisches Know-how und unsere führung zur Verfügung zu stellen, ohne es in jedem weitreichende Erfahrung zur verantwortlichen Land vorhalten zu müssen. Dieser strategische Führung großer Infrastrukturprojekte machen das Wettbewerbsvorteil trägt entscheidend zur Schlag- Geschäftsfeld Ingenieurbau zu einer tragenden kraft von Bilfinger Berger im internationalen Säule des Konzerns. Zunehmend profitiert es auch Großprojektgeschäft bei. von unserem Erfolg bei der Realisierung privat- Den wirtschaftlichen Erfolg unserer Ingenieurbauaktivitäten stellen wir durch ein wirkungs- wirtschaftlicher Verkehrsprojekte. Die positive Entwicklung des Segments basiert volles Risikomanagement sicher. Im Mittelpunkt zudem auf unserer Fähigkeit, schnell und flexibel stehen der professionelle Umgang mit spezifi- mit Nachfrageschwankungen umzugehen. Rück- schen Großprojektrisiken sowie ein adäquates gänge in einzelnen Regionen werden durch starkes Vertragsmanagement über alle Projektphasen Wachstum in anderen Märkten ausgeglichen. In hinweg. Im Jahr 2005 hat das Geschäftsvolumen im Ingenieurbau zugenommen. Die Leistung wuchs um 12 Prozent auf 2.747 Mio. €. Die Steigerung ist Kennzahlen Ingenieurbau in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % vor allem auf große Infrastrukturprojekte im europäischen Ausland und in Australien zurückzufüh- Leistung 2.447 2.747 +12 Auftragseingang 2.447 2.984 +22 Auftragsbestand 3.127 3.344 +7 Investitionen Sachanlagen 40 65 +63 Abschreibungen auf Sachanlagen 53 48 -9 +22 50 +127 22.090 23.480 +6 EBITA Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) ren. Der Zuwachs des Auftragseingangs um 22 Prozent auf 2.984 Mio. € resultiert unter anderem aus Verkehrsprojekten in Australien, Skandinavien und Frankreich. Der Auftragsbestand zum Jahresende lag mit 3.344 Mio. € um 7 Prozent über dem Vergleichswert. Das im vorangegangenen Jahr durch einen Einmaleffekt geminderte EBITA erreichte 50 (Vorjahr: 22) Mio. €. Die auf 65 (Vorjahr: 40) Mio. € erhöhten Investi- Ingenieurbau – Leistung nach Regionen in Mio. ¤ 2004 2005 % tionen in Sachanlagen sind vor allem angelaufenen Großprojekten im Ausland zuzuordnen. Gleiches gilt für den Anstieg der Mitarbeiterzahl Deutschland 563 551 20 übriges Europa 704 859 31 Amerika 222 194 7 Afrika 261 315 12 Asien 86 83 3 611 745 27 2.447 2.747 100 Australien Gesamt 42 Lagebericht um 7 Prozent auf 23.480 Beschäftigte. Australien – Fokussierung auf anspruchsvolle Infrastrukturprojekte Der fünfte Kontinent war auch 2005 der größte Ingenieurbaumarkt des Bilfinger Berger Konzerns. Die Leistung ist erneut gestiegen, insbesondere durch den Abschluss von zwei Großprojekten in Projekt mit einem Volumen von 250 Mio. € berück- Sydney. Der Cross City Tunnel ist im August 2005 sichtigte nicht nur den angebotenen Preis, sondern in Betrieb gegangen und die 40 Kilometer lange auch das technische Know-how und die wirt- Umgehungsstraße Westlink M7 wurde zum schaftliche Bonität unserer Bietergruppe. Jahresende 2005 acht Monate vor dem vertraglich Bei dem im Vorjahr durch einen technischen vereinbarten Termin fertig gestellt. Beide Projekte Defekt verzögerten Projekt Maumee River Bridge haben wir im Rahmen privatwirtschaftlicher sind weitere Belastungen aus heutiger Sicht nicht Betreibermodelle realisiert. zu erwarten. Die nochmals gestiegenen Auftragseingänge Im Jahr 2005 wurden in den Vereinigten Staa- in Australien sind auf neue bedeutende Straßen- ten beträchtliche Investitionsprogramme für die projekte zurückzuführen. Dazu zählt der Ausbau Infrastruktur verabschiedet, die in den kommen- eines mehr als 20 Kilometer langen Abschnitts des den Jahren zu wachsender Nachfrage führen wer- Hume Highway, der Sydney und Melbourne den. Unser dortiges Ingenieurbaugeschäft haben verbindet. Die Maßnahme umfasst die Erstellung wir neu geordnet und in die Organisation der großer Brückenbauwerke und die Instandhaltung Bilfinger Berger Ingenieurbausparte eingebunden. über einen Zeitraum von zehn Jahren. Darüber Auch in Kanada sehen wir gute Perspektiven. hinaus erweitern wir einen neun Kilometer langen Im Vancouver District erstellen wir ein 7.200 Meter Streckenabschnitt des Pacific Highway südlich langes Tunnelbauwerk, um die Trinkwasser- von Brisbane auf vier Fahrspuren. Auch dort sind versorgung zu verbessern. Synergien mit unseren zahlreiche Ingenieurbauwerke zu errichten. Der Betreiberaktivitäten werden zur positiven Ent- Auftrag beinhaltet ebenfalls langfristige Instand- wicklung unserer Ingenieurbautätigkeit in Nord- haltungsleistungen. amerika beitragen. Im australischen Ingenieurbaugeschäft kommen die Vorteile der flexiblen Kooperation einzel- Nigeria – Ausbau der öffentlichen Infrastruktur ner Konzerneinheiten besonders zum Tragen. In Nigeria besteht ein anhaltender Nachholbedarf So stärken Tunnelbauspezialisten von Bilfinger beim Ausbau öffentlicher Infrastruktur. Dies gilt Berger mit ihrem führenden Know-how die Markt- sowohl für Verkehrswege als auch für Ver- und stellung der einheimischen Gesellschaften. Finanz- Entsorgungsnetze. Projekte der öffentlichen Hand kraft und Erfahrung des Konzerns eröffnen gute sind ein wichtiges Standbein unserer Aktivitäten Perspektiven bei privatwirtschaftlichen Lösungen. im bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Derzeit führen wir in der Hauptstadt Abuja Straßen- und Nordamerika – Investitionsprogramme bieten Chancen Brückenbauarbeiten aus, setzen im Wirtschafts- Auch in Nordamerika setzt Bilfinger Berger ver- zen in nördlichen Provinzen das Straßennetz. zentrum Lagos Verkehrswege instand und ergän- stärkt auf konzerninterne Zusammenarbeit. So haben wir aufgrund unserer Tunnelbaukompetenz Südostasien – zyklischer Markt für Großprojekte in Portland, Oregon, den Auftrag erhalten, einen In zahlreichen Märkten Südostasiens verfügt neun Kilometer langen Tunnel zu bauen, der als Bilfinger Berger aufgrund erfolgreich abgeschlos- Rückstauraum nach heftigen Regenfällen Über- sener Infrastrukturprojekte über eine hohe Repu- flutungen verhindern wird. Der Zuschlag für das tation. Aktuell ist die Bedeutung der Region für den Konzern jedoch gering. In Taiwan sind keine interessanten Großprojekte am Markt, in der thailändischen Hauptstadt Bangkok verzögert sich der weitere Ausbau der U-Bahn-, Hochbahn- und Schnellstraßennetze. 43 Lagebericht Naher und Mittlerer Osten – hohe Finanzkraft durch gestiegenen Ölpreis Autobahn A 89 und der TGV-Hochgeschwindig- Der gestiegene Ölpreis und damit verbundene zeichnet sich der Inlandsmarkt von Razel durch hohe Staatseinnahmen sorgen im Nahen und eine stabile Nachfrage und gute Perspektiven aus. Mittleren Osten für wachsende Nachfrage. Darüber hinaus ist das Unternehmen in französi- keitsstrecke zwischen Paris und Metz. Insgesamt In Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar, hat schen Überseedepartements und im frankofonen Bilfinger Berger den Auftrag erhalten, einen zehn Afrika vertreten. In Algerien hat sich das Projekt- Kilometer langen Abschnitt der Stadtautobahn volumen beim Bau des Staudamms Koudiat- auszubauen. Das Projekt mit einem Gesamt- Acerdoune auf über 180 Mio. € erhöht. Auf der Insel volumen von 200 Mio. € umfasst neben Neubau La Réunion im Indischen Ozean führt Razel und Erweiterung von Straßen auch die Erstellung umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen aus und mehrerer Tunnel- und Brückenbauwerke sowie hat im Jahr 2005 mehrere neue Aufträge erhalten. umfangreiche Arbeiten zur Verlegung von Ver- In Polen ist nach dem Beitritt des Landes zur und Entsorgungsleitungen. An der Ausführung Europäischen Union die erwartete Belebung des ist auch die 2005 gegründete Sparte Verkehrs- Baumarkts eingetreten. Zahlreiche mit Fördergel- wegebau maßgeblich beteiligt. dern finanzierte Autobahnen, Schnellstraßen und Im Emirat Fujairah errichten Bilfinger Berger Ortsumgehungen sind geplant oder bereits ausge- und die auf Kläranlagenausrüstung spezialisierte schrieben. Unsere Beteiligung Hydrobudowa-6 hat Beteiligung Passavant-Roediger die komplette sich dafür optimal aufgestellt. Die eigenen Kapa- Abwasserentsorgung und -behandlung für 80.000 zitäten im Ingenieurbau und Spezialtiefbau wur- Einwohner. Nach der Fertigstellung übernimmt den mit der Übernahme des Straßenbauspezialis- Passavant-Roediger den technischen Betrieb der ten WPRD und des Brückenbauunternehmens Kläranlage für die Dauer von 15 Jahren. PPRM abgerundet. Zu den aktuell ausgeführten Die Arbeiten am Staudamm und Wasserkraft- Projekten zählen der Bau einer Schrägseilbrücke werk Naga Hammadi in Ägypten laufen plan- über die Weichsel bei Plock sowie eine U-Bahn- mäßig. Das Projekt am Unterlauf des Nils wird die Station und Straßentunnel in Warschau. Wir gehen Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und davon aus, dass unser Konzern von den wachsen- Strom verbessern. den Investitionen in die Infrastruktur des Landes erheblich profitieren wird. Europa – gezielter Ausbau der Marktposition In Skandinavien hat Bilfinger Berger mit neuen Die Bedeutung des europäischen Auslands für Aufträgen seine Marktposition weiter gefestigt. unser Ingenieurbaugeschäft ist im Jahr 2005 Im Zusammenhang mit dem Ausbau des schwe- weiter gewachsen. dischen Eisenbahnnetzes errichten wir zwei wich- In Frankreich führt unsere Beteiligung Razel tige Brückenbauwerke in der Provinz Norrland. zusammen mit dem Spezialtiefbau von Bilfinger Darüber hinaus entstehen ein fünf Kilometer lan- Berger ein spektakuläres Großprojekt aus. In Paris ger Eisenbahntunnel unter der Innenstadt von entstand am Ufer der Seine in einer 370 Meter Malmö sowie ein Straßentunnel in Stockholm. In langen, 120 Meter breiten und 30 Meter tiefen Göteborg wurde ein Tunnel zur Unterquerung des Baugrube der Rohbau für einen weitgehend unter- Hafengebiets fertig gestellt und die Svinesund- irdisch gelegenen Müllverwertungskomplex. Dort brücke über den Idefjord zwischen Schweden und sollen künftig mehr als 500.000 Tonnen Hausmüll Norwegen in Betrieb genommen. In Norwegen pro Jahr entsorgt werden. Außerdem ist die Gesell- realisieren wir derzeit zwei Brücken für eine schaft an der Erstellung der U-Bahn in Toulouse Straßenverbindung über den Imarsund. Auf der beteiligt. Eine 1.200 Meter lange Straßenbrücke Grundlage unserer technischen Kompetenz stre- über das Marne-Tal wurde 2005 ihrer Bestimmung ben wir in Skandinavien die Übernahme weiterer übergeben. Im Vorfeld der Realisierung der Eisen- anspruchsvoller Infrastrukturprojekte an. bahnschnellverbindung zwischen Lyon und Turin treiben Razel und Bilfinger Berger gemeinsam Erkundungsstollen in den Alpen vor. Zu den bedeutenden Projekten im Erdbau zählen Abschnitte der 44 Lagebericht Der Vortrieb des Gotthardbasistunnels in der Passavant, Roediger, Noggerath und Geiger weiter- Schweiz, an dessen Kernstück Bilfinger Berger hin geführt. Bilfinger Berger Umwelttechnik ist maßgeblich beteiligt ist, geht planmäßig voran. auf den Gebieten Wasser- und Abwassertechnik, Der mit 57 Kilometern längste Eisenbahntunnel Altlastensanierung und Deponietechnik sowie der Welt wird nach seiner Inbetriebnahme von Vakuumtechnik tätig. zentraler Bedeutung für den europäischen Unsere auf Abwasserbehandlung spezialisierte Eisenbahnverkehr sein. Auch in Österreich trägt Beteiligung Passavant-Roediger erwirtschaftet Bilfinger Berger zum Ausbau der Verkehrsinfra- 70 Prozent ihrer Leistung auf internationalen struktur bei. Wir erstellen dort den 13 Kilometer Märkten, insbesondere in den EU-Beitrittsländern, langen Wienerwaldtunnel, ein wichtiger Bestand- in China und im Nahen Osten. Steigende Nachfra- teil der Eisenbahnhochgeschwindigkeitstrecke ge besteht dabei nach schlüsselfertigen Anlagen, zwischen Wien und Salzburg, und führen in der deren Realisierung ein umfassendes Know-how österreichischen Hauptstadt Aufträge zur Erweite- erfordert. So errichten wir in China eine Anlage zur rung des U-Bahnnetzes aus. Schlammbehandlung mit nachgelagerter Energiegewinnung. Auftraggeber ist die Abwassergesell- Deutschland – Impulse durch Public Private Partnership? schaft der Millionenstadt Shijiazhuang. Passavant- In Deutschland war die Nachfrage der öffentlichen langfristig für deren Betrieb verantwortlich sein. Roediger wird nach Fertigstellung der Anlage Hand auch 2005 rückläufig. Erneut wurden wichtige Großprojekte zur Verbesserung der Verkehr- Ausblick sinfrastruktur nicht in Angriff genommen. Die Wir werden die erfolgreiche Strategie im Inge- Parteien der neuen Bundesregierung haben in nieurbau weiter verfolgen. Durch die Konzentra- ihrer Koalitionsvereinbarung jedoch positive tion unseres Spitzen-Know-hows in konzernweit Akzente gesetzt. Erhalt und Ausbau der Infrastruk- agierenden Kompetenzzentren können wir Wissen tur in Deutschland sind wieder zu einem Thema und Erfahrung in unseren jeweiligen Zielmärkten der politischen Agenda geworden. Die Ankün- flexibel einsetzen. Damit verschaffen wir uns digung, die Verkehrsinvestitionen bis 2009 um Vorteile im Wettbewerb um anspruchsvolle Groß- insgesamt 4,3 Mrd. € zu erhöhen, weist in die rich- projekte in allen Teilen der Welt. tige Richtung. Ermutigend ist auch das Bestreben In Australien erwarten wir beim Ausbau der der Regierungsparteien zur Beschleunigung von Verkehrsinfrastruktur eine anhaltend lebendige Planungsverfahren, so dass wichtige Infrastruktur- Nachfrage. In Nordamerika kommen in nächster projekte schneller verwirklicht werden könnten. Zeit interessante Projekte auf den Markt. Im Darüber hinaus lässt das Bekenntnis zum verstärk- Mittleren Osten stehen große Investitionen an. Das ten Einsatz von Public Private Partnership den Gewicht unserer europäischen Auslandsmärkte Abbau vorhandener Hemmnisse erwarten. wird zunehmen. In Frankreich will Razel das Mit der Erweiterung der Europäischen Union Geschäft durch gezielte Kooperation mit dem nehmen die Anforderungen an leistungsfähige Bilfinger Berger Ingenieurbau ausweiten. Auf dem Ost-West-Verbindungen in Deutschland deutlich zukunftsträchtigen polnischen Markt sind wir gut zu. Auch vor diesem Hintergrund haben wir aufgestellt und erwarten deutliche Steigerungen. Anfang 2005 mit dem Aufbau unserer Sparte Ver- Perspektiven sehen wir auch in anderen EU-Bei- kehrswegebau begonnen, die inzwischen erste trittsländern, insbesondere in Ungarn. Die Dyna- Aufträge ausführt. Die neue Einheit agiert wie alle mik in Skandinavien wollen wir weiter nutzen. Die Spezialisten unseres Ingenieurbaus sowohl in Willensbekundungen der deutschen Bundesregie- Deutschland als auch auf internationalen Märkten. rung lassen auf ein Ende der Baurezession hoffen. Es bleibt abzuwarten, ob konkrete Maßnahmen zu Umwelttechnik – Nachfrage nach Komplettlösungen einer Belebung der Nachfrage führen. Die im Umweltbereich aktiven Gesellschaften Geschäftsfeld Ingenieurbau eine stabile Leistung wurden Anfang 2005 unter dem Dach der Bilfinger mit einem erneut guten Ergebnis. Berger Umwelttechnik zusammengefasst. Im operativen Geschäft werden die bekannten Marken 45 Lagebericht Für das Jahr 2006 plant Bilfinger Berger im Verluste in Australien haben das EBITA des Hoch- und Industriebau Geschäftsfelds belastet, es liegt mit -14 (Vorjahr: 9) Mio. € erheblich unter unserer Erstplanung. Markterfolge durch i.volution EBITA durch australisches Hochbaugeschäft belastet Die Investitionen in Sachanlagen bewegten sich mit 8 (Vorjahr: 5) Mio. € über dem Wert des Vorjahres. Die Beschäftigtenzahl ging um 3 Prozent auf 9.629 Mitarbeiter zurück. Berger in Deutschland, Australien und Nigeria Deutschland – i.volution als Basis langfristiger Kundenbeziehungen über eine ausgezeichnete Wettbewerbsposition im Nach vielen Jahren der Rezession mehren sich die jeweiligen Marktsegment. Das Geschäft ist über- Anzeichen für eine Wende auf dem deutschen wiegend durch die Zusammenarbeit mit privaten Hochbaumarkt. Im zweiten Halbjahr 2005 war Auftraggebern gekennzeichnet, weniger durch erstmals seit langem wieder eine leichte Belebung festgefügte Vergabepraktiken der öffentlichen der Nachfrage zu verzeichnen. Im Hoch- und Industriebau verfügt Bilfinger Hand. Die konsequente Orientierung an den indivi- Die Leistung der Bilfinger Berger Hochbau- duellen Bedürfnissen unserer Kunden ist daher ein sparte hat sich im Geschäftsjahr 2005, wie entscheidender Erfolgsfaktor. erwartet, stabil entwickelt. Mit ihrem positiven Die Leistung im Hoch- und Industriebau hat Ergebnis trägt die Einheit wesentlich dazu bei, die 2005 um 5 Prozent auf 2.081 Mio. € zugenommen. in Australien entstandenen Belastungen teilweise In Nigeria ist das Geschäft mit privaten Auftrag- zu kompensieren. gebern, vor allem mit der Öl- und Gasindustrie, gewachsen. Der Auftragseingang war Die konsequente Ausrichtung des Geschäfts mit an den Bedürfnissen unserer Kunden ist die 2.122 Mio. € stabil. Der Auftragsbestand übertraf Basis unseres wachsenden Erfolgs. Dabei spielen mit 2.095 Mio. € den Vorjahreswert um 2 Prozent. Synergien mit unseren Facility Services eine maßgebende Rolle. So waren Bilfinger Berger und HSG gemeinsam für den perfekten Ablauf des katholischen Weltjugendtags in Köln verantwortlich. Auf dem Marienfeld vor den Toren der Stadt Kennzahlen Hoch- und Industriebau in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % wurden 50 Kilometer temporäre Wege gebaut, 80.000 Kubikmeter Boden zu einem Altarhügel Leistung 1.989 2.081 +5 Auftragseingang 2.061 2.122 +3 Auftragsbestand 2.055 2.095 +2 Investitionen Sachanlagen 5 8 +60 Abschreibungen auf Sachanlagen 3 4 +33 +9 -14 9.972 9.629 EBITA Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) aufgeschüttet. Neben der Strom- und Wasserversorgung zählten auch die Installation der kompletten Licht- und Beschallungstechnik zum Auftrag. Mehr als eine Million Teilnehmer feierte im August 2005 mit Papst Benedikt XVI. Vigil und Abschlussmesse des Weltjugendtags. -3 Die enge Vernetzung von Hochbau und Serviceeinheiten bildet auch die Grundlage unseres Beratungs- und Dienstleistungsangebots ,i.volution‘, das wir im Berichtsjahr am Markt eingeführt Hoch- und Industriebau – Leistung nach Regionen in Mio. ¤ 2004 2005 % haben. Mit unserer Akquisitionsoffensive haben wir beachtliche Erfolge erzielt. In jeder Phase im Lebenszyklus einer Immobilie können wir unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen zur Ver- Deutschland 831 827 40 fügung stellen. Sie reichen von Entwicklung über Afrika 197 301 14 Planung, Bau und Betrieb bis hin zu Revitalisie- Australien 796 891 43 rung. Damit gelingt es unserer Hochbausparte, Sonstige Regionen 165 62 3 ihren hohen Anteil an Stammkunden und Direkt- 1.989 2.081 100 vergaben weiter auszubauen. So haben wir im Jahr Gesamt 2005 von unserem langjährigen Kunden Metro Group den Auftrag erhalten, für die Zentrale in Düsseldorf ein Parkhaus mit zehn Ebenen und 46 Lagebericht In Penzberg bei München sind wir für Planung, Vereinigte Staaten – Fokussierung auf Engineering Projektsteuerung und schlüsselfertige Erstellung Das Geschäft unserer amerikanischen Beteiligung eines Bürogebäudes für Roche Diagnostics verant- Fru-Con haben wir weiter auf ihre Kernkompetenz wortlich. Außerdem erneuern und erweitern wir fokussiert. Im Mittelpunkt steht das Engineering, in Österreich das Fünf-Sterne-Hotel Schloss Fuschl der Anlagenbau wird dagegen zurückgehen. bei Salzburg. Planungs- und Ausführungseinheiten wurden 1.300 Pkw-Stellplätzen zu planen und zu errichten. Das Hochbaugeschäft in Deutschland erhält organisatorisch zusammengefasst. zunehmend Impulse durch die wachsende AkzepProjekte sowohl mit als auch ohne Eigenkapital- Nigeria – wachsende Nachfrage der Öl- und Gasindustrie einsatz der beteiligten Unternehmen verwirklicht. Unsere Hoch- und Industriebaueinheiten in Diesen wachsenden Markt bearbeiten wir unter Nigeria arbeiten nicht nur für die öffentliche Hand, Einbeziehung des im Konzern vorhandenen Betrei- der Schwerpunkt verlagert sich zunehmend auf ber-Know-hows über die dezentrale Organisation private Auftraggeber vor allem in der Öl- und der Niederlassungen unserer Hochbausparte. So Gasindustrie. tanz von Public Private Partnership. Dabei werden verwirklichen wir den Neubau eines Verwaltungs- Im Auftrag der Entwicklungsbehörde der gebäudes der Region Hannover oder Tiefgaragen in Hauptstadt Abuja erweitern wir derzeit den Frankfurt und Leipzig. Gebäudekomplex der Nationalversammlung und Ein wichtiges Instrument zur Pflege unserer die Kapazitäten des internationalen Flughafens. Kundenbeziehungen sind regelmäßige Befragun- Für einen privaten Investor errichten wir in gen unserer Auftraggeber über Zufriedenheit und Obajana ein Zementwerk mit einer Produktions- künftige Erwartungen. Die in der Vergangenheit kapazität von 10.000 Tonnen pro Tag. bereits sehr guten Werte konnten im Berichtsjahr Nigeria ist eines der größten Ölförderländer erneut verbessert werden. Bilfinger Berger gilt als und hat sich verpflichtet, das bei der Ausbeutung kompetent, vertrauenswürdig, flexibel, qualitäts- von Erdöllagerstätten anfallende Erdgas künftig bewusst und kosteneffizient. Durch ihre engen nicht mehr abzufackeln. Derzeit entstehen mit Kundenbeziehungen und ihre umfassende Leis- erheblichen privaten Investitionen große Gasver- tungspalette kann sich unsere Hochbausparte auf flüssigungsanlagen. Unsere nigerianische Beteili- dem deutschen Markt vom Wettbewerb positiv gungsgesellschaft profitiert von der anhaltend absetzen. hohen Nachfrage und hat ihre Leistung in diesem Bereich ausgeweitet. Im Mittelpunkt stehen Australien – Entspannung der Marktsituation Planung und Bau der erforderlichen Infrastruktur. Unser australisches Hochbaugeschäft hat im Berichtsjahr das Ergebnis im Segment Hoch- und Ausblick Industriebau spürbar belastet. Als Folge der Über- Die Perspektiven unseres Hoch- und Industrie- hitzung des Markts waren die Preise für eingekauf- baugeschäfts sind gut. Auf dem deutschen Hoch- te Leistungen rasant gestiegen, Verlässlichkeit und baumarkt stellen wir durch unser umfassendes Qualität der Nachunternehmer ließen nach und Beratungs- und Dienstleistungsangebot ,i.volution‘ die Gewerkschaften erhoben überzogene Forde- unsere Kundenbeziehungen auf eine einzigartige rungen. Wir haben die Risiken in unserem Auf- Grundlage. Auch die wachsende Akzeptanz von tragsbestand bewertet und die Verluste im Public Private Partnership lässt positive Impulse Abschluss des dritten Quartals 2005 verarbeitet. erwarten. In Australien werden wir unser Geschäft Angesichts der inzwischen entspannten konsolidieren und wieder wirtschaftlich erfolg- Marktsituation und der Qualität unserer neuen reich arbeiten. In den Vereinigten Staaten setzen Aufträge sind keine weiteren Belastungen zu wir verstärkt auf unsere Engineeringkompetenz. erwarten. Mit der Fokussierung auf attraktive Von der anhaltend hohen Nachfrage der Öl- und Marktsegmente und gestärktem Management Gasindustrie in Nigeria wollen wir auch weiterhin haben wir in Australien die Voraussetzungen profitieren. für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg auch im Hochbau geschaffen. Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau planen wir für 2006 eine stabile Leistung, beim EBITA gehen wir von einem deutlich positiven Wert aus. 47 Lagebericht Die Leistung im Geschäftsfeld Dienstleistungen ist Dienstleistungen im Geschäftsjahr um 41 Prozent auf 2.250 Mio. € gestiegen. Dazu hat neben einem organischen Hohe Wachstumsraten EBITA erneut gesteigert Wachstum von 5 Prozent die erstmalige Einbeziehung der australischen Simon Engineering seit März 2005 und der Babcock Borsig Service seit April 2005 beigetragen. Der Auftragseingang Das Geschäftsfeld Dienstleistungen haben wir übertraf mit 2.441 Mio. € den Vorjahreswert um innerhalb kurzer Zeit zu einem zweiten starken 54 Prozent. Der Auftragsbestand lag zum Jahres- Standbein neben unseren Bau- und Betreiberakti- ende bei 1.568 Mio. €, dies entspricht einem Anstieg vitäten entwickelt. Mit dem Aufbau schlagkräfti- um 44 Prozent. Das EBITA wurde weiter auf ger Einheiten für Industrial Services und Facility 90 (Vorjahr: 62) Mio. € gesteigert. Das Segment Services hat sich Bilfinger Berger neu positioniert. leistet mit stabilen und hohen Margen einen ent- Der eingeschlagene Weg ist richtungweisend. scheidenden Beitrag zum Konzernergebnis. Durch unsere Serviceangebote sind wir ein noch Die Investitionen in Sachanlagen wurden im leistungsfähigerer Problemlöser für die Belange Berichtsjahr auf 27 (Vorjahr: 22) Mio. € erhöht. Die unserer Kunden. Zahl der Mitarbeiter ist insbesondere durch Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolgs in diesem Segment ist nicht zuletzt die konsequente Akquisitionen um 27 Prozent auf 21.709 Beschäftigte gestiegen. Anwendung unserer strengen AkquisitionskriteGesellschaften, die wir zum Aufbau des Geschäfts- Industrial Services – Trend zum Outsourcing beflügelt das Geschäft felds seit 2002 übernommen haben, erfüllen oder In der Sparte Industrial Services hat die Leistung übertreffen unsere Erwartungen. 