2.0 Unsere Verantwortung 2.1 Der Bericht des Aufsichtsrats 2.2 Corporate Governance (inkl. Vergütungsbericht) 2.3 Mitarbeiter 2.4 Nachhaltigkeit 118 128 131 3.0 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 137 4.0 Konzernabschluss 4.1 Gewinn- und Verlustrechnung 4.2 Bilanz 4.3 Kapitalflussrechnung 4.4 Veränderung des Eigenkapitals 4.5 Anhang 4.6 Bestätigungsvermerk 138 139 140 141 142 143 204 Weitere Informationen Wesentliche Beteiligungen Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns Organe und weitere Gremien Glossar Schlagwortverzeichnis Impressum 205 205 Finanzkalender Fünf-Jahres-Übersicht (Teil des Lageberichts) 112 113 208 210 216 219 221 6 18 10 14 > Unser Anspruch: Klimaschutz, der sich rechnet Klimaschutz ist für uns eine zentrale Aufgabe. Als einer der größten Stromerzeuger Europas verfügen wir über eines der größten Potenziale zur CO2-Vermeidung. Sinnvolle CO2-Vermeidung heißt dabei für uns erstens: Emissionen möglichst gar nicht erst entstehen lassen. Aber als Versorger fühlen wir uns auch einem zweiten Aspekt verpflichtet: Strom und Gas langfristig sicher und wirtschaftlich zu produzieren und zu liefern – im Interesse unserer Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Und im Interesse heutiger und kommender Generationen. Mit dem größten Investitionsprogramm unserer Unternehmensgeschichte leisten wir unter beiden Aspekten einen umfangreichen Beitrag: durch neue, hocheffiziente Kraftwerke, den massiven Ausbau erneuerbarer Energien und die weitere Nutzung der CO2freien Kernenergie. In Summe hat RWE ein CO2-Vermeidungspotenzial von knapp 40 Mio. Tonnen bis 2012 und weiteren rund 20 Mio. Tonnen bis 2015. Potenzial, das sich nicht nur für das Klima rechnet. Wir reden nicht, wir handeln – und investieren Milliarden. Wer, wenn nicht wir! Jürgen Großmann Berthold Bonekamp Alwin Fitting Ulrich Jobs Rolf Pohlig RWE-Ingenieure sind ständig auf der Suche nach neuen Rekorden: Mit modernsten Anlagentechnologien haben sie in Kraftwerken auf Braunkohlebasis schon Wirkungsgrade von 43 % erzielt. Steinkohlekraftwerke könnten sie bereits auf 46 % trimmen. Mit neuen Materialien und Methoden zielen sie seit neuestem auf Wirkungsgrade jenseits der 50 %-Schwelle. Klimaschutz durch Energieeffizienz Energie, die nicht verbraucht wird, ist die umweltschonendste. Darum heißt eines unserer obersten Ziele Effizienz – beim Energieeinsatz in unserem eigenen Unternehmen, bei der Energiegewinnung, in der Stromerzeugung und beim Verbrauch von Energie durch unsere Kunden. Um Energie möglichst effizient zu nutzen, verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstreckt: von der Gewinnung über Umwandlung und Transport bis zur Anwendung. Ergebnis: Die CO2-Emissionen sinken, Energiekosten können fallen und die erhöhte Produktivität verbessert die Versorgungssicherheit. Energiequelle: Effizienz! Von 1991 bis 2006 haben deutsche Unternehmen die für eine Produkteinheit benötigte Energiemenge um rund 20% verringert. Effizienter wirtschaftet kaum ein Land mit Energie – ein Erfolg für die Umwelt, den es auszubauen gilt. In der Energiewirtschaft heißt das zum Beispiel: weniger Kohle einsetzen, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen, oder weniger Strom und Gas verbrauchen, ohne die Lebensqualität zu mindern. Für diese Herausforderungen sind wir gerüstet. In unserem rheinischen Braunkohlerevier entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten für unsere Bandanlagen Energiespargurte, die durch leichteres Laufverhalten den Energieverbrauch deutlich reduzieren werden. Bereits heute sparen wir durch Abschaltungen beim Leerlauf jährlich rund 3,5 Mio. Kilowattstunden (kWh) ein. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von ca. 1.000 Haushalten. In der Nordsee setzt Zähler denkt mit: Smart Metering RWE Dea auf der Ölbohrinsel Mittelplate Zeichen für ökonomischen Umgang mit Energie: Neben modernster Bohr- und Fördertechnik erschließt die Transportumstellung von Tankschiff auf Pipeline erhebliche Sparpotenziale. So entfallen jährlich rund 1.000 Tankerfahrten. Das schont die Umwelt. Mehr Leistung, weniger Emissionen. Kohlekraftwerke sind wesentliche Quellen der Stromversorgung. Um den Klimaschutzzielen gerecht zu werden, erzielen wir mit unseren Kraftwerken seit den neunziger Jahren vielfältige Fortschritte: höhere Leistung, weniger Emissionen und bessere Wirkungsgrade. Unsere Braunkohlekraftwerke mit optimierter Anlagentechnik (BoA) setzen völlig neue technische Maßstäbe: mit High-Tech-Werkstoffen, computergesteuerten Turbinenschaufeln, Restwärme-Recycling und geringerem Eigenbedarf an Strom. Wettlauf um Wirkungsgrade. Mit seinem Wirkungsgrad von mehr als 43% liegt der Kraftwerkstyp BoA um rund zwölf Prozentpunkte über den Altanlagen, die durch unsere neuen Kraftwerke BoA 2&3 in Neurath ersetzt werden. Bei gleicher Stromerzeugung sinken die CO2-Emissionen um mehr als 30 % oder – in absoluten Zahlen – um 6 Mio. Tonnen jährlich. Mit der Pilotanlage zur Braunkohlevortrocknung am Kraftwerk Niederaußem wird eine Technologie entwickelt, die den Wirkungsgrad um weitere vier Prozentpunkte steigern soll. Nächstes Entwicklungsziel ist das „700-GradKohlekraftwerk“, das weitere vier Prozentpunkte 9 Unsere Klimaschutzstrategie Zukünftiger Block F unseres neuen Braunkohlekraftwerks, Neurath: Ortstermin auf dem Kesselgerüst verspricht. Damit rücken Braunkohlekraftwerke mit Wirkungsgraden von mehr als 50 % in Reichweite. Klima spürbar entlastet. Einschließlich der Anlage BoA 2&3 planen wir, bis 2012 in Kontinentaleuropa rund 8 Mrd. € in neue Kraftwerke zu investieren. Neben einem Gaskraftwerk im Emsland sollen zwei Steinkohlekraftwerke mit einem Wirkungsgrad von 46% und einer Nettoleistung von jeweils über 1.500 MW entstehen. Damit einhergehende Effizienzgewinne führen zu einer spürbaren Entlastung des Klimas: im Vergleich zu älteren Steinkohlekraftwerken der gleichen Leistungsklasse sinken die CO2Emissionen je Kraftwerk um jährlich 2,5 Mio. Tonnen. Zwei von RWE npower in Großbritannien geplante Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehr als 3.600 MW bieten ein Einsparpotenzial von über 10 Mio. Tonnen CO2 jährlich, wenn – wie beabsichtigt – parallel alte Steinkohlekraftwerke stillgelegt werden. Insgesamt wird unser Erneuerungsprogramm für Kraftwerke in Großbritannien die spezifischen CO2-Emissionen von RWE npower bis 2015 im Vergleich zu 2000 um ein Drittel, im Vergleich zu 1990 um die Hälfte senken. Energieeffizienz bei unseren Kunden. Im Frühjahr 2007 haben wir im Rahmen einer dreistufigen Aktionspyramide als erstes Unternehmen der Branche eine umfassende Informationskampagne gestartet, um unsere Kunden im privaten, gewerblich-industriellen und kommunalen Bereich stärker für das Thema Energieeffizienz zu gewinnen. Stufe zwei umfasst individuelle Beratung und konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Dabei stellen wir unser Know-how zur Verfügung, um gemeinsam mit unseren Kunden Energie und Kosten zu sparen sowie das Klima zu schonen. Speziell bei der Straßenbeleuchtung und bei Verwaltungsgebäuden mit schlechter Wärmeisolierung leisten wir gezielt mit Fördermitteln einen Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz. Investition in die Zukunft! Die dritte Stufe der Pyramide gehört Forschung und Entwicklung. Um unseren privaten und gewerblichen Kunden zu helfen, Stromkosten genauer zu kalkulieren, entwickeln wir mit moderner Computertechnologie „intelligente Stromzähler“ (Smart Metering): ein innovatives Produkt, mit dem sich neue Sparpotenziale im Energiehaushalt identifizieren lassen. Gemeinsam mit Partnern entwickeln unsere Ingenieure außerdem das „virtuelle Kraftwerk“, das die Stromgewinnung kleinerer, dezentraler Blockheizkraftwerke oder Windkraftanlagen bündelt und gemeinsam vermarktet. Auf diese Weise lassen sich Vertriebswege erschließen, die einzelnen Anlagen nicht offen stehen. So wird der Verbund insgesamt wirtschaftlicher und die Effizienz verbessert. Nicht zuletzt sind wir darum auch an der „Initiative Energie Effizienz“ der deutschen Energie-Agentur (dena) beteiligt. Über einen Zeitraum von drei Jahren investieren wir in dieses Programm 150 Mio. €. In der ursprünglichen Natur der Äußeren Hebriden im Norden Schottlands erforscht RWE ein innovatives Wellenkraftwerk. Seine Turbinen werden durch den Luftstrom der Wellen angetrieben. Es könnte später 1.500 Haushalte mit Strom versorgen sowie pro Haushalt und Jahr 4 t CO2 einsparen, die durch fossile Energieträger entstehen würden. Klimaschutz durch erneuerbare Energien Erneuerbare Energien – insbesondere Wind und Wasser – werden in Zukunft von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Energieversorgung sein. Dies vor allem deshalb, weil sie keine Treibhausgase freisetzen und damit dem Klimaschutz dienen. In Zukunft wird ihr Marktanteil weiter wachsen. Auch dank unserer Anstrengungen. Geschäftsfeld erneuerbare Energien. Wir treiben den Ausbau erneuerbarer Energien europaweit entschieden voran. Unser Ziel: Wir wollen in der nächsten Dekade auf europäischer Ebene zu den führenden Anbietern von Strom aus erneuerbaren Energien gehören. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele, die sich die Politik auf nationaler und europäischer Ebene auf diesem Gebiet gesetzt hat. Damit haben wir eine klare strategische Richtungsentscheidung zugunsten der regenerativen Energien getroffen. Schwerpunkt unseres Engagements ist die verstärkte Nutzung der Windkraft – zu Land (onshore) und zu See (offshore). Denn unter allen erneuerbaren Energien wird die Windenergie Baldeneysee, Essen: RWE-Laufwasserkraftwerk voraussichtlich als erste die Grenze zur Wirtschaftlichkeit überschreiten und bietet zur Zeit attraktive Wachstumspotenziale. Neue Gesellschaft RWE Innogy. Pro Jahr werden wir jährlich im Durchschnitt mindestens 1 Mrd. € in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Zum 1. Februar 2008 haben wir unter dem Namen RWE Innogy eine neue, eigenständige Gesellschaft gegründet. In diesem Unternehmen führen wir unsere Aktivitäten und unsere konzernweiten Kompetenzen auf dem Gebiet erneuerbarer Energien zusammen. Mit RWE Innogy nehmen wir gezielt den gesamteuropäischen Markt für regenerative Energien in den Blick. RWE Innogy geht zunächst mit einer Stromerzeugungskapazität von knapp 13 Unsere Klimaschutzstrategie North Hoyle, walisische Küste: Offshore-Windpark von RWE 1.100 MW an den Start – mehr als zur Rundumversorgung einer Großstadt wie Düsseldorf benötigt wird. Windkraft. In Großbritannien zählt RWE zu den führenden Betreibern von Windkraftanlagen. Mit North Hoyle – acht Kilometer vor der walisischen Küste gelegen – betreiben wir den ersten großen Offshore-Windpark (60 MW), der bisher in Großbritannien gebaut wurde. Hier wird genügend Energie gewonnen, um den Strombedarf von 40.000 Haushalten zu decken. Weitere Wachstumsprojekte in Großbritannien sind in Planung – darunter mit einer Leistung von 750 MW einer der weltweit größten Offshore-Windparks. In Spanien, Frankreich und Polen sind wir ebenfalls in Sachen Windkraft engagiert. Im Rahmen unseres Forschungs- und Entwicklungsprogramms bauen wir außerdem ein Wellenkraftwerk vor der schottischen Hebrideninsel Lewis. Wasserkraft und Biomasse. Speziell die Nutzung der Wasserkraft hat bei RWE eine lange Tradition. Erst im vergangenen Jahr haben wir mit der Erweiterung eines Wasserkraftwerks am Hochrhein begonnen. In Deutschland sind wir zugleich einer der größten Betreiber von Biomasseanlagen. Unser größtes Biomassekraftwerk steht in Berlin und versorgt rund 20.000 Haushalte mit Strom. Aufbauend auf diesen Erfahrungen werden wir erneuerbare Energien massiv ausbauen. Innovation. Unsere neue Gesellschaft RWE Innogy wird sich neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch gezielt bei Innovationen engagieren. Insbesondere mit Blick auf die Nutzung der Geothermie oder der Wellen- und Gezeitenenergie sind die technischen Möglichkeiten noch längst nicht ausgereizt. Dieses Potenzial wollen wir gewinnbringend nutzen. Dazu werden wir nicht nur klassische Forschungs- und Entwicklungsprojekte verfolgen, sondern auch gezielt in Technologiefirmen und erfolgversprechende neue Technologien investieren. Neues Speicherverfahren. Die stark schwankende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien wird zunehmen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig Konzepte für eine effiziente Stromspeicherung zu entwickeln. Gemeinsam mit General Electric (GE) wollen wir ein Druckluftspeicherkraftwerk entwickeln. Bei dieser Speichertechnik wird – zu Zeiten eines hohen Stromangebots – Luft komprimiert und in unterirdischen Kavernen gespeichert. Diese Druckluft kann im Bedarfsfall zur Stromerzeugung genutzt werden. Wasser, Wind und Sonne haben etwas gemeinsam: Sie liefern Energie, und zwar CO2-frei. Dies gilt auch für Kernenergie. Zusammen mit anderen unverzichtbaren Energieträgern leistet sie ihren Beitrag zu einer sicheren, sauberen und klimafreundlichen Stromversorgung. Klimaschutz durch umweltschonende Kraftwerke Es gibt eine Technologie, die Energie sicher, wirtschaftlich und vor allem CO2-frei liefert: die Kernenergie. Auf ihren Beitrag können wir nicht verzichten, um die ehrgeizigen CO2-Minderungsziele Deutschlands und der EU bei verantwortbaren Kosten zu erreichen. Wir akzeptieren politische Entscheidungen – dennoch sind wir der Meinung, dass der Ausstieg aus der Kerntechnik kritisch überprüft werden muss. Insbesondere unter dem Aspekt des Klimaschutzes. Außerdem wollen wir die Kohleverstromung durch erhebliche Investitionen in neue Technologien klimafreundlich gestalten. Denn auf kurze und lange Sicht können wir in Europa auch auf diesen Energieträger nicht verzichten. Klimaschutz mit Kernenergie. Etwa ein Viertel der in Deutschland erzeugten Strommenge entsteht CO2-frei durch wirtschaftliche und sichere Kernkraftwerke! So bleiben der Atmosphäre jährlich rund 150 Mio. Tonnen CO2 erspart. Im Durchschnitt der 27 EU-Länder entfällt auf die Kernkraft sogar rund ein Drittel der Stromerzeugung. Anders lassen sich die ambitionierten Klimaschutzziele der Europäischen Union auch kaum erreichen. Demnach sollen die Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um mindestens 20 % gegenüber 1990 gesenkt werden, in Deutschland um mindestens 30 %. Insofern kommt der Kernenergie eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu. Deutschland könnte dem Beispiel anderer Länder wie Niederlande, Schweden, Großbritannien oder USA folgen und sich eine Neubewertung der Kernenergie offen halten und das Ausstiegsszenario nach dem Atomgesetz auf den klimapolitischen Prüfstand stellen. Kernkraftwerk Biblis: Einlagern von frischen Brennelementen Ökologie und Ökonomie balancieren. Auch um die dafür nötige Zeit zu gewinnen, haben wir beim Bundesumweltministerium beantragt, 30 Mrd. Kilowattstunden aus dem Stromkontingent unseres stillgelegten Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich bzw. unseres Kernkraftwerks Emsland auf Block A unseres Kernkraftwerks Biblis zu übertragen. Ziel ist es, die Laufzeit von Block A bis 2012 zu verlängern und so ein Gleichziehen mit der Laufzeit von Block B zu erreichen. Ein Weiterbetrieb beider Reaktorblöcke erspart der Umwelt jährlich CO2-Emissionen in einer Größenordnung von 15 Mio. Tonnen – nicht nur ein großer Gewinn für den Klimaschutz, sondern zugleich die volkswirtschaftlich günstigste Form der CO2-Vermeidung. Sicherheit hat höchste Priorität. Die Frage nach der Sicherheit steht natürlich immer an erster Stelle: Darum haben wir das Kraftwerk Biblis seit 1999 mit einem Investitionsvolumen von 1,2Mrd.€ grundlegend nachgerüstet. Erst 2005 hat eine Überprüfung bestätigt, dass sich die Sicherheit der Anlagen auf hohem Niveau befindet. Block A erfüllt heute alle wesentlichen, von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) festgelegten Anforderungen für Neuanlagen. Klimaschonendes Kohlekraftwerk ab 2014. Für eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung können wir absehbar auf Kohle nicht verzichten. So bleibt als Alternative, die Kohleverstromung klimaverträglich zu gestalten. Dieses Ziel ist nur auf Basis innovativer Techno- 17 Unsere Klimaschutzstrategie Clean-Coal-Technologien: Planung eines Kohlekraftwerks mit integrierter CO2 -Abtrennung und -Speicherung logien erreichbar, wie zum Beispiel mit dem CCS-Ansatz (Carbon Capture and Storage): Das im Kraftwerksprozess entstehende CO2 wird weitgehend abgetrennt und unterirdisch gespeichert – so dass es nicht in die Atmosphäre gelangt. Im Jahr 2014 soll unser erstes Kohlekraftwerk mit CO2-Abscheidung und einer Bruttoleistung von 450 MW in Betrieb gehen. Für dieses zukunftweisende Kraftwerksprojekt werden wir mindestens 1 Mrd. € investieren. Gleichzeitig eröffnet diese Schlüsseltechnologie die Option, neben Strom auch andere Produkte wie Wasserstoff und synthetisches Erdgas oder Kraftstoffe herzustellen. Partner in der Politik. Um dieses technologische Großprojekt wie geplant verwirklichen zu können, brauchen wir die Unterstützung der Behörden: Zügige Planungs- und Genehmigungsverfahren sind nötig, um den ambitionierten Zeitplan einhalten zu können. Bis spätestens 2009 benötigen wir einen sicheren Rechtsrahmen. Das gilt insbesondere für den Transport und die Speicherung des Kohlendioxids. Sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung haben allerdings inzwischen signalisiert, konsequent auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Clean-Coal-Technologien exportieren. Parallel arbeiten wir zusammen mit Partnern an einer weiteren Technologie zur CO2-Abspaltung, die auch in bestehenden Kraftwerken eingesetzt werden kann: die nachgeschaltete CO2-Wäsche. Geplant ist zunächst eine Pilotanlage in unserem Braunkohlekraftwerk Niederaußem. In den USA werden wir mit American Electric Power (AEP) bei der Erprobung von CO2-Abscheidungs- und Speichertechnik zusammenarbeiten. Ziel ist es, die CO2-Abtrennung bis zum Jahr 2020 zur Nachrüstung bestehender Braunkohlekraftwerke nutzen zu können. Mit den genannten Technologieprojekten werden wir der Kohleverstromung neue, klimafreundliche Perspektiven geben. Dabei genügt es natürlich nicht, bei der Entwicklungsarbeit erfolgreich zu sein. Wir müssen diese Technologien auch in Europa anwenden. Nur dann können wir sie Entwicklungs- und Schwellenländern überzeugend als Instrument anbieten, ihre eigene wirtschaftliche Entwicklung auf eine nachhaltige, klimafreundliche Basis zu stellen. Unsere Vision: Brücken-Technologien auf dem Weg zum Brennstoff-Mix der Zukunft. Moderne Kohlekraftwerke können aus unserer Sicht auch eine weitere wichtige Aufgabe übernehmen: die Brücke zu schlagen zum Brennstoff-Mix der Zukunft. Wie könnte dieser Mix aussehen? Erneuerbare Energien sind das erste Standbein in unserem StromerzeugungsSzenario. Auch wenn noch viel Entwicklungsarbeit erforderlich ist, hat langfristig die Kernfusion das Potenzial, das zweite Standbein zu werden. Sie könnte sich zur wichtigsten Stütze der Grundlast-Stromversorgung entwickeln. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. In der Zwischenzeit hat neben der Kernspaltung nur ein Brennstoff die Möglichkeit, die weltweit steigende Stromnachfrage verlässlich abzudecken: Kohle. Im Rahmen des „Clean Development Mechanism“ der Vereinten Nationen unterstützen wir Entwicklungsländer dabei, Treibhausgase zu reduzieren. Im Gegenzug erhalten wir Zertifikate, die wir unserer Emissionsbilanz bis zu einer jährlichen Obergrenze von 18 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten gutschreiben können. Klimaschutz durch internationale Projekte Das Kyoto-Protokoll verpflichtet die Industrieländer, ihre CO2-Emissionen im Zeitraum 2008 bis 2012 um mindestens 5 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Als größter deutscher Stromerzeuger nutzen wir unsere Potenziale konsequent für dieses Ziel. Unser Engagement zur CO2-Vermeidung endet nicht an den Grenzen unserer Kernmärkte. Unter dem Dach der Vereinten Nationen verfolgen wir weltweit Projekte, die Emissionen mindern und auf unsere heimische Bilanz anrechenbar sind. Denn für den Klimaschutz ist es unerheblich, ob Treibhausgase in Europa, Asien oder Amerika minimiert werden. Handlungsspielraum der Industrie. Um die angestrebte Emissionsminderung so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, bietet das KyotoProtokoll neben dem Emissionshandel zwei weitere „flexible Instrumente“: der Treibhausgase gemeinsam mit einem Partner in anderen Industrieländern. Wir nutzen beide Modelle zum Erwerb von Emissionsrechten und haben hierfür u.a. ein Investitionsbudget von 150 Mio. € bereitgestellt. Erstens: Saubere Entwicklung oder „Clean Development Mechanism“ (CDM). Das heißt: Emissionsminderung durch Projekte in Entwicklungsländern, die durch RWE finanziert und auf unsere CO2-Bilanz angerechnet werden. Eigene und Partnerschaftsprojekte. Wir beteiligen uns an CDM- wie an JI-Projekten: sowohl durch eigene Investitionen als auch durch den Erwerb von Zertifikaten aus Projekten Dritter. Außerdem bieten wir Anlagenbetreibern und Projektentwicklern unser technisches Knowhow an, um entsprechende Vorhaben erfolgreich umzusetzen und optimal zu managen. Zweitens: Gemeinsame Umsetzung oder „Joint Implementation“ (JI). Das heißt: Reduktion Abu Qir, Ägypten: EnviNOx® Katalysator zur Entsorgung von Lachgas (N2O) bei der Düngemittelherstellung 21 Unsere Klimaschutzstrategie CDM- und JI-Projekte in aller Welt: das internationale RWE Projektteam Zukauf von Emissionsrechten: Beispiel China. Das chinesische Unternehmen Teresa Environmental Industry Co., Ltd., das in den Bereichen Recycling, Wasseraufbereitung und Biomasseverwertung aktiv ist, hat eine so genannte „aerobe“ Kompostierungsanlage in der chinesischen Stadt Wuzhou, Provinz Guangxi, errichtet. Durch die aerobe Kompostierung wird im Vergleich zur Deponierung die Entstehung von Methan vermieden. Für den Zeitraum Mitte 2007 bis 2012 entsteht ein Einsparpotenzial in CO2-Äquivalenten von rund 180.000 Tonnen. RWE Power leistet durch den Kauf der generierten CO2-Zertifikate einen maßgeblichen Beitrag zur Finanzierung der Projektkosten in Höhe von 6,5 Mio. € und hat dadurch die Realisierung erst möglich gemacht. Dieses Kompostierungsprojekt ist in der Provinz Guangxi das erste auf kommerzieller Basis und besitzt Vorbildcharakter für andere chinesische Städte und Provinzen. Die Anlage hat den Betrieb aufgenommen und ist seit dem 21. Juli 2007 bei der zuständigen UN-Behörde UNFCCC als CDMProjekt registriert. Das bedeutet, dass wir grünes Licht für die Nutzung der Zertifikate in Europa haben. Eigenes CDM-Projekt: Beispiel Indien: Gemeinsam mit OSRAM, einem der führenden Unternehmen in der Lichttechnik werden wir zunächst in ausgewählten Regionen Indiens den Stromverbrauch durch den Einsatz energiesparender Leuchten senken. Dabei werden energieeffiziente Kompaktleuchtstofflampen kostenlos bzw. zu einem Minimalbetrag im Austausch gegen eine herkömmliche Glühlampe an private Haushalte verteilt. Finanziert werden die einzelnen CDM-Maßnahmen nachträglich durch die Generierung von Emissionsrechten. Die ersten beiden Projekte sind in Kooperation mit regionalen Stromverteilungsunternehmen in den Bundesstaaten Haryana und Andhra Pradesh im laufenden Jahr geplant. Indien bietet sich für dieses Projekt allein deshalb an, weil hier die mit der Stromerzeugung verbundenen spezifischen CO2-Emissionen relativ hoch sind. Die Senkung des Stromverbrauchs führt also zu einer vergleichsweise starken CO2-Reduktion. Darüber hinaus sind energiesparende Lampen in privaten Haushalten noch wenig verbreitet. Zwischenbilanz. Ende 2007 haben wir für den Zeitraum 2008 bis 2012 Abnahmeverträge über Emissionsrechte aus CDM/JI-Projekten abgeschlossen, die bei realistischer Risikoabwägung Emissionen von 24 Mio. Tonnen CO2 abdecken. Für die ersten 2 Mio. Tonnen wurden bereits Zertifikate an RWE ausgegeben. > Klimaschutz im Expertengespräch Die Bewältigung des Klimawandels ist eine gewaltige technologische Herausforderung und eine wirtschaftliche Chance für die Energieunternehmen, meint Prof. Dr. Klaus Töpfer. Ein Interview mit dem renommierten Umweltexperten, ehemals Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Herr Professor Töpfer, geht der Klimaschutz zu Lasten der Industrie? Gegenwärtig leben 6,7 Milliarden Menschen auf unserem Globus. Bis 2050 werden es mindestens 8,5 Milliarden sein. Sie alle wollen wirtschaftliche Stabilität, sozialen Ausgleich und eine intakte Umwelt. Dafür wird die Energienachfrage wesentlich ansteigen und nicht mehr nur durch fossile Energieträger bedient werden können. Nicht allein die CO2 -Entwicklung und ihre Bedeutung für den Klimawandel, auch die „harten“ energiepolitischen Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicher- heit fordern neue Energieträger und eine Revolution der Energieeffizienz. Darin stecken große Chancen für eine innovative, technologisch führende Industrie. Hat das denn die Industrie verstanden? In der Breite der Industrie, aber auch bei den Konsumenten ist die Erkenntnis angekommen: Technik und Verhalten sind so zu ändern, dass wir unseren Wohlstand mit weniger Kohlenstoff und mit wesentlich weniger natürlichen Ressourcen erarbeiten. Wo diese Einsicht noch nicht in die Köpfe von Industriemanagern 23 Unsere Klimaschutzstrategie eingegangen ist, werden diese erhebliche Entwicklungsschwierigkeiten ihrer Unternehmen erleben. Wettbewerbsfähig ist der, der einen Vorsprung in der Energieeffizienz hat, von der Erzeugung bis zum Haushalt. Und die Energieversorger? Die wollen doch nicht weniger von ihren Produkten verkaufen! Energieversorger werden mehr und mehr zu Energiedienstleistern. Die Energieberatung mit dem Ziel der Energieeinsparung und Investitionsprogramme im „Energie-Contracting“ werden neue Aufgabenfelder von Energieversorgern. Wirtschaftlicher Erfolg wird nicht nur am Verkauf von Energie, sondern auch über intelligente Effizienzprogramme erzielt werden können. RWE kann hier eine führende Rolle übernehmen. Schafft denn die Politik hier die richtigen Anreize? Im Frühjahr 2007 hat die Europäische Union mit der „Agenda 3x20 bis 2020“ klare Ziele gesetzt: Die Bundesregierung hat in den „Meseberg-Beschlüssen“ die deutschen Grundlagen dafür geschaffen. Aber wird das am Ende ausreichen? Schließlich ist der Klimawandel ein globales Problem … ... und Klimaschutz eine globale Herausforderung. Unsere Zivilisation wird sich an die Realitäten der Erderwärmung anpassen müssen. Unstrittig ist aber auch: Wir müssen global handeln. Auch die USA, noch die größte Wirtschaftsmacht der Welt, geht inzwischen diesen Weg: mehr Energieeffizienz, mehr Erneuerbare und so genannte „clean coal“. Moderne Techniken bei Energieangebot und -nachfrage sind Märkte der Zukunft. Das heißt, Sie unterstützen die Technologie zur Abscheidung und sicheren Speicherung von Kohlendioxid? Kohle wird weltweit noch lange genutzt werden, vor allem in China und Indien. Die Herausforderung ist: Die Auswirkungen der Kohlenutzung auf das Klima muss massiv vermindert werden. Die Technologien zur Abscheidung und sicheren Speicherung von Kohlendioxid, also die CCSTechnik, müssen mit großer Beschleunigung verfügbar gemacht werden. Deutsche Energieversorger, so auch RWE, haben sich dazu eindeutig positiv positioniert. Mit höherer Effizienz und alternativen Energien sowie mit „clean coal“ können wirtschaftliche Stabilität und Wohlstand gesichert werden. Dies ist die entscheidende Herausforderung. Auch für Deutschland. Und wo stehen wir da? Das Jahr 2007 hat einen entscheidenden Durchbruch und eine Veränderung bei Investitionen und Konsumverhalten eingeleitet. Der Bericht des Weltklimarates, zusammen mit Al Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, hat gezeigt, dass ein „Drei-D“- Verhalten („Deny, Delay, Do nothing“), also ein Leugnen, Verzögern oder Nichtstun, unverantwortlich ist. Sir Nicholas Stern hat nachgewiesen, dass eine Stabilisierung der Klimaentwicklung bei einer Erwärmung um 2 Grad Celsius zu wirtschaftlichen Bedingungen erreicht werden kann. Es gilt nun, die Chancen daraus auch für die deutsche Wirtschaft und den deutschen Konsumenten zu nutzen. Auch die Eigentümer, die Geschäftspartner und die Kunden von RWE können von diesem Aufbruch profitieren. Prof. Dr. Klaus Töpfer lehrt und forscht heute als Professor für nachhaltige Entwicklung an der Tongj Universität in Shanghai. > Wesentliche Ereignisse 2007 August Strategie zur CO2-Verringerung März Einstieg in den Stromvertrieb via Internet RWE übernimmt die Vertriebsgesellschaft eprimo, die Strom über das Internet verkauft. eprimo hat derzeit bereits 200.000 Kunden. Mai Bau eines neuen Gaskraftwerks in Lingen gestartet Im Emsland entsteht eine der modernsten Gas-und-Dampfturbinenanlagen der Welt. Das Kraftwerk ist für eine Leistung von 875 MW ausgelegt und wird voraussichtlich 2009 in Betrieb gehen. Es soll vornehmlich zur kurzfristigen Deckung von Bedarfsspitzen zum Einsatz kommen. Juni Neue Rahmenbedingungen für den Emissionshandel Der Deutsche Bundestag verabschiedet die nationalen Rahmenbedingungen für den Handel mit CO2-Emissionsberechtigungen zwischen 2008 und 2012. Die kostenlose Zertifikatezuteilung für die Energieversorger wird stark gekürzt. Erstmals soll ein Teil der Rechte versteigert werden. Juli Startschuss für den Bau des Offshore-Windparks Rhyl Flats Die 25 Rotoren mit einer Gesamtleistung von 90 Megawatt werden in der Nähe unseres Offshore-Windparks North Hoyle aufgestellt, wenige Kilometer vor der walisischen Küste. Sie sollen ab 2009 über 100.000 britische Haushalte mit Strom versorgen. RWE will mit einer Vielzahl von Maßnahmen den Kohlendioxid-Ausstoß und die finanziellen Belastungen aus dem Emissionshandel verringern. Schwerpunkte sind hochmoderne Kraftwerke, der Ausbau erneuerbarer Energien, internationale Klimaschutzprojekte und die Entwicklung neuer Kohlekraft-Technologien. August Bau neuer Großkraftwerke beschlossen Geplant ist die Errichtung von nahezu baugleichen Steinkohle-Doppelblöcken in Hamm (1.530 MW) und im niederländischen Eemshaven (1.560 MW). Die Genehmigungsverfahren für beide Projekte laufen noch. In Großbritannien wollen wir ein weiteres Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk mit rund 2.000 MW bauen. 25 An unsere Investoren Oktober Dr. Jürgen Großmann wird neuer Vorstandsvorsitzender September Bundeskartellamt stellt Verfahren gegen RWE ein Das Kartellamt hatte wegen angeblich unrechtmäßiger Berücksichtigung von CO2Preisen in den Stromentgelten für Industriekunden gegen uns ermittelt. Grundlage der Einigung ist die Zusage von RWE, in begrenztem Umfang Strom aus Stein- und Braunkohlekraftwerken zu versteigern. Oktober Grundsteinlegung für neues Gaskraftwerk in Großbritannien Standort der hochmodernen Gas- und Dampfturbinen-Anlage ist Staythorpe (Nottinghamshire). Geplant sind vier Blöcke mit einer Gesamtleistung von 1.650 MW. Davon soll der erste bereits 2010 ans Netz gehen. Der 55-jährige Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH tritt das Amt bereits zum 1. Oktober an. Um einen reibungslosen Führungswechsel zu ermöglichen, hat sein Vorgänger Harry Roels (59) eine vorzeitige Beendigung seiner Bestellung angeboten und den Konzern Ende September verlassen. November Börsengang von American Water auf 2008 verschoben Oktober Unser ursprüngliches Vorhaben, noch 2007 zumindest die Mehrheit des nordamerikanischen Wasserversorger an der Börse zu platzieren, müssen wir im Herbst 2007 aufgeben. Grund ist, dass sich die Rahmenbedingungen am US-Kapitalmarkt verschlechtert haben. RWE regt „Energiepakt für Deutschland“ an Dezember Hintergrund ist der andauernde Konflikt zwischen Industrie, Energiewirtschaft und Politik im Hinblick auf die Entwicklung von Strompreisen und Wettbewerb. Mit dem Vorschlag eines Energiepaktes setzen wir uns dafür ein, dass Lösungen für die drängenden energiewirtschaftlichen Aufgaben der Zukunft konstruktiv und vor allem gemeinsam erarbeitet werden. November Neue Strategie für erneuerbare Energien angekündigt Wir werden unsere Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien erheblich ausbauen. Dafür stellen wir pro Jahr durchschnittlich mindestens 1 Mrd. € bereit. Mit RWE Innogy geht zum 1. Februar 2008 unser Spezialist für erneuerbare Energien an den Start. Kraftwerksprojekt im Saarland aufgegeben Geplant war der Bau eines SteinkohleDoppelblocks in Ensdorf. Das Vorhaben fand bei einer Bürgerbefragung keine Mehrheit. > Brief des Vorstandsvorsitzenden Brief des Vorstandsvorsitzenden die ersten hundert Tage in meiner neuen Aufgabe als Vorstandsvorsitzender Ihres Unternehmens liegen hinter mir. Diese Zeit ist für mich sehr schnell vergangen. Das lag nicht allein daran, dass ich die Energiebranche bisher vor allem aus der Sicht des Kunden kannte. Es lag auch an der Dynamik, mit der sich in dieser Branche die Welt verändert. Energie ist und bleibt eines der globalen Megathemen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Fragen der Energieversorgung seit der Ölkrise 1973 jemals einen so hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit hatten wie heute. Die Antworten auf diese Fragen müssen jetzt gefunden werden. Als eines der größten Strom- und Gasunternehmen Europas werden wir die Zukunft der Energieversorgung in vorderster Reihe mitgestalten. Ich bin stolz darauf, gerade in dieser herausfordernden Zeit bei RWE zu sein. In den ersten Monaten habe ich viele Gespräche mit Kunden und Vertretern der Politik geführt, aber vor allem zahlreiche Standorte besucht. Ich war beeindruckt vom Know-how und vom Engagement der RWE-Teams. Wir halten nicht nur führende Positionen in mehreren der wichtigsten europäischen Energiemärkte – wir sind auch ganz vorne dabei, wenn es um Zuverlässigkeit und Sicherheit bei Anlagen und Produkten geht. Aber ich sehe zugleich erhebliches Verbesserungspotenzial. Wir müssen noch mehr tun, um unsere Kunden in den Mittelpunkt unseres Handelns zu rücken. Wir müssen unsere Geschäftsprozesse noch kreativer auf Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung durchleuchten. Außerdem werden wir Wachstumschancen noch entschlossener nutzen. Und: RWE muss künftig bei Innovationen, Umwelttechnologie und dem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern führend sein. RWE braucht dafür keine Revolution und keinen Aktionismus, sondern eine konsequente und moderne Weiterentwicklung entlang der bisherigen Kernkompetenzen rund um Strom und Gas – allerdings mit gesteigertem unternehmerischem Elan! Sorge hat mir bei Gesprächen mit Politikern und Kunden das Misstrauen bereitet, das in Deutschland zurzeit unserer gesamten Branche entgegenschlägt. Seit der Liberalisierung des Energiemarktes 1998 hat es erhebliche Fortschritte in Richtung eines offenen und fairen Wettbewerbs gegeben. Ich denke an den liquidesten Stromgroßhandelsmarkt Europas in Leipzig, die erfolgreiche Arbeit der Bundesnetzagentur und die rapide steigenden Wechselraten bei Haushaltskunden. Dennoch herrscht in der Öffentlichkeit die Meinung vor, der Wettbewerb komme nicht richtig in Gang und die Preismechanismen funktionierten nicht. Dieser Eindruck ist – angesichts der hohen erforderlichen Investitionen in neue Kraftwerke und Netze – vor allem dann fatal, wenn er zu kurzsichtigen politischen Schlussfolgerungen und damit zur Absage von wichtigen Investitionsprojekten führt. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, das gestörte Verhältnis zwischen Energiewirtschaft, Politik und Verbrauchern in ein konstruktives Miteinander zurückzuführen. Die Reaktionen auf unseren Vorschlag eines „Energiepaktes für Deutschland“ waren ermutigend. Wir haben neue Konzepte für mehr Markttransparenz, flexiblere Preismodelle und höhere Energieeffizienz angekündigt. Nun setzen wir diese Ideen in die Tat um. 27 An unsere Investoren Brief des Vorstandsvorsitzenden So weit meine persönliche Bestandsaufnahme. Was haben wir uns für die Zukunft Ihrer RWE vorgenommen? Dazu möchte ich Ihnen unsere Strategie-Agenda 2012 vorstellen. Sie steht unter dem Leitgedanken „Mehr Wachstum – weniger CO2“. Zunächst zum Thema Wachstum. RWE hat das Potenzial, auch in Zukunft zu den fünf größten Strom- und Gasversorgern in Europa zu zählen. Sie werden angesichts des starken Konsolidierungstrends in unserem Sektor zu Recht fragen, wie wir dieses anspruchsvolle Ziel erreichen können. Die wichtigste Antwort auf diese Frage ist, dass wir das größte Investitionsprogramm in der Geschichte von RWE gestartet haben. Mit durchschnittlich rund 6,5 Mrd. € Sachinvestitionen pro Jahr im Zeitraum 2008 bis 2012 werden wir das bisherige Budget um fast ein Drittel aufstocken. Jeder zweite Euro davon entfällt auf Projekte für organisches Wachstum. Akquisitionen prüfen wir ebenfalls. Allerdings gehen wir dabei sehr selektiv vor, denn die bei Unternehmenskäufen gezahlten Preise sind weiterhin auf Rekordniveau. Unser Ziel ist, die Marktpositionen in den beiden größten RWE-Märkten, Deutschland und Großbritannien, zu festigen und auszubauen. Im Mittelpunkt stehen dabei neue Kraftwerke, mit denen wir alte Anlagen ersetzen oder Marktanteile hinzugewinnen wollen. Dabei setzen wir auf Großanlagen genauso wie auf dezentrale Stromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung. Für Stromund Gasnetze sowie Kundenservice haben wir ebenfalls erhebliche Mittel bereitgestellt. Auch neue Märkte stehen auf unserer Prioritätenliste. Damit meinen wir zum einen den schrittweisen Einstieg in die Wachstumsmärkte Südosteuropas, einschließlich der Türkei und Griechenlands. Parallel prüfen wir den Markteintritt in Russland. Zum anderen meinen wir mit neuen Märkten den Einstieg in das globale Geschäft mit verflüssigtem Erdgas und das internationale Gaspipeline-Geschäft. Gleichzeitig wollen wir unsere eigene Gasförderung erheblich ausbauen und damit unsere Abhängigkeit von Gaszukäufen verringern. Einen weiteren Schwerpunkt sehen wir in erneuerbaren Energien. Mit der vor kurzem gegründeten RWE Innogy wollen wir eines der führenden Unternehmen auf diesem Gebiet werden. Dafür wollen wir jedes Jahr durchschnittlich mindestens 1 Mrd. € investieren. Eher langfristig ausgerichtet ist unser Ziel, RWE in der Kernenergie außerhalb Deutschlands erfolgreich zu positionieren. Derzeit sind wir in Gesprächen über Beteiligungen an Projekten in Großbritannien und Zentralosteuropa. Das Thema Klimaschutz ist aus der öffentlichen Diskussion über die Zukunft der Energieversorgung nicht mehr wegzudenken. Der europäische Emissionshandel wird zu erheblich steigenden Kosten in der Stromerzeugung führen. Wir stellen uns dieser Herausforderung, indem wir unsere CO2-Emissionen deutlich senken. Mit allen unseren großen Investitionsprojekten in der Stromproduktion verfolgen wir dieses Ziel. Deshalb haben wir den vorliegenden Geschäftsbericht auch dem Thema Klimaschutz gewidmet. Kein Energieversorger in Europa hat mehr Potenzial, CO2Emissionen zu vermeiden, als RWE. Wie wir dabei vorgehen, erläutern wir Ihnen ausführlich im vorliegenden Geschäftsbericht. In diesem Zusammenhang werben wir dafür, Klimaschutz auch für den Kunden bezahlbar zu gestalten. Investitionen in klimaschonende Kraftwerkstechnologie – seien es modernste Kohle- und Gasblöcke oder Wind- und Wasserkraft – sind neben höherer Energieeffizienz beim Kunden die wirtschaftlich sinnvollste Strategie. Wir thematisieren den von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der Kernenergie immer wieder. Er würde einen Großteil > Der RWE-Vorstand Dr. Jürgen Großmann Vorstandsvorsitzender * 4. März 1952 in Mülheim an der Ruhr, Studium der Eisenhüttenkunde und der Wirtschaftswissenschaften, Promotion in Hüttenwesen, von 1980 bis 1993 im KlöcknerKonzern, zuletzt als Mitglied des Vorstands der Klöckner-Werke AG, 1993 Erwerb der Georgsmarienhütte, von 1993 bis 2006 Gesellschafter und Geschäftsführer der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Eintritt in die RWE AG als Vorsitzender des Vorstands zum 1. Oktober 2007. Alwin Fitting Mitglied des Vorstands * 12. März 1953 in Westhofen (Rheinhessen), seit 1974 im RWE-Konzern, Ausbildung zum Elektromeister, Oktober 2000 bis Juli 2005 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE Power AG, seit August 2005 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE AG. Dr. Rolf Pohlig Mitglied des Vorstands * 10. Dezember 1952 in Solingen, promovierter Wirtschaftswissenschaftler, 2000 bis 2006 Generalbevollmächtigter Mergers & Acquisitions der E.ON AG, seit Januar 2007 Mitglied des Vorstands und seit Mai 2007 Finanzvorstand der RWE AG. 31 An unsere Investoren Berthold Bonekamp Mitglied des Vorstands * 2. September 1950 in Billerbeck (Kreis Coesfeld), Studium des Maschinenbaus und der Betriebswirtschaftslehre, seit 1981 im RWE-Konzern, seit April 2004 Mitglied des Vorstands der RWE AG, April 2004 bis Februar 2008 zusätzlich Vorsitzender des Vorstands der RWE Energy AG. Dr. Ulrich Jobs Mitglied des Vorstands * 20. April 1953 in Herne, Diplom als Ingenieurwissenschaftler und Promotion in Bergbau/Bergtechnik, seit 1977 im RWE-Konzern, seit April 2007 Mitglied des Vorstands der RWE AG, Mai 2007 bis Februar 2008 zusätzlich Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG. RWE-Aktien im fünften Jahr in Folge mit zweistelligem Kursplus Unsere Investoren konnten sich über eine hohe Rendite für 2007 freuen: Die RWE-Stammaktie erreichte im vergangenen Jahr eine Performance von 20 %. Damit lagen wir nahezu gleichauf mit den Indizes der deutschen Standardwerte und der europäischen Versorger. Demgegenüber hat sich die Stimmung an den Kreditmärkten verschlechtert. Hier hinterließ die US-Hypothekenkrise tiefe Spuren. Folge waren erhöhte Risikoaufschläge auch für RWE-Anleihen. Performance der RWE-Aktien im Vergleich zu den Indizes DAX 30 und Dow Jones STOXX Utilities in % 30 20 10 0 RWE-Stammaktie RWE-Vorzugsaktie Dow Jones STOXX Utilities 8 .0 2. 0 31 .1 31 DAX 30 1. 0 7 7 9. 0 .0 30 30 .0 6. 0 7 7 3. 0 .0 31 .1 2. 0 6 -10 31 > RWE am Kapitalmarkt RWE am Kapitalmarkt Wochendurchschnittswerte Deutscher Aktienindex dank starkem erstem Halbjahr deutlich im Plus. Der seit 2003 beobachtete Aufwärtstrend an den Börsen hat sich 2007 fortgesetzt. Der deutsche Leitindex DAX 30 ging am Jahresende mit 8.067 Punkten aus dem Handel. Gegenüber dem Schlusskurs 2006 entspricht das einem Anstieg um 22 %. Deutlich schwächer, aber ebenfalls positiv entwickelte sich der Index der wichtigsten Titel im Euro-Raum, Dow Jones EURO STOXX 50. Er erreichte eine Performance von 10 %. Nach mäßigem erstem Quartal zeigten die Börsen bis Juli eine dynamische Aufwärtsentwicklung. Basis dafür waren die robuste Konjunktur, eine überwiegend gute Ertragslage der Unternehmen und hohe Auftragseingänge. Steigende Rohölpreise und zwischenzeitliche Leitzinserhöhungen der Notenbanken beeinträchtigten die gute Stimmung an den Aktienmärkten nicht merklich. Am 16. Juli schloss der DAX mit 8.105 Punkten, dem höchsten je erreichten Stand. In der Folgezeit überschattete eine Krise am amerikanischen Hypothekenmarkt die Lage an den Börsen. Besonders Finanztitel litten unter dem Vertrauensverlust der Anleger. Stützungsmaßnahmen der Notenbanken für den Finanzsektor, Leitzinssenkungen in den USA und die noch robuste Konjunktur waren ausschlaggebend dafür, dass sich die Lage zunächst 33 RWE am Kapitalmarkt wieder entspannte. Zunehmend zeigte sich jedoch, dass die US-Finanzkrise nicht ausgestanden war. Die durch sie hervorgerufenen Rezessionsängste lösten Anfang 2008 panikartige Verkäufe an den Börsen aus. Am 21. Januar gab der DAX um mehr als 7 % nach – der höchste Tagesverlust seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Ende Januar lag der Index bei 6.852 Punkten. RWE-Stammaktie erstmals über 100-Euro-Marke. Die RWE-Aktien verzeichneten eine ähnlich gute Wertentwicklung wie der DAX. Ende 2007 notierten die Stämme mit 96,00 €. Im zurückliegenden Geschäftsjahr kamen sie damit auf eine Performance (Rendite aus Kurssteigerung und Dividende) von 20 %. Die RWE-Vorzüge schlossen mit 83,07 €, was einer Rendite von 21 % entspricht. Damit lagen sie im Durchschnitt der europäischen Versorger: Der Sektorindex Dow Jones STOXX Utilities verzeichnete ebenfalls ein Plus von 21 %. Im ersten Halbjahr war die Kursentwicklung der RWE-Aktien noch in starkem Maße von negativen politischen Faktoren geprägt. Unter anderem wurden die Rahmenbedingungen des CO2-Emissionshandels ab 2008 festgelegt, die für die deutschen Versorger zu erheblichen Mehrbelastungen führen. Für Verunsicherung sorgte auch die Regierungsinitiative zur Verschärfung des deutschen Wettbewerbsrechts. In der zweiten Jahreshälfte konnten die RWE-Titel gegenüber dem Gesamtmarkt und innerhalb des Sektors wieder Boden gutmachen. Besonders die vorzeitige Amtsübernahme des neuen RWE-Vorstandsvorsitzenden zum 1. Oktober 2007 fand positive Resonanz. Dies und die Strompreisentwicklung an den Großhandelsmärkten haben zahlreiche Analysten veranlasst, ihre Kursziele für RWE anzuheben. Am 7. Januar 2008 überschritt die Stammaktie erstmals die 100-Euro-Marke (100,64 €). Im Zuge der massiven Kursverluste an den Weltbörsen büßten die RWE-Titel aber kurz darauf wieder erheblich an Wert ein. Gewichtung der RWE-Aktien und RWE-Anleihen in wichtigen Indizes Stand: 31.12.2007 Aktienindizes Gewichtung Anleihenindizes in % Gewichtung in % DAX 30 5,6 iBoxx Euro Corporates 0,7 Dow Jones EURO STOXX 50 1,9 iBoxx Euro Utilities 7,7 Dow Jones STOXX Utilities 8,9 iBoxx Sterling Utilities 15,0 RWE am Kapitalmarkt 1 Jahr 5 Jahre 10 Jahre RWE-Stammaktie 20,0 35,9 10,3 RWE-Vorzugsaktie 21,1 37,2 11,7 DAX 30 22,3 22,8 6,6 Dow Jones EURO STOXX 50 9,6 15,8 7,8 Dow Jones EUROPE STOXX 50 2,6 12,0 5,8 Performance der RWE-Aktien und wichtiger Indizes bis Ende 2007 in % p.a. Dow Jones STOXX Dow Jones STOXX Utilities REXP1 2,4 15,5 6,8 21,4 26,8 12,6 2,5 3,5 4,8 1 Index für Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt Langfristrendite der RWE-Aktien weit über DAX-Entwicklung. Langfristig orientierte Anleger, die vor zehn Jahren RWE-Stammaktien im Wert von 10.000 € erworben haben und ihre Dividenden reinvestierten, verfügten zum 31. Dezember 2007 über ein Vermögen von 26.566 €. Bei Anlage des gleichen Betrags in Vorzugsaktien hätte sich der Depotwert auf 30.322 € erhöht. Dies entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 10,3 bzw. 11,7 %. Die vergleichbare Wertentwicklung des DAX lag bei 6,6 %. Kennzahlen der RWE-Aktien1 2007 2006 2005 2004 2003 Ergebnis je Aktie2 € 4,73 6,84 3,97 3,80 1,69 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie € 10,82 12,06 9,43 8,76 9,41 3,50 1,75 1,50 1,25 Dividende je Aktie 3 € 3,15 Kurs zum Ende des Geschäftsjahres € 96,00 83,50 62,55 40,70 31,37 Höchstkurs € 97,90 89,85 63,24 43,50 31,97 Tiefstkurs € 74,72 61,56 41,10 29,70 17,68 Kurs zum Ende des Geschäftsjahres € 83,07 72,00 54,44 34,21 27,95 Höchstkurs € 86,00 73,91 55,09 36,94 28,20 Tiefstkurs € 66,33 54,18 34,79 25,96 16,48 Börsenkurse Stammaktie Börsenkurse Vorzugsaktie Ausschüttung 3 Mio. € 1.772 1.968 984 844 703 Mio. 562,4 562,4 562,4 562,4 562,4 Stammaktien Mio. 523,4 523,4 523,4 523,4 523,4 Vorzugsaktien Mio. 39,0 39,0 39,0 39,0 39,0 Mrd. € 53,5 46,5 34,9 22,6 17,5 Anzahl der Aktien zum Ende des Geschäftsjahres Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres 1 Bezogen auf die gewichtete Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien 2 Die Werte nach 2003 enthalten wegen einer IFRS-Änderung keine planmäßigen Firmenwert-Abschreibungen mehr. 3 Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2007 der RWE AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 17. April 2008 35 RWE am Kapitalmarkt Dividendenvorschlag am oberen Rand des Zielkorridors. Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 17. April 2008 für das Geschäftsjahr 2007 eine Dividende von 3,15 € je Aktie vorschlagen. Bezogen auf das nachhaltige Nettoergebnis ergibt sich eine Ausschüttungsquote von 60 %. Damit liegen wir am oberen Ende der für das Geschäftsjahr 2007 angestrebten Zielquote von 50 bis 60 %. Legt man die Jahresschlusskurse 2007 zugrunde, beträgt die Dividendenrendite 3,3 % für Stamm- und 3,8 % für Vorzugsaktien. Damit zählen wir zu den dividendenstarken Titeln im DAX. Aktionärsstruktur RWE AG1 in % 15 RW Energie-Beteiligungsgesellschaft 5 Capital Research & Management 64 Sonstige institutionelle Aktionäre 14 Privataktionäre 84 Institutionelle Aktionäre: 41 Deutschland 16 USA/Kanada 13 Großbritannien/Irland 13 Kontinentaleuropa ohne Deutschland 1 Sonstige Länder 2 Belegschaftsaktionäre 1 Die Prozentangaben beziehen sich auf den Anteil am gezeichneten Kapital. Quellen: Aktionärsstrukturerhebung und Mitteilungen nach dem deutschen Wertpapierhandelsgesetz (WpHG); Stand: Dezember 2007 Aktionärsbasis weiterhin breit gestreut. Ende 2007 befanden sich 84 % der RWE-Aktien im Besitz von institutionellen Anteilseignern und 16 % im Besitz von Privatanlegern (inkl. Belegschaftsaktionäre). Institutionelle Investoren in Deutschland hielten wie im Vorjahr 41 % der Aktien: Mit 15 % (Vorjahr: 10 %) ist die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft unser größter Einzelaktionär. Institutionelle Investoren in Nordamerika und Großbritannien besaßen insgesamt 29% des Kapitals (Vorjahr: 30 %). Mit rund 5 % führt der US-Investmentfonds Capital Research & Management die Gruppe der internationalen Investoren an. Institutionelle Anleger außerhalb Deutschlands, Großbritanniens und Nordamerikas kommen auf 14 % der RWE-Aktien. Diese Investoren sind überwiegend in Kontinentaleuropa ansässig. Der von der Deutsche Börse AG für RWEStammaktien zum Zweck der Index-Gewichtung zugrunde gelegte Streubesitz (Free Float) betrug zum Jahresende 89 %. US-Hypothekenkrise verunsichert Kreditinvestoren. Die Lage an den Kreditmärkten war insbesondere in der zweiten Jahreshälfte von der Krise am Hypothekenmarkt in den USA geprägt. Steigende Zinsen und fallende US-Immobilienpreise waren ausschlaggebend dafür, dass vor allem Schuldner mit geringerer Bonität ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten. Dies führte zu einer breiten Verunsicherung der Anleger, die sich zu Beginn des Jahres 2008 noch verstärkte; immer mehr Banken berichteten über Verluste aus Hypothekengeschäften und damit verbundenen Finanzinstrumenten. Allgemein wurde befürchtet, die Hypothekenkrise könnte zum Konjunkturrisiko werden. In der Folge erhöhten sich am Kreditmarkt die Risikoaufschläge RWE am Kapitalmarkt bei Unternehmensanleihen. Auch bei den RWE-Titeln zeigte sich diese Entwicklung. Die Preise für die Absicherung des RWE-Kreditrisikos über fünfjährige Credit Default Swaps (CDS) erreichten im Januar 2008 mit 52 Basispunkten einen vorläufigen Höchststand. Anfang 2007 hatten sie noch bei 15 gelegen. Der europäische CDS-Index iTraxx Europe, gebildet aus den CDS-Preisen von 125 großen europäischen Unternehmen, überschritt im Januar 2008 die Marke von 70 Basispunkten. Entwicklung des fünfjährigen RWE-Credit-Default-Swaps (CDS) im Vergleich zum CDS-Branchenindex iTraxx Europe in Basispunkten 80 70 60 50 40 30 20 10 RWE 08 1. .0 31 31 .1 2. 07 07 9. .0 30 .0 6. 07 07 3. .0 iTraxx Europe 30 31 31 .1 2. 06 0 Wochendurchschnittswerte Investor-Relations-Arbeit: Fokus auf Strategie und Energiepolitik. Auch im zurückliegenden Geschäftsjahr haben wir intensiv mit dem Kapitalmarkt kommuniziert. Unser Augenmerk galt den energiepolitischen Themen und – angesichts des Wechsels im Vorstandsvorsitz – der künftigen strategischen Ausrichtung des RWE-Konzerns. Insgesamt standen wir Investoren an mehr als 20 Finanzplätzen weltweit auf über 50 Roadshows (Vor-Ort-Besuche bei Investoren) und zwölf Konferenzen sowie in zahlreichen Einzelgesprächen Rede und Antwort. Weiterer Baustein unserer Kommunikationstätigkeit waren im Internet veröffentlichte Präsentationen zu Sektorthemen wie dem europäischen Emissionshandel und der Entwicklung der europäischen Stromerzeugungskapazität. Intensiviert haben wir die Kommunikationsarbeit zur Nachhaltigkeit unserer Geschäftstätigkeit, denn der Kapitalmarkt beurteilt Unternehmen zunehmend auch danach, in welchem Maße sie Anforderungen im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft Rechnung tragen. Analysten und Investoren honorieren die Qualität unserer Kommunikationsarbeit: Seit 2005 belegt RWE bei den renommierten Investor-Relations-Marktumfragen des Finanzinformationsanbieters Thomson Financial Extel und des Fachmagazins „Institutional Investor“ jeweils den ersten Platz im europäischen Versorgersektor. > Lagebericht 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Strategie und Struktur Rahmenbedingungen Wesentliche Ereignisse Anmerkungen zur Berichtsweise Geschäftsentwicklung Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick 1.7 Finanz- und Vermögenslage 1.8 Erläuterungen zum Jahresabschluss der RWE AG (Holding) 1.9 Innovation 1.10 Entwicklung der Chancen und Risiken 1.11 Ausblick 2008 38 43 55 60 61 81 83 88 92 97 104 > 1.1 Strategie Strategie und Struktur und Struktur RWE ist eines der fünf führenden integrierten Strom- und Gasunternehmen in Europa. Das soll auch so bleiben. Unser Marktumfeld verändert sich dynamisch. Der Wettbewerb wird intensiver, die Ansprüche unserer Kunden an Service und Produktvielfalt steigen. Außerdem werden die politischen und regulatorischen Vorgaben komplexer. Gleichzeitig wächst der Energiebinnenmarkt in Europa immer mehr zusammen. Mit einer angepassten Strategie wollen wir die Chancen daraus profitabel nutzen. Mehr Wachstum, weniger CO2: die Strategie-Agenda 2012. Wir haben unsere Strategie in den vergangenen Monaten überprüft. In wesentlichen Zügen werden wir sie weiterverfolgen. Aber wir werden neue Akzente setzen. Kontinuierliches Ergebniswachstum bei verringerten CO2-Emissionen steht dabei im Mittelpunkt. • Wir konzentrieren unsere Aktivitäten weiterhin auf Strom und Gas. Dabei werden wir die erneuerbaren Energien und das Gasgeschäft erheblich stärker ausbauen als bisher. • Wir fokussieren uns nach wie vor auf Europa, erhöhen aber die Anzahl unserer Zielmärkte. • Dort, wo wir tätig sind, streben wir führende Marktpositionen an. • Wir wollen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette erfolgreich sein und unseren Kunden Strom und Gas aus einer Hand anbieten („integriertes Geschäftsmodell“). • Unser Ziel ist, den Unternehmenswert kontinuierlich zu steigern. Weiterhin Konzentration auf Strom und Gas. Ende 2005 hat RWE die strategische Entscheidung getroffen, sich aus dem Wassergeschäft in Großbritannien und Nordamerika zurückzuziehen. Der Verkauf von Thames Water in Großbritannien ein Jahr später war der erste Schritt. Wir beabsichtigen, die Mehrheit an American Water möglichst rasch, aber zu einem angemessenen Preis, zu verkaufen. Damit richten wir unsere Kernkompetenzen auf die zusammenwachsenden Stromund Gasmärkte in Europa aus. Dort, wo wir unseren Kunden in Kontinentaleuropa schon heute ein integriertes Angebot von Strom-, Gas- und Wasserdienstleistungen bieten können, ist Wasser jedoch weiterhin Teil unseres Geschäftsmodells. Unser Fokus bleibt Europa – aber mit wesentlich größerem Aktionsradius. Unser heutiges Geschäft reicht von Großbritannien bis Osteuropa. Hier wollen wir unsere Marktanteile sichern und weiter ausbauen. Um zusätzliche Wachstumschancen zu nutzen, wollen wir unseren Aktionsradius innerhalb Europas deutlich erweitern. Dafür haben wir eine Reihe neuer Zielmärkte definiert. So beobachten wir die Privatisierungsschritte in Ländern innerhalb und vor den Grenzen der EU, etwa in Russland oder in Südosteuropa einschließlich der Türkei. Dabei sind stabile Rahmenbedingungen eine Grundvoraussetzung für Investitionen. Ein Ziel des Einstiegs in neue Märkte ist auch, unser Portfolio regional stärker zu diversifizieren. Unsere Stärke: führende Marktpositionen. Unsere wichtigsten Märkte für die Erzeugung sowie den Handel und Vertrieb von Energie sind derzeit Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa. Wir zählen dort – gemessen am Absatz – jeweils mit mindestens einem unserer beiden 39 Strategie und Struktur Hauptprodukte Strom oder Gas zu den drei größten Anbietern. Der Vorteil: Dank unserer führenden Positionen haben wir einen Volumen- und Kostenvorsprung. Dadurch erwirtschaften wir auch bei hohem Preisdruck gute Wertbeiträge. Marktpositionen des RWE-Konzerns – nach Absatz – Strom Gas Deutschland Nr. 2 Nr. 3 Großbritannien Nr. 3 Nr. 3 Zentralosteuropa Nr. 2 in Ungarn Nr. 3 in der Slowakei Startposition in Polen Nr. 1 in Tschechien Führende Position in Ungarn Europa insgesamt Unter den ersten 5 Nr. 6 Stabilität in volatilen Märkten: das integrierte RWE-Geschäftsmodell. Unsere Aktivitäten sind vertikal integriert, d.h. wir decken alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette ab. So sind wir z.B. bei Strom nicht nur Erzeuger, sondern auch Händler sowie Netz- und Vertriebsgesellschaft. Durch die vertikale Aufstellung können wir Marktschwankungen auf einzelnen Wertschöpfungsstufen flexibler ausgleichen und Synergien nutzen. Über horizontale Integration, also z.B. den Vertrieb von Strom und Gas durch ein und dieselbe Konzerngesellschaft, erzielen wir weitere Synergien. Auch unsere Strom- und Gasnetze fassen wir auf der Ebene der Verteilnetze in gemeinsamen Unternehmen zusammen. Die regionale Ausrichtung dieser Vertriebs- und Verteilnetzgesellschaften ermöglicht es uns außerdem, eine besonders enge Beziehung zu unseren Kunden aufzubauen und zu pflegen. Präsenz auf allen Wertschöpfungsstufen im Energiegeschäft Upstream (Erzeugung) Stromerzeugung Erneuerbare Energien Gas- und Ölförderung Kontinentaleuropa RWE Power RWE Innogy RWE Dea Großbritannien RWE npower Gas Midstream (kommerzielle Optimierung von Beschaffung, Transport und Speicherung) und Energiehandel Überregionale und regionale Strom- und Gasnetze RWE Supply & Trading RWE Energy Zukunftsfähiger Stromerzeugungs-Mix. In der Stromerzeugung setzen wir auf einen Mix verschiedener Brennstoffe und Technologien. Dabei richten wir uns nach marktspezifischen Erfordernissen. In Summe verfügt der RWE-Konzern über ein ausgewogenes Verhältnis von Kernenergie, Kohle- und Gasverstromung. Das dient der Versorgungssicherheit in Zeiten stark schwankender Brennstoffpreise, aber auch der Vermeidung von CO2. Erneuerbare Energien mit dem Schwerpunkt Windenergie werden künftig eine deutlich größere Rolle in unserem Mix spielen. Deshalb haben wir mit RWE Innogy eine eigene Gesellschaft für dieses Geschäftsfeld Strom- und Gasvertrieb RWE npower 1.1 Strategie und Struktur gegründet. Mit Investitionen von durchschnittlich mehr als 1 Mrd. € pro Jahr wollen wir die Produktionskapazität erneuerbarer Energien in unserem Portfolio bis 2012 mehr als verdreifachen. Außerdem investieren wir in den nächsten Jahren in die Entwicklung innovativer Lösungen für die klimaschonende Kohleverstromung. Strategie zur Verringerung der CO2-Emissionen. Im August 2007 haben wir die Eckpunkte einer Strategie erläutert, mit der wir den Kohlendioxid-Ausstoß und die finanziellen Belastungen aus dem Emissionshandel verringern wollen. Unser Ziel ist, die jährliche Unterausstattung mit CO2-Zertifikaten durch Vermeidungsmaßnahmen deutlich zu senken. Wir sehen hier ein Reduktionspotenzial von fast 40 Mio. Tonnen bis 2012 und etwas über 60 Mio. Tonnen bis 2015. Die Zahlen beziehen sich auf den RWE-Kraftwerkspark in seiner aktuellen Größe. Wachstumsinvestitionen bleiben unberücksichtigt. Das entspricht einer Verringerung um mehr als 20 % bis 2012 und mehr als 30 % bis 2015 im Vergleich zu den CO2-Emissionen des RWE-Konzerns im Jahr 2006 (178 Mio. Tonnen). Ein zentraler Baustein unserer Strategie sind Klimaschutzmaßnahmen außerhalb Westeuropas im Rahmen der Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI). Die am Emissionshandel teilnehmenden Unternehmen können ihre Abgabeverpflichtungen auch mit Zertifikaten erfüllen, die durch solche Projekte erworben wurden. Allerdings hat die EU dafür Obergrenzen festgelegt. Wir veranschlagen das für unsere Anlagen zulässige Volumen in der zweiten Handelsperiode (2008 bis 2012) auf 18 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Die Kosten für Zertifikate aus CDM/JI-Projekten liegen derzeit im Durchschnitt erheblich unter den Börsenpreisen im Emissionshandel. Weitere Kernelemente unserer CO2-Strategie sind die Verringerung der Emissionen durch Modernisierung unseres Kraftwerksparks und der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung wollen wir ebenfalls weiter vorantreiben. Ferner planen wir den Bau des weltweit ersten großtechnischen Kohlekraftwerks mit Abtrennung und unterirdischer Speicherung von CO2. Die Möglichkeiten des RWE-Konzerns, den Kohlendioxid-Ausstoß nachhaltig zu senken, werden von energiepolitischen Weichenstellungen wesentlich mitbestimmt. Die wirkungsvollste und zugleich kostengünstigste Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen ist eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken. Stromerzeugung aus Kernkraft setzt nahezu kein Kohlendioxid frei; werden Kernkraftwerke stillgelegt, müssen sie durch fossil gefeuerte und damit emissionsintensivere Anlagen ersetzt werden. Der Grund ist, dass erneuerbare Energien nicht in gleichem Maße Grundlaststrom erzeugen können. Allein durch eine Laufzeitverlängerung für unsere beiden Biblis-Blöcke könnte ein zusätzlicher CO2-Ausstoß von bis zu 15 Mio. Tonnen pro Jahr verhindert werden. 41 Strategie und Struktur Ausbau des Gasgeschäfts. Der weltweite Gasmarkt wird in den nächsten Jahren voraussichtlich überdurchschnittlich wachsen. Deshalb wollen wir unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet Schritt für Schritt ausbauen, und zwar auf allen drei Wertschöpfungsstufen. Für die Gasförderung (Upstream) planen wir eine Verdopplung der Produktion bis 2012/2013 – ohne Akquisitionen. Bei Gasbeschaffung, -transport und -handel (Midstream) wollen wir unsere Stellung auf dem internationalen Transit-Pipeline-Sektor verstärken und eine Position im Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG) aufbauen. Beim Gasvertrieb (Downstream) prüfen wir vor allem den Einstieg in neue Märkte, z.B. in Zentral- und Südosteuropa. Nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Die langfristige Wertsteigerung im Interesse unserer Investoren steht im Mittelpunkt der RWE-Strategie. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen wir drei Ansätze: 1. Kontinuierliche Verbesserung des bestehenden Geschäfts: Unsere Projekte zur „operativen Exzellenz“ sind darauf ausgerichtet, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und Kosten zu senken. Unser aktuelles Kostensenkungsziel von 600 Mio. € bis 2010 heben wir noch in diesem Jahr an. 2. Investitionen in Wachstum: Heute müssen wir durch Investitionen unsere Marktpositionen von morgen sichern. Nur so werden wir auch in Zukunft stabile und attraktive Renditen erzielen. Im Mittelpunkt stehen hierbei unsere internationalen Kraftwerks- und Netzaktivitäten, die Gas- und Ölförderung sowie verstärkt das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Dafür haben wir das Budget für Sachinvestitionen im laufenden und in den kommenden vier Jahren um fast ein Drittel auf insgesamt mehr als 30 Mrd. € aufgestockt. 