Geschäftsbericht 2007_deutsch

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2.0 Unsere Verantwortung
2.1 Der Bericht des Aufsichtsrats
2.2 Corporate Governance
(inkl. Vergütungsbericht)
2.3 Mitarbeiter
2.4 Nachhaltigkeit
118
128
131
3.0 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
137
4.0 Konzernabschluss
4.1 Gewinn- und Verlustrechnung
4.2 Bilanz
4.3 Kapitalflussrechnung
4.4 Veränderung des Eigenkapitals
4.5 Anhang
4.6 Bestätigungsvermerk
138
139
140
141
142
143
204
Weitere Informationen
Wesentliche Beteiligungen
Wertmanagement-Konzept
des RWE-Konzerns
Organe und weitere Gremien
Glossar
Schlagwortverzeichnis
Impressum
205
205
Finanzkalender
Fünf-Jahres-Übersicht
(Teil des Lageberichts)
112
113
208
210
216
219
221
6
18
10
14
>
Unser Anspruch:
Klimaschutz, der sich rechnet
Klimaschutz ist für uns eine zentrale Aufgabe. Als einer der größten Stromerzeuger
Europas verfügen wir über eines der größten
Potenziale zur CO2-Vermeidung. Sinnvolle
CO2-Vermeidung heißt dabei für uns erstens:
Emissionen möglichst gar nicht erst entstehen lassen. Aber als Versorger fühlen wir uns
auch einem zweiten Aspekt verpflichtet:
Strom und Gas langfristig sicher und wirtschaftlich zu produzieren und zu liefern –
im Interesse unserer Kunden, Aktionäre und
Mitarbeiter. Und im Interesse heutiger und
kommender Generationen.
Mit dem größten Investitionsprogramm unserer Unternehmensgeschichte leisten wir
unter beiden Aspekten einen umfangreichen
Beitrag: durch neue, hocheffiziente Kraftwerke, den massiven Ausbau erneuerbarer
Energien und die weitere Nutzung der CO2freien Kernenergie. In Summe hat RWE ein
CO2-Vermeidungspotenzial von knapp 40 Mio.
Tonnen bis 2012 und weiteren rund 20 Mio.
Tonnen bis 2015. Potenzial, das sich nicht nur
für das Klima rechnet.
Wir reden nicht, wir handeln – und investieren Milliarden. Wer, wenn nicht wir!
Jürgen Großmann
Berthold Bonekamp
Alwin Fitting
Ulrich Jobs
Rolf Pohlig
RWE-Ingenieure sind ständig auf der Suche nach neuen
Rekorden: Mit modernsten Anlagentechnologien haben
sie in Kraftwerken auf Braunkohlebasis schon Wirkungsgrade von 43 % erzielt. Steinkohlekraftwerke könnten sie
bereits auf 46 % trimmen. Mit neuen Materialien und
Methoden zielen sie seit neuestem auf Wirkungsgrade
jenseits der 50 %-Schwelle.
Klimaschutz durch Energieeffizienz
Energie, die nicht verbraucht wird, ist die umweltschonendste. Darum heißt eines unserer
obersten Ziele Effizienz – beim Energieeinsatz in unserem eigenen Unternehmen, bei der
Energiegewinnung, in der Stromerzeugung und beim Verbrauch von Energie durch unsere
Kunden. Um Energie möglichst effizient zu nutzen, verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz,
der sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstreckt: von der Gewinnung über Umwandlung und Transport bis zur Anwendung. Ergebnis: Die CO2-Emissionen sinken, Energiekosten
können fallen und die erhöhte Produktivität verbessert die Versorgungssicherheit.
Energiequelle: Effizienz! Von 1991 bis 2006
haben deutsche Unternehmen die für eine
Produkteinheit benötigte Energiemenge um
rund 20% verringert. Effizienter wirtschaftet
kaum ein Land mit Energie – ein Erfolg für die
Umwelt, den es auszubauen gilt. In der Energiewirtschaft heißt das zum Beispiel: weniger
Kohle einsetzen, um die gleiche Menge Strom
zu erzeugen, oder weniger Strom und Gas verbrauchen, ohne die Lebensqualität zu mindern.
Für diese Herausforderungen sind wir gerüstet. In unserem rheinischen Braunkohlerevier
entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit
Hochschulen und Forschungsinstituten für unsere Bandanlagen Energiespargurte, die durch
leichteres Laufverhalten den Energieverbrauch
deutlich reduzieren werden. Bereits heute sparen wir durch Abschaltungen beim Leerlauf jährlich rund 3,5 Mio. Kilowattstunden (kWh) ein.
Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch
von ca. 1.000 Haushalten. In der Nordsee setzt
Zähler denkt mit: Smart Metering
RWE Dea auf der Ölbohrinsel Mittelplate Zeichen für ökonomischen Umgang mit Energie:
Neben modernster Bohr- und Fördertechnik
erschließt die Transportumstellung von Tankschiff auf Pipeline erhebliche Sparpotenziale.
So entfallen jährlich rund 1.000 Tankerfahrten.
Das schont die Umwelt.
Mehr Leistung, weniger Emissionen. Kohlekraftwerke sind wesentliche Quellen der Stromversorgung. Um den Klimaschutzzielen gerecht
zu werden, erzielen wir mit unseren Kraftwerken
seit den neunziger Jahren vielfältige Fortschritte: höhere Leistung, weniger Emissionen und
bessere Wirkungsgrade. Unsere Braunkohlekraftwerke mit optimierter Anlagentechnik (BoA)
setzen völlig neue technische Maßstäbe: mit
High-Tech-Werkstoffen, computergesteuerten
Turbinenschaufeln, Restwärme-Recycling und
geringerem Eigenbedarf an Strom.
Wettlauf um Wirkungsgrade. Mit seinem
Wirkungsgrad von mehr als 43% liegt der Kraftwerkstyp BoA um rund zwölf Prozentpunkte
über den Altanlagen, die durch unsere neuen
Kraftwerke BoA 2&3 in Neurath ersetzt werden. Bei gleicher Stromerzeugung sinken die
CO2-Emissionen um mehr als 30 % oder – in
absoluten Zahlen – um 6 Mio. Tonnen jährlich.
Mit der Pilotanlage zur Braunkohlevortrocknung am Kraftwerk Niederaußem wird eine Technologie entwickelt, die den Wirkungsgrad
um weitere vier Prozentpunkte steigern soll.
Nächstes Entwicklungsziel ist das „700-GradKohlekraftwerk“, das weitere vier Prozentpunkte
9
Unsere
Klimaschutzstrategie
Zukünftiger Block F unseres neuen Braunkohlekraftwerks, Neurath: Ortstermin auf dem Kesselgerüst
verspricht. Damit rücken Braunkohlekraftwerke
mit Wirkungsgraden von mehr als 50 % in
Reichweite.
Klima spürbar entlastet. Einschließlich der
Anlage BoA 2&3 planen wir, bis 2012 in Kontinentaleuropa rund 8 Mrd. € in neue Kraftwerke
zu investieren. Neben einem Gaskraftwerk im
Emsland sollen zwei Steinkohlekraftwerke mit
einem Wirkungsgrad von 46% und einer Nettoleistung von jeweils über 1.500 MW entstehen.
Damit einhergehende Effizienzgewinne führen
zu einer spürbaren Entlastung des Klimas: im
Vergleich zu älteren Steinkohlekraftwerken
der gleichen Leistungsklasse sinken die CO2Emissionen je Kraftwerk um jährlich 2,5 Mio.
Tonnen. Zwei von RWE npower in Großbritannien
geplante Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehr als 3.600 MW bieten ein Einsparpotenzial von über 10 Mio. Tonnen CO2 jährlich,
wenn – wie beabsichtigt – parallel alte Steinkohlekraftwerke stillgelegt werden. Insgesamt
wird unser Erneuerungsprogramm für Kraftwerke
in Großbritannien die spezifischen CO2-Emissionen von RWE npower bis 2015 im Vergleich zu
2000 um ein Drittel, im Vergleich zu 1990 um
die Hälfte senken.
Energieeffizienz bei unseren Kunden. Im Frühjahr 2007 haben wir im Rahmen einer dreistufigen Aktionspyramide als erstes Unternehmen
der Branche eine umfassende Informationskampagne gestartet, um unsere Kunden im privaten, gewerblich-industriellen und kommunalen
Bereich stärker für das Thema Energieeffizienz
zu gewinnen. Stufe zwei umfasst individuelle Beratung und konkrete Umsetzungsmaßnahmen.
Dabei stellen wir unser Know-how zur Verfügung,
um gemeinsam mit unseren Kunden Energie
und Kosten zu sparen sowie das Klima zu schonen. Speziell bei der Straßenbeleuchtung und
bei Verwaltungsgebäuden mit schlechter Wärmeisolierung leisten wir gezielt mit Fördermitteln
einen Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz.
Investition in die Zukunft! Die dritte Stufe der
Pyramide gehört Forschung und Entwicklung.
Um unseren privaten und gewerblichen Kunden
zu helfen, Stromkosten genauer zu kalkulieren,
entwickeln wir mit moderner Computertechnologie „intelligente Stromzähler“ (Smart
Metering): ein innovatives Produkt, mit dem
sich neue Sparpotenziale im Energiehaushalt
identifizieren lassen. Gemeinsam mit Partnern
entwickeln unsere Ingenieure außerdem das
„virtuelle Kraftwerk“, das die Stromgewinnung
kleinerer, dezentraler Blockheizkraftwerke oder
Windkraftanlagen bündelt und gemeinsam vermarktet. Auf diese Weise lassen sich Vertriebswege erschließen, die einzelnen Anlagen nicht
offen stehen. So wird der Verbund insgesamt
wirtschaftlicher und die Effizienz verbessert.
Nicht zuletzt sind wir darum auch an der
„Initiative Energie Effizienz“ der deutschen Energie-Agentur (dena) beteiligt. Über einen Zeitraum von drei Jahren investieren wir in dieses
Programm 150 Mio. €.
In der ursprünglichen Natur der Äußeren Hebriden
im Norden Schottlands erforscht RWE ein innovatives
Wellenkraftwerk. Seine Turbinen werden durch den
Luftstrom der Wellen angetrieben. Es könnte später
1.500 Haushalte mit Strom versorgen sowie pro Haushalt und Jahr 4 t CO2 einsparen, die durch fossile
Energieträger entstehen würden.
Klimaschutz durch erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien – insbesondere Wind und Wasser – werden in Zukunft von zentraler
Bedeutung für eine nachhaltige Energieversorgung sein. Dies vor allem deshalb, weil
sie keine Treibhausgase freisetzen und damit dem Klimaschutz dienen. In Zukunft wird ihr
Marktanteil weiter wachsen. Auch dank unserer Anstrengungen.
Geschäftsfeld erneuerbare Energien. Wir
treiben den Ausbau erneuerbarer Energien europaweit entschieden voran. Unser Ziel: Wir
wollen in der nächsten Dekade auf europäischer
Ebene zu den führenden Anbietern von Strom
aus erneuerbaren Energien gehören. Mit dem
Ausbau der erneuerbaren Energien leisten
wir einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der
ehrgeizigen Ziele, die sich die Politik auf nationaler und europäischer Ebene auf diesem
Gebiet gesetzt hat. Damit haben wir eine
klare strategische Richtungsentscheidung zugunsten der regenerativen Energien getroffen.
Schwerpunkt unseres Engagements ist die verstärkte Nutzung der Windkraft – zu Land (onshore) und zu See (offshore). Denn unter allen
erneuerbaren Energien wird die Windenergie
Baldeneysee, Essen: RWE-Laufwasserkraftwerk
voraussichtlich als erste die Grenze zur Wirtschaftlichkeit überschreiten und bietet zur Zeit
attraktive Wachstumspotenziale.
Neue Gesellschaft RWE Innogy. Pro Jahr werden wir jährlich im Durchschnitt mindestens
1 Mrd. € in den Ausbau erneuerbarer Energien
investieren. Zum 1. Februar 2008 haben wir
unter dem Namen RWE Innogy eine neue, eigenständige Gesellschaft gegründet. In diesem Unternehmen führen wir unsere Aktivitäten
und unsere konzernweiten Kompetenzen auf
dem Gebiet erneuerbarer Energien zusammen.
Mit RWE Innogy nehmen wir gezielt den gesamteuropäischen Markt für regenerative Energien in den Blick. RWE Innogy geht zunächst
mit einer Stromerzeugungskapazität von knapp
13
Unsere
Klimaschutzstrategie
North Hoyle, walisische Küste: Offshore-Windpark von RWE
1.100 MW an den Start – mehr als zur Rundumversorgung einer Großstadt wie Düsseldorf
benötigt wird.
Windkraft. In Großbritannien zählt RWE zu
den führenden Betreibern von Windkraftanlagen. Mit North Hoyle – acht Kilometer vor der
walisischen Küste gelegen – betreiben wir den
ersten großen Offshore-Windpark (60 MW),
der bisher in Großbritannien gebaut wurde. Hier
wird genügend Energie gewonnen, um den
Strombedarf von 40.000 Haushalten zu decken.
Weitere Wachstumsprojekte in Großbritannien
sind in Planung – darunter mit einer Leistung
von 750 MW einer der weltweit größten Offshore-Windparks. In Spanien, Frankreich und
Polen sind wir ebenfalls in Sachen Windkraft
engagiert. Im Rahmen unseres Forschungs- und
Entwicklungsprogramms bauen wir außerdem
ein Wellenkraftwerk vor der schottischen
Hebrideninsel Lewis.
Wasserkraft und Biomasse. Speziell die Nutzung der Wasserkraft hat bei RWE eine lange
Tradition. Erst im vergangenen Jahr haben wir
mit der Erweiterung eines Wasserkraftwerks
am Hochrhein begonnen. In Deutschland sind
wir zugleich einer der größten Betreiber von
Biomasseanlagen. Unser größtes Biomassekraftwerk steht in Berlin und versorgt rund 20.000
Haushalte mit Strom. Aufbauend auf diesen
Erfahrungen werden wir erneuerbare Energien
massiv ausbauen.
Innovation. Unsere neue Gesellschaft
RWE Innogy wird sich neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch gezielt bei Innovationen engagieren. Insbesondere mit Blick
auf die Nutzung der Geothermie oder der
Wellen- und Gezeitenenergie sind die technischen Möglichkeiten noch längst nicht ausgereizt. Dieses Potenzial wollen wir gewinnbringend nutzen. Dazu werden wir nicht nur
klassische Forschungs- und Entwicklungsprojekte verfolgen, sondern auch gezielt in Technologiefirmen und erfolgversprechende neue
Technologien investieren.
Neues Speicherverfahren. Die stark schwankende Stromeinspeisung aus erneuerbaren
Energien wird zunehmen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig Konzepte für eine effiziente
Stromspeicherung zu entwickeln. Gemeinsam
mit General Electric (GE) wollen wir ein Druckluftspeicherkraftwerk entwickeln. Bei dieser
Speichertechnik wird – zu Zeiten eines hohen
Stromangebots – Luft komprimiert und in
unterirdischen Kavernen gespeichert. Diese
Druckluft kann im Bedarfsfall zur Stromerzeugung genutzt werden.
Wasser, Wind und Sonne haben etwas gemeinsam:
Sie liefern Energie, und zwar CO2-frei. Dies gilt auch für
Kernenergie. Zusammen mit anderen unverzichtbaren
Energieträgern leistet sie ihren Beitrag zu einer sicheren,
sauberen und klimafreundlichen Stromversorgung.
Klimaschutz durch umweltschonende Kraftwerke
Es gibt eine Technologie, die Energie sicher, wirtschaftlich und vor allem CO2-frei liefert:
die Kernenergie. Auf ihren Beitrag können wir nicht verzichten, um die ehrgeizigen CO2-Minderungsziele Deutschlands und der EU bei verantwortbaren Kosten zu erreichen. Wir akzeptieren politische Entscheidungen – dennoch sind wir der Meinung, dass der Ausstieg aus der
Kerntechnik kritisch überprüft werden muss. Insbesondere unter dem Aspekt des Klimaschutzes. Außerdem wollen wir die Kohleverstromung durch erhebliche Investitionen in neue
Technologien klimafreundlich gestalten. Denn auf kurze und lange Sicht können wir in
Europa auch auf diesen Energieträger nicht verzichten.
Klimaschutz mit Kernenergie. Etwa ein Viertel der in Deutschland erzeugten Strommenge
entsteht CO2-frei durch wirtschaftliche und
sichere Kernkraftwerke! So bleiben der Atmosphäre jährlich rund 150 Mio. Tonnen CO2 erspart. Im Durchschnitt der 27 EU-Länder entfällt
auf die Kernkraft sogar rund ein Drittel der
Stromerzeugung. Anders lassen sich die ambitionierten Klimaschutzziele der Europäischen
Union auch kaum erreichen. Demnach sollen die
Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um mindestens 20 % gegenüber 1990 gesenkt werden, in
Deutschland um mindestens 30 %. Insofern
kommt der Kernenergie eine Schlüsselrolle beim
Klimaschutz zu. Deutschland könnte dem Beispiel anderer Länder wie Niederlande, Schweden,
Großbritannien oder USA folgen und sich eine
Neubewertung der Kernenergie offen halten und
das Ausstiegsszenario nach dem Atomgesetz
auf den klimapolitischen Prüfstand stellen.
Kernkraftwerk Biblis: Einlagern von frischen Brennelementen
Ökologie und Ökonomie balancieren. Auch
um die dafür nötige Zeit zu gewinnen, haben
wir beim Bundesumweltministerium beantragt,
30 Mrd. Kilowattstunden aus dem Stromkontingent unseres stillgelegten Kernkraftwerks
Mülheim-Kärlich bzw. unseres Kernkraftwerks
Emsland auf Block A unseres Kernkraftwerks
Biblis zu übertragen. Ziel ist es, die Laufzeit
von Block A bis 2012 zu verlängern und so ein
Gleichziehen mit der Laufzeit von Block B zu
erreichen. Ein Weiterbetrieb beider Reaktorblöcke erspart der Umwelt jährlich CO2-Emissionen
in einer Größenordnung von 15 Mio. Tonnen –
nicht nur ein großer Gewinn für den Klimaschutz,
sondern zugleich die volkswirtschaftlich günstigste Form der CO2-Vermeidung.
Sicherheit hat höchste Priorität. Die Frage
nach der Sicherheit steht natürlich immer an
erster Stelle: Darum haben wir das Kraftwerk
Biblis seit 1999 mit einem Investitionsvolumen
von 1,2Mrd.€ grundlegend nachgerüstet. Erst
2005 hat eine Überprüfung bestätigt, dass sich
die Sicherheit der Anlagen auf hohem Niveau
befindet. Block A erfüllt heute alle wesentlichen,
von der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA) festgelegten Anforderungen für Neuanlagen.
Klimaschonendes Kohlekraftwerk ab 2014.
Für eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung können wir absehbar auf Kohle nicht
verzichten. So bleibt als Alternative, die Kohleverstromung klimaverträglich zu gestalten.
Dieses Ziel ist nur auf Basis innovativer Techno-
17
Unsere
Klimaschutzstrategie
Clean-Coal-Technologien: Planung eines Kohlekraftwerks mit integrierter CO2 -Abtrennung und -Speicherung
logien erreichbar, wie zum Beispiel mit dem
CCS-Ansatz (Carbon Capture and Storage): Das
im Kraftwerksprozess entstehende CO2 wird
weitgehend abgetrennt und unterirdisch gespeichert – so dass es nicht in die Atmosphäre
gelangt. Im Jahr 2014 soll unser erstes Kohlekraftwerk mit CO2-Abscheidung und einer
Bruttoleistung von 450 MW in Betrieb gehen.
Für dieses zukunftweisende Kraftwerksprojekt
werden wir mindestens 1 Mrd. € investieren.
Gleichzeitig eröffnet diese Schlüsseltechnologie
die Option, neben Strom auch andere Produkte
wie Wasserstoff und synthetisches Erdgas oder
Kraftstoffe herzustellen.
Partner in der Politik. Um dieses technologische Großprojekt wie geplant verwirklichen
zu können, brauchen wir die Unterstützung der
Behörden: Zügige Planungs- und Genehmigungsverfahren sind nötig, um den ambitionierten Zeitplan einhalten zu können. Bis spätestens
2009 benötigen wir einen sicheren Rechtsrahmen. Das gilt insbesondere für den Transport
und die Speicherung des Kohlendioxids. Sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung haben allerdings inzwischen signalisiert, konsequent auf dieses Ziel hinzuarbeiten.
Clean-Coal-Technologien exportieren. Parallel
arbeiten wir zusammen mit Partnern an einer
weiteren Technologie zur CO2-Abspaltung, die
auch in bestehenden Kraftwerken eingesetzt
werden kann: die nachgeschaltete CO2-Wäsche.
Geplant ist zunächst eine Pilotanlage in unserem Braunkohlekraftwerk Niederaußem. In den
USA werden wir mit American Electric Power
(AEP) bei der Erprobung von CO2-Abscheidungs- und Speichertechnik zusammenarbeiten.
Ziel ist es, die CO2-Abtrennung bis zum Jahr
2020 zur Nachrüstung bestehender Braunkohlekraftwerke nutzen zu können. Mit den genannten Technologieprojekten werden wir der Kohleverstromung neue, klimafreundliche Perspektiven geben. Dabei genügt es natürlich nicht, bei
der Entwicklungsarbeit erfolgreich zu sein.
Wir müssen diese Technologien auch in Europa
anwenden. Nur dann können wir sie Entwicklungs- und Schwellenländern überzeugend als
Instrument anbieten, ihre eigene wirtschaftliche Entwicklung auf eine nachhaltige, klimafreundliche Basis zu stellen.
Unsere Vision: Brücken-Technologien auf
dem Weg zum Brennstoff-Mix der Zukunft.
Moderne Kohlekraftwerke können aus unserer
Sicht auch eine weitere wichtige Aufgabe übernehmen: die Brücke zu schlagen zum Brennstoff-Mix der Zukunft. Wie könnte dieser Mix
aussehen? Erneuerbare Energien sind das
erste Standbein in unserem StromerzeugungsSzenario. Auch wenn noch viel Entwicklungsarbeit erforderlich ist, hat langfristig die Kernfusion das Potenzial, das zweite Standbein zu
werden. Sie könnte sich zur wichtigsten Stütze
der Grundlast-Stromversorgung entwickeln.
Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. In
der Zwischenzeit hat neben der Kernspaltung
nur ein Brennstoff die Möglichkeit, die weltweit
steigende Stromnachfrage verlässlich abzudecken: Kohle.
Im Rahmen des „Clean Development Mechanism“ der
Vereinten Nationen unterstützen wir Entwicklungsländer
dabei, Treibhausgase zu reduzieren. Im Gegenzug
erhalten wir Zertifikate, die wir unserer Emissionsbilanz
bis zu einer jährlichen Obergrenze von 18 Mio. Tonnen
CO2-Äquivalenten gutschreiben können.
Klimaschutz durch internationale Projekte
Das Kyoto-Protokoll verpflichtet die Industrieländer, ihre CO2-Emissionen im Zeitraum 2008
bis 2012 um mindestens 5 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Als größter deutscher Stromerzeuger nutzen wir unsere Potenziale konsequent für dieses Ziel. Unser Engagement zur
CO2-Vermeidung endet nicht an den Grenzen unserer Kernmärkte. Unter dem Dach der
Vereinten Nationen verfolgen wir weltweit Projekte, die Emissionen mindern und auf unsere
heimische Bilanz anrechenbar sind. Denn für den Klimaschutz ist es unerheblich, ob Treibhausgase in Europa, Asien oder Amerika minimiert werden.
Handlungsspielraum der Industrie. Um die
angestrebte Emissionsminderung so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, bietet das KyotoProtokoll neben dem Emissionshandel zwei weitere „flexible Instrumente“:
der Treibhausgase gemeinsam mit einem Partner in anderen Industrieländern. Wir nutzen
beide Modelle zum Erwerb von Emissionsrechten
und haben hierfür u.a. ein Investitionsbudget
von 150 Mio. € bereitgestellt.
Erstens: Saubere Entwicklung oder „Clean
Development Mechanism“ (CDM). Das heißt:
Emissionsminderung durch Projekte in Entwicklungsländern, die durch RWE finanziert und
auf unsere CO2-Bilanz angerechnet werden.
Eigene und Partnerschaftsprojekte. Wir beteiligen uns an CDM- wie an JI-Projekten: sowohl
durch eigene Investitionen als auch durch den
Erwerb von Zertifikaten aus Projekten Dritter.
Außerdem bieten wir Anlagenbetreibern und
Projektentwicklern unser technisches Knowhow an, um entsprechende Vorhaben erfolgreich
umzusetzen und optimal zu managen.
Zweitens: Gemeinsame Umsetzung oder „Joint
Implementation“ (JI). Das heißt: Reduktion
Abu Qir, Ägypten: EnviNOx® Katalysator zur Entsorgung von Lachgas (N2O) bei der Düngemittelherstellung
21
Unsere
Klimaschutzstrategie
CDM- und JI-Projekte in aller Welt: das internationale RWE Projektteam
Zukauf von Emissionsrechten: Beispiel China.
Das chinesische Unternehmen Teresa Environmental Industry Co., Ltd., das in den Bereichen
Recycling, Wasseraufbereitung und Biomasseverwertung aktiv ist, hat eine so genannte
„aerobe“ Kompostierungsanlage in der chinesischen Stadt Wuzhou, Provinz Guangxi, errichtet. Durch die aerobe Kompostierung wird im
Vergleich zur Deponierung die Entstehung
von Methan vermieden. Für den Zeitraum Mitte
2007 bis 2012 entsteht ein Einsparpotenzial
in CO2-Äquivalenten von rund 180.000 Tonnen.
RWE Power leistet durch den Kauf der generierten CO2-Zertifikate einen maßgeblichen Beitrag zur Finanzierung der Projektkosten in
Höhe von 6,5 Mio. € und hat dadurch die Realisierung erst möglich gemacht. Dieses Kompostierungsprojekt ist in der Provinz Guangxi das
erste auf kommerzieller Basis und besitzt Vorbildcharakter für andere chinesische Städte und
Provinzen. Die Anlage hat den Betrieb aufgenommen und ist seit dem 21. Juli 2007 bei der
zuständigen UN-Behörde UNFCCC als CDMProjekt registriert. Das bedeutet, dass wir grünes Licht für die Nutzung der Zertifikate in
Europa haben.
Eigenes CDM-Projekt: Beispiel Indien: Gemeinsam mit OSRAM, einem der führenden
Unternehmen in der Lichttechnik werden wir
zunächst in ausgewählten Regionen Indiens
den Stromverbrauch durch den Einsatz energiesparender Leuchten senken. Dabei werden
energieeffiziente Kompaktleuchtstofflampen
kostenlos bzw. zu einem Minimalbetrag im
Austausch gegen eine herkömmliche Glühlampe an private Haushalte verteilt. Finanziert
werden die einzelnen CDM-Maßnahmen nachträglich durch die Generierung von Emissionsrechten. Die ersten beiden Projekte sind in
Kooperation mit regionalen Stromverteilungsunternehmen in den Bundesstaaten Haryana und
Andhra Pradesh im laufenden Jahr geplant.
Indien bietet sich für dieses Projekt allein deshalb an, weil hier die mit der Stromerzeugung
verbundenen spezifischen CO2-Emissionen relativ hoch sind. Die Senkung des Stromverbrauchs
führt also zu einer vergleichsweise starken
CO2-Reduktion. Darüber hinaus sind energiesparende Lampen in privaten Haushalten noch
wenig verbreitet.
Zwischenbilanz. Ende 2007 haben wir für den
Zeitraum 2008 bis 2012 Abnahmeverträge über
Emissionsrechte aus CDM/JI-Projekten abgeschlossen, die bei realistischer Risikoabwägung
Emissionen von 24 Mio. Tonnen CO2 abdecken.
Für die ersten 2 Mio. Tonnen wurden bereits Zertifikate an RWE ausgegeben.
>
Klimaschutz im Expertengespräch
Die Bewältigung des Klimawandels ist eine gewaltige technologische
Herausforderung und eine wirtschaftliche Chance für die Energieunternehmen, meint Prof. Dr. Klaus Töpfer. Ein Interview mit dem renommierten Umweltexperten, ehemals Exekutivdirektor des Umweltprogramms
der Vereinten Nationen (UNEP).
Herr Professor Töpfer, geht der Klimaschutz
zu Lasten der Industrie?
Gegenwärtig leben 6,7 Milliarden Menschen
auf unserem Globus. Bis 2050 werden es
mindestens 8,5 Milliarden sein. Sie alle wollen
wirtschaftliche Stabilität, sozialen Ausgleich
und eine intakte Umwelt. Dafür wird die Energienachfrage wesentlich ansteigen und nicht
mehr nur durch fossile Energieträger bedient
werden können. Nicht allein die CO2 -Entwicklung und ihre Bedeutung für den Klimawandel,
auch die „harten“ energiepolitischen Ziele
Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicher-
heit fordern neue Energieträger und eine Revolution der Energieeffizienz. Darin stecken
große Chancen für eine innovative, technologisch führende Industrie.
Hat das denn die Industrie verstanden?
In der Breite der Industrie, aber auch bei den
Konsumenten ist die Erkenntnis angekommen:
Technik und Verhalten sind so zu ändern, dass
wir unseren Wohlstand mit weniger Kohlenstoff und mit wesentlich weniger natürlichen
Ressourcen erarbeiten. Wo diese Einsicht
noch nicht in die Köpfe von Industriemanagern
23
Unsere
Klimaschutzstrategie
eingegangen ist, werden diese erhebliche Entwicklungsschwierigkeiten ihrer Unternehmen
erleben. Wettbewerbsfähig ist der, der einen
Vorsprung in der Energieeffizienz hat, von der
Erzeugung bis zum Haushalt.
Und die Energieversorger? Die wollen doch
nicht weniger von ihren Produkten verkaufen!
Energieversorger werden mehr und mehr zu
Energiedienstleistern. Die Energieberatung
mit dem Ziel der Energieeinsparung und Investitionsprogramme im „Energie-Contracting“
werden neue Aufgabenfelder von Energieversorgern. Wirtschaftlicher Erfolg wird nicht nur am
Verkauf von Energie, sondern auch über intelligente Effizienzprogramme erzielt werden
können. RWE kann hier eine führende Rolle
übernehmen.
Schafft denn die Politik hier die
richtigen Anreize?
Im Frühjahr 2007 hat die Europäische Union
mit der „Agenda 3x20 bis 2020“ klare Ziele
gesetzt: Die Bundesregierung hat in den
„Meseberg-Beschlüssen“ die deutschen Grundlagen dafür geschaffen.
Aber wird das am Ende ausreichen?
Schließlich ist der Klimawandel ein globales
Problem …
... und Klimaschutz eine globale Herausforderung. Unsere Zivilisation wird sich an die Realitäten der Erderwärmung anpassen müssen.
Unstrittig ist aber auch: Wir müssen global handeln. Auch die USA, noch die größte Wirtschaftsmacht der Welt, geht inzwischen diesen
Weg: mehr Energieeffizienz, mehr Erneuerbare und so genannte „clean coal“. Moderne Techniken bei Energieangebot und -nachfrage sind
Märkte der Zukunft.
Das heißt, Sie unterstützen die Technologie
zur Abscheidung und sicheren Speicherung
von Kohlendioxid?
Kohle wird weltweit noch lange genutzt werden,
vor allem in China und Indien. Die Herausforderung ist: Die Auswirkungen der Kohlenutzung
auf das Klima muss massiv vermindert werden.
Die Technologien zur Abscheidung und sicheren
Speicherung von Kohlendioxid, also die CCSTechnik, müssen mit großer Beschleunigung
verfügbar gemacht werden. Deutsche Energieversorger, so auch RWE, haben sich dazu eindeutig positiv positioniert. Mit höherer Effizienz
und alternativen Energien sowie mit „clean coal“
können wirtschaftliche Stabilität und Wohlstand gesichert werden. Dies ist die entscheidende Herausforderung. Auch für Deutschland.
Und wo stehen wir da?
Das Jahr 2007 hat einen entscheidenden Durchbruch und eine Veränderung bei Investitionen
und Konsumverhalten eingeleitet. Der Bericht
des Weltklimarates, zusammen mit Al Gore mit
dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, hat gezeigt, dass ein „Drei-D“- Verhalten („Deny,
Delay, Do nothing“), also ein Leugnen, Verzögern oder Nichtstun, unverantwortlich ist. Sir
Nicholas Stern hat nachgewiesen, dass eine Stabilisierung der Klimaentwicklung bei einer Erwärmung um 2 Grad Celsius zu wirtschaftlichen
Bedingungen erreicht werden kann. Es gilt
nun, die Chancen daraus auch für die deutsche
Wirtschaft und den deutschen Konsumenten
zu nutzen. Auch die Eigentümer, die Geschäftspartner und die Kunden von RWE können von
diesem Aufbruch profitieren.
Prof. Dr. Klaus Töpfer lehrt und forscht
heute als Professor für nachhaltige Entwicklung an der
Tongj Universität in Shanghai.
>
Wesentliche Ereignisse 2007
August
Strategie zur
CO2-Verringerung
März
Einstieg in den Stromvertrieb via Internet
RWE übernimmt die Vertriebsgesellschaft
eprimo, die Strom über das Internet
verkauft. eprimo hat derzeit bereits
200.000 Kunden.
Mai
Bau eines neuen Gaskraftwerks in Lingen gestartet
Im Emsland entsteht eine der modernsten
Gas-und-Dampfturbinenanlagen der Welt.
Das Kraftwerk ist für eine Leistung von
875 MW ausgelegt und wird voraussichtlich
2009 in Betrieb gehen. Es soll vornehmlich zur kurzfristigen Deckung von Bedarfsspitzen zum Einsatz kommen.
Juni
Neue Rahmenbedingungen
für den Emissionshandel
Der Deutsche Bundestag verabschiedet die
nationalen Rahmenbedingungen für den
Handel mit CO2-Emissionsberechtigungen
zwischen 2008 und 2012. Die kostenlose
Zertifikatezuteilung für die Energieversorger
wird stark gekürzt. Erstmals soll ein Teil der
Rechte versteigert werden.
Juli
Startschuss für den Bau
des Offshore-Windparks
Rhyl Flats
Die 25 Rotoren mit einer Gesamtleistung
von 90 Megawatt werden in der Nähe
unseres Offshore-Windparks North Hoyle
aufgestellt, wenige Kilometer vor der
walisischen Küste. Sie sollen ab 2009 über
100.000 britische Haushalte mit Strom
versorgen.
RWE will mit einer Vielzahl von Maßnahmen den Kohlendioxid-Ausstoß und die
finanziellen Belastungen aus dem Emissionshandel verringern. Schwerpunkte sind
hochmoderne Kraftwerke, der Ausbau erneuerbarer Energien, internationale
Klimaschutzprojekte und die Entwicklung
neuer Kohlekraft-Technologien.
August
Bau neuer Großkraftwerke
beschlossen
Geplant ist die Errichtung von nahezu baugleichen Steinkohle-Doppelblöcken in
Hamm (1.530 MW) und im niederländischen
Eemshaven (1.560 MW). Die Genehmigungsverfahren für beide Projekte laufen
noch. In Großbritannien wollen wir ein
weiteres Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk
mit rund 2.000 MW bauen.
25
An unsere Investoren
Oktober
Dr. Jürgen Großmann wird
neuer Vorstandsvorsitzender
September
Bundeskartellamt stellt
Verfahren gegen RWE ein
Das Kartellamt hatte wegen angeblich unrechtmäßiger Berücksichtigung von CO2Preisen in den Stromentgelten für Industriekunden gegen uns ermittelt. Grundlage
der Einigung ist die Zusage von RWE, in begrenztem Umfang Strom aus Stein- und
Braunkohlekraftwerken zu versteigern.
Oktober
Grundsteinlegung für
neues Gaskraftwerk in
Großbritannien
Standort der hochmodernen Gas- und
Dampfturbinen-Anlage ist Staythorpe
(Nottinghamshire). Geplant sind vier Blöcke
mit einer Gesamtleistung von 1.650 MW.
Davon soll der erste bereits 2010 ans Netz
gehen.
Der 55-jährige Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH tritt das Amt
bereits zum 1. Oktober an. Um einen
reibungslosen Führungswechsel zu ermöglichen, hat sein Vorgänger Harry Roels (59)
eine vorzeitige Beendigung seiner
Bestellung angeboten und den Konzern
Ende September verlassen.
November
Börsengang von American
Water auf 2008 verschoben
Oktober
Unser ursprüngliches Vorhaben, noch 2007
zumindest die Mehrheit des nordamerikanischen Wasserversorger an der Börse zu
platzieren, müssen wir im Herbst 2007
aufgeben. Grund ist, dass sich die Rahmenbedingungen am US-Kapitalmarkt verschlechtert haben.
RWE regt „Energiepakt für
Deutschland“ an
Dezember
Hintergrund ist der andauernde Konflikt
zwischen Industrie, Energiewirtschaft und
Politik im Hinblick auf die Entwicklung
von Strompreisen und Wettbewerb. Mit dem
Vorschlag eines Energiepaktes setzen wir
uns dafür ein, dass Lösungen für die drängenden energiewirtschaftlichen Aufgaben
der Zukunft konstruktiv und vor allem gemeinsam erarbeitet werden.
November
Neue Strategie für erneuerbare Energien angekündigt
Wir werden unsere Stromerzeugung auf
Basis erneuerbarer Energien erheblich ausbauen. Dafür stellen wir pro Jahr durchschnittlich mindestens 1 Mrd. € bereit. Mit
RWE Innogy geht zum 1. Februar 2008
unser Spezialist für erneuerbare Energien
an den Start.
Kraftwerksprojekt im
Saarland aufgegeben
Geplant war der Bau eines SteinkohleDoppelblocks in Ensdorf. Das Vorhaben
fand bei einer Bürgerbefragung keine
Mehrheit.
>
Brief des Vorstandsvorsitzenden
Brief
des Vorstandsvorsitzenden
die ersten hundert Tage in meiner neuen Aufgabe als Vorstandsvorsitzender Ihres Unternehmens
liegen hinter mir. Diese Zeit ist für mich sehr schnell vergangen. Das lag nicht allein daran, dass
ich die Energiebranche bisher vor allem aus der Sicht des Kunden kannte. Es lag auch an der
Dynamik, mit der sich in dieser Branche die Welt verändert. Energie ist und bleibt eines der globalen Megathemen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Fragen der Energieversorgung seit der
Ölkrise 1973 jemals einen so hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit hatten wie heute. Die Antworten auf diese Fragen müssen jetzt gefunden werden. Als eines der größten Strom- und Gasunternehmen Europas werden wir die Zukunft der Energieversorgung in vorderster Reihe mitgestalten. Ich bin stolz darauf, gerade in dieser herausfordernden Zeit bei RWE zu sein.
In den ersten Monaten habe ich viele Gespräche mit Kunden und Vertretern der Politik geführt,
aber vor allem zahlreiche Standorte besucht. Ich war beeindruckt vom Know-how und vom Engagement der RWE-Teams. Wir halten nicht nur führende Positionen in mehreren der wichtigsten
europäischen Energiemärkte – wir sind auch ganz vorne dabei, wenn es um Zuverlässigkeit und
Sicherheit bei Anlagen und Produkten geht. Aber ich sehe zugleich erhebliches Verbesserungspotenzial. Wir müssen noch mehr tun, um unsere Kunden in den Mittelpunkt unseres Handelns zu
rücken. Wir müssen unsere Geschäftsprozesse noch kreativer auf Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung durchleuchten. Außerdem werden wir Wachstumschancen noch entschlossener nutzen.
Und: RWE muss künftig bei Innovationen, Umwelttechnologie und dem Einsatz von erneuerbaren
Energieträgern führend sein. RWE braucht dafür keine Revolution und keinen Aktionismus, sondern eine konsequente und moderne Weiterentwicklung entlang der bisherigen Kernkompetenzen rund um Strom und Gas – allerdings mit gesteigertem unternehmerischem Elan!
Sorge hat mir bei Gesprächen mit Politikern und Kunden das Misstrauen bereitet, das in Deutschland zurzeit unserer gesamten Branche entgegenschlägt. Seit der Liberalisierung des Energiemarktes 1998 hat es erhebliche Fortschritte in Richtung eines offenen und fairen Wettbewerbs
gegeben. Ich denke an den liquidesten Stromgroßhandelsmarkt Europas in Leipzig, die erfolgreiche Arbeit der Bundesnetzagentur und die rapide steigenden Wechselraten bei Haushaltskunden.
Dennoch herrscht in der Öffentlichkeit die Meinung vor, der Wettbewerb komme nicht richtig in
Gang und die Preismechanismen funktionierten nicht. Dieser Eindruck ist – angesichts der hohen
erforderlichen Investitionen in neue Kraftwerke und Netze – vor allem dann fatal, wenn er zu
kurzsichtigen politischen Schlussfolgerungen und damit zur Absage von wichtigen Investitionsprojekten führt. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, das gestörte Verhältnis zwischen Energiewirtschaft, Politik und Verbrauchern in ein konstruktives Miteinander zurückzuführen. Die Reaktionen
auf unseren Vorschlag eines „Energiepaktes für Deutschland“ waren ermutigend. Wir haben neue
Konzepte für mehr Markttransparenz, flexiblere Preismodelle und höhere Energieeffizienz angekündigt. Nun setzen wir diese Ideen in die Tat um.
27
An unsere Investoren
Brief des Vorstandsvorsitzenden
So weit meine persönliche Bestandsaufnahme. Was haben wir uns für die Zukunft Ihrer RWE vorgenommen? Dazu möchte ich Ihnen unsere Strategie-Agenda 2012 vorstellen. Sie steht unter
dem Leitgedanken „Mehr Wachstum – weniger CO2“. Zunächst zum Thema Wachstum. RWE hat
das Potenzial, auch in Zukunft zu den fünf größten Strom- und Gasversorgern in Europa zu zählen.
Sie werden angesichts des starken Konsolidierungstrends in unserem Sektor zu Recht fragen, wie
wir dieses anspruchsvolle Ziel erreichen können. Die wichtigste Antwort auf diese Frage ist, dass
wir das größte Investitionsprogramm in der Geschichte von RWE gestartet haben. Mit durchschnittlich rund 6,5 Mrd. € Sachinvestitionen pro Jahr im Zeitraum 2008 bis 2012 werden wir das
bisherige Budget um fast ein Drittel aufstocken. Jeder zweite Euro davon entfällt auf Projekte für
organisches Wachstum. Akquisitionen prüfen wir ebenfalls. Allerdings gehen wir dabei sehr selektiv vor, denn die bei Unternehmenskäufen gezahlten Preise sind weiterhin auf Rekordniveau.
Unser Ziel ist, die Marktpositionen in den beiden größten RWE-Märkten, Deutschland und Großbritannien, zu festigen und auszubauen. Im Mittelpunkt stehen dabei neue Kraftwerke, mit
denen wir alte Anlagen ersetzen oder Marktanteile hinzugewinnen wollen. Dabei setzen wir auf
Großanlagen genauso wie auf dezentrale Stromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung. Für Stromund Gasnetze sowie Kundenservice haben wir ebenfalls erhebliche Mittel bereitgestellt. Auch
neue Märkte stehen auf unserer Prioritätenliste. Damit meinen wir zum einen den schrittweisen
Einstieg in die Wachstumsmärkte Südosteuropas, einschließlich der Türkei und Griechenlands.
Parallel prüfen wir den Markteintritt in Russland. Zum anderen meinen wir mit neuen Märkten
den Einstieg in das globale Geschäft mit verflüssigtem Erdgas und das internationale Gaspipeline-Geschäft. Gleichzeitig wollen wir unsere eigene Gasförderung erheblich ausbauen und damit
unsere Abhängigkeit von Gaszukäufen verringern. Einen weiteren Schwerpunkt sehen wir in erneuerbaren Energien. Mit der vor kurzem gegründeten RWE Innogy wollen wir eines der führenden Unternehmen auf diesem Gebiet werden. Dafür wollen wir jedes Jahr durchschnittlich mindestens 1 Mrd. € investieren. Eher langfristig ausgerichtet ist unser Ziel, RWE in der Kernenergie
außerhalb Deutschlands erfolgreich zu positionieren. Derzeit sind wir in Gesprächen über Beteiligungen an Projekten in Großbritannien und Zentralosteuropa.
Das Thema Klimaschutz ist aus der öffentlichen Diskussion über die Zukunft der Energieversorgung nicht mehr wegzudenken. Der europäische Emissionshandel wird zu erheblich steigenden
Kosten in der Stromerzeugung führen. Wir stellen uns dieser Herausforderung, indem wir unsere
CO2-Emissionen deutlich senken. Mit allen unseren großen Investitionsprojekten in der Stromproduktion verfolgen wir dieses Ziel. Deshalb haben wir den vorliegenden Geschäftsbericht auch
dem Thema Klimaschutz gewidmet. Kein Energieversorger in Europa hat mehr Potenzial, CO2Emissionen zu vermeiden, als RWE. Wie wir dabei vorgehen, erläutern wir Ihnen ausführlich im
vorliegenden Geschäftsbericht. In diesem Zusammenhang werben wir dafür, Klimaschutz auch
für den Kunden bezahlbar zu gestalten. Investitionen in klimaschonende Kraftwerkstechnologie –
seien es modernste Kohle- und Gasblöcke oder Wind- und Wasserkraft – sind neben höherer Energieeffizienz beim Kunden die wirtschaftlich sinnvollste Strategie. Wir thematisieren den von der
Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der Kernenergie immer wieder. Er würde einen Großteil
>
Der RWE-Vorstand
Dr. Jürgen Großmann
Vorstandsvorsitzender
* 4. März 1952 in Mülheim an der Ruhr,
Studium der Eisenhüttenkunde und der Wirtschaftswissenschaften, Promotion in Hüttenwesen, von 1980 bis 1993 im KlöcknerKonzern, zuletzt als Mitglied des Vorstands
der Klöckner-Werke AG, 1993 Erwerb der
Georgsmarienhütte, von 1993 bis 2006 Gesellschafter und Geschäftsführer der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Eintritt in die
RWE AG als Vorsitzender des Vorstands zum
1. Oktober 2007.
Alwin Fitting
Mitglied des Vorstands
* 12. März 1953 in Westhofen (Rheinhessen),
seit 1974 im RWE-Konzern, Ausbildung
zum Elektromeister, Oktober 2000 bis Juli
2005 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der RWE Power AG, seit August 2005
Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor
der RWE AG.
Dr. Rolf Pohlig
Mitglied des Vorstands
* 10. Dezember 1952 in Solingen,
promovierter Wirtschaftswissenschaftler,
2000 bis 2006 Generalbevollmächtigter
Mergers & Acquisitions der E.ON AG,
seit Januar 2007 Mitglied des Vorstands
und seit Mai 2007 Finanzvorstand
der RWE AG.
31
An unsere Investoren
Berthold Bonekamp
Mitglied des Vorstands
* 2. September 1950 in Billerbeck (Kreis
Coesfeld), Studium des Maschinenbaus
und der Betriebswirtschaftslehre, seit 1981
im RWE-Konzern, seit April 2004 Mitglied
des Vorstands der RWE AG, April 2004
bis Februar 2008 zusätzlich Vorsitzender des
Vorstands der RWE Energy AG.
Dr. Ulrich Jobs
Mitglied des Vorstands
* 20. April 1953 in Herne, Diplom als
Ingenieurwissenschaftler und Promotion
in Bergbau/Bergtechnik, seit 1977 im
RWE-Konzern, seit April 2007 Mitglied des
Vorstands der RWE AG, Mai 2007 bis
Februar 2008 zusätzlich Vorstandsvorsitzender
der RWE Power AG.
RWE-Aktien im fünften Jahr in Folge mit zweistelligem Kursplus
Unsere Investoren konnten sich über eine hohe Rendite für 2007 freuen: Die RWE-Stammaktie erreichte im vergangenen Jahr eine Performance von 20 %. Damit lagen wir nahezu
gleichauf mit den Indizes der deutschen Standardwerte und der europäischen Versorger.
Demgegenüber hat sich die Stimmung an den Kreditmärkten verschlechtert. Hier hinterließ
die US-Hypothekenkrise tiefe Spuren. Folge waren erhöhte Risikoaufschläge auch für
RWE-Anleihen.
Performance der RWE-Aktien im Vergleich zu den Indizes DAX 30 und
Dow Jones STOXX Utilities in %
30
20
10
0
RWE-Stammaktie
RWE-Vorzugsaktie
Dow Jones STOXX Utilities
8
.0
2.
0
31
.1
31
DAX 30
1.
0
7
7
9.
0
.0
30
30
.0
6.
0
7
7
3.
0
.0
31
.1
2.
0
6
-10
31
>
RWE am Kapitalmarkt
RWE
am Kapitalmarkt
Wochendurchschnittswerte
Deutscher Aktienindex dank starkem erstem Halbjahr deutlich im Plus. Der seit 2003
beobachtete Aufwärtstrend an den Börsen hat sich 2007 fortgesetzt. Der deutsche Leitindex
DAX 30 ging am Jahresende mit 8.067 Punkten aus dem Handel. Gegenüber dem Schlusskurs
2006 entspricht das einem Anstieg um 22 %. Deutlich schwächer, aber ebenfalls positiv entwickelte sich der Index der wichtigsten Titel im Euro-Raum, Dow Jones EURO STOXX 50. Er
erreichte eine Performance von 10 %. Nach mäßigem erstem Quartal zeigten die Börsen bis Juli
eine dynamische Aufwärtsentwicklung. Basis dafür waren die robuste Konjunktur, eine überwiegend gute Ertragslage der Unternehmen und hohe Auftragseingänge. Steigende Rohölpreise und
zwischenzeitliche Leitzinserhöhungen der Notenbanken beeinträchtigten die gute Stimmung an
den Aktienmärkten nicht merklich. Am 16. Juli schloss der DAX mit 8.105 Punkten, dem höchsten
je erreichten Stand. In der Folgezeit überschattete eine Krise am amerikanischen Hypothekenmarkt die Lage an den Börsen. Besonders Finanztitel litten unter dem Vertrauensverlust der
Anleger. Stützungsmaßnahmen der Notenbanken für den Finanzsektor, Leitzinssenkungen in den
USA und die noch robuste Konjunktur waren ausschlaggebend dafür, dass sich die Lage zunächst
33
RWE am Kapitalmarkt
wieder entspannte. Zunehmend zeigte sich jedoch, dass die US-Finanzkrise nicht ausgestanden
war. Die durch sie hervorgerufenen Rezessionsängste lösten Anfang 2008 panikartige Verkäufe
an den Börsen aus. Am 21. Januar gab der DAX um mehr als 7 % nach – der höchste Tagesverlust
seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Ende Januar lag der Index bei
6.852 Punkten.
RWE-Stammaktie erstmals über 100-Euro-Marke. Die RWE-Aktien verzeichneten eine ähnlich
gute Wertentwicklung wie der DAX. Ende 2007 notierten die Stämme mit 96,00 €. Im zurückliegenden Geschäftsjahr kamen sie damit auf eine Performance (Rendite aus Kurssteigerung und
Dividende) von 20 %. Die RWE-Vorzüge schlossen mit 83,07 €, was einer Rendite von 21 % entspricht. Damit lagen sie im Durchschnitt der europäischen Versorger: Der Sektorindex Dow Jones
STOXX Utilities verzeichnete ebenfalls ein Plus von 21 %. Im ersten Halbjahr war die Kursentwicklung der RWE-Aktien noch in starkem Maße von negativen politischen Faktoren geprägt. Unter
anderem wurden die Rahmenbedingungen des CO2-Emissionshandels ab 2008 festgelegt, die für
die deutschen Versorger zu erheblichen Mehrbelastungen führen. Für Verunsicherung sorgte auch
die Regierungsinitiative zur Verschärfung des deutschen Wettbewerbsrechts. In der zweiten Jahreshälfte konnten die RWE-Titel gegenüber dem Gesamtmarkt und innerhalb des Sektors wieder
Boden gutmachen. Besonders die vorzeitige Amtsübernahme des neuen RWE-Vorstandsvorsitzenden zum 1. Oktober 2007 fand positive Resonanz. Dies und die Strompreisentwicklung an
den Großhandelsmärkten haben zahlreiche Analysten veranlasst, ihre Kursziele für RWE anzuheben. Am 7. Januar 2008 überschritt die Stammaktie erstmals die 100-Euro-Marke (100,64 €). Im
Zuge der massiven Kursverluste an den Weltbörsen büßten die RWE-Titel aber kurz darauf wieder
erheblich an Wert ein.
Gewichtung der RWE-Aktien und RWE-Anleihen in wichtigen Indizes
Stand: 31.12.2007
Aktienindizes
Gewichtung
Anleihenindizes
in %
Gewichtung
in %
DAX 30
5,6
iBoxx Euro Corporates
0,7
Dow Jones EURO STOXX 50
1,9
iBoxx Euro Utilities
7,7
Dow Jones STOXX Utilities
8,9
iBoxx Sterling Utilities
15,0
RWE am Kapitalmarkt
1 Jahr
5 Jahre
10 Jahre
RWE-Stammaktie
20,0
35,9
10,3
RWE-Vorzugsaktie
21,1
37,2
11,7
DAX 30
22,3
22,8
6,6
Dow Jones EURO STOXX 50
9,6
15,8
7,8
Dow Jones EUROPE STOXX 50
2,6
12,0
5,8
Performance der RWE-Aktien und wichtiger Indizes bis Ende 2007
in % p.a.
Dow Jones STOXX
Dow Jones STOXX Utilities
REXP1
2,4
15,5
6,8
21,4
26,8
12,6
2,5
3,5
4,8
1 Index für Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt
Langfristrendite der RWE-Aktien weit über DAX-Entwicklung. Langfristig orientierte Anleger,
die vor zehn Jahren RWE-Stammaktien im Wert von 10.000 € erworben haben und ihre Dividenden reinvestierten, verfügten zum 31. Dezember 2007 über ein Vermögen von 26.566 €. Bei Anlage des gleichen Betrags in Vorzugsaktien hätte sich der Depotwert auf 30.322 € erhöht. Dies
entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 10,3 bzw. 11,7 %. Die vergleichbare Wertentwicklung des DAX lag bei 6,6 %.
Kennzahlen der RWE-Aktien1
2007
2006
2005
2004
2003
Ergebnis je Aktie2
€
4,73
6,84
3,97
3,80
1,69
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie
€
10,82
12,06
9,43
8,76
9,41
3,50
1,75
1,50
1,25
Dividende je Aktie
3
€
3,15
Kurs zum Ende des Geschäftsjahres
€
96,00
83,50
62,55
40,70
31,37
Höchstkurs
€
97,90
89,85
63,24
43,50
31,97
Tiefstkurs
€
74,72
61,56
41,10
29,70
17,68
Kurs zum Ende des Geschäftsjahres
€
83,07
72,00
54,44
34,21
27,95
Höchstkurs
€
86,00
73,91
55,09
36,94
28,20
Tiefstkurs
€
66,33
54,18
34,79
25,96
16,48
Börsenkurse Stammaktie
Börsenkurse Vorzugsaktie
Ausschüttung
3
Mio. €
1.772
1.968
984
844
703
Mio.
562,4
562,4
562,4
562,4
562,4
Stammaktien
Mio.
523,4
523,4
523,4
523,4
523,4
Vorzugsaktien
Mio.
39,0
39,0
39,0
39,0
39,0
Mrd. €
53,5
46,5
34,9
22,6
17,5
Anzahl der Aktien zum Ende des Geschäftsjahres
Börsenkapitalisierung zum Ende des Geschäftsjahres
1 Bezogen auf die gewichtete Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien
2 Die Werte nach 2003 enthalten wegen einer IFRS-Änderung keine planmäßigen Firmenwert-Abschreibungen mehr.
3 Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2007 der RWE AG, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung am 17. April 2008
35
RWE am Kapitalmarkt
Dividendenvorschlag am oberen Rand des Zielkorridors. Aufsichtsrat und Vorstand der
RWE AG werden der Hauptversammlung am 17. April 2008 für das Geschäftsjahr 2007 eine Dividende von 3,15 € je Aktie vorschlagen. Bezogen auf das nachhaltige Nettoergebnis ergibt sich
eine Ausschüttungsquote von 60 %. Damit liegen wir am oberen Ende der für das Geschäftsjahr
2007 angestrebten Zielquote von 50 bis 60 %. Legt man die Jahresschlusskurse 2007 zugrunde,
beträgt die Dividendenrendite 3,3 % für Stamm- und 3,8 % für Vorzugsaktien. Damit zählen wir zu
den dividendenstarken Titeln im DAX.
Aktionärsstruktur RWE AG1 in %
15 RW Energie-Beteiligungsgesellschaft
5 Capital Research & Management
64 Sonstige institutionelle Aktionäre
14 Privataktionäre
84 Institutionelle Aktionäre:
41 Deutschland
16 USA/Kanada
13 Großbritannien/Irland
13 Kontinentaleuropa ohne Deutschland
1 Sonstige Länder
2 Belegschaftsaktionäre
1 Die Prozentangaben beziehen sich auf den Anteil am gezeichneten Kapital.
Quellen: Aktionärsstrukturerhebung und Mitteilungen nach dem deutschen
Wertpapierhandelsgesetz (WpHG); Stand: Dezember 2007
Aktionärsbasis weiterhin breit gestreut. Ende 2007 befanden sich 84 % der RWE-Aktien im
Besitz von institutionellen Anteilseignern und 16 % im Besitz von Privatanlegern (inkl. Belegschaftsaktionäre). Institutionelle Investoren in Deutschland hielten wie im Vorjahr 41 % der Aktien: Mit 15 % (Vorjahr: 10 %) ist die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft unser größter Einzelaktionär. Institutionelle Investoren in Nordamerika und Großbritannien besaßen insgesamt 29% des
Kapitals (Vorjahr: 30 %). Mit rund 5 % führt der US-Investmentfonds Capital Research & Management die Gruppe der internationalen Investoren an. Institutionelle Anleger außerhalb Deutschlands, Großbritanniens und Nordamerikas kommen auf 14 % der RWE-Aktien. Diese Investoren
sind überwiegend in Kontinentaleuropa ansässig. Der von der Deutsche Börse AG für RWEStammaktien zum Zweck der Index-Gewichtung zugrunde gelegte Streubesitz (Free Float) betrug
zum Jahresende 89 %.
US-Hypothekenkrise verunsichert Kreditinvestoren. Die Lage an den Kreditmärkten war insbesondere in der zweiten Jahreshälfte von der Krise am Hypothekenmarkt in den USA geprägt. Steigende Zinsen und fallende US-Immobilienpreise waren ausschlaggebend dafür, dass vor allem
Schuldner mit geringerer Bonität ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten. Dies führte zu einer breiten Verunsicherung der Anleger, die sich zu Beginn des Jahres 2008
noch verstärkte; immer mehr Banken berichteten über Verluste aus Hypothekengeschäften und
damit verbundenen Finanzinstrumenten. Allgemein wurde befürchtet, die Hypothekenkrise könnte zum Konjunkturrisiko werden. In der Folge erhöhten sich am Kreditmarkt die Risikoaufschläge
RWE am Kapitalmarkt
bei Unternehmensanleihen. Auch bei den RWE-Titeln zeigte sich diese Entwicklung. Die Preise für
die Absicherung des RWE-Kreditrisikos über fünfjährige Credit Default Swaps (CDS) erreichten im
Januar 2008 mit 52 Basispunkten einen vorläufigen Höchststand. Anfang 2007 hatten sie noch
bei 15 gelegen. Der europäische CDS-Index iTraxx Europe, gebildet aus den CDS-Preisen von
125 großen europäischen Unternehmen, überschritt im Januar 2008 die Marke von
70 Basispunkten.
Entwicklung des fünfjährigen RWE-Credit-Default-Swaps (CDS) im Vergleich
zum CDS-Branchenindex iTraxx Europe in Basispunkten
80
70
60
50
40
30
20
10
RWE
08
1.
.0
31
31
.1
2.
07
07
9.
.0
30
.0
6.
07
07
3.
.0
iTraxx Europe
30
31
31
.1
2.
06
0
Wochendurchschnittswerte
Investor-Relations-Arbeit: Fokus auf Strategie und Energiepolitik. Auch im zurückliegenden
Geschäftsjahr haben wir intensiv mit dem Kapitalmarkt kommuniziert. Unser Augenmerk galt den
energiepolitischen Themen und – angesichts des Wechsels im Vorstandsvorsitz – der künftigen
strategischen Ausrichtung des RWE-Konzerns. Insgesamt standen wir Investoren an mehr als
20 Finanzplätzen weltweit auf über 50 Roadshows (Vor-Ort-Besuche bei Investoren) und zwölf
Konferenzen sowie in zahlreichen Einzelgesprächen Rede und Antwort. Weiterer Baustein unserer
Kommunikationstätigkeit waren im Internet veröffentlichte Präsentationen zu Sektorthemen wie
dem europäischen Emissionshandel und der Entwicklung der europäischen Stromerzeugungskapazität. Intensiviert haben wir die Kommunikationsarbeit zur Nachhaltigkeit unserer Geschäftstätigkeit, denn der Kapitalmarkt beurteilt Unternehmen zunehmend auch danach, in welchem
Maße sie Anforderungen im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft Rechnung tragen.
Analysten und Investoren honorieren die Qualität unserer Kommunikationsarbeit: Seit 2005
belegt RWE bei den renommierten Investor-Relations-Marktumfragen des Finanzinformationsanbieters Thomson Financial Extel und des Fachmagazins „Institutional Investor“ jeweils den
ersten Platz im europäischen Versorgersektor.
>
Lagebericht
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
Strategie und Struktur
Rahmenbedingungen
Wesentliche Ereignisse
Anmerkungen zur Berichtsweise
Geschäftsentwicklung
Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
1.7 Finanz- und Vermögenslage
1.8 Erläuterungen zum Jahresabschluss der RWE AG (Holding)
1.9 Innovation
1.10 Entwicklung der Chancen und
Risiken
1.11 Ausblick 2008
38
43
55
60
61
81
83
88
92
97
104
>
1.1 Strategie
Strategie und Struktur und Struktur
RWE ist eines der fünf führenden integrierten Strom- und Gasunternehmen in Europa. Das
soll auch so bleiben. Unser Marktumfeld verändert sich dynamisch. Der Wettbewerb wird
intensiver, die Ansprüche unserer Kunden an Service und Produktvielfalt steigen. Außerdem
werden die politischen und regulatorischen Vorgaben komplexer. Gleichzeitig wächst der
Energiebinnenmarkt in Europa immer mehr zusammen. Mit einer angepassten Strategie
wollen wir die Chancen daraus profitabel nutzen.
Mehr Wachstum, weniger CO2: die Strategie-Agenda 2012. Wir haben unsere Strategie in
den vergangenen Monaten überprüft. In wesentlichen Zügen werden wir sie weiterverfolgen.
Aber wir werden neue Akzente setzen. Kontinuierliches Ergebniswachstum bei verringerten
CO2-Emissionen steht dabei im Mittelpunkt.
• Wir konzentrieren unsere Aktivitäten weiterhin auf Strom und Gas. Dabei werden wir die
erneuerbaren Energien und das Gasgeschäft erheblich stärker ausbauen als bisher.
• Wir fokussieren uns nach wie vor auf Europa, erhöhen aber die Anzahl unserer Zielmärkte.
• Dort, wo wir tätig sind, streben wir führende Marktpositionen an.
• Wir wollen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette erfolgreich sein und unseren Kunden
Strom und Gas aus einer Hand anbieten („integriertes Geschäftsmodell“).
• Unser Ziel ist, den Unternehmenswert kontinuierlich zu steigern.
Weiterhin Konzentration auf Strom und Gas. Ende 2005 hat RWE die strategische Entscheidung getroffen, sich aus dem Wassergeschäft in Großbritannien und Nordamerika zurückzuziehen.
Der Verkauf von Thames Water in Großbritannien ein Jahr später war der erste Schritt. Wir beabsichtigen, die Mehrheit an American Water möglichst rasch, aber zu einem angemessenen Preis,
zu verkaufen. Damit richten wir unsere Kernkompetenzen auf die zusammenwachsenden Stromund Gasmärkte in Europa aus. Dort, wo wir unseren Kunden in Kontinentaleuropa schon heute ein
integriertes Angebot von Strom-, Gas- und Wasserdienstleistungen bieten können, ist Wasser
jedoch weiterhin Teil unseres Geschäftsmodells.
Unser Fokus bleibt Europa – aber mit wesentlich größerem Aktionsradius. Unser heutiges
Geschäft reicht von Großbritannien bis Osteuropa. Hier wollen wir unsere Marktanteile sichern
und weiter ausbauen. Um zusätzliche Wachstumschancen zu nutzen, wollen wir unseren Aktionsradius innerhalb Europas deutlich erweitern. Dafür haben wir eine Reihe neuer Zielmärkte definiert. So beobachten wir die Privatisierungsschritte in Ländern innerhalb und vor den Grenzen
der EU, etwa in Russland oder in Südosteuropa einschließlich der Türkei. Dabei sind stabile
Rahmenbedingungen eine Grundvoraussetzung für Investitionen. Ein Ziel des Einstiegs in neue
Märkte ist auch, unser Portfolio regional stärker zu diversifizieren.
Unsere Stärke: führende Marktpositionen. Unsere wichtigsten Märkte für die Erzeugung sowie
den Handel und Vertrieb von Energie sind derzeit Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa. Wir zählen dort – gemessen am Absatz – jeweils mit mindestens einem unserer beiden
39
Strategie und Struktur
Hauptprodukte Strom oder Gas zu den drei größten Anbietern. Der Vorteil: Dank unserer führenden Positionen haben wir einen Volumen- und Kostenvorsprung. Dadurch erwirtschaften wir auch
bei hohem Preisdruck gute Wertbeiträge.
Marktpositionen des RWE-Konzerns
– nach Absatz –
Strom
Gas
Deutschland
Nr. 2
Nr. 3
Großbritannien
Nr. 3
Nr. 3
Zentralosteuropa
Nr. 2 in Ungarn
Nr. 3 in der Slowakei
Startposition in Polen
Nr. 1 in Tschechien
Führende Position in Ungarn
Europa insgesamt
Unter den ersten 5
Nr. 6
Stabilität in volatilen Märkten: das integrierte RWE-Geschäftsmodell. Unsere Aktivitäten
sind vertikal integriert, d.h. wir decken alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette ab. So
sind wir z.B. bei Strom nicht nur Erzeuger, sondern auch Händler sowie Netz- und Vertriebsgesellschaft. Durch die vertikale Aufstellung können wir Marktschwankungen auf einzelnen Wertschöpfungsstufen flexibler ausgleichen und Synergien nutzen. Über horizontale Integration, also z.B.
den Vertrieb von Strom und Gas durch ein und dieselbe Konzerngesellschaft, erzielen wir weitere
Synergien. Auch unsere Strom- und Gasnetze fassen wir auf der Ebene der Verteilnetze in gemeinsamen Unternehmen zusammen. Die regionale Ausrichtung dieser Vertriebs- und Verteilnetzgesellschaften ermöglicht es uns außerdem, eine besonders enge Beziehung zu unseren
Kunden aufzubauen und zu pflegen.
Präsenz auf allen Wertschöpfungsstufen im Energiegeschäft
Upstream (Erzeugung)
Stromerzeugung
Erneuerbare
Energien
Gas- und
Ölförderung
Kontinentaleuropa
RWE Power
RWE Innogy
RWE Dea
Großbritannien
RWE npower
Gas Midstream
(kommerzielle
Optimierung von
Beschaffung, Transport und Speicherung)
und Energiehandel
Überregionale
und regionale
Strom- und Gasnetze
RWE
Supply & Trading
RWE Energy
Zukunftsfähiger Stromerzeugungs-Mix. In der Stromerzeugung setzen wir auf einen Mix
verschiedener Brennstoffe und Technologien. Dabei richten wir uns nach marktspezifischen
Erfordernissen. In Summe verfügt der RWE-Konzern über ein ausgewogenes Verhältnis von
Kernenergie, Kohle- und Gasverstromung. Das dient der Versorgungssicherheit in Zeiten stark
schwankender Brennstoffpreise, aber auch der Vermeidung von CO2. Erneuerbare Energien mit
dem Schwerpunkt Windenergie werden künftig eine deutlich größere Rolle in unserem Mix
spielen. Deshalb haben wir mit RWE Innogy eine eigene Gesellschaft für dieses Geschäftsfeld
Strom- und
Gasvertrieb
RWE npower
1.1
Strategie und Struktur
gegründet. Mit Investitionen von durchschnittlich mehr als 1 Mrd. € pro Jahr wollen wir die
Produktionskapazität erneuerbarer Energien in unserem Portfolio bis 2012 mehr als verdreifachen.
Außerdem investieren wir in den nächsten Jahren in die Entwicklung innovativer Lösungen für die
klimaschonende Kohleverstromung.
Strategie zur Verringerung der CO2-Emissionen. Im August 2007 haben wir die Eckpunkte
einer Strategie erläutert, mit der wir den Kohlendioxid-Ausstoß und die finanziellen Belastungen
aus dem Emissionshandel verringern wollen. Unser Ziel ist, die jährliche Unterausstattung mit
CO2-Zertifikaten durch Vermeidungsmaßnahmen deutlich zu senken. Wir sehen hier ein Reduktionspotenzial von fast 40 Mio. Tonnen bis 2012 und etwas über 60 Mio. Tonnen bis 2015. Die
Zahlen beziehen sich auf den RWE-Kraftwerkspark in seiner aktuellen Größe. Wachstumsinvestitionen bleiben unberücksichtigt. Das entspricht einer Verringerung um mehr als 20 % bis 2012 und
mehr als 30 % bis 2015 im Vergleich zu den CO2-Emissionen des RWE-Konzerns im Jahr 2006
(178 Mio. Tonnen).
Ein zentraler Baustein unserer Strategie sind Klimaschutzmaßnahmen außerhalb Westeuropas im
Rahmen der Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI). Die am Emissionshandel teilnehmenden Unternehmen können ihre Abgabeverpflichtungen auch mit Zertifikaten erfüllen, die durch solche Projekte erworben wurden. Allerdings hat
die EU dafür Obergrenzen festgelegt. Wir veranschlagen das für unsere Anlagen zulässige Volumen in der zweiten Handelsperiode (2008 bis 2012) auf 18 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Die Kosten
für Zertifikate aus CDM/JI-Projekten liegen derzeit im Durchschnitt erheblich unter den Börsenpreisen im Emissionshandel. Weitere Kernelemente unserer CO2-Strategie sind die Verringerung
der Emissionen durch Modernisierung unseres Kraftwerksparks und der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung wollen wir ebenfalls
weiter vorantreiben. Ferner planen wir den Bau des weltweit ersten großtechnischen Kohlekraftwerks mit Abtrennung und unterirdischer Speicherung von CO2.