2005 erheblich zugenommen. Sie lag mit 1.659 rien beim Erwerb neuer Unternehmen. Alle (Vorjahr: 1.042) Mio. € um 59 Prozent über dem Wert des vorangegangenen Jahres. Rheinhold & Mahla, die auf Service für die Kennzahlen Dienstleistungen in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % Prozessindustrie spezialisierte Gesellschaft des Bilfinger Berger Konzerns, konnte ihre Aktivitäten Leistung 1.600 2.250 +41 Auftragseingang 1.588 2.441 +54 Auftragsbestand 1.088 1.568 +44 Investitionen Sachanlagen 22 27 +23 Abschreibungen auf Sachanlagen 23 28 +22 +62 +90 +45 17.125 21.709 +27 EBITA Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) im laufenden Jahr in Deutschland und im europäischen Ausland erheblich ausweiten. Dabei ist vor allem die Übernahme großer Teile der Wartung und Instandhaltung in den Industrieparks Höchst und Griesheim bei Frankfurt am Main hervorzuheben. Dort befinden sich Produktionsstandorte renommierter Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, für die Rheinhold & Mahla ein umfassendes Instandhaltungsmanagement einführt. Es handelt sich um eines der Dienstleistungen – Leistung nach Regionen in Mio. ¤ 2004 2005 % größten Outsourcing-Projekte für Industriedienstleistungen in Deutschland, das bei unserer Zielkundschaft in Europa besondere Beachtung gefunden hat. 776 Deutschland 1.039 46 übriges Europa 465 603 27 Amerika 291 317 14 62 175 8 6 116 5 1.600 2.250 100 Australien Sonstige Regionen Gesamt Rheinhold & Mahla bewegt sich in einem insgesamt dynamischen Marktumfeld. Die Fremdvergabe der Instandhaltung von Produktionsanlagen stößt in vielen Branchen auf großes Interesse. Rheinhold & Mahla hat sich in den zurückliegenden Jahren eine starke Wettbewerbsposition erarbeitet: Im Rahmen von Integrated Services fasst das Unternehmen verschiedene Gewerke wie Gerüstbau, Rohrleitungsbau, Korrosionsschutz 48 Lagebericht und Isolierung zu maßgeschneiderten Leistungs- In den Beitrittsländern zur Europäischen Union paketen zusammen. Full Service Konzepte bündeln müssen bis 2015 die vorgegebenen Emissions- die komplette Wartung von Produktionsanlagen grenzwerte eingehalten werden, Förderpro- bis gramme sollen den Modernisierungsprozess hin zum Instandhaltungsmanagement. Dies verschafft Rheinhold & Mahla in wichtigen Zielmärkten einen Wettbewerbsvorsprung. beschleunigen. Im zurückliegenden Jahr hat Bilfinger Berger Auf dieser Grundlage baut die Gesellschaft ihre sein Industrieservicegeschäft auch in Australien Position in der Spitzengruppe international tätiger ausgeweitet. Mit der Übernahme von Simon Industriedienstleister weiter aus. In Deutschland Engineering haben wir auf dem fünften Kontinent und einer Reihe europäischer Länder spielt Rhein- die Leistung in dieser Sparte verdoppelt. Unsere hold & Mahla bereits eine führende Rolle. Aktivitäten umfassen auf Grundlage langlaufen- Insbesondere in Osteuropa besteht erheblicher der Verträge nun Instandhaltung von Wasser-, Gas- Nachholbedarf bei der Modernisierung von Indus- und Stromnetzen sowie Wartung von Maschinen trieanlagen. Dabei geht der Trend auch dort zum und Anlagen zur Rohstoffgewinnung. Outsourcing. Im westeuropäischen Ausland versprechen vor allem Full Service Angebote Erfolg. Unsere amerikanische Beteiligung Fru-Con ist bei namhaften Unternehmen seit Jahrzehnten Bilfinger Berger hat 2005 durch den Erwerb von erfolgreich im Industrieservice tätig. Im vergange- Babcock Borsig Service sein Dienstleistungsport- nen Geschäftsjahr wurden an verschiedenen folio weiter ausgedehnt. Die Gesellschaft zählt zu Standorten großvolumige Rahmenverträge zur den Marktführern im Lifecycle-Service für fossil Wartung und Instandhaltung von Produktions- befeuerte Kraftwerke. Ein besonderes Gewicht des anlagen verlängert. von hoher Engineeringkompetenz geprägten rung und Lebensdauerverlängerung vorhandener Facility Services – integrierte Leistungspakete auf höchstem Niveau Anlagen. Darüber hinaus stellt Babcock Borsig Die Leistung in der Sparte Facility Services ist um Service sein führendes technisches Know-how bei 10 Prozent auf 591 (Vorjahr: 537) Mio. € angestiegen. der Realisierung anspruchsvoller Anlagenteile Die im Berichtsjahr tätig gewordene Bilfinger für Neubauprojekte unter Beweis. Berger Facility Services fasst unter ihrem Dach die Unternehmens liegt in der Wirkungsgradsteige- Das Unternehmen ist weltweit in ausgewähl- Aktivitäten von HSG, Wolfferts und EPM Assetis ten Schwerpunktmärkten tätig und hat angesichts zusammen. Die Gesellschaft ist damit in die der global steigenden Energienachfrage, des Spitzengruppe anspruchsvoller Immobiliendienst- wachsenden Rehabilitationsbedarfs und höherer leister in Deutschland aufgerückt. Schritt für Umweltschutzanforderungen hervorragende Per- Schritt wird das Geschäft auf ausgewählte europä- spektiven. ische Länder wie die Schweiz und Polen ausgewei- In Deutschland werden im kommenden Jahr- tet. Darüber hinaus sind die Vereinigten Staaten zehnt 40 Prozent der konventionellen Kraftwerks- ein wichtiger Markt für Bilfinger Berger. Dort ist kapazitäten das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Centennial ein erfolgreicher Anbieter spezieller Durch umfassende Rehabilitationsmaßnahmen Serviceleistungen im Hochbau. lässt sich die Betriebsdauer solcher Anlagen um bis HSG ist in Deutschland führend im anspruchs- zu 15 Jahre verlängern – bei gleichzeitiger Steige- vollen Gebäudemanagement. Die Gesellschaft bie- rung des Wirkungsgrads und deutlich geringeren tet für Büro- und Verwaltungsgebäude, Einkaufs- Emissionen. Darüber hinaus stehen größere Neu- zentren oder Sport- und Veranstaltungsarenen bauprojekte an, bei denen Babcock Borsig Service individuelle technische, kaufmännische und infra- ausgewählte Teilleistungen erbringt. strukturelle Leistungen, von der Einzellösung Mit seiner umfassenden Kompetenz ist Bab- bis hin zum integrierten Komplettpaket. So trägt cock Borsig Service auch in Frankreich und Italien HSG die Verantwortung für sämtliche kaufmänni- erfolgreich. Weitere regionale Schwerpunkte sind schen und technischen Facility Services im neuen der Mittlere Osten, Südafrika und Osteuropa. BMW-Werk in Leipzig. Zu den Höhepunkten des abgelaufenen Geschäftsjahres zählte die Vorbereitung der Abschlussveranstaltung des Weltjugendtages in Köln – in enger Zusammenarbeit mit der 49 Lagebericht Bilfinger Berger Hochbausparte. Das gemeinsame Ausblick Know-how soll künftig bei der Organisation ande- Das Geschäftsfeld Dienstleistungen wird auch rer Großveranstaltungen eingesetzt werden. Auch 2006 weiter wachsen – sowohl organisch als auch bei der Erschließung europäischer Auslandsmärk- durch Akquisitionen zur Abrundung der Leis- te konnte HSG im zurückliegenden Geschäftsjahr tungspalette und zur Erschließung neuer Markt- Erfolge verzeichnen. So hat die Gesellschaft den regionen. Auftrag zur Bewirtschaftung aller 175 Liegen- In der Sparte Industrial Services bietet ein welt- schaften der ABB Immobilien AG in der Schweiz weit steigender Energiebedarf gute Voraussetzun- erhalten. Der Rahmenvertrag mit einer Laufzeit gen für eine anhaltend erfolgreiche Entwicklung von fünf Jahren beinhaltet das komplette kauf- von Babcock Borsig Service. Auf der Grundlage männische und technische Facility Management umfassender Kompetenz im Engineering wird das sowie die Betreuung der technischen Gebäude- Unternehmen die Aktivitäten in seinen bisherigen ausrüstung und Beratungsleistungen. Zielländern ausweiten. Für Rheinhold & Mahla Mit der im Berichtsjahr gebildeten EPM Assetis bleibt Osteuropa aufgrund des hohen Modernisie- nehmen wir nun auch im kaufmännischen Facility rungsbedarfs der Industrie ein wichtiger Zukunfts- Management eine Spitzenstellung in Deutschland markt. In den westeuropäischen Staaten ist eine ein. An der neuen Gesellschaft ist Bilfinger Berger wachsende Nachfrage nach Full Service Lösungen zu 70 Prozent und die Westdeutsche Immobilien- zu verzeichnen. Die Übernahme des Instandhal- bank zu 30 Prozent beteiligt. EPM Assetis ist unter tungsmanagements in den Industrieparks Höchst den unabhängigen Immobilienmanagern führend und Griesheim ist eine wichtige Referenz für ver- und bietet ihren Kunden Immobilien- und Asset- gleichbare Vorhaben der chemischen und pharma- Management sowie Consulting auf höchstem zeutischen Industrie in Deutschland und Europa. Niveau. Die Gesellschaft betreut über 1.000 Objek- Auch die Unternehmen unserer Facility Servi- te mit einer Gesamtfläche von acht Millionen ces haben gute Perspektiven. International tätige Quadratmetern und einem Mieteinnahmevolu- Unternehmen suchen immer öfter Servicepartner, men von über 600 Millionen Euro jährlich. In enger die anspruchsvolle Aufgaben europaweit über- Zusammenarbeit mit namhaften Banken opti- nehmen können. HSG stellt sich darauf ein, ihre miert das Unternehmen komplette Portfolios von Kunden ins Ausland zu begleiten. Im kaufmänni- Immobilienfonds. Dieses anspruchsvolle Geschäft schen Facility Management bieten sich EPM bietet außergewöhnlich gute Perspektiven. Zum Assetis Chancen durch die Strukturveränderungen einen konzentrieren sich Banken verstärkt auf ihr am deutschen Immobilienmarkt. In den Vereinig- Kerngeschäft und lagern die Betreuung von Immo- ten Staaten konzentriert sich Centennial auf ein bilenportfolios an Spezialisten aus. Darüber hinaus spezielles Marktsegment. Eine hohe Kompetenz rückt der deutsche Immobilienmarkt mehr und und langfristige Kundenbeziehungen gewähr- mehr ins Blickfeld internationaler Kapitalanleger, leisten den Erfolg der Gesellschaft. die ebenfalls auf die Kompetenz externer Dienstleister zurückgreifen. In den Vereinigten Staaten führt Centennial, eine Beteiligung der Fru-Con, auf der Grundlage langlaufender Rahmenverträge Instandhaltungsarbeiten an Gebäuden aus. Die wichtigsten Auftraggeber sind öffentliche Institutionen. Die Gesellschaft konnte im vergangenen Jahr bestehende Kundenbeziehungen weiter festigen und zahlreiche Rahmenvereinbarungen verlängern, darunter auch Verträge zur Instandhaltung von Liegenschaften des US Army Corps of Engineers im Bundesstaat Washington. 50 Lagebericht Für das Jahr 2006 erwarten wir im Geschäftsfeld Dienstleistungen eine Zunahme der Leistung und erneut eine Steigerung des EBITA. Bilfinger Berger verfolgt im Betreibergeschäft eine Betreiberprojekte langfristig angelegte Wachstumsstrategie. Wir konzentrieren uns auf die Sektoren öffentlicher Neue Engagements in Kanada, Australien und England Barwert künftiger Cashflows weiter gewachsen Hochbau und Verkehrsinfrastruktur sowie auf Zielmärkte mit sicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie Australien, Nordamerika und ausgewählte europäische Staaten. Im Berichtsjahr konnten wir unser Betreibergeschäft um drei neue Projekte ergänzen. Bei zwei Bilfinger Berger hat sich innerhalb weniger Jahre weiteren wurden wir zum bevorzugten Bieter auf den Zielmärkten seines privatwirtschaftlichen ausgewählt. Die Zusammensetzung unseres Port- Betreibergeschäfts erfolgreich etabliert. Beim folios haben wir durch den Verkauf von zwei Aufbau unseres inzwischen ansehnlichen Projekt- älteren Projekten optimiert, die nicht mehr zur portfolios war die Rendite auf das eingesetzte strategischen Ausrichtung des Geschäftsfelds Eigenkapital stets Maßstab unseres Handelns. Von passen. Dabei handelt es sich um die Anteile an der diesem Grundsatz werden wir uns auch künftig börsennotierten Bangkok Expressway Company leiten lassen, um den Erfolg des Geschäfts dauer- und am Beijing Lufthansa Center. Der Buchgewinn haft sicherzustellen. Unsere Kompetenz bei Pla- belief sich auf 8 Mio. €. Unser Betreiberportfolio nung, Steuerung und Ausführung von Bauprozes- umfasste zum Jahresende 17 privatwirtschaftliche sen sowie unser konzerninternes Know-how im Projekte. Das gebundene Eigenkapital lag bei Servicebereich erlauben eine fundierte Risikoein- 177 Mio. €, davon waren 130 Mio. € in Objektgesell- schätzung und ein effektives Risikomanagement schaften eingezahlt. über alle Projektstadien hinweg. Damit verfügen Das EBITA beläuft sich auf 4 Mio. €. Ohne die im wir über einen wichtigen strategischen Vorteil Kapitel Geschäftsverlauf beschriebene methodi- gegenüber Wettbewerbern aus der Finanzbranche. sche Änderung hätte das EBITA trotz hoher Vorkosten für neue Engagements 15 (Vorjahr: 3) Mio. € betragen. Wie erläutert, hat diese Umgliederung auf Konzernebene keine Auswirkungen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern und auf das Konzern- Kennzahlen Betreiberprojekte Anzahl / in Mio. ¤ 2004 2005 ∆ in % ergebnis. Zur Beurteilung unseres Geschäftserfolgs im Betreibergeschäft betrachten wir neben dem Projekte im Portfolio davon in Bau 16 11 17 8 +6 -27 laufenden operativen Ergebnis auch die jährliche Eigenkapitalbindung davon eingezahlt 171 112 177 130 +9 +16 Der Wert unseres Portfolios zum Jahresende ist EBITA +3 +4 +33 Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember) 64 80 +25 Veränderung des Barwerts künftiger Cashflows. trotz Abgängen in Höhe von 32 Mio. € durch den Verkauf von Projektbeteiligungen auf 183 (Vorjahr: 153) Mio. € gestiegen. Er liegt damit deutlich über dem Buchwert des eingezahlten Eigenkapitals. Betreiberprojekte – Eigenkapitalinvestitionen nach Regionen 2004 2005 Deutschland 10 10 Australien 55 61 9 13 26 15 100 100 in % Großbritannien Sonstige Regionen Gesamt 51 Lagebericht Projekte der Bilfinger Berger BOT GmbH ProjektAnteil Eigenkapitalanteil Bilfinger Berger volumen Bilfinger Berger in Mio. ¤ in Mio. ¤ in % Projekt status Konsolidierungsmethode Konzessionsdauer Verkehrsinfrastruktur Herrentunnel, Lübeck, Deutschland 176 50,0 11,7 at equity konsolidiert in Betrieb 2005-2035 Cross City Tunnel, Sydney, Australien 520 20,0 52,0 at equity konsolidiert in Betrieb 2005-2035 Westlink M7, Sydney, Australien 1.350 5,0 28,6 nicht konsolidiert in Betrieb 2005-2037 M6, Ungarn 482 40,0 19,2 at equity konsolidiert in Bau 2006-2026 Kicking Horse Pass, Kanada 100 100,0 7,7 voll konsolidiert in Bau 2007-2030 Britische Botschaft, Berlin, Deutschland 38 100,0 2,8 voll konsolidiert in Betrieb 2000-2030 North Wiltshire Schools, Großbritannien 62 50,0 1,5 at equity konsolidiert in Betrieb 2002-2032 Maternity Hospital, Hull, Großbritannien 37 100,0 3,8 voll konsolidiert in Betrieb 2003-2032 Bedford Schools, Großbritannien 41 80,0 4,1 voll konsolidiert in Bau 2006-2035 Liverpool & Sefton Clinics, Großbritannien 20 24,0 0,4 at equity konsolidiert in Betrieb 2005-2030 Barnet & Harringey Clinics, Großbritannien 24 24,0 0,3 at equity konsolidiert in Betrieb 2005-2031 Hochbau Victoria Prisons, Melbourne, Australien 150 100,0 16,9 voll konsolidiert in Bau 2005-2031 Kreishaus, Unna, Deutschland 24 90,0 2,8 voll konsolidiert in Bau 2006-2031 Hospital, Gloucester, Großbritannien 60 50,0 2,8 at equity konsolidiert in Betrieb 2005 -2034 Coventry Schools, Großbritannien 36 80,0 2,9 voll konsolidiert in Bau 2007-2035 Royal Women’s Hospital, Victoria, Australien 198 100,0 11,0 voll konsolidiert in Bau 2008-2033 Kent Schools, Großbritannien 155 60,0 8,0 voll konsolidiert in Bau 2007-2035 176,5 Verkehrsinfrastruktur – hohe Dynamik im Ausland, neue Impulse in Deutschland Planung, Finanzierung, Erstellung und langfristi- Auf unseren internationalen Märkten ist die Einbe- bauwerks sowie von drei Kilometer Hochstraße ziehung privaten Kapitals ein häufig genutztes und neun Kilometer Verbindungsstraße. Die Mittel, um die Verkehrsinfrastruktur in Stand zu Bauausführung liegt in den Händen eines Konsor- halten und auszubauen. tiums unter Führung von Bilfinger Berger. Nach gen Betrieb eines 1.000 Meter langen Brücken- Im Berichtsjahr konnten wir unsere Betreiber- der Fertigstellung übernehmen wir den Betrieb aktivitäten auf Nordamerika ausweiten. Anfang über einen Zeitraum von 32 Jahren, ebenfalls November sind die Verträge für die Realisierung gegen feste Zahlungen der regionalen Verkehrs- eines 26 Kilometer langen Streckenabschnitts des gesellschaft. Somit verfügen wir in Nordamerika Trans Canada Highway in den Rocky Mountains in über ein weiteres starkes Standbein unseres Kraft getreten. Bilfinger Berger wird die Schnell- privatwirtschaftlichen Betreibergeschäfts. straße über den Kicking Horse Pass planen, bauen In Australien hat im August 2005 der Cross City und finanzieren. Anschließend stellen wir wäh- Tunnel in Sydney seinen Betrieb aufgenommen rend der 24-jährigen Betriebsphase für ein festes und befindet sich nun in der Anlaufphase, in der monatliches Entgelt der Provinz British Columbia sich die Verkehrsströme der Innenstadt neu die Verfügbarkeit des Teilstücks sicher. Darüber ordnen werden. Schon jetzt trägt das Bauwerk hinaus wurden wir für die Realisierung einer spürbar zur Verkehrsentlastung im Geschäfts- Brückenverbindung in der kanadischen Stadt zentrum der Metropole bei. Vancouver ausgewählt. Die Maßnahme umfasst Auf den britischen Inseln realisieren wir unser erstes privatwirtschaftliches Infrastrukturprojekt. Ein von Bilfinger Berger geführtes Konsortium ist 52 Lagebericht in Belfast für den Ausbau innerstädtischer Schnell- planen, finanzieren, errichten und über einen straßen verantwortlich. Insgesamt übernehmen Zeitraum von 28 Jahren betreiben. Bisher sind in wir Betrieb und Instandhaltung von 60 Kilometer den Grafschaften Wiltshire und Bedfordshire fünf Motorway für einen Zeitraum von 30 Jahren. Schulen in Betrieb, die von uns privatwirtschaftlich In Ungarn macht der Bau der 58 Kilometer realisiert wurden. In Coventry ist ein weiterer langen Autobahn M6 südlich der Hauptstadt Schulkomplex in Bau. Neben Bildungseinrichtun- Budapest gute Fortschritte. Die Inbetriebnahme ist gen verwirklichen wir in England auch Kliniken für 2006 geplant. Während der 21-jährigen und Ärztehäuser in Liverpool und London. In Betriebsphase erhält unsere Projektgesellschaft Betrieb befinden sich die Krankenhäuser in Hull vom ungarischen Staat ein festes Entgelt für die und Gloucester. Verfügbarkeit der Strecke. In Australien ist 2005 der Startschuss für ein Die privatwirtschaftliche Realisierung von Ver- weiteres Projekt im Gesundheitswesen gefallen: kehrsprojekten in Deutschland hat neue Impulse Bilfinger Berger plant, finanziert und errichtet das erhalten. Die Parteien der im Herbst 2005 ge- Royal Women Health Hospital in Melbourne und bildeten Bundesregierung haben sich in ihrer wird es über einen Zeitraum von 25 Jahren be- Koalitionsvereinbarung dazu bekannt, „die Infra- treiben. Westlich von Melbourne sind zwei strukturfinanzierung im Verkehrsbereich auf eine Gefängnisse entstanden, die demnächst ihren breitere Basis zu stellen.“ Der Einsatz privaten Betrieb aufnehmen werden. Kapitals zum Erhalt und Ausbau des Straßennetzes wurde von der Politik als notwendig erkannt. In Deutschland ist das Interesse an Public Private Partnership im öffentlichen Hochbau stark Die deutsche Bauindustrie hat eine Studie über gestiegen. Im vergangenen Jahr sind zahlreiche Wege zur Privatisierung des deutschen Autobahn- Projekte auf den Markt gekommen, um die ein netzes vorgelegt. Danach erscheint eine materielle intensiver Wettbewerb entstanden ist. Wir legen Vollprivatisierung gegenwärtig eher unwahr- auch in Deutschland bei der Angebotsbearbeitung scheinlich. Aber schon mit einer funktionalen die strengen Selektions- und Renditekriterien an, Privatisierung – der Vergabe von Konzessionen für die für unser internationales Geschäft gelten. Betrieb, Instandhaltung und Ausbau – ließe sich ein erheblicher Effizienzgewinn erzielen. Gleich- Ausblick zeitig muss der bereits seit längerem geplante Unser Engagement im Betreibergeschäft werden privatwirtschaftliche Ausbau von Autobahnteil- wir systematisch weiter ausbauen. Dabei bleibt die stücken zügig verwirklicht werden, damit in Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital das ent- Deutschland die praktische Erfahrung mit dem scheidende Kriterium unserer Projektauswahl. Instrument Public Private Partnership auch in der Verkehrsinfrastruktur wächst. Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur gehen wir von einer anhaltend dynamischen Marktentwicklung in Australien aus. Auch in Nordamerika und Öffentlicher Hochbau – neue Projekte in England und Australien einigen europäischen Staaten sehen wir gute Auch im öffentlichen Hochbau haben wir unser gewachsene Investitionsstau nur mithilfe privater Betreiberportfolio im Berichtsjahr ausgeweitet. Die Investitionen abzubauen. Das Bekenntnis der regionalen Schwerpunkte des Geschäfts lagen Politik zu mehr Public Private Partnership im Ver- unverändert auf den britischen Inseln und in Aus- kehrswegebau ist ein ermutigendes Zeichen, dem tralien. allerdings konkrete Maßnahmen folgen müssen. Perspektiven. In Deutschland ist der seit Jahren In der englischen Grafschaft Kent haben wir Auch im öffentlichen Hochbau wollen wir ein weiteres großes Projekt im Bildungswesen an der positiven Entwicklung unserer Zielmärkte übernommen und werden dort sechs Schulen teilhaben. Hier verfügen wir in Australien, auf den britischen Inseln und in Deutschland über eine starke Wettbewerbsposition. Für das Geschäftsjahr 2006 gehen wir von weiterem Wachstum unseres Betreiberportfolios und einem wiederum positiven Wertbeitrag aus. 53 Lagebericht Bewertung des Projektportfolios im Betreibergeschäft Die Wertentwicklung eines Betreiberprojekts Die Bewertung unseres BOT-Portfolios erfolgt wie sierungsphase bestehen die höchsten Wertschöp- im Vorjahr nach der Discounted Cashflow (DCF)- fungspotenziale, aber auch die größten Risiken. Methode. Ermittelt wird ein Barwert aller erwarte- Diese nehmen mit dem Reifegrad ab. Für die ten Free Cashflows, die uns als Eigenkapitalgeber Abzinsung der Cashflows kommen daher spezifi- aus den Projekten zufließen. Der Barwert ist der sche Zinssätze zur Anwendung, die sich aus einem auf die Gegenwart abgezinste Wert zukünftiger risikofreien Basiszinssatz sowie einem Zuschlag unterliegt einem Lebenszyklus. In der frühen Reali- für Projekttyp und Projektphase ergeben. Der gewichtete risikofreie Basiszinssatz ist abgeleitet aus den langfristigen Zinssätzen für Abzinsungssätze in % Staatsschuldverschreibungen in den jeweiligen Investitionsländern (Großbritannien, Europäische Gewichteter risikofreier Basiszinssatz 6 Währungsunion, Ungarn, Australien, Kanada). 2-4 Zuschlag für Projekttyp Zuschlag Bauphase 3 Zuschlag Inbetriebnahme 2 Zuschlag Vollbetrieb 0 Der Zuschlag für den Projekttyp differenziert • Projekte, deren Erlöse ausschließlich vom Grad der Verfügbarkeit abhängen, zum Beispiel Schulen (2 Prozent). • Projekte, die begrenzte Mengenrisiken beinhalten (3 Prozent). Zahlungsströme. Um eine risikoadäquate Bewer- • Projekte, deren Einnahmen vom Grad der tung zu gewährleisten, passen wir die Zinssätze Inanspruchnahme durch Dritte abhängen, zum den individuellen Projektcharakteristika an. Beispiel Mautstraßen (4 Prozent). Unverändert zum Vorjahr werden folgende Grund- Da Investitionen in der Bauphase dem Risiko der sätze angewendet: termin- und kostengerechten Fertigstellung unter- • Generell wird die DCF-Methode zur Bewertung liegen, erfolgt in diesem Zeitraum ein Zuschlag von herangezogen. 3 Prozent auf den Abzinsungssatz. Bei Projekten, • Es werden nur Projekte berücksichtigt, bei denen die sich in der Inbetriebnahme (Ramp-up-Phase) das gesamte Finanzierungsvertragswerk in Kraft befinden, beträgt der Zuschlag wegen der noch ist (‚Financial Close‘). • Die den Projekten zu Grunde gelegten Zahlungsströme entstammen Finanzmodellen, die von den Fremdkapitalgebern akzeptiert sind. • Zukünftige potenzielle Refinanzierungsgewinne werden bei der Bewertung nicht berücksichtigt. 54 Lagebericht Projektportfolio 12 / 2005 in Mio. ¤ 2004 2005 2004 Vertraglich gebundenes Eigenkapital 2005 2004 2005 Eingezahltes Eigenkapital 2004 2005 Barwert zukünftiger Cashflows Zukünftige Cashflows 125,6 119,2 79,9 102,2 654,9 736,5 92,5 125,5 Hochbau 45,4 57,3 32,5 27,7 273,5 317,4 60,0 57,4 Gesamt 171,0 176,5 112,4 129,9 928,4 1.053,9 152,5 182,9 Verkehrsinfrastruktur Zahlungsströme an Bilfinger Berger 2006-2037 (nach Steuern) in Mio. ¤ Verkehrsinfrastruktur 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 -7,5 6,2 9,4 4,6 14,9 17,5 18,6 19,5 20,0 20,6 22,9 Hochbau -2,1 3,3 -13,4 7,9 7,4 7,4 7,4 7,5 7,6 7,7 7,6 Gesamt -9,6 9,5 -4,0 12,5 22,3 24,9 26,0 27,0 27,6 28,3 30,5 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 Verkehrsinfrastruktur 23,7 24,4 25,9 25,3 24,0 23,6 27,1 34,5 41,7 42,6 27,6 Hochbau 10,6 7,8 7,4 7,6 7,5 7,7 9,4 10,4 9,7 10,2 10,5 Gesamt 34,3 32,2 33,3 32,9 31,5 31,3 36,5 44,9 51,4 52,8 38,1 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 Gesamt Verkehrsinfrastruktur 27,9 29,0 39,3 30,3 31,8 32,3 32,9 31,1 11,9 2,9 736,5 Hochbau 35,4 18,1 27,2 46,5 5,7 15,3 13,5 7,8 0,8 0,0 317,4 Gesamt 63,3 47,1 66,5 76,8 37,5 47,6 46,4 38,9 12,7 2,9 1.053,9 existierenden Betriebskostenrisiken 2 Prozent. Er entfällt, wenn Erlös- und Kostensicherheit hergestellt sind. Dies ist bei reinen Verfügbarkeitsmodellen in der Regel nach einem Jahr, bei Projekten mit Nachfragerisiken nach zwei Jahren der Fall. Die erwarteten zukünftigen Cashflows werden daher mit einem Abzinsungssatz zwischen 8 Prozent und 13 Prozent diskontiert. Für unser Betreiberportfolio, das zum Ende des Berichtsjahres 17 Projekte umfasste, ergab sich ein gewichteter Abzinsungssatz von 11,9 Prozent. Zum Stichtag belaufen sich die erwarteten Zahlungsströme aus dem vorhandenen Portfolio bis zum Jahr 2037 auf 1.053,9 Mio. € im Vergleich zu erwarteten Zahlungsströmen in Höhe von 928,5 Mio. € zum Jahresende 2004. 55 Lagebericht Veränderungen Barwert 12 / 2004 - 12 / 2005 in Mio. ¤ Barwert 12/2004 Projektverkäufe Kapital-Einzahlungen Refinanzierungen Wechselkursveränderungen Auf 12/2005 fortgeschriebener Barwert 12 / 2004 Wertzuwachs Barwert 12 / 2005 Verkehrsinfrastruktur 92,5 -16,8 40,3 0,0 6,9 122,9 2,6 125,5 Hochbau 60,0 -14,9 2,7 0,0 1,8 49,6 7,8 57,4 Gesamt 152,5 -31,7 43,0 0,0 8,7 172,5 10,4 182,9 Entwicklung Eingezahltes Eigenkapital und Barwert in Mio. ¤ 200 182,9 152,5 160 129,9 120,5 120 112,4 105,1 87,9 91,8 2002 2003 80 40 0 Barwert Verkehrsinfrastruktur Barwert Hochbau Unter Anwendung der projektspezifischen Ab- 2004 Barwert insgesamt 2005 Eingezahltes Eigenkapital • Wechselkursveränderungen mit 8,7 Mio. €. zinsungssätze ergibt sich zum 31. Dezember 2005 Wechselkursveränderungen beeinflussen die ein Barwert in Höhe von 182,9 Mio. €, der das ein- Höhe der zukünftig zu erwartenden nominalen gezahlte Eigenkapital von 129,9 Mio. € deutlich Zahlungsströme in Euro und somit den Gesamt- übersteigt. barwert des Betreiberportfolios in Euro. Wertveränderungen aus Wechselkursschwankungen Die Erhöhung des Barwerts auf 182,9 (Vorjahr: 152,5) Mio. € resultiert aus: • Planmäßigen Kapitaleinzahlungen in bestehen- werden bei der Ermittlung des originären Wertzuwachses eliminiert. • Verkauf von Beteiligungen mit -31,7 Mio. €. de Projekte mit 43,0 Mio. €. Beteiligungsverkäufe verringern die zukünftig Kapitaleinzahlungen in Projekte erhöhen den zu erwartenden nominalen Zahlungsströme und Gesamtbarwert des Betreiberportfolios. Sie stel- somit den Barwert des Betreiberportfolios zum len jedoch keinen originären Wertzuwachs aus Jahresende. Die Veräußerungsgewinne sind im der Geschäftstätigkeit dar. Berichtsjahr mit 8 Mio. € im EBITA enthalten, sind jedoch nicht Bestandteil des originären Wertzuwachses. 