3. Wertschaffende Akquisitionen: Wir sondieren laufend Möglichkeiten, unser bestehendes Portfolio durch Zukäufe zu erweitern. Dabei halten wir an unseren strengen strategischen und finanziellen Akquisitionskriterien fest. So müssen Akquisitionen spätestens im dritten Jahr ihrer vollständigen Einbeziehung mindestens ihre Kapitalkosten verdienen. Unter den aktuellen Marktbedingungen ist allerdings Geduld geboten: Das Privatisierungstempo in Osteuropa ist moderat und auch in anderen Regionen sind die Möglichkeiten für externes Wachstum begrenzt, das Bieterinteresse ist aber groß. Das führt zu hohen Kaufpreisen. Unternehmensinternes Steuerungssystem. Der Wertbeitrag ist unser zentrales Steuerungsinstrument. Damit verankern wir unser Ziel der langfristigen Wertsteigerung in den Managementprozessen des Konzerns. Der Wertbeitrag ergibt sich aus der Rendite unserer Unternehmensbereiche auf das eingesetzte Vermögen abzüglich der Kapitalkosten. Zentraler Stellhebel des Wertbeitrags ist neben der Steigerung des betrieblichen Ergebnisses die Optimierung der Anlagenintensität. Dafür ist ein effektives Management von Investitionen erfolgsentscheidend. Ein weiterer Stellhebel ist die Verringerung des Nettoumlaufvermögens (Working Capital). Damit stellen 1.1 Strategie und Struktur wir sicher, dass das Augenmerk auch auf der Steuerung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie auf dem Abbau der Vorratsbestände liegt. Der Wertbeitrag ist neben weiteren, individuell vereinbarten Zielen auch Maßstab für die leistungsorientierte Entlohnung unserer Führungskräfte und außertariflichen Mitarbeiter. Details zum Wertmanagement bei RWE erläutern wir auf den Seiten 72f und 208f. Veränderte Unternehmensstruktur. Sechs Unternehmensbereiche verantworten künftig das operative Geschäft des RWE-Konzerns und steuern die Business Units, die ihnen nachgeordnet sind: • RWE Power umfasst unsere kontinentaleuropäische Stromerzeugung (mit Ausnahme erneuerbarer Energien) inkl. der Braunkohleförderung. • RWE Innogy bündelt seit Februar 2008 unsere Aktivitäten im Bereich erneuerbarer Energien. In seinem ersten Jahr wird das Unternehmen in der Finanzberichterstattung in der Position „Sonstige, Konsolidierung“ ausgewiesen. • RWE Dea fördert Gas und Öl innerhalb und außerhalb Europas. Damit decken wir einen wachsenden Teil unseres Gasabsatzes mit eigener Produktion ab. • RWE Supply & Trading ist ein neuer Bereich, in dem wir ab 2008 RWE Gas Midstream und RWE Trading zusammenfassen. Damit verantwortet der Bereich zum einen die kommerzielle Optimierung aller nicht regulierten Gasaktivitäten auf der Midstream-Ebene. Dies umfasst die Beschaffung, den Transport und die Speicherung von Gas sowie das LNG-Geschäft. Zum anderen ist er als größter europäischer Energiehändler unsere Drehscheibe für handelbare Commodities wie Strom, Gas, Kohle, Mineralöl und CO2-Emissionsrechte. • RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft für Kontinentaleuropa und versorgt unsere dort ansässigen Kunden mit Strom, Gas und Wasser. Unter dem Dach des Unternehmens operieren sechs integrierte Regionalgesellschaften in Deutschland und sechs weitere in unseren kontinentaleuropäischen Märkten. Der überregionale Strom- und Gastransport ist jeweils in einer rechtlich eigenständigen Gesellschaft gebündelt, ebenso unser Vertriebsgeschäft mit großen Industriekunden. • RWE npower verantwortet die Stromerzeugung (mit Ausnahme erneuerbarer Energien) sowie den Strom- und Gasvertrieb im britischen Markt. RWE Systems erbringt interne Dienstleistungen für die operativen Unternehmensbereiche. In der Finanzberichterstattung ist das Unternehmen in der Position „Sonstige, Konsolidierung“ enthalten. Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns und nimmt als solche zentrale Leitungsfunktionen wahr, z.B. Konzernentwicklung / Mergers & Acquisitions, Finanzierung, Controlling, Führungskräfteentwicklung und Kommunikation. > 1.2 Rahmenbedingungen Konjunkturelle Entwicklung Konjunktur in den RWE-Kernmärkten weiter im Aufschwung. Die Weltwirtschaft ist auch 2007 dynamisch gewachsen. Allerdings verstärkte sich im Jahresverlauf der Einfluss der Krise am US-Hypothekenmarkt. In den meisten Industriestaaten verlor der Aufschwung daher an Kraft; in den Schwellenländern dagegen setzte er sich nahezu ungebremst fort. • Nach vorläufigen Zahlen lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone 2007 auf inflationsbereinigter Basis um 2,5 % über dem Vorjahreswert. Motor der Konjunktur war bei steigender Kapazitätsauslastung die Investitionstätigkeit. Positive Beschäftigungseffekte stützten den privaten Konsum. • In Deutschland wuchs die Wirtschaft real ebenfalls um 2,5 %. Aufgrund gestiegener Ertragskraft und guter Auftragslage erhöhten die Unternehmen ihre Ausrüstungsinvestitionen. Die Exporte legten nicht mehr ganz so stark zu wie im Vorjahr, weil sich der Euro gegenüber dem US-Dollar erheblich verteuerte. Der Konsum entwickelte sich trotz verbesserter Beschäftigungslage nur schwach. Experten führen dies u. a. auf die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 zurück. • In Großbritannien legte das BIP um 3,1 % zu. Ein Grund war auch hier, dass die Unternehmen verstärkt in Ausrüstungen investierten. Steigende Haushaltseinkommen und eine anhaltend geringe Arbeitslosigkeit schlugen sich positiv im Konsum nieder. • Die EU-Länder Zentralosteuropas zeigten nach wie vor ein weit überdurchschnittliches Expansionstempo. Auch hier regten positive Beschäftigungseffekte und steigende Realeinkommen den privaten Verbrauch an. In einigen Sektoren war bereits ein Mangel an Arbeitskräften zu beobachten. Ausfuhren und Anlageinvestitionen trugen zum Aufschwung bei. Nach ersten Schätzungen stieg das BIP in Tschechien um 6 %, in der Slowakei um 7 % und in Polen um 6,5 %. Für Ungarn wird das Wachstum allerdings nur mit 1,5 % veranschlagt. Dort bremsten Maßnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts den Konsum und die Investitionstätigkeit. • In den USA trübten vor allem fallende Immobilienpreise und die Krise am Hypothekenmarkt das konjunkturelle Gesamtbild. Das BIP lag dort nur um geschätzte 2,2 % über dem Vorjahreswert. Ausrüstungsinvestitionen und Konsum wuchsen nur mäßig, die Bautätigkeit war rückläufig. Dagegen wirkte der schwache US-Dollar konjunkturstützend, weil er die Exporte anregte und die Einfuhren dämpfte. Auf unsere operative Geschäftsentwicklung haben sich die dargestellten Konjunkturbewegungen nur begrenzt ausgewirkt. Der Energieverbrauch reagiert auf Änderungen des BIP generell unterproportional. Die wirtschaftliche Dynamik schlägt sich dabei vor allem in der Nachfrage von 43 Rahmenbedingungen 1.2 Rahmenbedingungen Industrieunternehmen nieder; bei Haushalten hängt der Energieverbrauch hauptsächlich von den Witterungsverhältnissen ab. Nachfrage- und Preisentwicklung Energieverbrauch: Milde Witterung überlagert positive Konjunktureffekte. Milde Temperaturen in der ersten Jahreshälfte dämpften die Nachfrage nach Strom und Gas in unseren Kernmärkten. Daneben regte das hohe Energiepreisniveau zu einem sparsameren Verbrauch an. Gegenläufig wirkte die gute Konjunktur im Industriesektor. In Deutschland lag der Stromverbrauch 2007 etwa auf Vorjahresniveau. Der witterungsbedingt niedrigeren Nachfrage für Heizzwecke standen positive Effekte durch die expandierende industrielle Produktion gegenüber. Beim Erdgas waren die Verbrauchsmengen um 5 % rückläufig. Hier kam der verringerte Heizwärmebedarf wesentlich stärker zum Tragen. In Großbritannien wurde etwa 3 % weniger Strom verbraucht. Wie in Deutschland minderten milde Temperaturen den Heizstromeinsatz. Konjunkturbedingte Nachfrageimpulse aus der Industrie konnten das nicht ausgleichen. Der britische Gasverbrauch stieg um rund 3 % – trotz des witterungsbedingt niedrigeren Bedarfs im Haushaltssektor. Deutlich erhöht haben sich die Bezugsmengen der britischen Stromerzeuger; diese setzten verstärkt Gaskraftwerke ein, um von verringerten Brennstoffpreisen zu profitieren. Auch in unseren zentralosteuropäischen Märkten wirkte sich die milde Witterung aus. Wegen der starken Konjunktur erhöhte sich die Stromnachfrage in Polen und der Slowakei dennoch leicht; in Ungarn stagnierte sie. Stark verringert hat sich der Gasverbrauch. Er bewegte sich in Tschechien um 7 % und in Ungarn um 11 % unter dem Niveau von 2006. Ölpreise auf Rekordniveau. Die Notierungen an den internationalen Rohölmärkten haben im Laufe des Jahres stark angezogen. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent, der im Januar 2007 noch bei rund 50 US$ gelegen hatte, erreichte im Dezember die vorläufige Rekordmarke von 96 US$. Im Jahresdurchschnitt kostete das Barrel Brent 72 US$ und damit 11 % mehr als im Vorjahr. Ausschlaggebend für das noch moderate Preisniveau zu Jahresbeginn waren die ungewöhnlich milden Temperaturen. Sie dämpften den Verbrauch von Öl und Gas und ließen die Rohölvorräte ansteigen. Im weiteren Jahresverlauf machte sich jedoch zunehmend der Nachfragedruck aus den asiatischen Schwellenländern bemerkbar. Hinzu kamen preiserhöhende Effekte auf der Angebotsseite: Als sich im Laufe des ersten Quartals der Konflikt zwischen den USA und dem Iran verschärfte, befürchteten die Marktteilnehmer Engpässe bei Öllieferungen aus der arabischen Welt. Weiterhin brachten Unruhen in Nigeria große Teile der dortigen Ölproduktion 45 Rahmenbedingungen zum Erliegen. Zum Jahresende beunruhigten bürgerkriegsähnliche Zustände in Pakistan die Märkte. Die Mitgliedstaaten der OPEC (Organisation Erdöl exportierender Länder) ergriffen keine wirksamen Maßnahmen, um den Preisanstieg nachhaltig zu bremsen. Importpreise für Erdgas unter Vorjahresniveau. Die kontinentaleuropäischen Gasnotierungen werden in starkem Maße von der Preisentwicklung am Ölmarkt bestimmt – allerdings mit einer Verzögerung von mehreren Monaten. Die Preise für Erdgasimporte nach Deutschland gaben bis zur Jahresmitte nach und zogen dann wieder deutlich an. Sie waren durchschnittlich 7 % niedriger als 2006. Im Endkundengeschäft war die Preisentwicklung gleichmäßiger. Für Industriekunden haben sich Gasbezüge leicht verbilligt, für Privathaushalte dagegen etwas verteuert. In Tschechien werden die Gaspreise seit dem 1. April 2007 nicht mehr vom staatlichen Regulierer festgelegt. Die Entgelte haben sich dort für Geschäfts- und Industriekunden im Jahresdurchschnitt um 9 % verringert. Für Privathaushalte sind sie dagegen um 2 % gestiegen. Auch am britischen Erdgas-Spotmarkt zeigte die Preiskurve zunächst nach unten. Dazu trugen der witterungsbedingte Verbrauchsrückgang und die Inbetriebnahme neuer Import-Pipelines bei. Steigende Rohölpreise und der reparaturbedingte Ausfall einer Nordsee-Pipeline waren ausschlaggebend dafür, dass sie in der zweiten Jahreshälfte wieder anstiegen. Industrieunternehmen und größere Gewerbekunden konnten von der Gaspreisentwicklung insgesamt profitieren. Für Haushalte lagen die Entgelte dagegen – wie in Deutschland – leicht über dem Vorjahresniveau. Dazu trug bei, dass sich die Kosten für den Gastransport und für den Ausgleich von Bedarfsspitzen im Jahresverlauf deutlich erhöhten. Steinkohlepreise auf Rekordniveau. Neben Rohöl hat sich auch Steinkohle im zurückliegenden Jahr massiv verteuert. Ende 2007 notierte die metrische Tonne im Rotterdamer Spothandel mit 127 US$ (inkl. Fracht und Versicherung) gegenüber 67 US$ zu Jahresbeginn. Im Berichtszeitraum kostete sie durchschnittlich 89 US$ und damit 39 % mehr als 2006. Vor allem der hohe Rohstoffbedarf in Indien und China sowie Transport-Engpässe in Südafrika und Australien trieben die Preise nach oben. Außerdem haben sich die Entgelte für Seefrachten stark erhöht. Die Standardroute Südafrika–Rotterdam wurde 2007 mit durchschnittlich 32 US$ je Tonne abgerechnet. Das ist doppelt so viel wie im Vorjahr; zeitweise wurde sogar die Marke von 50 US$ überschritten. Dazu beigetragen haben Abfertigungsstaus für Seeschiffe in den australischen Kohlehäfen, durch die sich die verfügbare Hochseeflotten-Kapazität verringerte. Der Preis für deutsche Steinkohle wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ermittelt. Er folgt der Entwicklung an den internationalen Märkten, allerdings mit einer Verzögerung von einigen Monaten. Die BAFA-Notierungen lagen in den ersten drei Quartalen 2007 bei 65 € je Tonne Steinkohleeinheit. Für das vierte Quartal werden 77 € veranschlagt. Damit würde der BAFA-Preis für 2007 merklich über dem Vorjahreswert (62 €) liegen; ohne die Dollar-Schwäche gegenüber dem Euro wäre er noch stärker gestiegen. 1.2 Rahmenbedingungen Entwicklung der Preise für CO2-Zertifikate im europäischen Emissionshandel in €/Tonne CO2 40 30 20 10 0 Handelsjahr 2005 Zertifikate für 2007 Zertifikate für 2008 Handelsjahr 2006 Handelsjahr 2007 Quelle: RWE Trading CO2-Emissionshandel: Preisverfall bei Zertifikaten für 2007. Der bereits 2006 beobachtete Preisverfall bei CO2-Emissionsrechten für das Jahr 2007 setzte sich fort. Die Notierungen hatten Anfang 2007 noch bei 6,50 € je Tonne CO2 gelegen. Sie fielen im Februar erstmals unter die Ein-Euro-Marke; zum Jahresende betrugen sie gerade noch zwei Cent. Im Markt hatte sich die Erwartung durchgesetzt, dass den Unternehmen in der ersten Handelsperiode (2005 bis 2007) in ausreichendem Umfang Zertifikate zur Verfügung stehen würden. Bestätigt wurde diese Einschätzung durch die Emissionsbilanzen der EU-Länder für 2005 und 2006. In beiden Jahren war der CO2-Ausstoß der vom Emissionshandel erfassten Anlagen in Summe niedriger als die Zahl der vergebenen Zertifikate. Für die zweite Handelsperiode (2008 bis 2012) wird dagegen mit einer deutlichen Verknappung der Zertifikate gerechnet. Hintergrund ist, dass die nationalen Allokationspläne ab 2008 zum Teil erhebliche Kürzungen bei den Emissionsobergrenzen vorsehen. Dies zeigt sich in den Preisen der Emissionsberechtigungen für 2008, die im zurückliegenden Geschäftsjahr mit durchschnittlich 20 € je Tonne CO2 gehandelt wurden. Die starken Preisunterschiede zwischen 2007er- und 2008er-Zertifikaten konnten deshalb zustande kommen, weil Emissionszertifikate für die erste Handelsperiode nicht in die zweite Handelsperiode übertragen werden dürfen. Weiterhin hohe Preise im Terminhandel mit Strom. Die Entwicklung an den europäischen Strom-Großhandelsmärkten wurde maßgeblich von den hohen Brennstoffpreisen geprägt. Ein wichtiger Einflussfaktor war auch der CO2-Emissionshandel. Darüber hinaus zeigt sich in der Entwicklung der Terminpreise, dass die Marktteilnehmer mit langfristig knapper werdenden Stromerzeugungskapazitäten rechnen. Im kurzfristigen Spothandel kamen preisdämpfende Witterungseffekte zum Tragen. 47 Rahmenbedingungen Spotpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Deutschland in €/MWh 140 120 100 80 60 40 20 0 Handelsjahr 2005 Spitzenlast Grundlast Handelsjahr 2006 Handelsjahr 2007 Monatsdurchschnittswerte Quelle: Energiebörse EEX (Leipzig) Ein-Jahres-Terminpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Deutschland in €/MWh 100 Terminkontrakt für 2006 Terminkontrakt für 2007 Terminkontrakt für 2008 Handelsjahr 2005 Handelsjahr 2006 Handelsjahr 2007 80 60 40 20 0 Spitzenlast Grundlast Monatsdurchschnittswerte Quelle: RWE Trading Im Spothandel an der deutschen Energiebörse EEX wurden Grundlastkontrakte im Jahresdurchschnitt mit 38 € und Spitzenlastkontrakte mit 56 € je Megawattstunde (MWh) abgerechnet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 ist das ein Rückgang um 25 bzw. 23 %. Hier schlug sich der Preisverfall bei Emissionszertifikaten für 2007 nieder. In der ersten Jahreshälfte sorgten auch die milden Temperaturen und ein hohes Windenergie-Aufkommen für niedrige Stromnotierungen. Im Herbst zogen die Preise allerdings wieder merklich an, u.a. aufgrund des Stillstands mehrerer deutscher Kernkraftwerke und vermehrter Stromexporte nach Frankreich, wo Streiks und Revisionen die Kraftwerksverfügbarkeit beeinträchtigten. Im deutschen Strom-Terminhandel waren die Notierungen wesentlich höher als am Spotmarkt, was u.a. auf die Preisdifferenzen im CO2-Emissionshandel zurückzuführen ist. Wer sich 2007 für das Folgejahr mit Strom eindeckte, musste 1.2 Rahmenbedingungen durchschnittlich 56 € je MWh (Grundlast) bzw. 79 € je MWh (Spitzenlast) bezahlen. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 kostete ein 2007er-Terminkontrakt 55 bzw. 81 € je MWh. Um Absatz- und Preisrisiken zu reduzieren, verkaufen wir die Erzeugung unserer Kraftwerke nahezu vollständig auf Termin. Die oben dargestellte Preisentwicklung hatte daher keinen nennenswerten Einfluss auf unsere im Berichtsjahr erzielten Erlöse. Entscheidend war vielmehr, zu welchen Konditionen wir Terminkontrakte für 2007 in den vorangegangenen Jahren abschließen konnten. Dabei profitierten wir davon, dass die Marktnotierungen im Stromhandel seit 2002 nach oben tendieren. Der Preis, den wir beim Verkauf unserer deutschen Stromproduktion für 2007 erzielen konnten, lag im Durchschnitt bei 47 € je MWh. Der Vergleichswert für die 2006er-Produktion betrug 38 €. Daraus errechnet sich ein Anstieg von 24 %. Die Entwicklung der Strompreise für deutsche Endkunden stellte sich uneinheitlich dar. Industriekunden mussten durchschnittlich 2 % weniger bezahlen als 2006. Hier machte sich die Preisentwicklung am Großhandelsmarkt (insbesondere im Spothandel) bemerkbar. Die Entgelte für Haushalte und kleine Gewerbebetriebe erhöhten sich hingegen um 3 bis 4 %. Generell preissteigernd wirkte die Anhebung der Mehrwertsteuer zu Jahresbeginn. Hinzu kam, dass die Belastungen aus dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) zunahmen. Nach dem EEG haben die deutschen Netzbetreiber für Stromeinspeisungen aus regenerativen Quellen feste Vergütungssätze zu zahlen, die zumeist erheblich über den Notierungen am Strommarkt liegen. Das Gesetz sieht dabei einen bundesweiten Ausgleichsmechanismus vor: Die gezahlten Vergütungen werden zunächst auf alle Netzbetreiber umgelegt und von diesen über den Strompreis an die Endkunden weiterberechnet. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) veranschlagt das EEG-Stromaufkommen 2007 auf etwa 67 Mrd. kWh. Das ist ein Drittel mehr als 2006. Stark zugelegt hat die Stromerzeugung aus Windkraft, Biomasse und Sonnenenergie. Gestiegen ist auch die Durchschnittsvergütung für Einspeisungen nach dem EEG. Sie lag 2007 bei geschätzten 11,06 Cent/kWh gegenüber 10,30 Cent/kWh im Vorjahr. Hier kommt die überproportionale Zunahme der Einspeisung von Solarstrom zum Tragen. Spotpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Großbritannien in £/MWh 100 80 60 40 20 0 Handelsjahr 2006 Handelsjahr 2005 Spitzenlast Grundlast Monatsdurchschnittswerte Quelle: RWE Trading Handelsjahr 2007 49 Rahmenbedingungen Ein-Jahres-Terminpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Großbritannien in £/MWh 100 Terminkontrakt für 2006 Terminkontrakt für 2007 Terminkontrakt für 2008 Handelsjahr 2005 Handelsjahr 2006 Handelsjahr 2007 80 60 40 20 0 Spitzenlast Grundlast Monatsdurchschnittswerte Quelle: RWE Trading Am britischen Strommarkt lagen die Preise zunächst weit unter Vorjahresniveau, bewegten sich im Herbst aber wieder nach oben. Im Jahresdurchschnitt wurde Grundlaststrom am Spotmarkt mit 29 £ (43 €) je MWh gehandelt; das sind 28 % weniger als 2006. Spitzenlaststrom verbilligte sich um 25 % auf 39 £ (57 €). Die Notierungen lagen damit noch etwas über dem deutschen Niveau. Auch der britische Spotmarkt war durch die milde Witterung und den Preisverfall bei 2007er-Emissionszertifikaten geprägt. Daneben wirkten auch die niedrigeren Gasnotierungen preisdämpfend. In Großbritannien haben Gaskraftwerke einen höheren Anteil an der Erzeugungskapazität als in Deutschland und damit einen stärkeren Einfluss auf die Strompreisbildung. Am Strom-Terminmarkt lagen die Notierungen ebenfalls unter Vorjahresniveau, allerdings nicht so weit wie im Spothandel. Im Berichtszeitraum wurden Lieferungen für 2008 mit durchschnittlich 41 £ (60 €) je MWh Grundlaststrom abgerechnet und waren damit ebenfalls teurer als in Deutschland. Verglichen mit dem Preis, der 2006 für einen 2007er-Terminkontrakt bezahlt werden musste, verbilligten sie sich um 17 %. In der Spitzenlast sanken die Notierungen um 16 % auf 52 £ (76 €). RWE verkauft die Stromproduktion der britischen Kraftwerke – ähnlich wie in Deutschland – weitgehend auf Termin. Die im Berichtszeitraum erzielten Erlöse wurden somit durch Preistrends in Vorjahren bestimmt. Da die Notierungen am Terminmarkt bis Mitte 2006 stark gestiegen waren, konnte RWE npower ihre Stromerzeugung für 2007 – ebenso wie RWE Power – zu wesentlich höheren Preisen absetzen als die 2006er-Produktion. Am britischen Endkundenmarkt haben sich die Strompreise für Industrieunternehmen und Geschäftskunden deutlich verringert. Die Entgelte in diesen Kundensegmenten passen sich über Vertragsklauseln i.d.R. zügig an die Entwicklung am Großhandelsmarkt an. Sie waren in starkem Maße durch den Rückgang der Spotpreise geprägt. Auch bei Haushalten und kleineren Gewerbebetrieben werden die Endkundenpreise wesentlich durch die Entwicklung am Großhandelsmarkt beeinflusst – allerdings mit einiger Verzögerung. Für diese Kundengruppe hat sich die Stromrech- 1.2 Rahmenbedingungen nung daher – trotz zwischenzeitlicher Preissenkungen durch die Energieversorger – im Jahresdurchschnitt um 5 bis 10 % erhöht. In den zentralosteuropäischen Strommärkten entwickelten sich die Endkundenpreise unterschiedlich. Privathaushalte in Ungarn mussten 13 % mehr bezahlen als im Vorjahr. In Polen erhöhte sich das Preisniveau geringfügig, in der Slowakei blieb es stabil. Politische Rahmenbedingungen Das politische Umfeld ist ein Schlüsselfaktor für unser Geschäft. Im abgelaufenen Jahr stand die Ausgestaltung des europäischen CO2-Handelssystems für den Zeitraum von 2008 bis 2012 im Blickpunkt. Zudem hat die Europäische Kommission Anfang 2008 ihre Entwürfe zur CO2-Handelsperiode von 2013 bis 2020 und einen Richtlinienentwurf zur Förderung der erneuerbaren Energien vorgelegt. Auf nationaler Ebene war 2007 die Entscheidung für die Einführung der Anreizregulierung im deutschen Netzgeschäft zum 1. Januar 2009 besonders bedeutsam für uns. Spürbare Auswirkungen auf unser Geschäft kann auch die Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen haben, die Ende 2007 in Kraft getreten ist. Zuteilungsgesetz für deutschen Emissionshandel 2008 bis 2012 verabschiedet. Der Deutsche Bundestag hat am 22. Juni 2007 den gesetzlichen Rahmen für die Zuteilung von Emissionsrechten in der zweiten CO2-Handelsperiode von 2008 bis 2012 beschlossen. Am 6. Juli 2007 gab auch der Bundesrat dafür grünes Licht. Deutschland kann ab 2008 jährlich Emissionszertifikate für 453 Mio. Tonnen CO2 an Industrie und Versorger vergeben – rund 11 % weniger als in der abgelaufenen ersten Handelsperiode (2005 bis 2007). Während die energieintensiven Industrien (etwa Chemie, Zement und Stahl) weiterhin 98,75 % der benötigten Zertifikate gratis erhalten, wird die staatliche Zuteilung vor allem bei den Stromversorgern gekürzt. Weitere Belastungen für die Energieversorger ergeben sich dadurch, dass aus ihrem Kontingent jährlich Zertifikate für 40 Mio. Tonnen CO2 versteigert werden. Die Berechtigungen werden nach einem Mischsystem auf Basis von Benchmarks und historischen Emissionen zugeteilt. Dabei werden brennstoffabhängige Emissionsnormwerte für Erdgas (365g CO2/kWh) und Kohle (750g CO2/kWh) angesetzt, die sich an der besten verfügbaren Technik orientieren. Eine gesonderte Benchmark für Braunkohlekraftwerke gibt es nicht. Die Zuteilung für ältere und damit ineffizientere Kraftwerke wird über eine Malusregelung zusätzlich gekürzt. Bei der Vergabe der Emissionsrechte wird für bestehende Anlagen die jahresdurchschnittliche Auslastung in den Jahren 2000 bis 2005 zugrunde gelegt. Bei Neuanlagen werden sogenannte Standardauslastungsfaktoren verwendet, die bei Gas und Steinkohle 7.500 Stunden und bei Braunkohle 8.250 Stunden pro Jahr betragen. 51 Rahmenbedingungen Anlagenbetreiber dürfen ihre Abgabeverpflichtungen auch mit Zertifikaten erfüllen, die sie durch Klimaschutzprojekte im Rahmen der Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI) erworben haben. Die Bundesregierung hat hierfür eine auf die anlagenspezifische Zuteilungsmenge bezogene Obergrenze von 22 % eingeführt. Derzeit gehen wir davon aus, dass die kostenlose Vergabe von Zertifikaten zwischen 2008 und 2012 rund 60 % unserer Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland abdecken wird. Bei einem erwarteten jahresdurchschnittlichen CO2-Ausstoß in Größenordnung von 140 Mio. Tonnen entspricht dies einer Zuteilung für ca. 85 Mio. Tonnen. In unserem zweiten Kernmarkt Großbritannien veranschlagen wir die Emissionen unseres aktuellen Kraftwerksparks im gleichen Zeitraum auf durchschnittlich 20 Mio. Tonnen pro Jahr; voraussichtlich werden wir für rund 14 Mio. Tonnen bzw. 70 % kostenfreie Zertifikate erhalten. Europäische Kommission verabschiedet Klimaschutzpaket für den Zeitraum 2013 bis 2020. Am 23. Januar 2008 hat die Europäische Kommission ein Klimaschutzpaket für den Zeitraum von 2013 bis 2020 vorgestellt. Darin werden allen EU-Mitgliedsländern verbindliche Ziele für die Verminderung der Treibhausgasemissionen und den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch vorgeschrieben. Gegenüber dem Basisjahr 1990 sollen die Emissionen bis 2020 um 20 % gesenkt werden. Im gleichen Zeitraum soll der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 % ansteigen. Die Fortführung von CDM/JI-Projekten will die EU-Kommission an die Bedingung knüpfen, dass die Länder, in denen die Projekte durchgeführt werden, ein internationales Klimaabkommen für die Zeit nach 2012 ratifizieren. Die gesamte Zuteilungsmenge für den Zeitraum von 2013 bis 2020 deckt CO2-Emissionen von durchschnittlich 1,85 Mrd. Tonnen pro Jahr ab und fällt damit äußerst knapp aus. Zusammen mit der restriktiven Haltung zu CDM/JI-Projekten wird dies voraussichtlich zu hohen Preisen im Emissionshandel und damit zu einer weiteren Verteuerung von Strom führen. Zudem soll die Energiewirtschaft ab 2013 besonders belastet werden, da für sie eine vollständige Versteigerung der benötigten Emissionszertifikate vorgesehen ist. Die anderen Wirtschaftszweige müssen dagegen ab 2013 anfänglich nur 20 % ihres Bedarfs an Zertifikaten ersteigern, bis 2020 soll dieser Anteil auf 100 % steigen. Für energieintensive Unternehmen, die in besonderem Maße dem globalen Wettbewerb ausgesetzt sind und bei denen ein erhebliches Risiko einer Verlagerung von CO2Emissionen in Drittländer vorliegt, sieht der Entwurf eine Ausnahme vor: Sie könnten weiterhin eine vollständig kostenlose Zuteilung der benötigten Menge erhalten. Auf eine genaue Definition der Branchen will sich die Kommission allerdings erst 2010 festlegen. Aus unserer Sicht stellt das Vorgehen der EU-Kommission die Wirtschaftlichkeit des künftigen Neubaus hocheffizienter Kohlekraftwerke infrage und gefährdet die Kohle als wichtigen Bestandteil im heimischen Energiemix. 1.2 Rahmenbedingungen EU spricht sich für „Ownership Unbundling“ im Transportnetz-Geschäft aus. Im vergangenen Jahr hat die EU-Kommission ein umfangreiches Energiepaket einschließlich der entsprechenden Richtlinienvorschläge vorgestellt. Dieses Paket zielt darauf ab, den Wettbewerb im europäischen Energiemarkt zu stärken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Zudem sollen die Kompetenzen der nationalen Regulierungsbehörden gestärkt werden. Die EU-Kommission hat darüber hinaus das Ziel, durch eine Agenda für die Zusammenarbeit der nationalen Regulierungsbehörden die Grundlagen für eine europäische Regulierungsinstanz zu schaffen. Im Mittelpunkt des Richtlinienpakets stehen die Strom- und Gastransportnetze. Die EU-Kommission strebt deren vollständige eigentumsrechtliche Abtrennung von den übrigen Geschäftsbereichen integrierter Versorgungsunternehmen an (Ownership Unbundling). Ihr Argument, dass dies positive Auswirkungen auf Wettbewerbsintensität und Investitionen im Netzgeschäft habe, ist allerdings empirisch nicht belegt und wissenschaftlich umstritten. Das Richtlinienpaket sieht alternativ die Möglichkeit vor, einen „Independent System Operator“ (ISO) für die Transportnetze einzuschalten: Hierbei würde das operative Geschäft auf einen unabhängigen Dritten übertragen, der nicht mit einem Erzeugungsunternehmen verbunden ist; Eigentümer der Netze bliebe der Energieerzeuger. Im Rahmen der aktuellen politischen Diskussion des Energiepakets werden zurzeit Alternativen zum Ownership Unbundling und zum ISO diskutiert. Inzwischen hat eine Gruppe von acht Mitgliedstaaten, darunter Deutschland und Frankreich, ein drittes Modell vorgelegt, das den freien Netzzugang und ausreichende Investitionen in die Netzinfrastruktur sicherstellt. Drastische Einschnitte in das Eigentumsrecht führen aus unserer Sicht weder zu mehr Wettbewerb, noch dienen sie als Anreiz für Investitionen. Das Richtlinienpaket wird im Wege des Mitentscheidungsverfahrens im EU-Ministerrat und im Europäischen Parlament verhandelt. Da im Juni 2009 Neuwahlen für das Europäische Parlament anstehen und die Kommission danach neu besetzt wird, ist zu erwarten, dass das Paket spätestens Februar 2009 verabschiedet wird. Novellierung des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen. Am 22. Dezember 2007 ist eine Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in Kraft getreten. Ihr Ziel ist, die Missbrauchsaufsicht im deutschen Energiesektor wirksamer zu gestalten. Vorgesehen ist u.a. eine verstärkte staatliche Kostenkontrolle bei der Bildung von Energiepreisen. Ferner ist es nunmehr Aufgabe der Energieversorger, die Angemessenheit ihrer Preise nachzuweisen; bisher lag die Beweislast beim Kartellamt. Des Weiteren sind kartellrechtliche Missbrauchsverfügungen neuerdings sofort und damit bereits vor ihrer gerichtlichen Klärung vollziehbar. Allerdings darf das Kartellamt weiterhin nur dann eingreifen, wenn der Unterschied zwischen den Preisen des betroffenen Unternehmens und der Vergleichsunternehmen erheblich ist. 53 Rahmenbedingungen Wir lehnen die Novelle entschieden ab. Sie gefährdet die Einhaltung der EU-Vorgabe, nach der im europäischen Energiesektor eine Preisbildung nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu ermöglichen ist. Die konkreten Auswirkungen der Gesetzesänderung lassen sich allerdings derzeit noch nicht abschätzen. Maßgeblich ist, wie das Kartellamt und die Gerichte das neue Instrumentarium in der Praxis anwenden werden. Bundesrat beschließt Anreizregulierungsverordnung im deutschen Netzgeschäft. Der Bundesrat hat Ende September 2007 die Anreizregulierungsverordnung für die deutschen Strom- und Gasnetze verabschiedet. Nach der Zustimmung durch die Bundesregierung wurde die Verordnung Anfang November im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die Einführung der Anreizregulierung ist für den 1. Januar 2009 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll sich die Kalkulation der Netzentgelte nicht mehr ausschließlich an den Kosten der jeweiligen Netzbetreiber orientieren; zusätzlich werden auch die Kosten von Netzbetreibern einfließen, die von der Bundesnetzagentur als vorbildlich angesehen werden (Effizienzniveau = 100 %). Die nicht als effizient eingestuften Gesellschaften müssen innerhalb von zwei Regulierungsperioden, die jeweils fünf Jahre umfassen, die Effizienz der Vergleichsunternehmen erreichen. Keinem Unternehmen soll ein Niveau von weniger als 60 % bescheinigt werden. Zusätzlich sieht die Verordnung eine von allen Unternehmen zu erbringende Effizienzsteigerung vor. Diese soll in der ersten Regulierungsperiode um 1,25 % p.a. und in der zweiten um 1,5 % p.a. über dem jährlichen gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt liegen. Aus unserer Sicht sind die geforderten Effizienzverbesserungen extrem hoch. Bedenklich ist auch, dass die Verordnung weitgehende Erleichterungen für kleine Unternehmen enthält, die zu einer erheblichen Ungleichbehandlung der Netzbetreiber führen werden. Einigung mit Bundeskartellamt im Verfahren um CO2-Kosten. Das Bundeskartellamt hat das Verfahren gegen RWE eingestellt, in dem geklärt werden sollte, ob die Berücksichtigung von Opportunitätskosten für Emissionszertifikate in Industriestrompreisen im Geschäftsjahr 2005 rechtmäßig war. Im Gegenzug versteigert RWE Strommengen aus abgeschriebenen Stein- und Braunkohlekraftwerken an Industriekunden. Wir sind unverändert davon überzeugt, dass die Berücksichtigung von CO2-Kosten in den Strompreisen rechtmäßig ist; allerdings ziehen wir die Einigung mit dem Kartellamt einer langjährigen gerichtlichen Auseinandersetzung vor. Wir haben uns verpflichtet, Industrieunternehmen in vierteljährlichen Auktionen die Stromerzeugung aus Kraftwerken mit einer Gesamtkapazität von 1.575 MW p.a. für den Lieferzeitraum von 2009 bis 2012 anzubieten. Dies entspricht einem Produktionsvolumen von insgesamt etwa 46 Mrd. kWh. Der Startpreis in den Auktionen liegt bei den Vollkosten eines abgeschriebenen Stein- bzw. Braunkohlekraftwerks; in diesem Preis sind Kostenvorteile durch die unentgeltliche Zuteilung von CO2-Zertifikaten für die Produktion in den Kraftwerken enthalten. Die erste Auktion fand am 13. Februar 2008 statt. 1.2 Rahmenbedingungen Reform der deutschen Unternehmensbesteuerung. Mitte 2007 haben Bundestag und Bundesrat das deutsche Unternehmensteuerreformgesetz 2008 verabschiedet. Aus dem Gesetz ergeben sich weit reichende Veränderungen, die sowohl die Gewinn- und Einkommensermittlung als auch die Ertragsteuertarife betreffen. Für 2008 verringert sich der durchschnittliche zusammengefasste Ertragsteuersatz der in Deutschland besteuerten Unternehmen des RWE-Konzerns von bisher rund 39 % auf etwa 31 %. Die dadurch veranlasste Neubewertung bilanzierter latenter Steuern führte im Geschäftsjahr 2007 zu einem Einmalaufwand von 256 Mio. €. „Energiepakt für Deutschland“. Ende vergangenen Jahres hat der RWE-Vorstandsvorsitzende Politik und Öffentlichkeit zu einem „Energiepakt für Deutschland“ aufgerufen. Hintergrund ist der andauernde Konflikt zwischen Industrie, Energiewirtschaft und Politik im Hinblick auf die Preisentwicklung und den Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt. Mit dieser Initiative setzt sich RWE dafür ein, dass Lösungen für die drängenden energiewirtschaftlichen Aufgaben der Zukunft konstruktiv und vor allem gemeinsam erarbeitet werden. Wir haben dafür Vorschläge eingebracht. Im Mittelpunkt stehen neue Produkte für energieintensive Kunden und Haushalte, der verstärkte Ausbau von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sowie eine deutliche Ausweitung der Energieforschung. RWE will in allen diesen Bereichen einen wesentlichen Beitrag leisten. Erste Gespräche mit dem Bundesminister für Wirtschaft, Verbraucherverbänden und Vertretern der energieintensiven Industrien haben bereits stattgefunden. > 1.3 Wesentliche Ereignisse Das Jahr 2007 stand für RWE im Zeichen organischen Wachstums. Im Rahmen des Investitionsprogramms zur Modernisierung und Erweiterung unseres Erzeugungsportfolios starteten wir den Bau von zwei hochmodernen Gaskraftwerken. Außerdem haben wir eine Investitionsoffensive im Bereich der erneuerbaren Energien eingeläutet. Mit diesen Maßnahmen wird unser Kraftwerkspark effizienter und klimaschonender. Vorangekommen sind wir auch auf dem Weg, unsere Position im europäischen Gasgeschäft auszubauen. Unsere Fokussierung auf das Kerngeschäft Energie konnten wir dagegen 2007 noch nicht abschließen: Der Börsengang von American Water musste wegen ungünstiger Rahmenbedingungen am US-Kapitalmarkt verschoben werden. Bau von zwei Gaskraftwerken gestartet. Im Juni 2007 haben wir an unserem deutschen Standort Lingen mit dem Bau einer Gas-und-Dampfturbinen-Anlage (GuD) begonnen. Wir veranschlagen das Investitionsvolumen auf etwa 500 Mio. €. Das Kraftwerk wird über eine Nettoleistung von 875 MW verfügen und soll 2009 den Betrieb aufnehmen. Eine weitere GuD-Anlage errichten wir im britischen Staythorpe (Nottinghamshire). Hier haben wir im Oktober 2007 den Grundstein gelegt. Das Kraftwerk wird vier Blöcke mit einer Leistung von zusammen 1.650 MW umfassen. Wir veranschlagen das Investitionsvolumen mit rund 900 Mio. €; der erste Kraftwerksblock soll 2010 ans Netz gehen. Weitere Kraftwerksprojekte befinden sich noch in der Genehmigungsphase. Unter anderem wollen wir im britischen Pembroke eine GuD-Anlage mit einer Gesamtleistung von 2.000 MW errichten. Außerdem planen wir neue Steinkohle-Doppelblöcke an den Standorten Hamm (Deutschland) und Eemshaven (Niederlande) mit einer Kapazität von 1.530 MW bzw. 1.560 MW. Diese Projekte haben wir bereits im Geschäftsbericht 2006 erläutert. Ein weiterer Steinkohle-Doppelblock mit einer Leistung von 1.530 MW war für den deutschen Standort Ensdorf vorgesehen. Dieses Projekt haben wir wegen mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung aufgegeben. Für den Bau des Doppelblocks wäre eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich gewesen, die bei einer Bürgerbefragung keine Mehrheit fand. Massiver Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Ende 2007 haben wir die Gründung einer neuen Gesellschaft beschlossen, in der wir unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien bündeln. Das neue Unternehmen hat am 1. Februar 2008 die Geschäftstätigkeit aufgenommen. Es firmiert unter dem Namen „RWE Innogy“ und ist unmittelbar der RWE AG zugeordnet. RWE Innogy übernimmt den Großteil unserer bestehenden Erzeugungskapazität aus regenerativen Energien und soll ab 2008 durchschnittlich mindestens 1 Mrd. € pro Jahr in neue Anlagen investieren. Wir wollen unsere Stromerzeugungskapazität auf diesem Gebiet bis 2012 mehr als verdreifachen. Der Schwerpunkt liegt auf Windkraftprojekten. Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy ist Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (58), der sich durch seine frühere unternehmerische Tätigkeit und die Wahrnehmung umweltpolitischer Aufgaben hohes Renommee erworben hat. 55 Wesentliche Ereignisse 1.3 Wesentliche Ereignisse RWE zählt bereits heute zu den größten Betreibern von Windkraftanlagen in Großbritannien. Weitere Schwerpunkte sind Wasser- und Biomasseprojekte in ganz Europa. Mit North Hoyle vor der walisischen Küste betreiben wir bereits einen großen Offshore-Windpark, der über eine Gesamtleistung von 60 MW verfügt. Im Juli 2007 haben wir in unmittelbarer Nähe mit dem Bau unseres zweiten Offshore-Windparks Rhyl Flats begonnen. Die Anlage mit einer Leistung von 90 MW soll Mitte 2009 den Betrieb aufnehmen. Das Investitionsvolumen wird auf 280 Mio. € veranschlagt. Daneben leisten wir Vorarbeiten für den Offshore-Windpark Gwynt y Môr, ebenfalls nahe der walisischen Küste. Wir werden hierfür voraussichtlich rund 2 Mrd. € einsetzen. Die Baugenehmigung für dieses Projekt steht noch aus. Mit 750 MW wäre Gwynt y Môr einer der größten Offshore-Windparks weltweit. Die ersten Turbinen könnten dort 2012 ans Netz gehen. Ausbau der Position im europäischen Gasmarkt. Auch unsere Gasaktivitäten werden wir deutlich ausbauen. Unser Augenmerk richten wir u.a. auf das Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas). Im Juli 2007 haben wir bekannt gegeben, dass wir an der deutschen Nordseeküste eine Anlandestation für LNG-Tanker errichten wollen. Unser Projektpartner ist das US-Unternehmen Excelerate Energy. Es verfügt über eine Technologie, die eine Regasifizierung an Bord der Tankschiffe und eine direkte Gaseinspeisung in das Pipeline-Netz erlaubt. Dadurch verringert sich das Investitionsvolumen für Infrastrukturmaßnahmen an Land erheblich. Bei plangemäßem Projektfortschritt könnten ab 2010 bis zu 600.000 m3 regasifiziertes LNG pro Stunde in das deutsche Netz eingespeist werden. Im britischen Teesside ist eine vergleichbare Excelerate-Anlandestation bereits seit Februar 2007 in Betrieb. Börsengang von American Water verschoben. Im Herbst 2007 mussten wir von unserem Vorhaben abrücken, American Water noch bis Jahresende mindestens mit einer Aktienmehrheit an der New Yorker Börse zu platzieren. Grund war, dass sich die Rahmenbedingungen am US-Kapitalmarkt im Jahresverlauf stark verschlechtert hatten. Bei einem Börsengang Ende 2007 hätten wir voraussichtlich nicht den fairen Wert des Unternehmens erzielen können. Wir beabsichtigen, die Mehrheit an American Water möglichst rasch, aber zu einem angemessenen Preis, zu verkaufen. Niederländische Gasnetzgesellschaften verkauft. Im Juni 2007 hat RWE Energy ihre niederländischen Gasnetzgesellschaften Obragas Net und Netbeheer Haarlemmermeer an die Stadt Eindhoven abgegeben. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf rund 400 Mio. €. Unsere jährlichen Umsatzerlöse verringern sich durch den Verkauf der Netzaktivitäten um rund 50 Mio. €. Wir werden uns in den Niederlanden künftig auf die Stärkung unserer Vertriebsaktivitäten und auf die Stromerzeugung konzentrieren, da die dortige Gesetzgebung eine Ausweitung unserer Netzaktivitäten verbietet. 57 Wesentliche Ereignisse RWE trennt sich von der Beteiligung an der RAG. RWE, E.ON und ThyssenKrupp hielten bis zum 30. November 2007 insgesamt 90 % des Aktienkapitals der RAG Aktiengesellschaft. An diesem Tag wurden die Aktienpakete zu einem symbolischen Kaufpreis von jeweils 1 € an die RAGStiftung übertragen. Die Aktionäre haben den Wert der RAG-Beteiligung durch ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young detailliert ermitteln lassen. Danach hatten die Beteiligungen keinen positiven Wert. Die drei RAG-Gesellschafter unterstützen mit der Übertragung ihrer Anteile die Umsetzung des von der Bundesregierung mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Saarland vereinbarten Konzepts zum Ausstieg aus dem subventionierten deutschen Steinkohlebergbau. Bundeskartellamt verbietet Erwerb einer Beteiligung an Saar Ferngas. Das Bundeskartellamt hat uns im März 2007 untersagt, die Mehrheit an der Saar Ferngas AG zu erwerben. Wir haben gegen diese Entscheidung Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt. Im Mai 2006 hatten wir mit der RAG Aktiengesellschaft die Übernahme ihres Anteils von 77 % an dem süd-westdeutschen Gasversorger vereinbart. Anfang Juli 2007 trat RAG unter Hinweis auf die Entscheidung des Kartellamts vom Verkaufsvertrag mit RWE zurück. Die Beteiligung an Saar Ferngas ging inzwischen an das luxemburgische Unternehmen ArcelorMittal. Trotzdem halten wir unsere Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf aufrecht. Zum einen messen wir dem Verfahren grundsätzliche Bedeutung für die Beteiligungsstrategie des Konzerns bei, zum anderen wollen wir unsere Rechtsschutzmöglichkeiten wahren. Deutschlandweiter Stromvertrieb via Internet. RWE hat die Vertriebsgesellschaft eprimo übernommen, nachdem das Bundeskartellamt die Transaktion im März 2007 genehmigt hatte. eprimo tritt mit einem innovativen internetbasierten Geschäftsmodell am Markt auf. Das Unternehmen hat derzeit 200.000 Privat- und Gewerbekunden. Seit Oktober 2007 vertreiben wir mit eprimo auch Gas über das Internet, ab Herbst 2008 voraussichtlich bundesweit. eprimo ist als Ergänzung zu den klassischen Angeboten der RWE-Regionalgesellschaften gedacht, die sich durch lokale Nähe zum Kunden und persönliche Beratung auszeichnen. RWE und schweizerische EOS tauschen Stromerzeugung aus Wasserkraft und Steinkohle. RWE Trading und die schweizerische EOS (Energie Ouest Suisse) haben im August einen Vertrag über den Tausch von Kraftwerks-Tranchen geschlossen. Dabei erhält EOS Strom aus Steinkohlekraftwerken der RWE Power – davon den Großteil auf Optionsbasis – und übernimmt für diese Mengen die Kosten für Brennstoffe und CO2-Zertifikate. Im Gegenzug hat RWE das Recht, Spitzenlasterzeugung aus Wasserkraftwerken von EOS anzufordern. Die Vereinbarung tritt zum 1. Januar 2009 in Kraft und ist zunächst auf zehn Jahre befristet. RWE wird voraussichtlich Strommengen in einer Größenordnung von 1 Mrd. kWh pro Jahr liefern. Der Vertrag über den Tausch von Kraftwerks-Tranchen hat Modellcharakter: Wir können dadurch kurzfristig und flexibel auf Spitzenlaststrom zugreifen, den wir sonst über die Börse beschaffen müssten. Außerdem verringert sich für uns das CO2-Preisrisiko. Das Tauschgeschäft mit EOS soll der Startpunkt sein für weitere Transaktionen dieser Art, mit denen wir unser Erzeugungsportfolio optimieren wollen. 1.3 Wesentliche Ereignisse RWE führt Kapitaldeckung für Großteil der Pensionsverpflichtungen ein. Zum 30. März 2007 haben wir eine Kapitaldeckung für Teile unserer Pensionsverpflichtungen eingeführt. Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) wurden Vermögenswerte in Höhe von 7,9 Mrd. € auf den RWE Pensionstreuhand e.V. übertragen und konnten deshalb mit den Pensionsrückstellungen verrechnet werden. Die Mittel dienen der Finanzierung der Pensionszusagen; eine anderweitige Nutzung ist nicht möglich. Unsere Nettoschulden bleiben von der Transaktion unberührt, da hier die Pensionsrückstellungen miterfasst sind. Im weiteren Jahresverlauf wurde die RWE Pensionsfonds AG gegründet. Auf den Pensionsfonds haben wir Mittel aus dem CTA in Höhe von 4,6 Mrd. € übertragen. Sie dienen der Deckung von Pensionsverpflichtungen für unsere bereits in den Ruhestand getretenen Mitarbeiter. Weitere Vereinfachung des Zugangs zum Gastransportnetz. RWE Transportnetz Gas und E.ON Gastransport haben im Juli 2007 vereinbart, Teile ihrer Gasnetze zusammenzulegen. Bis zum 1. Oktober 2008 soll so ein gemeinsames Marktgebiet für niedrigkalorisches Erdgas (L-Gas) entstehen. Das wird den Netzzugang und den Gashandel erleichtern und zu einer Intensivierung des Wettbewerbs führen. RWE Transportnetz Gas hatte bereits zum 1. April 2007 ihre beiden Marktgebiete für hochkalorisches Gas (H-Gas) zusammengelegt. Dr. Jürgen Großmann neuer Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2007 hat der Aufsichtsrat der RWE AG Dr. Jürgen Großmann (55) zum Vorsitzenden des Vorstands der RWE AG bestellt. Um einen reibungslosen Führungswechsel zu ermöglichen, hatte der bisherige Amtsinhaber Harry Roels (59) die vorzeitige Beendigung seiner noch bis 31. Januar 2008 laufenden Bestellung angeboten und war mit Ablauf des 30. September 2007 aus dem Konzern ausgeschieden. Ursprünglich sollte Großmann zum 1. November 2007 in den Vorstand eintreten und zum 1. Februar 2008 den Vorsitz übernehmen. Jürgen Großmann ist seit 1993 Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH; bis 2006 führte er auch die Geschäfte des Unternehmens. Vor der Übernahme der Georgsmarienhütte war er u.a. Mitglied im Vorstand der Klöckner-Werke AG. Wesentliche Ereignisse nach Ablauf des Berichtszeitraumes: Eintritt in den türkischen Markt. Ende Januar 2008 haben wir mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding unseren Eintritt in den türkischen Markt vorbereitet. Wir wollen uns an einem türkischen Stromerzeuger beteiligen und gemeinsam mit ihm Kraftwerke bauen. Außerdem sind wir seit Anfang 2008 mit einer eigenen Landesgesellschaft in der Türkei vertreten. Die türkische Wirtschaft bietet attraktive Wachstumschancen, da der Strom- und Gasbedarf des Landes voraussichtlich um mehr als 5 % pro Jahr wachsen wird. Die türkische Regierung will in den nächsten Jahren große Teile der überwiegend staatlichen Energieversorgung und Stromerzeugung des Landes privatisieren. Wir prüfen derzeit weitere Kooperations- und Investitionsprojekte, die sich in diesem Privatisierungsprozess ergeben. Hervorzuheben ist auch das große Potenzial des Landes im Bereich der erneuerbaren Energien. 59 Wesentliche Ereignisse Konsortium für Nabucco-Pipeline benennt RWE als sechsten Partner. Die Nabucco Gas Pipeline International Ltd., das internationale Konsortium zur Planung und Umsetzung eines der wichtigsten europäischen Infrastrukturprojekte zur Sicherung der Erdgasversorgung, gab Anfang Februar 2008 den Einstieg der RWE Gas Midstream als sechsten Partner bekannt. Weitere Partner des Konsortiums sind die österreichische OMV Gas International, die ungarische MOL, die bulgarische Bulgargaz Holding, die rumänische Transgaz und BOTAS aus der Türkei. Jedes Unternehmen hält 16,67 % der Anteile. Geplant ist der Bau einer 3.300 Kilometer langen Pipeline, die von der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Österreich führt. Sie soll 2013 die großen Erdgaslagerstätten der Kaspischen Region, des Nahen und Mittleren Ostens und anderer Regionen mit dem europäischen Markt verbinden. Damit soll Nabucco einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa und zum Wettbewerb am internationalen Gasmarkt leisten. > 1.4 Anmerkungen Anmerkungen zur Berichtsweise zur Berichtsweise Segmentstruktur im Geschäftsjahr 2007. Die Darstellung des Geschäftsverlaufs 2007 gliedert sich in drei Segmente: RWE Power, RWE Energy und RWE npower. Unsere Upstream-Tochter RWE Dea ist eine Business Unit von RWE Power. Auch RWE Trading ist bei RWE Power angesiedelt, als Teil der Business Unit Stromerzeugung. Über die zum 1. Januar 2007 gegründete RWE Gas Midstream berichten wir unter der Position „Sonstige, Konsolidierung“ im Unternehmensbereich RWE Energy. American Water 2007 als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfasst. Entsprechend unserer Absicht, American Water über die Börse zu veräußern, klassifizieren wir das Unternehmen im Konzernabschluss 2007 als „nicht fortgeführte Aktivität“. Der amerikanische Wasserversorger, den wir als „Bereich Wasser“ bezeichnen, ist damit nicht mehr in den Zahlen für Umsatz, EBITDA, betriebliches Ergebnis, neutrales Ergebnis, Finanzergebnis und Ertragsteuern enthalten. Die Vorjahreswerte haben wir gemäß IFRS entsprechend angepasst. In der Bilanz und in der Kapitalflussrechnung (einschließlich Investitionen) wird American Water dagegen weiterhin berücksichtigt. Kleinere Anpassungen innerhalb der RWE Energy. Rückwirkend zum 1. Januar 2006 haben wir innerhalb der RWE Energy die Business Unit „Überregionale Aktivitäten“ eingeführt. Diese besteht im Wesentlichen aus der früheren Position „Transport Strom/Gas“ und enthält darüber hinaus die Aktivitäten von Thyssengas und RWE Aqua, die bei RWE Energy vorher unter „Sonstige, Konsolidierung“ ausgewiesen waren. Das Vertriebs- und Transitgeschäft der RWE Transgas ordnen wir der Position „Regionen International“ zu, die tschechischen Transportnetz- und Speicheraktivitäten den „Überregionalen Aktivitäten“. Die RWE Solutions-Gruppe erfassen wir im Jahresabschluss 2007 rückwirkend unter „Sonstige, Konsolidierung“ bei RWE Energy; ihre Tochtergesellschaften wurden im dritten Quartal 2006 mit wenigen Ausnahmen entkonsolidiert. Neue Berichtsstruktur ab 2008. Das Jahr 2008 ist geprägt von der Bündelung und Straffung von Konzernaktivitäten. Wie bereits auf Seite 42 erläutert, werden wir RWE Trading und RWE Gas Midstream zur neuen Gesellschaft RWE Supply & Trading zusammenführen. Außerdem ist am 1. Februar 2008 die neue Gesellschaft RWE Innogy an den Start gegangen, auf die wir nahezu unsere gesamten Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien übertragen. Unsere Berichterstattung ab 2008 reflektiert diese Veränderungen. Wir haben sie im Hinblick auf die Segmentstruktur angepasst. Nähere Informationen hierzu finden sich auf Seite 107 im Kapitel „Ausblick 2008“. > 1.5 Geschäftsentwicklung RWE Power1 61 Geschäftsentwicklung RWE npower2 RWE-Konzern3 Stromaufkommen nach Primärenergieträgern in Mrd. kWh 2007 2006 2007 2006 2007 2006 Eigenerzeugung 178,9 184,0 33,8 36,5 216,1 223,7 Braunkohle 76,1 72,9 - - 76,1 72,9 Steinkohle 55,3 50,1 15,1 20,8 71,0 71,6 Kernenergie 32,1 47,3 - - 32,1 47,3 Gas 10,1 8,7 17,7 14,4 29,3 24,3 Erneuerbare Energien 3,2 3,0 0,8 0,6 5,2 4,8 Pumpwasser, Öl, Sonstige 2,1 2,0 0,2 2,4 2,8 Konzernexterner Strombezug Gesamt - - 23,7 178,9 184,0 57,5 0,7 4 23,5 60,0 4 108,2 106,1 324,3 329,8 1 Inkl. Strombezüge von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Im Geschäftsjahr 2007 waren dies 36,3 Mrd. kWh aus Steinkohle, 0,9 Mrd. kWh aus erneuerbaren Energien und 1,8 Mrd. kWh aus Pumpwasser, Öl, Sonstige. 2 Die Position „Erneuerbare Energien“ enthält auch Strombezüge von Windkraftanlagen, die sich im Eigentum einer Projektgesellschaft befinden, an der RWE npower mit 33 % beteiligt ist. Im Geschäftsjahr 2007 beliefen sich die Strombezüge auf 0,7 Mrd. kWh. 3 Inkl. Erzeugungs- und Bezugsmengen von Regionalgesellschaften der RWE Energy 4 Strombezug der RWE npower im Wesentlichen über RWE Trading Rückläufige Stromerzeugung wegen Stillstands des Kraftwerks Biblis. Der RWE-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 216,1 Mrd. kWh Strom produziert, 3 % weniger als 2006. Eigenerzeugung und Fremdbezug summierten sich zu einem Stromaufkommen von 324,3 Mrd. kWh. Hier lagen wir geringfügig unter Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr entfielen 35 % der Stromproduktion auf Braunkohle, 33 % auf Steinkohle, 15 % auf Kernenergie und 14 % auf Gas. Der Anteil der erneuerbaren Energien betrug 2 %. RWE Power steuerte 178,9 Mrd. kWh zur gesamten Eigenerzeugung bei; das entspricht einem Anteil von 83 %. Darin enthalten ist auch die Produktion von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir jedoch aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Gegenüber 2006 verringerten sich die Strommengen der RWE Power um 3 %. Hauptgrund waren außerplanmäßige Stillstände unserer beiden Kernkraftwerksblöcke am Standort Biblis. Hier waren Montagemängel bei Spezialdübeln zu beheben. Block A war von September 2006 bis Februar 2008 außer Betrieb, Block B von Oktober 2006 bis November 2007. Die ausgefallene Produktion haben wir durch Zukäufe am Großhandelsmarkt und verstärkte Auslastung unserer deutschen Steinkohlekraftwerke ersetzt. Das gemäß Kernenergievereinbarung mit der Bundesregierung noch bestehende Erzeugungskontingent für Biblis bleibt von den Stillständen unberührt. Die im Atomgesetz vorgesehene Stilllegung der Blöcke wird sich dementsprechend verschieben. Weil Biblis vom Netz war, lag unsere Stromerzeugung aus Kernkraft deutlich unter dem Vorjahresniveau; sie sank um 32 %. Dem standen Zuwächse bei den anderen Energieträgern gegenüber: RWE Power hat 10 % mehr Strom aus Steinkohle und 16 % mehr Strom aus Gas erzeugt, u.a. wegen günstiger Marktbedingungen in Deutschland. Bei Braunkohle wurde ein Plus von 4 % erreicht. Ausschlaggebend dafür war eine verbesserte Verfügbarkeit der Kraftwerke, nachdem 2006 ein Brand am Standort Niederaußem und planmäßige Revisionen zu Produktions- 1.5 Geschäftsentwicklung beschränkungen geführt hatten. Im Bereich der regenerativen Energien konnte RWE Power um 7 % zulegen. Vor allem unsere Laufwasserkraftwerke haben mehr Strom erzeugt als im Vorjahr, weil die Flüsse wegen feuchter Witterung mehr Wasser führten. Die Stromproduktion von RWE npower ging um 7 % auf 33,8 Mrd. kWh zurück. In Großbritannien haben sich die Marktbedingungen für Steinkohle- und Ölkraftwerke erheblich verschlechtert. Daher sank die Erzeugung aus diesen Energieträgern um 27 % bzw. 73 %. Unsere britischen Gaskraftwerke waren dagegen verstärkt im Einsatz, vor allem wegen niedrigerer Brennstoffpreise. Ihre Produktion stieg um 23 %. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erhöhte sich ebenfalls um 23 %. Dies ist Folge des fortgesetzten Ausbaus unserer Windkraftkapazitäten. Außerdem lag das Windaufkommen deutlich über dem Vorjahresniveau. RWE Energy trug mit 3,4 Mrd. kWh geringfügig zur Erzeugung bei. Die Mengen sind hauptsächlich unseren deutschen Regionalgesellschaften zuzuordnen. Im Wesentlichen handelt es sich hier um Strom aus Gas und Wasserkraft. Der externe Strombezug des RWE-Konzerns stieg um 2 % auf 108,2 Mrd. kWh an, u. a. weil mehr Strom nach dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien in das Netz der RWE Energy eingespeist wurde. Kraftwerkskapazität nach Primärenergieträgern Stand: 31.12.2007 in MW RWE Power1 RWE npower2 Gesamt Deutschland RWE-Konzern3 Gesamt Deutschland Steinkohle 9.483 9.483 4.481 14.064 9.583 Braunkohle 10.738 10.041 - 10.755 10.041 Kernenergie 6.295 6.295 - 6.295 6.295 Gas 3.917 3.917 2.918 7.098 4.179 744 525 325 1.348 804 2.343 2.343 2.483 4.973 2.490 33.520 32.604 10.207 44.533 33.392 Erneuerbare Energien Pumpwasser, Öl, Sonstige Gesamt 1 Inkl. Kapazitäten von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Im Geschäftsjahr 2007 waren dies 6.507 MW aus Steinkohle, 135 MW aus erneuerbaren Energien und 2.126 MW aus Pumpwasser, Öl, Sonstige. 2 Inkl. Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 256 MW, die sich im Eigentum einer Projektgesellschaft befinden, an der RWE npower mit 33 % beteiligt ist. Über die Stromerzeugung dieser Anlagen können wir aufgrund langfristiger Strombezugsverträge verfügen. 3 Inkl. Erzeugungskapazitäten der RWE Energy Mit 45 Gigawatt Kraftwerkskapazität einer der führenden Stromerzeuger in Europa. Der RWE-Konzern verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2007 über eine Kraftwerksleistung von 44,5 Gigawatt (GW). Damit liegen wir bei den europäischen Energieversorgern an vierter Stelle. In den Zahlen enthalten sind die bereits erwähnten vertraglich gesicherten Kapazitäten, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden. Gegenüber 2006 hat sich unsere Stromerzeugungskapazität leicht erhöht, u.a. wegen der Inbetriebnahme einer neuen 249-MW-Vorschaltgasturbine im 63 Geschäftsentwicklung Braunkohlekraftwerk in Weisweiler bei Köln. Mit 32 % hat Steinkohle den größten Anteil an der Gesamtleistung im RWE-Konzern, gefolgt von Braunkohle mit 24 %, Gas mit 16 % und Kernenergie mit 14 %. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bei 3 %. Geografischer Schwerpunkt unserer Stromproduktion ist Deutschland: Hier befinden sich 33,4 GW bzw. 75 % unserer Kraftwerkskapazität. Großbritannien ist mit 10,2 GW bzw. 23 % unser zweitgrößter, Ungarn mit 0,7 GW bzw. 1,6 % unser drittgrößter Kraftwerksstandort. Emissionsbilanz 2007 in Mio. Tonnen CO2 CO2-Ausstoß Kostenlos zugeteilte CO2-Zertifikate Unterausstattung mit CO2-Zertifikaten Deutschland1 Großbritannien Übrige Märkte RWE-Konzern 157,8 22,0 7,3 187,1 144,7 17,0 8,1 169,8 13,1 5,0 -0,8 17,3 1 Inkl. Kraftwerke, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. Diese Anlagen emittierten im Berichtsjahr 34,6 Mio. Tonnen CO2; zugeteilt wurden ihnen Zertifikate für 27,1 Mio. Tonnen. Emissionsbilanz und Zukauf von CO2-Zertifikaten für die Stromproduktion. Im Geschäftsjahr 2007 verursachte unsere Stromerzeugung einen Kohlendioxid-Ausstoß von 187,1 Mio. Tonnen. Davon entfielen 152,5 Mio. Tonnen auf RWE-eigene Kraftwerke und die restlichen 34,6 Mio. Tonnen auf vertraglich gesicherte Kapazitäten in Deutschland. Gegenüber 2006 erhöhten sich die Emissionen um 8,8 Mio. Tonnen. In Deutschland stiegen sie um 11,1 Mio. auf 157,8 Mio. Tonnen, weil wir hier verstärkt Kohle und Gas verstromt haben, während sich die CO2-freie Stromproduktion aus Kernenergie durch den Biblis-Stillstand stark verringerte. Dagegen sank unser Kohlendioxid-Ausstoß in Großbritannien um 2,7 Mio. auf 22,0 Mio. Tonnen, und zwar wegen der geringeren Auslastung der Steinkohle- und Ölkraftwerke von RWE npower. In Ungarn lagen unsere Emissionen bei 6,6 Mio. Tonnen und damit knapp über dem Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr wurden uns kostenlose staatliche Zertifikate für einen CO2-Ausstoß in Höhe von 169,8 Mio. Tonnen zugeteilt. Das sind 17,3 Mio. Tonnen weniger, als wir emittiert haben. In Deutschland erhielten wir Zertifikate für 144,7 Mio. Tonnen und in Großbritannien für 17,0 Mio. Tonnen. Daraus ergibt sich eine Unterausstattung von 13,1 Mio. bzw. 5,0 Mio. Tonnen. In Zentralosteuropa wurden uns etwas mehr Emissionsberechtigungen zugeteilt, als wir benötigten. Diese Zertifikate konnten wir in anderen Ländern einsetzen. Gasförderung ausgebaut – Rückgang der Ölproduktion. Unsere Upstream-Gesellschaft RWE Dea hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 3.215 Mio. m³ Gas und 2.749 Tsd. m³ Öl gefördert. Umgerechnet in Öläquivalente summierte sich die Produktion auf 36,9 Mio. Barrel; im Vorjahr hatte sie bei 42,1 Mio. Barrel gelegen. Die Gasmengen erhöhten sich um 8 %. Das lag hauptsächlich daran, dass wir in mehreren britischen Nordsee-Gasfeldern die Fördertätigkeit aufgenommen haben. In Deutschland produzierten wir dagegen weniger Gas als im Vorjahr. Hier kam die witterungsbedingt niedrigere Nachfrage zum Tragen. Beim Rohöl gingen die Fördervolumina um 28 % zurück. Hierzu trug bei, dass wir im Juli 2006 unsere Beteiligung an Kazgermunai in Kasachstan verkauft und im April 2007 unsere Konzession in Dubai abgegeben haben. Ein weiterer Faktor 1.5 Geschäftsentwicklung war, dass im norwegischen Ölfeld „Snorre“ die Aufteilung der Fördermengen zwischen den Konsortialpartnern nach vertragsgemäßer Prüfung neu festgelegt wurde. Die uns zustehende Produktion hat sich dadurch verringert; bereits zu viel erhaltene Mengen werden wir bis Ende 2008 aus der laufenden Produktion zurückerstatten. Stromabsatz leicht unter Vorjahresniveau. Im Geschäftsjahr 2007 haben wir 306,4 Mrd. kWh Strom an konzernexterne Kunden geliefert, 2 % weniger als 2006. Der Stromabsatz liegt typischerweise etwas unter dem Stromaufkommen. Zurückzuführen ist das auf Netzverluste sowie auf den Eigenverbrauch bei der Braunkohleförderung und in Pumpspeicherkraftwerken. Außenabsatz Strom nach Kunden in Mrd. kWh Privat- und Gewerbekunden RWE Power1 2007 2006 RWE Energy 2007 2006 RWE npower 2007 2006 RWE-Konzern 2007 2006 0,3 0,4 37,5 38,2 22,3 22,3 60,4 61,1 - 2,3 65,8 58,5 32,4 34,1 98,2 94,9 Weiterverteiler 14,3 13,7 65,0 62,0 - - 79,3 75,7 Stromhandel 68,5 80,4 - - - - 68,5 80,4 Gesamt 83,1 96,8 168,3 158,7 54,7 56,4 306,4 312,1 Industrie- und Geschäftskunden 1 Inkl. RWE Trading RWE Power erzielte einen Außenabsatz von 83,1 Mrd. kWh Strom. Davon entfielen 68,5 Mrd. kWh auf den Verkauf konzerneigener Erzeugung am Großhandelsmarkt durch RWE Trading. In den Zahlen nicht erfasst sind reine Handelsgeschäfte mit fremdbezogenem Strom. Gegenüber 2006 verringerte sich der Absatz um 14 %, u.a. wegen des Stillstands unserer beiden Kernkraftwerksblöcke in Biblis. RWE Energy verkaufte 168,3 Mrd. kWh Strom und damit 6 % mehr als 2006. Gestiegen ist insbesondere der Absatz von Strom, der nach dem deutschen Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) in unser Netz eingespeist wurde. Auch der Abschluss von Neuverträgen mit Industrieunternehmen und Energieversorgern trug zum Anstieg bei. Ein weiterer Faktor war die gute Konjunktur. Im Geschäft mit Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben mussten wir dagegen Mengenrückgänge hinnehmen. Zurückzuführen ist das u. a. auf Energieeinsparungen der Verbraucher. Außerdem hat sich die Zahl unserer Kunden wegen steigender Wechselraten leicht verringert. Zum 31. Dezember 2007 versorgten RWE Energy und ihre Beteiligungsgesellschaften 15,5 Millionen Kunden mit Strom. Im Vorjahr waren es 15,8 Millionen gewesen. Der Rückgang ist unserem Hauptmarkt Deutschland zuzuordnen. Hier verringerte sich der Kundenstamm von 11,9 Millionen auf 11,5 Millionen, u.a. wegen des Verkaufs unserer Minderheitsbeteiligung an den Stadtwerken Wuppertal. Außerdem spürten wir die Folgen des sich verschärfenden Wettbewerbs im deutschen Stromvertrieb. Von unseren Kunden sind rund 350.000 zu einem anderen Anbieter gewechselt; zum Teil werden ihre Vertragskündigungen aber erst im laufenden Jahr wirksam. Hinzugewonnen 65 Geschäftsentwicklung haben wir rund 100.000 Kunden. Besonders eprimo konnte Akquise-Erfolge vorweisen: Zum Jahresende waren dort bereits 200.000 Haushalte als Kunden registriert. Auf reges Interesse stieß auch unser „Treuestrom“-Angebot für deutsche Privatkunden, das einen konstanten Tarif über drei Jahre vorsieht. Ende 2007 hatten sich bereits 100.000 Haushalte für dieses innovative Vertragsmodell entschieden. Unsere Marktpositionen in Zentralosteuropa blieben vergleichsweise stabil. In Ungarn belieferten wir 2,1 Millionen Kunden, in Polen 0,9 Millionen und in der Slowakei 0,6 Millionen. RWE npower hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 54,7 Mrd. kWh Strom verkauft und lag damit um 3 % unter dem hohen Vorjahresniveau. Witterungseffekte minderten den Strombedarf für Raumklimatisierung. Dies betraf im Wesentlichen den Unternehmenssektor. Bei britischen Privathaushalten hatte die Witterung wegen der geringen Verbreitung von Klimaanlagen und Stromheizungen keinen wesentlichen Einfluss auf den Stromverbrauch. Ende 2007 waren über 4,3 Millionen Haushalte und kleine Gewerbebetriebe Stromkunden von RWE npower – etwa so viel wie im Vorjahr. Bei britischen Haushalten haben wir einen Marktanteil von 16 %. Die Zahl der Industrie- und Geschäftskunden lag bei 103.000 und blieb damit ebenfalls nahezu unverändert. Stromabsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2007 (2006) in % 73,3 (74,1) Deutschland 17,9 (18,1) Großbritannien Außenabsatz Gas nach Kunden in Mrd. kWh Privat- und Gewerbekunden Industrie- und Geschäftskunden 5,8 (5,1) Ungarn 3,0 (2,7) Übrige RWE Power1 2007 2006 - RWE Energy 2007 2006 RWE npower 2007 2006 RWE-Konzern 2007 2006 - 64,1 70,5 46,2 41,4 110,3 111,9 3,1 3,5 103,8 110,4 9,7 8,7 116,6 122,6 Weiterverteiler 17,0 21,5 91,1 104,9 - - 108,1 126,4 Gesamt 20,1 25,0 259,0 285,8 55,9 50,1 335,0 360,9 1 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 1.5 Geschäftsentwicklung Gaslieferungen witterungsbedingt um 7 % unter Vorjahr. RWE verkaufte im Berichtsjahr 335,0 Mrd. kWh Erdgas an konzernexterne Kunden. Das sind 7 % weniger als 2006. Ausschlaggebend für den Rückgang war die überdurchschnittlich milde Witterung. Bei RWE Power entspricht der Gasabsatz im Wesentlichen den von RWE Dea geförderten und an Weiterverteiler oder Endkunden vermarkteten Mengen. Hinzu kommen Verkäufe der RWE Trading. Diese waren allerdings stark rückläufig, weil wir Ende 2006 einen Vertrag mit einem Großkunden an einen anderen Gaslieferanten veräußert hatten. In Summe verringerte sich der Gasabsatz des Unternehmensbereichs RWE Power um 20 % auf 20,1 Mrd. kWh. Die Gasverkäufe der RWE Energy sanken – hauptsächlich witterungsbedingt – um 9 % auf 259,0 Mrd. kWh. Der Rückgang ist auch auf ein sparsameres Verbraucherverhalten zurückzuführen. Im Vorjahr waren die Mengen zudem außerordentlich hoch ausgefallen, u. a. weil RWE Energy große Mengen an Kraftwerksgas absetzen konnte. RWE Energy und ihre Beteiligungsgesellschaften versorgten zum Jahresende 7,6 Millionen Kunden mit Gas. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 0,1 Millionen, der sich im Wesentlichen aus dem Verkauf der Beteiligung an den Stadtwerken Wuppertal ergibt. Dementsprechend hat sich die Zahl unserer Kunden im Hauptmarkt Deutschland von 3,1 auf 3,0 Millionen verringert. Wettbewerbsbedingte Anbieterwechsel glichen sich nahezu aus. Außerhalb Deutschlands brachten sie dagegen leichte Zugewinne. In Tschechien belieferten wir Ende Dezember 2,3 Millionen Gaskunden. In Ungarn waren es 2,0 Millionen und in den Niederlanden 0,3 Millionen. RWE npower setzte 55,9 Mrd. kWh Gas ab und konnte damit den Vorjahreswert trotz des dämpfenden Witterungseinflusses um 12 % übertreffen. Dabei kam uns zugute, dass wir neue Kunden gewinnen konnten, vor allem bei britischen Haushalten. Ende 2007 bezogen 2,7 Millionen Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe Gas bei RWE npower, knapp 170.000 mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen 19.600 Industrie- und Geschäftskunden. Hier verzeichneten wir ein Plus von 3.300. Bei den britischen Haushaltskunden haben wir einen Marktanteil von 12 %. Wir führen die Kundengewinne auf unsere erfolgreiche Markenstrategie und einen verbesserten Service zurück. Gestiegen ist auch die Zahl der Kunden, denen wir sowohl Strom als auch Gas liefern. Sie lag bei 2,2 Millionen, gegenüber 2,1 Millionen zum Vorjahresende. 67 Geschäftsentwicklung Gasabsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2007 (2006) in % 49,0 (51,0) Deutschland 26,0 (26,7) Tschechien 17,0 (15,5) Großbritannien 8,0 (6,8) Übrige Außenumsatz in Mio. € RWE Power Stromerzeugung 1 RWE Dea 2007 2006 +/– in % 6.595 6.574 0,3 5.099 4.855 5,0 1.496 1.719 -13,0 26.900 27.398 -1,8 Regionen Deutschland 16.015 16.309 -1,8 Regionen International 5.589 5.510 1,4 Überregionale Aktivitäten 5.012 4.555 10,0 284 1.024 -72,3 8.920 8.485 5,1 92 97 -5,2 RWE Energy2 Sonstige, Konsolidierung RWE npower Sonstige, Konsolidierung RWE-Konzern 42.507 42.5543 -0,1 27.917 25.771 8,3 Davon: Stromerlöse Direkte Stromsteuer Gaserlöse 1 Inkl. RWE Trading 2 Angepasste Regionalstruktur; siehe Erläuterung auf Seite 60 3 Angepasster Wert; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten. 961 971 -1,0 10.768 12.055 -10,7 1.5 Geschäftsentwicklung Umsatz des RWE-Konzerns nach Regionen 2007 (20061) in % 58,4 (62,5) Deutschland 22,5 (21,1) Großbritannien 18,5 (15,2) Übriges Europa 0,6 (1,2) Übrige 1 Angepasste Werte: siehe Erläuterung auf Seite 60 Umsatz operativ um 2 % angestiegen. Der RWE-Konzern erwirtschaftete im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Außenumsatz von 42,5 Mrd. €. Wie bereits auf Seite 60 erläutert, ist American Water in den Erlösen von 2006 und 2007 nicht mehr berücksichtigt. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Außenumsatz stabil und lag damit etwas unter den Erwartungen. In unserer im Februar 2007 veröffentlichten Prognose waren wir von einem leichten Anstieg ausgegangen. Allerdings hatten wir dabei ein höheres Niveau beim Gasverbrauch und bei den Gaspreisen angenommen. Durch den Verkauf von RWE Solutions im August 2006 entfielen Erlöse von rund 700 Mio. €. Wechselkurseffekte spielten keine wesentliche Rolle. Das britische Pfund hat sich im Jahresdurchschnitt von 0,68 £/€ auf 0,69 £/€ verbilligt. Dies minderte die Erlöse um 70 Mio. €. Operativ, d.h. bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseinflüsse, lag der Konzernumsatz um 2 % über dem Vorjahresniveau. Dazu haben Preis- und Mengensteigerungen im deutschen Stromvertrieb beigetragen. Zur Entwicklung des Umsatzes der Unternehmensbereiche: Die konzernexternen Erlöse der RWE Power blieben mit 6.595 Mio. € nahezu unverändert. In der Business Unit Stromerzeugung (inkl. RWE Trading) verzeichneten wir einen Anstieg um 5 %, der großenteils dem Kohlehandel der RWE Trading zuzuordnen ist. Bei den konzernexternen Verkäufen von Stromerzeugung der RWE Power am Großhandelsmarkt konnten wir zwar höhere Preise erzielen; allerdings haben sich die Mengen u.a. durch den Biblis-Stillstand stark verringert. Bei RWE Dea sank der Außenumsatz um 13 % auf 1.496 Mio. €. Unsere Upstream-Tochter hat beim Verkauf ihrer Gasförderung niedrigere Preise erzielt als im Vorjahr, vor allem in Großbritannien. Ein weiterer Faktor war der Rückgang der Ölproduktion. Der Außenumsatz der RWE Energy verringerte sich um 2 % auf 26,9 Mrd. €, u. a. wegen des Verkaufs von Tochtergesellschaften der RWE Solutions. Die Gaserlöse des Bereichs sanken um 15 % auf 8,3 Mrd. €. Hier kamen die witterungsbedingten Absatzeinbußen zum Tragen. Im Stromgeschäft konnte RWE Energy dagegen um 11 % auf 17,6 Mrd. € zulegen. Ausschlaggebend dafür waren die erläuterten Mengensteigerungen, aber auch Preiseffekte: Die meisten unserer deut- 69 Geschäftsentwicklung schen Regionalgesellschaften (u. a. RWE Rhein-Ruhr und RWE Westfalen-Weser-Ems) haben zum 1. Januar 2007 oder im weiteren Verlauf des Jahres ihre allgemeinen Tarife für Haushalte und kleine Gewerbebetriebe angehoben. Auch in den übrigen Kundensegmenten mussten die Preise angepasst werden. Hintergrund waren gestiegene Strombeschaffungskosten und zunehmende Belastungen aus dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien. Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs RWE npower stieg um 5 % auf 8.920 Mio. €. Die Stromerlöse erhöhten sich von 6.174 Mio. € auf 6.449 Mio. €, die Gaserlöse von 1.777 Mio. € auf 2.092 Mio. €. RWE npower hat zwar Ende April 2007 wettbewerbsbedingt die Entgelte im Stromvertrieb um durchschnittlich 3 % und im Gasvertrieb um durchschnittlich 16 % gesenkt. Dem standen allerdings umsatzsteigernde Effekte aus Preisanhebungen zum 1. April und 1. Oktober 2006 gegenüber. Außerdem konnten wir neue Kunden akquirieren. Witterungsbedingte Mengeneinbußen dämpften den Umsatzanstieg. 2007 2006 +/– in % 4.426 3.372 31,3 3.671 2.574 42,6 755 798 -5,4 2.742 3.177 -13,7 1.552 1.856 -16,4 Regionen International 760 684 11,1 Überregionale Aktivitäten 833 868 -4,0 Sonstige, Konsolidierung EBITDA in Mio. € RWE Power Stromerzeugung 1 RWE Dea RWE Energy 2 Regionen Deutschland -403 -231 -74,5 RWE npower 870 658 32,2 Sonstige, Konsolidierung -136 -35 -288,6 RWE-Konzern 3 7.902 7.172 10,2 Überleitung vom Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit zum EBITDA in Mio. € 2007 20061 +/– in % Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 5.774 4.561 26,6 + Beteiligungsergebnis 597 790 -24,4 – Neutrales Ergebnis 149 330 -54,8 6.520 5.681 14,8 -541 -386 -40,2 + Betriebliche Abschreibungen 1.923 1.877 2,4 EBITDA 7.902 7.172 10,2 1 Inkl. RWE Trading 2 Angepasste Regionalstruktur; siehe Erläuterung auf Seite 60 3 Angepasster Wert; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten. Betriebliches Ergebnis – Betriebliches Beteiligungsergebnis 1 Angepasste Werte; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten. 1.5 Geschäftsentwicklung Betriebliches Ergebnis und EBITDA zweistellig über Vorjahr. Trotz Belastungen aus der deutschen Netzregulierung und dem Kraftwerksstillstand in Biblis konnte der RWE-Konzern seine Ertragslage weiter verbessern. Basis dafür waren der positive operative Trend in der Stromerzeugung und ein außergewöhnlich gutes Handelsergebnis. Unser EBITDA erhöhte sich um 10 % auf 7.902 Mio. €. Damit lag es am oberen Rand unserer im Februar 2007 veröffentlichten Prognose. Das betriebliche Ergebnis stieg um 15 % auf 6.520 Mio. €. Hier übertrafen wir die Prognose, die einen Anstieg in der Größenordnung von 10 % vorsah. Konsolidierungs- und Währungseffekte hatten im Saldo nur geringen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung. Rechnet man sie heraus, ergibt sich ein Plus von 11 % beim EBITDA und von 17 % beim betrieblichen Ergebnis. Betriebliches Ergebnis in Mio. € 2007 2006 +/– in % RWE Power 3.706 2.744 35,1 3.214 2.132 50,8 492 612 -19,6 2.296 2.506 -8,4 1.209 1.427 -15,3 692 583 18,7 Stromerzeugung 1 RWE Dea RWE Energy2 Regionen Deutschland Regionen International Überregionale Aktivitäten 767 714 7,4 Sonstige, Konsolidierung -372 -218 -70,6 RWE npower 724 512 41,4 Sonstige, Konsolidierung -206 -81 -154,3 RWE-Konzern 6.520 5.6813 14,8 1 Inkl. RWE Trading 2 Angepasste Regionalstruktur; siehe Erläuterung auf Seite 60 3 Angepasster Wert; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten. Zum betrieblichen Ergebnis der Unternehmensbereiche: RWE Power steigerte das Ergebnis um 35 % auf 3.706 Mio. €. Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgendes Bild: • Stromerzeugung: Das betriebliche Ergebnis dieser Business Unit erhöhte sich um 51 %. Ausschlaggebend dafür war, dass wir für unsere Stromproduktion höhere Marktpreise erzielen konnten als 2006. Wie bereits dargelegt, hatten wir unsere Erzeugung für 2007 größtenteils in den Vorjahren auf Termin verkauft. Der Durchschnittspreis dieser Kontrakte lag deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert (siehe Seite 48). Allerdings hatten wir Belastungen durch den Stillstand des Kernkraftwerks Biblis zu verkraften. Diese summierten sich 2007 auf rund 810 Mio. € gegenüber 280 Mio. € im Vorjahr. Auch Maßnahmen zur Modernisierung unseres Kraftwerksparks führten zu Mehraufwand. Unsere Entscheidung, den in Ensdorf vorgesehenen Steinkohle-Doppelblock wegen mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu bauen, 71 Geschäftsentwicklung schlug sich ebenfalls negativ im Ergebnis nieder. Für das Projekt waren bereits Ausgaben angefallen; hinzu kamen Kosten für die Ablösung vertraglicher Verpflichtungen. Der Aufwand aus dem Zukauf von CO2-Emissionsrechten war mit 160 Mio. € doppelt so hoch wie im Vorjahr. Dies ist Folge des verstärkten Einsatzes unserer Kohlekraftwerke. Für RWE Trading, über die wir innerhalb der Business Unit Stromerzeugung berichten, verlief das Geschäftsjahr 2007 außergewöhnlich erfolgreich. Das Unternehmen schloss mit einem betrieblichen Ergebnis von 592 Mio. € ab (Vorjahr: 153 Mio. €). Besonders im Gashandel und im kontinentaleuropäischen Stromhandel haben wir höhere Erträge erzielt. • RWE Dea: Unsere Öl- und Gas-Upstream-Gesellschaft schloss um 20 % unter Vorjahr ab, vor allem wegen gesunkener Gaspreise. Weitere Gründe waren der Wegfall des Ergebnisbeitrags der veräußerten Beteiligung an Kazgermunai in Kasachstan, die Verringerung der uns zustehenden Ölfördermengen im norwegischen Ölfeld „Snorre“ und höhere Explorationsaufwendungen. Positiv schlug zu Buche, dass unsere Gasfördermengen und die realisierten Ölpreise gestiegen sind. RWE Energy musste beim betrieblichen Ergebnis einen Rückgang um 8 % auf 2.296 Mio. € hinnehmen. Hauptgrund war die Einführung der Regulierung des deutschen Strom- und Gasnetzgeschäfts, die sich 2007 erstmals ganzjährig auswirkte. Gegenüber 2006 verursachte sie eine zusätzliche Belastung von etwa 500 Mio. €. Gegenläufig wirkten Kostensenkungen und der Wegfall von Sonderbelastungen aus dem Vorjahr. Die zum 1. Januar 2007 gestartete RWE Gas Midstream, die im Berichtsjahr bei RWE Energy unter „Sonstige, Konsolidierung“ erfasst war, hatte noch Anlaufkosten zu tragen und schloss das Jahr mit einem betrieblichen Verlust von 59 Mio. € ab. Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung: • Regionen Deutschland: Die deutschen Regionalgesellschaften der RWE Energy erzielten ein um 15 % niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr, vor allem wegen der regulatorischen Kürzungen der Nutzungsentgelte für unsere Strom- und Gasverteilnetze. Auch der witterungsbedingte Rückgang unseres Gasabsatzes schlug sich negativ nieder. Darüber hinaus konnten wir gestiegene Strombeschaffungskosten – u. a. durch Mehrbelastungen aus dem EEG – bislang nicht vollständig in den Verkaufspreisen weitergeben. Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung begrenzten den Ergebnisrückgang. • Regionen International: Im kontinentaleuropäischen Vertriebs- und Verteilnetzgeschäft außerhalb Deutschlands erreichten wir trotz witterungsbedingter Einbußen beim Gasabsatz ein Plus von 19 %, vor allem wegen Einmaleffekten. • Überregionale Aktivitäten: Das betriebliche Ergebnis dieser Business Unit stieg um 7 %, obwohl die Regulierung des deutschen Stromtransportnetz-Geschäfts zu erheblichen Belastungen führte. Kostensenkende Maßnahmen schlugen positiv zu Buche. Darüber hinaus verzeichneten wir 1.5 Geschäftsentwicklung Erfolge bei der Akquise von Großkunden durch RWE Key Account und Margensteigerungen im tschechischen Gastransport. Außerdem verbesserte sich das Ergebnis aus unserer Beteiligung an Berlinwasser. RWE npower erwirtschaftete ein betriebliches Ergebnis von 724 Mio. €; gegenüber 2006 ist das ein Plus von 41 %. Der starke Zuwachs stammt hauptsächlich aus der Stromerzeugung. Hier konnten wir deutlich höhere Preise realisieren. Außerdem profitierten wir davon, dass ältere, margenschwache Stromlieferverträge ausgelaufen sind. Negativ wirkten sich gestiegene Betriebskosten aus. Die Aufwendungen für den Zukauf von CO2-Emissionsrechten sanken dagegen um 59 Mio. € auf 114 Mio. €. Ausschlaggebend dafür waren die rückläufigen Emissionen von RWE npower und niedrigere Zertifikatepreise. Im Vertriebsgeschäft der RWE npower schlug sich der Zugewinn von Gaskunden positiv nieder. Dem standen allerdings Margenrückgänge im Haushaltskunden-Segment gegenüber, die sich dadurch ergaben, dass unsere Kosten für die Beschaffung und den Transport von Strom und Gas über dem Vorjahresdurchschnitt lagen. Außerdem hatten wir Mehraufwand im Kundenservice. Kennzahlen des Wertmanagements1 im Geschäftsjahr 2007 in Mio. € in % Kapitalkosten vor Steuern in % in % Absoluter Wertbeitrag 2007 in Mio. € RWE Power3 3.7064 15.349 24,2 10,5 13,7 2.105 RWE Energy 2.296 20.844 11,0 9,0 2,0 420 586 RWE npower 724 6.424 11,3 10,0 1,3 82 -153 Sonstige, Konsolidierung -206 -2.907 - - - 350 453 39.710 16,4 9,0 7,4 2.957 2.074 RWE-Konzern Betriebliches Ergebnis Betriebliches Vermögen2 in Mio. € 6.520 4 ROCE Relativer Wertbeitrag Absoluter Wertbeitrag 2006 in Mio. € 1.188 1 Das betriebliche Vermögen wurde auf Basis einer neuen Methode ermittelt (siehe Erläuterung auf den Seiten 73 und 208f). Dies führt zu niedrigeren Werten für ROCE und Wertbeiträge. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. 2 Im Jahresdurchschnitt 3 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 4 Für die Ermittlung von ROCE und Wertbeitrag sind Zinserträge aus Leasingforderungen in Höhe von 11 Mio. € hinzuzurechnen. Kapitalrendite auf 16,4 % verbessert. Im Zentrum unserer Strategie steht die Steigerung des Unternehmenswertes. Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn die Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital Employed (ROCE). Auch 2007 konnten wir den Wert des Unternehmens deutlich steigern. Der ROCE lag bei 16,4 % und damit weit über den Konzern-Kapitalkosten von 9,0 % vor Steuern. Ausschlaggebend dafür war die gute operative Ertragslage. Auf den Seiten 208f erläutern wir, wie die Kennzahlen des Wertmanagements ermittelt werden. Wir haben das Konzept methodisch weiterentwickelt: Abnutzbare Gegenstände des Anlagevermögens erfassen wir 2007 nicht mehr mit ihren aktuellen Buchwerten, sondern mit der Hälfte der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die neue Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die ROCE-Ermittlung nicht mehr durch das Alter der Anlagen beeinflusst wird. Dies verrin- 73 Geschäftsentwicklung gert die durch den Investitionszyklus verursachten Rendite-Schwankungen. Wegen des Methodenwechsels weist der RWE-Konzern nun ein deutlich höheres betriebliches Vermögen und dementsprechend niedrigere Renditen auf. Um die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen zu gewährleisten, haben wir diese entsprechend angepasst. Zentrale Steuerungsgröße für alle Konzernaktivitäten ist der Wertbeitrag. Er ergibt sich, wenn man die Differenz von ROCE und Kapitalkosten mit dem betrieblich gebundenen Vermögen multipliziert. Der Wertbeitrag des RWE-Konzerns belief sich nach der neuen Methodik auf 2.957 Mio. €. Das sind 883 Mio. € mehr als 2006. Zur Entwicklung der Wertbeiträge der Unternehmensbereiche: • RWE Power lieferte mit 2.105 Mio. € den größten Beitrag zur Wertsteigerung im RWE-Konzern. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Bereich um 917 Mio. € zulegen. Hier spiegeln sich die verbesserte Ertragslage unserer deutschen Stromerzeugung und das außergewöhnlich gute Handelsergebnis wider. Wertbeitragsmindernd wirkte, dass der Bereich verstärkt investierte. Dies führte unmittelbar zu einer Erhöhung des betrieblichen Vermögens, während die positiven Ergebniseffekte teilweise erst Jahre später bei Inbetriebnahme der neuen Anlagen eintreten. • RWE Energy erwirtschaftete einen Wertbeitrag von 420 Mio. € und verzeichnete damit einen Rückgang um 166 Mio. €. Der wichtigste Einzeleffekt waren die Ergebniseinbußen aus der Kürzung der deutschen Netznutzungsentgelte. • RWE npower konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Kapitalkosten decken. Der britische Energieversorger erzielte einen Wertbeitrag von 82 Mio. €. Gegenüber 2006 ist das ein Plus von 235 Mio. €, das im Wesentlichen auf der Ertragsverbesserung in der Stromerzeugung beruht. Gestiegene Investitionen verursachten gegenläufige Effekte. Auch ohne den Methodenwechsel bei der Ermittlung des betrieblichen Vermögens hätte RWE npower die Kapitalkosten verdient. Nach der alten Vorgehensweise ergäbe sich ein Wertbeitrag von 40 Mio. € (Vorjahr: -185 Mio. €). Neutrales Ergebnis in Mio. € Veräußerungsgewinne Firmenwert-Abschreibungen 2007 20061 +/– in Mio. € 339 474 -135 0 -6 6 Restrukturierungen, Sonstige -488 -798 310 Neutrales Ergebnis -149 -330 181 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 60 1.5 Geschäftsentwicklung Überleitung zum Nettoergebnis von negativen Sondereffekten geprägt. Wie bereits in der Prognose vom Februar 2007 angekündigt, hat sich das Nettoergebnis stark verringert. Im Vorjahr hatten der erfolgreiche Verkauf von Thames Water und eine Steuerrechtsänderung zu einem besonders hohen Wert geführt. Begrenzt wurde der Rückgang durch die gute operative Ertragslage, aber auch durch Verbesserungen beim neutralen Ergebnis und beim Finanzergebnis. Das neutrale Ergebnis fiel mit -149 Mio. € negativ aus, lag aber wesentlich über dem Vergleichswert für 2006 (-330 Mio. €). Seine einzelnen Positionen entwickelten sich folgendermaßen: • Die Veräußerungsgewinne beliefen sich auf 339 Mio. €. Sie stammen zum großen Teil aus dem Verkauf unserer niederländischen Gasnetzaktivitäten, die wir zum 1. Juni 2007 an die Stadt Eindhoven abgegeben haben. Auch die Übertragung eines 25 %-Anteils an der rhenag Rheinische Energie AG auf die RheinEnergie AG schlug sich positiv nieder. Trotz der genannten Transaktionen blieben die Veräußerungsgewinne hinter dem Vorjahreswert zurück. Ausschlaggebend dafür war der hohe Ergebnisbeitrag, den wir 2006 beim Verkauf unserer 25 %-Beteiligung an der Ölfördergesellschaft Kazgermunai erzielten. • Im Berichtszeitraum haben wir keine Abschreibungen auf Firmenwerte der fortgeführten Aktivitäten vorgenommen. • Das unter der Position „Restrukturierungen, Sonstige“ ausgewiesene Ergebnis fiel mit -488 Mio. € zwar deutlich negativ aus, lag aber um 310 Mio. € über dem Vorjahreswert. Dieser enthielt noch hohe Einmalbelastungen: Unter anderem hatten wir Rückstellungen für Maßnahmen zur Begrenzung der negativen Ergebniswirkungen aus der deutschen Netzregulierung gebildet. Aber auch 2007 minderten Sondervorgänge das neutrale Ergebnis. Einen solchen Effekt verzeichneten wir bei RWE npower: Aufwendungen des Unternehmens aus der Zeit vor der Akquisition durch RWE im Jahr 2002 wurden im Berichtsjahr nachträglich steuerlich anerkannt. Gemäß IFRS führte dies einerseits zu einem Steuerertrag, andererseits jedoch zu einer Anpassung der Kaufpreisallokation von 2002 und damit zu einer gleich hohen Absenkung des Firmenwerts aus der Übernahme des britischen Versorgers. Das neutrale Ergebnis fiel dadurch um 138 Mio. € niedriger aus. Eine weitere Belastung ergab sich durch die Bildung von Rückstellungen für Haftungsrisiken, die eine bereits vor mehreren Jahren veräußerte Aktivität außerhalb unseres Kerngeschäfts betreffen. Auf den Kundenstamm von RWE npower haben wir planmäßige Abschreibungen von 325 Mio. € (Vorjahr: 327 Mio. €) vorgenommen. Aus Veränderungen der Kernenergie-Rückstellungen fielen Erträge in Höhe von 178 Mio. € an (Vorjahr: 164 Mio. €). 75 Geschäftsentwicklung Finanzergebnis in Mio. € Zinserträge Zinsaufwendungen 2007 20061 +/– in % 855 2.201 -61,2 -1.334 -2.710 50,8 Zinsergebnis -479 -509 5,9 Zinsanteil an den langfristigen Rückstellungen -771 -1.136 32,1 Übriges Finanzergebnis 112 -169 166,3 -1.138 -1.814 37,3 Finanzergebnis 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 60 Das Finanzergebnis verbesserte sich um 676 Mio. € auf -1.138 Mio. €. Wesentlich dazu beigetragen hat die Liquiditätsverbesserung durch den Verkauf von Thames Water. Die Effekte hieraus sind allerdings nicht direkt erkennbar, da die Einzelpositionen des Finanzergebnisses in starkem Maße durch das auf Seite 58 erläuterte Contractual Trust Arrangement (CTA) beeinflusst sind. Unser Zinsergebnis hat sich im Saldo geringfügig verbessert. Hier kamen gegenläufige Effekte zum Tragen: So haben sich die Zinserträge durch die Übertragung von Vermögenswerten im Rahmen des CTA verringert, während die Liquiditätsverbesserung durch den Verkauf von Thames Water positiv wirkte. Mit dem Rückgang der Pensionsrückstellungen sind darüber hinaus die Zinsanteile an den langfristigen Rückstellungen gesunken. Die durch das CTA veranlasste Entkonsolidierung von Spezialfonds erbrachte außerdem Einmalerträge in Höhe von 155 Mio. €, die wir im „Übrigen Finanzergebnis“ erfassen. Zum Anstieg des Finanzergebnisses trug auch bei, dass unsere 2004 begebene Wandelanleihe auf Aktien der Heidelberger Druckmaschinen im Berichtsjahr fällig wurde und wir unseren Anteil an dem Unternehmen reduziert haben (142 Mio. €). Unsere fortgeführten Aktivitäten erwirtschafteten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 5.233 Mio. €. Das sind 48 % mehr als 2006. Die Steuerquote erhöhte sich deutlich auf 40 %. Der Vorjahreswert (27 %) war wegen eines Einmaleffekts außerordentlich niedrig ausgefallen: Aufgrund einer Änderung der deutschen Steuergesetzgebung hatte RWE eine ertragswirksame Aktivierung ihrer Körperschaftsteuer-Guthaben in Höhe von 636 Mio. € vorzunehmen. Auch im Geschäftsjahr 2007 beeinflussten Sondervorgänge die Steuerquote. In Deutschland ist durch die Unternehmensteuerreform 2008 unser durchschnittlicher Ertragsteuersatz zum 1. Januar 2008 auf rund 31 % gesunken. Dies machte im Jahresabschluss 2007 eine Neubewertung bilanzierter latenter Steuern erforderlich, die zu einem Einmalaufwand von 256 Mio. € führte. Gegenläufige Auswirkungen hatten Steuersenkungen in Großbritannien und Tschechien. Hier erbrachte die Neubewertung latenter Steuern positive Ergebniseffekte von 41 Mio. € bzw. 25 Mio. €. RWE npower profitierte darüber hinaus von dem auf Seite 74 erläuterten Steuerertrag. 1.5 Geschäftsentwicklung Nach Steuern erhöhte sich das Ergebnis unserer fortgeführten Aktivitäten um 23 % auf 3.157 Mio. €. Das Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten sank von 1.442 Mio. € auf -274 Mio. €. Im Berichtsjahr war in dieser Position ausschließlich American Water erfasst. Der Vergleichswert 2006 enthielt auch das laufende Ergebnis von Thames Water (330 Mio. €) und den durch die Veräußerung des Unternehmens erzielten Entkonsolidierungserfolg (991 Mio. €). Im vierten Quartal 2007 haben wir den Wertansatz für American Water auf seine Angemessenheit überprüft und einen Abschreibungsbedarf von 429 Mio. € festgestellt, da der beizulegende Zeitwert abzüglich erwarteter Veräußerungskosten unterhalb des Buchwertes lag. Ohne diese Abschreibung betrug das Nachsteuerergebnis von American Water 155 Mio. € und war damit deutlich höher als im Vorjahr (104 Mio. €). Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter erhöhten sich um 58 Mio. € auf 224 Mio. €. Für das Nettoergebnis des RWE-Konzerns ergibt sich damit ein Rückgang um 31 % auf 2.659 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich von 6,84 auf 4,73 €. Überleitung zum Nettoergebnis 2007 20061 +/– in % Betriebliches Ergebnis Mio. € 6.520 5.681 14,8 Neutrales Ergebnis Mio. € -149 -330 54,8 Finanzergebnis Mio. € -1.138 -1.814 37,3 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Mio. € 5.233 3.537 48,0 Ertragsteuern Mio. € -2.076 -966 -114,9 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten Mio. € 3.157 2.571 22,8 Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten Mio. € -274 1.442 -119,0 Ergebnis Mio. € 2.883 4.013 -28,2 Mio. € 224 166 34,9 Mio. € 2.659 3.847 -30,9 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter Nettoergebnis 2 Nachhaltiges Nettoergebnis Mio. € 2.977 2.466 20,7 Ergebnis je Aktie € 4,73 6,84 -30,8 Nachhaltiges Nettoergebnis je Aktie € 5,29 4,38 20,8 Steuerquote % 40 27 – 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 60 2 Ergebnisanteile der RWE-Aktionäre Nachhaltiges Nettoergebnis um 21 % verbessert. Maßgeblich für unsere Dividendenpolitik ist das nachhaltige Nettoergebnis. Es wird ermittelt, indem man das Nettoergebnis um das durch Sondereinflüsse geprägte neutrale Ergebnis sowie um wesentliche Einmaleffekte im Finanzergebnis, bei den Steuern und bei den nicht fortgeführten Aktivitäten bereinigt. Somit bleibt die Abschreibung auf den Wertansatz von American Water ebenso unberücksichtigt wie der im Vorjahr erzielte Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf von Thames Water. Nicht herausgerechnet 77 Geschäftsentwicklung wurde dagegen das laufende Ergebnis der beiden Gesellschaften. Im Berichtsjahr belief sich das nachhaltige Nettoergebnis auf 2.977 Mio. €. Das sind 21 % mehr als 2006. Unsere Prognose vom Februar 2007 haben wir damit deutlich übertroffen. Wir hatten einen Anstieg von rund 10 % erwartet. Geplante jährliche Effizienzsteigerungen in Mio. € 2007 2008 2009 2010 Gesamt 100 100 200 200 600 Effizienzsteigerungsprogramm wird planmäßig umgesetzt. Unser Programm zur Effizienzsteigerung verläuft bisher nach Plan. Vorgesehen sind Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlössteigerung, die unser jährliches Ergebnisniveau bis Ende 2010 schrittweise um insgesamt 600 Mio. € verbessern sollen. Ein Schwerpunkt ist die Erhöhung der Leistungsfähigkeit unserer deutschen Strom- und Gasnetzaktivitäten. Damit wollen wir die Auswirkungen der Entgeltkürzungen durch den Netzregulierer zumindest teilweise kompensieren. Außerdem planen wir umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der technischen Verfügbarkeit unseres Kraftwerksparks. Für das Geschäftsjahr 2007 hatten wir uns vorgenommen, mit dem Programm einen Ergebnisbeitrag von rund 100 Mio. € zu erwirtschaften. Dieses Ziel wurde erreicht. Derzeit prüfen wir zusätzliches Einsparpotenzial für die kommenden Jahre und haben zu diesem Zweck eine umfassende Analyse unserer wesentlichen Geschäftsprozesse gestartet. Wir gehen davon aus, das Effizienzsteigerungsprogramm noch im Laufe dieses Jahres deutlich aufstocken zu können. Investitionen in Sachanlagen in Mio. € 2007 2006 +/– in Mio. € RWE Power1 1.635 1.302 333 505 477 28 RWE Energy 1.147 1.174 -27 RWE npower 587 396 191 Bereich Wasser 635 1.584 -949 Davon: RWE Dea Sonstige, Konsolidierung RWE-Konzern 61 38 23 4.065 4.494 -429 1 Inkl. RWE Trading Sachinvestitionen im Energiegeschäft um 18 % gesteigert. Im Berichtsjahr haben wir Investitionen in Höhe von 4.227 Mio. € getätigt. Gegenüber 2006 (4.728 Mio. €) ist das ein Rückgang um 11 %. Unsere Ausgaben für Sachanlagen verringerten sich um 10 % auf 4.065 Mio. €. Der Rückgang ist im Wesentlichen dem Bereich Wasser zuzuordnen. Hier waren im Vorjahr noch die Investitionen von Thames Water enthalten. Die Sachinvestitionen der übrigen Unternehmensbereiche stiegen in Summe um 18 % auf 3.430 Mio. €. Zusätzliche Mittel flossen vor allem in den Neubau von Kraftwerken. Allerdings kamen wir hier nicht so schnell voran wie geplant – u. a. weil sich Genehmigungsprozesse verzögerten. Das Kraftwerksprojekt im saarländischen Ensdorf 1.5 Geschäftsentwicklung haben wir aufgegeben (siehe Seite 55). Unsere Sachinvestitionen im Energiegeschäft blieben daher hinter unserer Prognose vom Februar 2007 zurück, die ein Volumen von 4 Mrd. € vorsah. Die für Finanzanlagen eingesetzten Mittel fielen mit 162 Mio. € nur gering aus. Investitionen in Finanzanlagen in Mio. € RWE Power1 Davon: RWE Dea 2007 2006 +/– in Mio. € 67 5 62 - 4 -4 56 287 -231 RWE npower - 11 -11 Bereich Wasser 9 4 5 30 -73 103 162 234 -72 RWE Energy Sonstige, Konsolidierung RWE-Konzern 1 Inkl. RWE Trading Zur Investitionstätigkeit der Unternehmensbereiche: RWE Power investierte 1.702 Mio. € und damit 395 Mio. € mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben entfielen im Wesentlichen auf Sachanlagen. Die wichtigsten Einzelprojekte waren der 2.100-MWBraunkohle-Doppelblock in Neurath bei Köln und das 875-MW-Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk in Lingen. Beide Anlagen befinden sich im Bau. Daneben leisteten wir Vorarbeiten für die Steinkohle-Doppelblöcke in Hamm und im niederländischen Eemshaven. Die bereits angefallenen Ausgaben für den Steinkohle-Doppelblock in Ensdorf wurden wegen der Absage des Projekts als Aufwendungen erfasst. Bei RWE Dea haben sich die Investitionen um 24 Mio. € auf 505 Mio. € erhöht. Sie dienten u.a. dem Ausbau der Gasförderung in Nordafrika und Großbritannien. RWE Energy investierte 1.203 Mio. € gegenüber 1.461 Mio. € im Vorjahr. Während sich die Ausgaben für Finanzanlagen deutlich verringerten, blieben sie bei den Sachanlagen nahezu unverändert. Ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit war der Netzanschluss neuer Kraftwerke. Weitere Mittel flossen in die Modernisierung von Hoch- und Mittelspannungsleitungen sowie von Umspannanlagen. Außerdem waren Schäden zu beseitigen, die der Orkan Kyrill Anfang 2007 verursacht hatte. Insgesamt widmete RWE Energy rund 80 % der Sachmittel dem Ausbau und der Erneuerung unserer Netzinfrastruktur. Im Gasgeschäft wurde vorrangig in die Erweiterung von Speicherkapazitäten investiert. RWE npower setzte 587 Mio. € für Investitionen ein und damit deutlich mehr als im Vorjahr (407 Mio. €). Die Mittel flossen ausschließlich in Sachanlagen. Im Zentrum stand der 2007 gestartete Bau des Gaskraftwerks in Staythorpe mit einer Gesamtleistung von 1.650 MW. Daneben leisteten wir Vorarbeiten für das geplante 2.000-MW-Gaskraftwerk in Pembroke. Weitere Mittel haben wir für die Erweiterung der Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien eingesetzt, u.a. für den Bau des 90-MW-Offshore-Windparks Rhyl Flats an der walisischen Küste, der 2009 79 Geschäftsentwicklung fertig gestellt werden soll. Darüber hinaus investierte RWE npower in die Nachrüstung des Steinkohlekraftwerks Aberthaw mit einer Rauchgas-Entschwefelungsanlage. Der Bereich Wasser tätigte Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 644 Mio. €. Der Vorjahreswert (1.588 Mio. €) war wesentlich höher ausgefallen, da er noch Thames Water mit elf Monaten enthielt. Die im Berichtsjahr investierten Mittel dienten hauptsächlich der Verbesserung der Netzinfrastruktur in den nordamerikanischen Versorgungsgebieten. Mitarbeiter1 31.12.07 31.12.06 +/– in % RWE Power2 18.840 18.467 2,0 RWE Energy 28.472 28.418 0,2 RWE npower 11.975 11.624 3,0 4.152 3.216 29,1 63.439 61.725 2,8 Deutschland 38.283 37.782 1,3 Außerhalb Deutschlands 25.156 23.943 5,1 Sonstige3 RWE-Konzern 1 Umgerechnet in Vollzeitstellen. Der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht enthalten. Zum 31. Dezember 2007 waren hier 7.051 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 6.809). 2 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 3 Inkl. RWE Systems Mitarbeiterzahl um 3 % angestiegen. Der RWE-Konzern beschäftigte zum Bilanzstichtag 63.439 Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen). Das sind 1.714 bzw. 3 % mehr als im Vorjahr. American Water ist in diesen Zahlen nicht berücksichtigt, da wir das Unternehmen als „nicht fortgeführte Aktivität“ ausweisen. Zu- und Verkäufe von Unternehmen hatten im Saldo keinen nennenswerten Einfluss auf die Personalentwicklung. Durch operative Veränderungen kamen 1.730 Beschäftigte hinzu, davon 517 in Deutschland. RWE npower verzeichnete starke Zuwächse in Vertrieb und Kundenservice. Allerdings hat der britische Versorger rund 800 Mitarbeiter an unsere neu gegründete Dienstleistungstochter RWE Systems UK abgegeben, über die wir unter der Position „Sonstige“ berichten. Auch RWE Power hat zahlreiche neue Stellen geschaffen. Wie in den Vorjahren haben wir weit über unseren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet: Zum 31. Dezember 2007 erlernten 2.918 junge Menschen bei uns einen Beruf. In den Personalzahlen sind die Auszubildenden nicht enthalten. Einkaufsorganisation weiter verbessert. Mit Ausnahme der Rohstoffbeschaffung wird unser Einkauf von unserem internen Dienstleister RWE Systems koordiniert. Wir stützen uns auf ein modernes Lieferantenmanagement, das konzernweite Transparenz schafft und uns die Konzentration auf Zulieferer ermöglicht, die unsere Anforderungen im Hinblick auf Qualität und Preise am besten erfüllen. Wir nutzen damit nicht nur Volumenvorteile, sondern optimieren auch die Beschaffungsvorgänge selbst. Eckpfeiler dabei sind das Konzerneinkaufsportal, elektronische Kataloge, Online-Auktionen und internetgestützte Ausschreibungsverfahren. Im Jahr 2002 haben 1.5 Geschäftsentwicklung wir ein Einsparprogramm gestartet mit dem Ziel, unsere Lieferantenkonditionen nachhaltig zu verbessern. Unsere Maßnahmen hatten Erfolg: Bis 2006 haben wir dauerhafte Einsparungen von 340 Mio. € erreicht. Im Geschäftsjahr 2007 konnten wir mit einem neuen Programm weitere Kostensenkungen realisieren. Der Einkauf von Rohstoffen liegt in der Verantwortung von RWE Power, RWE Gas Midstream und RWE Trading. Das Beschaffungsvolumen der in der Verstromung eingesetzten Steinkohle belief sich 2007 auf 23,3 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) gegenüber 23,8 Mio. Tonnen im Vorjahr. Miterfasst ist hier der Kohleeinsatz in Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Strombezugsverträge frei verfügen können. RWE Power hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 18,1 Mio. Tonnen SKE Steinkohle eingesetzt (Vorjahr: 16,7 Mio. Tonnen) und RWE npower 5,2 Mio. Tonnen (Vorjahr: 7,1 Mio. Tonnen). Den Bedarf unserer eigenen deutschen Steinkohlekraftwerke decken wir zu über 60 % aus heimischer Förderung. Wichtigster Lieferant bei RWE npower ist Russland: Von dort stammen fast 70 % der Mengen für unsere britischen Kraftwerke. Braunkohle bezieht RWE aus eigenen Tagebauen. In unserem Hauptabbaugebiet im Rheinland haben wir im Berichtsjahr 100 Mio. Tonnen gefördert (Vorjahr: 96 Mio. Tonnen). Davon wurden 89 Mio. Tonnen in unseren Kraftwerken verstromt und 11 Mio. Tonnen für Veredelungsprodukte verwendet. Unsere Gasbeschaffungsaktivitäten bündeln wir in der RWE Gas Midstream. Zu den wichtigsten Gaslieferanten des RWE-Konzerns zählen Fördergesellschaften in Russland, Norwegen und den Niederlanden. > 1.6 Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick RWE Power1 81 Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick 2007 2006 +/– in % 6.574 0,3 Außenumsatz Mio. € 6.595 Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio. € 10.003 8.531 17,3 Gesamtumsatz Mio. € 16.598 15.105 9,9 EBITDA Mio. € 4.426 3.372 31,3 Betriebliches Ergebnis Mio. € 3.706 2.744 35,1 24,2 2 - Return on Capital Employed (ROCE) Kapitalkosten vor Steuern Wertbeitrag % % Mio. € 10,5 2.105 18,5 10,5 - 1.188 2 2 77,2 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio. € 15.349 14.928 Investitionen Mio. € 1.702 1.307 30,2 In Sachanlagen Mio. € 1.635 1.302 25,6 In Finanzanlagen Mio. € 67 5 - 31.12.07 31.12.06 18.840 18.467 2,0 2007 2006 +/– in % Mitarbeiter 3 2,8 1 Inkl. RWE Dea und RWE Trading 2 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf den Seiten 72f und 208f 3 Umgerechnet in Vollzeitstellen RWE Energy Außenumsatz Mio. € 26.900 27.398 -1,8 Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio. € 1.310 748 75,1 Gesamtumsatz Mio. € 28.210 28.146 0,2 EBITDA Mio. € 2.742 3.177 -13,7 Betriebliches Ergebnis Mio. € 2.296 2.506 -8,4 % 11,0 11,71 - 9,0 9,0 - Return on Capital Employed (ROCE) Kapitalkosten vor Steuern % 586 1 -28,3 Wertbeitrag Mio. € 420 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio. € 20.844 21.3271 -2,3 Investitionen Mio. € 1.203 1.461 -17,7 In Sachanlagen Mio. € 1.147 1.174 -2,3 In Finanzanlagen Mio. € -80,5 Mitarbeiter2 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf den Seiten 72f und 208f 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen 56 287 31.12.07 31.12.06 28.472 28.418 0,2 1.6 Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick RWE npower 2007 2006 +/– in % 8.920 8.485 5,1 Außenumsatz Mio. € Leistungen für andere Konzernunternehmen Mio. € 5 8 -37,5 Gesamtumsatz Mio. € 8.925 8.493 5,1 EBITDA Mio. € 870 658 32,2 Betriebliches Ergebnis Mio. € 724 512 41,4 11,3 7,7 1 - 10,0 10,0 Return on Capital Employed (ROCE) Kapitalkosten vor Steuern Wertbeitrag % % Mio. € 82 - -153 1 1 153,6 Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed) Mio. € 6.424 6.643 Investitionen Mio. € 587 407 44,2 In Sachanlagen Mio. € 587 396 48,2 In Finanzanlagen Mio. € - 11 - 31.12.07 31.12.06 11.975 11.624 Mitarbeiter 2 1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf den Seiten 72f und 208f 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen -3,3 3,0 > 1.7 Finanz- und Vermögenslage 83 Finanz- und Vermögenslage Zentrale Finanzierung. Die Finanzierung des RWE-Konzerns wird zentral von der RWE AG verantwortet. Nur in Einzelfällen nehmen unsere Tochtergesellschaften Kapital direkt auf, etwa wenn die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Daneben übernimmt die RWE AG die Koordination, wenn Konzerngesellschaften Haftungsverhältnisse eingehen, indem sie Garantien oder Patronatserklärungen abgeben. Die Bündelung dieser Aufgaben ist Grundvoraussetzung für eine zentrale Steuerung und Überwachung von Risiken. Außerdem stärken wir damit unsere Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. Finanzielle Flexibilität. Wir verfügen über einen hohen und stabilen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit sowie über flexible Finanzierungsinstrumente. Mit einem Debt-IssuanceProgramm über 20 Mrd. € können wir langfristige Mittel am Kapitalmarkt beschaffen. Für die kurzfristige Finanzierung am Geldmarkt steht uns ein Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. US$ zur Verfügung. Zum Jahresende 2007 hatten wir Anleihen mit einem Nominalvolumen von 11,1 Mrd. € aus dem Debt-Issuance-Programm in Anspruch genommen. Das Commercial-PaperProgramm stand uns per 31. Dezember 2007 in vollem Umfang zur Verfügung. Darüber hinaus besteht eine syndizierte Kreditlinie über 4 Mrd. €, die als Liquiditätsreserve dient. Diese haben wir ebenfalls nicht genutzt. Die eine Hälfte der Kreditlinie hat eine Laufzeit von 364 Tagen, die andere von fünf Jahren. Die genannten Finanzierungsprogramme und die Kreditlinie verpflichten uns nicht zur Einhaltung bestimmter Zinszahlungs-, Verschuldungs- oder Mindestkapitalgrenzen, bei deren Verletzung wir zur vorzeitigen Rückzahlung oder Stellung von Sicherheiten verpflichtet wären. Ebenso wenig müssen wir ein vorgegebenes Rating-Niveau einhalten. Kredit-Rating weiterhin auf hohem Niveau. Bonitätsprüfungen durch unabhängige RatingAgenturen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Möglichkeiten eines Unternehmens, sich Fremdkapital zu beschaffen. Je besser die Bewertung, desto leichter der Zugang zu den internationalen Kreditmärkten und desto kostengünstiger die Aufnahme von Fremdmitteln. Daher profitieren wir davon, dass uns die beiden führenden Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s bereits seit Ende 2002 mit der fünfthöchsten Bonitätsnote (A1 bzw. A+) bewerten. Beide Agenturen haben ihre Einschätzungen im vergangenen Jahr bestätigt, Moody’s im Juli und Standard & Poor’s im November. Die folgende Tabelle zeigt die Bonitätsbewertungen Ende Januar 2008: Kredit-Rating Moody’s Standard & Poor’s Langfristig A1 / stabiler Ausblick A+ / negativer Ausblick Kurzfristig P-1 A-1 Unsere Fremdkapitalkosten beliefen sich 2007 auf 5,8% der durchschnittlichen Finanzverbindlichkeiten des RWE-Konzerns (inkl. Zinsaufwand für Absicherungsgeschäfte) und waren damit höher als im Vorjahr (5,1%). Hierfür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Insgesamt hat sich das durchschnittliche Zinsniveau im Euro-Raum sowie beim US-Dollar und beim britischen Pfund er- 1.7 Finanz- und Vermögenslage höht. In allen drei Währungen haben wir Finanzschulden. Zudem stieg der Anteil der langfristigen Verschuldung, für die höhere Zinsen zu zahlen waren. Hinzu kam, dass wir im Berichtsjahr RWE-Anleihen am Markt zurückgekauft haben; dadurch sind uns Kosten entstanden, die sich im Wesentlichen aus der Differenz zwischen Markt- und Buchwert der Wertpapiere ergeben. Wir rechnen diese Kosten dem Zinsaufwand zu. Nettoschulden trotz hoher Dividende auf 5,1 Mrd. € gesunken. Unsere Nettoschulden (Nettofinanzvermögen abzüglich Pensionsrückstellungen) beliefen sich zum 31. Dezember 2007 auf 5,1 Mrd. €. Das als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesene Wassergeschäft ist hier noch miterfasst. Trotz beträchtlicher Ausschüttungen (2,2 Mrd.€) sind die Nettoschulden gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Mrd. € zurückgegangen. Hauptursache war der hohe Free Cash Flow, der mit 2,0 Mrd. € zu Buche schlug. Desinvestitionserlöse und Wechselkursänderungen trugen mit insgesamt 1,7 Mrd. € zum Rückgang der Verbindlichkeiten bei. Die Übertragung von finanziellen Mitteln in Höhe von 7,9 Mrd. € auf die RWE Pensionstreuhand e.V. minderte das Nettofinanzvermögen und in nahezu gleicher Höhe die Pensionsrückstellungen. Sie hatte daher keinen Einfluss auf die Nettoschulden. Nettoschulden in Mio. € Flüssige Mittel Wertpapiere Sonstiges Finanzvermögen 31.12.07 31.12.06 +/– in % 1.922 2.794 -31,2 11.302 17.835 -36,6 2.125 3.473 -38,8 Finanzvermögen der fortgeführten Aktivitäten 15.349 24.102 -36,3 Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper 12.005 18.308 -34,4 1.280 1.074 19,2 13.285 19.382 -31,5 Sonstige Finanzverbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Nettofinanzvermögen der fortgeführten Aktivitäten 2.064 4.720 -56,3 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.496 11.584 -69,8 Nettoschulden der fortgeführten Aktivitäten 1.432 6.864 -79,1 Nettoschulden der nicht fortgeführten Aktivitäten 3.624 - - Nettoschulden des RWE-Konzerns 5.056 6.864 -26,3 Nominalvolumen ausstehender RWE-Anleihen auf 14 Mrd. € gesunken. Das Nominalvolumen der von RWE-Gesellschaften begebenen Anleihen belief sich Ende 2007 auf 14 Mrd. €. Der Rückgang gegenüber dem Stand Ende 2006 (16,7 Mrd. €) ist vor allem auf die Rückzahlung sowie den Rückkauf von Schuldverschreibungen zurückzuführen. Im Wesentlichen handelte es sich bei den Kapitalmarktfälligkeiten um Anleihen mit Nominalvolumina von insgesamt 2,2 Mrd. €. Im laufenden Geschäftsjahr werden Anleihen in Höhe von insgesamt 1,6 Mrd. € fällig. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der vom RWE-Konzern begebenen Schuldverschreibungen lag Ende 2007 bei zehn Jahren. 85 Finanz- und Vermögenslage American Water begibt US$-Anleihen mit einem Nominalvolumen von 2,1 Mrd. US$. In Vorbereitung auf den geplanten Börsengang hat American Water die konzerninternen Verbindlichkeiten zurückgezahlt. Das Unternehmen platzierte dafür im Berichtsjahr Rentenpapiere in Höhe von 2,1 Mrd. US$. Die Anleihen wurden überwiegend von der Finanzierungsgesellschaft American Water Capital Corp. begeben und haben Laufzeiten zwischen sieben und 30 Jahren. Damit wurde American Water aus dem zentralen Konzernfinanzierungsverbund herausgelöst und der eigenständige Auftritt des Wasserversorgers am Kapitalmarkt gestärkt. Fälligkeitsstruktur der Kapitalmarktschulden des RWE-Konzerns in Mrd. € 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17 '18 '19 '20 '21 '22 '23 '24 '25 '26 '27 '28 '29 '30 '31 '32 '33 '34 '35 '36 '37 RWE AG/RWE Finance American Water Kapitalmarktschulden des RWE-Konzerns nach Restlaufzeit Nominalvolumen 0–-3 Jahre 4–-7 Jahre 8–-12 Jahre > 12 Jahre in Mrd. € 1,9 3,5 3,4 5,2 Relativer Anteil am Gesamtvolumen der Kapitalmarktschulden in % 14 25 24 37 Kumulierter Anteil am Gesamtvolumen der Kapitalmarktschulden in % 14 39 63 100 Anteil der Finanzschulden in Fremdwährung erhöht. Aufgrund der Rückzahlung von EuroAnleihen sowie der Ausgabe von US-Dollar-Anleihen durch American Water erhöhte sich 2007 der Fremdwährungsanteil der Finanzverschuldung des RWE-Konzerns. Rechnet man Währungssicherungsgeschäfte mit ein, waren wir zum Jahresende 2007 zu 44% in US-Dollar, zu 37% in britischen Pfund und zu 19% in Euro und anderen Währungen verschuldet. Die Verschuldung in Euro hat sich somit gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte verringert. Unsere Finanzverbindlichkeiten gingen 2007 um 6,1 Mrd. € auf 13,3 Mrd. € zurück. 1.7 Finanz- und Vermögenslage Kapitalflussrechnung in Mio. € 2007 2006 +/– in % Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 6.085 6.783 -10,3 -222 -534 58,4 Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit Davon: Effekt aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens -4.483 -2.471 -81,4 Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -2.458 -2.948 16,6 -16 -1 - -872 1.363 -164,0 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 6.085 6.783 -10,3 Abzgl. Investitionen in Sachanlagen und in immaterielle Vermögenswerte -4.065 -4.494 9,5 Free Cash Flow 2.020 2.289 -11,8 Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel Veränderung der flüssigen Mittel Operativer Cash Flow bereinigt um Verkauf von Thames Water 6 % über Vorjahr. Aus laufender Geschäftstätigkeit erzielten wir 2007 einen Cash Flow von 6.085 Mio. €. Das sind 10 % weniger als im Vorjahr. Hintergrund war, dass wir Ende 2006 Thames Water verkauft haben. Damit entfiel im Berichtsjahr der operative Cash Flow des Wasserversorgers, der 2006 bei 1.050 Mio. € gelegen hatte. Bereinigt um Thames Water hat sich der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit um 352 Mio. € bzw. 6 % erhöht. Dabei kamen uns vor allem die Ergebnisverbesserungen in der Stromerzeugung und im Handelsgeschäft zugute. Außerdem verzeichneten wir positive Effekte im Nettoumlaufvermögen (Working Capital). Unsere Ausgaben für Investitionen (inkl. Geldanlagen) lagen um 4.483 Mio. € über den Einnahmen aus Anlagenabgängen und Unternehmensverkäufen. Die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 2.458 Mio. €. Dieser entfiel vor allem auf Ausschüttungen, die 2.199 Mio. € betrugen. Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, vermindert um die Investitionen in Sachanlagen, ergibt den Free Cash Flow. Dieser belief sich auf 2.020 Mio. € und lag damit um 269 Mio. € bzw. 12 % unter dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend dafür war der verringerte Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit infolge des Verkaufs von Thames Water. Der Rückgang der Sachinvestitionen konnte diesen Effekt nicht ausgleichen. Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote auf 17,8 % verbessert. Die Entwicklung unserer Konzernbilanz war geprägt von fortgesetztem Schuldenabbau und der Übertragung von Vermögen im Rahmen des Contractual Trust Arrangement. Beide Vorgänge trugen dazu bei, dass sich die Bilanzsumme stark verringerte. Sie belief sich zum 31. Dezember 2007 auf 83,6 Mrd. € und war damit 9,8 Mrd. € niedriger als zum Vorjahresende. Wie bereits auf Seite 58 erläutert, haben wir Vermögenswerte im Umfang von 7,9 Mrd. € auf den RWE Pensionstreuhand e.V. übertragen und gemäß IAS 19 mit den Pensionsrückstellungen verrechnet. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Wertpapiere des Finanzanlagevermögens (3,7 Mrd. €) und kurzfristige Wertpapiere (4,2 Mrd. €). Darüber hinaus haben wir unsere solide Finanz- und Kapitalstruktur durch den Abbau 87 Finanz- und Vermögenslage von Kapitalmarktschulden weiter gefestigt. Die langfristigen Kapitalmarktschulden sanken um 5,5 Mrd. €, die kurzfristigen um 0,8 Mrd. €. Auch die Abwertung von US-Dollar und britischem Pfund gegenüber dem Euro trug zum Rückgang der Bilanzsumme bei. Wechselkursveränderungen schlugen insgesamt mit -1,9 Mrd. € zu Buche. Bilanzstruktur 31.12.07 in Mio. € in % 31.12.06 in Mio. € in % Aktiva Langfristiges Vermögen 41.580 49,7 51.999 55,6 Davon: Immaterielle Vermögenswerte 11.882 14,2 14.901 15,9 Davon: Sachanlagen 20.038 24,0 26.034 27,9 Kurzfristiges Vermögen 42.051 50,3 41.456 44,4 Davon: Wertpapiere 10.858 13,0 16.788 18,0 8.610 10,3 - - 83.631 100,0 93.455 100,0 Eigenkapital 14.918 17,8 14.111 15,1 Langfristige Schulden Davon: Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte Gesamt Passiva 36.770 44,0 52.402 56,1 Davon: Rückstellungen 21.212 25,4 28.632 30,6 Davon: Finanzverbindlichkeiten 10.046 12,0 15.672 16,8 31.943 38,2 26.942 28,8 Kurzfristige Schulden Davon: Zur Veräußerung bestimmte Schulden Gesamt 5.875 7,0 - - 83.631 100,0 93.455 100,0 Wie auf Seite 60 erläutert, haben wir das zum Verkauf stehende Wasserunternehmen American Water im Jahresabschluss 2007 als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfasst. Daraus ergaben sich folgende Anpassungen in der Bilanz: Im kurzfristigen Vermögen wurden 8,6 Mrd. € als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ klassifiziert. Dem stehen auf der Passivseite „Zur Veräußerung bestimmte Schulden“ in Höhe von 5,9 Mrd. € und „Eigenkapital zur Veräußerung bestimmter Aktivitäten“ in Höhe von 2,7 Mrd. € gegenüber. Zum 31. Dezember 2007 war unser langfristig gebundenes Vermögen zu 35,9 % durch Eigenkapital gedeckt. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr (27,1%). Auch die Eigenkapitalquote hat sich erhöht; sie lag zum Bilanzstichtag bei 17,8% (Vorjahr: 15,1%). > 1.8 Erläuterungen Erläuterungen zum Jahresabschluss zum der RWE Jahresabschluss AG (Holding) der RWE AG (Holding) Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns. In ihr sind zentrale Leitungsfunktionen wie Konzernstrategie, Konzernfinanzen und Konzernrechnungswesen gebündelt. Die Lage der RWE AG wird im Wesentlichen durch die Aktivitäten des Konzerns bestimmt. Der von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der RWE AG wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers (Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Köln) eingereicht und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Er kann bei der RWE AG angefordert werden und steht auch im Internet zur Verfügung. Jahresabschluss. Der Jahresabschluss der RWE AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Er wird hier im Überblick dargestellt: Bilanz der RWE AG (Kurzfassung) in Mio. € 31.12.07 31.12.06 29.546 32.899 5.542 7.134 925 861 Anlagevermögen Finanzanlagen Umlaufvermögen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere und flüssige Mittel Bilanzsumme Aktiva 4.779 8.540 40.792 49.434 Eigenkapital 8.400 7.424 Rückstellungen 6.988 10.468 23.515 28.563 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Übrige Verbindlichkeiten Bilanzsumme Passiva Gewinn- und Verlustrechnung der RWE AG (Kurzfassung) in Mio. € 1.889 2.979 40.792 49.434 2007 2006 Ergebnis aus Finanzanlagen 4.130 4.279 Zinsergebnis -1.210 -1.457 Sonstige Erträge und Aufwendungen 802 -172 3.722 2.650 -777 -237 Jahresüberschuss 2.945 2.413 Einstellung in die Gewinnrücklagen -1.173 -445 Bilanzgewinn 1.772 1.968 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 89 Erläuterungen zum Jahresabschluss der RWE AG (Holding) Vermögenslage. Die Vermögenslage der RWE AG ist geprägt durch das Management von Beteiligungen und durch Aktivitäten für die Konzerngesellschaften. Die Holding hält Anteile an den Führungsgesellschaften und nimmt für sie Finanzierungsfunktionen wahr. Dies spiegelt sich in entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wider. Ende März 2007 wurden im Rahmen des Contractual Trust Arrangement Vermögenswerte in Höhe von 7,9 Mrd. € auf den RWE Pensionstreuhand e.V. übertragen. Dies wirkt sich nur im IFRSKonzernabschluss aus, da das wirtschaftliche Eigentum aufgrund des Treuhandverhältnisses bei der RWE AG verbleibt. Dagegen führte die Übertragung von Pensionsverpflichtungen auf die RWE Pensionsfonds AG gegen einen Einlösungsbeitrag von 4,6 Mrd. € zu einer Verringerung der Vermögenswerte und Rückstellungen. Die Pensionsrückstellungen schließen auch Verpflichtungen gegenüber aktiven und ehemaligen Mitarbeitern von Tochtergesellschaften ein. Die anfallenden Aufwendungen für Altersversorgung wurden der RWE AG – mit entsprechender Belastung des Beteiligungsergebnisses – von den betreffenden Gesellschaften erstattet. Zum 31. Dezember 2007 belief sich die Eigenkapitalquote der RWE AG auf 20,6 % gegenüber 15,0 % im Vorjahr. Dieser Anstieg ergibt sich daraus, dass sich die Bilanzsumme verringert hat und 1.173 Mio. € in die Gewinnrücklage eingestellt wurden. Finanzlage. Die Finanzlage der RWE AG wird durch die Beschaffung der Finanzmittel für die laufende Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaften bestimmt. Im Geschäftsjahr wurden sowohl externe als auch interne Finanzschulden in Höhe von insgesamt 5,9 Mrd. € abgebaut. Als gefragter Bond-Emittent auf dem Kapitalmarkt hat die RWE AG ein Debt-Issuance-Programm über 20 Mrd. € aufgelegt. Zum 31. Dezember 2007 waren davon 11,1 Mrd. € platziert. Das darüber hinaus aufgelegte Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. US$ stand zum Stichtag in voller Höhe zur Verfügung. Ertragslage. Die Ertragslage der RWE AG wird wesentlich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften bestimmt. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 22 % auf 2.945 Mio. €. Grund waren Ertragsverbesserungen wichtiger Tochterunternehmen. Stark gestiegen sind daher auch die von diesen Gesellschaften abgeführten Ertragsteuerumlagen, die wir unter "Sonstige Erträge und Aufwendungen" erfassen. Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag etwas unter dem Vorjahreswert. Es enthält im Wesentlichen die Ergebnisabführungen der RWE Power AG und RWE Energy AG. Diese wurden u.a. durch Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beteiligungsbewertung und durch die aufwandswirksame Erstdotierung des RWE Pensionsfonds beeinflusst. Im Vorjahr waren im Ergebnis aus Finanzanlagen noch hohe Einmalerträge aus dem Verkauf von Thames Water enthalten, aber auch Belastungen durch Anpassungen bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen. Das Zinsergebnis lag über dem Niveau von 2006, weil mit der Veräußerung von Thames Water die Finanzschulden zurückgegangen sind. Der Steueraufwand der RWE AG ist gestiegen; im Vorjahr hatte die steuerrechtlich veranlasste Aktivierung des unverzinslichen Körperschaftsteuer-Guthabens zu einem positiven Einmaleffekt geführt. 1.8 Erläuterungen zum Jahresabschluss der RWE AG (Holding) Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 17. April 2008 für das Geschäftsjahr 2007 eine Dividende von 3,15 € je Aktie vorschlagen. Bezogen auf das nachhaltige Nettoergebnis des Konzerns ergibt sich eine Ausschüttungsquote von 60 %. Damit liegen wir am oberen Ende der für das Geschäftsjahr 2007 angestrebten Bandbreite von 50 bis 60 %. Bericht zur Übernahmesituation: Angaben nach §§ 315 Abs. 4, 289 Abs. 4 HGB und Bericht des Vorstands nach §§ 120 Abs. 3 Satz 2, 175 Abs. 2 Satz 1 AktG. Das gezeichnete Kapital der RWE AG besteht unverändert aus 523.405.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Stammaktien (93,1 % des gezeichneten Kapitals) und 39.000.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht (6,9 % des gezeichneten Kapitals). Die weiteren Rechte und Pflichten bestimmen sich nach dem Aktiengesetz. Den Inhabern der Vorzugsaktien ohne Stimmrecht steht bei der Verteilung des Bilanzgewinns ein Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Aktie zu. Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals sowie insbesondere die Ausgestaltung der von RWE ausgegebenen stimmrechtslosen Vorzugsaktien entsprechen den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorgaben. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Dortmund, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 21. Dezember 2007 mitgeteilt, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen Stimmrechtsanteil von 16,089 % an der RWE Aktiengesellschaft hält. Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84f AktG in Verbindung mit § 31 MitbestG. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der §§ 179 ff AktG in Verbindung mit § 16 Abs. 5 der Satzung der RWE Aktiengesellschaft. Nach § 16 Abs. 5 der Satzung werden die Beschlüsse der Hauptversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst, falls nicht das Gesetz oder die Satzung zwingend etwas anderes vorschreiben. Die Satzung von RWE hat damit von der gesetzlich eingeräumten Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine andere Kapitalmehrheit für eine Satzungsänderung zu bestimmen als vom Gesetz vorgegeben. Satzungsänderungen, die nur die Fassung, d.h. nur eine Änderung der sprachlichen Form, nicht aber des Inhalts betreffen, können vom Aufsichtsrat beschlossen werden (§ 10 Abs. 9 der Satzung). Mit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 18. April 2007 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 17. Oktober 2008 Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Unternehmensanteile können nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots erworben werden. Anschließend dürfen sie eingezogen, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen auf Dritte übertragen oder in anderer Weise veräußert werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, auch in Teilbeträgen, ausgeübt werden. 91 Erläuterungen zum Jahresabschluss der RWE AG (Holding) Die syndizierte Kreditlinie der RWE AG enthält eine Change-of-Control-Klausel. Dabei handelt es sich um eine Vertragsbestimmung, die einem Vertragspartner bestimmte Rechte (vornehmlich ein Kündigungsrecht) für den Fall einräumt, dass sich die Kontroll- oder Mehrheitsverhältnisse beim Vertragspartner ändern. Der Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat) für Vorstand und Führungskräfte der RWE AG und der nachgeordneten verbundenen Unternehmen sieht für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle eine Entschädigungszahlung für sämtliche Inhaber von Performance Shares aus dem Beat vor. Die Höhe der Entschädigungszahlung entspricht dem Produkt des im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises und der endgültigen Anzahl der Performance Shares, die den Planbedingungen entsprechend auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt wird. Dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Großmann wurde zeitlich vor der letzten Anpassung des Deutschen Corporate Governance Kodex für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle ein Sonderkündigungsrecht gewährt. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechts erhält Dr. Jürgen Großmann eine Einmalzahlung zur Abgeltung der bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit anfallenden Bezüge einschließlich des vertraglich vereinbarten Versorgungskapitals. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die Klausel für den Fall des Kontrollwechsels in der syndizierten Kreditlinie sowie die Entschädigungsregelungen im Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat), die für den Fall eines Kontrollwechsels eine Abfindungszahlung für die Performance Shares vorsehen, entsprechen allgemein üblichen Standards bei deutschen kapitalmarktorientierten Unternehmen. > 1.9 Innovation Innovation Forschung und Entwicklung: Fokus auf effizientere und klimaschonende Kraftwerke Die Energiewirtschaft braucht Innovationen. Eine sichere, preisgünstige und klimaschonende Stromversorgung wird ohne technischen Fortschritt nicht machbar sein. Daher setzt auch RWE verstärkt auf Forschung und Entwicklung. Unsere Mittel hierfür werden wir in den kommenden Jahren erheblich aufstocken. Wir wollen den Weg ebnen für eine neue Form der Kohleverstromung, bei der Kohlendioxid-Emissionen aufgefangen und in tiefen Gesteinsschichten gespeichert werden. Effizienzsteigerung und Emissionssenkung in fossilen Kraftwerken bilden den Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit (F&E) im RWE-Konzern. Dabei setzen wir auch auf die Zusammenarbeit mit Partnern aus Anlagenbau und chemischer Industrie. Die F&E-Aktivitäten schlagen sich daher nur zum Teil in unseren eigenen Aufwendungen nieder. Diese beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 74 Mio. € und lagen damit knapp über dem Niveau von 2006 (73 Mio. €). Darüber hinaus aktivierten wir Entwicklungsausgaben in Höhe von 52 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €). Im zurückliegenden Geschäftsjahr waren 270 Mitarbeiter bei uns mit Forschungsund Entwicklungsaufgaben befasst. Unsere F&E-Tätigkeit werden wir in Zukunft stark ausbauen. Damit wird auch unser Mitteleinsatz deutlich steigen. Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt entscheidend davon ab, ob es uns gelingt, die Verstromung fossiler Energieträger – vor allem Kohle – mit dem Ziel des Klimaschutzes in Einklang zu bringen. Ein Schlüssel dazu ist die Abscheidung und Einlagerung des im Kraftwerksprozess erzeugten Kohlendioxids. Derzeit leisten wir Vorarbeiten für den Bau des weltweit ersten großtechnischen Kohlekraftwerks, das über eine solche Technologie verfügt. Dabei wird die Vergasung von Kohle mit der CO2-Abtrennung kombiniert und der Strom in nachgeschalteten Gas- und Dampfturbinen erzeugt. Man spricht hier von IGCC-Technologie (Integrated Gasification Combined Cycle). Dieser Prozess bietet die Option, aus dem Kohlegas – anstelle von Strom – Produkte wie synthetisches Erdgas, Wasserstoff oder auch Treibstoffe herzustellen. Die geplante IGCC-Anlage soll 2014 in Betrieb gehen. Neben der IGCC-Technologie bietet auch die Abtrennung des Kohlendioxids aus dem Rauchgas („CO2-Wäsche“) die Möglichkeit einer klimaschonenden Kohleverstromung. Der Vorteil der CO2Wäsche ist, dass sie auch in entsprechend nachgerüsteten Kraftwerken eingesetzt werden kann. RWE Power hat sich 2007 mit BASF und Linde zusammengetan, um diese Technologie weiterzuentwickeln. Vorgesehen ist der Bau und Betrieb einer Pilotanlage an unserem Braunkohlekraftwerk in Niederaußem, die wir Mitte 2009 in Betrieb nehmen wollen. Hier sollen die Eigenschaften neuer CO2-Waschlösungen untersucht werden. Außerdem werden die Abtrennverfahren unter realen Betriebsbedingungen getestet und für den großtechnischen Einsatz weiterentwickelt. Unser Ziel ist, die CO2-Abtrennung in Braunkohlekraftwerken bis 2020 zu kommerzialisieren. 