Die Möglichkeiten des RWE-Konzerns, den Kohlendioxid-Ausstoß nachhaltig zu senken, werden
von energiepolitischen Weichenstellungen wesentlich mitbestimmt. Die wirkungsvollste und
zugleich kostengünstigste Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen ist eine Verlängerung der
Laufzeiten von Kernkraftwerken. Stromerzeugung aus Kernkraft setzt nahezu kein Kohlendioxid
frei; werden Kernkraftwerke stillgelegt, müssen sie durch fossil gefeuerte und damit emissionsintensivere Anlagen ersetzt werden. Der Grund ist, dass erneuerbare Energien nicht in gleichem
Maße Grundlaststrom erzeugen können. Allein durch eine Laufzeitverlängerung für unsere
beiden Biblis-Blöcke könnte ein zusätzlicher CO2-Ausstoß von bis zu 15 Mio. Tonnen pro Jahr
verhindert werden.
41
Strategie und Struktur
Ausbau des Gasgeschäfts. Der weltweite Gasmarkt wird in den nächsten Jahren voraussichtlich
überdurchschnittlich wachsen. Deshalb wollen wir unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet Schritt
für Schritt ausbauen, und zwar auf allen drei Wertschöpfungsstufen. Für die Gasförderung
(Upstream) planen wir eine Verdopplung der Produktion bis 2012/2013 – ohne Akquisitionen. Bei
Gasbeschaffung, -transport und -handel (Midstream) wollen wir unsere Stellung auf dem internationalen Transit-Pipeline-Sektor verstärken und eine Position im Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG) aufbauen. Beim Gasvertrieb (Downstream) prüfen wir vor allem den Einstieg in neue
Märkte, z.B. in Zentral- und Südosteuropa.
Nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Die langfristige Wertsteigerung im Interesse
unserer Investoren steht im Mittelpunkt der RWE-Strategie. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen wir drei Ansätze:
1. Kontinuierliche Verbesserung des bestehenden Geschäfts: Unsere Projekte zur „operativen
Exzellenz“ sind darauf ausgerichtet, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und Kosten zu
senken. Unser aktuelles Kostensenkungsziel von 600 Mio. € bis 2010 heben wir noch in diesem
Jahr an.
2. Investitionen in Wachstum: Heute müssen wir durch Investitionen unsere Marktpositionen
von morgen sichern. Nur so werden wir auch in Zukunft stabile und attraktive Renditen erzielen. Im Mittelpunkt stehen hierbei unsere internationalen Kraftwerks- und Netzaktivitäten, die
Gas- und Ölförderung sowie verstärkt das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Dafür haben
wir das Budget für Sachinvestitionen im laufenden und in den kommenden vier Jahren um
fast ein Drittel auf insgesamt mehr als 30 Mrd. € aufgestockt.
3. Wertschaffende Akquisitionen: Wir sondieren laufend Möglichkeiten, unser bestehendes Portfolio durch Zukäufe zu erweitern. Dabei halten wir an unseren strengen strategischen und finanziellen Akquisitionskriterien fest. So müssen Akquisitionen spätestens im dritten Jahr ihrer
vollständigen Einbeziehung mindestens ihre Kapitalkosten verdienen. Unter den aktuellen
Marktbedingungen ist allerdings Geduld geboten: Das Privatisierungstempo in Osteuropa ist
moderat und auch in anderen Regionen sind die Möglichkeiten für externes Wachstum begrenzt, das Bieterinteresse ist aber groß. Das führt zu hohen Kaufpreisen.
Unternehmensinternes Steuerungssystem. Der Wertbeitrag ist unser zentrales Steuerungsinstrument. Damit verankern wir unser Ziel der langfristigen Wertsteigerung in den Managementprozessen des Konzerns. Der Wertbeitrag ergibt sich aus der Rendite unserer Unternehmensbereiche auf das eingesetzte Vermögen abzüglich der Kapitalkosten. Zentraler Stellhebel des Wertbeitrags ist neben der Steigerung des betrieblichen Ergebnisses die Optimierung der Anlagenintensität. Dafür ist ein effektives Management von Investitionen erfolgsentscheidend. Ein weiterer Stellhebel ist die Verringerung des Nettoumlaufvermögens (Working Capital). Damit stellen
1.1
Strategie und Struktur
wir sicher, dass das Augenmerk auch auf der Steuerung von Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen sowie auf dem Abbau der Vorratsbestände liegt.
Der Wertbeitrag ist neben weiteren, individuell vereinbarten Zielen auch Maßstab für die leistungsorientierte Entlohnung unserer Führungskräfte und außertariflichen Mitarbeiter. Details
zum Wertmanagement bei RWE erläutern wir auf den Seiten 72f und 208f.
Veränderte Unternehmensstruktur. Sechs Unternehmensbereiche verantworten künftig das
operative Geschäft des RWE-Konzerns und steuern die Business Units, die ihnen nachgeordnet
sind:
• RWE Power umfasst unsere kontinentaleuropäische Stromerzeugung (mit Ausnahme erneuerbarer Energien) inkl. der Braunkohleförderung.
• RWE Innogy bündelt seit Februar 2008 unsere Aktivitäten im Bereich erneuerbarer Energien. In
seinem ersten Jahr wird das Unternehmen in der Finanzberichterstattung in der Position
„Sonstige, Konsolidierung“ ausgewiesen.
• RWE Dea fördert Gas und Öl innerhalb und außerhalb Europas. Damit decken wir einen
wachsenden Teil unseres Gasabsatzes mit eigener Produktion ab.
• RWE Supply & Trading ist ein neuer Bereich, in dem wir ab 2008 RWE Gas Midstream und
RWE Trading zusammenfassen. Damit verantwortet der Bereich zum einen die kommerzielle
Optimierung aller nicht regulierten Gasaktivitäten auf der Midstream-Ebene. Dies umfasst die
Beschaffung, den Transport und die Speicherung von Gas sowie das LNG-Geschäft. Zum anderen ist er als größter europäischer Energiehändler unsere Drehscheibe für handelbare
Commodities wie Strom, Gas, Kohle, Mineralöl und CO2-Emissionsrechte.
• RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft für Kontinentaleuropa und versorgt unsere
dort ansässigen Kunden mit Strom, Gas und Wasser. Unter dem Dach des Unternehmens operieren sechs integrierte Regionalgesellschaften in Deutschland und sechs weitere in unseren
kontinentaleuropäischen Märkten. Der überregionale Strom- und Gastransport ist jeweils in
einer rechtlich eigenständigen Gesellschaft gebündelt, ebenso unser Vertriebsgeschäft mit
großen Industriekunden.
• RWE npower verantwortet die Stromerzeugung (mit Ausnahme erneuerbarer Energien) sowie
den Strom- und Gasvertrieb im britischen Markt.
RWE Systems erbringt interne Dienstleistungen für die operativen Unternehmensbereiche. In der
Finanzberichterstattung ist das Unternehmen in der Position „Sonstige, Konsolidierung“
enthalten.
Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns und nimmt als solche zentrale
Leitungsfunktionen wahr, z.B. Konzernentwicklung / Mergers & Acquisitions, Finanzierung,
Controlling, Führungskräfteentwicklung und Kommunikation.
>
1.2 Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Konjunktur in den RWE-Kernmärkten weiter im Aufschwung. Die Weltwirtschaft ist auch 2007
dynamisch gewachsen. Allerdings verstärkte sich im Jahresverlauf der Einfluss der Krise am
US-Hypothekenmarkt. In den meisten Industriestaaten verlor der Aufschwung daher an Kraft;
in den Schwellenländern dagegen setzte er sich nahezu ungebremst fort.
• Nach vorläufigen Zahlen lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone 2007 auf inflationsbereinigter Basis um 2,5 % über dem Vorjahreswert. Motor der Konjunktur war bei steigender
Kapazitätsauslastung die Investitionstätigkeit. Positive Beschäftigungseffekte stützten den
privaten Konsum.
• In Deutschland wuchs die Wirtschaft real ebenfalls um 2,5 %. Aufgrund gestiegener Ertragskraft und guter Auftragslage erhöhten die Unternehmen ihre Ausrüstungsinvestitionen. Die
Exporte legten nicht mehr ganz so stark zu wie im Vorjahr, weil sich der Euro gegenüber dem
US-Dollar erheblich verteuerte. Der Konsum entwickelte sich trotz verbesserter Beschäftigungslage nur schwach. Experten führen dies u. a. auf die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar
2007 zurück.
• In Großbritannien legte das BIP um 3,1 % zu. Ein Grund war auch hier, dass die Unternehmen
verstärkt in Ausrüstungen investierten. Steigende Haushaltseinkommen und eine anhaltend
geringe Arbeitslosigkeit schlugen sich positiv im Konsum nieder.
• Die EU-Länder Zentralosteuropas zeigten nach wie vor ein weit überdurchschnittliches Expansionstempo. Auch hier regten positive Beschäftigungseffekte und steigende Realeinkommen
den privaten Verbrauch an. In einigen Sektoren war bereits ein Mangel an Arbeitskräften zu
beobachten. Ausfuhren und Anlageinvestitionen trugen zum Aufschwung bei. Nach ersten
Schätzungen stieg das BIP in Tschechien um 6 %, in der Slowakei um 7 % und in Polen um 6,5 %.
Für Ungarn wird das Wachstum allerdings nur mit 1,5 % veranschlagt. Dort bremsten Maßnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts den Konsum und die Investitionstätigkeit.
• In den USA trübten vor allem fallende Immobilienpreise und die Krise am Hypothekenmarkt
das konjunkturelle Gesamtbild. Das BIP lag dort nur um geschätzte 2,2 % über dem Vorjahreswert. Ausrüstungsinvestitionen und Konsum wuchsen nur mäßig, die Bautätigkeit war rückläufig. Dagegen wirkte der schwache US-Dollar konjunkturstützend, weil er die Exporte anregte
und die Einfuhren dämpfte.
Auf unsere operative Geschäftsentwicklung haben sich die dargestellten Konjunkturbewegungen
nur begrenzt ausgewirkt. Der Energieverbrauch reagiert auf Änderungen des BIP generell unterproportional. Die wirtschaftliche Dynamik schlägt sich dabei vor allem in der Nachfrage von
43
Rahmenbedingungen
1.2
Rahmenbedingungen
Industrieunternehmen nieder; bei Haushalten hängt der Energieverbrauch hauptsächlich von den
Witterungsverhältnissen ab.
Nachfrage- und Preisentwicklung
Energieverbrauch: Milde Witterung überlagert positive Konjunktureffekte. Milde Temperaturen in der ersten Jahreshälfte dämpften die Nachfrage nach Strom und Gas in unseren Kernmärkten. Daneben regte das hohe Energiepreisniveau zu einem sparsameren Verbrauch an. Gegenläufig wirkte die gute Konjunktur im Industriesektor.
In Deutschland lag der Stromverbrauch 2007 etwa auf Vorjahresniveau. Der witterungsbedingt
niedrigeren Nachfrage für Heizzwecke standen positive Effekte durch die expandierende industrielle Produktion gegenüber. Beim Erdgas waren die Verbrauchsmengen um 5 % rückläufig. Hier
kam der verringerte Heizwärmebedarf wesentlich stärker zum Tragen.
In Großbritannien wurde etwa 3 % weniger Strom verbraucht. Wie in Deutschland minderten
milde Temperaturen den Heizstromeinsatz. Konjunkturbedingte Nachfrageimpulse aus der
Industrie konnten das nicht ausgleichen. Der britische Gasverbrauch stieg um rund 3 % – trotz
des witterungsbedingt niedrigeren Bedarfs im Haushaltssektor. Deutlich erhöht haben sich die
Bezugsmengen der britischen Stromerzeuger; diese setzten verstärkt Gaskraftwerke ein, um von
verringerten Brennstoffpreisen zu profitieren.
Auch in unseren zentralosteuropäischen Märkten wirkte sich die milde Witterung aus. Wegen der
starken Konjunktur erhöhte sich die Stromnachfrage in Polen und der Slowakei dennoch leicht; in
Ungarn stagnierte sie. Stark verringert hat sich der Gasverbrauch. Er bewegte sich in Tschechien
um 7 % und in Ungarn um 11 % unter dem Niveau von 2006.
Ölpreise auf Rekordniveau. Die Notierungen an den internationalen Rohölmärkten haben im
Laufe des Jahres stark angezogen. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent, der im Januar 2007
noch bei rund 50 US$ gelegen hatte, erreichte im Dezember die vorläufige Rekordmarke von
96 US$. Im Jahresdurchschnitt kostete das Barrel Brent 72 US$ und damit 11 % mehr als im Vorjahr. Ausschlaggebend für das noch moderate Preisniveau zu Jahresbeginn waren die ungewöhnlich milden Temperaturen. Sie dämpften den Verbrauch von Öl und Gas und ließen die Rohölvorräte ansteigen. Im weiteren Jahresverlauf machte sich jedoch zunehmend der Nachfragedruck
aus den asiatischen Schwellenländern bemerkbar. Hinzu kamen preiserhöhende Effekte auf der
Angebotsseite: Als sich im Laufe des ersten Quartals der Konflikt zwischen den USA und dem
Iran verschärfte, befürchteten die Marktteilnehmer Engpässe bei Öllieferungen aus der
arabischen Welt. Weiterhin brachten Unruhen in Nigeria große Teile der dortigen Ölproduktion
45
Rahmenbedingungen
zum Erliegen. Zum Jahresende beunruhigten bürgerkriegsähnliche Zustände in Pakistan die
Märkte. Die Mitgliedstaaten der OPEC (Organisation Erdöl exportierender Länder) ergriffen keine
wirksamen Maßnahmen, um den Preisanstieg nachhaltig zu bremsen.
Importpreise für Erdgas unter Vorjahresniveau. Die kontinentaleuropäischen Gasnotierungen
werden in starkem Maße von der Preisentwicklung am Ölmarkt bestimmt – allerdings mit einer
Verzögerung von mehreren Monaten. Die Preise für Erdgasimporte nach Deutschland gaben bis
zur Jahresmitte nach und zogen dann wieder deutlich an. Sie waren durchschnittlich 7 % niedriger als 2006. Im Endkundengeschäft war die Preisentwicklung gleichmäßiger. Für Industriekunden haben sich Gasbezüge leicht verbilligt, für Privathaushalte dagegen etwas verteuert. In
Tschechien werden die Gaspreise seit dem 1. April 2007 nicht mehr vom staatlichen Regulierer
festgelegt. Die Entgelte haben sich dort für Geschäfts- und Industriekunden im Jahresdurchschnitt um 9 % verringert. Für Privathaushalte sind sie dagegen um 2 % gestiegen.
Auch am britischen Erdgas-Spotmarkt zeigte die Preiskurve zunächst nach unten. Dazu trugen der
witterungsbedingte Verbrauchsrückgang und die Inbetriebnahme neuer Import-Pipelines bei.
Steigende Rohölpreise und der reparaturbedingte Ausfall einer Nordsee-Pipeline waren ausschlaggebend dafür, dass sie in der zweiten Jahreshälfte wieder anstiegen. Industrieunternehmen und größere Gewerbekunden konnten von der Gaspreisentwicklung insgesamt profitieren.
Für Haushalte lagen die Entgelte dagegen – wie in Deutschland – leicht über dem Vorjahresniveau.
Dazu trug bei, dass sich die Kosten für den Gastransport und für den Ausgleich von Bedarfsspitzen im Jahresverlauf deutlich erhöhten.
Steinkohlepreise auf Rekordniveau. Neben Rohöl hat sich auch Steinkohle im zurückliegenden
Jahr massiv verteuert. Ende 2007 notierte die metrische Tonne im Rotterdamer Spothandel mit
127 US$ (inkl. Fracht und Versicherung) gegenüber 67 US$ zu Jahresbeginn. Im Berichtszeitraum
kostete sie durchschnittlich 89 US$ und damit 39 % mehr als 2006. Vor allem der hohe Rohstoffbedarf in Indien und China sowie Transport-Engpässe in Südafrika und Australien trieben die
Preise nach oben. Außerdem haben sich die Entgelte für Seefrachten stark erhöht. Die Standardroute Südafrika–Rotterdam wurde 2007 mit durchschnittlich 32 US$ je Tonne abgerechnet. Das ist
doppelt so viel wie im Vorjahr; zeitweise wurde sogar die Marke von 50 US$ überschritten. Dazu
beigetragen haben Abfertigungsstaus für Seeschiffe in den australischen Kohlehäfen, durch die
sich die verfügbare Hochseeflotten-Kapazität verringerte.
Der Preis für deutsche Steinkohle wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
ermittelt. Er folgt der Entwicklung an den internationalen Märkten, allerdings mit einer Verzögerung von einigen Monaten. Die BAFA-Notierungen lagen in den ersten drei Quartalen 2007 bei
65 € je Tonne Steinkohleeinheit. Für das vierte Quartal werden 77 € veranschlagt. Damit würde
der BAFA-Preis für 2007 merklich über dem Vorjahreswert (62 €) liegen; ohne die Dollar-Schwäche
gegenüber dem Euro wäre er noch stärker gestiegen.
1.2
Rahmenbedingungen
Entwicklung der Preise für CO2-Zertifikate im europäischen
Emissionshandel in €/Tonne CO2
40
30
20
10
0
Handelsjahr
2005
Zertifikate für 2007
Zertifikate für 2008
Handelsjahr
2006
Handelsjahr
2007
Quelle: RWE Trading
CO2-Emissionshandel: Preisverfall bei Zertifikaten für 2007. Der bereits 2006 beobachtete
Preisverfall bei CO2-Emissionsrechten für das Jahr 2007 setzte sich fort. Die Notierungen hatten
Anfang 2007 noch bei 6,50 € je Tonne CO2 gelegen. Sie fielen im Februar erstmals unter die
Ein-Euro-Marke; zum Jahresende betrugen sie gerade noch zwei Cent. Im Markt hatte sich die
Erwartung durchgesetzt, dass den Unternehmen in der ersten Handelsperiode (2005 bis 2007)
in ausreichendem Umfang Zertifikate zur Verfügung stehen würden. Bestätigt wurde diese Einschätzung durch die Emissionsbilanzen der EU-Länder für 2005 und 2006. In beiden Jahren war
der CO2-Ausstoß der vom Emissionshandel erfassten Anlagen in Summe niedriger als die Zahl der
vergebenen Zertifikate. Für die zweite Handelsperiode (2008 bis 2012) wird dagegen mit einer
deutlichen Verknappung der Zertifikate gerechnet. Hintergrund ist, dass die nationalen Allokationspläne ab 2008 zum Teil erhebliche Kürzungen bei den Emissionsobergrenzen vorsehen.
Dies zeigt sich in den Preisen der Emissionsberechtigungen für 2008, die im zurückliegenden
Geschäftsjahr mit durchschnittlich 20 € je Tonne CO2 gehandelt wurden. Die starken Preisunterschiede zwischen 2007er- und 2008er-Zertifikaten konnten deshalb zustande kommen, weil
Emissionszertifikate für die erste Handelsperiode nicht in die zweite Handelsperiode übertragen
werden dürfen.
Weiterhin hohe Preise im Terminhandel mit Strom. Die Entwicklung an den europäischen
Strom-Großhandelsmärkten wurde maßgeblich von den hohen Brennstoffpreisen geprägt. Ein
wichtiger Einflussfaktor war auch der CO2-Emissionshandel. Darüber hinaus zeigt sich in der
Entwicklung der Terminpreise, dass die Marktteilnehmer mit langfristig knapper werdenden
Stromerzeugungskapazitäten rechnen. Im kurzfristigen Spothandel kamen preisdämpfende
Witterungseffekte zum Tragen.
47
Rahmenbedingungen
Spotpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Deutschland in €/MWh
140
120
100
80
60
40
20
0
Handelsjahr
2005
Spitzenlast
Grundlast
Handelsjahr
2006
Handelsjahr
2007
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: Energiebörse EEX (Leipzig)
Ein-Jahres-Terminpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Deutschland in €/MWh
100
Terminkontrakt für 2006
Terminkontrakt für 2007
Terminkontrakt für 2008
Handelsjahr
2005
Handelsjahr
2006
Handelsjahr
2007
80
60
40
20
0
Spitzenlast
Grundlast
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: RWE Trading
Im Spothandel an der deutschen Energiebörse EEX wurden Grundlastkontrakte im Jahresdurchschnitt mit 38 € und Spitzenlastkontrakte mit 56 € je Megawattstunde (MWh) abgerechnet.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 ist das ein Rückgang um 25 bzw. 23 %. Hier schlug sich
der Preisverfall bei Emissionszertifikaten für 2007 nieder. In der ersten Jahreshälfte sorgten auch
die milden Temperaturen und ein hohes Windenergie-Aufkommen für niedrige Stromnotierungen.
Im Herbst zogen die Preise allerdings wieder merklich an, u.a. aufgrund des Stillstands mehrerer
deutscher Kernkraftwerke und vermehrter Stromexporte nach Frankreich, wo Streiks und Revisionen die Kraftwerksverfügbarkeit beeinträchtigten. Im deutschen Strom-Terminhandel waren die
Notierungen wesentlich höher als am Spotmarkt, was u.a. auf die Preisdifferenzen im CO2-Emissionshandel zurückzuführen ist. Wer sich 2007 für das Folgejahr mit Strom eindeckte, musste
1.2
Rahmenbedingungen
durchschnittlich 56 € je MWh (Grundlast) bzw. 79 € je MWh (Spitzenlast) bezahlen. Zum Vergleich:
Im Jahr 2006 kostete ein 2007er-Terminkontrakt 55 bzw. 81 € je MWh.
Um Absatz- und Preisrisiken zu reduzieren, verkaufen wir die Erzeugung unserer Kraftwerke nahezu vollständig auf Termin. Die oben dargestellte Preisentwicklung hatte daher keinen nennenswerten Einfluss auf unsere im Berichtsjahr erzielten Erlöse. Entscheidend war vielmehr, zu welchen Konditionen wir Terminkontrakte für 2007 in den vorangegangenen Jahren abschließen
konnten. Dabei profitierten wir davon, dass die Marktnotierungen im Stromhandel seit 2002
nach oben tendieren. Der Preis, den wir beim Verkauf unserer deutschen Stromproduktion für
2007 erzielen konnten, lag im Durchschnitt bei 47 € je MWh. Der Vergleichswert für die
2006er-Produktion betrug 38 €. Daraus errechnet sich ein Anstieg von 24 %.
Die Entwicklung der Strompreise für deutsche Endkunden stellte sich uneinheitlich dar. Industriekunden mussten durchschnittlich 2 % weniger bezahlen als 2006. Hier machte sich die Preisentwicklung am Großhandelsmarkt (insbesondere im Spothandel) bemerkbar. Die Entgelte für
Haushalte und kleine Gewerbebetriebe erhöhten sich hingegen um 3 bis 4 %. Generell preissteigernd wirkte die Anhebung der Mehrwertsteuer zu Jahresbeginn. Hinzu kam, dass die Belastungen aus dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) zunahmen. Nach dem EEG haben
die deutschen Netzbetreiber für Stromeinspeisungen aus regenerativen Quellen feste Vergütungssätze zu zahlen, die zumeist erheblich über den Notierungen am Strommarkt liegen. Das
Gesetz sieht dabei einen bundesweiten Ausgleichsmechanismus vor: Die gezahlten Vergütungen
werden zunächst auf alle Netzbetreiber umgelegt und von diesen über den Strompreis an die
Endkunden weiterberechnet. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
veranschlagt das EEG-Stromaufkommen 2007 auf etwa 67 Mrd. kWh. Das ist ein Drittel mehr als
2006. Stark zugelegt hat die Stromerzeugung aus Windkraft, Biomasse und Sonnenenergie.
Gestiegen ist auch die Durchschnittsvergütung für Einspeisungen nach dem EEG. Sie lag 2007
bei geschätzten 11,06 Cent/kWh gegenüber 10,30 Cent/kWh im Vorjahr. Hier kommt die überproportionale Zunahme der Einspeisung von Solarstrom zum Tragen.
Spotpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Großbritannien in £/MWh
100
80
60
40
20
0
Handelsjahr
2006
Handelsjahr
2005
Spitzenlast
Grundlast
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: RWE Trading
Handelsjahr
2007
49
Rahmenbedingungen
Ein-Jahres-Terminpreise am Strom-Großhandelsmarkt in Großbritannien in £/MWh
100
Terminkontrakt für 2006
Terminkontrakt für 2007
Terminkontrakt für 2008
Handelsjahr
2005
Handelsjahr
2006
Handelsjahr
2007
80
60
40
20
0
Spitzenlast
Grundlast
Monatsdurchschnittswerte
Quelle: RWE Trading
Am britischen Strommarkt lagen die Preise zunächst weit unter Vorjahresniveau, bewegten sich
im Herbst aber wieder nach oben. Im Jahresdurchschnitt wurde Grundlaststrom am Spotmarkt
mit 29 £ (43 €) je MWh gehandelt; das sind 28 % weniger als 2006. Spitzenlaststrom verbilligte
sich um 25 % auf 39 £ (57 €). Die Notierungen lagen damit noch etwas über dem deutschen
Niveau. Auch der britische Spotmarkt war durch die milde Witterung und den Preisverfall bei
2007er-Emissionszertifikaten geprägt. Daneben wirkten auch die niedrigeren Gasnotierungen
preisdämpfend. In Großbritannien haben Gaskraftwerke einen höheren Anteil an der Erzeugungskapazität als in Deutschland und damit einen stärkeren Einfluss auf die Strompreisbildung.
Am Strom-Terminmarkt lagen die Notierungen ebenfalls unter Vorjahresniveau, allerdings nicht so
weit wie im Spothandel. Im Berichtszeitraum wurden Lieferungen für 2008 mit durchschnittlich
41 £ (60 €) je MWh Grundlaststrom abgerechnet und waren damit ebenfalls teurer als in Deutschland. Verglichen mit dem Preis, der 2006 für einen 2007er-Terminkontrakt bezahlt werden musste,
verbilligten sie sich um 17 %. In der Spitzenlast sanken die Notierungen um 16 % auf 52 £ (76 €).
RWE verkauft die Stromproduktion der britischen Kraftwerke – ähnlich wie in Deutschland – weitgehend auf Termin. Die im Berichtszeitraum erzielten Erlöse wurden somit durch Preistrends in
Vorjahren bestimmt. Da die Notierungen am Terminmarkt bis Mitte 2006 stark gestiegen waren,
konnte RWE npower ihre Stromerzeugung für 2007 – ebenso wie RWE Power – zu wesentlich
höheren Preisen absetzen als die 2006er-Produktion.
Am britischen Endkundenmarkt haben sich die Strompreise für Industrieunternehmen und
Geschäftskunden deutlich verringert. Die Entgelte in diesen Kundensegmenten passen sich über
Vertragsklauseln i.d.R. zügig an die Entwicklung am Großhandelsmarkt an. Sie waren in starkem
Maße durch den Rückgang der Spotpreise geprägt. Auch bei Haushalten und kleineren Gewerbebetrieben werden die Endkundenpreise wesentlich durch die Entwicklung am Großhandelsmarkt
beeinflusst – allerdings mit einiger Verzögerung. Für diese Kundengruppe hat sich die Stromrech-
1.2
Rahmenbedingungen
nung daher – trotz zwischenzeitlicher Preissenkungen durch die Energieversorger – im Jahresdurchschnitt um 5 bis 10 % erhöht.
In den zentralosteuropäischen Strommärkten entwickelten sich die Endkundenpreise unterschiedlich. Privathaushalte in Ungarn mussten 13 % mehr bezahlen als im Vorjahr. In Polen erhöhte sich
das Preisniveau geringfügig, in der Slowakei blieb es stabil.
Politische Rahmenbedingungen
Das politische Umfeld ist ein Schlüsselfaktor für unser Geschäft. Im abgelaufenen Jahr stand die
Ausgestaltung des europäischen CO2-Handelssystems für den Zeitraum von 2008 bis 2012 im
Blickpunkt. Zudem hat die Europäische Kommission Anfang 2008 ihre Entwürfe zur CO2-Handelsperiode von 2013 bis 2020 und einen Richtlinienentwurf zur Förderung der erneuerbaren Energien vorgelegt. Auf nationaler Ebene war 2007 die Entscheidung für die Einführung der Anreizregulierung im deutschen Netzgeschäft zum 1. Januar 2009 besonders bedeutsam für uns. Spürbare Auswirkungen auf unser Geschäft kann auch die Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen haben, die Ende 2007 in Kraft getreten ist.
Zuteilungsgesetz für deutschen Emissionshandel 2008 bis 2012 verabschiedet. Der Deutsche
Bundestag hat am 22. Juni 2007 den gesetzlichen Rahmen für die Zuteilung von Emissionsrechten in der zweiten CO2-Handelsperiode von 2008 bis 2012 beschlossen. Am 6. Juli 2007 gab auch
der Bundesrat dafür grünes Licht. Deutschland kann ab 2008 jährlich Emissionszertifikate für
453 Mio. Tonnen CO2 an Industrie und Versorger vergeben – rund 11 % weniger als in der abgelaufenen ersten Handelsperiode (2005 bis 2007). Während die energieintensiven Industrien
(etwa Chemie, Zement und Stahl) weiterhin 98,75 % der benötigten Zertifikate gratis erhalten,
wird die staatliche Zuteilung vor allem bei den Stromversorgern gekürzt. Weitere Belastungen für
die Energieversorger ergeben sich dadurch, dass aus ihrem Kontingent jährlich Zertifikate für
40 Mio. Tonnen CO2 versteigert werden.
Die Berechtigungen werden nach einem Mischsystem auf Basis von Benchmarks und historischen
Emissionen zugeteilt. Dabei werden brennstoffabhängige Emissionsnormwerte für Erdgas
(365g CO2/kWh) und Kohle (750g CO2/kWh) angesetzt, die sich an der besten verfügbaren Technik orientieren. Eine gesonderte Benchmark für Braunkohlekraftwerke gibt es nicht. Die
Zuteilung für ältere und damit ineffizientere Kraftwerke wird über eine Malusregelung zusätzlich
gekürzt. Bei der Vergabe der Emissionsrechte wird für bestehende Anlagen die jahresdurchschnittliche Auslastung in den Jahren 2000 bis 2005 zugrunde gelegt. Bei Neuanlagen werden
sogenannte Standardauslastungsfaktoren verwendet, die bei Gas und Steinkohle 7.500 Stunden
und bei Braunkohle 8.250 Stunden pro Jahr betragen.
51
Rahmenbedingungen
Anlagenbetreiber dürfen ihre Abgabeverpflichtungen auch mit Zertifikaten erfüllen, die sie durch
Klimaschutzprojekte im Rahmen der Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM)
und „Joint Implementation“ (JI) erworben haben. Die Bundesregierung hat hierfür eine auf die
anlagenspezifische Zuteilungsmenge bezogene Obergrenze von 22 % eingeführt.
Derzeit gehen wir davon aus, dass die kostenlose Vergabe von Zertifikaten zwischen 2008 und
2012 rund 60 % unserer Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland abdecken wird. Bei einem
erwarteten jahresdurchschnittlichen CO2-Ausstoß in Größenordnung von 140 Mio. Tonnen entspricht dies einer Zuteilung für ca. 85 Mio. Tonnen. In unserem zweiten Kernmarkt Großbritannien veranschlagen wir die Emissionen unseres aktuellen Kraftwerksparks im gleichen Zeitraum
auf durchschnittlich 20 Mio. Tonnen pro Jahr; voraussichtlich werden wir für rund 14 Mio. Tonnen
bzw. 70 % kostenfreie Zertifikate erhalten.
Europäische Kommission verabschiedet Klimaschutzpaket für den Zeitraum 2013 bis 2020.
Am 23. Januar 2008 hat die Europäische Kommission ein Klimaschutzpaket für den Zeitraum von
2013 bis 2020 vorgestellt. Darin werden allen EU-Mitgliedsländern verbindliche Ziele für die
Verminderung der Treibhausgasemissionen und den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch vorgeschrieben. Gegenüber dem Basisjahr 1990 sollen die Emissionen bis 2020 um
20 % gesenkt werden. Im gleichen Zeitraum soll der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 % ansteigen. Die Fortführung von CDM/JI-Projekten will die EU-Kommission
an die Bedingung knüpfen, dass die Länder, in denen die Projekte durchgeführt werden, ein
internationales Klimaabkommen für die Zeit nach 2012 ratifizieren.
Die gesamte Zuteilungsmenge für den Zeitraum von 2013 bis 2020 deckt CO2-Emissionen von
durchschnittlich 1,85 Mrd. Tonnen pro Jahr ab und fällt damit äußerst knapp aus. Zusammen mit
der restriktiven Haltung zu CDM/JI-Projekten wird dies voraussichtlich zu hohen Preisen im Emissionshandel und damit zu einer weiteren Verteuerung von Strom führen. Zudem soll die Energiewirtschaft ab 2013 besonders belastet werden, da für sie eine vollständige Versteigerung der
benötigten Emissionszertifikate vorgesehen ist. Die anderen Wirtschaftszweige müssen dagegen
ab 2013 anfänglich nur 20 % ihres Bedarfs an Zertifikaten ersteigern, bis 2020 soll dieser Anteil
auf 100 % steigen. Für energieintensive Unternehmen, die in besonderem Maße dem globalen
Wettbewerb ausgesetzt sind und bei denen ein erhebliches Risiko einer Verlagerung von CO2Emissionen in Drittländer vorliegt, sieht der Entwurf eine Ausnahme vor: Sie könnten weiterhin
eine vollständig kostenlose Zuteilung der benötigten Menge erhalten. Auf eine genaue
Definition der Branchen will sich die Kommission allerdings erst 2010 festlegen.
Aus unserer Sicht stellt das Vorgehen der EU-Kommission die Wirtschaftlichkeit des künftigen
Neubaus hocheffizienter Kohlekraftwerke infrage und gefährdet die Kohle als wichtigen
Bestandteil im heimischen Energiemix.
1.2
Rahmenbedingungen
EU spricht sich für „Ownership Unbundling“ im Transportnetz-Geschäft aus. Im vergangenen Jahr hat die EU-Kommission ein umfangreiches Energiepaket einschließlich der entsprechenden Richtlinienvorschläge vorgestellt. Dieses Paket zielt darauf ab, den Wettbewerb im europäischen Energiemarkt zu stärken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Zudem sollen die
Kompetenzen der nationalen Regulierungsbehörden gestärkt werden. Die EU-Kommission hat
darüber hinaus das Ziel, durch eine Agenda für die Zusammenarbeit der nationalen Regulierungsbehörden die Grundlagen für eine europäische Regulierungsinstanz zu schaffen.
Im Mittelpunkt des Richtlinienpakets stehen die Strom- und Gastransportnetze. Die EU-Kommission strebt deren vollständige eigentumsrechtliche Abtrennung von den übrigen Geschäftsbereichen integrierter Versorgungsunternehmen an (Ownership Unbundling). Ihr Argument, dass dies
positive Auswirkungen auf Wettbewerbsintensität und Investitionen im Netzgeschäft habe, ist
allerdings empirisch nicht belegt und wissenschaftlich umstritten. Das Richtlinienpaket sieht
alternativ die Möglichkeit vor, einen „Independent System Operator“ (ISO) für die Transportnetze einzuschalten: Hierbei würde das operative Geschäft auf einen unabhängigen Dritten übertragen, der nicht mit einem Erzeugungsunternehmen verbunden ist; Eigentümer der Netze bliebe
der Energieerzeuger. Im Rahmen der aktuellen politischen Diskussion des Energiepakets werden
zurzeit Alternativen zum Ownership Unbundling und zum ISO diskutiert.
Inzwischen hat eine Gruppe von acht Mitgliedstaaten, darunter Deutschland und Frankreich, ein
drittes Modell vorgelegt, das den freien Netzzugang und ausreichende Investitionen in die Netzinfrastruktur sicherstellt. Drastische Einschnitte in das Eigentumsrecht führen aus unserer Sicht
weder zu mehr Wettbewerb, noch dienen sie als Anreiz für Investitionen.
Das Richtlinienpaket wird im Wege des Mitentscheidungsverfahrens im EU-Ministerrat und im
Europäischen Parlament verhandelt. Da im Juni 2009 Neuwahlen für das Europäische Parlament
anstehen und die Kommission danach neu besetzt wird, ist zu erwarten, dass das Paket
spätestens Februar 2009 verabschiedet wird.
Novellierung des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen. Am 22. Dezember
2007 ist eine Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in Kraft getreten.
Ihr Ziel ist, die Missbrauchsaufsicht im deutschen Energiesektor wirksamer zu gestalten. Vorgesehen ist u.a. eine verstärkte staatliche Kostenkontrolle bei der Bildung von Energiepreisen. Ferner ist es nunmehr Aufgabe der Energieversorger, die Angemessenheit ihrer Preise nachzuweisen;
bisher lag die Beweislast beim Kartellamt. Des Weiteren sind kartellrechtliche Missbrauchsverfügungen neuerdings sofort und damit bereits vor ihrer gerichtlichen Klärung vollziehbar. Allerdings darf das Kartellamt weiterhin nur dann eingreifen, wenn der Unterschied zwischen den
Preisen des betroffenen Unternehmens und der Vergleichsunternehmen erheblich ist.
53
Rahmenbedingungen
Wir lehnen die Novelle entschieden ab. Sie gefährdet die Einhaltung der EU-Vorgabe, nach der im
europäischen Energiesektor eine Preisbildung nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu ermöglichen ist. Die konkreten Auswirkungen der Gesetzesänderung lassen sich allerdings derzeit noch
nicht abschätzen. Maßgeblich ist, wie das Kartellamt und die Gerichte das neue Instrumentarium
in der Praxis anwenden werden.
Bundesrat beschließt Anreizregulierungsverordnung im deutschen Netzgeschäft. Der Bundesrat hat Ende September 2007 die Anreizregulierungsverordnung für die deutschen Strom- und
Gasnetze verabschiedet. Nach der Zustimmung durch die Bundesregierung wurde die Verordnung
Anfang November im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die Einführung der Anreizregulierung ist
für den 1. Januar 2009 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll sich die Kalkulation der Netzentgelte
nicht mehr ausschließlich an den Kosten der jeweiligen Netzbetreiber orientieren; zusätzlich werden auch die Kosten von Netzbetreibern einfließen, die von der Bundesnetzagentur als vorbildlich angesehen werden (Effizienzniveau = 100 %). Die nicht als effizient eingestuften Gesellschaften müssen innerhalb von zwei Regulierungsperioden, die jeweils fünf Jahre umfassen, die Effizienz der Vergleichsunternehmen erreichen. Keinem Unternehmen soll ein Niveau von weniger als
60 % bescheinigt werden. Zusätzlich sieht die Verordnung eine von allen Unternehmen zu erbringende Effizienzsteigerung vor. Diese soll in der ersten Regulierungsperiode um 1,25 % p.a. und
in der zweiten um 1,5 % p.a. über dem jährlichen gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt
liegen. Aus unserer Sicht sind die geforderten Effizienzverbesserungen extrem hoch. Bedenklich
ist auch, dass die Verordnung weitgehende Erleichterungen für kleine Unternehmen enthält, die
zu einer erheblichen Ungleichbehandlung der Netzbetreiber führen werden.
Einigung mit Bundeskartellamt im Verfahren um CO2-Kosten. Das Bundeskartellamt hat das
Verfahren gegen RWE eingestellt, in dem geklärt werden sollte, ob die Berücksichtigung von
Opportunitätskosten für Emissionszertifikate in Industriestrompreisen im Geschäftsjahr 2005
rechtmäßig war. Im Gegenzug versteigert RWE Strommengen aus abgeschriebenen Stein- und
Braunkohlekraftwerken an Industriekunden. Wir sind unverändert davon überzeugt, dass die
Berücksichtigung von CO2-Kosten in den Strompreisen rechtmäßig ist; allerdings ziehen wir die
Einigung mit dem Kartellamt einer langjährigen gerichtlichen Auseinandersetzung vor. Wir haben
uns verpflichtet, Industrieunternehmen in vierteljährlichen Auktionen die Stromerzeugung aus
Kraftwerken mit einer Gesamtkapazität von 1.575 MW p.a. für den Lieferzeitraum von 2009 bis
2012 anzubieten. Dies entspricht einem Produktionsvolumen von insgesamt etwa 46 Mrd. kWh.
Der Startpreis in den Auktionen liegt bei den Vollkosten eines abgeschriebenen Stein- bzw.
Braunkohlekraftwerks; in diesem Preis sind Kostenvorteile durch die unentgeltliche Zuteilung von
CO2-Zertifikaten für die Produktion in den Kraftwerken enthalten. Die erste Auktion fand am
13. Februar 2008 statt.
1.2
Rahmenbedingungen
Reform der deutschen Unternehmensbesteuerung. Mitte 2007 haben Bundestag und Bundesrat das deutsche Unternehmensteuerreformgesetz 2008 verabschiedet. Aus dem Gesetz ergeben
sich weit reichende Veränderungen, die sowohl die Gewinn- und Einkommensermittlung als auch
die Ertragsteuertarife betreffen. Für 2008 verringert sich der durchschnittliche zusammengefasste Ertragsteuersatz der in Deutschland besteuerten Unternehmen des RWE-Konzerns von bisher
rund 39 % auf etwa 31 %. Die dadurch veranlasste Neubewertung bilanzierter latenter Steuern
führte im Geschäftsjahr 2007 zu einem Einmalaufwand von 256 Mio. €.
„Energiepakt für Deutschland“. Ende vergangenen Jahres hat der RWE-Vorstandsvorsitzende
Politik und Öffentlichkeit zu einem „Energiepakt für Deutschland“ aufgerufen. Hintergrund ist der
andauernde Konflikt zwischen Industrie, Energiewirtschaft und Politik im Hinblick auf die Preisentwicklung und den Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt. Mit dieser Initiative setzt sich RWE
dafür ein, dass Lösungen für die drängenden energiewirtschaftlichen Aufgaben der Zukunft konstruktiv und vor allem gemeinsam erarbeitet werden. Wir haben dafür Vorschläge eingebracht.
Im Mittelpunkt stehen neue Produkte für energieintensive Kunden und Haushalte, der verstärkte
Ausbau von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sowie eine deutliche Ausweitung
der Energieforschung. RWE will in allen diesen Bereichen einen wesentlichen Beitrag leisten.
Erste Gespräche mit dem Bundesminister für Wirtschaft, Verbraucherverbänden und Vertretern
der energieintensiven Industrien haben bereits stattgefunden.
>
1.3 Wesentliche Ereignisse
Das Jahr 2007 stand für RWE im Zeichen organischen Wachstums. Im Rahmen des Investitionsprogramms zur Modernisierung und Erweiterung unseres Erzeugungsportfolios starteten wir den
Bau von zwei hochmodernen Gaskraftwerken. Außerdem haben wir eine Investitionsoffensive im
Bereich der erneuerbaren Energien eingeläutet. Mit diesen Maßnahmen wird unser Kraftwerkspark effizienter und klimaschonender. Vorangekommen sind wir auch auf dem Weg, unsere
Position im europäischen Gasgeschäft auszubauen. Unsere Fokussierung auf das Kerngeschäft
Energie konnten wir dagegen 2007 noch nicht abschließen: Der Börsengang von American Water
musste wegen ungünstiger Rahmenbedingungen am US-Kapitalmarkt verschoben werden.
Bau von zwei Gaskraftwerken gestartet. Im Juni 2007 haben wir an unserem deutschen
Standort Lingen mit dem Bau einer Gas-und-Dampfturbinen-Anlage (GuD) begonnen. Wir veranschlagen das Investitionsvolumen auf etwa 500 Mio. €. Das Kraftwerk wird über eine Nettoleistung von 875 MW verfügen und soll 2009 den Betrieb aufnehmen. Eine weitere GuD-Anlage
errichten wir im britischen Staythorpe (Nottinghamshire). Hier haben wir im Oktober 2007 den
Grundstein gelegt. Das Kraftwerk wird vier Blöcke mit einer Leistung von zusammen 1.650 MW
umfassen. Wir veranschlagen das Investitionsvolumen mit rund 900 Mio. €; der erste Kraftwerksblock soll 2010 ans Netz gehen.
Weitere Kraftwerksprojekte befinden sich noch in der Genehmigungsphase. Unter anderem wollen wir im britischen Pembroke eine GuD-Anlage mit einer Gesamtleistung von 2.000 MW errichten. Außerdem planen wir neue Steinkohle-Doppelblöcke an den Standorten Hamm (Deutschland)
und Eemshaven (Niederlande) mit einer Kapazität von 1.530 MW bzw. 1.560 MW. Diese Projekte
haben wir bereits im Geschäftsbericht 2006 erläutert.
Ein weiterer Steinkohle-Doppelblock mit einer Leistung von 1.530 MW war für den deutschen
Standort Ensdorf vorgesehen. Dieses Projekt haben wir wegen mangelnder Akzeptanz in der
Bevölkerung aufgegeben. Für den Bau des Doppelblocks wäre eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich gewesen, die bei einer Bürgerbefragung keine Mehrheit fand.
Massiver Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Ende 2007 haben wir die
Gründung einer neuen Gesellschaft beschlossen, in der wir unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der
erneuerbaren Energien bündeln. Das neue Unternehmen hat am 1. Februar 2008 die Geschäftstätigkeit aufgenommen. Es firmiert unter dem Namen „RWE Innogy“ und ist unmittelbar der
RWE AG zugeordnet. RWE Innogy übernimmt den Großteil unserer bestehenden Erzeugungskapazität aus regenerativen Energien und soll ab 2008 durchschnittlich mindestens 1 Mrd. € pro
Jahr in neue Anlagen investieren. Wir wollen unsere Stromerzeugungskapazität auf diesem Gebiet bis 2012 mehr als verdreifachen. Der Schwerpunkt liegt auf Windkraftprojekten. Vorsitzender
der Geschäftsführung von RWE Innogy ist Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (58), der sich durch seine
frühere unternehmerische Tätigkeit und die Wahrnehmung umweltpolitischer Aufgaben hohes
Renommee erworben hat.
55
Wesentliche Ereignisse
1.3
Wesentliche Ereignisse
RWE zählt bereits heute zu den größten Betreibern von Windkraftanlagen in Großbritannien.
Weitere Schwerpunkte sind Wasser- und Biomasseprojekte in ganz Europa. Mit North Hoyle vor
der walisischen Küste betreiben wir bereits einen großen Offshore-Windpark, der über eine Gesamtleistung von 60 MW verfügt. Im Juli 2007 haben wir in unmittelbarer Nähe mit dem Bau
unseres zweiten Offshore-Windparks Rhyl Flats begonnen. Die Anlage mit einer Leistung von
90 MW soll Mitte 2009 den Betrieb aufnehmen. Das Investitionsvolumen wird auf 280 Mio. €
veranschlagt. Daneben leisten wir Vorarbeiten für den Offshore-Windpark Gwynt y Môr, ebenfalls
nahe der walisischen Küste. Wir werden hierfür voraussichtlich rund 2 Mrd. € einsetzen. Die Baugenehmigung für dieses Projekt steht noch aus. Mit 750 MW wäre Gwynt y Môr einer der größten
Offshore-Windparks weltweit. Die ersten Turbinen könnten dort 2012 ans Netz gehen.
Ausbau der Position im europäischen Gasmarkt. Auch unsere Gasaktivitäten werden wir deutlich ausbauen. Unser Augenmerk richten wir u.a. auf das Geschäft mit verflüssigtem Erdgas
(LNG = Liquefied Natural Gas). Im Juli 2007 haben wir bekannt gegeben, dass wir an der deutschen Nordseeküste eine Anlandestation für LNG-Tanker errichten wollen. Unser Projektpartner ist
das US-Unternehmen Excelerate Energy. Es verfügt über eine Technologie, die eine Regasifizierung an Bord der Tankschiffe und eine direkte Gaseinspeisung in das Pipeline-Netz erlaubt. Dadurch verringert sich das Investitionsvolumen für Infrastrukturmaßnahmen an Land erheblich.
Bei plangemäßem Projektfortschritt könnten ab 2010 bis zu 600.000 m3 regasifiziertes LNG pro
Stunde in das deutsche Netz eingespeist werden. Im britischen Teesside ist eine vergleichbare
Excelerate-Anlandestation bereits seit Februar 2007 in Betrieb.
Börsengang von American Water verschoben. Im Herbst 2007 mussten wir von unserem Vorhaben abrücken, American Water noch bis Jahresende mindestens mit einer Aktienmehrheit an
der New Yorker Börse zu platzieren. Grund war, dass sich die Rahmenbedingungen am US-Kapitalmarkt im Jahresverlauf stark verschlechtert hatten. Bei einem Börsengang Ende 2007 hätten wir
voraussichtlich nicht den fairen Wert des Unternehmens erzielen können. Wir beabsichtigen, die
Mehrheit an American Water möglichst rasch, aber zu einem angemessenen Preis, zu verkaufen.
Niederländische Gasnetzgesellschaften verkauft. Im Juni 2007 hat RWE Energy ihre niederländischen Gasnetzgesellschaften Obragas Net und Netbeheer Haarlemmermeer an die Stadt Eindhoven abgegeben. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf rund 400 Mio. €. Unsere jährlichen
Umsatzerlöse verringern sich durch den Verkauf der Netzaktivitäten um rund 50 Mio. €. Wir werden uns in den Niederlanden künftig auf die Stärkung unserer Vertriebsaktivitäten und auf die
Stromerzeugung konzentrieren, da die dortige Gesetzgebung eine Ausweitung unserer Netzaktivitäten verbietet.
57
Wesentliche Ereignisse
RWE trennt sich von der Beteiligung an der RAG. RWE, E.ON und ThyssenKrupp hielten bis zum
30. November 2007 insgesamt 90 % des Aktienkapitals der RAG Aktiengesellschaft. An diesem
Tag wurden die Aktienpakete zu einem symbolischen Kaufpreis von jeweils 1 € an die RAGStiftung übertragen. Die Aktionäre haben den Wert der RAG-Beteiligung durch ein Gutachten der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young detailliert ermitteln lassen. Danach hatten die
Beteiligungen keinen positiven Wert. Die drei RAG-Gesellschafter unterstützen mit der Übertragung ihrer Anteile die Umsetzung des von der Bundesregierung mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Saarland vereinbarten Konzepts zum Ausstieg aus dem subventionierten
deutschen Steinkohlebergbau.
Bundeskartellamt verbietet Erwerb einer Beteiligung an Saar Ferngas. Das Bundeskartellamt
hat uns im März 2007 untersagt, die Mehrheit an der Saar Ferngas AG zu erwerben. Wir haben
gegen diese Entscheidung Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt. Im
Mai 2006 hatten wir mit der RAG Aktiengesellschaft die Übernahme ihres Anteils von 77 % an
dem süd-westdeutschen Gasversorger vereinbart. Anfang Juli 2007 trat RAG unter Hinweis auf
die Entscheidung des Kartellamts vom Verkaufsvertrag mit RWE zurück. Die Beteiligung an Saar
Ferngas ging inzwischen an das luxemburgische Unternehmen ArcelorMittal. Trotzdem halten wir
unsere Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf aufrecht. Zum einen messen wir dem
Verfahren grundsätzliche Bedeutung für die Beteiligungsstrategie des Konzerns bei, zum anderen
wollen wir unsere Rechtsschutzmöglichkeiten wahren.
Deutschlandweiter Stromvertrieb via Internet. RWE hat die Vertriebsgesellschaft eprimo
übernommen, nachdem das Bundeskartellamt die Transaktion im März 2007 genehmigt hatte.
eprimo tritt mit einem innovativen internetbasierten Geschäftsmodell am Markt auf. Das Unternehmen hat derzeit 200.000 Privat- und Gewerbekunden. Seit Oktober 2007 vertreiben wir mit
eprimo auch Gas über das Internet, ab Herbst 2008 voraussichtlich bundesweit. eprimo ist als
Ergänzung zu den klassischen Angeboten der RWE-Regionalgesellschaften gedacht, die sich
durch lokale Nähe zum Kunden und persönliche Beratung auszeichnen.
RWE und schweizerische EOS tauschen Stromerzeugung aus Wasserkraft und Steinkohle.
RWE Trading und die schweizerische EOS (Energie Ouest Suisse) haben im August einen Vertrag
über den Tausch von Kraftwerks-Tranchen geschlossen. Dabei erhält EOS Strom aus Steinkohlekraftwerken der RWE Power – davon den Großteil auf Optionsbasis – und übernimmt für diese
Mengen die Kosten für Brennstoffe und CO2-Zertifikate. Im Gegenzug hat RWE das Recht, Spitzenlasterzeugung aus Wasserkraftwerken von EOS anzufordern. Die Vereinbarung tritt zum
1. Januar 2009 in Kraft und ist zunächst auf zehn Jahre befristet. RWE wird voraussichtlich
Strommengen in einer Größenordnung von 1 Mrd. kWh pro Jahr liefern. Der Vertrag über den
Tausch von Kraftwerks-Tranchen hat Modellcharakter: Wir können dadurch kurzfristig und flexibel
auf Spitzenlaststrom zugreifen, den wir sonst über die Börse beschaffen müssten. Außerdem
verringert sich für uns das CO2-Preisrisiko. Das Tauschgeschäft mit EOS soll der Startpunkt sein
für weitere Transaktionen dieser Art, mit denen wir unser Erzeugungsportfolio optimieren wollen.
1.3
Wesentliche Ereignisse
RWE führt Kapitaldeckung für Großteil der Pensionsverpflichtungen ein. Zum 30. März 2007
haben wir eine Kapitaldeckung für Teile unserer Pensionsverpflichtungen eingeführt. Im Rahmen
eines Contractual Trust Arrangement (CTA) wurden Vermögenswerte in Höhe von 7,9 Mrd. € auf
den RWE Pensionstreuhand e.V. übertragen und konnten deshalb mit den Pensionsrückstellungen verrechnet werden. Die Mittel dienen der Finanzierung der Pensionszusagen; eine anderweitige Nutzung ist nicht möglich. Unsere Nettoschulden bleiben von der Transaktion unberührt, da
hier die Pensionsrückstellungen miterfasst sind. Im weiteren Jahresverlauf wurde die RWE Pensionsfonds AG gegründet. Auf den Pensionsfonds haben wir Mittel aus dem CTA in Höhe von
4,6 Mrd. € übertragen. Sie dienen der Deckung von Pensionsverpflichtungen für unsere bereits in
den Ruhestand getretenen Mitarbeiter.
Weitere Vereinfachung des Zugangs zum Gastransportnetz. RWE Transportnetz Gas und
E.ON Gastransport haben im Juli 2007 vereinbart, Teile ihrer Gasnetze zusammenzulegen. Bis
zum 1. Oktober 2008 soll so ein gemeinsames Marktgebiet für niedrigkalorisches Erdgas (L-Gas)
entstehen. Das wird den Netzzugang und den Gashandel erleichtern und zu einer Intensivierung
des Wettbewerbs führen. RWE Transportnetz Gas hatte bereits zum 1. April 2007 ihre beiden
Marktgebiete für hochkalorisches Gas (H-Gas) zusammengelegt.
Dr. Jürgen Großmann neuer Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Mit Wirkung zum
1. Oktober 2007 hat der Aufsichtsrat der RWE AG Dr. Jürgen Großmann (55) zum Vorsitzenden
des Vorstands der RWE AG bestellt. Um einen reibungslosen Führungswechsel zu ermöglichen,
hatte der bisherige Amtsinhaber Harry Roels (59) die vorzeitige Beendigung seiner noch bis
31. Januar 2008 laufenden Bestellung angeboten und war mit Ablauf des 30. September 2007
aus dem Konzern ausgeschieden. Ursprünglich sollte Großmann zum 1. November 2007 in den
Vorstand eintreten und zum 1. Februar 2008 den Vorsitz übernehmen. Jürgen Großmann ist seit
1993 Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH; bis 2006 führte er auch die Geschäfte
des Unternehmens. Vor der Übernahme der Georgsmarienhütte war er u.a. Mitglied im Vorstand
der Klöckner-Werke AG.
Wesentliche Ereignisse nach Ablauf des Berichtszeitraumes:
Eintritt in den türkischen Markt. Ende Januar 2008 haben wir mit der Unterzeichnung eines
Memorandum of Understanding unseren Eintritt in den türkischen Markt vorbereitet. Wir wollen
uns an einem türkischen Stromerzeuger beteiligen und gemeinsam mit ihm Kraftwerke bauen.
Außerdem sind wir seit Anfang 2008 mit einer eigenen Landesgesellschaft in der Türkei vertreten.
Die türkische Wirtschaft bietet attraktive Wachstumschancen, da der Strom- und Gasbedarf des
Landes voraussichtlich um mehr als 5 % pro Jahr wachsen wird. Die türkische Regierung will in
den nächsten Jahren große Teile der überwiegend staatlichen Energieversorgung und Stromerzeugung des Landes privatisieren. Wir prüfen derzeit weitere Kooperations- und Investitionsprojekte, die sich in diesem Privatisierungsprozess ergeben. Hervorzuheben ist auch das große
Potenzial des Landes im Bereich der erneuerbaren Energien.
59
Wesentliche Ereignisse
Konsortium für Nabucco-Pipeline benennt RWE als sechsten Partner. Die Nabucco Gas
Pipeline International Ltd., das internationale Konsortium zur Planung und Umsetzung eines der
wichtigsten europäischen Infrastrukturprojekte zur Sicherung der Erdgasversorgung, gab Anfang
Februar 2008 den Einstieg der RWE Gas Midstream als sechsten Partner bekannt. Weitere Partner
des Konsortiums sind die österreichische OMV Gas International, die ungarische MOL, die bulgarische Bulgargaz Holding, die rumänische Transgaz und BOTAS aus der Türkei. Jedes Unternehmen hält 16,67 % der Anteile. Geplant ist der Bau einer 3.300 Kilometer langen Pipeline, die von
der Türkei über Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Österreich führt. Sie soll 2013 die großen Erdgaslagerstätten der Kaspischen Region, des Nahen und Mittleren Ostens und anderer
Regionen mit dem europäischen Markt verbinden. Damit soll Nabucco einen wichtigen Beitrag
zur Versorgungssicherheit in Europa und zum Wettbewerb am internationalen Gasmarkt leisten.
>
1.4 Anmerkungen
Anmerkungen zur Berichtsweise zur Berichtsweise
Segmentstruktur im Geschäftsjahr 2007. Die Darstellung des Geschäftsverlaufs 2007 gliedert
sich in drei Segmente: RWE Power, RWE Energy und RWE npower. Unsere Upstream-Tochter
RWE Dea ist eine Business Unit von RWE Power. Auch RWE Trading ist bei RWE Power angesiedelt, als Teil der Business Unit Stromerzeugung. Über die zum 1. Januar 2007 gegründete
RWE Gas Midstream berichten wir unter der Position „Sonstige, Konsolidierung“ im Unternehmensbereich RWE Energy.
American Water 2007 als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfasst. Entsprechend unserer
Absicht, American Water über die Börse zu veräußern, klassifizieren wir das Unternehmen im
Konzernabschluss 2007 als „nicht fortgeführte Aktivität“. Der amerikanische Wasserversorger,
den wir als „Bereich Wasser“ bezeichnen, ist damit nicht mehr in den Zahlen für Umsatz, EBITDA,
betriebliches Ergebnis, neutrales Ergebnis, Finanzergebnis und Ertragsteuern enthalten. Die
Vorjahreswerte haben wir gemäß IFRS entsprechend angepasst. In der Bilanz und in der
Kapitalflussrechnung (einschließlich Investitionen) wird American Water dagegen weiterhin
berücksichtigt.
Kleinere Anpassungen innerhalb der RWE Energy. Rückwirkend zum 1. Januar 2006 haben wir
innerhalb der RWE Energy die Business Unit „Überregionale Aktivitäten“ eingeführt. Diese besteht im Wesentlichen aus der früheren Position „Transport Strom/Gas“ und enthält darüber hinaus die Aktivitäten von Thyssengas und RWE Aqua, die bei RWE Energy vorher unter „Sonstige,
Konsolidierung“ ausgewiesen waren. Das Vertriebs- und Transitgeschäft der RWE Transgas ordnen
wir der Position „Regionen International“ zu, die tschechischen Transportnetz- und Speicheraktivitäten den „Überregionalen Aktivitäten“. Die RWE Solutions-Gruppe erfassen wir im Jahresabschluss 2007 rückwirkend unter „Sonstige, Konsolidierung“ bei RWE Energy; ihre Tochtergesellschaften wurden im dritten Quartal 2006 mit wenigen Ausnahmen entkonsolidiert.
Neue Berichtsstruktur ab 2008. Das Jahr 2008 ist geprägt von der Bündelung und Straffung
von Konzernaktivitäten. Wie bereits auf Seite 42 erläutert, werden wir RWE Trading und RWE Gas
Midstream zur neuen Gesellschaft RWE Supply & Trading zusammenführen. Außerdem ist am
1. Februar 2008 die neue Gesellschaft RWE Innogy an den Start gegangen, auf die wir nahezu
unsere gesamten Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien übertragen. Unsere Berichterstattung ab 2008 reflektiert diese Veränderungen. Wir haben sie im Hinblick auf die Segmentstruktur angepasst. Nähere Informationen hierzu finden sich auf Seite 107 im Kapitel
„Ausblick 2008“.
>
1.5 Geschäftsentwicklung
RWE Power1
61
Geschäftsentwicklung
RWE npower2
RWE-Konzern3
Stromaufkommen nach
Primärenergieträgern
in Mrd. kWh
2007
2006
2007
2006
2007
2006
Eigenerzeugung
178,9
184,0
33,8
36,5
216,1
223,7
Braunkohle
76,1
72,9
-
-
76,1
72,9
Steinkohle
55,3
50,1
15,1
20,8
71,0
71,6
Kernenergie
32,1
47,3
-
-
32,1
47,3
Gas
10,1
8,7
17,7
14,4
29,3
24,3
Erneuerbare Energien
3,2
3,0
0,8
0,6
5,2
4,8
Pumpwasser, Öl, Sonstige
2,1
2,0
0,2
2,4
2,8
Konzernexterner Strombezug
Gesamt
-
-
23,7
178,9
184,0
57,5
0,7
4
23,5
60,0
4
108,2
106,1
324,3
329,8
1 Inkl. Strombezüge von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen
frei verfügen können. Im Geschäftsjahr 2007 waren dies 36,3 Mrd. kWh aus Steinkohle, 0,9 Mrd. kWh aus erneuerbaren Energien und 1,8 Mrd. kWh
aus Pumpwasser, Öl, Sonstige.
2 Die Position „Erneuerbare Energien“ enthält auch Strombezüge von Windkraftanlagen, die sich im Eigentum einer Projektgesellschaft befinden,
an der RWE npower mit 33 % beteiligt ist. Im Geschäftsjahr 2007 beliefen sich die Strombezüge auf 0,7 Mrd. kWh.
3 Inkl. Erzeugungs- und Bezugsmengen von Regionalgesellschaften der RWE Energy
4 Strombezug der RWE npower im Wesentlichen über RWE Trading
Rückläufige Stromerzeugung wegen Stillstands des Kraftwerks Biblis. Der RWE-Konzern hat
im abgelaufenen Geschäftsjahr 216,1 Mrd. kWh Strom produziert, 3 % weniger als 2006. Eigenerzeugung und Fremdbezug summierten sich zu einem Stromaufkommen von 324,3 Mrd. kWh.
Hier lagen wir geringfügig unter Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr entfielen 35 % der Stromproduktion auf Braunkohle, 33 % auf Steinkohle, 15 % auf Kernenergie und 14 % auf Gas. Der Anteil
der erneuerbaren Energien betrug 2 %.
RWE Power steuerte 178,9 Mrd. kWh zur gesamten Eigenerzeugung bei; das entspricht einem
Anteil von 83 %. Darin enthalten ist auch die Produktion von Kraftwerken, die sich nicht in
RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir jedoch aufgrund langfristiger Vereinbarungen
frei verfügen können. Gegenüber 2006 verringerten sich die Strommengen der RWE Power um
3 %. Hauptgrund waren außerplanmäßige Stillstände unserer beiden Kernkraftwerksblöcke am
Standort Biblis. Hier waren Montagemängel bei Spezialdübeln zu beheben. Block A war von
September 2006 bis Februar 2008 außer Betrieb, Block B von Oktober 2006 bis November 2007.
Die ausgefallene Produktion haben wir durch Zukäufe am Großhandelsmarkt und verstärkte Auslastung unserer deutschen Steinkohlekraftwerke ersetzt. Das gemäß Kernenergievereinbarung
mit der Bundesregierung noch bestehende Erzeugungskontingent für Biblis bleibt von den Stillständen unberührt. Die im Atomgesetz vorgesehene Stilllegung der Blöcke wird sich dementsprechend verschieben. Weil Biblis vom Netz war, lag unsere Stromerzeugung aus Kernkraft deutlich
unter dem Vorjahresniveau; sie sank um 32 %. Dem standen Zuwächse bei den anderen Energieträgern gegenüber: RWE Power hat 10 % mehr Strom aus Steinkohle und 16 % mehr Strom aus
Gas erzeugt, u.a. wegen günstiger Marktbedingungen in Deutschland. Bei Braunkohle wurde ein
Plus von 4 % erreicht. Ausschlaggebend dafür war eine verbesserte Verfügbarkeit der Kraftwerke,
nachdem 2006 ein Brand am Standort Niederaußem und planmäßige Revisionen zu Produktions-
1.5
Geschäftsentwicklung
beschränkungen geführt hatten. Im Bereich der regenerativen Energien konnte RWE Power um
7 % zulegen. Vor allem unsere Laufwasserkraftwerke haben mehr Strom erzeugt als im Vorjahr,
weil die Flüsse wegen feuchter Witterung mehr Wasser führten.
Die Stromproduktion von RWE npower ging um 7 % auf 33,8 Mrd. kWh zurück. In Großbritannien
haben sich die Marktbedingungen für Steinkohle- und Ölkraftwerke erheblich verschlechtert.
Daher sank die Erzeugung aus diesen Energieträgern um 27 % bzw. 73 %. Unsere britischen
Gaskraftwerke waren dagegen verstärkt im Einsatz, vor allem wegen niedrigerer Brennstoffpreise.
Ihre Produktion stieg um 23 %. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erhöhte sich
ebenfalls um 23 %. Dies ist Folge des fortgesetzten Ausbaus unserer Windkraftkapazitäten.
Außerdem lag das Windaufkommen deutlich über dem Vorjahresniveau.
RWE Energy trug mit 3,4 Mrd. kWh geringfügig zur Erzeugung bei. Die Mengen sind hauptsächlich unseren deutschen Regionalgesellschaften zuzuordnen. Im Wesentlichen handelt es sich hier
um Strom aus Gas und Wasserkraft.
Der externe Strombezug des RWE-Konzerns stieg um 2 % auf 108,2 Mrd. kWh an, u. a. weil mehr
Strom nach dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien in das Netz der RWE Energy
eingespeist wurde.
Kraftwerkskapazität nach
Primärenergieträgern
Stand: 31.12.2007 in MW
RWE Power1
RWE npower2
Gesamt Deutschland
RWE-Konzern3
Gesamt Deutschland
Steinkohle
9.483
9.483
4.481
14.064
9.583
Braunkohle
10.738
10.041
-
10.755
10.041
Kernenergie
6.295
6.295
-
6.295
6.295
Gas
3.917
3.917
2.918
7.098
4.179
744
525
325
1.348
804
2.343
2.343
2.483
4.973
2.490
33.520
32.604
10.207
44.533
33.392
Erneuerbare Energien
Pumpwasser, Öl, Sonstige
Gesamt
1 Inkl. Kapazitäten von Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei
verfügen können. Im Geschäftsjahr 2007 waren dies 6.507 MW aus Steinkohle, 135 MW aus erneuerbaren Energien und 2.126 MW aus
Pumpwasser, Öl, Sonstige.
2 Inkl. Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 256 MW, die sich im Eigentum einer Projektgesellschaft befinden, an der RWE npower mit
33 % beteiligt ist. Über die Stromerzeugung dieser Anlagen können wir aufgrund langfristiger Strombezugsverträge verfügen.
3 Inkl. Erzeugungskapazitäten der RWE Energy
Mit 45 Gigawatt Kraftwerkskapazität einer der führenden Stromerzeuger in Europa. Der
RWE-Konzern verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2007 über eine Kraftwerksleistung von
44,5 Gigawatt (GW). Damit liegen wir bei den europäischen Energieversorgern an vierter Stelle.
In den Zahlen enthalten sind die bereits erwähnten vertraglich gesicherten Kapazitäten, die sich
nicht in RWE-Eigentum befinden. Gegenüber 2006 hat sich unsere Stromerzeugungskapazität
leicht erhöht, u.a. wegen der Inbetriebnahme einer neuen 249-MW-Vorschaltgasturbine im
63
Geschäftsentwicklung
Braunkohlekraftwerk in Weisweiler bei Köln. Mit 32 % hat Steinkohle den größten Anteil an der
Gesamtleistung im RWE-Konzern, gefolgt von Braunkohle mit 24 %, Gas mit 16 % und Kernenergie
mit 14 %. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bei 3 %. Geografischer Schwerpunkt unserer
Stromproduktion ist Deutschland: Hier befinden sich 33,4 GW bzw. 75 % unserer Kraftwerkskapazität. Großbritannien ist mit 10,2 GW bzw. 23 % unser zweitgrößter, Ungarn mit 0,7 GW bzw.
1,6 % unser drittgrößter Kraftwerksstandort.
Emissionsbilanz 2007
in Mio. Tonnen CO2
CO2-Ausstoß
Kostenlos zugeteilte CO2-Zertifikate
Unterausstattung mit CO2-Zertifikaten
Deutschland1
Großbritannien
Übrige Märkte
RWE-Konzern
157,8
22,0
7,3
187,1
144,7
17,0
8,1
169,8
13,1
5,0
-0,8
17,3
1 Inkl. Kraftwerke, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können.
Diese Anlagen emittierten im Berichtsjahr 34,6 Mio. Tonnen CO2; zugeteilt wurden ihnen Zertifikate für 27,1 Mio. Tonnen.
Emissionsbilanz und Zukauf von CO2-Zertifikaten für die Stromproduktion. Im Geschäftsjahr
2007 verursachte unsere Stromerzeugung einen Kohlendioxid-Ausstoß von 187,1 Mio. Tonnen.
