Empfehlung Bauen in Gersbach

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Empfehlung - Bauen in Gersbach
Vorwort
Die überwiegend in den 7giger und 8Oiger Jahren in Gersbach vollzogene bauliche Entwicklung, die nicht zuletzt auf Ñutzungsänderungen und Nutzungserg¿inzungen zurückzuführen
ist, hat zu einer untypischen Entwicklung des ortsbildes geführt.
Ortsbildprägçude Bausubstanz wurde teilweise beseitigt und durch maßstabveråindemde NeuTeil durch vorgehängte Fassadenelemente, durch Verãnbauten *"trt; Altbausubs¡zÐz
^m
derungen der Erdgeschosszonen sowie durch großflächige, ungegliederte Fensterelemente in
ihrer Erscheinungsform zerstört.
O
In den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein der Öffentlichkeit wesentlich geschffi
dass
der Städtebau bisher nt wentg unter dem Gesichtspunkt der Stadtbaukunst betrachtet worden
ist. Auch die Gemeinden und StZidte sehen es zunehmend als ihre Aufgabe an, nicht nur zu
bauen, sondem das Stadt- bzw. Dorfbild zu gestalten, werlvolle Bausubstanz zu erhalten
sowie Verunstaltungen entgegenzuwirken. Hierrrit sind bereits die Ziele der ,,Empfehlung Bauen in Gersbach" um¡issên auf die es ankommt:
1.
Wiedergewinnung verlorengegangener Gestaltungsqualitãit bei Neubauten oder Umbauten.
2- Eine angepasste Maßstliblichkeit
und bestimmende Identitätsmerkmaie in historischen
Straßen¡äumen wíede¡ bewusst und lebendig zu machen-
t
3.
Bei der WahI der Baumaterialien sollte aus ökologischem Gnmd auf die Verwendung von
Regenwaldtropenhölzer verzichtet werden.
4.
Die Empfebl,-g gewäbrt nicht in jedem Fall eine gute Architektur, kann jedoch helfen,
Gestaltungsmåingel zu verhindern.
der hier aufgeführten Mindestregularien verbleibt dem Bauherrn und Architekten noch genügend Spielraum zur Selbstverwirklichung.
5. Innerhalb
6-
Es soll sowobl den privaten Interessen und Bedärhissen des f,inzsþs¡ als auch den
Belangen der Gemeinschaft in einem ausgewogenen Verhältnis Rechnr¡ng getragen und
ein übergeordneter Konzens gefirnden werden.
Prãambel
Zur künftigen positiveren Gestal'tung des Dorfbildes von Gersbach will der Ortschaftsrat für
Gersbach verstärkf Einfluss auf die Gestaltung eines Straßen- und Ortsbildes nehmen. Zu
diesem Zweckgibt der Ortschafrsrat folgende Empfehlungzrm,,Dorf aus einem Guss"-
Geltungsbereich
1.
Diese Empfehlung grlt filr die gesamte Gemarkung Gersbach.
Z.
Sie gilt für die Errichtung, Änderung und Unterhaln¡ng von genehmigungspflichtigen und
nichì genehmigwrgspflichtigen baulichen Anlagen, Einfriedigungen und Gärten auf der
Gemarlung Gersbach
3.
Soweit die bestehenden Festseta¡ngen in den rechtsk¡äftigen Bebauungspl2inen dieser
Empfehlung nicht entgegenstehea gilt sie auch im Bereich von Bebauungsplåinen-
o
AII gemeine Anforderungen
l.
Bauliche Anlagen sind so zu gestalten, dass sie in Form, Maßstab, Verhältnís der Bauma¡¡sen und Bauteile zu einander passen sowie W'erkstoff r¡nd Farbe den wesentlichen
Merkmalen der heimischen Bauweise entspreche,n
2.
Bauliche Anlagen sind mit ihrer Umgebung derart in Einklang zu bringen, dass sie sich in
das Straßen-, Orts- r.md Landschaftsbild oder deren beabsichtigte Gestaltung gut einfügen'
fnsbesondere sind gaverputztes Ziegelwerk,Wabenbetonsteine, Wellblech, Kunststofterkleidungen, farbige Kunststoffplatten für Dãcher, iíußere Schutz- und Trenn- wlinde,
polierte Steine und glasierte Platten an Außenfronten nicht erwti¡scht.