56 Lagebericht Entwicklung Barwert Barwert Zahlungsströme Zeit Bevorzugter Bieter (2) Bau (8) Anlauf (6) Ertrag (3) Golden Ears Bridge, Kanada Bedford Schools, Großbritannien Coventry Schools, Großbritannien Barnet & Harringey Clinics, Großbritannien Britische Botschaft, Berlin, Deutschland M1 Westlink, Nord-Irland Kent Schools, Großbritannien Kicking Horse Pass, Kanada Kreishaus, Unna, Deutschland M6, Ungarn Royal Women’s Hospital, Victoria, Australien Victoria Prisons, Melbourne, Australien Cross City Tunnel, Sydney, Australien Maternity Hospital, Hull, Großbritannien North Wiltshire Schools, Großbritannien Hospital, Gloucester, Großbritannien Herrentunnel, Lübeck, Deutschland Liverpool & Sefton Clinics, Großbritannien Westlink M7, Sydney, Australien • Originären Wertzuwachs aus der Geschäftstätigkeit mit 10,4 Mio. €, bestehend aus: • Wertzuwachs durch die Portfolioreifung mit 7,1 Mio. €. • Wertzuwachs aus der Akquisition neuer Projekte mit 3,3 Mio. €. Der Reifeprozess von Financial Close über Bau-, Anlauf- und Betriebsphase bis hin zur Abwicklung ist originäre Wertschaffung unseres Geschäftsfelds Betreiberprojekte. Zur Ermittlung des ROCE wird daher im Rahmen unseres Kapitalrenditecontrolling neben dem laufenden EBITA auch der Wertzuwachs des Portfolios mit 10,4 Mio. € berücksichtigt. Der frühe Reifegrad unseres Projektportfolios lässt eine positive Entwicklung der Wertzuwächse erwarten. 57 Lagebericht Reife (0) Forschung und Entwicklung Partnern aus der Wirtschaft fortgeführt sowie ein funktionsfähiger Prototyp eines Baustellenportals Konsequente Forschungs- und Entwicklungsarbeit entwickelt. Das Portal erhielt im Wettbewerb ,auf ist für Bilfinger Berger ein Garant für Erfolge in der IT gebaut‘ des Bundesministeriums für Wirtschaft Zukunft. Wir verfolgen dabei sowohl die Weiter- und Technologie eine Auszeichnung. entwicklung von Verfahren als auch Innovationen. Unsere Hochbau-, Dienstleistungs- und Betrei- 2005 haben wir die Zahl der zentral gesteuer- bergesellschaften entwickeln in Zusammenarbeit ten Forschungsprojekte weiter erhöht und dadurch mit Hochschulen unser Berechnungs- und Prog- neue bauaufsichtliche Zulassungen, Patente und nosetool weiter. Mit seinen Programmen können Gebrauchsmuster erlangt. Mit unserem For- die Herstellungs-, Ausstattungs- und Nutzungs- schungs- und Entwicklungsprogramm konzentrie- kosten von Immobilien berechnet und energe- ren wir uns auf unsere Kerngeschäftsfelder und tische steigern so die Qualität von Bauprodukten und ermittelt werden. Dies unterstützt und verbessert Dienstleistungen. unser ganzheitliches Beratungs-, Bau- und Dienst- Bilanzen und Instandhaltungskosten leistungsangebot i.volution. Zusammenarbeit mit führenden Hochschulen Aufbauend auf einem vom Bundesumwelt- Die Koordination und Steuerung erfolgt zentral, die ministerium geförderten Forschungsprojekt ent- eigentliche Entwicklungsarbeit bleibt aber bei den wickeln wir für die Offshoretechnik neue Berech- Sparten und Beteiligungsgesellschaften. Dieses nungsverfahren unterschiedlicher Gründungs- Vorgehen steigert die Effizienz der Prozesse bei Pla- strukturen. Der Ausbau an Know-how auf diesem nung und Umsetzung und stellt sicher, dass wir Gebiet stärkt unsere Position bei neuen zukunfts- uns an den Bedürfnissen des Markts orientieren. orientierten Projekten, zum Beispiel dem Bau von So erzielen wir technisch hochwertige und wirt- Offshorewindkraftanlagen. schaftlich sinnvolle Lösungen. Neben diesen projektbezogenen Entwicklungen verfolgt Bilfinger Weniger Werkzeugverschleiß bei Tunnelbauten Berger in Zusammenarbeit mit führenden Hoch- Im Tunnelbau erforschen wir, wie der Verschleiß schulen ausgewählte Forschungsthemen. Auch von Werkzeugen vermindert und die Lebensdauer dabei steht ein direkter operativer Nutzen im von Bohrern und Meißeln vorhergesagt werden Vordergrund. kann. Ziel dieser Untersuchungen ist es, einen eigenen Prognoseansatz zu entwickeln. Dies gibt uns Mehr als 50 Forschungsprojekte gefördert einen Know-how-Vorsprung bei der Vorhersage Im Geschäftsjahr 2005 wurden mehr als 50 For- von Vortriebsleistung und den zu erwartenden schungsprojekte zentral gefördert, und zwar aus Kosten. den Bereichen Baustofftechnologie, Messtechnik, Bauteil- und Bauwerkstechnologie, Sanierungs- Kostenvorteile durch hybride Tragkonstruktionen methoden, Nachhaltiges Bauen, Verfahrens- und Mit dem Forschungsvorhaben Hybride Tragkon- Maschinentechnik sowie Technisches Wissens- struktionen haben wir verformbare Tragelemente management. mit großer zentrischer Tragkapazität entwickelt, So haben wir gemeinsam mit Hochschulinsti- die im hohen Maße vorgefertigt und mit geringem tuten ein Softwaretool weiterentwickelt, mit dem Aufwand montiert werden können. Hierbei wer- es gelingt, gekoppelte Temperatur- und Feucht- den Stahlbauprofile kombiniert mit selbstverdich- felder für Bauwerke oder Bauteile aus Beton tenden hochfesten Betonen eingesetzt und so eine modellhaft darzustellen. Damit lässt sich nicht nur höhere Trag- und Verformungsfähigkeit erreicht. die Festigkeitsentwicklung eines frisch errichteten Bauwerks gezielt vorhersagen. Es ist ebenfalls möglich, extreme Temperatureinwirkungen etwa durch einen Brand zu berechnen. Ein Projekt zum mobilen Qualitätsmanagement und zur elektronischen Übergabe von Lieferscheinen wurde gemeinsam mit Hochschulen und 58 Lagebericht Im Zusammenhang mit diesem Projekt haben wir Ein wesentlicher Beitrag zum Null-Emissions- uns auch mit der Erhöhung des Widerstands Kraftwerk ist es, die Dampf-Parameter Druck und selbstverdichtender Betone gegen Brandlasten Temperatur zu erhöhen. Besonders durch die beschäftigt. Steigerung der Dampftemperatur werden an die einzusetzenden Werkstoffe extreme Anforderun- Innovationen bei der Vakuumtechnik gen gestellt, damit ein sicherer Betrieb über lange Auf dem Gebiet der Vakuumkanalisation haben Laufzeiten der Anlage gewährleistet ist. Mit dem unsere Beteiligungen Roediger und Airvac weg- vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten weisende Innovationen hervorgebracht. Inzwi- Forschungsvorhaben Marcko 700 sollen neue schen wurden komplette Systeme zur Gebäu- Werkstoffe für Temperaturen bis 720 Grad Celsius deentwässerung entwickelt. Mit deutlich niedrige- auf ihre Eignung getestet und qualifiziert werden. ren Baukosten, kürzeren Bauzeiten und seinem Babcock Borsig Service ist gemeinsam mit anderen geschlossenem System ohne Leckagen und Industriepartnern und der Materialprüfungs- Geruchsbelästigungen ist die Vakuum-Kanalisa- anstalt der Universität Stuttgart auf dem Gebiet tion den konventionellen Entwässerungssystemen der Schweißverbindungen tätig. Das Forschungs- technisch, ökologisch und wirtschaftlich häufig vorhaben wurde 2005 gestartet, die Laborunter- überlegen. Besonders im Offshore-, Bahn- und suchungen sollen bis 2008 abgeschlossen sein. Flughafenbereich sind diese Systeme schon heute erfolgreich im Einsatz. Hohe internationale Vernetzung Unter maßgeblicher Beteiligung von Bilfinger Kläranlagen optimal gesteuert Berger wurde im Frühjahr 2005 die German Con- Passavant hat ihr erfolgreiches System Aqualogic struction Technology Platform (GCTP) gegründet. technisch weiterentwickelt und bietet damit eine Daran sind deutsche Unternehmen, Spitzenorgani- zukunftweisende Reglerserie für Kläranlagen. sationen und Dachverbände der Bauindustrie, des Aqualogic steuert die Anlagen sowohl über Sauer- Baugewerbes, der Baustoffindustrie, Forschungs- stoffbedarf und Nitratmesswerte als auch über einrichtungen und Behördenvertreter beteiligt. Die Sauerstoffbedarf und Redox-Potenzial, die Summe GCTP hat die Aufgabe, Forschungs- und Entwick- der oxidierenden und reduzierenden Prozesse im lungsaktivitäten auf dem Bausektor in Deutsch- Wasser. Die von Passavant entwickelte Technik land zu bündeln und europaweit zu fördern. Da zeichnet sich durch höchstmögliche Betriebssi- Bilfinger Berger diese Initiative aktiv unterstützt, cherheit aus. Sie bietet Störfallkonzepte bei Ausfall erreicht der Konzern eine hohe internationale Ver- von Messsonden, Fernüberwachung und Notruf netzung auf dem europäischen Forschungssektor. über Mobilfunk. Aqualogic kann sowohl allein Die Weiterentwicklung von Know-how und installiert als auch in vorhandene Prozessleitsyste- technischer Kompetenz in definierten Schwer- me integriert werden. Dank der anspruchsvollen punkten ist auch in den kommenden Jahren eine Technik erhöht sich die Leistungsfähigkeit der wichtige Aufgabe des Konzerns und Grundlage Anlagen und die Betriebskosten sinken deutlich. unseres Erfolgs, damit wir weiterhin zu den weltweit führenden Unternehmen in unseren Forschungsziel: das Null-Emissions-Kraftwerk Branchen gehören. International angelegte For- Ein weiteres Forschungsprojekt hat den emissions- schung und Entwicklung und der damit verbunde- armen Betrieb von fossil befeuerten Kraftwerken ne Austausch von Informationen, auch mithilfe zum Ziel. Babcock Borsig Service ist an dem neu entwickelter Systeme einschließlich semanti- Forschungsvorhaben ,Trockenbraunkohle-Kraft- scher Netzwerke, sind wichtige Bausteine unserer werksblock mit minimierten CO2-Emissionen und Arbeit. Wir werden diese Strategie weiter aktiv Nachrüstbarkeit einer CO2-Abscheidung‘ beteiligt. vorantreiben. Kohle wird auch weiterhin ein wichtiger Energieträger in der deutschen und internationalen Stromerzeugung sein. Die Bundesrepublik hat sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls entschieden, emissionsarme thermische Kraftwerkstechnologien zu unterstützen. 59 Lagebericht Beschaffung Um alle Chancen zu nutzen, haben unsere Unternehmenseinheiten ihren Einkauf konsequent Kennzeichnend für die Bauwirtschaft ist ein hoher internationalisiert. Die Zentrale liefert dafür die Einsatz von Nachunternehmerleistungen, Materia- entsprechenden Marktübersichten und sichert lien und Stoffen. Wegen dieser besonderen Struk- durch langfristige Rahmenverträge günstige tur ist die strategische Beschaffung zu optimalen Konditionen insbesondere bei Stahl und Bau- Konditionen für uns ein wesentlicher Erfolgs- maschinen. faktor. Wir sehen darin einen ganzheitlichen Ansatz in allen unseren Bau- und Dienstleistungs- Technologische Alternativen sparen Kosten geschäftsfeldern. Im Geschäftsjahr 2005 betrug Außerdem haben wir auf die gestiegenen Stahl- der Anteil des Einkaufs von Nachunternehmerleis- und Zementpreise auch technologisch reagiert. tungen, Materialien und Stoffen 62 Prozent am So können wir durch den bestmöglichen Einsatz Gesamtaufwand des Konzerns. des Materials und Veränderung der Produkte die Da 2005 die gesamte Leistung deutlich ange- Kosten senken. Beispielsweise haben wir die stiegen ist, erhöhte sich das Beschaffungsvolumen Wandstärken von Rohrleitungen und die Betonre- um 11 Prozent auf 3,9 Mrd. €. Die Leistungen zepturen optimiert. Im Bereich Industrial Services der Nachunternehmer machten dabei 71 Prozent wurde ein Pumpen- und Armaturen-Pool gebildet, aus, 29 Prozent entfielen auf den Einkauf von der Ersatzgeräte sofort bereitstellt und ein um- Materialien. fassendes Lifecycle-Management sichert. Sprunghafte Entwicklung der Rohstoffund Energiepreise Internationale Verträge für Großgeräte Nachdem sich die Preise für Stahlprodukte nach Fahrzeugen haben wir mit den Herstellern inter- den extremen Erhöhungen des Jahres 2004 auf national gültige Verträge abgeschlossen. Ob in hohem Niveau stabilisiert haben, verteuerten sich Deutschland, Frankreich, Nigeria, Polen, Australien, 2005 vor allem die Preise für Mineralöl und Schweden oder in den Vereinigten Staaten Bagger, Mineralölprodukte. Die sprunghaft wachsende Schwerlastwagen, Straßenbaumaschinen oder Nachfrage aus China wirkt sich hier in drastischer Geräte für den Spezialtiefbau benötigt werden – Weise aus. Besonders auf den stark wachsenden unsere Unternehmenseinheiten können auf diese Märkten Australien und Nordamerika, die Kern- Abkommen zurückgreifen. Für den Einkauf von Geräten, Maschinen und märkte für uns sind, hat dies zu einer Verknappung des Angebots und damit zu weiter steigenden Preisen geführt. Vorsprung durch konzernweite Vertragsdatenbank Um diese Vorteile konzernweit optimal nutzen zu Rahmenverträge sichern günstige Konditionen können, haben wir 2005 im Bilfinger Berger Intra- Mithilfe unseres internen und externen Reporting net eine Vertragsdatenbank eingerichtet. Darin und einer intensiven Marktbeobachtung stellen sind alle vom Zentraleinkauf abgeschlossenen wir sicher, dass wir die Rohstoffe für unsere Groß- Konzern- und Rahmenverträge, Kooperations- und projekte zu besten Konditionen flexibel einkaufen. Bonusvereinbarungen sowie Kontrakte mit den Premium Partnern hinterlegt. Mittelfristig sollen alle Gesellschaften des Konzerns, auch die Auslandsfirmen, ihre Beschaffungsverträge in diese Datenbank einbringen. 60 Lagebericht Premium Partnerschaft – ein Erfolgsrezept Kommunikation und Marketing Unsere Premium Partnerschaften mit der Zulieferindustrie haben wir konsequent ausgebaut. Unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Kommuni- In hart umkämpften Märkten konzentrieren wir kation und des Marketings sind auf die Eigen- uns auf zuverlässige und wirtschaftlich starke heiten des Bau- und Servicegeschäfts abgestimmt. Unternehmen, die ihren Lieferverpflichtungen Im Hoch- und Industriebau und im Dienstleis- vertragsgemäß nachkommen. Wir suchen die tungssegment sind wir überwiegend mit privaten leistungsfähigsten, nicht die billigsten Partner. Kunden im Gespräch. Im Ingenieurbau und Durch intensive Beratung und engen Erfahrungs- bei BOT-Projekten sind es vor allem öffentliche austausch mit ausgewählten Unternehmen errei- Auftraggeber mit ihren speziellen Vergabevor- chen wir beste Qualitäten und optimale Lösungen. schriften. Diese Kooperationen haben für uns strategische Marketinginstrumente wie etwa auf dem Bedeutung. Das Bau- und Dienstleistungsgeschäft Markenartikelsektor üblich sind auf beiden Märk- profitiert davon. ten nur begrenzt anwendbar. Derzeit vergibt die Wir bewerten die Leistungsfähigkeit und öffentliche Hand Aufträge ausschließlich über den Zuverlässigkeit unserer Nachunternehmer. Mit Preis, die Eignung eines Unternehmens muss nur den besten gehen wir eine Premium Partnerschaft im Einzelfall geprüft werden. ein, um die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Ein Premium Partner wird automatisch über Erfolg mit maßgeschneiderten Lösungen neue Aufträge von Bilfinger Berger unterrichtet, Klassische Produktwerbung kommt für Bilfinger erhält die Kontaktdaten von Ansprechpartnern im Berger nur in Einzelfällen in Betracht. Standard- Konzern, kann die Bilfinger Berger Konditionen leistungen sind weder im Bau- noch im Service- beim PKW-Leasing, Mobilfunk oder bei Kopierern geschäft gefragt. Erfolge haben wir vielmehr mit nutzen und hat eine hervorgehobene Position in maßgeschneiderten Lösungen. Die unterschied- der Zentralen Adressenverwaltung des Konzerns. lichen Kunden erwarten spezielle Konzepte für Eine Premium Partnerschaft bieten wir nur ihre Anforderungen. Bei unserer dezentralen Unternehmern an, die über die vergangenen Jahre operativen Struktur liegt die Verantwortung für dauerhaft und erfolgreich für Bilfinger Berger die Akquisition neuer Geschäfte bei den Nieder- gearbeitet haben. Premium Partner befinden sich lassungen und Beteiligungsgesellschaften. im Übrigen im normalen Wettbewerb. Für Kommunikation und Marketing hat Bilfinger Berger 2005 zentral 4,8 (Vorjahr: 4,1) Mio. € ausgegeben. Für Publikationen waren es 2,3 (Vorjahr: 1,9) Mio. €, für Messen 0,6 (Vorjahr: 0,6) Mio. €, für neue Medien 0,8 (Vorjahr: 0,5) Mio. € und für sonstige Aktivitäten 1,1 (Vorjahr: 1,1) Mio. €. 61 Lagebericht Publishing Award für Bilfinger Berger magazin Mit den Pressenotizen informieren wir tages- Unsere Kundenzeitschrift Bilfinger Berger magazin aktuell über wichtige Ereignisse im Konzern. Dazu ist eines der zentralen Kommunikations- und bieten wir einen Presseservice, eine Übersicht Marketinginstrumente des Konzerns. Das Magazin wichtiger Termine und laufender Ausschreibun- erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von gen. Die Homepage wird von Kunden, Aktionären, 20.000 Exemplaren in deutscher und englischer potenziellen Mitarbeitern, Journalisten und einer Sprache. In Reportagen mit professioneller Foto- interessierten Öffentlichkeit intensiv genutzt. grafie und anderen journalistischen Darstellungen bieten wir den Lesern Informationen über die viel- Zentrale Marketingdatenbank fältigen Aspekte unserer operativen Tätigkeit. Das Um die operativen Einheiten bei ihren Akquisitio- Magazin wird überwiegend an qualifizierte Einzel- nen zu unterstützen, unterhalten wir ein zentrales adressen versandt. Der strukturierte Aufbau und Datenbanksystem. Darin sind jederzeit Unterneh- die gewissenhafte Pflege der Vertriebsadressen mens-, Sparten- und Projektdarstellungen sowie gewährleisten, dass die Leser gezielt angesprochen Referenzlisten, technische Nachweise und Beschei- werden. Die Leserschaft des Magazins setzt sich nigungen direkt abrufbar. Darüber hinaus bietet etwa zu gleichen Teilen aus Investoren, Kunden die Datenbank Fotos, Powerpoint Präsentationen und Geschäftspartnern zusammen. Das Echo der und Hinweise auf vielfältige Marketinginstrumen- Leser ist überaus positiv. Auch in der Branche der te. Mithilfe des Systems können in allen Unterneh- Kundenmagazine ist das Bilfinger Berger magazin mensteilen kurzfristig Informationen individuell immer wieder ausgezeichnet worden, 2005 mit aufbereitet und zu hochwertigem Informations- dem Best of Corporate Publishing Award in Silber. material verarbeitet werden. Dieses Angebot wird Neben dem Magazin geben Beteiligungsgesell- umfangreich genutzt und erfolgreich eingesetzt. schaften eigene Publikationen heraus, die über die jeweiligen Aktivitäten umfassend informieren. i.volution – ein besonderes Thema auf der Expo Real 2005 Große Resonanz im Internet Der Konzern ist auf wichtigen Leitmessen vertre- Im Internet präsentieren wir das Unternehmen in ten. Bei der Expo Real 2005 im Oktober in München vielfacher Weise. In mehr als 30 Internetauftritten haben sich unsere Hochbausparte und unsere stellen sich der Konzern, die Beteiligungsgesell- Facility Services auf einem gemeinsamen Stand schaften und einzelne Marken vor. Alle Seiten sind präsentiert. Der erste Messeauftritt unserer neuen mit entsprechenden Links miteinander vernetzt. Marke i.volution erzeugte nachhaltiges Besu- Die Bilfinger Berger Homepage ist in deutscher cherinteresse. Dieses ganzheitliche Beratungs- und und englischer Version verfügbar. Allein die deut- Dienstleistungsangebot für jede Phase im Lebens- sche Seite www.bilfingerberger.de wird jeden Tag zyklus einer Immobilie wurde von Kunden und von bis zu 1.500 Interessenten besucht. Die Seite Fachpublikum hervorragend angenommen und bietet in den fünf Einheiten Vision, Unternehmen, als Erfolgsrezept für die Zukunft bewertet. Investor Relations, Karriere und Aktuelles umfas- Auf der weltweit anerkannten Leitmesse für sende Information über unseren Konzern. Die Umwelt und Entsorgung, der IFAT in München, Satzung und Gremien, Geschäftsfelder und Pro- waren wir mit unseren Unternehmen der Umwelt- jekte werden ebenso vorgestellt wie die Unter- sparte vertreten. Erfolgreich war auch unsere Teil- nehmensgeschichte, Strategie und Ziele, Zahlen nahme an der Facility Management Messe in Ver- und Fakten. bindung mit der European Facility Management Darüber hinaus berichten wir über die Aus- Conference in Frankfurt am Main. Rheinhold & bildung im Konzern, über Stellenangebote und Mahla hat sich bei der Premiere von Maintain, Chancen für Praktikanten und freie Mitarbeiter. der Internationalen Fachmesse für industrielle Instandhaltung, in München präsentiert. Die große Resonanz kann als Beleg für das enorme Potenzial dieser Aktivitäten gewertet werden. 62 Lagebericht Enge Kommunikation mit unseren Kunden Personal Eine enge Kommunikation mit unseren Kunden genießt bei Bilfinger Berger Priorität. Wir wollen Im Geschäftsjahr 2005 hat sich die Zahl der Mit- wissen, wie unsere Kunden über uns denken und arbeiter durch die Ausweitung der Geschäfte und wo wir unsere Angebote und unseren Service aus- den Kauf neuer Gesellschaften um 5.494 erhöht. weiten und verbessern können. Systematische Am 31. Dezember waren im Bilfinger Berger Kundenbefragung ist deshalb ein permanentes Konzern 55.346 (Vorjahr: 49.852) Mitarbeiter Instrument, um die Kundenzufriedenheit zu beschäftigt. Davon waren 25,8 (Vorjahr 24,0) Pro- ermitteln und zu verbessern. Es gehört zu unserem zent Angestellte Standard, Kunden während und nach Abschluss In Deutschland ist die Zahl der Mitarbeiter auf der Arbeiten aktiv zu fragen, wie sie die Qualität 15.005 (Vorjahr: 13.291) gewachsen. Im Ausland unserer Leistungen beurteilen. waren 40.341 (Vorjahr: 36.561) Mitarbeiter tätig, der Anteil an der Gesamtbelegschaft lag bei 72,9 (Vor- 125 Jahre Bilfinger Berger jahr: 73,3) Prozent. Die Zahl der Auszubildenden „Visionen eine Gestalt verleihen und innovative im Konzern stieg auf 940 (Vorjahr: 881). Ideen verwirklichen“ – unter diesem Motto stanger Berger, das vom 24. bis 26. Juni 2005 in Mann- Veränderte Mitarbeiterzahlen in den Geschäftsfeldern heim begangen wurde. Auf der Festversammlung Im Verlauf des Jahres stieg im Ingenieurbau die in der Bilfinger Berger City auf dem Maimarkt- Zahl der Mitarbeiter um 1.390 auf 23.480. Während gelände sprachen als Gäste Günther H. Oettinger, in Deutschland die Zahl der Beschäftigten wegen Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg anhaltend schwacher Nachfrage um 221 sank, und Prof. Dr. Wolfgang Franz, Präsident des nahm sie im Ausland dank guter Geschäftsent- Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. wicklung in Nigeria und Polen um 1.822 Mitarbei- den die Feiern zum 125. Firmenjubiläum von Bilfin- Aus Anlass des Jubiläums erschienen die ter zu. Broschüre ,Vom Bauunternehmen zur Multi Im Hoch- und Industriebau ging der Personal- Service Group – 125 Jahre Bilfinger Berger‘ und die bestand um 343 auf 9.629 Mitarbeiter zurück. 