93 Innovation Dann könnten mehr als 90 % des Kohlendioxids aus den Verbrennungsabgasen eines Kraftwerks entfernt und anschließend im Untergrund gespeichert werden. Nach Abschluss der Pilotversuche soll 2010 über eine Demonstrationsanlage entschieden werden. Auch die CO2-Wäsche in Steinkohlekraftwerken wollen wir voranbringen. Hier hat vor allem RWE npower eine Vorreiterrolle übernommen. Unsere britische Tochter wird an ihrem Kohlekraftwerk Aberthaw eine 1-MW-Pilotanlage bauen. Außerdem ist die Errichtung einer 25-MWDemonstrationsanlage in Tilbury geplant. Ein weiteres wegweisendes Projekt hat RWE Power gestartet. Forschungsgegenstand ist ein Abscheideverfahren auf Basis von Ammoniak, das von Alstom entwickelt wurde. RWE Power und der US-Stromversorger American Electric Power (AEP) haben sich verständigt, dieses Verfahren im AEP-Steinkohlekraftwerk Mountaineer (1.300 MW) in New Haven, West Virginia, zu testen. Insgesamt hat der RWE-Konzern für Projekte rund um die CO2-Wäsche ein Budget von 93 Mio. € eingeplant. Wenn das Konzept vom klimaschonenden Kohlekraftwerk Realität werden soll, führt um die Speicherung von Kohlendioxid kein Weg herum. Mit eigenen Projekten und im Rahmen von Forschungskonsortien prüfen wir Möglichkeiten zur sicheren Einlagerung in tiefen geologischen Formationen. Erste Tests machen wir derzeit in der Nähe von Ketzin (Brandenburg). Dort werden im Rahmen des EU-Forschungsprojekts CO2SINK im Zeitraum von 2008 bis 2010 insgesamt 60.000 Tonnen CO2 in eine tiefe Schicht aus Schilfsandstein eingelagert. Auf diese Weise wollen wir Erkenntnisse über das Ausbreitungsverhalten des Kohlendioxids gewinnen. Mit den vorgestellten Maßnahmen wollen wir dazu beitragen, dass Stein- und Braunkohle als Energieträger auch bei steigenden Klimaschutzanforderungen ihren Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs leisten können. Gefordert ist allerdings auch die Politik. Insbesondere muss auf nationaler wie europäischer Ebene ein verbindliches rechtliches und regulatorisches Umfeld geschaffen werden, das uns die für die Speicherung des CO2 in geologischen Formationen erforderliche Planungssicherheit gibt. Die Abtrennung und Einlagerung von CO2 führt zwangsläufig zu Wirkungsgradverlusten. Umso wichtiger ist es, dass wir kontinuierlich an der Effizienzverbesserung unserer Kraftwerke arbeiten. Hervorzuheben ist hier der Bau einer Demonstrationsanlage zur Braunkohletrocknung vor dem Verbrennungsprozess am Standort Niederaußem, die 2008 den kommerziellen Betrieb aufnehmen soll. Das hier eingesetzte Verfahren – Wirbelschicht-Trocknung mit integrierter Abwärmenutzung – wurde von RWE entwickelt und patentiert. Wir konnten bereits eine Lizenz für die externe Nutzung vergeben. Der Wirkungsgrad in der Braunkohleverstromung lässt sich damit um vier Prozentpunkte steigern. 1.9 Innovation Effizienzverbesserungen in ähnlicher Größenordnung sind durch Einsatz des sogenannten 700-Grad-Kraftwerks möglich. Mit der „Component Test Facility for a 700°C Power Plant“ (COMTES700), einer Versuchsanlage im Gelsenkirchener Steinkohlekraftwerk Scholven, rückt dieses Ziel ein großes Stück näher. Gemeinsam mit Partnern im In- und Ausland testen unsere Ingenieure in der COMTES700 die Materialien und Kraftwerkskomponenten von morgen – Bauteile, die auch bei Temperaturen von 700 Grad Celsius und hohem Druck zuverlässig eingesetzt werden können. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Mit Ergebnissen wird für 2009 gerechnet. Danach wartet die nächste Herausforderung auf die Forscher und Entwickler: die Errichtung eines Demonstrationskraftwerks, das den abschließenden Nachweis der kommerziellen Reife dieser Technik liefern soll. Durch die beschriebenen Projekte – Braunkohlevortrocknung und 700-Grad-Kraftwerk – wird es auf mittlere Sicht möglich sein, in der Kohleverstromung generell Wirkungsgrade von über 50% zu erreichen. Der europäische Durchschnitt liegt mit 36% derzeit deutlich darunter. Auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien bauen wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutlich aus. Ein Schwerpunkt ist die Erschließung weiterer Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung. In einem Pilotkraftwerk mit einer Kapazität von 700 kW untersucht RWE Innogy in Zusammenarbeit mit der Universität Bochum die Verwendung von Mais-Silage in der Biogaserzeugung und erforscht Möglichkeiten zur Steigerung der Gasausbeute. Zudem haben wir bereits mit Vorarbeiten für ein Projekt begonnen, das die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und die anschließende Einspeisung in das Gasnetz ermöglichen soll. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Untersuchungen zur Leistungssteigerung von Windenergieanlagen und deren optimale Integration in das Stromnetz. Hier konzentrieren wir uns auf die Verbesserung von Windvorhersagen und der Zuverlässigkeit der Anlagen. Eine große Herausforderung stellen dabei Bau, Netzanschluss und Betrieb von Offshore-Windenergieanlagen dar. RWE Innogy investiert auch in Technologien, mit deren Hilfe Strom aus Gezeiten- und Wellenbewegungen erzeugt werden kann. In enger Zusammenarbeit mit einem führenden Anlagenlieferanten bemühen wir uns derzeit um eine Genehmigung für das erste kommerzielle Demonstrationsprojekt für Meeres-/Gezeitenströmungsturbinen vor der Küste von Anglesey in Wales mit einer installierten Leistung von 10,5 MW. Daneben planen wir ein Wellenkraftwerk mit 4 MW Kapazität vor der schottischen Hebrideninsel Lewis. Hier werden 40 Generatoren entlang einer 250 Meter langen Hafenmole Strom aus der Meeresbrandung erzeugen. Zudem verfolgt RWE Innogy mehrere Demonstrationsprojekte zur Nutzung geothermischer Energie. 95 Innovation Ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells von RWE Innogy sind Investitionen in junge Technologiefirmen. Im Vordergrund steht die Finanzierung der Unternehmen in ihrer Gründungsoder Wachstumsphase. Damit leisten wir einen wichtigen Anschub von Zukunftstechnologien in Deutschland und Europa. Der Ausbau der erneuerbaren Energien stellt die Stromversorger in vielfacher Hinsicht vor neue Herausforderungen. So werden in Zukunft die stark schwankenden Stromeinspeisungen zunehmen. Daher ist es wichtig, frühzeitig neue Konzepte für eine effiziente Speicherung zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund hat RWE Power im Dezember 2007 mit General Electric (GE) die Entwicklung eines Druckluftspeicherkraftwerks vereinbart. Am Anfang des Projekts soll eine Machbarkeitsstudie stehen, die als Basis für ein Entwicklungsprogramm dient. Anschließend soll eine Demonstrationsanlage errichtet werden. In einem Druckluftspeicherkraftwerk wird – zu Zeiten eines hohen Stromangebots – Luft komprimiert und zur Speicherung in unterirdische Kavernen gepresst. Diese Druckluft kann im Bedarfsfall zur Stromerzeugung genutzt werden. Eine große Herausforderung bei diesem Projekt liegt in der Entwicklung geeigneter Komponenten, insbesondere im Bereich der Kompressor- und Wärmespeichertechnik, die für hohe Wirkungsgrade von Druckluftspeicherkraftwerken erforderlich sind. Auch die Kernenergie ist Gegenstand unserer F&E-Aktivitäten. Mit einem Anteil von rund 25 % an der deutschen Erzeugung ist sie die mit Abstand wichtigste Quelle CO2-freier Stromproduktion. Um einen sicheren und wirtschaftlichen Einsatz der Kernkraftwerke zu gewährleisten, halten wir unsere Anlagen stets auf dem bestmöglichen Stand. Diesem Ziel dienen auch unsere F&EMaßnahmen. Hier kooperieren wir u.a. mit dem europäischen Fachverband der Strom- und Wärmeerzeuger VGB PowerTech e.V. Auf der Agenda steht beispielsweise die Entwicklung sicherheitstechnisch und wirtschaftlich optimierter Reaktortypen. Mit diesen Maßnahmen wollen wir uns die Option auf Nutzung der Kernenergie in einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld offenhalten. Um in Deutschland das Know-how rund um die Kernenergie zu sichern und auszubauen, unterstützen wir die kerntechnische Forschung und Lehre an der Technischen Hochschule Aachen durch Finanzierung einer Stiftungsprofessur. Unsere F&E-Maßnahmen im Upstream-Geschäft haben wir intensiviert. Sie dienen u.a. der Sicherung unserer bereits hohen Erfolgsquote bei Bohrungen. Uns beschäftigt die Frage, wie wir Hinweise auf Kohlenwasserstofflagerstätten künftig noch besser einschätzen können. Zu diesem Zweck machen wir umfangreiche geologische Studien in Nordafrika. Ebenso erforschen wir, wie sich Lagerstättenstrukturen durch verfahrenstechnische Verbesserungen grafisch klarer darstellen und somit genauer interpretieren lassen. Neben der Exploration standen auch Effizienzverbesserungen in der Fördertätigkeit auf der F&E-Agenda. 1.9 Innovation Großes Potenzial als Energieträger der Zukunft hat Methan aus Gashydraten. Letztere entstehen, wenn sich Erdgas bei hohem Druck und geringer Temperatur mit Wasser zu einer eisartigen Masse verbindet. Große Vorkommen von Gashydraten finden sich in Permafrostgebieten und im Meeresboden. Mit den Möglichkeiten ihrer Nutzung befassen sich gleich zwei Forschungsvorhaben von RWE Dea. Eines davon eröffnet ganz neue Perspektiven für den Klimaschutz: Es sondiert die Möglichkeiten einer CO2-neutralen Gewinnung von Methan durch gleichzeitige Einlagerung von Kohlendioxid in Hydratform. Weitere F&E-Aktivitäten widmen wir dem Ziel eines sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Betriebs unserer Strom- und Gasnetze. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten hier zahlreiche Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Unter anderem haben wir ein System getestet, mit dem Kabelfehler im Ortsnetz kostengünstig und ohne Unterbrechung der Stromflüsse lokalisiert werden können. Wir werden dieses Verfahren künftig standardmäßig einsetzen. Außerdem wollen wir neue Wege bei der Messung des Stromverbrauchs gehen. Derzeit testen wir das sogenannte „Automatic Meter Reading“ (AMR). Der Begriff steht für eine neue Generation von Stromzählern, die es Haushalten ermöglicht, sich jederzeit einen Überblick über ihren aktuellen Verbrauch zu verschaffen. Die Kunden können dann ihren Stromeinsatz besser steuern und werden zu einem sparsameren Verbrauch animiert. Ein weiterer Vorteil dieser Technik: Für die Erstellung der Rechnungen muss nicht vor Ort abgelesen werden. > 1.10 Entwicklung der Chancen und Risiken 97 Entwicklung der Chancen und Risiken Aufbauorganisation des Risikomanagements. Im RWE-Konzern sorgt ein unternehmensübergreifendes Risikomanagementsystem dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst, bewertet, gesteuert und überwacht werden. Wir haben auf Konzernebene und in unseren Unternehmensbereichen Risikomanagement-Ausschüsse gebildet. Diese sind für die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems zuständig und erarbeiten die Regeln für den Risikomanagementprozess. Basis dafür ist eine konzerneinheitliche Risikomanagement-Richtlinie. Der Vorstand der RWE AG hat für das Management von Rohstoffpreisrisiken und den aus Handels-, Vertriebs- und Beschaffungsaktivitäten resultierenden Kreditrisiken zusätzlich ein Risikokomitee eingesetzt. Dieses Gremium trifft sich monatlich. Wir stellen damit eine enge Überwachung dieser für uns zentralen Risiken sicher. Der Finanzvorstand der RWE AG ist als Vorsitzender des Risikokomitees verantwortlich für die Planung, Steuerung und Kontrolle der vorgenannten Risiken. Bei seinen Entscheidungen unterstützen ihn der Leiter Risikomanagement und der Leiter Finanzen der RWE AG. Dem Risikokomitee gehörten 2007 außerdem die Finanzvorstände der RWE Power, RWE Energy und RWE npower sowie die für das Risikocontrolling bzw. den Finanzbereich zuständigen Geschäftsführer der RWE Trading und der RWE Gas Midstream an. Sie sorgten für eine einheitliche Umsetzung der Richtlinien des Risikokomitees in ihren jeweiligen Organisationseinheiten. Das Risikokomitee wird künftig unserer neuen Organisationsstruktur Rechnung tragen. Über die genaue Zusammensetzung des Gremiums werden wir im Laufe des Jahres 2008 entscheiden. RWE AG Finanzvorstand Vorsitzender Risikokomitee Leiter Risikomanagement Leiter Finanzen RWE AG Risikokomitee RWE Gas Midstream Geschäftsführer Finanzen RWE Energy Finanzvorstand RWE Trading Geschäftsführer Finanzen RWE npower Finanzvorstand RWE-Unternehmensbereiche RWE Power Finanzvorstand 1.10 Entwicklung der Chancen und Risiken Risikomanagement-Prozess. Ziel unseres Risikomanagements ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und ihre finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können. Innerhalb des Planungs- und Controllingprozesses sollen aber auch Chancen erkannt und soll das damit verbundene Ergebnispotenzial genutzt werden. Wir bewerten die Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der möglichen Schadenshöhe und fassen sie auf Ebene der Business Units und Unternehmensbereiche wie auch auf Konzernebene zusammen. Außerdem wird die mögliche Schadenshöhe dem betrieblichen Ergebnis sowie dem Eigenkapital der jeweiligen Unternehmenseinheit und des Konzerns gegenübergestellt. Dadurch können wir die aktuelle Risikosituation systematisch und konzerneinheitlich analysieren sowie auf dieser Basis konkrete Risikosteuerungsmaßnahmen ableiten. Die Risikoberichterstattung ist vollständig in den standardisierten Planungs- und Controllingprozess integriert. Die Führungs- und Aufsichtsgremien des RWE-Konzerns werden regelmäßig über die aktuelle Risikosituation informiert. Die Effizienz und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird intern überwacht. Chancen- und Risikokategorien. Die wichtigsten Chancen und Risiken für den RWE-Konzern lassen sich folgenden Kategorien zuordnen: • Zukunft des Unternehmens: Risiken, die den Fortbestand der RWE AG oder des RWE-Konzerns gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar. • Gesamtwirtschaftliche Veränderungen: Konjunkturelle Entwicklungen in unseren Kernmärkten können die Kapazitätsauslastung beeinflussen und sich damit sowohl positiv als auch negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken. • Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen: Risiken und Chancen ergeben sich für den RWE-Konzern vor allem aus der Stromerzeugung. Diese wird in starkem Maße von der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Steinkohle und Gas) sowie CO2-Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über steigende Strompreise weitergegeben werden können. Chancen bietet dagegen eine höhere Spanne zwischen dem Strompreis und den Preisen fossiler Brennstoffe. Weitere Risiken und Chancen resultieren aus unserer Erdöl- und Gasförderung. Unerwartet negativen Preisveränderungen begegnen wir durch den gezielten Einsatz von derivativen Absicherungsinstrumenten. Neben der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft mit Risiken verbunden. Diese sind z.B. Folge unerwarteter Nachfrageschwankungen aufgrund von Temperaturänderungen. Unsere Preisrisiken auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten ermitteln wir mit speziellen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung aktueller Terminpreise und erwarteter Preisvolatilitäten. Zur Risikominderung auf der Beschaffungs- und Absatzseite setzen wir u.a. Finanz- und Commodity-Derivate ein. 99 Entwicklung der Chancen und Risiken Durch die Liberalisierung der europäischen Strom- und Gasmärkte ergeben sich Preis- und Absatzrisiken, aber auch neue Vermarktungschancen. Den Risiken begegnen wir mit einer differenzierten Preisstrategie, einer darauf abgestimmten Vertriebspolitik und intensiven Maßnahmen auf der Kostenseite. Ergebnisrisiken können außerdem aus dem Verlust von Konzessionen im Netzbereich entstehen. Mit unseren Energiehandelsaktivitäten grenzen wir Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf Energiemärkten für den Erzeugungs- und Vertriebsbereich ein. Außerdem verfolgen wir die Absicht, durch das Eingehen von Handelspositionen Gewinne zu erzielen. Unser Handelsbereich dient dabei einerseits als zentrale Plattform zur Absicherung gegenüber Rohstoffpreisrisiken im RWE-Konzern. Dadurch wird eine stabile Kalkulationsgrundlage für unser Unternehmen geschaffen. Andererseits schließen wir Handelsgeschäfte ab, um in einem durch Handelslimite begrenzten Umfang Preisänderungen auf den Energiemärkten gezielt zu nutzen. Damit gehen wir Risiken aus unerwarteten Preisschwankungen ein. Darüber hinaus unterliegen wir auch Kreditrisiken, weil Handelspartner möglicherweise ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen. Das integrierte Handels- und Risikomanagementsystem im Energiehandelsbereich des RWE-Konzerns ist eng an die für Handelsgeschäfte geltenden Best-Practice-Regelungen angelehnt. Spezifische Kenngrößen für Preisrisiken werden täglich ermittelt. Risiko-Obergrenzen werden vom Risikokomitee der RWE AG festgelegt und kontinuierlich überwacht. Zur Messung des Preisrisikos im Energiehandel berechnen wir u.a. den Value at Risk (VaR). Ein vom Risikokomitee der RWE AG festgelegtes Limitsystem schränkt die jeweiligen Risiken ein. Die zentrale Risiko-Steuerungsgröße ist der Global Value at Risk, der alle Handelsgeschäfte der RWE Trading einschließt und maximal 40 Mio. € betragen darf. Den VaR-Werten im RWE-Konzern liegt grundsätzlich ein Konfidenzintervall von 95 % zugrunde. Dabei wird für die jeweiligen Positionen eine Haltedauer von einem Tag unterstellt. Der Global VaR gibt damit den maximalen Tagesverlust aus allen Handelsgeschäften an, den die RWE Trading mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % nicht überschreitet. Ende 2007 betrug der genutzte Global VaR der RWE Trading 10 Mio. €. Im Berichtszeitraum lag er bei durchschnittlich 15 Mio. €. • Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise: Auch Währungs-, Zins- und Aktienkursänderungen können das Ergebnis unserer Geschäftstätigkeit beeinflussen. Wegen unserer internationalen Präsenz kommt dem Management von Wechselkursveränderungen große Bedeutung zu. Das britische Pfund und der US-Dollar sind für uns die beiden wichtigsten Fremdwährungen: In beiden Währungsräumen sind wir geschäftlich aktiv. Außerdem notieren Brennstoffe in diesen Währungen. Die Konzerngesellschaften sind grundsätzlich verpflichtet, sämtliche Währungsrisiken über die RWE AG abzusichern. Diese ermittelt die Nettofinanzposition je Währung und sichert sie – wenn nötig – mithilfe externer Marktpartner ab. Zur Risikomessung wird der Value at Risk herangezogen. Der VaR für die Fremdwährungsposition der RWE AG lag Ende 2007 bei unter 1 Mio. €. 1.10 Entwicklung der Chancen und Risiken Große Bedeutung messen wir auch dem Zinsmanagement bei. Zinsrisiken bestehen hauptsächlich wegen unserer Finanzschulden und zinstragenden Anlagen. Gegen negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns durch originäre und derivative Finanzgeschäfte ab. Der VaR für das Zinsrisiko aus unseren Finanzschulden und zugehörigen Absicherungsgeschäften belief sich zum 31. Dezember 2007 auf 69 Mio. €. Der VaR aus zinstragenden Anlagen unter Einschluss der Absicherungen betrug 21 Mio. €. Auch bei der Aktienanlage sind wir Risiken und Chancen ausgesetzt. Der VaR für das Aktienkursrisiko lag Ende 2007 bei 17 Mio. €. Die Chancen und Risiken aus den Wertveränderungen der Wertpapiere steuern wir durch professionelles Fondsmanagement. Finanzgeschäfte des Konzerns werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software erfasst und von der RWE AG überwacht. Dies ermöglicht einen Risikoausgleich über die Einzelgesellschaften hinweg. Für unsere Konzernunternehmen haben wir Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen in internen Richtlinien verbindlich festgelegt. • Bonität von Geschäftspartnern: In unserem Finanz- und Energiehandelsbereich unterhalten wir vorwiegend Kreditbeziehungen zu Banken und anderen Handelspartnern mit guter Bonität. Wir schränken das Kreditrisiko in beiden Bereichen ein, indem wir Limite für Handelsgeschäfte festlegen und uns gegebenenfalls Barsicherheiten stellen lassen. Zudem setzen wir Kreditversicherungen und Bankgarantien ein. Das Kreditrisiko im Energiehandelsbereich überwachen wir täglich, das im Finanzbereich wöchentlich. In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir begrenzen dieses Risiko durch regelmäßige Bonitätsanalysen unseres Kundenportfolios auf der Grundlage einer Kreditrisiko-Richtlinie. • Liquidität: Ein Liquiditätsrisiko besteht, wenn die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um unsere finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Solche Verpflichtungen resultieren einerseits aus der Refinanzierung fälliger Finanzverbindlichkeiten. Andererseits sind wir im Rahmen unserer Handelstätigkeiten verpflichtet, unseren Kontrahenten Barsicherheiten zu stellen, um negative Marktwerte zu besichern. Zur Deckung des hieraus resultierenden Liquiditätsbedarfs stehen grundsätzlich flüssige Mittel und kurzfristige Wertpapiere in Höhe von insgesamt 12,8 Mrd. € (Stand: 31. Dezember 2007) zur Verfügung. Wir können außerdem auf erhebliche ungenutzte Spielräume innerhalb des Commercial-Paper-Programms über 5,0 Mrd. US$, des Debt-Issuance-Programms über 20,0 Mrd. € sowie auf eine syndizierte Kreditlinie von 4,0 Mrd. € zurückgreifen. Das Liquiditätsrisiko wird daher als äußerst gering eingestuft. 101 Entwicklung der Chancen und Risiken • Kontinuität des Geschäftsbetriebs: Entlang unserer Wertschöpfungskette betreiben wir technologisch komplexe, vernetzte Produktionsanlagen. Dabei können nicht versicherte Schäden an unseren Tagebaugeräten, Förderanlagen, Kraftwerksanlageteilen und Netzen auftreten, die die Ertragslage belasten. In unseren Kraftwerken steigt das Risiko ungeplanter Betriebsunterbrechungen wegen des zunehmenden Alters ihrer Komponenten. Zudem kann es zu Bauverzögerungen bei Kraftwerksneubauten aufgrund von unvorhergesehenen Ereignissen wie z.B. Unfällen oder Sachschäden kommen. Im Netzbereich bestehen Risiken durch die Gefahr, dass Anlagen durch höhere Gewalt, z.B. Wettereinflüsse, zerstört werden. Dem begegnen wir mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Wir begrenzen Betriebsrisiken durch Versicherungen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist. • Regulierung: Der ständige Wandel des politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfelds kann die Ertragslage des RWE-Konzerns erheblich beeinflussen. Angesichts des hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken in unserem Stromerzeugungsportfolio sind wir Risiken aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem ausgesetzt. Diese können sich insbesondere aus einem unerwartet hohen Preis und damit erhöhten Beschaffungskosten für CO2-Zertifikate ergeben. Die CO2-Preisrisiken sind daher integraler Bestandteil unseres zentralen Risikomanagementsystems. Für den Zeitraum 2013 bis 2020 hat die Europäische Kommission ein neues Klimaschutzpaket verabschiedet. Darin werden allen EU-Mitgliedsländern verbindliche Ziele für die Verminderung der Treibhausgasemissionen und für den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch vorgeschrieben. Die Ausprägungen eines internationalen oder europäischen Emissionshandelssystems bleiben allerdings großenteils unklar. RWE rechnet jedoch mit erheblich höheren Kosten als in der aktuellen Handelsperiode bis 2012. Wir streben an, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und das Stromerzeugungsportfolio mit den anstehenden Kraftwerksinvestitionen noch flexibler auszurichten. Darüber hinaus begrenzen wir die CO2-Risiken durch Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern im Rahmen der Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI). Bei unseren deutschen Strom- und Gasnetzen sehen wir Risiken durch regulatorische Eingriffe, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Kostenprüfung durch die Regulierungsbehörde. Diese wird voraussichtlich zu einer weiteren deutlichen Absenkung der Netzerlöse führen. Für den Strombereich liegen erste Bescheide der Bundesnetzagentur vor. Inzwischen besteht auch mehr Klarheit über die Anreizregulierung ab 2009. Ihre Eckpunkte sind in einer Verordnung festgelegt, die der Bundesrat im September 2007 verabschiedet hat. Negative Auswirkungen aus der Regulierung wollen wir durch Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb der RWE Energy zum Teil kompensieren. Auch im Rahmen unserer osteuropäischen Aktivitäten, insbesondere im tschechischen Gasgeschäft, sind wir regulatorischen Risiken ausgesetzt. 1.10 Entwicklung der Chancen und Risiken Risiken können sich ferner aus der Verschärfung der kartellrechtlichen Preismissbrauchsaufsicht ergeben, die Ende 2007 in Kraft getreten ist. Hier kann es zu verstärkten kartellbehördlichen Ermittlungen bzw. gerichtlichen Auseinandersetzungen kommen. Für eine genaue Bewertung bleibt die konkrete Stoßrichtung derartiger Verfahren abzuwarten. • IT-Sicherheit: Risiken bei der Entwicklung von IT-Lösungen, die der Unterstützung der Geschäftsprozesse dienen, steuern wir mit einem konzernweit verbindlichen Prozess für die Planung, das Management und die Auditierung von IT-Projekten. Die IT-Lösungen basieren weitgehend auf marktüblicher Standard-Software. Ihr Betrieb ist in modernen Rechenzentren gebündelt und basiert auf einer kontinuierlich weiterentwickelten IT-Infrastruktur, die einer konzernweit gültigen Sicherheitsrichtlinie unterliegt. • Investitions- und Desinvestitionsprojekte: Entscheidungen über Akquisitionen und Sachanlageinvestitionen sind wegen des Kapitaleinsatzes und der langfristigen Kapitalbindung mit Chancen und Risiken verbunden. Vorbereitung und Umsetzung solcher Entscheidungen folgen bei RWE festgelegten und differenzierten Zuständigkeitsregelungen sowie Genehmigungsprozessen. Dies gilt auch für Desinvestitionen wie den anstehenden Verkauf von American Water. • Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter: Wir stehen mit anderen Unternehmen in einem immer intensiver werdenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Dies birgt Risiken, vor allem angesichts unserer anspruchsvollen Ziele in Bezug auf organisches Ergebniswachstum. Um die Position von RWE im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter zu sichern und zu stärken, betonen wir bei unseren Personalmanagement-Aktivitäten die Attraktivität von RWE als Arbeitgeber und streben an, Fach- und Führungskräfte langfristig an den Konzern zu binden. Neben leistungsorientierter Vergütung und fortschrittlichen Sozialleistungen setzen wir dabei insbesondere auf die breitgefächerten Perspektiven im RWE-Konzern: durch Trainee-Programme, interdisziplinäre Karrierewege, Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen europäischen Konzerngesellschaften und attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote. • Rechtliche Verfahren: Einzelne Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Zusammenhang mit ihrem Geschäftsbetrieb in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren involviert. Zudem sind gegen einzelne Konzernunternehmen in Verbindung mit Unternehmensverkäufen außergerichtliche Ansprüche angemeldet worden. Wir erwarten hieraus jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus sind Konzernunternehmen an verschiedenen behördlichen Verfahren direkt beteiligt oder zumindest von deren Ergebnissen betroffen. 103 Entwicklung der Chancen und Risiken Aufgrund genehmigungsrechtlicher Risiken in unseren Tagebauen und Kernkraftwerken könnte es zu einer Beeinträchtigung der Rohstoffförderung sowie der Stromerzeugung kommen. Außerdem besteht die Gefahr finanzieller Einbußen, sofern Investitionsausgaben für Kraftwerksneubauten bereits im Vorfeld der Bauentscheidungen durch öffentlich-rechtliche Stellen anfallen. Dem beugen wir durch sorgfältige Vorbereitung und Begleitung unserer Genehmigungsanträge so weit wie möglich vor. Angesichts des umfangreichen Wachstumsprogramms und zahlreicher Ersatzinvestitionen ist die Zahl unserer Genehmigungsverfahren zurzeit besonders hoch. Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen haben außenstehende Aktionäre mehrere Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen Barabfindung eingeleitet. Die Umtauschverhältnisse und Barabfindungen wurden jeweils gutachterlich ermittelt und von Wirtschaftsprüfern überprüft. Sollten rechtskräftige Gerichtsentscheidungen zu anderen Ergebnissen kommen, erfolgt ein Ausgleich durch bare Zuzahlung an alle betroffenen Aktionäre, auch wenn sie nicht am Spruchverfahren selbst beteiligt sind. Im Mai und Dezember 2006 hat die EU-Kommission europaweit bei mehreren Energieversorgern Nachprüfungen durchgeführt. Davon waren auch Unternehmen des RWE-Konzerns in Deutschland betroffen. Nachfolgend hat die EU-Kommission u.a. an RWE Auskunftsersuchen zu einzelnen energiemarktbezogenen Fragestellungen gerichtet. Die EU-Kommission hat Anfang Mai 2007 ein Missbrauchsverfahren gegen RWE eingeleitet. Sie vermutet, dass wir den Zugang zum Erdgastransportsystem in Deutschland behindert haben, um eine angeblich marktbeherrschende Stellung bei Erdgaslieferungen abzusichern. Dieser Vorwurf betrifft insbesondere RWE Transportnetz Gas, eine Tochtergesellschaft der RWE Energy. Die Kommission weist aber auch ausdrücklich darauf hin, dass die Einleitung des Verfahrens nicht bedeute, dass sie über abschließende Beweise für ein Fehlverhalten von RWE verfüge. Insgesamt ist der RWE-Konzern dank seines unternehmensweit einheitlichen Risikomanagements in der Lage, den hier genannten Risiken entgegenzuwirken und die Chancen, die sich ihm bieten, zu nutzen. > 1.11 Ausblick Ausblick 2008 2008 US-Kreditkrise dämpft Wirtschaftswachstum. Das Wachstum der Weltwirtschaft wird 2008 voraussichtlich schwächer ausfallen als im Vorjahr (3,2 %), aber wohl nicht weit unter die 3 %-Schwelle absinken. Die Konjunkturrisiken haben sich verstärkt. In den USA könnte die Hypothekenkrise den Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erstmals seit 2002 unter 2 % drücken. Experten halten eine Rezession für möglich. In welchem Maße die Krise der US-Wirtschaft auf die übrigen Industrieländer übergreifen wird, lässt sich gegenwärtig nicht abschätzen. Eine erhebliche Beeinträchtigung des Wachstums im Euro-Raum gilt aber als eher unwahrscheinlich. Dies trifft nach Einschätzung der Konjunkturforscher auch auf Deutschland zu. Vor allem die aktuell hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dürfte stabilisierend wirken. In Großbritannien wird die Wachstumsdynamik voraussichtlich stärker nachlassen, vor allem wegen geringerer Einkommenszuwächse und schlechterer Ertragsaussichten der Unternehmen. In den EU-Staaten Zentralosteuropas wird die Konjunkturdynamik hoch bleiben. Einige dieser Volkswirtschaften könnten um mehr als 5 % wachsen. Weiterhin hohe Preise für Öl, Gas und Steinkohle. Trotz nachlassender Weltkonjunktur wird sich der Nachfragedruck auf den Weltenergiemärkten kaum abschwächen. Ausschlaggebend hierfür ist der hohe Rohstoffbedarf von Schwellenländern wie Indien und China. Dem stehen weiterhin begrenzte Förder- und Transportkapazitäten gegenüber. Zugleich unterliegen die Energiemärkte kurzfristigen Einflüssen, etwa durch Witterungsbedingungen und politische Entwicklungen. Die Lage an den internationalen Ölmärkten blieb auch im Januar 2008 angespannt. Zum Monatsende wurde das Barrel der Sorte Brent mit 92 US$ gehandelt. Marktsignale deuten auf eine leichte Beruhigung hin. Trotzdem dürfte der Brent-Preis im Jahresdurchschnitt über dem Vergleichswert für 2007 (72 US$ je Barrel) liegen. Wegen der noch immer üblichen Preiskopplung von Gaslieferverträgen an die Entwicklung am Ölmarkt und der zeitlichen Verzögerung in den Preisformeln rechnen wir für 2008 zunächst mit einer Verteuerung von Erdgas. Sollten die Ölpreise fallen, würde sich dies im weiteren Jahresverlauf auch am Gasmarkt widerspiegeln. Bei Steinkohle bewegen sich die Preise weiterhin auf extrem hohem Niveau. Ende Januar kostete die metrische Tonne im Rotterdamer Spothandel 138 US$ (inkl. Fracht und Versicherung bis Rotterdam). Gegenwärtig ist ein deutlicher Preisrückgang nicht absehbar. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Notierungen im Gesamtjahr mindestens auf dem Niveau von 2007 (89 US$) liegen werden. Gleiches gilt für die deutschen BAFA-Notierungen. CO2-Emissionshandel: weiterhin hohe Preise für 2008er-Zertifikate. Im europäischen Handel mit CO2-Emissionsrechten erwarten wir weiterhin hohe Preise. Wie bereits auf den Seiten 46 und 50f dargelegt, sind hier die Rahmenbedingungen verschärft worden. Konnte der Kohlendioxid-Ausstoß in Europa bis 2007 noch vollständig durch staatliche Zertifikatezuteilungen abgedeckt werden, wird dies fortan nicht mehr der Fall sein. Viele große Stromerzeuger müssen daher zusätzliche Zertifikate erwerben. Daneben können sie ihren CO2-Ausstoß durch verringerten Einsatz emissionsintensiver Kraftwerke drosseln. Der Emissionshandel wird die dafür nötigen Preissignale geben. Zertifikate für das laufende Geschäftsjahr notieren bereits seit Monaten 105 Ausblick 2008 stabil nahe der 20-Euro-Marke, meist etwas darüber. Am 31. Januar 2008 wurden sie mit 19 € je Tonne CO2 gehandelt. Einen nennenswerten Preisrückgang halten wir für unwahrscheinlich. Strompreise europaweit auf hohem Niveau. Auch die Strompreise werden voraussichtlich hoch bleiben. Dies ergibt sich aus den Markterwartungen zur Entwicklung der Kosten für Brennstoffpreise und CO2-Zertifikate. Daneben ist in vielen europäischen Energiemärkten mit weiterhin knappen Erzeugungskapazitäten zu rechnen. Am deutschen Terminmarkt lagen die Strompreise zuletzt stabil auf hohem Niveau. Grundlastkontrakte für Lieferungen im Jahr 2009 wurden Ende Januar 2007 mit 61 € je MWh gehandelt. In Großbritannien haben die Stromnotierungen seit Mitte 2007 angezogen. Dieser Trend hat sich zuletzt bestätigt. Der Terminpreis für 2009er-Grundlastlieferungen lag Ende Januar bei 51 £ je MWh (68 € je MWh) und damit weit höher als im Vorjahresdurchschnitt. Der RWE-Konzern hat seine Erzeugungsmengen für das laufende Geschäftsjahr bereits zu über 90 % verkauft. Auch für 2009 haben wir einen Teil unserer Stromproduktion am Markt platziert, in Deutschland bereits mehr als 40 %. Strategie-Agenda 2012: „Mehr Wachstum – weniger CO2“. RWE ist heute einer der schlagkräftigsten Energiekonzerne in Europa. Wir haben uns in den vergangenen Jahren auf unsere gewachsenen Stärken – Strom und Gas – konzentriert und den finanziellen Handlungsspielraum erheblich vergrößert. Das wollen wir in weitere Wertsteigerung für unsere Aktionäre umsetzen. Mit unserer Strategie-Agenda 2012 (siehe die Seiten 28 und 38ff) wollen wir dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft zu den fünf führenden Energieversorgern Europas zählen. Weiteres profitables Wachstum steht im Mittelpunkt dieser Strategie. Dabei setzen wir vor allem auf organisches Wachstum. Ein wichtiges Ziel unserer Investitionstätigkeit ist, die CO2-Emissionen des Konzerns dauerhaft zu reduzieren. Auch effizientere Geschäftsprozesse und Strukturen sind ein wichtiger Strategie-Baustein. Wir setzen uns anspruchsvolle operative und finanzielle Ziele: • Wir wollen das betriebliche Ergebnis bis 2012 um durchschnittlich 5% pro Jahr durch organisches Wachstum steigern. • Das nachhaltige Nettoergebnis, die Grundlage für die Bestimmung der Dividendenausschüttung, wollen wir bis 2012 um durchschnittlich 5 bis 10 % pro Jahr erhöhen. • Das bis Ende 2010 laufende Programm zur Effizienzsteigerung werden wir im laufenden Geschäftsjahr deutlich aufstocken. Zu diesem Zweck haben wir eine umfassende Analyse unserer wesentlichen Geschäftsprozesse gestartet. Bisher sind Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlössteigerung geplant, die unser jährliches Ergebnisniveau schrittweise um insgesamt 600 Mio. € verbessern. Investitionsoffensive für profitables organisches Wachstum. Investitionen in Infrastruktur sind die wichtigste Voraussetzung für künftiges Wachstum. Der Startschuss für das größte Investitionsprogramm in der RWE-Geschichte ist gefallen. Mit durchschnittlich 6,5 Mrd. € Sachinvestitionen pro Jahr werden wir das bisherige Budget um fast ein Drittel aufstocken. Bis 2012 wollen 1.11 Ausblick 2008 wir damit in Summe mehr als 30 Mrd. € investieren. Jeder zweite Euro entfällt auf Projekte für organisches Wachstum. Zunächst wollen wir die Positionen in unseren beiden größten Märkten, Deutschland und Großbritannien, festigen und möglichst ausbauen. Im Zentrum stehen dabei neue Großkraftwerke, mit denen wir alte Anlagen ersetzen oder Marktanteile dazugewinnen wollen. Die Niederlande sind ein weiterer Schwerpunkt. Für Strom- und Gasnetze sowie Kundenservice werden wir ebenfalls erhebliche Mittel einsetzen. Parallel bereiten wir den Eintritt in neue Märkte vor. Hier liegt unser Augenmerk auf den Wachstumsregionen Südosteuropas, einschließlich der Türkei und Griechenlands. Den russischen Markt prüfen wir derzeit ebenfalls. Diese Märkte sind attraktiv für uns, weil sie wegen vergleichsweise alter Infrastruktur und steigender Stromund Gasnachfrage langfristig größere Wachstumspotenziale haben als unsere reiferen Märkte. Außerdem bieten sie uns Möglichkeiten, das Regionen-Portfolio des Konzerns breiter aufzustellen. Neue Marktchancen erschließen wir uns auch mit dem Einstieg in den globalen Markt für verflüssigtes Erdgas und das internationale Großpipeline-Geschäft. Hier sind wir zwar schon aktiv, haben aber noch nicht die kritische Masse erreicht, um im internationalen Wettbewerb eine Rolle zu spielen. Im Midstream-Markt wollen wir unsere Gasposition als Ein- und Verkäufer schrittweise um insgesamt 50 % auf 60 Mrd. m3 pro Jahr erhöhen. Als Plattform dient uns dabei der neue Unternehmensbereich RWE Supply & Trading, der durch die Zusammenführung von RWE Trading und RWE Gas Midstream entstehen wird. Hier werden wir alle nicht regulierten MidstreamAktivitäten (Transport, Speicherung, Beschaffung, Handel) unter ein Dach bringen. In der Gasförderung wollen wir die Produktion bis 2013 verdoppeln und damit unsere Abhängigkeit von Gaszukäufen weiter verringern. Eine längerfristige Wachstumsstrategie verfolgen wir auf dem Gebiet der Kernenergie. In drei osteuropäischen Märkten – Bulgarien, Rumänien und Litauen – werden in diesem Jahr die Weichen für Kraftwerksneubauprojekte gestellt. Wir beteiligen uns an den Bieterprozessen für diese Vorhaben. Parallel prüfen wir den Einstieg in künftige Neubauprojekte in Großbritannien. Erheblicher Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse sollen in unserem künftigen Kraftwerksportfolio einen wesentlich höheren Stellenwert haben. Damit wollen wir am Marktwachstum bei diesen Energieträgern partizipieren, aber gleichzeitig auch unsere CO2-Bilanz verbessern. In Großbritannien sind wir bereits einer der führenden Produzenten von Strom aus regenerativen Energien. Mit der zum 1. Februar 2008 gegründeten RWE Innogy wollen wir diese Position auf europäischer Ebene erreichen. Wir haben das Ziel, unsere Kraftwerkskapazität aus erneuerbaren Energien bis 2012 auf 4,5 GW auszubauen, und werden dafür im Jahresdurchschnitt mindestens 1 Mrd. € investieren. RWE Innogy bündelt unsere Kompetenzen auf diesem Gebiet und hat die für diesen fragmentierten Markt erforderliche schlanke und flexible Organisation. 107 Ausblick 2008 Nachhaltige CO2-Vermeidung. Der EU-Emissionshandel führt zu erheblich steigenden Kosten in der Stromerzeugung. Wir stellen uns dieser Herausforderung, indem wir unsere CO2-Emissionen deutlich senken. Alle unsere großen Investitionsprojekte in der Stromproduktion haben dieses Ziel. Für den Zeitraum bis 2012 haben wir ein Vermeidungspotenzial von über 20 % unserer Emissionen des Jahres 2006 ermittelt. Bis 2015 halten wir einen Wert von über 30 % für erreichbar. Die wichtigsten Instrumente dafür sind der Ersatz bestehender emissionsintensiver Kraftwerke, der Ausbau erneuerbarer Energien, der Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke sowie CO2-Vermeidungsprojekte außerhalb unserer Kernmärkte im Rahmen der Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI). Selektive Akquisitionsstrategie. Akquisitionen sind ebenfalls Teil der Strategie-Agenda 2012. Wir prüfen permanent neue Projekte, die uns Einstiegschancen in den genannten Märkten eröffnen. Allerdings hat die aktuelle Konsolidierungswelle im europäischen Versorgersektor vielfach zu – aus unserer Sicht unvertretbar – hohen Preisen für Unternehmen geführt. Wir bieten nur dann mit, wenn unsere Finanzkriterien erfüllt sind. So müssen Akquisitionen spätestens im dritten vollen Jahr nach der Erstkonsolidierung ihre Kapitalkosten erwirtschaften. Veränderungen der Berichtssystematik. Mit dem neuen Geschäftsjahr geben wir unserer Finanzberichterstattung eine neue Segmentstruktur. Die durch Zusammenführung von RWE Trading mit RWE Gas Midstream gebildete RWE Supply & Trading werden wir als eigenen Unternehmensbereich darstellen. RWE Trading war bisher Teil der Business Unit „Stromerzeugung“ im Bereich RWE Power, über RWE Gas Midstream hatten wir unter „Sonstige, Konsolidierung“ im Unternehmensbereich RWE Energy berichtet. Auch RWE Dea, bisher eine Business Unit der RWE Power, zeigen wir künftig als eigenen Unternehmensbereich, da das Upstream-Geschäft im RWE-Konzern überdurchschnittlich wachsen wird. Die Vorjahreszahlen passen wir entsprechend an. Die im Februar 2008 an den Start gegangene RWE Innogy ist zunächst noch auf Konzernebene in der Position „Sonstige, Konsolidierung“ enthalten. Unser Ausblick für das laufende Geschäftsjahr basiert bereits auf der neuen Berichtsweise. Der Bereich Wasser (American Water) wird – wie bereits 2007 – als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfasst. Konzernumsatz über Vorjahresniveau erwartet. Der Umsatz wird 2008 voraussichtlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Diese wie auch die nachfolgenden Prognosen basieren auf einer Wechselkursannahme für das britische Pfund von 0,70 £/€. Maßgeblich für den Umsatzanstieg sind Strompreisanpassungen, mit denen wir steigende Beschaffungskosten an unsere Kunden weitergeben. Außerdem erwarten wir positive Mengeneffekte aus der Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Biblis. Gegenläufig wirken die Kürzungen unserer deutschen Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur. 1.11 Ausblick 2008 Ausblick1 in Mio. € 2007 Prognose 2008 vs. 2007 42.507 über Vorjahreshöhe EBITDA 7.902 mindestens Vorjahresniveau Betriebliches Ergebnis 6.520 mindestens Vorjahresniveau Außenumsatz RWE Power 2.617 Anstieg um mehr als 10 % RWE Dea 492 Anstieg um mehr als 10 % RWE Supply & Trading 532 unter Vorjahresniveau RWE Energy 2.355 Anstieg im einstelligen Prozentbereich RWE npower 724 unter Vorjahresniveau Nettoergebnis 2.659 Anstieg um mehr als 10 % Nachhaltiges Nettoergebnis 2.977 Anstieg um mehr als 10 % 1 Auf Basis der neuen Berichtsstruktur; die Zahlen für 2007 wurden entsprechend angepasst (siehe Erläuterung auf Seite 107). Stabile Ergebnisentwicklung trotz höherer CO2-Kosten und Netzregulierung. Das Ergebnis des RWE-Konzerns wird voraussichtlich weiter auf hohem Niveau liegen. Wir gehen davon aus, zwei negative Effekte kompensieren zu können: die Verschärfung der Rahmenbedingungen im CO2-Emissionshandel und weitere regulatorische Kürzungen unserer deutschen Netzentgelte. In Summe dürften diese beiden Faktoren gegenüber dem Vorjahr zu einer Ergebnisbelastung von rund 1,5 Mrd. € führen. Beim EBITDA und beim betrieblichen Ergebnis erwarten wir, mindestens das Niveau von 2007 erreichen zu können. Beim Nettoergebnis rechnen wir mit einem Anstieg um mehr als 10 %. Hier war der Vorjahreswert durch Einmaleffekte geprägt. Das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis – die Bezugsgröße für die Bemessung der Dividende – wird voraussichtlich ebenfalls um über 10 % steigen. Wie bereits erläutert, werden wir unser bis 2010 laufendes 600-Mio.-€-Effizienzsteigerungsprogramm im Jahresverlauf aufstocken. Für 2008 erwarten wir aus den Maßnahmen einen Ergebnisbeitrag von rund 100 Mio. €. Der Schwerpunkt ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer regulierten deutschen Strom- und Gasnetzaktivitäten. Außerdem wollen wir die technische Verfügbarkeit unseres Kraftwerksparks erhöhen. Zur Ergebnisentwicklung in den Unternehmensbereichen: RWE Power wird das betriebliche Ergebnis weiter steigern. Wir rechnen mit einem Plus von mehr als 10 %. Insbesondere die in Vorjahren stark gestiegenen Strompreise am deutschen Großhandelsmarkt werden sich positiv in den Erträgen niederschlagen. Für 2008 hat RWE Power die deutsche Erzeugung bereits zu über 90 % am Markt platziert. Daneben erwarten wir positive Mengeneffekte, nachdem inzwischen beide Blöcke des Kernkraftwerks Biblis wieder den Betrieb aufgenommen haben. Andererseits werden massive Belastungen aus dem CO2-Emissionshandel auf uns zukommen. Der deutsche Allokationsplan für den Zeitraum von 2008 bis 2012 sieht eine wesentlich knappere kostenfreie Zuteilung von Emissionsberechtigungen vor. Wir gehen davon aus, dass RWE Power in diesem Zeitraum durchschnittlich etwa 40 % der in Deutschland benötigten CO2-Zertifikate am Markt einkaufen oder – so weit wie möglich – über CDM/JI-Projekte be- 1.11 Ausblick 2008 Deutlich erhöhte Ausschüttung. Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2008 wird sich voraussichtlich an einer Ausschüttungsquote von 70 bis 80 % orientieren. Dies gilt allerdings nur dann, wenn wir die Mehrheit der Aktien von American Water im Jahresverlauf erfolgreich am Markt platzieren können; ansonsten bliebe es bei der regulären Quote von 50 bis 60 %. Bemessungsgrundlage für die Ausschüttungsquote ist das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis. Sachanlageinvestitionen über Vorjahreshöhe. Die Sachanlageinvestitionen werden wir 2008 deutlich aufstocken. Den stärksten Zuwachs planen wir bei RWE Power. Im laufenden Jahr wollen wir mit dem Bau der Steinkohle-Doppelblöcke in Hamm und im niederländischen Eemshaven beginnen. Für beide Projekte laufen derzeit die Genehmigungsverfahren. Die Arbeiten am Gaskraftwerk in Lingen und am Braunkohle-Doppelblock in Neurath sind bereits weit fortgeschritten. Die Inbetriebnahme dieser Anlagen ist für 2009 bzw. 2010 vorgesehen. Die Kosten für Kraftwerkskomponenten sind zuletzt deutlich angestiegen. Durch die frühzeitige Sicherung von Komponenten konnten wir den Preisanstieg für unsere Großprojekte dämpfen. Unsere UpstreamTochter RWE Dea wird verstärkt in die Gasförderung investieren, besonders in Nordafrika. Auch RWE Energy hat das Investitionsbudget aufgestockt. Rund 80 % der Mittel setzen wir im Netzgeschäft ein. Weitere Mittel fließen in Gasspeicherprojekte. RWE npower wird ebenfalls mehr investieren. Unsere wichtigsten Vorhaben in Großbritannien sind die neuen Gaskraftwerke in Staythorpe und Pembroke. Außerdem bauen wir Offshore-Windkraftanlagen an der walisischen Küste. In Summe dürften die Sachinvestitionen des RWE-Konzerns (ohne American Water) 2008 eine Größenordnung von 6 Mrd. € erreichen. Gegenüber 2007 wäre das ein Plus von mehr als 70 %. Nettoschulden unter Vorjahresniveau. Trotz der geplanten Dividendenzahlungen im April und stark ansteigender Investitionsausgaben werden wir die Nettoschulden im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich weiter zurückführen. Ausschlaggebend dafür sind der erwartete hohe operative Mittelzufluss und unsere Annahme, bis Jahresende mindestens die Aktienmehrheit an American Water an der Börse platzieren zu können. Unsere gute Reputation als Anleihe-Emittent bietet uns jederzeit Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzierungsquellen. Für 2008 betragen die Kapitalmarktfälligkeiten 1,6 Mrd. €. Mitarbeiterzahl: deutlicher Anstieg erwartet. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit einem Anstieg des Personalstands um mehr als 1.500 Mitarbeiter. Vor allem RWE Power und RWE npower werden neue Stellen schaffen. 111 Ausblick 2008 Beschaffung: keine wesentlichen Preisrisiken für 2008 erwartet. Wie bereits dargestellt, haben wir unserer Stromproduktion für 2008 bereits größtenteils am Terminmarkt verkauft. Dabei gehen wir grundsätzlich so vor, dass zeitgleich mit dem Abschluss eines Lieferkontrakts die zur Erzeugung benötigten Brennstoffe beschafft bzw. preislich abgesichert werden. Dies gilt auch für den Zukauf von CO2-Zertifikaten. Unsere Kosten für Gas, Steinkohle und Emissionsberechtigungen sind daher – ebenso wie unsere Stromerlöse – größtenteils noch durch frühere Preisentwicklungen auf den Terminmärkten bestimmt. Bei Braunkohle, die wir in unseren eigenen Tagebauen fördern, sind wir keinen Beschaffungspreisrisiken ausgesetzt. Die Deckung des Uranbedarfs unserer Kernkraftwerke haben wir über langfristige Bezugsverträge zu festen Konditionen gesichert. In der Kernenergie machen die Beschaffungskosten für Brennstoffe typischerweise nur einen geringen Teil der gesamten Erzeugungskosten aus. Prognosen über unsere Beschaffungskosten sind generell nur eingeschränkt möglich. So hängt der Brennstoffeinsatz in Kraftwerken stark von deren Auslastung ab. Diese wird mitbestimmt durch die Entwicklung der Spotpreise an den Strom- und Brennstoffmärkten; ebenso können ungeplante Kraftwerksstillstände eintreten. Beim Einkauf von Materialien und Dienstleistungen sehen wir auch für 2008 Einsparpotenziale. Bei der Beschaffung von Rohstoffen erwarten wir zudem Vorteile durch die Zusammenlegung von RWE Gas Midstream und RWE Trading zur neuen RWE Supply & Trading. Forschung und Entwicklung: Budget weiter aufgestockt. Wir werden unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) deutlich steigern. Für 2008 und die Folgejahre sind jeweils über 100 Mio. € veranschlagt – mit steigender Tendenz im Zeitablauf. Im Vordergrund stehen wie bisher Projekte zur Effizienzverbesserung und Emissionsreduktion in der Stromerzeugung. Mehr als zwei Drittel unseres F&E-Budgets sind dafür bestimmt. Ein Meilenstein ist 2008 die Inbetriebnahme einer Pilotanlage zur Braunkohlevortrocknung am Standort Niederaußem. Die im vergangenen Jahr begonnenen Kooperationen mit Partnern aus der chemischen Industrie und dem Anlagenbau rund um Verfahren zur Abtrennung des Kohlendioxids vom Rauchgas wollen wir ausbauen. Mit dem Start der RWE Innogy haben wir zugleich die Weichen gestellt für eine Intensivierung der F&E-Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch auf dem Gebiet der Stromnetze sind wir aktiv. Unsere Maßnahmen richten sich hier auf eine Reduzierung der Spannungsverluste, intelligente Netznutzung und innovative Energiemessung. Ferner wollen wir einen Beitrag dazu leisten, Know-how auf dem Gebiet der Kernenergie langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln. Damit halten wir die Option auf Nutzung dieser klimaschonenden Technologie in einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld offen. Zukunftsbezogene Aussagen. Dieser Geschäftsbericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr können wir für diese Angaben daher nicht übernehmen. > Unsere Verantwortung 2.1 2.2 2.3 2.4 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Mitarbeiter Nachhaltigkeit 113 118 128 131 > 2.1 Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, im Geschäftsjahr 2007 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführungsmaßnahmen überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen eingebunden, die für RWE von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle sowie die aktuelle Ertragssituation einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements. Im Berichtsjahr kam der Aufsichtsrat zu vier Sitzungen zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil. Die Präsenz lag im Durchschnitt bei über 95 %. Der Aufsichtsrat hat die nach Gesetz oder Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst. Die Entscheidungen wurden auf Grundlage der Berichterstattung und der Beschlussvorschläge des Vorstands getroffen. Über Projekte und Vorgänge von besonderer Bedeutung oder Dringlichkeit wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb von Sitzungen zeitnah informiert. Sofern nötig, wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats in ständigem Kontakt mit dem Vorstand. Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die Lage und Entwicklung des RWE-Konzerns konnten somit unverzüglich erörtert werden. Beratungen im Plenum. Eines der zentralen Themen der Beratungen des Aufsichtsrats war der geplante Börsengang von American Water. In mehreren Sitzungen befassten wir uns mit dem Stand der Vorbereitungen der ursprünglich für Ende 2007 vorgesehenen Platzierung einer Aktienmehrheit an dem amerikanischen Wasserversorger. Über die am 14. November 2007 beschlossene Verschiebung des Börsengangs, insbesondere deren Hintergründe und die Folgen für RWE, wurde der Aufsichtsrat unverzüglich unterrichtet. Im Zentrum der Beratungen stand auch das umfangreiche Investitionsprogramm mit den Schwerpunkten Kraftwerke, Netzinfrastruktur und Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG). Weiterhin war die Abgabe der Beteiligung an der RAG AG Thema in mehreren Sitzungen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat ausführlich über die von Bund, Ländern und Gewerkschaft getroffene Vereinbarung zur sozialverträglichen Beendigung des subventionierten deutschen Steinkohlebergbaus. Aufgrund dieser Vereinbarung hatte die RAG die RAG-Stiftung zur Abdeckung der Ewigkeitslasten aus dem Bergbau gegründet und die Nichtkohleaktivitäten in einem Unternehmen gebündelt, das an die Börse geführt werden soll. In diesem Zusammenhang hat sich RWE von ihrem 30,2 %-Anteil an der RAG getrennt. In seiner Sitzung am 20. September 2007 stimmte der Aufsichtsrat der Abgabe der Beteiligung an die RAG-Stiftung zum symbolischen Preis von 1 € zu. Vorangegangen waren intensive Beratungen von Vorstand und Aufsichtsrat über die Vor- und Nachteile dieses Schrittes. 113 Bericht des Aufsichtsrats 2.1 Bericht des Aufsichtsrats Dr. Thomas R. Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG Verschärfung der energiepolitischen Rahmenbedingungen. Ein weiterer wichtiger Gegenstand unserer Beratungen war die Entwicklung der energiepolitischen Rahmenbedingungen. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausgestaltung des CO2-Emissionshandels in der zweiten Handelsperiode von 2008 bis 2012. Daneben ließ sich der Aufsichtsrat laufend über den Gang des Verfahrens beim Bundeskartellamt bezüglich der Zulässigkeit der Einpreisung von CO2–Zertifikaten in die Stromentgelte informieren, insbesondere über die mit der Behörde erzielte Verständigung über die Einstellung des Verfahrens. Eingehend erörtert wurde auch das „Energiepaket“ der EU-Kommission, vor allem die angestrebte eigentumsrechtliche Abtrennung des Netzgeschäfts von den übrigen Aktivitäten der Energieversorger („Ownership Unbundling“). Des Weiteren beriet der Aufsichtsrat über die Kürzungen der inländischen Netzentgelte durch den deutschen Regulierer und über Maßnahmen zur Begrenzung der Ergebniseinbußen. Besonderes Augenmerk galt auch der Novelle des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und den möglichen Konsequenzen für RWE. Zudem berichtete der Vorstand mehrfach über die Maßnahmen der EU-Kommission im Nachgang zur Sektoruntersuchung und zur Untersuchung der Kommission im Jahr 2006 zu möglichen Wettbewerbsverstößen auf den Strom- und Gasmärkten in Europa. Im Rahmen dieser Untersuchung hatte die Kommission im Mai und Dezember 2006 auch Nachprüfungen bei RWE vorgenommen. Weitere Beratungsthemen. In der Sitzung am 21. Februar 2007 befasste sich der Aufsichtsrat mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand. Ein weiteres Thema dieser Sitzung waren die Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) mit dem RWE Pensionstreuhand e.V. sowie die Gründung der RWE Pensionsfonds AG. In der Sitzung am 20. September 2007 berichtete der Vorstand über die von der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex beschlossenen Kodexänderungen. Zu den Neuerungen gehört, dass der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden soll, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und der dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten benennt. In unserer Sitzung vom 11. Dezember 2007 haben wir einen solchen Nominierungsausschuss eingerichtet. Im zurückliegenden Geschäftsjahr beriet der Aufsichtsrat zudem über wesentliche Investitionsund Desinvestitionsprojekte und fasste die erforderlichen Zustimmungsbeschlüsse. Regelmäßig haben wir uns vom Vorstand über die Umsatz- und Ertragslage, über Maßnahmen zur Kostensenkung und die Entwicklung der Energiepreise berichten lassen. In der Sitzung am 11. Dezember 2007 befassten wir uns mit der Planung des Vorstands für das Jahr 2008, der Vorschau für die 115 Bericht des Aufsichtsrats Jahre 2009 und 2010 sowie der langfristigen Vorschau bis zum Jahr 2017. Soweit sich Abweichungen von früher aufgestellten Planungen und Zielen ergaben, wurden uns diese detailliert erläutert. Ausschüsse. Der Aufsichtsrat hat fünf Ausschüsse, deren Mitglieder im Kapitel „Organe“ auf den Seiten 213 aufgeführt sind. Die Ausschüsse haben die Aufgabe, Themen und Beschlüsse der Aufsichtsratssitzungen vorzubereiten. Zum Teil nehmen sie auch Entscheidungsbefugnisse wahr, die ihnen vom Aufsichtsrat übertragen wurden. Die Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten jeweils in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich über deren Arbeit. Das Präsidium tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 zweimal und bereitete dabei vor allem die Beratungen des Aufsichtsrats vor. Gegenstand dieser Vorbereitungen waren insbesondere die Jahresabschlüsse 2006 der RWE Aktiengesellschaft und des Konzerns, die Ausschüttungspolitik, die strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie die Planung für 2008. Der Prüfungsausschuss tagte 2007 viermal. Er beschäftigte sich intensiv mit den Quartalsergebnissen und Jahresabschlüssen und bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer vor. Auch die Prüfungsfeststellungen der internen Revision und die Prüfungsplanung für 2007 nahmen breiten Raum ein. Darüber hinaus beriet der Ausschuss über die Organisation der Compliance im RWE-Konzern, die Auswirkungen der Übertragung von Vermögenswerten auf den RWE Pensionstreuhand e.V. bzw. auf die RWE Pensionsfonds AG, die bilanziellen Auswirkungen des geplanten Börsengangs von American Water, die Umsetzung neuer Rechnungslegungsstandards, die Geschäftsmodelle einzelner Konzernbereiche und Teilaspekte des internen Kontrollsystems. Teilweise nahm der Abschlussprüfer an den Beratungen teil. Der Personalausschuss trat dreimal zusammen. Er befasste sich im Wesentlichen mit dem Vergütungssystem und der Höhe der Vorstandsbezüge. Außerdem bereitete er die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Wie bereits erläutert, hat der Aufsichtsrat in der Sitzung vom 11. Dezember 2007 mit dem Nominierungsausschuss ein neues Gremium gebildet. Der neue Ausschuss wird bei Bedarf zusammentreten. Im zurückliegenden Geschäftsjahr war seine Einberufung nicht erforderlich. 2.1 Bericht des Aufsichtsrats Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste im Geschäftsjahr 2007 ebenfalls nicht einberufen werden. Jahresabschluss 2007. Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches ausgestellte Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern wurden von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer war durch die Hauptversammlung am 18. April 2007 gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragt worden. Die Jahresabschlussunterlagen, der Geschäftsbericht und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zugeleitet. Der Vorstand erläuterte die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 20. Februar 2008 auch mündlich. Die verantwortlichen Abschlussprüfer berichteten in dieser Sitzung zudem über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss hat sich bereits in seiner Sitzung am 19. Februar 2008 in Anwesenheit des Abschlussprüfers ausführlich mit den Jahresabschlüssen der RWE Aktiengesellschaft und des Konzerns sowie den Prüfungsberichten auseinandergesetzt; er empfahl dem Aufsichtsrat, die Abschlüsse zu billigen und dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zuzustimmen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns auch seinerseits eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Wie vom Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 gebilligt. Der Jahresabschluss 2007 ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag an, der eine Dividende von 3,15 € je Aktie vorsieht. Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand. Mit Ablauf des 15. August 2007 schied vonseiten der Arbeitnehmervertreter Sven Bergelin aus dem Aufsichtsrat aus. Seine Nachfolge übernahm zum 2. Oktober 2007 Karl-Heinz Römer. Wir danken Herrn Bergelin für seine engagierte, konstruktive Mitarbeit und für seinen Einsatz zum Wohl des Unternehmens. > 2.2 Corporate Corporate Governance Governance Gute Corporate Governance hat bei uns hohe Priorität. Sie fördert das Vertrauen von Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in unsere Unternehmensführung. Leitbild ist für uns der 2002 eingeführte Deutsche Corporate Governance Kodex in seiner jeweils aktuellen Fassung. Seit nunmehr fünf Jahren entsprechen wir ohne jede Einschränkung den Empfehlungen des Kodex. Umfassende Umsetzung des Kodex. Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hat am 14. Juni 2007 eine Reihe von Kodexänderungen beschlossen. Seither wird empfohlen, Regelungen zu den Verantwortlichkeiten innerhalb des Vorstands und den Beschlussmehrheiten in der Geschäftsordnung des Vorstands zu treffen. Neu ist auch die Empfehlung, einen Nominierungsausschuss einzurichten. Dieser soll ausschließlich mit Anteilseignervertretern besetzt sein und dem Aufsichtsrat Kandidaten für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung unterbreiten. Des Weiteren regt der Kodex die Festlegung einer Obergrenze für Abfindungszahlungen an ausscheidende Vorstandsmitglieder an. Schließlich greift er das Thema „Compliance“ auf und legt fest, wer innerhalb des Unternehmens für Compliance verantwortlich ist. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2007 die für die Umsetzung der Kodexempfehlungen erforderlichen Beschlüsse gefasst. Das Thema Compliance wurde dem Prüfungsausschuss zugewiesen. Dieser hatte sich schon in der Vergangenheit mit Fragen der Compliance beschäftigt. Weiterhin wurde der empfohlene Nominierungsausschuss gebildet. Der Ausschuss wird das nationale und internationale Umfeld gezielt daraufhin beobachten, welche Persönlichkeiten zur Verfügung stehen, und dem Aufsichtsrat aus diesem Kreis geeignete Nachfolgekandidaten vorschlagen. Der Nominierungsausschuss setzt sich aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden und den Anteilseignervertretern des Personalausschusses zusammen. Im Hinblick auf die Empfehlung des Kodex, die Geschäftsordnung des Vorstands anzupassen, bestand kein Handlungsbedarf. Die Zuständigkeiten und erforderlichen Beschlussmehrheiten waren bei RWE bereits festgelegt. Somit entsprechen wir nach wie vor sämtlichen Empfehlungen und befolgen – mit wenigen Ausnahmen – auch die Anregungen des Kodex in seiner aktuellen Fassung. Im Februar 2008 konnte RWE zum sechsten Mal in Folge eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung abgeben. Bei unserer börsennotierten Konzerngesellschaft Lechwerke AG wird der Kodex unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Konzerneinbindung umgesetzt. Abweichungen sind in deren Entsprechenserklärung dargelegt. Das vom Kodex nunmehr aufgegriffene Thema Compliance hat bei RWE ebenfalls seit langem hohe Priorität. Neben dem bereits im Jahr 2005 eingeführten Code of Conduct gibt es dazu ein umfassendes Regelwerk. Der Vorstand hat die Compliance-Organisation des RWE-Konzerns im Rahmen einer Compliance-Prüfung Ende des Jahres 2007 durch eine renommierte internationale Rechtsanwaltskanzlei prüfen lassen. Danach weisen die Compliance-Strukturen und Verfahrensabläufe im RWE-Konzern einen hohen Standard auf, der den einschlägigen rechtlichen Bestimmun- 119 Corporate Governance gen und sonstigen allgemein anerkannten Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht wird. In Detailfragen wurden Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Compliance herausgearbeitet. Diese werden wir analysieren und in geeigneter Form umsetzen. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 19. Februar 2008 mit den Ergebnissen der CompliancePrüfung befasst und diese zustimmend zur Kenntnis genommen. Transparenz ist ein Kernelement guter Corporate Governance. Sie ist u.a. dann nötig, wenn Transaktionen des Vorstands möglicherweise zu Interessenkonflikten führen können. Für RWE sind folgende Punkte hervorzuheben: • Die Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahestehende Personen haben 2007 keine wesentlichen Geschäfte mit RWE oder einem Konzernunternehmen getätigt. Ebenso wurden keine Verträge zwischen der RWE AG und Mitgliedern des Aufsichtsrats geschlossen. Interessenkonflikte bei Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat traten nicht auf. • Die Mitglieder des Vorstands haben erneut RWE-Stammaktien (ISIN DE 007037129) erworben. Verkäufe fanden im Berichtsjahr nicht statt. Wir haben die Wertpapiergeschäfte gemäß § 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mitgeteilt und nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben europaweit verbreitet. Im Einzelnen wurden folgende Transaktionen getätigt: Datum des Geschäftsabschlusses Name Grund der Mitteilungspflicht/ Funktion Bezeichnung des Finanzinstruments Geschäftsart (Kauf/Verkauf) Preis pro Stück/€ Stückzahl Gesamtvolumen in € 30.03.2007 Harry Roels Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 1.919 147.970,06 30.03.2007 Berthold Bonekamp Vorstand 30.03.2007 Alwin Fitting Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 1.440 111.035,38 RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 1.440 111.035,38 30.03.2007 Dr. Ulrich Jobs 30.03.2007 Dr. Rolf Pohlig Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 1.440 111.035,38 Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 240 18.505,90 30.03.2007 30.03.2007 Dr. Klaus Sturany Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 540 41.638,27 Jan Zilius Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 77,1079 600 46.264,74 16.11.2007 Dr. Jürgen Großmann Vorstand RWE-Stammaktie Kauf 87,0900 20.000 1.741.800,00 • Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat gehaltenen Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente ist geringer als 1 % der von RWE ausgegebenen Aktien (Ziff. 6.6 des Kodex). Vergütungsbericht (Bestandteil des Lageberichts). Bereits seit 2003 veröffentlicht RWE die Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen in individualisierter Form. Seit dem Geschäftsjahr 2006 geschieht dies in einem gesonderten Vergütungsbericht innerhalb des Corporate-GovernanceBerichts. Der Vergütungsbericht 2007 berücksichtigt die Regelungen des Handelsgesetzbuches in der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz (VorstOG) und das Übernahmerichtlinie- 2.2 Corporate Governance Umsetzungsgesetz geänderten Fassung und folgt vollumfänglich den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Vergütungsbericht ist zugleich Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Vorstandsvergütung: Vergütungsstruktur. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder und die Vergütungsstruktur werden vom Personalausschuss des Aufsichtsrats festgelegt und regelmäßig überprüft. Das bestehende Vergütungssystem gewährleistet eine der Tätigkeit und Verantwortung angemessene Vergütung der Vorstandsmitglieder. Neben der persönlichen Leistung finden dabei auch die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens Berücksichtigung. Kurzfristige Vergütungsbestandteile. Die Gesamtbarvergütung setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen fixen und einer erfolgsbezogenen variablen Komponente zusammen. Der fixe Gehaltsbestandteil beträgt rund 40 %, der variable rund 60 % der Gesamtbarvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 70 % und einer individuellen Tantieme in Höhe von 30 % zusammen. Bezugsgrößen für die Ermittlung der Unternehmenstantieme waren bis einschließlich 2006 jeweils hälftig der Wertbeitrag und der Free Cash Flow des Konzerns. Seit 2007 orientieren wir uns bei der Ermittlung der Unternehmenstantieme ausschließlich am Budgetwert für den Wertbeitrag des Konzerns. Wird der für das jeweilige Geschäftsjahr festgelegte Budgetwert erreicht, beläuft sich die Zielerreichung auf 100 %. Die Zielerreichung kann bei der Unternehmenstantieme zwischen 50 % und maximal 150 % betragen. Die Höhe der individuellen Tantieme ist vom Erreichen der zu Beginn des Geschäftsjahres zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem einzelnen Vorstandsmitglied vereinbarten Ziele abhängig. Hier ist die maximale Zielerreichung auf 120 % begrenzt. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Sach- und sonstige Bezüge, die im Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung und den Versicherungsprämien zur Unfallversicherung bestehen. Hinzu kommen Mandatseinkünfte, die die Vorstandsmitglieder für die Aufsichtsratstätigkeit in konzernverbundenen Unternehmen erhalten haben. Die Mandatseinkünfte werden auf die variable Vergütung angerechnet. Dr. Rolf Pohlig erhielt außerdem mit Aufnahme seiner Tätigkeit eine einmalige Zahlung in Höhe von 480 Tsd. € als Kompensation für Ansprüche gegenüber seinem vorherigen Arbeitgeber, die er durch den Wechsel zu RWE verloren hat. 121 Corporate Governance Für das Geschäftsjahr 2007 betragen die kurzfristigen Vergütungsbestandteile des Vorstands: Kurzfristige Vergütungen des Vorstands 2007 Erfolgsunabhängige Vergütung in Tsd. € 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006 675 - 959 - 11 - 23 - 0 - 1.668 - Dr. Jürgen Großmann (seit 01.10.2007) Harry Roels (bis 30.09.2007) Erfolgsbezogene Vergütung Sach- und sonstige Bezüge Mandatseinkünfte1 Einmalige Sonderzahlungen Insgesamt 1.050 1.400 1.739 2.354 24 24 124 120 0 0 2.937 3.898 Berthold Bonekamp 680 680 1.058 1.087 68 52 85 93 0 0 1.891 1.912 Alwin Fitting 587 450 925 728 17 15 61 32 0 0 1.590 1.225 Dr. Ulrich Jobs (seit 01.04.2007) 300 - 487 - 14 - 17 - 0 - 818 - Dr. Rolf Pohlig 700 - 1.155 - 29 - 35 - 480 - 2.399 - Dr. Klaus Sturany (bis 30.04.2007) 333 1.000 462 1.305 24 37 11 80 0 0 830 2.422 Jan Zilius (bis 30.04.2007) 227 680 374 1.111 27 54 21 69 0 0 649 1.914 4.552 4.210 7.159 6.585 214 182 377 394 480 Summe 0 12.782 11.371 1 Mandatseinkünfte sind auf die variable Vergütung angerechnet. In den kurzfristigen Vergütungsbestandteilen sind insgesamt 1.900 Tsd. € enthalten, die für die Wahrnehmung von Vorstandsmandaten bei Tochterunternehmen gewährt wurden. Insoweit erfolgte die Vergütung durch die jeweilige Tochtergesellschaft. Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung. Zusätzlich wurden den Vorstandsmitgliedern – mit Ausnahme des Vorsitzenden Dr. Jürgen Großmann – im Berichtsjahr Performance Shares im Rahmen des Long-Term Incentive Plan Beat 2005 (kurz: Beat) gewährt. Voraussetzung für die Gewährung von Performance Shares an die Vorstandsmitglieder ist ein Eigeninvestment in RWE-Aktien. Das Eigeninvestment entspricht einem Drittel des Zuteilungswertes der gewährten Performance Shares nach Steuern. Die Aktien müssen während der gesamten dreijährigen Wartezeit der jeweiligen Beat-Tranche gehalten werden. Soweit hierzu Directors’-Dealings-Meldungen erforderlich waren, sind diese erfolgt und veröffentlicht worden. Das Programm Beat ergänzt das Vergütungssystem durch eine langfristige Anreizkomponente, indem es den nachhaltigen Beitrag der Führungskräfte zum Unternehmenserfolg honoriert. Der Unternehmenserfolg wird anhand des Total Shareholder Return (TSR) der RWE-Aktie – also der Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierter Dividenden – gemessen. Zur Bestimmung des Auszahlungsfaktors wird der TSR von RWE mit dem TSR anderer Unternehmen im Dow Jones STOXX Utilities Index verglichen. 2.2 Corporate Governance Die teilnahmeberechtigten Führungskräfte erhalten jährlich bedingte Zuteilungen von Performance Shares. Ein Performance Share umfasst das bedingte Recht, nach einer dreijährigen Wartezeit eine Barauszahlung zu erhalten. Eine Auszahlung findet allerdings nur dann statt, wenn nach Ablauf der Wartezeit die Performance der RWE-Aktie die Performance von 25 % der Vergleichsunternehmen – gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms – übersteigt. Damit kommt es nicht allein darauf an, welche Position RWE unter den Vergleichsunternehmen erreicht, sondern auch darauf, welche Unternehmen RWE übertrifft. Die Höhe der Auszahlung wird auf Basis des durchschnittlichen RWE-Aktienkurses an den letzten 20 Börsentagen vor Programmablauf, der Anzahl der bedingt zugeteilten Performance Shares und des Auszahlungsfaktors berechnet. Der Auszahlungsbetrag ist bei der Tranche 2005 auf das Dreifache, bei den Tranchen 2006 und 2007 auf das Zweifache bzw. für die Vorstandsmitglieder auf das Eineinhalbfache des Zuteilungswertes der Performance Shares beschränkt. Im Berichtsjahr wurden folgende Beat-Zuteilungen gewährt: Aktienbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Dr. Jürgen Großmann (seit 01.10.2007) Beat-Tranche 2007 Stück Zeitwert bei Gewährung in Tsd. € 0 0 Harry Roels (bis 30.09.2007) 40.016 1.000 Berthold Bonekamp 30.012 750 Alwin Fitting 30.012 750 Dr. Ulrich Jobs (seit 01.04.2007) 30.012 750 Dr. Rolf Pohlig 30.012 750 Dr. Klaus Sturany (bis 30.04.2007) 11.255 281 Jan Zilius (bis 30.04.2007) 12.505 313 183.824 4.594 Summe Vorjahreszuteilungen. Aus den Vorjahren hielten die Vorstandsmitglieder im Berichtsjahr noch Performance Shares aus den Tranchen 2005 und 2006 des Beat-Programms. Diese Zuteilungen sind nicht Bestandteil der Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2007. Vielmehr stellen sie Bestandteile der Gesamtvergütung für die Geschäftsjahre 2005 bzw. 2006 dar und sind als solche in den Vergütungsberichten der Vorjahre abgebildet. Die nachfolgende Darstellung dieser Zuteilungen erfolgt auf freiwilliger Basis mit dem Ziel, ein vollständiges Bild der Vergütungshistorie zu vermitteln. 123 Corporate Governance Aktienbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Beat-Tranche 2005 Stück Zeitwert bei Gewährung in Tsd. € Harry Roels 161.100 3.000 Berthold Bonekamp 53.700 1.000 Alwin Fitting 10.000 186 Dr. Klaus Sturany 80.600 1.501 Jan Zilius 53.700 1.000 Summe 359.100 6.687 Aktienbasierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung Beat-Tranche 2006 Stück Zeitwert bei Gewährung in Tsd. € Harry Roels1 114.416 2.000 Berthold Bonekamp 57.208 1.000 Alwin Fitting 57.208 1.000 Dr. Klaus Sturany 57.208 1.000 Jan Zilius 38.158 667 324.198 5.667 Summe 1 Von ursprünglich gewährten 3.000 Tsd. € sind 1.000 Tsd. € im Geschäftsjahr 2007 verfallen, da die Zuteilungsvoraussetzungen nicht eingetreten sind. Gesamtvergütung. Insgesamt erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2007 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 12.782 Tsd. €. Außerdem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im Rahmen des Beat (Tranche 2007) mit einem Ausgabezeitwert von 4.594 Tsd. € zugeteilt. Die Gesamtvergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2007 beträgt demnach 17.376 Tsd. €. Eine Auszahlung von in Vorjahren zugeteilten Performance Shares ist im Geschäftsjahr 2007 plangemäß nicht erfolgt. Leistungen im Fall der Beendigung der Tätigkeit: Pensionszusagen. Den Mitgliedern des Vorstands – mit Ausnahme des Vorsitzenden Dr. Jürgen Großmann – wurden Pensionszusagen (Direktzusagen) erteilt, die ihnen in folgenden Fällen einen Anspruch auf lebenslange Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung einräumen: bei Ausscheiden nach Erreichen der Regelaltersgrenze, bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit, im Todesfall und bei einer von der Gesellschaft ausgehenden vorzeitigen Beendigung oder einer Nichtverlängerung des Dienstvertrags. Maßgeblich für die Höhe des individuellen Ruhegeldes und der Hinterbliebenenversorgung sind das ruhegeldfähige Einkommen und der Versorgungsgrad, der sich aus der Anzahl der geleisteten Dienstjahre ermittelt. Gewinnbeteiligungen und 2.2 Corporate Governance sonstige Nebenbezüge gehören nicht zum ruhegeldfähigen Einkommen. Als Zielwert für die Altersversorgung wird für die Vorstandsmitglieder nach Erreichen der Regelaltersgrenze ein Versorgungsgrad von 60 % des letzten ruhegeldfähigen Einkommens zugrunde gelegt. Das Witwengeld beträgt 60 % des Ruhegeldes des Ehemannes, das Waisengeld 20 % des Witwengeldes. Die Anwartschaft auf die Altersversorgung ist direkt unverfallbar. Die Höhe des Ruhegeldes bzw. der Hinterbliebenenversorgung wird alle drei Jahre unter Berücksichtigung aller bedeutsamen Umstände, insbesondere der Entwicklung der Lebenshaltungskosten, überprüft. Infolge früherer Regelungen bestehen vereinzelt Unterschiede zwischen den Versorgungszusagen bei der Berechnung des Versorgungsgrades, bei der Anrechnung von sonstigen Renten und Versorgungsbezügen sowie beim Anpassungsmodus der Ruhegeld- und Hinterbliebenenversorgung. Bei vorzeitiger Beendigung oder bei Nichtverlängerung des Dienstvertrags erhalten die Vorstandsmitglieder Zahlungen ausschließlich dann, wenn die Beendigung oder Nichtverlängerung von der Gesellschaft ausgeht und ohne wichtigen Grund erfolgt. In diesem Fall wird den Vorstandsmitgliedern das Ruhegeld bereits ab dem Zeitpunkt des Ausscheidens, frühestens jedoch mit Vollendung des 57. Lebensjahres gewährt. Der Dienstzeitaufwand (Current Service Cost und Past Service Cost) für die Pensionsverpflichtungen lag im Geschäftsjahr 2007 bei 1.913 Tsd. €. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (Defined Benefit Obligation) betrug zum Ende des Berichtsjahres 9.104 Tsd. €. Unter Berücksichtigung von Lebensalter und Dienstzugehörigkeit ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und Barwerte der Versorgungsansprüche: Pensionen Alter Voraussichtliches jährliches Ruhegeld bei Erreichen der Regelaltersgrenze (60 Jahre)1 in Tsd. € 2007 2006 Past Service Cost2 Current Service Cost (Dienstzeitaufwand) in Tsd. € 2007 2006 in Tsd. € 2007 Defined Benefit Obligation (Barwert) 2006 in Tsd. € 2007 2006 Berthold Bonekamp 57 324 324 152 161 0 0 3.218 3.646 Alwin Fitting 54 283 220 134 220 0 0 2.658 2.443 Dr. Ulrich Jobs (seit 01.04.2007) 54 156 - 116 - 0 - 1.717 - Dr. Rolf Pohlig 55 252 - 73 - 1.438 - 1.511 - 475 381 1.438 0 9.104 6.089 1 Nach dem Stand der ruhegeldfähigen Bezüge am 31. Dezember 2007 2 Die unter Past Service Cost angegebenen Werte sind auf die Anerkennung von Dienstjahren bei Vorarbeitgebern zurückzuführen. 125 Corporate Governance Soweit die Mitglieder des Vorstands im Rahmen früherer Tätigkeiten Ruhegeldansprüche erworben haben oder Dienstjahre bei früheren Arbeitgebern anerkannt wurden, werden diese Ansprüche gemäß vertraglicher Vereinbarung auf die Ruhegeldzahlungen der Gesellschaft angerechnet. Dr. Jürgen Großmann erhält anstelle einer Versorgungszusage ein Versorgungskapital in Höhe von 2.000 Tsd. € p.a. zur eigenen Verwendung, das ein Jahr nach Diensteintritt erstmals zur Auszahlung kommt. Change of Control. Dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Großmann wurde zeitlich vor der letzten Anpassung des Deutschen Corporate Governance Kodex für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle (Change of Control) ein Sonderkündigungsrecht gewährt. Von einem Wechsel der Unternehmenskontrolle ist dann auszugehen, wenn mehr als 30 % der Stimmrechte an der Gesellschaft von einem Anteilseigner kontrolliert werden oder von einer Gruppe gemeinsam handelnder Anteilseigner, die nicht in mehrheitlicher Eignerschaft öffentlich-rechtlicher Träger stehen. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechtes erhält Dr. Jürgen Großmann eine Einmalzahlung zur Abgeltung der bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit anfallenden Bezüge einschließlich des vertraglich vereinbarten Versorgungskapitals. Bei einem Wechsel der Unternehmenskontrolle verfallen sämtliche dem Vorstand wie auch den bezugsberechtigten Führungskräften zugeteilten Performance Shares. Stattdessen wird eine Entschädigungszahlung – ermittelt auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots – gewährt. Ihre Höhe richtet sich nach dem bei der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preis. Dieser wird mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares multipliziert. Auch bei einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft verfallen die Performance Shares. In diesem Fall bemisst sich die Entschädigungszahlung nach dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der Verschmelzung. Dieser Erwartungswert wird mit der Anzahl der gewährten Performance Shares multipliziert, die dem Verhältnis der Zeit während der Warteperiode bis zur Fusion zur gesamten Warteperiode der Performance Shares entspricht. Sonstige Zusagen. Im Einvernehmen mit der Gesellschaft hat Harry Roels sein Mandat als Vorstandsvorsitzender zum 30. September 2007 vorzeitig beendet. Die Ansprüche aus dem bis zum 31. Januar 2008 befristeten Dienstvertrag – bestehend aus Festgehalt sowie Tantieme- und Dienstwagenansprüchen – werden Harry Roels vertragsgemäß ausbezahlt. Die auf dieser Berechnungsgrundlage basierende Zahlung zur Abgeltung des ursprünglich bis zum 31. Januar 2008 geschlossenen Dienstvertrags beläuft sich auf 467 Tsd. €. Die bereits festgesetzte Tantieme für den Zeitraum vom 1. Oktober 2007 bis zum 31. Januar 2008 beträgt 828 Tsd. €. Mit Wirkung ab dem 1. Februar 2008 hat Harry Roels Anspruch auf betriebliches Ruhegeld entsprechend der vertraglichen Regelung. Die bis zum vereinbarten Austrittszeitpunkt gewährten Performance Shares behalten gemäß den Planbedingungen ihre Gültigkeit. 2.2 Corporate Governance Aufsichtsratsvergütung. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres für ihre Tätigkeit eine Festvergütung von 40 Tsd. € je Geschäftsjahr. Die Vergütung erhöht sich um 225 € je 0,01 € Gewinnanteil, der über einen Gewinnanteil von 0,10 € hinaus je Stammaktie ausgeschüttet wird. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Zweifache des oben genannten Betrags. Ausschussmitglieder erhalten das Eineinhalbfache, Vorsitzende von Ausschüssen das Zweifache, sofern die Ausschüsse mindestens einmal im Geschäftsjahr tätig geworden sind. Übt ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit mehrere Ämter im Aufsichtsrat der RWE AG aus, erhält es nur die Vergütung für das am höchsten vergütete Amt. Auslagen werden erstattet. Vergütung des Aufsichtsrats in Tsd. € Dr. Thomas R. Fischer, Vorsitzender Grundvergütung 2007 Ausschussvergütung 2007 fest variabel fest variabel Gesamt 2007 2006 120 206 0 0 326 350 Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender 80 137 0 0 217 233 Dr. Paul Achleitner 40 69 20 34 163 175 Sven Bergelin (bis 15.08.2007) 25 43 0 0 68 84 Werner Bischoff 40 69 20 34 163 126 Carl-Ludwig von Boehm-Bezing 40 69 40 69 218 233 Heinz Büchel 40 69 20 34 163 126 Dieter Faust 40 69 20 34 163 175 Simone Haupt 40 69 20 34 163 159 Heinz-Eberhard Holl 40 69 20 34 163 175 Dr. Gerhard Langemeyer 40 69 20 34 163 175 Dagmar Mühlenfeld 40 69 6 10 125 116 Erich Reichertz 40 69 0 0 109 84 Dr. Wolfgang Reiniger 40 69 10 17 136 175 Günter Reppien 40 69 20 34 163 175 Karl-Heinz Römer (seit 02.10.2007) 10 17 0 0 27 0 Dagmar Schmeer 40 69 0 0 109 46 Dr. Manfred Schneider 40 69 20 34 163 175 Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz 40 69 20 34 163 126 Uwe Tigges 40 69 20 34 163 175 Prof. Karel Van Miert 40 69 0 0 109 116 915 1.576 276 470 3.237 3.1991 Gesamt 1 Angepasster Wert; zum 1. Januar 2007 ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder sind hierin nicht erfasst. 127 Corporate Governance Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich im Geschäftsjahr 2007 auf 3.237 Tsd. €. Außerdem erhielten Aufsichtsratsmitglieder Mandatsvergütungen von Tochtergesellschaften in Höhe von insgesamt 268 Tsd. €. Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Vorstand und Aufsichtsrat der RWE Aktiengesellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung die folgende Entsprechenserklärung ab: Die RWE Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der am 20. Juli 2007 bekannt gemachten Fassung des Kodex. In gleicher Weise entsprach die RWE Aktiengesellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 21. Februar 2007 bis zum 20. Juli 2007 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der am 24. Juli 2006 bekannt gemachten Fassung und seit dem 21. Juli 2007 sämtlichen Empfehlungen der am 20. Juli 2007 bekannt gemachten Fassung des Kodex. Essen, 20. Februar 2008 RWE Aktiengesellschaft Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand Dr. Thomas R. Fischer Dr. Jürgen Großmann Dr. Rolf Pohlig > 2.3 Mitarbeiter Mitarbeiter Langfristig angelegte Personalplanung und Führungskräfteentwicklung Überalterung, Bevölkerungsrückgang, Nachwuchsmangel: Diese Schlagworte beschreiben den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft. Der deutschen Wirtschaft beschert er erhebliche Risiken – und das nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon heute. RWE stellt sich diesen Herausforderungen: 2007 standen die Weiterentwicklung von Programmen zur langfristigen Personalplanung und -sicherung, die Ausbildung junger Menschen sowie die systematische Förderung unserer Mitarbeiter im Mittelpunkt der Personalarbeit. Wir entwickeln Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels. Die Bevölkerung in Deutschland altert, die Einwohnerzahlen gehen zurück – im europäischen Vergleich leidet unser größter Markt überdurchschnittlich unter den Auswirkungen des demografischen Wandels. RWE ist gleich mehrfach davon betroffen. Zum einen lässt die derzeitige Altersstruktur im RWE-Konzern erwarten, dass die Zahl der Mitarbeiter, die altersbedingt ausscheiden, in sieben bis zehn Jahren erheblich ansteigen wird – womit ein Abfließen von Wissen und Erfahrung einhergeht. Zum anderen wird es immer weniger geeignete Nachwuchskräfte geben; der Wettbewerb um Mitarbeiter ist bereits heute merklich intensiver als noch vor einigen Jahren. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir Programme, mit denen der zukünftige Personalbedarf systematisch abgeschätzt werden kann. Die Ergebnisse dienen als Grundlage, um den bedarfsgerechten Einsatz der Mitarbeiter zu planen und die dauerhafte Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitnehmern zu sichern. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters wird mittelfristig zu einer längeren Lebensarbeitszeit führen. Dies stellt neue Anforderungen an das betriebliche Gesundheitsmanagement: Vorbeugung und Gesunderhaltung werden in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Deshalb hat RWE ein umfassendes Angebot für die Erhöhung der Fitness der Mitarbeiter und die Krankheitsvorbeugung entwickelt, das kontinuierlich erweitert wird. Die demografischen Veränderungen bewirken auch, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an Bedeutung gewinnt und die Rolle der Frau im Berufsleben neu definiert wird. RWE hat deswegen u.a. die Ausweitung des Audits „berufundfamilie“ auf zusätzliche Bereiche des Unternehmens eingeleitet. Damit möchten wir unseren Mitarbeitern helfen, Arbeits- und Familienleben besser miteinander in Einklang zu bringen. Wir bilden über Bedarf aus. Die Ausbildung und Integration der jungen Generation in die Arbeitswelt ist eine weitere wichtige Maßnahme, um den demografischen Wandel zu bewältigen. RWE setzt bereits seit vielen Jahren auf die Berufsausbildung und sichert so den Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften. Neben dem originären Ausbildungsinhalt bieten wir eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Erwerb zusätzlicher Qualifikationen: Unsere Auszubildenden können an 129 Mitarbeiter anspruchsvollen Projektarbeiten teilnehmen oder einen Teil ihrer Lehrzeit bei unseren Gesellschaften außerhalb Deutschlands absolvieren. Auch die Kombination einer Ausbildung mit einem Studium in unterschiedlichen Fachrichtungen ermöglichen und fördern wir. RWE beschäftigt über 2.900 Auszubildende. Jedes Jahr beginnen in unserem Unternehmen etwa 900 junge Menschen eine Ausbildung an einer von rund 65 Ausbildungsstätten; sie können aus mehr als 50 verschiedenen Berufen wählen. Wir stellen damit zehnmal so viele Ausbildungsplätze zur Verfügung, wie zur Deckung unseres eigenen Bedarfs erforderlich wären. Wir fördern unsere Mitarbeiter zielgerichtet. Um herausragende Talente unter den nicht leitenden Mitarbeitern konzernweit in ihrer Entfaltung zu unterstützen und langfristige Entwicklungsmaßnahmen gezielter zu planen, haben wir die Einschätzung ihres Potenzials erweitert: Mitarbeitern, die wir als „mehrstufige Potenzialträger“ identifizieren, trauen wir zu, innerhalb eines absehbaren Zeitraums mehr als nur einen vertikalen Karriereschritt zu machen. Das konzernweit einheitliche Instrument zur Validierung dieser Mehrstufigkeit ist eine umfangreiche Potenzialanalyse. Externe Berater sowie Führungskräfte und Personalexperten aus mehreren Gesellschaften des RWE-Konzerns wirken bei diesem Verfahren als Beobachter und Beurteiler mit. Das Ziel ist die Förderung der Potenzialträger, indem ihre individuellen Stärken und Schwächen identifiziert werden und sie eine Rückmeldung dazu bekommen. Aufbauend auf dieser Potenzialanalyse werden Entwicklungsmaßnahmen eingeleitet. Teilnehmer, denen wir ein mehrstufiges Potenzial bestätigen, werden in das „RWE Corporate Talent Programme“ aufgenommen und dort zusätzlich gefördert. Darüber hinaus wollen wir uns ein möglichst umfassendes Bild von den Qualifikationen unserer Mitarbeiter machen. Mit dem Qualifikationsmanagementsystem haben wir ein Instrument entwickelt, mit dem wir dieses für den unternehmerischen Erfolg wichtige Element erfassen und steuern können. Auf Basis eines konzernweit einheitlichen und umfassenden Katalogs, der alle für den Konzern relevanten Qualifikationen enthält, können unsere Mitarbeiter ihre Eignungen selbst in das System eingeben. Zukünftig werden für jede Stelle Anforderungen formuliert. Indem wir die Fähigkeiten der Mitarbeiter mit den an die jeweilige Stelle geknüpften Anforderungen abgleichen, können wir frühzeitig einen Handlungsbedarf erkennen und spezielle Personalentwicklungsmaßnahmen einleiten. Zugleich versetzt uns dieses Instrument in die Lage, personalwirtschaftliche Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Belegschaftsaktien – ein Stück vom Erfolg. Unsere Mitarbeiter sollen am wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens teilnehmen können. Ein Teil der Vergütung orientiert sich bereits an der wirtschaftlichen Entwicklung des RWE-Konzerns. Außertarifliche Mitarbeiter profitieren zusätzlich von einer individuellen leistungsorientierten Vergütung. Daneben können unsere Beschäftigten Belegschaftsaktien zu vergünstigten Bedingungen beziehen. Im Jahr 2007 zeichneten insgesamt 22.062 Mitarbeiter ein Gesamtvolumen von rund 457.000 Aktien, im Durchschnitt fast 21 Aktien je Teilnehmer. Der Gesamtaufwand durch die Ausgabe von Belegschaftsaktien betrug im Berichtsjahr 13,3 Mio. €. Unsere Beschäftigten halten derzeit rund 2 % des gezeichneten Kapitals. 2.3 Mitarbeiter Wir erkennen und vermeiden Risiken am Arbeitsplatz. Im vergangenen Jahr haben wir den kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Bereich Arbeitssicherheit weiter vorangetrieben. Grundlage dafür war die Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik des RWE-Konzerns, die im Jahr 2006 verabschiedet wurde. Unser Ziel: Jeder Mitarbeiter soll nach der Arbeit so gesund nach Hause gehen, wie er gekommen ist. Der Erfolg unserer Arbeit lässt sich belegen: Bereits im sechsten Jahr in Folge verzeichnen wir rückläufige Unfallraten. Die Zahl der Arbeitsunfälle, die zu einer Ausfallzeit von mehr als einem Tag geführt haben, lag 2007 bei 6,1 je eine Million Arbeitsstunden. Gegenüber dem Vorjahr (7,7) ist das eine deutliche Verbesserung. Zu unserem Bedauern sind im Berichtsjahr dennoch neun Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen, davon acht Mitarbeiter von Fremdfirmen. Ein besonders schweres Unglück ereignete sich im Oktober 2007 auf der Baustelle des Braunkohlekraftwerks in Neurath. Dabei sind drei Menschen gestorben, sechs weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Aus noch ungeklärter Ursache hatten sich tonnenschwere Hilfskonstruktionen am Großkesselgerüst gelöst und waren aus großer Höhe zu Boden gestürzt. Derzeit wird die Unfallursache analysiert. Künftig werden wir die für uns tätigen Fremdfirmen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes noch stärker unterstützen. Entwicklung der Arbeits- und Dienstwegeunfälle1 2007 2006 2005 RWE Power 8,8 9,3 10,9 RWE Trading 0,0 0,0 0,0 RWE Dea 1,1 2,5 4,3 RWE Energy 6,8 9,3 13,3 RWE Gas Midstream 0,0 – – RWE npower 2,1 1,6 2,4 RWE Systems 4,0 6,6 5,9 RWE AG 3,2 0,0 0,0 RWE-Konzern 6,1 7,7 10,3 1 Anzahl der Arbeitsunfälle je eine Million geleistete Arbeitsstunden, die zu einer Ausfallzeit von mehr als einem Tag geführt haben > 2.4 Nachhaltigkeit Weichen stellen für den Erfolg von übermorgen Was können wir gegen den Klimawandel tun, ohne die Stromversorgung zu gefährden? Stehen RWE auch in 20 Jahren genug Fachkräfte zur Verfügung? Wie lassen sich für unsere Mitarbeiter Beruf und Familie miteinander vereinbaren? – Verantwortlich Handeln heißt, sich solchen Fragen zu stellen. Unsere Antworten tragen dazu bei, die Akzeptanz von RWE bei unseren Kunden, Mitarbeitern und Investoren zu stärken – und die Weichen zu stellen für den wirtschaftlichen Erfolg von übermorgen. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Seit Jahren stellen wir uns den Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung – und können bereits eine Reihe von Erfolgen vorweisen: Beispielsweise verfügen wir heute über ein System zur Erfassung, Beurteilung und Steuerung der gesellschaftlichen Anforderungen an uns. Die organisatorischen Strukturen des Nachhaltigkeitsmanagements sind im Unternehmen etabliert. Auch der Dialog mit den gesellschaftlichen Anspruchsgruppen (Stakeholder) – seien es Politiker, Umweltorganisationen, Arbeitnehmervertreter oder Investoren – gehört zu unserem alltäglichen Geschäft. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie erstreckt sich über eine Vielzahl von Handlungsfeldern, von denen einige zuletzt stark an Bedeutung gewonnen haben. So werden der Klimawandel, die Verteuerung von Energie und die Endlichkeit von Ressourcen als immer größere Herausforderungen für die Versorger wahrgenommen. Daneben treten branchenübergreifende Themen wie der demografische Wandel zunehmend in den Vordergrund. Wir haben dies im zurückliegenden Geschäftsjahr zum Anlass genommen, unsere Nachhaltigkeitsstrategie grundlegend zu überarbeiten. Im Ergebnis haben wir zehn Handlungsfelder festgelegt, auf die wir uns in den kommenden Jahren konzentrieren werden. Diese Zielbereiche wollen wir hier kurz vorstellen. Ausführliche Informationen finden sich im RWE-Nachhaltigkeitsbericht „Unsere Verantwortung“, der im April 2008 erscheint. (1) Klimaschutz. Über die besondere Bedeutung des Klimaschutzziels für RWE und unsere Initiativen zur Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes haben wir bereits auf den Seiten 4ff und 38ff ausführlich berichtet. Kernpunkte unserer CO2-Vermeidungsstrategie sind die Modernisierung unseres Kraftwerksparks, der Ausbau der erneuerbaren Energien, Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie die Entwicklung eines klimafreundlichen Kohlekraftwerks mit CO2-Speicherung. Außerdem setzen wir uns für eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken ein. Der Erfolg dieser Bemühungen wird mit darüber entscheiden, ob die ehrgeizigen politischen Vorgaben zum Klimaschutz in unseren Kernmärkten Deutschland und Großbritannien erreicht werden können. 131 Nachhaltigkeit 2.4 Nachhaltigkeit (2) Energieeffizienz. Wirksamer Klimaschutz ist nur möglich, wenn der Bewusstseinswandel bis in die Wohnzimmer und Büros vordringt. Auch die Verbraucher müssen ihren Beitrag leisten, indem sie sparsam mit Energie umgehen. Einen wichtigen Impuls dafür setzt unsere bundesweite Medienkampagne „Eine Idee von RWE“. Unsere hier beworbenen Produkte und Dienstleistungen sollen es unseren Kunden leichter machen, den Energieverbrauch spürbar zu senken und damit die Umwelt zu entlasten. Die Kampagne ist Bestandteil unseres im Frühjahr 2007 gestarteten Energieeffizienz-Programms mit einem Gesamtvolumen von 150 Mio. €. Das Programm reicht von Aufklärungsarbeit an Schulen über Aktionen zur Verbreitung der Wärmepumpentechnologie bis hin zu einem hoch dotierten Förderpreis für die energieeffizienteste Gewerbeimmobilie. Seit Anfang 2008 können Gemeinden in den deutschen RWE-Vertriebsregionen unseren kostenfreien Energie-Check für ihre Rathäuser nutzen. Wir stoßen damit großflächig Modernisierungsmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften an. Ein ähnliches Angebot von RWE richtet sich an Krankenhäuser und andere soziale Einrichtungen. Mit der beschleunigten Umrüstung auf energieeffiziente Leuchtmittel will RWE zudem Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung erzielen. (3) Versorgungssicherheit. Als großer Energieversorger stehen wir in der Pflicht, Strom und Gas auch auf lange Sicht preisgünstig und zuverlässig bereitzustellen. RWE setzt dafür auf ein ausgewogenes, breitgefächertes Erzeugungsportfolio aus Kernenergie, Kohle, Gas und erneuerbaren Energien. Die Verfügbarkeit von Kohle und Kernenergie ist langfristig gesichert. Allein mit den genehmigten deutschen Braunkohle-Fördermengen können wir den Bedarf mehrerer Jahrzehnte decken. Beim Bezug von Erdgas streben wir eine stärkere Diversifizierung und Flexibilisierung an. Mit unseren Projekten rund um die Verflüssigung, Verschiffung und Regasifizierung von Erdgas wollen wir dazu beitragen. In die gleiche Richtung zielt unsere Beteiligung am Konsortium Nabucco zum Bau einer Pipeline, die Mitteleuropa mit den kaspischen und iranischen Erdgasvorkommen verbinden und damit die Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten verringern soll. (4) Forschung und Entwicklung. Je moderner unsere Kraftwerke sind, desto wirtschaftlicher nutzen wir knappe Ressourcen und desto klimaschonender erzeugen wir Strom. Forschung und Entwicklung (F&E) ist daher ein Kernelement unserer Nachhaltigkeitsstrategie. RWE wird die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die 2007 noch bei 74 Mio. € lagen, in den kommenden Jahren deutlich aufstocken. Dabei konzentrieren wir uns auf Maßnahmen zur Effizienzverbesserung und Emissionsreduktion in der Kohleverstromung. Außerdem wollen wir einen Beitrag zur wirksameren Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich nicht nur auf die Weiterentwicklung bestehender Verfahren zur Energieumwandlung. Wir beobachten auch neu aufkommende Technologien und prüfen frühzeitig, welche Bedeutung sie für uns haben können. Ausführliche Informationen zur F&E-Arbeit im RWE-Konzern geben wir auf den Seiten 92ff und im Internet unter „www.rwe.com/FundE“. 133 Nachhaltigkeit (5) Preisgestaltung. Unsere Kunden erwarten faire Preise, gefolgt von dem Wunsch nach einem guten Service und bedarfsgerechten Produkten. Erhöhungen der Stromtarife stoßen vielfach auf Unverständnis – auch wenn sie auf Kostensteigerungen beruhen, die wir nicht beeinflussen können. Mitunter wird der Vorwurf der Willkür laut. Wir wissen, dass wir verlorenes Kundenvertrauen nicht allein mit Sachargumenten zurückgewinnen können. Vielmehr bedarf es dazu eines ganzen Maßnahmenbündels. Ein wegweisender Schritt war unser Ende 2007 vom RWE-Vorstandsvorsitzenden präsentierter Vorschlag eines „Energiepaktes für Deutschland“, der zu einer besseren Verständigung von Politik, Gesellschaft und Energieversorgern führen soll. An deutsche Privatkunden, die auf langfristige Preisstabilität setzen, richtet sich das neue „Treuestrom“-Angebot mit einem festen Tarif für drei Jahre. Parallel vertreiben wir Strom zu günstigen Konditionen über das Internet. Mit unseren Industriekunden haben wir individuelle Vertragsmodelle erarbeitet, die wirtschaftliche Risiken aus der Verteuerung von Energie begrenzen. In die gleiche Richtung zielen unsere Angebote an Industrieunternehmen und Kommunen, sich an neuen Kraftwerken zu beteiligen und sich dadurch Anteile an den Kapazitäten zu sichern. Darüber hinaus sorgen wir bei der Strompreisbildung für mehr Transparenz: Im Januar 2008 haben wir deshalb ein neues Online-Informationsangebot gestartet. RWE veröffentlicht im Internet Echtzeitdaten über die laufende Stromerzeugung – für jeden Kraftwerksstandort, aber auch zusammengefasst nach Primärenergieträgern bzw. Brennstoffen. Die aktuellen Einspeisedaten aus dem Kraftwerkspark haben eine hohe Bedeutung für alle Marktteilnehmer wie Stromerzeuger und -versorger, Netzbetreiber oder Energiehändler. Aber auch unsere Privatkunden sollen sich ein klareres Bild davon machen können, wie ihre Stromrechnung zustande kommt. Für sie haben wir die Internetseite „www.rwetransparent.com“ eingerichtet, die in verständlicher und übersichtlicher Form eine Vielzahl von Informationen präsentiert. Unter einem gesonderten Menüpunkt erläutern wir dort die Bestandteile des Strompreises. (6) Gesellschaftliche Verantwortung. Leistung lässt sich nicht nur am wirtschaftlichen Erfolg ablesen. Sie zeigt sich ebenso in der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung. Wir setzen alles daran, in den Regionen, in denen RWE tätig ist, als zuverlässiger Partner aufzutreten. Das gilt insbesondere beim Neubau von Kraftwerken: Allein für den Bau des neuen BraunkohleDoppelblocks in Neurath bei Köln haben wir inzwischen Aufträge mit einem Volumen von rund 1 Mrd. € an Unternehmen in Nordrhein-Westfalen vergeben. Aber nicht nur mit Großprojekten, auch durch unser Tagesgeschäft leisten wir einen erheblichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung, etwa durch die Vergabe von Dienstleistungen, die Beschaffung von Ge- und Verbrauchsgütern sowie die Beschäftigung von Menschen in unseren Betriebseinheiten. Unsere Verantwortung für junge Leute nehmen wir besonders ernst: Derzeit bilden wir rund zehnmal mehr Jugendliche aus, als zur Deckung unseres eigenen Bedarfs erforderlich wäre. 2.4 Nachhaltigkeit Daneben fördern wir das soziale Engagement unserer Mitarbeiter. „Menschen machen’s möglich“ ist das Motto von RWE Companius, der im September 2007 gegründeten Dachorganisation für unsere ehrenamtlichen Helfer in Deutschland. Sie bündelt regionale Aktivitäten, mit denen wir bereits seit einigen Jahren den tatkräftigen Einsatz der RWE-Mitarbeiter für gemeinnützige Zwecke fördern. Mitglieder unserer Belegschaft können für ihre Projekte eine Finanzhilfe von 500 €, in besonderen Fällen sogar bis zu 5.000 € erhalten – vorausgesetzt, ihr Vorhaben kommt Kindern und Jugendlichen zugute und ist im Bereich Schule, Soziales, Kultur oder Sport angesiedelt. Im laufenden Jahr dehnen wir das Angebot von RWE Companius auf alle unsere Gesellschaften in Kontinentaleuropa aus. In Großbritannien fördert RWE npower bereits seit vielen Jahren ehrenamtliche Tätigkeiten der Mitarbeiter. Mehr als 10 % der Belegschaft waren 2007 als freiwillige Helfer aktiv. Der gesellschaftliche Einsatz von RWE npower umfasst auch umfangreiche Spendenaktionen – etwa für den Macmillan-Krebsfonds – sowie Programme für sozial Schwache, die wir dabei unterstützen, die Beheizung ihrer Wohnungen zu verbessern. RWE npower arbeitet zudem intensiv mit Schulen und Universitäten zusammen, um bei Schülern und Studenten langfristig wieder mehr Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken und so zur Sicherung des technischen Nachwuchses beizutragen. (7) Lieferkette. Die Wahrung der Menschenrechte, humane Arbeitsbedingungen oder Korruptionsbekämpfung mögen für uns selbstverständlich sein – aber gilt dies auch für unsere Lieferanten? Die Öffentlichkeit erwartet von uns, dass unser Verantwortungsbewusstsein nicht erst an den Werkstoren einsetzt. Durch systematisches Lieferantenmanagement wollen wir sicherstellen, dass unsere Geschäftsbeziehungen mit externen Partnern im Einklang stehen mit unserem konzernweit gültigen Verhaltenskodex. Dieser sieht vor, dass wir keine geschäftlichen Beziehungen zu Lieferanten unterhalten, von denen öffentlich bekannt ist, dass sie die durch die UNOInitiative „Global Compact“ festgelegten ethischen Grundprinzipien verletzen. Schwerpunkt unseres Lieferantenmanagements ist der Einkauf von Brennstoffen, insbesondere Steinkohle, durch RWE Trading. Seit 2007 nehmen wir hier systematische Überprüfungen unserer Lieferanten vor. Bei der Beschaffung von Anlagen und komplexen Komponenten sind die Risiken wesentlich geringer: Hier stammen unsere Zulieferer fast ausschließlich aus OECD-Mitgliedstaaten, sodass die grundlegenden ökologischen und sozialen Standards i.d.R. eingehalten werden. (8) Demografische Entwicklung. In den meisten RWE-Märkten Europas führen niedrige Geburtenraten zu einem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung. Für Unternehmen wie RWE ergeben sich dadurch vielfältige Herausforderungen. Insbesondere wird es für uns auf lange Sicht schwieriger, unseren Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs zu decken. Aber auch Aspekte wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Verbesserung der Karrierechancen von Frauen gewinnen durch den demografischen Wandel zusätzliche Bedeutung. Im Kapitel „Mitarbeiter“ haben wir auf den Seiten 128f dargelegt, wie wir unser Personalmanagement auf die genannten Anforderungen ausrichten. 135 Nachhaltigkeit (9) Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Arbeitssicherheit hat bei RWE eine lange Tradition. Da ihre Umsetzung stark von den operativen Tätigkeiten abhängt, sind hier in erster Linie unsere Führungsgesellschaften gefragt. Um aber in allen Unternehmensbereichen vergleichbare Standards und Ergebnisse zu erreichen, hat der RWE-Vorstand im August 2006 eine konzernweite Arbeits- und Gesundheitspolitik verabschiedet. Sinn und Zweck ist u.a. eine Koordination der Ziele und Maßnahmen. Wie auf Seite 130 erläutert, konnten wir in den vergangenen Jahren die Unfallrate deutlich senken. In unser Arbeitsschutzmanagement beziehen wir Mitarbeiter von Fremdfirmen ein, die in unserem Auftrag tätig sind. Zu unserem Bedauern sind im Berichtsjahr dennoch neun Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen, davon acht Mitarbeiter von Fremdfirmen. Wir haben dies zum Anlass genommen, noch intensiver auf ein sicherheitsgerechtes Verhalten hinzuwirken. Alle Unternehmensbereiche haben sich verpflichtet, weitere Schritte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit einzuleiten. Beispielsweise soll die Reduzierung der Unfallzahlen in die Zielvereinbarung von Führungskräften aufgenommen werden. Auch im Gesundheitsmanagement hat RWE erste konzernweite Aktionen gestartet, so u.a. eine umfassende Präventionskampagne. Umweltschutzausgaben in Mio. € Luftreinhaltung Natur- und Landschaftsschutz Aufwendungen 2007 2006 239 212 Investitionen 2007 2006 90 138 Gesamt 2007 329 2006 350 76 73 3 3 79 76 Gewässerschutz 184 182 13 14 197 196 Abfallbeseitigung 196 196 4 5 200 201 10 12 2 1 12 13 Lärm Altlasten, Bodenkontamination 6 15 1 1 7 16 Klimaschutz 130 -1 817 -1 947 -1 Summe 841 690 930 162 1.771 852 1 Aufgrund der Änderungen des Umweltstatistikgesetzes haben wir nach 2006 zusätzlich die Aufwendungen für den Klimaschutz erfasst. (10) Umweltschutz. Von unseren Anstrengungen, die Einflüsse unserer Produktionstätigkeit auf das Klima zu verringern, war bereits die Rede. Umweltschutz hat viele weitere Facetten, die in unsere Entscheidungsprozesse und Arbeitsabläufe einfließen: Dank des Einsatzes moderner Filteranlagen in Kraftwerken sowie umfangreicher Lärm- und Staubschutzmaßnahmen in den Braunkohletagebauen erfüllen wir seit vielen Jahren strengste Umweltauflagen. Mit der gleichen Sorgfalt widmen wir uns dem Natur- und Landschaftsschutz. Das zeigt sich u.a. in unserer ökologisch ausgewogenen Trassenpflege und in der Rekultivierung der für den Tagebau genutzten Flächen. Im Geschäftsjahr 2007 haben wir 1.771 Mio. € für den Umweltschutz eingesetzt. Hierin mit erfasst sind erstmals auch klimabezogene Maßnahmen. Auf sie entfiel mehr als die Hälfte der Ausgaben. In der Vergleichszahl für 2006 (852 Mio. €) waren sie noch nicht berücksichtigt. Neben den Aufwendungen zielten auch zahlreiche Investitionsprojekte auf einen verbesserten Umweltschutz ab. Hervorzuheben ist hier u.a. die Nachrüstung des Steinkohlekraftwerks im britischen Aberthaw mit einer Rauchgas-Entschwefelungsanlage. 2.4 Nachhaltigkeit RWE – ein nachhaltiges Investment. Die Finanzmärkte stellen immer höhere Transparenzanforderungen an die Unternehmen. Dies gilt auch für die Aktivitäten auf dem Gebiet des nachhaltigen Wirtschaftens. Wir kommen dem gern nach, indem wir alle zwei Jahre einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, der von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft wird. Ergänzende aktuelle Auskünfte halten wir im Internet unter „www.rwe.com/Verantwortung“ bereit. Auf Informationsveranstaltungen und in Einzelgesprächen stehen wir zudem im ständigen Dialog mit Investoren, die ihr Portfolio anhand von Nachhaltigkeitsaspekten zusammenstellen. Diese Anleger interessieren sich insbesondere dafür, wie wir den Risiken aus unseren Kohlendioxid-Emissionen begegnen. Zum gleichen Thema berichten wir innerhalb des Carbon Disclosure Project, das von weltweit führenden Banken und Investmenthäusern getragen wird. Unsere Maßnahmen zur nachhaltigen Unternehmensführung werden honoriert. Ein Beleg dafür ist, dass RWE im September 2007 für ein weiteres Jahr in die renommierte Indexgruppe Dow Jones Sustainability (DJSI) aufgenommen wurde. Die Auswahl stützt sich auf ökonomische, ökologische und soziale Kriterien. RWE ist im DJSI World und im europäischen DJSI STOXX vertreten. Aus dem Versorgersektor haben sich für diese Indizes 17 bzw. 11 Unternehmen qualifiziert. Wir sind eine der wenigen deutschen Gesellschaften, die der Indexfamilie seit ihrem Start im Jahr 1999 ununterbrochen angehören. Auch unsere transparente Kommunikation trifft auf positive Resonanz. In einer 2007 vom Rat für Nachhaltige Entwicklung unterstützten Bewertung deutscher Nachhaltigkeitsberichte erreichten wir den zweiten Platz. Die Untersuchung wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und vom Unternehmensverband future e.V. vorgenommen. Beurteilt wurden die Berichte der 150 größten deutschen Unternehmen. > Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Essen, 13. Februar 2008 Der Vorstand Großmann Bonekamp Fitting Jobs Pohlig > Konzernabschluss Konzernabschluss 4.1 Gewinn- und Verlustrechnung 4.2 Bilanz 4.3 Kapitalflussrechnung 4.4 Veränderung des Eigenkapitals 4.5 Anhang 4.6 Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers Weitere Informationen Wesentliche Beteiligungen Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns Organe und weitere Gremien Glossar Schlagwortverzeichnis Impressum 139 140 141 142 143 204 205 208 210 216 219 221 139 > 4.1 Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € Konzernabschluss 1 (s. Anhang) 2007 2006 Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer) (1) 42.507 42.554 Erdgas-/Stromsteuer (1) 1.454 1.385 41.053 41.169 Umsatzerlöse Bestandsveränderung der Erzeugnisse 47 86 Andere aktivierte Eigenleistungen 81 134 Sonstige betriebliche Erträge (2) 1.232 1.687 Materialaufwand (3) 26.533 27.123 Personalaufwand (4) 3.964 4.620 Abschreibungen (5) 2.257 2.265 Davon: Firmenwert-Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) (6) Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit fortgeführter Aktivitäten 3.885 4.507 5.774 4.561 447 409 Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen (7) Übriges Beteiligungsergebnis (7) 150 381 Finanzerträge (8) 3.206 2.982 Finanzaufwendungen (8) Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Ertragsteuern (9) Ergebnis fortgeführter Aktivitäten Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten Ergebnis Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 4.344 4.796 5.233 3.537 2.076 966 3.157 2.571 -274 1.442 2.883 4.013 224 166 2.659 3.847 4,73 6,84 Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in € (5,22) (4,28) Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in € (-0,49) (2,56) Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Stamm- und Vorzugsaktie in € 1 Angepasste Vorjahreszahlen (29) > 4.2 Bilanz Bilanz Aktiva in Mio. € (s. Anhang) 31.12.07 31.12.06 Immaterielle Vermögenswerte (10) 11.882 14.901 Sachanlagen (11) 20.038 26.034 Investment Property (12) 153 225 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen (13) 2.421 2.271 Übrige Finanzanlagen (14) 1.011 1.684 Finanzforderungen (15) 1.338 1.537 Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 1.693 1.093 Ertragsteueransprüche (17) 588 636 Latente Steuern (18) 2.456 3.618 41.580 51.999 Langfristiges Vermögen Kurzfristiges Vermögen Vorräte (19) 2.352 2.226 Finanzforderungen (15) 1.702 2.945 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (20) 8.816 8.876 Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (16) 7.534 7.673 257 154 Wertpapiere (21) 10.858 16.788 Flüssige Mittel (22) 1.922 2.794 Ertragsteueransprüche Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte Passiva in Mio. € Eigenkapital 8.610 (s. Anhang) 42.051 41.456 83.631 93.455 31.12.07 31.12.06 14.131 13.439 787 672 14.918 14.111 (23) Anteile des RWE-Konzerns Anteile anderer Gesellschafter Langfristige Schulden Rückstellungen (25) 21.212 28.632 Finanzverbindlichkeiten1 (26) 10.046 15.672 Übrige Verbindlichkeiten (28) 3.584 5.021 Latente Steuern (18) 1.928 3.077 36.770 52.402 Kurzfristige Schulden Rückstellungen (25) 5.713 5.434 Finanzverbindlichkeiten (26) 3.239 3.710 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (27) 8.054 8.148 93 123 (28) 8.969 9.527 Ertragsteuerverbindlichkeiten Übrige Verbindlichkeiten Zur Veräußerung bestimmte Schulden 1 Davon verzinslich: 9.886 Mio. € (Vorjahr: 15.233 Mio. €) 5.875 31.943 26.942 83.631 93.455 141 > Konzernabschluss 4.3 Kapitalflussrechnung in Mio. € (s. Anhang 33) 2007 2006 Ergebnis 2.883 4.013 Abschreibungen/Zuschreibungen 2.512 3.025 Veränderung der Rückstellungen 438 1.300 Veränderung der latenten Steuern 656 293 Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren -631 -1.368 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen 449 54 Veränderung des Nettoumlaufvermögens -222 -534 6.085 6.783 -4.065 -4.494 112 322 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property Investitionen Einnahmen aus Anlagenabgängen Akquisitionen, Beteiligungen Investitionen -155 -234 Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments 765 7.532 Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen -1.140 -5.597 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -4.483 -2.471 -14 -9 Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter -2.199 -1.208 Aufnahme von Finanzschulden 5.577 7.526 Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter Tilgung von Finanzschulden -5.822 -9.257 Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -2.458 -2.948 -856 1.364 Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel -16 -1 -872 1.363 Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums 2.794 1.431 Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums 1.922 2.794 Veränderung der flüssigen Mittel > 4.4 Veränderung Veränderung des Eigenkapitals des Eigenkapitals (s. Anhang 23) Gezeichnetes KapitalKapital der rücklage der RWE AG RWE AG Gewinnrücklage und Bilanzgewinn in Mio. € Stand: 01.01.06 1.440 1.288 7.714 Accumulated Other Anteile des Comprehensive Income RWEKonzerns Unterschied Marktaus der bewertung Währungs- von Finanzumrechnung instrumenten 156 833 11.431 Kapitalrückzahlung Dividendenzahlungen 1 -984 Other Comprehensive Income -984 64 Ergebnis 3.847 Total Comprehensive Income 3.847 Übrige Veränderungen Stand: 31.12.06 64 -899 -899 -20 1.440 1.288 10.557 220 -66 Dividendenzahlungen -1.968 Other Comprehensive Income 57 Ergebnis 2.659 Total Comprehensive Income 2.659 Übrige Veränderungen Stand: 31.12.07 57 -91 -91 35 1.440 1.288 11.283 277 -157 Summe 926 12.357 -9 -9 -136 -1.120 -835 51 -784 3.847 166 4.013 3.012 217 3.229 -20 -326 -346 13.439 672 14.111 -14 -14 -1.968 -145 -2.113 -34 -11 -45 2.659 224 2.883 2.625 213 2.838 35 61 96 14.131 787 14.918 Kapitalrückzahlung 1 Anteile anderer Gesellschafter 1 Wegen der Umgliederung von Minderheitenanteilen in die übrigen Verbindlichkeiten gemäß IAS 32 entsprechen die Dividendenzahlungen nicht den Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter in der Kapitalflussrechnung. 143 > Konzernabschluss 4.5 Anhang Allgemeine Grundlagen Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 wird nach Für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach mit dem Lagebericht der RWE AG zusammengefasst ist, ist § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen der Vorstand der RWE AG verantwortlich. Vorschriften aufgestellt. Die Vorjahreszahlen sind nach den gleichen Grundsätzen ermittelt worden. Der Konzernab- Die internen Kontrollsysteme, der Einsatz konzernweit schluss entspricht auch den bis zum Bilanzstichtag ver- einheitlicher Richtlinien sowie unsere Maßnahmen zur Aus- pflichtend in Kraft getretenen IFRS. Zudem wendet RWE und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ord- auf freiwilliger Basis IFRS 8 „Geschäftssegmente“ im Be- nungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzern- richtsjahr erstmals an. lageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässig- Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der keit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden Kapitalflussrechnung werden die Veränderungen des Eigen- kontinuierlich konzernweit geprüft. kapitals gezeigt. Die Anhangangaben enthalten zudem eine Segmentberichterstattung. Das Risikomanagementsystem des Konzerns ist entsprechend den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind ver- Transparenz im Unternehmensbereich“ (KonTraG) darauf schiedene Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlust- ausgerichtet, dass der Vorstand potenzielle Risiken frühzei- rechnung zusammengefasst. Diese Posten werden im An- tig erkennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einlei- hang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- ten kann. und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. In Anwesenheit des Abschlussprüfers werden der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht und der Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge Prüfungsbericht im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsit- sind – soweit nicht anders angegeben – in Millionen Euro zung des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht (Mio. €) ausgewiesen. des Aufsichtsrats (Seiten 113 bis 117 dieses Geschäftsberichts) geht das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichts- Der vorliegende Abschluss bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2007 (1. Januar bis 31. Dezember). rat hervor. 4.5 Anhang Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der RWE AG alle we- 205 bis 207 dieses Geschäftsberichts sind wesentliche in sentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen, einbezogen, die von der RWE AG unmittelbar oder mittelbar at-Equity-bilanzierte Beteiligungen und sonstige Beteili- beherrscht werden. Wesentliche assoziierte Unternehmen gungen aufgeführt. und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der EquityMethode bilanziert. Im Berichtsjahr wurden sieben Gesellschaften in Deutschland und 32 Gesellschaften außerhalb Deutschlands erst- Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunter- mals konsolidiert. Zwölf Gesellschaften, davon sechs außer- nehmen oder an assoziierten Unternehmen, die aus Kon- halb Deutschlands, sind aus dem Konsolidierungskreis zernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden ausgeschieden; zwei innerhalb Deutschlands sind ver- nach IAS 39 bilanziert. Die nicht vollkonsolidierten Toch- schmolzen worden. 72 Gesellschaften im Ausland sind terunternehmen machen insgesamt weniger als 1 % des wegen des Ausweises als nicht fortgeführte Aktivität aus Umsatzes, des Ergebnisses und der Verschuldung des Kon- dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Vier im Vorjahr zerns aus. Tochterunternehmen mit negativem Ergebnis at-Equity-bilanzierte Beteiligungen, davon eine außerhalb oder negativem Eigenkapital werden grundsätzlich vollkon- Deutschlands, sind veräußert worden. Drei Gesellschaften solidiert. im Ausland werden wegen des Ausweises als nicht fortgeführte Aktivität nicht mehr als at-Equity-bilanzierte Beteili- Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß gungen ausgewiesen. Erst- und Entkonsolidierungen wer- § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB wird im elektroni- den grundsätzlich zum Zeitpunkt des Übergangs der Be- schen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Auf den Seiten herrschung vorgenommen. Konsolidierungskreis Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen Anzahl der at-Equity-bilanzierten Beteiligungen Für den Erwerb von Anteilen erstmals konsolidierter Gesell- Inland 31.12.07 Ausland 31.12.07 Gesamt 31.12.07 Gesamt 31.12.06 140 150 290 337 68 21 89 96 Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued schaften sind insgesamt 19 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) ge- Operations). Im Geschäftsjahr 2007 wurde der Verkauf der zahlt worden. American Water Works Company Inc. Wilmington/Delaware, USA, eingeleitet. Die bislang im Bereich Wasser ausgewiesenen Gesellschaften werden daher in diesem Abschluss als nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations) ausgewiesen. Im Einklang mit IFRS 5 sind die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung angepasst worden; die Vorjahreszahlen in der Bilanz und in der Kapitalflussrechnung wurden dagegen nicht angepasst. In den Spiegeldarstellungen der Bilanzpositionen und in der Kapitalflussrechnung ist American Water vollständig enthalten. 145 Konzernabschluss Nachfolgend sind wichtige Kennzahlen der Aktivitäten von Nachfolgend sind wichtige Kennzahlen der Aktivitäten von American Water dargestellt: RWE Thames Water dargestellt: Kennzahlen American Water in Mio. € 31.12.07 31.12.06 8.281 9.704 Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte 329 356 Langfristige Schulden 5.188 4.556 Kurzfristige Schulden 687 1.296 in Mio. € 2007 2006 Umsatzerlöse 1.601 1.702 Aufwendungen/Erträge -1.382 -1.582 219 Laufendes Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten vor Steuern Kennzahlen RWE Thames Water in Mio. € 2006 Umsatzerlöse 2.278 Aufwendungen/Erträge -1.806 Laufendes Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten vor Steuern 472 Ertragsteuern -142 Nettoergebnis 330 Ergebnis aus dem Abgang 991 Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten 1.321 120 in Mio. € 2006 1.050 Ertragsteuern -64 -16 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Nettoergebnis 155 104 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -381 Fair-Value-Anpassungen -429 Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 139 Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten -274 104 in Mio. € 2007 2006 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 526 498 Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -634 -521 58 101 Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit Aus dem 2005 abgeschlossenen Verkauf der RWE Umwelt an Remondis gingen im Folgejahr nachträgliche Zahlungen ein, die 2006 – nach Berücksichtigung von Steuern – mit 17 Mio. € als Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen wurden. Im Berichtsjahr sind folgende wesentliche Verkäufe von Anteilen an Tochterunternehmen und at-Equity-bilanzierten Beteiligungen hervorzuheben: Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2007 wurde für die Zahlungsmittel generierende Einheit American Water ein Tochterunternehmen: Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) vorgenommen. Der • Obragas Net N.V., Niederlande auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräuße- • BV Netbeheer Haarlemmermeer, Niederlande rungskosten durchgeführte Werthaltigkeitstest führte zu • rhenag Rheinische Energie AG, Köln, Anteilsverringerung einer Abwertung in Höhe von 429 Mio. €. um 25,1% auf 74,9 % Im Vorjahr wurde die mit Vertrag vom 16. Oktober 2006 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen: veräußerte RWE Thames Water plc als nicht fortgeführte • Überlandwerk Groß-Gerau GmbH Aktivität ausgewiesen. Darüber hinaus wurde der unter den sonstigen Beteiligungen bilanzierte Anteil an der RAG AG in Höhe von 30,2 % mit Vertrag vom 7. August 2007 verkauft. Die Übertragung der Anteile erfolgte mit rechtlicher Wirkung vom 30. November 2007. 4.5 Anhang Im Saldo sind aus dem Erwerb und der Veräußerung konso- Die Summe der Verkaufspreise der veräußerten Tochterun- lidierter Gesellschaften langfristige Vermögenswerte (inkl. ternehmen betrug 446 Mio. € (Vorjahr: 7.752 Mio. €); sie latenter Steuern) von 135 Mio. €, kurzfristige Vermögens- wurden durch flüssige Mittel beglichen. werte (ohne flüssige Mittel) von 57 Mio. €, flüssige Mittel von 21 Mio. € sowie lang- und kurzfristige Schulden von Die Einflüsse, die sich aus der Änderung des Konsolidie- 156 Mio. € abgegeben worden. rungskreises ergeben haben, sind – soweit von besonderer Bedeutung – im Anhang vermerkt. Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht plan- und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen mäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Toch- von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Wert- terunternehmen mit abweichendem Abschluss-Stichtag haltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Im Zuge stellen grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Kon- einer Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der zernabschluss-Stichtag auf. aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Veräußerungserfolgs berücksichtigt. Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Danach wird bei der Kapitalkon- Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Ver- solidierung der Kaufpreis mit dem neu bewerteten anteili- bindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen gen Nettovermögen der erworbenen Tochterunternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausge- zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Die ansatzfähigen Ver- rechnet. mögenswerte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen werden dabei – unabhängig von der Höhe des Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die nach Minderheitenanteils – mit ihren vollen beizulegenden Zeit- der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen. Geschäfts- werten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind oder Firmenwerte werden hierbei nicht gesondert ausge- gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren, wiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung enthal- wenn sie vom Unternehmen abtrennbar sind oder aus ei- ten. Auch diese Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht nem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der planmäßig abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibun- Kaufpreisallokation werden gemäß IFRS 3 Restrukturie- gen des Equity-Wertes werden – falls erforderlich – im Er- rungsrückstellungen nicht neu gebildet. Verbleibende gebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen ausgewie- aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder sen. Die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzier- Firmenwerte aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge aus ten Beteiligungen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- der Erstkonsolidierung werden erfolgswirksam aufgelöst. und Bewertungsmethoden aufgestellt. 