Davon entfielen 152,5 Mio. Tonnen auf RWE-eigene Kraftwerke und die restlichen 34,6 Mio. Tonnen auf vertraglich gesicherte Kapazitäten in Deutschland. Gegenüber 2006 erhöhten sich die
Emissionen um 8,8 Mio. Tonnen. In Deutschland stiegen sie um 11,1 Mio. auf 157,8 Mio. Tonnen,
weil wir hier verstärkt Kohle und Gas verstromt haben, während sich die CO2-freie Stromproduktion aus Kernenergie durch den Biblis-Stillstand stark verringerte. Dagegen sank unser Kohlendioxid-Ausstoß in Großbritannien um 2,7 Mio. auf 22,0 Mio. Tonnen, und zwar wegen der geringeren Auslastung der Steinkohle- und Ölkraftwerke von RWE npower. In Ungarn lagen unsere
Emissionen bei 6,6 Mio. Tonnen und damit knapp über dem Vorjahresniveau.
Im Berichtsjahr wurden uns kostenlose staatliche Zertifikate für einen CO2-Ausstoß in Höhe von
169,8 Mio. Tonnen zugeteilt. Das sind 17,3 Mio. Tonnen weniger, als wir emittiert haben. In
Deutschland erhielten wir Zertifikate für 144,7 Mio. Tonnen und in Großbritannien für 17,0 Mio.
Tonnen. Daraus ergibt sich eine Unterausstattung von 13,1 Mio. bzw. 5,0 Mio. Tonnen. In
Zentralosteuropa wurden uns etwas mehr Emissionsberechtigungen zugeteilt, als wir benötigten.
Diese Zertifikate konnten wir in anderen Ländern einsetzen.
Gasförderung ausgebaut – Rückgang der Ölproduktion. Unsere Upstream-Gesellschaft
RWE Dea hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 3.215 Mio. m³ Gas und 2.749 Tsd. m³ Öl gefördert.
Umgerechnet in Öläquivalente summierte sich die Produktion auf 36,9 Mio. Barrel; im Vorjahr
hatte sie bei 42,1 Mio. Barrel gelegen. Die Gasmengen erhöhten sich um 8 %. Das lag hauptsächlich daran, dass wir in mehreren britischen Nordsee-Gasfeldern die Fördertätigkeit aufgenommen
haben. In Deutschland produzierten wir dagegen weniger Gas als im Vorjahr. Hier kam die witterungsbedingt niedrigere Nachfrage zum Tragen. Beim Rohöl gingen die Fördervolumina um 28 %
zurück. Hierzu trug bei, dass wir im Juli 2006 unsere Beteiligung an Kazgermunai in Kasachstan
verkauft und im April 2007 unsere Konzession in Dubai abgegeben haben. Ein weiterer Faktor
1.5
Geschäftsentwicklung
war, dass im norwegischen Ölfeld „Snorre“ die Aufteilung der Fördermengen zwischen den
Konsortialpartnern nach vertragsgemäßer Prüfung neu festgelegt wurde. Die uns zustehende
Produktion hat sich dadurch verringert; bereits zu viel erhaltene Mengen werden wir bis Ende
2008 aus der laufenden Produktion zurückerstatten.
Stromabsatz leicht unter Vorjahresniveau. Im Geschäftsjahr 2007 haben wir 306,4 Mrd. kWh
Strom an konzernexterne Kunden geliefert, 2 % weniger als 2006. Der Stromabsatz liegt typischerweise etwas unter dem Stromaufkommen. Zurückzuführen ist das auf Netzverluste sowie auf
den Eigenverbrauch bei der Braunkohleförderung und in Pumpspeicherkraftwerken.
Außenabsatz Strom nach Kunden
in Mrd. kWh
Privat- und Gewerbekunden
RWE Power1
2007
2006
RWE Energy
2007
2006
RWE npower
2007
2006
RWE-Konzern
2007
2006
0,3
0,4
37,5
38,2
22,3
22,3
60,4
61,1
-
2,3
65,8
58,5
32,4
34,1
98,2
94,9
Weiterverteiler
14,3
13,7
65,0
62,0
-
-
79,3
75,7
Stromhandel
68,5
80,4
-
-
-
-
68,5
80,4
Gesamt
83,1
96,8
168,3
158,7
54,7
56,4
306,4
312,1
Industrie- und Geschäftskunden
1 Inkl. RWE Trading
RWE Power erzielte einen Außenabsatz von 83,1 Mrd. kWh Strom. Davon entfielen 68,5 Mrd. kWh
auf den Verkauf konzerneigener Erzeugung am Großhandelsmarkt durch RWE Trading. In den
Zahlen nicht erfasst sind reine Handelsgeschäfte mit fremdbezogenem Strom. Gegenüber 2006
verringerte sich der Absatz um 14 %, u.a. wegen des Stillstands unserer beiden Kernkraftwerksblöcke in Biblis.
RWE Energy verkaufte 168,3 Mrd. kWh Strom und damit 6 % mehr als 2006. Gestiegen ist insbesondere der Absatz von Strom, der nach dem deutschen Gesetz zur Förderung erneuerbarer
Energien (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) in unser Netz eingespeist wurde.
Auch der Abschluss von Neuverträgen mit Industrieunternehmen und Energieversorgern trug
zum Anstieg bei. Ein weiterer Faktor war die gute Konjunktur. Im Geschäft mit Privathaushalten
und kleinen Gewerbebetrieben mussten wir dagegen Mengenrückgänge hinnehmen. Zurückzuführen ist das u. a. auf Energieeinsparungen der Verbraucher. Außerdem hat sich die Zahl unserer
Kunden wegen steigender Wechselraten leicht verringert.
Zum 31. Dezember 2007 versorgten RWE Energy und ihre Beteiligungsgesellschaften 15,5 Millionen Kunden mit Strom. Im Vorjahr waren es 15,8 Millionen gewesen. Der Rückgang ist unserem
Hauptmarkt Deutschland zuzuordnen. Hier verringerte sich der Kundenstamm von 11,9 Millionen
auf 11,5 Millionen, u.a. wegen des Verkaufs unserer Minderheitsbeteiligung an den Stadtwerken
Wuppertal. Außerdem spürten wir die Folgen des sich verschärfenden Wettbewerbs im deutschen
Stromvertrieb. Von unseren Kunden sind rund 350.000 zu einem anderen Anbieter gewechselt;
zum Teil werden ihre Vertragskündigungen aber erst im laufenden Jahr wirksam. Hinzugewonnen
65
Geschäftsentwicklung
haben wir rund 100.000 Kunden. Besonders eprimo konnte Akquise-Erfolge vorweisen: Zum Jahresende waren dort bereits 200.000 Haushalte als Kunden registriert. Auf reges Interesse stieß
auch unser „Treuestrom“-Angebot für deutsche Privatkunden, das einen konstanten Tarif über
drei Jahre vorsieht. Ende 2007 hatten sich bereits 100.000 Haushalte für dieses innovative Vertragsmodell entschieden. Unsere Marktpositionen in Zentralosteuropa blieben vergleichsweise
stabil. In Ungarn belieferten wir 2,1 Millionen Kunden, in Polen 0,9 Millionen und in der Slowakei
0,6 Millionen.
RWE npower hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 54,7 Mrd. kWh Strom verkauft und lag damit um
3 % unter dem hohen Vorjahresniveau. Witterungseffekte minderten den Strombedarf für Raumklimatisierung. Dies betraf im Wesentlichen den Unternehmenssektor. Bei britischen Privathaushalten hatte die Witterung wegen der geringen Verbreitung von Klimaanlagen und Stromheizungen keinen wesentlichen Einfluss auf den Stromverbrauch.
Ende 2007 waren über 4,3 Millionen Haushalte und kleine Gewerbebetriebe Stromkunden von
RWE npower – etwa so viel wie im Vorjahr. Bei britischen Haushalten haben wir einen Marktanteil
von 16 %. Die Zahl der Industrie- und Geschäftskunden lag bei 103.000 und blieb damit ebenfalls
nahezu unverändert.
Stromabsatz des RWE-Konzerns
nach Regionen 2007 (2006) in %
73,3 (74,1) Deutschland
17,9 (18,1) Großbritannien
Außenabsatz Gas nach Kunden
in Mrd. kWh
Privat- und Gewerbekunden
Industrie- und Geschäftskunden
5,8
(5,1) Ungarn
3,0
(2,7) Übrige
RWE Power1
2007
2006
-
RWE Energy
2007
2006
RWE npower
2007
2006
RWE-Konzern
2007
2006
-
64,1
70,5
46,2
41,4
110,3
111,9
3,1
3,5
103,8
110,4
9,7
8,7
116,6
122,6
Weiterverteiler
17,0
21,5
91,1
104,9
-
-
108,1
126,4
Gesamt
20,1
25,0
259,0
285,8
55,9
50,1
335,0
360,9
1 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
1.5
Geschäftsentwicklung
Gaslieferungen witterungsbedingt um 7 % unter Vorjahr. RWE verkaufte im Berichtsjahr
335,0 Mrd. kWh Erdgas an konzernexterne Kunden. Das sind 7 % weniger als 2006. Ausschlaggebend für den Rückgang war die überdurchschnittlich milde Witterung.
Bei RWE Power entspricht der Gasabsatz im Wesentlichen den von RWE Dea geförderten und an
Weiterverteiler oder Endkunden vermarkteten Mengen. Hinzu kommen Verkäufe der RWE Trading.
Diese waren allerdings stark rückläufig, weil wir Ende 2006 einen Vertrag mit einem Großkunden
an einen anderen Gaslieferanten veräußert hatten. In Summe verringerte sich der Gasabsatz des
Unternehmensbereichs RWE Power um 20 % auf 20,1 Mrd. kWh.
Die Gasverkäufe der RWE Energy sanken – hauptsächlich witterungsbedingt – um 9 % auf
259,0 Mrd. kWh. Der Rückgang ist auch auf ein sparsameres Verbraucherverhalten zurückzuführen.
Im Vorjahr waren die Mengen zudem außerordentlich hoch ausgefallen, u. a. weil RWE Energy
große Mengen an Kraftwerksgas absetzen konnte.
RWE Energy und ihre Beteiligungsgesellschaften versorgten zum Jahresende 7,6 Millionen Kunden mit Gas. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 0,1 Millionen, der sich im Wesentlichen aus dem Verkauf der Beteiligung an den Stadtwerken Wuppertal ergibt. Dementsprechend
hat sich die Zahl unserer Kunden im Hauptmarkt Deutschland von 3,1 auf 3,0 Millionen verringert.
Wettbewerbsbedingte Anbieterwechsel glichen sich nahezu aus. Außerhalb Deutschlands brachten sie dagegen leichte Zugewinne. In Tschechien belieferten wir Ende Dezember 2,3 Millionen
Gaskunden. In Ungarn waren es 2,0 Millionen und in den Niederlanden 0,3 Millionen.
RWE npower setzte 55,9 Mrd. kWh Gas ab und konnte damit den Vorjahreswert trotz des dämpfenden Witterungseinflusses um 12 % übertreffen. Dabei kam uns zugute, dass wir neue Kunden
gewinnen konnten, vor allem bei britischen Haushalten.
Ende 2007 bezogen 2,7 Millionen Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe Gas bei
RWE npower, knapp 170.000 mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen 19.600 Industrie- und Geschäftskunden. Hier verzeichneten wir ein Plus von 3.300. Bei den britischen Haushaltskunden
haben wir einen Marktanteil von 12 %. Wir führen die Kundengewinne auf unsere erfolgreiche
Markenstrategie und einen verbesserten Service zurück. Gestiegen ist auch die Zahl der Kunden,
denen wir sowohl Strom als auch Gas liefern. Sie lag bei 2,2 Millionen, gegenüber 2,1 Millionen
zum Vorjahresende.
67
Geschäftsentwicklung
Gasabsatz des RWE-Konzerns
nach Regionen 2007 (2006) in %
49,0 (51,0) Deutschland
26,0 (26,7) Tschechien
17,0 (15,5) Großbritannien
8,0
(6,8) Übrige
Außenumsatz
in Mio. €
RWE Power
Stromerzeugung
1
RWE Dea
2007
2006
+/–
in %
6.595
6.574
0,3
5.099
4.855
5,0
1.496
1.719
-13,0
26.900
27.398
-1,8
Regionen Deutschland
16.015
16.309
-1,8
Regionen International
5.589
5.510
1,4
Überregionale Aktivitäten
5.012
4.555
10,0
284
1.024
-72,3
8.920
8.485
5,1
92
97
-5,2
RWE Energy2
Sonstige, Konsolidierung
RWE npower
Sonstige, Konsolidierung
RWE-Konzern
42.507
42.5543
-0,1
27.917
25.771
8,3
Davon:
Stromerlöse
Direkte Stromsteuer
Gaserlöse
1 Inkl. RWE Trading
2 Angepasste Regionalstruktur; siehe Erläuterung auf Seite 60
3 Angepasster Wert; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten.
961
971
-1,0
10.768
12.055
-10,7
1.5
Geschäftsentwicklung
Umsatz des RWE-Konzerns
nach Regionen 2007 (20061) in %
58,4 (62,5) Deutschland
22,5 (21,1) Großbritannien
18,5 (15,2) Übriges Europa
0,6
(1,2) Übrige
1 Angepasste Werte: siehe Erläuterung auf Seite 60
Umsatz operativ um 2 % angestiegen. Der RWE-Konzern erwirtschaftete im zurückliegenden
Geschäftsjahr einen Außenumsatz von 42,5 Mrd. €. Wie bereits auf Seite 60 erläutert, ist
American Water in den Erlösen von 2006 und 2007 nicht mehr berücksichtigt. Im Vergleich zum
Vorjahr blieb der Außenumsatz stabil und lag damit etwas unter den Erwartungen. In unserer im
Februar 2007 veröffentlichten Prognose waren wir von einem leichten Anstieg ausgegangen.
Allerdings hatten wir dabei ein höheres Niveau beim Gasverbrauch und bei den Gaspreisen
angenommen. Durch den Verkauf von RWE Solutions im August 2006 entfielen Erlöse von rund
700 Mio. €. Wechselkurseffekte spielten keine wesentliche Rolle. Das britische Pfund hat sich im
Jahresdurchschnitt von 0,68 £/€ auf 0,69 £/€ verbilligt. Dies minderte die Erlöse um 70 Mio. €.
Operativ, d.h. bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseinflüsse, lag der Konzernumsatz um
2 % über dem Vorjahresniveau. Dazu haben Preis- und Mengensteigerungen im deutschen
Stromvertrieb beigetragen.
Zur Entwicklung des Umsatzes der Unternehmensbereiche:
Die konzernexternen Erlöse der RWE Power blieben mit 6.595 Mio. € nahezu unverändert. In der
Business Unit Stromerzeugung (inkl. RWE Trading) verzeichneten wir einen Anstieg um 5 %, der
großenteils dem Kohlehandel der RWE Trading zuzuordnen ist. Bei den konzernexternen Verkäufen von Stromerzeugung der RWE Power am Großhandelsmarkt konnten wir zwar höhere Preise
erzielen; allerdings haben sich die Mengen u.a. durch den Biblis-Stillstand stark verringert. Bei
RWE Dea sank der Außenumsatz um 13 % auf 1.496 Mio. €. Unsere Upstream-Tochter hat beim
Verkauf ihrer Gasförderung niedrigere Preise erzielt als im Vorjahr, vor allem in Großbritannien.
Ein weiterer Faktor war der Rückgang der Ölproduktion.
Der Außenumsatz der RWE Energy verringerte sich um 2 % auf 26,9 Mrd. €, u. a. wegen des Verkaufs von Tochtergesellschaften der RWE Solutions. Die Gaserlöse des Bereichs sanken um 15 %
auf 8,3 Mrd. €. Hier kamen die witterungsbedingten Absatzeinbußen zum Tragen. Im Stromgeschäft konnte RWE Energy dagegen um 11 % auf 17,6 Mrd. € zulegen. Ausschlaggebend dafür
waren die erläuterten Mengensteigerungen, aber auch Preiseffekte: Die meisten unserer deut-
69
Geschäftsentwicklung
schen Regionalgesellschaften (u. a. RWE Rhein-Ruhr und RWE Westfalen-Weser-Ems) haben zum
1. Januar 2007 oder im weiteren Verlauf des Jahres ihre allgemeinen Tarife für Haushalte und
kleine Gewerbebetriebe angehoben. Auch in den übrigen Kundensegmenten mussten die Preise
angepasst werden. Hintergrund waren gestiegene Strombeschaffungskosten und zunehmende
Belastungen aus dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien.
Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs RWE npower stieg um 5 % auf 8.920 Mio. €. Die
Stromerlöse erhöhten sich von 6.174 Mio. € auf 6.449 Mio. €, die Gaserlöse von 1.777 Mio. € auf
2.092 Mio. €. RWE npower hat zwar Ende April 2007 wettbewerbsbedingt die Entgelte im Stromvertrieb um durchschnittlich 3 % und im Gasvertrieb um durchschnittlich 16 % gesenkt. Dem
standen allerdings umsatzsteigernde Effekte aus Preisanhebungen zum 1. April und 1. Oktober
2006 gegenüber. Außerdem konnten wir neue Kunden akquirieren. Witterungsbedingte
Mengeneinbußen dämpften den Umsatzanstieg.
2007
2006
+/–
in %
4.426
3.372
31,3
3.671
2.574
42,6
755
798
-5,4
2.742
3.177
-13,7
1.552
1.856
-16,4
Regionen International
760
684
11,1
Überregionale Aktivitäten
833
868
-4,0
Sonstige, Konsolidierung
EBITDA
in Mio. €
RWE Power
Stromerzeugung
1
RWE Dea
RWE Energy
2
Regionen Deutschland
-403
-231
-74,5
RWE npower
870
658
32,2
Sonstige, Konsolidierung
-136
-35
-288,6
RWE-Konzern
3
7.902
7.172
10,2
Überleitung vom Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit zum EBITDA
in Mio. €
2007
20061
+/–
in %
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
5.774
4.561
26,6
+ Beteiligungsergebnis
597
790
-24,4
– Neutrales Ergebnis
149
330
-54,8
6.520
5.681
14,8
-541
-386
-40,2
+ Betriebliche Abschreibungen
1.923
1.877
2,4
EBITDA
7.902
7.172
10,2
1 Inkl. RWE Trading
2 Angepasste Regionalstruktur; siehe Erläuterung auf Seite 60
3 Angepasster Wert; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten.
Betriebliches Ergebnis
– Betriebliches Beteiligungsergebnis
1 Angepasste Werte; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten.
1.5
Geschäftsentwicklung
Betriebliches Ergebnis und EBITDA zweistellig über Vorjahr. Trotz Belastungen aus der
deutschen Netzregulierung und dem Kraftwerksstillstand in Biblis konnte der RWE-Konzern seine
Ertragslage weiter verbessern. Basis dafür waren der positive operative Trend in der Stromerzeugung und ein außergewöhnlich gutes Handelsergebnis. Unser EBITDA erhöhte sich um 10 % auf
7.902 Mio. €. Damit lag es am oberen Rand unserer im Februar 2007 veröffentlichten Prognose.
Das betriebliche Ergebnis stieg um 15 % auf 6.520 Mio. €. Hier übertrafen wir die Prognose, die
einen Anstieg in der Größenordnung von 10 % vorsah. Konsolidierungs- und Währungseffekte
hatten im Saldo nur geringen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung. Rechnet man sie heraus,
ergibt sich ein Plus von 11 % beim EBITDA und von 17 % beim betrieblichen Ergebnis.
Betriebliches Ergebnis
in Mio. €
2007
2006
+/–
in %
RWE Power
3.706
2.744
35,1
3.214
2.132
50,8
492
612
-19,6
2.296
2.506
-8,4
1.209
1.427
-15,3
692
583
18,7
Stromerzeugung
1
RWE Dea
RWE Energy2
Regionen Deutschland
Regionen International
Überregionale Aktivitäten
767
714
7,4
Sonstige, Konsolidierung
-372
-218
-70,6
RWE npower
724
512
41,4
Sonstige, Konsolidierung
-206
-81
-154,3
RWE-Konzern
6.520
5.6813
14,8
1 Inkl. RWE Trading
2 Angepasste Regionalstruktur; siehe Erläuterung auf Seite 60
3 Angepasster Wert; der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht mehr enthalten.
Zum betrieblichen Ergebnis der Unternehmensbereiche:
RWE Power steigerte das Ergebnis um 35 % auf 3.706 Mio. €. Auf Ebene der Business Units zeigte
sich folgendes Bild:
• Stromerzeugung: Das betriebliche Ergebnis dieser Business Unit erhöhte sich um 51 %. Ausschlaggebend dafür war, dass wir für unsere Stromproduktion höhere Marktpreise erzielen
konnten als 2006. Wie bereits dargelegt, hatten wir unsere Erzeugung für 2007 größtenteils in
den Vorjahren auf Termin verkauft. Der Durchschnittspreis dieser Kontrakte lag deutlich über
dem vergleichbaren Vorjahreswert (siehe Seite 48). Allerdings hatten wir Belastungen durch
den Stillstand des Kernkraftwerks Biblis zu verkraften. Diese summierten sich 2007 auf rund
810 Mio. € gegenüber 280 Mio. € im Vorjahr. Auch Maßnahmen zur Modernisierung unseres
Kraftwerksparks führten zu Mehraufwand. Unsere Entscheidung, den in Ensdorf vorgesehenen
Steinkohle-Doppelblock wegen mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu bauen,
71
Geschäftsentwicklung
schlug sich ebenfalls negativ im Ergebnis nieder. Für das Projekt waren bereits Ausgaben angefallen; hinzu kamen Kosten für die Ablösung vertraglicher Verpflichtungen. Der Aufwand aus
dem Zukauf von CO2-Emissionsrechten war mit 160 Mio. € doppelt so hoch wie im Vorjahr. Dies
ist Folge des verstärkten Einsatzes unserer Kohlekraftwerke. Für RWE Trading, über die wir
innerhalb der Business Unit Stromerzeugung berichten, verlief das Geschäftsjahr 2007 außergewöhnlich erfolgreich. Das Unternehmen schloss mit einem betrieblichen Ergebnis von
592 Mio. € ab (Vorjahr: 153 Mio. €). Besonders im Gashandel und im kontinentaleuropäischen
Stromhandel haben wir höhere Erträge erzielt.
• RWE Dea: Unsere Öl- und Gas-Upstream-Gesellschaft schloss um 20 % unter Vorjahr ab, vor
allem wegen gesunkener Gaspreise. Weitere Gründe waren der Wegfall des Ergebnisbeitrags der
veräußerten Beteiligung an Kazgermunai in Kasachstan, die Verringerung der uns zustehenden
Ölfördermengen im norwegischen Ölfeld „Snorre“ und höhere Explorationsaufwendungen.
Positiv schlug zu Buche, dass unsere Gasfördermengen und die realisierten Ölpreise gestiegen
sind.
RWE Energy musste beim betrieblichen Ergebnis einen Rückgang um 8 % auf 2.296 Mio. € hinnehmen. Hauptgrund war die Einführung der Regulierung des deutschen Strom- und Gasnetzgeschäfts, die sich 2007 erstmals ganzjährig auswirkte. Gegenüber 2006 verursachte sie eine zusätzliche Belastung von etwa 500 Mio. €. Gegenläufig wirkten Kostensenkungen und der Wegfall
von Sonderbelastungen aus dem Vorjahr. Die zum 1. Januar 2007 gestartete RWE Gas Midstream,
die im Berichtsjahr bei RWE Energy unter „Sonstige, Konsolidierung“ erfasst war, hatte noch
Anlaufkosten zu tragen und schloss das Jahr mit einem betrieblichen Verlust von 59 Mio. € ab.
Auf Ebene der Business Units zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung:
• Regionen Deutschland: Die deutschen Regionalgesellschaften der RWE Energy erzielten ein um
15 % niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr, vor allem wegen der regulatorischen Kürzungen der
Nutzungsentgelte für unsere Strom- und Gasverteilnetze. Auch der witterungsbedingte Rückgang unseres Gasabsatzes schlug sich negativ nieder. Darüber hinaus konnten wir gestiegene
Strombeschaffungskosten – u. a. durch Mehrbelastungen aus dem EEG – bislang nicht vollständig in den Verkaufspreisen weitergeben. Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung begrenzten den Ergebnisrückgang.
• Regionen International: Im kontinentaleuropäischen Vertriebs- und Verteilnetzgeschäft außerhalb Deutschlands erreichten wir trotz witterungsbedingter Einbußen beim Gasabsatz ein Plus
von 19 %, vor allem wegen Einmaleffekten.
• Überregionale Aktivitäten: Das betriebliche Ergebnis dieser Business Unit stieg um 7 %, obwohl
die Regulierung des deutschen Stromtransportnetz-Geschäfts zu erheblichen Belastungen führte. Kostensenkende Maßnahmen schlugen positiv zu Buche. Darüber hinaus verzeichneten wir
1.5
Geschäftsentwicklung
Erfolge bei der Akquise von Großkunden durch RWE Key Account und Margensteigerungen im
tschechischen Gastransport. Außerdem verbesserte sich das Ergebnis aus unserer Beteiligung
an Berlinwasser.
RWE npower erwirtschaftete ein betriebliches Ergebnis von 724 Mio. €; gegenüber 2006 ist das
ein Plus von 41 %. Der starke Zuwachs stammt hauptsächlich aus der Stromerzeugung. Hier
konnten wir deutlich höhere Preise realisieren. Außerdem profitierten wir davon, dass ältere,
margenschwache Stromlieferverträge ausgelaufen sind. Negativ wirkten sich gestiegene
Betriebskosten aus. Die Aufwendungen für den Zukauf von CO2-Emissionsrechten sanken dagegen um 59 Mio. € auf 114 Mio. €. Ausschlaggebend dafür waren die rückläufigen Emissionen von
RWE npower und niedrigere Zertifikatepreise. Im Vertriebsgeschäft der RWE npower schlug sich
der Zugewinn von Gaskunden positiv nieder. Dem standen allerdings Margenrückgänge im Haushaltskunden-Segment gegenüber, die sich dadurch ergaben, dass unsere Kosten für die Beschaffung und den Transport von Strom und Gas über dem Vorjahresdurchschnitt lagen. Außerdem
hatten wir Mehraufwand im Kundenservice.
Kennzahlen des Wertmanagements1
im Geschäftsjahr 2007
in Mio. €
in %
Kapitalkosten vor
Steuern
in %
in %
Absoluter
Wertbeitrag
2007
in Mio. €
RWE Power3
3.7064
15.349
24,2
10,5
13,7
2.105
RWE Energy
2.296
20.844
11,0
9,0
2,0
420
586
RWE npower
724
6.424
11,3
10,0
1,3
82
-153
Sonstige, Konsolidierung
-206
-2.907
-
-
-
350
453
39.710
16,4
9,0
7,4
2.957
2.074
RWE-Konzern
Betriebliches
Ergebnis
Betriebliches
Vermögen2
in Mio. €
6.520
4
ROCE
Relativer
Wertbeitrag
Absoluter
Wertbeitrag
2006
in Mio. €
1.188
1 Das betriebliche Vermögen wurde auf Basis einer neuen Methode ermittelt (siehe Erläuterung auf den Seiten 73 und 208f). Dies führt zu
niedrigeren Werten für ROCE und Wertbeiträge. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
2 Im Jahresdurchschnitt
3 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
4 Für die Ermittlung von ROCE und Wertbeitrag sind Zinserträge aus Leasingforderungen in Höhe von 11 Mio. € hinzuzurechnen.
Kapitalrendite auf 16,4 % verbessert. Im Zentrum unserer Strategie steht die Steigerung des
Unternehmenswertes. Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn die Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital
Employed (ROCE). Auch 2007 konnten wir den Wert des Unternehmens deutlich steigern. Der
ROCE lag bei 16,4 % und damit weit über den Konzern-Kapitalkosten von 9,0 % vor Steuern.
Ausschlaggebend dafür war die gute operative Ertragslage.
Auf den Seiten 208f erläutern wir, wie die Kennzahlen des Wertmanagements ermittelt werden.
Wir haben das Konzept methodisch weiterentwickelt: Abnutzbare Gegenstände des Anlagevermögens erfassen wir 2007 nicht mehr mit ihren aktuellen Buchwerten, sondern mit der Hälfte der
historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die neue Vorgehensweise hat den Vorteil,
dass die ROCE-Ermittlung nicht mehr durch das Alter der Anlagen beeinflusst wird. Dies verrin-
73
Geschäftsentwicklung
gert die durch den Investitionszyklus verursachten Rendite-Schwankungen. Wegen des Methodenwechsels weist der RWE-Konzern nun ein deutlich höheres betriebliches Vermögen und
dementsprechend niedrigere Renditen auf. Um die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen
zu gewährleisten, haben wir diese entsprechend angepasst.
Zentrale Steuerungsgröße für alle Konzernaktivitäten ist der Wertbeitrag. Er ergibt sich, wenn
man die Differenz von ROCE und Kapitalkosten mit dem betrieblich gebundenen Vermögen
multipliziert. Der Wertbeitrag des RWE-Konzerns belief sich nach der neuen Methodik auf
2.957 Mio. €. Das sind 883 Mio. € mehr als 2006.
Zur Entwicklung der Wertbeiträge der Unternehmensbereiche:
• RWE Power lieferte mit 2.105 Mio. € den größten Beitrag zur Wertsteigerung im RWE-Konzern.
Gegenüber dem Vorjahr konnte der Bereich um 917 Mio. € zulegen. Hier spiegeln sich die verbesserte Ertragslage unserer deutschen Stromerzeugung und das außergewöhnlich gute Handelsergebnis wider. Wertbeitragsmindernd wirkte, dass der Bereich verstärkt investierte. Dies
führte unmittelbar zu einer Erhöhung des betrieblichen Vermögens, während die positiven
Ergebniseffekte teilweise erst Jahre später bei Inbetriebnahme der neuen Anlagen eintreten.
• RWE Energy erwirtschaftete einen Wertbeitrag von 420 Mio. € und verzeichnete damit einen
Rückgang um 166 Mio. €. Der wichtigste Einzeleffekt waren die Ergebniseinbußen aus der
Kürzung der deutschen Netznutzungsentgelte.
• RWE npower konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Kapitalkosten decken. Der
britische Energieversorger erzielte einen Wertbeitrag von 82 Mio. €. Gegenüber 2006 ist das ein
Plus von 235 Mio. €, das im Wesentlichen auf der Ertragsverbesserung in der Stromerzeugung
beruht. Gestiegene Investitionen verursachten gegenläufige Effekte. Auch ohne den Methodenwechsel bei der Ermittlung des betrieblichen Vermögens hätte RWE npower die Kapitalkosten verdient. Nach der alten Vorgehensweise ergäbe sich ein Wertbeitrag von 40 Mio. €
(Vorjahr: -185 Mio. €).
Neutrales Ergebnis
in Mio. €
Veräußerungsgewinne
Firmenwert-Abschreibungen
2007
20061
+/–
in Mio. €
339
474
-135
0
-6
6
Restrukturierungen, Sonstige
-488
-798
310
Neutrales Ergebnis
-149
-330
181
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 60
1.5
Geschäftsentwicklung
Überleitung zum Nettoergebnis von negativen Sondereffekten geprägt. Wie bereits in der
Prognose vom Februar 2007 angekündigt, hat sich das Nettoergebnis stark verringert. Im Vorjahr
hatten der erfolgreiche Verkauf von Thames Water und eine Steuerrechtsänderung zu einem besonders hohen Wert geführt. Begrenzt wurde der Rückgang durch die gute operative Ertragslage,
aber auch durch Verbesserungen beim neutralen Ergebnis und beim Finanzergebnis.
Das neutrale Ergebnis fiel mit -149 Mio. € negativ aus, lag aber wesentlich über dem Vergleichswert für 2006 (-330 Mio. €). Seine einzelnen Positionen entwickelten sich folgendermaßen:
• Die Veräußerungsgewinne beliefen sich auf 339 Mio. €. Sie stammen zum großen Teil aus dem
Verkauf unserer niederländischen Gasnetzaktivitäten, die wir zum 1. Juni 2007 an die Stadt
Eindhoven abgegeben haben. Auch die Übertragung eines 25 %-Anteils an der rhenag Rheinische Energie AG auf die RheinEnergie AG schlug sich positiv nieder. Trotz der genannten Transaktionen blieben die Veräußerungsgewinne hinter dem Vorjahreswert zurück. Ausschlaggebend
dafür war der hohe Ergebnisbeitrag, den wir 2006 beim Verkauf unserer 25 %-Beteiligung an
der Ölfördergesellschaft Kazgermunai erzielten.
• Im Berichtszeitraum haben wir keine Abschreibungen auf Firmenwerte der fortgeführten
Aktivitäten vorgenommen.
• Das unter der Position „Restrukturierungen, Sonstige“ ausgewiesene Ergebnis fiel mit
-488 Mio. € zwar deutlich negativ aus, lag aber um 310 Mio. € über dem Vorjahreswert. Dieser
enthielt noch hohe Einmalbelastungen: Unter anderem hatten wir Rückstellungen für Maßnahmen zur Begrenzung der negativen Ergebniswirkungen aus der deutschen Netzregulierung gebildet. Aber auch 2007 minderten Sondervorgänge das neutrale Ergebnis. Einen solchen Effekt
verzeichneten wir bei RWE npower: Aufwendungen des Unternehmens aus der Zeit vor der
Akquisition durch RWE im Jahr 2002 wurden im Berichtsjahr nachträglich steuerlich anerkannt.
Gemäß IFRS führte dies einerseits zu einem Steuerertrag, andererseits jedoch zu einer Anpassung der Kaufpreisallokation von 2002 und damit zu einer gleich hohen Absenkung des Firmenwerts aus der Übernahme des britischen Versorgers. Das neutrale Ergebnis fiel dadurch um
138 Mio. € niedriger aus. Eine weitere Belastung ergab sich durch die Bildung von Rückstellungen für Haftungsrisiken, die eine bereits vor mehreren Jahren veräußerte Aktivität außerhalb
unseres Kerngeschäfts betreffen. Auf den Kundenstamm von RWE npower haben wir planmäßige Abschreibungen von 325 Mio. € (Vorjahr: 327 Mio. €) vorgenommen. Aus Veränderungen der
Kernenergie-Rückstellungen fielen Erträge in Höhe von 178 Mio. € an (Vorjahr: 164 Mio. €).
75
Geschäftsentwicklung
Finanzergebnis
in Mio. €
Zinserträge
Zinsaufwendungen
2007
20061
+/–
in %
855
2.201
-61,2
-1.334
-2.710
50,8
Zinsergebnis
-479
-509
5,9
Zinsanteil an den langfristigen Rückstellungen
-771
-1.136
32,1
Übriges Finanzergebnis
112
-169
166,3
-1.138
-1.814
37,3
Finanzergebnis
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 60
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 676 Mio. € auf -1.138 Mio. €. Wesentlich dazu beigetragen hat die Liquiditätsverbesserung durch den Verkauf von Thames Water. Die Effekte hieraus
sind allerdings nicht direkt erkennbar, da die Einzelpositionen des Finanzergebnisses in starkem
Maße durch das auf Seite 58 erläuterte Contractual Trust Arrangement (CTA) beeinflusst sind.
Unser Zinsergebnis hat sich im Saldo geringfügig verbessert. Hier kamen gegenläufige Effekte
zum Tragen: So haben sich die Zinserträge durch die Übertragung von Vermögenswerten im
Rahmen des CTA verringert, während die Liquiditätsverbesserung durch den Verkauf von
Thames Water positiv wirkte. Mit dem Rückgang der Pensionsrückstellungen sind darüber hinaus
die Zinsanteile an den langfristigen Rückstellungen gesunken. Die durch das CTA veranlasste
Entkonsolidierung von Spezialfonds erbrachte außerdem Einmalerträge in Höhe von 155 Mio. €,
die wir im „Übrigen Finanzergebnis“ erfassen. Zum Anstieg des Finanzergebnisses trug auch bei,
dass unsere 2004 begebene Wandelanleihe auf Aktien der Heidelberger Druckmaschinen im
Berichtsjahr fällig wurde und wir unseren Anteil an dem Unternehmen reduziert haben
(142 Mio. €).
Unsere fortgeführten Aktivitäten erwirtschafteten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von
5.233 Mio. €. Das sind 48 % mehr als 2006.
Die Steuerquote erhöhte sich deutlich auf 40 %. Der Vorjahreswert (27 %) war wegen eines Einmaleffekts außerordentlich niedrig ausgefallen: Aufgrund einer Änderung der deutschen Steuergesetzgebung hatte RWE eine ertragswirksame Aktivierung ihrer Körperschaftsteuer-Guthaben in
Höhe von 636 Mio. € vorzunehmen. Auch im Geschäftsjahr 2007 beeinflussten Sondervorgänge
die Steuerquote. In Deutschland ist durch die Unternehmensteuerreform 2008 unser durchschnittlicher Ertragsteuersatz zum 1. Januar 2008 auf rund 31 % gesunken. Dies machte im Jahresabschluss 2007 eine Neubewertung bilanzierter latenter Steuern erforderlich, die zu einem
Einmalaufwand von 256 Mio. € führte. Gegenläufige Auswirkungen hatten Steuersenkungen in
Großbritannien und Tschechien. Hier erbrachte die Neubewertung latenter Steuern positive
Ergebniseffekte von 41 Mio. € bzw. 25 Mio. €. RWE npower profitierte darüber hinaus von dem auf
Seite 74 erläuterten Steuerertrag.
1.5
Geschäftsentwicklung
Nach Steuern erhöhte sich das Ergebnis unserer fortgeführten Aktivitäten um 23 % auf
3.157 Mio. €. Das Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten sank von 1.442 Mio. € auf -274 Mio. €.
Im Berichtsjahr war in dieser Position ausschließlich American Water erfasst. Der Vergleichswert
2006 enthielt auch das laufende Ergebnis von Thames Water (330 Mio. €) und den durch die Veräußerung des Unternehmens erzielten Entkonsolidierungserfolg (991 Mio. €). Im vierten Quartal
2007 haben wir den Wertansatz für American Water auf seine Angemessenheit überprüft und
einen Abschreibungsbedarf von 429 Mio. € festgestellt, da der beizulegende Zeitwert abzüglich
erwarteter Veräußerungskosten unterhalb des Buchwertes lag. Ohne diese Abschreibung betrug
das Nachsteuerergebnis von American Water 155 Mio. € und war damit deutlich höher als im Vorjahr (104 Mio. €). Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter erhöhten sich um 58 Mio. € auf
224 Mio. €.
Für das Nettoergebnis des RWE-Konzerns ergibt sich damit ein Rückgang um 31 % auf
2.659 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich von 6,84 auf 4,73 €.
Überleitung zum Nettoergebnis
2007
20061
+/–
in %
Betriebliches Ergebnis
Mio. €
6.520
5.681
14,8
Neutrales Ergebnis
Mio. €
-149
-330
54,8
Finanzergebnis
Mio. €
-1.138
-1.814
37,3
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
Mio. €
5.233
3.537
48,0
Ertragsteuern
Mio. €
-2.076
-966
-114,9
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten
Mio. €
3.157
2.571
22,8
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
Mio. €
-274
1.442
-119,0
Ergebnis
Mio. €
2.883
4.013
-28,2
Mio. €
224
166
34,9
Mio. €
2.659
3.847
-30,9
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
Nettoergebnis
2
Nachhaltiges Nettoergebnis
Mio. €
2.977
2.466
20,7
Ergebnis je Aktie
€
4,73
6,84
-30,8
Nachhaltiges Nettoergebnis je Aktie
€
5,29
4,38
20,8
Steuerquote
%
40
27
–
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf Seite 60
2 Ergebnisanteile der RWE-Aktionäre
Nachhaltiges Nettoergebnis um 21 % verbessert. Maßgeblich für unsere Dividendenpolitik ist
das nachhaltige Nettoergebnis. Es wird ermittelt, indem man das Nettoergebnis um das durch
Sondereinflüsse geprägte neutrale Ergebnis sowie um wesentliche Einmaleffekte im Finanzergebnis, bei den Steuern und bei den nicht fortgeführten Aktivitäten bereinigt. Somit bleibt die
Abschreibung auf den Wertansatz von American Water ebenso unberücksichtigt wie der im Vorjahr erzielte Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf von Thames Water. Nicht herausgerechnet
77
Geschäftsentwicklung
wurde dagegen das laufende Ergebnis der beiden Gesellschaften. Im Berichtsjahr belief sich das
nachhaltige Nettoergebnis auf 2.977 Mio. €. Das sind 21 % mehr als 2006. Unsere Prognose vom
Februar 2007 haben wir damit deutlich übertroffen. Wir hatten einen Anstieg von rund 10 %
erwartet.
Geplante jährliche Effizienzsteigerungen
in Mio. €
2007
2008
2009
2010
Gesamt
100
100
200
200
600
Effizienzsteigerungsprogramm wird planmäßig umgesetzt. Unser Programm zur Effizienzsteigerung verläuft bisher nach Plan. Vorgesehen sind Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlössteigerung, die unser jährliches Ergebnisniveau bis Ende 2010 schrittweise um insgesamt
600 Mio. € verbessern sollen. Ein Schwerpunkt ist die Erhöhung der Leistungsfähigkeit unserer
deutschen Strom- und Gasnetzaktivitäten. Damit wollen wir die Auswirkungen der Entgeltkürzungen durch den Netzregulierer zumindest teilweise kompensieren. Außerdem planen wir umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der technischen Verfügbarkeit unseres Kraftwerksparks. Für
das Geschäftsjahr 2007 hatten wir uns vorgenommen, mit dem Programm einen Ergebnisbeitrag
von rund 100 Mio. € zu erwirtschaften. Dieses Ziel wurde erreicht. Derzeit prüfen wir zusätzliches
Einsparpotenzial für die kommenden Jahre und haben zu diesem Zweck eine umfassende Analyse
unserer wesentlichen Geschäftsprozesse gestartet. Wir gehen davon aus, das Effizienzsteigerungsprogramm noch im Laufe dieses Jahres deutlich aufstocken zu können.
Investitionen in Sachanlagen
in Mio. €
2007
2006
+/–
in Mio. €
RWE Power1
1.635
1.302
333
505
477
28
RWE Energy
1.147
1.174
-27
RWE npower
587
396
191
Bereich Wasser
635
1.584
-949
Davon: RWE Dea
Sonstige, Konsolidierung
RWE-Konzern
61
38
23
4.065
4.494
-429
1 Inkl. RWE Trading
Sachinvestitionen im Energiegeschäft um 18 % gesteigert. Im Berichtsjahr haben wir Investitionen in Höhe von 4.227 Mio. € getätigt. Gegenüber 2006 (4.728 Mio. €) ist das ein Rückgang um
11 %. Unsere Ausgaben für Sachanlagen verringerten sich um 10 % auf 4.065 Mio. €. Der Rückgang ist im Wesentlichen dem Bereich Wasser zuzuordnen. Hier waren im Vorjahr noch die Investitionen von Thames Water enthalten. Die Sachinvestitionen der übrigen Unternehmensbereiche
stiegen in Summe um 18 % auf 3.430 Mio. €. Zusätzliche Mittel flossen vor allem in den Neubau
von Kraftwerken. Allerdings kamen wir hier nicht so schnell voran wie geplant – u. a. weil sich
Genehmigungsprozesse verzögerten. Das Kraftwerksprojekt im saarländischen Ensdorf
1.5
Geschäftsentwicklung
haben wir aufgegeben (siehe Seite 55). Unsere Sachinvestitionen im Energiegeschäft blieben
daher hinter unserer Prognose vom Februar 2007 zurück, die ein Volumen von 4 Mrd. € vorsah.
Die für Finanzanlagen eingesetzten Mittel fielen mit 162 Mio. € nur gering aus.
Investitionen in Finanzanlagen
in Mio. €
RWE Power1
Davon: RWE Dea
2007
2006
+/–
in Mio. €
67
5
62
-
4
-4
56
287
-231
RWE npower
-
11
-11
Bereich Wasser
9
4
5
30
-73
103
162
234
-72
RWE Energy
Sonstige, Konsolidierung
RWE-Konzern
1 Inkl. RWE Trading
Zur Investitionstätigkeit der Unternehmensbereiche:
RWE Power investierte 1.702 Mio. € und damit 395 Mio. € mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben entfielen im Wesentlichen auf Sachanlagen. Die wichtigsten Einzelprojekte waren der 2.100-MWBraunkohle-Doppelblock in Neurath bei Köln und das 875-MW-Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk
in Lingen. Beide Anlagen befinden sich im Bau. Daneben leisteten wir Vorarbeiten für die Steinkohle-Doppelblöcke in Hamm und im niederländischen Eemshaven. Die bereits angefallenen
Ausgaben für den Steinkohle-Doppelblock in Ensdorf wurden wegen der Absage des Projekts als
Aufwendungen erfasst. Bei RWE Dea haben sich die Investitionen um 24 Mio. € auf 505 Mio. €
erhöht. Sie dienten u.a. dem Ausbau der Gasförderung in Nordafrika und Großbritannien.
RWE Energy investierte 1.203 Mio. € gegenüber 1.461 Mio. € im Vorjahr. Während sich die
Ausgaben für Finanzanlagen deutlich verringerten, blieben sie bei den Sachanlagen nahezu
unverändert. Ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit war der Netzanschluss neuer Kraftwerke.
Weitere Mittel flossen in die Modernisierung von Hoch- und Mittelspannungsleitungen sowie von
Umspannanlagen. Außerdem waren Schäden zu beseitigen, die der Orkan Kyrill Anfang 2007
verursacht hatte. Insgesamt widmete RWE Energy rund 80 % der Sachmittel dem Ausbau und der
Erneuerung unserer Netzinfrastruktur. Im Gasgeschäft wurde vorrangig in die Erweiterung von
Speicherkapazitäten investiert.
RWE npower setzte 587 Mio. € für Investitionen ein und damit deutlich mehr als im Vorjahr
(407 Mio. €). Die Mittel flossen ausschließlich in Sachanlagen. Im Zentrum stand der 2007 gestartete Bau des Gaskraftwerks in Staythorpe mit einer Gesamtleistung von 1.650 MW. Daneben leisteten wir Vorarbeiten für das geplante 2.000-MW-Gaskraftwerk in Pembroke. Weitere Mittel haben wir für die Erweiterung der Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien eingesetzt,
u.a. für den Bau des 90-MW-Offshore-Windparks Rhyl Flats an der walisischen Küste, der 2009
79
Geschäftsentwicklung
fertig gestellt werden soll. Darüber hinaus investierte RWE npower in die Nachrüstung des
Steinkohlekraftwerks Aberthaw mit einer Rauchgas-Entschwefelungsanlage.
Der Bereich Wasser tätigte Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 644 Mio. €. Der Vorjahreswert (1.588 Mio. €) war wesentlich höher ausgefallen, da er noch Thames Water mit elf Monaten enthielt. Die im Berichtsjahr investierten Mittel dienten hauptsächlich der Verbesserung der
Netzinfrastruktur in den nordamerikanischen Versorgungsgebieten.
Mitarbeiter1
31.12.07
31.12.06
+/–
in %
RWE Power2
18.840
18.467
2,0
RWE Energy
28.472
28.418
0,2
RWE npower
11.975
11.624
3,0
4.152
3.216
29,1
63.439
61.725
2,8
Deutschland
38.283
37.782
1,3
Außerhalb Deutschlands
25.156
23.943
5,1
Sonstige3
RWE-Konzern
1 Umgerechnet in Vollzeitstellen. Der als „nicht fortgeführte Aktivität" erfasste Wasserbereich ist nicht enthalten.
Zum 31. Dezember 2007 waren hier 7.051 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 6.809).
2 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
3 Inkl. RWE Systems
Mitarbeiterzahl um 3 % angestiegen. Der RWE-Konzern beschäftigte zum Bilanzstichtag
63.439 Mitarbeiter (umgerechnet in Vollzeitstellen). Das sind 1.714 bzw. 3 % mehr als im Vorjahr.
American Water ist in diesen Zahlen nicht berücksichtigt, da wir das Unternehmen als „nicht fortgeführte Aktivität“ ausweisen. Zu- und Verkäufe von Unternehmen hatten im Saldo keinen
nennenswerten Einfluss auf die Personalentwicklung. Durch operative Veränderungen kamen
1.730 Beschäftigte hinzu, davon 517 in Deutschland. RWE npower verzeichnete starke Zuwächse
in Vertrieb und Kundenservice. Allerdings hat der britische Versorger rund 800 Mitarbeiter an
unsere neu gegründete Dienstleistungstochter RWE Systems UK abgegeben, über die wir unter
der Position „Sonstige“ berichten. Auch RWE Power hat zahlreiche neue Stellen geschaffen.
Wie in den Vorjahren haben wir weit über unseren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet: Zum
31. Dezember 2007 erlernten 2.918 junge Menschen bei uns einen Beruf. In den Personalzahlen
sind die Auszubildenden nicht enthalten.
Einkaufsorganisation weiter verbessert. Mit Ausnahme der Rohstoffbeschaffung wird unser
Einkauf von unserem internen Dienstleister RWE Systems koordiniert. Wir stützen uns auf ein
modernes Lieferantenmanagement, das konzernweite Transparenz schafft und uns die Konzentration auf Zulieferer ermöglicht, die unsere Anforderungen im Hinblick auf Qualität und Preise am
besten erfüllen. Wir nutzen damit nicht nur Volumenvorteile, sondern optimieren auch die
Beschaffungsvorgänge selbst. Eckpfeiler dabei sind das Konzerneinkaufsportal, elektronische
Kataloge, Online-Auktionen und internetgestützte Ausschreibungsverfahren. Im Jahr 2002 haben
1.5
Geschäftsentwicklung
wir ein Einsparprogramm gestartet mit dem Ziel, unsere Lieferantenkonditionen nachhaltig zu
verbessern. Unsere Maßnahmen hatten Erfolg: Bis 2006 haben wir dauerhafte Einsparungen von
340 Mio. € erreicht. Im Geschäftsjahr 2007 konnten wir mit einem neuen Programm weitere
Kostensenkungen realisieren.
Der Einkauf von Rohstoffen liegt in der Verantwortung von RWE Power, RWE Gas Midstream und
RWE Trading. Das Beschaffungsvolumen der in der Verstromung eingesetzten Steinkohle belief
sich 2007 auf 23,3 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) gegenüber 23,8 Mio. Tonnen im Vorjahr. Miterfasst ist hier der Kohleeinsatz in Kraftwerken, die sich nicht in RWE-Eigentum befinden,
über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Strombezugsverträge frei verfügen können.
RWE Power hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 18,1 Mio. Tonnen SKE Steinkohle eingesetzt
(Vorjahr: 16,7 Mio. Tonnen) und RWE npower 5,2 Mio. Tonnen (Vorjahr: 7,1 Mio. Tonnen). Den
Bedarf unserer eigenen deutschen Steinkohlekraftwerke decken wir zu über 60 % aus heimischer
Förderung. Wichtigster Lieferant bei RWE npower ist Russland: Von dort stammen fast 70 % der
Mengen für unsere britischen Kraftwerke. Braunkohle bezieht RWE aus eigenen Tagebauen. In
unserem Hauptabbaugebiet im Rheinland haben wir im Berichtsjahr 100 Mio. Tonnen gefördert
(Vorjahr: 96 Mio. Tonnen). Davon wurden 89 Mio. Tonnen in unseren Kraftwerken verstromt und
11 Mio. Tonnen für Veredelungsprodukte verwendet. Unsere Gasbeschaffungsaktivitäten bündeln
wir in der RWE Gas Midstream. Zu den wichtigsten Gaslieferanten des RWE-Konzerns zählen
Fördergesellschaften in Russland, Norwegen und den Niederlanden.
>
1.6 Eckdaten der Unternehmensbereiche
auf einen Blick
RWE Power1
81
Eckdaten der
Unternehmensbereiche
auf einen Blick
2007
2006
+/–
in %
6.574
0,3
Außenumsatz
Mio. €
6.595
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio. €
10.003
8.531
17,3
Gesamtumsatz
Mio. €
16.598
15.105
9,9
EBITDA
Mio. €
4.426
3.372
31,3
Betriebliches Ergebnis
Mio. €
3.706
2.744
35,1
24,2
2
-
Return on Capital Employed (ROCE)
Kapitalkosten vor Steuern
Wertbeitrag
%
%
Mio. €
10,5
2.105
18,5
10,5
-
1.188
2
2
77,2
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio. €
15.349
14.928
Investitionen
Mio. €
1.702
1.307
30,2
In Sachanlagen
Mio. €
1.635
1.302
25,6
In Finanzanlagen
Mio. €
67
5
-
31.12.07
31.12.06
18.840
18.467
2,0
2007
2006
+/–
in %
Mitarbeiter
3
2,8
1 Inkl. RWE Dea und RWE Trading
2 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf den Seiten 72f und 208f
3 Umgerechnet in Vollzeitstellen
RWE Energy
Außenumsatz
Mio. €
26.900
27.398
-1,8
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio. €
1.310
748
75,1
Gesamtumsatz
Mio. €
28.210
28.146
0,2
EBITDA
Mio. €
2.742
3.177
-13,7
Betriebliches Ergebnis
Mio. €
2.296
2.506
-8,4
%
11,0
11,71
-
9,0
9,0
-
Return on Capital Employed (ROCE)
Kapitalkosten vor Steuern
%
586
1
-28,3
Wertbeitrag
Mio. €
420
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio. €
20.844
21.3271
-2,3
Investitionen
Mio. €
1.203
1.461
-17,7
In Sachanlagen
Mio. €
1.147
1.174
-2,3
In Finanzanlagen
Mio. €
-80,5
Mitarbeiter2
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf den Seiten 72f und 208f
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
56
287
31.12.07
31.12.06
28.472
28.418
0,2
1.6
Eckdaten der Unternehmensbereiche auf einen Blick
RWE npower
2007
2006
+/–
in %
8.920
8.485
5,1
Außenumsatz
Mio. €
Leistungen für andere Konzernunternehmen
Mio. €
5
8
-37,5
Gesamtumsatz
Mio. €
8.925
8.493
5,1
EBITDA
Mio. €
870
658
32,2
Betriebliches Ergebnis
Mio. €
724
512
41,4
11,3
7,7
1
-
10,0
10,0
Return on Capital Employed (ROCE)
Kapitalkosten vor Steuern
Wertbeitrag
%
%
Mio. €
82
-
-153
1
1
153,6
Betrieblich gebundenes Vermögen (Capital Employed)
Mio. €
6.424
6.643
Investitionen
Mio. €
587
407
44,2
In Sachanlagen
Mio. €
587
396
48,2
In Finanzanlagen
Mio. €
-
11
-
31.12.07
31.12.06
11.975
11.624
Mitarbeiter
2
1 Angepasste Werte; siehe Erläuterung auf den Seiten 72f und 208f
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
-3,3
3,0
>
1.7 Finanz- und Vermögenslage
83
Finanz- und
Vermögenslage
Zentrale Finanzierung. Die Finanzierung des RWE-Konzerns wird zentral von der RWE AG verantwortet. Nur in Einzelfällen nehmen unsere Tochtergesellschaften Kapital direkt auf, etwa wenn
die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Daneben übernimmt
die RWE AG die Koordination, wenn Konzerngesellschaften Haftungsverhältnisse eingehen,
indem sie Garantien oder Patronatserklärungen abgeben. Die Bündelung dieser Aufgaben ist
Grundvoraussetzung für eine zentrale Steuerung und Überwachung von Risiken. Außerdem
stärken wir damit unsere Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen
Marktteilnehmern.
Finanzielle Flexibilität. Wir verfügen über einen hohen und stabilen Mittelzufluss aus laufender
Geschäftstätigkeit sowie über flexible Finanzierungsinstrumente. Mit einem Debt-IssuanceProgramm über 20 Mrd. € können wir langfristige Mittel am Kapitalmarkt beschaffen. Für die kurzfristige Finanzierung am Geldmarkt steht uns ein Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. US$
zur Verfügung. Zum Jahresende 2007 hatten wir Anleihen mit einem Nominalvolumen von
11,1 Mrd. € aus dem Debt-Issuance-Programm in Anspruch genommen. Das Commercial-PaperProgramm stand uns per 31. Dezember 2007 in vollem Umfang zur Verfügung. Darüber hinaus
besteht eine syndizierte Kreditlinie über 4 Mrd. €, die als Liquiditätsreserve dient. Diese haben
wir ebenfalls nicht genutzt. Die eine Hälfte der Kreditlinie hat eine Laufzeit von 364 Tagen, die
andere von fünf Jahren. Die genannten Finanzierungsprogramme und die Kreditlinie verpflichten
uns nicht zur Einhaltung bestimmter Zinszahlungs-, Verschuldungs- oder Mindestkapitalgrenzen,
bei deren Verletzung wir zur vorzeitigen Rückzahlung oder Stellung von Sicherheiten verpflichtet
wären. Ebenso wenig müssen wir ein vorgegebenes Rating-Niveau einhalten.
Kredit-Rating weiterhin auf hohem Niveau. Bonitätsprüfungen durch unabhängige RatingAgenturen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Möglichkeiten eines Unternehmens, sich
Fremdkapital zu beschaffen. Je besser die Bewertung, desto leichter der Zugang zu den internationalen Kreditmärkten und desto kostengünstiger die Aufnahme von Fremdmitteln. Daher
profitieren wir davon, dass uns die beiden führenden Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s bereits seit Ende 2002 mit der fünfthöchsten Bonitätsnote (A1 bzw. A+) bewerten.
Beide Agenturen haben ihre Einschätzungen im vergangenen Jahr bestätigt, Moody’s im Juli und
Standard & Poor’s im November. Die folgende Tabelle zeigt die Bonitätsbewertungen Ende
Januar 2008:
Kredit-Rating
Moody’s
Standard & Poor’s
Langfristig
A1 / stabiler Ausblick
A+ / negativer Ausblick
Kurzfristig
P-1
A-1
Unsere Fremdkapitalkosten beliefen sich 2007 auf 5,8% der durchschnittlichen Finanzverbindlichkeiten des RWE-Konzerns (inkl. Zinsaufwand für Absicherungsgeschäfte) und waren damit höher
als im Vorjahr (5,1%). Hierfür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Insgesamt hat sich das
durchschnittliche Zinsniveau im Euro-Raum sowie beim US-Dollar und beim britischen Pfund er-
1.7
Finanz- und Vermögenslage
höht. In allen drei Währungen haben wir Finanzschulden. Zudem stieg der Anteil der langfristigen Verschuldung, für die höhere Zinsen zu zahlen waren. Hinzu kam, dass wir im Berichtsjahr
RWE-Anleihen am Markt zurückgekauft haben; dadurch sind uns Kosten entstanden, die sich im
Wesentlichen aus der Differenz zwischen Markt- und Buchwert der Wertpapiere ergeben. Wir
rechnen diese Kosten dem Zinsaufwand zu.
Nettoschulden trotz hoher Dividende auf 5,1 Mrd. € gesunken. Unsere Nettoschulden (Nettofinanzvermögen abzüglich Pensionsrückstellungen) beliefen sich zum 31. Dezember 2007 auf
5,1 Mrd. €. Das als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesene Wassergeschäft ist hier noch miterfasst. Trotz beträchtlicher Ausschüttungen (2,2 Mrd.€) sind die Nettoschulden gegenüber dem
Vorjahr um 1,8 Mrd. € zurückgegangen. Hauptursache war der hohe Free Cash Flow, der mit
2,0 Mrd. € zu Buche schlug. Desinvestitionserlöse und Wechselkursänderungen trugen mit insgesamt 1,7 Mrd. € zum Rückgang der Verbindlichkeiten bei. Die Übertragung von finanziellen
Mitteln in Höhe von 7,9 Mrd. € auf die RWE Pensionstreuhand e.V. minderte das Nettofinanzvermögen und in nahezu gleicher Höhe die Pensionsrückstellungen. Sie hatte daher keinen
Einfluss auf die Nettoschulden.
Nettoschulden
in Mio. €
Flüssige Mittel
Wertpapiere
Sonstiges Finanzvermögen
31.12.07
31.12.06
+/–
in %
1.922
2.794
-31,2
11.302
17.835
-36,6
2.125
3.473
-38,8
Finanzvermögen der fortgeführten Aktivitäten
15.349
24.102
-36,3
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten,
Commercial Paper
12.005
18.308
-34,4
1.280
1.074
19,2
13.285
19.382
-31,5
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Nettofinanzvermögen der fortgeführten Aktivitäten
2.064
4.720
-56,3
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
3.496
11.584
-69,8
Nettoschulden der fortgeführten Aktivitäten
1.432
6.864
-79,1
Nettoschulden der nicht fortgeführten Aktivitäten
3.624
-
-
Nettoschulden des RWE-Konzerns
5.056
6.864
-26,3
Nominalvolumen ausstehender RWE-Anleihen auf 14 Mrd. € gesunken. Das Nominalvolumen
der von RWE-Gesellschaften begebenen Anleihen belief sich Ende 2007 auf 14 Mrd. €. Der Rückgang gegenüber dem Stand Ende 2006 (16,7 Mrd. €) ist vor allem auf die Rückzahlung sowie den
Rückkauf von Schuldverschreibungen zurückzuführen. Im Wesentlichen handelte es sich bei den
Kapitalmarktfälligkeiten um Anleihen mit Nominalvolumina von insgesamt 2,2 Mrd. €. Im laufenden Geschäftsjahr werden Anleihen in Höhe von insgesamt 1,6 Mrd. € fällig. Die gewichtete
durchschnittliche Restlaufzeit der vom RWE-Konzern begebenen Schuldverschreibungen lag Ende
2007 bei zehn Jahren.
85
Finanz- und
Vermögenslage
American Water begibt US$-Anleihen mit einem Nominalvolumen von 2,1 Mrd. US$. In Vorbereitung auf den geplanten Börsengang hat American Water die konzerninternen Verbindlichkeiten zurückgezahlt. Das Unternehmen platzierte dafür im Berichtsjahr Rentenpapiere in Höhe von
2,1 Mrd. US$. Die Anleihen wurden überwiegend von der Finanzierungsgesellschaft American
Water Capital Corp. begeben und haben Laufzeiten zwischen sieben und 30 Jahren. Damit wurde
American Water aus dem zentralen Konzernfinanzierungsverbund herausgelöst und der eigenständige Auftritt des Wasserversorgers am Kapitalmarkt gestärkt.
Fälligkeitsstruktur der Kapitalmarktschulden des RWE-Konzerns in Mrd. €
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
'07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17 '18 '19 '20 '21 '22 '23 '24 '25 '26 '27 '28 '29 '30 '31 '32 '33 '34 '35 '36 '37
RWE AG/RWE Finance
American Water
Kapitalmarktschulden des RWE-Konzerns
nach Restlaufzeit
Nominalvolumen
0–-3 Jahre
4–-7 Jahre
8–-12 Jahre
> 12 Jahre
in Mrd. €
1,9
3,5
3,4
5,2
Relativer Anteil am Gesamtvolumen
der Kapitalmarktschulden
in %
14
25
24
37
Kumulierter Anteil am Gesamtvolumen
der Kapitalmarktschulden
in %
14
39
63
100
Anteil der Finanzschulden in Fremdwährung erhöht. Aufgrund der Rückzahlung von EuroAnleihen sowie der Ausgabe von US-Dollar-Anleihen durch American Water erhöhte sich 2007 der
Fremdwährungsanteil der Finanzverschuldung des RWE-Konzerns. Rechnet man Währungssicherungsgeschäfte mit ein, waren wir zum Jahresende 2007 zu 44% in US-Dollar, zu 37% in britischen Pfund und zu 19% in Euro und anderen Währungen verschuldet. Die Verschuldung in Euro
hat sich somit gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte verringert. Unsere Finanzverbindlichkeiten gingen 2007 um 6,1 Mrd. € auf 13,3 Mrd. € zurück.
1.7
Finanz- und Vermögenslage
Kapitalflussrechnung
in Mio. €
2007
2006
+/–
in %
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
6.085
6.783
-10,3
-222
-534
58,4
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
Davon: Effekt aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens
-4.483
-2.471
-81,4
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
-2.458
-2.948
16,6
-16
-1
-
-872
1.363
-164,0
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
6.085
6.783
-10,3
Abzgl. Investitionen in Sachanlagen und in immaterielle Vermögenswerte
-4.065
-4.494
9,5
Free Cash Flow
2.020
2.289
-11,8
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel
Veränderung der flüssigen Mittel
Operativer Cash Flow bereinigt um Verkauf von Thames Water 6 % über Vorjahr. Aus
laufender Geschäftstätigkeit erzielten wir 2007 einen Cash Flow von 6.085 Mio. €. Das sind
10 % weniger als im Vorjahr. Hintergrund war, dass wir Ende 2006 Thames Water verkauft haben.
Damit entfiel im Berichtsjahr der operative Cash Flow des Wasserversorgers, der 2006 bei
1.050 Mio. € gelegen hatte. Bereinigt um Thames Water hat sich der Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit um 352 Mio. € bzw. 6 % erhöht. Dabei kamen uns vor allem die Ergebnisverbesserungen in der Stromerzeugung und im Handelsgeschäft zugute. Außerdem verzeichneten
wir positive Effekte im Nettoumlaufvermögen (Working Capital). Unsere Ausgaben für Investitionen (inkl. Geldanlagen) lagen um 4.483 Mio. € über den Einnahmen aus Anlagenabgängen und
Unternehmensverkäufen. Die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von
2.458 Mio. €. Dieser entfiel vor allem auf Ausschüttungen, die 2.199 Mio. € betrugen.
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit, vermindert um die Investitionen in Sachanlagen,
ergibt den Free Cash Flow. Dieser belief sich auf 2.020 Mio. € und lag damit um 269 Mio. € bzw.
12 % unter dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend dafür war der verringerte Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit infolge des Verkaufs von Thames Water. Der Rückgang der Sachinvestitionen konnte diesen Effekt nicht ausgleichen.
Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote auf 17,8 % verbessert. Die Entwicklung unserer Konzernbilanz war geprägt von fortgesetztem Schuldenabbau und der Übertragung von Vermögen im
Rahmen des Contractual Trust Arrangement. Beide Vorgänge trugen dazu bei, dass sich die
Bilanzsumme stark verringerte. Sie belief sich zum 31. Dezember 2007 auf 83,6 Mrd. € und war
damit 9,8 Mrd. € niedriger als zum Vorjahresende. Wie bereits auf Seite 58 erläutert, haben wir
Vermögenswerte im Umfang von 7,9 Mrd. € auf den RWE Pensionstreuhand e.V. übertragen und
gemäß IAS 19 mit den Pensionsrückstellungen verrechnet. Im Wesentlichen handelte es sich
dabei um Wertpapiere des Finanzanlagevermögens (3,7 Mrd. €) und kurzfristige Wertpapiere
(4,2 Mrd. €). Darüber hinaus haben wir unsere solide Finanz- und Kapitalstruktur durch den Abbau
87
Finanz- und
Vermögenslage
von Kapitalmarktschulden weiter gefestigt. Die langfristigen Kapitalmarktschulden sanken um
5,5 Mrd. €, die kurzfristigen um 0,8 Mrd. €. Auch die Abwertung von US-Dollar und britischem
Pfund gegenüber dem Euro trug zum Rückgang der Bilanzsumme bei. Wechselkursveränderungen
schlugen insgesamt mit -1,9 Mrd. € zu Buche.
Bilanzstruktur
31.12.07
in Mio. €
in %
31.12.06
in Mio. €
in %
Aktiva
Langfristiges Vermögen
41.580
49,7
51.999
55,6
Davon: Immaterielle Vermögenswerte
11.882
14,2
14.901
15,9
Davon: Sachanlagen
20.038
24,0
26.034
27,9
Kurzfristiges Vermögen
42.051
50,3
41.456
44,4
Davon: Wertpapiere
10.858
13,0
16.788
18,0
8.610
10,3
-
-
83.631
100,0
93.455
100,0
Eigenkapital
14.918
17,8
14.111
15,1
Langfristige Schulden
Davon: Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Gesamt
Passiva
36.770
44,0
52.402
56,1
Davon: Rückstellungen
21.212
25,4
28.632
30,6
Davon: Finanzverbindlichkeiten
10.046
12,0
15.672
16,8
31.943
38,2
26.942
28,8
Kurzfristige Schulden
Davon: Zur Veräußerung bestimmte Schulden
Gesamt
5.875
7,0
-
-
83.631
100,0
93.455
100,0
Wie auf Seite 60 erläutert, haben wir das zum Verkauf stehende Wasserunternehmen American
Water im Jahresabschluss 2007 als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfasst. Daraus ergaben sich
folgende Anpassungen in der Bilanz: Im kurzfristigen Vermögen wurden 8,6 Mrd. € als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ klassifiziert. Dem stehen auf der Passivseite „Zur Veräußerung bestimmte Schulden“ in Höhe von 5,9 Mrd. € und „Eigenkapital zur Veräußerung
bestimmter Aktivitäten“ in Höhe von 2,7 Mrd. € gegenüber.
Zum 31. Dezember 2007 war unser langfristig gebundenes Vermögen zu 35,9 % durch Eigenkapital gedeckt. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr (27,1%). Auch die Eigenkapitalquote hat sich
erhöht; sie lag zum Bilanzstichtag bei 17,8% (Vorjahr: 15,1%).
>
1.8 Erläuterungen
Erläuterungen
zum Jahresabschluss
zum
der RWE Jahresabschluss
AG (Holding)
der RWE AG (Holding)
Die RWE AG ist die Management-Holding des RWE-Konzerns. In ihr sind zentrale Leitungsfunktionen wie Konzernstrategie, Konzernfinanzen und Konzernrechnungswesen gebündelt. Die
Lage der RWE AG wird im Wesentlichen durch die Aktivitäten des Konzerns bestimmt.
Der von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der RWE AG wird beim
Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers (Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Köln)
eingereicht und im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Er kann bei der RWE AG
angefordert werden und steht auch im Internet zur Verfügung.
Jahresabschluss. Der Jahresabschluss der RWE AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Er wird hier im Überblick dargestellt:
Bilanz der RWE AG (Kurzfassung)
in Mio. €
31.12.07
31.12.06
29.546
32.899
5.542
7.134
925
861
Anlagevermögen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere und flüssige Mittel
Bilanzsumme Aktiva
4.779
8.540
40.792
49.434
Eigenkapital
8.400
7.424
Rückstellungen
6.988
10.468
23.515
28.563
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Übrige Verbindlichkeiten
Bilanzsumme Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung der RWE AG (Kurzfassung)
in Mio. €
1.889
2.979
40.792
49.434
2007
2006
Ergebnis aus Finanzanlagen
4.130
4.279
Zinsergebnis
-1.210
-1.457
Sonstige Erträge und Aufwendungen
802
-172
3.722
2.650
-777
-237
Jahresüberschuss
2.945
2.413
Einstellung in die Gewinnrücklagen
-1.173
-445
Bilanzgewinn
1.772
1.968
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
89
Erläuterungen zum
Jahresabschluss der
RWE AG (Holding)
Vermögenslage. Die Vermögenslage der RWE AG ist geprägt durch das Management von Beteiligungen und durch Aktivitäten für die Konzerngesellschaften. Die Holding hält Anteile an den
Führungsgesellschaften und nimmt für sie Finanzierungsfunktionen wahr. Dies spiegelt sich in
entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wider.
