August 2017 Eine Studie zur politischen Stimmung

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August 2017
Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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© Infratest dimap, Alt-Moabit 96a, 10559 Berlin
Inhaltsverzeichnis
Studieninformation............................................................................................. 1
Die wichtigsten Ergebnisse ................................................................................ 2
Manipulationsskandal der Autohersteller: Sinkendes Vertrauen und
wachsende Angst um die deutsche Wirtschaft ................................................ 3
Kritische Sicht auf das Verhältnis von Politik und Automobilindustrie ........... 5
Politik orientiert sich bei der Bewältigung des Abgasskandals an den
Interessen der Automobilindustrie.................................................................... 6
Politik sollte sich bei der Bewältigung des Abgasskandals stärker am Schutz
der Umwelt und der Gesundheit der Bürger orientieren ................................ 6
Zufriedenheit mit der Bundesregierung ........................................................... 8
Politikerbewertung: Generelle Unzufriedenheit mit den Spitzenpolitikern . 10
Kanzlerpräferenz: Zuwachs für Angela Merkel gestoppt ............................... 13
Weiterhin Mehrheit für eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung ............... 15
Sonntagsfrage: Union weiter klar vor der SPD ............................................... 16
Wahlkampfthema „Zuwanderung und Flüchtlinge“ ....................................... 18
ARD – DeutschlandTREND August 2017
Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Studieninformation
____________________________________________________________________________
Grundgesamtheit
Wahlberechtigte Bevölkerung in
Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe
Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)
WDR-Autor
Ellen Ehni
0221 220-1800
WDR-Redakteurin
Friederike Hofmann
0221 220-1800
Durchführung infratest dimap
Jürgen Hofrichter
030 533 22 - 0
Erhebungsverfahren
Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl
1.005 Befragte
Wissenschaftliche Betreuung /
Sonntagsfrage: 1.505 Befragte
Erhebungszeitraum
07. bis 08. August 2017
Sonntagsfrage: 04. bis 08. August 2017
Fehlertoleranz
1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent
** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut:
infratest dimap
Ihre Ansprechpartner:
Michael Kunert
030 53322-0
Reinhard Schlinkert
0228 32969-3
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____1
Die wichtigsten Ergebnisse
Im Zuge der Diskussion um die Verantwortung der Autoindustrie bei der Manipulation von Abgaswerten nach dem „Dieselgipfel“ vom 02. August ist ein deutlicher Vertrauensverlust in die Autoindustrie
zu verzeichnen: 57 Prozent der Bundesbürger geben an, Vertrauen in die Autobranche verloren zu
haben, 38 Prozent sehen ihr Vertrauen nicht erschüttert. Ein Grund liegt darin, dass eine Mehrheit von
56 Prozent befürchtet, dass dieses branchenweite Vorgehen in einer Schlüsselindustrie der deutschen
Wirtschaft insgesamt langfristig schaden wird. Zugleich ist eine Mehrheit von 67 Prozent der Ansicht,
dass die verantwortlichen Politiker bei der Bewältigung der Krise zu nachsichtig mit der Automobilindustrie umgehen. Dies dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass es eine Kluft gibt zwischen der
Wahrnehmung dessen, was die Politik tut, und den Erwartungen der Bürger, was die Politik tun sollte.
Bei der Bewältigung des Abgasskandals sind die Interessen der Automobilindustrie und Branchenarbeitsplätze, die Interessen der Dieselfahrer sowie der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der
Bürger zu berücksichtigen. Einerseits haben 63 Prozent der Bürger den Eindruck, dass für die verantwortlichen Politiker die Interessen der Automobilindustrie und die Arbeitsplätze am wichtigsten sind.
Andererseits plädieren 66 Prozent dafür, dass für die Politik der Schutz der Umwelt und die Gesundheit
der Bürger im Vordergrund stehen sollten.
