ELEKTROTECHNIK DND MASCHINENBAU Zum 10. O k to b e r 1938 Seite 511. E n e rg ie ü b e rtra g u n g a u f g ro ü c E n tfe rn u n g e n m it H a lb w ellen freq u cn z. Von A. L e o n h a r d. S. 542. W erk sto ffta g u n g W ien d e s V e re in e s d e u ts c h e r In g e n ie u re Ira NSBDT am 15. S e p te m b e r 1938 In W ien. S. 517. B erechnung der K u rz sc h lu ß le istu n g von D re h stro m n e tz en . S. 551. B ild teleg rap h ie m it ,, Z eltm o d u latio n “ . S. 551. U ber den Iso la tio n sw id ersta n d von keram ischen W erkstoffen bei T em pera­ tu re n bi3 z u 900°. S. 552. BUCHBESPRECHUNG. S. 552. RUNDSCHAU : L e istu n g ssc b a lter und L e istu n g stre n n sc b a lte r beim Schalten im P rü ffe ld un d im B etrieb . S. 551. NACHRICHTEN DER FACHGRUPPE: B eginn der V o rtra g sse ssio n 1938/39. S. 552. In Tausenden von Antrieben der verschiedensten Industriezweige mit ihren besonderen Aufgaben arbeiten seit Jahrzehnten unsere HochleistungsGetriebe. Das Bild zeigt Serien von Voith-Kegelradgetrieben und Voith-PatentZweigangGetrieben. W ir bitten Angebote und D ruckschriften anzufordern. J . M . V o i f h M aschinenfabrik u. Gießerei S t. P ö lte n , Nied.-Österr. S cb w es te rfa b rik H e id e n b e ta (B re n z ), W ü rtf. Heft 42 Seiten 5 4 1 -5 5 2 E und M 56. Jahrg. Wien, .VI, Theobaldgasse 16. 10. 1938 12 Fernruf B -2 4 - 4 - 93 u. B -2 4 -4 -9 4 SIE M E N S f i u l fiL o M K r ik , Ö S T E R R E I C H I S C H E WIEN 2 42/38 S I E . M E N S - S C H U C K E R T - GRAZ - I N N S B R U C K - LINZ - W E R K E 541 Elektrotechnik undMaschinenbau Leitung: Heinrich Sequenz N ach d ru ck n u r m it B ew illigung d e r S c h rlftw a ltu n g , a u sz u g sw e ise W iedergabe n u r m it A ngabe d e r Q uelle „E u nd M W ien“ g e s ta tte t. H eft 42 3 um W ien, 16. O ktober 1938 10. D f to t) e r 56. J ah rgan g 1938. <Sitt> etett b eit tfdj e ^ ad jß en offeit! 2Bir begrüßen ©itdfj ßergltd) bei ©uercm fm tiritt tu ba§ ©entfdje 9ieid). 2Bir jpftmarEbeutfdfje, bie mir burdj mannigfadje ¿Begießungen eitg mit @udj Derbitubeit fiub, ltitb bie mir jahrelang fo mie S ß r einen fdjmereit 2Beg geben mußten, bi§ ber güßrer biefeu 2Beg 31t einem 2Beg iit§ 9teid) geftaltete, lebten (Snerett $reil)eit§fanm f mit, litten ©uere SUot ltitb ¿Bebriicfung mit unb freuen utt§ nun mit ©udj über Sucre Befreiung. üHuu fönneit mir enblidj alle, fnbeteitbentfcfjc, aftreidjSbeutfdje unb oftinarf= bentfd)e $ac$|enoffeu offen pfammeitfteijen, fo mie mir e§ im ©eifte immer taten, um burd) nufere $adjarbeit mit beigutrageu am 9iu§ban ber beutfdjen STedf)nif unb bantit am Aufbau nufere§ ©roßbcutfd)iaub§. 2Bir bauten mit Sndj bem giißrer für Sitere Befreiung! £ e i i R itter! D ie D ffm a r fg a u e b e r g a ^ g r u ^ e © ie to fe d jn tf, im ^ © = 2 3 m tb ($ a £ unb S B a ffe r b e u tfc ije r & e c i)m f. 542 Elektrotechnik und M aschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 16. O kto b e r 1938 Energieübertragung auf große Entfernungen mit Halbwellenfrequenz. Von A. Leonhard, (Mitteilung au s dem Elektrotechnischen Institut der Technischen Hochschule S tuttg art.) Inhaltsübersicht: Es soll gezeigt werden, daß bei E nerg ie übertragu ng über lange Leitungen mit Halb­ wellenfrequenz, d as heißt mit einer Frequenz, bei der die gegebene Leitungslänge gerade einer halben Wellen­ länge entspricht, günstige U bertragungsverhältnisse auftreten. Bei der Energieübertragung mit Drehstrorn über lange Leitungen treten, w ie allgemein be­ kannt ist, sow ohl hinsichtlich der Spannungs- als auch der Stabilitätsverhältnisse große Schw ierig­ keiten auf. W ie an anderer Stelle gezeigt w u rde1), läßt sich die auf einfache W eise ohne Zw ischen­ stationen erreichbare Grenzentfernung w esentlich vergrößern durch Verwendung von Asynchron­ generatoren in geeigneter Schaltung. Aber auf Ent­ fernungen von w esentlich über 750 km wird man auch auf diese W eise kaum kommen können. Man zieht in den letzten Jahren mehr und mehr die Verwendung von Gleichstrom für die Energiezufuhr aus w eiter Entfcrung in Erwägung2). Bei Gleichstrom macht w eder die Spannung noch die Stabilität irgendw elche Schw ierigkeit und zu­ dem ist die Übertragungsleitung bei gleichen Ver­ lusten billiger als die Drehstromleitung. D ie Gesam tleiterquersclm itte und damit die Leitungs­ gew ichte stehen ebenso w ie die Isolatorengesam t­ zahlen im Verhältnis von 2 :3 zugunsten von Gleichstrom, gleiche M aximalspannungen gegen Erde und Schaltung ohne Erdung in beiden Fällen angenommen. D iesen außerordentlichen Vorteilen steht aber vorerst noch die praktisch nicht gelöste Frage der Erzeugung sehr hoher Gleichspannungen gegenüber und es ist wohl noch nicht zu über­ sehen, ob in der nächsten Zeit mit einer befriedi­ genden Lösung dieser Frage gerechnet w erden kann. Auch das Schalterproblem macht bekanntlich bei Gleichstrom große Schw ierigkeiten. Es zeigt sich nun3), daß bei Energieübertragung mit Drehstrom über eine Leitung, deren Länge einer halben W ellenlänge oder einem Vielfachen einer halben W ellenlänge entspricht, die Verhält­ nisse recht günstig werden, die Schw ierigkeiten hinsichtlich Spannung und Stabilität fallen nämlich w e g bzw . können als harmlos bezeichnet werden. Gegenüber einer Gleichstromübertragung bleibt bei einer solchen Leitung allerdings nach w ie vor der bereits erwähnte erhöhte M aterialaufwand bei gleichem W irkungsgrad. Bei einer Frequenz von 50 Hz entspricht nun eine halbe W ellenlänge einer Entfernung von 3000 km. Solche Entfernungen dürften w ohl kaum irgendwie für Energieübertragung in F'rage kom­ men. Will man nun aber auch bei geringeren Ent­ fernungen die günstigen Ü bertragungsverhältnisse der Halbwellenleitung ausnützen, so kann man U E und M 56 (1938) H. 32. 5) Zum Beispiel M a 11 i a s, K raftü bertragun g mit h ochgespanntem Gleichstrom, ETZ 56 (1935) S. 601. 3) B u n e t , Rev. Gen. de FEI., Mai 1920, S. 700; E und M 39 (1921) S. 178. dies erreichen, wenn man nicht bei der Frequenz von 50 Hz bleibt, sondern eine andere Frequenz wählt, bei der die gegebene Leitungslänge gerade einer halben W ellenlänge entspricht, w enn man also zur Halbwellenfrequenz übergeht. D iese liegt bei Entfernungen unter 3000 km natürlich über 50 Hz, bei 1000 km beispielsw eise bei 150 Hz. Da nun aber für den Verbraucher im allgemeinen diese höhere Frequenz nicht in Betracht kommen kann, muß auch hier mit Umformung gearbeitet werden. D ie Umformung von einer Frequenz auf die andere bietet aber keinerlei technische S ch w ie­ rigkeiten. Man kann entw eder Maschinenumformer oder aber auch ruhende Umrichter verw enden. Die Spannung, bei der die Umformung vorgenom ­ men werden soll, kann so gew ählt werden, w ie es mit Rücksicht auf die Maschinen bzw. Apparate zw eckm äßig erscheint, da beide Frequenzen von 0 stark verschieden sind, können ja auf beiden Frequenzseiten Transformatoren vorgesehen w er­ den. Hier liegt nun ein außerordentlicher Vorteil gegenüber der Gleichstromübertragung. Bei Gleich­ strom muß unmittelbar bei den bei großen Ent­ fernungen ja nur möglichen sehr hohen Spannun­ gen umgeformt werden, w a s sicher immer als unangenehm bezeichnet werden muß, auch dann, wenn einmal erprobte, brauchbare Lösungen hier­ für vorliegen w erden. Vielfach wird man überhaupt bei der Über­ tragung mit Halbwellenfrequenz e i n e Umformung sparen und direkt in Generatoren die höhere Frequenz erzeugen. Man hat in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Generatoren für höhere Fre­ quenz, die man für die Speisung von Elektroofen gebaut hat, sehr viel gelernt4) und man ist wohl heute ohne w eiteres in der Lage, Generatoren für 3 0 . . . 5 0 MVA, w ie sie für W asserkraftm aschinen in Frage kommen würden, bei Frequenzen von 1 0 0 ...2 0 0 Hz zu bauen. Gleichspannung direkt in Generatoren zu erzeugen, kommt im G egensatz hierzu praktisch nicht in Frage, es müßten zu viel Maschinen in Reihe geschaltet w erden. Bei Gleich­ strom wird also eine doppelte Umformung immer erforderlich sein und w ir haben somit bei der Übertragung mit Halbwellenfrequenz gegenüber Gleichstrom die zw ei Vorteile: 1. Umformung bei beliebig wählbarer Spannung. 2. Nur einm alige Umformung. Das Schem a einer Übertragung mit Halbwel­ lenfrequenz würde der Abb. 1 entsprechen. Ich halte es nach Vorstehendem für durchaus zweckm äßig, die Übertragung mit H albw ellen­ frequenz, bei der keine grundsätzlichen techni­ schen Schw ierigkeiten mehr vorhanden sind, gegenüber der Gleichstromübertragung, bei der die technisch brauchbare Lösung der Umformungs') T i t t e 1, Grenzleistung im Bau von Mittel- und Hochfrequenzmaschinen, VDE-Fachbericht 1937, S. 65. 