Ende März 2007 wurden im Rahmen des Contractual Trust Arrangement Vermögenswerte in Höhe
von 7,9 Mrd. € auf den RWE Pensionstreuhand e.V. übertragen. Dies wirkt sich nur im IFRSKonzernabschluss aus, da das wirtschaftliche Eigentum aufgrund des Treuhandverhältnisses bei
der RWE AG verbleibt. Dagegen führte die Übertragung von Pensionsverpflichtungen auf die
RWE Pensionsfonds AG gegen einen Einlösungsbeitrag von 4,6 Mrd. € zu einer Verringerung der
Vermögenswerte und Rückstellungen. Die Pensionsrückstellungen schließen auch Verpflichtungen gegenüber aktiven und ehemaligen Mitarbeitern von Tochtergesellschaften ein. Die anfallenden Aufwendungen für Altersversorgung wurden der RWE AG – mit entsprechender Belastung
des Beteiligungsergebnisses – von den betreffenden Gesellschaften erstattet.
Zum 31. Dezember 2007 belief sich die Eigenkapitalquote der RWE AG auf 20,6 % gegenüber
15,0 % im Vorjahr. Dieser Anstieg ergibt sich daraus, dass sich die Bilanzsumme verringert hat
und 1.173 Mio. € in die Gewinnrücklage eingestellt wurden.
Finanzlage. Die Finanzlage der RWE AG wird durch die Beschaffung der Finanzmittel für die
laufende Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaften bestimmt. Im Geschäftsjahr wurden sowohl externe als auch interne Finanzschulden in Höhe von insgesamt 5,9 Mrd. € abgebaut. Als
gefragter Bond-Emittent auf dem Kapitalmarkt hat die RWE AG ein Debt-Issuance-Programm über
20 Mrd. € aufgelegt. Zum 31. Dezember 2007 waren davon 11,1 Mrd. € platziert. Das darüber
hinaus aufgelegte Commercial-Paper-Programm über 5 Mrd. US$ stand zum Stichtag in voller
Höhe zur Verfügung.
Ertragslage. Die Ertragslage der RWE AG wird wesentlich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften bestimmt. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 22 % auf 2.945 Mio. €. Grund
waren Ertragsverbesserungen wichtiger Tochterunternehmen. Stark gestiegen sind daher auch
die von diesen Gesellschaften abgeführten Ertragsteuerumlagen, die wir unter "Sonstige Erträge
und Aufwendungen" erfassen. Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag etwas unter dem Vorjahreswert. Es enthält im Wesentlichen die Ergebnisabführungen der RWE Power AG und RWE Energy
AG. Diese wurden u.a. durch Sondereffekte im Zusammenhang mit der Beteiligungsbewertung
und durch die aufwandswirksame Erstdotierung des RWE Pensionsfonds beeinflusst. Im Vorjahr
waren im Ergebnis aus Finanzanlagen noch hohe Einmalerträge aus dem Verkauf von Thames
Water enthalten, aber auch Belastungen durch Anpassungen bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen. Das Zinsergebnis lag über dem Niveau von 2006, weil mit der Veräußerung von
Thames Water die Finanzschulden zurückgegangen sind. Der Steueraufwand der RWE AG ist
gestiegen; im Vorjahr hatte die steuerrechtlich veranlasste Aktivierung des unverzinslichen
Körperschaftsteuer-Guthabens zu einem positiven Einmaleffekt geführt.
1.8
Erläuterungen zum Jahresabschluss der RWE AG (Holding)
Aufsichtsrat und Vorstand der RWE AG werden der Hauptversammlung am 17. April 2008 für das
Geschäftsjahr 2007 eine Dividende von 3,15 € je Aktie vorschlagen. Bezogen auf das nachhaltige
Nettoergebnis des Konzerns ergibt sich eine Ausschüttungsquote von 60 %. Damit liegen wir am
oberen Ende der für das Geschäftsjahr 2007 angestrebten Bandbreite von 50 bis 60 %.
Bericht zur Übernahmesituation: Angaben nach §§ 315 Abs. 4, 289 Abs. 4 HGB und Bericht
des Vorstands nach §§ 120 Abs. 3 Satz 2, 175 Abs. 2 Satz 1 AktG. Das gezeichnete Kapital der
RWE AG besteht unverändert aus 523.405.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Stammaktien (93,1 % des gezeichneten Kapitals) und 39.000.000 Stück auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Vorzugsaktien ohne Stimmrecht (6,9 % des gezeichneten Kapitals). Die
weiteren Rechte und Pflichten bestimmen sich nach dem Aktiengesetz. Den Inhabern der Vorzugsaktien ohne Stimmrecht steht bei der Verteilung des Bilanzgewinns ein Vorzugsgewinnanteil
von 0,13 € je Aktie zu. Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals sowie insbesondere die
Ausgestaltung der von RWE ausgegebenen stimmrechtslosen Vorzugsaktien entsprechen den
gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorgaben.
Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Dortmund, hat uns gemäß § 21 Abs. 1
WpHG am 21. Dezember 2007 mitgeteilt, dass sie zu diesem Zeitpunkt einen Stimmrechtsanteil
von 16,089 % an der RWE Aktiengesellschaft hält.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84f AktG
in Verbindung mit § 31 MitbestG. Satzungsänderungen erfolgen nach den Regelungen der
§§ 179 ff AktG in Verbindung mit § 16 Abs. 5 der Satzung der RWE Aktiengesellschaft. Nach
§ 16 Abs. 5 der Satzung werden die Beschlüsse der Hauptversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst,
falls nicht das Gesetz oder die Satzung zwingend etwas anderes vorschreiben. Die Satzung von
RWE hat damit von der gesetzlich eingeräumten Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine andere
Kapitalmehrheit für eine Satzungsänderung zu bestimmen als vom Gesetz vorgegeben. Satzungsänderungen, die nur die Fassung, d.h. nur eine Änderung der sprachlichen Form, nicht aber des
Inhalts betreffen, können vom Aufsichtsrat beschlossen werden (§ 10 Abs. 9 der Satzung).
Mit dem Beschluss der Hauptversammlung vom 18. April 2007 wurde der Vorstand ermächtigt,
bis zum 17. Oktober 2008 Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang von bis zu
10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Unternehmensanteile können nach Wahl des Vorstands
über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots erworben werden. Anschließend
dürfen sie eingezogen, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von
Unternehmen auf Dritte übertragen oder in anderer Weise veräußert werden. Die Ermächtigung
kann ganz oder teilweise, auch in Teilbeträgen, ausgeübt werden.
91
Erläuterungen zum
Jahresabschluss der
RWE AG (Holding)
Die syndizierte Kreditlinie der RWE AG enthält eine Change-of-Control-Klausel. Dabei handelt es
sich um eine Vertragsbestimmung, die einem Vertragspartner bestimmte Rechte (vornehmlich ein
Kündigungsrecht) für den Fall einräumt, dass sich die Kontroll- oder Mehrheitsverhältnisse beim
Vertragspartner ändern.
Der Long-Term Incentive Plan 2005 (Beat) für Vorstand und Führungskräfte der RWE AG und der
nachgeordneten verbundenen Unternehmen sieht für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle eine Entschädigungszahlung für sämtliche Inhaber von Performance Shares aus dem
Beat vor. Die Höhe der Entschädigungszahlung entspricht dem Produkt des im Rahmen der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises und der endgültigen Anzahl der Performance Shares,
die den Planbedingungen entsprechend auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots
ermittelt wird. Dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Großmann wurde zeitlich vor der letzten
Anpassung des Deutschen Corporate Governance Kodex für den Fall eines Wechsels der Unternehmenskontrolle ein Sonderkündigungsrecht gewährt. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechts erhält Dr. Jürgen Großmann eine Einmalzahlung zur Abgeltung der bis zum Ende der
vereinbarten Vertragslaufzeit anfallenden Bezüge einschließlich des vertraglich vereinbarten
Versorgungskapitals.
Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die Klausel für den Fall des Kontrollwechsels in der
syndizierten Kreditlinie sowie die Entschädigungsregelungen im Long-Term Incentive Plan 2005
(Beat), die für den Fall eines Kontrollwechsels eine Abfindungszahlung für die Performance
Shares vorsehen, entsprechen allgemein üblichen Standards bei deutschen kapitalmarktorientierten Unternehmen.
>
1.9 Innovation
Innovation
Forschung und Entwicklung: Fokus auf effizientere und
klimaschonende Kraftwerke
Die Energiewirtschaft braucht Innovationen. Eine sichere, preisgünstige und klimaschonende Stromversorgung wird ohne technischen Fortschritt nicht machbar sein. Daher
setzt auch RWE verstärkt auf Forschung und Entwicklung. Unsere Mittel hierfür werden wir
in den kommenden Jahren erheblich aufstocken. Wir wollen den Weg ebnen für eine neue
Form der Kohleverstromung, bei der Kohlendioxid-Emissionen aufgefangen und in tiefen
Gesteinsschichten gespeichert werden.
Effizienzsteigerung und Emissionssenkung in fossilen Kraftwerken bilden den Schwerpunkt der
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit (F&E) im RWE-Konzern. Dabei setzen wir auch auf die Zusammenarbeit mit Partnern aus Anlagenbau und chemischer Industrie. Die F&E-Aktivitäten
schlagen sich daher nur zum Teil in unseren eigenen Aufwendungen nieder. Diese beliefen sich
im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 74 Mio. € und lagen damit knapp über dem Niveau von 2006
(73 Mio. €). Darüber hinaus aktivierten wir Entwicklungsausgaben in Höhe von 52 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €). Im zurückliegenden Geschäftsjahr waren 270 Mitarbeiter bei uns mit Forschungsund Entwicklungsaufgaben befasst. Unsere F&E-Tätigkeit werden wir in Zukunft stark ausbauen.
Damit wird auch unser Mitteleinsatz deutlich steigen.
Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt entscheidend davon ab, ob es uns gelingt, die Verstromung
fossiler Energieträger – vor allem Kohle – mit dem Ziel des Klimaschutzes in Einklang zu bringen.
Ein Schlüssel dazu ist die Abscheidung und Einlagerung des im Kraftwerksprozess erzeugten Kohlendioxids. Derzeit leisten wir Vorarbeiten für den Bau des weltweit ersten großtechnischen Kohlekraftwerks, das über eine solche Technologie verfügt. Dabei wird die Vergasung von Kohle mit
der CO2-Abtrennung kombiniert und der Strom in nachgeschalteten Gas- und Dampfturbinen
erzeugt. Man spricht hier von IGCC-Technologie (Integrated Gasification Combined Cycle). Dieser
Prozess bietet die Option, aus dem Kohlegas – anstelle von Strom – Produkte wie synthetisches
Erdgas, Wasserstoff oder auch Treibstoffe herzustellen. Die geplante IGCC-Anlage soll 2014 in
Betrieb gehen.
Neben der IGCC-Technologie bietet auch die Abtrennung des Kohlendioxids aus dem Rauchgas
(„CO2-Wäsche“) die Möglichkeit einer klimaschonenden Kohleverstromung. Der Vorteil der CO2Wäsche ist, dass sie auch in entsprechend nachgerüsteten Kraftwerken eingesetzt werden kann.
RWE Power hat sich 2007 mit BASF und Linde zusammengetan, um diese Technologie weiterzuentwickeln. Vorgesehen ist der Bau und Betrieb einer Pilotanlage an unserem Braunkohlekraftwerk in Niederaußem, die wir Mitte 2009 in Betrieb nehmen wollen. Hier sollen die Eigenschaften
neuer CO2-Waschlösungen untersucht werden. Außerdem werden die Abtrennverfahren unter
realen Betriebsbedingungen getestet und für den großtechnischen Einsatz weiterentwickelt.
Unser Ziel ist, die CO2-Abtrennung in Braunkohlekraftwerken bis 2020 zu kommerzialisieren.
93
Innovation
Dann könnten mehr als 90 % des Kohlendioxids aus den Verbrennungsabgasen eines Kraftwerks
entfernt und anschließend im Untergrund gespeichert werden. Nach Abschluss der Pilotversuche
soll 2010 über eine Demonstrationsanlage entschieden werden.
Auch die CO2-Wäsche in Steinkohlekraftwerken wollen wir voranbringen. Hier hat vor allem
RWE npower eine Vorreiterrolle übernommen. Unsere britische Tochter wird an ihrem Kohlekraftwerk Aberthaw eine 1-MW-Pilotanlage bauen. Außerdem ist die Errichtung einer 25-MWDemonstrationsanlage in Tilbury geplant. Ein weiteres wegweisendes Projekt hat RWE Power
gestartet. Forschungsgegenstand ist ein Abscheideverfahren auf Basis von Ammoniak, das von
Alstom entwickelt wurde. RWE Power und der US-Stromversorger American Electric Power (AEP)
haben sich verständigt, dieses Verfahren im AEP-Steinkohlekraftwerk Mountaineer (1.300 MW) in
New Haven, West Virginia, zu testen. Insgesamt hat der RWE-Konzern für Projekte rund um die
CO2-Wäsche ein Budget von 93 Mio. € eingeplant.
Wenn das Konzept vom klimaschonenden Kohlekraftwerk Realität werden soll, führt um die
Speicherung von Kohlendioxid kein Weg herum. Mit eigenen Projekten und im Rahmen von
Forschungskonsortien prüfen wir Möglichkeiten zur sicheren Einlagerung in tiefen geologischen
Formationen. Erste Tests machen wir derzeit in der Nähe von Ketzin (Brandenburg). Dort werden
im Rahmen des EU-Forschungsprojekts CO2SINK im Zeitraum von 2008 bis 2010 insgesamt
60.000 Tonnen CO2 in eine tiefe Schicht aus Schilfsandstein eingelagert. Auf diese Weise wollen
wir Erkenntnisse über das Ausbreitungsverhalten des Kohlendioxids gewinnen.
Mit den vorgestellten Maßnahmen wollen wir dazu beitragen, dass Stein- und Braunkohle als
Energieträger auch bei steigenden Klimaschutzanforderungen ihren Beitrag zur Deckung des
Energiebedarfs leisten können. Gefordert ist allerdings auch die Politik. Insbesondere muss auf
nationaler wie europäischer Ebene ein verbindliches rechtliches und regulatorisches Umfeld
geschaffen werden, das uns die für die Speicherung des CO2 in geologischen Formationen
erforderliche Planungssicherheit gibt.
Die Abtrennung und Einlagerung von CO2 führt zwangsläufig zu Wirkungsgradverlusten. Umso
wichtiger ist es, dass wir kontinuierlich an der Effizienzverbesserung unserer Kraftwerke arbeiten.
Hervorzuheben ist hier der Bau einer Demonstrationsanlage zur Braunkohletrocknung vor dem
Verbrennungsprozess am Standort Niederaußem, die 2008 den kommerziellen Betrieb aufnehmen soll. Das hier eingesetzte Verfahren – Wirbelschicht-Trocknung mit integrierter Abwärmenutzung – wurde von RWE entwickelt und patentiert. Wir konnten bereits eine Lizenz für die
externe Nutzung vergeben. Der Wirkungsgrad in der Braunkohleverstromung lässt sich damit um
vier Prozentpunkte steigern.
1.9
Innovation
Effizienzverbesserungen in ähnlicher Größenordnung sind durch Einsatz des sogenannten
700-Grad-Kraftwerks möglich. Mit der „Component Test Facility for a 700°C Power Plant“
(COMTES700), einer Versuchsanlage im Gelsenkirchener Steinkohlekraftwerk Scholven, rückt
dieses Ziel ein großes Stück näher. Gemeinsam mit Partnern im In- und Ausland testen unsere
Ingenieure in der COMTES700 die Materialien und Kraftwerkskomponenten von morgen – Bauteile, die auch bei Temperaturen von 700 Grad Celsius und hohem Druck zuverlässig eingesetzt werden können. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Mit Ergebnissen wird für
2009 gerechnet. Danach wartet die nächste Herausforderung auf die Forscher und Entwickler: die
Errichtung eines Demonstrationskraftwerks, das den abschließenden Nachweis der kommerziellen Reife dieser Technik liefern soll. Durch die beschriebenen Projekte – Braunkohlevortrocknung
und 700-Grad-Kraftwerk – wird es auf mittlere Sicht möglich sein, in der Kohleverstromung generell Wirkungsgrade von über 50% zu erreichen. Der europäische Durchschnitt liegt mit 36%
derzeit deutlich darunter.
Auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien bauen wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutlich aus. Ein Schwerpunkt ist die Erschließung weiterer Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung. In einem Pilotkraftwerk mit einer Kapazität von 700 kW untersucht RWE Innogy in Zusammenarbeit mit der Universität Bochum die
Verwendung von Mais-Silage in der Biogaserzeugung und erforscht Möglichkeiten zur Steigerung
der Gasausbeute. Zudem haben wir bereits mit Vorarbeiten für ein Projekt begonnen, das die
Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und die anschließende Einspeisung in das Gasnetz
ermöglichen soll. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Untersuchungen zur Leistungssteigerung
von Windenergieanlagen und deren optimale Integration in das Stromnetz. Hier konzentrieren
wir uns auf die Verbesserung von Windvorhersagen und der Zuverlässigkeit der Anlagen. Eine
große Herausforderung stellen dabei Bau, Netzanschluss und Betrieb von Offshore-Windenergieanlagen dar.
RWE Innogy investiert auch in Technologien, mit deren Hilfe Strom aus Gezeiten- und Wellenbewegungen erzeugt werden kann. In enger Zusammenarbeit mit einem führenden Anlagenlieferanten bemühen wir uns derzeit um eine Genehmigung für das erste kommerzielle Demonstrationsprojekt für Meeres-/Gezeitenströmungsturbinen vor der Küste von Anglesey in Wales mit einer
installierten Leistung von 10,5 MW. Daneben planen wir ein Wellenkraftwerk mit 4 MW Kapazität
vor der schottischen Hebrideninsel Lewis. Hier werden 40 Generatoren entlang einer 250 Meter
langen Hafenmole Strom aus der Meeresbrandung erzeugen. Zudem verfolgt RWE Innogy
mehrere Demonstrationsprojekte zur Nutzung geothermischer Energie.
95
Innovation
Ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells von RWE Innogy sind Investitionen in junge
Technologiefirmen. Im Vordergrund steht die Finanzierung der Unternehmen in ihrer Gründungsoder Wachstumsphase. Damit leisten wir einen wichtigen Anschub von Zukunftstechnologien in
Deutschland und Europa.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien stellt die Stromversorger in vielfacher Hinsicht vor neue
Herausforderungen. So werden in Zukunft die stark schwankenden Stromeinspeisungen zunehmen. Daher ist es wichtig, frühzeitig neue Konzepte für eine effiziente Speicherung zu entwickeln.
Vor diesem Hintergrund hat RWE Power im Dezember 2007 mit General Electric (GE) die Entwicklung eines Druckluftspeicherkraftwerks vereinbart. Am Anfang des Projekts soll eine Machbarkeitsstudie stehen, die als Basis für ein Entwicklungsprogramm dient. Anschließend soll eine
Demonstrationsanlage errichtet werden. In einem Druckluftspeicherkraftwerk wird – zu Zeiten
eines hohen Stromangebots – Luft komprimiert und zur Speicherung in unterirdische Kavernen
gepresst. Diese Druckluft kann im Bedarfsfall zur Stromerzeugung genutzt werden. Eine große
Herausforderung bei diesem Projekt liegt in der Entwicklung geeigneter Komponenten, insbesondere im Bereich der Kompressor- und Wärmespeichertechnik, die für hohe Wirkungsgrade von
Druckluftspeicherkraftwerken erforderlich sind.
Auch die Kernenergie ist Gegenstand unserer F&E-Aktivitäten. Mit einem Anteil von rund 25 % an
der deutschen Erzeugung ist sie die mit Abstand wichtigste Quelle CO2-freier Stromproduktion.
Um einen sicheren und wirtschaftlichen Einsatz der Kernkraftwerke zu gewährleisten, halten wir
unsere Anlagen stets auf dem bestmöglichen Stand. Diesem Ziel dienen auch unsere F&EMaßnahmen. Hier kooperieren wir u.a. mit dem europäischen Fachverband der Strom- und Wärmeerzeuger VGB PowerTech e.V. Auf der Agenda steht beispielsweise die Entwicklung sicherheitstechnisch und wirtschaftlich optimierter Reaktortypen. Mit diesen Maßnahmen wollen wir
uns die Option auf Nutzung der Kernenergie in einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Umfeld offenhalten. Um in Deutschland das Know-how rund um die Kernenergie zu sichern und auszubauen, unterstützen wir die kerntechnische Forschung und Lehre an
der Technischen Hochschule Aachen durch Finanzierung einer Stiftungsprofessur.
Unsere F&E-Maßnahmen im Upstream-Geschäft haben wir intensiviert. Sie dienen u.a. der Sicherung unserer bereits hohen Erfolgsquote bei Bohrungen. Uns beschäftigt die Frage, wie wir Hinweise auf Kohlenwasserstofflagerstätten künftig noch besser einschätzen können. Zu diesem
Zweck machen wir umfangreiche geologische Studien in Nordafrika. Ebenso erforschen wir, wie
sich Lagerstättenstrukturen durch verfahrenstechnische Verbesserungen grafisch klarer darstellen
und somit genauer interpretieren lassen. Neben der Exploration standen auch Effizienzverbesserungen in der Fördertätigkeit auf der F&E-Agenda.
1.9
Innovation
Großes Potenzial als Energieträger der Zukunft hat Methan aus Gashydraten. Letztere entstehen,
wenn sich Erdgas bei hohem Druck und geringer Temperatur mit Wasser zu einer eisartigen
Masse verbindet. Große Vorkommen von Gashydraten finden sich in Permafrostgebieten und im
Meeresboden. Mit den Möglichkeiten ihrer Nutzung befassen sich gleich zwei Forschungsvorhaben von RWE Dea. Eines davon eröffnet ganz neue Perspektiven für den Klimaschutz: Es sondiert
die Möglichkeiten einer CO2-neutralen Gewinnung von Methan durch gleichzeitige Einlagerung
von Kohlendioxid in Hydratform.
Weitere F&E-Aktivitäten widmen wir dem Ziel eines sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Betriebs unserer Strom- und Gasnetze. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten hier zahlreiche
Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Unter anderem haben wir ein System getestet, mit
dem Kabelfehler im Ortsnetz kostengünstig und ohne Unterbrechung der Stromflüsse lokalisiert
werden können. Wir werden dieses Verfahren künftig standardmäßig einsetzen. Außerdem
wollen wir neue Wege bei der Messung des Stromverbrauchs gehen. Derzeit testen wir das sogenannte „Automatic Meter Reading“ (AMR). Der Begriff steht für eine neue Generation von Stromzählern, die es Haushalten ermöglicht, sich jederzeit einen Überblick über ihren aktuellen Verbrauch zu verschaffen. Die Kunden können dann ihren Stromeinsatz besser steuern und werden
zu einem sparsameren Verbrauch animiert. Ein weiterer Vorteil dieser Technik: Für die Erstellung
der Rechnungen muss nicht vor Ort abgelesen werden.
>
1.10 Entwicklung der
Chancen und Risiken
97
Entwicklung der
Chancen und Risiken
Aufbauorganisation des Risikomanagements. Im RWE-Konzern sorgt ein unternehmensübergreifendes Risikomanagementsystem dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, standardisiert erfasst,
bewertet, gesteuert und überwacht werden. Wir haben auf Konzernebene und in unseren Unternehmensbereichen Risikomanagement-Ausschüsse gebildet. Diese sind für die Weiterentwicklung
des Risikomanagementsystems zuständig und erarbeiten die Regeln für den Risikomanagementprozess. Basis dafür ist eine konzerneinheitliche Risikomanagement-Richtlinie.
Der Vorstand der RWE AG hat für das Management von Rohstoffpreisrisiken und den aus Handels-,
Vertriebs- und Beschaffungsaktivitäten resultierenden Kreditrisiken zusätzlich ein Risikokomitee
eingesetzt. Dieses Gremium trifft sich monatlich. Wir stellen damit eine enge Überwachung
dieser für uns zentralen Risiken sicher. Der Finanzvorstand der RWE AG ist als Vorsitzender des
Risikokomitees verantwortlich für die Planung, Steuerung und Kontrolle der vorgenannten
Risiken. Bei seinen Entscheidungen unterstützen ihn der Leiter Risikomanagement und der Leiter
Finanzen der RWE AG. Dem Risikokomitee gehörten 2007 außerdem die Finanzvorstände der
RWE Power, RWE Energy und RWE npower sowie die für das Risikocontrolling bzw. den Finanzbereich zuständigen Geschäftsführer der RWE Trading und der RWE Gas Midstream an. Sie sorgten für eine einheitliche Umsetzung der Richtlinien des Risikokomitees in ihren jeweiligen Organisationseinheiten. Das Risikokomitee wird künftig unserer neuen Organisationsstruktur Rechnung tragen. Über die genaue Zusammensetzung des Gremiums werden wir im Laufe des
Jahres 2008 entscheiden.
RWE AG
Finanzvorstand
Vorsitzender Risikokomitee
Leiter
Risikomanagement
Leiter
Finanzen
RWE AG Risikokomitee
RWE Gas Midstream
Geschäftsführer Finanzen
RWE Energy
Finanzvorstand
RWE Trading
Geschäftsführer Finanzen
RWE npower
Finanzvorstand
RWE-Unternehmensbereiche
RWE Power
Finanzvorstand
1.10
Entwicklung der Chancen und Risiken
Risikomanagement-Prozess. Ziel unseres Risikomanagements ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und ihre finanziellen Auswirkungen zu gewinnen, um mit geeigneten
Maßnahmen gegensteuern zu können. Innerhalb des Planungs- und Controllingprozesses sollen
aber auch Chancen erkannt und soll das damit verbundene Ergebnispotenzial genutzt werden.
Wir bewerten die Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der möglichen Schadenshöhe und fassen sie auf Ebene der Business Units und Unternehmensbereiche wie auch auf
Konzernebene zusammen. Außerdem wird die mögliche Schadenshöhe dem betrieblichen Ergebnis sowie dem Eigenkapital der jeweiligen Unternehmenseinheit und des Konzerns gegenübergestellt. Dadurch können wir die aktuelle Risikosituation systematisch und konzerneinheitlich analysieren sowie auf dieser Basis konkrete Risikosteuerungsmaßnahmen ableiten. Die Risikoberichterstattung ist vollständig in den standardisierten Planungs- und Controllingprozess integriert. Die
Führungs- und Aufsichtsgremien des RWE-Konzerns werden regelmäßig über die aktuelle Risikosituation informiert. Die Effizienz und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird intern
überwacht.
Chancen- und Risikokategorien. Die wichtigsten Chancen und Risiken für den RWE-Konzern
lassen sich folgenden Kategorien zuordnen:
• Zukunft des Unternehmens: Risiken, die den Fortbestand der RWE AG oder des RWE-Konzerns
gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.
• Gesamtwirtschaftliche Veränderungen: Konjunkturelle Entwicklungen in unseren Kernmärkten können die Kapazitätsauslastung beeinflussen und sich damit sowohl positiv als auch
negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken.
• Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen: Risiken und Chancen ergeben sich für den
RWE-Konzern vor allem aus der Stromerzeugung. Diese wird in starkem Maße von der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Steinkohle und Gas) sowie
CO2-Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über steigende Strompreise weitergegeben werden können. Chancen bietet dagegen
eine höhere Spanne zwischen dem Strompreis und den Preisen fossiler Brennstoffe. Weitere
Risiken und Chancen resultieren aus unserer Erdöl- und Gasförderung. Unerwartet negativen
Preisveränderungen begegnen wir durch den gezielten Einsatz von derivativen Absicherungsinstrumenten. Neben der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft mit Risiken verbunden.
Diese sind z.B. Folge unerwarteter Nachfrageschwankungen aufgrund von Temperaturänderungen. Unsere Preisrisiken auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten ermitteln wir mit speziellen
Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung aktueller Terminpreise und erwarteter Preisvolatilitäten. Zur Risikominderung auf der Beschaffungs- und Absatzseite setzen wir u.a. Finanz- und
Commodity-Derivate ein.
99
Entwicklung der
Chancen und Risiken
Durch die Liberalisierung der europäischen Strom- und Gasmärkte ergeben sich Preis- und Absatzrisiken, aber auch neue Vermarktungschancen. Den Risiken begegnen wir mit einer differenzierten Preisstrategie, einer darauf abgestimmten Vertriebspolitik und intensiven Maßnahmen auf der Kostenseite. Ergebnisrisiken können außerdem aus dem Verlust von Konzessionen
im Netzbereich entstehen.
Mit unseren Energiehandelsaktivitäten grenzen wir Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf
Energiemärkten für den Erzeugungs- und Vertriebsbereich ein. Außerdem verfolgen wir die Absicht, durch das Eingehen von Handelspositionen Gewinne zu erzielen. Unser Handelsbereich
dient dabei einerseits als zentrale Plattform zur Absicherung gegenüber Rohstoffpreisrisiken im
RWE-Konzern. Dadurch wird eine stabile Kalkulationsgrundlage für unser Unternehmen geschaffen. Andererseits schließen wir Handelsgeschäfte ab, um in einem durch Handelslimite begrenzten Umfang Preisänderungen auf den Energiemärkten gezielt zu nutzen. Damit gehen wir
Risiken aus unerwarteten Preisschwankungen ein. Darüber hinaus unterliegen wir auch Kreditrisiken, weil Handelspartner möglicherweise ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen. Das integrierte Handels- und Risikomanagementsystem im Energiehandelsbereich des
RWE-Konzerns ist eng an die für Handelsgeschäfte geltenden Best-Practice-Regelungen angelehnt. Spezifische Kenngrößen für Preisrisiken werden täglich ermittelt. Risiko-Obergrenzen
werden vom Risikokomitee der RWE AG festgelegt und kontinuierlich überwacht. Zur Messung
des Preisrisikos im Energiehandel berechnen wir u.a. den Value at Risk (VaR). Ein vom Risikokomitee der RWE AG festgelegtes Limitsystem schränkt die jeweiligen Risiken ein. Die zentrale
Risiko-Steuerungsgröße ist der Global Value at Risk, der alle Handelsgeschäfte der RWE Trading
einschließt und maximal 40 Mio. € betragen darf. Den VaR-Werten im RWE-Konzern liegt grundsätzlich ein Konfidenzintervall von 95 % zugrunde. Dabei wird für die jeweiligen Positionen
eine Haltedauer von einem Tag unterstellt. Der Global VaR gibt damit den maximalen Tagesverlust aus allen Handelsgeschäften an, den die RWE Trading mit einer Wahrscheinlichkeit von
95 % nicht überschreitet. Ende 2007 betrug der genutzte Global VaR der RWE Trading 10 Mio. €.
Im Berichtszeitraum lag er bei durchschnittlich 15 Mio. €.
• Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise: Auch Währungs-, Zins- und Aktienkursänderungen können das Ergebnis unserer Geschäftstätigkeit beeinflussen. Wegen unserer internationalen Präsenz kommt dem Management von Wechselkursveränderungen große Bedeutung
zu. Das britische Pfund und der US-Dollar sind für uns die beiden wichtigsten Fremdwährungen:
In beiden Währungsräumen sind wir geschäftlich aktiv. Außerdem notieren Brennstoffe in diesen Währungen. Die Konzerngesellschaften sind grundsätzlich verpflichtet, sämtliche Währungsrisiken über die RWE AG abzusichern. Diese ermittelt die Nettofinanzposition je Währung
und sichert sie – wenn nötig – mithilfe externer Marktpartner ab. Zur Risikomessung wird der
Value at Risk herangezogen. Der VaR für die Fremdwährungsposition der RWE AG lag Ende
2007 bei unter 1 Mio. €.
1.10
Entwicklung der Chancen und Risiken
Große Bedeutung messen wir auch dem Zinsmanagement bei. Zinsrisiken bestehen hauptsächlich wegen unserer Finanzschulden und zinstragenden Anlagen. Gegen negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns durch originäre und derivative
Finanzgeschäfte ab. Der VaR für das Zinsrisiko aus unseren Finanzschulden und zugehörigen
Absicherungsgeschäften belief sich zum 31. Dezember 2007 auf 69 Mio. €. Der VaR aus zinstragenden Anlagen unter Einschluss der Absicherungen betrug 21 Mio. €. Auch bei der Aktienanlage sind wir Risiken und Chancen ausgesetzt. Der VaR für das Aktienkursrisiko lag Ende 2007
bei 17 Mio. €.
Die Chancen und Risiken aus den Wertveränderungen der Wertpapiere steuern wir durch professionelles Fondsmanagement. Finanzgeschäfte des Konzerns werden mit einer zentralen
Risikomanagement-Software erfasst und von der RWE AG überwacht. Dies ermöglicht einen
Risikoausgleich über die Einzelgesellschaften hinweg. Für unsere Konzernunternehmen haben
wir Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen in internen Richtlinien verbindlich
festgelegt.
• Bonität von Geschäftspartnern: In unserem Finanz- und Energiehandelsbereich unterhalten
wir vorwiegend Kreditbeziehungen zu Banken und anderen Handelspartnern mit guter Bonität.
Wir schränken das Kreditrisiko in beiden Bereichen ein, indem wir Limite für Handelsgeschäfte
festlegen und uns gegebenenfalls Barsicherheiten stellen lassen. Zudem setzen wir Kreditversicherungen und Bankgarantien ein. Das Kreditrisiko im Energiehandelsbereich überwachen wir
täglich, das im Finanzbereich wöchentlich. In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken
ausgesetzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir
begrenzen dieses Risiko durch regelmäßige Bonitätsanalysen unseres Kundenportfolios auf der
Grundlage einer Kreditrisiko-Richtlinie.
• Liquidität: Ein Liquiditätsrisiko besteht, wenn die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um
unsere finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Solche Verpflichtungen resultieren
einerseits aus der Refinanzierung fälliger Finanzverbindlichkeiten. Andererseits sind wir im
Rahmen unserer Handelstätigkeiten verpflichtet, unseren Kontrahenten Barsicherheiten zu stellen, um negative Marktwerte zu besichern. Zur Deckung des hieraus resultierenden Liquiditätsbedarfs stehen grundsätzlich flüssige Mittel und kurzfristige Wertpapiere in Höhe von insgesamt 12,8 Mrd. € (Stand: 31. Dezember 2007) zur Verfügung. Wir können außerdem auf erhebliche ungenutzte Spielräume innerhalb des Commercial-Paper-Programms über 5,0 Mrd. US$, des
Debt-Issuance-Programms über 20,0 Mrd. € sowie auf eine syndizierte Kreditlinie von 4,0 Mrd. €
zurückgreifen. Das Liquiditätsrisiko wird daher als äußerst gering eingestuft.
101
Entwicklung der
Chancen und Risiken
• Kontinuität des Geschäftsbetriebs: Entlang unserer Wertschöpfungskette betreiben wir technologisch komplexe, vernetzte Produktionsanlagen. Dabei können nicht versicherte Schäden an
unseren Tagebaugeräten, Förderanlagen, Kraftwerksanlageteilen und Netzen auftreten, die die
Ertragslage belasten. In unseren Kraftwerken steigt das Risiko ungeplanter Betriebsunterbrechungen wegen des zunehmenden Alters ihrer Komponenten. Zudem kann es zu Bauverzögerungen bei Kraftwerksneubauten aufgrund von unvorhergesehenen Ereignissen wie z.B. Unfällen oder Sachschäden kommen. Im Netzbereich bestehen Risiken durch die Gefahr, dass Anlagen durch höhere Gewalt, z.B. Wettereinflüsse, zerstört werden. Dem begegnen wir mit hohen
Sicherheitsstandards und regelmäßigen Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Wir
begrenzen Betriebsrisiken durch Versicherungen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist.
• Regulierung: Der ständige Wandel des politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfelds
kann die Ertragslage des RWE-Konzerns erheblich beeinflussen. Angesichts des hohen Anteils
von Braun- und Steinkohlekraftwerken in unserem Stromerzeugungsportfolio sind wir Risiken
aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem ausgesetzt. Diese können sich insbesondere
aus einem unerwartet hohen Preis und damit erhöhten Beschaffungskosten für CO2-Zertifikate
ergeben. Die CO2-Preisrisiken sind daher integraler Bestandteil unseres zentralen Risikomanagementsystems. Für den Zeitraum 2013 bis 2020 hat die Europäische Kommission ein
neues Klimaschutzpaket verabschiedet. Darin werden allen EU-Mitgliedsländern verbindliche
Ziele für die Verminderung der Treibhausgasemissionen und für den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch vorgeschrieben. Die Ausprägungen eines internationalen oder europäischen Emissionshandelssystems bleiben allerdings großenteils unklar. RWE rechnet jedoch
mit erheblich höheren Kosten als in der aktuellen Handelsperiode bis 2012. Wir streben an, die
CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und das Stromerzeugungsportfolio mit den anstehenden
Kraftwerksinvestitionen noch flexibler auszurichten. Darüber hinaus begrenzen wir die
CO2-Risiken durch Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern im Rahmen der
Kyoto-Mechanismen „Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI).
Bei unseren deutschen Strom- und Gasnetzen sehen wir Risiken durch regulatorische Eingriffe,
insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Kostenprüfung durch die Regulierungsbehörde.
Diese wird voraussichtlich zu einer weiteren deutlichen Absenkung der Netzerlöse führen. Für
den Strombereich liegen erste Bescheide der Bundesnetzagentur vor. Inzwischen besteht auch
mehr Klarheit über die Anreizregulierung ab 2009. Ihre Eckpunkte sind in einer Verordnung
festgelegt, die der Bundesrat im September 2007 verabschiedet hat. Negative Auswirkungen
aus der Regulierung wollen wir durch Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb der RWE Energy zum Teil kompensieren. Auch im Rahmen unserer osteuropäischen Aktivitäten, insbesondere im tschechischen Gasgeschäft, sind wir regulatorischen Risiken
ausgesetzt.
1.10
Entwicklung der Chancen und Risiken
Risiken können sich ferner aus der Verschärfung der kartellrechtlichen Preismissbrauchsaufsicht
ergeben, die Ende 2007 in Kraft getreten ist. Hier kann es zu verstärkten kartellbehördlichen
Ermittlungen bzw. gerichtlichen Auseinandersetzungen kommen. Für eine genaue Bewertung
bleibt die konkrete Stoßrichtung derartiger Verfahren abzuwarten.
• IT-Sicherheit: Risiken bei der Entwicklung von IT-Lösungen, die der Unterstützung der
Geschäftsprozesse dienen, steuern wir mit einem konzernweit verbindlichen Prozess für die Planung, das Management und die Auditierung von IT-Projekten. Die IT-Lösungen basieren weitgehend auf marktüblicher Standard-Software. Ihr Betrieb ist in modernen Rechenzentren
gebündelt und basiert auf einer kontinuierlich weiterentwickelten IT-Infrastruktur, die einer
konzernweit gültigen Sicherheitsrichtlinie unterliegt.
• Investitions- und Desinvestitionsprojekte: Entscheidungen über Akquisitionen und Sachanlageinvestitionen sind wegen des Kapitaleinsatzes und der langfristigen Kapitalbindung mit
Chancen und Risiken verbunden. Vorbereitung und Umsetzung solcher Entscheidungen folgen
bei RWE festgelegten und differenzierten Zuständigkeitsregelungen sowie Genehmigungsprozessen. Dies gilt auch für Desinvestitionen wie den anstehenden Verkauf von American Water.
• Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter: Wir stehen mit anderen Unternehmen in einem
immer intensiver werdenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Dies birgt Risiken, vor
allem angesichts unserer anspruchsvollen Ziele in Bezug auf organisches Ergebniswachstum.
Um die Position von RWE im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter zu sichern und zu stärken,
betonen wir bei unseren Personalmanagement-Aktivitäten die Attraktivität von RWE als Arbeitgeber und streben an, Fach- und Führungskräfte langfristig an den Konzern zu binden. Neben
leistungsorientierter Vergütung und fortschrittlichen Sozialleistungen setzen wir dabei insbesondere auf die breitgefächerten Perspektiven im RWE-Konzern: durch Trainee-Programme,
interdisziplinäre Karrierewege, Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen europäischen
Konzerngesellschaften und attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote.
• Rechtliche Verfahren: Einzelne Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Zusammenhang mit
ihrem Geschäftsbetrieb in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren involviert. Zudem sind gegen
einzelne Konzernunternehmen in Verbindung mit Unternehmensverkäufen außergerichtliche
Ansprüche angemeldet worden. Wir erwarten hieraus jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus
sind Konzernunternehmen an verschiedenen behördlichen Verfahren direkt beteiligt oder zumindest von deren Ergebnissen betroffen.
103
Entwicklung der
Chancen und Risiken
Aufgrund genehmigungsrechtlicher Risiken in unseren Tagebauen und Kernkraftwerken könnte
es zu einer Beeinträchtigung der Rohstoffförderung sowie der Stromerzeugung kommen.
Außerdem besteht die Gefahr finanzieller Einbußen, sofern Investitionsausgaben für Kraftwerksneubauten bereits im Vorfeld der Bauentscheidungen durch öffentlich-rechtliche Stellen
anfallen. Dem beugen wir durch sorgfältige Vorbereitung und Begleitung unserer Genehmigungsanträge so weit wie möglich vor. Angesichts des umfangreichen Wachstumsprogramms
und zahlreicher Ersatzinvestitionen ist die Zahl unserer Genehmigungsverfahren zurzeit besonders hoch.
Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen haben außenstehende
Aktionäre mehrere Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen Barabfindung eingeleitet. Die Umtauschverhältnisse
und Barabfindungen wurden jeweils gutachterlich ermittelt und von Wirtschaftsprüfern überprüft. Sollten rechtskräftige Gerichtsentscheidungen zu anderen Ergebnissen kommen, erfolgt
ein Ausgleich durch bare Zuzahlung an alle betroffenen Aktionäre, auch wenn sie nicht am
Spruchverfahren selbst beteiligt sind.
Im Mai und Dezember 2006 hat die EU-Kommission europaweit bei mehreren Energieversorgern Nachprüfungen durchgeführt. Davon waren auch Unternehmen des RWE-Konzerns in
Deutschland betroffen. Nachfolgend hat die EU-Kommission u.a. an RWE Auskunftsersuchen zu
einzelnen energiemarktbezogenen Fragestellungen gerichtet.
Die EU-Kommission hat Anfang Mai 2007 ein Missbrauchsverfahren gegen RWE eingeleitet. Sie
vermutet, dass wir den Zugang zum Erdgastransportsystem in Deutschland behindert haben,
um eine angeblich marktbeherrschende Stellung bei Erdgaslieferungen abzusichern. Dieser
Vorwurf betrifft insbesondere RWE Transportnetz Gas, eine Tochtergesellschaft der RWE Energy.
Die Kommission weist aber auch ausdrücklich darauf hin, dass die Einleitung des Verfahrens
nicht bedeute, dass sie über abschließende Beweise für ein Fehlverhalten von RWE verfüge.
Insgesamt ist der RWE-Konzern dank seines unternehmensweit einheitlichen Risikomanagements
in der Lage, den hier genannten Risiken entgegenzuwirken und die Chancen, die sich ihm bieten,
zu nutzen.
>
1.11 Ausblick
Ausblick 2008
2008
US-Kreditkrise dämpft Wirtschaftswachstum. Das Wachstum der Weltwirtschaft wird 2008
voraussichtlich schwächer ausfallen als im Vorjahr (3,2 %), aber wohl nicht weit unter die
3 %-Schwelle absinken. Die Konjunkturrisiken haben sich verstärkt. In den USA könnte die
Hypothekenkrise den Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erstmals seit 2002 unter
2 % drücken. Experten halten eine Rezession für möglich. In welchem Maße die Krise der
US-Wirtschaft auf die übrigen Industrieländer übergreifen wird, lässt sich gegenwärtig nicht
abschätzen. Eine erhebliche Beeinträchtigung des Wachstums im Euro-Raum gilt aber als eher
unwahrscheinlich. Dies trifft nach Einschätzung der Konjunkturforscher auch auf Deutschland zu.
Vor allem die aktuell hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dürfte
stabilisierend wirken. In Großbritannien wird die Wachstumsdynamik voraussichtlich stärker
nachlassen, vor allem wegen geringerer Einkommenszuwächse und schlechterer Ertragsaussichten der Unternehmen. In den EU-Staaten Zentralosteuropas wird die Konjunkturdynamik hoch
bleiben. Einige dieser Volkswirtschaften könnten um mehr als 5 % wachsen.
Weiterhin hohe Preise für Öl, Gas und Steinkohle. Trotz nachlassender Weltkonjunktur wird
sich der Nachfragedruck auf den Weltenergiemärkten kaum abschwächen. Ausschlaggebend hierfür ist der hohe Rohstoffbedarf von Schwellenländern wie Indien und China. Dem stehen weiterhin begrenzte Förder- und Transportkapazitäten gegenüber. Zugleich unterliegen die Energiemärkte kurzfristigen Einflüssen, etwa durch Witterungsbedingungen und politische Entwicklungen. Die Lage an den internationalen Ölmärkten blieb auch im Januar 2008 angespannt. Zum
Monatsende wurde das Barrel der Sorte Brent mit 92 US$ gehandelt. Marktsignale deuten auf
eine leichte Beruhigung hin. Trotzdem dürfte der Brent-Preis im Jahresdurchschnitt über dem
Vergleichswert für 2007 (72 US$ je Barrel) liegen. Wegen der noch immer üblichen Preiskopplung
von Gaslieferverträgen an die Entwicklung am Ölmarkt und der zeitlichen Verzögerung in den
Preisformeln rechnen wir für 2008 zunächst mit einer Verteuerung von Erdgas. Sollten die Ölpreise fallen, würde sich dies im weiteren Jahresverlauf auch am Gasmarkt widerspiegeln. Bei
Steinkohle bewegen sich die Preise weiterhin auf extrem hohem Niveau. Ende Januar kostete die
metrische Tonne im Rotterdamer Spothandel 138 US$ (inkl. Fracht und Versicherung bis Rotterdam). Gegenwärtig ist ein deutlicher Preisrückgang nicht absehbar. Deshalb gehen wir davon aus,
dass die Notierungen im Gesamtjahr mindestens auf dem Niveau von 2007 (89 US$) liegen
werden. Gleiches gilt für die deutschen BAFA-Notierungen.
CO2-Emissionshandel: weiterhin hohe Preise für 2008er-Zertifikate. Im europäischen Handel
mit CO2-Emissionsrechten erwarten wir weiterhin hohe Preise. Wie bereits auf den Seiten 46
und 50f dargelegt, sind hier die Rahmenbedingungen verschärft worden. Konnte der Kohlendioxid-Ausstoß in Europa bis 2007 noch vollständig durch staatliche Zertifikatezuteilungen abgedeckt werden, wird dies fortan nicht mehr der Fall sein. Viele große Stromerzeuger müssen daher
zusätzliche Zertifikate erwerben. Daneben können sie ihren CO2-Ausstoß durch verringerten
Einsatz emissionsintensiver Kraftwerke drosseln. Der Emissionshandel wird die dafür nötigen
Preissignale geben. Zertifikate für das laufende Geschäftsjahr notieren bereits seit Monaten
105
Ausblick 2008
stabil nahe der 20-Euro-Marke, meist etwas darüber. Am 31. Januar 2008 wurden sie mit 19 € je
Tonne CO2 gehandelt. Einen nennenswerten Preisrückgang halten wir für unwahrscheinlich.
Strompreise europaweit auf hohem Niveau. Auch die Strompreise werden voraussichtlich hoch
bleiben. Dies ergibt sich aus den Markterwartungen zur Entwicklung der Kosten für Brennstoffpreise und CO2-Zertifikate. Daneben ist in vielen europäischen Energiemärkten mit weiterhin
knappen Erzeugungskapazitäten zu rechnen. Am deutschen Terminmarkt lagen die Strompreise
zuletzt stabil auf hohem Niveau. Grundlastkontrakte für Lieferungen im Jahr 2009 wurden Ende
Januar 2007 mit 61 € je MWh gehandelt. In Großbritannien haben die Stromnotierungen seit
Mitte 2007 angezogen. Dieser Trend hat sich zuletzt bestätigt. Der Terminpreis für 2009er-Grundlastlieferungen lag Ende Januar bei 51 £ je MWh (68 € je MWh) und damit weit höher als im Vorjahresdurchschnitt. Der RWE-Konzern hat seine Erzeugungsmengen für das laufende Geschäftsjahr bereits zu über 90 % verkauft. Auch für 2009 haben wir einen Teil unserer Stromproduktion
am Markt platziert, in Deutschland bereits mehr als 40 %.
Strategie-Agenda 2012: „Mehr Wachstum – weniger CO2“. RWE ist heute einer der schlagkräftigsten Energiekonzerne in Europa. Wir haben uns in den vergangenen Jahren auf unsere gewachsenen Stärken – Strom und Gas – konzentriert und den finanziellen Handlungsspielraum
erheblich vergrößert. Das wollen wir in weitere Wertsteigerung für unsere Aktionäre umsetzen.
Mit unserer Strategie-Agenda 2012 (siehe die Seiten 28 und 38ff) wollen wir dafür sorgen, dass
wir auch in Zukunft zu den fünf führenden Energieversorgern Europas zählen. Weiteres profitables Wachstum steht im Mittelpunkt dieser Strategie. Dabei setzen wir vor allem auf organisches
Wachstum. Ein wichtiges Ziel unserer Investitionstätigkeit ist, die CO2-Emissionen des Konzerns
dauerhaft zu reduzieren. Auch effizientere Geschäftsprozesse und Strukturen sind ein wichtiger
Strategie-Baustein.
Wir setzen uns anspruchsvolle operative und finanzielle Ziele:
• Wir wollen das betriebliche Ergebnis bis 2012 um durchschnittlich 5% pro Jahr durch organisches Wachstum steigern.
• Das nachhaltige Nettoergebnis, die Grundlage für die Bestimmung der Dividendenausschüttung, wollen wir bis 2012 um durchschnittlich 5 bis 10 % pro Jahr erhöhen.
• Das bis Ende 2010 laufende Programm zur Effizienzsteigerung werden wir im laufenden
Geschäftsjahr deutlich aufstocken. Zu diesem Zweck haben wir eine umfassende Analyse
unserer wesentlichen Geschäftsprozesse gestartet. Bisher sind Maßnahmen zur Kostensenkung
und Erlössteigerung geplant, die unser jährliches Ergebnisniveau schrittweise um insgesamt
600 Mio. € verbessern.
Investitionsoffensive für profitables organisches Wachstum. Investitionen in Infrastruktur
sind die wichtigste Voraussetzung für künftiges Wachstum. Der Startschuss für das größte Investitionsprogramm in der RWE-Geschichte ist gefallen. Mit durchschnittlich 6,5 Mrd. € Sachinvestitionen pro Jahr werden wir das bisherige Budget um fast ein Drittel aufstocken. Bis 2012 wollen
1.11
Ausblick 2008
wir damit in Summe mehr als 30 Mrd. € investieren. Jeder zweite Euro entfällt auf Projekte für
organisches Wachstum. Zunächst wollen wir die Positionen in unseren beiden größten Märkten,
Deutschland und Großbritannien, festigen und möglichst ausbauen. Im Zentrum stehen dabei
neue Großkraftwerke, mit denen wir alte Anlagen ersetzen oder Marktanteile dazugewinnen
wollen. Die Niederlande sind ein weiterer Schwerpunkt. Für Strom- und Gasnetze sowie Kundenservice werden wir ebenfalls erhebliche Mittel einsetzen. Parallel bereiten wir den Eintritt in neue
Märkte vor. Hier liegt unser Augenmerk auf den Wachstumsregionen Südosteuropas, einschließlich der Türkei und Griechenlands. Den russischen Markt prüfen wir derzeit ebenfalls. Diese Märkte sind attraktiv für uns, weil sie wegen vergleichsweise alter Infrastruktur und steigender Stromund Gasnachfrage langfristig größere Wachstumspotenziale haben als unsere reiferen Märkte.
Außerdem bieten sie uns Möglichkeiten, das Regionen-Portfolio des Konzerns breiter aufzustellen.
Neue Marktchancen erschließen wir uns auch mit dem Einstieg in den globalen Markt für verflüssigtes Erdgas und das internationale Großpipeline-Geschäft. Hier sind wir zwar schon aktiv,
haben aber noch nicht die kritische Masse erreicht, um im internationalen Wettbewerb eine Rolle
zu spielen. Im Midstream-Markt wollen wir unsere Gasposition als Ein- und Verkäufer schrittweise
um insgesamt 50 % auf 60 Mrd. m3 pro Jahr erhöhen. Als Plattform dient uns dabei der neue
Unternehmensbereich RWE Supply & Trading, der durch die Zusammenführung von RWE Trading
und RWE Gas Midstream entstehen wird. Hier werden wir alle nicht regulierten MidstreamAktivitäten (Transport, Speicherung, Beschaffung, Handel) unter ein Dach bringen. In der Gasförderung wollen wir die Produktion bis 2013 verdoppeln und damit unsere Abhängigkeit von Gaszukäufen weiter verringern. Eine längerfristige Wachstumsstrategie verfolgen wir auf dem Gebiet
der Kernenergie. In drei osteuropäischen Märkten – Bulgarien, Rumänien und Litauen – werden in
diesem Jahr die Weichen für Kraftwerksneubauprojekte gestellt. Wir beteiligen uns an den Bieterprozessen für diese Vorhaben. Parallel prüfen wir den Einstieg in künftige Neubauprojekte in
Großbritannien.
Erheblicher Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Wind- und Wasserkraft
sowie Biomasse sollen in unserem künftigen Kraftwerksportfolio einen wesentlich höheren Stellenwert haben. Damit wollen wir am Marktwachstum bei diesen Energieträgern partizipieren,
aber gleichzeitig auch unsere CO2-Bilanz verbessern. In Großbritannien sind wir bereits einer der
führenden Produzenten von Strom aus regenerativen Energien. Mit der zum 1. Februar 2008
gegründeten RWE Innogy wollen wir diese Position auf europäischer Ebene erreichen. Wir haben
das Ziel, unsere Kraftwerkskapazität aus erneuerbaren Energien bis 2012 auf 4,5 GW auszubauen,
und werden dafür im Jahresdurchschnitt mindestens 1 Mrd. € investieren. RWE Innogy bündelt
unsere Kompetenzen auf diesem Gebiet und hat die für diesen fragmentierten Markt erforderliche schlanke und flexible Organisation.
107
Ausblick 2008
Nachhaltige CO2-Vermeidung. Der EU-Emissionshandel führt zu erheblich steigenden Kosten in
der Stromerzeugung. Wir stellen uns dieser Herausforderung, indem wir unsere CO2-Emissionen
deutlich senken. Alle unsere großen Investitionsprojekte in der Stromproduktion haben dieses
Ziel. Für den Zeitraum bis 2012 haben wir ein Vermeidungspotenzial von über 20 % unserer Emissionen des Jahres 2006 ermittelt. Bis 2015 halten wir einen Wert von über 30 % für erreichbar.
Die wichtigsten Instrumente dafür sind der Ersatz bestehender emissionsintensiver Kraftwerke,
der Ausbau erneuerbarer Energien, der Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke sowie
CO2-Vermeidungsprojekte außerhalb unserer Kernmärkte im Rahmen der Kyoto-Mechanismen
„Clean Development Mechanism“ (CDM) und „Joint Implementation“ (JI).
Selektive Akquisitionsstrategie. Akquisitionen sind ebenfalls Teil der Strategie-Agenda 2012.
Wir prüfen permanent neue Projekte, die uns Einstiegschancen in den genannten Märkten eröffnen. Allerdings hat die aktuelle Konsolidierungswelle im europäischen Versorgersektor vielfach
zu – aus unserer Sicht unvertretbar – hohen Preisen für Unternehmen geführt. Wir bieten nur
dann mit, wenn unsere Finanzkriterien erfüllt sind. So müssen Akquisitionen spätestens im
dritten vollen Jahr nach der Erstkonsolidierung ihre Kapitalkosten erwirtschaften.
Veränderungen der Berichtssystematik. Mit dem neuen Geschäftsjahr geben wir unserer
Finanzberichterstattung eine neue Segmentstruktur. Die durch Zusammenführung von
RWE Trading mit RWE Gas Midstream gebildete RWE Supply & Trading werden wir als eigenen
Unternehmensbereich darstellen. RWE Trading war bisher Teil der Business Unit „Stromerzeugung“ im Bereich RWE Power, über RWE Gas Midstream hatten wir unter „Sonstige, Konsolidierung“ im Unternehmensbereich RWE Energy berichtet. Auch RWE Dea, bisher eine Business Unit
der RWE Power, zeigen wir künftig als eigenen Unternehmensbereich, da das Upstream-Geschäft
im RWE-Konzern überdurchschnittlich wachsen wird. Die Vorjahreszahlen passen wir entsprechend an. Die im Februar 2008 an den Start gegangene RWE Innogy ist zunächst noch auf Konzernebene in der Position „Sonstige, Konsolidierung“ enthalten. Unser Ausblick für das laufende
Geschäftsjahr basiert bereits auf der neuen Berichtsweise. Der Bereich Wasser (American Water)
wird – wie bereits 2007 – als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfasst.
Konzernumsatz über Vorjahresniveau erwartet. Der Umsatz wird 2008 voraussichtlich über
dem Niveau des Vorjahres liegen. Diese wie auch die nachfolgenden Prognosen basieren auf
einer Wechselkursannahme für das britische Pfund von 0,70 £/€. Maßgeblich für den Umsatzanstieg sind Strompreisanpassungen, mit denen wir steigende Beschaffungskosten an unsere Kunden weitergeben. Außerdem erwarten wir positive Mengeneffekte aus der Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Biblis. Gegenläufig wirken die Kürzungen unserer deutschen Netzentgelte
durch die Bundesnetzagentur.
1.11
Ausblick 2008
Ausblick1
in Mio. €
2007
Prognose 2008 vs. 2007
42.507
über Vorjahreshöhe
EBITDA
7.902
mindestens Vorjahresniveau
Betriebliches Ergebnis
6.520
mindestens Vorjahresniveau
Außenumsatz
RWE Power
2.617
Anstieg um mehr als 10 %
RWE Dea
492
Anstieg um mehr als 10 %
RWE Supply & Trading
532
unter Vorjahresniveau
RWE Energy
2.355
Anstieg im einstelligen Prozentbereich
RWE npower
724
unter Vorjahresniveau
Nettoergebnis
2.659
Anstieg um mehr als 10 %
Nachhaltiges Nettoergebnis
2.977
Anstieg um mehr als 10 %
1 Auf Basis der neuen Berichtsstruktur; die Zahlen für 2007 wurden entsprechend angepasst (siehe Erläuterung auf Seite 107).
Stabile Ergebnisentwicklung trotz höherer CO2-Kosten und Netzregulierung. Das Ergebnis
des RWE-Konzerns wird voraussichtlich weiter auf hohem Niveau liegen. Wir gehen davon aus,
zwei negative Effekte kompensieren zu können: die Verschärfung der Rahmenbedingungen im
CO2-Emissionshandel und weitere regulatorische Kürzungen unserer deutschen Netzentgelte. In
Summe dürften diese beiden Faktoren gegenüber dem Vorjahr zu einer Ergebnisbelastung von
rund 1,5 Mrd. € führen. Beim EBITDA und beim betrieblichen Ergebnis erwarten wir, mindestens
das Niveau von 2007 erreichen zu können. Beim Nettoergebnis rechnen wir mit einem Anstieg
um mehr als 10 %. Hier war der Vorjahreswert durch Einmaleffekte geprägt. Das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis – die Bezugsgröße für die Bemessung der Dividende –
wird voraussichtlich ebenfalls um über 10 % steigen. Wie bereits erläutert, werden wir unser bis
2010 laufendes 600-Mio.-€-Effizienzsteigerungsprogramm im Jahresverlauf aufstocken. Für 2008
erwarten wir aus den Maßnahmen einen Ergebnisbeitrag von rund 100 Mio. €. Der Schwerpunkt
ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer regulierten deutschen Strom- und Gasnetzaktivitäten. Außerdem wollen wir die technische Verfügbarkeit unseres Kraftwerksparks erhöhen.
Zur Ergebnisentwicklung in den Unternehmensbereichen:
RWE Power wird das betriebliche Ergebnis weiter steigern. Wir rechnen mit einem Plus von mehr
als 10 %. Insbesondere die in Vorjahren stark gestiegenen Strompreise am deutschen Großhandelsmarkt werden sich positiv in den Erträgen niederschlagen. Für 2008 hat RWE Power die
deutsche Erzeugung bereits zu über 90 % am Markt platziert. Daneben erwarten wir positive
Mengeneffekte, nachdem inzwischen beide Blöcke des Kernkraftwerks Biblis wieder den Betrieb
aufgenommen haben. Andererseits werden massive Belastungen aus dem CO2-Emissionshandel
auf uns zukommen. Der deutsche Allokationsplan für den Zeitraum von 2008 bis 2012 sieht eine
wesentlich knappere kostenfreie Zuteilung von Emissionsberechtigungen vor. Wir gehen davon
aus, dass RWE Power in diesem Zeitraum durchschnittlich etwa 40 % der in Deutschland benötigten CO2-Zertifikate am Markt einkaufen oder – so weit wie möglich – über CDM/JI-Projekte be-
1.11
Ausblick 2008
Deutlich erhöhte Ausschüttung. Unser Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2008 wird
sich voraussichtlich an einer Ausschüttungsquote von 70 bis 80 % orientieren. Dies gilt allerdings
nur dann, wenn wir die Mehrheit der Aktien von American Water im Jahresverlauf erfolgreich am
Markt platzieren können; ansonsten bliebe es bei der regulären Quote von 50 bis 60 %. Bemessungsgrundlage für die Ausschüttungsquote ist das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige
Nettoergebnis.
Sachanlageinvestitionen über Vorjahreshöhe. Die Sachanlageinvestitionen werden wir 2008
deutlich aufstocken. Den stärksten Zuwachs planen wir bei RWE Power. Im laufenden Jahr wollen
wir mit dem Bau der Steinkohle-Doppelblöcke in Hamm und im niederländischen Eemshaven beginnen. Für beide Projekte laufen derzeit die Genehmigungsverfahren. Die Arbeiten am Gaskraftwerk in Lingen und am Braunkohle-Doppelblock in Neurath sind bereits weit fortgeschritten.
Die Inbetriebnahme dieser Anlagen ist für 2009 bzw. 2010 vorgesehen. Die Kosten für Kraftwerkskomponenten sind zuletzt deutlich angestiegen. Durch die frühzeitige Sicherung von Komponenten konnten wir den Preisanstieg für unsere Großprojekte dämpfen. Unsere UpstreamTochter RWE Dea wird verstärkt in die Gasförderung investieren, besonders in Nordafrika. Auch
RWE Energy hat das Investitionsbudget aufgestockt. Rund 80 % der Mittel setzen wir im Netzgeschäft ein. Weitere Mittel fließen in Gasspeicherprojekte. RWE npower wird ebenfalls mehr
investieren. Unsere wichtigsten Vorhaben in Großbritannien sind die neuen Gaskraftwerke in
Staythorpe und Pembroke. Außerdem bauen wir Offshore-Windkraftanlagen an der walisischen
Küste. In Summe dürften die Sachinvestitionen des RWE-Konzerns (ohne American Water) 2008
eine Größenordnung von 6 Mrd. € erreichen. Gegenüber 2007 wäre das ein Plus von mehr
als 70 %.
Nettoschulden unter Vorjahresniveau. Trotz der geplanten Dividendenzahlungen im April und
stark ansteigender Investitionsausgaben werden wir die Nettoschulden im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich weiter zurückführen. Ausschlaggebend dafür sind der erwartete hohe operative Mittelzufluss und unsere Annahme, bis Jahresende mindestens die Aktienmehrheit an
American Water an der Börse platzieren zu können. Unsere gute Reputation als Anleihe-Emittent
bietet uns jederzeit Zugang zu kurz- und langfristigen Finanzierungsquellen. Für 2008 betragen
die Kapitalmarktfälligkeiten 1,6 Mrd. €.
Mitarbeiterzahl: deutlicher Anstieg erwartet. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir mit
einem Anstieg des Personalstands um mehr als 1.500 Mitarbeiter. Vor allem RWE Power und
RWE npower werden neue Stellen schaffen.
111
Ausblick 2008
Beschaffung: keine wesentlichen Preisrisiken für 2008 erwartet. Wie bereits dargestellt,
haben wir unserer Stromproduktion für 2008 bereits größtenteils am Terminmarkt verkauft. Dabei
gehen wir grundsätzlich so vor, dass zeitgleich mit dem Abschluss eines Lieferkontrakts die zur
Erzeugung benötigten Brennstoffe beschafft bzw. preislich abgesichert werden. Dies gilt auch für
den Zukauf von CO2-Zertifikaten. Unsere Kosten für Gas, Steinkohle und Emissionsberechtigungen sind daher – ebenso wie unsere Stromerlöse – größtenteils noch durch frühere Preisentwicklungen auf den Terminmärkten bestimmt. Bei Braunkohle, die wir in unseren eigenen Tagebauen
fördern, sind wir keinen Beschaffungspreisrisiken ausgesetzt. Die Deckung des Uranbedarfs unserer Kernkraftwerke haben wir über langfristige Bezugsverträge zu festen Konditionen gesichert.
In der Kernenergie machen die Beschaffungskosten für Brennstoffe typischerweise nur einen
geringen Teil der gesamten Erzeugungskosten aus. Prognosen über unsere Beschaffungskosten
sind generell nur eingeschränkt möglich. So hängt der Brennstoffeinsatz in Kraftwerken stark von
deren Auslastung ab. Diese wird mitbestimmt durch die Entwicklung der Spotpreise an den
Strom- und Brennstoffmärkten; ebenso können ungeplante Kraftwerksstillstände eintreten. Beim
Einkauf von Materialien und Dienstleistungen sehen wir auch für 2008 Einsparpotenziale. Bei der
Beschaffung von Rohstoffen erwarten wir zudem Vorteile durch die Zusammenlegung von
RWE Gas Midstream und RWE Trading zur neuen RWE Supply & Trading.
Forschung und Entwicklung: Budget weiter aufgestockt. Wir werden unsere Aufwendungen
für Forschung und Entwicklung (F&E) deutlich steigern. Für 2008 und die Folgejahre sind jeweils
über 100 Mio. € veranschlagt – mit steigender Tendenz im Zeitablauf. Im Vordergrund stehen wie
bisher Projekte zur Effizienzverbesserung und Emissionsreduktion in der Stromerzeugung. Mehr
als zwei Drittel unseres F&E-Budgets sind dafür bestimmt. Ein Meilenstein ist 2008 die Inbetriebnahme einer Pilotanlage zur Braunkohlevortrocknung am Standort Niederaußem. Die im
vergangenen Jahr begonnenen Kooperationen mit Partnern aus der chemischen Industrie und
dem Anlagenbau rund um Verfahren zur Abtrennung des Kohlendioxids vom Rauchgas wollen wir
ausbauen. Mit dem Start der RWE Innogy haben wir zugleich die Weichen gestellt für eine Intensivierung der F&E-Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch auf dem Gebiet der
Stromnetze sind wir aktiv. Unsere Maßnahmen richten sich hier auf eine Reduzierung der Spannungsverluste, intelligente Netznutzung und innovative Energiemessung. Ferner wollen wir einen
Beitrag dazu leisten, Know-how auf dem Gebiet der Kernenergie langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln. Damit halten wir die Option auf Nutzung dieser klimaschonenden Technologie in
einem sich wandelnden energiewirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld offen.
Zukunftsbezogene Aussagen. Dieser Geschäftsbericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller
uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die
zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die
tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr
können wir für diese Angaben daher nicht übernehmen.
>
Unsere Verantwortung
2.1
2.2
2.3
2.4
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Mitarbeiter
Nachhaltigkeit
113
118
128
131
>
2.1 Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2007 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden
Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig
beraten und die Geschäftsführungsmaßnahmen überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen
eingebunden, die für RWE von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand informierte den
Aufsichtsrat in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, umfassend und zeitnah über
alle wesentlichen Aspekte der Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle sowie die
aktuelle Ertragssituation einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements.
Im Berichtsjahr kam der Aufsichtsrat zu vier Sitzungen zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil. Die Präsenz lag im Durchschnitt bei
über 95 %. Der Aufsichtsrat hat die nach Gesetz oder Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst.
Die Entscheidungen wurden auf Grundlage der Berichterstattung und der Beschlussvorschläge
des Vorstands getroffen. Über Projekte und Vorgänge von besonderer Bedeutung oder Dringlichkeit wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb von Sitzungen zeitnah informiert. Sofern nötig, wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats in ständigem Kontakt mit dem Vorstand. Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die
Lage und Entwicklung des RWE-Konzerns konnten somit unverzüglich erörtert werden.
Beratungen im Plenum. Eines der zentralen Themen der Beratungen des Aufsichtsrats war der
geplante Börsengang von American Water. In mehreren Sitzungen befassten wir uns mit dem
Stand der Vorbereitungen der ursprünglich für Ende 2007 vorgesehenen Platzierung einer Aktienmehrheit an dem amerikanischen Wasserversorger. Über die am 14. November 2007 beschlossene Verschiebung des Börsengangs, insbesondere deren Hintergründe und die Folgen für RWE,
wurde der Aufsichtsrat unverzüglich unterrichtet.
Im Zentrum der Beratungen stand auch das umfangreiche Investitionsprogramm mit den Schwerpunkten Kraftwerke, Netzinfrastruktur und Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG).
Weiterhin war die Abgabe der Beteiligung an der RAG AG Thema in mehreren Sitzungen. Der
Vorstand informierte den Aufsichtsrat ausführlich über die von Bund, Ländern und Gewerkschaft
getroffene Vereinbarung zur sozialverträglichen Beendigung des subventionierten deutschen
Steinkohlebergbaus. Aufgrund dieser Vereinbarung hatte die RAG die RAG-Stiftung zur Abdeckung der Ewigkeitslasten aus dem Bergbau gegründet und die Nichtkohleaktivitäten in einem
Unternehmen gebündelt, das an die Börse geführt werden soll. In diesem Zusammenhang hat
sich RWE von ihrem 30,2 %-Anteil an der RAG getrennt. In seiner Sitzung am 20. September 2007
stimmte der Aufsichtsrat der Abgabe der Beteiligung an die RAG-Stiftung zum symbolischen Preis
von 1 € zu. Vorangegangen waren intensive Beratungen von Vorstand und Aufsichtsrat über die
Vor- und Nachteile dieses Schrittes.
