Etappe Ludwigshafen – Metz vom 8.11. bis 14.11.2015 Unsere Erde ist heilig Kurzandacht für Schulklassen zum Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit Material: verschiedene Schalen mit Erde, Blättern und Blumen Liederbücher oder Liedzettel (auch mit Gebet) Einleitung Wir beginnen heute diese Stunde (den Schultag) in einer besonderen Weise. Ihr habt sicher schon alle vom Klimawandel gehört. Auch bei uns merken wir etwas davon. Der letzte Sommer war sehr heiß und es hat kaum geregnet. Im Winter hat es in manchen Teilen Deutschlands kaum Schnee gegeben. Viel stärker sind jedoch die Menschen in ärmeren Regionen dieser Welt betroffen. Wenn in Afrika die Regenzeit ausbleibt, vertrocknen die Felder und die Menschen haben nichts zu essen. Auf den Philippinen gibt es immer heftigere tropische Stürme, die Häuser und Wälder zerstören. Anfang Dezember treffen sich in Paris Regierungschefs und Politiker zur Weltklimakonferenz, die für alle Staaten verbindliche Ziele des Klimaschutzes festlegen will. Um den Politikern zu sagen, wie wichtig der Klimaschutz ist, haben sich schon seit einigen Wochen Christen aus ganz Europa zu Fuß (der klimafreundlichsten Art der Fortbewegung) auf einen Pilgerweg nach Paris gemacht. Im Moment sind die Pilger in unserem Bistum/unserer Landeskirche unterwegs. Mit dieser kleinen Morgenandacht wollen wir uns ihnen im Gebet anschließen. Dazu stellen wir uns und bilden einen Kreis. Lied: „Morning has broken“ oder „Laudato si“ Jeder Morgen lädt uns dazu ein, darüber nachzudenken, dass wir die Erde nicht selbst gemacht haben. Sie ist Gottes Schöpfung. Wir Menschen dürfen sie gestalten, müssen sie aber auch behüten. Wir wollen an diesem Morgen das Geschenk mit allen Sinnen erspüren. Wir spüren zuerst den Boden unter den Füßen. Hier ist es der harte Boden eines Schulsaals. Aber es gibt auch den weichen Waldboden, die feuchte Wiese, den Ackerboden, die Felsen der Berge. Der Boden gibt uns Nahrungsmittel und Rohstoffe. Beides ist auf der Erde nur begrenzt vorhanden. Lied: „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig“. Wir geben eine Schale mit Erde herum. Wir dürfen sie mit den Fingern erfühlen. Was kann darin wachsen? Salat oder Unkraut? Blumen oder Dornbüsche? Was braucht diese Erde, damit etwas in ihr wachsen kann? Natürliche Nährstoffe oder künstlichen Dünger? Lied: „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig“. Wir geben eine Schale mit Blättern herum. Von Frühjahr bis Herbst schenken uns Bäume ihre Früchte: Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Kastanien, Nüsse. Die Blätter der Bäume wandeln klimaschädliches Kohlendioxid in Sauerstoff um. Wenn im Herbst die Blätter abfallen, schenken sie dem Boden neue Nährstoffe. Lied: „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig“. Wir haben auch noch eine Schale mit Blumen. Wir können riechen, wie gut sie duften. Sie schenken uns Freude und, wenn wir sie verschenken, sind sie ein Zeichen von Liebe und Freundschaft. Viele dieser Blumen wachsen aber in Afrika und Südamerika auf Feldern, die die Menschen dort dringend zum Anbau von Lebensmitteln brauchen. Ist es nötig, dass wir zu jeder Jahreszeit Rosen verschenken? Lied: „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig.“ Wir beten nun gemeinsam ein Gebet aus dem Andachtsbuch der Pilger, die auf dem Weg zum Klimagipfel nach Paris sind und geben ihnen so unsere Wünsche mit auf den Weg: Gebet der Klimapilger: Im Schweigen dieses anbrechenden Morgen und in gespannter Erwartung auf den jungen Tag kommen wir zu dir, unser Gott, denn du bist der Vater und Erlöser der ganzen Schöpfung. Gib, dass wir die Welt heute mit Sinnen wahrnehmen, die voller Liebe sind. Lasse uns fühlen und spüren, wie es ist, über eine Wiese zu gehen, wie es ist, wenn die Sonne uns in Gesicht scheint, wie es ist, wenn der Wind uns ins Haar fährt. Lasse uns die Düfte deiner Natur atmen. Schenke unseren Augen Aufmerksamkeit für die Wunder, aber auch die Wunden unserer Umwelt – Wunden, die wir ihr durch unsere Gleichgültigkeit, durch unseren Egoismus und unsere Habgier geschlagen haben. Unsere Ohren mögen die Melodien deiner Schöpfung hören – aber auch die Bitten unseres Nächsten und die stummen Klagen jeder leidenden Kreatur. Unsere Worte sollen Sanftmut ausstrahlen und all unser Tun soll Frieden stiften – Frieden mit den Pflanzen und den Tieren, mit unseren Mitmenschen und auch mit uns selbst. Amen. Dazu gebe uns Gott seinen Segen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. In diesem Sinn wollen wir nun unseren Unterricht beginnen.