16. O kto b er 1938 frage noch nicht vorliegt, nicht ganz außer acht zu lassen. D em entsprechend beabsichtige ich w eitere Untersuchungen über verschiedene Spezial­ fragen w ie Verhalten der Isolatoren, der Schal­ ter, der Transformatoren, M aschinen bei den höheren Frequenzen, über Zweckm äßigkeit der Umformung in M aschinen oder ruhenden Appara­ ten u. dgl. anzustellen bzw . anstellen zu lassen. Nachfolgend soll nur kurz das grundsätzliche Ver­ halten der H albwcllenfrequenz-Übertragung be- Abb. 1. Schema einer Ü b ertrag un g frequenz. züglich Spannung, W irkungsgrad behandelt werden. mit Leitung 0 und steigt dann in entgegen­ gesetzter Richtung an, bis sie bei voller Leitungs­ länge, also b e i b | = 7r dem Absolutbetrag nach Abb. 2. Sp an n u n g längs der Leitung bei verschiedenen Belastungen. Stabilität gleich der Spannung am Ende wird, entsprechend Kurve I, Abb. 2. Bei Belastung der Leitung mit der natürlichen Leistung und Nach der Leitungstheorie lassen sich die Spannungsverhältnisse sehr schnell übersehen. Ist die Spannung am Ende der Leitung U 2 gegeben, so läßt sich je nach der Belastung am Ende sofort die Spannung in irgend einem Punkt £ (vom Leitungsende ab gerechnet) der Leitung errechnen. Es wird ja Us = ,Ü ,.S o f/? g + 3 1.3 .@ in ft . (1)*); dabei ist ß = ± |/3 T ® und 3 = f f der W ellenw iderstand der Leitung. 91 ist der Längs­ scheinw iderstand der Leitung je km und S der Q uerscheinleitw ert der Leitung je km. Bei Ver­ nachlässigung des Ohmschen Längsw iderstandes und der Ableitung wird V~ W ichtig ist nun aber auch das Verhalten der Spannung auf der Leitung, also an irgend einem Punkt der Leitung. Die Spannung ist hier nicht mehr unabhängig von der Belastung. Bei Leerlauf entspricht der Spannungsverlauf einer c o s-F u n k ­ tion, die Spannung wird also in der Mitte der Halbwellen­ Spannung. Z — 543 Elektrotechnik und Maschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 und ß = j ( o ] l L . C — j b und die Ql. (1) vereinfacht sich zu U | = U2 . c o s ö J | - f y'3» . Z . s i n b i . .(2) Für eine grundsätzliche Betrachtung genügt es mit dieser Näherungsformel zu arbeiten. B ei der Halbwellenleitung wird b% = n damit s i n ö £ = 0 u n d c o s ö f = — 1; w ir erhalten also, w as ja auch lang bekannt ist, am Anfang der Leitung U 1 — — U2, also die glei­ che Spannung w ie am Ende, nur um 180° gedreht, und zw ar unabhängig von der Belastung. D as ist selbstverständlich außerordentlich günstig. *) Zum Beispiel F r ä n k e I, Theorie der W echsel­ ströme. (\ NMn a t _— q 3 U ' , also , J, 2 _— • —y - i/* , ~y dabei U = P h a s e n s p a n n u n g w ir d U | = U i .c o s h |- f - y U 2 .sin h ^ . . . ( 3 ) oder dem Betrage nach U$ = i/2. D ie Spannung bleibt also konstant über die ganze Leitung ent­ sprechend Kurve II, Abb. 2. Bei größerer Belastung als der natürlichen und cos cp = L0 am Anfang und Ende tritt schließ­ lich entsprechend Kurve III eine Spannungs­ erhöhung auf der Leitung ein, der größte Span­ nungswert (in der Mitte) wird: U U m a x — - 1U 12 • -T}N M nat Wir können das Ergebnis über die Betrach­ tung der Spannungsverhältnisse bei der Halb­ w ellenleitung bzw. bei Übertragung mit Halb­ wellenfrequenz som it folgendermaßen zusam m en­ fassen: Die Spannungswerte am Anfang und Ende der Leitung sind immer die gleichen. Bei B e­ lastung mit natürlicher Last bleibt die Spannung auch auf der Leitung konstant, bei geringerer Leistung tritt auf der Leitung eine Spannungs­ verringerung, erst bei höherer Last eine Span­ nungserhöhung auf. Bis zur natürlichen Leistung kann daher der Spannungsverlauf als unbedingt günstig bezeichnet w erden. W irkungsgrad. Für die Berechnung der Verluste muß selbst­ verständlich der Ohmsche W iderstand der Leitung berücksichtigt werden. (Die Ableitungsverluste sollen auch bei den w eiteren Überlegungen außer Elektrotechnik und Maschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 544 acht gelassen w erden.) Es zeigt sich nun, daß bei den praktisch vorkom m enden Verhältnissen von -jj; |b e i der RW E-Leitung = 9'0 j der Strom - verlauf auf der Leitung durch den Ohmschen W iderstand nicht stark beeinflußt wird. W ir wollen daher so vorgehen, daß w ir den Strom rechnen ohne Ohmschen W iderstand und dann erst für die Berechnung der Verluste den Ohmschen W ider­ stand und den ohne W iderstand errechneten Strom einsetzen. Der Strom auf der Leitung wird r’) 3 | = 3 s . c o s6 £ + / • sin b £ , 46- O kto b e r 1938 last dagegen steigen sie entsprechend der Spannunserhöhung in der Mitte der Leitung w eniger stark an als bei Gleichstrom. Abb. 4 zeigt diese Verhältnisse. Kurve I stellt die Ohmschen Verluste bei Gleichstrom, II bei Halbwellenfrequenz dar. . .( 4 ) , bei b £ — n wird wieder: 3 , = - - 3 i. Auf der Leitung nimmt bei Leerlauf der Strom den in Kurve I, Abb. 3, bei natürlicher Last den in Abb. 4. Verluste abh än g ig von der Belastung. Der Verlauf der Verlustkurve ist somit bei Gleich­ strom bei Teillast günstiger. Stabilität. Abb. 3. Strom auf der Leitung bei verschiedenen Be­ lastungen. Bei der Untersuchung der Stabilität sei der in dieser Hinsicht w ohl ungünstigste Fall der Ver­ wendung von Maschinenumformern angenommen. W ir haben also Generatoren, die über lange Lei­ tungen Motoren speisen. Die Grenze der Stabilität ist dann erreicht, wenn eine Vergrößerung des W inkels zw ischen Motor- und Generatorpolrad keine Leistungserhöhung mehr bringt. Kurve II und bei höherer Last ( c o s < p = l -0 am Ende) den in Kurve III gezeichneten Verlauf. Die Verluste w erden nun bei Drehstrom und natürlicher Last l= 3 Widerstand/km, Leitungslänge) Abb. 5. Ü b ertragu ng ssch em a mit Halbwellenfrequenz. U2 R I — Nnat l-R (5), also natürliche Leistung multipliziert mit dem Ver­ hältnis von G esam tleitungswiderstand zum W ellen­ widerstand. Bei Leerlauf ergibt sich ( Vo Die Verluste von M aschinen und Leitung sow ie die Sättigung der Maschinen sollen vorerst v er­ nachlässigt werden, auf ihren Einfluß muß später noch eingegangen w erden. Außerdem seien Ma­ schinen mit Vollrotor angenommen. In Abb. 5 ist das zw eipolige Übertragungs­ schema, sow eit es jetzt interessiert, mit den ver­ w endeten Bezeichnungen aufgezeichnet. Wir können außer den zw ei Leitungsgleichun­ gen (2 u. 4) I J$ — J o .sin — • n, w obei J 0 U_ Z II R I b lnat LR z 3 i = 3 ? . cos 6 noch zw ei Gleichungen maschinen aufstellen. Strom in Leitungsmitte. V0 = 3./<r Ui = U 2 .cosft§|j-y!3s. /L sinft£, (6). Die Ohmschen Verluste bei Leerlauf sind also nicht w ie bei Gleichstrom Null, sondern entsprechend dem Strom, der auf der Leitung fließt, gehen sie gegen Vollast nur auf die Hälfte zurück. B ei Über­ III IV /j für die sin 6 £ zw ei Synchron­ Ua = 1 1 , 0 + / * . . 3 * .......................(7), 11,0 = 11, 3 , ...................... (8). (U20 bzw . U10 die Leerlaufspannungen der Ma­ schinen, die von der Erregung abhängen. a:2 bzw . x , die Gesamtprimärreaktanzen also Nutzreaktanzen plus Streureaktanzen der Maschinen.) NORMAMETER C Kapazitätsmeßgerät mit 5 Meßbereichen: bis 103, 104, 105, 106, IO7 pF m it 2 0 0 te ilig e r A b le s e s k a la . Vollständige Meßbrücke mit eingebauten V ergleich sk on d en satoren ein geb au ter Stabbatterie ansteckbarem ab gesch irm ten Sum m er und R egelw id erstan d für P h a sen a b g leich E in fa c h e A u sw e r tu n g d e r A b le s u n g e n . NORM A E r z e u g n is: z u v e r lä ß ig , p r e is w e r t! N O R M A I N S T R U M E N T E N - F A B R I K B O N W IT T & C o. Inhaber: Ingenieure R. Kühnei W IEN XI, F ic k e y s s tr a ß e 11 & J. S c h alk h a m m er Fernruf: B 26-5-75, U 17-3-69, U 17-3-70 Für P rojektierung und Ausführung von Stark­ strom -F reileitu ngen w ich tig! Durchhangs-Tabellen für Stark­ strom - Freileitungen nach den Vorschriften für Freileitungen — EVW 18. H erau sgegeben von Ing. Hanns KRAUTT unter M itarbeit von Ing. 0 . WIMMER. P r e is RM 2.40 Zu beziehen durch die F a c h g r u p p e E le k tr o te c h n ik , G a s und W a s s e r im N S B D T , W ien VI, T h e o b a ld g a s s e 12 g egen V orein sen d u n g d es B etrages oder per N achnahm e zu zü glich 20 Rpf. N a ch n a h m esp esen Elektrotechnik und M aschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heit 42 16. O kto b e r 1938 Da die Verluste im ganzen Übertragungskreis vernachlässigt sind, m üssen die Leistungen beider Maschinen entgegen gesetzt gleich groß sein. Es genügt daher die Leistungsverhältnisse an einer Maschine zu studieren. Aus den vier Gleichungen die Größen Uj, U2, S 2 eliminiert, ergibt: 11,0 (co s H •sin b ^ j —§ 3i j ( x i 4 - &2) • cos b 1 4 - [ z —- Xl .£C2\ . . f. z 1. sin b i U2 J (aii + * *) ■c o s b £ —j- Z Xi . a:2 (9), . sin b § 3 i = 3 i i + 3 i u ......................... (1 0 ) . Die ideelle Leistung der M aschine wird entspre­ chend Abb. 6 (M otorbetrieb) 545 soll, für die M aschinen soll daher die natürliche Leistung auch die Normalleistung sein. D er Normal­ strom der M aschine wird damit — w obei U die bei natürlicher Leistung über die Leitung kon­ stante Übertragungsspannung sein soll. W ir nehmen w eiter an, daß die M aschinen so erregt sind, daß bei natürlicher Leistung die richtige, gew ünschte Spannung U und außerdem cos <jp = 10 an den Klemmen der beiden M aschinen vorhanden ist. Dann w ollen wir untersuchen, w ie w eit wir die natürliche Leistung übertragen können bei gegebenen oder angenom m enen M aschinellkonstanten. Abb. 7 zeigt nochmals das Spannungsdiagramm (Abb. 6) aber für den Fall der natürlichen Leistung. ]\ ü a 3i — - x , wird N ( — 3 . J , . U 1 . c o s (pi, X i N i = 3 . J , . U J0 . c o s t / u .......................