113
Bericht des
Aufsichtsrats
2.1
Bericht des Aufsichtsrats
Dr. Thomas R. Fischer
Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG
Verschärfung der energiepolitischen Rahmenbedingungen. Ein weiterer wichtiger Gegenstand
unserer Beratungen war die Entwicklung der energiepolitischen Rahmenbedingungen. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausgestaltung des CO2-Emissionshandels in der zweiten Handelsperiode
von 2008 bis 2012. Daneben ließ sich der Aufsichtsrat laufend über den Gang des Verfahrens
beim Bundeskartellamt bezüglich der Zulässigkeit der Einpreisung von CO2–Zertifikaten in die
Stromentgelte informieren, insbesondere über die mit der Behörde erzielte Verständigung über
die Einstellung des Verfahrens. Eingehend erörtert wurde auch das „Energiepaket“ der EU-Kommission, vor allem die angestrebte eigentumsrechtliche Abtrennung des Netzgeschäfts von den
übrigen Aktivitäten der Energieversorger („Ownership Unbundling“). Des Weiteren beriet der
Aufsichtsrat über die Kürzungen der inländischen Netzentgelte durch den deutschen Regulierer
und über Maßnahmen zur Begrenzung der Ergebniseinbußen. Besonderes Augenmerk galt auch
der Novelle des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und den möglichen Konsequenzen für RWE. Zudem berichtete der Vorstand mehrfach über die Maßnahmen der
EU-Kommission im Nachgang zur Sektoruntersuchung und zur Untersuchung der Kommission im
Jahr 2006 zu möglichen Wettbewerbsverstößen auf den Strom- und Gasmärkten in Europa. Im
Rahmen dieser Untersuchung hatte die Kommission im Mai und Dezember 2006 auch Nachprüfungen bei RWE vorgenommen.
Weitere Beratungsthemen. In der Sitzung am 21. Februar 2007 befasste sich der Aufsichtsrat
mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand. Ein weiteres Thema dieser Sitzung waren die Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA)
mit dem RWE Pensionstreuhand e.V. sowie die Gründung der RWE Pensionsfonds AG. In der
Sitzung am 20. September 2007 berichtete der Vorstand über die von der Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex beschlossenen Kodexänderungen. Zu den Neuerungen
gehört, dass der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden soll, der ausschließlich mit
Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und der dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an
die Hauptversammlung geeignete Kandidaten benennt. In unserer Sitzung vom 11. Dezember
2007 haben wir einen solchen Nominierungsausschuss eingerichtet.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr beriet der Aufsichtsrat zudem über wesentliche Investitionsund Desinvestitionsprojekte und fasste die erforderlichen Zustimmungsbeschlüsse. Regelmäßig
haben wir uns vom Vorstand über die Umsatz- und Ertragslage, über Maßnahmen zur Kostensenkung und die Entwicklung der Energiepreise berichten lassen. In der Sitzung am 11. Dezember
2007 befassten wir uns mit der Planung des Vorstands für das Jahr 2008, der Vorschau für die
115
Bericht des
Aufsichtsrats
Jahre 2009 und 2010 sowie der langfristigen Vorschau bis zum Jahr 2017. Soweit sich Abweichungen von früher aufgestellten Planungen und Zielen ergaben, wurden uns diese detailliert
erläutert.
Ausschüsse. Der Aufsichtsrat hat fünf Ausschüsse, deren Mitglieder im Kapitel „Organe“ auf den
Seiten 213 aufgeführt sind. Die Ausschüsse haben die Aufgabe, Themen und Beschlüsse der Aufsichtsratssitzungen vorzubereiten. Zum Teil nehmen sie auch Entscheidungsbefugnisse wahr, die
ihnen vom Aufsichtsrat übertragen wurden. Die Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten jeweils
in den Aufsichtsratssitzungen ausführlich über deren Arbeit.
Das Präsidium tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 zweimal und bereitete dabei vor allem
die Beratungen des Aufsichtsrats vor. Gegenstand dieser Vorbereitungen waren insbesondere die
Jahresabschlüsse 2006 der RWE Aktiengesellschaft und des Konzerns, die Ausschüttungspolitik,
die strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie die Planung für 2008.
Der Prüfungsausschuss tagte 2007 viermal. Er beschäftigte sich intensiv mit den Quartalsergebnissen und Jahresabschlüssen und bereitete die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer vor. Auch die Prüfungsfeststellungen der internen Revision und die Prüfungsplanung für 2007 nahmen breiten Raum ein. Darüber hinaus beriet der Ausschuss über die Organisation der Compliance im RWE-Konzern, die Auswirkungen der Übertragung von Vermögenswerten auf den RWE Pensionstreuhand e.V. bzw. auf die RWE Pensionsfonds AG, die bilanziellen
Auswirkungen des geplanten Börsengangs von American Water, die Umsetzung neuer Rechnungslegungsstandards, die Geschäftsmodelle einzelner Konzernbereiche und Teilaspekte des
internen Kontrollsystems. Teilweise nahm der Abschlussprüfer an den Beratungen teil.
Der Personalausschuss trat dreimal zusammen. Er befasste sich im Wesentlichen mit dem
Vergütungssystem und der Höhe der Vorstandsbezüge. Außerdem bereitete er die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor.
Wie bereits erläutert, hat der Aufsichtsrat in der Sitzung vom 11. Dezember 2007 mit dem
Nominierungsausschuss ein neues Gremium gebildet. Der neue Ausschuss wird bei Bedarf
zusammentreten. Im zurückliegenden Geschäftsjahr war seine Einberufung nicht erforderlich.
2.1
Bericht des Aufsichtsrats
Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste im Geschäftsjahr 2007
ebenfalls nicht einberufen werden.
Jahresabschluss 2007. Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches ausgestellte Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, der nach International Financial Reporting
Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die
RWE Aktiengesellschaft und den Konzern wurden von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer war durch die Hauptversammlung am 18. April 2007 gewählt und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des
Konzernabschlusses beauftragt worden. Die Jahresabschlussunterlagen, der Geschäftsbericht und
die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig
zugeleitet. Der Vorstand erläuterte die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am
20. Februar 2008 auch mündlich. Die verantwortlichen Abschlussprüfer berichteten in dieser
Sitzung zudem über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss hat sich bereits in seiner Sitzung am 19. Februar
2008 in Anwesenheit des Abschlussprüfers ausführlich mit den Jahresabschlüssen der
RWE Aktiengesellschaft und des Konzerns sowie den Prüfungsberichten auseinandergesetzt; er
empfahl dem Aufsichtsrat, die Abschlüsse zu billigen und dem Gewinnverwendungsvorschlag des
Vorstands zuzustimmen.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft, den Konzernabschluss, den
zusammengefassten Lagebericht für die RWE Aktiengesellschaft und den Konzern sowie den
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns auch seinerseits eingehend geprüft und keine
Einwendungen erhoben. Wie vom Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem
Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt und sowohl den
Jahresabschluss der RWE Aktiengesellschaft als auch den Konzernabschluss zum 31. Dezember
2007 gebilligt. Der Jahresabschluss 2007 ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich
dem Gewinnverwendungsvorschlag an, der eine Dividende von 3,15 € je Aktie vorsieht.
Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand. Mit Ablauf des 15. August 2007
schied vonseiten der Arbeitnehmervertreter Sven Bergelin aus dem Aufsichtsrat aus. Seine Nachfolge übernahm zum 2. Oktober 2007 Karl-Heinz Römer. Wir danken Herrn Bergelin für seine
engagierte, konstruktive Mitarbeit und für seinen Einsatz zum Wohl des Unternehmens.
>
2.2 Corporate
Corporate
Governance Governance
Gute Corporate Governance hat bei uns hohe Priorität. Sie fördert das Vertrauen von
Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in unsere Unternehmensführung. Leitbild ist für uns
der 2002 eingeführte Deutsche Corporate Governance Kodex in seiner jeweils aktuellen
Fassung. Seit nunmehr fünf Jahren entsprechen wir ohne jede Einschränkung den
Empfehlungen des Kodex.
Umfassende Umsetzung des Kodex. Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hat am 14. Juni 2007 eine Reihe von Kodexänderungen beschlossen. Seither wird
empfohlen, Regelungen zu den Verantwortlichkeiten innerhalb des Vorstands und den Beschlussmehrheiten in der Geschäftsordnung des Vorstands zu treffen. Neu ist auch die Empfehlung, einen Nominierungsausschuss einzurichten. Dieser soll ausschließlich mit Anteilseignervertretern besetzt sein und dem Aufsichtsrat Kandidaten für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung unterbreiten. Des Weiteren regt der Kodex die Festlegung einer Obergrenze für
Abfindungszahlungen an ausscheidende Vorstandsmitglieder an. Schließlich greift er das
Thema „Compliance“ auf und legt fest, wer innerhalb des Unternehmens für Compliance
verantwortlich ist.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2007 die für die Umsetzung der Kodexempfehlungen erforderlichen Beschlüsse gefasst. Das Thema Compliance wurde dem Prüfungsausschuss zugewiesen. Dieser hatte sich schon in der Vergangenheit mit Fragen der Compliance
beschäftigt. Weiterhin wurde der empfohlene Nominierungsausschuss gebildet. Der Ausschuss
wird das nationale und internationale Umfeld gezielt daraufhin beobachten, welche Persönlichkeiten zur Verfügung stehen, und dem Aufsichtsrat aus diesem Kreis geeignete Nachfolgekandidaten vorschlagen. Der Nominierungsausschuss setzt sich aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden und
den Anteilseignervertretern des Personalausschusses zusammen. Im Hinblick auf die Empfehlung
des Kodex, die Geschäftsordnung des Vorstands anzupassen, bestand kein Handlungsbedarf. Die
Zuständigkeiten und erforderlichen Beschlussmehrheiten waren bei RWE bereits festgelegt.
Somit entsprechen wir nach wie vor sämtlichen Empfehlungen und befolgen – mit wenigen Ausnahmen – auch die Anregungen des Kodex in seiner aktuellen Fassung. Im Februar 2008 konnte
RWE zum sechsten Mal in Folge eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung abgeben. Bei unserer börsennotierten Konzerngesellschaft Lechwerke AG wird der Kodex unter Berücksichtigung
der Besonderheiten der Konzerneinbindung umgesetzt. Abweichungen sind in deren Entsprechenserklärung dargelegt.
Das vom Kodex nunmehr aufgegriffene Thema Compliance hat bei RWE ebenfalls seit langem
hohe Priorität. Neben dem bereits im Jahr 2005 eingeführten Code of Conduct gibt es dazu ein
umfassendes Regelwerk. Der Vorstand hat die Compliance-Organisation des RWE-Konzerns im
Rahmen einer Compliance-Prüfung Ende des Jahres 2007 durch eine renommierte internationale
Rechtsanwaltskanzlei prüfen lassen. Danach weisen die Compliance-Strukturen und Verfahrensabläufe im RWE-Konzern einen hohen Standard auf, der den einschlägigen rechtlichen Bestimmun-
119
Corporate Governance
gen und sonstigen allgemein anerkannten Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht wird. In Detailfragen wurden Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Compliance herausgearbeitet.
Diese werden wir analysieren und in geeigneter Form umsetzen. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 19. Februar 2008 mit den Ergebnissen der CompliancePrüfung befasst und diese zustimmend zur Kenntnis genommen.
Transparenz ist ein Kernelement guter Corporate Governance. Sie ist u.a. dann nötig, wenn
Transaktionen des Vorstands möglicherweise zu Interessenkonflikten führen können. Für RWE
sind folgende Punkte hervorzuheben:
• Die Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahestehende Personen haben 2007 keine wesentlichen Geschäfte mit RWE oder einem Konzernunternehmen getätigt. Ebenso wurden keine Verträge zwischen der RWE AG und Mitgliedern des Aufsichtsrats geschlossen. Interessenkonflikte
bei Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat traten nicht auf.
• Die Mitglieder des Vorstands haben erneut RWE-Stammaktien (ISIN DE 007037129) erworben.
Verkäufe fanden im Berichtsjahr nicht statt. Wir haben die Wertpapiergeschäfte gemäß § 15a
Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mitgeteilt und nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben
europaweit verbreitet. Im Einzelnen wurden folgende Transaktionen getätigt:
Datum des
Geschäftsabschlusses
Name
Grund der Mitteilungspflicht/
Funktion
Bezeichnung des
Finanzinstruments
Geschäftsart
(Kauf/Verkauf)
Preis
pro Stück/€
Stückzahl
Gesamtvolumen
in €
30.03.2007
Harry Roels
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
1.919
147.970,06
30.03.2007
Berthold Bonekamp
Vorstand
30.03.2007
Alwin Fitting
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
1.440
111.035,38
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
1.440
111.035,38
30.03.2007
Dr. Ulrich Jobs
30.03.2007
Dr. Rolf Pohlig
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
1.440
111.035,38
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
240
18.505,90
30.03.2007
30.03.2007
Dr. Klaus Sturany
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
540
41.638,27
Jan Zilius
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
77,1079
600
46.264,74
16.11.2007
Dr. Jürgen Großmann
Vorstand
RWE-Stammaktie
Kauf
87,0900
20.000
1.741.800,00
• Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat gehaltenen
Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente ist geringer als 1 %
der von RWE ausgegebenen Aktien (Ziff. 6.6 des Kodex).
Vergütungsbericht (Bestandteil des Lageberichts). Bereits seit 2003 veröffentlicht RWE die
Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen in individualisierter Form. Seit dem Geschäftsjahr 2006
geschieht dies in einem gesonderten Vergütungsbericht innerhalb des Corporate-GovernanceBerichts. Der Vergütungsbericht 2007 berücksichtigt die Regelungen des Handelsgesetzbuches in
der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz (VorstOG) und das Übernahmerichtlinie-
2.2
Corporate Governance
Umsetzungsgesetz geänderten Fassung und folgt vollumfänglich den Empfehlungen des
Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Vergütungsbericht ist zugleich Bestandteil des
zusammengefassten Lageberichts.
Vorstandsvergütung:
Vergütungsstruktur. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder und die Vergütungsstruktur werden
vom Personalausschuss des Aufsichtsrats festgelegt und regelmäßig überprüft. Das bestehende
Vergütungssystem gewährleistet eine der Tätigkeit und Verantwortung angemessene Vergütung
der Vorstandsmitglieder. Neben der persönlichen Leistung finden dabei auch die wirtschaftliche
Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens Berücksichtigung.
Kurzfristige Vergütungsbestandteile. Die Gesamtbarvergütung setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen fixen und einer erfolgsbezogenen variablen Komponente zusammen. Der fixe
Gehaltsbestandteil beträgt rund 40 %, der variable rund 60 % der Gesamtbarvergütung. Der variable Anteil setzt sich aus einer Unternehmenstantieme in Höhe von 70 % und einer individuellen
Tantieme in Höhe von 30 % zusammen. Bezugsgrößen für die Ermittlung der Unternehmenstantieme waren bis einschließlich 2006 jeweils hälftig der Wertbeitrag und der Free Cash Flow des
Konzerns. Seit 2007 orientieren wir uns bei der Ermittlung der Unternehmenstantieme ausschließlich am Budgetwert für den Wertbeitrag des Konzerns. Wird der für das jeweilige
Geschäftsjahr festgelegte Budgetwert erreicht, beläuft sich die Zielerreichung auf 100 %. Die
Zielerreichung kann bei der Unternehmenstantieme zwischen 50 % und maximal 150 % betragen.
Die Höhe der individuellen Tantieme ist vom Erreichen der zu Beginn des Geschäftsjahres
zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem einzelnen Vorstandsmitglied vereinbarten
Ziele abhängig. Hier ist die maximale Zielerreichung auf 120 % begrenzt.
Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Sach- und sonstige Bezüge, die im
Wesentlichen aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung und den Versicherungsprämien zur Unfallversicherung bestehen.
Hinzu kommen Mandatseinkünfte, die die Vorstandsmitglieder für die Aufsichtsratstätigkeit in
konzernverbundenen Unternehmen erhalten haben. Die Mandatseinkünfte werden auf die
variable Vergütung angerechnet.
Dr. Rolf Pohlig erhielt außerdem mit Aufnahme seiner Tätigkeit eine einmalige Zahlung in Höhe
von 480 Tsd. € als Kompensation für Ansprüche gegenüber seinem vorherigen Arbeitgeber, die er
durch den Wechsel zu RWE verloren hat.
121
Corporate Governance
Für das Geschäftsjahr 2007 betragen die kurzfristigen Vergütungsbestandteile des Vorstands:
Kurzfristige Vergütungen des
Vorstands 2007
Erfolgsunabhängige
Vergütung
in Tsd. €
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
675
-
959
-
11
-
23
-
0
-
1.668
-
Dr. Jürgen Großmann
(seit 01.10.2007)
Harry Roels (bis 30.09.2007)
Erfolgsbezogene
Vergütung
Sach- und
sonstige
Bezüge
Mandatseinkünfte1
Einmalige
Sonderzahlungen
Insgesamt
1.050
1.400
1.739
2.354
24
24
124
120
0
0
2.937
3.898
Berthold Bonekamp
680
680
1.058
1.087
68
52
85
93
0
0
1.891
1.912
Alwin Fitting
587
450
925
728
17
15
61
32
0
0
1.590
1.225
Dr. Ulrich Jobs (seit 01.04.2007)
300
-
487
-
14
-
17
-
0
-
818
-
Dr. Rolf Pohlig
700
-
1.155
-
29
-
35
-
480
-
2.399
-
Dr. Klaus Sturany (bis 30.04.2007)
333
1.000
462
1.305
24
37
11
80
0
0
830
2.422
Jan Zilius (bis 30.04.2007)
227
680
374
1.111
27
54
21
69
0
0
649
1.914
4.552
4.210
7.159
6.585
214
182
377
394
480
Summe
0 12.782 11.371
1 Mandatseinkünfte sind auf die variable Vergütung angerechnet.
In den kurzfristigen Vergütungsbestandteilen sind insgesamt 1.900 Tsd. € enthalten, die für die
Wahrnehmung von Vorstandsmandaten bei Tochterunternehmen gewährt wurden. Insoweit
erfolgte die Vergütung durch die jeweilige Tochtergesellschaft.
Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung. Zusätzlich wurden den Vorstandsmitgliedern – mit
Ausnahme des Vorsitzenden Dr. Jürgen Großmann – im Berichtsjahr Performance Shares im Rahmen des Long-Term Incentive Plan Beat 2005 (kurz: Beat) gewährt. Voraussetzung für die Gewährung von Performance Shares an die Vorstandsmitglieder ist ein Eigeninvestment in RWE-Aktien.
Das Eigeninvestment entspricht einem Drittel des Zuteilungswertes der gewährten Performance
Shares nach Steuern. Die Aktien müssen während der gesamten dreijährigen Wartezeit der jeweiligen Beat-Tranche gehalten werden. Soweit hierzu Directors’-Dealings-Meldungen erforderlich
waren, sind diese erfolgt und veröffentlicht worden.
Das Programm Beat ergänzt das Vergütungssystem durch eine langfristige Anreizkomponente,
indem es den nachhaltigen Beitrag der Führungskräfte zum Unternehmenserfolg honoriert. Der
Unternehmenserfolg wird anhand des Total Shareholder Return (TSR) der RWE-Aktie – also der
Entwicklung des Aktienkurses sowie reinvestierter Dividenden – gemessen. Zur Bestimmung des
Auszahlungsfaktors wird der TSR von RWE mit dem TSR anderer Unternehmen im Dow Jones
STOXX Utilities Index verglichen.
2.2
Corporate Governance
Die teilnahmeberechtigten Führungskräfte erhalten jährlich bedingte Zuteilungen von Performance Shares. Ein Performance Share umfasst das bedingte Recht, nach einer dreijährigen Wartezeit eine Barauszahlung zu erhalten. Eine Auszahlung findet allerdings nur dann statt, wenn
nach Ablauf der Wartezeit die Performance der RWE-Aktie die Performance von 25 % der
Vergleichsunternehmen – gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des
Programms – übersteigt. Damit kommt es nicht allein darauf an, welche Position RWE unter den
Vergleichsunternehmen erreicht, sondern auch darauf, welche Unternehmen RWE übertrifft.
Die Höhe der Auszahlung wird auf Basis des durchschnittlichen RWE-Aktienkurses an den letzten
20 Börsentagen vor Programmablauf, der Anzahl der bedingt zugeteilten Performance Shares und
des Auszahlungsfaktors berechnet. Der Auszahlungsbetrag ist bei der Tranche 2005 auf das
Dreifache, bei den Tranchen 2006 und 2007 auf das Zweifache bzw. für die Vorstandsmitglieder
auf das Eineinhalbfache des Zuteilungswertes der Performance Shares beschränkt.
Im Berichtsjahr wurden folgende Beat-Zuteilungen gewährt:
Aktienbasierte Vergütung
mit langfristiger Anreizwirkung
Dr. Jürgen Großmann (seit 01.10.2007)
Beat-Tranche 2007
Stück
Zeitwert bei
Gewährung
in Tsd. €
0
0
Harry Roels (bis 30.09.2007)
40.016
1.000
Berthold Bonekamp
30.012
750
Alwin Fitting
30.012
750
Dr. Ulrich Jobs (seit 01.04.2007)
30.012
750
Dr. Rolf Pohlig
30.012
750
Dr. Klaus Sturany (bis 30.04.2007)
11.255
281
Jan Zilius (bis 30.04.2007)
12.505
313
183.824
4.594
Summe
Vorjahreszuteilungen. Aus den Vorjahren hielten die Vorstandsmitglieder im Berichtsjahr noch
Performance Shares aus den Tranchen 2005 und 2006 des Beat-Programms. Diese Zuteilungen
sind nicht Bestandteil der Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2007. Vielmehr stellen sie Bestandteile der Gesamtvergütung für die Geschäftsjahre 2005 bzw. 2006 dar und sind als solche in
den Vergütungsberichten der Vorjahre abgebildet. Die nachfolgende Darstellung dieser Zuteilungen erfolgt auf freiwilliger Basis mit dem Ziel, ein vollständiges Bild der Vergütungshistorie zu
vermitteln.
123
Corporate Governance
Aktienbasierte Vergütung
mit langfristiger Anreizwirkung
Beat-Tranche 2005
Stück
Zeitwert bei
Gewährung
in Tsd. €
Harry Roels
161.100
3.000
Berthold Bonekamp
53.700
1.000
Alwin Fitting
10.000
186
Dr. Klaus Sturany
80.600
1.501
Jan Zilius
53.700
1.000
Summe
359.100
6.687
Aktienbasierte Vergütung
mit langfristiger Anreizwirkung
Beat-Tranche 2006
Stück
Zeitwert bei
Gewährung
in Tsd. €
Harry Roels1
114.416
2.000
Berthold Bonekamp
57.208
1.000
Alwin Fitting
57.208
1.000
Dr. Klaus Sturany
57.208
1.000
Jan Zilius
38.158
667
324.198
5.667
Summe
1 Von ursprünglich gewährten 3.000 Tsd. € sind 1.000 Tsd. € im Geschäftsjahr 2007 verfallen, da die Zuteilungsvoraussetzungen
nicht eingetreten sind.
Gesamtvergütung. Insgesamt erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2007 kurzfristige Vergütungsbestandteile in Höhe von 12.782 Tsd. €. Außerdem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im Rahmen des Beat (Tranche 2007) mit einem Ausgabezeitwert von 4.594 Tsd. €
zugeteilt. Die Gesamtvergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2007 beträgt demnach
17.376 Tsd. €. Eine Auszahlung von in Vorjahren zugeteilten Performance Shares ist im
Geschäftsjahr 2007 plangemäß nicht erfolgt.
Leistungen im Fall der Beendigung der Tätigkeit:
Pensionszusagen. Den Mitgliedern des Vorstands – mit Ausnahme des Vorsitzenden
Dr. Jürgen Großmann – wurden Pensionszusagen (Direktzusagen) erteilt, die ihnen in folgenden
Fällen einen Anspruch auf lebenslange Ruhegeld- bzw. Hinterbliebenenversorgung einräumen:
bei Ausscheiden nach Erreichen der Regelaltersgrenze, bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit, im
Todesfall und bei einer von der Gesellschaft ausgehenden vorzeitigen Beendigung oder einer
Nichtverlängerung des Dienstvertrags. Maßgeblich für die Höhe des individuellen Ruhegeldes
und der Hinterbliebenenversorgung sind das ruhegeldfähige Einkommen und der Versorgungsgrad, der sich aus der Anzahl der geleisteten Dienstjahre ermittelt. Gewinnbeteiligungen und
2.2
Corporate Governance
sonstige Nebenbezüge gehören nicht zum ruhegeldfähigen Einkommen. Als Zielwert für die
Altersversorgung wird für die Vorstandsmitglieder nach Erreichen der Regelaltersgrenze ein
Versorgungsgrad von 60 % des letzten ruhegeldfähigen Einkommens zugrunde gelegt. Das
Witwengeld beträgt 60 % des Ruhegeldes des Ehemannes, das Waisengeld 20 % des Witwengeldes. Die Anwartschaft auf die Altersversorgung ist direkt unverfallbar. Die Höhe des Ruhegeldes bzw. der Hinterbliebenenversorgung wird alle drei Jahre unter Berücksichtigung aller
bedeutsamen Umstände, insbesondere der Entwicklung der Lebenshaltungskosten, überprüft.
Infolge früherer Regelungen bestehen vereinzelt Unterschiede zwischen den Versorgungszusagen bei der Berechnung des Versorgungsgrades, bei der Anrechnung von sonstigen Renten
und Versorgungsbezügen sowie beim Anpassungsmodus der Ruhegeld- und Hinterbliebenenversorgung.
Bei vorzeitiger Beendigung oder bei Nichtverlängerung des Dienstvertrags erhalten die Vorstandsmitglieder Zahlungen ausschließlich dann, wenn die Beendigung oder Nichtverlängerung
von der Gesellschaft ausgeht und ohne wichtigen Grund erfolgt. In diesem Fall wird den Vorstandsmitgliedern das Ruhegeld bereits ab dem Zeitpunkt des Ausscheidens, frühestens jedoch
mit Vollendung des 57. Lebensjahres gewährt.
Der Dienstzeitaufwand (Current Service Cost und Past Service Cost) für die Pensionsverpflichtungen lag im Geschäftsjahr 2007 bei 1.913 Tsd. €. Der Barwert der Gesamtverpflichtung (Defined
Benefit Obligation) betrug zum Ende des Berichtsjahres 9.104 Tsd. €. Unter Berücksichtigung von
Lebensalter und Dienstzugehörigkeit ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und Barwerte der Versorgungsansprüche:
Pensionen
Alter
Voraussichtliches
jährliches Ruhegeld
bei Erreichen der
Regelaltersgrenze
(60 Jahre)1
in Tsd. €
2007
2006
Past Service Cost2
Current Service Cost
(Dienstzeitaufwand)
in Tsd. €
2007
2006
in Tsd. €
2007
Defined Benefit Obligation
(Barwert)
2006
in Tsd. €
2007
2006
Berthold Bonekamp
57
324
324
152
161
0
0
3.218
3.646
Alwin Fitting
54
283
220
134
220
0
0
2.658
2.443
Dr. Ulrich Jobs
(seit 01.04.2007)
54
156
-
116
-
0
-
1.717
-
Dr. Rolf Pohlig
55
252
-
73
-
1.438
-
1.511
-
475
381
1.438
0
9.104
6.089
1 Nach dem Stand der ruhegeldfähigen Bezüge am 31. Dezember 2007
2 Die unter Past Service Cost angegebenen Werte sind auf die Anerkennung von Dienstjahren bei Vorarbeitgebern zurückzuführen.
125
Corporate Governance
Soweit die Mitglieder des Vorstands im Rahmen früherer Tätigkeiten Ruhegeldansprüche erworben haben oder Dienstjahre bei früheren Arbeitgebern anerkannt wurden, werden diese Ansprüche gemäß vertraglicher Vereinbarung auf die Ruhegeldzahlungen der Gesellschaft angerechnet.
Dr. Jürgen Großmann erhält anstelle einer Versorgungszusage ein Versorgungskapital in Höhe
von 2.000 Tsd. € p.a. zur eigenen Verwendung, das ein Jahr nach Diensteintritt erstmals zur
Auszahlung kommt.
Change of Control. Dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Großmann wurde zeitlich vor der
letzten Anpassung des Deutschen Corporate Governance Kodex für den Fall eines Wechsels der
Unternehmenskontrolle (Change of Control) ein Sonderkündigungsrecht gewährt. Von einem
Wechsel der Unternehmenskontrolle ist dann auszugehen, wenn mehr als 30 % der Stimmrechte
an der Gesellschaft von einem Anteilseigner kontrolliert werden oder von einer Gruppe gemeinsam handelnder Anteilseigner, die nicht in mehrheitlicher Eignerschaft öffentlich-rechtlicher
Träger stehen. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechtes erhält Dr. Jürgen Großmann eine
Einmalzahlung zur Abgeltung der bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit anfallenden
Bezüge einschließlich des vertraglich vereinbarten Versorgungskapitals.
Bei einem Wechsel der Unternehmenskontrolle verfallen sämtliche dem Vorstand wie auch den
bezugsberechtigten Führungskräften zugeteilten Performance Shares. Stattdessen wird eine Entschädigungszahlung – ermittelt auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots – gewährt. Ihre Höhe richtet sich nach dem bei der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preis.
Dieser wird mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares multipliziert. Auch bei einer
Fusion mit einer anderen Gesellschaft verfallen die Performance Shares. In diesem Fall bemisst
sich die Entschädigungszahlung nach dem Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der Verschmelzung. Dieser Erwartungswert wird mit der Anzahl der gewährten Performance Shares multipliziert, die dem Verhältnis der Zeit während der Warteperiode bis zur
Fusion zur gesamten Warteperiode der Performance Shares entspricht.
Sonstige Zusagen. Im Einvernehmen mit der Gesellschaft hat Harry Roels sein Mandat als Vorstandsvorsitzender zum 30. September 2007 vorzeitig beendet. Die Ansprüche aus dem bis zum
31. Januar 2008 befristeten Dienstvertrag – bestehend aus Festgehalt sowie Tantieme- und
Dienstwagenansprüchen – werden Harry Roels vertragsgemäß ausbezahlt. Die auf dieser Berechnungsgrundlage basierende Zahlung zur Abgeltung des ursprünglich bis zum 31. Januar 2008
geschlossenen Dienstvertrags beläuft sich auf 467 Tsd. €. Die bereits festgesetzte Tantieme für
den Zeitraum vom 1. Oktober 2007 bis zum 31. Januar 2008 beträgt 828 Tsd. €. Mit Wirkung ab
dem 1. Februar 2008 hat Harry Roels Anspruch auf betriebliches Ruhegeld entsprechend der vertraglichen Regelung. Die bis zum vereinbarten Austrittszeitpunkt gewährten Performance Shares
behalten gemäß den Planbedingungen ihre Gültigkeit.
2.2
Corporate Governance
Aufsichtsratsvergütung. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird
durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf
des jeweiligen Geschäftsjahres für ihre Tätigkeit eine Festvergütung von 40 Tsd. € je Geschäftsjahr. Die Vergütung erhöht sich um 225 € je 0,01 € Gewinnanteil, der über einen Gewinnanteil von
0,10 € hinaus je Stammaktie ausgeschüttet wird.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Zweifache des
oben genannten Betrags. Ausschussmitglieder erhalten das Eineinhalbfache, Vorsitzende von
Ausschüssen das Zweifache, sofern die Ausschüsse mindestens einmal im Geschäftsjahr tätig
geworden sind. Übt ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit mehrere Ämter im Aufsichtsrat der RWE AG aus, erhält es nur die Vergütung für das am höchsten vergütete Amt. Auslagen
werden erstattet.
Vergütung des Aufsichtsrats
in Tsd. €
Dr. Thomas R. Fischer, Vorsitzender
Grundvergütung 2007
Ausschussvergütung 2007
fest
variabel
fest
variabel
Gesamt
2007
2006
120
206
0
0
326
350
Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender
80
137
0
0
217
233
Dr. Paul Achleitner
40
69
20
34
163
175
Sven Bergelin (bis 15.08.2007)
25
43
0
0
68
84
Werner Bischoff
40
69
20
34
163
126
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing
40
69
40
69
218
233
Heinz Büchel
40
69
20
34
163
126
Dieter Faust
40
69
20
34
163
175
Simone Haupt
40
69
20
34
163
159
Heinz-Eberhard Holl
40
69
20
34
163
175
Dr. Gerhard Langemeyer
40
69
20
34
163
175
Dagmar Mühlenfeld
40
69
6
10
125
116
Erich Reichertz
40
69
0
0
109
84
Dr. Wolfgang Reiniger
40
69
10
17
136
175
Günter Reppien
40
69
20
34
163
175
Karl-Heinz Römer (seit 02.10.2007)
10
17
0
0
27
0
Dagmar Schmeer
40
69
0
0
109
46
Dr. Manfred Schneider
40
69
20
34
163
175
Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz
40
69
20
34
163
126
Uwe Tigges
40
69
20
34
163
175
Prof. Karel Van Miert
40
69
0
0
109
116
915
1.576
276
470
3.237
3.1991
Gesamt
1 Angepasster Wert; zum 1. Januar 2007 ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder sind hierin nicht erfasst.
127
Corporate Governance
Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich im Geschäftsjahr 2007 auf 3.237 Tsd. €. Außerdem
erhielten Aufsichtsratsmitglieder Mandatsvergütungen von Tochtergesellschaften in Höhe von
insgesamt 268 Tsd. €.
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Vorstand und Aufsichtsrat der RWE Aktiengesellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung die folgende Entsprechenserklärung ab:
Die RWE Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen Empfehlungen der „Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der am 20. Juli 2007 bekannt gemachten Fassung des
Kodex. In gleicher Weise entsprach die RWE Aktiengesellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 21. Februar 2007 bis zum 20. Juli 2007 sämtlichen Empfehlungen des Kodex
in der am 24. Juli 2006 bekannt gemachten Fassung und seit dem 21. Juli 2007 sämtlichen
Empfehlungen der am 20. Juli 2007 bekannt gemachten Fassung des Kodex.
Essen, 20. Februar 2008
RWE Aktiengesellschaft
Für den Aufsichtsrat
Für den Vorstand
Dr. Thomas R. Fischer
Dr. Jürgen Großmann
Dr. Rolf Pohlig
>
2.3 Mitarbeiter
Mitarbeiter
Langfristig angelegte Personalplanung und
Führungskräfteentwicklung
Überalterung, Bevölkerungsrückgang, Nachwuchsmangel: Diese Schlagworte beschreiben
den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft. Der deutschen Wirtschaft beschert er
erhebliche Risiken – und das nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon heute. RWE stellt
sich diesen Herausforderungen: 2007 standen die Weiterentwicklung von Programmen zur
langfristigen Personalplanung und -sicherung, die Ausbildung junger Menschen sowie die
systematische Förderung unserer Mitarbeiter im Mittelpunkt der Personalarbeit.
Wir entwickeln Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels. Die Bevölkerung
in Deutschland altert, die Einwohnerzahlen gehen zurück – im europäischen Vergleich leidet
unser größter Markt überdurchschnittlich unter den Auswirkungen des demografischen Wandels.
RWE ist gleich mehrfach davon betroffen. Zum einen lässt die derzeitige Altersstruktur im
RWE-Konzern erwarten, dass die Zahl der Mitarbeiter, die altersbedingt ausscheiden, in sieben
bis zehn Jahren erheblich ansteigen wird – womit ein Abfließen von Wissen und Erfahrung einhergeht. Zum anderen wird es immer weniger geeignete Nachwuchskräfte geben; der Wettbewerb um Mitarbeiter ist bereits heute merklich intensiver als noch vor einigen Jahren. Vor diesem
Hintergrund entwickeln wir Programme, mit denen der zukünftige Personalbedarf systematisch
abgeschätzt werden kann. Die Ergebnisse dienen als Grundlage, um den bedarfsgerechten
Einsatz der Mitarbeiter zu planen und die dauerhafte Verfügbarkeit von qualifizierten
Arbeitnehmern zu sichern.
Die Erhöhung des Renteneintrittsalters wird mittelfristig zu einer längeren Lebensarbeitszeit
führen. Dies stellt neue Anforderungen an das betriebliche Gesundheitsmanagement: Vorbeugung und Gesunderhaltung werden in unserer Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert
einnehmen. Deshalb hat RWE ein umfassendes Angebot für die Erhöhung der Fitness der
Mitarbeiter und die Krankheitsvorbeugung entwickelt, das kontinuierlich erweitert wird.
Die demografischen Veränderungen bewirken auch, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
an Bedeutung gewinnt und die Rolle der Frau im Berufsleben neu definiert wird. RWE hat deswegen u.a. die Ausweitung des Audits „berufundfamilie“ auf zusätzliche Bereiche des Unternehmens eingeleitet. Damit möchten wir unseren Mitarbeitern helfen, Arbeits- und Familienleben
besser miteinander in Einklang zu bringen.
Wir bilden über Bedarf aus. Die Ausbildung und Integration der jungen Generation in die
Arbeitswelt ist eine weitere wichtige Maßnahme, um den demografischen Wandel zu bewältigen.
RWE setzt bereits seit vielen Jahren auf die Berufsausbildung und sichert so den Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften. Neben dem originären Ausbildungsinhalt bieten wir eine Vielzahl
von Möglichkeiten zum Erwerb zusätzlicher Qualifikationen: Unsere Auszubildenden können an
129
Mitarbeiter
anspruchsvollen Projektarbeiten teilnehmen oder einen Teil ihrer Lehrzeit bei unseren Gesellschaften außerhalb Deutschlands absolvieren. Auch die Kombination einer Ausbildung mit einem
Studium in unterschiedlichen Fachrichtungen ermöglichen und fördern wir. RWE beschäftigt über
2.900 Auszubildende. Jedes Jahr beginnen in unserem Unternehmen etwa 900 junge Menschen
eine Ausbildung an einer von rund 65 Ausbildungsstätten; sie können aus mehr als 50 verschiedenen Berufen wählen. Wir stellen damit zehnmal so viele Ausbildungsplätze zur Verfügung, wie
zur Deckung unseres eigenen Bedarfs erforderlich wären.
Wir fördern unsere Mitarbeiter zielgerichtet. Um herausragende Talente unter den nicht
leitenden Mitarbeitern konzernweit in ihrer Entfaltung zu unterstützen und langfristige Entwicklungsmaßnahmen gezielter zu planen, haben wir die Einschätzung ihres Potenzials erweitert:
Mitarbeitern, die wir als „mehrstufige Potenzialträger“ identifizieren, trauen wir zu, innerhalb
eines absehbaren Zeitraums mehr als nur einen vertikalen Karriereschritt zu machen. Das konzernweit einheitliche Instrument zur Validierung dieser Mehrstufigkeit ist eine umfangreiche
Potenzialanalyse. Externe Berater sowie Führungskräfte und Personalexperten aus mehreren
Gesellschaften des RWE-Konzerns wirken bei diesem Verfahren als Beobachter und Beurteiler mit.
Das Ziel ist die Förderung der Potenzialträger, indem ihre individuellen Stärken und Schwächen
identifiziert werden und sie eine Rückmeldung dazu bekommen. Aufbauend auf dieser Potenzialanalyse werden Entwicklungsmaßnahmen eingeleitet. Teilnehmer, denen wir ein mehrstufiges
Potenzial bestätigen, werden in das „RWE Corporate Talent Programme“ aufgenommen und dort
zusätzlich gefördert.
Darüber hinaus wollen wir uns ein möglichst umfassendes Bild von den Qualifikationen unserer
Mitarbeiter machen. Mit dem Qualifikationsmanagementsystem haben wir ein Instrument entwickelt, mit dem wir dieses für den unternehmerischen Erfolg wichtige Element erfassen und steuern können. Auf Basis eines konzernweit einheitlichen und umfassenden Katalogs, der alle für
den Konzern relevanten Qualifikationen enthält, können unsere Mitarbeiter ihre Eignungen selbst
in das System eingeben. Zukünftig werden für jede Stelle Anforderungen formuliert. Indem wir
die Fähigkeiten der Mitarbeiter mit den an die jeweilige Stelle geknüpften Anforderungen abgleichen, können wir frühzeitig einen Handlungsbedarf erkennen und spezielle Personalentwicklungsmaßnahmen einleiten. Zugleich versetzt uns dieses Instrument in die Lage, personalwirtschaftliche Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Belegschaftsaktien – ein Stück vom Erfolg. Unsere Mitarbeiter sollen am wirtschaftlichen Erfolg
ihres Unternehmens teilnehmen können. Ein Teil der Vergütung orientiert sich bereits an der
wirtschaftlichen Entwicklung des RWE-Konzerns. Außertarifliche Mitarbeiter profitieren zusätzlich
von einer individuellen leistungsorientierten Vergütung. Daneben können unsere Beschäftigten
Belegschaftsaktien zu vergünstigten Bedingungen beziehen. Im Jahr 2007 zeichneten insgesamt
22.062 Mitarbeiter ein Gesamtvolumen von rund 457.000 Aktien, im Durchschnitt fast 21 Aktien
je Teilnehmer. Der Gesamtaufwand durch die Ausgabe von Belegschaftsaktien betrug im Berichtsjahr 13,3 Mio. €. Unsere Beschäftigten halten derzeit rund 2 % des gezeichneten Kapitals.
2.3
Mitarbeiter
Wir erkennen und vermeiden Risiken am Arbeitsplatz. Im vergangenen Jahr haben wir den
kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Bereich Arbeitssicherheit weiter vorangetrieben.
Grundlage dafür war die Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik des RWE-Konzerns, die im Jahr
2006 verabschiedet wurde. Unser Ziel: Jeder Mitarbeiter soll nach der Arbeit so gesund nach
Hause gehen, wie er gekommen ist. Der Erfolg unserer Arbeit lässt sich belegen: Bereits im
sechsten Jahr in Folge verzeichnen wir rückläufige Unfallraten. Die Zahl der Arbeitsunfälle, die zu
einer Ausfallzeit von mehr als einem Tag geführt haben, lag 2007 bei 6,1 je eine Million Arbeitsstunden. Gegenüber dem Vorjahr (7,7) ist das eine deutliche Verbesserung.
Zu unserem Bedauern sind im Berichtsjahr dennoch neun Menschen bei Arbeitsunfällen ums
Leben gekommen, davon acht Mitarbeiter von Fremdfirmen. Ein besonders schweres Unglück
ereignete sich im Oktober 2007 auf der Baustelle des Braunkohlekraftwerks in Neurath. Dabei
sind drei Menschen gestorben, sechs weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Aus noch ungeklärter Ursache hatten sich tonnenschwere Hilfskonstruktionen am Großkesselgerüst gelöst und
waren aus großer Höhe zu Boden gestürzt. Derzeit wird die Unfallursache analysiert. Künftig
werden wir die für uns tätigen Fremdfirmen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes noch stärker
unterstützen.
Entwicklung der Arbeits- und Dienstwegeunfälle1
2007
2006
2005
RWE Power
8,8
9,3
10,9
RWE Trading
0,0
0,0
0,0
RWE Dea
1,1
2,5
4,3
RWE Energy
6,8
9,3
13,3
RWE Gas Midstream
0,0
–
–
RWE npower
2,1
1,6
2,4
RWE Systems
4,0
6,6
5,9
RWE AG
3,2
0,0
0,0
RWE-Konzern
6,1
7,7
10,3
1 Anzahl der Arbeitsunfälle je eine Million geleistete Arbeitsstunden, die zu einer Ausfallzeit von mehr als einem Tag geführt haben
>
2.4 Nachhaltigkeit
Weichen stellen für den Erfolg von übermorgen
Was können wir gegen den Klimawandel tun, ohne die Stromversorgung zu gefährden?
Stehen RWE auch in 20 Jahren genug Fachkräfte zur Verfügung? Wie lassen sich für unsere
Mitarbeiter Beruf und Familie miteinander vereinbaren? – Verantwortlich Handeln heißt,
sich solchen Fragen zu stellen. Unsere Antworten tragen dazu bei, die Akzeptanz von RWE
bei unseren Kunden, Mitarbeitern und Investoren zu stärken – und die Weichen zu stellen
für den wirtschaftlichen Erfolg von übermorgen.
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Seit Jahren stellen wir uns den Anforderungen an eine
nachhaltige Unternehmensführung – und können bereits eine Reihe von Erfolgen vorweisen:
Beispielsweise verfügen wir heute über ein System zur Erfassung, Beurteilung und Steuerung der
gesellschaftlichen Anforderungen an uns. Die organisatorischen Strukturen des Nachhaltigkeitsmanagements sind im Unternehmen etabliert. Auch der Dialog mit den gesellschaftlichen
Anspruchsgruppen (Stakeholder) – seien es Politiker, Umweltorganisationen, Arbeitnehmervertreter oder Investoren – gehört zu unserem alltäglichen Geschäft.
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie erstreckt sich über eine Vielzahl von Handlungsfeldern, von
denen einige zuletzt stark an Bedeutung gewonnen haben. So werden der Klimawandel, die
Verteuerung von Energie und die Endlichkeit von Ressourcen als immer größere Herausforderungen für die Versorger wahrgenommen. Daneben treten branchenübergreifende Themen wie der
demografische Wandel zunehmend in den Vordergrund. Wir haben dies im zurückliegenden
Geschäftsjahr zum Anlass genommen, unsere Nachhaltigkeitsstrategie grundlegend zu überarbeiten. Im Ergebnis haben wir zehn Handlungsfelder festgelegt, auf die wir uns in den kommenden Jahren konzentrieren werden. Diese Zielbereiche wollen wir hier kurz vorstellen. Ausführliche Informationen finden sich im RWE-Nachhaltigkeitsbericht „Unsere Verantwortung“, der im
April 2008 erscheint.
(1) Klimaschutz. Über die besondere Bedeutung des Klimaschutzziels für RWE und unsere Initiativen zur Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes haben wir bereits auf den Seiten 4ff und 38ff
ausführlich berichtet. Kernpunkte unserer CO2-Vermeidungsstrategie sind die Modernisierung
unseres Kraftwerksparks, der Ausbau der erneuerbaren Energien, Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie die Entwicklung eines klimafreundlichen Kohlekraftwerks
mit CO2-Speicherung. Außerdem setzen wir uns für eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken ein. Der Erfolg dieser Bemühungen wird mit darüber entscheiden, ob die ehrgeizigen
politischen Vorgaben zum Klimaschutz in unseren Kernmärkten Deutschland und Großbritannien
erreicht werden können.
131
Nachhaltigkeit
2.4
Nachhaltigkeit
(2) Energieeffizienz. Wirksamer Klimaschutz ist nur möglich, wenn der Bewusstseinswandel bis
in die Wohnzimmer und Büros vordringt. Auch die Verbraucher müssen ihren Beitrag leisten,
indem sie sparsam mit Energie umgehen. Einen wichtigen Impuls dafür setzt unsere bundesweite
Medienkampagne „Eine Idee von RWE“. Unsere hier beworbenen Produkte und Dienstleistungen
sollen es unseren Kunden leichter machen, den Energieverbrauch spürbar zu senken und damit
die Umwelt zu entlasten. Die Kampagne ist Bestandteil unseres im Frühjahr 2007 gestarteten
Energieeffizienz-Programms mit einem Gesamtvolumen von 150 Mio. €. Das Programm reicht von
Aufklärungsarbeit an Schulen über Aktionen zur Verbreitung der Wärmepumpentechnologie bis
hin zu einem hoch dotierten Förderpreis für die energieeffizienteste Gewerbeimmobilie. Seit
Anfang 2008 können Gemeinden in den deutschen RWE-Vertriebsregionen unseren kostenfreien
Energie-Check für ihre Rathäuser nutzen. Wir stoßen damit großflächig Modernisierungsmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften an. Ein ähnliches Angebot von RWE richtet sich an Krankenhäuser und andere soziale Einrichtungen. Mit der beschleunigten Umrüstung auf energieeffiziente Leuchtmittel will RWE zudem Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung erzielen.
(3) Versorgungssicherheit. Als großer Energieversorger stehen wir in der Pflicht, Strom und Gas
auch auf lange Sicht preisgünstig und zuverlässig bereitzustellen. RWE setzt dafür auf ein ausgewogenes, breitgefächertes Erzeugungsportfolio aus Kernenergie, Kohle, Gas und erneuerbaren
Energien. Die Verfügbarkeit von Kohle und Kernenergie ist langfristig gesichert. Allein mit den
genehmigten deutschen Braunkohle-Fördermengen können wir den Bedarf mehrerer Jahrzehnte
decken. Beim Bezug von Erdgas streben wir eine stärkere Diversifizierung und Flexibilisierung an.
Mit unseren Projekten rund um die Verflüssigung, Verschiffung und Regasifizierung von Erdgas
wollen wir dazu beitragen. In die gleiche Richtung zielt unsere Beteiligung am Konsortium
Nabucco zum Bau einer Pipeline, die Mitteleuropa mit den kaspischen und iranischen Erdgasvorkommen verbinden und damit die Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten verringern soll.
(4) Forschung und Entwicklung. Je moderner unsere Kraftwerke sind, desto wirtschaftlicher
nutzen wir knappe Ressourcen und desto klimaschonender erzeugen wir Strom. Forschung und
Entwicklung (F&E) ist daher ein Kernelement unserer Nachhaltigkeitsstrategie. RWE wird die
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die 2007 noch bei 74 Mio. € lagen, in den kommenden Jahren deutlich aufstocken. Dabei konzentrieren wir uns auf Maßnahmen zur Effizienzverbesserung und Emissionsreduktion in der Kohleverstromung. Außerdem wollen wir einen
Beitrag zur wirksameren Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Unsere Aufmerksamkeit richtet
sich nicht nur auf die Weiterentwicklung bestehender Verfahren zur Energieumwandlung. Wir
beobachten auch neu aufkommende Technologien und prüfen frühzeitig, welche Bedeutung sie
für uns haben können. Ausführliche Informationen zur F&E-Arbeit im RWE-Konzern geben wir auf
den Seiten 92ff und im Internet unter „www.rwe.com/FundE“.
133
Nachhaltigkeit
(5) Preisgestaltung. Unsere Kunden erwarten faire Preise, gefolgt von dem Wunsch nach einem
guten Service und bedarfsgerechten Produkten. Erhöhungen der Stromtarife stoßen vielfach auf
Unverständnis – auch wenn sie auf Kostensteigerungen beruhen, die wir nicht beeinflussen können. Mitunter wird der Vorwurf der Willkür laut. Wir wissen, dass wir verlorenes Kundenvertrauen
nicht allein mit Sachargumenten zurückgewinnen können. Vielmehr bedarf es dazu eines ganzen
Maßnahmenbündels. Ein wegweisender Schritt war unser Ende 2007 vom RWE-Vorstandsvorsitzenden präsentierter Vorschlag eines „Energiepaktes für Deutschland“, der zu einer besseren
Verständigung von Politik, Gesellschaft und Energieversorgern führen soll. An deutsche Privatkunden, die auf langfristige Preisstabilität setzen, richtet sich das neue „Treuestrom“-Angebot
mit einem festen Tarif für drei Jahre. Parallel vertreiben wir Strom zu günstigen Konditionen über
das Internet. Mit unseren Industriekunden haben wir individuelle Vertragsmodelle erarbeitet,
die wirtschaftliche Risiken aus der Verteuerung von Energie begrenzen. In die gleiche Richtung
zielen unsere Angebote an Industrieunternehmen und Kommunen, sich an neuen Kraftwerken zu
beteiligen und sich dadurch Anteile an den Kapazitäten zu sichern.
Darüber hinaus sorgen wir bei der Strompreisbildung für mehr Transparenz: Im Januar 2008
haben wir deshalb ein neues Online-Informationsangebot gestartet. RWE veröffentlicht im
Internet Echtzeitdaten über die laufende Stromerzeugung – für jeden Kraftwerksstandort, aber
auch zusammengefasst nach Primärenergieträgern bzw. Brennstoffen. Die aktuellen Einspeisedaten aus dem Kraftwerkspark haben eine hohe Bedeutung für alle Marktteilnehmer wie Stromerzeuger und -versorger, Netzbetreiber oder Energiehändler. Aber auch unsere Privatkunden sollen sich ein klareres Bild davon machen können, wie ihre Stromrechnung zustande kommt. Für sie
haben wir die Internetseite „www.rwetransparent.com“ eingerichtet, die in verständlicher und
übersichtlicher Form eine Vielzahl von Informationen präsentiert. Unter einem gesonderten
Menüpunkt erläutern wir dort die Bestandteile des Strompreises.
(6) Gesellschaftliche Verantwortung. Leistung lässt sich nicht nur am wirtschaftlichen Erfolg
ablesen. Sie zeigt sich ebenso in der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung. Wir setzen
alles daran, in den Regionen, in denen RWE tätig ist, als zuverlässiger Partner aufzutreten. Das
gilt insbesondere beim Neubau von Kraftwerken: Allein für den Bau des neuen BraunkohleDoppelblocks in Neurath bei Köln haben wir inzwischen Aufträge mit einem Volumen von rund
1 Mrd. € an Unternehmen in Nordrhein-Westfalen vergeben. Aber nicht nur mit Großprojekten,
auch durch unser Tagesgeschäft leisten wir einen erheblichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung, etwa durch die Vergabe von Dienstleistungen, die Beschaffung von Ge- und Verbrauchsgütern sowie die Beschäftigung von Menschen in unseren Betriebseinheiten. Unsere Verantwortung für junge Leute nehmen wir besonders ernst: Derzeit bilden wir rund zehnmal mehr Jugendliche aus, als zur Deckung unseres eigenen Bedarfs erforderlich wäre.
2.4
Nachhaltigkeit
Daneben fördern wir das soziale Engagement unserer Mitarbeiter. „Menschen machen’s möglich“ ist das Motto von RWE Companius, der im September 2007 gegründeten Dachorganisation
für unsere ehrenamtlichen Helfer in Deutschland. Sie bündelt regionale Aktivitäten, mit denen
wir bereits seit einigen Jahren den tatkräftigen Einsatz der RWE-Mitarbeiter für gemeinnützige
Zwecke fördern. Mitglieder unserer Belegschaft können für ihre Projekte eine Finanzhilfe von
500 €, in besonderen Fällen sogar bis zu 5.000 € erhalten – vorausgesetzt, ihr Vorhaben kommt
Kindern und Jugendlichen zugute und ist im Bereich Schule, Soziales, Kultur oder Sport angesiedelt. Im laufenden Jahr dehnen wir das Angebot von RWE Companius auf alle unsere Gesellschaften in Kontinentaleuropa aus. In Großbritannien fördert RWE npower bereits seit vielen Jahren
ehrenamtliche Tätigkeiten der Mitarbeiter. Mehr als 10 % der Belegschaft waren 2007 als freiwillige Helfer aktiv. Der gesellschaftliche Einsatz von RWE npower umfasst auch umfangreiche Spendenaktionen – etwa für den Macmillan-Krebsfonds – sowie Programme für sozial Schwache, die wir
dabei unterstützen, die Beheizung ihrer Wohnungen zu verbessern. RWE npower arbeitet zudem
intensiv mit Schulen und Universitäten zusammen, um bei Schülern und Studenten langfristig
wieder mehr Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken und so zur Sicherung des
technischen Nachwuchses beizutragen.
(7) Lieferkette. Die Wahrung der Menschenrechte, humane Arbeitsbedingungen oder Korruptionsbekämpfung mögen für uns selbstverständlich sein – aber gilt dies auch für unsere Lieferanten? Die Öffentlichkeit erwartet von uns, dass unser Verantwortungsbewusstsein nicht erst an
den Werkstoren einsetzt. Durch systematisches Lieferantenmanagement wollen wir sicherstellen,
dass unsere Geschäftsbeziehungen mit externen Partnern im Einklang stehen mit unserem konzernweit gültigen Verhaltenskodex. Dieser sieht vor, dass wir keine geschäftlichen Beziehungen
zu Lieferanten unterhalten, von denen öffentlich bekannt ist, dass sie die durch die UNOInitiative „Global Compact“ festgelegten ethischen Grundprinzipien verletzen. Schwerpunkt unseres Lieferantenmanagements ist der Einkauf von Brennstoffen, insbesondere Steinkohle, durch
RWE Trading. Seit 2007 nehmen wir hier systematische Überprüfungen unserer Lieferanten vor.
Bei der Beschaffung von Anlagen und komplexen Komponenten sind die Risiken wesentlich
geringer: Hier stammen unsere Zulieferer fast ausschließlich aus OECD-Mitgliedstaaten, sodass
die grundlegenden ökologischen und sozialen Standards i.d.R. eingehalten werden.
(8) Demografische Entwicklung. In den meisten RWE-Märkten Europas führen niedrige Geburtenraten zu einem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung. Für Unternehmen wie RWE
ergeben sich dadurch vielfältige Herausforderungen. Insbesondere wird es für uns auf lange
Sicht schwieriger, unseren Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs zu decken. Aber auch Aspekte wie
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Verbesserung der Karrierechancen von Frauen
gewinnen durch den demografischen Wandel zusätzliche Bedeutung. Im Kapitel „Mitarbeiter“
haben wir auf den Seiten 128f dargelegt, wie wir unser Personalmanagement auf die
genannten Anforderungen ausrichten.
135
Nachhaltigkeit
(9) Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Arbeitssicherheit hat bei RWE eine lange Tradition. Da ihre Umsetzung stark von den operativen Tätigkeiten abhängt, sind hier in erster Linie
unsere Führungsgesellschaften gefragt. Um aber in allen Unternehmensbereichen vergleichbare
Standards und Ergebnisse zu erreichen, hat der RWE-Vorstand im August 2006 eine konzernweite
Arbeits- und Gesundheitspolitik verabschiedet. Sinn und Zweck ist u.a. eine Koordination der
Ziele und Maßnahmen. Wie auf Seite 130 erläutert, konnten wir in den vergangenen Jahren die
Unfallrate deutlich senken. In unser Arbeitsschutzmanagement beziehen wir Mitarbeiter von
Fremdfirmen ein, die in unserem Auftrag tätig sind. Zu unserem Bedauern sind im Berichtsjahr
dennoch neun Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen, davon acht Mitarbeiter von
Fremdfirmen. Wir haben dies zum Anlass genommen, noch intensiver auf ein sicherheitsgerechtes Verhalten hinzuwirken. Alle Unternehmensbereiche haben sich verpflichtet, weitere Schritte
zur Verbesserung der Arbeitssicherheit einzuleiten. Beispielsweise soll die Reduzierung der
Unfallzahlen in die Zielvereinbarung von Führungskräften aufgenommen werden. Auch im
Gesundheitsmanagement hat RWE erste konzernweite Aktionen gestartet, so u.a. eine
umfassende Präventionskampagne.
Umweltschutzausgaben
in Mio. €
Luftreinhaltung
Natur- und Landschaftsschutz
Aufwendungen
2007
2006
239
212
Investitionen
2007
2006
90
138
Gesamt
2007
329
2006
350
76
73
3
3
79
76
Gewässerschutz
184
182
13
14
197
196
Abfallbeseitigung
196
196
4
5
200
201
10
12
2
1
12
13
Lärm
Altlasten, Bodenkontamination
6
15
1
1
7
16
Klimaschutz
130
-1
817
-1
947
-1
Summe
841
690
930
162
1.771
852
1 Aufgrund der Änderungen des Umweltstatistikgesetzes haben wir nach 2006 zusätzlich die Aufwendungen für den Klimaschutz erfasst.
(10) Umweltschutz. Von unseren Anstrengungen, die Einflüsse unserer Produktionstätigkeit auf
das Klima zu verringern, war bereits die Rede. Umweltschutz hat viele weitere Facetten, die in
unsere Entscheidungsprozesse und Arbeitsabläufe einfließen: Dank des Einsatzes moderner Filteranlagen in Kraftwerken sowie umfangreicher Lärm- und Staubschutzmaßnahmen in den Braunkohletagebauen erfüllen wir seit vielen Jahren strengste Umweltauflagen. Mit der gleichen Sorgfalt widmen wir uns dem Natur- und Landschaftsschutz. Das zeigt sich u.a. in unserer ökologisch
ausgewogenen Trassenpflege und in der Rekultivierung der für den Tagebau genutzten Flächen.
Im Geschäftsjahr 2007 haben wir 1.771 Mio. € für den Umweltschutz eingesetzt. Hierin mit erfasst sind erstmals auch klimabezogene Maßnahmen. Auf sie entfiel mehr als die Hälfte der Ausgaben. In der Vergleichszahl für 2006 (852 Mio. €) waren sie noch nicht berücksichtigt. Neben
den Aufwendungen zielten auch zahlreiche Investitionsprojekte auf einen verbesserten Umweltschutz ab. Hervorzuheben ist hier u.a. die Nachrüstung des Steinkohlekraftwerks im britischen
Aberthaw mit einer Rauchgas-Entschwefelungsanlage.
2.4
Nachhaltigkeit
RWE – ein nachhaltiges Investment. Die Finanzmärkte stellen immer höhere Transparenzanforderungen an die Unternehmen. Dies gilt auch für die Aktivitäten auf dem Gebiet des nachhaltigen Wirtschaftens. Wir kommen dem gern nach, indem wir alle zwei Jahre einen umfangreichen
Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, der von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft wird.
Ergänzende aktuelle Auskünfte halten wir im Internet unter „www.rwe.com/Verantwortung“
bereit. Auf Informationsveranstaltungen und in Einzelgesprächen stehen wir zudem im ständigen
Dialog mit Investoren, die ihr Portfolio anhand von Nachhaltigkeitsaspekten zusammenstellen.
Diese Anleger interessieren sich insbesondere dafür, wie wir den Risiken aus unseren Kohlendioxid-Emissionen begegnen. Zum gleichen Thema berichten wir innerhalb des Carbon Disclosure
Project, das von weltweit führenden Banken und Investmenthäusern getragen wird.
Unsere Maßnahmen zur nachhaltigen Unternehmensführung werden honoriert. Ein Beleg dafür
ist, dass RWE im September 2007 für ein weiteres Jahr in die renommierte Indexgruppe Dow
Jones Sustainability (DJSI) aufgenommen wurde. Die Auswahl stützt sich auf ökonomische, ökologische und soziale Kriterien. RWE ist im DJSI World und im europäischen DJSI STOXX vertreten.
Aus dem Versorgersektor haben sich für diese Indizes 17 bzw. 11 Unternehmen qualifiziert. Wir
sind eine der wenigen deutschen Gesellschaften, die der Indexfamilie seit ihrem Start im Jahr
1999 ununterbrochen angehören.
Auch unsere transparente Kommunikation trifft auf positive Resonanz. In einer 2007 vom Rat für
Nachhaltige Entwicklung unterstützten Bewertung deutscher Nachhaltigkeitsberichte erreichten
wir den zweiten Platz. Die Untersuchung wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und vom Unternehmensverband future e.V. vorgenommen. Beurteilt wurden die
Berichte der 150 größten deutschen Unternehmen.
>
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Essen, 13. Februar 2008
Der Vorstand
Großmann
Bonekamp
Fitting
Jobs
Pohlig
>
Konzernabschluss
Konzernabschluss
4.1 Gewinn- und Verlustrechnung
4.2 Bilanz
4.3 Kapitalflussrechnung
4.4 Veränderung des Eigenkapitals
4.5 Anhang
4.6 Bestätigungsvermerk des
Konzernabschlussprüfers
Weitere Informationen
Wesentliche Beteiligungen
Wertmanagement-Konzept
des RWE-Konzerns
Organe und weitere Gremien
Glossar
Schlagwortverzeichnis
Impressum
139
140
141
142
143
204
205
208
210
216
219
221
139
>
4.1 Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. €
Konzernabschluss
1
(s. Anhang)
2007
2006
Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer)
(1)
42.507
42.554
Erdgas-/Stromsteuer
(1)
1.454
1.385
41.053
41.169
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
47
86
Andere aktivierte Eigenleistungen
81
134
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
1.232
1.687
Materialaufwand
(3)
26.533
27.123
Personalaufwand
(4)
3.964
4.620
Abschreibungen
(5)
2.257
2.265
Davon: Firmenwert-Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(6)
(6)
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit fortgeführter Aktivitäten
3.885
4.507
5.774
4.561
447
409
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
(7)
Übriges Beteiligungsergebnis
(7)
150
381
Finanzerträge
(8)
3.206
2.982
Finanzaufwendungen
(8)
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
Ertragsteuern
(9)
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
Ergebnis
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
4.344
4.796
5.233
3.537
2.076
966
3.157
2.571
-274
1.442
2.883
4.013
224
166
2.659
3.847
4,73
6,84
Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in €
(5,22)
(4,28)
Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in €
(-0,49)
(2,56)
Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Stamm- und Vorzugsaktie in €
1 Angepasste Vorjahreszahlen
(29)
>
4.2 Bilanz
Bilanz
Aktiva
in Mio. €
(s. Anhang)
31.12.07
31.12.06
Immaterielle Vermögenswerte
(10)
11.882
14.901
Sachanlagen
(11)
20.038
26.034
Investment Property
(12)
153
225
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
(13)
2.421
2.271
Übrige Finanzanlagen
(14)
1.011
1.684
Finanzforderungen
(15)
1.338
1.537
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
(16)
1.693
1.093
Ertragsteueransprüche
(17)
588
636
Latente Steuern
(18)
2.456
3.618
41.580
51.999
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte
(19)
2.352
2.226
Finanzforderungen
(15)
1.702
2.945
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(20)
8.816
8.876
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
(16)
7.534
7.673
257
154
Wertpapiere
(21)
10.858
16.788
Flüssige Mittel
(22)
1.922
2.794
Ertragsteueransprüche
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Passiva
in Mio. €
Eigenkapital
8.610
(s. Anhang)
42.051
41.456
83.631
93.455
31.12.07
31.12.06
14.131
13.439
787
672
14.918
14.111
(23)
Anteile des RWE-Konzerns
Anteile anderer Gesellschafter
Langfristige Schulden
Rückstellungen
(25)
21.212
28.632
Finanzverbindlichkeiten1
(26)
10.046
15.672
Übrige Verbindlichkeiten
(28)
3.584
5.021
Latente Steuern
(18)
1.928
3.077
36.770
52.402
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen
(25)
5.713
5.434
Finanzverbindlichkeiten
(26)
3.239
3.710
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(27)
8.054
8.148
93
123
(28)
8.969
9.527
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Übrige Verbindlichkeiten
Zur Veräußerung bestimmte Schulden
1 Davon verzinslich: 9.886 Mio. € (Vorjahr: 15.233 Mio. €)
5.875
31.943
26.942
83.631
93.455
141
>
Konzernabschluss
4.3 Kapitalflussrechnung
in Mio. €
(s. Anhang 33)
2007
2006
Ergebnis
2.883
4.013
Abschreibungen/Zuschreibungen
2.512
3.025
Veränderung der Rückstellungen
438
1.300
Veränderung der latenten Steuern
656
293
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren
-631
-1.368
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen
449
54
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
-222
-534
6.085
6.783
-4.065
-4.494
112
322
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen
Akquisitionen, Beteiligungen
Investitionen
-155
-234
Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments
765
7.532
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen
-1.140
-5.597
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-4.483
-2.471
-14
-9
Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter
-2.199
-1.208
Aufnahme von Finanzschulden
5.577
7.526
Kapitalveränderungen einschließlich anderer Gesellschafter
Tilgung von Finanzschulden
-5.822
-9.257
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
-2.458
-2.948
-856
1.364
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel
-16
-1
-872
1.363
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums
2.794
1.431
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums
1.922
2.794
Veränderung der flüssigen Mittel
>
4.4 Veränderung
Veränderung
des Eigenkapitals des Eigenkapitals
(s. Anhang 23)
Gezeichnetes
KapitalKapital der rücklage der
RWE AG
RWE AG
Gewinnrücklage
und Bilanzgewinn
in Mio. €
Stand: 01.01.06
1.440
1.288
7.714
Accumulated Other
Anteile des
Comprehensive Income
RWEKonzerns
Unterschied
Marktaus der bewertung
Währungs- von Finanzumrechnung instrumenten
156
833
11.431
Kapitalrückzahlung
Dividendenzahlungen
1
-984
Other Comprehensive
Income
-984
64
Ergebnis
3.847
Total Comprehensive
Income
3.847
Übrige Veränderungen
Stand: 31.12.06
64
-899
-899
-20
1.440
1.288
10.557
220
-66
Dividendenzahlungen
-1.968
Other Comprehensive
Income
57
Ergebnis
2.659
Total Comprehensive
Income
2.659
Übrige Veränderungen
Stand: 31.12.07
57
-91
-91
35
1.440
1.288
11.283
277
-157
Summe
926
12.357
-9
-9
-136
-1.120
-835
51
-784
3.847
166
4.013
3.012
217
3.229
-20
-326
-346
13.439
672
14.111
-14
-14
-1.968
-145
-2.113
-34
-11
-45
2.659
224
2.883
2.625
213
2.838
35
61
96
14.131
787
14.918
Kapitalrückzahlung
1
Anteile
anderer
Gesellschafter
1 Wegen der Umgliederung von Minderheitenanteilen in die übrigen Verbindlichkeiten gemäß IAS 32 entsprechen die Dividendenzahlungen nicht den Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter in der Kapitalflussrechnung.
143
>
Konzernabschluss
4.5 Anhang
Allgemeine Grundlagen
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 wird nach
Für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der
sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
mit dem Lagebericht der RWE AG zusammengefasst ist, ist
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
der Vorstand der RWE AG verantwortlich.
Vorschriften aufgestellt. Die Vorjahreszahlen sind nach den
gleichen Grundsätzen ermittelt worden. Der Konzernab-
Die internen Kontrollsysteme, der Einsatz konzernweit
schluss entspricht auch den bis zum Bilanzstichtag ver-
einheitlicher Richtlinien sowie unsere Maßnahmen zur Aus-
pflichtend in Kraft getretenen IFRS. Zudem wendet RWE
und Weiterbildung der Mitarbeiter gewährleisten die Ord-
auf freiwilliger Basis IFRS 8 „Geschäftssegmente“ im Be-
nungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzern-
richtsjahr erstmals an.
lageberichts. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften
und der konzerninternen Richtlinien sowie die Zuverlässig-
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der
keit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden
Kapitalflussrechnung werden die Veränderungen des Eigen-
kontinuierlich konzernweit geprüft.
kapitals gezeigt. Die Anhangangaben enthalten zudem eine
Segmentberichterstattung.
Das Risikomanagementsystem des Konzerns ist entsprechend den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle und
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind ver-
Transparenz im Unternehmensbereich“ (KonTraG) darauf
schiedene Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlust-
ausgerichtet, dass der Vorstand potenzielle Risiken frühzei-
rechnung zusammengefasst. Diese Posten werden im An-
tig erkennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einlei-
hang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn-
ten kann.
und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren
gegliedert.