Diese kritische Stimmung zum Umgang der Politik mit der Autoindustrie schlägt sich auch in einem
Rückgang der Zufriedenheit mit der Bundesregierung und der Beliebtheitswerte der Spitzenpolitikerinnen und -politiker nieder. Nach 55 Prozent im Mai sind aktuell nur noch 47 Prozent mit der Arbeit
der Bundesregierung zufrieden. Zudem verlieren sowohl Vertreter der Regierung als auch der Opposition teilweise deutlich an Zustimmung. Die Rangliste der Spitzenpolitiker wird von Finanzminister
Wolfgang Schäuble (64 Prozent, -1) angeführt, Rang zwei belegt Außenminister Sigmar Gabriel (63
Prozent, -3). Bundeskanzlerin Angela Merkel verliert 10 Punkte und fällt mit 59 Prozent Zustimmung
auf Platz drei zurück. Auch Martin Schulz verzeichnet Verluste von 4 Punkten und erreicht mit 33 Prozent Zustimmung seinen niedrigsten Wert im ARD-DeutschlandTREND. Im Hinblick auf die Kanzlerpräferenz muss Angela Merkel zwar auch leichte Einbußen hinnehmen (-5 Punkte); sie liegt mit 52 Prozent jedoch weiterhin klar vor Martin Schulz mit 30 Prozent (+2). Gut sechs Wochen vor der Bundestagswahl gib es keine Wechselstimmung: 49 Prozent wünschen sich, dass die neue Regierung von der
Union geführt wird, 38 Prozent ziehen ein SPD-geführtes Kabinett vor.
Die politische Stimmung ist im Ferienmonat August relativ stabil und die Union liegt weiter mit großem
Vorsprung vor der SPD. Wäre die Bundestagswahl bereits am nächsten Sonntag, könnte die CDU/CSU
unverändert zum Juli mit 39 Prozent der Stimmen rechnen. Für die Sozialdemokraten würden sich
aktuell 24 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden; sie liegen trotz eines Plus von einem
Punkt weiter klar mit 15 Punkten hinter der Union. Die Oppositionsparteien liegen weiterhin Kopf-anKopf: Die FDP (-1), die Grünen (+/-0) und die AfD (-1) würden aktuell einen Stimmenanteil von jeweils
8 Prozent erreichen. Die Linke käme unverändert zum Vormonat auf 9 Prozent.
Das Thema „Zuwanderung und Flüchtlinge“ ist eines der politischen Probleme, das für die Bürger in
Deutschland von besonderer Bedeutung ist. Im Wahlkampf der Parteien findet das Thema für viele
Bürger jedoch nicht ausreichend Beachtung, denn jeweils ca. ein Drittel bemängelt, dass sich die einzelnen Parteien hier nicht ausreichend positionieren. Im Unterschied zu den Anhängern der anderen
Parteien sind die AfD-Anhänger nahezu geschlossen (90 Prozent) der Meinung, dass ihre Partei dem
Thema den angemessenen Stellenwert gibt.
Das sind die wichtigsten Befunde im aktuellen ARD-DeutschlandTREND von infratest dimap im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____2
Manipulationsskandal der Autohersteller: Sinkendes Vertrauen und
wachsende Angst um die deutsche Wirtschaft
Seit Ende Juli Kartellvorwürfe gegen die deutschen Autobauer laut wurden, hält die öffentliche Kritik an den Herstellern an. Seit dem „Dieselgipfel“ vergangene Woche wird vor allem
über die Verantwortung der Autoindustrie bei der Manipulation von Abgaswerten diskutiert.
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger (57 Prozent) gibt mittlerweile an, dadurch Vertrauen
in die deutsche Autoindustrie verloren zu haben. Vier von zehn (38 Prozent) sehen ihr Vertrauen nicht erschüttert.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Vertrauen in Automobilindustrie
Manipulationsskandal der Autohersteller August 2017
nach Kartellvorwürfen Juli 2017*
57
ja, habe Vertrauen verloren
56
38
38
nein, habe kein Vertrauen
verloren
ja, habe Vertrauen verloren
Derzeit wird über die Verantwortung der deutschen Autohersteller bei der
Manipulation von Abgasen diskutiert. Haben Sie persönlich Vertrauen in die
deutsche Automobilindustrie verloren oder haben Sie das nicht?