( 1 1 ) . Der erste Teil des Strom es (Jii) liefert keinen Beitrag für die Leistung, da er senkrecht steht auf und wir können nach dem rechtwinkeligen Dreieck ablesen: t / 2+ t / 2 'X i £/>10 2, = (/\W [ f ) \ ebenso wird: y f + Abb. 6. Z eigerdiagram m der Synchronm aschine. Abb. 7. Zeigerdiagram m der Synchronm aschine bei natürlicher Leistung. Setzen w ir diesen W ert für U 10 und U20 in die Gl. (12) ein und betrachten w ir den Fall, daß die M aximalleistung gleich der natürlichen Leistung wird, so erhalten wir mit 14- U der Spannung U 10 (Gl. 9). Lediglich der zw eite Teil (Jni) bestim m t die Leistung. Die Richtung von J w i ist nun abhängig von der W inkellage von U20, die beliebig sein kann, je nach der Polradstellung der M aschine 2 gegen 1. W ir sehen sofort, daß die Leistung ein Maximum wird, w enn J,h in Phase liegt mit U 10, w as dann der Fall ist, w enn U20 um 7Z TC ± — o d e r « . ? r ± — gegen U 10 verschoben ist, w eil Jni senkrecht auf U20 steht. Es geht also aus unseren Gl. (9 u. 11) hervor, w a s grundsätzlich schon bekannt ist, daß die maxim ale Leistung, also die Grenzleistung gegeben ist, w enn die beiden 7Z Polräder einen W inkel von ± — einschließen. Aber wir sehen, daß das auch der Fall ist bei den jjr Winkeln n n + -^ (wobei n ganze Zahl sein soll). Immer dann ist ja J , \ i in P hase mit U 10. D ie m axim ale Leistung kann demnach nach Gl. (11) sofort angegeben w erden, sie wird: N m ax — 3 . U \ o - Ua (12). ' ( x , -+ -* * ) c o s Bji —(—( Z — p | . sin § Wir nehmen nun an, daß die Übertragung m öglichst mit der natürlichen Leistung erfolgen (icI -|-£c2) c o s b . Z g - j - ^ Z — u! ( 13), _s i nb $ g eine Gleichung für die Ermittlung der Grenzent­ fernung £g bei der die natürliche Leistung gleich der maxim al übertragbaren Leistung wird. Um ganz einfache, leicht übersehbare Ver­ hältnisse zu bekommen, sei nun angenommen, daß die über die Leitung zusam m enarbeitenden Ma­ schinen vollkom m en gleich seien. [Praktisch wird das allerdings im allgem einen nicht der Fall sein, für den Generator kommt wohl m eistens ein Langsamläufer (W asserkraftgenerator) für den Motor des Umformers ein Schnelläufer in Frage, nach Gl. (13) kann auch hiefür die Grenzent­ fernung ermittelt w erden, x i oder x s = 0 würde zum Beispiel den Fall darstellen, daß an einem Ende ein starres Netz vorhanden wäre.J Wir setzen also x t = x t — x und Gl. (13) geht über in: xZ +z l'O (14) 2 x x o s b c g - \ - [ z — -^ -j.sin & fg und daraus erhalten wir: cos b £ - 2. Z .x Z~ — j—x “ • (15). 546 Elektrotechnik und M aschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 Führen wir noch das Leerlaufkurzschlußverhältnis / Kurzschlußstrom bei Leerlauferregung ein Normalstrom U /x U/Z also z x = - so bekommen wir das endgültige Ergebnis: 2 cos b ^ - y. ( 16). x*+\ Abb. 8. Verlauf der G renzentfernung, a b h ä n g ig vom Leerlaufkurzschlußverhältnis. W ir sehen, daß die ürenzentfernung nur noch von diesem Leerlaufkurzschlußverhältnis abhängt. W ir bekommen nach der Gl. (16) den in Abb. 8 aufgezeichneten Verlauf für b £g abhängig von z (Der gestrichelte Teil der Kurven gibt mit Rück­ sicht auf S p a n n u n g ^ S t a b i l i t ä t keine brauch­ baren Verhältnisse.) S N S Abb. 9. P olradstellung bei verschiedenen Entfernungen. W ir sehen, daß bei Entfernungen, die einem W inkel von n, 2 n , 3 n entsprechen, die Maschinen sich so verhalten, w ie w enn die Leitung über­ haupt nicht vorhanden w äre, die Leitung ent­ spricht einfach einer direkten Verbindung zw ischen den M aschinenklemmen, w ob ei allerdings immer bei n , 3 n , 5 n usw . bei einer M aschine Anfang und Ende der W icklungen vertauscht zu denken ist, so daß die Polräder der zw ei M aschinen im glei­ chen Augenblick um 180° verschoben sind (Abb. 9). D as Leerlaufkurzschlußverhältnis muß beim direkten Zusam m enarbeiten gleich großer Ma­ schinen größer sein, als sonst üblich, bei Arbeiten einer M aschine auf ein starres Netz. B ei Arbeiten ohne Sättigung sogar größer als L0. D iese B edin­ gung ist schon von den Schiffantrieben her, bei denen auch etw a gleichgroße M aschinen Zusam­ 16. O k to b e r 1938 menarbeiten, bekannt. Auch bei der Halb- oder G auzw ellenleituiig besteht selbstverständlich diese Forderung, die ja immer eine Vergrößerung der M aschinentype bedeutet, w eil der erhöhte Erreger­ leistungsbedarf sonst nicht untergebracht w erden kann. Aber die Forderung wird durch die Leitung nicht verschärft. Durch geeignete Wahl der Ma­ gnetisierungsverhältnisse läßt sich die Überdim en­ sionierung durchaus in brauchbaren Grenzen halten. W ir sehen also bis jetzt, solange w ir den Ohmschen W iderstand der Leitung vernachlässigen, daß die Halbwellenleitung das Zusammenarbeiten der M aschinen in keiner W eise beeinflußt. Sicher wird aber doch der Ohmsche W iderstand nicht ganz ohne W irkung bleiben, und es soll nun noch eine etw as unangenehme W irkung des W ider­ standes kurz behandelt w erden. B ei n und einem Vielfachen von n entspricht der Kurzschlußwiderstand der Leitung praktisch einem Ohmschen W iderstand. Unsere Maschinen ---------- J W W W --------Abb. 10. E rsatzschem a der Maschinen mit Halbwellen­ leitung. sind also jetzt nicht mehr direkt zusam m enge­ schaltet, sondern über einen Ohmschen W ider­ stand, der Ständerw iderstand beider Maschinen ist also erhöht (Abb. 10). D ieser erhöhte Ständer­ widerstand vergrößert nun die negative Ständer­ däm pfung0) und es kann leicht der Fall eintreten, daß die Gesamtdämpfung negativ wird. D ie positive Läuferdämpfung der M aschine muß daher durch Einbau einer kräftigen Däm pferwicklung m öglichst groß gem acht werden. Gelingt es trotzdem nicht, stabile Verhältnisse zu bekommen, so gibt es noch einen anderen sehr einfachen W eg, auf den noch kurz hingew iesen w erden soll. Man wählt nicht die Halbwellenfrequcnz, sondern eine etw as höhere. Der Kurzschlußwiderstand der Leitung ist damit kein rein Ohmscher mehr, sondern er bekommt eine induktive Komponente und da die negative Ständerdämpfung in dem in Frage kommenden Bereich um so kleiner wird, je größer das Ver­ hältnis der Induktivität zum Ohmschen W iderstand wird, wird sehr bald die Ständerdämpfung auf ein zulässiges Maß herabgedrückt sein. Auch hinsichtlich der Stabilität bestehen also keine Schw ierigkeiten mit Halbwellenfrequenz oder etw as größerer Frequenz zu arbeiten. Versuche. Versuche, die an einer künstlichen Leitung vorläufig mit einer M aschine auf ein starres Netz arbeitend, durchgeführt w orden sind, bestätigen im Ganzen die abgeleiteten Beziehungen durchaus. Abb. 11 und 12 zeigen die Stromdiagramme einer Synchronm aschine die über verschieden “) A. v. T i m a s c h e f f , Eine E rklärung der S ch w ing un gsanfachu ng bei Synchronm aschinen, SiemensZ. 15 (1935) S. 269. 16. O kto b er 1938 Elektrotechnik und M aschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 547 maschine entspricht auch etw a diesem W ert, ihr Leerlaufkurzschlußverhältnis beträgt etw a l'O. Die Maschine, die als Schenkelpolm aschine ausgeführt ist, arbeitet bei den auftretenden Spannungen praktisch ohne Sättigung. B ei Stromdiagramm ent­ sprechend Abb. 11 wurde die Leitung mit geringem Ohmschen W iderstand betrieben. Das Verhältnis ~ ß - beträgt 27, dem entsprechend hat sich auch das Diagramm bei 3000 km nur w enig gegen 0 km verändert. Bei Stromdiagramm entsprechend Abb. 12 wurde dagegen mit einem Verhältnis Abb. 11. S tro m diag ram m e einer S ynchronm aschine über verschieden lange Leitungen arbeitend. lange Leitungen (von 0 bis entsprechend 3250 km) 220 auf ein starres Netz von T5F V, 50 Hz arbeiVo tet. Der W ellenw iderstand der künstlichen Lei­ tung beträgt (Ohmscher W iderstand vernach- = 60, also mit w esentlich größeren Verlusten gearbeitet, dem entsprechend geht auch die Belastbarkeit als Generator — Stromdiagramm rückt ins Motor­ gebiet hoch — bei 3000 km stark zurück. Zum Vergleich sei nochm als auf das Verhältnis von bei der 220 kV-RW E-Leitung hingew iesen, das 9'0 beträgt. Legen wir die RW E-Leitung zu­ grunde und nehmen w ir an, daß mit ihr auf 1000 km mit 150 Hz übertragen werden soll, so wird das Verhältnis = 9. — 27, wir kommen damit R 50 auf die günstigsten Verhältnisse Abb. 11 entspre­ chend. Bei den Versuchen konnte beobachtet w er­ den, daß bei 3000 km und größerem Leitungsw ider­ stand die Maschine schon nicht mehr sehr stabil arbeitete. Bei 3250 km w ar im G egensatz hiezu die Dämpfung wieder sehr stark positiv wirksam . Abb. 12. S trom dia gra m m e einer Synchronm aschine über verschieden lange Leitungen arbeitend. (Verluste auf der Leitung g rö ß er als in Abb. 11.) lässigt) 12 f i , die natürliche Leistung der Leitung 2202 som it—— • 1 0 ~ 3= 4k W bei einem Strom von 10*5 A. Die N orm alleistung der verw endeten Synchron­ Zusammenfassung. Bei Übertragung mit Halbwellenfrequcnz wird der Leitungsmaterialaufwand bei gleichem W ir­ kungsgrad größer als bei Gleichspannung. Dafür macht die Erzeugung der für die Übertragung erforderlichen hohen Spannungen keine S ch w ierig­ keiten. Die Spannungsverhältnisse auf der Leitung sind bis zur natürlichen Last sehr günstig, so daß keine Reguliereinrichtungen auf der Strecke erfor­ derlich werden. Die W irkungsgradkurve verläuft bei Teillast etw as ungünstiger als bei Gleichstrom. Die Stabilität ist gesichert, die M aschinen verhal­ ten sich so, w ie wenn die Leitung nicht vorhanden w äre, bzw . w ie wenn der