In Anwesenheit des Abschlussprüfers werden der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht und der
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge
Prüfungsbericht im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsit-
sind – soweit nicht anders angegeben – in Millionen Euro
zung des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Aus dem Bericht
(Mio. €) ausgewiesen.
des Aufsichtsrats (Seiten 113 bis 117 dieses Geschäftsberichts) geht das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichts-
Der vorliegende Abschluss bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2007 (1. Januar bis 31. Dezember).
rat hervor.
4.5
Anhang
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der RWE AG alle we-
205 bis 207 dieses Geschäftsberichts sind wesentliche in
sentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen
den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen,
einbezogen, die von der RWE AG unmittelbar oder mittelbar
at-Equity-bilanzierte Beteiligungen und sonstige Beteili-
beherrscht werden. Wesentliche assoziierte Unternehmen
gungen aufgeführt.
und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der EquityMethode bilanziert.
Im Berichtsjahr wurden sieben Gesellschaften in Deutschland und 32 Gesellschaften außerhalb Deutschlands erst-
Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunter-
mals konsolidiert. Zwölf Gesellschaften, davon sechs außer-
nehmen oder an assoziierten Unternehmen, die aus Kon-
halb Deutschlands, sind aus dem Konsolidierungskreis
zernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden
ausgeschieden; zwei innerhalb Deutschlands sind ver-
nach IAS 39 bilanziert. Die nicht vollkonsolidierten Toch-
schmolzen worden. 72 Gesellschaften im Ausland sind
terunternehmen machen insgesamt weniger als 1 % des
wegen des Ausweises als nicht fortgeführte Aktivität aus
Umsatzes, des Ergebnisses und der Verschuldung des Kon-
dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Vier im Vorjahr
zerns aus. Tochterunternehmen mit negativem Ergebnis
at-Equity-bilanzierte Beteiligungen, davon eine außerhalb
oder negativem Eigenkapital werden grundsätzlich vollkon-
Deutschlands, sind veräußert worden. Drei Gesellschaften
solidiert.
im Ausland werden wegen des Ausweises als nicht fortgeführte Aktivität nicht mehr als at-Equity-bilanzierte Beteili-
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß
gungen ausgewiesen. Erst- und Entkonsolidierungen wer-
§ 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB wird im elektroni-
den grundsätzlich zum Zeitpunkt des Übergangs der Be-
schen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Auf den Seiten
herrschung vorgenommen.
Konsolidierungskreis
Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen
Anzahl der at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
Für den Erwerb von Anteilen erstmals konsolidierter Gesell-
Inland
31.12.07
Ausland
31.12.07
Gesamt
31.12.07
Gesamt
31.12.06
140
150
290
337
68
21
89
96
Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued
schaften sind insgesamt 19 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) ge-
Operations). Im Geschäftsjahr 2007 wurde der Verkauf der
zahlt worden.
American Water Works Company Inc. Wilmington/Delaware,
USA, eingeleitet. Die bislang im Bereich Wasser ausgewiesenen Gesellschaften werden daher in diesem Abschluss als
nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations)
ausgewiesen. Im Einklang mit IFRS 5 sind die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung angepasst worden;
die Vorjahreszahlen in der Bilanz und in der Kapitalflussrechnung wurden dagegen nicht angepasst. In den Spiegeldarstellungen der Bilanzpositionen und in der Kapitalflussrechnung ist American Water vollständig enthalten.
145
Konzernabschluss
Nachfolgend sind wichtige Kennzahlen der Aktivitäten von
Nachfolgend sind wichtige Kennzahlen der Aktivitäten von
American Water dargestellt:
RWE Thames Water dargestellt:
Kennzahlen American Water
in Mio. €
31.12.07
31.12.06
8.281
9.704
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
329
356
Langfristige Schulden
5.188
4.556
Kurzfristige Schulden
687
1.296
in Mio. €
2007
2006
Umsatzerlöse
1.601
1.702
Aufwendungen/Erträge
-1.382
-1.582
219
Laufendes Ergebnis nicht fortgeführter
Aktivitäten vor Steuern
Kennzahlen RWE Thames Water
in Mio. €
2006
Umsatzerlöse
2.278
Aufwendungen/Erträge
-1.806
Laufendes Ergebnis nicht fortgeführter
Aktivitäten vor Steuern
472
Ertragsteuern
-142
Nettoergebnis
330
Ergebnis aus dem Abgang
991
Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten
1.321
120
in Mio. €
2006
1.050
Ertragsteuern
-64
-16
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Nettoergebnis
155
104
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
-381
Fair-Value-Anpassungen
-429
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
139
Ergebnis nicht fortgeführter
Aktivitäten
-274
104
in Mio. €
2007
2006
Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit
526
498
Cash Flow aus der
Investitionstätigkeit
-634
-521
58
101
Cash Flow aus der
Finanzierungstätigkeit
Aus dem 2005 abgeschlossenen Verkauf der RWE Umwelt
an Remondis gingen im Folgejahr nachträgliche Zahlungen
ein, die 2006 – nach Berücksichtigung von Steuern – mit
17 Mio. € als Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen wurden.
Im Berichtsjahr sind folgende wesentliche Verkäufe von
Anteilen an Tochterunternehmen und at-Equity-bilanzierten
Beteiligungen hervorzuheben:
Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2007 wurde für die
Zahlungsmittel generierende Einheit American Water ein
Tochterunternehmen:
Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) vorgenommen. Der
• Obragas Net N.V., Niederlande
auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräuße-
• BV Netbeheer Haarlemmermeer, Niederlande
rungskosten durchgeführte Werthaltigkeitstest führte zu
• rhenag Rheinische Energie AG, Köln, Anteilsverringerung
einer Abwertung in Höhe von 429 Mio. €.
um 25,1% auf 74,9 %
Im Vorjahr wurde die mit Vertrag vom 16. Oktober 2006
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen:
veräußerte RWE Thames Water plc als nicht fortgeführte
• Überlandwerk Groß-Gerau GmbH
Aktivität ausgewiesen.
Darüber hinaus wurde der unter den sonstigen Beteiligungen bilanzierte Anteil an der RAG AG in Höhe von 30,2 %
mit Vertrag vom 7. August 2007 verkauft. Die Übertragung
der Anteile erfolgte mit rechtlicher Wirkung vom 30. November 2007.
4.5
Anhang
Im Saldo sind aus dem Erwerb und der Veräußerung konso-
Die Summe der Verkaufspreise der veräußerten Tochterun-
lidierter Gesellschaften langfristige Vermögenswerte (inkl.
ternehmen betrug 446 Mio. € (Vorjahr: 7.752 Mio. €); sie
latenter Steuern) von 135 Mio. €, kurzfristige Vermögens-
wurden durch flüssige Mittel beglichen.
werte (ohne flüssige Mittel) von 57 Mio. €, flüssige Mittel
von 21 Mio. € sowie lang- und kurzfristige Schulden von
Die Einflüsse, die sich aus der Änderung des Konsolidie-
156 Mio. € abgegeben worden.
rungskreises ergeben haben, sind – soweit von besonderer
Bedeutung – im Anhang vermerkt.
Konsolidierungsgrundsätze
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in-
Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht plan-
und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen
mäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Toch-
von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Wert-
terunternehmen mit abweichendem Abschluss-Stichtag
haltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Im Zuge
stellen grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Kon-
einer Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der
zernabschluss-Stichtag auf.
aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Veräußerungserfolgs berücksichtigt.
Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Danach wird bei der Kapitalkon-
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Ver-
solidierung der Kaufpreis mit dem neu bewerteten anteili-
bindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen
gen Nettovermögen der erworbenen Tochterunternehmen
werden eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausge-
zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Die ansatzfähigen Ver-
rechnet.
mögenswerte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen werden dabei – unabhängig von der Höhe des
Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die nach
Minderheitenanteils – mit ihren vollen beizulegenden Zeit-
der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen. Geschäfts-
werten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind
oder Firmenwerte werden hierbei nicht gesondert ausge-
gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren,
wiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung enthal-
wenn sie vom Unternehmen abtrennbar sind oder aus ei-
ten. Auch diese Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht
nem vertraglichen oder anderen Recht resultieren. Bei der
planmäßig abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibun-
Kaufpreisallokation werden gemäß IFRS 3 Restrukturie-
gen des Equity-Wertes werden – falls erforderlich – im Er-
rungsrückstellungen nicht neu gebildet. Verbleibende
gebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen ausgewie-
aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder
sen. Die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzier-
Firmenwerte aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge aus
ten Beteiligungen werden nach einheitlichen Bilanzierungs-
der Erstkonsolidierung werden erfolgswirksam aufgelöst.
und Bewertungsmethoden aufgestellt.
147
Konzernabschluss
Währungsumrechnung
Die Gesellschaften bewerten in ihren Einzelabschlüssen
Vermögenswerte der wirtschaftlich selbstständigen auslän-
nicht monetäre Posten in fremder Währung zum Bilanzstich-
dischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
tag mit dem Kurs, der am Tag der Erstverbuchung galt.
Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung werden
Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag
als erfolgsneutrale Veränderung im Other Comprehensive
umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursge-
Income ausgewiesen. Aufwands- und Ertragsposten wer-
winne und -verluste aus der Bewertung von monetären
den mithilfe von Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.
Bilanzposten in fremder Währung werden ergebniswirksam
Bei der Umrechnung der Jahresabschlüsse von Konzernge-
in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträ-
sellschaften, die ihren Sitz in einem Hochinflationsland
gen berücksichtigt.
haben, wird IAS 29 angewandt. Im Geschäftsjahr und im
Vorjahr hatte kein wesentliches Unternehmen seinen Sitz in
Als Umrechnungsverfahren für Abschlüsse ausländischer
einem Hochinflationsland. Bei der Umrechnung der Eigen-
Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung
kapitalfortschreibung ausländischer Unternehmen, die nach
angewendet. Da die in den Konzernabschluss einbezoge-
der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend
nen wesentlichen Auslandsgesellschaften ihr Geschäft
vorgegangen.
selbstständig in ihrer Landeswährung betreiben, werden im
Konzernabschluss die Bilanzposten aller ausländischen
Für die Währungsumrechnung wurden u.a. folgende Wech-
Gesellschaften zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag in
selkurse zugrunde gelegt:
Euro umgerechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als
Wechselkurse
in €
Durchschnitt
2007
2006
Stichtag
31.12.07
31.12.06
1 US-Dollar
0,72
0,79
0,68
0,76
1 Pfund Sterling
1,46
1,47
1,36
1,49
100 tschechische Kronen
3,61
3,54
3,76
3,64
100 ungarische Forint
0,40
0,38
0,39
0,40
1 polnischer Zloty
0,26
0,26
0,28
0,26
4.5
Anhang
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortge-
Einheit ermittelt. Übersteigt dabei der Buchwert einer
führten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert.
Zahlungsmittel generierenden Einheit, der ein Geschäfts-
Sämtliche immaterielle Vermögenswerte mit Ausnahme von
oder Firmenwert zugeordnet wurde, den erzielbaren Betrag,
Geschäfts- oder Firmenwerten weisen eine bestimmbare
so wird zunächst der zugeordnete Geschäfts- oder Firmen-
Nutzungsdauer auf und werden deshalb planmäßig linear
wert in Höhe des Differenzbetrags außerplanmäßig abge-
abgeschrieben. Software für kaufmännische und technische
schrieben. Darüber hinausgehender Abwertungsbedarf
Anwendungen wird über drei bis fünf Jahre abgeschrieben;
wird durch anteilige Reduzierung der Buchwerte der übri-
die Nutzungsdauer von Wegenutzungsverträgen im Strom-
gen Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden
und Gasbereich und von sonstigen Nutzungsrechten be-
Einheit berücksichtigt. Wenn der Grund für eine früher
trägt bis zu 20 Jahre. Konzessionen im Wasserbereich lau-
vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen
fen über einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren. Aktivierte
ist, werden die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der
Kundenbeziehungen werden über eine Nutzungsdauer von
durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführ-
zehn Jahren abgeschrieben. Die Nutzungsdauern und Ab-
ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen
schreibungsmethoden werden jährlich überprüft.
darf. Bei Geschäfts- oder Firmenwerten werden keine Zuschreibungen vorgenommen.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von
Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs-
Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltig-
oder Herstellungskosten bilanziert. Fremdkapitalkosten
keitstest (Impairment-Test) unterzogen.
werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Entwicklungsausgaben werden aktiviert, wenn ein neu
von Sachanlagen enthalten gegebenenfalls auch die ge-
entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt
schätzten Ausgaben für die Stilllegung von Anlagen oder
werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die
die Wiedernutzbarmachung von Flächen. Instandhaltungs-
eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist.
und Reparaturkosten werden als Aufwand erfasst.
Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass den Entwicklungsausgaben mit hinreichender Wahrscheinlichkeit künf-
Die Bilanzierung von Explorationsbohrungen zu Anschaf-
tige Finanzmittelzuflüsse gegenüberstehen werden. Akti-
fungs- oder Herstellungskosten folgt der Successful-Efforts-
vierte Entwicklungsausgaben werden planmäßig über den
Methode, d.h. die Aktivierung von Explorationsausgaben ist
erwarteten Verkaufszeitraum der Produkte abgeschrieben.
auf erfolgreiche Projekte beschränkt. Zu aktivieren sind z.B.
Forschungsausgaben werden in der Periode ihrer Entste-
ausschließlich Bohrungen, die mit der Entdeckung von
hung als Aufwand erfasst.
Rohöl- oder Gasvorkommen in Zusammenhang stehen.
Ausgaben für Seismik und Geologie werden als Aufwand
Immaterielle Vermögenswerte werden außerplanmäßig
erfasst. Während der Explorationsphase werden die akti-
abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermö-
vierten Explorationsvermögenswerte aufgrund der Anwen-
genswertes den Buchwert unterschreitet. Ist der Vermö-
dung der Unit-of-Production-Methode nicht abgeschrieben,
genswert Teil einer Zahlungsmittel generierenden Einheit
die erstmalige Abschreibung erfolgt mit Produktionsbeginn.
(kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die
Werthaltigkeitstests werden durchgeführt, sobald die tech-
Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig
nische Durchführbarkeit und wirtschaftliche Vorteilhaftig-
von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder
keit des Rohstoffabbaus nachgewiesen werden können
anderer Gruppen von Vermögenswerten sind), wird die
oder Tatsachen und Hinweise darauf hindeuten, dass der
Abschreibung auf der Basis des erzielbaren Betrags dieser
Buchwert seinen erzielbaren Betrag übersteigt.
149
Konzernabschluss
Sachanlagen, mit Ausnahme von Grund und Boden sowie
unter (12) angegeben. Er wird nach international anerkann-
grundstücksgleichen Rechten, werden grundsätzlich linear
ten Bewertungsmethoden, z.B. der Discounted-Cash-Flow-
abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer
Methode, ermittelt oder aus dem aktuellen Marktpreis
Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht
vergleichbarer Immobilien abgeleitet.
wird. Die planmäßigen Abschreibungen für unsere typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitli-
Die außerplanmäßige Abschreibung von Investment Pro-
chen Nutzungsdauern bemessen:
perty folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorge-
Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude
nommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist,
12 – 80
Technische Anlagen
werden die Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der
durch Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführ-
Thermische Kraftwerke
15 – 20
ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen
Stromnetze
20 – 35
darf.
Wasserleitungsnetze
Gas- und Wasserspeicher
Gasverteilungsanlagen
20 – 80
20 – 100
Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden
14 – 20
zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgepe-
4 – 25
rioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermö-
33 – 35
gen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die
Anlagen im Bergbau
Grubenaufschlüsse im Bergbau
Bohrungen der RWE Dea
bis zu 27
anteiligen Ergebnisse, die ausgeschütteten Dividenden und
die sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw.
Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen
vermindert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht
werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des
gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der
niedrigeren Barwertes der Mindestleasingraten aktiviert
Beteiligung enthalten. Eine planmäßige Abschreibung der
und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw.
Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der
über kürzere Vertragslaufzeiten abgeschrieben.
Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen werden außer-
Die außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen folgt
Buchwert unterschreitet.
planmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den
den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen
Grundsätzen. Wenn der Grund für eine früher vorgenomme-
Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen
ne außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, werden die
Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und an
Vermögenswerte zugeschrieben, wobei der durch Zuschrei-
nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten
bung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaf-
Unternehmen/Gemeinschaftsunternehmen sowie die übri-
fungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf.
gen Beteiligungen und die langfristigen Wertpapiere gehören fast ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung ver-
Investment Property (als Finanzinvestition gehaltene
fügbar“ an. In diese Kategorie werden Finanzinstrumente
Immobilien) umfasst alle Immobilien, die zur Erzielung von
eingeordnet, die weder Kredite und Forderungen darstellen,
Mieteinnahmen oder langfristigen Wertsteigerungen gehal-
noch bis zur Endfälligkeit gehalten werden, noch erfolgs-
ten und nicht in der Produktion oder für Verwaltungszwecke
wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Sie
eingesetzt werden. Es wird zu fortgeführten Anschaffungs-
werden sowohl bei der Erstbilanzierung als auch in den
oder Herstellungskosten bewertet. In die erstmalige Be-
Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt,
wertung sind auch Transaktionskosten einzubeziehen.
sofern dieser Wert verlässlich ermittelbar ist. Die Erst-
Abnutzbares Investment Property wird über eine Laufzeit
bewertung findet am Erfüllungstag statt. Unrealisierte
von zwölf bis 80 Jahren linear abgeschrieben. Der beizule-
Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung laten-
gende Zeitwert des Investment Property wird im Anhang
ter Steuern im Other Comprehensive Income erfasst. Bei
4.5
Anhang
Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam.
Sicherheit gewährleistet ist. Die Höhe der latenten Steuern
Liegen wesentliche objektive Hinweise für eine Wertminde-
wird auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den
rung eines Vermögenswertes vor, wird dieser erfolgswirk-
einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw.
sam abgeschrieben. Hinweise für eine Wertminderung
erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gül-
können z.B. erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des
tigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften be-
Schuldners, ein Ausfall oder Verzug von Zins- und Tilgungs-
rücksichtigt. Für die Berechnung der latenten Steuern in
zahlungen oder das Verschwinden eines aktiven Marktes für
Deutschland wird ein Steuersatz von 30,9% (Vorjahr: 39,4%)
einen finanziellen Vermögenswert infolge finanzieller
herangezogen. Er ergibt sich aus dem ab dem
Schwierigkeiten sein.
1. Januar 2008 gültigen Körperschaftsteuersatz von 15%
Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die
5,5% und dem konzerndurchschnittlichen Gewerbeer-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
tragsteuersatz. Aktive und passive latente Steuern werden
sonstige Forderungen. Forderungen und sonstige Ver-
je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert.
(Vorjahr: 25%), dem Solidaritätszuschlag von unverändert
mögenswerte werden bis auf derivative Finanzinstrumente
mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erfor-
Vorräte sind diejenigen Vermögenswerte, die zum Verkauf
derliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächli-
im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Er-
chen Ausfallrisiko. Gemäß konzerninterner Vorgaben wer-
zeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung befinden
den die Wertansätze von Forderungen grundsätzlich über
(unfertige Erzeugnisse und Leistungen) oder die im Zuge
ein Wertberichtigungskonto korrigiert. In den Forderungen
der Herstellung von Produkten bzw. der Erbringung von
aus Lieferungen und Leistungen von Versorgungsbetrieben
Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Be-
sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten,
triebsstoffe einschließlich Kernbrennelementen und Vorab-
noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrech-
raum des Braunkohlebergbaus).
net.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder HerstellungskosDie unter den Finanzforderungen ausgewiesenen Auslei-
ten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten ange-
hungen sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten
setzt. Die Herstellungskosten entsprechen den produkti-
bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen werden
onsorientierten Vollkosten; sie werden auf der Grundlage
zum Nominalwert bilanziert, zinslose bzw. niedrig verzinsli-
der normalen Kapazität ermittelt. Im Einzelnen enthalten
che Ausleihungen werden grundsätzlich mit ihrem abge-
die Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren
zinsten Betrag unter Verwendung eines risikoadäquaten
Kosten angemessene Teile der notwendigen Material- und
Zinssatzes bilanziert.
Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter
Abschreibungen. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil
CO2-Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögens-
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Für
werte bilanziert und unter den sonstigen Vermögenswerten
die Bewertung werden i.d.R. Durchschnittswerte herange-
ausgewiesen. Sie werden zu Anschaffungskosten bewertet;
zogen. Der Abraumverbrauch des Braunkohlebergbaus wird
eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt.
nach dem Fifo-Verfahren ermittelt.
Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden
Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräuße-
zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften
rungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende
sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten
Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.
Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die
sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvor-
Kernbrennelemente werden mit den fortgeführten Anschaf-
träge in Folgejahren ergeben. Latente Steuern sind dann zu
fungskosten bewertet. Die Abschreibungen werden ar-
aktivieren, wenn ihre Realisierung mit ausreichender
151
Konzernabschluss
beitsabhängig nach dem Verbrauch und leistungsabhängig
als „Zur Veräußerung bestimmte Schulden“ gesondert
nach der Nutzungsdauer des Reaktors ermittelt.
ausgewiesen.
Unter den als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapieren
Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte
sind im Wesentlichen die Wertpapiere in den Spezialfonds
werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit
erfasst sowie festverzinsliche Titel, die bei Erwerb eine
ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskos-
Restlaufzeit von mehr als drei Monaten und weniger als
ten angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert.
einem Jahr aufweisen. Die Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an und
Gewinne oder Verluste aus der Bewertung einzelner zur
werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der
Veräußerung bestimmter Vermögenswerte und von Veräu-
Erstbewertung werden Transaktionskosten berücksichtigt,
ßerungsgruppen werden bis zur endgültigen Veräußerung
die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes
im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.
zuzurechnen sind; die Erstbewertung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter
Gewinne oder Verluste aus der Bewertung von zur Veräuße-
Berücksichtigung latenter Steuern im Other Comprehensive
rung bestimmten Geschäftsbereichen mit dem beizulegen-
Income erfasst. Bei Veräußerung wird der Gewinn oder
den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten werden als
Verlust erfolgswirksam. Liegen wesentliche objektive Hin-
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.
weise für eine Wertminderung eines Vermögenswertes vor,
Das gilt auch für Ergebnisse aus der Geschäftstätigkeit bzw.
wird dieser erfolgswirksam abgeschrieben.
aus der Veräußerung dieser Unternehmensbereiche.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die
Die konzernweiten Aktienoptionsprogramme werden als
vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem
aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert.
Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögens-
Zum jeweiligen Stichtag wird eine Rückstellung in Höhe des
wert übertragen wird. Letzteres ist dann der Fall, wenn alle
zeitanteiligen beizulegenden Zeitwertes der Zahlungsver-
wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum
pflichtung gebildet, Änderungen des beizulegenden Zeit-
an dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen wer-
wertes werden erfolgswirksam erfasst. Der beizulegende
den oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert
Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanzwirt-
abgegeben wird.
schaftlicher Modelle bestimmt.
Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Guthaben bei
Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag
Kreditinstituten sowie kurzfristig veräußerbare festverzins-
gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen
liche Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis
Verpflichtungen gebildet, die auf vergangenen Ereignissen
zu drei Monaten.
beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von
Ressourcen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt
Als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ sind
werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihrem voraus-
Vermögenswerte ausgewiesen, die in ihrem gegenwärtigen
sichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstat-
Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung
tungsansprüchen saldiert. Rückstellungen, denen eine
sehr wahrscheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne
große Zahl gleichartiger Ereignisse zugrunde liegt, werden
langfristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermö-
mit dem Erwartungswert der möglichen Ergebnisse bilan-
genswerten (Veräußerungsgruppen) oder um Geschäftsbe-
ziert.
reiche (nicht fortgeführte Aktivitäten) handeln. Schulden,
die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den
abgegeben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräuße-
Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbe-
rungsgruppe oder nicht fortgeführten Aktivität und werden
4.5
Anhang
trag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am
achten unter Berücksichtigung biometrischer Daten. Die
Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.
Rückstellung wird um das Vermögen der zur Deckung der
Pensionsverpflichtung gebildeten Fonds gekürzt. Der
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Sachanla-
Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand, der Zinsauf-
gen enthalten gegebenenfalls auch die geschätzten Ausga-
wand sowie die erwarteten Fondserträge werden im Fi-
ben für die Stilllegung von Anlagen oder die Wiedernutz-
nanzergebnis ausgewiesen.
barmachung von Flächen, für die Stilllegungs-, Rekultivierungs- und ähnliche Rückstellungen gebildet werden. Bei
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden,
diesen Rückstellungen werden geänderte Schätzungen
soweit sie 10% des höheren Betrags aus dem Verpflich-
bezüglich des zeitlichen Anfalls oder der Höhe der Auszah-
tungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens über-
lungen sowie Änderungen des Zinssatzes berücksichtigt,
steigen, über die durchschnittliche erwartete Restlebensar-
und zwar sowohl bei der bestehenden Rückstellung als
beitszeit der berechtigten Mitarbeiter erfolgswirksam er-
auch in gleicher Höhe beim zugehörigen Vermögenswert.
fasst („Korridor-Methode“).
Überschreitet eine Verminderung den Buchwert des zugehörigen Vermögenswertes, ist der überschießende Betrag
Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen geht das Un-
direkt erfolgswirksam zu erfassen. Rückstellungen werden
ternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an
gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den die
zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflich-
Rückstellung gebildet worden ist.
tungen ein. Die Beitragszahlungen werden als Aufwand
erfasst und im Personalaufwand ausgewiesen.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
werden für leistungsorientierte Versorgungspläne gebildet.
Die Entsorgungsrückstellungen im Kernenergiebereich
Dabei handelt es sich um Verpflichtungen des Unterneh-
basieren auf öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen, insbe-
mens aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an
sondere dem Atomgesetz, sowie auf Auflagen, die in den
berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinter-
Betriebsgenehmigungen festgeschrieben sind. Ihrer Bewer-
bliebene. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere
tung liegen Schätzungen zugrunde, die zum einen auf
auf Ruhegelder; diese sind teils als Grund-, teils als Zusatz-
konkretisierenden Verträgen, zum anderen auf Angaben
versorgung ausgestaltet. Die individuellen Zusagen basie-
interner und externer Experten und Fachgutachter sowie
ren auf branchen- oder länderspezifischen Leistungen; sie
des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) beruhen.
bemessen sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter. Wegen
Die am Bilanzstichtag bestehenden und bei Bilanzaufstel-
ihres Versorgungscharakters werden die Verpflichtungen
lung erkennbaren Verpflichtungen zur Wiedernutzbarma-
der US-Konzerngesellschaften für die Krankheitskosten der
chung von Flächen sowie aus verursachten oder bereits
Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls
eingetretenen Bergschäden werden durch bergbaubedingte
unter den Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflich-
Rückstellungen berücksichtigt. Sie sind aufgrund öffentlich-
tungen ausgewiesen.
rechtlicher Verpflichtungen zu bilden, die auf entsprechen-
Der Rückstellungsbewertung von leistungsorientierten
basieren und vor allem in Betriebsplänen und wasserrecht-
Versorgungsplänen liegt die Methode der laufenden Ein-
lichen Erlaubnisbescheiden konkretisiert werden. Die Rück-
malprämien (Projected-Unit-Credit-Methode) zugrunde. Bei
stellungen werden grundsätzlich mit zunehmendem Ver-
den gesetzlichen Regelungen wie dem Bundesberggesetz
diesem Anwartschaftsbarwertverfahren werden nicht nur
pflichtungsumfang, u.a. entsprechend der Braunkohleförde-
die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen An-
rung, gebildet. Bewertet werden sie mit den zu erwarten-
wartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steige-
den Vollkosten bzw. den geschätzten Schadenersatzleis-
rungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Be-
tungen.
rechnung stützt sich auf versicherungsmathematische Gut-
153
Konzernabschluss
Des Weiteren werden Rückstellungen aufgrund öffentlich-
um Kaufpreisverbindlichkeiten aus gewährten Andienungs-
rechtlicher Verpflichtungen zum Rückbau von Produktions-
rechten (Put-Optionen) und dem Terminkauf von Minderhei-
anlagen sowie zur Verfüllung von Bohrungen gebildet. Ihre
tenanteilen, die gemäß IAS 32 anzusetzen sind.
Höhe bestimmt sich nach den zu erwartenden Vollkosten
unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten und Ver-
Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswer-
gleichskostensätzen des Wirtschaftsverbands der Erdöl- und
te oder Verbindlichkeiten bilanziert. Unabhängig von ihrem
Erdgasgewinnung. Berücksichtigt werden zudem vergleich-
Zweck werden alle derivativen Finanzinstrumente mit dem
bare Annahmen bei ausländischen Tochtergesellschaften.
beizulegenden Zeitwert angesetzt. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst, es sei
Für die Verpflichtung zur Rückgabe von CO2-Emissions-
denn, die derivativen Finanzinstrumente stehen in einem
rechten an die zuständigen Behörden wird eine Rückstel-
Sicherungszusammenhang. In diesem Fall richtet sich die
lung bilanziert, die mit dem Buchwert der dafür aktivierten
Erfassung von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes
CO2-Rechte bewertet wird. Ist ein Teil der Verpflichtung
nach der Art des Sicherungsgeschäfts.
nicht durch vorhandene Rechte gedeckt, wird die Rückstellung hierfür mit dem Marktpreis der Rechte am Stichtag
Mit Fair Value Hedges wird das Risiko einer Änderung des
bewertet.
beizulegenden Zeitwertes von bilanzierten Vermögenswer-
Verbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten,
cherung von bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen
ten oder bilanzierten Schulden abgesichert. Auch die Absidie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
wird als Fair Value Hedge bilanziert. Bei Fair Value Hedges
sowie übrige Verbindlichkeiten. Verbindlichkeiten werden
werden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von
bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert
Sicherungsgeschäften wie Änderungen des beizulegenden
einschließlich Transaktionskosten erfasst. In den Folgepe-
Zeitwertes der dazugehörigen Grundgeschäfte in der Ge-
rioden werden Verbindlichkeiten bis auf derivative Finanz-
winn- und Verlustrechnung erfasst. Das bedeutet, Gewinne
instrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
und Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeit-
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen wer-
wert der Sicherungsgeschäfte werden in denselben Positio-
den in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasing-
nen der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wie die
gegenstands oder – falls dieser niedriger ist – in Höhe des
des abgesicherten Grundgeschäfts. Die Änderungen des
Barwertes der Mindestleasingraten passiviert.
beizulegenden Zeitwertes des abgesicherten Grundgeschäfts müssen sich dabei auf den abgesicherten Teil des
Rechnungsabgrenzungsposten und die von Kunden erhal-
Gesamtrisikos beziehen. Werden bilanzunwirksame feste
tenen Anzahlungen werden unter den übrigen Verbindlich-
Verpflichtungen abgesichert, führen Änderungen des beizu-
keiten passiviert. Zu den Rechnungsabgrenzungsposten
legenden Zeitwertes der festen Verpflichtung im Hinblick
zählen die von den Versorgungsbetrieben passivierten
auf das abgesicherte Risiko zum erfolgswirksamen Ansatz
Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse, die grund-
eines Vermögenswertes oder einer Schuld.
sätzlich über die Laufzeit der korrespondierenden Vermögenswerte ergebniswirksam aufgelöst werden. Ferner zäh-
Cash Flow Hedges dienen der Absicherung gegen das
len dazu in der Regel von der öffentlichen Hand gewährte
Risiko, dass die mit einem bilanzierten Vermögenswert bzw.
steuerpflichtige Zuschüsse und steuerfreie Zulagen zu
einer bilanzierten Schuld oder einer mit hoher Wahrschein-
Anlagegegenständen, die entsprechend dem Abschrei-
lichkeit eintretenden geplanten Transaktion verbundenen
bungsverlauf der Anlagen als sonstige betriebliche Erträge
zukünftigen Zahlungsströme schwanken. Liegt ein Cash
vereinnahmt werden.
Flow Hedge vor, werden die unrealisierten Gewinne und
Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst im Other
Unter den übrigen Verbindlichkeiten werden auch bestimm-
Comprehensive Income erfasst. Sie werden erst dann in der
te Minderheitenanteile ausgewiesen. Dabei handelt es sich
Gewinn- und Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesi-
4.5
Anhang
cherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Werden geplan-
Optionen auf den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Pos-
te Transaktionen gesichert und führen diese Transaktionen
ten, die durch Barausgleich erfüllt werden können, sind
in späteren Perioden zum Ansatz eines finanziellen Vermö-
keine Eigenverbrauchverträge.
genswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit, sind
gemäß IAS 39 die bis zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegen-
erfassten Beträge in der Periode erfolgswirksam aufzulösen,
über Dritten oder bereits bestehende Verpflichtungen, bei
in der auch der Vermögenswert oder die Verbindlichkeit das
denen ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist oder
Periodenergebnis beeinflusst. Führt die Transaktion zum
deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann. Even-
Ansatz von nicht finanziellen Vermögenswerten oder Ver-
tualschulden werden in der Bilanz – soweit nicht im Rahmen
bindlichkeiten, werden die erfolgsneutral im Eigenkapital
eines Unternehmenszusammenschlusses übernommen –
erfassten Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des
nicht erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungs-
Vermögenswertes bzw. der Verbindlichkeit verrechnet.
volumina der Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.
Hedges einer Nettoinvestition in eine ausländische Teileinheit zielen darauf ab, das Fremdwährungsrisiko aus Beteili-
Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der
gungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Bei der An-
Unrealisierte Gewinne und Verluste der Sicherungsgeschäf-
wendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind
te werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition im
Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesonde-
Other Comprehensive Income erfasst.
re für folgende Sachverhalte:
• Bei bestimmten Verträgen ist zu entscheiden, ob sie als
In IAS 39 sind Voraussetzungen für die Bilanzierung von
Derivate zu behandeln oder wie sogenannte Eigen-
Sicherungsgeschäften festgeschrieben. Insbesondere müs-
verbrauchverträge als schwebende Geschäfte zu bilanzie-
sen die Sicherungsbeziehungen ausführlich dokumentiert
ren sind.
und effektiv sein, d.h. die Änderungen des beizulegenden
Zeitwertes des Sicherungsgeschäfts müssen sowohl pro-
• Finanzielle Vermögenswerte sind einzuordnen in die
Kategorien „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanz-
spektiv als auch retrospektiv in einer Bandbreite von 80 bis
investitionen“, „Kredite und Forderungen“, „Zur Veräuße-
125% der gegenläufigen Änderungen des beizulegenden
rung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ und
Zeitwertes des Grundgeschäfts liegen. Nur der effektive Teil
„Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum
einer Sicherungsbeziehung darf nach den beschriebenen
Regeln bilanziert werden. Der ineffektive Teil einer Siche-
beizulegenden Zeitwert bewertet werden“.
• Bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und
rungsbeziehung wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn-
ähnliche Verpflichtungen bestehen unterschiedliche Mög-
und Verlustrechnung erfasst.
lichkeiten der Erfassung versicherungsmathematischer
Gewinne und Verluste.
Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung
• Bei Vermögenswerten, die veräußert werden sollen, ist zu
nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-,
bestimmen, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zustand ver-
Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Unternehmens abge-
äußert werden können und ob ihre Veräußerung sehr
schlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigen-
wahrscheinlich ist. Ist beides der Fall, sind die Vermö-
verbrauchverträge), werden nicht als derivative Finanzin-
genswerte und gegebenenfalls zugehörige Schulden als
strumente, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.
„Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte bzw.
Enthalten die Verträge eingebettete Derivate, werden die
Schulden“ auszuweisen und zu bewerten.
Derivate getrennt vom Basisvertrag bilanziert, wenn die
wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten
In der Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungsme-
Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und
thoden wird beschrieben, welche Entscheidungen im RWE-
Risiken des Basisvertrags verbunden sind. Geschriebene
Konzern hinsichtlich dieser Sachverhalte getroffen wurden.
155
Konzernabschluss
Schätzungen und Beurteilungen des Managements. Die
Weitere Erläuterungen über getroffene Annahmen und
Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert,
Schätzungen erfolgen bei den Angaben zu den einzelnen
dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht wer-
Abschlussposten.
den, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen
Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den
sowie die Angabe der Eventualschulden auswirken.
Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der
Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde
Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich u.a. auf
außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstell-
die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Bei
te künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Regionen, in denen der Konzern tätig ist, berücksichtigt.
sind die erwartete Rendite des Planvermögens und der
Durch Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen, die von
Abzinsungsfaktor eine wichtige Schätzgröße. Eine Erhöhung
den Annahmen abweichen, können sich die tatsächlichen
oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um einen Pro-
Beträge von den Schätzwerten unterscheiden. In solchen
zentpunkt würde den Barwert der Verpflichtung aus be-
Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die
trieblichen Altersversorgungsplänen in Deutschland um
Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden
1.280 Mio. € reduzieren bzw. um 1.706 Mio. € erhöhen. Bei
angepasst.
den Konzerngesellschaften in Großbritannien hätte eine
solche Veränderung des Abzinsungsfaktors eine Verminde-
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist
rung der Pensionsverpflichtung um 545 Mio. € bzw. eine
nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde geleg-
Erhöhung um 668 Mio. € zur Folge.
ten Annahmen und Schätzungen auszugehen. Aus gegenwärtiger Sicht ist daher keine wesentliche Anpassung der
Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte
Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden
basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Änderungen
im Geschäftsjahr 2008 zu erwarten.
dieser Annahmen werden aus heutiger Sicht nicht dazu
führen, dass die Buchwerte der Zahlungsmittel generieren-
Kapitalmanagement. Die Rahmenbedingungen für ein
den Einheiten ihren erzielbaren Betrag überschreiten und
optimales Kapitalmanagement werden durch die strategi-
deshalb im nächsten Geschäftsjahr angepasst werden müs-
sche Ausrichtung des RWE-Konzerns gesetzt. Im Mittel-
sen. Aufgrund der geplanten Veräußerung des nordameri-
punkt steht dabei die langfristige Wertsteigerung im Inte-
kanischen Wassergeschäfts basiert die Bewertung dieser
resse von Investoren, Mitarbeitern und Kunden. Diesem soll
Zahlungsmittel generierenden Einheit auf marktbezogenen
durch eine kontinuierliche Verbesserung des Ergebnisses
Daten, deren Änderung Auswirkungen auf den Buchwert
durch organisches Wachstum und Effizienzverbesserung
haben kann. Die Bewertung ist insbesondere abhängig vom
Rechnung getragen werden. Um dies zu ermöglichen, ist
Börsenumfeld zum Bilanzierungszeitpunkt, von der Entwick-
ein Ausgleich zwischen den Geschäfts– und Finanzrisiken
lung der langfristigen Kapitalmarktzinsen und der der Regu-
einerseits und der finanziellen Flexibilität für das Erreichen
lierung unterliegenden Vermögenswerte sowie von den
der Wachstumsziele andererseits notwendig. Dieser Aus-
Entscheidungen der lokalen Regulierungsbehörden.
gleich wird durch ein starkes Finanzprofil, welchem RWE
sich verpflichtet hat, gewährleistet.
Aktive latente Steuern werden angesetzt, soweit die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile wahrscheinlich ist. Die
Zur Erhaltung eines starken Finanzprofils trägt insbesonde-
tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen
re das Kreditrating bei, welches durch eine Vielzahl von
Perioden und damit die tatsächliche Nutzbarkeit aktiver
qualitativen und quantitativen Faktoren beeinflusst wird.
latenter Steuern kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt
Dabei spielen das Marktumfeld, die Wettbewerbsposition
der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.
und politische Rahmenbedingungen ebenso eine Rolle wie
Profitabilität und Cash-Flow-Generierung.
4.5
Anhang
Die Bewertung der derzeitigen Kreditqualität durch die
Programm werden von den beiden Ratingagenturen mit der
Ratingagenturen enthält der Lagebericht. Danach bewerten
höchstmöglichen Bewertung beurteilt.
die beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard &
Poor’s das langfristige Rating der RWE AG mit der fünft-
Die RWE AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitaler-
höchsten Kreditqualität innerhalb der Ratingkategorien. Die
fordernissen.
kurzfristige Kreditqualität und das Commercial-Paper-
Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der International Accounting Standards Board (IASB) hat
Anwendung von IFRIC 8 hat keine Auswirkungen auf den
eine Reihe von Änderungen bei bestehenden International
RWE-Konzernabschluss.
Financial Reporting Standards (IFRS) sowie einige neue
IFRS verabschiedet, die seit dem 1. Januar 2007 verpflich-
IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ stellt
tend anzuwenden sind. Die folgenden IFRS werden im
klar, dass ein Vertrag lediglich zum Zeitpunkt des Vertrags-
RWE-Konzern im Berichtsjahr erstmals angewendet:
abschlusses und bei wesentlichen Vertragsänderungen
daraufhin überprüft werden muss, ob ein eingebettetes
In IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ werden die für
Derivat nach IAS 39 vorliegt. Die erstmalige Anwendung
Finanzinstrumente zu beachtenden Anhangangaben, die
von IFRIC 9 hat keine Auswirkungen auf den RWE-
bisher in IAS 32 geregelt waren, sowie die bislang nur von
Konzernabschluss.
Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen zu beachtenden
Angabepflichten aus IAS 30 zusammengeführt und erwei-
IFRIC 10 „Zwischenberichterstattung und Wertminde-
tert; sie sind nunmehr branchenunabhängig anzuwenden.
rung“ befasst sich mit dem Verhältnis der Vorschriften von
Mit der Veröffentlichung von IFRS 7 ist IAS 1 um Angabe-
IAS 34 zur Zwischenberichterstattung zu den Regelungen
pflichten zum Kapitalmanagement erweitert worden. Die
von IAS 36 und IAS 39 zur Wertaufholung bei bestimmten
erstmalige Anwendung von IFRS 7 hat – abgesehen von der
Vermögenswerten. Die Interpretation stellt klar, dass in
Erweiterung der Angaben im Anhang – keine Auswirkungen
Zwischenberichten vorgenommene außerplanmäßige Ab-
auf den RWE-Konzernabschluss.
schreibungen nicht wieder rückgängig gemacht werden
IFRIC 7 „Anpassung des Abschlusses gemäß IAS 29
Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
dürfen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 10 hat keine
Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ klärt Fragen
im Zusammenhang mit der Anwendung von IAS 29 für den
Darüber hinaus wendet RWE im Berichtsjahr den im No-
Fall, dass das Land, dessen Währung die funktionale Wäh-
vember 2006 verabschiedeten IFRS 8 „Geschäftssegmen-
rung des bilanzierenden Unternehmens ist, zu einem Hoch-
te“ auf freiwilliger Basis erstmalig an. Nach IFRS 8 ist die
inflationsland wird. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 7
Segmentberichterstattung nach dem sogenannten
hat keine Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
„Management Approach“ aufzustellen. Danach liegen der
Abgrenzung der Segmente und den Angaben für die Seg-
IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ klärt die An-
mente die Informationen zugrunde, die vom Management
wendbarkeit von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ auf
für Zwecke der Ressourcenallokation und Leistungsbeurtei-
Vereinbarungen, bei denen das bilanzierende Unternehmen
lung der Unternehmensbereiche intern verwendet werden.
anteilsbasierte Vergütungen gegen keine oder gegen eine
Die erstmalige Anwendung von IFRS 8 zum 31. Dezember
nicht adäquate Gegenleistung gewährt. Die erstmalige
2007 hat keine Auswirkungen auf die Abgrenzung der
157
Konzernabschluss
Segmente im RWE-Konzern; die Angaben für die Segmente
Ab 1. Januar 2008 werden versicherungsmathematische
finden sich im Anhang unter (32).
Gewinne und Verluste im RWE-Konzern nicht mehr nach der
„Korridor-Methode“, sondern gemäß IAS 19.93A vollstän-
Im Berichtsjahr wurden die in den Vorjahren unter den
dig in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Sie werden
Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte ausgewiesenen
außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in einer Auf-
Variation Margins mit den Marktwerten der zugrunde lie-
stellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und
genden Derivate saldiert. Mithilfe der Variation Margins
Aufwendungen ausgewiesen. Diese Umstellung wird zu
werden dem Börsenteilnehmer die Wertveränderungen
einer Verminderung des Konzerneigenkapitals um
einer Futureposition an der European Energy Exchange
ca. 0,3 Mrd. € führen.
(EEX), Leipzig, die sich aus der Veränderung im Abrechnungspreis vom letzten zum aktuellen Börsentag ergeben,
täglich in bar gutgeschrieben oder belastet.
Neue Rechnungslegungsvorschriften
Der International Accounting Standards Board (IASB) und
herrschenden Gesellschafter können mit ihrem beizulegen-
das International Financial Reporting Interpretations
den Zeitwert oder mit dem anteiligen Nettovermögen
Committee (IFRIC) haben weitere Standards und Interpre-
bewertet werden. Je nachdem, für welche der beiden Mög-
tationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2007
lichkeiten sich ein Unternehmen entscheidet, wird im Rah-
noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung
men des Unternehmenserwerbs ein eventuell vorhandener
dieser IFRS setzt voraus, dass die EU die zum Teil noch
Geschäfts- oder Firmenwert vollständig oder nur mit dem
ausstehende Anerkennung erteilt.
Anteil des Mehrheitseigentümers ausgewiesen. Der am
10. Januar 2008 veröffentlichte IFRS 3 (2008) ist erstmals
IFRS 2 Änderung (2008) „Vesting Conditions and Can-
verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder
cellations“ stellt die Definition von „Ausübungsbedingun-
nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswirkungen der
gen” (Vesting Conditions) bei aktienbasierten Vergütungen
erstmaligen Anwendung der Änderungen auf den
klar und legt fest, dass alle Annullierungen von aktienba-
RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft.
sierten Vergütungsplänen – unabhängig von der kündigenden Partei – identisch zu bilanzieren sind. Die am
IAS 1 (2007) „Presentation of Financial State-
17. Januar 2008 veröffentlichten Änderungen von IFRS 2
ments“ enthält neue Vorschriften zur Darstellung des Ab-
sind erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,
schlusses. Insbesondere sind künftig nichteigentümerbe-
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswir-
zogene Eigenkapitalveränderungen von den eigentümerbe-
kungen der erstmaligen Anwendung der Änderungen auf
zogenen Eigenkapitalveränderungen strikt zu trennen und
den RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft.
erweiterte Angaben zum Other Comprehensive Income zu
machen. IAS 1 (2007) ist erstmals anzuwenden für Ge-
IFRS 3 (2008) „Business Combinations“ enthält geänder-
schäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 begin-
te Vorschriften zur Bilanzierung von Unternehmenserwer-
nen. Die erstmalige Anwendung von IAS 1 (2007) wird im
ben. Insbesondere werden der Anwendungsbereich und die
RWE-Konzernabschluss zu Änderungen in der Darstellung
Bilanzierung von sukzessiven Anteilserwerben geändert
der Gewinn- und Verlustrechnung und des Eigenkapital-
sowie ein Wahlrecht eingeführt: Die Anteile der nicht be-
spiegels führen.
4.5
Anhang
IAS 23 (2007) „Borrowing Costs“: Mit der überarbeiteten
pretation ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die
Fassung von IAS 23 hat der IASB das Wahlrecht für die
am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die erstmalige
Behandlung von Fremdkapitalkosten, die unmittelbar im
Anwendung von IFRIC 11 wird voraussichtlich keine we-
Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstel-
sentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss
lung qualifizierter Vermögenswerte anfallen, abgeschafft.
haben.
Diese Fremdkapitalkosten sind zukünftig als Bestandteil der
Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswer-
IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die
te zu aktivieren. IAS 23 (2007) ist erstmals anzuwenden für
Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die öffentliche
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 be-
Hand mit privaten Unternehmen Verträge abschließt, die
ginnen. Die Auswirkungen der Anwendung der neuen Rege-
auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. Zur
lungen auf den RWE-Konzernabschluss werden derzeit
Erfüllung dieser Aufgaben nutzt das private Unternehmen
geprüft.
Infrastruktur, die in der Verfügungsmacht der öffentlichen
Hand bleibt. Das private Unternehmen ist für den Bau, den
IAS 27 (2008) „Consolidated and Separate Financial
Betrieb und die Erhaltungsmaßnahmen der Infrastruktur
Statements“: Mit der überarbeiteten Fassung von IAS 27
verantwortlich. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden
hat der IASB die Vorschriften zur Bilanzierung von Transak-
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008
tionen zwischen nicht beherrschenden und beherrschenden
beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung
Anteilseignern eines Konzerns sowie die Bilanzierung im
von IFRIC 12 auf den RWE-Konzernabschluss werden der-
Falle des Verlusts der Beherrschung über ein Tochterunter-
zeit geprüft.
nehmen geändert. Transaktionen, durch die ein Mutterunternehmen seine Beteiligungsquote an einem Tochterunter-
IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes“ regelt den
nehmen ändert, ohne die Beherrschung über das Tochter-
Ausweis von Umsatzerlösen im Zusammenhang mit Kun-
unternehmen zu verlieren, sind künftig als erfolgsneutrale
denbonusprogrammen, die von den Herstellern bzw.
Eigenkapitaltransaktionen zu bilanzieren. Ferner regelt der
Dienstleistungsanbietern selbst oder durch Dritte betrie-
Standard, wie ein Entkonsolidierungserfolg berechnet und
ben werden. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden
eine verbleibende Restbeteiligung am ehemaligen Tochter-
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2008
unternehmen bewertet werden muss. Die am
beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung
10. Januar 2008 veröffentlichten geänderten Vorschriften
von IFRIC 13 auf den RWE-Konzernabschluss werden der-
von IAS 27 sind spätestens für Geschäftsjahre anzuwenden,
zeit geprüft.
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswirkungen der Anwendung der neuen Regelungen auf den
IFRIC 14 „IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset,
RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft.
Minimum Funding Requirements and their Interaction“ befasst sich mit Detailfragen der Bilanzierung von
IFRIC 11 „IFRS 2 - Geschäfte mit eigenen Aktien und
Pensionsplänen. Die Interpretation ist erstmals anzuwen-
Aktien von Konzernunternehmen“ beantwortet die Frage,
den für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar
wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zahlungsvereinbarungen
2008 beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwen-
anzuwenden ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalin-
dung von IFRIC 14 auf den RWE-Konzernabschluss werden
strumente oder Eigenkapitalinstrumente eines anderen
derzeit geprüft.
Unternehmens desselben Konzerns beinhalten. Die Inter-
159
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(1) Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/Stromsteuer)
Bruttoumsätze (inkl. Energiehandelsumsätze) im Geschäfts-
Umsatzerlöse werden erfasst, wenn das Risiko aus einer
jahr 2007 betrugen 65.097 Mio. € (Vorjahr: 70.213 Mio. €).
Lieferung oder Leistung auf den Kunden übergeht.
Die Segmentberichterstattung auf den Seiten 196 bis 199
Um die Geschäftsentwicklung zutreffender darzustellen,
enthält eine Gliederung der Umsatzerlöse (inkl. Erdgas-/
weist RWE die Energiehandelsumsätze netto, d.h. mit der
Stromsteuer) nach Unternehmensbereichen und Regionen.
realisierten Rohmarge, aus. Die auf physische Erfüllung
Ent- und Erstkonsolidierungen haben die Umsatzerlöse im
ausgerichteten Strom-, Gas-, Kohle- und Ölgeschäfte wer-
Saldo um 806 Mio. € gemindert.
den dagegen brutto ausgewiesen. Energiehandelsumsätze
werden von RWE Trading getätigt. Die Gesamt-
Die Erdgas-/Stromsteuer betrifft die von Gesellschaften des
Konzerns unmittelbar gezahlte Steuer.
(2) Sonstige betriebliche Erträge
in Mio. €
2007
2006
Auflösung von Rückstellungen
230
260
Kostenumlagen/-erstattungen
57
255
Abgänge von und Zuschreibungen zu kurzfristigen Vermögenswerten ohne Wertpapiere
43
249
Abgänge von Anlagegegenständen einschließlich Erträge aus Entkonsolidierung
353
191
Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten
148
107
14
53
Schadenersatz/Versicherungsleistungen
Vermietung und Verpachtung
Übrige
Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen und Auslei-
32
34
355
538
1.232
1.687
2007
2006
21.484
22.095
(3) Materialaufwand
hungen werden, soweit sie Beteiligungen betreffen, im
Beteiligungsergebnis ausgewiesen und ansonsten, ebenso
in Mio. €
wie die Abgangserträge bei kurzfristigen Wertpapieren, im
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Finanzergebnis gezeigt.
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
Aufwendungen für
bezogene Leistungen
sonstigen betrieblichen Erträge um 26 Mio. €.
5.049
5.028
26.533
27.123
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten auch die Aufwendungen für den Einsatz und die
Entsorgung von Kernbrennstoffen sowie steuerliche Abgaben in Höhe von 24 Mio. € (Vorjahr: 119 Mio. €) für ausländische Förderbetriebe der RWE Dea.
4.5
Anhang
Der Materialaufwand aus Explorationstätigkeiten belief sich
Teilzeitquote bzw. mit ihrer Beschäftigungszeit im Verhält-
im Berichtsjahr auf 133 Mio. € (Vorjahr: 100 Mio. €).
nis zur Jahresbeschäftigungszeit erfasst. Darüber hinaus
wurden im Jahresdurchschnitt 2.591 (Vorjahr: 2.644) Aus-
Insgesamt wurden Energiehandelsumsätze in Höhe von
zubildende beschäftigt.
22.590 Mio. € (Vorjahr: 27.659 Mio. €) mit dem Materialaufwand verrechnet. Änderungen des Konsolidierungskrei-
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten den
ses minderten den Materialaufwand um 432 Mio. €.
Personalaufwand um 268 Mio. €.
(4) Personalaufwand
(5) Abschreibungen
Die Abschreibungen beliefen sich für Sachanlagen auf
in Mio. €
2007
2006
1.781 Mio. € (Vorjahr: 1.750 Mio. €) und für Investment
Löhne und Gehälter
3.277
3.909
Property auf 8 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €). Immaterielle
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und
für Unterstützung
Vermögenswerte wurden in Höhe von 468 Mio. € (Vorjahr:
687
711
3.964
4.620
494 Mio. €) abgeschrieben; davon entfielen 327 Mio. €
(Vorjahr: 327 Mio. €) auf Kundenbeziehungen im Zusammenhang mit Akquisitionen in früheren Geschäftsjahren.
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte aus Explo-
Die Aufwendungen für Altersversorgung betrugen
ration wurden in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €)
30 Mio. € (Vorjahr: -22 Mio. €). Sie bestehen aus dem
abgeschrieben.
Dienstzeitaufwand des Berichtsjahres von 178 Mio. € (Vorjahr: 160 Mio. €) sowie aus Anpassungsbeträgen aufgrund
Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen
nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands in Höhe von
vorgenommen. Diese beliefen sich für Sachanlagen auf
-161 Mio. € (Vorjahr: -199 Mio. €) und aufgrund erfolgswirk-
85 Mio. € (Vorjahr: 102 Mio. €), für Investment Property auf
sam erfasster versicherungsmathematischer Verluste in
2 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €), für immaterielle Vermögenswer-
Höhe von 13 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €).
te (außer Geschäfts- oder Firmenwerte) auf 3 Mio. € (Vorjahr:
3 Mio. €) und für Geschäfts- oder Firmenwerte auf 0 Mio. €
Die Mitarbeiterzahl im RWE-Konzern (ohne American Water)
(Vorjahr: 6 Mio. €).
betrug im Jahresdurchschnitt – umgerechnet in Vollzeitstellen – 63.054 (Vorjahr: 65.910). Teilzeitbeschäftigte und
Durch die Änderung des Konsolidierungskreises entfielen
befristete Beschäftigungsverhältnisse werden mit ihrer
Abschreibungen in Höhe von 25 Mio. €.
161
Konzernabschluss
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio. €
2007
2006
Instandhaltung inkl. Erneuerungsverpflichtungen
599
602
Rückstellungszuführungen
571
614
Konzessionen, Lizenzen und andere vertragliche Verpflichtungen
483
525
Struktur- und Anpassungsmaßnahmen
91
309
Rechts- und sonstige Beratung sowie Datenverarbeitung
193
255
Abgänge von kurzfristigen Vermögenswerten und Wertminderungen außer für Vorräte und Wertpapiere
327
287
49
283
Versicherungen, Provisionen, Frachten und ähnliche Vertriebsaufwendungen
199
203
Allgemeine Verwaltungskosten
189
202
Werbemaßnahmen
192
177
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten
141
130
Pachten für Werksanlagen und Netze sowie Mieten
94
103
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs
85
86
Gebühren und Beiträge
80
82
Abgänge von Anlagegegenständen inkl. Aufwand aus Entkonsolidierung
Sonstige Steuern, im Wesentlichen Substanzsteuern
24
47
568
602
3.885
4.507
Übrige
Durch Explorationstätigkeiten sind sonstige betriebliche
(7) Beteiligungsergebnis
Aufwendungen in Höhe von 48 Mio. € (Vorjahr: 32 Mio. €)
Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und
angefallen.
Aufwendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit den
betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden sind. Es
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
umfasst das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligun-
sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 104 Mio. €.
gen und das übrige Beteiligungsergebnis.
4.5
Anhang
Beteiligungsergebnis
in Mio. €
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
Davon: Abschreibungen auf at-Equity-bilanzierte Beteiligungen
2007
2006
447
409
(-3)
Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen
Davon: Abschreibungen auf Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen
(-70)
14
12
(-2)
(-5)
61
12
(-1)
(-42)
40
331
2
13
Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen
47
36
Aufwendungen aus Ausleihungen an Beteiligungen
10
Davon: Abschreibungen auf Anteile an übrigen Beteiligungen
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen
Sonstiges
3
Übriges Beteiligungsergebnis
150
381
597
790
Das Beteiligungsergebnis enthält Abschreibungen auf
47 Mio. €) und auf Ausleihungen an Beteiligungen in Höhe
übrige Finanzanlagen in Höhe von 3 Mio. € (Vorjahr:
von 10 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €).
(8) Finanzergebnis
in Mio. €
Zinsen und ähnliche Erträge
2007
2006
855
2.201
Andere Finanzerträge
2.351
781
Finanzerträge
3.206
2.982
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
1.334
2.710
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
149
504
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich und bergbaubedingten Rückstellungen
548
529
74
103
Zinsanteile an Zuführungen zu
sonstigen Rückstellungen
Andere Finanzaufwendungen
2.239
950
Finanzaufwendungen
4.344
4.796
-1.138
-1.814
2007
2006
855
2.201
1.334
2.710
-479
-509
Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Zinsergebnis, den
Zinsanteilen an Rückstellungszuführungen und den anderen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen zusammen.
Das Zinsergebnis enthält alle Zinserträge aus verzinslichen
Zinsergebnis
in Mio. €
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Wertpapieren und Ausleihungen, Aufwendungen und Erträge aus Wertpapieren sowie sämtliche Zinsaufwendungen.
Die Zinsanteile an Rückstellungszuführungen enthalten die
Zum Zinsergebnis zählen darüber hinaus Gewinnanteile und
jährlichen Aufzinsungsbeträge aus der Barwertfortschrei-
Dividenden aus den lang- und kurzfristigen Wertpapieren.
bung der langfristigen Rückstellungen. Darin sind auch die
163
Konzernabschluss
Erträge aus Planvermögen zur Deckung von Pensionsver-
(9) Ertragsteuern
pflichtungen berücksichtigt.
in Mio. €
2007
2006
Das Zinsergebnis resultiert aus finanziellen Vermögenswer-
Tatsächliche Ertragsteuern
1.455
713
ten und Verbindlichkeiten, die den folgenden Bewertungs-
Latente Steuern
621
253
2.076
966
kategorien zugeordnet sind:
Zinsergebnis nach
Bewertungskategorien
in Mio. €
2007
Kredite und Forderungen
479
1.802
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
376
399
Zu (fortgeführten)
Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
2006
In den tatsächlichen Ertragsteuern sind im Saldo Erträge
von 65 Mio. € (Vorjahr: Aufwendungen von 62 Mio. €) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen.
Durch das deutsche Unternehmensteuerreformgesetz 2008
verringert sich der durchschnittliche zusammengefasste
-1.334
-2.710
-479
-509
Ertragsteuersatz für die in Deutschland besteuerten Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2008 von 39,4% auf 30,9%.
Die dadurch veranlasste Neubewertung der inländischen
latenten Steuern führte im Berichtsjahr zu einem Aufwand
Das Finanzergebnis enthält darüber hinaus alle anderen
von 256 Mio. €. Auch in Großbritannien und in Tschechien
Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht dem
werden im kommenden Jahr die Körperschaftsteuersätze
Zinsergebnis oder den Zinsanteilen an Rückstellungszufüh-
abgesenkt. Die daraus resultierende Neubewertung latenter
rungen zugeordnet werden können. Zu den anderen Finanz-
Steuern ergab einen einmaligen Steuerertrag in Höhe von
erträgen zählen u.a. realisierte Gewinne aus dem Abgang
41 Mio. € bzw. 25 Mio. €. Im Vorjahr hatten Steuersatzän-
von Wertpapieren in Höhe von 572 Mio. € (Vorjahr:
derungen aufwandswirksame Erhöhungen der latenten
408 Mio. €). Die anderen Finanzaufwendungen enthalten
Steuern von 6 Mio. € zur Folge.
Abschreibungen auf Wertpapiere – aufgrund gesunkener
beizulegender Zeitwerte – von 42 Mio. € (Vorjahr: 59 Mio. €)
Durch die Nutzung von in Vorjahren nicht angesetzten
und realisierte Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren
steuerlichen Verlustvorträgen minderten sich die tatsächli-
in Höhe von 266 Mio. € (Vorjahr: 172 Mio. €).
chen Ertragsteuern um 11 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €). Die
Aufwendungen aus latenten Steuern verringerten sich
aufgrund neu einzuschätzender und bisher nicht erfasster
steuerlicher Verlustvorträge um 26 Mio. € (Vorjahr:
48 Mio. €).
Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theoretischen Steueraufwand. Dabei wird wie im Vorjahr ein Steuersatz in Höhe von 39,4% auf das Ergebnis fortgeführter
Aktivitäten vor Steuern angewendet.
4.5
Anhang
2007
2006
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
5.233
3.537
Theoretischer Steueraufwand
2.062
1.394
-377
-150
steuerfreie Inlandsdividendenerträge
-118
-153
steuerfreie Auslandsdividendenerträge
-24
-41
Steuerüberleitungsrechnung
in Mio. €
Besteuerungsunterschied Ausland
Steuereffekte auf
sonstige steuerfreie Erträge
-26
-1
steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen
150
71
Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidierung
2
Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen
(inkl. Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte von assoziierten Unternehmen)
-57
5
nicht nutzbare Verlustvorträge bzw. Nutzung von nicht bilanzierten Verlustvorträgen und
Abschreibungen auf Verlustvorträge
34
-38
Ergebnisse aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen
-185
67
Steuersatzänderungen Inland
256
Steuersatzänderungen Ausland
-66
6
Sonstiges
427
-196
2.076
966
39,7
27,3
Effektiver Steueraufwand
Effektiver Steuersatz in %
165
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
(10) Immaterielle Vermögenswerte1
Entwicklungsausgaben
in Mio. €
Konzessionen,
Kundengewerbliche beziehungen
Schutzrechte, und ähnliche
Lizenzen und
Werte
ähnliche Rechte
Geschäftsoder
Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.07
253
1.459
3.050
13.058
40
17.860
-2.747
-34
-2.829
16
286
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-9
-48
9
Zugänge
52
217
1
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
Stand: 31.12.07
11
-11
-16
-25
1
46
-258
-597
-6
-902
279
1.568
2.802
9.714
122
854
1.243
740
2.959
-657
-682
47
5
14.368
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.07
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
4
-29
Abschreibungen des Berichtsjahres
41
102
327
Währungsanpassungen
-9
-9
-125
Abgänge
470
-77
-220
41
41
Zuschreibungen
Stand: 31.12.07
158
877
1.445
6
2.486
121
691
1.357
9.708
5
11.882
191
1.537
2.990
16.465
41
21.224
-92
-1
-3.299
62
154
Buchwerte
Stand: 31.12.07
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.06
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Umbuchungen
-52
Währungsanpassungen
1
1
Abgänge
1
89
253
1.459
3.050
13.058
91
838
892
852
30
134
Stand: 31.12.06
61
-108
-5
-3.397
26
242
-1
-53
-4
-49
17
107
40
17.860
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.06
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Abschreibungen des Berichtsjahres
Währungsanpassungen
-35
1
Abgänge
-33
-68
327
6
497
24
-85
-60
75
Zuschreibungen
Stand: 31.12.06
2.673
75
8
8
122
854
1.243
740
131
605
1.807
12.318
2.959
Buchwerte
Stand: 31.12.06
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
40
14.901
4.5
Anhang
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 74 Mio. € (Vorjahr:
Im Berichtsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschrei-
73 Mio. €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
bungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte der fortgeführten
Entwicklungsausgaben wurden in Höhe von 52 Mio. € (Vor-
Aktivitäten vorgenommen (Vorjahr: 6 Mio. €). Währungsein-
jahr: 62 Mio. €) aktiviert. Auf immaterielle Vermögenswerte
flüsse minderten die Buchwerte der Geschäfts- oder Fir-
aus der Explorationstätigkeit entfallen im Berichtsjahr
menwerte um 520 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €).
209 Mio. € (Vorjahr: 101 Mio. €).
Beim Impairment-Test wird der erzielbare Betrag der ZahZur Durchführung von Werthaltigkeitstests (Impairment-
lungsmittel generierenden Einheiten durch den beizule-
Tests) sind die Geschäfts- oder Firmenwerte den Zahlungs-
genden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bzw. Nut-
mittel generierenden Einheiten auf Segmentebene bzw.
zungswert bestimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt
einer Ebene unterhalb der Segmentebene zugeordnet wor-
die bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein
den. Die Geschäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt
unabhängiger Dritter die Zahlungsmittel generierende
zusammen:
Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde; Veräußerungskosten werden abgezogen. Der Nutzungswert ist der Bar-
Geschäfts- oder Firmenwerte
in Mio. €
RWE Power
Davon: RWE Dea
Davon: RWE Trading
31.12.07
31.12.06
829
829
(30)
(30)
(434)
(434)
RWE Energy
5.003
5.118
RWE npower
3.876
4.370
Bereich Wasser
2.001
9.708
12.318
wert der zukünftigen Cash Flows, die voraussichtlich mit
einer Zahlungsmittel generierenden Einheit erzielt werden
können. Zum Bilanzstichtag lagen sowohl der beizulegende
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert deutlich über den Buchwerten der Zahlungsmittel generierenden Einheiten.
Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungswert werden
auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells
ermittelt, wobei der beizulegende Zeitwert aus externer
Von den Geschäfts- oder Firmenwerten der RWE Energy
Sicht bestimmt wird und der Nutzungswert aus unterneh-
waren 1.241 Mio. € (Vorjahr: 1.270 Mio. €) gemäß IAS 32
mensinterner Sicht. Der Bestimmung des beizulegenden
anzusetzen. Dabei handelt es sich um Geschäfts- oder Fir-
Zeitwertes und des Nutzungswertes liegen Cash-Flow-
menwerte aus gewährten Andienungsrechten (Put-
Planungen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmig-
Optionen) bzw. aus dem Terminkauf von Minderheitenan-
ten und im Zeitpunkt der Durchführung des Impairment-
teilen.
Tests gültigen Mittelfristplanung für eine Periode von fünf
Im Berichtsjahr sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe
ebenso ein wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen
von 2.090 Mio. € (Vorjahr: 3.266 Mio. €) abgegangen. Ab-
Marktentwicklung. Bei der Bestimmung des beizulegenden
gänge ergaben sich in Höhe von 1.789 Mio. € durch den
Zeitwertes werden – falls vorhanden – Markttransaktionen
Ausweis der American Water-Gruppe als nicht fortgeführte
oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte
Aktivitäten und in Höhe von 163 Mio. € durch Unterneh-
innerhalb derselben Branche berücksichtigt.
Jahren basieren. In diese Planungen fließen Erfahrungen
mensveräußerungen bei RWE Energy. Der Firmenwert von
RWE npower wurde gemäß IAS 12.68 um 138 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €) reduziert, da Steuervorteile aus Zeiträumen
vor der Erstkonsolidierung realisiert wurden.
167
Konzernabschluss
Die Mittelfristplanung basiert auf der erwarteten Entwick-
Einheiten nach Steuern zwischen 6,5 und 8,5% (Vorjahr: 5,7
lung der aus volks- und finanzwirtschaftlichen Studien
und 6,9%). Sie betragen wie im Vorjahr i.d.R. 6,5%. Abwei-
abgeleiteten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten und
chend davon liegen sie für RWE Dea bei 8,5% und im Vor-
trifft insbesondere länderspezifische Annahmen zur Ent-
jahr für das nordamerikanische Wassergeschäft bei 5,7%.
wicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Verbraucherpreise,
Vor Steuern liegen die Diskontierungssätze zwischen 9,5
des Zinsniveaus und der Nominallöhne.
und 13,0% (Vorjahr: 7,5 und 10,5%).
Die Schlüsselannahmen der Unternehmensplanung für die
RWE verwendet für die Extrapolation der Cash Flows über
auf den europäischen Strom- und Gasmärkten tätigen Be-
den Detailplanungszeitraum hinaus konstante Wachstums-
reiche RWE Power, RWE Energy und RWE npower sind die
raten zwischen 0,0 und 0,5% (Vorjahr: 0,0 und 1,26%), um
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom, Rohöl, Erd-
die erwartete Geldentwertung zu berücksichtigen. Diese
gas, Kohle und CO2-Emissionsrechte, die Endverbraucher-
Werte sind bereichsspezifisch aus Erfahrungen und Zu-
preise für Strom und Gas sowie die Entwicklung der Markt-
kunftserwartungen abgeleitet und überschreiten jeweils
anteile und die regulatorischen Rahmenbedingungen.
nicht die langfristige durchschnittliche Wachstumsrate für
die Märkte, in denen die Unternehmen tätig sind. Die Cash-
Die im Rahmen der Unternehmensbewertung verwendeten
Flow-Wachstumsraten werden abzüglich der Investitionen
Diskontierungssätze werden auf der Basis von Marktdaten
ermittelt, die notwendig sind, um das angenommene Cash-
ermittelt und liegen für die Zahlungsmittel generierenden
Flow-Wachstum zu erzielen.
