Anlage 4 zu GRDrs 296/2013

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Lageplan
Anlage 4 zu GRDrs 296/2013
Räume 0-3 Jahre
Räume 3-6 Jahre
Gemeinschaftsräume
Stadtfläche
NA
UG-01.2
Personal-Pausenraum
UG-01.2
Personal-Pausenraum
NA
NA
UG-04
Werkraum
UG-06.2
UG-05.1
Aufbereitungsküche
WC/Umkl.
Personal
NA
NA
NA
UG-16
Mehrzweckraum
UG-17
Flur
UG-05.2
Lebensmittellager
UG-02
Lager
UG-06.1
Lager
UG-18
Aufzug
UG-07
Wasch-/Putz
UG-08
Pelletlager
UG-09
Heizraum
UG-10
Kinderwagen
UG-11
Lager
UG-12
HAR-ELT
UG-13
Haupttreppen
haus
UG-14
WC
Besucher
UG-15.1
Abstellraum
UG-15.2
Abstellraum
UNTERGESCHOSS
gk Gössel + Kluge freie architekten - Dresden - Stuttgart
13.05.2013
Spielgeräte Baumplattformen
teilweise mit Auf- und Abstieg
Tunnelrutsche
Räume 0-3 Jahre
Räume 3-6 Jahre
Gemeinschaftsräume
Stadtfläche
EG-01
Gruppe
EG-03
WC-M
EG-04
WC-J
EG-02
Gruppe
EG-06
EG-05
Begegnung / Spielen Abstell.
EG-07
Wickelraum
EG-16
WC-Beh.
EG-17
WC D
EG-18
Teeküche
Tresen
EG-22
Bistro
EG-19.1
Information
EG-08
Flur
EG-31
WC
8.73 m²
EG-28
EG-29
Abstellraum Wickelraum
EG-24
Gruppe
EG-19.2
Flur
EG-14
1
1
2
2
3
5
6
7
8
9
10
3
Haupt-TRH
4
EG-09
EG-10
EG-11
EG-12
EG-13
Gruppe
Begegnung / Garderobe
Gruppe
Gruppe
Ruheraum
11
12
13
14
15
16
17
18
19
4
5
6
7
EG-20
EG-21
Leitung
Medien
Elterngespr.
8
9
EG-23
Elterntreff
Vortrag
EG-30
EG-25
Schlafraum
Schlafraum
10
11
EG-26
Gruppe
12
13
14
15
16
17
18
19
ERDGESCHOSS
gk Gössel + Kluge freie architekten - Dresden - Stuttgart
13.05.2013
Räume 0-3 Jahre
Räume 3-6 Jahre
Gemeinschaftsräume
Stadtfläche
VK Rohdecke
Schwelle
Knickpunkt Fußboden / aufgehende Wand
Sparren (12 / 24)
Sparren (12 / 20)
Knickpunkt Sparren Untersicht
G01
Begegnung / Spielen
71.44 m²
G03
Begegnung / Spielen
Sparren (12 / 24)
GALERIE
gk Gössel + Kluge freie architekten - Dresden - Stuttgart
13.05.2013
Tageseinrichtung für Kinder Löwensteiner Straße 49
Sanierung, Umbau und Erweiterung
Baubeschreibung
Anlass:
Mit der anteiligen Förderung des Programms „Die Soziale Stadt“ soll die bestehende
Tageseinrichtung für Kinder Löwensteiner Straße 49 modernisiert, von fünf auf acht
Gruppen erweitert und den städtischen Betreuungsstandards entsprechend umgebaut werden.
Das Gebäude liegt zentral in der so genannten Rotwegsiedlung, die in den 30erJahren als städtebauliches Gesamtensemble und ältester Teil von Rot entstanden
ist. Es wird seit seiner Errichtung 1954 als Tageseinrichtung genutzt; seit einem Umbau 1983 für insgesamt 97 Kinder.
Im Stadtteil Rot leben rund 10.000 Menschen. Laut Sozialdatenatlas gibt es in Rot
überdurchschnittlich viele Haushalte mit niedrigem Einkommen, dagegen liegt der
Anteil der Alleinerziehenden überdurchschnittlich hoch bei 27,0 %. Zur Ermöglichung
einer integrativen und aktivierenden Zusammenarbeit mit den Eltern im Sinne einer
Erziehungspartnerschaft ist eine behutsame Neuordnung der bestehenden Grundrisse erforderlich. Mit dem Umbau können präventive Angebote, die die Chancengleichheit von Familien und ihren Kindern erhöhen, sowie eine intensive und kompetente Sprachförderung ermöglicht werden.
Mit der baulichen Erneuerung sowie mit den damit verknüpften konzeptionellen Erweiterungen soll das Gebäude zum sozialen und identitätsstiftenden Mittelpunkt der
Rotwegsiedlung ertüchtigt werden.
Bestand:
Das städtische Gebäude aus dem Jahr 1954 mit einem Umbau 1983 ist stark sanierungsbedürftig. Die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation des Gebäudes müssen vollständig erneuert werden. Das Gebäude entspricht insgesamt nicht mehr den
gültigen Vorschriften und Richtlinien, die heute an eine Tageseinrichtung für Kinder
gestellt werden, insbesondere beim Brandschutz.