Ständerwiderstand der M aschine erhöht wäre. Werkstofftagung Wien des Vereines deutscher Ingenieure im NSBDT am 15. September 19B8 in Wien. Bis zum Anschluß an das Altreich gehörte die österreichische W irtschaft zu jenen Gebilden, die unter b e w u ß te m Verzicht auf U nabhängigkeit ausschließlich mit dem wechselvollen Auf und Ab des W elthandels verflochten sind. W ä h re n d d as neue Deutschland mit allen Mitteln seine unum sch rän kte Wirtschaftsfreiheit erstrebte, w a r die von den Doktrinen des Liberalismus noch w eitestgehend b eherrschte W irtschaft der deut­ schen O stm ark m ehr und mehr zum Tum m elplatz des internationalen Finanzkapitals gew orden. Von der bei­ spiellosen Aufwärtsentwicklung der deutschen W irtschaft und Technik blieb sie völlig unberührt. Der hochqualifi­ zierte österreichische Ingenieur und T echniker m u ßte tatenlos Zusehen, wie seine B erufskam eraden im Altreich den technischen Fortschritt machtvoll vorantrieben. Diese krasse V erschiedenartigkeit in Wirtschaftspolitik und industrieller E rzeugung ist mit eine der U rsachen der Schwierigkeiten, die bei der W iedervereinigung beider Länder auf volkswirtschaftlichem Gebiet beseitigt w erden müssen. Für die Industrie der O stm ark gilt es heute, den gew altigen V orsprung einzuholen, den Deutschland in D urchführung des zw eiten V ierjahresplanes auf den ver­ schiedensten Z weigen der Technik errungen hat. Die deutsche W irtschaft nimmt heute in der Herstellung und Verarbeitung neuer W erkstoffe den ersten Platz unter allen Ländern ein. Aber gerade von dieser Revolutionierung des W erkstoffgebietes hat der österreichische Unter­ nehmer, Ingenieur, Techniker, Chemiker usw. in der Praxis so gu t wie nichts erfahren. Um diesen Berufsgruppen ein Bild des derzeitigen 548 Elektrotechnik und Maschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 S tand es der deutschen W erkstoffwirtschaft zu geben, veranstaltete der Verein deutscher Ingenieure im NSBund D eutscher Technik im Aufträge der Reichsstelle für W irtschaftsausbau am 15. S ep tem b er 1938 in W i e n eine W e r k s t o f f t a g u n g , die insgesam t die nach­ stehend im Auszug mitgeteilten 14 V orträge bekannter W erkstoff-F achm änner brachte und von Reichsbahndirek­ tor Ministerialrat Dipl.-Ing. 0 . L i n d e r m a y e r VDI, Berlin, geleitet w urde. Den Eröffnungsvortrag hielt der Leiter der Reichs­ stelle für W irtschaftsausbau, M ajor Dr.-Ing. A. C z i m at i s, Berlin, ü ber „ P lan m äß ig e r W erkstoffeinsatz“ . Er schilderte die Grundideen des zweiten V ierjahresplanes und seine bisherigen Auswirkungen, insbesondere im Hinblick auf den Werkstoffeinsatz. A bschließend folgte eine D arlegung der B edeutung des g roß deu tschen W irt­ schaftsraumes. Die Arbeiten der (jb erw achungsstelle für Eisen und Stahl. (Von Dr. D ’h e i 1, Leiter der technischen Abteilung der Ü berwachungsstelle für Eisen und Stahl, Berlin.) Als Folge der außerordentlichen Z unahm e des Eisen- und Stahlbedarfes der deutschen W irtschaft seit dem Jahre 1933 w a r die E rzeug un gs- und Leistungsfähig­ keit der W erke nicht mehr in der Lage, mit der Nach­ frage Schritt zu halten. Die Ü berw achungsstelle für Eisen und Stahl m u ßte d ah er M aß n a h m en ergreifen, um eine o rd n u n g s g e m äß e V ersorgung mit Eisen und Stahl zu gewährleisten. Zu diesem Zwecke ist eine Anzahl A nord­ nungen und A nweisungen zur A uftragsregelung, L ager­ haltung u. a. erlassen worden. D a rüb er hinaus w a r es jedoch erforderlich, den öffentlichen und privaten Be­ d arfsträgern Kontingente auf bestim mte Eisenm engen für begrenzte Zeitabschnitte zuzuteilen. Die getroffenen Regelungen haben eine zw eckentsprechende Verteilung der erzeugten Eisen- und Sta hlm enge und damit eine geregelte E isenversorgung ermöglicht. Sie lassen eine A np assu ng an die jeweiligen Erfordernisse des S taates und der W irtschaft zu. Durch diese Regelung stehen den Erzeugern und V erbrauchern Rohstoffe und Vorniaterial nur in fest­ gelegtem U mfange zur Verfügung. Es w ä re dadurch in vielen Fällen die D eckung des Alehrbedarfes an Fertig­ erzeugnissen, der als Folge des W ir tsch aftsau fschw u ng es e ntstanden ist, unmöglich gew esen, w enn nicht durch stärkere A nw end un g von Werkstoffen, die ausschließlich a u s deutschen Rohstoffvorkommen gew onnen werden, und durch die Entw icklung von N eukonstruktionen, die mit geringerem E isenaufwand als früher d as gleiche Ziel erreichen, die V ersorgungslücken hätten geschlossen w erden können. Die Alaßnahmen der ü b erw ach un gsstelle für Eisen und Stahl sind auf die Entw icklung und A nwen­ du ng devisenfreier Werkstoffe und eisensparender Kon­ struktionen außerordentlich fördernd gew esen. In vielen Fällen konnte einer technischen Neuerung, die im Zuge des Vierjahresplanes entw ickelt wurde, der W e g zur praktischen A nw en du ng geebnet w erden. So w urden beispielsweise noch vor kurzem S chachta bdeckungen für F ahrbahnen ausschließlich a u s G ußeisen mit einem Ge­ wicht von etw a 200 . . . 300 kg hergestellt. Der teilweise Austausch von G ußeisen durch Beton machte es möglich, Schachta bdeckungen für stärkste Beanspruchungen mit w eniger als 150 kg Eisen herzustellen, ln einer G ro ß stad t hat man s o g a r mit Schachtabdeckungen, die nur 65 kg Eisen enthalten, sehr gute Erfolge erzielt. Die E rprobun­ gen auf dem P rüfstand haben ergeben, d a ß die Beton­ g u ß ab dec ku ng en h altb arer als die gußeisernen Ab­ deckungen sind. Diese E rgebnisse sind durch die Erfah­ rung bestätigt worden. Bei eisernen Öfen hat man ge­ lernt, die geforderte W ärm eleistu ng mit einem sehr geringen E isenaufw and zu erreichen. Die in den letzten Monaten erzielten Fortschritte ermöglichen es, eiserne Öfen mit einem Eisenaufw and von unter 10 kg je 1000 W E di Heizleistung herzustellen. Beim Kachelofen norm aler G rö ße k om m t man so g ar mit 4'5 kg je 1000 W E /h aus. Beachtliche Eiseneinsparungen lassen sich durch N ormung und T yp isierung erreichen. Die alleinige Zu­ lassung eines Erzeugnisses in g eno rm ter Ausführung scheidet alle technisch unvollkommenen und häufig mehr 16. O kto b er 1938 Eisen enthaltenen Erzeugnisse a u s und verringert die Lagerhaltung. Beispielsweise ist auf dem K analgußgebiet eine S onderbereinigung mit dem Erfolg vorgenom m en worden, d a ß heute bei einer K analgußgießerei nur noch etw a 10 vH von den T ypen, die früher hergestellt w u r­ den, erzeugt w erden. Mit diesen T y p en ist in allen Fällen technisch und wirtschaftlich einwandfrei zu arbeiten. Die Armut des deutschen B odens an Legierungs­ metallen für Edelstahle ist Anlaß gew esen, nach Stählen zu suchen, die mit geringerem D evisenaufwand als bisher das Gleiche leisten. So w urde die bekannte 18-8-Legierung (18 vH Ni, 8 vH Cr) früher sehr viel in der Besteckindustrie verw andt. Heute ist an ihre Stelle ein C hrom m an gan stahl getreten, der rund 30 vH w en iger Devisen erfordert. An Stelle von verschleißfesten Stählen, insbesondere M anganhartstahl, hat sich völlig aus deutschen Rohstoffen hergestelltes Hartporzellan und Schmelzbasalt hervorragend bew ährt. Beispielsweise sind mit diesen Werkstoffen ausgekleidete Schurren lä nger haltbar als bei Auskleidung mit legiertem Stahl. A ußer­ dem ist der K ostenaufw and für die Herstellung geringer. Im Stahlbau ist die V erw en d u n g geschw eiß ter Konstruktionen und von Stählen hoher Streckgrenze und die durch erzielbare Eiseneinsparung bekannt, ln Aus­ w irkung der Aiaßnahnicn der Eisenbew irtschaftung wird von dieser Möglichkeit in g ro ßem Umfange Gebrauch gemacht. Die Arbeiten der ü b e rw a c h u n g sste lle für unedle Aletalie. (Von Dipl.-Ing. H. H e r t t r i c h VDI, Berlin.) Die E igenarten der Herkunft, Erzeugung, Beschaf­ fu ng und des V erbrauches der einzelnen Rohstoffe b e­ stim men die M ethodik ihrer Bewirtschaftung. D as Gebiet der Nichteisenmetalle erhält sein b esonderes G epräge durch die g ro ß e Vielzahl der Afetalle und ihrer Rohstoffe, die größtenteils völlig verschiedenen physikalischen, chemischen und technologischen Eigenschaften, die a u ß e r­ gewöhnliche Mannigfaltigkeit ihrer V erwendung, vor allem a b e r durch die Verteilung ihrer Herkunft und Be­ schaffung auf fast die ganze Erdoberfläche, die Vielheit der Einflüsse auf den zw ischenstaatlichen Mietallhandel und insbesondere durch die jeweils g an z verschiedenen Verhältniszahlen de r E ig enerzeug un g zum Verbrauch der einzelnen Metalle. In klarer Erkenntnis dieser Sachlage w urde unm ittelbar nach Beginn der Metallbewirtschaftung begonnen, die M aß n ah m e n der Beschaffung und Ver­ teilung durch schöpferische Arbeit zu ergänzen, die sich auf die D ynamik der technisch-wissenschaftlichen Ent­ w icklung und F orschung sow ie der technisch-wirtschaft­ lichen Seite der G ütererzeu gu ng gründet. Ein nach außenhin b esonders kennzeichnendes Alerkmal dieser Arbeit ist d a h e r frühzeitig — und rechtzeitig — d as Ver­ w e n d u n g sg e b o t g ew orden. Es ist völlig abw egig, nur seine negative Seite zu sehen. Der V erbrauch kann auch mit anderen Mitteln ein geschränkt w erden. Eine der H auptaufgaben der V erw e nd un gsv erb ote ist es, klare G rundlagen für den Einsatz der Austauschstoffe und