Der Geschäftsbericht: Pflicht und Kür In den letzten zehn Jahren hat sich der Geschäftsbericht von einer Pflichtpublikation zur Visitenkarte des Unternehmens entwickelt. Dabei wird nicht nur der Gestaltung hohe Beachtung geschenkt, auch sprachliche Aspekte werden immer wichtiger. In diesem Zusammenhang ist ein leistungsfähiger und sensibler Sprachdienstleister von hohem Wert. Vor zwanzig Jahren fanden die Geschäftsberichte noch keine ausgeprägte Beachtung. Dies hat sich unter dem Einfluss einer kritischer werdenden Öffentlichkeit radikal geändert. Denn, wegen strengerer Transparenzvorschriften und aufgrund des höheren Stellenwertes der Aktienkurse im Zuge der Diskussion um den Aktionärswert (Shareholder Value) sind Generalversammlungen und die Publikation von Geschäftsberichten börsenkotierter Unternehmen zu einem Ereignis für alle genannten Anspruchsgruppen (Stakeholders) geworden. Aussagekräftiger, schöner und inhaltlich breiter Wenn man die Geschäftsberichte über viele Jahre hinweg aus dem Regal nimmt und durchblättert, fallen drei Dinge auf: Erstens sind die Berichte aussagekräftiger geworden. Finanzielle Transparenz schafft Vertrauen und detaillierte Erklärungen zum Geschäftsverlauf, der finanziellen Situation und den Aussichten des Unternehmens geben Aufschluss darüber, wie das Unternehmen unterwegs ist. Zweitens sind Geschäftsberichte heute auch optisch eine Visitenkarte des Unternehmens. In der Regel werden sie durch eine Kommunikationsagentur gestaltet. Mit einem speziellen Konzept und aufwendiger Bildgestaltung sollen sie auch visuell Werte vermitteln und das illustrieren, was das Unternehmen auszeichnet. Drittens beschränken sich Geschäftsberichte auch bei mittelgrossen Unternehmen heute auch inhaltlich sehr oft nicht auf das gesetzlich Notwendige. Eindringlich geschriebene Kapitel zeigen zum Beispiel auf, wie das Unternehmen seine Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft wahrnimmt (corporate responsability) oder versinnbildlichen, wie das Unternehmen kulturelle Tätigkeiten ermöglicht oder gemeinnützige Institutionen unterstützt. Externe Dienstleister immer wichtiger Der Geschäftsbericht ist also eine der wichtigsten Publikationen eines jeden börsenkotierten Unternehmens. Es steckt denn auch eine riesige Organisation und ein hoher Aufwand dahinter. Bei der Gestaltung greifen mittlerweile die meisten Firmen wenigstens teilweise auf spezielle Agenturen zurück. Beim Schreiben des Inhaltes 1 vertrauen eher mittlere und kleinere Firmen, die wenig eigene Ressourcen haben, auf externe Kräfte. Grosse Unternehmen greifen in der Regel auf eine Vielzahl von internen Autoren zurück. Auch für die grossen Unternehmen ist es aber entscheidend, einen leistungsfähigen Sprachdienstleister im Rücken zu haben. Für meine Kunden ist es wichtig, mit einem Sprachdienstleister zu arbeiten, der mehr ist als ein Übersetzungsbüro", sagt Sylvia Bottarin, Language Operations Manager (LOM) bei CLS Communication in Chiasso: „Es ist entscheidend, dass wir die Unternehmenskultur unseres Kunden verstehen und dass wir dessen Grundwerte von Jahr zu Jahr sauber und kohärent weitergeben. Aus rechtlichen und ethischen Gründen sind auch Genauigkeit und Vertraulichkeit bei der Übersetzung ein Muss. Wir setzen deshalb in hohem Mass auf interne, fachlich qualifizierte und erfahrene Übersetzer und auf einen sicheren Datentransfer.