nein, habe kein Vertrauen
verloren
Die deutschen Autohersteller stehen im Verdacht, jahrelang illegale Absprachen
- zum Beispiel zu Preisen und technischen Fragen - getroffen zu haben. Haben
Sie persönlich dadurch Vertrauen in die deutsche Automobilindustrie verloren
oder haben Sie das nicht?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / * aus ARD-Morgenmagazin Juli 2017
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Der Vertrauensverlust ist damit aktuell deutlich größer als unmittelbar nach Bekanntwerden
der Kartellvorwürfe. In der letzten Befragung für das ARD-Morgenmagazin Ende Juli gab
noch eine Mehrheit der Wahlberechtigten an, dass ihr Vertrauen in die Autoindustrie nicht
durch die Kartellvorwürfe erschüttert sei (56:38 Prozent).
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____3
Mit dem Vertrauensverlust einher geht die Sorge, dass der Skandal der deutschen Wirtschaft
insgesamt langfristig schaden könnte. Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) äußern diese Befürchtung. Vier von zehn (41 Prozent) glauben dagegen nicht an einen langfristigen gesamtwirtschaftlichen Schaden.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Abgasskandal
Manipulationsskandal der Autohersteller 2017
Manipulationsskandal von Volkswagen 2015*
57
56
41
ja, wird der deutschen Wirtschaft
langfristig schaden
nein, wird der deutschen
Wirtschaft langfristig nicht
schaden
38
ja, wird der deutschen Wirtschaft
langfristig schaden
nein, wird der deutschen
Wirtschaft langfristig nicht
schaden
Was meinen Sie: Wird der Manipulations-Skandal bei den Autoherstellern der deutschen Wirtschaft insgesamt langfristig schaden oder wird er das nicht?
Oktober 2015: Was meinen Sie: Wird der Manipulations-Skandal bei Volkswagen der deutschen Wirtschaft insgesamt langfristig schaden oder wird er das nicht?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / *Vergleiche ARD-DeutschlandTREND Oktober 2015
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Im Vergleich zu Oktober 2015, als die Abgasmanipulationen bei VW bekannt wurden, ist die
Sorge um die deutsche Wirtschaft damit deutlich gestiegen. Damals ging nur eine Minderheit der Wahlberechtigten (38 Prozent) von einem langfristigen Schaden für die deutsche
Wirtschaft aus.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____4
Kritische Sicht auf das Verhältnis von Politik und Automobilindustrie
Die Ergebnisse des Diesel-Gipfels vom 02. August werden unterschiedlich bewertet. Während die einen die Bedeutung der Autoindustrie als wichtigste Schlüsselindustrie Deutschlands betonen, interpretieren die anderen die Ergebnisse des Gipfels als Resultat einer zu
großen Nähe zwischen der Automobilindustrie und der Politik. Dabei werden unter anderem
Vorwürfe an die Politik erhoben, dass die auf dem Gipfel getroffenen Entscheidungen wie
die Nachrüstung der Abgasregelung per Software-Lösung zu sehr an den Interessen der Autoindustrie orientiert sind.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Umgang mit der Automobilindustrie
67
21
6
zu streng
zu nachsichtig
angemessen
Wie beurteilen Sie den Umgang der verantwortlichen Politiker mit der Automobilindustrie? Würden Sie sagen die Politiker gehen zu streng, zu nachsichtig oder
angemessen mit der Automobilindustrie um?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Das traditionell enge Verhältnis zwischen der Politik und der Autoindustrie mit ihren Standorten in den verschiedenen Bundesländern wird von den Bürgern mehrheitlich kritisch bewertet: Zwei Drittel der Bürger (67 Prozent) vertreten die Auffassung, dass die verantwortlichen Politiker im Umgang mit der Automobilindustrie zu nachsichtig sind. Ein Fünftel (21
Prozent) bewertet das Verhältnis der Politik zu Deutschlands wichtigster Industrie als angemessen. Nur 6 Prozent finden, die Politik ginge zu streng mit der Industrie um. Diese Einschätzungen werden im Wesentlichen von allen Bevölkerungsgruppen und Parteianhängerschaften geteilt.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____5
Politik orientiert sich bei der Bewältigung des Abgasskandals an den
Interessen der Automobilindustrie
Bei der Bewältigung des Abgasskandals sind die Interessen der Automobilindustrie und der
Arbeitsplätze in der Branche, die Interessen der Dieselfahrer sowie der Schutz der Umwelt
und der Gesundheit der Bürger zu berücksichtigen. Gut sechs von zehn Bürgern (63 Prozent)
haben den Eindruck, dass für die verantwortlichen Politiker bei der Bewältigung des Abgasskandals die Interessen der Automobilindustrie und der Branchenarbeitsplätze im Vordergrund stehen. Jeder Vierte (23 Prozent) geht davon aus, dass sich die Politik dabei vordringlich vom Schutz der Umwelt und der Gesundheit leiten lässt, 7 Prozent sehen bei der
Politik die Interessen der Dieselfahrer im Vordergrund.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Was leitet Politiker bei der Bewältigung des Abgasskandals?