damit für den Ausbau d er Kapazität ihrer E rzeu gu ng s­ anlagen zu geben. Für die Hersteller der auf A ustausch­ stoffe umgestellten Erzeugnisse aber wird a uß erd em die bisherige W ettb e w erb slag e erhalten. Die V e rw en du ng s­ verbote und V erw en du n gsg ebo te, zum Beispiel für Alagnesium, haben da rü b er hinaus auch den Absatz der deutschen Roh- und W erkstoffe in einer Zeit zu sichern, in der die V ersorgung mit ausländischen Rohstoffen leicht ist. Nicht w en ig er w ichtig zur E ntlastun g der R ohstoffversorgung ist die E rh altu ng der Altstoffe. D aher w u rd en auch bereits frühzeitig Afaßnahmen zu ihrer S am m lun g und V erw ertung, vo r allem ab er für die E ntw icklung neuer Verfahren der Aufarbeitung oder T re n n u n g mit hohem Reingehalt eingeleitet. Bei der V orbereitung und D urchführung der Um­ stellu ng sm aßn ahm en bedient sich die Ü berw achungsstelle der M itw irkung der G ruppen der gewerblichen Wirtschaft. Die wissenschaftlichen und technischen Aufgaben w erden dabei in enger Gem einschaftsarbeit mit der W is senschaft durchgeführt. In zahlreichen Fällen ist die Entw icklungs­ arbeit, die von d er W irtschaft geleistet wird, b esonders wertvoll. Die technisch-wissenschaftlichen Vereine und Elektrisches Licht, erzeugt durch die millionenfach bewährten O s r a m - [0 ]-L a m p e n , ist so billig, dafe Lampen unter 40 Dlm im Haushalt nicht mehr ge­ ibraucht werden sollten. Gutes Licht schont die Augen. Jede O sram - 0 ] - Lam pen-Ver­ packung trägt diese Marke die deluiíu*ne*t-JUuti^etHÍi den*QaeantiesieMpel pieden yecinqenW(rtfoeebxiucU 42/38 5 F ü r d a s ö s te r r. P a ie n t d e r F irm a C om p, p o u r la F a b ric a tio n d es C om p­ t e u r s e t M a té r i e l d ’U s ln e s a G az ln M o n tr o u g e (F ra n k re ic h ) N r. 139370vom 15. J u n i 1934, b e tre ffe n d : „ V e rfa h re n u n d V o rric h ­ t u n g z u m S p u le n w ic k e ln I n n e r h a l b e i n e s Im w e ­ s e n t l i c h e n r in g f ö r m ig e n H o h lk ö rp e rs “ w e rd e n K ä u fe r o d e r L ize n z ­ n e h m e r g e su c h t. G efl. A n fra g e n sin d zu ric h te n u . ,N . L. 24097/5206" an d ia ,,E u n d M “ . S te c k v o r r ic h tu n g e n u .L eitu n gs-(A b zw eig-) K upplungen Fabrik elektrischer Schaltgerate SCHEIßER & KW AYSSER fü r ïm ê 6 u ï> e te n ï> e u tf$ e 3)ic 9ï©.*2$olf§n>oi)lfaf|rt Ijat bic töc» trcuuitg ber fubetenbcutfdjcn gliidjtlingc, in§bcfoitbcrc ber M ü tte r unb Stinbcr, übernom m en. ©et allen Stfcnftjtcllcn ber 9l®85. nttb bei allen S a n fc n unb ôffcntlidjcn Gîelb= anftaltcn mcrbcit © b c n b e it anf ba§ © onbcrîonto „©xtbetcubcutfdjcê §tlf§^ m erî" cntgcgengcnommctt. galjlungen fimnen gudj m it g a ljlfa rtc ober ipoftübcrtocifung unm ittelbar auf ba§ Hîoftfdjceftonto S c r lin 9 îr. 3 0 7 68 ber Diationalfojialiftifdjcn IBo 11§ h) o l) l f a 1) r t c. 85., 9îcid)3fiiljrung, ¿Berlin ©D 36, m it bent §iuh>ci§ „für ba§ ©ubctcnbcutfdjc .^ilfâtocri" gclciftct toerbett. BEILAGEN finden durch diese Gesellschaft m. b. H. Z e its c h rift G egrü n d et 1 8 9 3 W ie n X lII/1 A, U n z e r s tr .1 6 6 j )e n f c e t I m äß ig ste tung zw eck­ V e rb re i­ Vergessen Sie n i C h t , Ihr Abonnement auf die E. u. H. zu erneuern! FÛP G A S W E R K S - B E L E U C J 4 T U N Q S “UND JT J5 7 J V ♦ M ESSAPPARATE X /X . K R O T T E N B A C H S T R A S S E Q2-0&* T z n e g is tr ie r in Ç fle k tr . Rascheste Instandsetzung und Nacheichung a l l e r Systeme Anfragen und Prospekte kostenlos 6 42/38 s tr u T lle T n e m fje in ie n p e r a tu r - r tc h t u n q e n 16. O kto b er 1938 Elektrotechnik und Maschinenbau. 56. Jahrg., 1938, Heft 42 ihre Arbeitsgemeinschaften sind herangezogen worden, um die konstruktiven Aufgaben, nicht nur der eigent­ lichen Umstellung, sondern auch der Werkstoff- und be anspruchungsgerechten G estaltung zur unmittelbaren Verminderung des W erkstoffaufw andes sowie zur mittel­ baren W erkstoffersparnis durch Erhöhung der Güte und Lebensdauer zu bearbeiten. Die gleiche Aufgabe hat viel­ fach die Norm ung. Zahlreiche Umstellnormen sind ver­ bindlich erklärt worden. Mit dieser zielstrebig gelenkten Entw icklungsarbeit sind zahlreiche U mstellungsaufgaben in überraschend kurzer Zeit gelöst worden. S tändig w erden immer neue Aufgaben in Angriff genomm en. W en n die Werkstoffumstellung besonders schwierige technische und wirt­ schaftliche Aufgaben auslöst und die allgemeine Kenntnis des S tandes der T echnik nicht zu ihrer Lösung ausreicht, sorgt die Uberwachungsstelle für den Austausch speziel­ ler Erfahrungen. So konnten auf den Gebieten des Bauwesens, der Elektrotechnik, des allgemeinen Maschinen- und A pp arate­ baues, des Fahrzeugbaues, der Feinmechanik und Optik, der M etallw arenerzeugung umfangreiche U mstellungs­ m aßn ahm en durchgeführt werden. Hierbei ist die Güte der davon betroffenen Erzeugnisse nicht nur gehalten, sondern vielfach verbessert worden. Es sei zum Beispiel erinnert an die dem Messing überlegene Schlagbiege­ festigkeit von Zinklegierungen; an die Fortschritte, die die V erw en du ng der Leichtmetalle bringt, sei es im Fahrzeugbau und in anderen Gebieten durch die W ir­ kung der Gewichtsverminderung, sei es durch die Lei­ stun g se rh ö h u n g infolge der Verminderung der Massen von Maschinenteilen, die starken Änderungen der Be­ w e g u n g sv o rg ä n g e unterworfen sind; an die Fortschritte, die vielfach der A pparatebau durch die V erbundw erk­ stoffe erfährt; an die höhere Verschleißfestigkeit der C hrom-M olybdän-Stähle g ege n ü b er den Chrom-NickelSiählen und v. a. m. Die U m lagerun g des W erkstoffeinsatzes, zum Bei­ spiel von Kupfer auf Leichtmetalle, Zinklegierungen, V erbundmaterial und nichtmetallische Werkstoffe, von Zinn auf Blei, Leichtmetalle usw., wiederum von Blei auf Zink, organische und keram ische Werkstoffe, hat das Ergebnis, d a ß seit Beginn der M etallbewirtschaftung die Einfuhr der hochdevisenbelasteten Rohstoffe mit gewissen S chw ank un gen annähernd gleich geblieben oder g ar g e­ senkt w orden ist. B esonders augenfällig ist das Ergebnis der U m steilungsm aßnahm en, w enn die Entw icklung des Bedarfes der hochdevisenbelasteten Lager auf den Anstieg d er B eschäftigung der metallverarbeitenden Industrie­ zweige bezogen wird. Diese Aufgabe konnte nur gelöst werden, weil die Überw achungsstelle auf Grund ihres Einblickes in die politischen Z u sam m en hän ge und zugleich infolge ihrer engen Z usam m en arb eit mit der W irtschaft üb er die unmittelbare Kenntnis aller Einflüsse auf die G üteerzeu­ g u n g und aller Mittel für die sinnvolle Lenkung des Metalleinsatzes verfügt. W erkstoffersparnis durch konstruktive M aßnahm en. (Von Prof. Dr.-Ing. A. T h u m VDI, D arm stad t.) Die Leistungssteigerung unserer Konstruktionen ist ausschließlich zu einer Frage der G ewichtsverminderung, die gleichzeitig eine W erkstoffeinsparung bedeutet, g e­ w orden. Diese G ew ichtsverringerung ist nur so durch­ zuführen, d a ß die Festigkeit des Werkstoffes in den ein­ zelnen Maschinenteilen wesentlich mehr a usge nu tzt wird, als dies bisher der Fall w ar. Mit Hilfe der alten Kon­ struktionslehre, die von zu idealisierten V oraussetzungen ausging und deshalb das Werkstoffverhalten nur ob er­ flächlich beschreiben konnte, ist ein Fortschritt allerdings nicht möglich. Da die Gestaltfestigkeit eines W erkstoffes stark von der ä uß eren Gestalt des Maschinenteiles und von der Art der B eansp ruch un g abh äng t, müssen diese Ein­ flüsse bei der Festig keitsberechnung und -Verbesserung sorgfältig berücksichtigt werden. Dazu ist notw endig, bei den an einem Bauteil angreifenden Kräften alle, besonders wechselnde, Z usatzbe lastungen mit in Berechnung zu ziehen. Beim Entw urf der Bauteile sind Kerbwirkungen, besonders bei w echselnder Beanspruchung, möglichst zu 549 vermeiden. W erden aus konstruktiven G ründen Kerben (W ellenabsätze, Ö lbohrungen usw .) angebracht, so m uß die Höhe der dadurch entstehenden Spannungsspitze festgestellt werden. Hierfür sind neuzeitliche Fein­ dehn un gsm esser gut geeignet. In welchem Umfange eine solche Spannungsspitze die Gestaltfestigkeit des W e rk ­ stoffes beeinflußt, ist bei den einzelnen B eanspruchungsmöglichkeiten sehr verschieden. Um die Festigkeit zu erhöhen, kann man en tw eder in vielen Fällen die Kerb­ wirkung mit Hilfe verschiedener Verfahren mildern, oder ab er die B eanspruchung selbst herabsetzen, w a s b e­ sonders bei S ch lagbeanspruchung durch Schaffung von „D ehnlängen“ seh r wirksam geschehen kann. Große Verbesserungen de r D auerhaltbarkeit lassen sich durch verhältnism äßig einfache M aßn ahm en bei Schw eißverbindungen erzielen, die den Nietverbindungen nicht nur durch geringes G ewicht und leichtere Herstel­ lung, sondern bei sorgfältiger Ausführung auch an Festig­ keit überlegen sind. Bei Maschinenteilen, die mehreren B eanspruchungsarten wie Biegung und Verdrehung gleichzeitig unterworfen sind, kann durch zw eck m äß ige Wahl der Form nicht nur die Haltbarkeit, sondern meist auch die Steifigkeit gesteigert werden, w a s für W e rk ­ zeugmaschinen von g ro ß er B edeutung ist. Besonders wichtig ist die W ahl des Werkstoffes, wenn Konstruk­ tionsform und B eanspruchung