Das Raumangebot in dem als Zweispänner mit langem Mittelflur angelegten Gebäude ist beengt und dunkel.
Im Rahmen der Vorplanung ließ sich nicht abschließend ermitteln, inwieweit die aus
der Nachkriegszeit stammende Kernsubstanz des Gebäudes tatsächlich im geplanten Umfang verwendet werden kann. Deshalb wird planerisch auch der Fall berücksichtigt, dass die Bausubstanz weitgehend ersetzt werden muss.
Entwurf:
Mit dem Neubauanteil wird das Bestandsgebäude in Richtung Osten um rund 23 m
verlängert, wobei das Untergeschoss im bisherigen Umfang verbleibt. Das Obergeschoss wird erneuert und erhält eine geneigte Dachkonstruktion, die es erlaubt, eine
zusätzliche Spielebene als Galerie einzuziehen. Der bestehende Innenflur wird an
mehreren Stellen zugunsten von Tageslicht und Kindgerechtigkeit aufgeweitet. Diese
Öffnungen bilden sich in der Fassade als „Schaufenster“ ab.
Die erneuerte Anlage fügt sich maßstäblich und mit Erhalt des prägenden Haupteingangs weiterhin städtebaulich in die Rotwegsiedlung ein und besitzt die Chance ein
identitätsstiftender Ort in diesem Gebiet zu werden.
Durch die eingesetzten architektonischen Mittel, wie
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der sehr maßstäblichen Gebäudehöhe,
Öffnungen und Raumbezüge in den Garten und auf die Dachterrasse,
helle Fassadenflächen, teils transparent, teils transluzent für größtmögliche Nutzung des
einfallenden Tageslichts
Transparenz, Leichtigkeit
Flexibilität
einer Faltungs- Dachskulptur als Raum- Erlebnis für die Kinder
bietet sich die Möglichkeit, neue Betreuungs- und Pädagogik-Konzepte sowohl räumlich als
auch konzeptionell mit dem Gebäude zu unterstützen.
Außenanlagen:
Die Rotwegsiedlung wird von einem alten Baumbestand geprägt. Von den 34 bestehenden Bäumen werden 26 erhalten. 6 neue Bäume werden auf dem Grundstück
gepflanzt. Umgestaltet und saniert werden die Freispielflächen im östlichen Bereich
mit Sandkasten, Nestschaukel und Rutschbahn für die 0 - 3 Jährigen und im westlichen Bereich wird die bestehende Freispielfläche ergänzt mit neuen Sitz- und Spielstufen für die 3 - 6 Jährigen. Ein Steg an der Fluchttreppenanlage bindet die nördliche Spiel- + Wiesenfläche an.
Das anfallende Regenwasser versickert auf dem nördlichen Grundstück über eine
Rigole. Nach der Amortisationszeit der Investitionskosten erzeugt die wartungsfreie
Anlage keine weiteren Betriebskosten.
Barrierefreiheit:
Die künftige Tageseinrichtung für Kinder ist barrierefrei geplant und erhält einen Aufzug vom UG bis ins erste OG.
Gebäudestruktur:
Die Anlage wird über den Haupteingang von der Löwensteiner Straße erschlossen.
Nebenausgänge im Erdgeschoss sorgen für direkte Erreichbarkeit der Außenspielflächen. Der separat vermietbare Mehrzweckraum im Untergeschoss erhält eine eigene
Erschließung von der Nordseite des Gebäudes über einen Tiefhof. Für das Gebäude
stehen auf dem nördlichen Spielbereich 2 Stellplätze, davon einer behindertengerecht, zur Verfügung.
Fluchtmöglichkeiten in Brand- und Notfall im Erdgeschoss über Fenster und Fassadentüren, im Obergeschoss über Dachterrassen und über die Verbindungsbrücke
zum nördlich angrenzenden Spielpark.
Die Spielgalerie im Obergeschoss dient zu temporären Spielzwecken und ist in das
Obergeschoss eingestellt.
Gründung:
Das Gebäude wird flach auf Streifenfundamenten gegründet, in regelmäßigen Abständen durch Magerbetonplomben bis auf den tragfähigen Lettenkeuper geführt.
Die Innenstützen gründen auf Einzelfundamenten. Die neue Bodenplatte wird monolithisch an die Fundamente angeschlossen.
Tragsystem:
Das Gebäude wird als Stahlbeton-Skelettbau ausgeführt, der im UG an die verbleibende Gebäudestruktur anschließt. Die Dachskulptur wird als Holzkonstruktion ausgebildet. Der Galeriefußboden besteht aus einer Massivdecke, die an der Gebäudeaußenkante linienförmig auf einer schrägen Stahlbetonwand gelagert ist. Diese
Wand wirkt als Unterzug für den Fußboden der Galerie. Die UG und EG-Flachdecken
spannen über zwei Felder in Gebäudequerrichtung und lasten auf den Randunterzügen und einem Mittelunterzug ab. Im Bereich der „Schaufenster“ kragt die Decke
aus. Die Randunterzüge der Decke EG spannen zwischen den Außenwandabschnitten. Die Einzelstützen dazwischen sind nichttragend. Die Aussteifung erfolgt über die
Treppenhauswände und den Aufzugsschacht und die zahlreichen kurzen Wandabschnitte der Außenwände.