die Interessen der Autoindustrie und der Arbeitsplätze
63
der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bürger
die Interessen der Diesel-Besitzer
23
7
Was glauben Sie ist für die verantwortlichen Politiker bei der Bewältigung des Abgasskandals am wichtigsten?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Spontan: gleichermaßen / weiß nicht / keine Angabe
Politik sollte sich bei der Bewältigung des Abgasskandals stärker am
Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bürger orientieren
Fragt man die Bürger danach, an welcher der drei Interessenlagen sich die Politik vorrangig
orientieren sollte, fällt das Ergebnis deutlich anders aus: Zwei Drittel der Wahlberechtigten
(66 Prozent) plädieren dafür, dass für die Politik bei der Bewältigung des Abgasskandals der
Umweltschutz und die Gesundheit der Bürger im Vordergrund stehen sollten. 14 Prozent
sind der Ansicht, dass die Politik in erster Linie die Interessen der Autoindustrie und der
Arbeitsplätze berücksichtigen sollte. Für 10 Prozent sollten die Interessen der Dieselfahrer
im Mittelpunkt stehen. 8 Prozent finden, dass allen drei Interessenlagen gleichermaßen
Rechnung getragen werden sollte.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____6
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Was sollte Politiker bei der Bewältigung des Abgasskandals leiten?
der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bürger
66
die Interessen der Autoindustrie und der Arbeitsplätze
14
die Interessen der Diesel-Besitzer
10
Und was sollte Ihrer Meinung nach für die verantwortlichen Politiker bei der Bewältigung das Abgasskandals am wichtigsten sein?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Spontan: gleichermaßen / weiß nicht / keine Angabe
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Was leitet Politiker bei der Bewältigung des Abgasskandals?
Was sollte Politiker bei der Bewältigung des Abgasskandals leiten?
63
die Interessen der Autoindustrie und der Arbeitsplätze
14
23
der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bürger
66
7
die Interessen der Diesel-Besitzer
10
was leitet Politiker?
was sollte Politiker leiten?
Was steht Ihrer Meinung nach bei der Aufarbeitung des Skandals für die verantwortlichen Politiker aktuell im Vordergrund?
Und was sollte Ihrer Meinung nach für die verantwortlichen Politiker bei der Bewältigung das Abgasskandals im Vordergrund stehen?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Spontan: Alles gleichermaßen / weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____7
Zufriedenheit mit der Bundesregierung
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung
Parteianhänger
sehr zufrieden /
zufrieden
Union
45
36
weniger / gar nicht
zufrieden
79
20
Grüne
48
52
FDP
47
53
SPD
43
56
15
Linke
19
81
2
sehr zufrieden
zufrieden
-1
-7
weniger zufrieden gar nicht zufrieden
+1
AfD
1
99
+6
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Mai 2017
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Über die Bewertung der Arbeit der Bundesregierung sind die Meinungen aktuell geteilt: Die
Hälfte der Bundesbürger (51 Prozent) ist unzufrieden mit der Arbeit der Großen Koalition.
Fast ebenso viele (47 Prozent) äußern sich positiv. Noch im Mai dieses Jahres überwogen
die positiven Urteile mit 55 Prozent deutlich die skeptischen Einschätzungen, die damals
von 44 Prozent der Bevölkerung abgegeben wurden. Deutlich erhöht – von 9 Prozent im Mai
auf nun 15 Prozent – haben sich die Stimmen, die den Kurs der Bundesregierung rundweg
missbilligen.