festliegen. Hierfür sind nicht n ur Dauerfestigkeit und Kerbempfindlichkeit, so n ­ dern oft auch Zeitfestigkeit und Verfestigungsfähigkeit entscheidend. Aus dieser verwickelten Beeinflussung des W e rk ­ stoffes durch die äu ß eren B etriebsbedingungen ergibt sich d i e d r i n g e n d e F o r d e r u n g a n d e n K o n ­ strukteur, den W e rk s to ff nicht wie eine T a b e l l e v o n K e n n z i f f e r n zu b e h a n d e l n , sondern durch anschauliche Betrach­ tung des inneren Verformungsund B t u c h m e c h a n i s m u s den W e r k s t o f f e i g e n ­ t ü m l i c h k e i t e n R e c h n u n g zu t r a g e n und so g l e i c h z e i t i g d a s S t r e b e n n ach s p a r ­ s a m s t e r V e r w e n d u n g v o n R o h s t o f f e n zu u n t e r s t ü t z e n und an der L e i s t u n g s s t e i ­ gerung der deutschen Technik mitzu­ arbeiten. W erkstoffersparnis in d er Fertigung. (Von Obering. W . M e i e r VDI, Berlin.) Ist „Leistungsverdichtung“ ein G run dsatz der Rationalisierung überhaupt, so wird sich die Leistungs­ verdichtung in der K o n s t r u k t i o n von vornherein schon in einer Verkleinerung der Stückgew ichte und -b em essungen äußern, w ährend sie in der Fertigung lange g e n u g vorw iegend auf E insparung von Arbeits­ zeiten hinwirkte. Durch immer neue D urchgestaltung des einzelnen Bauelementes, durch Vereinfachung des Konstruktions­ aufbaues, wobei unter U m ständen ganze Teile fortfallen, sowie durch geschickte Werkstoff-W ahl ist die Konstruk­ tion von jeher dem Streben des Ingenieurs nach gering­ stem Aufwand für höchste W irkungen gefolgt. Diese T e nd enz w urde in den letzten Jahren durch die b ew u ß te Ausschaltung devisenbelasteter Stoffe in bestim mte Bahnen gelenkt und verstärkt. Für die W erkstoffumstel­ lung gelten folgende Richtlinien: 1. Grundsätzlich wird die Notw endigkeit des hoch­ wertigen Stoffes zunächst überprüft. 2. Die Stoffwahl wird verfeinert nach T eilbean sp ru ­ chungen, der Teil gegebenenfalls au s verschiedenen Stof­ fen zusam m engesetzt. 3. W o devisenbelastete Stoffe keinesw egs durch entsprechende Heimstoffe a usg etau scht w erden können, wird d as W erkstück bis auf d as letzte, unbedingt not­ w endige M aß verkleinert usw. Im B e t r i e b handelt es sich mehr um die Auf­ gabe, den t o t e n Stoffaufw and (Abfall und A u sschuß) gering zu halten. Beim W erstoff als H albzeug bieten sich hier die Möglichkeiten: G ünstigste Vorform des Stoffes! G ünstigste Lagereinheit! Abfallarm trennen! Reste w ieder verw enden! 550 Elektrotechnik und M aschinenbau, 56, Jahrg., 1938, Heft 42 W erkstoffsparende A rbeitsvorgänge w erden beson­ ders in der spanlosen Fertigung mehr und mehr gepflegt. Den Ausschuß gering zu halten, ist oftmals Sache ,,narrensicherer“ V orrichtungskonstruktion. Leichter bauen, kombinieren von W erkzeugen und E rhöhung der Lebens­ dauer sind W eg e zur W erkstoffersparnis im W erkzeu g­ bau. Ebenso führt die sorgfältige Pflege von W erkzeug und Maschine, die durch konstruktive Feinheiten oft erleichtert w erden kann, zu bedeutenden W erkstoff­ ersparnissen. Auch Hilfsstoffe lassen sich sparen, zum Beispiel Anstrichstoffe durch A nw en du ng von Kunstharzlacken und Klebemittel durch richtig gestaltete A usgabe-V or­ richtungen. Nicht zuletzt sei auch auf die sparsam e V erw endung von V e r p a c k u n g s s t o f f e n hing e­ wiesen. Die Mitarbeit der gesam ten Gefolgschaft an Abfall- und A usschu ßv erh ütu ng wird durch innerbetrieb­ liche W e rb em aß n ah m en gefördert. Stoffwirtschaft geht heute jeden an! W erk stoffhaltung durch Altmetall-Unilauf. (Von R eichsbahnoberrat Ph. H a a s , Berlin.) In seinem V ortrage befaßt sich der Redner mit den bei den metallverarbeitenden Betrieben anfallenden F ab ri­ kationsabfällen und mit dem Rückstrom der aus ver­ brauchten Fertigw aren herrührenden Altstoffe. Aus ver­ schiedenen Gründen w erden diese Stoffe, die ihren W e g über den Handel nehmen, nur unvollkommen erfaßt. A nders und g ünstiger liegen die Verhältnisse, wenn der Altmetallumlauf sich w eitestgehend im eigenen Betriebe abspielt, bzw. von ihm m aßg eb e n d beeinflußt werden kann. Kin derartiger Betrieb grö ßten A usm a ßes ist die Deutsche Reichsbahn mit ihrem F ahrzeugpark und ihren eigenen W erk stätten. Die von ihr betriebene Metallwirt­ schaft wird im folgenden näher erläutert. Die Anlagen und Fahrzeuge w erden in bestim mten Zeiträumen oder nach bestim mten Betriebsleistungen untersucht. Die dabei au sgeb auten Metalle w erden fast ausnahm slos zur W iederverarbeitung den eigenen Werken zugeführt. Der Altmetallumlauf wird durch Beschrän­ kung und N ormung der verw endeten W erkstoffe erleich­ tert, andererseits durch die g ro ß e Zahl der Anfallstellen erschwert. Als Anleitung für die richtige Erfassung der Altstoffe dient eine Sortierungsvorschrift mit Erläuterun­ gen, nach der etw a 110 verschiedene Sorten unterschie­ den werden. Seit einigen Jahren ist bei der Reichsbahn die Kennzeichnung nach DIN-Norm für alle Eingebauten Metallteile vorgeschrieben. Zur Erleichterung der Sortie­ rung der nichtgezeichneten Teile dienen verschiedene M aßnahm en, ln besonderen Kursen wird d as Personal an Hand von M ustersam m lungen mit den Gru ndsätzen der M etallsortierung vertraut gemacht. Sie bestehen einmal in der restlosen Erfassung aller Abfälle und zw eitens in der Erzielung g rö ß te r Reinheit, so d a ß die Metalle möglichst ohne U m h üttung w eiter verw endet werden können. Einige Stoffe, die einer vorherigen Auf­ bereitung bedürfen, w erden in Sammelstellen zusam m en­ gezogen. So w erden zum Beispiel bei einem ReichsbahnA u sbesserungsw erk alle Baustoffe elektrischer Anlagen, insbesondere Kabel, gesam m elt und in einer benachbarten Strafanstalt in ihre Bestandteile zerlegt. Vor der A bgabe der Altmetalle an die Industrie wird der M etallgehalt ermittelt. An einer Reihe von Lichtbildern zeigt der V ortragende den m eng enm äßig en Anfall d er w ichtigsten Metallgruppen, die sich daraus ergebenden Kreisläufe und auftretenden Verluste. Kupfer bildet m engen- und w e rtm ä ß ig den Hauptanteil; über die Hälfte s ta m m t von der Unterhaltung der Lokomotiven. An zweiter Stelle steht R otguß, der für Lager und A rm aturen immer noch in g roßem U mfange V erwendung findet. Messing fällt hauptsächlich von V orwärmern in Form von Rohren, ferner in Form von Preßteilen an. Besondere Sorgfalt wird auf die B ewirtschaftung der Lagermetalle, insbesondere des W eißmetalls, gelegt. W eißm etall wird für Lokomotiven, w enn auch nur in IG. O kto b e r 1938 dünner Schicht, zurzeit noch verwendet. W eitere Kreis­ läufe entstehen bei A kkumulatoren- und Kabelblei. Aluminium hatte bisher bei der Reichsbahn als Altmetall nur geringe Bedeutung. Es wird aber in w achsendem Umfange b esonders für Beschlagteile im W a g e n b a u eingeführt. Die Umlaufverluste an devisenbelasteten Werkstoffen werden durch Umstellung auf Heimstoffe ausgeglichen. Zusam m enfassend stellt der Redner fest, d a ß es zur Erhaltung der W erkstoffe im Metall-Umlauf keiner kostspieligen Einrichtung bedarf, wohl ab er einer guten Organisation und eines starken zentralen Antriebes, der gleich dem Herz im menschlichen Körper die Stoffe im Umlauf hält und alle Glieder je nach ihrem Bedarf damit versorgt. Für den Ingenieur ergeben sich dabei wichtige und d an kb are Aufgaben. Die im Kreislauf auf­ tretenden Verluste w erden nach M enge und Güte von der Zentralstelle stän dig verfolgt. Die seit einer Reihe von Jahren bei der Reichsbahn erzielten Erfolge mit dieser Art der M etallbewirtschaftung haben gezeigt, daß es wohl möglich ist, mit außerordentlich geringen Mengen zusätzlicher Metalle auszukom men. Neue Edelstahle. (Von Dr.-Ing. B e n n e k, Essen.) Eine zw eckm äß ige W erkstoffauswahl im Sinne der heutigen Rohstoffw irtschaft setzt gründliche Kenntnis der Z u sam m en hän ge zwischen den im Laboratorium ge­ w onnenen Prüfwerten und der B etrieb sbew äh run g voraus. Eine w eitgehende A usnutzung hochw ertiger Stähle ist nur dann gewährleistet, w enn durch Z usam m enarbeit zwischen W erkstofforscher und -g estalter auch für eine hochw ertige Bauweise Sorge getragen wird. Besondere Aufgabe des W erkstoffachm annes bleibt es dabei, die erforderlichen Eigenschaften mit einem M indestm aß an wertvollen Legierungsbestandteilen zu erzielen. Die W irkungsw eise der verschiedenen L egierungs­ elem ente im Stahl ist daher gerade in den letzten Jahren G egenstand eingehender Forschungsarbeiten gewesen. Es hat sich gezeigt, daß bei Einsatz- und V ergü tun gs­ stählen vorzügliche W erte auch auf nickelarmer Legie­ ru n gsg ru nd lage erreicht werden. Selbst bei Schmiede­ stücken mit großem Q uerschnitt w urde der Nickelgehalt, der hier zur Erzielung gleichmäßiger Festigkeitseigen­ schaften nicht gan z unentbehrlich ist, gegen früher erheblich gesenkt. W arm feste Stähle für den Bau von Dampfkesseln und H ochdruckanlagen der chemischen Industrie können auch ohne Nickel in hervorragender Beschaffenheit hergestellt w erden. Auf dem Gebiete der W erk zeug stäh le sind an Stelle der hochwolframhaltigen Schnellarbeits-Stähle neue Werkstoffe getreten, die w enig oder g a r kein W olfram und nur geringe Prozentsätze an Molybdän und Vanadin enthalten. Die Schnittleistun­ gen sind dabei nicht geringer gew orden, ein Beweis dafür, d a ß es sich bei den neuen Werkstoffen nicht um einen Ersatz, sondern um A ustausch-W erkstoffe im besten Sinne des W o rte s handelt. S chwieriger w ar es, den hohen L egierungsbedarf der nichtrostenden und hitzebeständigen Stähle zu senken. Doch sind auch hier neue Legierungen geschaf­ fen worden, die auf vielen A nw endungsgebieten vollauf ausreichen. Unter den Werkstoffen mit besonderen physi­ kalischen Eigenschaften w urden neue M agnetstähle mit außerordentlich hohen Leistungen entwickelt. D aneben haben auch die magnetisch weichen Legierungen au s einheimischen Rohstoffen einen hohen G ütegrad erlangt. Von nicht geringer B edeutung für die Rohstoff-Wirt­ schaft ist es schließlich, d a ß die Fortschritte in den metallurgischen Erkenntnissen, gestü tzt durch sorgfältige Ü b erw ac h u n g w ährend der Herstellung, uns heute die G e w äh r geben, daß hochw ertige Fertigerzeugnisse aus heimischen Rohstoffen in einem G üteg rad hergestellt werden, der jahrzehntelang nur den Stählen aus Erzeu­ gungsländern mit besonders wertvollen und reinen Roh­ stoffen nachg erü hm t wurde. (Schluß folgt.) 