Fassade:
Die Fassadenkonstruktion wird bei Ganzglasbereichen als Element- bzw. Pfosten /
Riegel - Konstruktion ausgebildet. Geschlossene Fassadenbereiche werden zweischalig hinterlüftet und hochgedämmt ausgebildet, als Bekleidung kommen großformatige, revisionierbare, wartungsfreie Faserzementtafeln zum Einsatz.
Lichtbänder mit Öffnungselementen über den Flurbereichen bringen zusätzliches Tageslicht ins Gebäudeinnere und sorgen für natürliche Luftzirkulation.
Auf Dachflächen können optional großformatige Paneele mit Photovoltaikschichten zum
Einsatz kommen. Dacheindeckung mit Faserzementelementen.
Sonnenschutz im Dachbereich durch Stranglamellen, beweglicher Sonnenschutz an
Ost-, Süd-, Westseiten der Fassaden.
Materialien im Innenbereich:
Alle Funktionsräume sind mit flexiblen Gipskarton-Trennwänden für eine anpassbare
Teilung und Strukturierung ausgestattet. Koppelbare Bereiche erhalten mobile FaltSchiebewände.
Die Trennwände der Gruppenräume und der multifunktionalen Bereiche und die
Trennwände zum Flur sind in Aluminium-/ Holz- / Glas- Ständerkonstruktion, zum Teil
mit Oberlichtbändern vorgesehen.
Deckenuntersichten werden teilweise als sichtbare Speichermasse in Beton belassen.
Bodenbeläge sind aus verschiedenen Materialien wie weichem Gummiboden, Kunstharzbeschichtung, Industrieparkett Hochkantlamelle geplant.
Boden und Wände in Sanitärbereichen sollen als fugenlose, wasserdichte und leicht
zu reinigende Kunstharzbeschichtung vorgesehen.
Brandschutz:
Zur inneren Erschließung erhält das Gebäude einen notwendigen Treppenraum, der
über alle Geschosse führt und hat und im Untergeschoss einen gesicherten Ausgang
ins Freie besitzt. An der Nordseite des Gebäudes wird eine Fluchtbrücke mit Fluchttreppe als bauliche Sicherstellung des zweiten Flucht- und Rettungsweges errichtet.
Das Gebäude hat eine maximale Längenausdehnung von ca. 60 m. Aufgrund des
ca. mittig angelegten Treppenraumes wird das Gebäude in zwei Nutzungsbereiche
unterteilt. Im EG und OG wird auf die Ausbildung notwendiger Flure verzichtet. Die
entstehenden Nutzungseinheiten sind jeweils an zwei bauliche alternative Fluchtund Rettungswege angeschlossen. Die Gruppenräume werden so ausgebildet, dass
aus jedem Gruppenraum ein direkter Ausgang ins Freie besteht.
Haustechnik:
Das Gebäude wird von der Löwensteiner Straße mit Trinkwasser und Strom aus dem
öffentlichen Netz der EnBW versorgt. Sowohl Bestand- als auch Neubaugebäude
erhalten eine komplett neue ELT-Installation mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik.
Die Sanitärbereiche werden neu angeordnet und nutzergerecht gestaltet, die Belüftung erfolgt über Fensterlüftung.
Die Wärmeversorgung erfolgt mit einer Holz-Pellet-Anlage. Die Aufenthaltsräume
werden mit Fußbodenheizung ausgestattet und kommen dem Spiel- und Nutzungsverhalten der kleineren Kinder entgegen.
Das Gebäude wird mit einer Aufbereitungsküche ausgestattet.
Energietechnische Anforderungen:
Die Anforderungen des aktuellen Energieerlasses der Landeshauptstadt Stuttgart
(GRDrs 165/2010) werden eingehalten. Demzufolge ist die Energieeinsparverordnung 2009 um 30 % zu unterschreiten. Bezogen auf den baulichen Wärmeschutz
(thermische Hülle) sind die Vorgaben der Energieeinsparverordnung um 20 % zu
unterschreiten.
Ausweichquartier:
Für die Bauzeit des Neubauvorhabens von voraussichtlich 18 Monaten ist der Betrieb
der Tageseinrichtung für Kinder ausgelagert werden. Insgesamt müssen ca. 75 Kinder interimsweise untergebracht werden. Im Stadtteil steht kein geeignetes Objekt
zur Verfügung. Deshalb ist eine Containerlösung auf dem nördlichen, zur Einrichtung
gehörenden städtischen Flurstück 1793 eingerichtet. Der Umzug in diesen Interimsstandort ist bereits im August 2012 erfolgt.
Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung
22. Mai 2013
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