Mit Ausnahme der CDU-Anhänger hat das Vertrauen in das Berliner Kabinett in allen Wählerschaften abgenommen, besonders stark jedoch bei Anhängern der Grünen und der AfD.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____8
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung
Zeitverlauf
100
Union/SPD
Union/FDP
Union/SPD
90
80
70
weniger / gar
nicht zufrieden
60
50
51
47
40
sehr zufrieden /
zufrieden
30
20
Aug 17
Feb 17
Feb 16
Aug 16
Feb 15
Aug 15
Feb 14
​
Aug 14
Aug 13
Feb 13
Aug 12
Feb 12
Feb 11
Aug 11
Feb 10
​
Aug 10
Aug 09
Feb 09
Aug 08
Feb 08
Feb 07
Aug 07
Feb 06
​
Aug 06
0
Aug 05
10
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____9
Politikerbewertung: Generelle Unzufriedenheit mit den Spitzenpolitikern
Die kritische Stimmung gegenüber der Bundesregierung und ihrem Umgang mit der Autoindustrie schlägt sich auch in den Beliebtheitswerten der Spitzenpolitikerinnen und -politiker
nieder. Sowohl Vertreter der Regierung als auch der Opposition büßen teilweise deutlich an
Zustimmung ein.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Politikerzufriedenheit
sehr zufrieden / zufrieden
Wolfgang Schäuble
CDU
-1
Sigmar Gabriel
SPD
-3
Angela Merkel
CDU
-10
Thomas de Maizière
CDU
-3
Horst Seehofer
CSU
-3
Christian Lindner
FDP
-6
Barbara Hendricks
SPD
Martin Schulz
SPD
-4
Sahra Wagenknecht
Linke
-6
Katrin Göring-Eckardt
Grüne
-4
Alexander Dobrindt
CSU
Alexander Gauland*
AfD
63
59
50
40
33
29
28
23
+1
weniger / gar nicht zufrieden
64
10
30
31
40
43
53
39
38
39
41
56
57
54
65
74
Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit…? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden
oder gar nicht zufrieden?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juli 2017, *Mai 2017
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Spontan: Kenne ich nicht/Kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe
Angeführt wird die Politikerrangliste diesen Monat von Finanzminister Wolfgang Schäuble,
der als einziger seinen hohen Zustimmungswert der letzten Monate halten kann. Zwei Drittel der Wahlberechtigten (64 Prozent, -1 Prozentpunkt im Vergleich zu Juli) äußern sich derzeit positiv über seine politische Arbeit. Auf Platz 2 folgt Außenminister Sigmar Gabriel.
Sechs von Zehn (63 Prozent, -3) sind zufrieden. Gabriel erreicht damit nicht mehr seinen
Bestwert vom vergangenen Monat, ist jedoch in seinem Amt als Außenminister zu einem
der beliebtesten Bundespolitiker geworden. Bundeskanzlerin Angela Merkel kann ihren
Spitzenplatz der letzten zwei Monate nicht verteidigen und fällt zurück auf Platz 3. Zum
ersten Mal seit Februar 2017 büßt sie wieder deutlich an Beliebtheit ein. Aktuell sind sechs
von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer politischen
Arbeit, ein Minus von 10 Prozentpunkten im Vergleich zu Juli.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____10
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Politikerzufriedenheit: Angela Merkel
Zeitverlauf
90
Union/SPD
Union/FDP
Union/SPD
80
70
60
59
50
40
30
20
Aug 17
Feb 17
Feb 16
Aug 16
Feb 15
Aug 15
Feb 14
​
Aug 14
Aug 13
Feb 13
Feb 12
Aug 12
Feb 11
Aug 11
Feb 10
​
Aug 10
Aug 09
Feb 09
Feb 08
Aug 08
Feb 07
Aug 07
​
Feb 06
Aug 05
0
Aug 06
Zufriedenheits-Mittelwert
der Legislaturperiode
10
Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit Angela Merkel? Sind Sie mit ihrer politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger
zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weniger zufrieden / gar nicht zufrieden / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe
Thomas de Maizière folgt mit etwas Abstand zum Spitzentrio. Der Innenminister wird nach
leichten Verlusten von der Hälfte der Wahlberechtigten (50 Prozent, -3) für seine Arbeit
gelobt. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer verliert ebenfalls und kommt auf
eine Zustimmung von 40 Prozent (-3).