622 Seiten starke Chronik ,Drei Wurzeln – ein Einem Minus von 211 Beschäftigten in Deutschland Unternehmen‘. Dieser umfangreiche mit vielen und 601 Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten historischen Fotos und Dokumenten illustrierte stand ein Plus von 416 Mitarbeitern in Nigeria Band ist nicht nur eine lesenswerte Unter- gegenüber. nehmensgeschichte, sondern gleichzeitig eine Dar- Die deutlichste Veränderung gab es 2005 im stellung der technischen Entwicklung auf allen Geschäftsfeld Dienstleistungen. Hier nahm die Gebieten des Bauens in den vergangenen 125 Jah- Belegschaft auf 21.709 Beschäftigte zu. Dies ist ren und eine kritische zeitgeschichtliche Arbeit. einmal auf den Kauf von Babcock Borsig Service Der Titel ist im Buchhandel erhältlich. mit 2.791 Mitarbeitern und Simon Engineering mit 1.002 Mitarbeitern zurückzuführen. Aber auch bei Rheinhold & Mahla erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten wegen der Geschäftsausweitung um 1.687. Bei den Betreiberprojekten stieg die Zahl der Angestellten um 16 auf 80 Mitarbeiter. Rückkehr zur 40-Stunden-Woche im Baugewerbe Der Tarifkonflikt im deutschen Baugewerbe ist im Juni 2005 nach einjähriger Dauer mit Abschluss eines neuen Tarifvertrages beendet worden. Von September 2005 bis März 2006 erhielten die Beschäftigten in den alten Bundesländern Einmalzahlungen von je 30 Euro. Ab April 2006 werden 63 Lagebericht Löhne und Gehälter um 1 Prozent erhöht. Außer- Die damit verbundenen Maßnahmen reichen von dem wurden längere Arbeitszeiten vereinbart: der Identifikation und Ausbildung ambitionierter Ab Januar 2006 gilt eine Wochenarbeitszeit von junger Mitarbeiter bis hin zur Vorbereitung von 40 Stunden ohne Lohnausgleich. Dadurch sinken Führungskräften auf neue Managementaufgaben. die Lohnkosten um durchschnittlich 2,5 Prozent. Über unser Hochschulmarketing halten wir Die Einkommen in Ostdeutschland bleiben unver- engen Kontakt zu ausgewählten deutschen und ändert. Zusätzlich wurde von den Tarifpartnern internationalen Hochschulen und Universitäten in ein neues Leistungslohnsystem vereinbart, das den Bereichen Technik und Wirtschaft, um so besonders gute Arbeit belohnt und bei mangel- schon dort hervorragende Nachwuchskräfte zu hafter Arbeit Abzüge zulässt. erkennen und für unsere Unternehmen zu interes- Bilfinger Berger hat in den verschiedenen sieren. Unter anderem stiften wir Preise für exzel- Geschäftsfeldern sehr unterschiedliche Flächen- lente Vertiefer- und Diplomarbeiten und bieten und Haustarifverträge. Der Konzern ist bestrebt, qualifizierten Studenten Praktika an. Um einem sich mit seinen Beteiligungsgesellschaften an angesichts rückläufiger Studentenzahlen schon den wettbewerbsfähigsten Tarifmodellen zu orien- heute erkennbaren Mangel an Bauingenieuren tieren. entgegenzuwirken, wirbt Bilfinger Berger gemeinsam mit Hochschulen für diesen Studienzweig. Personalentwicklung im Fokus Die jungen Hochschulabsolventen durchlaufen Systematische Personalentwicklung ist in unse- nach der Einstellung ein spezielles Einarbeitungs- rem Konzern eine der zentralen Aufgaben, sie ist programm, das sie auf anspruchsvolle Aufgaben als wichtiges Ziel in unserem Unternehmens- vorbereitet und in dessen Verlauf ihre Leistungen leitbild festgeschrieben. Jeder Mitarbeiter soll für und ihr Potenzial systematisch beurteilt werden. die Position entwickelt werden, auf der er seine Bei der Weiterbildung konzentrieren wir uns auf Fähigkeiten und Vorstellungen sowohl im eigenen vier Bereiche: Führung und Management, Kunden- als auch im Interesse des Unternehmens best- orientierung, Fachwissen und Methoden sowie möglich einbringen kann. Sozialkompetenz. Unseren Führungsnachwuchs bereiten wir in Förderkreisen stufenweise auf künftige Aufgaben vor. Gemeinsam mit dem Management-Zentrum Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern 2004 2005 ∆ in % St. Gallen haben wir ein spezielles Executive Development Programm zur Weiterentwicklung Ingenieurbau 22.090 23.480 +6 9.972 9.629 -3 Dienstleistungen 17.125 21.709 +27 Betreiberprojekte 64 80 +25 601 448 -25 49.852 55.346 +11 Hoch- und Industriebau Zentrale, sonstige Einheiten Gesamt oberer Führungskräfte entwickelt, das wir seit zwei Jahren erfolgreich einsetzen. Betriebliche Altersversorgung auf neuem Fundament Mit Beginn des Jahres 2005 ist die betriebliche Altersversorgung bei der Bilfinger Berger AG auf ein neues Fundament gestellt worden. Für den Arbeitnehmer wird ein Vorsorgekonto eingerich- Mitarbeiter nach Regionen 2004 2005 % Deutschland 13.291 15.005 27 übriges Europa 12.538 12.039 22 3.761 2.864 5 Afrika 16.356 19.874 36 Asien 1.183 2.042 4 Amerika Australien Gesamt 2.723 3.522 6 49.852 55.346 100 64 Lagebericht tet, auf dem jährlich ein fester Betrag gutgeschrie- Verhaltenskodex weltweit verbindlich ben wird. Zusätzlich zu dieser vom Arbeitgeber Als international tätiges Unternehmen müssen finanzierten Alters- und Risikovorsorge haben Mit- wir vielfältige rechtliche und gesellschaftliche arbeiter die Möglichkeit, Teile ihres Einkommens Rahmenbedingungen im In- und Ausland be- steuerbegünstigt als zusätzlichen Beitrag zu ihrer achten. finanziellen Absicherung im Alter einzuzahlen. Bilfinger Berger ist sich stets bewusst, dass nur Wenn der Mitarbeiter die Pensionsgrenze erreicht durch das Einhalten ethischer Prinzipien und hat, kann er wählen, ob er eine Rente, eine Einmal- durch verantwortungsbewusstes Handeln die oder Ratenzahlung wünscht. Diese neue leistungs- Interessen des Unternehmens und die seiner fähige betriebliche Altersvorsorge ist ein wichtiger Partner wirksam gewahrt werden können. Um Faktor, um Mitarbeiter langfristig an das Unter- diese Prinzipien eindeutig zu definieren, haben wir nehmen zu binden. Die neue Regelung traf bei den sie 2005 in einem Verhaltenskodex niedergelegt. Beschäftigten auf eine sehr positive Resonanz. Dieser Kodex besteht aus den weltweit gültigen Schon im ersten Jahr nahmen viele Mitarbeiter die Verhaltensgrundsätzen und den länderspezifi- Möglichkeit wahr, durch Entgeltumwandlung schen Verhaltensrichtlinien. Damit verhindern wir eigene Beiträge zu leisten. Ab 2006 wird auch für Schaden für unser Unternehmen und schützen leitende Angestellte ein neues Altersvorsorge- unsere Mitarbeiter. modell eingeführt. Unsere Verhaltensgrundsätze lauten: Wir bekämpfen Korruption. Wir bekämpfen Bestech- Personalcontrolling optimiert lichkeit, eigennützige Praktiken und Verschwen- Unser Personalcontrolling haben wir 2005 mit dung im Unternehmen. Wir bekämpfen verbotene vier Schwerpunkten weiterentwickelt: Wir haben Absprachen. Wir bekämpfen illegale Beschäfti- ein Personalkennzahlensystem aufgebaut und gung und Schwarzarbeit. Wir verlangen soziales ein neues Datenbanksystem eingeführt. Außer- Verhalten im Unternehmen. Diese Grundsätze dem wurden die Personalbestandsmeldungen gelten international für alle Mitarbeiter, vom Aus- sowie die Personalplanung optimiert. Mit diesen zubildenden bis zum Vorstand. Die Verhaltens- Instrumenten stehen der Unternehmensleitung richtlinien konkretisieren diese Grundsätze für die wichtige Daten für Planungs- und Steuerungsauf- jeweiligen Länder, da es unterschiedliche Normen gaben frühzeitig zur Verfügung. und gesetzliche Bestimmungen gibt. Personalentwicklung Hochschulmarketing Einstellung Einarbeitung Weiterverfolgung Weiterbildung 65 Lagebericht Förderkreise Nachhaltigkeit wären. Auf der anderen Seite verbessert engagiertes Corporate Citizenship das Image des Konzerns Umweltschutz gehört für Bilfinger Berger ebenso und bietet außerdem Gelegenheit, in einem beson- zur Nachhaltigkeit wie unser bildungspolitisches, deren Rahmen geschäftliche Kontakte zu knüpfen kulturelles und soziales Engagement. und zu festigen. Bilfinger Berger engagiert sich auf zahlreichen Gewässerschutz Gebieten, insbesondere für Bildung und Wissen- Auf Baustellen werden doppelwandige Tank- schaft, bei der Kultur- und Regionalförderung und container mit Leckanzeige verwendet, alternativ bei der humanitären Hilfe. Darüber hinaus haben werden die Geräte direkt vom Tankwagen mit auch einzelne Mitarbeiter Hilfsprojekte etwa in Treibstoffen versorgt. Altöle werden nicht auf Bau- Russland und für Kinder im Himalaya ins Leben stellen gelagert, sondern direkt nach dem Ölwech- gerufen. sel von den Servicewagen abtransportiert. Schlammfänge und Abscheider für leichte Flüssig- Bildung keiten sind auf den Lagerplätzen installiert und Bilfinger Berger fördert die Bereitschaft von Nach- werden regelmäßig geleert. wuchsingenieuren zu exzellenten Leistungen, indem wir Preise dafür ausloben. Die Bilfinger Abfälle Berger Preise, mit denen an den Hochschulen Bei Abfällen sorgen wir für konsequente Tren- RWTH Aachen, der TU Darmstadt, der TH Karlsruhe nung. Damit erreichen wir einen hohen Recycling- und der TU Dresden hervorragende Leistungen anteil und sparen Kosten. Die Bilfinger Berger ausgezeichnet werden, sind ebenso begehrt wie Umwelt hat in den Bodenreinigungsanlagen hoch angesehen. Den Hans-Jürgen-Ewers-Preis, Abfallbeauftragte bestellt. Die Anlieferung der der seit 2003 von der TU Berlin für außerordentli- Abfälle, ihre Verarbeitung und ihr Verbleib werden che Arbeiten auf dem Gebiet der angewandten von diesen nachvollziehbar dokumentiert. wirtschaftswissenschaftlichen Infrastruktur- forschung vergeben wird, stiftet Bilfinger Berger Emissionen zur Hälfte. An der Universität Mannheim unter- Um Emissionen von Lärm, Erschütterungen, Staub stützen wir als Förderpartner der Fakultät für und Abgasen auf das unvermeidliche Maß zu Betriebswirtschaftslehre die Ausbildung junger reduzieren, achten wir schon bei der Arbeitsvorbe- Wirtschaftswissenschaftler. reitung auf die Auswahl schonender Bauverfahren und den Einsatz umweltfreundlicher Geräte. Corporate Citizenship Corporate Citizenship ist für Bilfinger Berger ein wichtiges Investment in das Gemeinwesen. Beide Seiten profitieren davon. Auf der einen Seite ermöglicht es viele bildungs- und gesellschaftspolitisch sinnvolle Projekte, die ohne die finanzielle oder personelle Hilfe des Konzerns unmöglich 66 Lagebericht Die Zentrale übernimmt zusätzlich übergeordnete Risikobericht Controllingaufgaben. So können Aufträge mit Mit seinem Risikomanagement fördert Bilfinger einem Volumen von mehr als 50 Mio. € oder mit Berger das Risikobewusstsein auf allen Manage- besonderen Risiken nur angenommen werden, mentebenen und bei allen Mitarbeitern. Das wenn der Vorstand dies im Einzelfall ausdrücklich System ist integraler Bestandteil der Management- genehmigt hat. Solche Projekte werden vom Ange- prozesse und hilft, Risiken möglichst zu vermeiden, bot bis zur Fertigstellung kritisch begleitet. Dem zumindest aber frühzeitig zu erkennen und daraus Vorstand wird über Ergebnisse direkt berichtet. resultierende Gefahren für das Unternehmen Über Finanzierungen, interne Kreditlinien und abzuwenden. Somit sind alle Vorkehrungen getrof- Bürgschaften entscheidet der Vorstand zentral, fen, dass der Konzern die gesteckten Ziele erreicht. wobei er maßgeblich vom Zentralbereich Finanzen Bestandteile des Systems sind eine strategische unterstützt wird. Außerdem überprüft die interne Geschäftsplanung kombiniert mit einem detail- Revision die Wirksamkeit aller Arbeits- und lierten, stets aktuellen Berichtswesen, einem Früh- Prozessabläufe. warn- und einem internen Überwachungssystem. Die Zentralbereiche Recht, Projekt Controlling Risikocontrolling ist bei Bilfinger Berger ein konti- und Revision berichten zusätzlich jedes viertel Jahr nuierlicher dezentraler Prozess. umfassend über Projekte mit Risiken, über poten- Die Vorgaben für das monatliche Reporting legt der Konzern jährlich neu für alle Unternehmens- zielle Gefahren, eventuelle Schadenshöhen und über Möglichkeiten der Schadensminimierung. teile und Beteiligungsgesellschaften einheitlich Alle vom Gesetz, vom Vorstand oder von den fest. Mit dem monatlichen Berichtswesen werden Zentralbereichen vorgegebenen Prozesse und der Vorstand und alle Managementebenen über Genehmigungsverfahren sind in Handbüchern die aktuelle wirtschaftliche Lage informiert. Auf und Arbeitsanweisungen dokumentiert und allen Ebenen wird die Ist-Situation analysiert. Über stehen den Mitarbeitern konzernweit im Intranet zentral festgelegte Grenzwerte und Abweich- jeweils tagesaktuell zur Verfügung. Unsere Steue- parameter werden relevante Risiken erkannt, rungs- und Kontrollwerkzeuge sind zu einem ganz- überwacht und durch geeignete Maßnahmen in heitlichen System zusammengefasst, das ständig ihren Auswirkungen begrenzt. weiterentwickelt wird. Das Risikomanagement bei Zusammenspiel der Instrumente im Risikomanagementprozess Aufsichtsrat / Audit Committee Prozessvorgaben Supportfunktion Kontrollfunktion Werkzeuge Vorstand Überwachungsfunktion Zentralbereiche: Group Controlling Richtlinien Projekt Controlling Handbücher Revision Arbeitsanweisungen Bilanzen Rundschreiben Finanzen Gesetze Recht Sparten / Beteiligungsgesellschaften Sofortinformationen Niederlassungen / Großprojekte Projekte Technik Personal 67 Lagebericht Meetings Berichte Gutachten Bilfinger Berger wird von unseren Wirtschafts- Projektrisiken prüfern geprüft. Etwaige Anregungen nutzen wir, Risiken aus unserem Projektgeschäft begegnen um das System zu optimieren. wir mit einem ganzheitlichen, eindeutig strukturierten Projektmanagement. Dies umfasst die Marktrisiken Akquisition und Auftragsbearbeitung über die Die makroökonomischen Entwicklungen auf unse- Bauausführung bis hin zur Abwicklung etwaiger ren nationalen und internationalen Märkten sowie Gewährleistungsansprüche. besondere Veränderungen in unseren Segmenten Projekte mit großem Volumen – mehr als betrachten wir unter dem Stichwort Marktrisiken. 50 Mio. € – oder mit einem hohen Schwierigkeits- Dabei analysieren wir regelmäßig, wie sich die grad werden mit einem klar definierten techni- Volkswirtschaften entwickeln und ob wir betriebs- schen und kaufmännischen Regelwerk in jeder wirtschaftlich in unseren Geschäftsfeldern wett- Phase des Geschäfts zusätzlich von einer zentralen bewerbsfähig sind. Wir arbeiten aktiv in beraten- Einheit verfolgt. Wir beteiligen uns am Wett- den Ausschüssen und Gremien mit, um so sicher- bewerb ausschließlich in unseren definierten zustellen, dass betriebswirtschaftlichen Kerngeschäftsfeldern. Bei komplexen Projekten im Auswirkungen neuer Gesetze, Verordnungen und die BOT-Geschäft nutzen wir die Kompetenzen der Bestimmungen früh genug berücksichtigt werden. gesamten Bilfinger Berger Multi Service Group, Da wir im gegenüber dem Projektgeschäft um Kosten und Risiken sicher einzuschätzen. deutlich risikoärmeren Dienstleistungs- und 2005 wurden 78 Großprojekte speziell beobachtet. Betreibersektor überproportional wachsen, verringern sich gleichzeitig die Risiken im Konzern. Beschaffungsrisiken In den Baugeschäftsfeldern Ingenieurbau und Der Beschaffungsmarkt ist derzeit durch starke Hoch- und Industriebau haben wir das Projektge- Schwankungen bei den Rohstoffpreisen und durch schäft in Sparten organisiert und im zugeordneten eine Hochkonjunktur in Australien und an der Niederlassungsnetz für eine entsprechende Spezi- Ostküste der Vereinigten Staaten gekennzeichnet. alisierung gesorgt. So werden Risiken minimiert, Den daraus erwachsenen Risiken beugen wir vor, die durch nicht ausreichende Kompetenzen ent- indem wir nur mit leistungsfähigen Lieferanten stehen könnten. und Nachunternehmern zusammenarbeiten. Die zentrale Beobachtung der Geschäfte Durch Vorverträge stellen wir Kapazitäten, Qua- ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen. Die litäten und Preise sicher. Die wachsende Volatilität spezifischen Risiken im Baugeschäft halten wir auf den Rohstoffmärkten für Stahl, Zement und deshalb für beherrschbar. Im Dienstleistungsge- Energie kontrollieren wir mit einem speziellen schäft sehen wir derzeit keine gravierenden Markt- Berichtswesen, damit wir kurzfristige Änderungen risiken. Dasselbe gilt für unser Betreibergeschäft, erkennen und in der Kalkulation berücksichtigen das wir über ein zentrales Kompetenzzentrum für können. Mit Preisgleitklauseln in den Angeboten den ganzen Konzern führen. sichern wir uns gegen akute Verteuerungen ab. Länderrisiken Vertrags- und Prozessrisiken Zu den Länderrisiken zählen wir Unsicherheiten, Mithilfe eigener Juristen und externer Fachan- die durch politische Entwicklungen auf unseren wälte begegnen wir möglichen Risiken, die aus jeweiligen Märkten entstehen. Um solche Risiken unterschiedlichen zivil-, steuer-, wettbewerbs-, zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren, patent- und umweltrechtlichen Regeln und sind wir nur in definierten Ländern geschäftlich aktiv. Für latente Risiken ist Vorsorge getroffen. Spezielle Länderrisiken sehen wir derzeit nicht. 68 Lagebericht Gesetzen entstehen können. Neue Projekte werden Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir, vor einem Angebot auch unter vertraglichen indem wir die Zusammensetzung der fest und Risikoaspekten betrachtet und ausgewählt. Verträ- variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbind- ge und Vereinbarungen unterziehen wir vor lichkeiten kontinuierlich überprüfen und anpas- Abschluss technischen, sen. Um hier flexibel und kostensparend agieren kaufmännischen und rechtlichen Prüfung. Ver- zu können, setzen wir überwiegend derivative trags- und Prozessrisiken, die einen wesentlichen Finanzinstrumente ein. Risiken aus der Netto- Einfluss auf unsere wirtschaftliche Lage haben zinsposition analysieren und bewerten wir aktuell könnten, sind weder derzeit noch für die Zukunft und regelmäßig. einer sorgfältigen erkennbar. Bei der Anlage Liquider Mittel und beim Einsatz derivativer Finanzinstrumente können in Finanzrisiken Einzelfällen Emittentenrisiken entstehen. Diese Finanzrisiken überwachen wir mit bewährten begrenzen wir, indem wir ausschließlich Emitten- Kontroll- und Steuerungsinstrumenten. Das ten mit einem Investment Grade Rating wählen, Berichtswesen des Konzerns gewährleistet eine außerdem begrenzen wir Laufzeiten und Beträge. kontinuierliche Erfassung, Analyse, Bewertung Um Kontrahentenrisiken einzugrenzen, unter- und Steuerung finanzieller Risiken im Wochen- nehmen wir Finanztransaktionen auf Basis eines rhythmus. Einbezogen in diese Betrachtungen sind internen Limitsystems ausschließlich mit Banken, alle relevanten Beteiligungsgesellschaften. die über ein erstklassiges Rating verfügen. Liquiditätsrisiken werden im Konzern zentral Aufgrund dieser konsequent angewandten überwacht und gesteuert. Dabei überprüfen wir Risikopolitik ergeben sich im Geschäftsjahr 2005 regelmäßig die Auswirkungen möglicher Ände- keine negativen Auswirkungen auf Ergebnis und rungen unserer finanziellen Verhältnisse auf unser Finanzlage des Konzerns. Risikoprofil gegenüber Banken und Kreditgebern. Durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln Personalrisiken sowie freier Kredit- und Avallinien sind Liquidi- Personalrisiken, die sich aus Nachwuchsmangel, tätsengpässe auszuschließen. Im November 2005 hoher Fluktuation, fehlender Qualifikation, gerin- haben wir das günstige Marktumfeld genutzt und ger Motivation oder Überalterung der Belegschaft eine syndizierte Multicurrency Barkreditlinie mit ergeben können, verfolgen wir mit besonderer einer Laufzeit von fünf Jahren sowie Verlänge- Aufmerksamkeit und begegnen ihnen aktiv. Unse- rungsoptionen für zwei weitere Jahre erfolgreich re Personalentwicklung sorgt dafür, hoch qualifi- bei unseren Kernbanken platziert. zierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an Marktpreisrisiken betreffen auf dem Finanz- das Unternehmen zu binden. Dazu unterhalten sektor vor allem Wechselkurse, Zinssätze und wir enge Kontakte zu ausgesuchten Hochschulen, Marktwerte der Geldanlagen. Mit unserer zentra- bieten Praktika für deren Absolventen an und stel- len Steuerung nehmen wir ein weitgehendes len speziell konzipierte Einarbeitungsprogramme Netting unserer Cashflows und Finanzposition vor. an den Beginn der Karrieren bei Bilfinger Berger. Um verbleibende Restrisiken einzuschränken und Allen Mitarbeitern stehen umfangreiche Ange- Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oder bote für Qualifizierung und Weiterbildung zur Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivative Verfügung. In systematischen Gesprächen werden Finanzinstrumente ein. Wir unternehmen keine individuelle Perspektiven besprochen. Führungs- Finanztransaktionen, die über das bestehende positionen werden überwiegend aus den eigenen Grundgeschäftsrisiko hinausgehen. Um Risiken Reihen besetzt. aus Fremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten in fremder Währung abzusichern, schließen wir Devisen-Termin- oder Optionsgeschäfte ab. Projektgeschäfte sichern wir in dieser Weise grundsätzlich für die gesamte Projektdauer ab, und zwar auf Grundlage einer nach Währungen differenzierten Cashflow-Planung. 69 Lagebericht Auf dem Personalsektor sind keine spezifischen Risiken zu erkennen. Beteiligungsrisiken Nachtragsbericht Risiken aus Beteiligungen und Akquisitionen begegnen wir durch eine klare Strategie. Wir über- Unser Unternehmen entwickelt sich im laufenden nehmen passende Gesellschaften mehrheitlich Geschäftsjahr nach Plan. Vorgänge von besonderer oder vollständig. In Betracht kommende Unter- Bedeutung sind nicht eingetreten. In unserem nehmen werden von unseren Experten mithilfe Zwischenbericht, den wir am 11. Mai 2006 vor- umfassender Due Diligence Prüfungen bewertet. legen, geben wir einen ausführlichen Überblick Entscheidend für die Beurteilung sind strategische über das erste Quartal. Relevanz, Ertragsstärke, Managementqualität und gute Zukunftsaussichten. Wir erwerben nur Unternehmen, die aktiv und erfolgreich am Markt sind und von Anfang an positive Beiträge zum Ergebnis des Konzerns leisten. Auch die jüngsten Akquisitio- Prognosebericht nen haben unsere hohen Erwartungen an Kapitalrendite und Gewinn erfüllt. Neue Gesellschaften Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich aller werden zielgerichtet in unseren Konzern und sein Voraussicht nach fortsetzen. Selbst der hohe Risikomanagement integriert. Ölpreis scheint die wirtschaftlichen Auftriebskräfte nicht entscheidend zu dämpfen. In den Vereinig- IT-Risiken ten Staaten, zahlreichen Ländern des Mittleren Um unberechtigte Zugriffe und Datenverluste zu Ostens und Asiens sowie Australien ist von einem verhindern und die ständige Verfügbarkeit unserer anhaltend dynamischen Wachstum auszugehen. Systeme zu garantieren, schützen wir unsere Infor- Die Konjunktur in Europa wird sich dagegen mationstechnik mit Programmen auf höchstem vergleichsweise verhalten entwickeln, wobei Bei- Entwicklungsstand. Unsere IT-Strukturen sind trittsländer zur Europäischen Union eher über- weitgehend standardisiert. Bei den Programmen durchschnittliche Zuwächse erreichen werden. setzen wir die Produkte der führenden Hersteller Zur Weiterentwicklung der Multi Service Group wie SAP, IBM, RIB und Microsoft ein. Geltende wollen wir vor allem unser Dienstleistungsge- Richtlinien passen wir fortlaufend den neusten schäft weiter stärken. Dabei setzen wir auf organi- technischen Entwicklungen an. sches Wachstum, aber auch auf gezielte Akquisitionen. Wir verfügen dafür über einen erheblichen Gesamtrisiko Finanzierungsspielraum aus Eigenmitteln und Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keine möglichen Kreditaufnahmen. Mögliche Über- Einzelrisiken festgestellt, die allein oder in ihrer nahmekandidaten müssen unsere strengen Aus- Gesamtheit den Fortbestand unseres Unterneh- wahlkriterien erfüllen. Darüber hinaus wollen wir mens hätten gefährden können. Träten ein oder weiterhin in renditestarke privatwirtschaftliche mehrere unvorhersehbare oder außergewöhnliche Betreiberprojekte investieren. Im Baugeschäft Risiken ein, so wäre ein Einfluss auf die Leistungs- streben wir die nachhaltige Steigerung der Ertrags- und Ergebnisentwicklung nicht auszuschließen. kraft an. Es sind jedoch keine Risiken erkennbar, die den Konzern in seinem Bestand gefährden könnten. Für das Geschäftsjahr 2006 rechnen wir mit einem Anstieg der Leistung. Dabei sind mögliche Unternehmensakquisitionen nicht berücksichtigt. Beim EBITA und beim Konzernergebnis planen wir erneut eine Zunahme. Unsere Anteilseigner werden wir mit einer attraktiven Dividende angemessen am wachsenden Unternehmenserfolg 70 Lagebericht beteiligen. Dabei streben wir eine Ausschüttungs- Weiterentwicklung der Maschinentechnik. Im quote in der Größenordnung von 50 Prozent an. Wissensmanagement gilt der weiteren inter- Ab dem laufenden Geschäftsjahr wollen wir im nationalen und geschäftsfeldübergreifenden Ver- Konzern eine Rendite von über 11 Prozent auf das netzung unsere besondere Aufmerksamkeit. eingesetzte Kapital erwirtschaften und damit Bei der Beschaffung wird die Zusammenarbeit nach Kapitalkosten einen positiven Wertbeitrag mit ausgewählten Premium Partnern intensiviert. schaffen. Durch international gültige Kooperationsverein- Die Höhe der Finanzanlagenzugänge hängt barungen und Rahmenverträge wollen wir uns vom Umfang neuer Akquisitionen und privat- weitere Kostenvorteile sichern, die Qualität der wirtschaftlicher Betreiberengagements ab. Die Versorgung verbessern und die Anzahl der ins- Investitionen in Sachanlagen werden voraussicht- gesamt für uns tätigen Lieferanten verringern. lich leicht zunehmen. Durch die weitere Vernetzung unserer Marke- Eine gute Finanzlage und eine solide Kapital- ting- und Vertriebskapazitäten wollen wir unseren struktur bilden unverändert die Basis für die Kunden die breite Leistungspalette der Multi erfolgreiche Weiterentwicklung des Konzerns. Service Group verdeutlichen. Wir beherrschen Neben den traditionellen Forschungs- und die Schnittstellen komplexer Aufgaben und die dif- Entwicklungsschwerpunkten der Bauteil- und ferenzierten Anforderungen im Lifecycle von Bauwerkstechnologie gewinnt die Entwicklung Immobilien- und Infrastrukturprojekten. neuer Verfahren bei der Modernisierung und Nach wie vor stellen wir uns mit der Anpas- Instandsetzung von Bauwerken an Bedeutung, sung des Personalbestands flexibel auf die denn das durchschnittliche Alter von Bauwerken Entwicklung der Baunachfrage im In- und Ausland nimmt zu und die Anforderungen an ihre Nutzung ein. Organisches Wachstum und weitere Akquisi- und Funktion ändern sich. Die Verteuerung tionen im Dienstleistungsgeschäft lassen in die- und Verknappung vieler Rohstoffe und das sem Segment einen Anstieg der Beschäftigtenzahl weiter wachsende Umweltbewusstsein führen in erwarten. Die Instrumente unserer Personalent- unseren Sparten Industrieservice und Umwelt- wicklung passen wir ständig den steigenden technik zur Erforschung neuer Verfahren und zur Anforderungen an unsere Führungskräfte an. Mithilfe unseres systematischen Risikocontrolling werden interne und externe Risiken weiterhin intensiv analysiert. Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens im laufenden Jahr oder im absehbaren Zeitraum gefährden könnten, sind nicht erkennbar. Alle in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen wurden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Da sie jedoch von Faktoren abhängen, die nicht unserem Einfluss unterliegen, kann die tatsächliche Entwicklung von den Prognosen abweichen. 71 Lagebericht Jahresabschluss 2005 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. ¤ Umsatzerlöse Anhang 2005 2004 (6) 6.205,9 5.437,9 -2,3 22,0 4,2 4,8 6.207,8 5.464,7 Bestandsveränderung Andere aktivierte Eigenleistungen Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge (7) 129,1 129,5 Materialaufwand (8) -3.875,0 -3.465,8 Personalaufwand (9) -1.710,3 -1.513,5 Abschreibungen (10) -91,8 -84,0 Sonstige betriebliche Aufwendungen (11) -545,0 -449,9 114,8 81,0 EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen) Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen (12) EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) Zinsergebnis (13) EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -5,3 -0,3 109,5 80,7 5,9 10,3 115,4 91,0 -41,6 -34,3 Ergebnis nach Ertragsteuern 73,8 56,7 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter -7,3 -5,5 Konzernergebnis 66,5 51,2 (14) Ergebnis je Aktie unverwässert (in ¤) (15) 1,80 1,39 Ergebnis je Aktie verwässert (in ¤) (15) 1,79 1,39 72 Jahresabschluss 2005 Konzernbilanz in Mio. ¤ Anhang 31. 12. 05 31. 12. 