4.5
Anhang
(11) Sachanlagen1
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte
und Bauten
inkl. Bauten
auf fremden
Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebsund
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
Anlagen
im Bau
Summe
7.516
64.905
2.157
334
1.562
76.474
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-995
-8.040
-132
-211
-9.378
Zugänge
254
1.806
138
541
1.221
3.960
Umbuchungen
100
732
12
-38
-732
74
Währungsanpassungen
-101
-906
-43
-80
-1.130
94
796
177
45
1.112
6.680
57.701
1.955
1.715
68.888
3.725
45.073
1.642
0
50.440
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-532
-1.789
-74
Abschreibungen des Berichtsjahres
290
1.518
168
in Mio. €
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.07
Abgänge
Stand: 31.12.07
837
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.07
Umbuchungen
23
4
-4
Währungsanpassungen
-46
-167
-26
Abgänge
146
-2.395
59
2.035
23
1
-238
58
775
Zuschreibungen
5
2
29
1.008
Stand: 31.12.07
3.397
43.862
1.560
1
30
48.850
3.283
13.839
395
836
1.685
20.038
Stand: 01.01.06
12.158
74.281
2.338
96
1.188
90.061
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-5.239
-10.369
-226
14
-47
-15.867
770
2.522
209
263
752
4.516
17
-40
-308
-335
-576
-10
1
-10
-653
13
1.248
334
1.562
76.474
7
Buchwerte
Stand: 31.12.07
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Zugänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
-4
-58
111
953
171
7.516
64.905
2.157
Stand: 01.01.06
4.899
47.154
1.802
117
53.972
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
-1.537
-2.849
-180
-120
-4.686
473
1.772
167
1
2.413
-7
-112
-1
Währungsanpassungen
-35
-62
3
Abgänge
149
Stand: 31.12.06
Kumulierte Abschreibungen
Abschreibungen des Berichtsjahres
Umbuchungen
60
823
Zuschreibungen
8
7
Stand: 31.12.06
3.725
45.073
1.642
3.791
19.832
515
-120
2
-92
1.032
15
0
50.440
1.562
26.034
Buchwerte
Stand: 31.12.06
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
334
169
Konzernabschluss
Von den Zu-/Abgängen durch Änderung des Konsolidie-
pfandrechten und Sicherungsübereignungen. Vom Buch-
rungskreises entfallen -6.865 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) auf
wert der Sachanlagen entfallen 82 Mio. € (Vorjahr:
zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte.
105 Mio. €) auf im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Vermögenswerte. Im Wesentlichen handelt es sich
Auf Sachanlagen aus der Explorationstätigkeit entfallen
hierbei um technische Anlagen und Maschinen mit einem
212 Mio. € (Vorjahr: 118 Mio. €).
Gesamtwert von 71 Mio. € (Vorjahr: 91 Mio. €). Die Abgänge von Sachanlagen ergaben sich aus der Veräußerung
Sachanlagen unterliegen im Umfang von 59 Mio. € (Vorjahr:
sowie der Stilllegung von Anlagen.
59 Mio. €) Verfügungsbeschränkungen in Form von Grund(12) Investment Property
in Mio. €
in Mio. €
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.07
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
438
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Stand: 01.01.06
827
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
-390
Zugänge
2
Umbuchungen
-74
Umbuchungen
19
Abgänge
31
Abgänge
20
Stand: 31.12.07
333
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.07
213
Abschreibungen des Berichtsjahres
Abgänge
Stand: 31.12.07
8
Stand: 01.01.06
351
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
-153
Abschreibungen des Berichtsjahres
-23
Umbuchungen
18
Abgänge
180
Buchwerte
Stand: 31.12.07
438
Kumulierte Abschreibungen
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Umbuchungen
Stand: 31.12.06
Stand: 31.12.06
21
6
12
213
Buchwerte
153
Stand: 31.12.06
Zum 31. Dezember 2007 betrug der beizulegende Zeitwert
79 Mio. € (Vorjahr: 90 Mio. €) auf eine Bewertung durch
225
des Investment Property 264 Mio. € (Vorjahr: 331 Mio. €).
konzernexterne, unabhängige Gutachter. Im Berichtszeit-
Er wird aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immo-
raum wurden Mieterträge in Höhe von 15 Mio. € (Vorjahr:
bilien abgeleitet oder nach international anerkannten Be-
48 Mio. €) erzielt. Die direkten betrieblichen Aufwendun-
wertungsmethoden, z.B. der Discounted-Cash-Flow-
gen betrugen 8 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €).
Methode, ermittelt. Vom beizulegenden Zeitwert entfallen
4.5
Anhang
(13) At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen Posten
von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der at-Equitybilanzierten Unternehmen:
31.12.07
31.12.06
Vermögenswerte
16.287
17.447
Schulden
10.718
11.295
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen
in Mio. €
Eigenkapital
5.569
6.152
-3.148
-3.881
2.421
2.271
2007
2006
13.042
10.908
Ergebnis
980
703
Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung
-533
-294
447
409
31.12.07
31.12.06
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen
220
173
Übrige Beteiligungen
347
464
Anpassung auf RWE-Anteil und Equity-Bewertung
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen
in Mio. €
Umsatzerlöse
Der beizulegende Zeitwert von at-Equity-bilanzierten Beteiligungen, für die öffentlich notierte Marktpreise existieren,
lag zum 31. Dezember 2007 bei 3 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €).
(14) Übrige Finanzanlagen
in Mio. €
Langfristige Wertpapiere
444
1.047
1.011
1.684
Die langfristigen Wertpapiere umfassen im Wesentlichen
de Zeitwert der übrigen Finanzanlagen entspricht im We-
festverzinsliche Titel und börsennotierte Aktien. Sie unter-
sentlichen ihrem Buchwert.
liegen keinen Verfügungsbeschränkungen. Der beizulegen-
171
Konzernabschluss
(15) Finanzforderungen
31.12.07
Langfristig
Kurzfristig
in Mio. €
Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und Beteiligungen
833
Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
82
31.12.06
Langfristig
Kurzfristig
970
39
1.118
2.426
130
117
Sonstige Finanzforderungen
Zinsabgrenzungen
Übrige sonstige Finanzforderungen
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden zum
505
372
567
363
1.338
1.702
1.537
2.945
senen Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
Bilanzstichtag Finanzforderungen in Höhe von 856 Mio. €
hinterlegen. Mit diesen Sicherheitsleistungen soll gewähr-
(Vorjahr: 1.089 Mio. €).
leistet werden, dass die Verpflichtungen aus den Handels-
RWE-Konzerngesellschaften müssen nach den Regelungen
werden.
geschäften auch bei ungünstigem Kursverlauf erfüllt
der EEX und bei außerbörslichen Geschäften die ausgewie(16) Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
31.12.07
Langfristig
Kurzfristig
in Mio. €
Derivate
646
Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen
773
6.038
31.12.06
Langfristig
Kurzfristig
445
6.040
419
Nicht für Vorräte geleistete Anzahlungen
283
250
CO2-Emissionsrechte
390
408
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
116
136
Übrige sonstige Vermögenswerte
Die unter den sonstigen Forderungen und sonstigen Ver-
274
707
229
839
1.693
7.534
1.093
7.673
Die Bilanzwerte börsengehandelter Derivate mit Aufrech-
mögenswerten ausgewiesenen Finanzinstrumente sind bis
nungsvereinbarung werden gemäß IAS 32.42 miteinander
auf die Derivate mit ihren fortgeführten Anschaffungskos-
verrechnet.
ten bilanziert. Diese entsprechen im Wesentlichen den
beizulegenden Zeitwerten. Die derivativen Finanzinstru-
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
mente werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst.
sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
um 47 Mio. €.
4.5
Anhang
(17) Ertragsteueransprüche
(18) Latente Steuern
Mit Inkrafttreten des Gesetzes über steuerliche Begleit-
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 2.456 Mio. €
maßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft
(Vorjahr: 3.618 Mio. €) und die passiven latenten Steuern in
und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften
Höhe von 1.928 Mio. € (Vorjahr: 3.077 Mio. €) betreffen
(SEStEG) am 13. Dezember 2006 ist mit Ablauf des
überwiegend von den Steuerbilanzen abweichende Bewer-
31. Dezember 2006 ein rechtlich unbedingter Anspruch auf
tungen. Vom Gesamtbetrag des Bruttowertes der aktiven
Rückgewähr von Körperschaftsteuerguthaben aus der Zeit
und passiven latenten Steuern werden 1.734 Mio. € bzw.
des steuerlichen Anrechnungsverfahrens entstanden (§ 37
1.346 Mio. € (Vorjahr 2.488 Mio. € bzw. 1.997 Mio. €) inner-
KStG n.F.). Im Vorjahr führte dies zu einem Steuerertrag in
halb von zwölf Monaten realisiert.
Höhe von 636 Mio. €. An die Stelle der bisherigen ausschüttungsabhängigen Realisierung des Guthabens ist ein ratier-
Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf
liches Auszahlungsverfahren über den Zeitraum von zehn
folgende Positionen:
Jahren (2008 bis 2017, grundsätzlich jeweils zum 30. September) getreten. Aufgrund der Unverzinslichkeit der Ratenauszahlung ist die Forderung mit ihrem Barwert angesetzt.
Latente Steuern
in Mio. €
31.12.07
Aktiv
Passiv
31.12.06
Aktiv
Passiv
Langfristige Vermögenswerte
347
2.140
197
3.482
Kurzfristige Vermögenswerte
140
497
155
1.081
Steuerliche Sonderposten
309
453
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen
204
Sonstige langfristige Rückstellungen
Kurzfristige Schulden
Verlustvorträge
71
971
11
1.648
76
2.010
117
1.594
849
2.333
916
3.933
3.942
5.666
6.060
537
935
Bruttobetrag
4.470
3.942
6.601
6.060
Saldierung
-2.014
-2.014
-2.983
-2.983
Nettobetrag
2.456
1.928
3.618
3.077
31.12.07
31.12.06
Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw.
Organkreis saldiert.
Steuerminderungsansprüche aus
Verlustvorträgen
in Mio. €
Im Gesamtbetrag der aktiven latenten Steuern sind folgen-
Körperschaftsteuer (oder vergleichbare ausländische Ertragsteuern)
186
509
de aktivierte Steuerminderungsansprüche enthalten, die
Gewerbesteuer
351
426
537
935
sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben:
Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender Sicherheit gewährleistet. Der Betrag der körperschaftbzw. gewerbesteuerlichen Verlustvorträge, für die keine
latenten Steueransprüche angesetzt wurden, belief sich
173
Konzernabschluss
zum Ende des Berichtsjahres auf 467 Mio. € bzw. 494 Mio. €
Im Berichtsjahr wurden 132 Mio. € (Vorjahr: 50 Mio. €)
(Vorjahr: 489 Mio. € bzw. 735 Mio. €).
latente Steuern aus der Umrechnung ausländischer Abschlüsse und -141 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €) aus der er-
Die in- und ausländischen Verlustvorträge können unbe-
folgsneutralen Bewertung mit dem Eigenkapital verrechnet.
grenzt genutzt werden.
(19) Vorräte
in Mio. €
31.12.07
31.12.06
1.478
1.283
Unfertige Erzeugnisse
20
31
Unfertige Leistungen
68
51
771
849
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe inkl. Kernbrennelemente und Vorabraum des Braunkohlebergbaus
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
Die Vorräte unterlagen keinen Verfügungsbeschränkungen;
15
12
2.352
2.226
31.12.07
31.12.06
1.386
2.570
536
224
1.922
2.794
(22) Flüssige Mittel
andere Belastungen lagen nicht vor.
in Mio. €
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
Kasse und Bankguthaben
Vorräte um 35 Mio. €.
Wertpapiere und übrige
Liquiditätsanlagen (Restlaufzeit bei
Erwerb von weniger als drei Monaten)
(20) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden zum
Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von 300 Mio. € (Vorjahr:
Bankguthaben werden ausschließlich im Rahmen der kurz-
389 Mio. €).
fristigen Liquiditätsdisposition bei Banken mit einem Mindestrating von A- / A3 unterhalten. Die Verzinsung bewegt
Durch Änderungen des Konsolidierungskreises sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
272 Mio. € entfallen.
(21) Wertpapiere
Die kurzfristigen Wertpapiere hatten einen Gesamtwert von
10.858 Mio. € (Vorjahr: 16.788 Mio. €). Davon entfielen
9.685 Mio. € (Vorjahr: 14.075 Mio. €) auf festverzinsliche
Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als
drei Monaten und 1.173 Mio. € (Vorjahr: 2.713 Mio. €) auf
Aktien und Genussscheine. Die Wertpapiere sind zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Zum 31. Dezember 2007
betrug die durchschnittliche Marktrendite der festverzinslichen Wertpapiere 4,9% (Vorjahr: 4,1%).
sich wie im Vorjahr auf Interbankenniveau.
4.5
Anhang
(23) Eigenkapital
Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist auf Seite 142 dargestellt.
Das gezeichnete Kapital ist wie folgt strukturiert:
Gezeichnetes Kapital
31.12.07
Stückzahl
in Tsd.
in %
31.12.06
Stückzahl
in Tsd.
Stammaktien
523.405
93,1
523.405
Vorzugsaktien
39.000
6,9
39.000
562.405
100,0
562.405
31.12.07
31.12.06
in %
in Mio. €
in Mio. €
93,1
1.340
1.340
6,9
100
100
100,0
1.440
1.440
Bei den Stamm- und Vorzugsaktien handelt es sich um
ten Sicherungsinstrumente in Höhe von 16 Mio. € (Vor-
nennwertlose Inhaber-Stückaktien. Vorzugsaktien haben
jahr: -784 Mio. €) erfasst. Diese Wertänderungen stellen
kein Stimmrecht. Den Vorzugsaktionären steht unter be-
den effektiven Teil der Sicherungsbeziehungen dar. Im
stimmten Voraussetzungen bei der Verteilung des Bilanz-
Accumulated Other Comprehensive Income wurden im
gewinns ein Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Vorzugsak-
Berichtsjahr zudem erfolgsneutrale Wertänderungen der zur
tie zu.
Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente in Höhe von
Das bedingte Kapital zum 31. Dezember 2006 in Höhe von
den aus Cash Flow Hedges 225 Mio. € als Aufwand (Vorjahr:
4 Mio. € (Vorjahr: 139 Mio. €) erfasst. Im Berichtsjahr wur51.200.000 € zur Bedienung von Bezugsrechten für auf den
7 Mio. € als Ertrag) und aus zur Veräußerung verfügbaren
Inhaber lautende Stammaktien an Mitglieder des Vorstands
Finanzinstrumenten 336 Mio. € (Vorjahr: 247 Mio. €) als
sowie weitere Führungskräfte der RWE AG und nachgeord-
Ertrag realisiert.
neter verbundener Unternehmen besteht nicht mehr. Die
Satzung der RWE AG wurde durch Beschluss des Aufsichtsrats entsprechend neu gefasst.
Gewinnverwendungsvorschlag
Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn
der RWE AG für das Geschäftsjahr 2007 wie folgt zu ver-
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. April 2007
wenden:
wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 17. Oktober 2008
Aktien der Gesellschaft, gleich welcher Gattung, im Umfang
Ausschüttung einer Dividende von 3,15 € je dividendenbe-
von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zu er-
rechtigter Stückaktie:
werben. Der Erwerb eigener Aktien darf auch unter Einsatz
von Put- oder Call-Optionen durchgeführt werden.
Dividende
Gewinnvortrag
Im Accumulated Other Comprehensive Income werden
Bilanzgewinn
1.771.575.750,00 €
10.872,55 €
1.771.586.622,55 €
die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der zur
Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente, der Cash
Anteile anderer Gesellschafter
Flow Hedges und der Währungsdifferenzen bei der Um-
Unter dieser Position ist der Anteilsbesitz Dritter an den
rechnung ausländischer Abschlüsse erfasst.
Konzerngesellschaften erfasst. Hohe Fremdanteile existie-
Im Accumulated Other Comprehensive Income wurden im
in Ungarn und bei den tschechischen Gasgesellschaften.
ren insbesondere bei den Energieversorgungsunternehmen
Berichtsjahr erfolgsneutrale Änderungen der beizulegenden
Zeitwerte der im Rahmen von Cash Flow Hedges eingesetz-
175
Konzernabschluss
(24) Aktienkursbasierte Vergütungen
nehmen: Long-Term Incentive Plan (LTIP) und Beat. Soweit
Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzern-
die Bezugsberechtigten nicht bei der RWE AG beschäftigt
weite aktienkursbasierte Vergütungssysteme für Führungs-
sind, werden die mit der Ausübung verbundenen Aufwen-
kräfte der RWE AG und nachgeordneter verbundener Unter-
dungen von der jeweiligen Konzerngesellschaft getragen.
Tranche 2002
LTIP1
Tranche 2003
Zusagezeitpunkt
20.09.2002
01.07.2003
25.05.2004
Anzahl gewährter Optionen
5.950.350
6.677.450
9.192.800
Vertragliche Laufzeit
5 Jahre
5 Jahre
5 Jahre
Ausübungsbedingungen
Zwei Jahre Wartezeit; der Börsenkurs der Stammaktie muss bis zur Ausübung um mindestens 10%
gestiegen sein und sich im selben Zeitraum an zehn aufeinanderfolgenden Tagen besser entwickelt haben
als der Dow-Jones-STOXX-Utilities-Preisindex (letztere Bedingung entfällt, wenn eine Kurssteigerung der
Stammaktie von 20% oder mehr erreicht wurde).
Die Optionen können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach Ablauf der Wartezeit bis auf kurze
Sperrfristen vor Bekanntgabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die Anzahl der
ausübbaren Optionen richtet sich nach der Steigerung des Kurses der Stammaktie gegenüber dem bei
Ausgabe festgelegten Ausübungspreis. Die Optionen können bei einer Kurssteigerung von 20%
vollständig, bei einer Steigerung von 15% in Höhe von 60% und bei einer Steigerung von 10% in Höhe
von 25% ausgeübt werden.
Ausübungspreis
34,24 €
Form des Ausgleichs
Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Aktienkurs bei Ausübung und dem Ausübungspreis oder
Lieferung von Stammaktien (Erfüllungswahlrecht der RWE AG). Der Ausgleich ist auf 50% des
Ausübungspreises begrenzt.
1 Long-Term Incentive Plan
26,37 €
Tranche 2004
35,45 €
4.5
Anhang
Beat
Tranche 2005
Tranche 2006
Zusagezeitpunkt
01.01.2005
01.01.2006
Tranche 2007
01.01.2007
Anzahl bedingt zugeteilter
Performance Shares
2.551.800
2.444.191
1.468.132
Vertragliche Laufzeit
3 Jahre
3 Jahre
3 Jahre
Auszahlungsbedingungen
Automatische Auszahlung, sofern nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren eine Outperformance von
mindestens 25% der Vergleichsunternehmen des Dow-Jones-STOXX-Utilities-Index erreicht wurde,
gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung des Programms. Die Outperformance wird
anhand des Total Shareholder Return (TSR) gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses sowie
reinvestierte Dividenden berücksichtigt.
Ermittlung der Auszahlung
1. Ermittlung des Indexgewichts der Vergleichsunternehmen, die am Ende der Laufzeit einen geringeren
TSR als RWE aufweisen
2. Durch Quadrierung dieses Prozentsatzes und Multiplikation mit 1,25 errechnet sich der PerformanceFaktor
3. Berechnung der auszahlbaren Performance Shares als Produkt aus bedingt zugeteilten Performance
Shares und Performance-Faktor
4. Die Auszahlung entspricht der endgültigen Anzahl der Performance Shares, bewertet mit dem
durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 20 Börsentage vor Programmablauf (unter Beachtung
einer Begrenzung auf den zweifachen (Tranchen 2006 und 2007) bzw. dreifachen (Tranche 2005)
Zuteilungswert der Performance Shares).
Wechsel der Unternehmenskontrolle / Fusion
• Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine
Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für
die RWE-Aktien gezahlten Preises mit der endgültigen Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den
Bedingungen des Vergütungsplans entsprechend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt.
• Im Falle einer Fusion mit einer anderen Gesellschaft errechnet sich die Entschädigung aus dem
Erwartungswert der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion, multipliziert mit der zeitanteiligen
Anzahl der Performance Shares, die dem Verhältnis zwischen der gesamten Wartezeit und der Wartezeit
bis zur Fusion entspricht.
Form des Ausgleichs
Barausgleich
Long-Term Incentive Plan. Bei den Optionen aus dem
LTIP haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende
Veränderungen ergeben:
LTIP
Tranche 2002
Tranche 2003
Tranche 2004
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
1.200
24.200
116.850
Veränderung Zuteilung / Verfallen
-1.200
-3.000
5.000
Ausgeübt
0
-8.000
-36.850
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
0
13.200
85.000
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
0
13.200
85.000
Bei den im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgeübten Optio-
der zum Bilanzstichtag ausstehenden Optionen aus dem
nen aus dem LTIP betrug der gewichtete Durchschnittsakti-
LTIP lagen zwischen 13,19 und 17,73 €. Die gewichtete
enkurs am Tag der Ausübung 80,63 €. Die Ausübungspreise
durchschnittliche restliche Vertragslaufzeit betrug 1,4 Jahre.
177
Konzernabschluss
Beat. Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Beat
dingungen festgelegte Auszahlung je bedingt zugeteilter
bedingt zugeteilten Performance Shares zum Zeitpunkt der
Performance Share, die restlaufzeitbezogenen Diskontsätze,
Zuteilung betrug 24,99 € pro Stück für die Tranche 2007,
die Volatilitäten und die erwarteten Dividenden der Ver-
17,48 € pro Stück für die Tranche 2006 und 18,62 € pro
gleichsunternehmen sowie die erwarteten Dividenden der
Stück für die Tranche 2005. Diese Werte wurden durch eine
RWE AG berücksichtigt.
externe Berechnungsstelle mithilfe eines multivariaten
Black-Scholes-Standardmodells per Monte-Carlo-Simulation
Die Entwicklung der Anzahl der im Rahmen von Beat aus-
auf Basis von jeweils einer Million Szenarien ermittelt. Bei
gegebenen Performance Shares im abgelaufenen Geschäfts-
ihrer Ermittlung wurden die maximal in den Programmbe-
jahr stellt sich wie folgt dar:
Beat
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
Tranche 2005
Tranche 2006
Tranche 2007
2.287.886
2.429.155
0
Zugesagt
1.468.132
Veränderung Zuteilung / Verfallen
-4.768
-7.794
-4.582
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
2.283.118
2.421.361
1.463.550
Auszahlbar am Ende des Geschäftsjahres
2.283.118
0
0
Die restliche Vertragslaufzeit betrug für die Tranche 2006
Zusätzlich bestanden in den Unternehmensbereichen auf
ein Jahr und für die Tranche 2007 zwei Jahre. Die Vertrags-
Ebene der Führungsgesellschaften folgende aktienkursba-
laufzeit für die Tranche 2005 endete mit Ablauf des Be-
sierte Vergütungssysteme mit Eigenkapitalausgleich für
richtsjahres. Gemäß den Planbedingungen wird der Auszah-
Führungskräfte und Mitarbeiter:
lungsbetrag auf der Basis eines Aktienkurses von 55,86 €
ermittelt.
RWE Npower plc/RWE Trading GmbH/
RWE Systems UK Ltd.
LTIP
Sharesave Scheme
Tranchen
2005
2003 – 2007
130.608
228.335 – 787.875
3 Jahre
3 Jahre
Wartezeit: 2 Jahre
Wartezeit: 3 Jahre
1,46 €
19,90 – 59,37 €
Bestehende Aktien
Bestehende Aktien
Anzahl gewährter Optionen je Tranche
Vertragliche Laufzeit
Ausübungsbedingungen
Ausübungspreis
Form des Ausgleichs
Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen
aus den LTIP-Plänen im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt
sich wie folgt dar:
RWE Npower plc/RWE Trading GmbH
LTIP
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
88.778
Ausgeübt
-88.778
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
0
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
0
4.5
Anhang
Die Entwicklung der Anzahl der ausstehenden Optionen
Der Gesamtaufwand für die konzernweiten aktienkursba-
aus dem Sharesave Scheme im abgelaufenen Geschäftsjahr
sierten Vergütungssysteme belief sich im abgelaufenen
stellt sich wie folgt dar:
Geschäftsjahr auf 72 Mio. € (Vorjahr: 94 Mio. €). Davon
entfielen wie im Vorjahr 0 Mio. € auf aktienkursbasierte
RWE Npower plc/RWE Trading GmbH/
RWE Systems UK Ltd.
Sharesave
Scheme
Ausstehend zu Beginn des Geschäftsjahres
934.960
Zugesagt
247.119
Ausgeübt
-188.087
Ausgelaufen
-51.735
Ausstehend zum Ende des Geschäftsjahres
942.257
Ausübbar am Ende des Geschäftsjahres
12.412
Vergütungen mit Ausgleich durch Aktien der RWE AG. Für
aktienkursbasierte Vergütungen mit Barausgleich sind zum
Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 168 Mio. € (Vorjahr: 97 Mio. €) bilanziert. Der innere Wert der zum Bilanzstichtag ausübbaren bzw. auszahlbaren aktienkursbasierten
Vergütungen mit Barausgleich betrug zum Bilanzstichtag
129 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €).
(25) Rückstellungen1
in Mio. €
Langfristig
31.12.07
Kurzfristig
Gesamt
Langfristig
31.12.06
Kurzfristig
Gesamt
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
3.496
3.496
11.584
Steuerrückstellungen
2.548
687
3.235
2.095
630
2.725
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich
8.847
206
9.053
8.544
290
8.834
Bergbaubedingte Rückstellungen
2.741
81
2.822
2.468
80
2.548
17.632
974
18.606
24.691
1.000
25.691
Verpflichtungen aus dem Personalbereich
(ohne Restrukturierungen)
703
797
1.500
829
925
1.754
Verpflichtungen aus Restrukturierungen
478
169
647
553
252
805
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen
635
1.159
1.794
674
1.004
1.678
Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft
467
463
930
423
343
766
Umweltschutzverpflichtungen
122
31
153
126
25
151
Zinszahlungsverpflichtungen
435
173
608
398
53
451
390
390
253
253
740
1.557
2.297
938
1.579
2.517
3.580
4.739
8.319
3.941
4.434
8.375
21.212
5.713
26.925
28.632
5.434
34.066
11.584
Sonstige Rückstellungen
CO2-Emissionsrechte
Übrige sonstige Rückstellungen
1 Einschließlich nicht fortgeführter Aktivitäten
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich-
Im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA)
tungen. Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus
wurden Ende März 2007 Vermögenswerte in Höhe von
beitragsorientierten und leistungsorientierten Versor-
7.856 Mio. € auf einen Treuhänder, den RWE Pensionstreu-
gungssystemen zusammen. Im Berichtsjahr sind Einzahlun-
hand e.V., zur externen Finanzierung von Teilen der betrieb-
gen in beitragsorientierte Versorgungssysteme in Höhe von
lichen Altersversorgung übertragen. Da das übertragene
11 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio. €) geleistet worden.
Vermögen als Planvermögen im Sinne von IAS 19 zu qualifizieren ist, wurden zum 31. März 2007 Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit den übertra-
179
Konzernabschluss
genen Vermögenswerten saldiert. Dadurch verminderten
Mit Wirkung zum 1. November 2007 hat die RWE AG be-
sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Ver-
stimmte Versorgungsverpflichtungen auf die RWE Pensions-
pflichtungen um 7.768 Mio. €; das unter den sonstigen
fonds AG übertragen. Die Durchführung von Leistungen
Vermögenswerten ausgewiesene Nettovermögen bei
der betrieblichen Altersversorgung für diesen Kreis der
fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen erhöhte sich um
Versorgungsberechtigten erfolgt zukünftig durch den nicht
88 Mio. €. Bei den übertragenen Vermögenswerten handelt
versicherungsförmigen Pensionsfonds.
es sich um übrige Finanzanlagen (3.702 Mio. €) und Wertpapiere (4.154 Mio. €). Als nicht zahlungswirksamer Vor-
Die Höhe der Rückstellung für leistungsorientierte Versor-
gang hatte die Transaktion keine Auswirkungen auf die
gungssysteme wird nach versicherungsmathematischen
Kapitalflussrechnung.
Methoden unter Anwendung der sogenannten „KorridorMethode“ berechnet. Dabei werden folgende Rechnungsannahmen zugrunde gelegt:
Rechnungsannahmen
in %
31.12.07
Inland
Ausland2
31.12.06
Inland
Ausland
Abzinsungsfaktor
5,50
5,95
4,50
5,10 – 5,90
Gehaltssteigerungsrate
2,75
4,80
2,75
4,00 – 5,00
Rentensteigerungsrate
1,00 – 1,50
3,30
1,00 – 1,50
Steigerungsrate Gesundheitskosten1
Erwartete Rendite des Planvermögens
3,10
5,00 – 9,00
5,75
7,00
6,10 – 8,75
1 Zum 31.12.2007 nicht relevant für bilanzierte Versorgungspläne
2 Betrifft RWE npower
Die erwarteten Renditen des Planvermögens wurden in
aus festverzinslichen Wertpapieren wurden aus sachgerecht
Abhängigkeit von der jeweiligen Vermögenskategorie
ausgewählten Notierungen und Indizes nach anerkannten
bestimmt. Die erwarteten Erträge aus Anlagen in Aktien
Methoden abgeleitet. Die erwarteten Erträge aus Immobi-
spiegeln unter Berücksichtigung der derzeitigen Zusam-
lien wurden entsprechend der jeweiligen durch vertragliche
mensetzung des Aktienportfolios die im langjährigen Mittel
Bindungen und örtliche Marktgegebenheiten bestimmten
für die jeweiligen Branchen und geografischen Märkte
Vermarktungsmöglichkeiten ermittelt.
beobachtbare Performance wider. Die erwarteten Erträge
4.5
Anhang
Die Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt ab:
31.12.07
Pensionsrückstellungen (fondsfinanzierte und
nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche)
in Mio. €
31.12.06
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche
12.298
6.569
Zeitwert des Planvermögens
12.675
6.119
-351
-532
Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster
versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
Nettoposition aus fondsfinanzierten Versorgungsansprüchen (Saldo)
-728
Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen
bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen
773
419
45
337
Bilanzierte Rückstellung für fondsfinanzierte Versorgungsansprüche
Barwert der nicht fondsfinanzierten Versorgungsansprüche
Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer
Gewinne/Verluste für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche
-82
3.428
11.386
23
-139
Bilanzierte Rückstellung für nicht fondsfinanzierte Versorgungsansprüche
3.451
11.247
3.496
11.584
Der noch nicht verrechnete Anpassungsbetrag von insge-
Ansatzes“, soweit er 10% des höheren Betrags aus dem
samt -328 Mio. € (Vorjahr: -671 Mio. €) ergibt sich vorwie-
Verpflichtungsumfang oder dem Zeitwert des Planvermö-
gend aus versicherungsmathematischen Gewinnen/
gens übersteigt, über die durchschnittliche erwartete Rest-
Verlusten im Zusammenhang mit Bestandsänderungen und
lebensarbeitszeit der Belegschaft erfolgswirksam erfasst.
Abweichungen der tatsächlichen Marktentwicklung gegen-
Ab dem Geschäftsjahr 2008 werden die versicherungsma-
über den Rechnungsannahmen. Dieser Betrag wird im
thematischen Gewinne und Verluste gemäß IAS 19.93A
Rahmen des derzeit noch angewendeten „Korridor-
unmittelbar erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.
Entwicklung des Planvermögens
in Mio. €
Stand: 01.01.
Beizulegender Zeitwert
2007
2006
6.119
7.692
684
400
8.129
179
13
31
Rentenzahlungen der Fonds
-667
-402
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste in Bezug auf die ausgegliederten Vermögenswerte
-494
-69
Währungsanpassungen
-529
67
-580
-1.779
12.675
6.119
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds
Arbeitgeberbeiträge an die Fonds
Arbeitnehmerbeiträge an die Fonds
Änderungen des Konsolidierungskreises
Stand: 31.12.
Die tatsächlichen Vermögensergebnisse der Fonds
betrugen in Summe 190 Mio. € (Vorjahr: 331 Mio. €).
181
Konzernabschluss
Zusammensetzung des Planvermögens (Zeitwerte)
in Mio. €
Inland1
31.12.07
Ausland2
Gesamt
Eigenkapitaltitel
1.870
526
Zinstragende Titel
4.979
Immobilien
Alternative Investments
Sonstiges
631
3
31.12.06
Ausland
Gesamt
2.396
1.635
1.635
3.249
8.228
3.633
3.633
313
313
377
377
859
1.490
272
272
248
81
121
202
4.947
12.675
81
6.038
6.119
248
7.728
Inland
1 Beim Planvermögen in Deutschland handelt es sich im Wesentlichen um treuhänderisch durch den RWE Pensionstreuhand e.V. verwaltetes
Vermögen der RWE AG und Vermögen der RWE Pensionsfonds AG.
2 Das ausländische Planvermögen betrifft das Vermögen eines britischen Pensionsfonds zur Abdeckung von Versorgungszusagen an Beschäftigte des
RWE-Konzerns in Großbritannien.
3 Darin enthalten sind Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen.
Zusammensetzung des Planvermögens (Ziel-Anlagestruktur)
in %
31.12.07
Inland1
Ausland2
31.12.06
Ausland
Eigenkapitaltitel
29,0
10,6
27,1
Zinstragende Titel
58,0
65,7
60,2
3,0
6,3
6,2
10,0
17,4
4,5
Immobilien
Alternative Investments
Sonstiges
3
2,0
100,0
100,0
100,0
1 Beim Planvermögen in Deutschland handelt es sich im Wesentlichen um treuhänderisch durch den RWE Pensionstreuhand e.V. verwaltetes
Vermögen der RWE AG und Vermögen der RWE Pensionsfonds AG.
2 Beim ausländischen Planvermögen handelt es sich um Vermögen eines britischen Pensionsfonds zur Abdeckung von Versorgungszusagen an Beschäftigte des
RWE-Konzerns in Großbritannien.
3 Darin nicht enthalten sind Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungen, da sie insgesamt nicht Gegenstand des Portfoliomanagements sind.
Entwicklung der Versorgungsansprüche
in Mio. €
Stand: 01.01.
Barwert
2007
2006
17.955
20.642
Laufender Dienstzeitaufwand
213
241
Zinsaufwand
837
895
Arbeitnehmerbeiträge
28
31
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
-752
-545
Gezahlte Leistungen
-986
-961
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
-161
-199
Währungsanpassungen
-574
25
Änderungen des Konsolidierungskreises
-834
-2.174
15.726
17.955
Stand: 31.12.
Der im Berichtsjahr erfasste nachzuverrechnende Dienst-
einer Verkürzung der für die Pensionsrückstellungen maß-
zeitaufwand resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung
geblichen Rentenbezugsdauern, da im RWE-Konzern der
des Renteneintrittsalters durch das deutsche Altersgren-
Bezug der gesetzlichen Altersrente i.d.R. Voraussetzung für
zenanpassungsgesetz. Diese Gesetzesänderung führt zu
die Inanspruchnahme von Betriebsrenten ist.
4.5
Anhang
Aufwand Pensionsrückstellungen1
in Mio. €
Dienstzeitaufwand
2007
2006
178
160
Zinsaufwand
784
761
Erwarteter Vermögensertrag der Fonds
-635
-257
Anpassungsbetrag aufgrund des erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands
-161
-199
Anpassungsbetrag aufgrund erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
13
17
179
482
2007
2006
2005
Barwert der Versorgungsansprüche
15.726
17.955
20.642
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
12.675
6.119
7.692
-328
-671
-1.507
2.723
11.165
11.443
1 Ohne nicht fortgeführte Aktivitäten
Seit 2005 haben sich der Barwert der Versorgungsansprüche, der beizulegende Zeitwert des Planvermögens und
der Überschuss bzw. Fehlbetrag des Plans folgendermaßen
entwickelt:
in Mio. €
Anpassungsbetrag aufgrund nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste
Überschuss/Fehlbetrag des Plans
Davon: Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen
Davon: Pensionsrückstellungen
(773)
(419)
(554)
(3.496)
(11.584)
(11.997)
Im Berichtsjahr und in den Vorjahren ergaben sich folgende
erfahrungsbedingte Anpassungen des Barwertes der Versorgungsansprüche und der Zeitwerte von Planvermögen:
Erfahrungsbedingte Anpassungen
in Mio. €
2007
2006
2005
Barwert der Versorgungsansprüche
367
38
-61
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
-494
-69
550
Die erfahrungsbedingten Anpassungen des Barwerts der
versicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten
Versorgungsansprüche stellen einen Teil der auf die Versor-
des jeweiligen Jahres gleichzusetzen.
gungsansprüche entfallenden versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste des jeweiligen Jahres dar. Die
Im Geschäftsjahr 2008 werden voraussichtlich 157 Mio. € in
erfahrungsbedingten Anpassungen der Zeitwerte von Plan-
leistungsorientierte Pläne eingezahlt.
vermögen sind mit den auf das Planvermögen entfallenden
183
Konzernabschluss
Rückstellungsspiegel
Stand:
01.01.07
ZufühAufrungen lösungen
Zinsanteil/Änderungen des
Zinssatzes
Änderungen
Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen,
Umbuchungen
Inanspruchnahmen
Stand:
31.12.07
265
-8.005
-399
3.496
-3
-550
3.235
-156
9.053
in Mio. €
Pensionsrückstellungen
11.584
53
-2
Steuerrückstellungen
2.725
1.104
-41
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich
8.834
128
-178
425
Bergbaubedingte Rückstellungen
2.548
210
-5
123
-2
-52
2.822
25.691
1.495
-226
813
-8.010
-1.157
18.606
1.754
619
-135
13
-59
-692
1.500
Sonstige Rückstellungen
Verpflichtungen aus dem Personalbereich
(ohne Restrukturierungen)
Verpflichtungen aus Restrukturierungen
805
43
-27
10
-4
-180
647
1.678
956
-298
19
1
-562
1.794
Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft
766
141
-29
-3
161
-106
930
Umweltschutzverpflichtungen
151
12
-1
1
-6
-4
153
Zinszahlungsverpflichtungen
451
139
-9
54
-27
608
Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen
CO2-Emissionsrechte
253
265
2.517
827
-192
8.375
3.002
-691
34.066
4.497
-917
Übrige sonstige Rückstellungen
Rückstellungen
-16
-112
390
-482
-407
2.297
74
-351
-2.090
8.319
887
-8.361
-3.247
26.925
34
Davon: Änderung des Konsolidierungskreises
(-319)
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich
für Strahlenschutz (BfS) für die Errichtung der Endlager, in
werden weit überwiegend als langfristige Rückstellungen
Höhe von 684 Mio. € (Vorjahr: 640 Mio. €) abgesetzt.
mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bewertet. Als Abzinsungsfaktor wird wie im Vorjahr ein
Die Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich
Zinssatz von 5,0% zugrunde gelegt. Mengenbedingte Er-
teilen sich im Hinblick auf ihre vertragliche Konkretisierung
höhungen des Verpflichtungsvolumens werden mit dem
wie folgt auf:
Barwert zugeführt. Im Berichtsjahr waren dies 128 Mio. €
(Vorjahr: 92 Mio. €). Mit Rückstellungsauflösungen in Höhe
von 178 Mio. € (Vorjahr: 164 Mio. €) berücksichtigen wir,
dass die Entsorgungskosten nach aktueller Schätzung voraussichtlich geringer ausfallen werden. Im Übrigen besteht die Zuführung zu den Rückstellungen für Entsorgung
im Kernenergiebereich vor allem aus dem Zinsanteil in
Höhe von 425 Mio. € (Vorjahr: 416 Mio. €). Von den Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich wurden
geleistete Anzahlungen, im Wesentlichen an ausländische
Wiederaufarbeitungsunternehmen und an das Bundesamt
31.12.07
31.12.06
Rückstellung für noch nicht
vertraglich konkretisierte
nukleare Verpflichtungen
7.159
6.895
Rückstellung für
vertraglich konkretisierte
nukleare Verpflichtungen
1.894
1.939
9.053
8.834
Rückstellungen für Entsorgung im
Kernenergiebereich
in Mio. €
4.5
Anhang
Die Rückstellungsbestandteile für noch nicht vertraglich
berücksichtigt. Die kraftwerkseigenen Standortzwischen-
konkretisierte nukleare Verpflichtungen umfassen im Rah-
lager sind für eine Betriebsdauer von 40 Jahren genehmigt
men der Brennelemententsorgung die langfristig zu erwar-
und von 2002 bis 2006 in Betrieb gegangen. Weiterhin
tenden Kosten der direkten Endlagerung von Brennelemen-
werden die Beträge für die Konditionierung und Zwischen-
ten, dem in Deutschland derzeit einzig möglichen Entsor-
lagerung radioaktiver Betriebsabfälle, ausgeführt im We-
gungspfad, sowie die Kosten der Entsorgung von radioakti-
sentlichen von der GNS, ausgewiesen.
ven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung, im Wesentlichen
für die durchzuführenden Transporte von zentralen und
Vor dem Hintergrund des deutschen Atomgesetzes (AtG),
standortnahen Zwischenlagern zur Konditionierungsanlage
im Wesentlichen § 9a AtG, gliedert sich die Rückstellung für
bzw. zum Endlager sowie die Kosten der endlagergerechten
Entsorgung im Kernenergiebereich wie folgt:
Konditionierung und der Behälter. Die Schätzungen basieren überwiegend auf Konzepten interner und externer
Experten, insbesondere der Gesellschaft für Nuklear-Service
mbH (GNS), Essen. Hinsichtlich der Stilllegung von Kern-
Rückstellungen für Entsorgung im
Kernenergiebereich
in Mio. €
31.12.07
31.12.06
kraftwerken werden hier die Kosten der Nachbetriebsphase
Stilllegung von
Kernkraftwerksanlagen
4.443
4.213
und des Rückbaus nach Angaben externer, branchenweit
Entsorgung von Kernbrennelementen
4.061
4.168
anerkannter und laufend aktualisierter Fachgutachten der
Entsorgung radioaktiver
Betriebsabfälle
549
453
9.053
8.834
NIS Ingenieurgesellschaft mbH, Alzenau, berücksichtigt.
Schließlich sind die gesamten Kosten der Endlagerung für
alle radioaktiven Abfälle, ausgehend von Angaben des BfS,
unter der Position erfasst.
Auch bergbaubedingte Rückstellungen sind weit überwiegend langfristig. Sie werden mit ihrem auf den Bilanz-
Die Rückstellung für vertraglich konkretisierte nukleare
stichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Dabei
Verpflichtungen betrifft sämtliche nukleare Verpflichtungen
wird wie im Vorjahr ein Zinssatz von 5,0% als Abzinsungs-
für die Entsorgung von Brennelementen und radioaktiven
faktor zugrunde gelegt. Im Berichtsjahr wurden den berg-
Abfällen sowie für die Stilllegung, deren Bewertung durch
baubedingten Rückstellungen 210 Mio. € (Vorjahr:
zivilrechtliche Verträge konkretisiert ist. Sie beinhaltet die
151 Mio. €) zugeführt. Die Zuführung war in Höhe von
zu erwartenden restlichen Kosten der Wiederaufarbeitung,
128 Mio. € (Vorjahr: 108 Mio. €) ergebnisneutral, da sie in
der Rücknahme (Transport, Behälter) und Zwischenlagerung
diesem Umfang unter dem Posten „Sachanlagen“ aktiviert
der daraus resultierenden radioaktiven Abfälle sowie die
wurde. Der Zinsanteil bei der Zuführung zu den bergbau-
Mehrkosten der Verwertung von Uran und Plutonium aus
bedingten Rückstellungen betrug 123 Mio. € (Vorjahr:
der Wiederaufarbeitung. Die Kosten beruhen auf bestehen-
113 Mio. €).
den Verträgen mit ausländischen Wiederaufarbeitungsunternehmen und mit der GNS. Daneben sind hier die Kosten
Die Rückstellungen für Restrukturierungen beziehen sich
der Transporte und Zwischenlagerung von abgebrannten
im Wesentlichen auf Maßnahmen für den sozialverträgli-
Brennelementen im Rahmen der direkten Endlagerung
chen Personalabbau aus Vorjahren.
185
Konzernabschluss
(26) Finanzverbindlichkeiten
in Mio. €
31.12.07
Langfristig
Kurzfristig
Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen)
9.029
1.622
31.12.06
Langfristig
Kurzfristig
14.507
1.873
Commercial Paper
546
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
564
790
754
628
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
404
Übrige sonstige Finanzverbindlichkeiten
172
453
423
411
491
10.046
3.239
15.672
3.710
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden Finanz-
Änderungen des Konsolidierungskreises verminderten die
verbindlichkeiten in Höhe von 97 Mio. € (Vorjahr:
Finanzverbindlichkeiten um 3.513 Mio. €.
105 Mio. €).
Ausstehende Anleihen betreffen die RWE AG und die RWE
Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten waren
Finance B.V. Die Nominalverzinsung liegt zwischen 2,0 und
9.886 Mio. € (Vorjahr: 15.233 Mio. €) verzinslich. Verbind-
6,5% (Vorjahr: 0 und 8,0%) für öffentliche Anleihen sowie
lichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren zu großen
zwischen 2,3 und 7,0% (Vorjahr: 0,78 und 10,0%) für Pri-
Teilen aus den früheren Aktivitäten übernommener Gesell-
vatplatzierungen (je nach Währung, Laufzeit und Bege-
schaften. Die Nominalverzinsung bewegt sich – abhängig
bungszeitpunkt).
von Währung, Laufzeit und Vertragsgestaltung – wie im
Vorjahr zwischen 2,0 und 9,0%.
4.5
Anhang
Die Struktur unserer wesentlichen Anleihen stellte sich zum
31. Dezember 2007 wie folgt dar:
Emittent
Ausstehender Betrag
Buchwert
Kupon in %
RWE AG
86 Mio. €
86 Mio. €
5,625
RWE AG
100 Mio. €
100 Mio. €
variabel1
RWE AG
Fälligkeit
Juni 2009
November 2017
600 Mio. €
593 Mio. €
5,75
Februar 2033
RWE Finance B.V.
1.282 Mio. €
1.281 Mio. €
5,375
April 2008
RWE Finance B.V.
500 Mio. CHF
302 Mio. €
2,0
Dezember 2008
RWE Finance B.V.
500 Mio. £
682 Mio. €
4,625
August 2010
RWE Finance B.V.
1.808 Mio. €
1.845 Mio. €
6,125
Oktober 2012
RWE Finance B.V.
630 Mio. £
856 Mio. €
6,375
Juni 2013
RWE Finance B.V.
530 Mio. €
527 Mio. €
4,625
Juli 2014
RWE Finance B.V.
850 Mio. €
853 Mio. €
6,25
April 2016
RWE Finance B.V.
980 Mio. €
975 Mio. €
5,125
Juli 2018
RWE Finance B.V.
570 Mio. £
781 Mio. €
6,5
April 2021
RWE Finance B.V.
488 Mio. £
662 Mio. €
5,625
Dezember 2023
RWE Finance B.V.
760 Mio. £
1.035 Mio. €
6,25
Juni 2030
diverse
73 Mio. €
diverse
diverse
Übrige (inkl. Schuldscheindarlehen)
Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen)
10.651 Mio. €
1 Zinstermin: 15.05./15.11.
Von den Finanzverbindlichkeiten waren zum Bilanzstichtag
5,62%). Zum Stichtag hatte die RWE AG keine Commercial
10.429 Mio. € (Vorjahr: 15.606 Mio. €) der Bewertungskate-
Paper (Vorjahr: 546 Mio. €) emittiert.
gorie „zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene
Verbindlichkeiten“ zugeordnet. Die beizulegenden Zeitwer-
Bei den sonstigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich
te betrugen 10.712 Mio. € (Vorjahr: 16.494 Mio. €).
im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing. Die Leasingverträge betreffen insbesondere Inves-
Im Berichtszeitraum wurden vereinzelt Commercial Paper
titionsgüter im Strom- und Wassergeschäft.
auf dem europäischen bzw. dem US-amerikanischen Kapitalmarkt emittiert. Das Programm wurde mit bis zu
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen
0,5 Mrd. € (Vorjahr: 4,0 Mrd. €) in Anspruch genommen. Die
haben folgende Fälligkeiten:
Verzinsung lag zwischen 3,59 und 4,26% (Vorjahr: 2,34 und
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing-Verträgen
in Mio. €
Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen
31.12.07
31.12.06
Nominal- AbzinsungsBarwert
Nominal- Abzinsungswert
betrag
wert
betrag
Fällig in bis zu einem Jahr
17
Fällig in eins bis fünf Jahren
Fällig nach über fünf Jahren
Barwert
2
15
16
1
15
57
2
55
66
11
55
99
50
49
37
11
26
173
54
119
119
23
96
187
Konzernabschluss
Darüber hinaus werden unter den sonstigen Finanzverbind-
(27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
lichkeiten die Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte
Gegenüber assoziierten Unternehmen bestanden Verbind-
ausgewiesen, die unsere Geschäftspartner nach den Rege-
lichkeiten in Höhe von 71 Mio. € (Vorjahr: 90 Mio. €).
lungen der European Energy Exchange, Leipzig, sowie bei
außerbörslichen Geschäften für RWE-Konzerngesellschaften
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben
hinterlegen müssen.
regelmäßig kurze Restlaufzeiten. Die bilanzierten Werte
stellen daher näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte
Von den Finanzverbindlichkeiten sind 84 Mio. € (Vorjahr:
dar.
125 Mio. €) durch Grundpfandrechte und 11 Mio. € (Vorjahr:
13 Mio. €) durch ähnliche Rechte gesichert.
Aus der Explorationstätigkeit resultierten Verbindlichkeiten
in Höhe von 81 Mio. € (Vorjahr: 57 Mio. €).
Änderungen des Konsolidierungskreises minderten die
Verbindlichkeiten insgesamt um 1.063 Mio. €.
(28) Übrige Verbindlichkeiten
in Mio. €
31.12.07
Langfristig
Kurzfristig
31.12.06
Langfristig
Kurzfristig
514
446
Verbindlichkeiten aus Steuern
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
305
170
361
171
Derivate
304
5.774
643
6.334
2.088
362
3.175
310
887
2.149
842
2.266
3.584
8.969
5.021
9.527
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige übrige Verbindlichkeiten
Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
sind insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an
Sozialversicherungen ausgewiesen.
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
in Mio. €
Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse
31.12.07
Langfristig
Kurzfristig
31.12.06
Langfristig
Kurzfristig
1.894
171
2.992
163
14
2
15
2
Investitionszuwendungen für Anlagegegenstände
Steuerpflichtige Zuschüsse
Steuerfreie Zulagen
Sonstige
1
179
189
168
145
2.088
362
3.175
310
4.5
Anhang
Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten enthalten
Die unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen
792 Mio. € (Vorjahr: 777 Mio. €) langfristige und wie im
Finanzinstrumente haben überwiegend kurze Restlaufzeiten.
Vorjahr 1.159 Mio. € kurzfristige Kaufpreisverbindlichkeiten
Die bilanzierten Werte stellen daher näherungsweise die
aus gewährten Andienungsrechten (Put-Optionen) bzw. aus
beizulegenden Zeitwerte dar. Die derivativen Finanzinstru-
dem Terminkauf von Minderheitenanteilen, die gemäß
mente werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten erfasst.
IAS 32 anzusetzen waren.
Sonstige Angaben
(29) Ergebnis je Aktie
übrigen finanziellen Vermögenswerte mit den fortgeführ-
Das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie ergibt
ten Anschaffungskosten angesetzt. Auf der Passivseite
sich, indem das auf die Aktien entfallende Nettoergebnis
enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentli-
durch die durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen
chen die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
Aktien geteilt wird. Auf Stammaktien und auf Vorzugsaktien
Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstru-
entfällt jeweils das gleiche Ergebnis je Aktie.
menten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte entspricht dem maximalen Ausfall-
Ergebnis je Aktie
Nettoergebnis
Zahl der im Umlauf
befindlichen Aktien
(gewichteter
Durchschnitt)
Mio. €
2007
2006
risiko. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Aus-
2.659
3.847
fallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch
Wertberichtigungen erfasst.
Tsd. Stück
562.373
562.374
Unverwässertes und
verwässertes Ergebnis je
Stamm- und Vorzugsaktie
€
4,73
6,84
Dividende je Aktie
€
3,151
3,50
Die beizulegenden Zeitwerte ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden mit anerkannten Bewertungsmethoden
1 Vorschlag für das Geschäftsjahr 2007
ermittelt. Für die Bewertung von Commodity-Derivaten
werden Kursnotierungen an aktiven Märkten (z.B. Börsenkurse) herangezogen. Liegen keine Kursnotierungen vor,
weil z.B. der Markt keine ausreichende Liquidität aufweist,
(30) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten
so werden beizulegende Zeitwerte auf der Grundlage aner-
Die Finanzinstrumente lassen sich in originäre und derivati-
kannter Bewertungsmodelle ermittelt. Dabei wird, soweit es
ve Finanzinstrumente untergliedern.
möglich ist, auf Kursnotierungen auf aktiven Märkten als
Eingabeparameter zurückgegriffen. Sollten solche Kursno-
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktiv-
tierungen nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische
seite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die For-
Planannahmen in die Bewertung ein. Diese beinhalten alle
derungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen
Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für die
Mittel. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Ver-
Preisfestsetzung berücksichtigen würden.
mögenswerte sind mit dem beizulegenden Zeitwert, die
189
Konzernabschluss
Die Wertberichtigungen für die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen Forderungen entwickelten sich
wie folgt:
Übrige Finanzanlagen
Finanzforderungen
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige
Forderungen
und sonstige
Vermögenswerte
Gesamt
214
72
433
3
722
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises
2
-2
Wertberichtigungen
des Berichtsjahres
3
138
-60
60
Wertberichtigungen für
Forderungen 2007
in Mio. €
Stand: 01.01.07
Umbuchungen
Währungsanpassungen
0
139
281
0
1
Abgänge
1
-27
-26
46
3
97
1
147
114
265
448
3
830
Übrige Finanzanlagen
Finanzforderungen
Forderungen aus
Lieferungen und
Leistungen
Sonstige
Forderungen
und sonstige
Vermögenswerte
Gesamt
178
74
271
Zu-/Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises
-1
-11
Wertberichtigungen
des Berichtsjahres
47
1
196
2
246
3
9
5
1
18
Stand: 31.12.07
Wertberichtigungen für
Forderungen 2006
in Mio. €
Stand: 01.01.06
Umbuchungen
-12
Währungsanpassungen
Abgänge
Stand: 31.12.06
523
8
8
61
13
1
47
214
72
433
3
722
Zum Abschlussstichtag bestehen überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen in folgender Höhe:
Überfällige, nicht wertberichtigte
Forderungen
in Mio. €
Bruttowert
Überfällige,
31.12.07 wertberichtigte
Forderungen
Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige
Forderungen
bis 30 Tage
31 bis 60
61 bis 90
91 bis 120
über 120
Tage
Tage
Tage
Tage
Finanzforderungen
3.305
13
1
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
9.401
843
737
Sonstige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
6.973
4
7
19.679
860
745
1
70
26
5
13
161
1
70
27
13
167
4.5
Anhang
Überfällige, nicht wertberichtigte
Forderungen
in Mio. €
Bruttowert
Überfällige,
31.12.06 wertberichtigte
Forderungen
Finanzforderungen
4.554
6
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
9.467
911
Sonstige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige
Forderungen
bis 30 Tage
31 bis 60
61 bis 90
91 bis 120
über 120
Tage
Tage
Tage
Tage
533
6.879
8
3
20.900
925
536
69
38
27
161
69
38
27
163
31.12.07
31.12.06
5.418
5.398
2
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
lassen sich in Bewertungskategorien mit den folgenden
Buchwerten untergliedern:
Buchwerte nach Bewertungskategorien
in Mio. €
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte
(5.418)
(5.398)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Davon: zu Handelszwecken gehalten
11.869
18.472
Kredite und Forderungen
14.197
16.698
5.289
5.328
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten
Davon: zu Handelszwecken gehalten
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten
(5.289)
(5.328)
19.182
24.459
2007
2006
434
-109
Finanzinstrumente wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung mit folgenden Nettoergebnissen (gemäß IFRS 7)
erfasst:
Nettoergebnisse (IFRS 7) aus Finanzinstrumenten
in Mio. €
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
(434)
(-109)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Davon: zu Handelszwecken gehalten
753
919
Kredite und Forderungen
-259
1.792
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten
-991
-2.922
Das Nettoergebnis (gemäß IFRS 7) umfasst Zinsen, Divi-
Diese Risiken werden durch ein systematisches Risikoma-
denden und Ergebnisse aus der Bewertung von Finanzin-
nagement begrenzt. Ihnen wird u.a. durch Sicherungsge-
strumenten zum beizulegenden Zeitwert.
schäfte begegnet. Auch die Konzernunternehmen unterliegen einem strikten Risikomanagement. Interne Richtlinien
Der RWE-Konzern ist als international tätiges Utility-
geben Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kon-
Unternehmen bei seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
trollen verbindlich vor.
Kredit-, Liquiditäts- und Marktrisiken ausgesetzt. Marktrisiken resultieren insbesondere aus Änderungen von Commo-
Derivative Finanzinstrumente werden eingesetzt, um Wäh-
dity-Preisen, Währungskursen, Zinssätzen und Aktienkursen.
rungs-, Commodity- und Zinsänderungsrisiken aus dem
191
Konzernabschluss
operativen Geschäft sowie Risiken aus Geldanlagen und
Cash Flow Hedges bestehen vor allem zur Absicherung
Finanzierungsvorgängen abzusichern. Als Instrumente
gegenüber Fremdwährungs- und Preisrisiken aus künftigen
dienen dabei vor allem Devisentermingeschäfte, Devisen-
Umsätzen und Beschaffungsgeschäften. Als Sicherungsin-
optionsgeschäfte, Zinsswaps, Zins-Währungs-Swaps sowie
strumente dienen Devisentermingeschäfte und Devisenop-
Commodity-Termingeschäfte, -Optionen, -Futures und
tionsgeschäfte sowie Commodity-Termingeschäfte,
-Swaps. Zusätzlich dürfen Derivate im Rahmen festgelegter
-Optionen, -Futures und -Swaps. Die Fair-Value-Änderungen
Limite zu Eigenhandelszwecken eingesetzt werden.
der Sicherungsgeschäfte werden im Other Comprehensive
Ausführliche Angaben zu Risiken, denen der Konzern aus-
Realisationszeitpunkt des Grundgeschäfts wird der Erfolgs-
gesetzt ist, sowie zu den Zielen und Prozessen des Risiko-
beitrag des Sicherungsgeschäfts aus dem Other Compre-
managements enthält das Kapitel „Entwicklung der Chan-
hensive Income aus- und in die Gewinn- und Verlustrech-
Income erfasst, bis das Grundgeschäft realisiert wird. Im
cen und Risiken“ im Lagebericht.
nung eingebucht. Der bilanzierte beizulegende Zeitwert
der im Rahmen von Cash Flow Hedges eingesetzten Siche-
Bilanzielle Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 bestehen
rungsinstrumente betrug zum Abschlussstichtag 426 Mio. €
vor allem zur Absicherung von Währungsrisiken aus Beteili-
(Vorjahr: -677 Mio. €).
gungen mit ausländischer Funktionalwährung, zur Sicherung von Fremdwährungsverbindlichkeiten und Zinsrisiken
Die im Rahmen von Cash Flow Hedges abgesicherten künf-
aus langfristigen Verbindlichkeiten sowie zur Absicherung
tigen Umsätze und Beschaffungsgeschäfte werden voraus-
von Preisrisiken aus Absatz- und Beschaffungsgeschäften.
sichtlich in den folgenden fünf Jahren fällig.
Fair Value Hedges werden vor allem zur Absicherung von
Im Berichtsjahr wurden Ineffektivitäten aus Cash Flow
festverzinslichen Ausleihungen bzw. Verbindlichkeiten
Hedges in Höhe von 14 Mio. € (Vorjahr: -10 Mio. €) in der
gegenüber Marktpreisrisiken vorgenommen. Mit den Siche-
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
rungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die festverzinslichen Instrumente in variabel verzinsliche Instrumente zu
Hedges von Nettoinvestitionen in ausländische Teilein-
transformieren und damit ihren beizulegenden Zeitwert zu
heiten dienen der Absicherung gegenüber Fremdwäh-
sichern. Als Sicherungsinstrumente dienen Zins-Swaps und
rungsrisiken aus den Beteiligungen mit ausländischer Funk-
Zins-Währungs-Swaps. Bei Fair Value Hedges werden so-
tionalwährung. Als Sicherungsinstrumente dienen Anleihen
wohl das Derivat als auch das Grundgeschäft hinsichtlich
verschiedener Laufzeiten in der entsprechenden Währung
des abgesicherten Risikos erfolgswirksam zum beizulegen-
sowie Zins-Währungs-Swaps. Währungskursänderungen aus
den Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert der im
den sichernden Anleihen sowie Fair-Value-Änderungen der
Rahmen von Fair Value Hedges eingesetzten Sicherungsin-
sichernden Zins-Währungs-Swaps fließen in die Währungs-
strumente belief sich zum Abschlussstichtag auf -25 Mio. €
umrechnungsdifferenz im Other Comprehensive Income ein.
(Vorjahr: -35 Mio. €).
Der beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente, die
für Nettoinvestitionen in ausländische Teileinheiten einge-
Aus der Buchwertanpassung der Grundgeschäfte resultier-
setzt wurden, betrug zum Abschlussstichtag 2.548 Mio. €
ten im Berichtsjahr im Finanzergebnis erfasste Verluste in
(Vorjahr: 3.486 Mio. €).
Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr Gewinne: 51 Mio. €); aus Veränderungen der Sicherungsinstrumente wurden Gewinne in
Im Berichtsjahr wurden Ineffektivitäten aus Hedges von
Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr Verluste: 51 Mio. €) im Finanzer-
Nettoinvestitionen in ausländische Teileinheiten in Höhe
gebnis erfasst.
von 36 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
4.5
Anhang
Marktrisiken resultieren aus Schwankungen finanzwirt-
Handel i.d.R. Grundgeschäfte mit kompensierenden
schaftlicher Preise. Währungs-, Zins- und Aktienkursände-
Risiken gegenüberstehen.
rungen können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit des
Konzerns beeinflussen. Wegen der internationalen Präsenz
Die Laufzeit der Zins-, Währungs-, Aktien-, Index- und
des Konzerns kommt dem Management von Wechselkurs-
Commodity-Derivate orientiert sich an der Laufzeit der
veränderungen große Bedeutung zu. Das britische Pfund
zugrunde liegenden Grundgeschäfte und liegt damit über-
und der US-Dollar sind die beiden wichtigsten Fremdwäh-
wiegend im kurz- bis mittelfristigen Bereich. Bei der Absi-
rungen für den Konzern und zwar aus zwei Gründen: Zum
cherung des Fremdwährungsrisikos von Auslandsbeteili-
einen ist der Konzern in beiden Währungsräumen geschäft-
gungen wurden längere Laufzeiten von bis zu 30 Jahren
lich aktiv. Zum anderen notieren Brennstoffe in diesen
vereinbart.
Währungen. Die Konzerngesellschaften sind grundsätzlich
verpflichtet, sämtliche Währungen über die RWE AG abzusi-
Zinsänderungs-, Währungskurs- und Aktienkursrisiken bei
chern. Diese ermittelt die Nettofinanzposition je Währung
Finanzinstrumenten sowie Commodity-Preisrisiken werden –
und sichert sie – wenn nötig – mithilfe externer Marktpart-
dem internationalen Bankenstandard entsprechend – mit
ner ab.
der Value-at-Risk-Methode gemessen. Auf der Basis historischer Wertschwankungen wird das maximale Verlustpoten-
Zinsrisiken bestehen hauptsächlich wegen der Finanzschul-
zial, das sich aus der Veränderung von Marktpreisen erge-
den und der zinstragenden Anlagen des Konzerns. Gegen
ben könnte, berechnet und laufend überwacht.
negative Wertveränderungen aus unerwarteten Zinsbewegungen sichern wir uns durch originäre und derivative
Die im Folgenden dargestellten Value-at-Risk-Angaben
Finanzgeschäfte ab.
beziehen sich entsprechend den zwingenden Vorschriften
von IFRS 7 ausschließlich auf bilanzierte Finanzinstrumente.
Die Chancen und Risiken aus den Wertveränderungen der
Nicht in der Bilanz erfasste Planpositionen, die Gegenstand
Wertpapiere werden durch ein professionelles Fonds-
einer Sicherungsbeziehung sind, und sogenannte Eigen-
management gesteuert. Finanzgeschäfte des Konzerns
verbrauchsverträge im Commodity-Bereich dürfen nicht
werden mit einer zentralen Risikomanagement-Software
berücksichtigt werden. Die Risikosituation des RWE-
erfasst und von der RWE AG überwacht. Dies ermöglicht
Konzerns wird daher unvollständig abgebildet.
einen Risikoausgleich über die Einzelgesellschaften hinweg.
Für den Commodity-Bereich hat das zentrale Risikomanagement des Konzerns Richtlinien aufgestellt, nach denen
Derivate zur Absicherung gegenüber Preisrisiken, zur Optimierung des Kraftwerkseinsatzes sowie zur Margenerhöhung eingesetzt werden dürfen. Darüber hinaus ist der
Handel mit Commodity-Derivaten in engen Limiten erlaubt.
Die Limite werden durch unabhängige organisatorische
Einheiten festgelegt und auf täglicher Basis überwacht.
Alle derivativen Finanzinstrumente werden als Vermögens-
Value at Risk für Finanzderivate
in Mio. €
Devisenderivate
Value at Risk
31.12.07
31.12.06
43,9
22,7
Termingeschäfte
5,3
5,7
Optionsgeschäfte
0,1
0,9
44,8
25,4
5,8
3,4
Zins-/Währungsderivate
Zinsderivate
Aktien-/Indexbezogene Derivate
1,9
Zum 31. Dezember 2007 beträgt der Fremdwährungs-Value-
werte oder Verbindlichkeiten mit dem beizulegenden Zeit-
at-Risk für alle nach IFRS 7 zu berücksichtigenden Positio-
wert angesetzt. Bei der Interpretation der positiven und
nen 17,2 Mio. € (Vorjahr: 10,9 Mio. €). Grundgeschäfte, die
negativen beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanz-
Gegenstand eines Cash Flow Hedge sind, wurden gemäß
instrumente ist zu beachten, dass ihnen mit Ausnahme
IFRS 7 bei der Positionsermittlung nicht berücksichtigt. Der
des vergleichsweise geringen Volumens im Commodity-
193
Konzernabschluss
so ermittelte Value at Risk spiegelt daher unter Risikoge-
In unserem Vertriebsgeschäft sind wir Kreditrisiken ausge-
sichtspunkten ein eher pessimistisches Szenario wider.
setzt, weil Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflich-
Der Value at Risk für das Zinsrisiko aus Finanzschulden und
tätsanalyse unseres Kundenportfolios auf Basis der Kreditri-
tungen nicht nachkommen. Durch eine regelmäßige Bonizugehörigen Absicherungsgeschäften belief sich zum
siko-Richtlinie des RWE-Konzerns schränken wir dieses
31. Dezember 2007 auf 69,3 Mio. € (Vorjahr: 34,5 Mio. €).
Risiko ein.
Der Value at Risk aus zinstragenden Anlagen unter Einschluss der Absicherungen betrug 21,2 Mio. € (Vorjahr:
Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich durch die Buchwerte
18,8 Mio. €).
der in der Bilanz angesetzten Finanzforderungen. Bei den
Derivaten entsprechen die Ausfallrisiken ihren positiven
Der Value at Risk für das Aktienkursrisiko lag zum
beizulegenden Zeitwerten. Im Berichtsjahr und im Vorjahr
31. Dezember 2007 bei 17,3 Mio. € (Vorjahr: 24,8 Mio. €).
waren die Ausfälle unbedeutend.
Zum 31. Dezember 2007 betrug der Value at Risk für nach
Liquiditätsrisiken. Die Refinanzierung der RWE-
IFRS 7 zu berücksichtigende Commodity-Positionen
Konzerngesellschaften erfolgt i.d.R. zentral durch die
35,2 Mio. € (Vorjahr: 97,6 Mio. €).
RWE AG. Hier besteht das Risiko, dass die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um die finanziellen Verpflichtungen
Alle Value-at-Risk-Angaben wurden mit einem Konfidenzin-
fristgerecht zu erfüllen. Im Jahr 2008 werden Kapitalmarkt-
tervall von 95% und einer Haltedauer von einem Tag
schulden mit einem Nominalvolumen von rund 1,6 Mrd. €
ermittelt.
und Bankschulden in Höhe von 0,9 Mrd. € fällig, zusätzlich
werden auch kurzfristige Verschuldungen fällig. Für die
Kreditrisiken. In unserem Finanz- und Handelsbereich
Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen flüssige Mittel und
bestehen vorwiegend Kreditbeziehungen zu Banken und
kurzfristige Wertpapiere in Höhe von insgesamt
anderen Handelspartnern mit guter Bonität. Kreditrisiken
12.780 Mio. € zur Verfügung. Darüber hinaus hat die
gegenüber Vertragspartnern werden bei Vertragsabschluss
RWE AG eine vertraglich vereinbarte ungezogene syndizier-
geprüft und laufend überwacht. Durch Festlegung von
te Kreditlinie in Höhe von 4 Mrd. €. Des Weiteren gibt es
Limiten für das Handeln mit Geschäftspartnern und gege-
ungenutzte Reserven in Höhe von 8,9 Mrd. € im Rahmen
benenfalls durch das Stellen von Barsicherheiten schränken
des 20-Mrd.-€-Debt-Issuance-Programms. Das Liquiditätsri-
wir das Kreditrisiko ein. Zudem setzen wir Kreditversiche-
siko ist daher äußerst gering.
rungen und Bankgarantien ein. Das Kreditrisiko wird im
Handelsbereich auf täglicher, im Finanzbereich auf
wöchentlicher Basis überwacht.