Wie auch in den Vormonaten ist Christian Lindner der mit Abstand beliebteste Oppositionspolitiker. Trotz Rückgang im Vergleich zu Juli äußern sich vier von zehn Bundesbürgern (39
Prozent, -6) positiv über den FDP-Chef. Mit der Arbeit von Umweltministerin Barbara Hendricks, die in den letzten Tagen vor allem wegen des „Dieselgipfels“ im Gespräch war, zeigen
sich ebenfalls vier von zehn Deutschen zufrieden (39 Prozent).
Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz verzeichnet weitere Ansehensverluste und erreicht
seinen niedrigsten Wert im ARD-DeutschlandTREND. Aktuell zeigt sich ein Drittel der Wahlberechtigten (33 Prozent, -4) zufrieden mit seiner Arbeit, eine Mehrheit ist unzufrieden (56
Prozent). Knapp hinter Schulz folgt die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht.
Drei von zehn Bundesbürgern (29 Prozent, -6) sind mit ihrer Arbeit zufrieden, gut die Hälfte
(57 Prozent) ist unzufrieden. Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt kommt auf
eine Zustimmung von 28 Prozent (-4). Es folgt Verkehrsminister Alexander Dobrindt mit 23
Prozent positiven Urteilen, 65 Prozent kommen zu einem kritischen Urteil. Nur das Schlusslicht – der AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland – stößt auf größere Skepsis: 74 Prozent
sind unzufrieden, nur jeder Zehnte (10 Prozent) zeigt sich mit der politischen Arbeit des AfDPolitikers zufrieden.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____11
EW'14
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Politikerzufriedenheit: Angela Merkel / Martin Schulz
Zeitverlauf
80
70
Merkel
59
60
50
40
Schulz
33
30
20
Aug 17
Apr 17
Jun 17
Feb 17
Okt 16
Dez 16
Aug 16
Apr 16
Jun 16
Feb 16
Okt 15
Dez 15
Aug 15
Apr 15
Jun 15
Feb 15
Okt 14
Dez 14
Aug 14
Apr 14
Jun 14
Feb 14
Okt 13
0
Dez 13
10
Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit Angela Merkel/Martin Schulz? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden,
zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weniger zufrieden / gar nicht zufrieden / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____12
Kanzlerpräferenz: Zuwachs für Angela Merkel gestoppt
Seit April dieses Jahres verzeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel einen stetig steigenden
Zuspruch bei der Kanzleralternative, nachdem sie im März noch hinter ihrem sozialdemokratischen Herausforderer Martin Schulz lag. Im August wird dieser Trend nun gestoppt. Die
Regierungschefin behält dennoch einen deutlichen Vorsprung vor ihrem Konkurrenten. Für
Angela Merkel würden sich bei einer Direktwahl des Bundeskanzlers 52 Prozent (-5) der
Wähler entscheiden, auf Martin Schulz entfielen 30 Prozent (+2) der Stimmen. Jeder Siebte
(14 Prozent) kann oder will sich für keinen der beiden Kandidaten entscheiden.