147 Konzernabschluss Währungsumrechnung Die Gesellschaften bewerten in ihren Einzelabschlüssen Vermögenswerte der wirtschaftlich selbstständigen auslän- nicht monetäre Posten in fremder Währung zum Bilanzstich- dischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet. tag mit dem Kurs, der am Tag der Erstverbuchung galt. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung werden Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag als erfolgsneutrale Veränderung im Other Comprehensive umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursge- Income ausgewiesen. Aufwands- und Ertragsposten wer- winne und -verluste aus der Bewertung von monetären den mithilfe von Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Bilanzposten in fremder Währung werden ergebniswirksam Bei der Umrechnung der Jahresabschlüsse von Konzernge- in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträ- sellschaften, die ihren Sitz in einem Hochinflationsland gen berücksichtigt. haben, wird IAS 29 angewandt. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr hatte kein wesentliches Unternehmen seinen Sitz in Als Umrechnungsverfahren für Abschlüsse ausländischer einem Hochinflationsland. Bei der Umrechnung der Eigen- Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung kapitalfortschreibung ausländischer Unternehmen, die nach angewendet. Da die in den Konzernabschluss einbezoge- der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend nen wesentlichen Auslandsgesellschaften ihr Geschäft vorgegangen. selbstständig in ihrer Landeswährung betreiben, werden im Konzernabschluss die Bilanzposten aller ausländischen Für die Währungsumrechnung wurden u.a. folgende Wech- Gesellschaften zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag in selkurse zugrunde gelegt: Euro umgerechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Wechselkurse in € Durchschnitt 2007 2006 Stichtag 31.12.07 31.12.06 1 US-Dollar 0,72 0,79 0,68 0,76 1 Pfund Sterling 1,46 1,47 1,36 1,49 100 tschechische Kronen 3,61 3,54 3,76 3,64 100 ungarische Forint 0,40 0,38 0,39 0,40 1 polnischer Zloty 0,26 0,26 0,28 0,26 4.5 Anhang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortge- Einheit ermittelt. Übersteigt dabei der Buchwert einer führten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts- Sämtliche immaterielle Vermögenswerte mit Ausnahme von oder Firmenwert zugeordnet wurde, den erzielbaren Betrag, Geschäfts- oder Firmenwerten weisen eine bestimmbare so wird zunächst der zugeordnete Geschäfts- oder Firmen- Nutzungsdauer auf und werden deshalb planmäßig linear wert in Höhe des Differenzbetrags außerplanmäßig abge- abgeschrieben. Software für kaufmännische und technische schrieben. Darüber hinausgehender Abwertungsbedarf Anwendungen wird über drei bis fünf Jahre abgeschrieben; wird durch anteilige Reduzierung der Buchwerte der übri- die Nutzungsdauer von Wegenutzungsverträgen im Strom- gen Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden und Gasbereich und von sonstigen Nutzungsrechten be- Einheit berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher trägt bis zu 20 Jahre. Konzessionen im Wasserbereich lau- vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen fen über einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren. Aktivierte ist, werden die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der Kundenbeziehungen werden über eine Nutzungsdauer von durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführ- zehn Jahren abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Ab- ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen schreibungsmethoden werden jährlich überprüft. darf. Bei Geschäfts- oder Firmenwerten werden keine Zuschreibungen vorgenommen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltig- oder Herstellungskosten bilanziert. Fremdkapitalkosten keitstest (Impairment-Test) unterzogen. werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten Entwicklungsausgaben werden aktiviert, wenn ein neu von Sachanlagen enthalten gegebenenfalls auch die ge- entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt schätzten Ausgaben für die Stilllegung von Anlagen oder werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die die Wiedernutzbarmachung von Flächen. Instandhaltungs- eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. und Reparaturkosten werden als Aufwand erfasst. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass den Entwicklungsausgaben mit hinreichender Wahrscheinlichkeit künf- Die Bilanzierung von Explorationsbohrungen zu Anschaf- tige Finanzmittelzuflüsse gegenüberstehen werden. Akti- fungs- oder Herstellungskosten folgt der Successful-Efforts- vierte Entwicklungsausgaben werden planmäßig über den Methode, d.h. die Aktivierung von Explorationsausgaben ist erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte abgeschrieben. auf erfolgreiche Projekte beschränkt. Zu aktivieren sind z.B. Forschungsausgaben werden in der Periode ihrer Entste- ausschließlich Bohrungen, die mit der Entdeckung von hung als Aufwand erfasst. Rohöl- oder Gasvorkommen in Zusammenhang stehen. Ausgaben für Seismik und Geologie werden als Aufwand Immaterielle Vermögenswerte werden außerplanmäßig erfasst. Während der Explorationsphase werden die akti- abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermö- vierten Explorationsvermögenswerte aufgrund der Anwen- genswertes den Buchwert unterschreitet. Ist der Vermö- dung der Unit-of-Production-Methode nicht abgeschrieben, genswert Teil einer Zahlungsmittel generierenden Einheit die erstmalige Abschreibung erfolgt mit Produktionsbeginn. (kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Werthaltigkeitstests werden durchgeführt, sobald die tech- Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig nische Durchführbarkeit und wirtschaftliche Vorteilhaftig- von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder keit des Rohstoffabbaus nachgewiesen werden können anderer Gruppen von Vermögenswerten sind), wird die oder Tatsachen und Hinweise darauf hindeuten, dass der Abschreibung auf der Basis des erzielbaren Betrags dieser Buchwert seinen erzielbaren Betrag übersteigt. 149 Konzernabschluss Sachanlagen, mit Ausnahme von Grund und Boden sowie unter (12) angegeben. Er wird nach international anerkann- grundstücksgleichen Rechten, werden grundsätzlich linear ten Bewertungsmethoden, z.B. der Discounted-Cash-Flow- abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Methode, ermittelt oder aus dem aktuellen Marktpreis Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht vergleichbarer Immobilien abgeleitet. wird. Die planmäßigen Abschreibungen für unsere typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitli- Die außerplanmäßige Abschreibung von Investment Pro- chen Nutzungsdauern bemessen: perty folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorge- Nutzungsdauer in Jahren Gebäude nommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, 12 – 80 Technische Anlagen werden die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführ- Thermische Kraftwerke 15 – 20 ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen Stromnetze 20 – 35 darf. Wasserleitungsnetze Gas- und Wasserspeicher Gasverteilungsanlagen 20 – 80 20 – 100 Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden 14 – 20 zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgepe- 4 – 25 rioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermö- 33 – 35 gen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die Anlagen im Bergbau Grubenaufschlüsse im Bergbau Bohrungen der RWE Dea bis zu 27 anteiligen Ergebnisse, die ausgeschütteten Dividenden und die sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen vermindert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der niedrigeren Barwertes der Mindestleasingraten aktiviert Beteiligung enthalten. Eine planmäßige Abschreibung der und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der über kürzere Vertragslaufzeiten abgeschrieben. Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen werden außer- Die außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen folgt Buchwert unterschreitet. planmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorgenomme- Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen ne außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und an Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der durch Zuschrei- nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten bung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaf- Unternehmen/Gemeinschaftsunternehmen sowie die übri- fungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf. gen Beteiligungen und die langfristigen Wertpapiere gehören fast ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung ver- Investment Property (als Finanzinvestition gehaltene fügbar“ an. In diese Kategorie werden Finanzinstrumente Immobilien) umfasst alle Immobilien, die zur Erzielung von eingeordnet, die weder Kredite und Forderungen darstellen, Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehal- noch bis zur Endfälligkeit gehalten werden, noch erfolgs- ten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungszwecke wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Sie eingesetzt werden. Es wird zu fortgeführten Anschaffungs- werden sowohl bei der Erstbilanzierung als auch in den oder Herstellungskosten bewertet. In die erstmalige Be- Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wertung sind auch Transaktionskosten einzubeziehen. sofern dieser Wert verlässlich ermittelbar ist. Die Erst- Abnutzbares Investment Property wird über eine Laufzeit bewertung findet am Erfüllungstag statt. Unrealisierte von zwölf bis 80 Jahren linear abgeschrieben. Der beizule- Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung laten- gende Zeitwert des Investment Property wird im Anhang ter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei 4.5 Anhang Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam. Sicherheit gewährleistet ist. Die Höhe der latenten Steuern Liegen wesentliche objektive Hinweise für eine Wertminde- wird auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den rung eines Vermögenswertes vor, wird dieser erfolgswirk- einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. sam abgeschrieben. Hinweise für eine Wertminderung erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gül- können z.B. erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des tigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften be- Schuldners, ein Ausfall oder Verzug von Zins- und Tilgungs- rücksichtigt. Für die Berechnung der latenten Steuern in zahlungen oder das Verschwinden eines aktiven Marktes für Deutschland wird ein Steuersatz von 30,9% (Vorjahr: 39,4%) einen finanziellen Vermögenswert infolge finanzieller herangezogen. Er ergibt sich aus dem ab dem Schwierigkeiten sein. 1. Januar 2008 gültigen Körperschaftsteuersatz von 15% Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die 5,5% und dem konzerndurchschnittlichen Gewerbeer- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie tragsteuersatz. Aktive und passive latente Steuern werden sonstige Forderungen. Forderungen und sonstige Ver- je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert. (Vorjahr: 25%), dem Solidaritätszuschlag von unverändert mögenswerte werden bis auf derivative Finanzinstrumente mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erfor- Vorräte sind diejenigen Vermögenswerte, die zum Verkauf derliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächli- im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Er- chen Ausfallrisiko. Gemäß konzerninterner Vorgaben wer- zeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung befinden den die Wertansätze von Forderungen grundsätzlich über (unfertige Erzeugnisse und Leistungen) oder die im Zuge ein Wertberichtigungskonto korrigiert. In den Forderungen der Herstellung von Produkten bzw. der Erbringung von aus Lieferungen und Leistungen von Versorgungsbetrieben Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Be- sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, triebsstoffe einschließlich Kernbrennelementen und Vorab- noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrech- raum des Braunkohlebergbaus). net. Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder HerstellungskosDie unter den Finanzforderungen ausgewiesenen Auslei- ten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten ange- hungen sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten setzt. Die Herstellungskosten entsprechen den produkti- bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen werden onsorientierten Vollkosten; sie werden auf der Grundlage zum Nominalwert bilanziert, zinslose bzw. niedrig verzinsli- der normalen Kapazität ermittelt. Im Einzelnen enthalten che Ausleihungen werden grundsätzlich mit ihrem abge- die Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren zinsten Betrag unter Verwendung eines risikoadäquaten Kosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Zinssatzes bilanziert. Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschreibungen. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil CO2-Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögens- der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Für werte bilanziert und unter den sonstigen Vermögenswerten die Bewertung werden i.d.R. Durchschnittswerte herange- ausgewiesen. Sie werden zu Anschaffungskosten bewertet; zogen. Der Abraumverbrauch des Braunkohlebergbaus wird eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt. nach dem Fifo-Verfahren ermittelt. Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräuße- zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften rungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst. Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvor- Kernbrennelemente werden mit den fortgeführten Anschaf- träge in Folgejahren ergeben. Latente Steuern sind dann zu fungskosten bewertet. Die Abschreibungen werden ar- aktivieren, wenn ihre Realisierung mit ausreichender 151 Konzernabschluss beitsabhängig nach dem Verbrauch und leistungsabhängig als „Zur Veräußerung bestimmte Schulden“ gesondert nach der Nutzungsdauer des Reaktors ermittelt. ausgewiesen. Unter den als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapieren Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte sind im Wesentlichen die Wertpapiere in den Spezialfonds werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit erfasst sowie festverzinsliche Titel, die bei Erwerb eine ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskos- Restlaufzeit von mehr als drei Monaten und weniger als ten angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert. einem Jahr aufweisen. Die Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an und Gewinne oder Verluste aus der Bewertung einzelner zur werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der Veräußerung bestimmter Vermögenswerte und von Veräu- Erstbewertung werden Transaktionskosten berücksichtigt, ßerungsgruppen werden bis zur endgültigen Veräußerung die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. zuzurechnen sind; die Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter Gewinne oder Verluste aus der Bewertung von zur Veräuße- Berücksichtigung latenter Steuern im Other Comprehensive rung bestimmten Geschäftsbereichen mit dem beizulegen- Income erfasst. Bei Veräußerung wird der Gewinn oder den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten werden als Verlust erfolgswirksam. Liegen wesentliche objektive Hin- Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. weise für eine Wertminderung eines Vermögenswertes vor, Das gilt auch für Ergebnisse aus der Geschäftstätigkeit bzw. wird dieser erfolgswirksam abgeschrieben. aus der Veräußerung dieser Unternehmensbereiche. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Die konzernweiten Aktienoptionsprogramme werden als vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögens- Zum jeweiligen Stichtag wird eine Rückstellung in Höhe des wert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle zeitanteiligen beizulegenden Zeitwertes der Zahlungsver- wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum pflichtung gebildet, Änderungen des beizulegenden Zeit- an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen wer- wertes werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende den oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanzwirt- abgegeben wird. schaftlicher Modelle bestimmt. Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag Kreditinstituten sowie kurzfristig veräußerbare festverzins- gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen liche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis Verpflichtungen gebildet, die auf vergangenen Ereignissen zu drei Monaten. beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt Als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ sind werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem voraus- Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen sichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstat- Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung tungsansprüchen saldiert. Rückstellungen, denen eine sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne große Zahl gleichartiger Ereignisse zugrunde liegt, werden langfristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermö- mit dem Erwartungswert der möglichen Ergebnisse bilan- genswerten (Veräußerungsgruppen) oder um Geschäftsbe- ziert. reiche (nicht fortgeführte Aktivitäten) handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den abgegeben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräuße- Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbe- rungsgruppe oder nicht fortgeführten Aktivität und werden 4.5 Anhang trag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am achten unter Berücksichtigung biometrischer Daten. Die Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellung wird um das Vermögen der zur Deckung der Pensionsverpflichtung gebildeten Fonds gekürzt. Der Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Sachanla- Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand, der Zinsauf- gen enthalten gegebenenfalls auch die geschätzten Ausga- wand sowie die erwarteten Fondserträge werden im Fi- ben für die Stilllegung von Anlagen oder die Wiedernutz- nanzergebnis ausgewiesen. barmachung von Flächen, für die Stilllegungs-, Rekultivierungs- und ähnliche Rückstellungen gebildet werden. Bei Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden, diesen Rückstellungen werden geänderte Schätzungen soweit sie 10% des höheren Betrags aus dem Verpflich- bezüglich des zeitlichen Anfalls oder der Höhe der Auszah- tungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens über- lungen sowie Änderungen des Zinssatzes berücksichtigt, steigen, über die durchschnittliche erwartete Restlebensar- und zwar sowohl bei der bestehenden Rückstellung als beitszeit der berechtigten Mitarbeiter erfolgswirksam er- auch in gleicher Höhe beim zugehörigen Vermögenswert. fasst („Korridor-Methode“). Überschreitet eine Verminderung den Buchwert des zugehörigen Vermögenswertes, ist der überschießende Betrag Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen geht das Un- direkt erfolgswirksam zu erfassen. Rückstellungen werden ternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den die zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflich- Rückstellung gebildet worden ist. tungen ein. Die Beitragszahlungen werden als Aufwand erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet. Die Entsorgungsrückstellungen im Kernenergiebereich Dabei handelt es sich um Verpflichtungen des Unterneh- basieren auf öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen, insbe- mens aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an sondere dem Atomgesetz, sowie auf Auflagen, die in den berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinter- Betriebsgenehmigungen festgeschrieben sind. Ihrer Bewer- bliebene. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere tung liegen Schätzungen zugrunde, die zum einen auf auf Ruhegelder; diese sind teils als Grund-, teils als Zusatz- konkretisierenden Verträgen, zum anderen auf Angaben versorgung ausgestaltet. Die individuellen Zusagen basie- interner und externer Experten und Fachgutachter sowie ren auf branchen- oder länderspezifischen Leistungen; sie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) beruhen. bemessen sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter. Wegen Die am Bilanzstichtag bestehenden und bei Bilanzaufstel- ihres Versorgungscharakters werden die Verpflichtungen lung erkennbaren Verpflichtungen zur Wiedernutzbarma- der US-Konzerngesellschaften für die Krankheitskosten der chung von Flächen sowie aus verursachten oder bereits Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls eingetretenen Bergschäden werden durch bergbaubedingte unter den Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflich- Rückstellungen berücksichtigt. Sie sind aufgrund öffentlich- tungen ausgewiesen. rechtlicher Verpflichtungen zu bilden, die auf entsprechen- Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten basieren und vor allem in Betriebsplänen und wasserrecht- Versorgungsplänen liegt die Methode der laufenden Ein- lichen Erlaubnisbescheiden konkretisiert werden. Die Rück- malprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) zugrunde. Bei stellungen werden grundsätzlich mit zunehmendem Ver- den gesetzlichen Regelungen wie dem Bundesberggesetz diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur pflichtungsumfang, u.a. entsprechend der Braunkohleförde- die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen An- rung, gebildet. Bewertet werden sie mit den zu erwarten- wartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steige- den Vollkosten bzw. den geschätzten Schadenersatzleis- rungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Be- tungen. rechnung stützt sich auf versicherungsmathematische Gut- 153 Konzernabschluss Des Weiteren werden Rückstellungen aufgrund öffentlich- um Kaufpreisverbindlichkeiten aus gewährten Andienungs- rechtlicher Verpflichtungen zum Rückbau von Produktions- rechten (Put-Optionen) und dem Terminkauf von Minderhei- anlagen sowie zur Verfüllung von Bohrungen gebildet. Ihre tenanteilen, die gemäß IAS 32 anzusetzen sind. Höhe bestimmt sich nach den zu erwartenden Vollkosten unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten und Ver- Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswer- gleichskostensätzen des Wirtschaftsverbands der Erdöl- und te oder Verbindlichkeiten bilanziert. Unabhängig von ihrem Erdgasgewinnung. Berücksichtigt werden zudem vergleich- Zweck werden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem bare Annahmen bei ausländischen Tochtergesellschaften. beizulegenden Zeitwert angesetzt. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst, es sei Für die Verpflichtung zur Rückgabe von CO2-Emissions- denn, die derivativen Finanzinstrumente stehen in einem rechten an die zuständigen Behörden wird eine Rückstel- Sicherungszusammenhang. In diesem Fall richtet sich die lung bilanziert, die mit dem Buchwert der dafür aktivierten Erfassung von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes CO2-Rechte bewertet wird. Ist ein Teil der Verpflichtung nach der Art des Sicherungsgeschäfts. nicht durch vorhandene Rechte gedeckt, wird die Rückstellung hierfür mit dem Marktpreis der Rechte am Stichtag Mit Fair Value Hedges wird das Risiko einer Änderung des bewertet. beizulegenden Zeitwertes von bilanzierten Vermögenswer- Verbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten, cherung von bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen ten oder bilanzierten Schulden abgesichert. Auch die Absidie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wird als Fair Value Hedge bilanziert. Bei Fair Value Hedges sowie übrige Verbindlichkeiten. Verbindlichkeiten werden werden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert Sicherungsgeschäften wie Änderungen des beizulegenden einschließlich Transaktionskosten erfasst. In den Folgepe- Zeitwertes der dazugehörigen Grundgeschäfte in der Ge- rioden werden Verbindlichkeiten bis auf derivative Finanz- winn- und Verlustrechnung erfasst. Das bedeutet, Gewinne instrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. und Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeit- Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen wer- wert der Sicherungsgeschäfte werden in denselben Positio- den in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasing- nen der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wie die gegenstands oder – falls dieser niedriger ist – in Höhe des des abgesicherten Grundgeschäfts. Die Änderungen des Barwertes der Mindestleasingraten passiviert. beizulegenden Zeitwertes des abgesicherten Grundgeschäfts müssen sich dabei auf den abgesicherten Teil des Rechnungsabgrenzungsposten und die von Kunden erhal- Gesamtrisikos beziehen. Werden bilanzunwirksame feste tenen Anzahlungen werden unter den übrigen Verbindlich- Verpflichtungen abgesichert, führen Änderungen des beizu- keiten passiviert. Zu den Rechnungsabgrenzungsposten legenden Zeitwertes der festen Verpflichtung im Hinblick zählen die von den Versorgungsbetrieben passivierten auf das abgesicherte Risiko zum erfolgswirksamen Ansatz Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse, die grund- eines Vermögenswertes oder einer Schuld. sätzlich über die Laufzeit der korrespondierenden Vermögenswerte ergebniswirksam aufgelöst werden. Ferner zäh- Cash Flow Hedges dienen der Absicherung gegen das len dazu in der Regel von der öffentlichen Hand gewährte Risiko, dass die mit einem bilanzierten Vermögenswert bzw. steuerpflichtige Zuschüsse und steuerfreie Zulagen zu einer bilanzierten Schuld oder einer mit hoher Wahrschein- Anlagegegenständen, die entsprechend dem Abschrei- lichkeit eintretenden geplanten Transaktion verbundenen bungsverlauf der Anlagen als sonstige betriebliche Erträge zukünftigen Zahlungsströme schwanken. Liegt ein Cash vereinnahmt werden. Flow Hedge vor, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst im Other Unter den übrigen Verbindlichkeiten werden auch bestimm- Comprehensive Income erfasst. Sie werden erst dann in der te Minderheitenanteile ausgewiesen. Dabei handelt es sich Gewinn- und Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesi- 4.5 Anhang cherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Werden geplan- Optionen auf den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Pos- te Transaktionen gesichert und führen diese Transaktionen ten, die durch Barausgleich erfüllt werden können, sind in späteren Perioden zum Ansatz eines finanziellen Vermö- keine Eigenverbrauchverträge. genswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit, sind gemäß IAS 39 die bis zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegen- erfassten Beträge in der Periode erfolgswirksam aufzulösen, über Dritten oder bereits bestehende Verpflichtungen, bei in der auch der Vermögenswert oder die Verbindlichkeit das denen ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist oder Periodenergebnis beeinflusst. Führt die Transaktion zum deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann. Even- Ansatz von nicht finanziellen Vermögenswerten oder Ver- tualschulden werden in der Bilanz – soweit nicht im Rahmen bindlichkeiten, werden die erfolgsneutral im Eigenkapital eines Unternehmenszusammenschlusses übernommen – erfassten Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des nicht erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungs- Vermögenswertes bzw. der Verbindlichkeit verrechnet. volumina der Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Hedges einer Nettoinvestition in eine ausländische Teileinheit zielen darauf ab, das Fremdwährungsrisiko aus Beteili- Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der gungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Bei der An- Unrealisierte Gewinne und Verluste der Sicherungsgeschäf- wendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind te werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition im Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesonde- Other Comprehensive Income erfasst. re für folgende Sachverhalte: • Bei bestimmten Verträgen ist zu entscheiden, ob sie als In IAS 39 sind Voraussetzungen für die Bilanzierung von Derivate zu behandeln oder wie sogenannte Eigen- Sicherungsgeschäften festgeschrieben. Insbesondere müs- verbrauchverträge als schwebende Geschäfte zu bilanzie- sen die Sicherungsbeziehungen ausführlich dokumentiert ren sind. und effektiv sein, d.h. die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsgeschäfts müssen sowohl pro- • Finanzielle Vermögenswerte sind einzuordnen in die Kategorien „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanz- spektiv als auch retrospektiv in einer Bandbreite von 80 bis investitionen“, „Kredite und Forderungen“, „Zur Veräuße- 125% der gegenläufigen Änderungen des beizulegenden rung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ und Zeitwertes des Grundgeschäfts liegen. Nur der effektive Teil „Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum einer Sicherungsbeziehung darf nach den beschriebenen Regeln bilanziert werden. Der ineffektive Teil einer Siche- beizulegenden Zeitwert bewertet werden“. • Bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und rungsbeziehung wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn- ähnliche Verpflichtungen bestehen unterschiedliche Mög- und Verlustrechnung erfasst. lichkeiten der Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste. Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung • Bei Vermögenswerten, die veräußert werden sollen, ist zu nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, bestimmen, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zustand ver- Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens abge- äußert werden können und ob ihre Veräußerung sehr schlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigen- wahrscheinlich ist. Ist beides der Fall, sind die Vermö- verbrauchverträge), werden nicht als derivative Finanzin- genswerte und gegebenenfalls zugehörige Schulden als strumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert. „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte bzw. Enthalten die Verträge eingebettete Derivate, werden die Schulden“ auszuweisen und zu bewerten. Derivate getrennt vom Basisvertrag bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten In der Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungsme- Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und thoden wird beschrieben, welche Entscheidungen im RWE- Risiken des Basisvertrags verbunden sind. Geschriebene Konzern hinsichtlich dieser Sachverhalte getroffen wurden. 155 Konzernabschluss Schätzungen und Beurteilungen des Managements. Die Weitere Erläuterungen über getroffene Annahmen und Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, Schätzungen erfolgen bei den Angaben zu den einzelnen dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht wer- Abschlussposten. den, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken. Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich u.a. auf außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstell- die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Bei te künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Regionen, in denen der Konzern tätig ist, berücksichtigt. sind die erwartete Rendite des Planvermögens und der Durch Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen, die von Abzinsungsfaktor eine wichtige Schätzgröße. Eine Erhöhung den Annahmen abweichen, können sich die tatsächlichen oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um einen Pro- Beträge von den Schätzwerten unterscheiden. In solchen zentpunkt würde den Barwert der Verpflichtung aus be- Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die trieblichen Altersversorgungsplänen in Deutschland um Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden 1.280 Mio. € reduzieren bzw. um 1.706 Mio. € erhöhen. Bei angepasst. den Konzerngesellschaften in Großbritannien hätte eine solche Veränderung des Abzinsungsfaktors eine Verminde- Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist rung der Pensionsverpflichtung um 545 Mio. € bzw. eine nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde geleg- Erhöhung um 668 Mio. € zur Folge. ten Annahmen und Schätzungen auszugehen. Aus gegenwärtiger Sicht ist daher keine wesentliche Anpassung der Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Änderungen im Geschäftsjahr 2008 zu erwarten. dieser Annahmen werden aus heutiger Sicht nicht dazu führen, dass die Buchwerte der Zahlungsmittel generieren- Kapitalmanagement. Die Rahmenbedingungen für ein den Einheiten ihren erzielbaren Betrag überschreiten und optimales Kapitalmanagement werden durch die strategi- deshalb im nächsten Geschäftsjahr angepasst werden müs- sche Ausrichtung des RWE-Konzerns gesetzt. Im Mittel- sen. Aufgrund der geplanten Veräußerung des nordameri- punkt steht dabei die langfristige Wertsteigerung im Inte- kanischen Wassergeschäfts basiert die Bewertung dieser resse von Investoren, Mitarbeitern und Kunden. Diesem soll Zahlungsmittel generierenden Einheit auf marktbezogenen durch eine kontinuierliche Verbesserung des Ergebnisses Daten, deren Änderung Auswirkungen auf den Buchwert durch organisches Wachstum und Effizienzverbesserung haben kann. Die Bewertung ist insbesondere abhängig vom Rechnung getragen werden. Um dies zu ermöglichen, ist Börsenumfeld zum Bilanzierungszeitpunkt, von der Entwick- ein Ausgleich zwischen den Geschäfts– und Finanzrisiken lung der langfristigen Kapitalmarktzinsen und der der Regu- einerseits und der finanziellen Flexibilität für das Erreichen lierung unterliegenden Vermögenswerte sowie von den der Wachstumsziele andererseits notwendig. Dieser Aus- Entscheidungen der lokalen Regulierungsbehörden. gleich wird durch ein starkes Finanzprofil, welchem RWE sich verpflichtet hat, gewährleistet. Aktive latente Steuern werden angesetzt, soweit die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile wahrscheinlich ist. Die Zur Erhaltung eines starken Finanzprofils trägt insbesonde- tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen re das Kreditrating bei, welches durch eine Vielzahl von Perioden und damit die tatsächliche Nutzbarkeit aktiver qualitativen und quantitativen Faktoren beeinflusst wird. latenter Steuern kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt Dabei spielen das Marktumfeld, die Wettbewerbsposition der Aktivierung der latenten Steuern abweichen. und politische Rahmenbedingungen ebenso eine Rolle wie Profitabilität und Cash-Flow-Generierung. 4.5 Anhang Die Bewertung der derzeitigen Kreditqualität durch die Programm werden von den beiden Ratingagenturen mit der Ratingagenturen enthält der Lagebericht. Danach bewerten höchstmöglichen Bewertung beurteilt. die beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s das langfristige Rating der RWE AG mit der fünft- Die RWE AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitaler- höchsten Kreditqualität innerhalb der Ratingkategorien. Die fordernissen. kurzfristige Kreditqualität und das Commercial-Paper- Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der International Accounting Standards Board (IASB) hat Anwendung von IFRIC 8 hat keine Auswirkungen auf den eine Reihe von Änderungen bei bestehenden International RWE-Konzernabschluss. Financial Reporting Standards (IFRS) sowie einige neue IFRS verabschiedet, die seit dem 1. Januar 2007 verpflich- IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ stellt tend anzuwenden sind. Die folgenden IFRS werden im klar, dass ein Vertrag lediglich zum Zeitpunkt des Vertrags- RWE-Konzern im Berichtsjahr erstmals angewendet: abschlusses und bei wesentlichen Vertragsänderungen daraufhin überprüft werden muss, ob ein eingebettetes In IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ werden die für Derivat nach IAS 39 vorliegt. Die erstmalige Anwendung Finanzinstrumente zu beachtenden Anhangangaben, die von IFRIC 9 hat keine Auswirkungen auf den RWE- bisher in IAS 32 geregelt waren, sowie die bislang nur von Konzernabschluss. Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen zu beachtenden Angabepflichten aus IAS 30 zusammengeführt und erwei- IFRIC 10 „Zwischenberichterstattung und Wertminde- tert; sie sind nunmehr branchenunabhängig anzuwenden. rung“ befasst sich mit dem Verhältnis der Vorschriften von Mit der Veröffentlichung von IFRS 7 ist IAS 1 um Angabe- IAS 34 zur Zwischenberichterstattung zu den Regelungen pflichten zum Kapitalmanagement erweitert worden. Die von IAS 36 und IAS 39 zur Wertaufholung bei bestimmten erstmalige Anwendung von IFRS 7 hat – abgesehen von der Vermögenswerten. Die Interpretation stellt klar, dass in Erweiterung der Angaben im Anhang – keine Auswirkungen Zwischenberichten vorgenommene außerplanmäßige Ab- auf den RWE-Konzernabschluss. schreibungen nicht wieder rückgängig gemacht werden IFRIC 7 „Anpassung des Abschlusses gemäß IAS 29 Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss. dürfen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 10 hat keine Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ klärt Fragen im Zusammenhang mit der Anwendung von IAS 29 für den Darüber hinaus wendet RWE im Berichtsjahr den im No- Fall, dass das Land, dessen Währung die funktionale Wäh- vember 2006 verabschiedeten IFRS 8 „Geschäftssegmen- rung des bilanzierenden Unternehmens ist, zu einem Hoch- te“ auf freiwilliger Basis erstmalig an. Nach IFRS 8 ist die inflationsland wird. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 7 Segmentberichterstattung nach dem sogenannten hat keine Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss. „Management Approach“ aufzustellen. Danach liegen der Abgrenzung der Segmente und den Angaben für die Seg- IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ klärt die An- mente die Informationen zugrunde, die vom Management wendbarkeit von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ auf für Zwecke der Ressourcenallokation und Leistungsbeurtei- Vereinbarungen, bei denen das bilanzierende Unternehmen lung der Unternehmensbereiche intern verwendet werden. anteilsbasierte Vergütungen gegen keine oder gegen eine Die erstmalige Anwendung von IFRS 8 zum 31. Dezember nicht adäquate Gegenleistung gewährt. Die erstmalige 2007 hat keine Auswirkungen auf die Abgrenzung der 157 Konzernabschluss Segmente im RWE-Konzern; die Angaben für die Segmente Ab 1. Januar 2008 werden versicherungsmathematische finden sich im Anhang unter (32). Gewinne und Verluste im RWE-Konzern nicht mehr nach der „Korridor-Methode“, sondern gemäß IAS 19.93A vollstän- Im Berichtsjahr wurden die in den Vorjahren unter den dig in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Sie werden Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte ausgewiesenen außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in einer Auf- Variation Margins mit den Marktwerten der zugrunde lie- stellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und genden Derivate saldiert. Mithilfe der Variation Margins Aufwendungen ausgewiesen. Diese Umstellung wird zu werden dem Börsenteilnehmer die Wertveränderungen einer Verminderung des Konzerneigenkapitals um einer Futureposition an der European Energy Exchange ca. 0,3 Mrd. € führen. (EEX), Leipzig, die sich aus der Veränderung im Abrechnungspreis vom letzten zum aktuellen Börsentag ergeben, täglich in bar gutgeschrieben oder belastet. Neue Rechnungslegungsvorschriften Der International Accounting Standards Board (IASB) und herrschenden Gesellschafter können mit ihrem beizulegen- das International Financial Reporting Interpretations den Zeitwert oder mit dem anteiligen Nettovermögen Committee (IFRIC) haben weitere Standards und Interpre- bewertet werden. Je nachdem, für welche der beiden Mög- tationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2007 lichkeiten sich ein Unternehmen entscheidet, wird im Rah- noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung men des Unternehmenserwerbs ein eventuell vorhandener dieser IFRS setzt voraus, dass die EU die zum Teil noch Geschäfts- oder Firmenwert vollständig oder nur mit dem ausstehende Anerkennung erteilt. Anteil des Mehrheitseigentümers ausgewiesen. Der am 10. Januar 2008 veröffentlichte IFRS 3 (2008) ist erstmals IFRS 2 Änderung (2008) „Vesting Conditions and Can- verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder cellations“ stellt die Definition von „Ausübungsbedingun- nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswirkungen der gen” (Vesting Conditions) bei aktienbasierten Vergütungen erstmaligen Anwendung der Änderungen auf den klar und legt fest, dass alle Annullierungen von aktienba- RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft. sierten Vergütungsplänen – unabhängig von der kündigenden Partei – identisch zu bilanzieren sind. Die am IAS 1 (2007) „Presentation of Financial State- 17. Januar 2008 veröffentlichten Änderungen von IFRS 2 ments“ enthält neue Vorschriften zur Darstellung des Ab- sind erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, schlusses. Insbesondere sind künftig nichteigentümerbe- die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswir- zogene Eigenkapitalveränderungen von den eigentümerbe- kungen der erstmaligen Anwendung der Änderungen auf zogenen Eigenkapitalveränderungen strikt zu trennen und den RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft. erweiterte Angaben zum Other Comprehensive Income zu machen. IAS 1 (2007) ist erstmals anzuwenden für Ge- IFRS 3 (2008) „Business Combinations“ enthält geänder- schäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 begin- te Vorschriften zur Bilanzierung von Unternehmenserwer- nen. Die erstmalige Anwendung von IAS 1 (2007) wird im ben. Insbesondere werden der Anwendungsbereich und die RWE-Konzernabschluss zu Änderungen in der Darstellung Bilanzierung von sukzessiven Anteilserwerben geändert der Gewinn- und Verlustrechnung und des Eigenkapital- sowie ein Wahlrecht eingeführt: Die Anteile der nicht be- spiegels führen. 4.5 Anhang IAS 23 (2007) „Borrowing Costs“: Mit der überarbeiteten pretation ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die Fassung von IAS 23 hat der IASB das Wahlrecht für die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die erstmalige Behandlung von Fremdkapitalkosten, die unmittelbar im Anwendung von IFRIC 11 wird voraussichtlich keine we- Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstel- sentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss lung qualifizierter Vermögenswerte anfallen, abgeschafft. haben. Diese Fremdkapitalkosten sind zukünftig als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswer- IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die te zu aktivieren. IAS 23 (2007) ist erstmals anzuwenden für Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die öffentliche Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 be- Hand mit privaten Unternehmen Verträge abschließt, die ginnen. Die Auswirkungen der Anwendung der neuen Rege- auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. Zur lungen auf den RWE-Konzernabschluss werden derzeit Erfüllung dieser Aufgaben nutzt das private Unternehmen geprüft. Infrastruktur, die in der Verfügungsmacht der öffentlichen Hand bleibt. Das private Unternehmen ist für den Bau, den IAS 27 (2008) „Consolidated and Separate Financial Betrieb und die Erhaltungsmaßnahmen der Infrastruktur Statements“: Mit der überarbeiteten Fassung von IAS 27 verantwortlich. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden hat der IASB die Vorschriften zur Bilanzierung von Transak- für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 tionen zwischen nicht beherrschenden und beherrschenden beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung Anteilseignern eines Konzerns sowie die Bilanzierung im von IFRIC 12 auf den RWE-Konzernabschluss werden der- Falle des Verlusts der Beherrschung über ein Tochterunter- zeit geprüft. nehmen geändert. Transaktionen, durch die ein Mutterunternehmen seine Beteiligungsquote an einem Tochterunter- IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes“ regelt den nehmen ändert, ohne die Beherrschung über das Tochter- Ausweis von Umsatzerlösen im Zusammenhang mit Kun- unternehmen zu verlieren, sind künftig als erfolgsneutrale denbonusprogrammen, die von den Herstellern bzw. Eigenkapitaltransaktionen zu bilanzieren. Ferner regelt der Dienstleistungsanbietern selbst oder durch Dritte betrie- Standard, wie ein Entkonsolidierungserfolg berechnet und ben werden. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden eine verbleibende Restbeteiligung am ehemaligen Tochter- für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2008 unternehmen bewertet werden muss. Die am beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung 10. Januar 2008 veröffentlichten geänderten Vorschriften von IFRIC 13 auf den RWE-Konzernabschluss werden der- von IAS 27 sind spätestens für Geschäftsjahre anzuwenden, zeit geprüft. die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswirkungen der Anwendung der neuen Regelungen auf den IFRIC 14 „IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft. Minimum Funding Requirements and their Interaction“ befasst sich mit Detailfragen der Bilanzierung von IFRIC 11 „IFRS 2 - Geschäfte mit eigenen Aktien und Pensionsplänen. Die Interpretation ist erstmals anzuwen- Aktien von Konzernunternehmen“ beantwortet die Frage, den für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zahlungsvereinbarungen 2008 beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwen- anzuwenden ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalin- dung von IFRIC 14 auf den RWE-Konzernabschluss werden strumente oder Eigenkapitalinstrumente eines anderen derzeit geprüft. Unternehmens desselben Konzerns beinhalten. Die Inter- 159 Konzernabschluss Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (1) Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer) Bruttoumsätze (inkl. Energiehandelsumsätze) im Geschäfts- Umsatzerlöse werden erfasst, wenn das Risiko aus einer jahr 2007 betrugen 65.097 Mio. € (Vorjahr: 70.213 Mio. €). Lieferung oder Leistung auf den Kunden übergeht. Die Segmentberichterstattung auf den Seiten 196 bis 199 Um die Geschäftsentwicklung zutreffender darzustellen, enthält eine Gliederung der Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/ weist RWE die Energiehandelsumsätze netto, d.h. mit der Stromsteuer) nach Unternehmensbereichen und Regionen. realisierten Rohmarge, aus. Die auf physische Erfüllung Ent- und Erstkonsolidierungen haben die Umsatzerlöse im ausgerichteten Strom-, Gas-, Kohle- und Ölgeschäfte wer- Saldo um 806 Mio. € gemindert. den dagegen brutto ausgewiesen. Energiehandelsumsätze werden von RWE Trading getätigt. Die Gesamt- Die Erdgas-/Stromsteuer betrifft die von Gesellschaften des Konzerns unmittelbar gezahlte Steuer. (2) Sonstige betriebliche Erträge in Mio. € 2007 2006 Auflösung von Rückstellungen 230 260 Kostenumlagen/-erstattungen 57 255 Abgänge von und Zuschreibungen zu kurzfristigen Vermögenswerten ohne Wertpapiere 43 249 Abgänge von Anlagegegenständen einschließlich Erträge aus Entkonsolidierung 353 191 Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten 148 107 14 53 Schadenersatz/Versicherungsleistungen Vermietung und Verpachtung Übrige Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Auslei- 32 34 355 538 1.232 1.687 2007 2006 21.484 22.095 (3) Materialaufwand hungen werden, soweit sie Beteiligungen betreffen, im Beteiligungsergebnis ausgewiesen und ansonsten, ebenso in Mio. € wie die Abgangserträge bei kurzfristigen Wertpapieren, im Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Finanzergebnis gezeigt. Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die Aufwendungen für bezogene Leistungen sonstigen betrieblichen Erträge um 26 Mio. €. 5.049 5.028 26.533 27.123 Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten auch die Aufwendungen für den Einsatz und die Entsorgung von Kernbrennstoffen sowie steuerliche Abgaben in Höhe von 24 Mio. € (Vorjahr: 119 Mio. €) für ausländische Förderbetriebe der RWE Dea. 4.5 Anhang Der Materialaufwand aus Explorationstätigkeiten belief sich Teilzeitquote bzw. mit ihrer Beschäftigungszeit im Verhält- im Berichtsjahr auf 133 Mio. € (Vorjahr: 100 Mio. €). nis zur Jahresbeschäftigungszeit erfasst. Darüber hinaus wurden im Jahresdurchschnitt 2.591 (Vorjahr: 2.644) Aus- Insgesamt wurden Energiehandelsumsätze in Höhe von zubildende beschäftigt. 22.590 Mio. € (Vorjahr: 27.659 Mio. €) mit dem Materialaufwand verrechnet. Änderungen des Konsolidierungskrei- Änderungen des Konsolidierungskreises minderten den ses minderten den Materialaufwand um 432 Mio. €. Personalaufwand um 268 Mio. €. (4) Personalaufwand (5) Abschreibungen Die Abschreibungen beliefen sich für Sachanlagen auf in Mio. € 2007 2006 1.781 Mio. € (Vorjahr: 1.750 Mio. €) und für Investment Löhne und Gehälter 3.277 3.909 Property auf 8 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €). Immaterielle Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung Vermögenswerte wurden in Höhe von 468 Mio. € (Vorjahr: 687 711 3.964 4.620 494 Mio. €) abgeschrieben; davon entfielen 327 Mio. € (Vorjahr: 327 Mio. €) auf Kundenbeziehungen im Zusammenhang mit Akquisitionen in früheren Geschäftsjahren. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte aus Explo- Die Aufwendungen für Altersversorgung betrugen ration wurden in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €) 30 Mio. € (Vorjahr: -22 Mio. €). Sie bestehen aus dem abgeschrieben. Dienstzeitaufwand des Berichtsjahres von 178 Mio. € (Vorjahr: 160 Mio. €) sowie aus Anpassungsbeträgen aufgrund Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands in Höhe von vorgenommen. Diese beliefen sich für Sachanlagen auf -161 Mio. € (Vorjahr: -199 Mio. €) und aufgrund erfolgswirk- 85 Mio. € (Vorjahr: 102 Mio. €), für Investment Property auf sam erfasster versicherungsmathematischer Verluste in 2 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €), für immaterielle Vermögenswer- Höhe von 13 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €). te (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) auf 3 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €) und für Geschäfts- oder Firmenwerte auf 0 Mio. € Die Mitarbeiterzahl im RWE-Konzern (ohne American Water) (Vorjahr: 6 Mio. €). betrug im Jahresdurchschnitt – umgerechnet in Vollzeitstellen – 63.054 (Vorjahr: 65.910). Teilzeitbeschäftigte und Durch die Änderung des Konsolidierungskreises entfielen befristete Beschäftigungsverhältnisse werden mit ihrer Abschreibungen in Höhe von 25 Mio. €. 161 Konzernabschluss (6) Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio. € 2007 2006 Instandhaltung inkl. Erneuerungsverpflichtungen 599 602 Rückstellungszuführungen 571 614 Konzessionen, Lizenzen und andere vertragliche Verpflichtungen 483 525 Struktur- und Anpassungsmaßnahmen 91 309 Rechts- und sonstige Beratung sowie Datenverarbeitung 193 255 Abgänge von kurzfristigen Vermögenswerten und Wertminderungen außer für Vorräte und Wertpapiere 327 287 49 283 Versicherungen, Provisionen, Frachten und ähnliche Vertriebsaufwendungen 199 203 Allgemeine Verwaltungskosten 189 202 Werbemaßnahmen 192 177 Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten 141 130 Pachten für Werksanlagen und Netze sowie Mieten 94 103 Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs 85 86 Gebühren und Beiträge 80 82 Abgänge von Anlagegegenständen inkl. Aufwand aus Entkonsolidierung Sonstige Steuern, im Wesentlichen Substanzsteuern 24 47 568 602 3.885 4.507 Übrige Durch Explorationstätigkeiten sind sonstige betriebliche (7) Beteiligungsergebnis Aufwendungen in Höhe von 48 Mio. € (Vorjahr: 32 Mio. €) Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und angefallen. Aufwendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit den betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden sind. Es Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die umfasst das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligun- sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 104 Mio. €. gen und das übrige Beteiligungsergebnis. 4.5 Anhang Beteiligungsergebnis in Mio. € Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen Davon: Abschreibungen auf at-Equity-bilanzierte Beteiligungen 2007 2006 447 409 (-3) Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen Davon: Abschreibungen auf Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen Ergebnis aus übrigen Beteiligungen (-70) 14 12 (-2) (-5) 61 12 (-1) (-42) 40 331 2 13 Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen 47 36 Aufwendungen aus Ausleihungen an Beteiligungen 10 Davon: Abschreibungen auf Anteile an übrigen Beteiligungen Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen Sonstiges 3 Übriges Beteiligungsergebnis 150 381 597 790 Das Beteiligungsergebnis enthält Abschreibungen auf 47 Mio. €) und auf Ausleihungen an Beteiligungen in Höhe übrige Finanzanlagen in Höhe von 3 Mio. € (Vorjahr: von 10 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €). (8) Finanzergebnis in Mio. € Zinsen und ähnliche Erträge 2007 2006 855 2.201 Andere Finanzerträge 2.351 781 Finanzerträge 3.206 2.982 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.334 2.710 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 149 504 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich und bergbaubedingten Rückstellungen 548 529 74 103 Zinsanteile an Zuführungen zu sonstigen Rückstellungen Andere Finanzaufwendungen 2.239 950 Finanzaufwendungen 4.344 4.796 -1.138 -1.814 2007 2006 855 2.201 1.334 2.710 -479 -509 Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Zinsergebnis, den Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen und den anderen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen zusammen. Das Zinsergebnis enthält alle Zinserträge aus verzinslichen Zinsergebnis in Mio. € Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Wertpapieren und Ausleihungen, Aufwendungen und Erträge aus Wertpapieren sowie sämtliche Zinsaufwendungen. Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die Zum Zinsergebnis zählen darüber hinaus Gewinnanteile und jährlichen Aufzinsungsbeträge aus der Barwertfortschrei- Dividenden aus den lang- und kurzfristigen Wertpapieren. bung der langfristigen Rückstellungen. Darin sind auch die 163 Konzernabschluss Erträge aus Planvermögen zur Deckung von Pensionsver- (9) Ertragsteuern pflichtungen berücksichtigt. in Mio. € 2007 2006 Das Zinsergebnis resultiert aus finanziellen Vermögenswer- Tatsächliche Ertragsteuern 1.455 713 ten und Verbindlichkeiten, die den folgenden Bewertungs- Latente Steuern 621 253 2.076 966 kategorien zugeordnet sind: Zinsergebnis nach Bewertungskategorien in Mio. € 2007 Kredite und Forderungen 479 1.802 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 376 399 Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 2006 In den tatsächlichen Ertragsteuern sind im Saldo Erträge von 65 Mio. € (Vorjahr: Aufwendungen von 62 Mio. €) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen. Durch das deutsche Unternehmensteuerreformgesetz 2008 verringert sich der durchschnittliche zusammengefasste -1.334 -2.710 -479 -509 Ertragsteuersatz für die in Deutschland besteuerten Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2008 von 39,4% auf 30,9%. Die dadurch veranlasste Neubewertung der inländischen latenten Steuern führte im Berichtsjahr zu einem Aufwand Das Finanzergebnis enthält darüber hinaus alle anderen von 256 Mio. €. Auch in Großbritannien und in Tschechien Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht dem werden im kommenden Jahr die Körperschaftsteuersätze Zinsergebnis oder den Zinsanteilen an Rückstellungszufüh- abgesenkt. Die daraus resultierende Neubewertung latenter rungen zugeordnet werden können. Zu den anderen Finanz- Steuern ergab einen einmaligen Steuerertrag in Höhe von erträgen zählen u.a. realisierte Gewinne aus dem Abgang 41 Mio. € bzw. 25 Mio. €. Im Vorjahr hatten Steuersatzän- von Wertpapieren in Höhe von 572 Mio. € (Vorjahr: derungen aufwandswirksame Erhöhungen der latenten 408 Mio. €). Die anderen Finanzaufwendungen enthalten Steuern von 6 Mio. € zur Folge. Abschreibungen auf Wertpapiere – aufgrund gesunkener beizulegender Zeitwerte – von 42 Mio. € (Vorjahr: 59 Mio. €) Durch die Nutzung von in Vorjahren nicht angesetzten und realisierte Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren steuerlichen Verlustvorträgen minderten sich die tatsächli- in Höhe von 266 Mio. € (Vorjahr: 172 Mio. €). chen Ertragsteuern um 11 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €). Die Aufwendungen aus latenten Steuern verringerten sich aufgrund neu einzuschätzender und bisher nicht erfasster steuerlicher Verlustvorträge um 26 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €). Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theoretischen Steueraufwand. Dabei wird wie im Vorjahr ein Steuersatz in Höhe von 39,4% auf das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern angewendet. 4.5 Anhang 2007 2006 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern 5.233 3.537 Theoretischer Steueraufwand 2.062 1.394 -377 -150 steuerfreie Inlandsdividendenerträge -118 -153 steuerfreie Auslandsdividendenerträge -24 -41 Steuerüberleitungsrechnung in Mio. € Besteuerungsunterschied Ausland Steuereffekte auf sonstige steuerfreie Erträge -26 -1 steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 150 71 Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung 2 Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen (inkl. Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte von assoziierten Unternehmen) -57 5 nicht nutzbare Verlustvorträge bzw. Nutzung von nicht bilanzierten Verlustvorträgen und Abschreibungen auf Verlustvorträge 34 -38 Ergebnisse aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen -185 67 Steuersatzänderungen Inland 256 Steuersatzänderungen Ausland -66 6 Sonstiges 427 -196 2.076 966 39,7 27,3 Effektiver Steueraufwand Effektiver Steuersatz in % 165 Konzernabschluss Erläuterungen zur Bilanz (10) Immaterielle Vermögenswerte1 Entwicklungsausgaben in Mio. € Konzessionen, Kundengewerbliche beziehungen Schutzrechte, und ähnliche Lizenzen und Werte ähnliche Rechte Geschäftsoder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen Summe Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.07 253 1.459 3.050 13.058 40 17.860 -2.747 -34 -2.829 16 286 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -9 -48 9 Zugänge 52 217 1 Umbuchungen Währungsanpassungen Abgänge Stand: 31.12.07 11 -11 -16 -25 1 46 -258 -597 -6 -902 279 1.568 2.802 9.714 122 854 1.243 740 2.959 -657 -682 47 5 14.368 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.07 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 4 -29 Abschreibungen des Berichtsjahres 41 102 327 Währungsanpassungen -9 -9 -125 Abgänge 470 -77 -220 41 41 Zuschreibungen Stand: 31.12.07 158 877 1.445 6 2.486 121 691 1.357 9.708 5 11.882 191 1.537 2.990 16.465 41 21.224 -92 -1 -3.299 62 154 Buchwerte Stand: 31.12.07 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.06 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Umbuchungen -52 Währungsanpassungen 1 1 Abgänge 1 89 253 1.459 3.050 13.058 91 838 892 852 30 134 Stand: 31.12.06 61 -108 -5 -3.397 26 242 -1 -53 -4 -49 17 107 40 17.860 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.06 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Abschreibungen des Berichtsjahres Währungsanpassungen -35 1 Abgänge -33 -68 327 6 497 24 -85 -60 75 Zuschreibungen Stand: 31.12.06 2.673 75 8 8 122 854 1.243 740 131 605 1.807 12.318 2.959 Buchwerte Stand: 31.12.06 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten 40 14.901 4.5 Anhang Im Berichtsjahr wurden insgesamt 74 Mio. € (Vorjahr: Im Berichtsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschrei- 73 Mio. €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. bungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte der fortgeführten Entwicklungsausgaben wurden in Höhe von 52 Mio. € (Vor- Aktivitäten vorgenommen (Vorjahr: 6 Mio. €). Währungsein- jahr: 62 Mio. €) aktiviert. Auf immaterielle Vermögenswerte flüsse minderten die Buchwerte der Geschäfts- oder Fir- aus der Explorationstätigkeit entfallen im Berichtsjahr menwerte um 520 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €). 209 Mio. € (Vorjahr: 101 Mio. €). Beim Impairment-Test wird der erzielbare Betrag der ZahZur Durchführung von Werthaltigkeitstests (Impairment- lungsmittel generierenden Einheiten durch den beizule- Tests) sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den Zahlungs- genden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bzw. Nut- mittel generierenden Einheiten auf Segmentebene bzw. zungswert bestimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt einer Ebene unterhalb der Segmentebene zugeordnet wor- die bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein den. Die Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende zusammen: Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde; Veräußerungskosten werden abgezogen. Der Nutzungswert ist der Bar- Geschäfts- oder Firmenwerte in Mio. € RWE Power Davon: RWE Dea Davon: RWE Trading 31.12.07 31.12.06 829 829 (30) (30) (434) (434) RWE Energy 5.003 5.118 RWE npower 3.876 4.370 Bereich Wasser 2.001 9.708 12.318 wert der zukünftigen Cash Flows, die voraussichtlich mit einer Zahlungsmittel generierenden Einheit erzielt werden können. Zum Bilanzstichtag lagen sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert deutlich über den Buchwerten der Zahlungsmittel generierenden Einheiten. Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungswert werden auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells ermittelt, wobei der beizulegende Zeitwert aus externer Von den Geschäfts- oder Firmenwerten der RWE Energy Sicht bestimmt wird und der Nutzungswert aus unterneh- waren 1.241 Mio. € (Vorjahr: 1.270 Mio. €) gemäß IAS 32 mensinterner Sicht. Der Bestimmung des beizulegenden anzusetzen. Dabei handelt es sich um Geschäfts- oder Fir- Zeitwertes und des Nutzungswertes liegen Cash-Flow- menwerte aus gewährten Andienungsrechten (Put- Planungen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmig- Optionen) bzw. aus dem Terminkauf von Minderheitenan- ten und im Zeitpunkt der Durchführung des Impairment- teilen. Tests gültigen Mittelfristplanung für eine Periode von fünf Im Berichtsjahr sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe ebenso ein wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen von 2.090 Mio. € (Vorjahr: 3.266 Mio. €) abgegangen. Ab- Marktentwicklung. Bei der Bestimmung des beizulegenden gänge ergaben sich in Höhe von 1.789 Mio. € durch den Zeitwertes werden – falls vorhanden – Markttransaktionen Ausweis der American Water-Gruppe als nicht fortgeführte oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte Aktivitäten und in Höhe von 163 Mio. € durch Unterneh- innerhalb derselben Branche berücksichtigt. Jahren basieren. In diese Planungen fließen Erfahrungen mensveräußerungen bei RWE Energy. Der Firmenwert von RWE npower wurde gemäß IAS 12.68 um 138 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €) reduziert, da Steuervorteile aus Zeiträumen vor der Erstkonsolidierung realisiert wurden. 