“ Der hohe Sicherheitsstandard gehört bei CLS Communication zur „DNA“ des Unternehmens. Die Firma ist ein Spinoff des damaligen Schweizerischen Bankvereins und der Zurich Financial Services und verfügte von Anfang an über Sicherheitsmassnahmen und wasserdichte Prozesse, dank denen selbst die vertraulichsten Dokumente extern gegeben werden können. Die Bewahrung dieser hohen Standards über den ganzen Arbeitsablauf hinweg wird ausserdem regelmässig kontrolliert. Ressourcen, Projektmanagement, Sensibilität für Stil und rechtliche Aspekte Christine Gerber leitet ein Projektmanagement-Team bei CLS Communication in Basel und betreut Kunden aus dem Life-Science-Bereich. Sie betont im Gespräch, was im Zusammenhang mit dem Übersetzen von Geschäftsberichten für ihre Kunden besonders wichtig ist. "Unsere Kunden sind auf Flexibilität und eine Top-Projektleitung angewiesen. Es geht darum, eine hohe Textmenge innert kürzester Zeit bei sich oft verändernden Zeitfenstern zu bewältigen und dabei die Qualität und insbesondere die sprachliche Konsistenz gleichbleibend hoch zu halten. Wir benennen deshalb eine Projektmanagerin oder einen Projektmanager. Diese Person dient den Kunden als Hauptansprechspartner und koordiniert auf der Seite von CLS Communication alle Ressourcen und weitere kritische Aspekte des Projekts.“ Wie kann trotz Einsatz von mehreren involvierten Übersetzern Sprache und Stil konsistent gehalten werden? „Wir setzen für Geschäftsberichte von Jahr zu Jahr die gleichen Übersetzerteams ein, die mit Glossaren sowie ausführlichen Style Guides arbeiten. Diese werden laufend den Bedürfnissen unserer Kunden angepasst. Somit stellen wir eine Kontinuität in der Unternehmenssprache sowie der Firmenterminologie sicher, auch wenn mehrere Spezialisten gleichzeitig am Bericht arbeiten. Der konsequente Einsatz von Sprachtechnologie (Translation Memories) garantiert zudem, dass Dinge, die auf eine bestimmte Art übersetzt werden und die der Kunde für gut befindet, auch das nächste Mal wieder so übersetzt werden.“ 2 Sie erwähnt aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt: "Wir erledigen für unsere Kunden nicht nur die Übersetzung mit Qualitätssicherung, sondern revidieren die Texte – das heisst wir vollziehen die oft recht zahlreichen redaktionellen Änderungen der Originalversion in den Zielsprachen. Ausserdem begleiten wir die Texte bis zum Gut zum Druck.“ Eine Entwicklung, die sich somit abzeichnet, ist die verstärkte Rolle externer Partner – es werden heute viel mehr Zusatzdienstleistungen nachgefragt wie zum Beispiel eine redaktionelle Überarbeitung. Hier geht es darum, dass der von vielen Fachspezialisten verfasste Ausgangstext auf einen Nenner gebracht und sprachlich verbessert wird. Nebst der Gestaltung und der Übersetzung, lassen börsenkotierte Unternehmen ausserdem verstärkt ganze Kapitel ihres Geschäftsberichtes extern schreiben. Diese Entwicklung hat vor einigen Jahren eingesetzt, als vor allem kleine und mittlere Firmen begannen, für einzelne Teile wie das Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten oder des CEO externe Schreibkräfte zu berücksichtigen. Heute lassen vor allem solche Firmen einen grossen Teil ihres Berichtes extern fertigen. Der Stellenwert von Geschäftsberichten im Rahmen des Kommunikations-Mixes wird sicher nicht abnehmen. Dieser Trend dürfte sich also vor dem Hintergrund von Sparmassnahmen und der Konzentration auf Kernkompetenzen verstärken und auch bei grossen Firmen Fuss fassen. Es zeigt sich, dass gerade die sprachliche Konsistenz und Präzision oft eine Gratwanderung ist. Geschäftsberichte sind auch auf Seite des Unternehmens eine Teamarbeit, bei der jeder Autor nicht nur sein Fachgebiet und sein Herzblut, sondern auch seinen Jargon einbringt. Auch thematisch sind der Finanzteil und der Imageteil zwei Paar Schuhe. Es gilt deshalb jeweils, die Übersetzer mit den richtigen Qualifikationen auszuwählen und durch effizientes Projektmanagement und neuste Sprachtechnologie terminologisch alles auf den gleichen Nenner zu bringen. Gerade bei internationalen Firmen werden zudem nicht alle Ausgangstexte immer in der gleichen Sprache verfasst oder Nicht-Muttersprachler schreiben. Hier ist ein Sprachdienstleister, der ausschliesslich Muttersprachler einsetzt, besonders prädestiniert. Besondere