3.
Grenzbauten sind in ihrer Gestaltung auf einander abzustimmen. Doppel- r¡nd Refüenhliuser sollten grundsätzlich gleiohzeitig errichtet werden-
4.
Fassadenmalereien sollten auf die Umgebung abgestimrnt sein und dÍirfen das Gebäude
nicht tiberlasten-
Kniestock
Bei Hauptgebtiuden mit avei oder meh¡ Vollgeschossen bis a¡ einer Breite von 10 m ist eine
maximalì Kníestockhöhe in Höhe von höchstens 110 cm und bei einer Breite von über 10 m
eine maximale Kniestockhöhe von höchstens 80 cm erwünsoht. Die Kniestockhöhe bemisst
sich von Oberkante Rohbaudecke bis Unterkante Sparren, gemessen über die Außenwandflucht.
Gebãude- uûd Firstrichtung
Bei Gebziuden soll díe Traufseite lZinger sein als die Giebelseite. Im steilen Gelåinde hat die
Firstrichtung in der Regel parallel zum Hang zu verlaufen-
2
o
Au0enwände und Fassadengestaltung
mit hellen Farben gestrichen werden' unruhige
1.
Außenw¿inde sollten verputzt und
strukturen sind zu vermeiden'
z.
Außenverblend'ngen und verkleidungen
Farben) ausgeführt werden'
Putz-
(in hellen
sollten, wo irnmer möglich, in Holz
erdfaralternative Verkleidungen in hellen
Auf der Westseite sind farblich angeglichene
3
benen Tönen möglich'
Farben
die Fassadenan-
Für
seine umgebung. ab-ge¡tiTrni werden'
Jedes Gebäude soll farblich auf
uofdlngtittt" Farbtöne zu vermeiden'
striche von Gebäud"
"îlõ.uá"deteilen,it'ã
o
abgestimmte Farbtöne verwendet werden'
Ftir Doppelhaushåilften sollten aufeinander
Dachgestaltung
mit einer Neigung
Garagen
-Àio"r"solltel nr:¡ satteldächer
Bei Haupt- und Nebengebäuden sowie
sollten
Dachformen und Dachneigungen
werden.
zwischen 35 und 45 Grad gebaut
möglichst vermieden werden'
I
2.Dachüberst2indeanHauptgebäudensolltenamGiebelmindestensl,00mundander
T¡aufseite mindestens lpO m betragen'
t
eher ungezu vermeiden, sie sind in dieser Höhenlage
Dacheinschnitte sind möglichst
eignet.
mit satteldach bzw' zwerg-
4.
sctrlepp- oder stehgauben
Dachaufbauten sind in Form von
h?lusemmöglich-
5
anzustreben' Die Gauben sollen hinsichtAuf einer Dachfläche ist nw eine Gaubenform
Verhältnis zur gesamten Dachlich ihrer Breite und Anordnung itl "irr"rrlottgt-*t""t"
o
fläche stehen-
6
7.
Ëi,,iï*"H3;:îîi,:'å"öË:1""ffï#l:
breit rmd 140 cm hoch sein'
iO
"-
werden'
sollten nicht in schleppdäclier umgebaut
scheuneneinfahrten und wiederkehre
S.Weide.undGeriiteschuppeny|t:,,'inSatteldachformenichtetwerden.DieDachnei-
**".,
ergeben sich aus dem Leitfaden'
J
Dacheindeckung
oder Betonziegel in
1. Dachfl¿ichen sollten gnrndsäfzlich mit gebrannten".unglasierten Ton- mit nahrrfa¡benen
den Farben rot bis rotbraun eingedecktïerden. Einebacheindeclung
Holzschindeln ist möglich'
2.