Die amtierende Kanzlerin kann sich dabei mit 93 Prozent der nahezu geschlossenen Unterstützung aus dem eigenen Lager sicher sein, während sich in den Reihen der SPD 71 Prozent
für ihren Kandidaten aussprechen. Mehrheitlich für Merkel würden sich auch die Anhänger
der FDP (79 Prozent) und der Grünen (49 Prozent) entscheiden. Anhänger der Linken präferieren hingegen eher Martin Schulz (40 Prozent). Gut jeder Dritte unter ihnen (29 Prozent)
würde jedoch keinem der beiden Anwärter die Stimme geben. Dieser Anteil fällt nur im
Lager der AfD mit 56 Prozent noch höher aus.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Direktwahl Bundeskanzler/ -in
Parteianhänger
Angela Merkel
Martin Schulz
spontan: keinen
52
Union
FDP
93
3
4
79
11
7
30
Grüne
14
Linke
SPD
Angela Merkel
Martin Schulz
spontan: keinen
-5
+2
+3
AfD
49
15
35
29
29
40
22
15
71
28
5
56
Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Martin Schul z?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juli 2017
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne Merkel/Schulz nicht / weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____13
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Direktwahl Bundeskanzler/ -in
Zeitverlauf
57
60
53
50
45
43
Merkel
52
49
50
46
41
40
40
36
34
30
36
36
29
Schulz
30
28
20
Aug 17
Mai 17
Feb 17
Jan 17
Dez 16
spontan: keinen von
beiden
14
11
Jul 17
10
Jun 17
10
7
10
0
11
Apr 17
13
11
Mrz 17
13
Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Martin Schul z?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne Merkel/Schulz nicht / weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____14
Weiterhin Mehrheit für eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung
Wenn nach der bevorstehenden Bundestagswahl im September eine neue Regierung
gebildet wird, dann sollte diese nach dem Wunsch der Hälfte der Bundesbürger (49 Prozent)
von der CDU/CSU geführt sein. Ein SPD-geführtes Kabinett präferieren hingegen 38 Prozent.
Die Stimmung gegen einen Regierungswechsel ist damit derzeit in etwa so stark wie im
Mai dieses Jahres.
Dass die Anhänger der beiden großen Parteien am liebsten ein aus ihren eigenen Reihen
heraus geführtes Kabinett sehen wollen, überrascht kaum. Klare Präferenzen bringen aber
auch die Wähler der kleineren Parteien zum Ausdruck. In den Reihen der Grünen und der
Linken gibt man mit 58 bzw. 64 Prozent einer sozialdemokratisch geführten Regierung den
Vorzug, im Lager der FDP plädiert man hingegen mehrheitlich, zu 72 Prozent, für eine
Führung durch die Union.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Wechselstimmung: Welche Partei sollte die nächste Bundesregierung führen?
Parteianhänger
CDU/CSU
49
Union
38
FDP
AfD
Grüne
Linke
CDU/CSU
SPD
+2
+2
SPD
95
SPD
4
72
12
40
31
31
58
21
64
9
87
Wenn es nach Ihnen ginge, sollte die nächste Bundesregierung wieder von der CDU/CSU geführt sein oder sollte sie von der SPD geführt sein?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Mai 2017
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____15
Sonntagsfrage: Union weiter klar vor der SPD
Angesichts der fehlenden Wechselstimmung sowie des -- wenn auch etwas geschrumpften
-- deutlichen Vorsprungs der Kanzlerin vor ihrem Herausforderer ist die politische Stimmung
im Ferienmonat August relativ stabil und die Union liegt gut sechs Wochen vor der Bundestagwahl weiter mit großem Vorsprung vor der SPD. Wäre die Bundestagswahl bereits am
nächsten Sonntag, könnte die CDU/CSU unverändert zum Juli mit 39 Prozent der Stimmen
rechnen. Für die Sozialdemokraten würden sich aktuell 24 Prozent der Wählerinnen und
Wähler entscheiden; sie liegen trotz eines Plus von einem Punkt weiter klar mit 15 Punkten
hinter der Union.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
39
24
9
8
8
8
4
Union
SPD
Linke
Grüne
FDP
AfD
Andere
0
+1
0
0
-1
-1
+1
Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem bundesweiten Ergebnis der letzten Bundestagswahl
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 06. Juli 2017