Herausforderung – greifbares Ergebnis „Bei Geschäftsberichten handelt es sich um besonders anspruchsvolle Texte," sagt Moira Arcidiacono, Senior Translator Banking bei CLS Communication. „Gefragt sind vertiefte Kenntnisse der Banken- und Finanzwelt, des aktuellen Marktumfeldes, sowie ein besonderes redaktionelles Geschick. Ausserdem muss man in diesem Job mit extremem Zeitdruck umgehen können. Wir leben den ganzen Entstehungsprozess hautnah mit und müssen auch bei den unzähligen Veränderungen, denen der Text unterliegt, sprachliche Kohärenz sicherstellen. Es werden deshalb Jahr für Jahr die gleichen Übersetzer eingesetzt.“ Was ist die Motivation, bei einem derart heiklen Projekt mitzumachen? "Es ist eine Ehre und eine Herausforderung," meint Moira Arciadiacono, "und ich kann das Ergebnis sehen und in den Händen halten. Natürlich bedarf es einer hohen gedanklichen und zeitlichen Flexibilität und Bereitschaft zu Abend- und Wochenendeinsätzen, denn es gibt nur einen Termin, der wirklich fix ist: Der Erscheinungstermin eines Geschäftsberichtes!“ 3 Andere Länder, andere Sitten Thorsten Staab, Manager Corporate Business Development bei CLS Communication in Deutschland, bestätigt die Wichtigkeit des Zeitfaktors. „Wer hundert Seiten in der Woche schafft, wer flexibel ist und auch Nacht- und Wochenendschichten organisieren kann, hat in diesem Geschäft gute Karten.“ In unserem nördlichen Nachbarland gibt es laut Staab zwei Tendenzen: Gewisse Geschäftsberichte sind fast ausschliesslich für Analysten gemacht – hier ist sprachliche Präzision gefragt. Auf der anderen Seite gibt es auch den oben erwähnten Trend, Geschäftsberichte als Chance für das Marketing und das Image zu sehen. Er nennt noch einen weiteren Trend: „Neben Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch sind weitere Sprachen im Kommen – zum Beispiel Chinesisch. Für Kunden es ist von hohem Wert, auf einen Sprachdienstleister zurückzugreifen, der auch nichtalltägliche Sprachkombinationen anbieten kann.“ Geschwindigkeit und Präzision, rechtliche und kulturelle Aspekte, Sicherheit auf Bankenstandard sowie Zusatzdienstleistungen, die über das reine Übersetzen hinausgehen. Ein Sprachdienstleister, der dies bieten kann, wird auch künftig während der Geschäftsberichtssaison schlaflose Nächte verbringen – aber nicht der fehlenden Aufträge wegen. Pius Fellner, Business Development Manager, CLS Communication, Zürich International tätig im Dienste der mehrsprachigen Kommunikation CLS Communication ist eine international tätige Sprach- und Technologiedienstleisterin für multilinguale Kommunikation in den Fokus-Bereichen Finance und Life Science. Das Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz ist spezialisiert auf das Erstellen, Übersetzen und Management von mehrsprachigen Dokumentationen. Zum Kundenkreis zählen inzwischen rund 400 namhafte, global tätige Unternehmen. Sie alle bauen auf die Partnerschaft mit CLS Communication, um die Effizienz ihrer Unternehmenskommunikation nachhaltig zu steigern. In Europa, USA und Asien sind für CLS Communication intern über 350 Fachkräfte sowie ein globales Netzwerk von rund 1500 Spezialisten tätig. Sie tragen dazu bei, dass Unternehmen konsistent und effizient kommunizieren können. CLS Communication bietet eine breite Palette massgeschneiderter Dienstleistungen und Lösungen für alle Phasen der Kommunikationsarbeit an. Dieses Angebot reicht von Copywriting, der Redaktion mehrsprachiger Jahresberichte, der Übersetzung von Texten der Unternehmenskommunikation, der Adaptation von Werbe- und Verkaufsunterlagen über die maschinelle Übersetzung kurzlebiger Dokumente bis hin zum Outsourcing interner Sprachendienste. Die Leistungen von CLS Communication zeichnen sich durch den Einsatz modernster Technologie und durch das Einhalten hoher Sicherheitsstandards aus. 4