04 Immaterielle Vermögenswerte (16) 592,4 349,3 Sachanlagen (16) 512,0 475,3 Finanzanlagen (16) 712,3 427,8 (88,0) (80,8) Aktiva Langfristige Vermögenswerte davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen davon Investment Properties Anlagevermögen (34,0) (16) Latente Steuern (17) Kurzfristige Vermögenswerte 1.816,7 (162,4) 1.252,4 135,2 112,4 1.951,9 1.364,8 384,5 283,5 1.188,3 1.158,4 (18) Vorräte Forderungen und sonstige Vermögenswerte davon Ertragsteuerforderungen (27,2) Liquide Mittel und Wertpapiere (30,1) 831,9 913,7 2.404,7 2.355,6 4.356,6 3.720,4 111,6 110,2 1.012,3 963,1 Passiva Eigenkapital (19) Gezeichnetes Kapital Rücklagen Bilanzgewinn Eigenkapital vor Anteilen anderer Gesellschafter 37,2 36,7 1.161,1 1.110,0 27,7 20,5 1.188,8 1.130,5 (20) 130,2 97,2 Anteile anderer Gesellschafter Langfristiges Fremdkapital Pensionsrückstellungen (21) 105,3 107,7 1 (22) 571,7 199,7 Andere Verbindlichkeiten (22) 17,2 13,9 Latente Steuern (17) Sonstige Rückstellungen Finanzverbindlichkeiten 74,4 52,6 898,8 471,1 Kurzfristiges Fremdkapital Steuerrückstellungen (21) 50,2 55,4 Sonstige Rückstellungen (21) 419,9 343,3 Finanzverbindlichkeiten 2 (22) 51,0 139,4 Andere Verbindlichkeiten (22) 1 davon Non-Recourse Kredite 485,1 (31. Dezember 2004: 114) Mio. ¤ 2 davon Non-Recourse Kredite 10,1 (31. Dezember 2004: 91) Mio. ¤ 73 Jahresabschluss 2005 1.747,9 1.580,7 2.269,0 2.118,8 4.356,6 3.720,4 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals in Mio. ¤ Gezeichnetes Kapital KapitalGewinnrücklage rücklagen Übriges Comprehensive Income FremdRücklage Rücklage aus währungsaus Marktumrechbewertung Sicherungsnung Wertpapiere geschäften Bilanzgewinn Anteile anderer Gesellschafter Summe 110,2 522,6 445,0 0,9 - 2,5 - 12,7 47,7 24,9 1.136,1 Kapitaleinzahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Dividendenzahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 47,7 0,0 - 47,7 Ergebnis nach Ertragsteuern 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 51,2 5,5 56,7 Einstellung in die Gewinnrücklagen 0,0 0,0 14,5 0,0 0,0 0,0 - 14,5 0,0 0,0 Währungsanpassungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 5,5 0,0 0,0 - 5,5 Stand 01. 01. 2004 Übrige Veränderungen 0,0 0,0 2,0 -0,2 - 1,0 0,0 0,0 -9,9 - 9,1 Stand 31.12.2004 110,2 522,6 461,5 0,7 - 3,5 - 18,2 36,7 20,5 1.130,5 Stand 01. 01. 2005 110,2 522,6 461,5 0,7 -3,5 -18,2 36,7 20,5 1.130,5 Kapitaleinzahlungen 1,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,4 Dividendenzahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 36,7 0,0 - 36,7 Ergebnis nach Ertragsteuern 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 66,5 7,3 73,8 Einstellung in die Gewinnrücklagen 0,0 0,0 29,3 0,0 0,0 0,0 - 29,3 0,0 0,0 Währungsanpassungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 19,8 0,0 0,0 19,8 Übrige Veränderungen Stand 31.12.2005 74 0,0 0,0 0,9 5,1 - 5,8 0,0 0,0 - 0,2 0,0 111,6 522,6 491,7 5,8 - 9,3 1,6 37,2 27,6 1.188,8 Jahresabschluss 2005 Konzern-Kapitalflussrechnung in Mio. ¤ Konzernergebnis Ergebnisanteile anderer Gesellschafter Ab- / Zuschreibungen auf Anlagevermögen Zunahme (Vorjahr: Abnahme) der langfristigen Rückstellungen Latente Ertragsteueraufwendungen / -erträge Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge Cash Earnings nach DVFA / SG 2005 2004 66,5 51,2 7,3 5,5 95,9 85,3 1,9 -6,7 10,6 -5,8 1,2 -3,2 183,4 126,3 Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen 19,2 46,9 Gewinne /Verluste aus Anlagenabgängen -25,9 -13,5 Zunahme der Vorräte -70,7 -64,9 Abnahme (Vorjahr: Zunahme) der Forderungen 51,3 -25,9 Zunahme der Verbindlichkeiten (ohne Bankverbindlichkeiten) 30,9 129,2 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 188,2 198,1 Einzahlungen aus Sachanlageabgängen 32,0 42,8 Einzahlungen aus Finanzanlageabgängen 65,6 61,3 Investitionen in Immaterielle Vermögensgegenstände -4,3 -2,8 Investitionen in das Sachanlagevermögen -101,9 -75,9 Investitionen in das Finanzanlagevermögen -228,3 -108,0 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -236,9 -82,6 Einzahlungen aus Kapitalerhöhung Dividende der AG Aufnahme (Vorjahr: Tilgung) von Krediten 1,4 0,1 -36,8 -47,7 3,8 -51,9 Funding Pensionsrückstellungen -17,3 0,0 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -48,9 -99,5 Zahlungswirksame Veränderungen der Wertpapiere und Liquiden Mittel -97,6 16,0 Sonstige Wertänderungen der Wertpapiere und Liquiden Mittel 15,8 -2,8 Wertpapiere und Liquide Mittel am 01. 01. 913,7 900,5 Wertpapiere und Liquide Mittel am 31.12. 831,9 913,7 75 Jahresabschluss 2005 Segmentberichterstattung nach Geschäftsfeldern in Mio. ¤ 2005 2004 2005 Ingenieurbau Hoch- und Industriebau Produktionsleistung (Gruppe) 2.746,6 2.447,1 2.081,1 1.989,5 Segmenterträge 2.113,4 2.008,8 1.756,3 1.798,9 (davon Intersegmentärer Leistungsaustausch) (0,7 ) (11,8 ) (134,3 ) (134,7 ) Materialaufwand -1.235,9 -1.190,7 -1.421,0 -1.405,9 Personalaufwand -552,9 -524,3 -262,1 -314,6 Abschreibungen -47,9 -52,6 -3,5 -2,7 -226,6 -219,1 -84,1 -66,8 50,1 22,1 -14,4 8,9 Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen – – – – EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) – – – – Zinsergebnis – – – – EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) – – – – Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – – – – Ergebnis nach Ertragssteuern – – – – Ergebnisanteile fremder Gesellschafter – – – – Konzernergebnis – – – – Segmentvermögen 31. 12. 934,8 882,8 309,1 379,5 Segmentschulden 31. 12. 931,3 887,3 559,9 601,5 Sonstige betriebliche Aufwendungen EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwillabschreibungen) 1 Investitionen in Sachanlagen Mitarbeiter 31. 12. 1 2004 65 40 8 5 23.480 22.090 9.629 9.972 2005 2004 Im EBITA sind Ergebnisse aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen in Höhe von 1,2 (Vorjahr: 3,6) Mio. ¤ enthalten. Davon entfallen auf Ingenieurbau 2,5 (Vorjahr: -0,4) Mio. ¤, Dienstleistungen 1,5 (Vorjahr: 1,8) Mio. ¤, Betreiberprojekte -2,8 (Vorjahr: 2,2) Mio. ¤. Segmentberichterstattung nach Regionen 2005 in Mio. ¤ 2004 Deutschland Europa ohne Deutschland Produktionsleistung (Gruppe) 2.389,9 2.160,2 1.500,2 1.272,2 Segmenterträge 2.317,4 2.166,5 1.390,5 1.149,6 Segmentvermögen 31. 12. 2.092,4 2.010,2 755,2 684,2 35 35 25 17 Investitionen in Sachanlagen Erläuterungen Die Segmentberichterstattung erfolgt entsprechend unserer internen Organisationsstruktur nach Geschäftsfeldern. Der Intersegmentäre Leistungsaustausch zeigt Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Geschäftsfeldern. Die Verrechnung erfolgte zu marktüblichen Preisen. In der Überleitung auf die Daten des Konzernabschlusses werden konzerninterne Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse eliminiert. Außerdem sind hierin Aufwendungen und Erträge der Zentrale ausgewiesen. 76 Jahresabschluss 2005 2005 2004 2005 Dienstleistungen 2004 Betreiberprojekte 2005 2004 Summe der Segmente 2.249,9 1.599,6 13,9 10,5 7.091,5 6.046,7 2.296,7 1.649,2 231,1 105,2 6.397,5 5.562,1 (21,6 ) (37,3 ) (0,0 ) (0,0 ) (156,6 ) (183,8 ) 2005 2004 2005 Konsolidierung/ Sonstiges -30,1 -60,6 (-156,6 ) 2004 Konzern 64,4 7.061,4 6.111,1 32,1 6.336,9 5.594,2 (-183,8 ) (0,0 ) (0,0 ) -1.141,5 -800,9 -187,0 -88,5 -3.985,4 -3.486,0 110,4 20,2 -3.875,0 -3.465,8 -835,4 -607,7 -7,5 -4,6 -1.657,9 -1.451,2 -52,4 -62,3 -1.710,3 -1.513,5 -28,1 -22,5 -0,1 -0,1 -79,6 -77,9 -12,2 -6,1 -91,8 -84,0 -201,3 -155,9 -33,0 -9,2 -545,0 -451,0 0,0 1,1 -545,0 -449,9 90,4 62,2 3,5 2,8 129,6 96,0 -14,8 -15,0 114,8 81,0 – – – – – – – – -5,3 -0,3 – – – – – – – – 109,5 80,7 – – – – – – – – 5,9 10,3 – – – – – – – – 115,4 91,0 – – – – – – – – -41,6 -34,3 – – – – – – – – 73,8 56,7 – – – – – – – – -7,3 -5,5 – – – – – – – – 66,5 51,2 – – – – – 1.178,7 755,1 672,0 240,2 3.094,6 2.257,6 1.262,0 1.462,8 4.356,6 3.720,4 521,1 263,8 525,5 135,2 2.537,8 1.887,8 630,0 702,1 3.167,8 2.589,9 27 22 0 0 100 67 0 3 100 70 21.709 17.125 80 64 54.898 49.251 448 601 55.346 49.852 2005 2004 2005 2004 2005 2004 2005 2004 2005 2004 Amerika Afrika Australien Asien Konzern 539,7 623,7 681,3 466,7 139,4 91,9 1.810,9 1.496,4 7.061,4 6.111,1 511,4 624,4 357,8 202,5 125,0 90,4 1.634,8 1.360,8 6.336,9 5.594,2 254,0 217,0 174,5 154,6 60,0 39,7 1.020,5 614,7 4.356,6 3.720,4 7 3 6 2 3 0 24 13 100 70 Die Überleitung des Segmentvermögens enthält insbesondere Wertpapiere, Liquide Mittel, nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete Finanzanlagen sowie Grundbesitz und weiteres Vermögen der Konzernzentrale. Die in der Überleitung ausgewiesenen Segmentschulden beinhalten die Verbindlichkeiten der Konzernzentrale und verzinsliche Verbindlichkeiten wie Bankverbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen. Entsprechend werden korrespondierende Aufwands- und Ertragsposten nicht im Segmentergebnis (EBITA) erfasst. 77 Jahresabschluss 2005 Konzernanhang 2005 Erklärung des Vorstands Der Vorstand der Bilfinger Berger AG ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2005 ist nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die internen Kontrollsysteme und der Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien sowie unsere Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden kontinuierlich konzernweit geprüft. Unser Risikomanagementsystem ist entsprechend den Anforderungen des KonTraG darauf ausgerichtet, dass der Vorstand potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten kann. Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und den unten wiedergegebenen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Gemeinsam mit den Abschlussprüfern werden der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats am 10. März 2006 und der Aufsichtsrat am 15. März 2006 den Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht sowie den Prüfungsbericht eingehend erörtern und damit den Konzernabschluss zur Veröffentlichung freigeben. Das Ergebnis der Prüfung geht aus dem Bericht des Aufsichtsrats hervor. Mannheim, 27. Februar 2006 Der Vorstand 78 Anhang Allgemeine Erläuterungen Der Konzernabschluss der Bilfinger Berger AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Alle bis zum Bilanzstichtag verpflichtend in Kraft getretenen Standards wurden berücksichtigt. Gemäß dem überarbeiteten IAS 1 wurde die Gliederung der Konzernbilanz geändert. Die Bilanzposten sind nun in langfristige und kurzfristige Vermögenswerte bzw. Schulden gegliedert. Die Anteile fremder Gesellschafter stellen einen Bestandteil des Eigenkapitals dar. 1. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der Bilfinger Berger AG sechs Teilkonzerne im Inland, 31 inländische Unternehmen, sieben Teilkonzerne im Ausland sowie 23 weitere Unternehmen mit Sitz im Ausland einbezogen. Im Berichtsjahr wurden davon ein Teilkonzern und zwei inländische sowie zehn ausländische Gesellschaften erstmals konsolidiert. Daneben wurden 13 (Vorjahr: 14) assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet. Die wichtigsten in den Konzernabschluss einbezogenen Teilkonzerne und Unternehmen sind in der Aufstellung über die wesentlichen Beteiligungen aufgeführt. Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim hinterlegt. Zum 31. März 2005 haben wir 100 Prozent der Anteile an der Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen, zum Kaufpreis von 210 Mio. € erworben. Weitere bedeutende Beteiligungserwerbe im Geschäftsfeld Dienstleistungen sind der Erwerb von 70 Prozent der Anteile an der EPM Assetis GmbH, Frankfurt, zum 1. August 2005 sowie die jeweils 100-prozentigen Erwerbe an der R&M Industrieservice Höchst GmbH, Frankfurt (Erwerb 1. Juli 2005), der australischen Simon Engineering Services Pty. Ltd. (Erwerb 1. März 2005) und der Euromont Group a.s., Most/Tschechische Republik (Erwerb 1. September 2005), zu Anschaffungskosten von insgesamt 45 Mio. €. Daneben haben wir im Geschäftsfeld Ingenieurbau im Januar 2005 100 Prozent der Anteile an der Airvac Inc., Indiana/USA, und zum 31. März 2005 ebenfalls sämtliche Anteile an der polnischen PPRM S.A. Plock, zu Anschaffungskosten von insgesamt 18 Mio. € übernommen. 79 Anhang Die Akquisitionen wirkten sich zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt wie folgt auf das Vermögen und die Schulden aus: in Mio. ¤ Auswirkungen zum Erwerbszeitpunkt Anlagevermögen 60,4 Umlaufvermögen (ohne Liquide Mittel) 147,0 Liquide Mittel 128,4 Vermögenswerte 335,8 Pensionsrückstellungen 29,2 Andere Rückstellungen 54,5 Finanzschulden 4,5 Sonstige Verbindlichkeiten 169,7 Schulden 257,9 Seit dem erstmaligen Konsolidierungszeitpunkt erwirtschafteten die im Berichtsjahr erworbenen Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 459,4 Mio. € und ein EBITA in Höhe von 24,3 Mio. €. 2. Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am neu bewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile oder der erstmaligen Konsolidierung. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverpflichtungen der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte werden gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der Erstkonsolidierung entstehende aktive Unterschiedsbeträge (Firmenwerte) werden aktiviert und entsprechend IFRS 3 / IAS 36 jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Negative Unterschiedsbeträge werden unmittelbar nach dem Erwerb ertragswirksam aufgelöst. Bei Entkonsolidierungen werden die Restbuchwerte der aktiven Unterschiedsbeträge bei der Berechnung des Abgangsergebnisses berücksichtigt. Für die Bewertung nach der Equity-Methode gelten die gleichen Grundsätze, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Das Anlagevermögen sowie die Vorräte aus Konzernleistungen sind um Zwischenergebnisse bereinigt. Latente Steuern aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen werden abgegrenzt. 80 Anhang 3. Formale Darstellung Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung fassen wir in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammen; sie sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle Beträge wurden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Die Ergebnisbeiträge der operativen Beteiligungen werden bei den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen, so dass im Beteiligungsergebnis nur Erträge und Aufwendungen aus reinen Finanzbeteiligungen ausgewiesen werden. Im Berichtsjahr werden erstmals alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, soweit sie das Betreibergeschäft betreffen, unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. 4. Währungsumrechnung Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der Unterschiedsbetrag gegenüber der Umrechnung zum Stichtagskurs wird im Eigenkapital gesondert ausgewiesen. Der Währungsumrechnung wurden folgende wesentliche Wechselkurse zu Grunde gelegt: 1 ¤ entspricht 2005 2004 Jahresdurchschnittswerte 2005 2004 Stichtagswerte Australien AUD 1,6322 1,6911 1,6145 1,7489 Großbritannien GBP 0,6839 0,6790 0,6870 0,7071 Hongkong HKD 9,6821 9,6902 9,1778 10,6041 Kanada CAD 1,4975 1,6167 1,6430 1,3769 Nigeria NGN 163,6894 164,8128 153,7000 178,0280 Norwegen NOK 8,0152 8,3586 8,0000 8,2400 Polen PLN 4,0226 4,5314 3,8686 4,0877 Schweden SEK 9,2838 9,1269 9,3930 9,0200 Taiwan TWD 40,0051 41,5708 38,9500 43,1700 Tschechische Republik CZK 29,7899 31,8913 28,9900 30,3900 Ungarn HUF 248,0523 251,2749 252,6650 245,7750 Vereinigte Staaten USD 1,2448 1,2442 1,1834 1,3640 Volksrepublik China CNY 10,2026 10,2966 9,5515 11,2891 81 Anhang 5. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Lebensdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Dabei beträgt die voraussichtliche Nutzungsdauer überwiegend zwischen drei und acht Jahre. Firmenwerte und Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer oder unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemäß IFRS 3 / IAS 36 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird die Werthaltigkeit dieser Posten regelmäßig einmal jährlich sowie zusätzlich unterjährig überprüft, wenn Anzeichen für einen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf vorliegen. Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Der Werteverzehr wird durch planmäßige lineare Abschreibungen erfasst, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt beziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Reparaturkosten werden grundsätzlich als Aufwand behandelt. Bei der Bilanzierung von privatwirtschaftlichen Betreiberprojekten mit einer langfristig positiven Ergebnisprognose werden im Herstellungszeitraum anfallende Zinsen aktiviert. In 2005 waren dies 11,2 (Vorjahr: 2,2) Mio. €. In allen übrigen Fällen werden keine Zinsen in die Herstellungskosten einbezogen. Gebäude werden linear innerhalb einer Nutzungsdauer von 20 bis 50 Jahren abgeschrieben. Die Nutzungsdauer bei den Technischen Anlagen und Maschinen beträgt überwiegend zwischen drei und zehn Jahre, bei Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen liegt sie im Wesentlichen zwischen drei und zwölf Jahren. Außerdem werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Dabei stellt der erzielbare Betrag den höheren der beiden Werte aus Nettoveräußerungswert und dem Barwert der geschätzten Mittelzuflüsse aus dem Vermögenswert dar. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr besteht, wird eine Wertaufholung vorgenommen. Ist bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum am Leasinggegenstand einer Gesellschaft der Bilfinger Berger Gruppe zuzurechnen (Finanzierungsleasing), erfolgt die Aktivierung zum beizulegenden Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der Leasingraten. Bei den Finanzanlagen sind Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen, als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien und Forderungen aus Betreiberprojekten zu Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht wegen voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen sind. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden unter Berücksichtigung der anteiligen Ergebnisse der Gesellschaft, der erfolgten Gewinnausschüttungen sowie gegebenenfalls vorgenommener Wertminderungen auf Geschäftswerte bewertet. Vorräte an Zum Verkauf bestimmten Grundstücken, Unfertigen und fertigen Erzeugnissen und Waren sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden mit den Anschaffungskosten beziehungsweise Herstellungskosten oder dem niedrigeren, am Bilanzstichtag realisierbaren Nettoveräußerungswert angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt beziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Finanzierungskosten werden nicht berücksichtigt. Für Fertigungsaufträge erfolgt eine Gewinnrealisierung nach der Percentage of Completion Methode. Entsprechend dem Fertigstellungsgrad werden die realisierten Beträge bei den Umsatzerlösen ausgewiesen. Der Fertigstellungsgrad wird im Wesentlichen aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag erreichten Leistung an der zu erbringenden Gesamtleistung bestimmt. Soweit für Fertigungsaufträge Leistungen erbracht wurden, die den Betrag der gestellten Abschlagsrechnungen übersteigen, erfolgt der Ausweis unter dem Posten Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen. Soweit der Betrag der erhaltenen Zahlungen aus gestellten Abschlagsrechnungen höher ist als die erbrachte Leistung, erfolgt der Ausweis 82 Anhang unter den Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion. Die Forderungen aus Percentage of Completion entsprechen dem Saldo der gestellten Abschlagsrechnungen abzüglich hierauf erhaltener Anzahlungen; sie werden zusammen mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Drohende Verluste werden zum Zeitpunkt ihres Bekanntwerdens in voller Höhe berücksichtigt. IAS 39 (Finanzinstrumente) unterteilt finanzielle Vermögenswerte in die Kategorien zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Trading), bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (Held-to-Maturity), ausgereichte Kredite und Forderungen sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available-for-Sale). Die Bilanzierung der Finanzinstrumente erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert. Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit ergeben sich aus den historischen Anschaffungskosten abzüglich der vorgenommenen Tilgungen zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag sowie abzüglich etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen für Wertminderungen. Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag. Der beizulegende Zeitwert entspricht grundsätzlich dem Markt- oder Börsenwert. Bei Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, haben wir möglichen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die Wertpapiere werden zu Marktpreisen bewertet. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Marktbewertung von Wertpapieren, die zu Handelszwecken gehalten werden (Trading Papiere), werden ergebniswirksam erfasst. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus den anderen zu Marktpreisen bewerteten Wertpapieren (Available-for-Sale Papiere) werden, gegebenenfalls unter Berücksichtigung Latenter Steuern, erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen (Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren) ausgewiesen. Die sonstigen Wertpapiere werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (Held-to-Maturity Papiere). Auf alle Wertpapiere werden bei nicht vorübergehenden Wertminderungen Abschreibungen vorgenommen. Latente Steuern werden auf Abweichungen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung berücksichtigt. Daneben werden aktive Latente Steuern für künftige Vermögensvorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, soweit mit der Realisierung hinreichend gerechnet wird. Eine Saldierung von aktiven und passiven Latenten Steuern aus Bewertungsunterschieden erfolgt, soweit die Möglichkeit einer gesetzlichen Aufrechnung besteht. Aufgrund der bestehenden hohen gewerbesteuerlichen Verlustvorträge bei der Bilfinger Berger AG sowie des regelmäßig hohen Auslandsanteils der Ergebnisse ist mit einer Gewerbesteuerbelastung in naher Zukunft bei der Bilfinger Berger AG nicht zu rechnen. Deshalb erfolgt der Ansatz der Latenten Steuern auf der Basis der Körperschaftsteuer und des Solidaritätszuschlages mit 26,38 Prozent. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für leistungsorientierte Altersversorgungspläne unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Liegen die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste außerhalb einer Bandbreite von 10 Prozent des höheren Betrages aus Anwartschaftsbarwert und Planvermögen, werden diese über die durchschnittliche Restdienstzeit verteilt. Soweit möglich werden Planvermögen offen abgesetzt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird als Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen. Die übrigen Rückstellungen sind insoweit gebildet, als sich aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Höhe der Inanspruchnahme eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich ist und diese zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werden nur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet. Verbindlichkeiten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten passiviert. 83 Anhang Bei Finanzierungsleasingverträgen erfolgt der Ansatz der Verbindlichkeiten in Höhe des Barwerts der Leasingraten. Derivative Finanzinstrumente (Devisentermin-, Devisenoptionsgeschäfte, Zinsswaps, Zinsoptionen) werden ausschließlich zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken eingesetzt. Reine Handelsgeschäfte ohne ein entsprechendes Grundgeschäft werden nicht eingegangen. Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Handelstag. Die derivativen Finanzinstrumente werden mit ihren Marktwerten als Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten bilanziert. Bei einem Fair Value Hedge werden Gewinne und Verluste aus der Entwicklung der Marktwerte der Sicherungsgeschäfte mit den Wertänderungen der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden ergebniswirksam aufgerechnet. Marktwertveränderungen von Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung von Cashflow eingesetzt werden (Cash Flow Hedge), werden erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen (Rücklage aus Sicherungsgeschäften) berücksichtigt. Die Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Umsatzrealisierung Die Umsätze aus Fertigungsaufträgen werden grundsätzlich gemäß IAS 11 Construction Contracts bzw. IAS 18 Revenue nach dem tatsächlichen Baufortschritt (POC-Methode) ausgewiesen. Gewinne hieraus werden nur dann realisiert, wenn das Ergebnis des Fertigungsauftrages verlässlich geschätzt werden kann. Umsätze aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren werden realisiert, wenn der Eigentumsund Gefahrenübergang an den Kunden erfolgt ist. Beurteilungen und Schätzungen Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist es zu einem gewissen Grad erforderlich, Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie der Eventualverbindlichkeiten der Berichtsperiode ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Ermittlung der Projektergebnisse, die Einbringbarkeit von Forderungen, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie die Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver Latenter Steuern. Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zu Grunde, die auf den jeweils aktuell verfügbaren Kenntnissen basieren. Durch von den Annahmen abweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, sodass aus gegenwärtiger Sicht nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden im folgenden Geschäftsjahr auszugehen ist. 84 Anhang Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (Werte in Mio. €, wenn nicht anders angegeben) 6. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse enthalten überwiegend Leistungen aus Eigenbaustellen entsprechend dem Fertigstellungsgrad nach der Percentage of Completion Methode, Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie übernommene Ergebnisse aus diesen Gemeinschaftsunternehmen. Die Umsatzerlöse, die aus der Anwendung der Percentage of Completion Methode resultieren, betragen 4.684,4 (Vorjahr: 4.452,8) Mio. €. Zur Darstellung der gesamten Leistungserbringung im Konzern, insbesondere unter Einbeziehung der anteiligen Leistungen in Arbeitsgemeinschaften, wird unsere Leistung der einzelnen Geschäftsfelder und Regionen wie folgt zusammengefasst: in Mio. ¤ 2005 2004 Ingenieurbau 2.747 2.447 Hoch- und Industriebau 2.081 1.989 Dienstleistungen 2.250 1.600 Betreiberprojekte 14 11 Geschäftsfelder Konsolidierung, Sonstiges -31 64 7.061 6.111 Inland 2.390 2.160 Europa ohne Deutschland 1.500 1.272 Afrika 681 467 Amerika 540 624 Gesamt Regionen Asien 139 92 Australien 1.811 1.496 Ausland 4.671 3.951 Gesamt 7.061 6.111 In diesen Zahlen ist auch die Leistung nicht konsolidierter Gesellschaften mit 65 (Vorjahr: 45) Mio. € sowie die Leistung assoziierter Unternehmen mit 424 (Vorjahr: 346) Mio. € enthalten. 