Die Oppositionsparteien liegen unverändert Kopf-an-Kopf – das Rennen um die drittstärkste
Kraft bei der Bundestagswahl ist offen. Die FDP (-1), die Grünen (+/-0) und die AfD (-1)
würden aktuell einen Stimmenanteil von jeweils 8 Prozent erreichen. Die Linke käme unverändert auf 9 Prozent. Alle anderen Parteien zusammen genommen kämen auf 4 Prozent
der Stimmen.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____16
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf
50
45
BTW‘05
BTW‘09
BTW‘13
CDU/CSU: 35,2
SPD: 34,2
Linke: 8,7
Grüne: 8,1
FDP: 9,8
CDU/CSU: 33,8
SPD: 23,0
FDP: 14,6
Linke: 11,9
Grüne: 10,7
CDU/CSU: 41,5
SPD: 25,7
Linke: 8,6
Grüne: 8,4
FDP: 4,8
AfD: 4,7
40
39 CDU/CSU
35
30
25
24 SPD
20
15
10
9
8
5
Aug. 17
Aug. 16
Aug. 15
Aug. 14
Aug. 13
Aug. 12
Aug. 11
Aug. 10
Aug. 09
Aug. 08
Aug. 07
Aug. 06
Aug. 05
0
Linke
FDP/
AfD/
Grüne
Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Werte in Prozent
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie
ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst
am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung
hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____17
Wahlkampfthema „Zuwanderung und Flüchtlinge“
Das Thema „Zuwanderung und Flüchtlinge“ ist eines der politischen Probleme, das für die
Bürger in Deutschland von besonderer Bedeutung ist. Es ist deshalb zu erwarten, dass dies
auch ein wichtiges Thema in der Endphase des Wahlkampfs sein wird. Wie aber gehen die
Parteien mit diesem Thema um? Wird es in angemessener Weise beachtet oder nicht? Die
Bevölkerung äußert hierzu differenzierte Meinungen.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Flüchtlingspolitik im Wahlkampf
Thema findet ausreichend Beachtung
Thema findet nicht ausreichend Beachtung
CSU
54
CDU
50
AfD
46
SPD
45
29
36
30
36
Linken
42
33
Grünen
42
35
FDP
27
39
Und nun zum Thema Zuwanderung und Flüchtlinge im Wahlkampf der politischen Parteien. Findet das Thema Zuwanderung und Flüchtl inge im Wahlkampf der … Ihrer
Meinung nach ausreichend Beachtung oder nicht?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Den Unionsparteien bescheinigt jeweils eine absolute Mehrheit, sie würden sich in angemessener Weise um das Thema Flüchtlinge und Zuwanderung kümmern, wobei der CSU mit
54 Prozent eine etwas stärkere Berücksichtigung attestiert wird als der CDU mit 50 Prozent.
Der SPD halten 45 Prozent der Bevölkerung zu Gute, sie sei ausreichend um das Thema
bemüht, während 36 Prozent das in Abrede stellen. Für jeweils etwa vier von zehn Bürgern
(42 Prozent) schenken Grüne und Linke dem Thema ausreichend Beachtung, während rund
ein Drittel gegenteiliger Meinung ist. Der FDP attestieren 27 Prozent, sich dem Thema
„Flüchtlinge“ angemessen zu widmen, 39 Prozent finden das nicht. Ein Drittel (32 Prozent)
können die Position der Partei zu dieser Frage nicht einschätzen.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D A U G U S T 2 0 1 7 _____18
Bei der AfD gehen 46 Prozent der Wahlberechtigten davon aus, dass sie dem Thema ausreichende Beachtung schenkt. Die AfD-Anhänger selbst sind fast geschlossen (90 Prozent) der
Meinung, dass ihre Partei dem Thema den angemessenen Stellenwert beimisst. Bei den
Anhängern der anderen Parteien kommt jeweils ein Viertel bis ein Drittel zu der Einschätzung, dass ihre Partei dem Thema mehr Aufmerksamkeit widmen könnte.
ARD-DeutschlandTREND August 2017
Flüchtlingspolitik im Wahlkampf
Thema findet ausreichend Beachtung
Parteianhänger
CSU
54
CDU
50
AfD
62
46
SPD
90
45
Linken
42
Grünen
42
FDP
57
27
57
63
53
50
Und nun zum Thema Zuwanderung und Flüchtlinge im Wahlkampf der politischen Parteien. Findet das Thema Zuwanderung und Flüchtl inge im Wahlkampf der … Ihrer
Meinung nach ausreichend Beachtung oder nicht?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Thema findet nicht ausreichend Beachtung / weiß nicht / keine Angabe
-Michael Kunert / Reinhard Schlinkert
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