16. O kto b e r 193S Elektrotechnik und M aschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 551 Rundschau. S ch a lta n la g en , S ch altgeräte.' L eistungsschalter und Leistungstrennschalter beim Schalten im Prüffeld und im Betrieb. Von G. H a m e i s t e r. Die Berliner Kraft- und L ic h t - ( B e w a g ) A ktien ­ gesellschaft hat das Verhalten von etw a 8000 Ölschaltern ihres Netzes im norm alen Betrieb und bei Kurz­ schlußabschaltungen sowie von einer Reihe ül-, ölarmer und ölloser Schalter in ihrem Leistungsprüffeld unter­ sucht. D anach haben die Ölschalter in den letzten acht Betriebsjahren nur 16mal durch Fehler an Isolatoren, am Antrieb usw., ältere Bauarten hingegen bei 178 in dieser Zeit aufgetretenen Netzkurzschlüssen 21 mal ver­ sagt, und zw ar 8mal mit anschließender Explosion. Die Prüfungen ölarmer und ölloser Schalter haben bew ie­ sen, d a ß sie sowohl die A nforderungen des Normal­ betriebes als auch der K urzschlußschaltungen erfüllen können. G rößere Schalter haben sich bereits im Prüf­ feld und im Betrieb in jeder Beziehung g ut bew ährt. Einige kleinere L eistungsschalter und vor allem Lei­ stun gstren nschalter haben eine Anzahl sich vielfach wiederholender Mängel gezeigt, die sich durch Verbesse­ rungen im Aufbau beheben lassen. Das B ewag-Netz en t­ hält zahlreiche Kurzschluß-Drosselspulen, deren hohe Eigenfrequenzen das A usschaltverm ögen un günstig be ­ einflussen können. Dasselbe bewirken U m span ner mit Nennleistungen über e tw a 1000 kVA. Zur Ermittlung der erforderlichen Schalterleistung empfiehlt sich als rohe Näherung, Kurzschlußleistungen, die durch Drossel­ spulen oder grö ßere U m span ner fließen und von einem b enachbarten Schalter ab gesch altet w erden müssen, bei guten Ölschaltern wie bei ölarmen und öllosen Schaltern e tw a mit dem doppelten Betrage, bei älteren Ölschaltern e tw a mit dem fünffachen B etrage zu bew erten. Die U ntersuchungen geben Hinweise für die Entw icklung und Auswahl der Schalter. Sie lassen möglichste Ein­ fachheit und Einheitlichkeit der Schalterarten als beste G ew äh r für ein verläßliches Betriebsverhalten erscheinen. H. (E T Z 59 (1938) S. 605 . . . 608, 6 3 4 . . . 638.) schlußstrom überlagerten Ausgleichstromes. Die W ir­ kung des Gleichstromgliedes wird b ew u ß t v ern ach ­ lässigt, da cs eher eine Erleichterung für den Schalter bedeutet, indem in normalen Fällen die Nulldurchgänge von Strom und S pan n u n g durch das Ü berlagern des Gleichstromgliedes einander nähergerückt werden. A ußer­ dem wird die Annahme gemacht, d aß die im Stromkreis w irksame S pan nu ng nach dem gleichen G esetz abklingt wie der Strom. Unter diesen V oraussetzungen ergibt sich für die Kurzschlußleistung die Formel: N r — Ul a N n worin N„ die Nennleistung aller speisenden G eneratoren ist, der Faktor IT die höchstmögliche Betriebspannung berücksichtigt und a eine Zahl ist, die einerseits von der gesam ten Reaktanz der K urzschlußbahn ab h ä n g t und anderseits vom zeitlichen Abstand des betrachteten Augenblicks vom Eintritt des Kurzschlusses. Für a gilt die Tafel 1. Darin ist die Reaktanz in Hundertteilen einTafel 1. _ Z e it, g e re c h n e t vom E in tritt dca K u rz sc h lu s se s a n , R elativ jn S e k u n d e n r e a k t a n z ________________________________________________________ vH OO 15 30 o-i 0*25 0 5 0-75 1-0 20 0 0 T2 0T5 0-2 0'3 04 0-5 0-75 1-0 833 6-66 50 3-33 2-5 2-0 1-33 PO 4' 5 3-75 3T5 232 19 1-67 1-27 PO 313 2-73 233 1-91 1-67 1-52 P25 PO 2-33 21 19 1 65 1-51 1-43 P23 PO 1-9 1-75 1-64 P5 P42 1 36 P21 PO P55 P47 1-42 P37 132 1-31 119 PO 1-09 1-09 P15 1-2 P22 1-25 117 10 0'83 0'88 0-98 PI 1-14 1-2 1T7 PO 0-61 0-68 0-82 0'98 P06 IT6 1T7 PO 0 48 5 0-57 0-72 0-92 103 11 2 1'17 10 gesetzt und ist stets auf die Nennleistung aller speisen­ den G eneratoren zu beziehen. Das Rechnungsverfahren ist damit tatsächlich sehr einfach und gibt, wie an einem Beispiel gezeigt wird, mit ausreichender N äherung die gleichen E rgebnisse wie das frühere VDE-Verfahren. (Elektrotechnika 30 (1937) H. 23/24, S. 237 . . .248.) L eitu n g en und L eitu ngsb au . B erechnung der K urzschlußleistung von D reh strom ­ netzen. Von J. L i s k a. Der Verfasser versucht ein Ver­ fahren zu entwickeln, das wesentlich einfacher ist als das frühere VDE-Verfahren1) (w elches sich nie so recht eingebürgert hat, weil es sehr umständlich w a r und a u ß e r der Kenntnis des Verfahrens selbst auch das Studium der grundlegenden Arbeiten2) bean spruch te), welches a ber doch so beschaffen sein soll, d a ß es nicht nur einen od er zwei Augenblickswerte liefert, sondern womöglich den Verlauf der Strom- und Spann un gsw erte vom Augenblick des Kurzschlusses bis zu seiner Ab­ schaltung nach 4 . . . 5 sec. Als G rundlage nimmt dabei der Verfasser jene Versuchsergebnisse, die auch seiner­ zeit dem VDE die Unterlagen zu r B estimm ung seines R echnungsverfahrens geboten haben. Es wird dabei die Genauigkeit nicht w eiter getrieben als der Unsicherheit vieler an derer A nnahm en der K urzschlußrechnung ent­ spricht und jener Einflüsse, die, ohne rechn un gsm äß ig erfaß b ar zu sein, doch für die B eanspruch ung des Schal­ ters sehr wesentlich sind (Leistungsfaktor, Eigenfrequenz des Netzes u sw .). Als Abklingkurve des K urzschluß­ strom es wird die durch folgende W e rtp a a re gekenn­ zeichnete Linie an gen om m en: t sec J vH 0 100 0 1 65 Darin ist J der 0 25 49 0-5 0'75 38 31 1 25 15 2 16 10 3 4 5 0 W echselstromanteil des dem D auerkurz­ ' ) ETZ 50 (1929) S. 242 u. 279. 2) T u n k e 1, E TZ 51 (1930) S. 999. O l l e n d o r f , ETZ 51 (1930) S. 194, 238 u. 269. J a c o t t e t und O l i e n d o r f , ETZ 51 (1930) S. 926 u. 52 (1931) S. 1397. F ern m eld etech n ik . Bildtelegraphie mit „Zeitmodulation“. Von M a s a t s u g u K o b a y a s hi . D as Verfahren der „Zeilmodulation“ benützt zur D arstellung der Bildhelligkeit Zeichen von gleicher Stärke (zum Beispiel T elegraphie­ oberstrichleistung eines Funksenders) ab er verschiedener zeitlicher Länge. Es w urd e von R a n g e r (Proc. I. R. E. 14 (1926) S. 161) für die drahtlose B ildübertragung verwendet, um den Einfluß von Schw underscheinungen und atm osphärischen Störungen zu verringern, ist aber grundsätzlich mit dem Nachteil verknüpft, d a ß es bei gleicher Bildgüte ein grö ß eres Frequenzband oder eine längere U bertragungszeit als die normale Amplituden­ modulation benötigt. Dieser, dem Prinzip der Zeitm odu­ lation innew ohnende Nachteil, konnte natürlich auch vom Verfasser nicht beseitigt werden, doch überw iegen offen­ bar in G egenden mit starken Funkstörungen wie zum Beispiel in den T ropen, die Vorteile des Verfahrens, das in Versuchen zwischen Tokio, Form osa, Berlin, London und Tokio von 1935 bis 1937 erprobt w urde. Zur Durch­ führung der Zeitmodulation w urden zwei neue Methoden ausgearbeitet. Die eine arbeitet mit Kippschwingungen eines T hy ratron s, die in eleganter Weise zusam men mit dem Bildstrom zur S teuerung bzw. Modulation eines zweiten T h y ra tro n s benutzt werden. Die zweite Methode verw endet eine Oszillographenschleife, die von einer Kippschw ingung gesteuert wird, sowie die üblichen optischen Mittel der Bildabtastung zur Durchführung der „Zeitmodulation". Die sonstigen Einzelheiten der Über­ tr agung, wie T räg erstro m verstärk un g, der Bildempfang usw. sind ebenfalls den normalen Bildtelegraphensystemen angeglichen. S ö. (El. Nachrichtenwesen 16 (1938) H. 2, S. 1 4 8 . . . 156.) 