85 Anhang 7. Sonstige betriebliche Erträge in Mio. ¤ 2005 2004 Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 14,9 12,8 Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 8,7 10,6 Kursgewinne aus Währungsumrechnung 3,7 2,8 Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen 12,0 17,8 Erträge aus operativen Beteiligungen 27,8 23,4 Sonstige Erträge 62,0 62,1 129,1 129,5 2005 2004 5,8 8,5 Erträge aus der Equity-Bewertung von assoziierten Unternehmen 6,5 6,6 Erträge aus dem Abgang und der Zuschreibung auf Beteiligungen 15,5 8,3 Gesamt 27,8 23,4 Gesamt Die Erträge aus operativen Beteiligungen setzen sich dabei wie folgt zusammen: in Mio. ¤ Erträge aus Beteiligungen Die Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen betreffen im Wesentlichen GKW Holding GmbH, Bangkok Expressway Public Company Limited sowie Beijing Lufthansa Center Co. Limited. Im Berichtsjahr werden erstmals alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, soweit sie das Betreibergeschäft betreffen, unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Auf eine Anpassung der Vorjahreszahlen wurde verzichtet, da per saldo die Beträge unwesentlich sind. Die in den sonstigen Erträgen enthaltenen Zinsergebnisse aus Betreiberprojekten stellen sich wie folgt dar: 2005 Bauphase Zinsaufwendungen (Non-Recourse Finanzierung) abzüglich Zinserträge aus der Anlage nicht verwendeter Projektfinanzierungsmittel abzüglich aktivierte Projektzinsen -18,3 7,1 11,2 0,0 Betreiberphase Zinserträge aus der Aufzinsung der Forderungen aus Betreiberprojekten abzüglich Zinsaufwendungen (Non-Recourse Finanzierung) 4,3 -3,9 0,4 86 Anhang 8. Materialaufwand in Mio. ¤ Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2005 2004 1.128,6 1.014,9 Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.746,4 2.450,9 Gesamt 3.875,0 3.465,8 Der Anstieg zum Vorjahr ist in Höhe von 271,5 Mio. € auf Erstkonsolidierungseffekte zurückzuführen. 9. Personalaufwand in Mio. ¤ Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung Gesamt 2005 2004 1.417,4 1.255,5 292,9 258,0 1.710,3 1.513,5 Der Anstieg zum Vorjahr ist in Höhe von 107,1 Mio. € auf Erstkonsolidierungseffekte zurückzuführen. 10. Abschreibungen Auf Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert und ohne Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen) wurden 5,8 (Vorjahr: 4,5) Mio. €, auf das Sachanlagevermögen 80,7 (Vorjahr: 79,5) Mio. € und auf als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 5,3 (Vorjahr: 0,0) Mio. € Abschreibungen vorgenommen. 87 Anhang 11. Sonstige betriebliche Aufwendungen Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 545,0 (Vorjahr: 449,9) Mio. € resultiert aus Erstkonsolidierungseffekten sowie dem insgesamt gestiegenen Geschäftsvolumen. in Mio. ¤ 2005 2004 Bürobetriebskosten, Reisekosten, Versicherungen 164,2 133,3 Rechts- und Beratungskosten, Gebühren, Beiträge 90,8 75,0 Mieten, Leasing, Reparaturen 95,9 79,7 Sonstige Aufwendungen 194,1 161,9 Gesamt 545,0 449,9 Die sonstigen Aufwendungen umfassen insbesondere Kosten der Auftragsabwicklung, Zuführungen zu Rückstellungen sowie Wertminderungen des Umlaufvermögens. Des Weiteren sind Verluste aus Anlageabgängen in Höhe von 5,6 (Vorjahr: 2,3) Mio. €, Kursverluste aus Währungsumrechnung von 5,2 (Vorjahr: 3,4) Mio. €, sonstige Steuern mit 9,0 (Vorjahr: 7,9) Mio. € sowie Aufwendungen aus operativen Beteiligungen mit 7,9 (Vorjahr: 9,5) Mio. € in den sonstigen Aufwendungen enthalten. Die Aufwendungen aus operativen Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen: in Mio. ¤ 2005 2004 Aufwendungen aus Beteiligungen 0,5 0,3 Aufwendungen aus der Equity-Bewertung von assoziierten Unternehmen 5,3 3,0 Aufwendungen aus dem Abgang und der Abschreibung von Beteiligungen 2,1 6,2 7,9 9,5 12. Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen Gemäß IFRS 3 / IAS 38 werden bei Akquisitionen Vermögenswerte für Kundenbeziehungen (zum Beispiel Auftragsbestände und Rahmenverträge) aktiviert. Die Abschreibungen belaufen sich im Berichtsjahr auf 5,3 (Vorjahr: 0,3) Mio. €. 88 Anhang 13. Zinsergebnis in Mio. ¤ Zinsen und ähnliche Erträge (davon verbundene Unternehmen) 2005 2004 26,7 32,5 (0,3) (0,3) Zinsen und ähnliche Aufwendungen -15,8 -20,7 (davon verbundene Unternehmen) (-0,1) (-0,2) Zinsaufwendungen aus der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen Zinserträge aus Planvermögen -9,8 -12,1 5,1 4,3 -7,0 -5,5 Ergebnis aus dem Abgang von Wertpapieren 2,0 4,0 Gesamt 5,9 10,3 Der Rückgang der Zinserträge und Zinsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der geänderten Ausweismethodik hinsichtlich des Zinsergebnisses aus Betreiberprojekten, das erstmals zusammengefasst unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wird. 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die Latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zu Grunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. in Mio. ¤ Tatsächliche Steuern 2005 2004 31,0 40,1 Latente Steuern 10,6 -5,8 Gesamt 41,6 34,3 Der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Bilfinger Berger AG ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten: in Mio. ¤ 2005 2004 Ergebnis vor Ertragsteuern 115,4 91,0 30,4 23,9 Steuersatzunterschiede 0,5 -3,7 Steuerauswirkung der nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge 3,2 4,5 Periodenfremde Steuern 4,2 3,9 Verluste, für die keine Steueransprüche angesetzt werden, und Veränderungen der Wertberichtigungen 2,5 4,7 Theoretischer Steueraufwand 26,38 (Vorjahr: 26,38) % Sonstiges Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 89 Anhang 0,8 1,0 41,6 34,3 15. Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzerngewinns mit der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien. in Mio. ¤ Konzernergebnis Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien Unverwässertes Ergebnis je Aktie in ¤ 2005 2004 66,5 51,2 37.005.415 36.734.044 1,80 1,39 Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die durchschnittliche Aktienanzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potenzieller Aktien aus Optionsrechten erhöht wird. Optionsrechte wirken ergebnisverwässernd, wenn diese Rechte die Ausgabe von Aktien zu einem Wert unter dem durchschnittlichen Börsenkurs des jeweiligen Geschäftsjahres in Höhe von 38,43 (Vorjahr: 28,45) € der Aktie zur Folge haben. Der Verwässerungseffekt nicht ausgeübter Optionsrechte aus den Aktienoptionsprogrammen 2000 und 2002 wurde auf der Grundlage eines Bezugspreises je Aktie von 15,38 € bzw. 23,98 € errechnet. in Mio. ¤ Konzernergebnis Gewichtete durchschnittliche Aktienzahl unter Berücksichtigung des Verwässerungseffekts Verwässertes Ergebnis je Aktie 90 Anhang in ¤ 2005 2004 66,5 51,2 37.170.115 36.934.220 1,79 1,39 Erläuterungen zur Bilanz (Werte in Mio. €, wenn nicht anders angegeben) 16. Anlagevermögen Immaterielle Vermögenswerte in Mio. ¤ Anschaffungsbzw. Herstellungskosten Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte 31.12.2003 20,4 Geschäftsoder Firmenwert Geleistete Immaterielle Anzahlungen Vermögenswerte aus auf Immaterielle Akquisitionen Vermögenswerte Summe 318,3 297,7 0,0 0,2 Veränderung im Konsolidierungskreis 1,9 1,1 0,0 0,0 3,0 Zugänge 2,8 47,5 5,3 0,0 55,6 Abgänge 0,3 11,8 0,0 0,0 12,1 Umbuchungen 0,5 0,0 0,0 -0,1 0,4 Währungsanpassung 31.12.2004 0,1 -3,3 0,0 0,0 -3,2 25,4 331,2 5,3 0,1 362,0 Geleistete Immaterielle Anzahlungen Vermögenswerte aus auf Immaterielle Akquisitionen Vermögenswerte Summe in Mio. ¤ Kumulierte Abschreibungen Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte Geschäftsoder Firmenwert 31. 12. 2003 7,9 10,5 0,0 0,0 18,4 Veränderung im Konsolidierungskreis 0,7 0,0 0,0 0,0 0,7 Zugänge 4,5 0,0 0,3 0,0 4,8 Abgänge 0,2 10,9 0,0 0,0 11,1 -0,6 0,6 0,0 0,0 0,0 Umbuchungen Währungsanpassung 0,1 -0,2 0,0 0,0 -0,1 31. 12. 2004 12,4 0,0 0,3 0,0 12,7 Buchwert 31. 12. 2004 13,0 331,2 5,0 0,1 349,3 91 Anhang in Mio. ¤ Anschaffungsbzw. Herstellungskosten Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte 31.12.2004 Geschäftsoder Firmenwert Immaterielle Geleistete VermögensAnzahlungen werte aus auf Immaterielle Akquisitionen Vermögenswerte Summe 25,4 331,2 5,3 0,1 362,0 Veränderung im Konsolidierungskreis 8,4 0,0 0,0 0,0 8,4 Zugänge 4,6 215,7 28,8 0,0 249,1 Abgänge 1,4 3,0 0,0 0,0 4,4 Umbuchungen 5,0 - 4,9 0,0 -0,1 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,3 0,0 0,0 0,3 Währungsanpassung 0,3 7,4 0,0 0,0 7,7 42,3 546,7 34,1 0,0 623,1 Geleistete Immaterielle Anzahlungen Vermögenswerte aus auf Immaterielle Akquisitionen Vermögenswerte Summe 12,7 31.12.2005 in Mio. ¤ Kumulierte Abschreibungen Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte 31. 12. 2004 Geschäftsoder Firmenwert 12,4 0,0 0,3 0,0 Veränderung im Konsolidierungskreis 7,9 0,0 0,0 0,0 7,9 Zugänge 5,8 0,0 5,3 0,0 11,1 Abgänge 1,2 0,0 0,0 0,0 1,2 Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Währungsanpassung 0,2 0,0 0,0 0,0 0,2 31. 12. 2005 25,1 0,0 5,6 0,0 30,7 Buchwert 31. 12. 2005 17,2 546,7 28,5 0,0 592,4 92 Anhang Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Rahmen der Durchführung des jährlichen Impairmenttests entsprechend IFRS 3/IAS 36 den betreffenden Zahlungsmittel generierenden Einheiten (cash generating units) zugeordnet. Im Einzelnen verteilen sie sich auf die Geschäftsfelder wie folgt: in Mio. ¤ 2005 2004 Ingenieurbau 72 66 Hoch- und Industriebau 10 10 Dienstleistungen 465 255 Betreiberprojekte 0 0 547 331 Gesamt Die diesen Einheiten zum Stichtag beizulegenden Werte entsprechen deren Nutzungswerten, die sich aus den abdiskontierten künftigen Cashflows ergeben. Die Ermittlung basiert auf aktuellen Planungsrechnungen über einen Dreijahreszeitraum. Für den Zeitraum danach wurden im Sinne einer vorsichtigen Bewertung gleich bleibende Cashflows angesetzt, wodurch künftige Wachstumschancen unberücksichtigt bleiben. Der Diskontierungssatz für die künftigen Cashflows beträgt wie im Vorjahr 11 Prozent vor Steuern. Ein Vergleich der den Einheiten beizulegenden Werte mit deren Buchwerten einschließlich Geschäftsoder Firmenwerten ergab keinen Abwertungsbedarf. Die Immateriellen Vermögenswerte aus Akquisitionen betreffen die den erworbenen Kundenbeziehungen (z.B. Auftragsbestände, Rahmenverträge) zugeordneten Kaufpreisanteile und werden entsprechend der Nutzungsdauer linear abgeschrieben. 93 Anhang Sachanlagevermögen in Mio. ¤ Anschaffungsbzw. Herstellungskosten 31.12.2003 Veränderung im Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassung 31.12.2004 Grundstücke und Bauten Technische Andere Geleistete Anlagen und Anlagen, Anzahlungen Maschinen Betriebs- und und Anlagen Geschäftsim Bau ausstattung Summe 415,2 481,5 235,7 4,8 1.137,2 21,2 17,8 11,7 0,1 50,8 7,8 37,7 26,6 3,8 75,9 27,2 51,7 30,2 1,5 110,6 -51,6 -1,7 0,3 -4,3 -57,3 0,6 -3,0 1,0 -0,1 -1,5 366,0 480,6 245,1 2,8 1.094,5 Technische Andere Geleistete Anlagen und Anlagen, Anzahlungen Maschinen Betriebs- und und Anlagen Geschäftsim Bau ausstattung Summe in Mio. ¤ Kumulierte Abschreibungen Grundstücke und Bauten 119,3 325,7 152,5 0,0 597,5 Veränderung im Konsolidierungskreis 3,2 9,9 6,9 0,0 20,0 Zugänge 9,9 42,8 26,8 0,0 79,5 Abgänge 9,4 42,1 25,6 0,0 77,1 31.12.2003 0,3 -0,3 0,0 0,0 0,0 -0,3 -1,3 0,9 0,0 -0,7 31.12.2004 123,0 334,7 161,5 0,0 619,2 Buchwert 31.12.2004 243,0 145,9 83,6 2,8 475,3 Umbuchungen Währungsanpassung 94 Anhang in Mio. ¤ Anschaffungsbzw. Herstellungskosten 31.12.2004 Grundstücke und Bauten Technische Andere Geleistete Anlagen und Anlagen, Anzahlungen Maschinen Betriebs- und und Anlagen Geschäftsim Bau ausstattung Summe 366,0 480,6 245,1 2,8 1.094,5 21,3 63,0 42,8 0,8 127,9 Zugänge 7,0 53,8 32,1 8,9 101,8 Abgänge 25,1 54,5 25,2 0,3 105,1 0,1 1,7 1,1 -2,9 0,0 Veränderung im Konsolidierungskreis Umbuchungen Währungsanpassung 31.12.2005 3,8 12,0 3,0 0,0 18,8 373,1 556,6 298,9 9,3 1.237,9 Technische Andere Geleistete Anlagen und Anlagen, Anzahlungen Maschinen Betriebs- und und Anlagen Geschäftsim Bau ausstattung Summe in Mio. ¤ Kumulierte Abschreibungen Grundstücke und Bauten 123,0 334,7 161,5 0,0 619,2 9,5 50,5 37,4 0,0 97,4 Zugänge 9,9 42,8 28,0 0,0 80,7 Abgänge 13,2 44,3 23,1 0,0 80,6 Umbuchungen 0,1 -0,1 0,0 0,0 0,0 Währungsanpassung 1,1 6,2 1,9 0,0 9,2 31.12.2005 130,4 389,8 205,7 0,0 725,9 Buchwert 31.12.2005 242,7 166,8 93,2 9,3 512,0 31.12.2004 Veränderung im Konsolidierungskreis Im Sachanlagevermögen enthalten sind Vermögenswerte in Höhe von 59,9 (Vorjahr: 55,1) Mio. €, die im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen genutzt werden. 95 Anhang Finanzanlagevermögen in Mio. ¤ Anschaffungsbzw. Herstellungskosten Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 31.12.2003 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen 70,4 0,0 57,5 108,6 Auslei- Forderungen hungen aus Betreiberprojekten 4,9 0,0 Summe Finanzanlagen 241,4 0,4 0,0 -12,0 0,1 1,4 0,0 - 10,1 Zugänge 12,9 0,0 1,3 0,3 10,8 87,4 112,7 Abgänge 3,7 0,0 3,3 54,8 2,8 1,1 65,7 Umbuchungen 5,6 162,4 0,0 -5,6 0,0 56,9 219,3 Veränderung im Konsolidierungskreis Währungsanpassung 31.12.2004 0,0 0,0 0,1 -0,6 0,0 -4,1 - 4,6 85,6 162,4 43,6 48,0 14,3 139,1 493,0 in Mio. ¤ Kumulierte Abschreibungen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Auslei- Forderungen hungen aus Betreiberprojekten Summe Finanzanlagen 31.12.2003 1,7 0,0 38,6 27,9 0,5 0,0 68,7 Veränderung im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Zugänge 3,1 0,0 1,7 0,0 0,0 0,0 4,8 Abgänge 0,0 0,0 3,0 1,4 0,0 0,0 4,4 Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 -3,8 0,0 0,0 -3,8 Währungsanpassung 0,0 0,0 0,0 -0,1 0,0 0,0 -0,1 31.12.2004 4,8 0,0 37,3 22,6 0,5 0,0 65,2 80,8 162,4 6,3 25,4 13,8 139,1 427,8 Buchwert 31.12.2004 96 Anhang in Mio. ¤ Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Anschaffungsbzw. Herstellungskosten 31.12.2004 Veränderung im Konsolidierungskreis Zugänge Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Anteile an verbundenen Unternehmen 85,6 162,4 43,6 Beteiligungen 48,0 Auslei- Forderungen hungen aus Betreiberprojekten 14,3 139,1 Summe Finanzanlagen 493,0 1,6 0,0 1,8 0,2 0,3 0,0 3,9 16,0 0,9 4,2 32,3 10,9 375,0 439,3 9,4 128,4 4,7 32,3 10,7 0,9 186,4 Umbuchungen -4,3 0,0 0,0 4,3 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 5,5 0,0 0,0 5,5 Währungsanpassung 0,1 0,0 0,0 0,8 0,0 12,1 13,0 89,6 34,9 44,9 58,8 14,8 525,3 768,3 Abgänge 31.12.2005 in Mio. ¤ Kumulierte Abschreibungen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen Auslei- Forderungen hungen aus Betreiberprojekten Summe Finanzanlagen 31.12.2004 4,8 0,0 37,3 22,6 0,5 0,0 65,2 Veränderung im Konsolidierungskreis 0,0 0,0 2,3 0,0 0,0 0,0 2,3 Zugänge 0,0 5,3 1,9 0,0 0,0 0,0 7,2 Abgänge 0,2 4,4 1,9 9,3 0,5 0,0 16,3 Umbuchungen - 0,3 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen - 2,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 2,7 Währungsanpassung 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0 0,3 31.12.2005 1,6 0,9 39,6 13,9 0,0 0,0 56,0 88,0 34,0 5,3 44,9 14,8 525,3 712,3 Buchwert 31.12.2005 97 Anhang Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Aus den einbezogenen assoziierten Unternehmen sind entsprechend der jeweiligen Beteiligungsquote dem Konzern folgende Werte zuzurechnen: in Mio. ¤ Gesamt Vermögen 608,7 Schulden 540,5 Umsatzerlöse 327,7 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wurden zum 31. Dezember 2004 aus dem Vorratsvermögen umgegliedert. Der Abgang im laufenden Geschäftsjahr betrifft den Verkauf des Broker Office Center, Frankfurt. Der Marktwert der verbleibenden Immobilien entspricht den fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten und wurde, ohne Einschaltung eines Gutachters, auf der Grundlage anerkannter Bewertungsmethoden (Discounted-Cashflow-Methode oder der Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immobilien) bewertet. Die Mieteinnahmen aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien betrugen im Geschäftsjahr 13,3 Mio. €; Aufwendungen einschließlich Abschreibungen und Zinsen sind in Höhe von 12,6 Mio. € angefallen. Forderungen aus Betreiberprojekten Forderungen aus Betreiberprojekten betreffen sämtliche erbrachten Leistungen für die Erstellung von solchen Projekten, für die eine feste – unabhängig vom Nutzungsumfang – zu leistende Vergütung vereinbart wurde. Aufgrund der langen Zahlungspläne sind die Forderungen mit dem Barwert angesetzt. Die jährlichen Aufzinsungsbeträge werden als Zinserträge innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge erfasst. Die Zahlungen der Auftraggeber werden aufgeteilt in einen Tilgungsanteil der Forderungen sowie in den Vergütungsanteil der laufenden Betreiberdienstleistungen. Des Weiteren sind die im Rahmen der Anleihenfinanzierung erhaltenen, aber noch nicht verwendeten Mittel ausgewiesen. Den aktivierten Beträgen aus Betreiberprojekten stehen die unten dargestellten Non-Recourse Finanzierungen gegenüber. Diese Beträge sind innerhalb der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen (485,1 Mio. € langfristig und 10,1 Mio. € kurzfristig). Zusammensetzung der Forderungen aus Betreiberprojekten: in Mio. ¤ 2005 2004 Forderungen aus Betreiberprojekten 332,4 139,1 Forderungen aus noch nicht verwendeten Projektfinanzierungsmitteln 192,9 0,0 525,3 139,1 495,2 114,2 Non-Recourse Finanzverbindlichkeiten 98 Anhang 17. Latente Steuern Die aktiven und passiven Latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen: in Mio. ¤ 31. 12. 05 31. 12. 04 Aktive Latente Steuern 31. 12. 05 31. 12. 04 Passive Latente Steuern Anlagevermögen 3,6 4,3 35,4 28,5 Umlaufvermögen 34,4 30,4 57,3 53,0 Rückstellungen 40,8 30,4 3,5 1,0 Verbindlichkeiten 12,6 13,7 0,0 0,2 Verlustvorträge 65,6 63,7 0,0 0,0 Saldierungen - 21,8 -30,1 - 21,8 -30,1 Bilanzausweis 135,2 112,4 74,4 52,6 Im Berichtsjahr sind 3,2 (Vorjahr: 1,2) Mio. € Steuern aus erfolgsneutralen Bewertungsvorgängen mit dem Eigenkapital verrechnet worden. Im Gesamtbetrag der aktiven Latenten Steuern von 135,2 (Vorjahr: 112,4) Mio. € sind aktive Steuerminderungsansprüche in Höhe von 65,6 (Vorjahr: 63,7) Mio. € enthalten, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender Sicherheit gewährleistet. Nicht aktivierte Verlustvorträge belaufen sich auf 155,2 (Vorjahr: 158,8) Mio. €. Hiervon sind 149,2 (Vorjahr: 158,8) Mio. € zeitlich unbegrenzt nutzbar. 18. Kurzfristige Vermögenswerte Die Vorräte setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: in Mio. ¤ 31. 12. 05 31. 12. 04 251,6 163,4 Zum Verkauf bestimmte Grundstücke 44,5 48,6 Unfertige und fertige Erzeugnisse und Waren 17,6 17,5 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 52,5 42,0 Geleistete Anzahlungen 18,3 12,0 384,5 283,5 Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen Gesamt Fertigungsaufträge Die zum Bilanzstichtag nach der Percentage of Completion-Methode bewerteten, aber noch nicht schlussabgerechneten Fertigungsaufträge sind wie folgt ausgewiesen: in Mio. ¤ 31. 12. 05 31. 12. 04 Angefallene Kosten zuzüglich Ergebnisse nicht abgerechneter Projekte 4.866,2 4.280,1 abzüglich gestellter Abschlagsrechnungen 4.879,0 4.363,7 Saldo 99 -12,8 -83,6 davon: Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen 251,6 163,4 davon: Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion 264,4 247,0 Anhang Der Gesamtbetrag der erhaltenen Anzahlungen betrug im Geschäftsjahr 4.503,3 (Vorjahr: 3.943,1) Mio. €. Zusammensetzung der Forderungen und Sonstigen Vermögenswerte: 31. 12. 05 31. 12. 04 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einschließlich Forderungen aus Percentage of Completion 792,2 809,4 Forderungen an Arbeitsgemeinschaften in Mio. ¤ 204,5 209,8 Forderungen gegen verbundene Unternehmen 16,8 13,1 Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 21,1 12,5 Ertragsteuerforderungen 27,2 30,1 Sonstige Vermögenswerte 126,5 83,5 1.188,3 1.158,4 Gesamt Die Sonstigen Vermögenswerte betreffen neben abgegrenzten Zinserträgen aus festverzinslichen Wertpapieren und Termingeldern insbesondere andere Forderungen und Vermögenswerte außerhalb des Lieferungs- und Leistungsverkehrs. In diesem Posten sind ebenfalls die Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 12,5 (Vorjahr: 6,6) Mio. € enthalten. Wertpapiere Der Wertpapierbestand enthält ausschließlich zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (Available-forSale Papiere) in Höhe von 143,1 (Vorjahr: 183,2) Mio. €. Der Betrag der unrealisierten Gewinne beziehungsweise Verluste in Höhe von 1,4 (Vorjahr: 1,0) Mio. €, die aus dem Ansatz der Available-for-Sale Papiere zum Marktwert resultieren, ist abzüglich Latenter Steuern in der Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren ausgewiesen. Die Liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten, Bundesbankguthaben sowie Kassenbestände. Die Wertpapiere und Liquiden Mittel sind in Höhe von 83,5 (Vorjahr: 56,4) Mio. € als Sicherheiten verpfändet. Der Bestand an Finanzinstrumenten in den Positionen Wertpapiere und Liquide Mittel stellt sich wie folgt dar: 2005 2004 2005 Dividenden und Sonstige Available-for-Sale Papiere 2,9 2004 2005 0,0 0,0 2005 2004 2005 feste Zinsbindung 1-5 Jahre < 1 Jahr variable Verzinsung 1,7 2004 140,2 129,6 2004 Summe 0,0 52,0 143,1 183,3 Liquide Mittel 0,0 0,0 688,8 570,5 0,0 60,0 0,0 100,0 688,8 730,5 Gesamt 2,9 1,7 688,8 570,5 140,2 189,6 0,0 152,0 831,9 913,8 Der durchschnittliche Zinssatz für Wertpapiere und Liquide Mittel mit fester Zinsbindung lag zum Bilanzstichtag bei 4,17 (Vorjahr: 3,81) Prozent, der durchschnittliche variable Zinssatz betrug 2,69 (Vorjahr: 2,56) Prozent. Die Geldanlagen des Konzerns sind kurzfristig strukturiert. Derivatepositionen bestanden aufgrund eines erwarteten Zinsanstiegs zum Bilanzstichtag nicht. Bei unveränderter Anlageposition würde ein Zinsanstieg zu höherem Zinsertrag führen. 100 Anhang 19. Eigenkapital Das Gezeichnete Kapital von 111,6 Mio. € ist eingeteilt in 37.196.102 Stückaktien zum rechnerischen Wert von 3 € je Aktie. Aufgrund der Ausübung von Optionsrechten aus den Aktienoptionsprogrammen 2000 und 2002 wurden im Berichtsjahr 451.436 Aktien aus bedingtem Kapital gezeichnet. Zum 31. Dezember 2005 setzten sich das genehmigte und das bedingte Kapital wie folgt zusammen: in Mio. ¤ 2005 2004 20,0 20,0 1,5 1,5 10,0 10,0 31,5 31,5 2005 2004 Bedingtes Kapital I zur Bedienung von Optionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2000 (AOP 2000) 0,1 0,2 Bedingtes Kapital II zur Bedienung von Optionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2002 (AOP 2002) 2,1 3,3 11,0 0 13,2 3,5 Genehmigtes Kapital I (befristet bis 26. Mai 2009) zur Ausgabe neuer Aktien gegen Geldeinlage Genehmigtes Kapital II (befristet bis 28. Juni 2006) zur Ausgabe von Belegschaftsaktien gegen Geldeinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts Genehmigtes Kapital III (befristet bis 26. Mai 2009) zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen unter Ausschluss des Bezugsrechts in Mio. ¤ Bedingtes Kapital III zur Gewährung von Aktien bei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen Das bedingte Kapital I diente zur Ausgabe von neuen Aktien zum Zweck der Gewährung von nicht übertragbaren Bezugsrechten (Optionen) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2000 an Vorstandsmitglieder der Bilfinger Berger AG sowie an obere Führungskräfte der Bilfinger Berger AG und verbundener Unternehmen. Aufgrund der Ausübung von Optionen verminderte es sich weiter durch die Ausgabe von 36.946 Aktien um 0,1 Mio. € auf 0,1 Mio. €. Nach Auslaufen des Programms im Dezember 2005 wird das bedingte Kapital I nicht mehr benötigt. Voraussetzung für die Gewährung von jeweils zehn Bezugsrechten war ein Eigeninvestment des Programmteilnehmers von je einer Aktie der Bilfinger Berger AG für die Dauer bis zum Erreichen der Ausübungshürde. Für die Ausübung der Bezugsrechte galt außerdem eine Sperrfrist von drei Jahren, die mit Ablauf des 29. Mai 2003 endete. Als Ausübungshürde war eine jährliche Kurssteigerung der Bilfinger Berger Aktie von Minimum 6 Prozent (total shareholder return) festgelegt. Die vollständige Ausübung aller Bezugsrechte setzte ferner voraus, dass die Performance der Bilfinger Berger Aktie mindestens der Entwicklung des Referenzindex CDAX-Bau entsprach. Nach Ablauf der Sperrfrist und Erreichen der Ausübungshürden konnten die Bezugsrechte innerhalb festgelegter Zeitfenster, letztmalig im Jahr 2005, ausgeübt werden. Ein Bezugsrecht berechtigte grundsätzlich zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft gegen Zahlung des Basispreises von 15,38 €. Die von Vorstand oder Aufsichtsrat festzulegenden Ausübungsbedingungen des Aktienoptionsprogramms sahen jedoch vor, dass die Gesellschaft statt einer den ausgeübten Aktienoptionen entsprechenden Anzahl von Aktien zum Basispreis (15,38 €) eine entsprechend geringere Anzahl von Aktien zum geringsten Ausgabebetrag (3,00 €) lieferte. Ziel dieser Regelung war, die Anzahl der auszugebenden Aktien möglichst gering zu halten. 101 Anhang Anzahl Vorstand Führungskräfte 2005 2004 Gesamt Gesamt 50.005 7.028 57.033 106.356 verfallen 3 29 32 0 ausgeübt Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2000 am 1. 1. 50.002 6.999 57.001 49.323 Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2000 am 31.12. 