167 Konzernabschluss Die Mittelfristplanung basiert auf der erwarteten Entwick- Einheiten nach Steuern zwischen 6,5 und 8,5% (Vorjahr: 5,7 lung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien und 6,9%). Sie betragen wie im Vorjahr i.d.R. 6,5%. Abwei- abgeleiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten und chend davon liegen sie für RWE Dea bei 8,5% und im Vor- trifft insbesondere länderspezifische Annahmen zur Ent- jahr für das nordamerikanische Wassergeschäft bei 5,7%. wicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Verbraucherpreise, Vor Steuern liegen die Diskontierungssätze zwischen 9,5 des Zinsniveaus und der Nominallöhne. und 13,0% (Vorjahr: 7,5 und 10,5%). Die Schlüsselannahmen der Unternehmensplanung für die RWE verwendet für die Extrapolation der Cash Flows über auf den europäischen Strom- und Gasmärkten tätigen Be- den Detailplanungszeitraum hinaus konstante Wachstums- reiche RWE Power, RWE Energy und RWE npower sind die raten zwischen 0,0 und 0,5% (Vorjahr: 0,0 und 1,26%), um Entwicklung der Großhandelspreise für Strom, Rohöl, Erd- die erwartete Geldentwertung zu berücksichtigen. Diese gas, Kohle und CO2-Emissionsrechte, die Endverbraucher- Werte sind bereichsspezifisch aus Erfahrungen und Zu- preise für Strom und Gas sowie die Entwicklung der Markt- kunftserwartungen abgeleitet und überschreiten jeweils anteile und die regulatorischen Rahmenbedingungen. nicht die langfristige durchschnittliche Wachstumsrate für die Märkte, in denen die Unternehmen tätig sind. Die Cash- Die im Rahmen der Unternehmensbewertung verwendeten Flow-Wachstumsraten werden abzüglich der Investitionen Diskontierungssätze werden auf der Basis von Marktdaten ermittelt, die notwendig sind, um das angenommene Cash- ermittelt und liegen für die Zahlungsmittel generierenden Flow-Wachstum zu erzielen. 4.5 Anhang (11) Sachanlagen1 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen Anlagen im Bau Summe 7.516 64.905 2.157 334 1.562 76.474 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -995 -8.040 -132 -211 -9.378 Zugänge 254 1.806 138 541 1.221 3.960 Umbuchungen 100 732 12 -38 -732 74 Währungsanpassungen -101 -906 -43 -80 -1.130 94 796 177 45 1.112 6.680 57.701 1.955 1.715 68.888 3.725 45.073 1.642 0 50.440 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -532 -1.789 -74 Abschreibungen des Berichtsjahres 290 1.518 168 in Mio. € Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.07 Abgänge Stand: 31.12.07 837 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.07 Umbuchungen 23 4 -4 Währungsanpassungen -46 -167 -26 Abgänge 146 -2.395 59 2.035 23 1 -238 58 775 Zuschreibungen 5 2 29 1.008 Stand: 31.12.07 3.397 43.862 1.560 1 30 48.850 3.283 13.839 395 836 1.685 20.038 Stand: 01.01.06 12.158 74.281 2.338 96 1.188 90.061 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -5.239 -10.369 -226 14 -47 -15.867 770 2.522 209 263 752 4.516 17 -40 -308 -335 -576 -10 1 -10 -653 13 1.248 334 1.562 76.474 7 Buchwerte Stand: 31.12.07 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Zugänge Umbuchungen Währungsanpassungen Abgänge -4 -58 111 953 171 7.516 64.905 2.157 Stand: 01.01.06 4.899 47.154 1.802 117 53.972 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -1.537 -2.849 -180 -120 -4.686 473 1.772 167 1 2.413 -7 -112 -1 Währungsanpassungen -35 -62 3 Abgänge 149 Stand: 31.12.06 Kumulierte Abschreibungen Abschreibungen des Berichtsjahres Umbuchungen 60 823 Zuschreibungen 8 7 Stand: 31.12.06 3.725 45.073 1.642 3.791 19.832 515 -120 2 -92 1.032 15 0 50.440 1.562 26.034 Buchwerte Stand: 31.12.06 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten 334 169 Konzernabschluss Von den Zu-/Abgängen durch Änderung des Konsolidie- pfandrechten und Sicherungsübereignungen. Vom Buch- rungskreises entfallen -6.865 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) auf wert der Sachanlagen entfallen 82 Mio. € (Vorjahr: zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte. 105 Mio. €) auf im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Vermögenswerte. Im Wesentlichen handelt es sich Auf Sachanlagen aus der Explorationstätigkeit entfallen hierbei um technische Anlagen und Maschinen mit einem 212 Mio. € (Vorjahr: 118 Mio. €). Gesamtwert von 71 Mio. € (Vorjahr: 91 Mio. €). Die Abgänge von Sachanlagen ergaben sich aus der Veräußerung Sachanlagen unterliegen im Umfang von 59 Mio. € (Vorjahr: sowie der Stilllegung von Anlagen. 59 Mio. €) Verfügungsbeschränkungen in Form von Grund(12) Investment Property in Mio. € in Mio. € Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand: 01.01.07 Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 438 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Stand: 01.01.06 827 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -390 Zugänge 2 Umbuchungen -74 Umbuchungen 19 Abgänge 31 Abgänge 20 Stand: 31.12.07 333 Kumulierte Abschreibungen Stand: 01.01.07 213 Abschreibungen des Berichtsjahres Abgänge Stand: 31.12.07 8 Stand: 01.01.06 351 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -153 Abschreibungen des Berichtsjahres -23 Umbuchungen 18 Abgänge 180 Buchwerte Stand: 31.12.07 438 Kumulierte Abschreibungen Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Umbuchungen Stand: 31.12.06 Stand: 31.12.06 21 6 12 213 Buchwerte 153 Stand: 31.12.06 Zum 31. Dezember 2007 betrug der beizulegende Zeitwert 79 Mio. € (Vorjahr: 90 Mio. €) auf eine Bewertung durch 225 des Investment Property 264 Mio. € (Vorjahr: 331 Mio. €). konzernexterne, unabhängige Gutachter. Im Berichtszeit- Er wird aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immo- raum wurden Mieterträge in Höhe von 15 Mio. € (Vorjahr: bilien abgeleitet oder nach international anerkannten Be- 48 Mio. €) erzielt. Die direkten betrieblichen Aufwendun- wertungsmethoden, z.B. der Discounted-Cash-Flow- gen betrugen 8 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €). Methode, ermittelt. Vom beizulegenden Zeitwert entfallen 4.5 Anhang (13) At-Equity-bilanzierte Beteiligungen Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen Posten von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der at-Equitybilanzierten Unternehmen: 31.12.07 31.12.06 Vermögenswerte 16.287 17.447 Schulden 10.718 11.295 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen in Mio. € Eigenkapital 5.569 6.152 -3.148 -3.881 2.421 2.271 2007 2006 13.042 10.908 Ergebnis 980 703 Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung -533 -294 447 409 31.12.07 31.12.06 Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 220 173 Übrige Beteiligungen 347 464 Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen in Mio. € Umsatzerlöse Der beizulegende Zeitwert von at-Equity-bilanzierten Beteiligungen, für die öffentlich notierte Marktpreise existieren, lag zum 31. Dezember 2007 bei 3 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €). (14) Übrige Finanzanlagen in Mio. € Langfristige Wertpapiere 444 1.047 1.011 1.684 Die langfristigen Wertpapiere umfassen im Wesentlichen de Zeitwert der übrigen Finanzanlagen entspricht im We- festverzinsliche Titel und börsennotierte Aktien. Sie unter- sentlichen ihrem Buchwert. liegen keinen Verfügungsbeschränkungen. Der beizulegen- 171 Konzernabschluss (15) Finanzforderungen 31.12.07 Langfristig Kurzfristig in Mio. € Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen 833 Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte 82 31.12.06 Langfristig Kurzfristig 970 39 1.118 2.426 130 117 Sonstige Finanzforderungen Zinsabgrenzungen Übrige sonstige Finanzforderungen Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden zum 505 372 567 363 1.338 1.702 1.537 2.945 senen Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Bilanzstichtag Finanzforderungen in Höhe von 856 Mio. € hinterlegen. Mit diesen Sicherheitsleistungen soll gewähr- (Vorjahr: 1.089 Mio. €). leistet werden, dass die Verpflichtungen aus den Handels- RWE-Konzerngesellschaften müssen nach den Regelungen werden. geschäften auch bei ungünstigem Kursverlauf erfüllt der EEX und bei außerbörslichen Geschäften die ausgewie(16) Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 31.12.07 Langfristig Kurzfristig in Mio. € Derivate 646 Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen 773 6.038 31.12.06 Langfristig Kurzfristig 445 6.040 419 Nicht für Vorräte geleistete Anzahlungen 283 250 CO2-Emissionsrechte 390 408 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 116 136 Übrige sonstige Vermögenswerte Die unter den sonstigen Forderungen und sonstigen Ver- 274 707 229 839 1.693 7.534 1.093 7.673 Die Bilanzwerte börsengehandelter Derivate mit Aufrech- mögenswerten ausgewiesenen Finanzinstrumente sind bis nungsvereinbarung werden gemäß IAS 32.42 miteinander auf die Derivate mit ihren fortgeführten Anschaffungskos- verrechnet. ten bilanziert. Diese entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten. Die derivativen Finanzinstru- Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die mente werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst. sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 47 Mio. €. 4.5 Anhang (17) Ertragsteueransprüche (18) Latente Steuern Mit Inkrafttreten des Gesetzes über steuerliche Begleit- Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 2.456 Mio. € maßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft (Vorjahr: 3.618 Mio. €) und die passiven latenten Steuern in und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften Höhe von 1.928 Mio. € (Vorjahr: 3.077 Mio. €) betreffen (SEStEG) am 13. Dezember 2006 ist mit Ablauf des überwiegend von den Steuerbilanzen abweichende Bewer- 31. Dezember 2006 ein rechtlich unbedingter Anspruch auf tungen. Vom Gesamtbetrag des Bruttowertes der aktiven Rückgewähr von Körperschaftsteuerguthaben aus der Zeit und passiven latenten Steuern werden 1.734 Mio. € bzw. des steuerlichen Anrechnungsverfahrens entstanden (§ 37 1.346 Mio. € (Vorjahr 2.488 Mio. € bzw. 1.997 Mio. €) inner- KStG n.F.). Im Vorjahr führte dies zu einem Steuerertrag in halb von zwölf Monaten realisiert. Höhe von 636 Mio. €. An die Stelle der bisherigen ausschüttungsabhängigen Realisierung des Guthabens ist ein ratier- Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf liches Auszahlungsverfahren über den Zeitraum von zehn folgende Positionen: Jahren (2008 bis 2017, grundsätzlich jeweils zum 30. September) getreten. Aufgrund der Unverzinslichkeit der Ratenauszahlung ist die Forderung mit ihrem Barwert angesetzt. Latente Steuern in Mio. € 31.12.07 Aktiv Passiv 31.12.06 Aktiv Passiv Langfristige Vermögenswerte 347 2.140 197 3.482 Kurzfristige Vermögenswerte 140 497 155 1.081 Steuerliche Sonderposten 309 453 Langfristige Schulden Pensionsrückstellungen 204 Sonstige langfristige Rückstellungen Kurzfristige Schulden Verlustvorträge 71 971 11 1.648 76 2.010 117 1.594 849 2.333 916 3.933 3.942 5.666 6.060 537 935 Bruttobetrag 4.470 3.942 6.601 6.060 Saldierung -2.014 -2.014 -2.983 -2.983 Nettobetrag 2.456 1.928 3.618 3.077 31.12.07 31.12.06 Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert. Steuerminderungsansprüche aus Verlustvorträgen in Mio. € Im Gesamtbetrag der aktiven latenten Steuern sind folgen- Körperschaftsteuer (oder vergleichbare ausländische Ertragsteuern) 186 509 de aktivierte Steuerminderungsansprüche enthalten, die Gewerbesteuer 351 426 537 935 sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben: Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender Sicherheit gewährleistet. Der Betrag der körperschaftbzw. gewerbesteuerlichen Verlustvorträge, für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, belief sich 173 Konzernabschluss zum Ende des Berichtsjahres auf 467 Mio. € bzw. 494 Mio. € Im Berichtsjahr wurden 132 Mio. € (Vorjahr: 50 Mio. €) (Vorjahr: 489 Mio. € bzw. 735 Mio. €). latente Steuern aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse und -141 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €) aus der er- Die in- und ausländischen Verlustvorträge können unbe- folgsneutralen Bewertung mit dem Eigenkapital verrechnet. grenzt genutzt werden. (19) Vorräte in Mio. € 31.12.07 31.12.06 1.478 1.283 Unfertige Erzeugnisse 20 31 Unfertige Leistungen 68 51 771 849 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inkl. Kernbrennelemente und Vorabraum des Braunkohlebergbaus Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen Die Vorräte unterlagen keinen Verfügungsbeschränkungen; 15 12 2.352 2.226 31.12.07 31.12.06 1.386 2.570 536 224 1.922 2.794 (22) Flüssige Mittel andere Belastungen lagen nicht vor. in Mio. € Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die Kasse und Bankguthaben Vorräte um 35 Mio. €. Wertpapiere und übrige Liquiditätsanlagen (Restlaufzeit bei Erwerb von weniger als drei Monaten) (20) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von 300 Mio. € (Vorjahr: Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurz- 389 Mio. €). fristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit einem Mindestrating von A- / A3 unterhalten. Die Verzinsung bewegt Durch Änderungen des Konsolidierungskreises sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 272 Mio. € entfallen. (21) Wertpapiere Die kurzfristigen Wertpapiere hatten einen Gesamtwert von 10.858 Mio. € (Vorjahr: 16.788 Mio. €). Davon entfielen 9.685 Mio. € (Vorjahr: 14.075 Mio. €) auf festverzinsliche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten und 1.173 Mio. € (Vorjahr: 2.713 Mio. €) auf Aktien und Genussscheine. Die Wertpapiere sind zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Zum 31. Dezember 2007 betrug die durchschnittliche Marktrendite der festverzinslichen Wertpapiere 4,9% (Vorjahr: 4,1%). sich wie im Vorjahr auf Interbankenniveau. 4.5 Anhang (23) Eigenkapital Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist auf Seite 142 dargestellt. Das gezeichnete Kapital ist wie folgt strukturiert: Gezeichnetes Kapital 31.12.07 Stückzahl in Tsd. in % 31.12.06 Stückzahl in Tsd. Stammaktien 523.405 93,1 523.405 Vorzugsaktien 39.000 6,9 39.000 562.405 100,0 562.405 31.12.07 31.12.06 in % in Mio. € in Mio. € 93,1 1.340 1.340 6,9 100 100 100,0 1.440 1.440 Bei den Stamm- und Vorzugsaktien handelt es sich um ten Sicherungsinstrumente in Höhe von 16 Mio. € (Vor- nennwertlose Inhaber-Stückaktien. Vorzugsaktien haben jahr: -784 Mio. €) erfasst. Diese Wertänderungen stellen kein Stimmrecht. Den Vorzugsaktionären steht unter be- den effektiven Teil der Sicherungsbeziehungen dar. Im stimmten Voraussetzungen bei der Verteilung des Bilanz- Accumulated Other Comprehensive Income wurden im gewinns ein Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Vorzugsak- Berichtsjahr zudem erfolgsneutrale Wertänderungen der zur tie zu. Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente in Höhe von Das bedingte Kapital zum 31. Dezember 2006 in Höhe von den aus Cash Flow Hedges 225 Mio. € als Aufwand (Vorjahr: 4 Mio. € (Vorjahr: 139 Mio. €) erfasst. Im Berichtsjahr wur51.200.000 € zur Bedienung von Bezugsrechten für auf den 7 Mio. € als Ertrag) und aus zur Veräußerung verfügbaren Inhaber lautende Stammaktien an Mitglieder des Vorstands Finanzinstrumenten 336 Mio. € (Vorjahr: 247 Mio. €) als sowie weitere Führungskräfte der RWE AG und nachgeord- Ertrag realisiert. neter verbundener Unternehmen besteht nicht mehr. Die Satzung der RWE AG wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats entsprechend neu gefasst. Gewinnverwendungsvorschlag Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der RWE AG für das Geschäftsjahr 2007 wie folgt zu ver- Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. April 2007 wenden: wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 17. Oktober 2008 Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang Ausschüttung einer Dividende von 3,15 € je dividendenbe- von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zu er- rechtigter Stückaktie: werben. Der Erwerb eigener Aktien darf auch unter Einsatz von Put- oder Call-Optionen durchgeführt werden. Dividende Gewinnvortrag Im Accumulated Other Comprehensive Income werden Bilanzgewinn 1.771.575.750,00 € 10.872,55 € 1.771.586.622,55 € die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente, der Cash Anteile anderer Gesellschafter Flow Hedges und der Währungsdifferenzen bei der Um- Unter dieser Position ist der Anteilsbesitz Dritter an den rechnung ausländischer Abschlüsse erfasst. Konzerngesellschaften erfasst. Hohe Fremdanteile existie- Im Accumulated Other Comprehensive Income wurden im in Ungarn und bei den tschechischen Gasgesellschaften. ren insbesondere bei den Energieversorgungsunternehmen Berichtsjahr erfolgsneutrale Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der im Rahmen von Cash Flow Hedges eingesetz- 175 Konzernabschluss (24) Aktienkursbasierte Vergütungen nehmen: Long-Term Incentive Plan (LTIP) und Beat. Soweit Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzern- die Bezugsberechtigten nicht bei der RWE AG beschäftigt weite aktienkursbasierte Vergütungssysteme für Führungs- sind, werden die mit der Ausübung verbundenen Aufwen- kräfte der RWE AG und nachgeordneter verbundener Unter- dungen von der jeweiligen Konzerngesellschaft getragen. Tranche 2002 LTIP1 Tranche 2003 Zusagezeitpunkt 20.09.2002 01.07.2003 25.05.2004 Anzahl gewährter Optionen 5.950.350 6.677.450 9.192.800 Vertragliche Laufzeit 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre Ausübungsbedingungen Zwei Jahre Wartezeit; der Börsenkurs der Stammaktie muss bis zur Ausübung um mindestens 10% gestiegen sein und sich im selben Zeitraum an zehn aufeinanderfolgenden Tagen besser entwickelt haben als der Dow-Jones-STOXX-Utilities-Preisindex (letztere Bedingung entfällt, wenn eine Kurssteigerung der Stammaktie von 20% oder mehr erreicht wurde). Die Optionen können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekanntgabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die Anzahl der ausübbaren Optionen richtet sich nach der Steigerung des Kurses der Stammaktie gegenüber dem bei Ausgabe festgelegten Ausübungspreis. Die Optionen können bei einer Kurssteigerung von 20% vollständig, bei einer Steigerung von 15% in Höhe von 60% und bei einer Steigerung von 10% in Höhe von 25% ausgeübt werden. Ausübungspreis 34,24 € Form des Ausgleichs Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Aktienkurs bei Ausübung und dem Ausübungspreis oder Lieferung von Stammaktien (Erfüllungswahlrecht der RWE AG). Der Ausgleich ist auf 50% des Ausübungspreises begrenzt. 1 Long-Term Incentive Plan 26,37 € Tranche 2004 35,45 € 4.5 Anhang Beat Tranche 2005 Tranche 2006 Zusagezeitpunkt 01.01.2005 01.01.2006 Tranche 2007 01.01.2007 Anzahl bedingt zugeteilter Performance Shares 2.551.800 2.444.191 1.468.132 Vertragliche Laufzeit 3 Jahre 3 Jahre 3 Jahre Auszahlungsbedingungen Automatische Auszahlung, sofern nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren eine Outperformance von mindestens 25% der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return (TSR) gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierte Dividenden berücksichtigt. Ermittlung der Auszahlung 1. Ermittlung des Indexgewichts der Vergleichsunternehmen, die am Ende der Laufzeit einen geringeren TSR als RWE aufweisen 2. Durch Quadrierung dieses Prozentsatzes und Multiplikation mit 1,25 errechnet sich der PerformanceFaktor 3. Berechnung der auszahlbaren Performance Shares als Produkt aus bedingt zugeteilten Performance Shares und Performance-Faktor 4. Die Auszahlung entspricht der endgültigen Anzahl der Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 20 Börsentage vor Programmablauf (unter Beachtung einer Begrenzung auf den zweifachen (Tranchen 2006 und 2007) bzw. dreifachen (Tranche 2005) Zuteilungswert der Performance Shares). Wechsel der Unternehmenskontrolle / Fusion • Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Bedingungen des Vergütungsplans entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt. • Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft errechnet sich die Entschädigung aus dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion, multipliziert mit der zeitanteiligen Anzahl der Performance Shares, die dem Verhältnis zwischen der gesamten Wartezeit und der Wartezeit bis zur Fusion entspricht. Form des Ausgleichs Barausgleich Long-Term Incentive Plan. Bei den Optionen aus dem LTIP haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Veränderungen ergeben: LTIP Tranche 2002 Tranche 2003 Tranche 2004 Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 1.200 24.200 116.850 Veränderung Zuteilung / Verfallen -1.200 -3.000 5.000 Ausgeübt 0 -8.000 -36.850 Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 0 13.200 85.000 Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres 0 13.200 85.000 Bei den im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgeübten Optio- der zum Bilanzstichtag ausstehenden Optionen aus dem nen aus dem LTIP betrug der gewichtete Durchschnittsakti- LTIP lagen zwischen 13,19 und 17,73 €. Die gewichtete enkurs am Tag der Ausübung 80,63 €. Die Ausübungspreise durchschnittliche restliche Vertragslaufzeit betrug 1,4 Jahre. 177 Konzernabschluss Beat. Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Beat dingungen festgelegte Auszahlung je bedingt zugeteilter bedingt zugeteilten Performance Shares zum Zeitpunkt der Performance Share, die restlaufzeitbezogenen Diskontsätze, Zuteilung betrug 24,99 € pro Stück für die Tranche 2007, die Volatilitäten und die erwarteten Dividenden der Ver- 17,48 € pro Stück für die Tranche 2006 und 18,62 € pro gleichsunternehmen sowie die erwarteten Dividenden der Stück für die Tranche 2005. Diese Werte wurden durch eine RWE AG berücksichtigt. externe Berechnungsstelle mithilfe eines multivariaten Black-Scholes-Standardmodells per Monte-Carlo-Simulation Die Entwicklung der Anzahl der im Rahmen von Beat aus- auf Basis von jeweils einer Million Szenarien ermittelt. Bei gegebenen Performance Shares im abgelaufenen Geschäfts- ihrer Ermittlung wurden die maximal in den Programmbe- jahr stellt sich wie folgt dar: Beat Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres Tranche 2005 Tranche 2006 Tranche 2007 2.287.886 2.429.155 0 Zugesagt 1.468.132 Veränderung Zuteilung / Verfallen -4.768 -7.794 -4.582 Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 2.283.118 2.421.361 1.463.550 Auszahlbar am Ende des Geschäftsjahres 2.283.118 0 0 Die restliche Vertragslaufzeit betrug für die Tranche 2006 Zusätzlich bestanden in den Unternehmensbereichen auf ein Jahr und für die Tranche 2007 zwei Jahre. Die Vertrags- Ebene der Führungsgesellschaften folgende aktienkursba- laufzeit für die Tranche 2005 endete mit Ablauf des Be- sierte Vergütungssysteme mit Eigenkapitalausgleich für richtsjahres. Gemäß den Planbedingungen wird der Auszah- Führungskräfte und Mitarbeiter: lungsbetrag auf der Basis eines Aktienkurses von 55,86 € ermittelt. RWE Npower plc/RWE Trading GmbH/ RWE Systems UK Ltd. LTIP Sharesave Scheme Tranchen 2005 2003 – 2007 130.608 228.335 – 787.875 3 Jahre 3 Jahre Wartezeit: 2 Jahre Wartezeit: 3 Jahre 1,46 € 19,90 – 59,37 € Bestehende Aktien Bestehende Aktien Anzahl gewährter Optionen je Tranche Vertragliche Laufzeit Ausübungsbedingungen Ausübungspreis Form des Ausgleichs Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen aus den LTIP-Plänen im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt sich wie folgt dar: RWE Npower plc/RWE Trading GmbH LTIP Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 88.778 Ausgeübt -88.778 Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 0 Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres 0 4.5 Anhang Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen Der Gesamtaufwand für die konzernweiten aktienkursba- aus dem Sharesave Scheme im abgelaufenen Geschäftsjahr sierten Vergütungssysteme belief sich im abgelaufenen stellt sich wie folgt dar: Geschäftsjahr auf 72 Mio. € (Vorjahr: 94 Mio. €). Davon entfielen wie im Vorjahr 0 Mio. € auf aktienkursbasierte RWE Npower plc/RWE Trading GmbH/ RWE Systems UK Ltd. Sharesave Scheme Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres 934.960 Zugesagt 247.119 Ausgeübt -188.087 Ausgelaufen -51.735 Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres 942.257 Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres 12.412 Vergütungen mit Ausgleich durch Aktien der RWE AG. Für aktienkursbasierte Vergütungen mit Barausgleich sind zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 168 Mio. € (Vorjahr: 97 Mio. €) bilanziert. Der innere Wert der zum Bilanzstichtag ausübbaren bzw. auszahlbaren aktienkursbasierten Vergütungen mit Barausgleich betrug zum Bilanzstichtag 129 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €). (25) Rückstellungen1 in Mio. € Langfristig 31.12.07 Kurzfristig Gesamt Langfristig 31.12.06 Kurzfristig Gesamt Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.496 3.496 11.584 Steuerrückstellungen 2.548 687 3.235 2.095 630 2.725 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich 8.847 206 9.053 8.544 290 8.834 Bergbaubedingte Rückstellungen 2.741 81 2.822 2.468 80 2.548 17.632 974 18.606 24.691 1.000 25.691 Verpflichtungen aus dem Personalbereich (ohne Restrukturierungen) 703 797 1.500 829 925 1.754 Verpflichtungen aus Restrukturierungen 478 169 647 553 252 805 Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 635 1.159 1.794 674 1.004 1.678 Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft 467 463 930 423 343 766 Umweltschutzverpflichtungen 122 31 153 126 25 151 Zinszahlungsverpflichtungen 435 173 608 398 53 451 390 390 253 253 740 1.557 2.297 938 1.579 2.517 3.580 4.739 8.319 3.941 4.434 8.375 21.212 5.713 26.925 28.632 5.434 34.066 11.584 Sonstige Rückstellungen CO2-Emissionsrechte Übrige sonstige Rückstellungen 1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich- Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) tungen. Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus wurden Ende März 2007 Vermögenswerte in Höhe von beitragsorientierten und leistungsorientierten Versor- 7.856 Mio. € auf einen Treuhänder, den RWE Pensionstreu- gungssystemen zusammen. Im Berichtsjahr sind Einzahlun- hand e.V., zur externen Finanzierung von Teilen der betrieb- gen in beitragsorientierte Versorgungssysteme in Höhe von lichen Altersversorgung übertragen. Da das übertragene 11 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio. €) geleistet worden. Vermögen als Planvermögen im Sinne von IAS 19 zu qualifizieren ist, wurden zum 31. März 2007 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit den übertra- 179 Konzernabschluss genen Vermögenswerten saldiert. Dadurch verminderten Mit Wirkung zum 1. November 2007 hat die RWE AG be- sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Ver- stimmte Versorgungsverpflichtungen auf die RWE Pensions- pflichtungen um 7.768 Mio. €; das unter den sonstigen fonds AG übertragen. Die Durchführung von Leistungen Vermögenswerten ausgewiesene Nettovermögen bei der betrieblichen Altersversorgung für diesen Kreis der fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen erhöhte sich um Versorgungsberechtigten erfolgt zukünftig durch den nicht 88 Mio. €. Bei den übertragenen Vermögenswerten handelt versicherungsförmigen Pensionsfonds. es sich um übrige Finanzanlagen (3.702 Mio. €) und Wertpapiere (4.154 Mio. €). Als nicht zahlungswirksamer Vor- Die Höhe der Rückstellung für leistungsorientierte Versor- gang hatte die Transaktion keine Auswirkungen auf die gungssysteme wird nach versicherungsmathematischen Kapitalflussrechnung. Methoden unter Anwendung der sogenannten „KorridorMethode“ berechnet. Dabei werden folgende Rechnungsannahmen zugrunde gelegt: Rechnungsannahmen in % 31.12.07 Inland Ausland2 31.12.06 Inland Ausland Abzinsungsfaktor 5,50 5,95 4,50 5,10 – 5,90 Gehaltssteigerungsrate 2,75 4,80 2,75 4,00 – 5,00 Rentensteigerungsrate 1,00 – 1,50 3,30 1,00 – 1,50 Steigerungsrate Gesundheitskosten1 Erwartete Rendite des Planvermögens 3,10 5,00 – 9,00 5,75 7,00 6,10 – 8,75 1 Zum 31.12.2007 nicht relevant für bilanzierte Versorgungspläne 2 Betrifft RWE npower Die erwarteten Renditen des Planvermögens wurden in aus festverzinslichen Wertpapieren wurden aus sachgerecht Abhängigkeit von der jeweiligen Vermögenskategorie ausgewählten Notierungen und Indizes nach anerkannten bestimmt. Die erwarteten Erträge aus Anlagen in Aktien Methoden abgeleitet. Die erwarteten Erträge aus Immobi- spiegeln unter Berücksichtigung der derzeitigen Zusam- lien wurden entsprechend der jeweiligen durch vertragliche mensetzung des Aktienportfolios die im langjährigen Mittel Bindungen und örtliche Marktgegebenheiten bestimmten für die jeweiligen Branchen und geografischen Märkte Vermarktungsmöglichkeiten ermittelt. beobachtbare Performance wider. Die erwarteten Erträge 4.5 Anhang Die Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt ab: 31.12.07 Pensionsrückstellungen (fondsfinanzierte und nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche) in Mio. € 31.12.06 Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche 12.298 6.569 Zeitwert des Planvermögens 12.675 6.119 -351 -532 Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Nettoposition aus fondsfinanzierten Versorgungsansprüchen (Saldo) -728 Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen 773 419 45 337 Bilanzierte Rückstellung für fondsfinanzierte Versorgungsansprüche Barwert der nicht fondsfinanzierten Versorgungsansprüche Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche -82 3.428 11.386 23 -139 Bilanzierte Rückstellung für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche 3.451 11.247 3.496 11.584 Der noch nicht verrechnete Anpassungsbetrag von insge- Ansatzes“, soweit er 10% des höheren Betrags aus dem samt -328 Mio. € (Vorjahr: -671 Mio. €) ergibt sich vorwie- Verpflichtungsumfang oder dem Zeitwert des Planvermö- gend aus versicherungsmathematischen Gewinnen/ gens übersteigt, über die durchschnittliche erwartete Rest- Verlusten im Zusammenhang mit Bestandsänderungen und lebensarbeitszeit der Belegschaft erfolgswirksam erfasst. Abweichungen der tatsächlichen Marktentwicklung gegen- Ab dem Geschäftsjahr 2008 werden die versicherungsma- über den Rechnungsannahmen. Dieser Betrag wird im thematischen Gewinne und Verluste gemäß IAS 19.93A Rahmen des derzeit noch angewendeten „Korridor- unmittelbar erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Entwicklung des Planvermögens in Mio. € Stand: 01.01. Beizulegender Zeitwert 2007 2006 6.119 7.692 684 400 8.129 179 13 31 Rentenzahlungen der Fonds -667 -402 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste in Bezug auf die ausgegliederten Vermögenswerte -494 -69 Währungsanpassungen -529 67 -580 -1.779 12.675 6.119 Erwarteter Vermögensertrag der Fonds Arbeitgeberbeiträge an die Fonds Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds Änderungen des Konsolidierungskreises Stand: 31.12. Die tatsächlichen Vermögensergebnisse der Fonds betrugen in Summe 190 Mio. € (Vorjahr: 331 Mio. €). 181 Konzernabschluss Zusammensetzung des Planvermögens (Zeitwerte) in Mio. € Inland1 31.12.07 Ausland2 Gesamt Eigenkapitaltitel 1.870 526 Zinstragende Titel 4.979 Immobilien Alternative Investments Sonstiges 631 3 31.12.06 Ausland Gesamt 2.396 1.635 1.635 3.249 8.228 3.633 3.633 313 313 377 377 859 1.490 272 272 248 81 121 202 4.947 12.675 81 6.038 6.119 248 7.728 Inland 1 Beim Planvermögen in Deutschland handelt es sich im Wesentlichen um treuhänderisch durch den RWE Pensionstreuhand e.V. verwaltetes Vermögen der RWE AG und Vermögen der RWE Pensionsfonds AG. 2 Das ausländische Planvermögen betrifft das Vermögen eines britischen Pensionsfonds zur Abdeckung von Versorgungszusagen an Beschäftigte des RWE-Konzerns in Großbritannien. 3 Darin enthalten sind Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen. Zusammensetzung des Planvermögens (Ziel-Anlagestruktur) in % 31.12.07 Inland1 Ausland2 31.12.06 Ausland Eigenkapitaltitel 29,0 10,6 27,1 Zinstragende Titel 58,0 65,7 60,2 3,0 6,3 6,2 10,0 17,4 4,5 Immobilien Alternative Investments Sonstiges 3 2,0 100,0 100,0 100,0 1 Beim Planvermögen in Deutschland handelt es sich im Wesentlichen um treuhänderisch durch den RWE Pensionstreuhand e.V. verwaltetes Vermögen der RWE AG und Vermögen der RWE Pensionsfonds AG. 2 Beim ausländischen Planvermögen handelt es sich um Vermögen eines britischen Pensionsfonds zur Abdeckung von Versorgungszusagen an Beschäftigte des RWE-Konzerns in Großbritannien. 3 Darin nicht enthalten sind Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen, da sie insgesamt nicht Gegenstand des Portfoliomanagements sind. Entwicklung der Versorgungsansprüche in Mio. € Stand: 01.01. Barwert 2007 2006 17.955 20.642 Laufender Dienstzeitaufwand 213 241 Zinsaufwand 837 895 Arbeitnehmerbeiträge 28 31 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -752 -545 Gezahlte Leistungen -986 -961 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -161 -199 Währungsanpassungen -574 25 Änderungen des Konsolidierungskreises -834 -2.174 15.726 17.955 Stand: 31.12. Der im Berichtsjahr erfasste nachzuverrechnende Dienst- einer Verkürzung der für die Pensionsrückstellungen maß- zeitaufwand resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung geblichen Rentenbezugsdauern, da im RWE-Konzern der des Renteneintrittsalters durch das deutsche Altersgren- Bezug der gesetzlichen Altersrente i.d.R. Voraussetzung für zenanpassungsgesetz. Diese Gesetzesänderung führt zu die Inanspruchnahme von Betriebsrenten ist. 4.5 Anhang Aufwand Pensionsrückstellungen1 in Mio. € Dienstzeitaufwand 2007 2006 178 160 Zinsaufwand 784 761 Erwarteter Vermögensertrag der Fonds -635 -257 Anpassungsbetrag aufgrund des erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands -161 -199 Anpassungsbetrag aufgrund erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste 13 17 179 482 2007 2006 2005 Barwert der Versorgungsansprüche 15.726 17.955 20.642 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 12.675 6.119 7.692 -328 -671 -1.507 2.723 11.165 11.443 1 Ohne nicht fortgeführte Aktivitäten Seit 2005 haben sich der Barwert der Versorgungsansprüche, der beizulegende Zeitwert des Planvermögens und der Überschuss bzw. Fehlbetrag des Plans folgendermaßen entwickelt: in Mio. € Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Überschuss/Fehlbetrag des Plans Davon: Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen Davon: Pensionsrückstellungen (773) (419) (554) (3.496) (11.584) (11.997) Im Berichtsjahr und in den Vorjahren ergaben sich folgende erfahrungsbedingte Anpassungen des Barwertes der Versorgungsansprüche und der Zeitwerte von Planvermögen: Erfahrungsbedingte Anpassungen in Mio. € 2007 2006 2005 Barwert der Versorgungsansprüche 367 38 -61 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -494 -69 550 Die erfahrungsbedingten Anpassungen des Barwerts der versicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten Versorgungsansprüche stellen einen Teil der auf die Versor- des jeweiligen Jahres gleichzusetzen. gungsansprüche entfallenden versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste des jeweiligen Jahres dar. Die Im Geschäftsjahr 2008 werden voraussichtlich 157 Mio. € in erfahrungsbedingten Anpassungen der Zeitwerte von Plan- leistungsorientierte Pläne eingezahlt. vermögen sind mit den auf das Planvermögen entfallenden 183 Konzernabschluss Rückstellungsspiegel Stand: 01.01.07 ZufühAufrungen lösungen Zinsanteil/Änderungen des Zinssatzes Änderungen Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Umbuchungen Inanspruchnahmen Stand: 31.12.07 265 -8.005 -399 3.496 -3 -550 3.235 -156 9.053 in Mio. € Pensionsrückstellungen 11.584 53 -2 Steuerrückstellungen 2.725 1.104 -41 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich 8.834 128 -178 425 Bergbaubedingte Rückstellungen 2.548 210 -5 123 -2 -52 2.822 25.691 1.495 -226 813 -8.010 -1.157 18.606 1.754 619 -135 13 -59 -692 1.500 Sonstige Rückstellungen Verpflichtungen aus dem Personalbereich (ohne Restrukturierungen) Verpflichtungen aus Restrukturierungen 805 43 -27 10 -4 -180 647 1.678 956 -298 19 1 -562 1.794 Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft 766 141 -29 -3 161 -106 930 Umweltschutzverpflichtungen 151 12 -1 1 -6 -4 153 Zinszahlungsverpflichtungen 451 139 -9 54 -27 608 Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen CO2-Emissionsrechte 253 265 2.517 827 -192 8.375 3.002 -691 34.066 4.497 -917 Übrige sonstige Rückstellungen Rückstellungen -16 -112 390 -482 -407 2.297 74 -351 -2.090 8.319 887 -8.361 -3.247 26.925 34 Davon: Änderung des Konsolidierungskreises (-319) Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich für Strahlenschutz (BfS) für die Errichtung der Endlager, in werden weit überwiegend als langfristige Rückstellungen Höhe von 684 Mio. € (Vorjahr: 640 Mio. €) abgesetzt. mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bewertet. Als Abzinsungsfaktor wird wie im Vorjahr ein Die Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich Zinssatz von 5,0% zugrunde gelegt. Mengenbedingte Er- teilen sich im Hinblick auf ihre vertragliche Konkretisierung höhungen des Verpflichtungsvolumens werden mit dem wie folgt auf: Barwert zugeführt. Im Berichtsjahr waren dies 128 Mio. € (Vorjahr: 92 Mio. €). Mit Rückstellungsauflösungen in Höhe von 178 Mio. € (Vorjahr: 164 Mio. €) berücksichtigen wir, dass die Entsorgungskosten nach aktueller Schätzung voraussichtlich geringer ausfallen werden. Im Übrigen besteht die Zuführung zu den Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich vor allem aus dem Zinsanteil in Höhe von 425 Mio. € (Vorjahr: 416 Mio. €). Von den Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich wurden geleistete Anzahlungen, im Wesentlichen an ausländische Wiederaufarbeitungsunternehmen und an das Bundesamt 31.12.07 31.12.06 Rückstellung für noch nicht vertraglich konkretisierte nukleare Verpflichtungen 7.159 6.895 Rückstellung für vertraglich konkretisierte nukleare Verpflichtungen 1.894 1.939 9.053 8.834 Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich in Mio. € 4.5 Anhang Die Rückstellungsbestandteile für noch nicht vertraglich berücksichtigt. Die kraftwerkseigenen Standortzwischen- konkretisierte nukleare Verpflichtungen umfassen im Rah- lager sind für eine Betriebsdauer von 40 Jahren genehmigt men der Brennelemententsorgung die langfristig zu erwar- und von 2002 bis 2006 in Betrieb gegangen. Weiterhin tenden Kosten der direkten Endlagerung von Brennelemen- werden die Beträge für die Konditionierung und Zwischen- ten, dem in Deutschland derzeit einzig möglichen Entsor- lagerung radioaktiver Betriebsabfälle, ausgeführt im We- gungspfad, sowie die Kosten der Entsorgung von radioakti- sentlichen von der GNS, ausgewiesen. ven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung, im Wesentlichen für die durchzuführenden Transporte von zentralen und Vor dem Hintergrund des deutschen Atomgesetzes (AtG), standortnahen Zwischenlagern zur Konditionierungsanlage im Wesentlichen § 9a AtG, gliedert sich die Rückstellung für bzw. zum Endlager sowie die Kosten der endlagergerechten Entsorgung im Kernenergiebereich wie folgt: Konditionierung und der Behälter. Die Schätzungen basieren überwiegend auf Konzepten interner und externer Experten, insbesondere der Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS), Essen. Hinsichtlich der Stilllegung von Kern- Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich in Mio. € 31.12.07 31.12.06 kraftwerken werden hier die Kosten der Nachbetriebsphase Stilllegung von Kernkraftwerksanlagen 4.443 4.213 und des Rückbaus nach Angaben externer, branchenweit Entsorgung von Kernbrennelementen 4.061 4.168 anerkannter und laufend aktualisierter Fachgutachten der Entsorgung radioaktiver Betriebsabfälle 549 453 9.053 8.834 NIS Ingenieurgesellschaft mbH, Alzenau, berücksichtigt. Schließlich sind die gesamten Kosten der Endlagerung für alle radioaktiven Abfälle, ausgehend von Angaben des BfS, unter der Position erfasst. Auch bergbaubedingte Rückstellungen sind weit überwiegend langfristig. Sie werden mit ihrem auf den Bilanz- Die Rückstellung für vertraglich konkretisierte nukleare stichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Dabei Verpflichtungen betrifft sämtliche nukleare Verpflichtungen wird wie im Vorjahr ein Zinssatz von 5,0% als Abzinsungs- für die Entsorgung von Brennelementen und radioaktiven faktor zugrunde gelegt. Im Berichtsjahr wurden den berg- Abfällen sowie für die Stilllegung, deren Bewertung durch baubedingten Rückstellungen 210 Mio. € (Vorjahr: zivilrechtliche Verträge konkretisiert ist. Sie beinhaltet die 151 Mio. €) zugeführt. Die Zuführung war in Höhe von zu erwartenden restlichen Kosten der Wiederaufarbeitung, 128 Mio. € (Vorjahr: 108 Mio. €) ergebnisneutral, da sie in der Rücknahme (Transport, Behälter) und Zwischenlagerung diesem Umfang unter dem Posten „Sachanlagen“ aktiviert der daraus resultierenden radioaktiven Abfälle sowie die wurde. Der Zinsanteil bei der Zuführung zu den bergbau- Mehrkosten der Verwertung von Uran und Plutonium aus bedingten Rückstellungen betrug 123 Mio. € (Vorjahr: der Wiederaufarbeitung. Die Kosten beruhen auf bestehen- 113 Mio. €). den Verträgen mit ausländischen Wiederaufarbeitungsunternehmen und mit der GNS. Daneben sind hier die Kosten Die Rückstellungen für Restrukturierungen beziehen sich der Transporte und Zwischenlagerung von abgebrannten im Wesentlichen auf Maßnahmen für den sozialverträgli- Brennelementen im Rahmen der direkten Endlagerung chen Personalabbau aus Vorjahren. 185 Konzernabschluss (26) Finanzverbindlichkeiten in Mio. € 31.12.07 Langfristig Kurzfristig Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) 9.029 1.622 31.12.06 Langfristig Kurzfristig 14.507 1.873 Commercial Paper 546 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 564 790 754 628 Sonstige Finanzverbindlichkeiten Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte 404 Übrige sonstige Finanzverbindlichkeiten 172 453 423 411 491 10.046 3.239 15.672 3.710 Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden Finanz- Änderungen des Konsolidierungskreises verminderten die verbindlichkeiten in Höhe von 97 Mio. € (Vorjahr: Finanzverbindlichkeiten um 3.513 Mio. €. 105 Mio. €). Ausstehende Anleihen betreffen die RWE AG und die RWE Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten waren Finance B.V. Die Nominalverzinsung liegt zwischen 2,0 und 9.886 Mio. € (Vorjahr: 15.233 Mio. €) verzinslich. Verbind- 6,5% (Vorjahr: 0 und 8,0%) für öffentliche Anleihen sowie lichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren zu großen zwischen 2,3 und 7,0% (Vorjahr: 0,78 und 10,0%) für Pri- Teilen aus den früheren Aktivitäten übernommener Gesell- vatplatzierungen (je nach Währung, Laufzeit und Bege- schaften. Die Nominalverzinsung bewegt sich – abhängig bungszeitpunkt). von Währung, Laufzeit und Vertragsgestaltung – wie im Vorjahr zwischen 2,0 und 9,0%. 4.5 Anhang Die Struktur unserer wesentlichen Anleihen stellte sich zum 31. Dezember 2007 wie folgt dar: Emittent Ausstehender Betrag Buchwert Kupon in % RWE AG 86 Mio. € 86 Mio. € 5,625 RWE AG 100 Mio. € 100 Mio. € variabel1 RWE AG Fälligkeit Juni 2009 November 2017 600 Mio. € 593 Mio. € 5,75 Februar 2033 RWE Finance B.V. 1.282 Mio. € 1.281 Mio. € 5,375 April 2008 RWE Finance B.V. 500 Mio. CHF 302 Mio. € 2,0 Dezember 2008 RWE Finance B.V. 500 Mio. £ 682 Mio. € 4,625 August 2010 RWE Finance B.V. 1.808 Mio. € 1.845 Mio. € 6,125 Oktober 2012 RWE Finance B.V. 630 Mio. £ 856 Mio. € 6,375 Juni 2013 RWE Finance B.V. 530 Mio. € 527 Mio. € 4,625 Juli 2014 RWE Finance B.V. 850 Mio. € 853 Mio. € 6,25 April 2016 RWE Finance B.V. 980 Mio. € 975 Mio. € 5,125 Juli 2018 RWE Finance B.V. 570 Mio. £ 781 Mio. € 6,5 April 2021 RWE Finance B.V. 488 Mio. £ 662 Mio. € 5,625 Dezember 2023 RWE Finance B.V. 760 Mio. £ 1.035 Mio. € 6,25 Juni 2030 diverse 73 Mio. € diverse diverse Übrige (inkl. Schuldscheindarlehen) Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) 10.651 Mio. € 1 Zinstermin: 15.05./15.11. Von den Finanzverbindlichkeiten waren zum Bilanzstichtag 5,62%). Zum Stichtag hatte die RWE AG keine Commercial 10.429 Mio. € (Vorjahr: 15.606 Mio. €) der Bewertungskate- Paper (Vorjahr: 546 Mio. €) emittiert. gorie „zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten“ zugeordnet. Die beizulegenden Zeitwer- Bei den sonstigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich te betrugen 10.712 Mio. € (Vorjahr: 16.494 Mio. €). im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing. Die Leasingverträge betreffen insbesondere Inves- Im Berichtszeitraum wurden vereinzelt Commercial Paper titionsgüter im Strom- und Wassergeschäft. auf dem europäischen bzw. dem US-amerikanischen Kapitalmarkt emittiert. Das Programm wurde mit bis zu Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen 0,5 Mrd. € (Vorjahr: 4,0 Mrd. €) in Anspruch genommen. Die haben folgende Fälligkeiten: Verzinsung lag zwischen 3,59 und 4,26% (Vorjahr: 2,34 und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen in Mio. € Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen 31.12.07 31.12.06 Nominal- AbzinsungsBarwert Nominal- Abzinsungswert betrag wert betrag Fällig in bis zu einem Jahr 17 Fällig in eins bis fünf Jahren Fällig nach über fünf Jahren Barwert 2 15 16 1 15 57 2 55 66 11 55 99 50 49 37 11 26 173 54 119 119 23 96 187 Konzernabschluss Darüber hinaus werden unter den sonstigen Finanzverbind- (27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lichkeiten die Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden Verbind- ausgewiesen, die unsere Geschäftspartner nach den Rege- lichkeiten in Höhe von 71 Mio. € (Vorjahr: 90 Mio. €). lungen der European Energy Exchange, Leipzig, sowie bei außerbörslichen Geschäften für RWE-Konzerngesellschaften Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben hinterlegen müssen. regelmäßig kurze Restlaufzeiten. Die bilanzierten Werte stellen daher näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte Von den Finanzverbindlichkeiten sind 84 Mio. € (Vorjahr: dar. 125 Mio. €) durch Grundpfandrechte und 11 Mio. € (Vorjahr: 13 Mio. €) durch ähnliche Rechte gesichert. Aus der Explorationstätigkeit resultierten Verbindlichkeiten in Höhe von 81 Mio. € (Vorjahr: 57 Mio. €). Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die Verbindlichkeiten insgesamt um 1.063 Mio. €. (28) Übrige Verbindlichkeiten in Mio. € 31.12.07 Langfristig Kurzfristig 31.12.06 Langfristig Kurzfristig 514 446 Verbindlichkeiten aus Steuern Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 305 170 361 171 Derivate 304 5.774 643 6.334 2.088 362 3.175 310 887 2.149 842 2.266 3.584 8.969 5.021 9.527 Passive Rechnungsabgrenzungsposten Sonstige übrige Verbindlichkeiten Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungen ausgewiesen. Passive Rechnungsabgrenzungsposten in Mio. € Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse 31.12.07 Langfristig Kurzfristig 31.12.06 Langfristig Kurzfristig 1.894 171 2.992 163 14 2 15 2 Investitionszuwendungen für Anlagegegenstände Steuerpflichtige Zuschüsse Steuerfreie Zulagen Sonstige 1 179 189 168 145 2.088 362 3.175 310 4.5 Anhang Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten enthalten Die unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen 792 Mio. € (Vorjahr: 777 Mio. €) langfristige und wie im Finanzinstrumente haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Vorjahr 1.159 Mio. € kurzfristige Kaufpreisverbindlichkeiten Die bilanzierten Werte stellen daher näherungsweise die aus gewährten Andienungsrechten (Put-Optionen) bzw. aus beizulegenden Zeitwerte dar. Die derivativen Finanzinstru- dem Terminkauf von Minderheitenanteilen, die gemäß mente werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten erfasst. IAS 32 anzusetzen waren. Sonstige Angaben (29) Ergebnis je Aktie übrigen finanziellen Vermögenswerte mit den fortgeführ- Das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie ergibt ten Anschaffungskosten angesetzt. Auf der Passivseite sich, indem das auf die Aktien entfallende Nettoergebnis enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentli- durch die durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen chen die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Aktien geteilt wird. Auf Stammaktien und auf Vorzugsaktien Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstru- entfällt jeweils das gleiche Ergebnis je Aktie. menten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte entspricht dem maximalen Ausfall- Ergebnis je Aktie Nettoergebnis Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter Durchschnitt) Mio. € 2007 2006 risiko. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Aus- 2.659 3.847 fallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Tsd. Stück 562.373 562.374 Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Stamm- und Vorzugsaktie € 4,73 6,84 Dividende je Aktie € 3,151 3,50 Die beizulegenden Zeitwerte ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden mit anerkannten Bewertungsmethoden 1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2007 ermittelt. Für die Bewertung von Commodity-Derivaten werden Kursnotierungen an aktiven Märkten (z.B. Börsenkurse) herangezogen. Liegen keine Kursnotierungen vor, weil z.B. der Markt keine ausreichende Liquidität aufweist, (30) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten so werden beizulegende Zeitwerte auf der Grundlage aner- Die Finanzinstrumente lassen sich in originäre und derivati- kannter Bewertungsmodelle ermittelt. Dabei wird, soweit es ve Finanzinstrumente untergliedern. möglich ist, auf Kursnotierungen auf aktiven Märkten als Eingabeparameter zurückgegriffen. Sollten solche Kursno- Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktiv- tierungen nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische seite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die For- Planannahmen in die Bewertung ein. Diese beinhalten alle derungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für die Mittel. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Ver- Preisfestsetzung berücksichtigen würden. mögenswerte sind mit dem beizulegenden Zeitwert, die 189 Konzernabschluss Die Wertberichtigungen für die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen Forderungen entwickelten sich wie folgt: Übrige Finanzanlagen Finanzforderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Gesamt 214 72 433 3 722 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 2 -2 Wertberichtigungen des Berichtsjahres 3 138 -60 60 Wertberichtigungen für Forderungen 2007 in Mio. € Stand: 01.01.07 Umbuchungen Währungsanpassungen 0 139 281 0 1 Abgänge 1 -27 -26 46 3 97 1 147 114 265 448 3 830 Übrige Finanzanlagen Finanzforderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Gesamt 178 74 271 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -1 -11 Wertberichtigungen des Berichtsjahres 47 1 196 2 246 3 9 5 1 18 Stand: 31.12.07 Wertberichtigungen für Forderungen 2006 in Mio. € Stand: 01.01.06 Umbuchungen -12 Währungsanpassungen Abgänge Stand: 31.12.06 523 8 8 61 13 1 47 214 72 433 3 722 Zum Abschlussstichtag bestehen überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen in folgender Höhe: Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen in Mio. € Bruttowert Überfällige, 31.12.07 wertberichtigte Forderungen Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen bis 30 Tage 31 bis 60 61 bis 90 91 bis 120 über 120 Tage Tage Tage Tage Finanzforderungen 3.305 13 1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.401 843 737 Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 6.973 4 7 19.679 860 745 1 70 26 5 13 161 1 70 27 13 167 4.5 Anhang Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen in Mio. € Bruttowert Überfällige, 31.12.06 wertberichtigte Forderungen Finanzforderungen 4.554 6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.467 911 Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen bis 30 Tage 31 bis 60 61 bis 90 91 bis 120 über 120 Tage Tage Tage Tage 533 6.879 8 3 20.900 925 536 69 38 27 161 69 38 27 163 31.12.07 31.12.06 5.418 5.398 2 Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten lassen sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten untergliedern: Buchwerte nach Bewertungskategorien in Mio. € Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte (5.418) (5.398) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Davon: zu Handelszwecken gehalten 11.869 18.472 Kredite und Forderungen 14.197 16.698 5.289 5.328 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten Davon: zu Handelszwecken gehalten Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten (5.289) (5.328) 19.182 24.459 2007 2006 434 -109 Finanzinstrumente wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung mit folgenden Nettoergebnissen (gemäß IFRS 7) erfasst: Nettoergebnisse (IFRS 7) aus Finanzinstrumenten in Mio. € Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (434) (-109) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Davon: zu Handelszwecken gehalten 753 919 Kredite und Forderungen -259 1.792 Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten -991 -2.922 Das Nettoergebnis (gemäß IFRS 7) umfasst Zinsen, Divi- Diese Risiken werden durch ein systematisches Risikoma- denden und Ergebnisse aus der Bewertung von Finanzin- nagement begrenzt. Ihnen wird u.a. durch Sicherungsge- strumenten zum beizulegenden Zeitwert. schäfte begegnet. Auch die Konzernunternehmen unterliegen einem strikten Risikomanagement. Interne Richtlinien Der RWE-Konzern ist als international tätiges Utility- geben Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kon- Unternehmen bei seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit trollen verbindlich vor. Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken ausgesetzt. Marktrisiken resultieren insbesondere aus Änderungen von Commo- Derivative Finanzinstrumente werden eingesetzt, um Wäh- dity-Preisen, Währungskursen, Zinssätzen und Aktienkursen. rungs-, Commodity- und Zinsänderungsrisiken aus dem 191 Konzernabschluss operativen Geschäft sowie Risiken aus Geldanlagen und Cash Flow Hedges bestehen vor allem zur Absicherung Finanzierungsvorgängen abzusichern. Als Instrumente gegenüber Fremdwährungs- und Preisrisiken aus künftigen dienen dabei vor allem Devisentermingeschäfte, Devisen- Umsätzen und Beschaffungsgeschäften. Als Sicherungsin- optionsgeschäfte, Zinsswaps, Zins-Währungs-Swaps sowie strumente dienen Devisentermingeschäfte und Devisenop- Commodity-Termingeschäfte, -Optionen, -Futures und tionsgeschäfte sowie Commodity-Termingeschäfte, -Swaps. Zusätzlich dürfen Derivate im Rahmen festgelegter -Optionen, -Futures und -Swaps. Die Fair-Value-Änderungen Limite zu Eigenhandelszwecken eingesetzt werden. der Sicherungsgeschäfte werden im Other Comprehensive Ausführliche Angaben zu Risiken, denen der Konzern aus- Realisationszeitpunkt des Grundgeschäfts wird der Erfolgs- gesetzt ist, sowie zu den Zielen und Prozessen des Risiko- beitrag des Sicherungsgeschäfts aus dem Other Compre- managements enthält das Kapitel „Entwicklung der Chan- hensive Income aus- und in die Gewinn- und Verlustrech- Income erfasst, bis das Grundgeschäft realisiert wird. Im cen und Risiken“ im Lagebericht. nung eingebucht. Der bilanzierte beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Cash Flow Hedges eingesetzten Siche- Bilanzielle Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 bestehen rungsinstrumente betrug zum Abschlussstichtag 426 Mio. € vor allem zur Absicherung von Währungsrisiken aus Beteili- (Vorjahr: -677 Mio. €). gungen mit ausländischer Funktionalwährung, zur Sicherung von Fremdwährungsverbindlichkeiten und Zinsrisiken Die im Rahmen von Cash Flow Hedges abgesicherten künf- aus langfristigen Verbindlichkeiten sowie zur Absicherung tigen Umsätze und Beschaffungsgeschäfte werden voraus- von Preisrisiken aus Absatz- und Beschaffungsgeschäften. sichtlich in den folgenden fünf Jahren fällig. Fair Value Hedges werden vor allem zur Absicherung von Im Berichtsjahr wurden Ineffektivitäten aus Cash Flow festverzinslichen Ausleihungen bzw. Verbindlichkeiten Hedges in Höhe von 14 Mio. € (Vorjahr: -10 Mio. €) in der gegenüber Marktpreisrisiken vorgenommen. Mit den Siche- Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. rungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die festverzinslichen Instrumente in variabel verzinsliche Instrumente zu Hedges von Nettoinvestitionen in ausländische Teilein- transformieren und damit ihren beizulegenden Zeitwert zu heiten dienen der Absicherung gegenüber Fremdwäh- sichern. Als Sicherungsinstrumente dienen Zins-Swaps und rungsrisiken aus den Beteiligungen mit ausländischer Funk- Zins-Währungs-Swaps. Bei Fair Value Hedges werden so- tionalwährung. Als Sicherungsinstrumente dienen Anleihen wohl das Derivat als auch das Grundgeschäft hinsichtlich verschiedener Laufzeiten in der entsprechenden Währung des abgesicherten Risikos erfolgswirksam zum beizulegen- sowie Zins-Währungs-Swaps. Währungskursänderungen aus den Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert der im den sichernden Anleihen sowie Fair-Value-Änderungen der Rahmen von Fair Value Hedges eingesetzten Sicherungsin- sichernden Zins-Währungs-Swaps fließen in die Währungs- strumente belief sich zum Abschlussstichtag auf -25 Mio. € umrechnungsdifferenz im Other Comprehensive Income ein. (Vorjahr: -35 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente, die für Nettoinvestitionen in ausländische Teileinheiten einge- Aus der Buchwertanpassung der Grundgeschäfte resultier- setzt wurden, betrug zum Abschlussstichtag 2.548 Mio. € ten im Berichtsjahr im Finanzergebnis erfasste Verluste in (Vorjahr: 3.486 Mio. €). Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr Gewinne: 51 Mio. €); aus Veränderungen der Sicherungsinstrumente wurden Gewinne in Im Berichtsjahr wurden Ineffektivitäten aus Hedges von Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr Verluste: 51 Mio. €) im Finanzer- Nettoinvestitionen in ausländische Teileinheiten in Höhe gebnis erfasst. von 36 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. 4.5 Anhang Marktrisiken resultieren aus Schwankungen finanzwirt- Handel i.d.R. Grundgeschäfte mit kompensierenden schaftlicher Preise. Währungs-, Zins- und Aktienkursände- Risiken gegenüberstehen. rungen können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit des Konzerns beeinflussen. Wegen der internationalen Präsenz Die Laufzeit der Zins-, Währungs-, Aktien-, Index- und des Konzerns kommt dem Management von Wechselkurs- Commodity-Derivate orientiert sich an der Laufzeit der veränderungen große Bedeutung zu. Das britische Pfund zugrunde liegenden Grundgeschäfte und liegt damit über- und der US-Dollar sind die beiden wichtigsten Fremdwäh- wiegend im kurz- bis mittelfristigen Bereich. Bei der Absi- rungen für den Konzern und zwar aus zwei Gründen: Zum cherung des Fremdwährungsrisikos von Auslandsbeteili- einen ist der Konzern in beiden Währungsräumen geschäft- gungen wurden längere Laufzeiten von bis zu 30 Jahren lich aktiv. Zum anderen notieren Brennstoffe in diesen vereinbart. Währungen. Die Konzerngesellschaften sind grundsätzlich verpflichtet, sämtliche Währungen über die RWE AG abzusi- Zinsänderungs-, Währungskurs- und Aktienkursrisiken bei chern. Diese ermittelt die Nettofinanzposition je Währung Finanzinstrumenten sowie Commodity-Preisrisiken werden – und sichert sie – wenn nötig – mithilfe externer Marktpart- dem internationalen Bankenstandard entsprechend – mit ner ab. der Value-at-Risk-Methode gemessen. Auf der Basis historischer Wertschwankungen wird das maximale Verlustpoten- Zinsrisiken bestehen hauptsächlich wegen der Finanzschul- zial, das sich aus der Veränderung von Marktpreisen erge- den und der zinstragenden Anlagen des Konzerns. Gegen ben könnte, berechnet und laufend überwacht. negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns durch originäre und derivative Die im Folgenden dargestellten Value-at-Risk-Angaben Finanzgeschäfte ab. beziehen sich entsprechend den zwingenden Vorschriften von IFRS 7 ausschließlich auf bilanzierte Finanzinstrumente. Die Chancen und Risiken aus den Wertveränderungen der Nicht in der Bilanz erfasste Planpositionen, die Gegenstand Wertpapiere werden durch ein professionelles Fonds- einer Sicherungsbeziehung sind, und sogenannte Eigen- management gesteuert. Finanzgeschäfte des Konzerns verbrauchsverträge im Commodity-Bereich dürfen nicht werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software berücksichtigt werden. Die Risikosituation des RWE- erfasst und von der RWE AG überwacht. Dies ermöglicht Konzerns wird daher unvollständig abgebildet. einen Risikoausgleich über die Einzelgesellschaften hinweg. Für den Commodity-Bereich hat das zentrale Risikomanagement des Konzerns Richtlinien aufgestellt, nach denen Derivate zur Absicherung gegenüber Preisrisiken, zur Optimierung des Kraftwerkseinsatzes sowie zur Margenerhöhung eingesetzt werden dürfen. Darüber hinaus ist der Handel mit Commodity-Derivaten in engen Limiten erlaubt. Die Limite werden durch unabhängige organisatorische Einheiten festgelegt und auf täglicher Basis überwacht. Alle derivativen Finanzinstrumente werden als Vermögens- Value at Risk für Finanzderivate in Mio. € Devisenderivate Value at Risk 31.12.07 31.12.06 43,9 22,7 Termingeschäfte 5,3 5,7 Optionsgeschäfte 0,1 0,9 44,8 25,4 5,8 3,4 Zins-/Währungsderivate Zinsderivate Aktien-/Indexbezogene Derivate 1,9 Zum 31. Dezember 2007 beträgt der Fremdwährungs-Value- werte oder Verbindlichkeiten mit dem beizulegenden Zeit- at-Risk für alle nach IFRS 7 zu berücksichtigenden Positio- wert angesetzt. Bei der Interpretation der positiven und nen 17,2 Mio. € (Vorjahr: 10,9 Mio. €). Grundgeschäfte, die negativen beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz- Gegenstand eines Cash Flow Hedge sind, wurden gemäß instrumente ist zu beachten, dass ihnen mit Ausnahme IFRS 7 bei der Positionsermittlung nicht berücksichtigt. Der des vergleichsweise geringen Volumens im Commodity- 193 Konzernabschluss so ermittelte Value at Risk spiegelt daher unter Risikoge- In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausge- sichtspunkten ein eher pessimistisches Szenario wider. setzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflich- Der Value at Risk für das Zinsrisiko aus Finanzschulden und tätsanalyse unseres Kundenportfolios auf Basis der Kreditri- tungen nicht nachkommen. Durch eine regelmäßige Bonizugehörigen Absicherungsgeschäften belief sich zum siko-Richtlinie des RWE-Konzerns schränken wir dieses 31. Dezember 2007 auf 69,3 Mio. € (Vorjahr: 34,5 Mio. €). Risiko ein. Der Value at Risk aus zinstragenden Anlagen unter Einschluss der Absicherungen betrug 21,2 Mio. € (Vorjahr: Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich durch die Buchwerte 18,8 Mio. €). der in der Bilanz angesetzten Finanzforderungen. Bei den Derivaten entsprechen die Ausfallrisiken ihren positiven Der Value at Risk für das Aktienkursrisiko lag zum beizulegenden Zeitwerten. Im Berichtsjahr und im Vorjahr 31. Dezember 2007 bei 17,3 Mio. € (Vorjahr: 24,8 Mio. €). waren die Ausfälle unbedeutend. Zum 31. Dezember 2007 betrug der Value at Risk für nach Liquiditätsrisiken. Die Refinanzierung der RWE- IFRS 7 zu berücksichtigende Commodity-Positionen Konzerngesellschaften erfolgt i.d.R. zentral durch die 35,2 Mio. € (Vorjahr: 97,6 Mio. €). RWE AG. Hier besteht das Risiko, dass die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um die finanziellen Verpflichtungen Alle Value-at-Risk-Angaben wurden mit einem Konfidenzin- fristgerecht zu erfüllen. Im Jahr 2008 werden Kapitalmarkt- tervall von 95% und einer Haltedauer von einem Tag schulden mit einem Nominalvolumen von rund 1,6 Mrd. € ermittelt. und Bankschulden in Höhe von 0,9 Mrd. € fällig, zusätzlich werden auch kurzfristige Verschuldungen fällig. Für die Kreditrisiken. In unserem Finanz- und Handelsbereich Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen flüssige Mittel und bestehen vorwiegend Kreditbeziehungen zu Banken und kurzfristige Wertpapiere in Höhe von insgesamt anderen Handelspartnern mit guter Bonität. Kreditrisiken 12.780 Mio. € zur Verfügung. Darüber hinaus hat die gegenüber Vertragspartnern werden bei Vertragsabschluss RWE AG eine vertraglich vereinbarte ungezogene syndizier- geprüft und laufend überwacht. Durch Festlegung von te Kreditlinie in Höhe von 4 Mrd. €. Des Weiteren gibt es Limiten für das Handeln mit Geschäftspartnern und gege- ungenutzte Reserven in Höhe von 8,9 Mrd. € im Rahmen benenfalls durch das Stellen von Barsicherheiten schränken des 20-Mrd.