552 Elektrotechnik und M aschinenbau, 56. Jahrg., 1938, Heft 42 W erk sto ffk u n d e, T ech n o lo g ie , Iso lie ru n g . Über den Isolationswiderstand von keramischen Werkstoffen bei T em p eratu ren bis zu 900°. Von G. P f e s t o r f und E. F. R i c h t e r . In der Technik w ird im allgemeinen zur Kennzeichnung des Isolationsv erm ü gen s von keramischen Werkstoffen der spezifi­ sche G leichstrom widerstand v erw andt. Die erhaltenen M eßw erte sind mit den nach den „Leitsätzen für die Bestimmung elektrischer Eigenschaften von festen Isolier­ stoffen" des V erbandes D eutscher Elektrotechniker g e ­ messenen D urchgangsw iderständen anderer Isolierstoffe vergleichbar. Alkalihaltige keramische Isolierstoffe zeigen eine Schleife in der W iderstands-T em peratur-K urve, w enn der spezifische elektrische W iderstand bei stei­ gender und fallender T e m p e ra tu r aufgenom m en wird, w ähren d bei alkalifreien Sonderm assen praktisch über­ einstimmende W erte gefunden werden. Die Unterschiede der bei 200“ erhaltenen W idersta n dsw erte können bis zu fünf G rö ßenordnungen betragen. Bei alkalihaltigen kera­ mischen Werkstoffen ist die Stromleitung mit einem T ra n s p o r t von Alkalijonen ve rbunden; die dadurch be­ dingte elektrolytische Reinigung verursacht die b eobach­ tete Schleifenbildung. Die Reinigung tritt indessen nur bei V erw endung solcher Elektroden ein, die keine Jonen an das Porzellan ab zugeben verm ögen (zum Beispiel Pt oder Ni), zwischen Silberelektroden w urd e die Schleifen­ bildung nicht beobachtet. Es konnte gezeigt werden, da ß Silber anodisch in Porzellan eindringt, den Isolierstoff durchsetzt und sich an der Kathode niederschlägt. Bei alkalifreien keramischen Sonderm assen stim men die bei V erw endung verschiedener Elektrodenmaterialien erhal­ tenen W id erstand s-T em peratur-K urv en praktisch überein. Es kann durch die Aufnahme der Z eitabhängigkeit des spezifischen elektrischen W ide rsta nd es w ährend einer D auerb elastu ng bei ko nstanter T e m p e ra tu r gezeigt w e r­ den, d a ß der Verlauf der bei steigenden T em p eratu ren aufgenom menen W idersta nd s-T em p eratur-K urve rein zu­ fällig durch die w ährend der Meßreihe fließende Elek­ trizitätsmenge bestim mt wird, w ährend die bei fallenden T e m peraturen gem essenen W erte den Gleichstrom dauer­ w iderstand darstellen. Die Kurven des auf den Kubik­ zentimeter bezogenen S cheinw iderstandes bei 50-periodiger W echselspan nu ng stim men im allgemeinen nicht mit den bei Gleichstrom gem essenen W iderstandsT em peratur-K urven überein. Die Unterschiede sind bei alkalihaltigen keramischen Werkstoffen g rö ß e r als bei alkalifreien. Die spezifischen G leichstromwiderstände können also nur zum Vergleich des Isolationsverm ögens, zur Ü b erw achu ng der Fabrikation und zur Berechnung der bei Gleichspannung auftretenten Isolationsströme ver­ w an dt werden. Da die verschiedenen Gruppen kera­ mischer Stoffe sich in ihrem Verhalten geg en ü b er Gleichund W echselspannungen unterscheiden, ist es nicht m ög ­ lich, aus den gem essenen W erten des spezifischen Gleich­ stro m w id erstan de s auf das Isolationsverm ögen bei W ech selspannungen zu schließen. Es müssen daher neben den M essungen mit Gleichstrom auch solche bei W ec h­ selstrom durchgeführt werden, um dem K onstrukteur geeignete U nterlagen für den Entw urf von W echselstrom ­ geräten zu geben. Bei V erw endung von keramischen Werkstoffen bei höheren T em p eratu ren in Gleichstrom­ anlagen ist die Aufnahmefähigkeit des Materials für gew isse E lektrodenbestandteile zu berücksichtigen. R. (Phys. Z. 39 (1938) H. 4, S. 141 . . . 150.) Buchbesprechung. «sä D;e K athodenstrahlröhre. (Ihre vielseitige A nwen­ d un g in Technik, N aturw issenschaft und Medizin.) Von H. R i c h t e r und J. F. R i d e r . IX und 331 S. Gr. 8° mit 486 Abb. F ranckh’sche V erlagsbuchhandlung, S tu tt­ g a rt 1938. Preis geh. RM 20'— ; geb. in Leinen RM 24'-—. Die meisten der bisherigen Fachw erke über K athoden­ strahlröhren beschäftigen sich vornehmlich mit den Kath odenstrahlröhren an sich. D as vorliegende Buch, welches eine freie N eubearbeitung des W erk es von F. R i d e r „T h e C athode Ray at W o r k “ darstellt, will Leitung: 26. O kto b e r 1938 anschauliche und handgreifliche Unterlagen über die A nw end u ng von Kathodenstrahlröhren in Prüffeld und Betrieb geben. Zweifellos stand ja bisher einer breiteren A nw end un g der neueren oszillographischen Verfahren in der technischen Betriebspraxis der U m stand hinderlich im W ege, d a ß dem Betriebstechniker kein Fachw erk zur Verfügung stand, w e k h e s ihn ohne B elastung mit physikalischen und konstruktiven Einzelheiten mit der A nw endungstechnik der Kathodenstrahloszillographie ver­ trant hätte machen können. In klarer k napper Form wird die zum Verständnis der W irkungsw eise n otw endigste Theorie und Aufbau­ weise einzelner Röhren dargelegt. B esonders klar werden der M echanismus der Strahlablenkung und die damit zusam m enh äng end en Fragen der A usw ertun g der Leucht­ schirmbilder herausgearbeitet. Nach einem knappen Kapitel über die Zeitachsenschreibung und die Ausdeu­ tun g der Bilder w erden in ausführlicher und gründlicher W eise die im Handel befindlichen G eräte und Röhren­ typen von 10 deutschen Firmen beschrieben. D as Kapitel über das Arbeiten mit K athodenstrahloszillographen bringt alle für den Betriebsmann erforderlichen Regeln und Kunstgriffe. Abschließend w erden in vierundsechzig Einzelabschnitten die verschiedensten meßtechnischen A nw endungen der K athodenstrahlröhren in Elektrotechnik und N aturw issenschaft beschrieben. Diese mit reichlichen Schaltbildern und Oszillogrammen versehenen Abschnitte bieten ein fast lückenloses Bild der A nw en du ng der Kathodenstrahlröhre zu M eßzwecken. Hier w urden unter anderem behandelt: M essung von Phasendifferenzen, Hysteresem essungen, U ntersuchung von S ch w ing un gs­ formen, Drosseln, Lautsprechern, S törgeräuschen, Öl­ schaltern, Leitungsnetzen. Die A nw endungen in anderen Zweigen der Technik und N aturw issenschaft wie zum Beispiel in der Fernsehtechnik, der Materialprüfung, der Chemie, Afeteorologie und Medizin beschließen neben vielen hier ungenannte n Abschnitten den praktischen Teil der Meßtechnik. Das in leichtverständlicher S prache und in a u s­ gezeichneter A usstattu ng nun zur Verfügung stehende W erk füllt für den Betriebsm ann eine bisher empfindlich klaffende Lücke des Schrifttums. Bei einer Neuauflage w äre zu wünschen, d a ß auch die für den Betriebsm ann so notw endigen M eß um form er für die K athodenstrahl­ oszillographie in gleicher um fassender W eise aufg eno m ­ men würden, wie die Röhren. W. H o l z e r . Nachrichten der Fachgruppe. B eg in n d er V o r tra g ssessio n 1938/39 d er Fach­ gru p p e E lek tro tech n ik , Gas und W asser im NSBDT — Gau W ien (VI, T h e o b a ld g a sse 12) M ittw och , den 26. O ktober 1938. Die Vorträge finden — w enn nicht anders an­ g e g e b e n — im großen Saal des Hauses der Technik, W ien, I., E sch en b ach gasse.9, statt. M i t t w o c h , d e n 26. O k t o b e r d. J., u m 1 8 U h r , Vortrag des Herrn Dr.-Ing. A. E i n s e l e (Berlin) über: „W elche Anforderungen stellt der Verbundbetrieb an die Erregung und Spannungs­ regelung großer Generatoren?“ (mit Lichtbildern). M i t t w o c h , d e n 9. N o v e m b e r d. J„ u m 18 U h r , Vortrag des Herrn Dr. W . V o g e l (Köln-Mülheim) über: „Neuzeitliche Kabelanlagen für höchste Spannungen“ (mit Lichtbildern). M i t t w o c h , d e n 23. N o v e m b e r d. J., u m 18 U h r , Vortrag des Herrn Oberingenieur Dipl. Ing. H. M a t t e l (Mannheim) über: „Schutz der motorischen Verbraucher in kleineren und größeren Industrieanlagen“ (mit Lichtbildern). Heinrich Sequenz. Stellvertretung: Leonhard Kneissler-Maixdorf. Fy bJII/v I f b\v jj*j I'* ^11 j L* -J »11 i 111* ‘i'; 1H i ' 1 E L EKT RI SCHE U N D W Ä R M E T E C H N I S C H E M E S S G E R Ä T E HARTMANN & BRAUN AG GESCHÄFTSSTELLE WIEN WIENI T E G E T T H O F F S T R A S S E 7 R U F : R 2 8 -4 - 6 4 42/38 7 REIMER & SEIDEL Elektrizitätszähler WIEN XVIII Riglergasse 4 Fernruf A-10-4-25 Kabelfabrik- und Drahtindustrie - Aktiengesellschaft Wien X1I/3, Oswaldgasse 33 • Werke: Wien und Ferlach Kabelwerke, Gummiwerke, W alzwerke, Drahtzugwerke, Isolierrohrfabrik Höchstspannungskabel ö lg efü llte Kabel bis 220.000 Volt Hochspannungskabel „H* glim m - u. s trah lu n g s frei (P at. Nr. 74.883) „ S O “ mit e rh ö h te r S tro m b e la stb a rk e it und erh ö h te r Flexibilität (P a te n t Nr. 109.327) für S ta r k - und S chw achstrom Bleikabel Bleimantelleitungen mit und ohne Eisenbewehrung für feuchte und s ä u r e - o d e r alkalienhältige Räum e Telephonkabel, Telegraphen­ kabel, Blocksignalkabel Kabel-Garnituren Verlegung von Kabelnetzen Hochspannungs-LeuchtrÖ h ren k ab el mantel mit und o hn e Blei- Isolierte Leitungsdrähte, Kabel und Schnüre Drähte und Seile für Freilei­ tungen au s Kupfer und Bronze Hohlseile Isolierrohre samt Zubehör Stahlpanzerrohre samt Zu­ behör Dynamo- und Apparatedrähte Lackierte Schaltdrähte in allen F a rb e n P a te n tie r te Flexo - Anschluß - Schnüre für elek trische Bügeleisen, H e iz -u n d K o c h a p ­ pa ra te , elek tro -m ed izin isch e A pparate, S ta u b ­ s a u g e r , L au tsp re c h e r-, B atterie- und Licht­ antenn e n zu leitu ng usw. Eigentüm er, V erlag und H erausgeber: F a c h g ru p p e Elektrotechnik, G as u nd W asser im N S -B und D eutscher T ech n ik , W ien. — V erantw ortlich fü r den G e sa m tin h a lt: Ing., D r. techn., D r.-In g .,D y . p h il. H einrich S e q u e n z, W ien, V I., T heobaldgasse 12. D. A . I I I . V j. 1907 D r u c k : B uchdruckerei A lois M a 11 y 8c Co. W ien, V., W iedner H auptstraße 98.