0 0 0 57.033 davon ausübbar 0 0 0 57.033 Das bedingte Kapital II diente zur Ausgabe von neuen Aktien zum Zweck der Gewährung von nicht übertragbaren Bezugsrechten (Optionen) im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 2002 an Vorstandsmitglieder der Bilfinger Berger AG sowie an obere Führungskräfte der Bilfinger Berger AG und verbundener Unternehmen. Aufgrund der Ausübung von Optionen verminderte es sich durch die Ausgabe von 414.490 Aktien um 1,2 Mio. € auf 2,1 Mio. €. Nach Auslaufen des Programms im Oktober 2005 wird das bedingte Kapital II nicht mehr benötigt. Ein Bezugsrecht berechtigte grundsätzlich zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft gegen Zahlung des Basispreises von 23,98 €. Die von Vorstand oder Aufsichtsrat festzulegenden Ausübungsbedingungen des Aktienoptionsprogramms sahen jedoch vor, dass die Gesellschaft statt einer den ausgeübten Aktienoptionen entsprechenden Anzahl von Aktien zum Basispreis (23,98 €) eine entsprechend geringere Anzahl von Aktien zum geringsten Ausgabebetrag (3,00 €) lieferte. Ziel dieser Regelung war, die Anzahl der auszugebenden Aktien möglichst gering zu halten. Für die Ausübung der Bezugsrechte galt eine Sperrfrist von zwei Jahren, die mit Ablauf des 17. Juli 2004 endete. Als weitere Voraussetzung für die Ausübung der Optionen galt, dass einmalig der Mittelwert der Schlusskurse von jeweils zehn aufeinander folgenden Handelstagen mindestens 25 Prozent im Jahre 2004 beziehungsweise mindestens 37,5 Prozent im Jahre 2005 über dem Basispreis liegen musste. Als Beginn des maßgeblichen Berechnungszeitraums wurde jeweils der zweite Tag nach der ordentlichen Hauptversammlung der Jahre 2004 und 2005 festgelegt. Nach Erreichen der Kurshürde von 32,97 € konnten sie ab Juni 2005 – ausgenommen während der gesperrten Zeiträume – längstens bis zwei Wochen vor Veröffentlichung des Berichts für das dritte Quartal 2005 ausgeübt werden. Anzahl Vorstand Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2002 am 1. 1. 248.000 verfallen 5 ausgeübt 247.995 Führungskräfte 2005 2004 Gesamt Gesamt 792.000 1.040.000 1.066.000 26.271 26.276 26.000 765.729 1.013.724 0 Ausstehende Bezugsrechte aus AOP 2002 am 31.12. 0 0 0 1.040.000 davon ausübbar 0 0 0 0 Die Aktienoptionsprogramme 2000 und 2002 haben die Gewinn- und Verlustrechnung des Berichtsjahres nicht belastet. Die Allianz AG, Königinstraße 28, 80802 München, hat uns mit Schreiben vom 10. Juni 2005 gemäß § 25 Absatz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft die Schwellen von 25, 10 und 5 Prozent unterschritten hat und nun 0,05 Prozent beträgt. Zugleich wurde mitgeteilt, dass auch die Stimmrechtsanteile der Dresdner Bank AG, Jürgen-PontoPlatz 1, 60301 Frankfurt am Main, und der Allianz Finanzbeteiligungs GmbH, Königinstraße 28, 80802 München, jeweils die Schwellen von 25, 10 und 5 Prozent unterschritten haben und nun 0,00 Prozent betragen. Fidelity International hat uns mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FMR Corp. (Fidelity Management and Research Corp.), 82 Devonshire Street, Boston, Massachussetts 02109, USA, am 15. September 2005 die Schwelle von 5 Prozent an unserer Gesellschaft überschritten hat und nun 5,18 Prozent beträgt. Die Stimmrechte werden der FMR Corp. gemäß § 22 (1) Nr. 2 WpHG i.V.m. § 22 (1) Nr. 6 WpHG zugerechnet. 102 Anhang Rücklagen in Mio. ¤ 31. 12. 05 31. 12. 04 I. Kapitalrücklage 522,6 522,6 II. Gewinnrücklagen 491,7 461,5 -2,0 -21,0 1.012,3 963,1 III. Übriges Comprehensive Income Gesamt Das Übrige Comprehensive Income umfasst die Rücklage aus Marktbewertung von Wertpapieren und Sicherungsgeschäften sowie Fremdwährungsumrechnung. Die Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren zeigt die Entwicklung der unrealisierten Gewinne und Verluste gegebenenfalls abzüglich Latenter Steuern aus Available-for-Sale Papieren. in Mio. ¤ vor Steuern Steuereffekt Netto 1,0 - 0,3 0,7 aus Zugängen 5,3 - 0,6 4,7 aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert 1,3 - 0,3 1,0 - 0,8 0,2 - 0,6 6,8 - 1,0 5,8 Stand 31. 12. 2004 Veränderungen im Geschäftsjahr aus der Realisierung von Kursgewinnen bzw. -verlusten Stand 31. 12. 2005 Die Rücklage aus Sicherungsgeschäften enthält die unrealisierten Gewinne und Verluste aus Absicherungen künftiger Zahlungsgrößen unter Berücksichtigung Latenter Steuern. in Mio. ¤ vor Steuern Steuereffekt Netto - 5,0 1,5 - 3,5 aus Zugängen - 3,9 1,5 - 2,4 aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert - 2,8 0,7 - 2,1 Stand 31. 12. 2004 Veränderungen im Geschäftsjahr aus der Realisierung von Kursgewinnen bzw. -verlusten Stand 31. 12. 2005 - 1,8 0,5 - 1,3 - 13,5 4,2 - 9,3 20. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Für Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG und mehrerer inländischer Konzerngesellschaften bestehen Pensionszusagen, die feste Leistungsansprüche gewähren und als Defined-Benefit-Pläne gemäß IAS 19 zu bilanzieren sind. Sofern bei ausländischen Konzerngesellschaften eine betriebliche Altersversorgung besteht, erfolgt diese ganz überwiegend beitragsorientiert. Da die Verpflichtung ausschließlich in der Gewährung von Beiträgen besteht (Defined-Contribution-Pläne), entfällt die Bilanzierung einer Verpflichtung. Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung künftiger Entwicklungen versicherungsmathematisch bewertet. Den Berechnungen liegen in Deutschland die neuen biometrischen Rechnungsgrundlagen – Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck – und im Wesentlichen folgende Annahmen zu Grunde: 103 Anhang in % 31. 12. 05 31. 12. 04 Rechnungszinsfuß 4,25 5,00 Erwartete Einkommensentwicklung 2,00 2,00 Erwartete Rentenentwicklung 1,75 1,75 Soweit die zu Grunde liegenden Annahmen für die Vergangenheit zutreffend waren, entspricht der Bilanzansatz der Pensionsverpflichtung dem Anwartschaftsbarwert. Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von den getroffenen Annahmen führten zu versicherungsmathematischen Gewinnen bzw. Verlusten. Diese werden gegebenenfalls entsprechend der so genannten Korridorregelung des IAS 19 über die erwartete Restlebensarbeitszeit der Planteilnehmer ergebniswirksam erfasst, soweit die Korridorgrenzen überschritten werden. Die im Berichtsjahr entstandenen versicherungsmathematischen Verluste resultieren aus einer stark rückläufigen Entwicklung des Rechnungszins. Sofern die Versorgungsansprüche durch Planvermögen gedeckt sind, wird der Wert des Fondsvermögens bei der Bilanzierung der Verpflichtung in Abzug gebracht. Der Marktwert des Fondsvermögens beträgt zum Bilanzstichtag 167 Mio. €. Er beinhaltet im Wesentlichen Liquide Mittel und Wertpapiere sowie Immobilien, die mit 25 Mio. € auch selbstgenutzte Bürogebäude der Bilfinger Berger AG betreffen. Die Differenz zwischen Fair value des Planvermögens und dem Anwartschaftsbarwert ist in der Tabelle als Finanzierungsstatus ausgewiesen und auf die zum Stichtag bilanzierten Werte übergeleitet. 2005 in Mio. ¤ Pensionspläne Anwartschaftsbarwert (DBO) am 1. 1. Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) kumuliert am 1. 1. Rückstellung am 1.1. (vor Abzug Fondsvermögen) Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Rentenzahlungen Veränderung Konsolidierungskreis 2004 RückFondsRückFondsfinanziert stellungs- finanziert stellungsfinanziert finanziert 154,0 101,6 151,4 91,3 4,3 - 4,4 4,2 - 0,8 158,3 97,2 155,6 90,5 3,4 3,2 2,8 1,9 7,4 4,7 5,6 4,2 - 8,4 - 4,2 - 5,7 - 4,3 0,5 29,3 0,0 4,9 161,2 130,2 158,3 97,2 3,1 10,7 - 4,3 4,4 Anwartschaftsbarwert (DBO) am 31. 12. 164,3 140,9 154,0 101,6 Fair value des Fondsvermögens am 01. 01. 161,4 Rückstellung am 31. 12. (vor Abzug Fondsvermögen) Versicherungsmathematische Verluste (+) /Gewinne (-) kumuliert am 31. 12. Erwartete Erträge aus Fondsvermögen Rentenzahlungen Fondsdotierung CTA Sonstiges Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-) kumuliert am 31. 12. Fair value des Fondsvermögens am 31. 12. 161,8 6,5 6,2 - 8,4 - 8,3 7,0 2,8 - 0,3 - 1,1 0,8 0,0 167,0 161,4 2,7 - 140,9 7,4 - 101,6 Versicherungsmathematische Verluste (+) /Gewinne (-) kumuliert am 31. 12. 2,3 10,7 - 4,3 4,4 Aktivierter Betrag am 31. 12. 5,0 Finanzierungsstatus am 31. 12. Bilanzierte Rückstellung am 31. 12. 104 Anhang 3,1 - 130,2 - 97,2 In der Gewinn- und Verlustrechnung ist der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand und der Zinsaufwand aus der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen im Zinsergebnis ausgewiesen. Erwartete Erträge aus dem Planvermögen sind mit 5,1 (Vorjahr: 4,3) Mio. € im Zinsergebnis und – soweit sie aus Mieterträgen im Fonds resultieren – mit 1,4 (Vorjahr: 1,9) Mio. € in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen; dies entspricht einer Rendite von insgesamt 4,1 Prozent. Die im Berichtsjahr tatsächlich erzielten Erträge aus Planvermögen lagen mit 7,2 Mio. € um 0,8 Mio. € über den Planerträgen und führten insoweit zu versicherungsmathematischen Gewinnen. Die beitragsorientierten und sonstigen Pensionsaufwendungen betragen 20,9 (Vorjahr: 21,2) Mio. €. 21. Übrige Rückstellungen Entwicklung der übrigen Rückstellungen in Mio. ¤ 31. 12. 05 01. 01. 05 Verbrauch Auflösung Zuführung Veränderung im Konsolidierungskreis 55,4 19,7 2,2 15,7 1,0 50,2 Sonstige Rückstellungen 451,0 246,7 12,0 263,1 69,8 525,2 Gesamt 506,4 266,4 14,2 278,8 70,8 575,4 2005 2004 Steuerrückstellungen Fristigkeiten der übrigen Rückstellungen in Mio. ¤ 2005 2004 2005 Langfristig Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Risiken aus Auftragsabwicklung und Gewährleistung 2004 Gesamt Kurzfristig 0,0 0,0 50,2 55,4 50,2 55,4 105,3 107,7 419,9 343,3 525,2 451,0 81,7 91,0 208,5 185,5 290,2 276,5 Restrukturierungen und sonstige personalbezogene Verpflichtungen 9,9 6,4 82,3 56,8 92,2 63,2 Prozessrisiken 0,0 0,0 24,5 24,7 24,5 24,7 13,7 10,3 104,6 76,3 118,3 86,6 105,3 107,7 470,1 398,7 575,4 506,4 Sonstige ungewisse Verbindlichkeiten Gesamt 105 Anhang 22. Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten in Mio. ¤ 2005 2004 2005 Langfristig 2004 2005 2004 Gesamt Kurzfristig Anleihen aus Projektfinanzierung (Non-Recourse) 221,2 0,0 5,0 0,0 226,2 0,0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Non-Recourse) 263,9 114,2 5,1 90,7 269,0 204,9 Zwischensumme Non-Recourse 485,1 114,2 10,1 90,7 495,2 204,9 49,4 54,3 22,6 27,6 72,0 81,9 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Recourse) Finanzierungsleasing 37,2 31,2 18,3 21,1 55,5 52,3 Zwischensumme Recourse 86,6 85,5 40,9 48,7 127,5 134,2 571,7 199,7 51,0 139,4 622,7 339,1 Gesamt Die projektbezogenen Non-Recourse Finanzierungen sind allein auf das finanzierte Projekt abgestellt, ohne dass eine Haftung für Bilfinger Berger besteht. Sie entfallen im Berichtsjahr ausschließlich auf unser privatwirtschaftliches Betreibergeschäft (Vorjahr: 114,2 Mio. €). Zusätzlich bestand im Vorjahr noch eine Non-Recourse Finanzierung für eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie in Höhe von 90,7 Mio. €. Entsprechend der Zinsbindungsdauer gliedern sich die Finanzverbindlichkeiten wie folgt: 2005 2004 2005 variable Verzinsung Non-Recourse Finanzierung 0,0 0,0 Übrige Finanzierung 14,4 Finanzierungsleasing 0,0 14,4 Gesamt 2004 < 1 Jahr 2005 2004 2005 feste Zinsbindung 1-5 Jahre 2004 2005 2004 Summe >5 Jahre 0,0 0,0 495,2 114,2 495,2 204,9 11,0 5,0 11,5 44,5 43,9 72,0 81,9 21,1 31,6 24,9 5,6 6,3 55,5 52,3 122,8 36,6 36,4 545,3 164,4 622,7 339,1 0,0 90,7 15,5 8,1 0,0 18,3 15,5 26,4 Für Finanzschulden mit fester Zinsbindung beträgt der durchschnittliche Zinssatz am Bilanzstichtag bei Non-Recourse Krediten 6,58 (Vorjahr: 5,12) Prozent, bei übrigen Darlehen 5,86 (Vorjahr: 5,77) Prozent und beim Finanzierungsleasing 6,08 (Vorjahr: 5,78) Prozent. 106 Anhang Andere Verbindlichkeiten in Mio. ¤ 2005 2004 Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion 264,4 247,0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 892,0 800,6 Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften 233,7 205,3 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5,3 6,8 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1,2 0,3 351,3 320,7 78,6 74,4 Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern im Rahmen der sozialen Sicherheit 53,8 59,6 Summe kurzfristige übrige Verbindlichkeiten 1.747,9 1.580,7 Summe langfristige übrige Verbindlichkeiten 17,2 13,9 Die langfristigen übrigen Verbindlichkeiten betreffen ausschließlich sonstige Verbindlichkeiten. 23. Erläuterungen zu den derivativen Finanzinstrumenten Der Bilfinger Berger Konzern unterliegt als international tätiges Unternehmen diversen Marktpreisrisiken, die vor allem die Wechselkurse, Zinssätze und Marktwerte der Geldanlagen betreffen. Mit unserer zentralen Steuerung nehmen wir ein weitgehendes Netting unserer Cashflows und Finanzposition vor. Um verbleibende Restrisiken einzuschränken und Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oder Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivative Finanzinstrumente ein. Wir unternehmen keine Finanztransaktionen, die über das bestehende Grundgeschäftsrisiko hinausgehen. Um Risiken aus Fremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten in fremder Währung abzusichern, schließen wir Devisen-Terminoder Optionsgeschäfte ab. Projektgeschäfte sichern wir in dieser Weise grundsätzlich für die gesamte Projektdauer ab, und zwar auf Grundlage einer nach Währungen differenzierten Cashflow-Planung. Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir, indem wir die Zusammensetzung der fest und variabel verzinsten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kontinuierlich überprüfen und anpassen. Um hier flexibel und kostensparend agieren zu können, setzen wir überwiegend derivative Finanzinstrumente ein. Risiken aus der Nettozinsposition analysieren und bewerten wir aktuell und regelmäßig. Bei der Anlage Liquider Mittel und beim Einsatz derivativer Finanzinstrumente können in Einzelfällen Emittentenrisiken entstehen. Diese begrenzen wir, indem wir ausschließlich Emittenten mit einem Investment Grade Rating wählen, außerdem begrenzen wir Laufzeiten und Beträge. Um Kontrahentenrisiken einzugrenzen, unternehmen wir Finanztransaktionen auf Basis eines internen Limitsystems ausschließlich mit Banken, die über ein erstklassiges Rating verfügen. Die derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung bilanzierter Vermögenswerte beziehungsweise bilanzierter Schulden (Fair Value Hedge) betreffen ausschließlich Währungsabsicherungen. Das Nominalvolumen zum Bilanzstichtag betrug 154,3 (Vorjahr: 103,1) Mio. €, der Marktwert zum Bilanzstichtag betrug -0,1 (Vorjahr: 3,3) Mio. €. Zur Absicherung künftiger Zahlungsströme wurden folgende derivative Finanzinstrumente (Cash Flow Hedge) abgeschlossen: 107 Anhang in Mio. ¤ 31. 12. 05 31. 12. 04 31. 12. 05 Nominalvolumen Devisentermin Devisenoptionen Zinsswaps 31. 12. 04 Marktwert 43,9 41,8 - 5,2 - 0,8 0,0 23,2 0,0 0,3 56,3 156,8 - 8,3 - 4,5 24. Gesicherte Verbindlichkeiten Der Gesamtbetrag der gesicherten Verbindlichkeiten beläuft sich am 31. Dezember 2005 auf 48,8 (Vorjahr: 53,8) Mio. €. Es handelt sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Verpflichtungen, die durch Grundschulden und Festgeld gesichert sind. 25. Haftungsverhältnisse in Mio. ¤ Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 31. 12. 05 31. 12. 04 213,8 180,9 Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend für Vertragserfüllungen, Gewährleistungen und Vorauszahlungen gegeben. Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für Beteiligungsgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften. Des Weiteren haften wir als Beteiligte an Gesellschaften bürgerlichen Rechts sowie im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften gesamtschuldnerisch. 26. Sonstige finanzielle Verpflichtungen in Mio. ¤ 31. 12. 05 31. 12. 04 Operating Leasingverhältnisse Minimumleasingzahlung 31. 12. 05 31. 12. 04 Weitere finanzielle Verpflichtungen (Miete) < 1 Jahr 23,4 20,4 32,9 27,3 1-5 Jahre 26,2 24,4 57,0 47,1 >5 Jahre 4,8 0,9 20,6 21,9 27. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor. 108 Anhang Sonstige Angaben 28. Aufsichtsrat und Vorstand Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Kapitel Organe der Gesellschaft aufgeführt. Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands besteht aus drei Komponenten: einem festen Jahresgrundgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme und einer langfristig am Unternehmenserfolg (Wertbeitrag) sowie am Aktienkurs ausgerichteten Vergütung. Die Erfolgsziele werden zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratspräsidium und dem Vorstand vereinbart. Bei Erreichen des entsprechenden Ziels beträgt die Tantieme zwei Drittel des Jahresgrundgehalts für das Geschäftsjahr. Die Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung erfolgt erstmals für das Geschäftsjahr 2005 nach einem Long-Term Incentive Plan (LTI), der im Wesentlichen folgenden Inhalt hat: Übersteigt der in einem Geschäftsjahr erzielte Wertbeitrag die für das betreffende Jahr vereinbarte Mindesthöhe, werden den Vorstandsmitgliedern virtuelle Anteile in Form so genannter Performance Share Units (PSU) gutgeschrieben. Der Wert dieser Gutschrift verändert sich während einer Wartezeit von zwei Jahren entsprechend der Entwicklung des Kurses der Bilfinger Berger Aktie. Nach Ablauf der Wartezeit wird die dann bestehende Gutschrift ausbezahlt, und zwar (nach Versteuerung) zu einem kleineren Teil in bar, der größere Teil wird in Bilfinger Berger Aktien mit einer Veräußerungssperre von wiederum zwei Jahren angelegt. Sollte während der Wartezeit der für das jeweilige Jahr festgelegte Mindestwertbeitrag nicht erreicht werden, führt dies zur Zuteilung negativer PSU, die die vorhandene Gutschrift vermindern. Außerdem kann eine Kürzung der nach Ablauf der Wartezeit vorhandenen Gutschrift erfolgen, wenn sich die Bilfinger Berger Aktie während der Wartezeit schlechter als der MDAX entwickelt hat. Zusätzlich besteht ein Cap (für ein ordentliches Vorstandsmitglied derzeit 350.000 €, für den Vorsitzenden 525.000 €), der die Auszahlung auf einen absoluten jährlichen Höchstbetrag begrenzt. Der Wertbeitrag ist die Differenz zwischen ROCE (Return on Capital Employed = Verhältnis aus Ergebnis des Geschäftsjahres zu durchschnittlich gebundenem Vermögen) und Kapitalkostensatz, multipliziert mit dem Capital Employed (durchschnittlich gebundenes Vermögen). Für das Geschäftsjahr 2005 wurden dem Vorstand insgesamt 22.710 PSU gewährt. Der in nachstehender Tabelle ausgewiesene Wert dieser PSU stellt eine finanzmathematische Größe dar, berechnet als fair value auf Basis des Aktienkurses zum Zeitpunkt der Gewährung der Rechte am 27. Februar 2006. Ob und in welcher Höhe diese Vergütungskomponente später zu Auszahlungen führt, ist abhängig von der Entwicklung der beschriebenen Programmparameter. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der Personalaufwand für den Long-Term Incentive Plan auf Basis des Börsenkurses der Bilfinger Berger Aktie zum Bilanzstichtag berechnet und periodengerecht über den dreijährigen Leistungszeitraum verteilt. Unter Berücksichtigung des anteilig abgelaufenen Leistungserbringungszeitraums wurde zum 31. Dezember 2005 eine Rückstellung von 288 T€ gebildet. Bestehende Aktienoptionspläne aus den Jahren 2000 und 2002 sind im Berichtsjahr ausgelaufen. In 2005 wurden hieraus keine weiteren Bezugsrechte gewährt. Die Ausgestaltung und Entwicklung dieser Pläne ist in den Erläuterungen zum Eigenkapital beschrieben. 109 Anhang in ¤in Mio. ¤ Fixum Tantieme Barvergütung gesamt Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Anzahl PSU rechnerischer Wert 7.569 346.493 Herbert Bodner (Vorsitzender) 577.500 345.518 923.018 Carlos Möller 385.000 230.345 615.345 Dr. Joachim Ott 385.000 230.345 615.345 5.047 231.041 Prof. Hans Helmut Schetter 385.000 230.345 615.345 5.047 231.041 Dr. Jürgen M. Schneider 385.000 230.345 615.345 5.047 231.041 2.117.500 1.266.898 3.384.398 22.710 1.039.616 Gesamt Daneben erhielten die Vorstandsmitglieder Sachbezüge in Form der Gestellung von Dienstwagen und als Zuschüsse zu Versicherungen in Höhe von insgesamt 124.190 €. Die Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebenen beliefen sich auf 3.990 (Vorjahr: 2.373) T€. Hierin sind Abfindungen in Höhe von 1.452 (Vorjahr: 0) T€ enthalten. Der nach IAS 19 ermittelte Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen für diesen Personenkreis beträgt 33.545 (Vorjahr: 28.683) T€. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen 1.034.500 € einschließlich des Ersatzes von Aufwendungen von 17.000 €. Sie sind im Corporate Governance Bericht individualisiert aufgeführt. 29. Beziehung zu nahe stehenden Personen Als nahe stehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten Personen bzw. Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Die wesentlichen Beziehungen zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften des Konzerns und nahe stehenden Personen bzw. Unternehmen betreffen im Wesentlichen assoziierte Unternehmen. Sie sind in der Tabelle dargestellt. in Mio. ¤ Erlöse 2005 2004 255 318 Bezogene Leistungen 18 5 Forderungen 34 22 1 1 Verbindlichkeiten 110 Anhang 30. Wirtschaftsprüferhonorare Die nachfolgend angeführten Beträge betreffen sämtliche Leistungen, die durch Gesellschaften der Bilfinger Berger Gruppe an unsere Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) und Ernst & Young (E &Y) im Geschäftsjahr 2005 vergeben wurden. Soweit diese Leistungen das Inland betreffen, sind diese Beträge als „davon“-Angabe dargestellt. in T¤in Mio. ¤ Abschlussprüfungen davon inländischer Verbund Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen davon inländischer Verbund Steuerberatungsleistungen davon inländischer Verbund Sonstige Leistungen davon inländischer Verbund PwC E &Y Gesamt 2.199 1.854 4.053 1.115 1.075 2.190 549 749 1.298 369 518 887 719 267 986 43 211 254 658 329 987 182 45 227 4.125 3.199 7.324 2005 2004 Inland 6.796 5.927 Ausland 6.588 5.833 7.467 6.950 Ausland 32.600 30.220 Mitarbeiter gesamt 53.451 48.930 Gesamt 31. Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter Angestellte Gewerbliche Arbeitnehmer Inland Die Mitarbeiterzahl des Konzerns enthält auch 16.420 (Vorjahr: 15.031) Mitarbeiter assoziierter und nicht konsolidierter Beteiligungsgesellschaften. 111 Anhang 32. Entsprechenserklärung In den Konzernabschluss wurde die Bilfinger Berger AG als börsennotiertes Unternehmen einbezogen. Die nach § 161 AktG vorgeschriebene jährliche Entsprechenserklärung wurde am 7. Dezember 2005 von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und auf unserer Internet-Homepage ab diesem Zeitpunkt den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht. 33. Gewinnverwendungsvorschlag Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2005 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 37.196.102 € zur Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von 111.588.306 € (eingeteilt in 37.196.102 Stückaktien) zu verwenden. Mannheim, den 27. Februar 2006 Der Vorstand Herbert Bodner 112 Anhang Dr. Joachim Ott Prof. Hans Helmut Schetter Dr. Jürgen M. Schneider Bestätigungsvermerk Wir haben den von der Bilfinger Berger AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzernbilanz, Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzung des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Mannheim, den 28. Februar 2006 PricewaterhouseCoopers Ernst & Young AG Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Franz-Josef Schwarzhof Dr. Martin Nicklis Gunther Ruppel Thomas Müller Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer 113 Anhang Kapitalrenditecontrolling in Mio. ¤ 2005 2004 2005 Ingenieurbau Goodwill Sachanlagen Finanzanlagen 2004 Hoch- und Industriebau 70,1 60,7 10,3 10,2 197,9 187,3 31,8 32,3 14,3 18,0 0,3 1,2 743,8 597,8 378,6 370,8 1.026,1 863,8 421,0 414,5 883,9 783,9 628,1 608,1 0,0 0,0 0,0 0,0 Abzugskapital 883,9 783,9 628,1 608,1 Saldo 142,2 79,9 -207,1 -193,6 Umlaufvermögen Segmentvermögen Segmentschulden Verzinsliche Verbindlichkeiten Finanzvermögen projektspezifisch Finanzvermögen bereichsspezifisch 0,0 0,0 207,1 193,6 247,6 252,6 159,9 159,6 Betriebsbedingtes Finanzvermögen 247,6 252,6 367,0 353,2 Capital Employed 389,8 332,5 159,9 159,6 50,1 22,1 -14,4 8,9 Beteiligungsergebnis 0,0 0,0 0,0 0,0 Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen 0,0 0,0 0,0 0,0 Zinsaufwand Non-Recourse Finanzierungen 0,0 0,0 0,0 0,0 Zinserträge aus der Aufzinsung von Forderungen 0,0 0,0 0,0 0,0 Wertzuwachs BOT-Portfolio 0,0 0,0 0,0 0,0 EBITA Zinsergebnis projektspezifisch (4,5 % p.a.) 0,0 0,0 9,3 8,7 Zinsergebnis bereichsspezifisch (4,5 % p.a.) 11,1 11,3 7,2 7,2 Ergebnis Finanzbereich 11,1 11,3 16,5 15,9 Return 61,2 33,4 2,1 24,8 ROCE (Return on Capital Employed) 15,7 % 10,0 % 1,3 % 15,5 % WACC (Kapitalkostensatz) 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % Wertbeitrag relativ 4,7 % -1,0 % -9,7 % 4,5 % Wertbeitrag absolut 18,3 -3,1 -15,5 7,2 114 Kapitalrenditecontrolling 2005 2004 2005 Dienstleistungen 2005 2004 Betreiberprojekte 2004 2005 Summe der Segmente 2004 2005 Konsolidierung/ Sonstiges 2004 Konzern 395,5 240,9 0,0 0,0 475,9 311,8 0,1 0,0 476,0 311,8 127,2 106,5 0,6 4,8 357,5 330,9 156,2 163,0 513,7 493,9 16,8 13,8 350,3 170,8 381,7 203,8 147,4 170,6 529,1 374,4 483,1 350,1 52,9 7,6 1.658,4 1.326,3 738,2 1.046,5 2.396,6 2.372,8 1.022,6 711,3 403,8 183,2 2.873,5 2.172,8 1.041,9 1.380,1 3.915,4 3.552,9 403,7 248,1 22,3 15,0 1.938,0 1.655,1 840,6 784,5 2.778,6 2.439,6 0,0 0,0 257,7 78,5 257,7 78,5 -511,9 -332,9 -254,2 -254,4 403,7 248,1 280,0 93,5 2.195,7 1.733,6 328,7 451,6 2.524,4 2.185,2 618,9 463,2 123,8 89,7 677,8 439,2 713,2 928,5 1.391,0 1.367,7 0,0 0,0 0,0 0,0 207,1 193,6 -207,1 -193,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 407,5 412,2 -407,5 -412,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 614,6 605,8 -614,6 -605,8 0,0 0,0 618,9 463,2 123,8 89,7 1.292,4 1.045,0 98,6 322,7 1.391,0 1.367,7 90,4 62,2 3,5 2,8 129,6 96,0 -14,8 -15,0 114,8 81,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 28,7 36,5 28,7 36,5 0,0 0,0 0,0 -5,4 0,0 -5,4 -2,7 -2,1 -2,7 -7,5 0,0 0,0 0,0 4,6 0,0 4,6 0,0 -4,6 0,0 0,0 0,0 0,0 10,4 10,5 10,4 10,5 0,0 0,0 10,4 10,5 0,0 0,0 0,0 0,0 9,3 8,7 -9,3 -8,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 18,3 18,5 -18,3 -18,5 0,0 0,0 0,0 0,0 10,4 9,7 38,0 36,9 -1,6 2,6 36,4 39,5 90,4 62,2 13,9 12,5 167,6 132,9 -16,4 -12,4 151,2 120,5 14,6 % 13,4 % 11,3 % 13,9 % 13,0 % 12,7 % -16,6 % -3,8 % 10,9 % 8,8 