4.5
Anhang
Aus den finanziellen Verbindlichkeiten resultieren in den
nächsten Jahren voraussichtlich die folgenden (nicht diskontierten) Zahlungen:
Tilgungs-/Zinszahlungen für
finanzielle Verbindlichkeiten
in Mio. €
Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen)
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Tilgungszahlungen
Zinszahlungen
Buchwerte
31.12.07
2008
2009 bis
2012
Ab 2013
2008
2009 bis
2012
Ab 2013
10.651
1.623
2.703
6.403
604
2.019
3.402
1.354
913
316
125
18
45
19
Verbindlichkeiten aus Leasing
146
13
43
90
4
14
9
Übrige Finanzverbindlichkeiten
730
459
39
278
11
36
19
6.078
4.700
-1.437
3
20
31
125
404
404
8.753
8.697
44
49
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Sicherheitsleistungen für
Handelsgeschäfte
Übrige sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Tilgungs-/Zinszahlungen für
finanzielle Verbindlichkeiten
in Mio. €
Anleihen (inkl. Schuldscheindarlehen)
Commercial Paper
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Tilgungszahlungen
Zinszahlungen
Buchwerte
31.12.06
2007
2008 bis
2011
Ab 2012
2007
2008 bis
2011
Ab 2012
16.380
2.252
2.807
11.605
888
2.954
4.743
546
546
1.382
717
458
212
36
76
28
14
Verbindlichkeiten aus Leasing
162
10
42
110
5
18
15
Übrige Finanzverbindlichkeiten
740
529
63
196
10
29
27
6.977
-13.061
-7.309
-101
10
34
168
172
172
8.853
8.829
35
57
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Sicherheitsleistungen für
Handelsgeschäfte
Übrige sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
195
Konzernabschluss
(31) Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen
31.12.07
Eventualschulden
in Mio. €
31.12.06
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften
1
Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Surety Bonds
10
50
33
Verbindlichkeiten aus sonstigen Haftungsverhältnissen
4
50
48
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen belief
Der Unternehmensbereich RWE Power hat langfristige
sich zum 31. Dezember 2007 im Konzern auf 2.073 Mio. €
Bezugs- und Dienstleistungsverträge für Uran, Konversion,
(Vorjahr: 2.193 Mio. €). Außerdem bestanden Zusagen über
Anreicherung, Fertigung und Entsorgung geschlossen.
Beteiligungserwerbe in Höhe von 129 Mio. € (Vorjahr:
Aus langfristigen Aufträgen im Anlagenbaugeschäft haftet
524 Mio. €).
RWE im geschäftsüblichen Umfang.
RWE hatte der Rütgerswerke mbh, einer Tochtergesellschaft
der RAG AG, eine Kreditlinie in Höhe von 400 Mio. € zu
Aus der Mitgliedschaft in verschiedenen Gesellschaften, die
marktüblichen Konditionen gewährt, die bis zum 29. Ju-
u.a. im Zusammenhang mit Kraftwerksobjekten, mit Ergeb-
ni 2007 in Anspruch genommen werden konnte. Eine Inan-
nisabführungsverträgen und zur Abdeckung des nuklearen
spruchnahme erfolgte nicht.
Haftpflichtrisikos bestehen, obliegt uns eine gesetzliche
bzw. vertragliche Haftung.
Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs-
Mit der Solidarvereinbarung haben sich die RWE AG und die
und Versorgungsanlagen sowie Miet- und Leasingverträge
anderen Muttergesellschaften der deutschen Kernkraft-
für Lager- und Verwaltungsgebäude.
werksbetreiber verpflichtet, zur Erfüllung einer Deckungsvorsorge in Höhe von 2.244 Mio. € die haftenden Kern-
Die Mindestleasingzahlungen haben folgende Fälligkeits-
kraftwerksbetreiber im nuklearen Schadensfall finanziell so
auszustatten, dass diese ihren Zahlungsverpflichtungen
struktur:
nachkommen können. Vertragsgemäß beträgt der auf die
Operating Leasing
in Mio. €
Nominalwert
31.12.07
31.12.06
Fällig in bis zu einem Jahr
77
79
Fällig in eins bis fünf Jahren
193
228
Fällig nach über fünf Jahren
259
221
529
528
RWE AG entfallende Haftungsanteil 25,851% zuzüglich 5%
für Schadensabwicklungskosten.
Gesellschaften des RWE-Konzerns sind im Rahmen ihres
Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren involviert. RWE erwartet dadurch jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und
Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestanden
finanzielle Situation des RWE-Konzerns. Darüber hinaus
in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €).
sind Gesellschaften im Unternehmensbereich RWE Energy
an verschiedenen administrativen und regulatorischen
Verfahren (inkl. Genehmigungsverfahren) direkt beteiligt
oder von deren Ergebnissen betroffen.
4.5
Anhang
Im Zusammenhang mit gesellschaftsrechtlichen Umstruktu-
(32) Segmentberichterstattung
rierungen sind von außenstehenden Aktionären mehrere
Im RWE-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung aus
Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der
den von den Unternehmensbereichen erbrachten Leistun-
Umtauschverhältnisse bzw. der Höhe der angebotenen
gen. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche und
Barabfindung eingeleitet worden. Wir gehen davon aus,
Regionen basiert dabei auf der internen Berichterstattung.
dass die gutachterlich ermittelten und von Wirtschaftsprüfern überprüften Umtauschverhältnisse und Barabfindun-
Das Segment RWE Power umfasst die gesamte kontinental-
gen angemessen sind. Sollten rechtskräftige Gerichtsent-
europäische Stromerzeugung sowie die konzernweite
scheidungen zu anderen Ergebnissen kommen, erfolgt ein
Braunkohlegewinnung. Zum Segment RWE Power gehören
Ausgleich durch bare Zuzahlung an alle betroffenen Aktio-
auch die Upstream-Aktivitäten (Gas- und Erdölgewinnung)
näre, auch soweit sie nicht am Spruchverfahren selbst betei-
der RWE Dea. Die Handelsaktivitäten der RWE Trading sind
ligt sind.
ebenfalls dem Segment RWE Power zugeordnet, um der
engen wirtschaftlichen Verbindung der beiden Unterneh-
Im Mai und Dezember 2006 hat die EU-Kommission euro-
mensbereiche Rechnung zu tragen.
paweit bei mehreren Energieversorgern Nachprüfungen
durchgeführt. Hiervon waren auch Unternehmen des RWE-
Das Segment RWE Energy umfasst im kontinentaleuropäi-
Konzerns betroffen. Nachfolgend hat die EU-Kommission
schen Strom- und Gasbereich die Aktivitäten Verteilung,
Auskunftsersuche zu einzelnen energiemarktbezogenen
Transport und Vertrieb sowie wesentliche Teile des konti-
Fragestellungen unter anderem an RWE gerichtet, die sie
nentaleuropäischen Wassergeschäfts. Zum Segment RWE
weiterbearbeiten wird.
Energy gehört auch die im Geschäftsjahr 2007 neu gegründete RWE Gas Midstream GmbH. Die Gesellschaft ist auf die
Die EU-Kommission hat Anfang Mai 2007 ein Missbrauchs-
kommerzielle Optimierung der nicht regulierten Gasaktivi-
verfahren gegen RWE eingeleitet. Sie vermutet, dass RWE
täten ausgerichtet. Dabei handelt es sich um Beschaffungs-,
den Zugang zum Erdgastransportsystem in Deutschland
Transport- und Speicherverträge sowie das Geschäft mit
behindert habe, um eine angeblich marktbeherrschende
verflüssigtem Erdgas (LNG).
Stellung bei Erdgaslieferungen abzusichern. Dieser Vorwurf
betrifft insbesondere RWE Transportnetz Gas, eine Tochter-
RWE npower ist ein eigenes Segment und bündelt das
gesellschaft der RWE Energy. Die Kommission weist aber
gesamte Strom- und Gasgeschäft in Großbritannien.
ausdrücklich darauf hin, dass die Einleitung des Verfahrens
nicht bedeute, dass sie über abschließende Beweise für ein
Für die Geschäftsjahre 2007 und 2006 wird der Bereich
Fehlverhalten von RWE verfüge.
Wasser, der im Wesentlichen das Wassergeschäft außerhalb
Kontinentaleuropas beinhaltet, als nicht fortgeführte Aktivität gesondert dargestellt. Im Vorjahr umfassen die nicht
fortgeführten Aktivitäten auch die im Jahr 2006 veräußerte
RWE Thames Water-Gruppe.
Unter „Sonstige/Konsolidierung“ sind Konsolidierungseffekte und das Group Center aufgeführt. Darin enthalten
sind auch Tätigkeiten, die nicht den gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuzuordnen sind, so vor allem
die zentralen Dienstleistungen der RWE Systems.
197
Konzernabschluss
Segmentberichterstattung
Unternehmensbereiche 2007
RWE Power
RWE Energy RWE npower
Sonstige/
Konsolidierung
RWEKonzern
Bereich
RWEWasser
Konzern
(nicht fort- inkl. Bereich
geführte
Wasser
Aktivitäten)
8.920
92
42.507
1.601
44.108
in Mio. €
Außenumsatz
6.595
26.900
Konzern-Innenumsatz
10.003
1.310
5
-11.318
Gesamtumsatz
16.598
28.210
8.925
-11.226
42.507
1.601
44.108
3.706
2.296
724
-206
6.520
409
6.929
Betriebliches
Beteiligungsergebnis
69
460
3
9
541
-4
537
Betriebliches Ergebnis aus
at-Equity-bilanzierten
Beteiligungen
44
380
3
427
-4
423
789
906
149
79
1.923
256
2.179
669
8.571
Betriebliches Ergebnis
Betriebliche Abschreibungen
Außerplanmäßige
Abschreibungen
79
7
4
90
EBITDA
4.426
2.742
870
-136
7.902
Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit
2.531
1.809
592
1.1531
6.085
Betriebliches Vermögen (lt.
Wertmanagement-Konzept)
15.349
20.844
6.424
-2.907
39.710
189
2.230
2
1.635
1.147
587
Deutschland
EU
Großbritannien
Übrige EU
Übriges
Europa
Amerika
Sonstige
RWEKonzern
Außenumsatz
24.840
9.555
6.840
1.015
8
249
42.507
Immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und Investment Property
17.451
8.089
5.848
505
180
32.073
1.973
689
412
149
207
4.065
Buchwerte at-Equity-bilanzierter
Beteiligungen
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen und
Investment Property
90
2.421
6962
4.065
1 Davon American Water: 526 Mio. €
2 Davon American Water: 635 Mio. €
Regionen 2007
in Mio. €
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen
und Investment Property
635
4.5
Anhang
Segmentberichterstattung
Unternehmensbereiche 2006
RWE
Power
RWE
Energy
RWE
npower
RWERWEBereich Sonstige/
Bereich
Wasser Konsoli- Konzern
Wasser Konzern2
(nicht fort- dierung
(nicht fortgeführte
geführte
Aktivitäten)1
Aktivitäten)
Außenumsatz
6.574
27.398
8.485
97
Konzern-Innenumsatz
8.531
748
8
-9.287
15.105
28.146
8.493
2.744
2.506
115
in Mio. €
RWE
RWEThames Konzern
Water
inkl.
(nicht Bereich
fortWasser
geführte und RWE
Aktivität) Thames
Water
42.554
1.702
44.256
2.278
46.534
-9.190
42.554
1.702
44.256
2.278
46.534
512
-81
5.681
425
6.106
711
6.817
261
4
6
386
386
6
392
99
211
3
743
932
150
29
70
EBITDA
3.372
Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit
Betriebliches Vermögen (lt.
Wertmanagement-Konzept)
Gesamtumsatz
Betriebliches Ergebnis
Betriebliches
Beteiligungsergebnis
Betriebliches Ergebnis aus
at-Equity-bilanzierten
Beteiligungen
313
-1
312
4
316
52
1.877
264
2.141
401
2.542
10
6
115
11
126
3.177
658
-35
7.172
689
7.861
1.985
2.580
232
567
6.783
14.928
21.327
6.643
-2.692
40.206
184
2.085
1
1
2.271
1.302
1.174
396
38
4.494
Betriebliche Abschreibungen
Außerplanmäßige
Abschreibungen
Buchwerte at-Equity-bilanzierter
Beteiligungen
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen
und Investment Property
1.4193
1.5844
126
1.106
8.967
1 In Übereinstimmung mit IFRS 5 wurden die Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung angepasst; die Vorjahreszahlen in der Bilanz wurden dagegen
nicht angepasst.
2 Vor Anpassung; wie im Geschäftsbericht 2006 berichtet
3 Davon Thames Water: 1.050 Mio. €
4 Davon Thames Water: 958 Mio. €
Regionen 2006
Deutschland
EU
Großbritannien
Übrige EU
Übriges
Europa
Amerika
Sonstige
RWEKonzern
Außenumsatz
26.607
8.964
5.971
526
69
417
42.554
Immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und Investment Property
16.628
8.871
5.791
390
9.370
110
41.160
1.730
1.523
393
82
626
140
4.494
in Mio. €
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen
und Investment Property
199
Konzernabschluss
Produkte
in Mio. €
Außenumsatz
RWE-Konzern
2007
2006
42.507
42.554
Davon: Strom
(27.917)
(25.771)
Davon: Gas
(10.768)
(12.055)
Davon: Öl
(1.023)
(1.255)
Erläuterungen zu den Segmentdaten. Die KonzernInnenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den
Segmenten an. Sie werden zu den gleichen Bedingungen
wie mit fremden Dritten abgerechnet.
Die Abgrenzung des betrieblichen Ergebnisses und des
betrieblichen Vermögens ergibt sich aus dem Wertmanagement-Konzept. Beide Größen werden für Steuerungszwecke im Konzern verwendet (vgl. dazu die Seiten 208f).
Das betriebliche Ergebnis wird folgendermaßen zum
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern übergeleitet:
in Mio. €
2007
2006
6.520
5.681
-149
-330
Finanzergebnis
-1.138
-1.814
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern
5.233
3.537
Betriebliches Ergebnis
Neutrales Ergebnis
Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftli-
und kurzfristig veräußerbare festverzinsliche Wertpapiere
cher Sicht ungewöhnlich oder durch Sondervorgänge ent-
mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten.
standen sind, beeinträchtigen die Beurteilung der laufenden Geschäftstätigkeit. Sie werden in das neutrale Ergebnis
Mittelveränderungen aus dem Erwerb und der Veräußerung
umgegliedert. Falls Geschäfts- oder Firmenwerte vollkonso-
konsolidierter Gesellschaften gehen in den Cash Flow aus
lidierter Unternehmen außerplanmäßig abgeschrieben
der Investitionstätigkeit ein. Auswirkungen von Wechsel-
werden, sind diese Abschreibungen im neutralen Ergebnis
kursänderungen werden gesondert gezeigt.
enthalten.
Im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit sind u.a.
Darüber hinausgehende Ausführungen enthalten die Seiten
enthalten:
73 und 74 des Lageberichts.
• Zinseinnahmen von 861 Mio. € (Vorjahr: 2.048 Mio. €)
und Zinsausgaben von 1.517 Mio. € (Vorjahr:
Die Investitionen umfassen den Mitteleinsatz für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property.
2.827 Mio. €)
• gezahlte Ertragsteuern (abzüglich Ertragsteuererstattungen) von 970 Mio. € (Vorjahr: 998 Mio. €)
• zugeflossenes Beteiligungsergebnis (Dividenden) – nach
Im Berichtsjahr und Vorjahr hat RWE mit keinem einzelnen
Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der Equity-
Kunden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt.
Bilanzierung – in Höhe von 372 Mio. € (Vorjahr:
485 Mio. €)
(33) Angaben zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung ist nach den Zahlungsströmen aus
Im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit sind Ausschüt-
Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit geglie-
tungen an RWE-Aktionäre in Höhe von 1.968 Mio. € (Vorjahr:
dert. Der Betrag der flüssigen Mittel in der Kapitalfluss-
984 Mio. €) und an andere Gesellschafter in Höhe von
rechnung stimmt mit dem entsprechenden Gesamtbetrag
231 Mio. € (Vorjahr: 224 Mio. €) enthalten. Der Neuaufnah-
der flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Flüssige Mittel
me von Finanzschulden in Höhe von 5.577 Mio. € (Vorjahr:
umfassen Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten
4.5
Anhang
7.526 Mio. €) stehen Tilgungen in Höhe von 5.822 Mio. €
(Vorjahr: 9.257 Mio. €) gegenüber.
Die Veränderungen der flüssigen Mittel aus der Änderung
des Konsolidierungskreises betrugen -21 Mio. € (Vorjahr:
-996 Mio. €).
Die erworbenen flüssigen Mittel aus Akquisitionen in Höhe
von 7 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) werden mit den Finanzanlageinvestitionen verrechnet. Mitveräußerte Bestände an
flüssigen Mitteln von 28 Mio. € (Vorjahr: 996 Mio. €) sind in
die Einnahmen aus Desinvestments einbezogen.
Aus der Explorationstätigkeit resultiert ein Cash Flow aus
laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von -150 Mio. € (Vorjahr: -110 Mio. €) und ein Cash Flow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -221 Mio. € (Vorjahr: -101 Mio. €).
Im Berichtsjahr wurden die in den Vorjahren unter den
Sicherheitsleistungen für Handelsgeschäfte ausgewiesenen
Variation Margins mit den Marktwerten der zugrunde liegenden Derivate saldiert. Die Zahlungen aus Variation
Margins werden nicht mehr im Cash Flow aus der Finanzie-
31.12.07
31.12.06
1.922
2.794
Kurzfristige Wertpapiere
10.858
16.788
Langfristige Wertpapiere
444
1.047
Sicherheitsleistungen für
Handelsgeschäfte
1.118
2.426
Sonstige Finanzforderungen
1.007
1.047
Finanzvermögen
15.349
24.102
Anleihen, Schuldscheindarlehen,
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten, Commercial Paper
Nettoschulden des RWE-Konzerns
in Mio. €
Flüssige Mittel
12.005
18.308
Sicherheitsleistungen für
Handelsgeschäfte
404
172
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
876
902
Finanzverbindlichkeiten
13.285
19.382
Nettofinanzschulden der
fortgeführten Aktivitäten
-2.064
-4.720
Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
3.496
11.584
Nettoschulden der
fortgeführten Aktivitäten
1.432
6.864
Nettoschulden der nicht
fortgeführten Aktivitäten
3.624
Nettoschulden des RWE-Konzerns
5.056
6.864
rungstätigkeit, sondern im Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen. 471 Mio. € der im Cash Flow
Die sonstigen Finanzforderungen enthalten im Wesentli-
aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesenen Variation
chen die sonstigen Ausleihungen, Zinsabgrenzungen und
Margins entfallen auf Derivate, die als Sicherungsinstru-
Finanzforderungen gegenüber nicht konsolidierten Toch-
mente bei Cash Flow Hedges eingesetzt sind.
terunternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Die sonstigen Finanzschulden
Durch Erst- und Entkonsolidierungen haben sich die Netto-
umfassen im Wesentlichen die Finanzverbindlichkeiten
finanzschulden um 44 Mio. € erhöht.
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,
Die flüssigen Mittel unterliegen keinen Verfügungsbe-
sowie die übrigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten. Die
schränkungen.
Nettofinanzschulden stellen den Saldo aus Finanzvermögen
und Finanzverbindlichkeiten dar.
201
Konzernabschluss
(34) Angaben zu Konzessionen
Zwischen Unternehmen des RWE-Konzerns und den Gebietskörperschaften der RWE-Versorgungsbereiche bestehen eine Reihe von Wegenutzungsverträgen und Konzessionsvereinbarungen im Strom-, Gas- und Wasserbereich.
Im Strom- und Gasgeschäft regeln Wegenutzungsverträge
Abschlussposten aus Geschäften
mit assoziierten Unternehmen
in Mio. €
Erträge
Aufwendungen
Forderungen
Verbindlichkeiten
2007
2006
566
938
87
125
814
951
4
86
die Nutzung von öffentlichen Verkehrswegen für das Legen
und die Nutzung von Leitungen, die der allgemeinen Ener-
Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditio-
gieversorgung dienen. Die Laufzeit der Wegenutzungsver-
nen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grund-
träge beträgt höchstens 20 Jahre. Nach Ablauf der Verträge
sätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit
besteht eine gesetzliche Pflicht zur Überlassung der örtli-
anderen Unternehmen. Von den Forderungen werden
chen Verteilungsanlagen an das neue Energieversorgungs-
88 Mio. € (Vorjahr: 232 Mio €), von den Verbindlichkeiten
unternehmen gegen Zahlung einer angemessenen Vergü-
4 Mio. € (Vorjahr: 86 Mio. €) innerhalb eines Jahres fällig.
tung an RWE.
Für die Forderungen bestehen wie im Vorjahr Garantien in
Höhe von 0 Mio. € und sonstige Sicherheiten in Höhe von
Mit den Wasser-Konzessionsvereinbarungen werden das
1 Mio. € (Vorjahr: 4 Mio. €). In den Forderungen sind verzins-
Recht und die Verpflichtung zur Bereitstellung von Wasser-
liche Ausleihungen an die Berlinwasser-Gruppe in Höhe von
und Abwasserdienstleistungen, zum Betrieb der dazugehö-
725 Mio. € (Vorjahr: 720 Mio. €) enthalten.
rigen Infrastruktur (z.B. Wasserversorgungsanlagen) und
zur Investitionstätigkeit geregelt. Die Konzessionen im
Darüber hinaus bestand zum 31. Dezember 2007 eine
Wasserbereich laufen i.d.R. über einen Zeitraum von bis zu
ungenutzte Kreditlinie für die Berlinwasser-Gruppe in Höhe
50 Jahren.
von 25 Mio. € (Vorjahr: 30 Mio. €).
(35) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und
Zudem sind seit dem 1. Oktober 2007 die Gesellschaften
Personen
der Georgsmarienhütte-Gruppe nahestehende Unterneh-
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhalten
men im Verhältnis zur RWE AG, da der Vorstandsvorsitzende
die RWE AG und ihre Tochterunternehmen Geschäftsbezie-
der RWE AG, Herr Dr. Großmann, Gesellschafter der Ge-
hungen zu zahlreichen Unternehmen. Dazu gehören auch
orgsmarienhütte Holding GmbH ist. An Unternehmen der
assoziierte Unternehmen, die als nahestehende Unterneh-
Georgsmarienhütte-Gruppe wurden seit dem 1. Oktober
men des Konzerns gelten, u.a. die im Unternehmensbereich
2007 Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2 Mio. € von
RWE Energy at-Equity-bilanzierten Beteiligungen an kom-
RWE-Konzernunternehmen erbracht. Unternehmen der
munalen Unternehmen, insbesondere an Stadtwerken.
Georgsmarienhütte-Gruppe haben seit dem 1. Oktober
2007 Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,1 Mio. € an
Im Geschäftsjahr 2007 wurden mit wesentlichen naheste-
Gesellschaften des RWE-Konzerns erbracht. Zum 31. De-
henden Unternehmen Geschäfte getätigt, die zu folgenden
zember 2007 hat die Georgsmarienhütte-Gruppe Verbind-
Abschlussposten bei RWE führten:
lichkeiten in Höhe von 0,7 Mio. € gegenüber RWEKonzerngesellschaften. Alle Geschäftsbeziehungen sind zu
marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und
unterscheiden sich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen.
4.5
Anhang
Der RWE-Konzern hat mit keiner nahestehenden Person
ten. LTIP kamen nicht zur Ausübung (Vorjahr: 2.787 Tsd. €).
wesentliche Geschäfte abgeschlossen.
In der Gesamtsumme des Vorjahres waren auch Mandats-
Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergü-
ten enthalten. Die Pensionsverpflichtungen (Defined Bene-
vergütungen in Höhe von 38 Tsd. € von Tochtergesellschaftungshöhe von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergü-
fit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vor-
tungsbericht dargestellt. Der Vergütungsbericht ist Be-
stands und ihren Hinterbliebenen belaufen sich zum Bilanz-
standteil des Lageberichts.
stichtag auf 114.729 Tsd. € (Vorjahr: 111.291 Tsd.€). Davon
entfallen 19.344 Tsd. € (Vorjahr: 23.672 Tsd. €) auf Tochter-
Die Gesamtvergütung des Vorstands betrug 17.376 Tsd. €
gesellschaften.
(Vorjahr: 18.038 Tsd. €), zuzüglich Dienstzeitaufwand für
Pensionen in Höhe von 1.913 Tsd. € (Vorjahr: 1.954 Tsd. €).
Die Bezüge des Wirtschaftsbeirats betragen 289 Tsd. €
Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2007 kurzfristige
(Vorjahr: 363 Tsd. € zuzüglich Mandatsvergütungen von
Vergütungsbestandteile in Höhe von 12.782 Tsd. €. Außer-
Tochtergesellschaften in Höhe von 36 Tsd. €).
dem wurden langfristige Vergütungsbestandteile im Rahmen des Beat (Tranche 2007) mit einem Ausgabezeitwert
Die Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands und des
von 4.594 Tsd. € zugeteilt.
Aufsichtsrats gemäß § 285 Nr. 10 HGB sind auf den Seiten
210 bis 214 aufgeführt.
Die Bezüge des Aufsichtsrats summierten sich im Geschäftsjahr 2007 auf 3.237 Tsd. € (Vorjahr: 3.481 Tsd. €). Außerdem
(36) Honorare des Abschlussprüfers
erhielten Aufsichtsratsmitglieder Mandatsvergütungen von
Für die im Geschäftsjahr 2007 und im Vorjahr erbrachten
Tochtergesellschaften in Höhe von insgesamt 268 Tsd. €
Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernab-
(Vorjahr: 194 Tsd. €).
schlusses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie von Gesellschaften
Ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebe-
des internationalen PwC-Netzwerks sind folgende Honorare
nen erhielten 8.932 Tsd. € (Vorjahr: 11.803 Tsd. €), davon
als Aufwand erfasst worden:
1.899 Tsd. € (Vorjahr: 1.885 Tsd. €) von TochtergesellschafHonorare des Abschlussprüfers
in Mio. €
Abschlussprüfungen
2007
Gesamt
Davon:
Deutschland
2006
Gesamt
Davon:
Deutschland
17,6
9,3
16,7
7,3
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen
3,1
3,0
4,8
4,6
Steuerberatungsleistungen
0,4
0,2
1,8
0,8
Sonstige Leistungen, die für die RWE AG oder
Tochterunternehmen erbracht worden sind
0,6
0,5
0,3
0,3
21,7
13,0
23,6
13,0
Im Gesamtaufwand sind die angefallenen Honorare der
Prüfung der Abschlüsse der RWE AG und ihrer Tochterun-
nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 4,3 Mio. €
ternehmen. Honorare für sonstige Bestätigungs- oder Be-
(Vorjahr: 6,4 Mio. €) enthalten.
wertungsleistungen entfallen in erster Linie auf DueDiligence-Dienstleistungen im Zusammenhang mit Akquisi-
Die Honorare für Abschlussprüfungen beinhalten vor allem
tionen und Desinvestitionen. Weiterhin werden unter die-
die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die prüferi-
sem Posten Honorare für die Prüfung des internen Kontroll-
sche Durchsicht von Zwischenfinanzberichten sowie für die
systems, insbesondere von IT-Systemen, sowie Aufwen-
203
Konzernabschluss
dungen im Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtli-
• RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen
chen Vorgaben erfasst. In den Honoraren für Steuerbera-
• RWE Power Erste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung
tungsleistungen sind insbesondere Honorare für die Beratung im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuererklä-
mbH, Essen
• RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen
rungen und der Prüfung von Steuerbescheiden sowie in
• RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen
sonstigen nationalen und internationalen Steuerangele-
• RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel
genheiten enthalten. Diese beinhalten bis zum 31. Oktober
• RWE Rhenas Versicherungsvermittlung GmbH, Essen
2006 auch die Steuerberatung von im Ausland lebenden
• RWE Solutions Aktiengesellschaft, Alzenau
Mitarbeitern.
• RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund
• RWE Systems Computing GmbH, Dortmund
(37) Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB bzw.
• RWE Systems Consulting GmbH, Essen
§ 264b HGB
• RWE Systems Development GmbH & Co. KG, Dortmund
Die folgenden inländischen Tochtergesellschaften haben im
• RWE Systems Immobilien Alzenau GmbH, Alzenau
Geschäftsjahr 2007 in Teilen von der Befreiungsvorschrift
• RWE Systems Immobilien GmbH u. Co. KG, Essen
des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB Gebrauch gemacht:
• RWE Trading GmbH, Essen
• BGE Beteiligungs-Gesellschaft für Energieunternehmen
• RWE Transportnetz Gas GmbH, Dortmund
mbH, Essen
• RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund
• eprimo GmbH, Neu-Isenburg
• RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund
• GBV Dreizehnte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung
• RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund
mbH & Co. KG, Essen
• GBV Fünfte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH,
Essen
• GBV Siebte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH,
• RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH,
Recklinghausen
• SKW Steinkohlen-Wärme GmbH, Kamp-Lintfort
• Thyssengas GmbH, Duisburg
Essen
• GBV Vierzehnte Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung
mbH, Essen
(38) Erklärung gemäß § 161 AktG
Für die RWE AG und ihre börsennotierten deutschen Toch-
• HEC GmbH, Dortmund
terunternehmen sind die gemäß § 161 AktG vorgeschriebe-
• Kavernenspeicher Staßfurt GmbH, Staßfurt
nen Erklärungen zum Corporate Governance Kodex abgege-
• OIE Aktiengesellschaft, Idar-Oberstein
ben und den Aktionären zugänglich gemacht worden.
• Rheinische Baustoffwerke GmbH, Bergheim
• rhenag Beteiligungs GmbH, Köln
(39) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
• RWE Aqua Holdings GmbH, Essen
Ausführungen zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
• RWE Aqua International GmbH, Essen
enthält der Lagebericht.
• RWE Dea AG, Hamburg
• RWE Dea Suez GmbH, Hamburg
• RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund
• RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund
• RWE Fuel Cells GmbH, Essen
• RWE Gas Midstream GmbH, Essen
• RWE KAC Dezentrale Energien GmbH & Co. KG, Dortmund
• RWE Key Account Contracting GmbH, Essen
• RWE Key Account GmbH, Essen
• RWE Kundenservice GmbH, Bochum
• RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Mitte mbH, Essen
>
4.6 Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk
des Konzernabschlussprüfersdes
Konzernabschlussprüfers
Wir haben den Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn-
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahres-
und Verlustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Verän-
abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen
derung des Eigenkapitals und Anhang – und den Konzern-
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,
lagebericht der RWE Aktiengesellschaft, Essen, der mit dem
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungs-
Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das
grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vor-
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft.
stands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammenge-
Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lagebe-
fasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU an-
richts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
zuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt
in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unse-
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
re Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernab-
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
schluss und den zusammengefassten Lagebericht ab-
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
zugeben.
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden han-
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßi-
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
ger Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der
lage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht
International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen.
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstel-
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick-
lung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der
lung zutreffend dar.
anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch
den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes
Essen, den 14. Februar 2008
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
PricewaterhouseCoopers
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
Aktiengesellschaft
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Manfred Wiegand
Markus Dittmann
Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben
205
>
Weitere
Informationen
Wesentliche Beteiligungen
(Stand: 31.12.2007)
I. Verbundene Unternehmen
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
%
RWE Aktiengesellschaft, Essen
Mitarbeiter2
2007
im Jahresdurchschnitt
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Umsatzerlöse
2007
8.400.050
2.944.906
-
355
2.171.058
-1
8.579
13.184
1
in Mio.€
RWE Power
RWE Power Aktiengesellschaft, Köln und Essen
100
Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH, Lingen (Ems)
99
165.545
267
303
Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH, Gundremmingen
75
84.184
8.343
256
712
51
200.203
47.002
277
2.420
100
63.294
-1
543
164
1
1.020
807
251
59
Mátrai Erömü Zártkörüen Müködö Részvénytársaság
(MÁTRA), Visonta/Ungarn
Rheinbraun Brennstoff GmbH, Köln
-
RWE Dea AG, Hamburg
100
1.323.905
RWE Dea Norge AS, Oslo/Norwegen
100
153.201
54.506
-
1
RWE Dea Suez GmbH, Hamburg
100
87.226
-
185
106
RWE Trading GmbH, Essen
100
51.100
-1
13.760
511
100
1.017.905
-1
7.785
488
Budapesti Elektromos Müvek Nyrt. (ELMÜ), Budapest/Ungarn
55
1.041.267
767.498
1.080
695
Emscher Lippe Energie GmbH, Gelsenkirchen
79
73.371
12.317
485
649
Energis GmbH, Saarbrücken
64
136.782
22.588
345
327
64
888.810
99.286
2.348
2.173
100
4.045
-1
341
7
1
RWE Energy
RWE Energy Aktiengesellschaft, Dortmund
envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz
envia Netzservice GmbH, Chemnitz
envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale)
100
24
1.653
4
eprimo GmbH, Neu-Isenburg
100
4.600
-1
87
30
Észak-magyarországi Áramszolgáltató Nyrt. (ÉMÁSZ),
Miskolc/Ungarn
54
366.442
229.688
387
356
EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH, Stolberg
54
36.457
11.261
349
370
Jihomoravská plynárenská, a.s., Brno/Tschechien
50
205.446
24.540
595
945
Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-Aktiengesellschaft,
Koblenz
58
71.793
5.539
412
532
Lechwerke AG, Augsburg
90
226.756
53.150
883
1.142
100
25
-1
530
4
60
93.786
25.004
677
293
LEW Verteilnetz GmbH, Augsburg
MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Halle
rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft, Köln
-
75
278.434
164.192
267
325
RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund
100
4.350.032
-1
-
-
RWE Energy Nederland N.V., Hoofddorp/Niederlande
100
368.240
35.730
1.198
166
RWE Gas International B.V., Hoofddorp/Niederlande
100
4.507.949
241.407
-
-
25
-
1
1.999
98
-
1
260
14
20.643
240
78
RWE Key Account GmbH, Essen
100
RWE Kundenservice GmbH, Bochum
100
25
RWE Obragas N.V., Helmond/Niederlande
100
99.211
1 Ergebnisabführungsvertrag
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
Wesentliche Beteiligungen (Stand: 31.12.2007)
I. Verbundene Unternehmen
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
Mitarbeiter3
2007
im Jahresdurchschnitt
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Umsatzerlöse
2007
%
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
RWE Rhein-Ruhr Aktiengesellschaft, Essen
100
238.405
-1
5.114
4.816
RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, Siegen
100
25
-1
704
30
1
in Mio.€
RWE Energy
RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel
100
25
2.241
6
RWE Stoen S.A., Warschau/Polen
100
190.384
15.042
-
516
919
RWE Transgas, a.s., Prag/Tschechien
100
3.465.323
461.602
2.579
315
RWE Trangas Net, s.r.o., Prag/Tschechien
100
2.054.020
243.586
369
710
1
RWE Transportnetz Gas GmbH, Dortmund
100
55
299
76
RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund
100
613.025
-1
4.860
276
80
283.185
-1
4.784
2.646
1
RWE Westfalen-Weser-Ems Aktiengesellschaft, Dortmund
-
RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice GmbH, Dortmund
100
25
-
912
23
RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, Recklinghausen
100
25
-1
1.663
3
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH,
Mülheim an der Ruhr
80
74.690
8.433
106
433
Severočeská plynárenská, a.s., Ústí nad Labem/Tschechien
100
117.107
20.226
308
380
Severomoravská plynárenská, a.s., Ostrava/Tschechien
68
190.149
36.655
442
640
Stadtwerke Düren GmbH, Düren
75
27.044
6.312
155
214
Středočeská plynárenská, a.s., Prag/Tschechien
97
92.267
2.270
258
366
Süwag Energie AG, Frankfurt am Main
78
264.359
44.050
1.501
1.441
Süwag Netz GmbH, Frankfurt am Main
100
25
-1
481
13
100
179.695
1
101
–
VSE Aktiengesellschaft, Saarbrücken
69
133.212
14.301
327
297
Východočeská plynárenská, a.s., Hradec Králové/Tschechien
67
121.360
16.373
269
461
100
99.893
24.030
201
343
100
940.138
216.912
8.925
11.845
100
3.801.662
- 117.592
1.601
5.257
100
10.309
4.214
–
–
275.775
1
2.009
1.506
Thyssengas GmbH, Duisburg
Západočeská plynárenská, a.s., Plzen/Tschechien
-
RWE npower
RWE Npower Holdings plc, Swindon/Großbritannien2
Bereich Wasser
American Water Works Company, Inc.,
Wilmington/Delaware/USA
American Water-Gruppe2,4 mit 65 Tochterunternehmen in den
USA und Kanada
Sonstige Tochterunternehmen
RWE Finance B.V., Hoofddorp/Niederlande
RWE Systems Aktiengesellschaft, Dortmund
1
2
3
4
Ergebnisabführungsvertrag
Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
Umgerechnet in Vollzeitstellen
nicht fortgeführte Aktivität
100
-
207
Weitere
Informationen
II. Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert sind
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
%
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
RWE Power
TCP Petcoke Corporation, Dover/Delaware/USA1
50
5.649
10.607
Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft, Mannheim
40
114.141
6.647
RWE Energy
AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Gevelsberg
50
62.965
14.436
Cegedel S.A., Luxemburg/Luxemburg1
30
488.450
75.286
Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW 21), Dortmund
47
150.437
65.406
EVH GmbH, Halle (Saale)
30
76.736
236
Fövárosi Gázmüvek Zrt., Budapest/Ungarn
50
162.886
20.765
Kärntner Energieholding Beteiligungs-GmbH, Klagenfurt/Österreich1
49
418.262
31.470
KEW Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG, Neunkirchen
29
71.171
8.533
Niederrheinische Versorgung und Verkehr Aktiengesellschaft, Mönchengladbach1
50
437.706
32.558
Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Ludwigshafen
27
186.256
19.089
Regionalgas Euskirchen GmbH & Co. KG, Euskirchen
43
48.803
9.297
RheinEnergie AG, Köln
20
564.045
185.358
RWE-Veolia Berlinwasser Beteiligungs AG, Berlin
50
275.854
11.925
SpreeGas Gesellschaft für Gasversorgung und Energiedienstleistung mbH, Cottbus
33
21.044
6.616
Stadtwerke Duisburg Aktiengesellschaft, Duisburg
20
153.223
26.543
Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft, Essen
29
116.557
33.945
Südwestfalen Energie und Wasser AG, Hagen
19
277.865
13.261
TIGÁZ Tiszántúli Gázszolgáltató Zrt., Hajdúszoboszló/Ungarn
44
141.190
- 2.854
Východoslovenská energetika, a.s., Košice/Slowakei
49
194.940
61.089
ZOV Zagrebacke Optpadne Vode d.o.o., Zagreb/Kroatien
49
81.835
29.863
Beteiligungsanteil gemäß
§ 16 AktG
%
Eigenkapital
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
Ergebnis
des letzten
Geschäftsjahres
in Tsd.€
19
255.387
20.967
1 Daten aus dem Konzernabschluss der Gesellschaft
III. Sonstige Beteiligungen
RWE Energy
Stadtwerke Chemnitz Aktiengesellschaft, Chemnitz
>
Wertmanagement-Konzept
Wertmanagement-Konzept
des RWE-Konzerns
des RWE-Konzerns
Renditeorientierte Unternehmenssteuerung. Im Zentrum
um bei der Beurteilung von Investitionen und zugleich
unserer Strategie steht die Steigerung des Unternehmens-
Maßstab für die Bonuszahlungen an unsere Führungskräfte.
wertes. Zusätzlicher Wert wird dann geschaffen, wenn die
Rendite auf das eingesetzte Vermögen die Kapitalkosten
Geänderte Methodik ab 2007. Wir haben unser Wert-
übersteigt. Wir messen die Rendite als Return on Capital
management-Konzept methodisch weiterentwickelt. Ab-
Employed (ROCE). Der ROCE zeigt die rein operative Rendi-
nutzbare Gegenstände des Anlagevermögens erfassen wir
te. Er ergibt sich, wenn das betriebliche Ergebnis durch das
nicht mehr mit ihren aktuellen Buchwerten, sondern mit der
betriebliche Vermögen geteilt wird.
Hälfte der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bei Finanzanlagen berücksichtigen wir die im Kaufpreis
Die Tabelle auf Seite 209 oben stellt dar, wie die Kapital-
enthaltenen Firmenwerte aber weiterhin in voller Höhe.
kosten hergeleitet werden. Diese ermitteln wir als gewich-
Unsere Rendite-Anforderungen an Akquisitionsvorhaben
teten Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten.
basieren nach wie vor auf dem Buchwertkonzept.
Die Eigenkapitalkosten erfassen die über eine risikolose
Die neue Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die ROCE-
Anlage hinausgehende unternehmensspezifische Rendite-
Ermittlung nicht mehr von der Abschreibungsdauer beein-
erwartung des Kapitalmarktes bei einer Investition in die
flusst wird. Dies verringert die durch den Investitionszyklus
RWE-Aktie. Die Fremdkapitalkosten orientieren sich an den
verursachten Schwankungen der Wertbeiträge. Wir haben
langfristigen Finanzierungskonditionen im RWE-Konzern
das neue Konzept im zurückliegenden Geschäftsjahr erst-
und berücksichtigen die steuerliche Abzugsfähigkeit von
mals angewendet. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden
Fremdkapitalzinsen (Tax Shield). Für das Fremdkapital legen
die Vorjahreszahlen angepasst. Der RWE-Konzern weist nun
wir im Konzern einen Kostensatz vor Steuern von 5,25%
ein deutlich höheres betriebliches Vermögen und dement-
zugrunde. Beim Eigenkapital nehmen wir einen Zinssatz für
sprechend niedrigere Renditen und Wertbeiträge auf. Die
eine risikolose Anlage in Höhe von 4,75% als Basis und
stärksten Abweichungen zu den nach altem Konzept ermit-
addieren konzern- sowie bereichsspezifische Risikoauf-
telten Werten treten in den Bereichen RWE Power und
schläge. Wir operieren dabei mit einem Betafaktor von 0,74.
RWE Energy auf.
Das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital setzen wir mit
Niedrigere Kapitalkosten ab 2008. Eine zweite Anpas-
50 zu 50 an. Dieser Wert wird nicht aus den Buchwerten der
sung im Wertmanagement-Konzept betrifft die Höhe der
Bilanz abgeleitet, sondern basiert u.a. auf einer Marktbe-
Kapitalkosten. Ab 2008 legen wir für den RWE-Konzern
wertung des Eigenkapitals und auf Annahmen über die
einen um einen halben Prozentpunkt verringerten Wert von
langfristige Entwicklung von Nettofinanzposition und Rück-
8,5% zugrunde. Bei den Unternehmensbereichen und den
stellungen. Insgesamt kommen wir so – wie im Vorjahr – auf
einzelnen Business Units nehmen wir ebenfalls eine Absen-
Kapitalkosten für den RWE-Konzern von 9,0% vor Steuern.
kung um einen halben, bei RWE Dea um einen ganzen
Prozentpunkt vor. Hintergrund sind die für 2008 beschlos-
Die Differenz von ROCE und Kapitalkostensatz ergibt den
senen Senkungen der Unternehmenssteuern in Deutschland
relativen Wertbeitrag. Durch Multiplikation mit dem einge-
und Großbritannien. Die Anpassung der Kapitalkosten vor
setzten betrieblichen Vermögen erhält man den absoluten
Steuern bewirkt, dass die Kapitalkosten nach Steuern un-
Wertbeitrag, den wir als zentrale Steuerungsgröße einset-
verändert bleiben. Sie belaufen sich für den RWE-Konzern
zen. Je höher dieser ausfällt, desto attraktiver ist die jewei-
auf 6,0%.
lige Aktivität für unser Portfolio. Er ist wesentliches Kriteri-
209
Weitere
Informationen
RWE-Konzern – Kapitalkosten
2007
Ab 2008
Risikoloser Zinsfuß
%
4,75
4,75
Marktprämie
%
5,0
5,0
Betafaktor
0,74
0,67
Eigenkapitalkosten nach Steuern
%
8,5
8,1
Fremdkapitalkosten vor Steuern
%
5,25
5,25
Steuersatz für Fremdkapital
%
31,4
27,0
Tax Shield
%
-1,65
-1,40
Fremdkapitalkosten nach Steuern
%
3,6
3,8
Anteil Eigenkapital
%
50
50
Anteil Fremdkapital
%
50
50
Kapitalkosten nach Steuern
%
6,0
6,0
Steuersatz für pauschale Umrechnung
%
35
30
Kapitalkosten vor Steuern
%
9,0
8,5
31.12.2006
31.12.2007
Mio. €
53.456
46.598
RWE-Konzern – Ermittlung des betrieblichen Vermögens
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen
+ Beteiligungen inkl. Ausleihungen
1
2
Mio. €
3.917
3.902
+ Vorräte
Mio. €
2.226
2.352
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Mio. €
8.871
8.812
+ Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte3
Mio. €
8.855
8.874
Mio. €
10.380
10.972
- Unverzinsliche Rückstellungen
4
- Unverzinsliche Verbindlichkeiten
5
Mio. €
20.635
18.467
- Korrekturen6
Mio. €
1.086
1.134
Betriebliches Vermögen
Mio. €
45.224
39.965
RWE-Konzern – Ermittlung des Wertbeitrags
2007
Betriebliches Vermögen vor Korrekturen (im Jahresdurchschnitt)
Mio. €
- Korrekturen7
Mio. €
2.885
Betriebliches Vermögen nach Korrekturen (im Jahresdurchschnitt)
Mio. €
39.710
Betriebliches Ergebnis
Mio. €
6.520
+ Zinserträge aus Leasingforderungen
Mio. €
11
Betriebliches Ergebnis für ROCE-Berechnung
Mio. €
6.531
%
16,4
ROCE
42.595
Relativer Wertbeitrag
%
7,4
Absoluter Wertbeitrag
Mio. €
2.957
1 Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Property wurden mit hälftigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt (siehe
Anlagenspiegel); Geschäfts- oder Firmenwerte und Kundenbeziehungen wurden mit ihren Buchwerten erfasst.
2 At-Equity-bilanzierte Beteiligungen und übrige Finanzanlagen (ohne langfristige Wertpapiere)
3 Enthalten sind Ertragsteueransprüche; nicht berücksichtigt sind Finanzderivate in Höhe von 424 Mio. € (Vorjahr: 282 Mio. €) und das Nettovermögen bei
fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen.
4 Die Position umfasst Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen; nicht enthalten sind Rückstellungen mit Langfristcharakter in Höhe von 581 Mio. €
(Vorjahr: 720 Mio. €).
5 Die Position umfasst Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie übrige Verbindlichkeiten; nicht enthalten sind
Finanzderivate in Höhe von 282 Mio. € (Vorjahr: 248 Mio. €) sowie Kaufpreisverbindlichkeiten von 1.951 Mio. € (Vorjahr: 1.936 Mio. €) aus Andienungsrechten
und einem Terminkauf von Minderheitenanteilen.
6 Herausgerechnet werden nach IAS 16.15 gebildete Aktiva in Höhe von 529 Mio. € (Vorjahr: 424 Mio. €), da durch sie kein Kapital gebunden wird. Außerdem
herausgerechnet werden passive latente Steuern auf den aktivierten Kundenstamm von RWE npower.
7 Größtenteils zeitliche Korrekturen, u.a. wegen unterjähriger Erst-/Entkonsolidierungen und des Ausweises von American Water als nicht fortgeführte Aktivität
>
Organe
und
Organe und weitere
Gremienweitere Gremien
Aufsichtsrat
Dr. Thomas R. Fischer
Werner Bischoff
Berlin
Monheim am Rhein
Vorsitzender
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands
Bankier
der IG Bergbau, Chemie, Energie
• Audi AG
• Continental AG
• Hapag-Lloyd AG
• Evonik-Degussa GmbH
Frank Bsirske
• Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
• RWE Dea AG
Berlin
• Hoechst GmbH
Stellvertretender Vorsitzender
• RWE Power AG
Vorsitzender der ver.di
• BGAG Beteiligungsgesellschaft der
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
• Deutsche Lufthansa AG
• IBM Central Holding GmbH
Gewerkschaften GmbH
• THS TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten
im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH
• KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing
Dr. Paul Achleitner
Bad Soden
München
ehem. Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG
Mitglied des Vorstands der Allianz SE
• Allianz Deutschland AG
Heinz Büchel
• Allianz Global Investors AG
Trier
• Allianz Lebensversicherungs-AG
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Rhein-Ruhr AG
• Bayer AG
• RWE Energy AG
• Allianz Elementar Versicherungs-AG (Vorsitz)
• Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG (Vorsitz)
Dieter Faust
Eschweiler
Sven Bergelin*
Betriebsratsvorsitzender Betriebsdienste/
Berlin
Materialwirtschaft der RWE Power AG
– bis 15. August 2007 –
Bundesfachgruppenleiter Energie der
Simone Haupt
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Hagen
• E.ON AG
Gesamtbetriebsratsvorsitzende der RWE Systems AG
• E.ON Avacon AG
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
211
Weitere
Informationen
Heinz-Eberhard Holl
Dr. Wolfgang Reiniger
Osnabrück
Essen
ehem. Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück
Oberbürgermeister der Stadt Essen
• Georgsmarienhütte GmbH
• EGZ Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH
• Georgsmarienhütte Holding GmbH
• EMG Essen Marketing GmbH Gesellschaft für
Stadtwerbung, Touristik und Zentrenmanagement
Dr. Gerhard Langemeyer
Dortmund
Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
• Dortmunder Stadtwerke AG (Vorsitz)
• Gesellschaft für Vermögensverwaltung AG
(Vorsitz)
• Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel
Essen mbH (Vorsitz)
• Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
(Vorsitz)
• KEB Holding AG (Vorsitz)
• Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge (Vorsitz)
• Klinikum Dortmund gGmbH (Vorsitz)
• Messe Essen GmbH (Vorsitz)
• Schüchtermann Schiller’sche Kliniken KG
• Sparkasse Essen (Vorsitz)
• Sparkasse Dortmund (Vorsitz)
Günter Reppien
Dagmar Mühlenfeld
Lingen
Mülheim an der Ruhr
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der RWE Power AG
Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr
• RWE Power AG
• Mülheimer Wohnungsbau e.G. (Vorsitz)
• Stadtwerke Lingen GmbH
• Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH
• Flughafen Essen/Mülheim GmbH (Vorsitz)
Karl-Heinz Römer
• medl GmbH (Vorsitz)
Mülheim an der Ruhr
• Mülheim & Business GmbH (Vorsitz)
– seit 2. Oktober 2007 –
• Ruhrbania Projektentwicklungsgesellschaft mbH Vorsitz)
Landesbezirksfachbereichsleiter der
• Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
• RWE Energy AG
Erich Reichertz
• RWE Rhein-Ruhr AG
Mülheim an der Ruhr
• RWE Westfalen-Weser-Ems AG
Dipl.-Ingenieur
• RWE Energy AG
Dagmar Schmeer
Saarbrücken
Betriebsratsvorsitzende der VSE AG
• VSE AG
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
Organe und weitere Gremien
Dr. Manfred Schneider
Uwe Tigges
Leverkusen
Bochum
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der
• Daimler AG
RWE Westfalen-Weser-Ems AG
• Linde AG (Vorsitz)
• RWE Energy AG
• Metro AG
• RWE Westfalen-Weser-Ems AG
• TUI AG
Prof. Karel Van Miert
Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz
Beersel
Krefeld
Professor, Universität Nyenrode
Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG
• Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG
• AXA Konzern AG
• Agfa-Gevaert N.V.
• Bayer AG
• Anglo American plc
• MAN AG
• De Persgroup
• ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz)
• Koninklijke Philips Electronics N.V.
• ThyssenKrupp Steel AG (Vorsitz)
• SIBELCO N.V.
• ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz)
• SOLVAY S.A.
• Vivendi Universal S.A.
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
213
Weitere
Informationen
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Präsidium des Aufsichtsrats
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Frank Bsirske
Dr. Paul Achleitner
Heinz Büchel
Dieter Faust
Simone Haupt
Dagmar Mühlenfeld – seit 20. September 2007 Dr. Wolfgang Reiniger – bis 5. Juli 2007 Dr. Manfred Schneider
Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Frank Bsirske
Werner Bischoff
Dr. Manfred Schneider
Personalausschuss
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Frank Bsirske
Dr. Paul Achleitner
Heinz-Eberhard Holl
Günter Reppien
Uwe Tigges
Prüfungsausschuss
Carl-Ludwig von Boehm-Bezing (Vorsitz)
Werner Bischoff
Dr. Gerhard Langemeyer
Günter Reppien
Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz
Uwe Tigges
Nominierungsausschuss
Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitz)
Dr. Paul Achleitner
Heinz-Eberhard Holl
Organe und weitere Gremien
Vorstand
Dr. Jürgen Großmann
Dr. Ulrich Jobs
- seit 1. Oktober 2007 -
- seit 1. April 2007 -
Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
• BATIG Gesellschaft für Beteiligungen mbH
• Deutsche Steinkohle Aktiengesellschaft
• British American Tobacco (Industrie) GmbH
• RAG AG
• British American Tobacco (Germany)
• RheinEnergie AG
Beteiligungen GmbH
• RWE Dea AG
• Deutsche Bahn AG
• RWE Energy AG (Vorsitz)
• SURTECO AG (Vorsitz)
• RWE Power AG (Vorsitz)
• Volkswagen AG
• RWE Npower Holdings plc (Chairman)
• Hanover Acceptances Limited
• RWE Trading GmbH (Vorsitz)
Harry Roels*
Dr. Rolf Pohlig
- bis 30. September 2007 -
Mitglied des Vorstands der RWE AG
ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
• RWE Energy AG
• Deutsche Post AG
• RWE Pensionsfonds AG (Vorsitz)
• RWE Dea AG (Vorsitz)
• RWE Power AG
• RWE Energy AG (Vorsitz)
• American Water plc
• RWE Power AG (Vorsitz)
• RWE Npower Holdings plc
• RWE Npower Holdings plc (Chairman)
• RWE Rhenas Versicherungsvermittlung GmbH (Vorsitz)
• RWE Trading GmbH (Vorsitz)
Dr. Klaus Sturany*
Berthold Bonekamp
- bis 30. April 2007 -
Mitglied des Vorstands der RWE AG
ehem. Mitglied des Vorstands der RWE AG
• Berlinwasser Holding AG
• Bayer AG
• RWE Energy AG
• Commerzbank AG
• RWE Rhein-Ruhr AG (Vorsitz)
• Hannover Rückversicherung AG
• RWE Westfalen-Weser-Ems AG (Vorsitz)
• Heidelberger Druckmaschinen AG
• Berliner Wasserbetriebe AöR
• Österreichische Industrieholding AG
• RWE Npower Holdings plc
• VSE a.s.
Jan Zilius*
- bis 30. April 2007 -
Alwin Fitting
ehem. Mitglied des Vorstands der RWE AG
Mitglied des Vorstands der RWE AG
• RAG AG
• RWE Energy AG
• RAG Beteiligungs-AG
• RWE Pensionsfonds AG
• RWE Systems AG (Vorsitz)
• European School of Management and
Technology GmbH
• Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
* Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Ausscheidens
215
Weitere
Informationen
Wirtschaftsbeirat
Prof. Dr. Dr. Theodor Baums
Klaus-Peter Müller
Frankfurt am Main
Frankfurt am Main
Mitglied des Präsidiums der Deutsche
Sprecher des Vorstands der Commerzbank AG
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
Dr. Udo Oels
Jürgen Dormann
Odenthal
Glattbrugg
- bis 30. September 2007 -
- bis 31. Oktober 2007 -
ehem. Mitglied des Vorstands der Bayer AG
Vorsitzender des Verwaltungsrats der
Adecco management & consulting S.A.
Dr. Heinrich von Pierer
München
Dr. Michael Frenzel
Hannover
Dr. Bernd Pischetsrieder
Vorsitzender des Vorstands der TUI AG
Wolfsburg
- bis 30. September 2007 -
Dr. Jürgen Großmann
Volkswagen AG
- bis 30. September 2007 Klaus Schneider
Dr. Dietmar Kuhnt
München
Essen
Vorsitzender des Vorstands der
ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG
Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Prof. Dr. Hubert Markl
Prof. Dr. Jürgen Strube
Konstanz
Ludwigshafen
ehem. Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
BASF Aktiengesellschaft
Wolfgang Mayrhuber
Frankfurt am Main
Dr. Alfons Friedrich Titzrath
Vorsitzender des Vorstands der
Köln
Deutsche Lufthansa AG
- bis 15. Mai 2007 -
Dr. Thomas Middelhoff
der Dresdner Bank AG
ehem. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Essen
Vorsitzender des Vorstands der Arcandor AG
Anton Werhahn
Neuss
Kaufmann
>
Glossar
Glossar
Anreizregulierung. Regulierungsmodell, das das jetzige
Clean Development Mechanism. Gemäß dem Kyoto-
deutsche System der Kostenkontrolle ab 2009 ablösen wird.
Protokoll zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen
Für die Kalkulation der Netzkosten sind dann nicht mehr die
können Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur
individuellen Kosten eines Netzbetreibers, sondern die
Emissionsminderung in Schwellen- oder Entwicklungslän-
Kosten der effizientesten Netzbetreiber ausschlaggebend,
dern, die selbst keine Emissions-Reduktionsverpflichtung
die von der Regulierungsbehörde über ein Vergleichsver-
haben, Emissionsgutschriften erwerben. Diese lassen sich
fahren ermittelt werden.
mit den eigenen Verpflichtungen verrechnen.
At-Equity-Bilanzierung. Verfahren zur Berücksichtigung
Commercial Paper. Handelbare, unbesicherte Inhaber-
von Beteiligungsgesellschaften, die nicht auf Basis der
schuldverschreibung, die zur kurzfristigen Fremdmittelauf-
Vollkonsolidierung mit allen Aktiva und Passiva in den
nahme emittiert wird. Commercial Paper werden als Dauer-
Konzernabschluss einbezogen werden. Hierbei wird der
emission revolvierend mit einer typischen Laufzeit von
Beteiligungsbuchwert um die Entwicklung des anteiligen
einem Tag bis zu 24 Monaten ausgegeben.
Eigenkapitals der Beteiligung fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn- und Verlustrechnung der
Commodity. Bezeichnung für eine standardisierte, handel-
Eigentümergesellschaft ein.
bare Ware, wie z.B. Getreide, Öl oder Gas.
BAFA-Preise. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr-
Credit Default Swap (CDS). Finanzinstrument zum Handel
kontrolle (BAFA) ermittelt auf der Grundlage von Meldun-
von Ausfallrisiken bei Krediten u.Ä. Der Sicherungsnehmer
gen der Steinkohlebezieher die Drittlandskohlepreise frei
bezahlt meist eine einmalige jährliche Gebühr an den Siche-
deutsche Grenze. Der Preis für Kraftwerkssteinkohle wird
rungsgeber. Im Falle der Nichtzurückzahlung des zugrunde
vom BAFA als Quartals- sowie als Jahrespreis mit Mengen in
liegenden Kreditinstruments wird ihm vom Sicherungsgeber
Gewichtstonnen und Tonnen Steinkohleeinheiten veröffent-
eine vertraglich vereinbarte Summe gezahlt.
licht.
Current Service Cost. Laufender Dienstzeitaufwand; der
Barrel. Weltweite Handelseinheit für Rohöl. Man unter-
Begriff bezeichnet den Anstieg des Barwerts einer leis-
scheidet zwischen dem imperialen und dem US-
tungsorientierten Verpflichtung, der auf die von Arbeit-
amerikanischen Barrel. Für Rohöl und petrochemische
nehmern in der Berichtsperiode erbrachten Arbeitsleistung
Produkte gilt: 1 bbl. (US) = 158,987 Liter.
entfällt.
217
Weitere
Informationen
Debt-Issuance-Programm. Vertragliche Rahmen- und
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Bei KWK-Energie-
Musterdokumentation für die Begebung von Anleihen im
wandlungsanlagen wird sowohl die bei der chemischen
In- und Ausland. Es ist als flexibles Finanzierungsinstru-
oder physikalischen Umwandlung von Energieträgern ent-
ment einsetzbar und dient der langfristigen Fremdkapital-
stehende Wärme als auch die durch die Energieumwand-
aufnahme.
lung erzeugte elektrische Energie zu weiten Teilen genutzt.
Im Gegensatz zu thermischen Wärmekraftwerken, die nur
Defined Benefit Obligation. Barwert der bis zum Bilanz-
auf Stromproduktion ausgelegt sind, wird bei KWK-Anlagen
stichtag erdienten Leistungen des Arbeitnehmers.
durch die gleichzeitige Nutzung der Abwärme ein sehr viel
höherer Gesamtwirkungsgrad erreicht, wodurch wiederum
EBITDA. Abkürzung für Englisch: Earnings Before Interest,
Brennstoff eingespart wird.
Taxes, Depreciation and Amortization. Deutsch: Gewinn vor
Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Sach-
LNG. Liquefied Natural Gas, Deutsch: verflüssigtes Erdgas.
anlagen und Vermögensgegenstände.
Als LNG bezeichnet man durch Abkühlung verflüssigtes
Erdgas. LNG hat nur etwa ein 600stel des Volumens von
Exploration. Bezeichnung für die Suche nach und Erkun-
Erdgas in Gasform und ist daher besonders zu Transport-
dung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten.
und Lagerungszwecken geeignet.
Hausse. Von einer Hausse spricht man, wenn sich Preise in
Megawatt (MW). Maßeinheit der elektrischen Leistung.
einem Markt über einen mittleren oder längeren Zeitraum
1 Megawatt = 103 Kilowatt; 1 Gigawatt = 106 Kilowatt;
erhöhen oder auf hohem Niveau bewegen.
1 Terawatt = 109 Kilowatt.
Joint Implementation (JI). Gemäß Kyoto-Protokoll können
Past Service Cost. Nachzuverrechnender Dienstzeitauf-
Staaten oder Unternehmen durch Maßnahmen zur Emissi-
wand; der Begriff bezeichnet den Anstieg des Barwerts
onsminderung in anderen Ländern, die eine eigene Reduk-
einer leistungsorientierten Verpflichtung, der auf die von
tionsverpflichtung haben, Emissionsgutschriften erwerben.
Arbeitnehmern in früheren Berichtsperioden erbrachte
Diese lassen sich mit den eigenen Minderungsverpflich-
Arbeitsleistung entfällt.
tungen verrechnen.
Performance Shares. Virtuelle Aktien, die den Teilnehmern
Konfidenzintervall. Gebräuchlich bei der Schätzung eines
an unserem Long-Term Incentive Plan Beat das Recht geben,
Parameters. Für den zu schätzenden Parameter wird ein
am Ende der dreijährigen Planlaufzeit eine Auszahlung zu
Intervall angegeben, in dessen Grenzen jener mit einer
erhalten. Performance Shares werden nicht individuell
bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt.
ausgeübt, sondern am Ende der Laufzeit in Geld ausgezahlt,
wenn die definierten Erfolgsziele erfüllt oder übertroffen
werden.
Glossar
Rating. Auf internationalen Finanzmärkten übliche stan-
Total Shareholder Return (TSR). Der Total Shareholder
dardisierte Beurteilungskennziffer zur Einstufung der Boni-
Return ist eine Maßzahl dafür, wie sich der Wert eines Akti-
tät eines internationalen Schuldners. Ein Single-A-Rating (A)
enengagements über einen Zeitraum hinweg entwickelt hat.
bezeichnet einen Schuldner mit guter Bonität.
Er berücksichtigt sowohl die in dem Anlagezeitraum angefallenen Dividenden als auch die eingetretenen Kursverän-
Spotmarkt/Spothandel. Allgemeine Bezeichnung für Märk-
derungen.
te, auf denen Bezahlung und Lieferung unmittelbar nach
dem Geschäftsabschluss erfolgen.
Upstream. Bezeichnung für alle Tätigkeitsbereiche, die die
Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas einschließ-
Spread. Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs.
lich der Aufbereitung zu qualitäts- und marktgerechten
Für Anleihen wird damit der Renditeunterschied zwischen
Rohstoffen umfassen.
Anleihen verschiedener Emittenten beschrieben.
Value-at-Risk-Methode. Risikomaß, das den geschätzten
Steinkohleeinheit (SKE). Maßeinheit für den Vergleich des
maximalen Verlust einer Risikoposition nach einer vorgege-
Energiegehalts von Primärenergieträgern. 1 Kilogramm SKE
benen Haltedauer angibt, der mit einer bestimmten Wahr-
entspricht 29.308 Kilojoule.
scheinlichkeit unter üblichen Marktbedingungen nicht
überschritten wird.
Syndizierte Kreditlinie. Durch eine Mehrzahl von Banken
gesondert zugesagte Kreditlinie mit einer Laufzeit von
Verwässerung. Wenn ein Unternehmen neue Aktien aus
einem bis zu sieben Jahren, die einem Unternehmen die
einer Kapitalerhöhung am Finanzmarkt platziert, verringern
Mittelaufnahme in unterschiedlichen Beträgen, Laufzeiten
sich der prozentuale Anteil jeder Aktie am Unternehmen
und Währungen erlaubt. Sie dient meist der Liquiditätssi-
und – durch die erhöhte Aktienzahl – das Ergebnis je Aktie.
cherung.
Diese Werteinbuße wird als Verwässerung bezeichnet.
Terminmarkt/Terminhandel. Handelsgegenstand an den
Terminmärkten sind Verträge über zukünftig zu erfüllende
Geschäfte. Der Preis für den Handelsgegenstand, auf den
sich ein Vertrag im Terminmarkt bezieht, wird bereits im
Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgelegt.
219
>
Schlagwortverzeichnis
A
Abschreibungen
Weitere
Informationen
E
69, 74ff, 139, 148ff, 160,
165ff, 197ff
EBITDA
69f, 81f, 108, 197f, 217
Eigenkapital
86ff, 140, 142, 170, 174,
208f
Emissionshandel
29, 33, 40, 46, 50f, 101,
104f, 107f
Entkonsolidierungen
60, 75f, 144ff, 159, 161,
200
Entsprechenserklärung
118, 127
139f, 144ff, 149, 161f, 170,
197f, 207, 216
Aktie
32ff, 90, 119, 174, 188
Aktienoptionsprogramm
151, 175ff
Aktionärsstruktur
35
American Water
38, 56, 60, 76ff, 85, 87,
107, 110, 113, 144f, 197f
Anleihen
32ff, 83ff, 110, 185f, 194
Anteile anderer Gesellschafter
76, 139f, 142, 174
Equity-Beteiligungen
Aufsichtsrat
90, 113ff, 126f, 143, 202,
210ff
Ergebnis je Aktie
34, 76, 188
Ausblick
104ff
Erklärung des Vorstands
137
Ausleihungen
150, 159, 162, 171, 191,
200f, 209
Erneuerbare Energien
28, 38ff, 48, 50f, 55f, 60ff,
94f, 106, 131f
Ausschüttung
34f, 84, 86, 90, 110, 141,
174, 199
Ertragslage
69ff, 89, 108f
B
F
Fair Value Hedges
153, 191
Finanzanlagen
78, 81f, 88, 140, 149f, 170,
188ff
Finanzergebnis
75, 162f
Finanzinstrumente
142, 153f, 159, 161, 188ff
Finanzvermögen
84, 200
Flüssige Mittel
84, 88, 100, 140f, 173, 200
Forderungen und sonstige
Vermögenswerte
88, 140, 150, 171, 189f
Forschung und Entwicklung
92ff, 111, 132, 166
Free Cash Flow
84, 86, 120
Führungskräfte
91, 102, 129, 175ff
Belegschaftsaktien
129
Bericht des Aufsichtsrats
113ff
Berufsausbildung
128f
Beschaffung
39, 41, 79f, 97f, 111, 191
Bestätigungsvermerk
116, 204
Bergbaubedingte
Rückstellungen
152, 162, 178, 183f
Beteiligungen
140f, 144ff, 170, 205ff
Beteiligungsergebnis
69, 139, 161f, 197ff
Betriebliches Ergebnis
69ff, 81f, 108f, 197ff
Bilanz
86ff, 140, 165ff
Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
148ff
Bilanzstruktur
86f
Geschäftsentwicklung
61ff
Bruttoinlandsprodukt
43, 104
Gewinn- und Verlustrechnung
88f, 139, 159ff
Gewinnverwendungsvorschlag
34f, 110, 116, 174
C
G
Cash Flow
34, 86, 141, 197ff
H
Cash Flow Hedges
153f, 174, 191f
Hauptversammlung
Clean Development Mechanism
(CDM)
40, 51, 107f, 216
Corporate Governance
114, 118ff
Contractual Trust Arrangement
(CTA)
58, 75, 89, 178f
D
Dividende
33ff, 90, 110, 116, 141f,
174, 188
34f, 90, 114, 118, 174
I
Impairment-Test
145f, 148, 166
Investitionen
28, 38ff, 41, 55f, 77ff, 81f,
105ff, 197f
Investor Relations
36, 221
J
Joint Implementation (JI)
40, 51, 101, 107, 217
Schlagwortverzeichnis
K
R
Kapitalflussrechnung
86, 141, 199f, 204
Rating
83, 155
Kapitalkosten
72f, 81f, 107, 208f
Rechnungsabgrenzungsposten
153, 171, 187
Kernenergie
16, 39f, 61ff, 95, 106, 111,
132, 152, 183f
Regulierung
50ff, 71, 74, 101, 108f
Klimaschutz
4ff, 28, 40, 50f, 92ff, 131,
135
Risikomanagement
97ff, 113, 143, 190ff
ROCE
72f, 81f, 208f
Konjunktur
32f, 43f, 98, 104
Rückstellungen
74f, 87ff, 140f, 151ff, 179ff
Konsolidierungsgrundsätze
146
Rückstellungsspiegel
183
Konsolidierungskreis
144ff
RWE AG
42, 88ff
Konzessionen
99, 148, 161, 165, 201
RWE Supply & Trading
29, 39, 42, 60, 106ff
Kostensenkungsprogramm
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
29, 41, 77, 105
28, 40, 54, 64
L
S
Sachanlagen
77ff, 81f, 86f, 140f, 148f,
168f, 197f
Segmentberichterstattung
196ff
Latente Steuern
140, 150, 163, 172f
Leasing
149, 153, 169, 186, 194f
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
139, 161
Liquefied Natural Gas (LNG)
41f, 56, 113, 217
Sonstige betriebliche Erträge
139, 159
Steuerrückstellungen
178, 183
Strategie
28f, 38ff, 105ff
Strompreis
46ff, 105, 133
Stromsteuer
67, 139, 159
Long-Term Incentive Plan (LTIP) 121ff, 175ff, 202
M
Mitarbeiter
79, 81f, 102, 110, 128ff,
133f, 152, 160, 205f
U
N
Nachhaltiges Nettoergebnis
29, 35, 76f, 90, 105, 108,
110
Nachhaltigkeit
36, 131ff
Nettoergebnis
74, 76, 108, 188
Nettoschulden
58, 84, 110, 200
O
Organe und weitere Gremien
210ff
P
Pensionsfonds
58, 89, 179ff
Personalaufwand
139, 152, 160
Pensionsrückstellungen
58, 75, 180ff
Umsatzerlöse
67ff, 139
Umweltschutz
135
V
Value-at-Risk-Methode
99f, 192f
Verbindlichkeiten
83ff, 140, 153f, 185ff
Vergütung des Aufsichtsrats
126f, 202
Vergütung des Vorstands
120ff, 202
Vermögenslage
83ff, 140, 165ff
Versorgungssicherheit
39, 132
Vorräte
140, 150f
Vorstand
26ff, 214
W
Währungsumrechnung
147
Wassergeschäft
38, 76, 85, 144
Wertmanagement
72f, 208f
Wirtschaftsbeirat
215
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