Eine Bleicheindeckung wird nicht empfohlen'
3.
a¡r Fahrbabn von
Bei Neu- oder umbauten'sollten bei einem Abstand des Geb¿iudes
weniger als 3 m Scbneefangsysteme angebracht werden'
äche nicht wesentalien anzupassen'
4. Solaranlagen sollten der D
lich überragen. Sie sind
5.
in
der Gestaltung des Daches @inbau
Solaranlagen sollten nach Möglichkeit planerisch bei
in die pacbflacne) berficksichtigt werden-
a
Anbauten und Nebengebäude
Fenster, Türen und Schaufenster
I Die Fenster-
Größe keine r¡pha¡mound Ttiröftungen soll durch Anordnr¡ng, Anzahl und
Format mit entsprechnische Fassadengestaltung b'ewi¡ken. Die .Fenster soú.o stehendes
Griederung erfolggnvertikale
enden Gliedenrng"o n*"ã. Bei liegendem Format soll eine
Die Fenster soileã dem Gebäudecharakter entspreohen
2
J
I
bleiben'
Im alten Dorfbestand sollten die Fenster und Türgew¿inde erhalten
in Holz ausgeführt werden'
Fenster und Tären sowie Garagentore sollten möglichst
r¡nd Balkontären sollten mit
Anderes Materiat ist in weiß odei natur zu streichen. Fenster
sollten
Fensterläder.r"rr"h* *"id.o, sofern dies gebäudetypisch ist. NachbaurolÍeden
vermiedert werden.
4. Schaufenster sollen in einem harmonischen
verhãltnis zur Größe und Gestalturng
des
Baukö¡pers stehen'
Fenster- und Schaufenstermarkisen
angepasst werden- Warme
Schaufenstermarkisen sollen farblich wrd gestalterisch der Fassade
Töne werden emPfohlen-
4
Balkone
tq
?
Holzbrettem
überladener Form möglichst mit senkrechten
Balkonbrüshrngen sollten in nicht
ir"ft**"*tldtypisch)
ausgeff¡hrt werden'
Garagen und StellPlãÞe
5m
enichtet werden' Ein stauraum von
Holzbauweise
oder
Massivin
nur
Garagen sollten
ã?i""trichen Verkeh¡sfläche ist wiinschenswert'
^t
Gãrten und Zufahrten
l,
o
werden'
sollten gärtnerisch angelegt -u1d 3nterhalten
Vorgåirten bebauter Grundstücke
abgedeckt werden (siehe Leitfaden)'
Gestapeltes Holz sollte un^urnitiig
2. Die Versiegelung
unbebauter Flåichen bebauter Grundstücke
so[te vermieden
werden,
siehe Leitfaden)
Einfriedigungen und Hecken
l.
o
werden'
aus Granit, Gneis' Porphyr errichtet
Mauern sollten in Bruchsteinbauweise
2.
Beton- und Bretterw?inde
Einfriedigungsn âus gescblossenen
Kunststoffståiben'
senem tutuuerwe'k, îlotttn, Kwtststein'
Jägenärure
Eisenketlen'
und
Drahtgitterzäune, Éunststoffnicht orwünscht.
3.
möglich anzustreben'
Holzstaketenzäune sind wo immer
4.LebendeZâv¡esollteninBuchegepflanztwerdenr¡ndeinMeterHöhenicht
überschreíten.
als Holzlattenzäune
sollen entsprechen'd dem Dorfenfwicklungskonzept
;""kdhte-r Gliederung aus geführt werdsn'
5
Einfriedigungen
.-in
6
nicht erwtinscht'
Einfriedigungen mit Koniferen ist
Sitoballenlagerung
nicht
Hofir¿ihe so erfolgen' dass das Dorfbild
Die Lagerung sollte konzentiert in
Folie gewickelt werden'
ír*¡ãg, *irã. oi" silul. ,oi.r
beein-
it, dunkelg¡üne
5
-r
Obst- u¡d L¡ubbãume
gepflattzt'wrd gepflegt werden'
Heimische Obst- und Laubbäume sollten auf dem Grundstfick
Flachdãcher
ist eine Begrifurung erwünscht'
Flachdächer sind zu vermeiden. Sollæ dies nicht möglich sein,
lVerbeanlagen und Autom¿ten
und SammelLeuchtschriften sind nicht erwÍinscht. Das Aufstellefi vea $emmelbehãlær
zulåíssig'
container ist ntrf auf öffentlichen Flächen mit Zustimmung der Ortsverwaltung
Bepflanzung Yon Maue¡m
o
Bestehende Mauern sollten z. B. mit wildem wein bepflanzt werden-
Gersbach, 12- Septemb er 2003
Ralf ÜhÏn, Ortsvorsteher
o
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