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 11,0 % 3,6 % 2,4 % 0,3 % 2,9 % 2,0 % 1,7 % -27,6 % -14,8 % -0,1 % -2,2 % 22,4 11,3 0,3 2,6 25,5 18,0 -27,3 -47,9 -1,8 -29,9 115 Kapitalrenditecontrolling Erläuterungen zum Kapitalrenditecontrolling Grundlage für unser Kapitalrenditecontrolling bildet die Segmentberichterstattung, die entsprechend unserer internen Organisationsstruktur nach Geschäftsfeldern erfolgt. Im Segmentvermögen der Geschäftsfelder sind Goodwill und immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen, Sach- und Finanzanlagen sowie das Umlaufvermögen enthalten. Das in der Überleitung ausgewiesene Segmentvermögen enthält Wertpapiere, Liquide Mittel, nicht den Geschäftsfeldern zugeordnete Finanzanlagen sowie Grundbesitz und weiteres Vermögen der Konzernzentrale. Vom Segmentvermögen werden die Segmentschulden in Abzug gebracht. Diese beinhalten Verbindlichkeiten und Rückstellungen, die dem Unternehmen zinslos zur Verfügung stehen. Nicht hierin enthalten sind insbesondere die Bankverbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen. Abgezogen werden auch so genannte Non-Recourse Projektfinanzierungen im Geschäftsfeld Betreiberprojekte, obgleich diese verzinslich sind. Es handelt sich dabei um Kredite an Projektgesellschaften, die allein auf den Projekt-Cashflow und nicht auf die Bonität des Konzerns abgestellt sind. Der Kürzung der Kredite am zu verzinsenden Segmentvermögen wird durch Erfassung entsprechender Zinsaufwendungen im Ergebnis (Return) des Geschäftsfelds Rechnung getragen. Die Segmentschulden und die genannten Non-Recourse Finanzierungen bezeichnen wir als Abzugskapital. Der Saldo aus Segmentvermögen und Abzugskapital stellt das in den Geschäftsfeldern unmittelbar gebundene Vermögen dar. 116 Kapitalrenditecontrolling Projekt- und bereichsspezifisches Finanzvermögen wird den Geschäftsfeldern im Rahmen des Kapitalrenditecontrollings zugerechnet, um eine angemessene Kapitalausstattung zu berücksichtigen. Als so genanntes betriebsbedingtes Finanzvermögen korrigieren sie den Saldo, wonach sich das durchschnittlich gebundene zu verzinsende Netto-Betriebsvermögen ergibt. Wir bezeichnen diese Größe als Capital Employed. Die Ergebnisgröße im Kapitalrenditekonzept wird aus dem EBITA der Gewinn- und Verlustrechung abgeleitet. In der Zeile Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen werden neben Zinserträgen Ergebnisse aus Wertpapierverkäufen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere und Ausleihungen ausgewiesen; sie betreffen ausschließlich die Konzernzentrale. Um ein von der Finanzierungsform unbeeinflusstes Ergebnis zu ermitteln, bleiben Zinsaufwendungen im Rahmen des Kapitalrenditecontrolling grundsätzlich außer Ansatz. Abweichend hiervon sind im Geschäftsfeld Betreiberprojekte Zinsaufwand für Non-Recourse Finanzierungen und Zinserträge aus der Aufzinsung von Forderungen aus Betreiberprojekten im Return enthalten. Während im Vorjahr die entsprechenden Beträge in der Überleitung des EBITA zum Return ausgewiesen wurden, sind sie im Berichtsjahr bereis im EBITA des Geschäftsfelds berücksichtigt. Zusätzlich zum laufenden Ergebnis wird auch der Wertzuwachs des BOT-Portfolios im Return des Geschäftsfelds berücksichtigt. Die projekt- und bereichsspezifischen Zinsergebnisse betreffen Gutschriften der Konzernzentrale auf betriebsbedingtes Finanzvermögen zu Gunsten der Geschäftsfelder. Der Return im Sinne unseres Kapitalrenditecontrolling ergibt sich als Summe aus EBITA und den Ergebniskomponenten des Finanzbereichs. ROCE ist die Rendite auf das Capital Employed; er ergibt sich als Verhältnis aus Return zu Capital Employed. Diesem wird der Kapitalkostensatz (WACC) in Höhe von konzerneinheitlich 11 Prozent auf das zu verzinsende Capital Employed gegenübergestellt. Der Saldo aus ROCE und WACC ergibt den relativen Wertbeitrag. Der absolute Wertbeitrag ist die Differenz von Return und Kapitalkosten und entspricht dem relativen Wertbeitrag bezogen auf das Capital Employed. 117 Kapitalrenditecontrolling Wesentliche Beteiligungen zum 31. Dezember 2005 Anteil am Kapital in Prozent I. Vollkonsolidierte Unternehmen Bilfinger Berger AG Leistung in Mio. ¤ Mitarbeiter am Jahresende 1.221,6 5.949 A. Deutschland Achatz GmbH Bauunternehmung, Mannheim 100 112 13,2 1 Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (Teilkonzern) 100 316,2 BBS Schalungsbau GmbH, Bobenheim-Roxheim 100 8,7 39 BBV Vorspanntechnik GmbH, Bobenheim-Roxheim 100 17,8 72 bebit Informationstechnik GmbH, Mannheim 100 16,6 83 Bilfinger Berger BOT GmbH, Wiesbaden 100 5,4 29 100 4,5 - Bilfinger Berger Facility Services GmbH, Mannheim (Teilkonzern) 100 405,3 2.943 Bilfinger Berger Freiburg GmbH, Freiburg 100 25,1 123 Bilfinger Berger Umwelttechnik GmbH, Aarbergen (Teilkonzern) 100 213,8 905 60 77,7 -Arteos GmbH, Wiesbaden Franz Kassecker GmbH, Waldsassen 2.757 321 2 137 2 Modernbau GmbH, Saarbrücken 100 22,1 Reinhold & Mahla AG, München (Teilkonzern) 100 1.021,6 12.273 R&M Ausbau GmbH, München (Teilkonzern) 100 58,9 183 Tesch Industrie- und Rohrleitungsbau GmbH, Essen 100 22,2 171 Bilfinger Berger Baugesellschaft m.b.H., Wien, Österreich 100 197,4 2 391 2 Hydrobudowa-6 S.A., Warschau, Polen (Teilkonzern) 100 174,3 1.269 Razel S.A., Saclay, Frankreich (Teilkonzern) 100 353,4 2.628 100 514,2 2.693 100 1.810,4 3.434 B. Übriges Europa C. Amerika Fru-Con Holding Corporation, Ballwin, Missouri, Vereinigte Staaten von Amerika (Teilkonzern) D. Australien Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney, Australien (Teilkonzern) 118 Wesentliche Beteiligungen zum 31. Dezember 2005 Anteil am Kapital in Prozent Leistung in Mio. ¤ Mitarbeiter am Jahresende Bilfinger Berger (Thai) Construction Co., Ltd., Bangkok, Thailand 49 23,1 619 CrossCity Motorway Pty. Ltd., Sydney, Australien 20 3,4 - Gloucester Healthcare Partnership Limited, London, Großbritannien 50 2,7 - Herrentunnel Lübeck GmbH & Co. KG, Lübeck 50 2,4 II. Assoziierte Unternehmen Julius Berger Nigeria PLC., Abuja, Nigeria 49 165,6 White Horse Education Partnership Limited, Chertsey, Surrey, Großbritannien 50 2,2 1 Leistung vom 1. April bis 31. Dezember 2005 2 Gruppe 3 Geschäftsjahr 2004 119 Wesentliche Beteiligungen 38 3 14.999 - Organe der Gesellschaft Aufsichtsrat Präsidium Udo Stark, Vorsitzender Bernhard Walter Maria Schmitt Prüfungsausschuss Bernhard Walter, Vorsitzender Udo Stark Friedrich Rosner Ausschuss gemäß § 31 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz Udo Stark Bernhard Walter Maria Schmitt Wolfgang Erdner Ehrenvorsitzender Die Angaben zu den Mandaten beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf den 31. Dezember 2005. * Konzernmandat 120 Organe der Gesellschaft Gert Becker Udo Stark, Vorsitzender Dr. Jürgen Hambrecht Vorsitzender des Vorstands der Vorsitzender des Vorstands der BASF Aktien- MTU Aero Engines Holding AG, München gesellschaft, Ludwigshafen am Rhein Maria Schmitt, stellvertretende Vorsitzende Reiner Jager Mitarbeiterin der Bilfinger Berger AG, Mitarbeiter der Modernbau GmbH, Saarbrücken Mannheim Rainer Knerler Hans Bauer Geschäftsführer des Bezirksverbands Berlin der Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, HeidelbergCement AG, Heidelberg Berlin Dr. Horst Dietz Dr. Hermut Kormann President, Industrial Investment Council, Berlin Vorsitzender des Vorstands der Voith AG, Heidenheim Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden ABB AG, Mannheim Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: DIW Industriewartung AG, Stuttgart (Vorsitz)* | Universitätsklinikum Ulm | Voith Turbo Beteili- Wolfgang Erdner gungen GmbH, Heidenheim / Brenz (Vorsitz)* Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Köln Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen: Voith Paper Holding Verwaltungs GmbH, Heidenheim / Brenz (Vorsitz)* | Voith Siemens Hydro Power Generation Verwaltungs GmbH, Heidenheim / Brenz (Vorsitz)* 121 Organe der Gesellschaft Harald Möller Dr. Klaus Trützschler Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Mitglied des Vorstands der Franz Haniel & Cie Frankfurt am Main GmbH, Duisburg Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Klaus Obermierbach Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Mitarbeiter der J. Wolfferts GmbH, Köln Allianz Versicherungs AG, München | Celesio AG, Stuttgart* | Cemex Deutschland AG, Ratingen | TAKKT AG, Stuttgart (Vorsitz)* Thomas Pleines Mitglied des Vorstands Allianz Deutschland AG, Vorsitzender des Vorstands Allianz Bernhard Walter Versicherungs AG Ehemaliger Sprecher des Vorstands der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter- Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden nehmen: DEKRA Automobil GmbH, Stuttgart | Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: DEKRA AG, Stuttgart | Allianz Suisse Ver- DaimlerChrysler AG, Stuttgart | Deutsche Telekom sicherungs-Gesellschaft, Zürich* | Allianz Suisse AG, Bonn | Henkel KGaA, Düsseldorf | Staatliche Lebensversicherungs-Gesellschaft, Zürich* | Allianz Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, Meissen Asset Management AG, Zürich (Vorsitz)* | Alba, (stellvertretender Vorsitz) | Wintershall AG, Kassel Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft, Basel (stellvertretender Vorsitz) (Vorsitz)* | Amaya, Bern (Vorsitz)* | Phenix Compagnie d’assurances, Lausanne* | Phenix Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien Compagnie d’assurances sur la vie, Lausanne* | anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter- ELMONDA AG, Zürich* nehmen: KG Allgemeine Leasing GmbH & Co., Grünwald (Vorsitz) Friedrich Rosner Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG, Mannheim Rolf Steinmann Mitglied des Bundesvorstands der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Frankfurt am Main 122 Organe der Gesellschaft Vorstand Herbert Bodner, Vorsitzender Prof. Hans Helmut Schetter Unternehmensentwicklung, Kommunikation, Personal, Technik, Hochbau, Europäische und Recht, Ingenieurbau, Außereuropäische Außereuropäische Beteiligungen Beteiligungen Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter- anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter- nehmen: Razel S.A., Saclay (Vorsitz)* | Hydrobudo- nehmen: A.W. Baulderstone Holdings Pty. Ltd., Syd- wa-6 S.A., Warschau (Vorsitz)* | Fru-Con Holding ney (Chairman)* | Bilfinger Berger Australia Pty. Corporation, Ballwin/Missouri (Chairman)* Limited, Sydney (Deputy Chairman)* Dr. Jürgen M. Schneider Carlos Möller (bis 31.12.2005) Bilanzen, Finanzen, Controlling, Investor Relations, Industrial Services Dr. Joachim Ott Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Umwelttechnik, Facility Services, Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Industrial Services, Betreiberprojekte Rheinhold & Mahla AG, München* | Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (Vorsitz)* Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften: Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien Rheinhold & Mahla AG, München (Vorsitz)* | anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunter- Babcock Borsig Service GmbH, Oberhausen (stell- nehmen: Abigroup Ltd., Gordon (Chairman)* | vertretender Vorsitz)* Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney* | Dachser GmbH & Co., Kempten (stellvertretender Vorsitz) | Fru-Con Holding Corporation, Ballwin / Missouri (President)* | Hydrobudowa-6 S.A., Warschau* | Razel S.A., Saclay* Die Angaben zu den Ressortzuständigkeiten und zu den Mandaten beziehen sich auf den 1. Januar 2006. * Konzernmandat 123 Organe der Gesellschaft Glossar Aktienoptionsprogramm BOT International übliches Vergütungssystem für das Abkürzung für ‚Build-Operate-Transfer‘. Ein BOT- Management zur Steigerung des Unternehmens- oder auch Betreiberprojekt ist die ganzheitliche werts. Den Teilnehmern am Programm werden privatwirtschaftliche Lösung einer öffentlichen Bezugsrechte (Optionen) auf Aktien der Gesell- Immobilien- oder Infrastrukturaufgabe. Dabei lie- schaft eingeräumt. Die Ausübung der Optionen gen Planung, Finanzierung, Bau und langfristiger setzt in der Regel eine Mindestperformance der Betrieb in privater Hand. Die Refinanzierung der Aktie voraus. Ist diese erreicht, erhalten die Teil- Gesamtinvestition erfolgt während der Betriebs- nehmer Aktien zum ursprünglichen Kurswert. phase durch Nutzungsentgelt. Arbeitsgemeinschaft Capital Employed Eine von zwei oder mehreren Bauunternehmen für Durchschnittlich gebundenes betriebliches Ver- die Zeitdauer der Abwicklung eines Bauauftrags mögen, das sich bei der Kapitalrenditebetrachtung gegründete Gesellschaft, die selbständig bilanziert. mindestens in Höhe des Kapitalkostensatzes Gewinne und Verluste werden in die Gewinn- und (WACC) verzinsen muss. Verlustrechnung der Partnerunternehmen entsprechend der Beteiligungsquote übernommen Cash earnings und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Finanzwirtschaftliche Kennzahl für die Innen- Die von der Arbeitsgemeinschaft ausgeführten finanzierungskraft eines Unternehmens. Gibt den Leistungen sind dagegen in den Abschlüssen der in der Periode erwirtschafteten finanziellen Über- Partnerunternehmen nicht enthalten. schuss aus laufenden, erfolgswirksamen geschäftlichen Aktivitäten an, ohne jedoch die Verände- Assoziierte Unternehmen rung des Netto-Umlaufvermögens zu berück- Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss sichtigen. ausgeübt werden kann, an denen jedoch keine Mehrheitsbeteiligung besteht. Die Beteiligungs- Cashflow quote liegt in der Regel zwischen 20 und 50 Kennzahl zur Beurteilung der Finanz- und Ertrags- Prozent. kraft eines Unternehmens anhand von Zahlungsströmen. Die Kapitalflussrechnung stellt die Verän- Bereichsspezifisches Finanzvermögen / Bereichsspezifisches Zinsergebnis derungen des Bestands an Wertpapieren und Liqui- Rechengrößen im Kapitalrenditecontrolling von Zu- beziehungsweise Abflüsse aus laufender Bilfinger Berger zur Berücksichtigung einer an- Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzie- gemessenen Kapitalausstattung der jeweiligen rungstätigkeit dar. Konzerneinheit. 124 Glossar den Mittel innerhalb des Geschäftsjahres durch CTA Equity-Konsolidierung Abkürzung für ‚Contractual Trust Arrangement‘, Minderheitsbeteiligungen, an denen Anteile zwi- ein Modell zur Finanzierung von Pensionsver- schen 20 und 50 Prozent gehalten werden, sind als pflichtungen. Dabei werden zur Deckung der Pen- assoziierte Unternehmen durch Equity-Konsolidie- sionsansprüche gegenüber der Gesellschaft Ver- rung in den Konzernabschluss einbezogen. In der mögenswerte (Plan assets) auf einen Treuhänder Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der (Trust) übertragen. Im Konzernabschluss nach IFRS anteilige Jahresüberschuss des assoziierten Unter- hat dies eine Bilanzverkürzung durch Saldierung nehmens – gegebenenfalls vermindert um Good- der Plan assets mit den entsprechenden Pensions- will-Abschreibungen – in den Beteiligungserträgen rückstellungen zur Folge. Die internationale Ver- ausgewiesen. gleichbarkeit des Jahresabschlusses wird dadurch verbessert. Goodwill Firmen- oder Geschäftswert. Er resultiert aus der EBIT Berücksichtigung von Ertragserwartungen, die Abkürzung für ‚Earnings before Interest and Taxes‘. über den Substanzwert des erworbenen Vermö- Ergebnis vor Zinsen und Steuern. gens hinaus im Kaufpreis für eine Gesellschaft enthalten sind. Der Goodwill wird unter den Immate- EBITA riellen Vermögensgegenständen im Anlagever- Abkürzung für ‚Earnings before Interest, Taxes and mögen aktiviert und gemäß IFRS 3/IAS 36 jährlich Amortization‘. Ergebnis vor Zinsen, Steuern und auf Werthaltigkeit überprüft (Impairmenttest). Goodwill-Abschreibungen. In der Rechnungslegung von Bilfinger Berger wird das EBITA als IASB Messgröße für das operative Ergebnis verwendet. Abkürzung für ‚International Accounting Standards Board‘, London. Im Jahr 1973 gegründete EBT Institution zur Erarbeitung der International Abkürzung für ‚Earnings before Taxes‘. Ergebnis Accounting Standards (IAS). vor Steuern. IFRIC Eigenkapitalquote Abkürzung für ‚International Financial Reporting Kennzahl für die Finanzierungsstruktur. Sie gibt Interpretations Committee‘, London. IFRIC legt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital an. Details zur Auslegung der IAS Standards fest. Eigenkapitalrendite Ertragskennzahl, die das Verhältnis aus Konzernergebnis und eingesetztem Eigenkapital wiedergibt. 125 Glossar IFRS Kapitalflussrechnung Abkürzung für ‚International Financial Reporting Betrachtung der Liquiditätsentwicklung / Zah- Standards‘: Internationale Rechnungslegungs- lungsströme unter Berücksichtigung der Mittel- grundsätze. Sie orientieren sich an anglo-amerika- herkunfts- und Mittelverwendungseffekte inner- nischen Bilanzierungsgrundsätzen. Im Zuge der halb des Geschäftsjahres. In der Kapitalflussrech- Harmonisierung der internationalen Rechnungs- nung werden die Cashflows aus laufender legung gewinnen IFRS für die deutsche Rech- Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzie- nungslegung zunehmend an Bedeutung. IFRS rungstätigkeit dargestellt. basieren auf den International Accounting Standards (IAS / IFRS), die Bilanzierungs- und Bewer- Latente Steuern tungsregeln aufstellen, zum Beispiel IAS 19 für die Aktiv- oder Passivposten zum Ausgleich zeitlicher Bewertung von Pensionsrückstellungen. Differenzen gegenüber dem Steuerbilanzergebnis. Latente Steueraufwendungen /-erträge stellen ISIN-Code Korrekturgrößen zum tatsächlichen, aus der Steu- Abkürzung für ‚International Securities Identifica- erbilanz abgeleiteten Steueraufwand der Periode tion Number‘. International gültige Identifi- dar. Zielsetzung ist vor allem, einen Ertragsteuer- kationsnummer für Wertpapiere. Einheitliches aufwand zu zeigen, der in einer sachgerechten System zur Vereinfachung von grenzübergreifen- Relation zum ausgewiesenen Ergebnis vor Steuern den Transaktionen. steht. Joint Venture Leistung Kooperation selbständiger Unternehmen zur Reali- Der Begriff umfasst die im Konzern sowie anteilig sierung eines gemeinsamen Projekts. Englische in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Lieferungen Bezeichnung für Arbeitsgemeinschaften. und Leistungen. Leistungsrendite Ertragskennzahl, die das Verhältnis von EBITA zu Leistung wiedergibt. Non-Recourse Finanzierung Fremdfinanzierung, deren Besicherung einzig auf das finanzierte Projekt abgestellt ist, ohne dass ein Haftungsrückgriff auf Bilfinger Berger möglich ist. 126 Glossar Percentage of Completion-Methode (POC) Return Bilanzierungsmethode gemäß IAS 11 für lang- Ergebnisgröße im Kapitalrenditecontrolling von fristige Fertigungsaufträge. Auftragskosten und Bilfinger Berger, abgeleitet aus dem EBITA. -erlöse werden in Abhängigkeit vom Grad der Fertigstellung bilanziert, so dass die Gewinnrealisie- ROCE rung entsprechend dem Leistungsfortschritt in der Abkürzung für ‚Return on Capital Employed‘. Ergibt Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird. sich als Verhältnis aus Ergebnis des Berichtsjahres (Return) zu durchschnittlich gebundenem betrieb- Plan assets lichem Vermögen (Capital Employed). Vermögenswerte, die zur Deckung von Pensionsverpflichtungen dienen und die Voraussetzungen WACC nach IAS 19 erfüllen. Plan assets werden im Kon- Abkürzung für ‚Weighted Average Cost of Capital‘. zernabschluss nach IFRS mit den Pensionsrückstel- Als Kapitalkostensatz dient er als Messgröße für lungen saldiert, wodurch sich die Bilanzsumme die Finanzierung des betrieblich gebundenen Ver- verkürzt. Vergleiche auch CTA. mögens im Kapitalrenditecontrolling von Bilfinger Berger. Er entspricht dem Verzinsungsan- Projektspezifisches Finanzvermögen / Projektspezifisches Zinsergebnis spruch der Eigen- und Fremdkapitalgeber und Rechengrößen im Kapitalrenditecontrolling von Fremdkapitalkosten ermittelt. wird als gewichteter Durchschnitt von Eigen- und Bilfinger Berger zur Berücksichtigung einer angemessenen Kapitalausstattung der jeweiligen Wertbeitrag Konzerneinheit. Differenz zwischen ROCE und Kapitalkostensatz, multipliziert mit dem Capital Employed. Bei positi- Public Private Partnership (PPP) vem Wertbeitrag liegt die Verzinsung des Capital Siehe BOT Employed über dem Kapitalkostensatz. Working Capital Kennzahl zur Beobachtung von Veränderungen der Liquidität. Sie zeigt die Differenz zwischen Umlaufvermögen, ohne Liquide Mittel und Wertpapiere, und kurzfristigen Verbindlichkeiten, ohne Bankverbindlichkeiten. 127 Glossar Zehnjahresübersicht Konzern in Mio. ¤ 1996 1 1997 1 1998 1 1999 1 2000 2001 2002 2003 2004 2005 582,1 576,6 576,7 714,2 846,4 898,8 1.257,8 1.117,4 1.364,8 1.951,9 Aktiva Langfristige Vermögenswerte 1,1 0,8 1,2 1,2 8,0 8,4 212,4 299,9 349,3 592,4 Sachanlagen 391,8 389,7 388,8 412,6 475,4 502,4 553,6 539,7 475,3 512,0 Finanzanlagen 189,2 186,1 186,7 300,1 308,4 335,6 419,5 172,7 427,8 712,3 0,0 0,0 0,0 0,3 54,6 52,4 72,3 105,1 112,4 135,2 2.653,3 2.477,8 2.287,0 2.361,1 2.230,1 2.411,8 2.375,0 2.365,9 2.355,6 2.404,7 526,3 463,2 380,8 524,4 408,3 405,4 412,0 370,6 283,5 384,5 Immaterielle Vermögenswerte Latente Steuern Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen und sonstige Vermögenswerte 917,2 867,3 909,8 934,6 944,7 1.204,3 1.190,6 1.094,8 1.158,4 1.188,3 1.209,8 1.147,3 996,4 902,1 877,1 802,1 772,4 900,5 913,7 831,9 711,1 708,4 638,1 633,5 903,4 1.113,0 1.032,3 1.136,1 1.130,5 1.188,8 92,2 92,3 92,4 108,6 108,8 108,9 109,1 110,2 110,2 111,6 597,2 597,9 531,5 511,0 776,8 980,9 866,0 953,3 963,1 1.012,3 Bilanzgewinn 22,1 18,5 14,8 14,8 14,8 20,0 36,4 47,7 36,7 37,2 Anteile anderer Gesellschafter -0,4 -0,3 -0,6 -0,9 3,0 3,2 20,8 24,9 20,5 27,7 296,7 285,4 258,3 458,7 517,3 532,3 541,8 436,2 471,1 898,8 Liquide Mittel und Wertpapiere Passiva Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Rücklagen Langfristiges Fremdkapital Pensionsrückstellungen 89,8 92,0 98,6 100,3 129,4 119,9 187,6 90,5 97,2 130,2 Sonstige Rückstellungen 138,0 135,3 132,1 130,3 112,2 109,2 106,2 106,1 107,7 105,3 45,5 44,3 18,4 212,9 197,9 155,4 87,2 68,3 85,5 86,6 0,0 0,0 0,0 0,0 31,0 101,7 113,3 110,3 114,2 485,1 23,5 12,2 8,5 15,1 20,1 1,1 6,3 4,6 13,9 17,2 0,0 1,6 0,6 0,0 26,7 45,0 41,2 56,4 52,6 74,4 2.227,6 2.060,6 1.967,3 1.983,1 1.655,8 1.665,3 2.058,7 1.911,0 2.118,8 2.269,0 60,0 54,2 54,1 33,5 33,5 32,6 47,3 44,8 55,4 50,2 Sonstige Rückstellungen 652,0 591,0 528,6 521,2 314,2 274,3 302,7 302,7 343,3 419,9 Finanzverbindlichkeiten Recourse 124,7 121,9 156,9 88,9 93,5 94,2 225,4 113,6 48,7 40,9 Finanzverbindlichkeiten Recourse Finanzverbindlichkeiten Non Recourse Andere Verbindlichkeiten Latente Steuern Kurzfristiges Fremdkapital Steuerrückstellungen Finanzverbindlichkeiten Non Recourse 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 30,3 51,3 90,7 10,1 Andere Verbindlichkeiten 1.390,8 1.293,4 1.227,7 1.339,5 1.214,6 1.264,2 1.453,0 1.398,6 1.580,7 1.747,9 Bilanzsumme 3.235,4 3.054,4 2.863,7 3.075,3 3.076,5 3.310,6 3.632,8 3.483,3 3.720,4 4.356,6 Langfristige Vermögenswerte 18% 19% 20% 23% 28% 27% 35% 32% 37% 45% Kurzfristige Vermögenswerte 82% 81% 80% 77% 72% 73% 65% 68% 63% 55% Eigenkapital Anteil an der Bilanzsumme 1 22% 23% 22% 21% 29% 34% 28% 33% 30% 27% Langfristiges Fremdkapital 9% 9% 9% 15% 17% 16% 15% 12% 13% 21% Kurzfristiges Fremdkapital 69% 68% 69% 64% 54% 50% 57% 55% 57% 52% Zahlen auf Basis HGB-Bilanzierung 128 Zehnjahresübersicht Geschäftsentwicklung in Mio. ¤ 1996 1 1997 1 1998 1 1999 1 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Leistung 4.728 4.919 4.756 4.586 4.437 4.607 4.912 5.586 6.111 7.061 Auftragseingang 5.083 4.303 4.582 4.320 4.591 4.680 5.216 5.605 6.139 7.545 Auftragsbestand 5.102 4.486 4.312 4.046 4.200 4.272 5.168 6.277 6.339 7.001 Investitionen 106 116 85 217 80 111 324 271 165 330 Sachanlagen 94 107 72 82 66 73 71 88 70 102 Finanzanlagen 12 9 13 135 14 38 253 183 95 228 51.171 57.662 55.171 41.641 40.653 43.471 50.277 50.460 49.852 55.346 7 -20 -90 8 10 36 74 Mitarbeiter (am Jahresende) Ertragskennzahlen EBITA 101 2 81 115 2 91 115 50 3 51 66 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 75 34 -42 30 62 71 85 Konzernergebnis 47 20 -46 22 43 52 60 3 1,74 0,54 -0,77 0,62 1,20 1,44 1,66 1,37 1,39 1,80 22,1 18,5 14,8 14,8 14,8 20,0 36,4 47,7 36,7 37,2 0,61 0,51 0,41 0,41 0,41 0,55 0,55 0,65 1,00 1,00 0,45 0,65 14,60 27,00 30,25 40,30 Ergebnis je Aktie in ¤ 86 AG Ausschüttungsbetrag Dividende je Aktie in ¤ Bonus in ¤ Jahresschlusskurs Aktie in ¤ 28,89 28,53 1 Zahlen auf Basis HGB-Bilanzierung 2 Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 48 Mio. ¤ in 2003 bzw. 36 Mio. ¤ in 2002 3 Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 76 Mio. ¤ in 2003 bzw. 54 Mio. ¤ in 2002 129 Zehnjahresübersicht 21,73 21,60 12,99 25,00 Termine 2006 11. Mai 18. Mai 10. August 13. November Zwischenbericht zum 31. März 2006 Hauptversammlung* Zwischenbericht zum 30. Juni 2006 Zwischenbericht zum 30. September 2006 * Congress Centrum Rosengarten, Mannheim, 10 Uhr Investor Relations Andreas Müller Telefon (06 21) 4 59-23 12 Telefax (06 21) 4 59-27 61 E-Mail: [email protected] Corporate Communications Michael Weber Telefon (06 21) 4 59-24 64 Telefax (06 21) 4 59-25 00 E-Mail: [email protected] Zentrale Carl-Reiß-Platz 1–5 68165 Mannheim Telefon (06 21) 4 59- 0 Telefax (06 21) 4 59-23 66 Die Adressen unserer Niederlassungen und Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland finden Sie im Internet unter www.bilfingerberger.de 130 Termine Impressum © 2006 Bilfinger Berger AG Konzeption, Gestaltung, Satz: Büro für Gestaltung Christoph Burkardt Albrecht Hotz Offenbach am Main Lithografie: Goldbeck Art Frankfurt am Main Druck: ColorDruck Leimen GmbH Leimen Fotografie: Jörg Lange Sebastian Lasse Daniel Lukac Andreas Pohlmann Frank Schultze Reportage: Helge Bendl Uschi Entenmann Philipp Maußhardt Friederike Nagel Kirsten Wörnle Gedruckt auf Hello matt 150 g Der Geschäftsbericht liegt auch in einer englischsprachigen Ausgabe vor.