-€-Debt-Issuance-Programms. Das Liquiditätsri- wir das Kreditrisiko ein. Zudem setzen wir Kreditversiche- siko ist daher äußerst gering. rungen und Bankgarantien ein. Das Kreditrisiko wird im Handelsbereich auf täglicher, im Finanzbereich auf wöchentlicher Basis überwacht. 4.5 Anhang Aus den finanziellen Verbindlichkeiten resultieren in den nächsten Jahren voraussichtlich die folgenden (nicht diskontierten) Zahlungen: Tilgungs-/Zinszahlungen für finanzielle Verbindlichkeiten in Mio. € Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Tilgungszahlungen Zinszahlungen Buchwerte 31.12.07 2008 2009 bis 2012 Ab 2013 2008 2009 bis 2012 Ab 2013 10.651 1.623 2.703 6.403 604 2.019 3.402 1.354 913 316 125 18 45 19 Verbindlichkeiten aus Leasing 146 13 43 90 4 14 9 Übrige Finanzverbindlichkeiten 730 459 39 278 11 36 19 6.078 4.700 -1.437 3 20 31 125 404 404 8.753 8.697 44 49 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Tilgungs-/Zinszahlungen für finanzielle Verbindlichkeiten in Mio. € Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen) Commercial Paper Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Tilgungszahlungen Zinszahlungen Buchwerte 31.12.06 2007 2008 bis 2011 Ab 2012 2007 2008 bis 2011 Ab 2012 16.380 2.252 2.807 11.605 888 2.954 4.743 546 546 1.382 717 458 212 36 76 28 14 Verbindlichkeiten aus Leasing 162 10 42 110 5 18 15 Übrige Finanzverbindlichkeiten 740 529 63 196 10 29 27 6.977 -13.061 -7.309 -101 10 34 168 172 172 8.853 8.829 35 57 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 195 Konzernabschluss (31) Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen 31.12.07 Eventualschulden in Mio. € 31.12.06 Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften 1 Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Surety Bonds 10 50 33 Verbindlichkeiten aus sonstigen Haftungsverhältnissen 4 50 48 Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen belief Der Unternehmensbereich RWE Power hat langfristige sich zum 31. Dezember 2007 im Konzern auf 2.073 Mio. € Bezugs- und Dienstleistungsverträge für Uran, Konversion, (Vorjahr: 2.193 Mio. €). Außerdem bestanden Zusagen über Anreicherung, Fertigung und Entsorgung geschlossen. Beteiligungserwerbe in Höhe von 129 Mio. € (Vorjahr: Aus langfristigen Aufträgen im Anlagenbaugeschäft haftet 524 Mio. €). RWE im geschäftsüblichen Umfang. RWE hatte der Rütgerswerke mbh, einer Tochtergesellschaft der RAG AG, eine Kreditlinie in Höhe von 400 Mio. € zu Aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Gesellschaften, die marktüblichen Konditionen gewährt, die bis zum 29. Ju- u.a. im Zusammenhang mit Kraftwerksobjekten, mit Ergeb- ni 2007 in Anspruch genommen werden konnte. Eine Inan- nisabführungsverträgen und zur Abdeckung des nuklearen spruchnahme erfolgte nicht. Haftpflichtrisikos bestehen, obliegt uns eine gesetzliche bzw. vertragliche Haftung. Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs- Mit der Solidarvereinbarung haben sich die RWE AG und die und Versorgungsanlagen sowie Miet- und Leasingverträge anderen Muttergesellschaften der deutschen Kernkraft- für Lager- und Verwaltungsgebäude. werksbetreiber verpflichtet, zur Erfüllung einer Deckungsvorsorge in Höhe von 2.244 Mio. € die haftenden Kern- Die Mindestleasingzahlungen haben folgende Fälligkeits- kraftwerksbetreiber im nuklearen Schadensfall finanziell so auszustatten, dass diese ihren Zahlungsverpflichtungen struktur: nachkommen können. Vertragsgemäß beträgt der auf die Operating Leasing in Mio. € Nominalwert 31.12.07 31.12.06 Fällig in bis zu einem Jahr 77 79 Fällig in eins bis fünf Jahren 193 228 Fällig nach über fünf Jahren 259 221 529 528 RWE AG entfallende Haftungsanteil 25,851% zuzüglich 5% für Schadensabwicklungskosten. Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren involviert. RWE erwartet dadurch jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestanden finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €). sind Gesellschaften im Unternehmensbereich RWE Energy an verschiedenen administrativen und regulatorischen Verfahren (inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt oder von deren Ergebnissen betroffen. 4.5 Anhang Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstruktu- (32) Segmentberichterstattung rierungen sind von außenstehenden Aktionären mehrere Im RWE-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung aus Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der den von den Unternehmensbereichen erbrachten Leistun- Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen gen. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche und Barabfindung eingeleitet worden. Wir gehen davon aus, Regionen basiert dabei auf der internen Berichterstattung. dass die gutachterlich ermittelten und von Wirtschaftsprüfern überprüften Umtauschverhältnisse und Barabfindun- Das Segment RWE Power umfasst die gesamte kontinental- gen angemessen sind. Sollten rechtskräftige Gerichtsent- europäische Stromerzeugung sowie die konzernweite scheidungen zu anderen Ergebnissen kommen, erfolgt ein Braunkohlegewinnung. Zum Segment RWE Power gehören Ausgleich durch bare Zuzahlung an alle betroffenen Aktio- auch die Upstream-Aktivitäten (Gas- und Erdölgewinnung) näre, auch soweit sie nicht am Spruchverfahren selbst betei- der RWE Dea. Die Handelsaktivitäten der RWE Trading sind ligt sind. ebenfalls dem Segment RWE Power zugeordnet, um der engen wirtschaftlichen Verbindung der beiden Unterneh- Im Mai und Dezember 2006 hat die EU-Kommission euro- mensbereiche Rechnung zu tragen. paweit bei mehreren Energieversorgern Nachprüfungen durchgeführt. Hiervon waren auch Unternehmen des RWE- Das Segment RWE Energy umfasst im kontinentaleuropäi- Konzerns betroffen. Nachfolgend hat die EU-Kommission schen Strom- und Gasbereich die Aktivitäten Verteilung, Auskunftsersuche zu einzelnen energiemarktbezogenen Transport und Vertrieb sowie wesentliche Teile des konti- Fragestellungen unter anderem an RWE gerichtet, die sie nentaleuropäischen Wassergeschäfts. Zum Segment RWE weiterbearbeiten wird. Energy gehört auch die im Geschäftsjahr 2007 neu gegründete RWE Gas Midstream GmbH. Die Gesellschaft ist auf die Die EU-Kommission hat Anfang Mai 2007 ein Missbrauchs- kommerzielle Optimierung der nicht regulierten Gasaktivi- verfahren gegen RWE eingeleitet. Sie vermutet, dass RWE täten ausgerichtet. Dabei handelt es sich um Beschaffungs-, den Zugang zum Erdgastransportsystem in Deutschland Transport- und Speicherverträge sowie das Geschäft mit behindert habe, um eine angeblich marktbeherrschende verflüssigtem Erdgas (LNG). Stellung bei Erdgaslieferungen abzusichern. Dieser Vorwurf betrifft insbesondere RWE Transportnetz Gas, eine Tochter- RWE npower ist ein eigenes Segment und bündelt das gesellschaft der RWE Energy. Die Kommission weist aber gesamte Strom- und Gasgeschäft in Großbritannien. ausdrücklich darauf hin, dass die Einleitung des Verfahrens nicht bedeute, dass sie über abschließende Beweise für ein Für die Geschäftsjahre 2007 und 2006 wird der Bereich Fehlverhalten von RWE verfüge. Wasser, der im Wesentlichen das Wassergeschäft außerhalb Kontinentaleuropas beinhaltet, als nicht fortgeführte Aktivität gesondert dargestellt. Im Vorjahr umfassen die nicht fortgeführten Aktivitäten auch die im Jahr 2006 veräußerte RWE Thames Water-Gruppe. Unter „Sonstige/Konsolidierung“ sind Konsolidierungseffekte und das Group Center aufgeführt. Darin enthalten sind auch Tätigkeiten, die nicht den gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuzuordnen sind, so vor allem die zentralen Dienstleistungen der RWE Systems. 197 Konzernabschluss Segmentberichterstattung Unternehmensbereiche 2007 RWE Power RWE Energy RWE npower Sonstige/ Konsolidierung RWEKonzern Bereich RWEWasser Konzern (nicht fort- inkl. Bereich geführte Wasser Aktivitäten) 8.920 92 42.507 1.601 44.108 in Mio. € Außenumsatz 6.595 26.900 Konzern-Innenumsatz 10.003 1.310 5 -11.318 Gesamtumsatz 16.598 28.210 8.925 -11.226 42.507 1.601 44.108 3.706 2.296 724 -206 6.520 409 6.929 Betriebliches Beteiligungsergebnis 69 460 3 9 541 -4 537 Betriebliches Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen 44 380 3 427 -4 423 789 906 149 79 1.923 256 2.179 669 8.571 Betriebliches Ergebnis Betriebliche Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen 79 7 4 90 EBITDA 4.426 2.742 870 -136 7.902 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.531 1.809 592 1.1531 6.085 Betriebliches Vermögen (lt. Wertmanagement-Konzept) 15.349 20.844 6.424 -2.907 39.710 189 2.230 2 1.635 1.147 587 Deutschland EU Großbritannien Übrige EU Übriges Europa Amerika Sonstige RWEKonzern Außenumsatz 24.840 9.555 6.840 1.015 8 249 42.507 Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 17.451 8.089 5.848 505 180 32.073 1.973 689 412 149 207 4.065 Buchwerte at-Equity-bilanzierter Beteiligungen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 90 2.421 6962 4.065 1 Davon American Water: 526 Mio. € 2 Davon American Water: 635 Mio. € Regionen 2007 in Mio. € Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 635 4.5 Anhang Segmentberichterstattung Unternehmensbereiche 2006 RWE Power RWE Energy RWE npower RWERWEBereich Sonstige/ Bereich Wasser Konsoli- Konzern Wasser Konzern2 (nicht fort- dierung (nicht fortgeführte geführte Aktivitäten)1 Aktivitäten) Außenumsatz 6.574 27.398 8.485 97 Konzern-Innenumsatz 8.531 748 8 -9.287 15.105 28.146 8.493 2.744 2.506 115 in Mio. € RWE RWEThames Konzern Water inkl. (nicht Bereich fortWasser geführte und RWE Aktivität) Thames Water 42.554 1.702 44.256 2.278 46.534 -9.190 42.554 1.702 44.256 2.278 46.534 512 -81 5.681 425 6.106 711 6.817 261 4 6 386 386 6 392 99 211 3 743 932 150 29 70 EBITDA 3.372 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Betriebliches Vermögen (lt. Wertmanagement-Konzept) Gesamtumsatz Betriebliches Ergebnis Betriebliches Beteiligungsergebnis Betriebliches Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen 313 -1 312 4 316 52 1.877 264 2.141 401 2.542 10 6 115 11 126 3.177 658 -35 7.172 689 7.861 1.985 2.580 232 567 6.783 14.928 21.327 6.643 -2.692 40.206 184 2.085 1 1 2.271 1.302 1.174 396 38 4.494 Betriebliche Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen Buchwerte at-Equity-bilanzierter Beteiligungen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 1.4193 1.5844 126 1.106 8.967 1 In Übereinstimmung mit IFRS 5 wurden die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung angepasst; die Vorjahreszahlen in der Bilanz wurden dagegen nicht angepasst. 2 Vor Anpassung; wie im Geschäftsbericht 2006 berichtet 3 Davon Thames Water: 1.050 Mio. € 4 Davon Thames Water: 958 Mio. € Regionen 2006 Deutschland EU Großbritannien Übrige EU Übriges Europa Amerika Sonstige RWEKonzern Außenumsatz 26.607 8.964 5.971 526 69 417 42.554 Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 16.628 8.871 5.791 390 9.370 110 41.160 1.730 1.523 393 82 626 140 4.494 in Mio. € Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property 199 Konzernabschluss Produkte in Mio. € Außenumsatz RWE-Konzern 2007 2006 42.507 42.554 Davon: Strom (27.917) (25.771) Davon: Gas (10.768) (12.055) Davon: Öl (1.023) (1.255) Erläuterungen zu den Segmentdaten. Die KonzernInnenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Segmenten an. Sie werden zu den gleichen Bedingungen wie mit fremden Dritten abgerechnet. Die Abgrenzung des betrieblichen Ergebnisses und des betrieblichen Vermögens ergibt sich aus dem Wertmanagement-Konzept. Beide Größen werden für Steuerungszwecke im Konzern verwendet (vgl. dazu die Seiten 208f). Das betriebliche Ergebnis wird folgendermaßen zum Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern übergeleitet: in Mio. € 2007 2006 6.520 5.681 -149 -330 Finanzergebnis -1.138 -1.814 Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern 5.233 3.537 Betriebliches Ergebnis Neutrales Ergebnis Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftli- und kurzfristig veräußerbare festverzinsliche Wertpapiere cher Sicht ungewöhnlich oder durch Sondervorgänge ent- mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten. standen sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis Mittelveränderungen aus dem Erwerb und der Veräußerung umgegliedert. Falls Geschäfts- oder Firmenwerte vollkonso- konsolidierter Gesellschaften gehen in den Cash Flow aus lidierter Unternehmen außerplanmäßig abgeschrieben der Investitionstätigkeit ein. Auswirkungen von Wechsel- werden, sind diese Abschreibungen im neutralen Ergebnis kursänderungen werden gesondert gezeigt. enthalten. Im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit sind u.a. Darüber hinausgehende Ausführungen enthalten die Seiten enthalten: 73 und 74 des Lageberichts. • Zinseinnahmen von 861 Mio. € (Vorjahr: 2.048 Mio. €) und Zinsausgaben von 1.517 Mio. € (Vorjahr: Die Investitionen umfassen den Mitteleinsatz für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property. 2.827 Mio. €) • gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Ertragsteuererstattungen) von 970 Mio. € (Vorjahr: 998 Mio. €) • zugeflossenes Beteiligungsergebnis (Dividenden) – nach Im Berichtsjahr und Vorjahr hat RWE mit keinem einzelnen Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der Equity- Kunden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt. Bilanzierung – in Höhe von 372 Mio. € (Vorjahr: 485 Mio. €) (33) Angaben zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus Im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sind Ausschüt- Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit geglie- tungen an RWE-Aktionäre in Höhe von 1.968 Mio. € (Vorjahr: dert. Der Betrag der flüssigen Mittel in der Kapitalfluss- 984 Mio. €) und an andere Gesellschafter in Höhe von rechnung stimmt mit dem entsprechenden Gesamtbetrag 231 Mio. € (Vorjahr: 224 Mio. €) enthalten. Der Neuaufnah- der flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Flüssige Mittel me von Finanzschulden in Höhe von 5.577 Mio. € (Vorjahr: umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten 4.5 Anhang 7.526 Mio. €) stehen Tilgungen in Höhe von 5.822 Mio. € (Vorjahr: 9.257 Mio. €) gegenüber. Die Veränderungen der flüssigen Mittel aus der Änderung des Konsolidierungskreises betrugen -21 Mio. € (Vorjahr: -996 Mio. €). Die erworbenen flüssigen Mittel aus Akquisitionen in Höhe von 7 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) werden mit den Finanzanlageinvestitionen verrechnet. Mitveräußerte Bestände an flüssigen Mitteln von 28 Mio. € (Vorjahr: 996 Mio. €) sind in die Einnahmen aus Desinvestments einbezogen. Aus der Explorationstätigkeit resultiert ein Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von -150 Mio. € (Vorjahr: -110 Mio. €) und ein Cash Flow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -221 Mio. € (Vorjahr: -101 Mio. €). Im Berichtsjahr wurden die in den Vorjahren unter den Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte ausgewiesenen Variation Margins mit den Marktwerten der zugrunde liegenden Derivate saldiert. Die Zahlungen aus Variation Margins werden nicht mehr im Cash Flow aus der Finanzie- 31.12.07 31.12.06 1.922 2.794 Kurzfristige Wertpapiere 10.858 16.788 Langfristige Wertpapiere 444 1.047 Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte 1.118 2.426 Sonstige Finanzforderungen 1.007 1.047 Finanzvermögen 15.349 24.102 Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper Nettoschulden des RWE-Konzerns in Mio. € Flüssige Mittel 12.005 18.308 Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte 404 172 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 876 902 Finanzverbindlichkeiten 13.285 19.382 Nettofinanzschulden der fortgeführten Aktivitäten -2.064 -4.720 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.496 11.584 Nettoschulden der fortgeführten Aktivitäten 1.432 6.864 Nettoschulden der nicht fortgeführten Aktivitäten 3.624 Nettoschulden des RWE-Konzerns 5.056 6.864 rungstätigkeit, sondern im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen. 471 Mio. € der im Cash Flow Die sonstigen Finanzforderungen enthalten im Wesentli- aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesenen Variation chen die sonstigen Ausleihungen, Zinsabgrenzungen und Margins entfallen auf Derivate, die als Sicherungsinstru- Finanzforderungen gegenüber nicht konsolidierten Toch- mente bei Cash Flow Hedges eingesetzt sind. terunternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Die sonstigen Finanzschulden Durch Erst- und Entkonsolidierungen haben sich die Netto- umfassen im Wesentlichen die Finanzverbindlichkeiten finanzschulden um 44 Mio. € erhöht. gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, Die flüssigen Mittel unterliegen keinen Verfügungsbe- sowie die übrigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten. Die schränkungen. Nettofinanzschulden stellen den Saldo aus Finanzvermögen und Finanzverbindlichkeiten dar. 201 Konzernabschluss (34) Angaben zu Konzessionen Zwischen Unternehmen des RWE-Konzerns und den Gebietskörperschaften der RWE-Versorgungsbereiche bestehen eine Reihe von Wegenutzungsverträgen und Konzessionsvereinbarungen im Strom-, Gas- und Wasserbereich. Im Strom- und Gasgeschäft regeln Wegenutzungsverträge Abschlussposten aus Geschäften mit assoziierten Unternehmen in Mio. € Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten 2007 2006 566 938 87 125 814 951 4 86 die Nutzung von öffentlichen Verkehrswegen für das Legen und die Nutzung von Leitungen, die der allgemeinen Ener- Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditio- gieversorgung dienen. Die Laufzeit der Wegenutzungsver- nen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grund- träge beträgt höchstens 20 Jahre. Nach Ablauf der Verträge sätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit besteht eine gesetzliche Pflicht zur Überlassung der örtli- anderen Unternehmen. Von den Forderungen werden chen Verteilungsanlagen an das neue Energieversorgungs- 88 Mio. € (Vorjahr: 232 Mio €), von den Verbindlichkeiten unternehmen gegen Zahlung einer angemessenen Vergü- 4 Mio. € (Vorjahr: 86 Mio. €) innerhalb eines Jahres fällig. tung an RWE. Für die Forderungen bestehen wie im Vorjahr Garantien in Höhe von 0 Mio. € und sonstige Sicherheiten in Höhe von Mit den Wasser-Konzessionsvereinbarungen werden das 1 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €). In den Forderungen sind verzins- Recht und die Verpflichtung zur Bereitstellung von Wasser- liche Ausleihungen an die Berlinwasser-Gruppe in Höhe von und Abwasserdienstleistungen, zum Betrieb der dazugehö- 725 Mio. € (Vorjahr: 720 Mio. €) enthalten. rigen Infrastruktur (z.B. Wasserversorgungsanlagen) und zur Investitionstätigkeit geregelt. Die Konzessionen im Darüber hinaus bestand zum 31. Dezember 2007 eine Wasserbereich laufen i.d.R. über einen Zeitraum von bis zu ungenutzte Kreditlinie für die Berlinwasser-Gruppe in Höhe 50 Jahren. von 25 Mio. € (Vorjahr: 30 Mio. €). (35) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Zudem sind seit dem 1. Oktober 2007 die Gesellschaften Personen der Georgsmarienhütte-Gruppe nahestehende Unterneh- Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhalten men im Verhältnis zur RWE AG, da der Vorstandsvorsitzende die RWE AG und ihre Tochterunternehmen Geschäftsbezie- der RWE AG, Herr Dr. Großmann, Gesellschafter der Ge- hungen zu zahlreichen Unternehmen. Dazu gehören auch orgsmarienhütte Holding GmbH ist. An Unternehmen der assoziierte Unternehmen, die als nahestehende Unterneh- Georgsmarienhütte-Gruppe wurden seit dem 1. Oktober men des Konzerns gelten, u.a. die im Unternehmensbereich 2007 Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2 Mio. € von RWE Energy at-Equity-bilanzierten Beteiligungen an kom- RWE-Konzernunternehmen erbracht. Unternehmen der munalen Unternehmen, insbesondere an Stadtwerken. Georgsmarienhütte-Gruppe haben seit dem 1. Oktober 2007 Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,1 Mio. € an Im Geschäftsjahr 2007 wurden mit wesentlichen naheste- Gesellschaften des RWE-Konzerns erbracht. Zum 31. De- henden Unternehmen Geschäfte getätigt, die zu folgenden zember 2007 hat die Georgsmarienhütte-Gruppe Verbind- Abschlussposten bei RWE führten: lichkeiten in Höhe von 0,7 Mio. € gegenüber RWEKonzerngesellschaften. Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und unterscheiden sich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. 4.5 Anhang Der RWE-Konzern hat mit keiner nahestehenden Person ten. LTIP kamen nicht zur Ausübung (Vorjahr: 2.787 Tsd. €). wesentliche Geschäfte abgeschlossen. In der Gesamtsumme des Vorjahres waren auch Mandats- Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergü- ten enthalten. Die Pensionsverpflichtungen (Defined Bene- vergütungen in Höhe von 38 Tsd. € von Tochtergesellschaftungshöhe von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergü- fit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vor- tungsbericht dargestellt. Der Vergütungsbericht ist Be- stands und ihren Hinterbliebenen belaufen sich zum Bilanz- standteil des Lageberichts. stichtag auf 114.729 Tsd. € (Vorjahr: 111.291 Tsd.€). Davon entfallen 19.344 Tsd. € (Vorjahr: 23.672 Tsd. €) auf Tochter- Die Gesamtvergütung des Vorstands betrug 17.376 Tsd. € gesellschaften. (Vorjahr: 18.038 Tsd. €), zuzüglich Dienstzeitaufwand für Pensionen in Höhe von 1.913 Tsd. € (Vorjahr: 1.954 Tsd. €). Die Bezüge des Wirtschaftsbeirats betragen 289 Tsd. € Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2007 kurzfristige (Vorjahr: 363 Tsd. € zuzüglich Mandatsvergütungen von Vergütungsbestandteile in Höhe von 12.782 Tsd. €. Außer- Tochtergesellschaften in Höhe von 36 Tsd. €). dem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im Rahmen des Beat (Tranche 2007) mit einem Ausgabezeitwert Die Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des von 4.594 Tsd. € zugeteilt. Aufsichtsrats gemäß § 285 Nr. 10 HGB sind auf den Seiten 210 bis 214 aufgeführt. Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich im Geschäftsjahr 2007 auf 3.237 Tsd. € (Vorjahr: 3.481 Tsd. €). Außerdem (36) Honorare des Abschlussprüfers erhielten Aufsichtsratsmitglieder Mandatsvergütungen von Für die im Geschäftsjahr 2007 und im Vorjahr erbrachten Tochtergesellschaften in Höhe von insgesamt 268 Tsd. € Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernab- (Vorjahr: 194 Tsd. €). schlusses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie von Gesellschaften Ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebe- des internationalen PwC-Netzwerks sind folgende Honorare nen erhielten 8.932 Tsd. € (Vorjahr: 11.803 Tsd. €), davon als Aufwand erfasst worden: 1.899 Tsd. € (Vorjahr: 1.885 Tsd. €) von TochtergesellschafHonorare des Abschlussprüfers in Mio. € Abschlussprüfungen 2007 Gesamt Davon: Deutschland 2006 Gesamt Davon: Deutschland 17,6 9,3 16,7 7,3 Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 3,1 3,0 4,8 4,6 Steuerberatungsleistungen 0,4 0,2 1,8 0,8 Sonstige Leistungen, die für die RWE AG oder Tochterunternehmen erbracht worden sind 0,6 0,5 0,3 0,3 21,7 13,0 23,6 13,0 Im Gesamtaufwand sind die angefallenen Honorare der Prüfung der Abschlüsse der RWE AG und ihrer Tochterun- nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 4,3 Mio. € ternehmen. Honorare für sonstige Bestätigungs- oder Be- (Vorjahr: 6,4 Mio. €) enthalten. wertungsleistungen entfallen in erster Linie auf DueDiligence-Dienstleistungen im Zusammenhang mit Akquisi- Die Honorare für Abschlussprüfungen beinhalten vor allem tionen und Desinvestitionen. Weiterhin werden unter die- die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die prüferi- sem Posten Honorare für die Prüfung des internen Kontroll- sche Durchsicht von Zwischenfinanzberichten sowie für die systems, insbesondere von IT-Systemen, sowie Aufwen- 203 Konzernabschluss dungen im Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtli- • RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen chen Vorgaben erfasst. In den Honoraren für Steuerbera- • RWE Power Erste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung tungsleistungen sind insbesondere Honorare für die Beratung im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuererklä- mbH, Essen • RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen rungen und der Prüfung von Steuerbescheiden sowie in • RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen sonstigen nationalen und internationalen Steuerangele- • RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel genheiten enthalten. Diese beinhalten bis zum 31. Oktober • RWE Rhenas Versicherungsvermittlung GmbH, Essen 2006 auch die Steuerberatung von im Ausland lebenden • RWE Solutions Aktiengesellschaft, Alzenau Mitarbeitern. • RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund • RWE Systems Computing GmbH, Dortmund (37) Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB bzw. • RWE Systems Consulting GmbH, Essen § 264b HGB • RWE Systems Development GmbH & Co. KG, Dortmund Die folgenden inländischen Tochtergesellschaften haben im • RWE Systems Immobilien Alzenau GmbH, Alzenau Geschäftsjahr 2007 in Teilen von der Befreiungsvorschrift • RWE Systems Immobilien GmbH u. Co. KG, Essen des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht: • RWE Trading GmbH, Essen • BGE Beteiligungs-Gesellschaft für Energieunternehmen • RWE Transportnetz Gas GmbH, Dortmund mbH, Essen • RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund • eprimo GmbH, Neu-Isenburg • RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund • GBV Dreizehnte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung • RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund mbH & Co. KG, Essen • GBV Fünfte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH, Essen • GBV Siebte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH, • RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, Recklinghausen • SKW Steinkohlen-Wärme GmbH, Kamp-Lintfort • Thyssengas GmbH, Duisburg Essen • GBV Vierzehnte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH, Essen (38) Erklärung gemäß § 161 AktG Für die RWE AG und ihre börsennotierten deutschen Toch- • HEC GmbH, Dortmund terunternehmen sind die gemäß § 161 AktG vorgeschriebe- • Kavernenspeicher Staßfurt GmbH, Staßfurt nen Erklärungen zum Corporate Governance Kodex abgege- • OIE Aktiengesellschaft, Idar-Oberstein ben und den Aktionären zugänglich gemacht worden. • Rheinische Baustoffwerke GmbH, Bergheim • rhenag Beteiligungs GmbH, Köln (39) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag • RWE Aqua Holdings GmbH, Essen Ausführungen zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag • RWE Aqua International GmbH, Essen enthält der Lagebericht. • RWE Dea AG, Hamburg • RWE Dea Suez GmbH, Hamburg • RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund • RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund • RWE Fuel Cells GmbH, Essen • RWE Gas Midstream GmbH, Essen • RWE KAC Dezentrale Energien GmbH & Co. KG, Dortmund • RWE Key Account Contracting GmbH, Essen • RWE Key Account GmbH, Essen • RWE Kundenservice GmbH, Bochum • RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Mitte mbH, Essen > 4.6 Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfersdes Konzernabschlussprüfers Wir haben den Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahres- und Verlustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Verän- abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen derung des Eigenkapitals und Anhang – und den Konzern- Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, lagebericht der RWE Aktiengesellschaft, Essen, der mit dem der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungs- Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vor- Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft. stands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammenge- Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lagebe- fasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU an- richts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine zuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unse- Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. re Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernab- Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung schluss und den zusammengefassten Lagebericht ab- gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss zugeben. den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden han- Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßi- entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags- ger Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der lage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstel- und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- lung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der lung zutreffend dar. anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes Essen, den 14. Februar 2008 der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der PricewaterhouseCoopers Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse Aktiengesellschaft über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Manfred Wiegand Markus Dittmann Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben 205 > Weitere Informationen Wesentliche Beteiligungen (Stand: 31.12.2007) I. Verbundene Unternehmen Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG % RWE Aktiengesellschaft, Essen Mitarbeiter2 2007 im Jahresdurchschnitt Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Umsatzerlöse 2007 8.400.050 2.944.906 - 355 2.171.058 -1 8.579 13.184 1 in Mio.€ RWE Power RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen 100 Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH, Lingen (Ems) 99 165.545 267 303 Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH, Gundremmingen 75 84.184 8.343 256 712 51 200.203 47.002 277 2.420 100 63.294 -1 543 164 1 1.020 807 251 59 Mátrai Erömü Zártkörüen Müködö Részvénytársaság (MÁTRA), Visonta/Ungarn Rheinbraun Brennstoff GmbH, Köln - RWE Dea AG, Hamburg 100 1.323.905 RWE Dea Norge AS, Oslo/Norwegen 100 153.201 54.506 - 1 RWE Dea Suez GmbH, Hamburg 100 87.226 - 185 106 RWE Trading GmbH, Essen 100 51.100 -1 13.760 511 100 1.017.905 -1 7.785 488 Budapesti Elektromos Müvek Nyrt. (ELMÜ), Budapest/Ungarn 55 1.041.267 767.498 1.080 695 Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen 79 73.371 12.317 485 649 Energis GmbH, Saarbrücken 64 136.782 22.588 345 327 64 888.810 99.286 2.348 2.173 100 4.045 -1 341 7 1 RWE Energy RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz envia Netzservice GmbH, Chemnitz envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale) 100 24 1.653 4 eprimo GmbH, Neu-Isenburg 100 4.600 -1 87 30 Észak-magyarországi Áramszolgáltató Nyrt. (ÉMÁSZ), Miskolc/Ungarn 54 366.442 229.688 387 356 EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH, Stolberg 54 36.457 11.261 349 370 Jihomoravská plynárenská, a.s., Brno/Tschechien 50 205.446 24.540 595 945 Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft, Koblenz 58 71.793 5.539 412 532 Lechwerke AG, Augsburg 90 226.756 53.150 883 1.142 100 25 -1 530 4 60 93.786 25.004 677 293 LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Halle rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft, Köln - 75 278.434 164.192 267 325 RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund 100 4.350.032 -1 - - RWE Energy Nederland N.V., Hoofddorp/Niederlande 100 368.240 35.730 1.198 166 RWE Gas International B.V., Hoofddorp/Niederlande 100 4.507.949 241.407 - - 25 - 1 1.999 98 - 1 260 14 20.643 240 78 RWE Key Account GmbH, Essen 100 RWE Kundenservice GmbH, Bochum 100 25 RWE Obragas N.V., Helmond/Niederlande 100 99.211 1 Ergebnisabführungsvertrag 2 Umgerechnet in Vollzeitstellen Wesentliche Beteiligungen (Stand: 31.12.2007) I. Verbundene Unternehmen Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG Mitarbeiter3 2007 im Jahresdurchschnitt Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Umsatzerlöse 2007 % Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen 100 238.405 -1 5.114 4.816 RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen 100 25 -1 704 30 1 in Mio.€ RWE Energy RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel 100 25 2.241 6 RWE Stoen S.A., Warschau/Polen 100 190.384 15.042 - 516 919 RWE Transgas, a.s., Prag/Tschechien 100 3.465.323 461.602 2.579 315 RWE Trangas Net, s.r.o., Prag/Tschechien 100 2.054.020 243.586 369 710 1 RWE Transportnetz Gas GmbH, Dortmund 100 55 299 76 RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund 100 613.025 -1 4.860 276 80 283.185 -1 4.784 2.646 1 RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund - RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund 100 25 - 912 23 RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, Recklinghausen 100 25 -1 1.663 3 RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr 80 74.690 8.433 106 433 Severočeská plynárenská, a.s., Ústí nad Labem/Tschechien 100 117.107 20.226 308 380 Severomoravská plynárenská, a.s., Ostrava/Tschechien 68 190.149 36.655 442 640 Stadtwerke Düren GmbH, Düren 75 27.044 6.312 155 214 Středočeská plynárenská, a.s., Prag/Tschechien 97 92.267 2.270 258 366 Süwag Energie AG, Frankfurt am Main 78 264.359 44.050 1.501 1.441 Süwag Netz GmbH, Frankfurt am Main 100 25 -1 481 13 100 179.695 1 101 – VSE Aktiengesellschaft, Saarbrücken 69 133.212 14.301 327 297 Východočeská plynárenská, a.s., Hradec Králové/Tschechien 67 121.360 16.373 269 461 100 99.893 24.030 201 343 100 940.138 216.912 8.925 11.845 100 3.801.662 - 117.592 1.601 5.257 100 10.309 4.214 – – 275.775 1 2.009 1.506 Thyssengas GmbH, Duisburg Západočeská plynárenská, a.s., Plzen/Tschechien - RWE npower RWE Npower Holdings plc, Swindon/Großbritannien2 Bereich Wasser American Water Works Company, Inc., Wilmington/Delaware/USA American Water-Gruppe2,4 mit 65 Tochterunternehmen in den USA und Kanada Sonstige Tochterunternehmen RWE Finance B.V., Hoofddorp/Niederlande RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund 1 2 3 4 Ergebnisabführungsvertrag Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft Umgerechnet in Vollzeitstellen nicht fortgeführte Aktivität 100 - 207 Weitere Informationen II. Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert sind Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG % Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ RWE Power TCP Petcoke Corporation, Dover/Delaware/USA1 50 5.649 10.607 Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft, Mannheim 40 114.141 6.647 RWE Energy AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Gevelsberg 50 62.965 14.436 Cegedel S.A., Luxemburg/Luxemburg1 30 488.450 75.286 Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW 21), Dortmund 47 150.437 65.406 EVH GmbH, Halle (Saale) 30 76.736 236 Fövárosi Gázmüvek Zrt., Budapest/Ungarn 50 162.886 20.765 Kärntner Energieholding Beteiligungs-GmbH, Klagenfurt/Österreich1 49 418.262 31.470 KEW Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG, Neunkirchen 29 71.171 8.533 Niederrheinische Versorgung und Verkehr Aktiengesellschaft, Mönchengladbach1 50 437.706 32.558 Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Ludwigshafen 27 186.256 19.089 Regionalgas Euskirchen GmbH & Co. KG, Euskirchen 43 48.803 9.297 RheinEnergie AG, Köln 20 564.045 185.358 RWE-Veolia Berlinwasser Beteiligungs AG, Berlin 50 275.854 11.925 SpreeGas Gesellschaft für Gasversorgung und Energiedienstleistung mbH, Cottbus 33 21.044 6.616 Stadtwerke Duisburg Aktiengesellschaft, Duisburg 20 153.223 26.543 Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft, Essen 29 116.557 33.945 Südwestfalen Energie und Wasser AG, Hagen 19 277.865 13.261 TIGÁZ Tiszántúli Gázszolgáltató Zrt., Hajdúszoboszló/Ungarn 44 141.190 - 2.854 Východoslovenská energetika, a.s., Košice/Slowakei 49 194.940 61.089 ZOV Zagrebacke Optpadne Vode d.o.o., Zagreb/Kroatien 49 81.835 29.863 Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG % Eigenkapital des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ Ergebnis des letzten Geschäftsjahres in Tsd.€ 19 255.387 20.967 1 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft III. Sonstige Beteiligungen RWE Energy Stadtwerke Chemnitz Aktiengesellschaft, Chemnitz > Wertmanagement-Konzept Wertmanagement-Konzept des RWE-Konzerns des RWE-Konzerns Renditeorientierte Unternehmenssteuerung. Im Zentrum um bei der Beurteilung von Investitionen und zugleich unserer Strategie steht die Steigerung des Unternehmens- Maßstab für die Bonuszahlungen an unsere Führungskräfte. wertes. Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn die Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten Geänderte Methodik ab 2007. Wir haben unser Wert- übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital management-Konzept methodisch weiterentwickelt. Ab- Employed (ROCE). Der ROCE zeigt die rein operative Rendi- nutzbare Gegenstände des Anlagevermögens erfassen wir te. Er ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch das nicht mehr mit ihren aktuellen Buchwerten, sondern mit der betriebliche Vermögen geteilt wird. Hälfte der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bei Finanzanlagen berücksichtigen wir die im Kaufpreis Die Tabelle auf Seite 209 oben stellt dar, wie die Kapital- enthaltenen Firmenwerte aber weiterhin in voller Höhe. kosten hergeleitet werden. Diese ermitteln wir als gewich- Unsere Rendite-Anforderungen an Akquisitionsvorhaben teten Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten. basieren nach wie vor auf dem Buchwertkonzept. Die Eigenkapitalkosten erfassen die über eine risikolose Die neue Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die ROCE- Anlage hinausgehende unternehmensspezifische Rendite- Ermittlung nicht mehr von der Abschreibungsdauer beein- erwartung des Kapitalmarktes bei einer Investition in die flusst wird. Dies verringert die durch den Investitionszyklus RWE-Aktie. Die Fremdkapitalkosten orientieren sich an den verursachten Schwankungen der Wertbeiträge. Wir haben langfristigen Finanzierungskonditionen im RWE-Konzern das neue Konzept im zurückliegenden Geschäftsjahr erst- und berücksichtigen die steuerliche Abzugsfähigkeit von mals angewendet. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden Fremdkapitalzinsen (Tax Shield). Für das Fremdkapital legen die Vorjahreszahlen angepasst. Der RWE-Konzern weist nun wir im Konzern einen Kostensatz vor Steuern von 5,25% ein deutlich höheres betriebliches Vermögen und dement- zugrunde. Beim Eigenkapital nehmen wir einen Zinssatz für sprechend niedrigere Renditen und Wertbeiträge auf. Die eine risikolose Anlage in Höhe von 4,75% als Basis und stärksten Abweichungen zu den nach altem Konzept ermit- addieren konzern- sowie bereichsspezifische Risikoauf- telten Werten treten in den Bereichen RWE Power und schläge. Wir operieren dabei mit einem Betafaktor von 0,74. RWE Energy auf. Das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital setzen wir mit Niedrigere Kapitalkosten ab 2008. Eine zweite Anpas- 50 zu 50 an. Dieser Wert wird nicht aus den Buchwerten der sung im Wertmanagement-Konzept betrifft die Höhe der Bilanz abgeleitet, sondern basiert u.a. auf einer Marktbe- Kapitalkosten. Ab 2008 legen wir für den RWE-Konzern wertung des Eigenkapitals und auf Annahmen über die einen um einen halben Prozentpunkt verringerten Wert von langfristige Entwicklung von Nettofinanzposition und Rück- 8,5% zugrunde. Bei den Unternehmensbereichen und den stellungen. Insgesamt kommen wir so – wie im Vorjahr – auf einzelnen Business Units nehmen wir ebenfalls eine Absen- Kapitalkosten für den RWE-Konzern von 9,0% vor Steuern. kung um einen halben, bei RWE Dea um einen ganzen Prozentpunkt vor. Hintergrund sind die für 2008 beschlos- Die Differenz von ROCE und Kapitalkostensatz ergibt den senen Senkungen der Unternehmenssteuern in Deutschland relativen Wertbeitrag. Durch Multiplikation mit dem einge- und Großbritannien. Die Anpassung der Kapitalkosten vor setzten betrieblichen Vermögen erhält man den absoluten Steuern bewirkt, dass die Kapitalkosten nach Steuern un- Wertbeitrag, den wir als zentrale Steuerungsgröße einset- verändert bleiben. Sie belaufen sich für den RWE-Konzern zen. Je höher dieser ausfällt, desto attraktiver ist die jewei- auf 6,0%. lige Aktivität für unser Portfolio. Er ist wesentliches Kriteri- 209 Weitere Informationen RWE-Konzern – Kapitalkosten 2007 Ab 2008 Risikoloser Zinsfuß % 4,75 4,75 Marktprämie % 5,0 5,0 Betafaktor 0,74 0,67 Eigenkapitalkosten nach Steuern % 8,5 8,1 Fremdkapitalkosten vor Steuern % 5,25 5,25 Steuersatz für Fremdkapital % 31,4 27,0 Tax Shield % -1,65 -1,40 Fremdkapitalkosten nach Steuern % 3,6 3,8 Anteil Eigenkapital % 50 50 Anteil Fremdkapital % 50 50 Kapitalkosten nach Steuern % 6,0 6,0 Steuersatz für pauschale Umrechnung % 35 30 Kapitalkosten vor Steuern % 9,0 8,5 31.12.2006 31.12.2007 Mio. € 53.456 46.598 RWE-Konzern – Ermittlung des betrieblichen Vermögens Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen + Beteiligungen inkl. Ausleihungen 1 2 Mio. € 3.917 3.902 + Vorräte Mio. € 2.226 2.352 + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Mio. € 8.871 8.812 + Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte3 Mio. € 8.855 8.874 Mio. € 10.380 10.972 - Unverzinsliche Rückstellungen 4 - Unverzinsliche Verbindlichkeiten 5 Mio. € 20.635 18.467 - Korrekturen6 Mio. € 1.086 1.134 Betriebliches Vermögen Mio. € 45.224 39.965 RWE-Konzern – Ermittlung des Wertbeitrags 2007 Betriebliches Vermögen vor Korrekturen (im Jahresdurchschnitt) Mio. € - Korrekturen7 Mio. € 2.885 Betriebliches Vermögen nach Korrekturen (im Jahresdurchschnitt) Mio. € 39.710 Betriebliches Ergebnis Mio. € 6.520 + Zinserträge aus Leasingforderungen Mio. € 11 Betriebliches Ergebnis für ROCE-Berechnung Mio. € 6.531 % 16,4 ROCE 42.595 Relativer Wertbeitrag % 7,4 Absoluter Wertbeitrag Mio. € 2.957 1 Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property wurden mit hälftigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt (siehe Anlagenspiegel); Geschäfts- oder Firmenwerte und Kundenbeziehungen wurden mit ihren Buchwerten erfasst. 2 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen und übrige Finanzanlagen (ohne langfristige Wertpapiere) 3 Enthalten sind Ertragsteueransprüche; nicht berücksichtigt sind Finanzderivate in Höhe von 424 Mio. € (Vorjahr: 282 Mio. €) und das Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen. 4 Die Position umfasst Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen; nicht enthalten sind Rückstellungen mit Langfristcharakter in Höhe von 581 Mio. € (Vorjahr: 720 Mio. €). 5 Die Position umfasst Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie übrige Verbindlichkeiten; nicht enthalten sind Finanzderivate in Höhe von 282 Mio. € (Vorjahr: 248 Mio. €) sowie Kaufpreisverbindlichkeiten von 1.951 Mio. € (Vorjahr: 1.936 Mio. €) aus Andienungsrechten und einem Terminkauf von Minderheitenanteilen. 6 Herausgerechnet werden nach IAS 16.15 gebildete Aktiva in Höhe von 529 Mio. € (Vorjahr: 424 Mio. €), da durch sie kein Kapital gebunden wird. Außerdem herausgerechnet werden passive latente Steuern auf den aktivierten Kundenstamm von RWE npower. 7 Größtenteils zeitliche Korrekturen, u.a. wegen unterjähriger Erst-/Entkonsolidierungen und des Ausweises von American Water als nicht fortgeführte Aktivität > Organe und Organe und weitere Gremienweitere Gremien Aufsichtsrat Dr. Thomas R. Fischer Werner Bischoff Berlin Monheim am Rhein Vorsitzender Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands Bankier der IG Bergbau, Chemie, Energie • Audi AG • Continental AG • Hapag-Lloyd AG • Evonik-Degussa GmbH Frank Bsirske • Sanofi-Aventis Deutschland GmbH • RWE Dea AG Berlin • Hoechst GmbH Stellvertretender Vorsitzender • RWE Power AG Vorsitzender der ver.di • BGAG Beteiligungsgesellschaft der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft • Deutsche Lufthansa AG • IBM Central Holding GmbH Gewerkschaften GmbH • THS TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH • KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau Carl-Ludwig von Boehm-Bezing Dr. Paul Achleitner Bad Soden München ehem. Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG Mitglied des Vorstands der Allianz SE • Allianz Deutschland AG Heinz Büchel • Allianz Global Investors AG Trier • Allianz Lebensversicherungs-AG Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Rhein-Ruhr AG • Bayer AG • RWE Energy AG • Allianz Elementar Versicherungs-AG (Vorsitz) • Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG (Vorsitz) Dieter Faust Eschweiler Sven Bergelin* Betriebsratsvorsitzender Betriebsdienste/ Berlin Materialwirtschaft der RWE Power AG – bis 15. August 2007 – Bundesfachgruppenleiter Energie der Simone Haupt ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Hagen • E.ON AG Gesamtbetriebsratsvorsitzende der RWE Systems AG • E.ON Avacon AG • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens 211 Weitere Informationen Heinz-Eberhard Holl Dr. Wolfgang Reiniger Osnabrück Essen ehem. Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück Oberbürgermeister der Stadt Essen • Georgsmarienhütte GmbH • EGZ Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH • Georgsmarienhütte Holding GmbH • EMG Essen Marketing GmbH Gesellschaft für Stadtwerbung, Touristik und Zentrenmanagement Dr. Gerhard Langemeyer Dortmund Oberbürgermeister der Stadt Dortmund • Dortmunder Stadtwerke AG (Vorsitz) • Gesellschaft für Vermögensverwaltung AG (Vorsitz) • Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel Essen mbH (Vorsitz) • Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (Vorsitz) • KEB Holding AG (Vorsitz) • Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge (Vorsitz) • Klinikum Dortmund gGmbH (Vorsitz) • Messe Essen GmbH (Vorsitz) • Schüchtermann Schiller’sche Kliniken KG • Sparkasse Essen (Vorsitz) • Sparkasse Dortmund (Vorsitz) Günter Reppien Dagmar Mühlenfeld Lingen Mülheim an der Ruhr Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Power AG Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr • RWE Power AG • Mülheimer Wohnungsbau e.G. (Vorsitz) • Stadtwerke Lingen GmbH • Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH • Flughafen Essen/Mülheim GmbH (Vorsitz) Karl-Heinz Römer • medl GmbH (Vorsitz) Mülheim an der Ruhr • Mülheim & Business GmbH (Vorsitz) – seit 2. Oktober 2007 – • Ruhrbania Projektentwicklungsgesellschaft mbH Vorsitz) Landesbezirksfachbereichsleiter der • Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft • RWE Energy AG Erich Reichertz • RWE Rhein-Ruhr AG Mülheim an der Ruhr • RWE Westfalen-Weser-Ems AG Dipl.-Ingenieur • RWE Energy AG Dagmar Schmeer Saarbrücken Betriebsratsvorsitzende der VSE AG • VSE AG • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens Organe und weitere Gremien Dr. Manfred Schneider Uwe Tigges Leverkusen Bochum Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG Gesamtbetriebsratsvorsitzender der • Daimler AG RWE Westfalen-Weser-Ems AG • Linde AG (Vorsitz) • RWE Energy AG • Metro AG • RWE Westfalen-Weser-Ems AG • TUI AG Prof. Karel Van Miert Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz Beersel Krefeld Professor, Universität Nyenrode Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG • Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG • AXA Konzern AG • Agfa-Gevaert N.V. • Bayer AG • Anglo American plc • MAN AG • De Persgroup • ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz) • Koninklijke Philips Electronics N.V. • ThyssenKrupp Steel AG (Vorsitz) • SIBELCO N.V. • ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz) • SOLVAY S.A. • Vivendi Universal S.A. • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens 213 Weitere Informationen Ausschüsse des Aufsichtsrats Präsidium des Aufsichtsrats Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Frank Bsirske Dr. Paul Achleitner Heinz Büchel Dieter Faust Simone Haupt Dagmar Mühlenfeld – seit 20. September 2007 Dr. Wolfgang Reiniger – bis 5. Juli 2007 Dr. Manfred Schneider Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Frank Bsirske Werner Bischoff Dr. Manfred Schneider Personalausschuss Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Frank Bsirske Dr. Paul Achleitner Heinz-Eberhard Holl Günter Reppien Uwe Tigges Prüfungsausschuss Carl-Ludwig von Boehm-Bezing (Vorsitz) Werner Bischoff Dr. Gerhard Langemeyer Günter Reppien Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz Uwe Tigges Nominierungsausschuss Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz) Dr. Paul Achleitner Heinz-Eberhard Holl Organe und weitere Gremien Vorstand Dr. Jürgen Großmann Dr. Ulrich Jobs - seit 1. Oktober 2007 - - seit 1. April 2007 - Vorsitzender des Vorstands der RWE AG Mitglied des Vorstands der RWE AG • BATIG Gesellschaft für Beteiligungen mbH • Deutsche Steinkohle Aktiengesellschaft • British American Tobacco (Industrie) GmbH • RAG AG • British American Tobacco (Germany) • RheinEnergie AG Beteiligungen GmbH • RWE Dea AG • Deutsche Bahn AG • RWE Energy AG (Vorsitz) • SURTECO AG (Vorsitz) • RWE Power AG (Vorsitz) • Volkswagen AG • RWE Npower Holdings plc (Chairman) • Hanover Acceptances Limited • RWE Trading GmbH (Vorsitz) Harry Roels* Dr. Rolf Pohlig - bis 30. September 2007 - Mitglied des Vorstands der RWE AG ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG • RWE Energy AG • Deutsche Post AG • RWE Pensionsfonds AG (Vorsitz) • RWE Dea AG (Vorsitz) • RWE Power AG • RWE Energy AG (Vorsitz) • American Water plc • RWE Power AG (Vorsitz) • RWE Npower Holdings plc • RWE Npower Holdings plc (Chairman) • RWE Rhenas Versicherungsvermittlung GmbH (Vorsitz) • RWE Trading GmbH (Vorsitz) Dr. Klaus Sturany* Berthold Bonekamp - bis 30. April 2007 - Mitglied des Vorstands der RWE AG ehem. Mitglied des Vorstands der RWE AG • Berlinwasser Holding AG • Bayer AG • RWE Energy AG • Commerzbank AG • RWE Rhein-Ruhr AG (Vorsitz) • Hannover Rückversicherung AG • RWE Westfalen-Weser-Ems AG (Vorsitz) • Heidelberger Druckmaschinen AG • Berliner Wasserbetriebe AöR • Österreichische Industrieholding AG • RWE Npower Holdings plc • VSE a.s. Jan Zilius* - bis 30. April 2007 - Alwin Fitting ehem. Mitglied des Vorstands der RWE AG Mitglied des Vorstands der RWE AG • RAG AG • RWE Energy AG • RAG Beteiligungs-AG • RWE Pensionsfonds AG • RWE Systems AG (Vorsitz) • European School of Management and Technology GmbH • Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen * Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens 215 Weitere Informationen Wirtschaftsbeirat Prof. Dr. Dr. Theodor Baums Klaus-Peter Müller Frankfurt am Main Frankfurt am Main Mitglied des Präsidiums der Deutsche Sprecher des Vorstands der Commerzbank AG Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. Dr. Udo Oels Jürgen Dormann Odenthal Glattbrugg - bis 30. September 2007 - - bis 31. Oktober 2007 - ehem. Mitglied des Vorstands der Bayer AG Vorsitzender des Verwaltungsrats der Adecco management & consulting S.A. Dr. Heinrich von Pierer München Dr. Michael Frenzel Hannover Dr. Bernd Pischetsrieder Vorsitzender des Vorstands der TUI AG Wolfsburg - bis 30. September 2007 - Dr. Jürgen Großmann Volkswagen AG - bis 30. September 2007 Klaus Schneider Dr. Dietmar Kuhnt München Essen Vorsitzender des Vorstands der ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. Prof. Dr. Hubert Markl Prof. Dr. Jürgen Strube Konstanz Ludwigshafen ehem. Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF Aktiengesellschaft Wolfgang Mayrhuber Frankfurt am Main Dr. Alfons Friedrich Titzrath Vorsitzender des Vorstands der Köln Deutsche Lufthansa AG - bis 15. Mai 2007 - Dr. Thomas Middelhoff der Dresdner Bank AG ehem. Vorsitzender des Aufsichtsrats Essen Vorsitzender des Vorstands der Arcandor AG Anton Werhahn Neuss Kaufmann > Glossar Glossar Anreizregulierung. Regulierungsmodell, das das jetzige Clean Development Mechanism. Gemäß dem Kyoto- deutsche System der Kostenkontrolle ab 2009 ablösen wird. Protokoll zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen Für die Kalkulation der Netzkosten sind dann nicht mehr die können Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur individuellen Kosten eines Netzbetreibers, sondern die Emissionsminderung in Schwellen- oder Entwicklungslän- Kosten der effizientesten Netzbetreiber ausschlaggebend, dern, die selbst keine Emissions-Reduktionsverpflichtung die von der Regulierungsbehörde über ein Vergleichsver- haben, Emissionsgutschriften erwerben. Diese lassen sich fahren ermittelt werden. mit den eigenen Verpflichtungen verrechnen. At-Equity-Bilanzierung. Verfahren zur Berücksichtigung Commercial Paper. Handelbare, unbesicherte Inhaber- von Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis der schuldverschreibung, die zur kurzfristigen Fremdmittelauf- Vollkonsolidierung mit allen Aktiva und Passiva in den nahme emittiert wird. Commercial Paper werden als Dauer- Konzernabschluss einbezogen werden. Hierbei wird der emission revolvierend mit einer typischen Laufzeit von Beteiligungsbuchwert um die Entwicklung des anteiligen einem Tag bis zu 24 Monaten ausgegeben. Eigenkapitals der Beteiligung fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Verlustrechnung der Commodity. Bezeichnung für eine standardisierte, handel- Eigentümergesellschaft ein. bare Ware, wie z.B. Getreide, Öl oder Gas. BAFA-Preise. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr- Credit Default Swap (CDS). Finanzinstrument zum Handel kontrolle (BAFA) ermittelt auf der Grundlage von Meldun- von Ausfallrisiken bei Krediten u.Ä. Der Sicherungsnehmer gen der Steinkohlebezieher die Drittlandskohlepreise frei bezahlt meist eine einmalige jährliche Gebühr an den Siche- deutsche Grenze. Der Preis für Kraftwerkssteinkohle wird rungsgeber. Im Falle der Nichtzurückzahlung des zugrunde vom BAFA als Quartals- sowie als Jahrespreis mit Mengen in liegenden Kreditinstruments wird ihm vom Sicherungsgeber Gewichtstonnen und Tonnen Steinkohleeinheiten veröffent- eine vertraglich vereinbarte Summe gezahlt. licht. Current Service Cost. Laufender Dienstzeitaufwand; der Barrel. Weltweite Handelseinheit für Rohöl. Man unter- Begriff bezeichnet den Anstieg des Barwerts einer leis- scheidet zwischen dem imperialen und dem US- tungsorientierten Verpflichtung, der auf die von Arbeit- amerikanischen Barrel. Für Rohöl und petrochemische nehmern in der Berichtsperiode erbrachten Arbeitsleistung Produkte gilt: 1 bbl. (US) = 158,987 Liter. entfällt. 217 Weitere Informationen Debt-Issuance-Programm. Vertragliche Rahmen- und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Bei KWK-Energie- Musterdokumentation für die Begebung von Anleihen im wandlungsanlagen wird sowohl die bei der chemischen In- und Ausland. Es ist als flexibles Finanzierungsinstru- oder physikalischen Umwandlung von Energieträgern ent- ment einsetzbar und dient der langfristigen Fremdkapital- stehende Wärme als auch die durch die Energieumwand- aufnahme. lung erzeugte elektrische Energie zu weiten Teilen genutzt. Im Gegensatz zu thermischen Wärmekraftwerken, die nur Defined Benefit Obligation. Barwert der bis zum Bilanz- auf Stromproduktion ausgelegt sind, wird bei KWK-Anlagen stichtag erdienten Leistungen des Arbeitnehmers. durch die gleichzeitige Nutzung der Abwärme ein sehr viel höherer Gesamtwirkungsgrad erreicht, wodurch wiederum EBITDA. Abkürzung für Englisch: Earnings Before Interest, Brennstoff eingespart wird. Taxes, Depreciation and Amortization. Deutsch: Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Sach- LNG. Liquefied Natural Gas, Deutsch: verflüssigtes Erdgas. anlagen und Vermögensgegenstände. Als LNG bezeichnet man durch Abkühlung verflüssigtes Erdgas. LNG hat nur etwa ein 600stel des Volumens von Exploration. Bezeichnung für die Suche nach und Erkun- Erdgas in Gasform und ist daher besonders zu Transport- dung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten. und Lagerungszwecken geeignet. Hausse. Von einer Hausse spricht man, wenn sich Preise in Megawatt (MW). Maßeinheit der elektrischen Leistung. einem Markt über einen mittleren oder längeren Zeitraum 1 Megawatt = 103 Kilowatt; 1 Gigawatt = 106 Kilowatt; erhöhen oder auf hohem Niveau bewegen. 1 Terawatt = 109 Kilowatt. Joint Implementation (JI). Gemäß Kyoto-Protokoll können Past Service Cost. Nachzuverrechnender Dienstzeitauf- Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur Emissi- wand; der Begriff bezeichnet den Anstieg des Barwerts onsminderung in anderen Ländern, die eine eigene Reduk- einer leistungsorientierten Verpflichtung, der auf die von tionsverpflichtung haben, Emissionsgutschriften erwerben. Arbeitnehmern in früheren Berichtsperioden erbrachte Diese lassen sich mit den eigenen Minderungsverpflich- Arbeitsleistung entfällt. tungen verrechnen. Performance Shares. Virtuelle Aktien, die den Teilnehmern Konfidenzintervall. Gebräuchlich bei der Schätzung eines an unserem Long-Term Incentive Plan Beat das Recht geben, Parameters. Für den zu schätzenden Parameter wird ein am Ende der dreijährigen Planlaufzeit eine Auszahlung zu Intervall angegeben, in dessen Grenzen jener mit einer erhalten. Performance Shares werden nicht individuell bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt. ausgeübt, sondern am Ende der Laufzeit in Geld ausgezahlt, wenn die definierten Erfolgsziele erfüllt oder übertroffen werden. Glossar Rating. Auf internationalen Finanzmärkten übliche stan- Total Shareholder Return (TSR). Der Total Shareholder dardisierte Beurteilungskennziffer zur Einstufung der Boni- Return ist eine Maßzahl dafür, wie sich der Wert eines Akti- tät eines internationalen Schuldners. Ein Single-A-Rating (A) enengagements über einen Zeitraum hinweg entwickelt hat. bezeichnet einen Schuldner mit guter Bonität. Er berücksichtigt sowohl die in dem Anlagezeitraum angefallenen Dividenden als auch die eingetretenen Kursverän- Spotmarkt/Spothandel. Allgemeine Bezeichnung für Märk- derungen. te, auf denen Bezahlung und Lieferung unmittelbar nach dem Geschäftsabschluss erfolgen. Upstream. Bezeichnung für alle Tätigkeitsbereiche, die die Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas einschließ- Spread. Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs. lich der Aufbereitung zu qualitäts- und marktgerechten Für Anleihen wird damit der Renditeunterschied zwischen Rohstoffen umfassen. Anleihen verschiedener Emittenten beschrieben. Value-at-Risk-Methode. Risikomaß, das den geschätzten Steinkohleeinheit (SKE). Maßeinheit für den Vergleich des maximalen Verlust einer Risikoposition nach einer vorgege- Energiegehalts von Primärenergieträgern. 1 Kilogramm SKE benen Haltedauer angibt, der mit einer bestimmten Wahr- entspricht 29.308 Kilojoule. scheinlichkeit unter üblichen Marktbedingungen nicht überschritten wird. Syndizierte Kreditlinie. Durch eine Mehrzahl von Banken gesondert zugesagte Kreditlinie mit einer Laufzeit von Verwässerung. Wenn ein Unternehmen neue Aktien aus einem bis zu sieben Jahren, die einem Unternehmen die einer Kapitalerhöhung am Finanzmarkt platziert, verringern Mittelaufnahme in unterschiedlichen Beträgen, Laufzeiten sich der prozentuale Anteil jeder Aktie am Unternehmen und Währungen erlaubt. Sie dient meist der Liquiditätssi- und – durch die erhöhte Aktienzahl – das Ergebnis je Aktie. cherung. Diese Werteinbuße wird als Verwässerung bezeichnet. Terminmarkt/Terminhandel. Handelsgegenstand an den Terminmärkten sind Verträge über zukünftig zu erfüllende Geschäfte. Der Preis für den Handelsgegenstand, auf den sich ein Vertrag im Terminmarkt bezieht, wird bereits im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgelegt. 219 > Schlagwortverzeichnis A Abschreibungen Weitere Informationen E 69, 74ff, 139, 148ff, 160, 165ff, 197ff EBITDA 69f, 81f, 108, 197f, 217 Eigenkapital 86ff, 140, 142, 170, 174, 208f Emissionshandel 29, 33, 40, 46, 50f, 101, 104f, 107f Entkonsolidierungen 60, 75f, 144ff, 159, 161, 200 Entsprechenserklärung 118, 127 139f, 144ff, 149, 161f, 170, 197f, 207, 216 Aktie 32ff, 90, 119, 174, 188 Aktienoptionsprogramm 151, 175ff Aktionärsstruktur 35 American Water 38, 56, 60, 76ff, 85, 87, 107, 110, 113, 144f, 197f Anleihen 32ff, 83ff, 110, 185f, 194 Anteile anderer Gesellschafter 76, 139f, 142, 174 Equity-Beteiligungen Aufsichtsrat 90, 113ff, 126f, 143, 202, 210ff Ergebnis je Aktie 34, 76, 188 Ausblick 104ff Erklärung des Vorstands 137 Ausleihungen 150, 159, 162, 171, 191, 200f, 209 Erneuerbare Energien 28, 38ff, 48, 50f, 55f, 60ff, 94f, 106, 131f Ausschüttung 34f, 84, 86, 90, 110, 141, 174, 199 Ertragslage 69ff, 89, 108f B F Fair Value Hedges 153, 191 Finanzanlagen 78, 81f, 88, 140, 149f, 170, 188ff Finanzergebnis 75, 162f Finanzinstrumente 142, 153f, 159, 161, 188ff Finanzvermögen 84, 200 Flüssige Mittel 84, 88, 100, 140f, 173, 200 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 88, 140, 150, 171, 189f Forschung und Entwicklung 92ff, 111, 132, 166 Free Cash Flow 84, 86, 120 Führungskräfte 91, 102, 129, 175ff Belegschaftsaktien 129 Bericht des Aufsichtsrats 113ff Berufsausbildung 128f Beschaffung 39, 41, 79f, 97f, 111, 191 Bestätigungsvermerk 116, 204 Bergbaubedingte Rückstellungen 152, 162, 178, 183f Beteiligungen 140f, 144ff, 170, 205ff Beteiligungsergebnis 69, 139, 161f, 197ff Betriebliches Ergebnis 69ff, 81f, 108f, 197ff Bilanz 86ff, 140, 165ff Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 148ff Bilanzstruktur 86f Geschäftsentwicklung 61ff Bruttoinlandsprodukt 43, 104 Gewinn- und Verlustrechnung 88f, 139, 159ff Gewinnverwendungsvorschlag 34f, 110, 116, 174 C G Cash Flow 34, 86, 141, 197ff H Cash Flow Hedges 153f, 174, 191f Hauptversammlung Clean Development Mechanism (CDM) 40, 51, 107f, 216 Corporate Governance 114, 118ff Contractual Trust Arrangement (CTA) 58, 75, 89, 178f D Dividende 33ff, 90, 110, 116, 141f, 174, 188 34f, 90, 114, 118, 174 I Impairment-Test 145f, 148, 166 Investitionen 28, 38ff, 41, 55f, 77ff, 81f, 105ff, 197f Investor Relations 36, 221 J Joint Implementation (JI) 40, 51, 101, 107, 217 Schlagwortverzeichnis K R Kapitalflussrechnung 86, 141, 199f, 204 Rating 83, 155 Kapitalkosten 72f, 81f, 107, 208f Rechnungsabgrenzungsposten 153, 171, 187 Kernenergie 16, 39f, 61ff, 95, 106, 111, 132, 152, 183f Regulierung 50ff, 71, 74, 101, 108f Klimaschutz 4ff, 28, 40, 50f, 92ff, 131, 135 Risikomanagement 97ff, 113, 143, 190ff ROCE 72f, 81f, 208f Konjunktur 32f, 43f, 98, 104 Rückstellungen 74f, 87ff, 140f, 151ff, 179ff Konsolidierungsgrundsätze 146 Rückstellungsspiegel 183 Konsolidierungskreis 144ff RWE AG 42, 88ff Konzessionen 99, 148, 161, 165, 201 RWE Supply & Trading 29, 39, 42, 60, 106ff Kostensenkungsprogramm Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) 29, 41, 77, 105 28, 40, 54, 64 L S Sachanlagen 77ff, 81f, 86f, 140f, 148f, 168f, 197f Segmentberichterstattung 196ff Latente Steuern 140, 150, 163, 172f Leasing 149, 153, 169, 186, 194f Sonstige betriebliche Aufwendungen 139, 161 Liquefied Natural Gas (LNG) 41f, 56, 113, 217 Sonstige betriebliche Erträge 139, 159 Steuerrückstellungen 178, 183 Strategie 28f, 38ff, 105ff Strompreis 46ff, 105, 133 Stromsteuer 67, 139, 159 Long-Term Incentive Plan (LTIP) 121ff, 175ff, 202 M Mitarbeiter 79, 81f, 102, 110, 128ff, 133f, 152, 160, 205f U N Nachhaltiges Nettoergebnis 29, 35, 76f, 90, 105, 108, 110 Nachhaltigkeit 36, 131ff Nettoergebnis 74, 76, 108, 188 Nettoschulden 58, 84, 110, 200 O Organe und weitere Gremien 210ff P Pensionsfonds 58, 89, 179ff Personalaufwand 139, 152, 160 Pensionsrückstellungen 58, 75, 180ff Umsatzerlöse 67ff, 139 Umweltschutz 135 V Value-at-Risk-Methode 99f, 192f Verbindlichkeiten 83ff, 140, 153f, 185ff Vergütung des Aufsichtsrats 126f, 202 Vergütung des Vorstands 120ff, 202 Vermögenslage 83ff, 140, 165ff Versorgungssicherheit 39, 132 Vorräte 140, 150f Vorstand 26ff, 214 W Währungsumrechnung 147 Wassergeschäft 38, 76, 85, 144 Wertmanagement 72f, 208f Wirtschaftsbeirat 215